20 JAHRE ISW Jubiläum im Zeichen des Genusses
PRAG SPECIAL
Kühne Konzepte, kreative Kulinarik
STADTMARKETING Nicht ohne meine Gastro
20 JAHRE ISW Jubiläum im Zeichen des Genusses
Kühne Konzepte, kreative Kulinarik
STADTMARKETING Nicht ohne meine Gastro
Dezember
Neueröffnungen aus Dortmund
14 Opening Matthias, Berlin; Zest and Spice, Köln
16 City Special Prag
Prags Gastronomieszene glänzt mit kühnen Konzepten und exzellenter Umsetzung und präsentiert sich als aufstrebende KulinarikWeltstadt.
20 Gastro- meets Stadtmarketing
Das Stadtmarketing wandelt sich und kulinarische Angebote spielen dabei eine wichtige Rolle.
24 Nadine und Tom Michelberger, Berlin
Angefangen mit einem Selfmade-Hotel, hat das Paar seinen Wirkungskreis in den letzten 15 Jahren immens ausgeweitet.
Neue Sitzgelegenheiten für jeden Anlass. Facts
30 Gin-Markt
Was tut sich an der Wacholderfront in der Post-Boom-Zeit?
34 Winterdrinks
Winterliche Drinkanregungen mit Kaffee, Tee, Saft und diversen Spirituosen. Plus: Heißgetränke-News.
38 Schaumwein-Trends
Wir präsentieren die Top 5 SchaumweinTrends in der Gastronomie.
42 ISW Special
20 Jahre International Spirits Award –das muss gefeiert werden!
ist inzwischen undenkbar und besonders die Trendmetropolen bemühen sich zunehmend, gemeinsam mit dem Gastgewerbe spannende Projekte zu entwickeln, um die Innenstädte wieder vielfältiger und attraktiver zu machen (s. 20 ff.). Mit den richtigen Partnern gibt es durchaus erfolgreiche Ansätze, auch wenn die Budgets für eine Förderung solcher Aktivitäten leider oft begrenzt sind. Zudem würden bedauerlicherweise nicht alle Gastronomen die Vorteile einer Zusammenarbeit erkennen. Warum nur?
„Zusammenarbeit ist keine Einbahnstrasse!“
Diese Frage beantworten Geschichten, die man aus der Gastronomieszene selbst hört und die einem den Kopf schütteln lassen: Muss ein Ordnungsamt beispielsweise wirklich eine Geldbuße verhängen, wenn ein Wirt die Stühle vor seinem Lokal 20 cm zu hoch stapelt? Vielleicht braucht es anstatt eines großen Marketing-Budgets viel eher ein klein wenig mehr Verständnis und Wohlwollen für diejenigen, die die Stadt zu einem lebenswerten Ort machen und mit ihren Steuergeldern die Gehälter der Verantwortlichen bezahlen! Wer Leuchtturm-Projekte realisieren möchte, muss dafür sorgen, dass die Basis stimmt. Und das ist oft keine Frage des Budgets, sondern der Geisteshaltung. Wer täglich um sein wirtschaftliches Überleben kämpfen und einen administrativen Stolperstein nach dem anderen beseitigen muss, hat keine Zeit und keine Energie, um sich für gemeinsame Großprojekte zu engagieren. Dass die Gastronomie der Schlüssel zu einer florierenden Stadt ist, hat sich herumgesprochen. Doch Zusammenarbeit ist keine Einbahnstraße!
Barbara Becker Chefredakteurin I becker@fizzz.de
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Prags Gastronomieszene glänzt mit kühnen Konzepten und exzellenter Umsetzung und präsentiert sich als aufstrebende Kulinarik-Weltstadt. Die enge Verzahnung von Innovationsdrang und Traditionswahrung macht’s möglich.
Prag war noch nie eine Stadt, die sich gut für eine Abmagerungskur eignet. Dass nach ein paar Tagen der Hosenbund zwickt, liegt aber nicht zwangsläufig an schwerer tschechischer Hausmannskost, sondern eher an der Qual der Wahl: Das Angebot an außergewöhnlicher – und außergewöhnlich guter – Gastronomie macht einfach zu viel Spaß. Dabei legt die Hauptstadt der Tschechischen Republik nicht erst seit gestern ein rasantes Innovationstempo vor, hat in den letzten beiden Jahren aber noch einmal mit packenden Konzepten nachgelegt. Zur Spitze der Avantgarde zählen gefeierte Fleischtempel, experimentelle Fine Dining-Spots, kosmopolite Cafés, aber auch Konzepte, die sich in keine Schublade stecken lassen.
VOLKSSPEISUNG DELUXE
Die Tschechen lieben Fleisch – daran hat auch der Einzug vegetarischer Gerichte auf Prager Speisekarten wenig geändert. Seit der Eröffnung im März 2017 hat es das atmosphärische Schnellrestaurant Kantyna – die in einem ehemaligen Bankgebäude untergebrachte Volksspeisung der Extraklasse – in die Hitparade zahlreicher internationaler Reiseführer geschafft. Etwa 800 Gäste werden hier pro Tag bedient, von denen sich nur ein Bruchteil an die Gemüsebeilagen hält. Warum auch, wo man hier neben allerlei deftiger Hausmannskost doch das beste Carpaccio Prags bekommt. Es wird von Hand geschnitten und geklopft und mit Petersilienöl sowie einer würzigen Mayonnaise aus Öl, Ei und in Rinderfond gekochtem Gran-Moravia-Käse serviert: die tschechische Antwort auf Parmesancrème. Dazu bestellt man geröstete Markknochen und in Schmalz ausgebackene Kartoffelkuchen. Gespült wird mit frisch gezapftem Bier, gegessen wahlweise stehend am zentralen Mammut-Marmortisch im Selbstbedienungsbereich oder an einfachen Tischen sitzend in den hinteren Räumen – unter Neonröhren-Leuchten des Architekten Rudolf Netík, die in Kontrast zur Grandezza des historischen Ringhoffer-Palais stehen.
Eine Pilgerstätte für Fleisch-Aficionados ist auch das Nase Maso („Unser Fleisch“). Dort kann man seit über zehn Jahren seine anspruchsvollen carnivoren Gelüste befriedigen, Einblick ins Handwerk gibt’s on top. Zum Repertoire gehören Prager Schinken, Hackbraten und traditionelle Wurstspezialitäten wie Gothai-Salami, eine Art Mortadella. Aber auch Burger, Hot Dogs, Steaks, Pastrami Sandwiches und Tatar gehen in sagenhafter Qualität über die Theke. Dabei hat man sich auf traditionelle tschechische Rassen – Rindfleisch vom tschechischen Fleckvieh, Schweinefleisch vom Přešticer Schwein – spezialisiert. Schaltstelle ist das umtriebige Metzgereiprojekt Amaso („AFleisch“) im 20 km entfernten Jeneč. Es steht in engem Austausch mit den geprüf-
ten Lieferanten und überwacht Tierwohl, Ernährung und Schlachtung, beliefert auch weitere Restaurants, zerlegt und reift das Fleisch und schult Köche in Sachen Nose to tail. Jedes Stück ist kostbar.
Das angesagte Gastronomieprojekt im Altstadtviertel Nové Město hat es sich zum Ziel gesetzt, die Vielfalt und Innovationskraft der tschechischen Küche unter Beweis zu stellen und weitet den Transformationsprozess auch auf die Bereiche Trinkkultur und Culinary Education aus. Zu den Satellitenkonzepten des Restaurants gehört eine in den Gastraum integrierte Bar, an der Negroni und andere Signature Drinks aus dem Zapfhahn fließen, ein Weinshop und ein Café im vorderen Teil, eine intime, gemütliche Weinbar im Hinterhof sowie ein kleiner Club plus Workshop-, Konferenzund Veranstaltungsräume im rekonstruierten Barockkeller des geschichtsträchtigen Komplexes. Weil hier verschiedenste Expertisefelder, Ideen und Erfahrungen zusammenfließen, ist es gelungen, einen eigenen kleinen Mikrokosmos zu kreieren. Themen wie Saisonalität und Regionalität, Nose to tail bzw. Zero Waste – im ehemaligen Sozialismus mehr Not als Anspruch –werden dank eines engen Netzwerks aus lokalen Premiumlieferanten auf ein neues Level gehievt. Dazu kommen Megatrends wie Fermentation und das sich international immer weiter etablierende Foraging, bei dem Wiesen und Wälder auf der Suche nach Wurzeln, Blüten und wildem Grün durchstreift und das Gesammelte im Anschluss eingekocht, eingelegt, getrocknet, pulverisiert, fermentiert, zu Sirups, Soßen, Würzpasten oder Getränken verarbeitet wird. Hits von der Speisekarte? Gesalzenes Magnoliensorbet. Die Butterfly-Forelle vom Grill wird mit Bärlauchkapern und einer Beurre Blanc aus fermentiertem weißem Spargel serviert.
&
KREATIVE VERSCHMELZUNG VON VERGANGENHEIT UND ZUKUNFT
Zwei Restaurants, eine Keimzelle, eine Inspirationsquelle: Im seit 2012 mit einem Michelinstern ausgezeichneten La Degustation B.B. wie auch in dessen kleiner, experimenteller Schwester, dem Marie B., wird klassische tschechische Küche auf raffinierte und unkonventionelle Weise interpretiert. Als Nachschlagewerke fungieren Kochbücher aus dem 19. Jahrhundert, allem voran Marie B. Svobodovás Rezeptesammlung „Kuchařská škola“, die GastronomieMastermind Tomáš Karpíšek und La Degustation-Küchenchef Oldřich Sahajdák als Impulsgeber für zahlreiche frische Ideen und moderne Kreationen dient. Überraschend ist nicht nur die teils kecke Präsentation – ein Amuse in Pulverform zum Abschlecken, ein knallbuntes Dessert – sondern auch die Sternerestaurant-untypische Redu-
Im „Kantyna“ (auch links) wird das beste Carpaccio Prags serviert. Der Fleischtempel in einem ehemaligen Bankgebäude serviert pro Woche ca. 1,7 Tonnen Fleisch.
Die gläserne Metzgerei „Naše Maso“ samt Deli genießt bei Einheimischen wie Touristen Kultstatus.
Hier werden auch Klassiker wie Prager Schinken, Hackbraten und Sülze sowie traditionelle tschechische Wurstsorten serviert.
Sightseeing und Essen gehen: Das Stadtmarketing wandelt sich und kulinarische Angebote spielen dabei eine wichtige Rolle. Wie kann die Gastronomie davon profitieren –und wo muss sie an sich selbst arbeiten? Cases und Perspektiven.
Text: Regine Marxen
„Wenn die Gäste früher an Berlin gedacht haben, dann haben sie erstmal an Currywurst und an Döner gedacht“, sagt Christian Tänzler, Pressesprecher bei visitBerlin. Nach der Wende sei die Stadt praktisch eine gastronomische Wüste gewesen. Für die touristische Marketingagentur der Hauptstadt war das lange kein großes Problem. Themen wie Events, Museen, Kultur und Sightseeing standen im Fokus der Kommunikation. Aber strategisches Stadtmarketing hat sich in den letzten Jahren verändert, hin zu einem erlebnisorientierten, ganzheitlichen Ansatz mit Genuss. Die Tatsache, dass die Berliner FoodSzene längst viel mehr Geschichten zu erzählen hat als die von der Currywurst, spielt Tänzler und seinem Team in die Hände. „Im Prinzip können sie heute hier bei uns einmal um die Welt essen. Und ja, das ist mittlerweile ein Standortvorteil für uns.“ Die Gastronomie hat sich an der Spree zu einem der wichtigsten Faktoren für den Tourismus entwickelt. Laut Qualitätsmonitor, mit dem visitBerlin alle zwei Jahre das Reiseverhalten seiner Gäste untersucht, belegt „Essen gehen“ den zweiten Platz bei deren Lieblingsaktivitäten, gleich nach dem Besuch der Sehenswürdigkeiten. „Am besten kann man Städte und ihre Vielfalt vermitteln, indem man sie wirklich sieht, fühlt, riecht und schmeckt. Dann sind sie authentisch.“
Was für die Spree gilt, bewegt auch die Touristiker an der Elbe. „Mehr denn je wollen wir die Geschichten so erzählen, dass sie glaubwürdig sind und dass auch deutlich wird, dass wir echte Insights bieten“, sagt der Hamburger Tourismuschef Michael Otremba. „Damit das gelingt, müssen wir Teil der Communities zu ausgewählten Themen, darunter auch Kultur oder Kulinarik, sein.“ Letzteres hat sich zu einem heißen Thema in Hamburg entwickelt. Die Stadt hat in diesem Jahr sogar ein eigenes Wirtschaftscluster zum Thema Food gegründet. „Damit und mit der Kreation des Open Mouth Hamburg Food Festivals – in der Hamburg Tourismus GmbH – setzt Hamburg einen klaren Fokus auf die Stärkung der lokalen Gastronomie, der Erzeuger- und Produktions-Betriebe, Hotels und Bars.“ Man möchte also Hand in Hand mit der lokalen Gastgeber-Szene gehen. Um Gäste der Stadt anzusprechen, aber vor allem Einheimische. Die sind laut Michael Otremba Zielgruppe Nummer eins. Denn, so die These, wenn die Bewohner Fans ihrer Stadt sind, sind es die Besucher erst recht.
Mit großer Vision und ebenso großer Naivität eröffneten
Nadine und Tom Michelberger 2009 ihr Hotel an der Warschauer Straße in Berlin. Es ist immer noch da, und wie: Über 15 Jahre sind zwei externe Restaurants, eine Farm mit Gasthaus und eine Spirituosenmanufaktur hinzugekommen. Welches Verständnis von Führung, Verantwortung und Gastfreundschaft haben die beiden?
Text: Jan-Peter Wulf, Fotos: Ben Fuchs
Wie wird normalerweise ein Hotel geplant? Vermutlich nicht so, wie es Tom und Nadine Michelberger in der zweiten Hälfte der Nullerjahre getan haben, nämlich mit Skizzen, Notizen und Bildern an der Zimmerwand in Toms damaliger Wohnung. Doch den beiden schwebte damals ja auch nicht ein Hotel gängigen Konzepts vor. „Wir haben eigentlich nie in Konzepten gedacht. Wir haben uns auch keine anderen Hotels zum Vergleich angeschaut. Wir haben hier Räume vorgefunden und uns überlegt: Was können wir daraus Tolles machen? Wie würden wir übernachten wollen?“
„ETWAS
Das Hier, das er meint, ist ein ehemaliger Bürogebäudekomplex an der Warschauer Straße. Seit 2009 befindet sich an dieser Stelle das „Michelberger Hotel“. Genau genommen ging der Betrieb sogar schon im Jahr davor los – während der umfangreichen
Entkernungs- und Umbauphase nämlich betrieb man im Keller des Hauses schon einen Club. Tagsüber flogen alte Teppiche auf den Hof, nachts wurde unten gefeiert – mit Partys kannten sich die beiden aus, Nadine hatte zuvor selbst welche in der Stadt mitorganisiert, Tom hatte neben dem Studium in Bars gearbeitet. „Wir wussten damals ja nicht, wie man ein Hotel sonst so macht. Wir haben es mit wenigen finanziellen Mitteln gestemmt.“ In der intensivsten Bauphase waren 200 Leute gleichzeitig auf der Baustelle. Ohne externe Bauleitung: Tom und Nadine leiteten den Prozess. „Mit großer Vision, aber auch mit großer Naivität, die das Ganze überhaupt ermöglicht hat.“
Ursprünglich kommen beide vom Dorf und haben landwirtschaftlichen Hintergrund. Diese Prägung wollten sie in ihr sehr urbanes Hotelprojekt einbringen: „Es war klar für uns, dass wir hier etwas Gastgebendes und Handgemachtes tun wollen. Etwas Eigenes herstellen, so wie man es auf dem
Die prickelnden Trends entwickeln sich in gegensätzliche Richtungen:
Insgesamt ist der On-Trade-Schaumweinkonsum zwar in den vergangenen Jahren gesunken, doch im Schatten der Konsumkrise finden sich auch florierende Nischen. Wir präsentieren die Top 5 Schaumweintrends in der Gastronomie.
Text: Paul Kern
Dass Crémant und Winzersekt boomen, liegt vor allem daran, dass die Champagne wissentlich eine Flanke geöffnet hat, indem alle relevanten Marken heute mehr als 30 Euro kosten. David Kunsch, Head of B2B bei Lobenberg, beschreibt es so: „Die Champagnerpreise sind in den vergangenen Jahren ziemlich gestiegen und gleichzeitig ist die Qualität von Crémant immer besser geworden. Auch in unserem Sortiment haben wir die Vielfalt und Qualität von Crémant gesteigert. Der Markt verlangt danach.“ Insbesondere der Preispunkt 25 bis 30 Euro (EVP) werde von Gastronomen stark nachgefragt und lasse sich mit Champagner so gut wie nicht mehr bedienen.
Dieses verlassene Terrain wird in der deutschen Gastronomie derzeit vor allem von Crémant aus Frankreich und Winzersekt aus Deutschland erschlossen, je nach Region auch aus Österreich. Während der Gesamtmarkt stagnierend rückläufig ist, können so einzelne Akteure zulegen. So etwa das Crémant-Haus Bouvet Ladubay, das sein Deutschland-Geschäft von 2023 auf 2024 um zwölf Prozent steigern konnte. „In der Gastronomie wird eben das getrunken, was man kennt“, schätzt der Export-Manager Benoît Defranoux die Situation ein.
In Deutschland konnten sich in den vergangenen Jahren vermehrt kleine, spezialisierte Sektmacher profilieren. So zum Beispiel Lena Singer-Fischer, die eigentlich im Lohn für Weingüter versektet, aber 2018 ihr Projekt „Lena macht Sekt“ ins Leben rief. Ihre lange gereiften Flaschen gehen zu mehr als 50 Prozent an Sommeliers, auch weil in der gehobenen Gastronomie Zahlungsbereitschaft vorhanden ist. „Wir haben die 30-Euro-Marke mittlerweile geknackt, aber in der Gastronomie sind solche Preise noch akzeptiert“, so die 30-jährige Rheinhessin. Mikro-Versekter wie sie finden sich immer häufiger. Etwa Zwo Sume in Heidelberg, Johannes Aufricht am Bodensee oder Heinz Wagner im Schwarzwald. Für Gastronomen, die ihrer Weinkarte eigene Konturen geben möchten, lohnt sich also oft die Sekt-Suche vor der Haustür!
Seltsamerweise, so berichten mehrere Zulieferer synchron, hat ausgerechnet Cava mit Problemen und Vorurteilen zu kämpfen. „Ich frage mich, wieso das in der Gastronomie nicht besser läuft.
Man bekommt richtig viel für sein Geld, aber irgendwie ist das Produkt wohl aus Sicht der Konsumenten nicht so sexy“, sagt David Kunsch von Lobenberg B2B. Martin Kunz vom Gastro-Zulieferer Saffer schließt sich an: „Wir hatten einen Cava, super Preis, TopQualität, aber wir mussten ihn wieder auslisten. Es ist schwer zu verstehen.“
LENA SINGER-FISCHER – MYTHOS BRUT NATURE 2019
Eine Cuvée aus Chardonnay, Pinot Noir und Meunier, 100 Prozent Handlese, langer Grundweinausbau im Holz und langes Hefelager prägen einen herrlich würzigen und champagneresken Winzerinnensekt.
www.lena-macht-sekt.de
SELTSAMERWEISE NICHT IM TREND ...
32,00 Euro
RAVENTOS I BLANC –
CAVA BLANC DE BLANCS EXTRA BRUT 2022
Der stoffig-weinige, aber elegante Stil spricht eher für einen Speisenbegleiter als für einen Aperitif. Aber in Zeiten, in denen Schaumwein auch zum Essen geschätzt wird, sollte die Nachfrage nach solchen Stilistiken eigentlich da sein.
www.gute-weine.de
19,90 Euro
Der vielleicht widersprüchlichste Trend in Zeiten allgemeiner Konsumzurückhaltung ist, dass es nach wie vor boomende Super-Premium-Segmente gibt. Das gilt vor allem für Champagner, deren Höhenflug in der Spitzengastronomie weitergeht. Das Kopenhagener Drei-Sterne-Restaurant Jordnær serviert zurzeit neben der Weinbegleitung auch ein Champagneonly-Pairing für umgerechnet etwa 470 Euro. Das dürfte sich in dieser Konsequenz in Deutschland wohl derzeit kein Restaurant herausnehmen können, aber auch hierzulande trifft man immer häufiger Champagner auch abseits des AperitifWagens an. „Der Trend nach höherwertigem Champagner ist der-
CHRISTIAN WOLF GESCHÄFTSLEITUNG UND DIRECTOR DEGUSTATION MEININGER VERLAG
Vor genau 20 Jahren kam zum ersten Mal eine national und international besetzte Expertenjury im historisch bedeutenden Hambacher Schloss in Neustadt an der Weinstraße zusammen und legte den Grundstein für die Erfolgsgeschichte von Meininger’s International Spirits Award (ISW). Mit der Organisation des Wettbewerbs fand erstmals eine international ausgerichtete Verkostung sämtlicher Spirituosenkategorien in Deutschland statt. Ziel war und ist es, eine Plattform anzubieten, die Destillateuren und Produzenten von Spirituosen eine objektive, neutrale und fachkundige Bewertung ihrer Produkte ermöglicht.
Gleichzeitig sollte der ISW den Verbrauchern eine verlässliche Orientierungshilfe bei der Auswahl hochwertiger Spirituosen bieten. Der ISW hat sich über die Jahre hinweg als einer der bedeutendsten Spirituosenwettbewerbe weltweit etabliert. Die strenge und transparente Bewertungsmethodik, bei der die Spirituosen blind verkostet und nach einem 100-Punkte-Schema bewertet werden, setzte neue Maßstäbe in der Branche. Auf Basis des 100-PunkteSchemas werden an die besten Spirituosen die anerkannten und wertigen ISW Medaillen Großes Gold, Gold und Silber verliehen. Zentrales Element ist eine strenge Qualitätshürde: Nur die punkthöchsten 30 Prozent der bewerteten Spirituosen erhalten eine Medaille. Die Jury besteht aus erfahrenen Experten, die jede Spirituose in-
Der Meininger’s International Spirits Award ISW feiert in diesem Jahr Jubiläum. Seit 20 Jahren ist der renommierteste Spirituosenwettbewerb im deutschsprachigen Raum bereits ein verlässlicher Gradmesser für die Qualität und die zukünftigen Trends in der Spirituosenbranche. Verkostungsleiter Christian Wolf zieht für uns ein Resümee zur Bedeutung des Wettbewerbs und gibt einen Ausblick auf das, was der ISW noch vor hat.
Zur Premieren-Verkostung im Jahr 2001 kam erstmals eine Expertenjury des International Spirits Awards zusammen. Seither ist der Wettbewerb und auch die Jury stetig gewachsen.
dividuell und unabhängig bewerten. Diese hohe Qualität der Bewertung verleiht den Auszeichnungen des ISW ein großes Gewicht und Ansehen. Die Auszeichnungen des ISW haben sich in den mittlerweile 20 Jahren stark am Markt etabliert. Hersteller, Destillateure und Importeure können mit den Auszeichnungen auf ihre hervorragenden Qualitäten aufmerksam machen, im stationären (Fach-)Handel wie auch dem Online-Handel spielen Auszeichnungen wie die des ISW eine immer stärker werdende Rolle. Die Angebote sind groß und vielfältig geworden, sodass eine Orientierungshilfe durch den ISW eine dankbare Erleichterung bei der Auswahl bietet. Dass der ISW sich auf dem Erreichten in den zwei Dekaden nicht ausruht, zeigen die Neuerungen der letzten Jahre ganz deutlich. Seit
Das Hambacher Schloss – die Wiege der deutschen Demokratie – ist auch die Wiege von Meininger’s ISW.
dem Jahr 2021 findet der ISW dreigeteilt im Jahr statt, sodass eine noch stärkere Fokussierung auf die jeweiligen Kategorien möglich ist. Mit dem Sonderheft BRANNT – Magazin für Spirituosenkult, das ebenfalls im Meininger Verlag erscheint, werden die besten Spirituosen hochwertig und reichweitenstark kommuniziert. Bei der Finest Spirits, die jährlich Ende Februar stattfindet, präsentiert sich der ISW als PremiumPartner und bringt die besten Spirituosen erlebbar für die Besucher mit nach München. Mit der Weltleitmesse ProWein, die
im Jahr 2024 die Spirituosenwelt ProSpirits neu geschaffen hat, besteht ebenfalls eine Kooperation im Rahmen der „ISW Discovery Bar by ProSpirits“, die als zentrale Anlaufstelle für spirituoseninteressierte Fachbesucher auf der ProWein geschaffen wurde. Mit seiner Öffnung für den Bereich der „No & Low-Alcohol“-Produkte sowie dem stetigen Blick auf neue Trends im Spirituosenbereich, wie ganz aktuell der RTDs (readyto-drink), wird der ISW auch in Zukunft seiner Rolle als wichtige Plattform der Spirituosenbranche gerecht. i
In unserer Destillerie auf Château de Bonbonnet produzieren wir unseren aromatischen CITADELLE Gin
Wacholderbeeren aus eigenem Anbau und Zitrusfrüchte aus der hauseigenen Orangerie runden unser „All made at home“- Konzept