Meiningers Weinwelt Ausgabe 01-2018

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SCHWEIZ SFR 13,50 · ÖSTERREICH ¤ 8,80 · LUXEMBURG ¤ 9,20 · ITALIEN ¤ 10,50

1 S E S OSALE R G IN F OIR

R TERINE 5 13 WE ÖSS ML VO

Budapest Top-Locations aus der In-City

Sonnenverwöhnt Entdeckungen auf Sardinien

Update Südamerika Diese Winzer gehen neue Wege

DEZEMBER JANUAR 2018 DEUTSCHLAND ¤ 7,80

NEUE SERIE BEST OF STEILLAGE TEIL 1 ÖSTERREICH

Aus dem Schatten des Ports

Angesagte Weiße aus dem Douro-Tal

VINCENT EYMANN Natur-Talent mit außergewöhnlichen Weinen


r e t ß ö r g s n e h c Mün r ü f t k r a m s s u Gen e d n u e Weinf r

ÖFFNUNGSZEITEN. Fr 15 – 22 Uhr Sa 13 – 21 Uhr So 12 – 19 Uhr EINTRITT. 17 EURO, VVK 15 EURO Das Vorverkaufsticket beinhaltet Hin- und Rückfahrt mit allen MVV-Verkehrsmitteln im Gesamtnetz. INFOS UND TICKETS. www.forum-vini.de

Partner:


10. – 12. November 2017 Halle 4, MOC München

ANGEBOT. Treffen Sie Erzeuger und Fachhändler mit Weinen und Schaumweinen sowie Aussteller mit weinaffinen Produkten aus den Bereichen Spirituosen, Delikatessen und Feinkost, Schokolade und Süßwaren als auch Aussteller mit Kaffee und Craft Beer. PROGRAMM. Auch für das Wissen rund um den Wein ist gesorgt: Aus mehr als zwanzig unterschiedlichen Seminaren können Sie im Rahmen Ihres Messebesuchs Ihren Favoriten auswählen. NEU! SONDERVERKOSTUNGSFLÄCHE. Premiere in München: Zusätzlich zum umfangreichen Messeangebot erwartet Sie dieses Jahr erstmals eine Sonderverkostungsfläche mit den Weinanbaugebieten DOP Rías Baixas, Languedoc sowie dem DOP Cava.

Veranstalter:


DIE CRÉMANTS VON SIEUR D‘ARQUES ERHALTEN SIE NUR IM GUTEN FACHHANDEL, Z.B. BEI: 04107 LEIPZIG Wein und Feines, Peterssteinweg 11, www.weinrieder.de 10405 BERLIN Weinhandlung Baumgart & Braun, Wörther Str. 21, www.baumgartundbraun.de 10629 BERLIN Goldhahn & Sampson, Wilmersdorfer Str. 102/103, www.goldhahnundsampson.de 13086 BERLIN-WEISSENSEE Die Weinkiste, Gäblerstr. 2, www.weinkiste-berlin.com 17419 SEEBAD AHLBECK Weinladen Ahlbeck, Seestr. 1, www.weinladen-ahlbeck.de 20249 HAMBURG Weinhaus Gröhl GmbH, Eppendorfer Baum 7, www.weinhaus-groehl.de 20259 HAMBURG Vineyard Hamburg, Osterstr. 92, www.vineyard-weinhandel.de 22761 HAMBURG-BAHRENFELD Wein-Outlet, Dirk Delventhal, Stresemannstr. 375, www.wein-outlet.com 26789 LEER I.W. Wolff GmbH & Co. KG, Rathausstr. 16-18, www.wein-wolff.de 28355 BREMEN Montini Weinhandel, Apfelallee 4, www.montini-weinhandel.de

Crémant de Limoux Grande Cuvée 1531

38102 BRAUNSCHWEIG Wein-Atelier, Kasernenstr. 34, www.wein-atelier.de 38165 LEHRE Vin-Nett, Berliner Str. 66, www.vinnett.de 40219 DÜSSELDORF Sommelerie Susanne Fischer, Bürgerstr. 28, www.sommelerie.de 42349 WUPPERTAL Weinhandlung Lapinski, Hauptstr. 89, www.wein-lapinski.de 45134 ESSEN CB-Weinhandel Christian Balog, Am Ardey 3, www.cb-weinhandel.de

Die perfekten Begleiter zu den Festtagen

49808 LINGEN/EMS Willenbrock Weinhandel, BerndRosemeyer-Str. 40, www.willenbrock.com

50672 KÖLN Weinhandel Hoffmann und Horstmann, Antwerpener Str. 9-11, www.weinpunktonline.de 50825 KÖLN Weinhaus Linke, Siemensstr. 1, www.weinhaus-linke.de 50968 KÖLN Weinhaus Süd, Marktstr. 27, www.weinhaus-sued.de 60598 FRANKFURT Maison Lanz Weinhandel, Darmstädter Landstr. 92, www.maison-lanz.de 66740 SAARLOUIS Pieper Saarlouis, Großer Markt, www.pieper-saarlouis.de

Fotos: ad luimina Ralf Ziegler • gettyimages/Tom Merton

50668 KÖLN Kölner Weindepot, Amsterdamer Str. 1 www.koelner-wein-depot.de

70176 STUTTGART Weinhaus Kühnel, Kornbergstr. 29, www.weinhaus-kuehnel.de 70437 STUTTGART Jo’s Weindepot, Erligheimer Str. 12a, jos-weindepot.de 82211 HERRSCHING Wein Erlebnis Wenger, Bahnhofplatz 2, www.wein-erlebnis.com

80638 MÜNCHEN Weinhandel Sébastien Theil, Sadelerstr. 1, www.vinotique.de 90765 FÜRTH Wein-Wolff, Hans-Vogel-Str. 45, www.weinwerk.de

UND FÜR DEN ZUVERLÄSSIGEN VERSAND: 52070 AACHEN ProIdee GmbH & Co KG, Gut-Daemme-Straße 4, www.proidee.de

4media-solutions.de

80538 MÜNCHEN Vinothek Sabitzer, Oettingenstr. 2, www.sabitzer.de

Erfunden bereits im Jahre 1531 durch die Mönche der Abtei von St. Hilaire bei Limoux in Südfrankreich. Die Winzer der Kooperative SIEUR D‘ARQUES in Limoux pflegen seither das Savoir-faire zur Herstellung von herausragenden Schaumweinen. Versektung und Lagerung erfolgen in eigenen Kellern, wo die Crémants viele Monate in der Flasche reifen. Aufgrund der feinen Perlage, der delikaten Aromen und der bekömmlichen Säure zählen diese Crémants zu den feinsten Schaumweinen der Grande Nation. SIEUR D’ARQUES Maitres vignerons Limoux, France


Andrea Meininger-Apfel und Christoph Meininger, Herausgeber

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MUNDUS vini

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Eine Steillage (das bedeutet eine Steigung von mindestens 30 Prozent) fordert vollste Manpower (natürlich auch Womanpower) im Wortsinne! Manche Brachen in Steillagenregionen weisen darauf hin, dass für die Besitzer die Anstrengung zu groß geworden ist. Andererseits werden immer wieder Steillagen von passionierten Winzern neu in Betrieb genommen. Als Lohn der Mühe locken exzellente, terroirgeprägte Weine. Steillagen sind eben die Logenplätze im Konzertsaal des Weins, die daraus mühevoll hervorgebrachten Tropfen bieten besonderen Genuss. Davon können Sie sich ganz bequem im Sessel ein gutes Bild machen, indem Sie die Weinempfehlungen der Juroren aus dem ersten Teil unserer neuen Steillagen-Serie probieren (ab Seite 104). Vielleicht werden Sie so zum Steillagen-Fan. Für Kletterbegeisterte gibt es in vielen Anbaugebieten Steillagen-Wanderwege. Diese erfordern Kondition, ­versprechen aber auch ein außergewöhnliches Erlebnis. Denn von unten erkennt man kaum, wie steil so eine Lage wirklich ist. Respekt für den Winzer, der sich solch einen Arbeitsplatz ausgewählt hat!

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Wir Menschen kennen das auch: Die Sitzreihen in Konzertsälen (und Stadien!) sind einem Steillagenweinberg nicht unähnlich. Das Problem, siehe oben, liegt in der körperlichen Herausforderung für die Winzer. Zwar gibt es technische Hilfsmittel wie die Monorack-Einschienenbahn, wie man sie beispielsweise an der Mosel häufig findet. Aber dass der Winzer beim Beschnitt, bei der Pflege und bei der Ernte per pedes von einem Stock zum anderen gehen oder vielmehr steigen muss, daran führt doch kein Weg vorbei.

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iebe Leserin und lieber Leser, wer beim Weinbergswandern kaum außer Puste gerät, ist entweder sportlich äußerst durchtrainiert oder der Weinberg ist gar keiner. Es gehört zu den Merkwürdigkeiten der Sprache, dass manche „Weinberge“ ganz flach in Ebenen liegen. Nehmen wir den Weinberg ruhig mal beim Wort. Die Rebe mag nämlich Berge, je steiler desto besser. Auf steilen Terrassen genießt die Pflanze eine optimale Sonneneinstrahlung. Die Exposition ist ein entscheidender Qualitätsfaktor für Wein.

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I N I N G E R 2017

Die Kellerei Felix Solis ist ein Familienunternehmen, das sich heute in der dritten Generation vollkommen der Herstellung, Reifung und dem Verkauf von Weinen höchster Qualität aus den wichtigsten und bekanntesten Regionen Spaniens verschrieben hat. Die Philosophie für heute und morgen ist: das beste Preis-Genuss-Verhältnis anzubieten, ohne dabei die traditionellen Wurzeln zu verlieren. Die Werte der Familie Solis und Ihre Leidenschaft für Wein schmeckte und schmeckt man noch heute in den Weinen. Die Weine unserer Bodegas stehen für kontinuierliche Verbesserung, steige Weiterentwicklung der Qualität und für das Bewahren traditioneller Werte in Kombination mit modernsten Verarbeitungsverfahren.

MUNDUS VINI 2017 Sommerverkostung 2016 Condado de Oriza Roble (Gold Medal) 2016 Pulpo Albariño (Gold Medal) 2016 Centola Albariño (Gold Medal ,Best Show Rías Baixas) Felix Solis GmbH Steinerne Furt 76 - 86167 Augsburg Telefon +49 (0) 821 / 74 77 838 - 0 Fax +49 (0) 821 / 74 77 838 – 1 www.felixsolisavantis.com



inhalt 1 2018 10 STARTER

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Das empfiehlt Sommelier Domenico Durante zu Milchlammkarree

12 6 SELLS

Was bei uns gerade ganz privat im Weinglas landet

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13 QUICK-CHECK

Autorin Birgit Vanderbeke über ihre Lieblingsweine

14 EVENTS

Termine, die Sie sich für diesen Winter vormerken sollten

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16 WEIN

NEUE TRENDS AUS SÜDAMERIKA So abwechslungsreich geht es in Chile und Argentinien zu

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FRANKREICHS NEUE ROTE Wie sich Winzer im Elsass an Pinot Noir herantasten

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SPANNENDES KARST Ein fast unentdecktes Gebiet zwischen Italien und Slowenien

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NEWCOMER Jungwinzer Vincent Eymann ist ein echtes Naturtalent

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NEUE AKTION: BEST BUY 4 YOU Weine für die Festtage

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WEISSWEINE AUS DER PORTWEIN-REGION Auf Spurensuche bei den Douro-Boys

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WEIN_NEWS Geschenkideen für Weinliebhaber

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WEIN_KOLUMNE Michael Hornickel über Korken und andere Verschlüsse

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inhalt 58 DINE

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DINE AND THE CITY Gastro-Tipps für Budapest

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GIN IST IMMER NOCH IN?! Die neusten Trends und Entwicklungen

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DINE_NEWS Gadgets für die weihnachtliche Zeit

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DINE_KOLUMNE Felicitas Then auf der Jagd

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URLAUBSPARADIES SARDINIEN Ein Domizil für Strandurlauber und Rotwein-Fans

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TRAVEL_KOLUMNE Stefan Nink versinkt im Chaos der Autovermietung

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sten e b Die eine s W Lös vomeite 88 IL TE

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FÜR SIE VERKOSTET

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VERKOSTUNGS-SERIE Den Boden schmeckbar machen Finale: Weine vom Löss

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INTERNATIONALE PREMIUMSEKTE Prickelnde Empfehlungen für die Feiertage

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NEUE SERIE – TEIL 1 MIT DIESEN WEINEN GEHT MAN STEIL! Die besten Gewächse aus österreichischen Steillagen

STANDARDS 5

Welcome 108

Mailbox 109

Vinothek 111

Impressum & Service 112

Vorschau 114

Lindemanns Finish

70 SEITE 68 JETZT MITMACHEN UND GEWINNEN! Schon mal einen Wein vom wohl bekanntesten Weinerzeuger Australiens probiert? Nein? Mit etwas Glück kann sich das bald ändern. Zu gewinnen gibt’s den Peter Lehmann Barossa Shiraz, für den nur die besten Trauben aus dem Barossa Valley ausgewählt wurden. Komplexität, Opulenz und Facettenreichtum prägen diesen Rotwein, womit das Unternehmen seinem Ruf als „King of Barossa“ alle Ehre macht.

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STARTER

lamm GANZ FROMM

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FOTOS: STOCKFOOD/WISCHNEWSKI, JAN; ADLUMINA/RALF ZIEGLER

Milchlammkarree mit Kräuterkruste und frischer Kräuterbutter ist nicht nur ein Gericht für die Feiertage, sondern es macht jeden Abend zu etwas ganz Besonderem. Den Ton gibt dabei die Kräuterkruste an, die aus Thymian, Knoblauch und Petersilie besteht und die dem Lamm eine eigene Note verleiht. Dazu schmecken ofenfrisches Baguette oder Kartoffelecken. Das Rezept verraten wir Ihnen unter www.meiningers-weinwelt.de. Der Weintipp zum Lammkarree von Domenico Durante Ich empfehle den 2010 „Camp Gros“ Martinenga Barbaresco Riserva DOCG von der Tenuta Cisa Asinari dei Marchesi di Gresy im Piemont. Mit seinen circa 657 Einwohnern produziert die kleine Gemeinde Barbaresco elegante und langlebige Rotweine. In der Lage Martinenga befinden sich zwei Filetstücke, die Einzellagen Camp Gros und Gaiun. Winemaker Jeffrey Chilcott und Marchese Alberto di Gresy vinifizieren den Camp Gros nur in Spitzenjahren als Riserva. Beim Camp Gros treffen ätherische Aromen auf reife Kirschen, getrocknete Kräuter, Trüffel und dezente Noten von Rosen und Bergamotte. Ein sehr strukturierter Wein, der sich konzentriert, herzhaft und mit balancierten Tanninen präsentiert. Dieser gereifte Barbaresco mit seiner Kraft und eleganten Tannin-Struktur passt hervorragend zum Eigengeschmack des Milchlammes. Es entsteht ein Wechselspiel zwischen Filigranität und Kraft. Salute! Domenico Durante ist seit September 2017 Sommelier im Restaurant Tantris in München. Davor arbeitete er auf Schloss Elmau sowie im Restaurant Ente im Nassauer Hof in Wiesbaden.


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UNSERE HIGHLIGHTS

sells

Was Sie über unsere 6 wissen sollten ...

Das Jahr geht seinem Ende entgegen, ein Jahr in dem wir wieder mal so einige Tropfen im Glas hatten, die wir auch im nächsten Jahr in besonders guter Erinnerung haben werden. Unsere persönlichen Empfehlungen für Sie …

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2014 Durbacher Pinot Noir trocken »Klassik Edition«, Baden Durbacher Winzer­ genossenschaft eG Ein guter Spätburgunder ist entweder fruchtig und quietschbunt oder nimmt Anleihen im Burgund: Ein würziger, kräftiger und tanninhaltiger Rotwein von rubinroter Farbe, der eine mehr oder weniger lange Auszeit im Holzfass nicht verleugnen kann. Dieser 2014er ist ein solch wunderbarer, burgundischer Rotwein – zum sensationellen Preis-GenussVerhältnis. Preis: 8,50 € www.durbacher.de Highlight von Hermann Pilz (Chefredakteur WEINWIRTSCHAFT)

2016 Inzolia Sicilia DOC, Italien Feudo Arancio Als autochthone Rebsorte ist die sizilianische Inzolia (auch Ansonica) schön körperreich und pikant. Dieser Wein ist aber vor allem wirklich ein besonders gutes Beispiel für ein absolut überzeugendes Preis-Leistungs-Verhältnis! Falsch machen kann man damit nur wenig. Preis: 5,99 € www.hawesko.de Highlight von Felicity Carter (Chefredakteurin MEININGER’S WINE BUSINESS INTERNATIONAL)

2016 Liebfraumilch Premium, Pfalz Hammel & Cie. Christoph Hammel haucht der Liebfraumilch wieder Leben ein! Mit der Cuvée „Schwarze Madonna“ aus Riesling, Müller-Thurgau und Scheurebe kreiert er einen Weißwein mit niedrigem Alkohol und moderaten 20 Gramm Restzucker: süffig, balanciert, ambitioniert! Preis: 12,50 € www.weinhammel.de www.Genuss7.de Highlight von Christian Wolf (Director Degustation MEININGER VERLAG)

2016 Grillo Costadune Sicilia DOC, Italien Mandrarossa Von der Sonne Siziliens geküsst erinnert dieser Weiße aus der Rebsorte Grillo auch an kalten Tagen an die Ferien am Meer. Die Aromen reichen von Limette bis Grapefruit zu feinen Wiesenkräutern; Top-Wein mit saftigem Mundgefühl und ausdrucksstarker Frucht. Und das zu bestem Preis. Preis: 5,95 € www.ludwig-von-kapff.de Highlight von Ilka Lindemann (Chefredaktion MEININGERS WEINWELT)

2015 Pinot Blanc Sekt brut Weingut Arthur & Fabian Zimmermann Für Ihren Last-MinuteEinkauf vor den Festtagen: ein Weißburgunder-Sekt mit höchst attraktivem, fein-röstigem Brioche-Schmelz. Besser und günstiger als jeder Massen-MarkenChampagner und zudem recht universell einsetzbar. Preis: 12,00 € www.weingut-­ zimmermann.de Highlight von Michael Hornickel (Vorstand MUNDUS VINI)

2016 Malagousia Single Vineyard Epanomi IGP, Griechenland Ktima Gerovassiliou Vangelis Gerovasiliou und sein Sohn Argyris haben in 2016 die unheimliche Leichtigkeit des Seins in Form dieses rebsortenreinen Malagousias in die Flasche gebracht; zartfruchtige Zitrusaromen, dezente Würze, delikate Säure, voller Saft. Der sehr gekonnte Holzeinsatz (drei Monate) gibt den letzten Schliff; zum Teilen fast zu schade, bitte nur mit guten Freunden. Preis: circa 14,00 € www.gerovassiliou.gr www.cava-­ griechischerwein.de Highlight von Christoph Meininger (Geschäftsführung MEININGER VERLAG)

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QUICK-CHECK

Mit wohl gefülltem Bauch oder knurrendem Magen – wie lässt es sich besser schreiben? Ganz eindeutig lässt es sich mit leerem Magen besser schreiben, leider. Während meiner sehr gedrängten und dichten Schreibphasen nehme ich regelmäßig ein paar Kilo ab. „Kochen ohne Tabu“ ist Ihre Devise und der Name Ihres Kochbuchs. Was hat’s damit auf sich? Nach wie vor sehe ich, wie in Deutschland und inzwischen auch in Frankreich das Repertoire an Lebensmitteln ganz allmäh­ lich und fast unbemerkt so eingeschränkt wird, dass es mit Convenience Food kom­ patibel und unser alltägliches Essen ganz ohne Kochen auf dem Weg über die Mikro­ welle verzehrfähig wird. Da entfallen Inne­ reien, Geschmortes, ganze Hühner, Enten, aber auch fragile Fisch- und Meeresfrüchte­ ­sorten, Tintenfische oder Muscheln, und damit wir das nicht mehr essen, werden die Lebensmittel, die von der Karte gestrichen werden, sehr gern mit Ekel belegt. Daher kam der Titel meines Kochbuchs. Sie leben in Südfrankreich. Stammen von dort auch Ihre liebsten Weine? Vor einigen Jahren war ich in Slowenien und von den dortigen Weißweinen entzückt. Allerdings sind wir hier sehr verwöhnt durch unsere „Collines du Bourdic“. Die Winzer sind großartig, abenteuerlustig, neu­ gierig, sie lieben ihre Arbeit, die Weine sind allesamt gut und von der Bevölkerung bezahlbar, also günstig, und es herrscht ein freundschaftliches und herzliches Klima unter den Mitarbeitern und der Kundschaft. Finden sich auch deutsche Tropfen in Ihrem Weinregal? Kürzlich habe ich bei Freunden in Deutsch­ land einen Wein aus Rheinhessen getrun­ ken, der mich umgehauen hat: einen Ries­ ling vom Weingut Knewitz aus Appenheim. Da bin ich seitdem dran, ihn in unser Weinregal zu bekommen, aber es scheint, dass außer mir noch andere dran waren und sind, bis jetzt hat’s noch nicht geklappt.

FOTO: BRICE TOUL

vanderbeke Birgit Vanderbeke ist freie Autorin, lebt in Südfrankreich und wurde mit ihrer Erzählung „Das Muschelessen“ bekannt. www.birgitvanderbeke.com

BIRGIT

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FOTO: TISH1/SHUTTERSTOCK.COM

FOTO: FRIEDERIKE HEGNER

EVENTS

MUND AUF UND MMH ….

Ganz im Zeichen des Geschmacks reisen Besucher wieder vom 3. ­No­­vember bis zum 9. Dezember an die Ostseeküste. Dort wartet nämlich das Ostseebad Kühlungsborn auch dieses Jahr mit den Gourmet-Tagen auf Sie. Themenabende, Workshops und Genießermenüs bieten Gästen hier kulinarische Erlebnisse. Weitere Informationen und Tickets unter www.gourmettage.com.

EVENT ZUM ADVENT PROBIER DEN MOMENT

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Für jeden Moment gibt es den passenden Wein, so das Motto des dieses Jahr noch an den „Weinmomenten“ teilnehmen und Gewächse im besonderen Umfeld probieren. Tickets gibt’s noch für das Event am 22. November in Dresden sowie am 5. Dezember in Nürnberg für 29,00 € unter www.geileweine.de.

DREI, ZWEI, EINS … Wir kommen! Jetzt sind es nur noch wenige Tage bis zur FORUM VINI in München, die wieder regionale und internationale Weine, Spirituosen und Delikatessen für Sie bereithält. Vom 10. bis 12. November können Sie die knapp 300 Aussteller kennenlernen und sich für die Festtage eindecken. Tickets gibt’s für 15,00 € im Vorverkauf oder für 17,00 € an der Tageskasse. www.forum-vini.de

FOTO: OKSANA 2010/SHUTTERSTOCK.COM

Onlineshops Geile Weine. Wer das mal selbst ausprobieren will, kann

FOTO: DANIEL SCHAEFER

Zum gemütlichen Einstimmen in die Weihnachtszeit lockt die Veranstaltung Weintemptation im Weingut Prinz Salm an der Nahe. Vom 1. bis zum 3. Dezember können Gäste an der Jahrgangsverkostung teilnehmen, dem kleinen Adventsmarkt beiwohnen oder sich im Pop-up-Restaurant Gustus stärken. www.prinzsalm.de


Glücklich in Franken Wenn Sie das Echte lieben, den puren Geschmack und ausgezeichnete Qualitäten, dann fühlen Sie sich garantiert wohl in Franken. Die Gastgeber im Weinland am Main sind herzlich und aufmerksam. Ihre Zutaten kommen aus der Region, ihre Weine sowieso. Die Franken können schnörkellose Hausmannskost genauso gut wie strahlende Sterneküche. Beides passt ganz wunderbar zu den fränkischen Silvanern. Diese bieten eine solche Vielfalt in Geschmack und Struktur, dass sie mühelos die unterschiedlichsten Geschmackswelten begleiten. Die Genusslandschaft Frankens macht glücklich. Davon sollten Sie sich unbedingt selbst ein Bild machen. Franken ist die Heimat großer Weine und ein wunderschönes Reiseland. Geschmackvoll. Gut erreichbar. Echt.

Echt fränkisch.

Reisen zum Frankenwein ist eine ausgezeichnete Initiative in Franken – einzigartig für Deutschland und Europa. Mit diesem Reiseführer*, der „FrankenWEIN“-App und natürlich auf www.franken-weinland.de entdecken Sie die Vielfalt der Region. Planen Sie Ihre Reise zum Frankenwein und erleben Sie zertifizierte Anbieter: Winzer & Weingüter, Gästeführer & magische Orte, Gasthäuser & Restaurants, Hotels & Pensionen, Weinfeste & Veranstaltungen. Echt. Franken. *kostenlos zu beziehen über: kontakt@haus-des-frankenweins.de

www.frankenwein-aktuell.de


SÜDAMERIKA RAUF

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FOTOS: ISTOCK.COM/EDSEL QUERINI; ZUCCARDI WINES; CEPHAS.COM/MATT WILSON (2); BODEGA WEINERT (2); VIÑEDOS DE ALCOHUAZ

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UND RUNTER Malbec aus Argentinien, preiswerte und gute Cabernets aus Chile. War’s das? Gewiss nicht. Die Weinszene in Südamerika ist unglaublich abwechslungsreich geworden. Text: Jürgen Mathäß

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WEIN

ADRESSEN

Sebastian Zuccardis exzellente Lagenweine werden nur in Beton und Holz ausgebaut Der Holzfasskeller von Weinert zählt zu den schönsten in Südamerika

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ARGENTINIEN Bodega Chacra www.bodegachacra.com Bodega y Cavas de Weinert www.bodegaweinert.com Zuccardi Valle de Uco www.zuccardiwines.com CHILE Viñedos de Alcohuaz www.vdalcohuaz.cl Bodega Volcanes de Chile www.volcanesdechile.com


Die nagelneue Kellerei der Familie Zuccardi im Vale de Uco liegt mitten in den Weinbergen mit herrlichem Blick auf die nahen Anden. Kein Wunder, dass das moderne Restaurant Piedra Infinita mit köstlich gegrilltem Fleisch einer der Hotspots der Szene ist, obwohl man von Mendoza aus eine Stunde fahren muss. Aber jetzt geht es nicht um gegrillten Rinder­ nacken. Unweit der Kellerei stehen wir in der Rebzeile und schauen runter in ein etwa 2,50 Meter tiefes, steilwandiges Loch. Der Begriff „Grab“ ploppt in unserer Vorstellungswelt auf. Ist es aber nicht, sieht nur so aus. Das Loch wurde gegraben, um in einem der Grands Crus des argentinischen Weinbaus die Boden­ struktur zu zeigen: der Lage Altamira. Dün­­­ ner Oberboden mit hohem Sandanteil, faust­ dicke Kiesbrocken schon nach 30 Zentime­ tern, an denen sich Kalk abgelagert hat. Es ist ganz sicher eine der wertvollsten Lagen, die Argentinien zu bieten hat, mit finessen­ reichen, fast verspielten Weinen.

Der Verkostungsraum von Zuccardi ist an futuristischem Look kaum zu übertreffen

Sebastian Zuccardi hat sich etwas einfallen lassen, um das Beste aus diesen Böden auf die Flasche zu bringen. Man kann ja nicht alle fünf Meter ein Loch graben. Also hat man über Wärmebildaufnahmen die Dicke der einzelnen Bodenschichten erfasst. Oenologin Laura Principiano kennt die Ergebnisse: „Manchmal haben wir auf wenigen Metern eine unterschiedliche Sand-Lehm-Auflage oder eine unterschiedliche Drainagewirkung. Darauf muss man die Weinbergsarbeit ein­ stellen. Die Reben brauchen dann mehr oder weniger Wasser, einen anderen Rebschnitt, andere Düngung und einen anderen Ernte­ zeitpunkt. Jetzt legen wir die Weinberge nicht mehr in Quadraten an, sondern entlang der Grenzen von Bodenstrukturen, die wir dann individuell behandeln.“ Um die möglichst optimal gereiften AltamiraTrauben auch im Keller optimal zu verar­ beiten, ist Sebastian auch dort extreme Wege gegangen. In dem futuristischen Ausbau­ keller befindet sich kein einziger Stahltank. Sebastian: „Wir arbeiten nur mit Betoneiern, die nicht mit Epoxitharz, sondern nur mit Weinsäure gestrichen sind sowie mit Holz. Barriques haben wir nicht. Wir glauben, dass wir auf diese Weise die Unterschiedlichkeit unserer Weinberge in Spitzenlagen wie Alta­ mira am genauesten abbilden können.“

Kellermeister Hubert Weber investiert viel Geduld in die Reifung großer Weine

Außer vielleicht Achaval-Ferrer erreicht nie­ mand sonst in Argentinien die filigrane Detailgenauigkeit der außergewöhnlichen Lagenweine des rund 1 000 Meter hoch gele­ genen Vale de Uco. Es sind keine Holzham­ merweine, sondern Lagenprofile wie mit dem Bleistift gezeichnet. Fahren wir etwa 60 Kilo­ meter weiter rauf in Richtung Mendoza. Dort, in Lujan de Cuyo, geht es vollkommen anders zu. Bei den Bodegas Weinert bringt Keller­ meister Hubert Weber alle Schweizer Geduld auf, die große Weine zur Reifung brauchen.

Er füllt jahrelang in großen, alten Holzfässern gereifte Weine, wie früher, als die Weinwelt noch nicht vom Run auf den neuesten ­Jahrgang und vom letzten Schrei der Keller­ technik geprägt war. Der „einfache“ Malbec von Weinert reift drei Jahre im Fass, der Cabernet sogar vier. „Cavas de Weinert“, normalerweise der hochwertigste Wein des Hauses, liegt ebenfalls drei Jahre im Holzfass und bleibt danach noch ein paar Jahre in der Flasche. Als Sahnehäubchen gibt es etwa alle zehn Jahre einen „Estrella“, der, wenn wir uns nicht irren, noch niemals weniger als zehn Jahre Fassreife vorzuweisen hatte. Der aktuelle Jahrgang ist 1999, aber der 94er Malbec, ein Wein zum Niederknien, hat seine volle Trinkreife noch vor sich. Weinert ist, wenn man so will, ein extrem konsequentes Relikt aus früherer Zeit, einzig­ artig in ganz Südamerika, fast könnte man sagen: eine Art Vega Sicilia Südamerikas. Ähnlich wie der große spanische Wein, der mit langer Lagerzeit hergestellt wird, können auch die Weinert-Weine noch viele Jahre ­reifen, wenn sie in den Verkauf kommen. Ein weiterer Beweis dafür, dass langsam im Holz ausgebaute Weine eben nicht früher oxidieren, sondern später als Weine aus „moderner“ Herstellung. Extrem hoch rauf geht es in Argentinien sowieso. Die meisten Weinberge

»Wir legen Weinberge entlang der Bodenstruktur an« Laura Principiano

liegen zwischen 600 und 1 000 Meter hoch. Die höchsten in der Provinz Salta wachsen auf 3 050 Metern – Weltrekord. Um das argentinische Trio ausgefallener Wein­ güter voll zu machen, geht es aber jetzt erst mal ganz weit runter – nach Patagonien im Süden, wo keine Höhenrekorde aufgestellt werden, eher Rekorde in Sachen Einsamkeit. Patago­ nien gehört zu den am dünnsten besiedelten Regionen der Welt. Ausgerechnet hier kulti­ viert ein italienischer Adliger eine Rebsorte, die alles andere als typisch argentinisch ist. Piero Incisa della Rocchetta ist ein Enkel des Sassi­ caia-Gründers. Sein Werk: ausschließlich Pinot Noir. Aber nicht irgendeiner, sondern der beste Pinot Noir Südamerikas. Rocchetta bekam eines Tages einen Wein blind ins Glas, von dem er glaubte, er sei aus der Bourgogne. Er stammte aber aus Patagonien. Rocchetta setzte sich ins Flugzeug und wollte diesen Weinberg sehen. Er kaufte die Farm weit weg von der Zivilisation, ohne Strom,

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WEIN ohne Wasser und ohne Keller, nachdem er den Besitzer davon überzeugt hatte, die alten Reben nicht durch Apfelbäume zu ersetzen. Italienische Einwanderer hatten schon 1932 drei Hektar wurzelechten Pinot Noir ge­­ ­ pflanzt, weitere sieben 1955. Die restlichen von insgesamt 24 Hektar sind rund 20 Jahre alt. „Ich habe hier unglaubliche Bedingungen für Pinot Noir vorgefunden“, sagt Piero, ­„sandige, eisenhaltige Kiesböden mit Kalk­ anteil und hohe Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht, trockenes, gesundes Klima und konstanter Wind sowie extrem sauberes Schmelzwasser im Rio Negro zur Bewässerung.“ Piero ist Perfektionist. Mit 16 Mitarbeitern für 24 Hektar zaubert er inzwischen große Bur­ gunder aus seinen biodynamisch gepflegten Weinbergen, die zartfruchtig, floral, fast fili­ gran und doch hochkonzentriert und reife­ fähig sind. Es gibt mittlerweile viele Versuche in Südamerika, hochwertigen Pinot Noir zu erzeugen. Manche gelingen recht gut. Nie­ mand jedoch erreicht die extreme, burgun­ dische Feinheit der Chacra-Pinots. Extreme Leistungen abseits der üblichen Trampelpfade vollbringen in Argentinien nicht nur diese drei so unterschiedlichen Weingüter. Zu denken wäre auch an die neue Bodega Costa & Pampa in Chapadmalal an der Atlantikküste 450 Kilometer südlich von Buenos Aires oder an die Zwei-Hektar-Mini­ bodega PerSe, von deren fantastischen Weinen aus extrem steinigen Hochlagen die Experten schwärmen.

Rauf auf den Berg und wieder runter geht es bei der Ernte in Chile ständig Teile des Kellers von Viñedos de Alcohuaz sind mitten in den Berg gehauen

Doch schon eilen wir weiter, rauf auf die Anden und auf der anderen Seite wieder runter nach Chile. Dort sind auch ein paar Extre­ misten am Werk, wobei wir beim ersten gleich wieder rauf müssen: rauf in den ­Norden ins Elquital und rauf auf den Berg. Man könnte meinen, Marcelo Retamals Motto sei: „Was die Argentinier können, können wir auch.“ So ist es aber nicht. Zwar liegen die etwa 16 Hektar Weinberge des Weinguts Alco­ huaz tatsächlich auf 1 700 bis 2 200 Metern Höhe. Während aber das argentinische Wüs­ tenklima enorme Tageshitze mit hoher Son­ neneinstrahlung bündelt, bleibt die chileni­ sche Seite, beeinflusst durch das nahe, kalte Meer trotz dauerhaft blauem Himmel deut­ lich kühler. Cabernet-Sauvignon beispiels­ weise, der im argentinischen Salta auf gleicher Höhe reife, geradezu alkoholische Weine bringt, wuchs hier schlecht – es war den Reben zu kalt. Sonderbarerweise gedeihen neben Syrah auch Garnacha, Cariñena und Malbec auf den steinigen, trockenen Böden, die teilweise granithaltig sind. Marcelo Retamal ist nicht nur einer der ange­ sehensten Oenologen Chiles, er hat als ChefOenologe der exzellenten, experimentierfreu­

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WEIN digen Bodega de Martino auch viel Erfahrung mit außergewöhnlichen Lagen und speziellen Methoden. Zusammen mit dem Agronomen Luan Luis konstruierten sie acht steinerne Gärbehälter, in denen die Trauben getreten und offen bei relativ kurzem Maischekontakt vergoren werden, um hohen Alkohol und ­harsche Tannine der Höhenlagen etwas abzu­ federn. Schon im Weinberg verwenden sie ein traditionelles Parralsystem, das durch eigenen Blätterschatten die hohe Sonneneinstrahlung auf die Trauben und damit verbundene Dick­ schaligkeit etwas vermeidet. Ausgebaut werden die Weine in Betoneiern und Holzfudern, die Weißen in Quevris.

tionellen Weinbergsböden im Zentraltal sind nicht vulkanischer Natur. Die nur 300 000 Flaschen große Bodega ist ein Teil der Gruppe Pacifico, zu der auch das große und traditions­ reiche Undurraga gehört. Volcanes hat jedoch mit Pilar Diaz eine eigene Oenologin, die besondere Böden über ganz Chile verstreut gefunden hat, vom weit südlichen

MEDAILLEN-HITS Diese Weine aus Chile und Argentinien haben bei der MUNDUS VINI Sommerverkostung 2017 Gold abgeräumt:

Das Ergebnis sind faszinierende Rotweine, wie man sie in Chile keinesfalls gewohnt ist. Sie zeigen durchweg frische, kühle Frucht, eine eher europäische Komplexität, die durch­ aus riskiert, nicht allzu zugänglich zu sein, dafür vielschichtig, gar intellektuell mit viel Mineralik, aber nicht allzu hohen Alkohol­ werten. Sie sind auch als Weine nicht zu verwechseln mit den argentinischen Roten ­ aus Höhenlagen. Es sind Rote, die auch Ex­­ perten kaum mit dem in Verbindung bringen würden, was sie aus Chile kennen.

ARGENTINIEN 2013 Doscumbres Finca Ferrer

Etwas chilenischer in der Machart, aber den­ noch einzigartig ist das Konzept der Bodegas Volcanes de Chile. Der Name sagt es bereits: alle Weine dieser Bodega sind auf Vulkan­ böden gewachsen. Vulkane gibt es genug in Chile: 2 900 hat man gezählt. Aber die tradi­

2014 LFE900 Single Vineyard Viña Luis Felipe Edwards

2014 Pont Leveque Legende Unique Malbec Bodega Estrella de Los Andes 2015 Trivento Private Reserve Malbec Trivento Bodegas y Viñedos CHILE 2012 Viña Maipo Limited Edition Handpicked Syrah Soc. Exp y Com. Viña Maipo

2014 Sol De Chile Gran Reserva Carmenère Bodegas y Viñedos de Aguirre

G R A N D S V I N S D E L A VA L L É E D U R H Ô N E

Malleco und Bio-Bio bis nach Leyda im Küsten­ gebiet westlich von Santiago. Pilar achtet darauf, in einem typischen ­A romenspektrum der Rebsorten zu bleiben, aber auch chilenische Harmonie und Zugäng­ lichkeit zu signalisieren. Im Mund allerdings betont sie durchaus die typischen Elemente der Vulkanböden, was sich in festen Tanninen und einem leicht staubig-mineralischen Finale zeigt. Diese deutliche Persönlichkeit gilt für den eher einfachen Reserva-Carmenere eben­ so wie für den hochwertigen und komplexen Flaggschiff-Parinacota aus Syrah und Carig­ nan, benannt nach einem der berühmtesten chilenischen Vulkane. Auch Chile hat weitere ausgefallene Beson­ derheiten, etwa den exzellenten Chardonnay „Sol de Sol“ aus Malleco, die weitgehend komplette Umstellung auf große Holzfässer bei de Martino, die ausgefallenen CarignanWeine aus unbewässerten Weinbergen der Vigno-Gruppe, ganz abgesehen vom größten biodynamisch bewirtschafteten Weinbau­ betrieb der Welt, Emiliana. Betrachtet man die Entwicklung in Argenti­ nien und Chile, wagen immer mehr Keller­ meister Experimente, mit hervorragenden Ergebnissen und Weinen, die nicht dem Main­ stream entsprechen, aber viel Persönlichkeit und Charakter bieten. Schön wäre es, wenn man nicht den Großteil dieser Weine über ausländische Adressen bestellen müsste. I

AU C Œ U R DE

L’ HER M I TAG E * HERMITAGE CROZES-HERMITAGE SAINT-JOSEPH CORNAS - SAINT-PÉRAY SYRAH - MARSANNE

cavedetain.com

Kontakt in Deutschland vinergie.de

* Im Herzen des Hermitage


ESSENZ DES BESTEN Vite Colte steht für die Kunst des Weinkultivierens. Hier vereinen sich das Knowhow der Winzer samt ihrer Tradition, Leidenschaft und dem Respekt vor der Natur mit modernster Wissenschaft und Kellertechnik, um Weine auf höchstem Niveau zu produzieren. Ein Erfolgs-Projekt. AM ANFANG WAR DIE VISION Seit der Gründung im Jahr 1980 hat sich Terre da Vino in eine sichere Bank in Sachen Weinqualitäten entwickelt. Mehr als 5 000 Hektar Rebfläche werden von über 2 500 Weinbauern bewirtschaftet, die mit Herz und Leiden­ schaft ihre Weinberge pflegen. So verwundert es nicht, dass die Weine bereits zahlreiche Medaillen und Auszeichnungen gewonnen haben.

DAS WEINGUT IM WEINGUT Vite Colte stellt das Flaggschiff von Terre da Vino dar. Seit der Gründung im Jahr 2010 sind 180 Winzer mit einer Rebfläche von 300 Hektar an diesem Projekt beteiligt. Vite Colte setzt dafür die besten Fachleute aus dem Bereich Agrarwissenschaft ein und arbeitet stets in dem Bewusstsein, dass die Weinqualität ausschließlich von der Traubenqualität abhängt. Der Agronom Daniele Eberle arbeitet dafür eng mit den Winzern zusammen, um in jeder Hinsicht perfekt gereiftes und gesundes

Daniele Eberle und Bruno Cordero (von links)

22_01 I 2018

Traubenmaterial zu erhalten: Wichtig sind ihm der Restzucker­ gehalt, geringe Säure und eine hohe Farbdichte. „Es ist die Gesund­ heit der Trauben, an der wir am meisten interessiert sind, auf die wir uns konzentrieren und die wirklich einen Unterschied macht“, beurteilt der Agronom. „Nur auf gut verwalteten und gesunden Weinbergen entstehen rundum gesunde Beeren und, als Konse­ quenz, ein ausdrucksstarker Wein.“ Im Keller wird das Qualitätsprojekt vom Oenologen-Team, angeführt von Bruno Cordero, fortgesetzt: „Unser Herz ist in unseren Wein­


SPEZIAL bergen und unsere Hände im Keller sind sanft: Das ist wohl der beste Weg, um die Produktionsweise von Vite Colte zu beschreiben.“

DIE KUNST DES KULTIVIERENS

FOTOS: TERRE DA VINO

Auch als touristisches Ziel lohnt ein Abstecher in den kleinen Ort Ba­ rolo im Herzen des Langhe-Gebiets. Im Jahr 2000 wurde zum 30-jährigen Jubiläum eine supermoderne Kellerei erschaffen, die nicht nur auf dem neusten Stand der Technik ist und dazu noch den schönen Barbera-Keller beherbergt, sondern auch ein architektonisches High­ light ist. Ein Besuchermagnet inmitten von malerischen Weinbergen. Gäste können auf einer an Stahlseilen aufgehängten Brücke mit Holz­ boden durch die gesamte Kellerei flanieren und sich so auf die Geschichte der Weinentstehung begeben. Mit stetem Blick auf die umliegenden Weinberge begibt man sich dort auf den Weg vom Ausbau der Weine bis hin zur Abfüllung in die Flasche. Die leicht gebogenen Formen der Kellerei verschmelzen im Einklang mit den umliegenden Hügeln. Auch farblich haben sich die Architekten an die Weinherstellung angelehnt; das Blaugrün der Abdeckung spiegelt das Kupfersulfat, welches die Winzer zum Reb­ schutz verwenden, wider. Die roten Mauern sollen die Maische wider­ spiegeln, und die Fassade aus Lamellen erinnert an die Struktur der Holzfässer, in denen der Wein ausgebaut wird. Architekt Gianni Ar­naudo hat nichts dem Zufall überlassen und ein vinophiles Meis­ terwerk geschaffen, dessen Besuch lohnt.

TOP-WEINE Als Antwort auf das Qualitätsstreben haben die Weine bereits zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen erhalten, sowohl bei Wettbewerben wie auch in Weinführern. Zwei der Spit­ zenweine möchten wir Ihnen nun vorstellen:

2015 Barbera d’Asti La Luna e i Falò, DOCG Superiore Einer der Vorzeigeweine von Vite Colte ist der Barbera d’Asti La Luna e i Falò, der im Jahr 2018 sein 30-jähriges Jubiläum feiert. Schon seit dem Start der Kellerei dient der Wein als Aushänge­ schild. Hierfür wurden die Trauben von etwa 60 Hektar Rebfläche, die ausschließlich mit Barbera bepflanzt sind, verwendet. Barbera ist eine Rebsorte, die zwar viel Farbe mitbringt, aber wenig Tannin, weshalb die Trauben direkt nach dem Ernten ins Weingut gebracht werden, um dort auf der Maische zu vergären. Der Wein reift durchschnittlich zwölf Monate in kleinen Barriquefässern und wei­ tere sechs Monate auf der Flasche, bevor er in den Handel kommt. Ein charmanter Wein mit herrlichen Beerennoten und einem Hauch von Zedernholz, der sich am Gaumen sehr komplex und ausdrucks­ stark wie elegant präsentiert. Vollmundig, aromatisch und sehr har­ monisch. 2015 Nizza La Luna e i Falò, DOCG Nur die besten Trauben aus den Lagen um Nizza Monferrato werden für diesen Top-Wein vinifiziert. Der präsentiert sich mit kühler Würze und angenehmer Bee­ renfrucht sowie feinen ADRESSE Kräutern; im Mund ist der Wein gleicher­ Vite Colte maßen samtig wie Via Bergesia, 6, 12060 Barolo CN Tel. +39 0173 564611, www.vitecolte.it beerenfruchtig mit einem Hauch von Schokolade und Tabak im Finish. Wunder­ schön!

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pinot noir kommen im

Lange Zeit wurde der Pinot Noir im Elsass

stiefmütterlich behandelt und kam blass daher. Doch das hat sich entschieden geändert. Nun tritt er zunehmend als seriöser Rotwein auf, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Grands Crus anerkannt werden. Text: André Dominé

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FOTOS: ANDY DEAN PHOTOGRAPHY/SHUTTERSTOCK.COM; JULIEN KAUFFMANN; DOMAINE BOECKEL; DOMAINE ALBERT MANN; MARIE FAGGIONE REPORTAGE

WEIN

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WEIN

rüher war der Pinot Noir im Elsass das Stief kind“, bemerkt Véronique Muré vom Clos Saint-Landelin in Rouffach, einem der führenden Weingüter im Elsass. „Heute sind es die Pinot Noirs auf un­­ serem Gut, bei denen wir die größte Nachfrage haben.“ Die Archive von Rouffach belegen, dass es in der Gemeinde im 16. und 17. Jahrhundert mehr Rot- als Weißwein gab. So wie in Ottrott, Rodern oder Marlenheim. Einzug im Elsass hatte der aus dem Burgund kommende Pinot Noir im Mittelalter gehalten, beliebt bei Klöstern und Kirchen. Doch der verheerende Dreißigjährige Krieg Anfang des 17. Jahrhunderts führte zur weitgehenden Entsagung roter Rebsorten. Als 1962 die AOC Alsace anerkannt wurde, stellte Pinot Noir kaum zwei Prozent der Rebfläche. Somit wurde er auch ab 1975 nicht unter die für Grands Crus zugelassenen Sorten aufgenommen. Damals verlangte man ihm Höchsterträge ab. Dies führte zu hellroten, dünnen, belanglosen Weinen, die gekühlt serviert wurden. Inzwischen hat sich der Pinot Noir rund zehn Prozent der 15  500 Hektar Reben des Elsass erobert, und mehr und mehr Winzer bringen sein wahres Potenzial zum Ausdruck. Ein hervorragendes Beispiel ist der Pinot Noir des Clos Saint-Landelin. Er wächst im Grand Cru Vorbourg, dessen Tonkalkböden und Südlage ein echtes Rotweinterroir darstellen. Während die Kollegen in den 1960er Jahren produktive Klone setzten, besorgte sich schon Großvater Oscar Pinot Noir aus dem Burgund. Véronique Muré und ihr Vater René spürten später feinstes Pflanzmaterial an der Côte d’Or auf. Doch die ganze Anbauphilosophie musste korrigiert werden. Hohe Pflanzdichte, sodass es eine Konkurrenz zwischen den ­Rebstöcken gibt, und Bodenbearbeitung sind Voraussetzung für Erfolg mit Pinot Noir. ­Letztere zog mit der Umstellung auf Bioanbau ein, bei den Murés mit der Biodynamie. So erhält man eine tiefe Verwurzelung. „Pinot-

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Die richtigen Barriques für den Pinot Noir von Clos Saint-Landelin mussten erst noch gefunden werden


WEIN

PINOT NOIRS AUS DEM ELSASS

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Domaine Muré 2015 Clos St Landelin außerordentlich dicht, würzig, rohes Fleisch und Graphit; kräftig, erdig, stark vom Terroir geprägt, Struktur, Frische, großes Potenzial Preis: 55,00 ¤, www.lestra-shop.de Domaine Albert Mann 2015 Grand P intensive präzise Beerenfrucht und feine Rappenwürze; viel Volumen und Struktur, elegante Tannine und Mineralität Preis: 56,00 ¤, www.vinaturel.de

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Domaine Boeckel 2015 Les Terres Rouges dicht und komplex, Wildkirschen und Gewürze; hervorragende Frucht und Struktur mit toller Frische und Länge Preis: 25,00 ¤, www.boeckel-alsace.com

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Vins Schoenheitz 2015 Linsenberg nur 600 Flaschen, intensive feine Holzwürze und Frucht in der Nase; am Gaumen komplex, dicht, hervorragendes Potenzial Preis: 28,00 ¤, www.vins-schoenheitz.fr Maison Charles Frey 2015 „F“ vom Grand Cru Frankstein vielseitiges Bukett: Himbeeren, Kirschen, Minze, Vanille; saftig, frisch, mineralisch, leicht salzig und enorm lang Preis: 35,00 ¤, www.charles-frey.fr

Noir-Trauben dürfen unter keinen Umständen Fäulnis haben“, betont Véronique. „Bei der Handlese muss man ultra gewissenhaft sein und anschließend gehen die Trauben über den Selektiertisch, wenn nötig. Das sind Dinge, die man nicht automatisch gelernt hat. Man musste auch den Keller anpassen. Man braucht Tanks, in denen man Pigeage machen kann. Ein anderer Punkt ist der ­Einsatz von Barriques. Wir mussten herausfinden, dass 100 Prozent neues Holz zu viel war. Das war eine Arbeit, die etwas Zeit benötigte.“ Heute haben sie und ihr Bruder Thomas das bestens im Griff. Pinot Noir ist die einzige rote Rebsorte, die im Elsass zugelassen ist. Als echter Rotwein wird er bislang nur von einer Minderheit inter­ pretiert. Abgesehen von dem Anteil, der für den populären Crémant d’Alsace bestimmt ist, setzen viele der größeren Kellereien auf Rosé und weiterhin auf helle, fruchtige Rote. Die können dank besserer Kellertechnik mit ihren köstlichen roten Fruchtaromen durchaus gefallen. Als Stéphane Stentz von der Domaine Stentz-Buecher in Wettolsheim nach dem Oenologie-Studium 1994 ein Praktikum in Australien machte, entdeckte er begeistert, wie Rotwein sein kann. Dunkel, körperreich, vollmundig, ausdauernd. „Ich habe die australischen Rotweine bewundert und mir gesagt: das werde ich hier machen.“ Zurück auf dem Familienweingut machte er sich in den Weinbergen ans Werk, biologisch und mit niedrigen Erträgen beim Pinot Noir. Immer strebt er nach voller Reife, um ein Maximum an Frucht zu erhalten. „Ich mache kühle Maischegärungen von 20 bis 30 Tagen bei 20 Grad, weil hohe Temperaturen die Aromen verbrennen.“ Den Old Oak, ein Pinot Noir vom Grand Cru Steingrübler mit Tonkalk-Boden, baut er in älteren Barriques aus. Die Roten von Stéphane Stentz und seiner Schwester Céline sind tiefdunkle, vollfruchtige, mächtige Weine. Wie gut sie altern, führen sie Besuchern gern in ihrer imposanten Vinothek vor. >

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WEIN

ADRESSEN Domaine Muré Clos St Landelin RD 83 Sortie Soultzmatt F 68250 Rouffach www.mure.com

Das Raritäten­lager der Domaine Boeckel hält so manch spannenden Tropfen parat

Domaine Stentz-Buecher 21 Rue Kleb, F 68920 Wettolsheim www.stentz-buecher.fr Domaine Albert Mann 13 Rue du Château F 68920 Wettolsheim www.albertmann.com Maison Joseph Cattin 19 Rue Roger Frémeaux F 68420 Voegtlinshoffen www.cattin.fr Vins Schoenheitz 1 Rue de Walbach, F 68230 Wihr-au-Val www.vins-schoenheitz.fr Maison Charles Frey 1 Rue du Pinot Blanc, ZA du Wasen F 67650 Dambach-la-Ville www.charles-frey.fr Domaine Boeckel 2 Rue de la Montagne F 67140 Mittelbergheim www.boeckel-alsace.com Cave de Hunawihr 48 Route de Ribeauvillé F 68150 Hunawihr www.cave-hunawihr.com

Eine entgegengesetztere Philosophie als die von der Domaine Albert Mann im selben Dorf kann es nicht geben. „In den Weinen liebe ich die Präzision“, brummt Weinmacher Jacky Barthelmé. „Finesse ist ein schwer zu erreichender Charakter. Pinot Noir ist etwas Delikates. Für mich ist er die größte rote Rebsorte auf der Welt. Wie der Riesling unter den Weißen. Er reflektiert den Ort, an dem er geboren wurde.“ So legen Jacky und sein Bruder Maurice alles darauf an, den puren Ausdruck ihrer Lagen einzufangen. In den Weinbergen biodynamisch. „Mein Prinzip bei den Roten ist keine Extraktion, sondern das Prinzip der Infusion“, betont Jacky. Jeder der vier angebotenen Lagenweine hat seinen eigenen Charakter, jeweils von den Jahrgängen reizvoll modifiziert. Das

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Monopol Clos de la Faille mit köstlicher Frucht und Frische, Grand P vom Pfersigberg mit viel Balance und Spannung, Grand H vom Hengst, „eine Faust im Samthandschuh“, kräftig und komplex, Les Saintes Claires vibrierend, mineralisch, voll Finesse. Besondere Meisterwerke sind dabei im äußerst komplizierten Jahrgang 2014 gelungen. Engagement für den Pinot Noir zeigt man auch bei Joseph Cattin. Seit dem 17. Jahrhundert lebt die Familie, die wie so manche Winzer im Elsass ursprünglich aus der Schweiz stammt, in Voegtlinshoffen, südlich von Colmar. Doch erst ab 1978 mit den Brüdern Jacques und JeanMarie Cattin erhielt ihr Betrieb seine heutige Dimension von rund 70 Hektar Rebfläche. Dazu zählen Parzellen in Steinbach, ganz im Süden des Elsass. „Dort ist der Anteil an Eisen im roten Boden ziemlich hoch“, erzählt Jacques Junior, der seit 2007 den Stil des Hauses bestimmt. „Die Pinot Noirs, die von dort ­kommen, haben eine völlig andere Qualität als die aus Voegtlinshoffen.“ Schon früher bekannt als Steinbacher Roda, wählten die Cattins gezielt dieses Sandstein-Terroir, um darauf einen hochwertigen Rotwein zu erzeugen. Um dies Verbrauchern auf den ersten Blick zu ­signalisieren, füllen sie ihn wie die meisten ihrer Kollegen in die Bourgeoise ab, eine elegante schwere Flasche zwischen der elsäs­ sischen Schlegel- und der bauchigen Burgunderflasche. Übrigens bietet die vollverglaste Weinbar auf dem spektakulären Kellerneubau einen großartigen Rundblick über die Wein­ lagen ihres Heimatdorfes. „In den Tälern des Elsass gab es geschichtlich gesehen früher viel mehr Rot- als Weißwein“,

berichtet Henri Schoenheitz in Wihr-au-Val, am Eingang des Münstertals. „Die frühere Burg gehörte den Habsburgern. Der Weinberg daneben war fast ausschließlich mit Pinot Noir bepflanzt. Heute heißt er Linsenberg.“ Dort auf 450 Metern gewinnen die Schoenheitz ihren vielschichtigsten Pinot Noir. Die Liebe zu der großen, doch heiklen Sorte entwickelten Henri und seine aus dem Beaujolais stammende Frau Dominique beim Studium im Burgund. Sie begannen schon ab 1985 stilvolle Rotweine auf den steinigen und sandigen Granitböden ihrer steilen Hanglagen zu erzeugen. Sohn Adrien versteht es – nach viel Erfahrung im Ausland – die Trauben mit gezieltem Luftkontakt so zu vinifizieren, dass der geradlinige, anregende Granit-Charakter zusätzliche Rundheit und Charme erhält und die Weine intensivere Aromen hervorbringen. Auch Dambach-la-Ville, nördlich von Sélestat, zählt zu den Gemeinden, die früher für ihren Pinot Noir bekannt waren. Wie in Wihr-au-Val bestehen die Böden aus Granit, auch wenn er hier stärker verwittert ist. „In Form eines groben Sands verleiht er den Weinen eine typische und bemerkenswerte Mineralität und Salzigkeit“, betont man in der Maison Charles Frey. Dominique Frey hat das 14 Hektar große Gut bereits 1997 als einer der ersten im Elsass auf Biodynamie umgestellt. Seit 2011 werden die Weine im überirdischen bioklimatischen, aus massivem Holz errichteten Öko-Keller von Sohn Julien vinifiziert. Seit zwei Jahren auch die der ebenfalls biodynamischen Domaine Mersiol. Spitzenwein ist der Pinot Noir F. „Er kommt aus einer sehr alten Parzelle aus dem Grand Cru Frankstein“, erklärt Thiébaud Frey, der jüngste Sohn. „Bei dieser Cuvée machen


Jacky Barthelmé liebt an seinen Pinot Noirs vor allem die Präzision

wir die Maischegärung gleich im Halbstückfass. Wir entfernen den Boden und füllen die Trauben direkt ins Fass.“ Zwölf Monate blieb der spontan vergorene Wein auf der Feinhefe, dann wurde er abgefüllt. 2015 ist die erste Edition dieses beeindruckenden Pinot Noirs. Domaine Boeckel ist ein stattliches Anwesen im Kern von Mittelbergheim, das für seine hohen Renaissance-Häuser aus dem 17. Jahrhundert scherzhaft das San Giminiano des Elsass genannt wird. Die Brüder Jean-Daniel und Thomas bewirtschaften die eigenen 23 Hektar Weinberge biologisch. Darunter befindet sich die Parzelle Rotland im Grand Cru Zotzenberg, auf der 47 Jahre alter Pinot Noir wächst. Der an Eisenoxid reiche Muschelkalkboden verleiht ihm Finesse, aromatische Vielfalt und seidige Tannine. So beschlossen die Brüder ihn ab 2003 als Les Terres Rouges herauszustellen. „Wir machen gar nichts. Wir überlassen das den Weinen. Das funktioniert“, bemerkt Thomas trocken. In Wirklichkeit geben sie dem Wein alles, was er braucht. Ein Drittel ganze Trauben, keine Pumpen und viel Zeit. Der biologische Säureabbau vollzieht sich im Frühjahr. Der Ausbau dauert 18 Mo­­ nate. Die Vertikale zurück bis 2003 bewies, wie dieser große Rote zwischen verführerischer Samtigkeit und anregender Eleganz je nach Jahrgang pendelt, immer mit feinkörnigen Tanninen und Komplexität. „Wir sind uns bewusst geworden, welches Potenzial das Elsass bei den Rotweinen haben kann“, unterstreicht Thomas Boeckel und fügt hinzu: „Es ist auch die Klimaveränderung ab 2003, die dabei mithilft.“

de Strasbourg und als Cuvée 8. Seit knapp 20 Jahren haben die Oenologen des Elsass den 1395 errichteten Keller der Hospizien und die darin erhaltenen Fuderfässer restauriert. Zu den Fördermitgliedern der Initiative zählen 26 Kellereien und Weingüter. Jedes Jahr werden aus ihrer Produktion Weine in Blindverkostungen selektiert, die im historischen Keller ausgebaut werden, wie der würzige, ausgewogene Pinot Noir aus Hunawihr. Aushängeschild der Genossenschaft ist jedoch der Pinot Noir 8, der aus acht ausgewählten Parzellen, vorwiegend mit Kalkmergelböden stammt, per Hand gelesen und in Barriques ausgebaut wird. Ein dunkler würziger Rotwein mit viel Struktur.

Die Cave de Hunawihr dekliniert Pinot Noir auf vierfache Weise: als Rosé, fruchtige, kühl zu trinkende Réserve, die Cuvée der Hospices

Jahrgang 2016 bringt im Elsass die reizvolle Frucht des Pinot Noirs besonders schön zum Ausdruck. So sind viele der leichten, fruchtigen

Stéphane Stentz strebt bei seinen Weinen nach einem Maximum an Frucht

Roten bestens gelungen, wie die von Wolf­ berger, Jean Geiler, Gustave Lorentz, Ruhlmann-Schutz, um nur einige zu nennen. Die komplexeren, im Holz ausgebauten Cuvées kommen oft erst in den nächsten Monaten in den Handel. Anders der konzentrierte Jahrgang 2015. Er bot sich für Pinot Noirs an, die vor den Bourgognes nicht erblassen müssen. Das gelang nicht nur biodynamischen Weingütern wie Saint-Rémy/Ehrhart und KuentzBas oder Domaine Schlumberger, sondern auch größeren Kellereien wie Bestheim mit der ausgezeichneten Cuvée Exception, der Domaine de la Ville de Colmar, Wolf berger und der Maison Hauller. Die Anträge sind gestellt, im Vorbourg, Hengst und Kirchberg de Barr Pinot Noir als Grand Cru anzuer­ kennen. Ein Durchbruch, um sein Potenzial im Elsass zu betonen. I


FOTOS: MAURITIUS IMAGES/REALY EASY STAR/TONI SPAGONE/ALAMY (2); CEPHAS.COM/TOM HYLAND (2); COLIN DUTTON/HUBER IMAGES (2); MAURITIUS IMAGES/B KARLSSON- BKWINE.COM/ALAMY; PAOLO DA POZZO/HUBER IMAGES; CEPHAS.COM/HERBERT LEHMANN; JOAO GRINSPUM FERRAZ; MARIJAN MOÄŒIVNIK, WWW.STUDIO-AJD.SI (3)

WEIN

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Im Karst, in der versteckten Region zwischen Italien und Slowenien, treffen Weinliebhaber auf eine ganz eigene Welt. Charismatische Menschen und Weine ohne Grenzen …

wein aus stein Text: Veronika Crecelius

wer wein nach sechs monaten abfüllt, kastriert ihn!“ Benjamin Zidarich


WEIN

Der Keller von Benjamin Zidarich liegt 20 Meter tief unter der Erde

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WEIN

Für dieses Wetter ist die Laune von Benjamin Zidarich erstaunlich gut. Seit Tagen schüttet es im Karst, und das zu Beginn der Erntepe­ riode. Nur 70 Prozent der Lese ist eingefahren. An diesem Samstagmorgen hat sich der Re­­ genvorhang über dem Winzerdorf Prepotto schüchtern geöffnet. Der Himmel ist zwar grau geblieben, aber vielleicht zieht noch der Nordostwind Bora auf, fegt die Wolken weg und bläst die Trauben trocken. Benjamin steht jedenfalls strahlend auf seiner Terrasse, weist mit dem Arm von links nach rechts den­Ho­­­­­ri­ zont entlang, sagt erstmal nichts und lässt den Blick wirken. Vor der Terrasse seines Weinguts fallen die Rebreihen von rund 300 Metern Höhe hinab, ein paar Häuser und viel Wald leiten den Blick in die Weite bis zum Golf von Triest. Das Panorama erklärt schon mal, dass die Meeresbrisen für die Salzigkeit der Karstweine bedeutsam sind. Ihre unge­ heure Vitalität und ihr Anderssein verdanken sie jedoch den steinigen Böden sowie der Arbeitsweise in dieser Ecke der Weinwelt. Hier verschmilzt Mitteleuropa mit dem me­­­ diterranen Raum. Auf dem langgestreckten Kalkhochplateau über Triest, das sich Italien und Slowenien teilen, ist der Fels mit einer dünnen Schicht Terra Rossa bedeckt. Diese rote Erde heißt auch Kalksteinrotlehm, sie enthält kaum Humus und reichlich Eisenoxid. Das Karstgebiet durchströmen unterirdische Flüsse, Höhlen tun sich auf. Stürzen sie ein, bilden sich die kraterförmigen Dolinen, aus denen die Weinbauern die rote Erde schöpfen, wenn sie einen Weinberg anlegen wollen und zu wenig Muttererde vorhanden ist. „Zuerst trägst du die Erde auf der Oberfläche ab, dann musst du die dicken Felsbrocken darunter ­zermahlen und das Mehl wieder aufschütten. Weil die Erde kaum Nährstoffe hat, brauchst du noch Dung und darüber streust du dann wieder die oberste Schicht“, erklärt Benjamin die Mühsal. Von den acht Hektar seines Be­­­ sitzes, hatte er nur einen von seinem Vater geerbt, den Rest legte er im Laufe vieler Jahre selbst an. Benjamin Zidarich ist der Bezugs­ punkt der Karster Nouvelle Vague, die eigent­ lich nur macht, was in östlichen Gefilden ohnehin Gang und Gäbe ist: die Maische­ gärung und Spontanvergärung für alle Reb­ sorten. Ihre Weine mag man ungern in die Schublade der Orange Weine stecken, schon allein, weil sie goldgelb, nicht oxidiert und keine Modeerscheinung sind. „Die Maische­ gärung ist eine Tradition bei uns, hier wurde der Wein nie anders hergestellt. Wenn du damit anfängst, kannst du auch nicht mehr zurück“, meint Benjamin und teilt gleich einen Seitenhieb auf die moderne Weißwein­

0ben: Slowenische Reblandschaft mit Blick auf die Adriaküste Mitte: Benjamin Zidarichs Keller liegt auf fünf Ebenen Unten: Terra Rossa, Kalksteinrotlehm, prägt die Landschaft

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WEIN

Die „Urzelle“ der jüngeren Wein­geschichte im italienischen Karst: Prepotto

Edi Kante machte Weine vom Karst schon in den 90ern bekannt

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Sein Wein „4 Stati“ avancierte förmlich zum Mythos: Marko Fon

Sandi Škerks Cuvée Ograde zählt zu den ausdrucksstärksten Karst-Weinen


bereitung aus. „Wer Wein nach sechs Monaten abfüllt, kastriert ihn. Außerdem ist ein Wein tot, wenn du ihn bei acht Grad trinkst, er kann sich nicht entfalten. Unsere Weine werden bei rund 14 Grad getrunken, versuche mal einen Prosecco oder selbst einen Champagner b ­ ei dieser Temperatur herunterzubekommen. Geht nicht, weil Hefen und Zusätze drin sind, die nicht hineingehören.“ Inzwischen sind wir an offenen Gärbottichen vorbei in seinen Keller hinabgestiegen. Es dauerte zehn Jahre, bis die fünf Stockwerke 22 Meter tief in den Felsen geschlagen waren. Die feuchten Felswände glitzern im labyrinthischen Halbdunkel, es tröpfelt irgendwo und Indiana Jones ist sicher­ lich auch nicht weit. Hier reifen vornehmlich die drei Karster Rebsorten: der rote, säureintensive Terrano, die weiße Vitovska, die aus einer Kreuzung von Glera und Malvasia entstanden ist, und die semiaromatische Malvasia Istriana. Für die Vitovska hat Benjamin ein Gefäß aus dem grauen Karster Stein schlagen lassen. Das Innere von fünf aufeinandergestapelten, quadratischen Platten ist in Zylinderform ausgehöhlt. Dort gärt die Maische dieser ureigenen Karster Sorte, die im Gegensatz zum Malvasia sonst nirgends gedeiht. Wie lange der Most auf den Schalen bleibt, ändert sich je nach Jahrgang, es können zwei oder drei Wochen werden. „In Behältern aus ­K arster Stein wurde seit jeher Wein und Öl konserviert. Ich habe mit der Universität Udine dieses Steinfass entwickelt, um der Vitovska so viel Territorium wie möglich mit­ zugeben“, sagt der Winzer. Der Wein heißt „Kamen“, was auf Slowenisch Stein bedeutet. Er vibriert und scheint tatsächlich wie aus Stein geschliffen. Geradlinig, puristisch und präzise, ein spannendes eigenwilliges Trink­ vergnügen, das jedoch zugänglich ist. Verstö­ rende und unsaubere Noten, die den Orange Weinen oft innewohnen, finden sich in kei­ nem von Zidarichs Weinen. Zidarichs Nachbar Sandi Škerk hat ebenfalls einen bemerkenswerten Weinkeller zu bieten. Beim Ausbau sind die Škerks auf eine Karst­ höhle gestoßen, die fast 200 Meter in die Tiefe abfällt. Es wird einem schwindelig, wenn man in den mit einem Gitter geschütz­ ten, ausgeleuchteten Abgrund blickt. Über diese Höhle findet ein Luftaustausch statt, der die Kellertemperatur regelt. Sandis Cuvée Ograde zählt zu den anmutigsten und aus­ drucksstärksten Weinen dieses Anbaugebietes. Sie besteht zu gleichen Teilen aus Vitovska, Pinot Grigio, Malvasia und Sauvignon, die einzeln verarbeitet und nach einem Jahr ver­

schnitten werden. Sie duftet nach Rosenblät­ tern, Baumerdbeere, Jasmin, Klarapfel und getrockneter Apfelsinenschale. Nach dem verspielten Duft schlägt sie staubtrocken am Gaumen auf, beeindruckt mit Festigkeit und Druck. Ograde kann man tatsächlich als Orange Wein bezeichnen: Innerhalb von drei Tagen nach der Öffnung verliert der Wein kein bisschen Spannung, aber die Farbe geht von der einer Zwiebelschale zum Orange eines Aperol Spritz über. Sandi Škerk ist übrigens der einzige unter den „Avantgarde-Traditionalisten“, der sich einer weiteren, ungleich bekannteren autoch­ thonen Rebsorte angenommen hat. „Ich habe schon vor zehn Jahren ein halbes Hektar Land gekauft, das mit alten Stöcken unserer Glera bepflanzt ist. Es liegt genau über dem Ort ­Prosecco auf dem Flyschgürtel zwischen Adria und Karst“, erzählt Sandi. Seine Fla­ schengärung erinnert an nichts, was unter dem Namen Prosecco bekannt ist. Der Most für den Grundwein gärt zehn Tage auf den Schalen, dann kommt er ein Jahr lang ins Holz. Das Thema Prosecco wird im Karst hart diskutiert. Niemand kann sich in dieser Gegend mit der Weinindustrie identifizieren, die sich den Namen des Dörfchens Prosecco zunutze gemacht hat. Prepotto, dieser Weiler in der Gemeinde Duino Aurisina, ist nicht nur das Zentrum der Nouvelle Vague, sondern auch die Ur­zelle der jüngeren Weingeschichte im italieni­ schen Karst. Der Winzer Edi Kante mit der aufschlussreichen Adresse Prepotto Nummer 1/A war in den 90er Jahren tatsächlich der erste Winzer, der die Weine vom Karst in der Welt bekannt gemacht hat. Er ist mit einer Produktion von 70 000 Flaschen der auflagen­ stärkste Produzent des Gebiets. Der inzwi­ schen 60-Jährige ist als Eigenbrötler bekannt, seine Launen sind berüchtigt, und nach all den Jahren geht ihm das Weintheater samt seiner Moden und medialen Erscheinungen auf die Nerven. Edi macht einfach nur Wein, der ihm selber schmeckt. Die Maische­ gärung hat er in seinen ersten Jahren eben­ falls ausprobiert, aber er mag die Weine nicht. Kante begann sein Handwerk in einer Zeit, als das Friaul dank moderner Keller­ technik, wie der Einführung von Tempera­ turkontrolle und dem Einsatz von Reinzucht­ hefen den Ruhm der besten Weißweinregion Italiens errungen hatte. Er verlässt sich auf kontrollierte Gärung, aber filtriert die Weine nicht. Das Karster Dreigestirn von Vitovska, Malvasia und Terrano war ihm allein irgend­ wann zu langweilig. Empfehlenswert sind

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WEIN

ebenfalls sein Chardonnay La Bora und die Flaschengärsekte auf Basis von Pinot Nero.

Vasja Cotar gehört mit Vater Branko zu den ersten Karst-Biowinzern Die Weine von Cotar haben deutlich an Feinschliff gewonnen

Bevor wir uns auf die slowenische Seite des Plateaus begeben, sei noch ein besonders talentierter Winzer erwähnt. Das Weingut Skerlj mit angeschlossenem Agriturismo liegt in Sales, vielleicht zwei, drei Kilometer von Prepotto entfernt. Matej Skerlj beackert knapp drei Hektar Land auf elf verschie­ denen ­Parzellen und konzentriert sich auf die drei Karster Paradesorten. Seine Schwes­ ter Kristina kümmert sich um die Gäste. Die Weingärten sind mit 10 000 Pflanzen pro Hektar extrem hoch bestockt. Matej arbeitet ohne Zuchthefen, mit langer Maischegärung und filtriert nicht. „Für mich ist der Aus­ druck des Jahrgangs heilig. Ich benutze bei­ spielsweise auch keine Temperaturkontrolle, denn damit könnte ich einen entscheidenden Hefestamm töten. Im Weinberg und im Kel­ ler ist pingelige Sauberkeit das erste Gebot. Das hört sich banal an, funktioniert aber“, sagt Matej. Tatsächlich sind die Weine von Skerlj extrem pur, charakterstark, saftig und komplex. Die Vitovka erinnert an süße reife Aprikosen, trägt Weihrauchnoten in sich, Salz und Jasmin. Malvasia hat mehr Struktur und Säure, schmeckt nussig-salzig, steht ins­ gesamt robuster im Glas als die Vitovska. Der unverstandene Terrano mit wenig Tannin und viel Säure ist der ideale Begleiter zu fett­ reichen Gerichten und Salami. Er hat pfeff­ rige und röstige Noten, er ruft im Gedächtnis Sauerkirsche, Jod und Kurkuma auf. Die Sonne kam auf dem Weg nach Slowenien dann doch noch kurz zum Vorschein. Sie legte einen atemberaubenden lila, gelb und orangefarbenen Untergang hin, wohl um sich für die lange Abwesenheit zu entschul­ digen. Bei Čotars in Gorjansko, den ersten und bekanntesten Karstbiowinzern in Slowe­ nien, ist fast alles beim Alten geblieben. Vater Branko und Sohn Vasja streiten weiter­ hin wie die Kesselflicker, ihre Weine jedoch haben an Feinschliff gewonnen. Brankos Erfahrung ist ohnehin unerreichbar, sowohl jenseits als auch diesseits der Grenze. Er hat 1974 seinen ersten Wein gemacht, als er sein Restaurant in Gorjansko eröffnete.

Rebfläche der Cotars in der Nähe von Gorjansko

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Marko Fon hingegen gehört zu dem Typus Weinbauer, den man nicht zu sehen bekommt, wenn man nicht hinfährt. Einer seiner Weine ist in wenigen Jahren zum Mythos herangewachsen. Vielleicht ist es nicht einmal sein bester, jedenfalls ist es der mit der schönsten Geschichte. „4 Stati“ heißt der Malvasia vom gleichnamigen Weingarten.

„Vier Staaten“, weil die Rebfläche vor dem Ersten Weltkrieg angelegt wurde und im Laufe der Geschichte auf österreichischem, italienischem, jugoslawischem und sloweni­ schem Staatsgebiet lag. Die Anlage rührt das Herz. 350 windschiefe Pflanzen mit schütte­ rem Ertrag sind es, die in diesem trockenen Jahr auch noch den Hunger der Vögel stillen mussten. Die Rebreihen liegen weit ausein­ ander, weil früher Kartoffeln, Karotten, Boh­ nen und alles mögliche Gemüse dazwischen gepflanzt wurde. „4 Stati“ befindet sich in ­Gorjansko, nicht weit von Čotars entfernt. Marko hatte vor ein paar Jahren bemerkt, dass der Besitzer, ein älterer Herr, zwei Stöcke auf die Art beschnitten hatte, die man anwendet, wenn sie herausgerissen ­werden sollen. Der Mann hat die Rebpflege körper­ lich nicht mehr geschafft. Gemeinsam mit einem Freund bat Marko den Herrn, das Stück Erde pachten zu dürfen. Der Mann war glücklich, bekam auf einen Haufen die Pacht für viele Jahre und ein Stück Poesie war gerettet. 300 Flaschen gibt der Weingarten her. Sie sind unbezahlbar. I

EMPFEHLENSWERTE WEINGÜTER IM KARST AUF DER ITALIENISCHEN SEITE Zidarich Loc. Prepotto 23 I-34011 Duino Aurisina info@zidarich.it Edi Kante Azienda Agricola Loc. Prepotto 1/A I-34011 Duino Aurisina www.kante.it Škerk Loc. Prepotto 20 I-34011 Duino Aurisina info@skerk.com Skerlj Loc. Sales 44 I-34010 Sgonico info@agriturismoskerlj.com AUF DER SLOWENISCHEN SEITE Branko & Vasja Cotar Gorjansko 4a Si-6223 Komen vasjacot@amis.net Marko Fon Brje Pri Kumno 12 Si-6223 Komen marko.fon1@siol.net


SPEZIAL

DER RUHM DER FRESCOBALDI

TOSKANISCHE WEINBAUTRADITION SEIT ÜBER 30 GENERATIONEN In der Toskana ist der Weinbau seit ewigen Zeiten mit der Kultur und Geschichte der Menschen verwoben. Der Reichtum der Region ist in ihrer Vielfalt verwurzelt - dem Zusammenspiel der malerischen Landschaft mit sanften Hügeln und prunkvollen Schlössern, der jahrhundertealten Kunst und Kultur sowie dem toskanischen Lebensgefühl. Die Weingüter der Familie Frescobaldi sind ein perfekter Ausdruck dieser Vielfalt. Die Frescobaldis sind eine der bedeutendsten und dynamischsten Weindynastien. Die Familie besitzt heute zahlreiche Weingüter in den besten und schönsten Regionen der Toskana. Seit 30 Generationen ist das Unternehmen im Besitz der Familie und heute wie vor 700 Jahren ist es das Ziel der Frescobaldis die Einmaligkeit und Vielfalt ihrer Heimat zum Ausdruck zu bringen. Zeitlose Schönheit, natürliche Eleganz und Genie der Renaissance – all dies vereint die Toskana in sich. Das Castello Nipozzano ist eines von insgesamt sechs Weingütern der Familie in der Toskana und liegt 25 km östlich von Florenz. Im Herzen der berühmten Region Chianti Rufina überragt die Festung des Castello di Nipozzano die Weinberge seit 1000 Jahren und wacht über die „Collezione privata“,

eine private Weinsammlung, die für jeden Neugeborenen der Familie Frescobaldi eigens angelegt wird. In der weltberühmten Nipozzano Chianti Rufina Riserva verbinden sich die um das Castello vorherrschenden Sandstein- und Mergelböden. Während der Mugello Massiv aus Sandstein besteht und aromatische-elegante Trauben hervorbringt, wachsen auf den eher mergeligen Böden des Macigno del Chianti Reben, die kraftvolle, konzentrierte und gut strukturierte Weine ergeben. Dank dem ausgewogenen Verhältnis von Boden und Klima entstehen harmonische, langlebige Weine mit einem hohen Sangiovese Anteil. Nipozzano Riserva reift 24 Monate in Eichenfässern und anschließend noch 3 Monate auf der Flasche, wodurch der Wein seine volle Komplexität und Harmonie entfalten kann. Nipozzano Riserva gilt mit ihrer eleganten, ausgewogenen und klassischen Struktur als Inbegriff eines Chianti Rufina und ist einer der berühmtesten Weine Italiens. 2017 wurde der Jahrgang 2014 vom Mundus Vini mit einer Goldmedaille sowie „Best Show of Chianti“ ausgezeichnet.

Die einzigartige Erfolgsgeschichte der Frescobaldis ist eng mit der Toskana

verbunden. Lamberto Frescobaldi, Präsident von Frescobaldi, erklärt:

„Freude an den schönen Momen-

ten des Lebens und am Genießen

– dafür steht die Toskana. Es ist mein

Traum und der meiner Familie, dieses Le-

bensgefühl und unsere Leidenschaft durch

unsere Weine zu vermitteln. Die Geschichte

der Frescobaldis reicht tausend Jahre zurück

und hat für mich einzigartige und unvergleichliche Schätze an Wissen und Tra-

dition hervorgebracht. Dieses Erbe sowie

unsere Leidenschaft und Liebe zur Toskana möchte ich an zukünftige Generationen

weiterreichen.“

Abb. Marchese Lamberto Frescobaldi mit Ehefrau Seit über 1.000 Jahren thront die Festung Castello di Nipozzano über der berühmten Chianti Rufina. Bezugsquelle: www.ludwig-von-kapff.de


Unter den Qualitätsweinen in Spanien nimmt der Cava schon lange eine ganz besondere Stellung ein. Zum einen bietet Cava unbe­ schwerten Genuss, zum anderen Qualitäten auf höchstem Niveau und lagerfähige Tropfen, die auch gereift Spaß machen. Seit dem ­Sommer 2017 haben die Spanier nun noch eine Premiumkategorie obendraufgesetzt, mit der an die weltweite Schaumweinspitze ange­ knüpft werden soll. Die Königsdisziplin nennt sich Cava de Paraje Calificado und fokussiert Jahrgangscavas von Einzellagen. Herkunft, exzellente Qualität und Rückverfolgbarkeit spielen hierbei eine große Rolle. Stichworte, die bei den qualitätsorientierten Verbrauchern von heute bestens ankommen. Ein Cava de Paraje Calificado stammt von einer klassifi­ zierten Einzellage mit mindestens zehn Jahre alten Rebstöcken, maximal dürfen 48 Hekto­ liter pro Hektar oder 8 000 Kilogramm pro Hektar geerntet werden und die Cavas müssen mindestens 36 Monate auf der Hefe liegen, bevor sie auf den Markt kommen. Ausgebaut werden sie in den Geschmacksrichtungen brut und extra brut sowie brut nature. Diese Cavas

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bilden ab sofort die Spitze der spanischen Qualitätspyramide und sind ab jetzt im Han­ del und in der Gastronomie zu finden. Viele der Cavaproduzenten sind ohnehin seit langem Qualitätsfanatiker und verbessern stetig ihren Stil und die Qualitäten. Mittler­ weile werden mehr als die Hälfte der Kellereien nach ökologischen Kriterien ­ bewirtschaftet, man findet auch einige Bio­ dynamiker, die ihre Philosophie aus Über­ zeugung leben. Aktuell stellen sich neun Produzenten diesen strikten Anforderungen, um einen Cava de Paraje Calificado zu produ­ zieren und bringen derzeit 16 registrierte Cavas von 12 ausgezeichneten Lagen auf den Markt (siehe Infokasten). Bemerkenswert ist, dass vom Big Player bis zum Premiumwein­ gut alle an einem Strang ziehen. So finden sich neben Namen wie Freixenet und Codorníu auch die von Juvé i Camps, Gramo­ na oder Recaredo. Je enger die angegebene Herkunft ist, desto höher ist die Qualitätsan­ forderung – somit können sich Verbraucher auf unverwechselbaren Genuss freuen.

Cava de Paraje läuft unter der Aufsicht der Denominación Cava. Zu dieser gehören insge­ samt sieben autonome Regionen, in denen Cava erzeugt werden darf. Dazu zählen unter anderem definierte Provinzen und Ortschaf­ ten in der La Rioja, in Navarra und Zaragossa. Der Hauptanteil des spanischen Cavas wächst und gedeiht allerdings in den katalanischen Regionen Penedés und Tarragona. Mehr als 95 Prozent aller Cavas werden in den ausge­ dehnten Kreidekellern der Cava-Hauptstadt Sant Sadurní d’Anoia und der näheren Umge­ bung produziert. Die neun Erzeuger von Cava de Paraje stammen jedenfalls bis auf Alta Alella (im Osten Kataloniens gelegen) alle aus dem Kerngebiet des Penedés. Formell wäre es aber möglich, dass in Zukunft auch Cava-Erzeuger aus den anderen Regio­ nen dazukommen. Immer vorausgesetzt, sie erfüllen die Qualitätsanforderungen. Unbe­ stritten ist, dass Cava das Aushängeschild der Region ist. Dabei dominieren mit etwa 90 Pro­ zent die drei klassischen Rebsorten Macabeo, Parellada und Xarel-lo. Ebenfalls zugelassen

FOTOS: IEVGENII MEYER/SHUTTERSTOCK.COM; RECAREDO; CONSEJO REGOLADOR DEL CAVA/IGNASI RODRIGUEZ; FREIXENET/JORDI ELIAS

Der Siegeszug des spanischen Cavas ist ungebrochen. Vor allem im Premiumbereich rücken nun neue Qualitätsschaumweine in den Fokus – ein Hoch auf den neuen Cava de Paraje Calificado.


SPEZIAL

DIE 12 AUSGEZEICHNETEN LAGEN & IHRE CAVAS Vallcirera Mirgin Evolution, Mirgin Exeo, Alta Alella Can Sala Casa Sala, Casa Sala Terroja Reserva Familiar, Castellroig Tros Nou Tros Nou, Codorniu La Pleta La Pleta, Codorniu La Fideuera La Fideuera, Codorniu Font de Juí Enoteca, III Lustros, Celler Batlle, Gramona La Capella La Capella, Juvé i Camps Turó d’en Mota Turó d’en Mota, Recaredo Serral del Vell Serral del Vell, Recaredo Vinyes de Can Martí 225, Gran Torelló, Torelló Can Prats Claror, Vins el Cep

sind die weißen Sorten Subirat Parent und Chardonnay sowie die Rot­ weinsorten Garnacha, Monastrell, Trepat und Pinot Noir. Für den Cava de Paraje werden aber nur die klassischen Rebsorten verwendet, Rosados sind ebenfalls komplett ausge­ schlossen aus dieser Kategorie. Im Penedés werden drei Teilgebiete unter­ schieden: das Bajo-Penedés im fast flachen Küstenland mit recht heißem Klima, wo die Reben auf sandigen Böden wachsen, das Medio-Penedés auf einer Höhe von 150 bis 400 Metern, wo mindestens die Hälfte der Reben (vor allem Xarel-lo und Macabeo) auf kalkhaltigen Lehmböden wächst und wo es vor allem nachts kühler ist als an der Küste und das Alto-Penedés mit kühlen Lagen auf 400 bis 800 Metern Höhe. Hier gedeiht vor allem die Parellada-Traube, die mit ihrer mineralischen Art ein wenig dem deutschen Riesling gleicht. Während die spätreifende Macabeo die Fruchtigkeit in den Schaumwein bringt, zeigt

sich die Sorte Parellada feingliedrigelegant und sorgt für die Säure im Cava. Die Xarel-lo gibt dem Cava Körper, Kraft und Haltbarkeit. Natürlich hat jeder Cava-Produzent seine eigene Philosophie und es ist die Gabe des Kellermeisters, dem Cava den jeweiligen Stempel aufzudrücken. Seine Aufgabe ist es, die optimale Cuvée zusammenzustellen. Beim Verkosten neuer Premium-Cavas wird man jedenfalls ganz andächtig. Man schmeckt die Sorgfalt bei der Herstellung bei jedem Schluck. Es ist die Mischung aus Erfahrung, Tradition, Sorgfalt und Qualitätsbewusstsein, die sich in den Produkten widerspiegelt.

DER KONTROLLRAT Consejo Regulador del Cava Av. Tarragona, 24 08720 Vilafranca del Penedès www.docava.es

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DER MANN MIT DER MUTZE In der letzten Zeit sind den Verkostern bei Weinwelt-Tastings die Weine und Sekte des pfälzischen WEINGUTS EYMANN besonders positiv aufgefallen. Grund genug, nach Gönnheim aufzubrechen und Vincent Eymann einen Besuch abzustatten. Text: Ilka Lindemann

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FOTOS: © AD LUMINA/RALF ZIEGLER

WEIN

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WEIN

»MEINE

ZUKUNFT GEHÖRT DEM SPÄTBURGUNDER!«

und gegen den damaligen Widerstand seiner Eltern auf ökologische Bewirtschaftung um­­ gestellt. Zu dieser Zeit wurde alles, was nur ansatzweise den Biostempel trug, belächelt, und Rainer Eymann galt nicht nur in der Familie, sondern auch unter den Kollegen als Exot. Doch für ihn war klar, dass er im Ein­ klang mit der Natur arbeiten wollte und gab nicht auf. Inzwischen wird seit zwölf Jahren biodynamisch gewirtschaftet und die Weine werden gemäß den Richtlinien von Naturland und Demeter an- und ausgebaut.

ist entspannt. Vor zwei Tagen hat er die Wein­ lese für dieses Jahr beendet und der Most gärt im Keller. Wir treffen ihn auf dem Familien­ weingut mitten im pfälzischen Gönnheim. Hier ist die Ruhe nach der Ernte zu spüren, nur in der Küche duftet es nach Zwiebeln und es ist das Klappern von Geschirr zu hören.

Vincent Eymann hatte es da einfacher: „Nach­ dem es bei meinem Vater echte Generationen­ konflikte mit den Eltern gab, kann ich mich nicht beklagen“, resümiert er. Mit 22 Jahren hat er den Betrieb übernommen. „Selten hat es eine so unkomplizierte Übergabe von einer Generation auf die nächste gegeben, wie bei uns“, erklärt der 25-Jährige. Den Biogedanken hat er voll verinnerlicht und möchte ebenso wie sein Vater der Natur etwas zurückgeben.

Das Weingut Eymann gilt als Vorreiterbetrieb in Sachen Ökoweinbau und wird heute nach biodynamischen Richtlinien bewirtschaftet. 1962 wurde der Betrieb vom Großvater ge­­ gründet, 20 Jahre später hat Rainer Eymann das Weingut von seinem Vater übernommen

Der Jungwinzer hat Internationale Weinwirt­ schaft in Geisenheim studiert, ein Studien­ gang, bei dem die Schwerpunkte in den Berei­ chen der internationalen Weinwirtschaft, auf dem Marketing und Management sowie dem Controlling liegen. „Ich habe mich tatsächlich

VINCENT EYMANN Mit dem selbstgebauten Insektenhotel gibt Vincent Eymann Wildbienen ein natürliches Zuhause

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Mütze und Winzerhemd sind die Markenzeichen von Vincent Eymann

am Anfang massiv um die Vermarktung gekümmert“, berichtet Vincent Eymann, „aber inzwischen bin ich doch lieber im Wein­ berg oder im Keller.“ Back to the roots eben. Winzer werden wollte er schon immer, „auch wenn ich das vor meinen Eltern manchmal nicht so zugegeben habe“, lacht er. „Ich habe in der achten Klasse mein erstes Praktikum gemacht“, berichtet er. Spätere Praktika führten ihn dann nach Australien zu Nge­ ringa Vineyards und zu Bosshart und Grimm Bioweingärten in Berschis in die Schweiz. Beides biodynamisch arbeitende Betriebe, in denen er sein Handwerk vertiefte. Auch bei Volker Raumland absolvierte Vincent Eymann

Lagen Sonnenberg und Mandelgarten. Die Toreye-Linie ist eine spezielle Selektion der Ortsweine, die im Holzfass ausgebaut und unfiltriert abgefüllt wird. Der Name Toreye kommt aus dem Mittelhochdeutschen und bedeutet „zur Aue“. Der Name geht auf den bereits im Jahr 1350 erwähnten Lehnshof Toreye zurück, aus dem auch der Familien­ name stammt und ist Symbol des Familien­ wappens. Vincent Eymann benutzt den ­Na­­men heute nicht nur für seine Weinlinie, sondern auch für sein Facebook-Profil.

Genuss hat bei uns Tradition. Schon seit 1849 keltern unsere Kellermeister aus besten österreichischen Trauben feinste Weine für höchste Trinkfreude. Da sind sich Weinkenner einig: „Lenz Moser ist Österreichs Wein!“

Wir verlassen das Weingut und fahren in die Weinberge, um Fotos zu machen. Hier ist es

In seinen Weinbergen fühlt sich der 25-jährige Biodynamiker am wohlsten

ein Praktikum, um sich der Kunst des Sekt­ machens zu nähern. Schließlich werden etwa 15 Prozent der Gesamtproduktion des Wein­ guts versektet. Das Sortiment gliedert sich in Guts- und Orts­ weine, die Selektion Toreye und die Lagenweine aus den besten Parzellen der Gönnheimer

um diese Jahreszeit wunderschön. Die Blätter der Reben verfärben sich langsam vom satten Grün in ein zartes Orange, der Boden duftet nach einem Regenguss nach Erde, Gras und Laub. Wir gehen auf den ausgedehnten kalk­ reichen Lössdünen der Lage Sonnenberg spazieren. Dass Vincent Eymann ein Kind der Natur ist, merkt man bei jedem Schritt. Um

www.lenzmoser.at


Kuhhörner gehören zum festen Equipment in der biodynamischen Bewirtschaftungsweise

ein Rückzugsgebiet für Insekten zu schaffen, hat er am Wegesrand ein Insektenhotel gebaut. Hier haben Wildbienen und andere Insekten die Möglichkeit, sich zurückzuziehen und ihre Eier zu legen. „Ich habe das Insektenhotel aus Paletten gebaut, damit Wildbienen hier einzie­ hen können“, berichtet Vincent Eymann, der damit ein Zeichen setzt. Zudem hat er Vogel­ häuschen in den Weinbergen untergebracht, damit die Vögel genügend Futter bekommen und auch Steinhaufen für Reptilien errichtet, um die Arten zu schützen. Tatsächlich hat man hier oben das Gefühl, ein Stück unbe­ rührte Natur zu erleben. Direkt neben dem Insektenhotel entwischt gerade eine Eidechse, die letzten Schmetterlinge fliegen umher … „Wir versuchen einfach, unseren Beitrag zu leisten“, berichtet der überzeugte Jungwinzer und Umweltaktivist bescheiden. Für ihn ist das Arbeiten im Einklang mit der Natur selbst­ verständlich. Nichts an ihm wirkt gekünstelt. Nur das Fotografiertwerden behagt ihm nicht. Die biodynamische Bewirtschaftung trägt dazu bei, das Terroir im Wein geschmacklich voll erkennbar zu machen. Kein Wunder, dass die Weine von Vincent Eymann bei der LössVerkostung (in dieser Ausgabe ab Seite 88) so gut abgeschnitten haben. Der Stil seiner Weine ist authentisch, ja, picobello sauber, sie sind fili­ gran auf der einen Seite und attraktiv würzig und charaktervoll auf der anderen. Vincent Eymann hat seinen Weinen einen unverkenn­ baren Stempel aufgedrückt. Darauf kann er stolz sein. Seit er die Verantwortung im Keller übernommen hat, hat er den Anteil der spon­ tan vergorenen Weine noch weiter angehoben. Inzwischen werden auch seine Gutsweine spontan vergoren.

SektpreiS 2017

Etwa ein Drittel der 15 Hektar Rebfläche ist mit Riesling bestockt, dann folgen Spätburgunder, Portugieser, Grauburgunder, Gewürztraminer und Weißburgunder. Doch seine Leidenschaft ist der Spätburgunder und so plant Vincent Eymann neue Rebanlagen mit Spätburgunder im Mandelgarten. „Spätburgunder macht mir einfach am meisten Spaß“, schwärmt er. „Da wird meine Zukunft liegen.“ Was wir später im Keller probieren, macht dann auch uns sehr viel Spaß. Der Pinot Noir duftet intensiv und klar nach Beerenfrucht und Zedernholz und zeigt sich am Gaumen dicht und doch elegant mit Noten von Waldbeeren und einem Hauch Bitterschokolade, leicht körnigem Tannin und

schier unendlicher Länge. Herrlich! Es ist fast so als würde Vincent Eymann die Anforderun­ gen an den Bioweinbau noch um einiges über­ treffen. Für den überzeugten Biodynamiker ist nicht nur der Verzicht auf Pestizide und chemische Pflanzenschutzmittel sowie der Einsatz von biodynamischen Präparaten wie Hornkiesel wichtig, es ist das gesamte Wirken auch über das Weinmachen hinaus, was ihn ausmacht und was er verinnerlicht hat. Zu­­ rück auf dem Weingut gräbt er für uns die Kuh­­­ hörner aus, die – mit pulverisiertem Quarz gefüllt – vom Frühjahr bis in den Herbst im Boden eingegraben waren. Wenn diese im Herbst ausgegraben werden, wird der Hornkiesel in Wasser rhythmisch gerührt und dynamisiert und später im Weinberg aus­ gebracht. „Der Hornkiesel bleibt den Sommer über drin, während der Hornmist im Winter eingegraben ist“, erklärt Vincent Eymann das Prozedere. „Für den Hornkiesel braucht man erst den Quarz, der wird zermahlen und dann in die Hörner gefüllt.“ Einmal eingegraben in den Boden, speichert es die kosmischen Kräfte, die dann später dem Weinberg über­ geben werden. Das zweite Präparat neben dem Hornkiesel, das das Bodenleben fördert, ist der Hornmist. Dafür wird Kuhmist im Horn im Herbst in den Boden eingegraben und im Frühling wieder ausgegraben und, aufgelöst in Wasser, im Weinberg versprüht. Während wir dem überzeugten Biodynamiker bei seinen Ausführungen lauschen, gesellt sich kurz sein Vater zu uns, meint aber kurz darauf grinsend: „Da gehʼ ich mal weiter in meine Küch’.“ So viel zum reibungslosen Genera­ tionswechsel. Während Vincent Eymann die volle Verantwortung für die Weine hat, widmet sich Rainer Eymann nun vollkommen seinem zweiten Steckenpferd, dem Gutsrestaurant. Die Küche von den Eymanns ist nämlich auch über die Grenzen der Pfalz hinaus bekannt und beliebt. Hier wird saisonal wechselnde regionale Küche auf Spitzen-Niveau geboten. Sämtliche Zutaten stammen aus der Region und es gibt neben kleinen Gerichten auch Saumagen, herrliche Steaks oder das beliebte Eymann-Kassler im Blätterteig sowie Fisch­ gerichte. Essen und Wein gehen hier eine unverkennbare Symbiose ein. Also, am besten überzeugen Sie sich selbst von den außer­ ordentlichen Qualitäten. I

WEINGUT EYMANN Ludwigstraße 35 67161 Gönnheim Tel. 06322 2808 www.weingut-eymann.de



best buy  4  you

FEINE FESTTAGSTROPFEN Für Ihre Gäste muss es etwas Gutes sein? Dann haben wir genau das Richtige für Sie. Vier Weine, die Ihr Weihnachts- oder Silvesteressen perfekt veredeln und die auch solo getrunken Spaß machen. Vier starke Weine, die wir in einer unabhängigen Verkostung für Sie ausgewählt haben und die Sie ab sofort bei Ihrem Getränkefachhändler in Ihrer Nähe kaufen können.

Schmeicheln sollen sie – vor allem der Seele. Wenn es draußen stürmt und schneit, können die richtigen Weine einen Winterabend nicht nur verschönern, sondern zu etwas ganz Besonderem machen. Wir haben da genau die richtigen Weine für Sie aufgespürt – zu bestem Preis-Leistungsverhältnis, versteht sich.

DIE VERKOSTUNG

Das ist best buy4 you DIE AKTION Starke Weine und kompetente Partner – das ist das Konzept unserer Weinauswahl, die wir Ihnen an dieser Stelle nun regelmäßig präsentieren möchten.

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Hier können Sie die vier Weine kaufen. Hinter diesem QR-Code verbirgt sich die Liste der Getränkefachhändler, die die Aktionsweine im Sortiment haben.

Immer auf der Suche nach den besten Tropfen trafen wir uns mit einem Experten-Team in einem Getränkefachmarkt der Ahlers Getränke Gruppe südlich von Bremen, um echte Winter-Schmeichler für Sie zu finden. Um die besten vier Weine für die Aktion für Sie heraus­ zuschmecken, verkosteten wir diverse Weine blind. Das heißt, die Weinauswahl erfolgte neutral

ohne Kenntnis des Anbieters, des Winzers, der Herkunft oder der Preise. Die empfohlenen Weine haben uns nachhaltig überzeugt und was wir bei der Verkostung notierten, stellen wir Ihnen im Folgenden vor.

DIE WEINE Das Experten-Team entschied sich einstimmig für einen spritzigen Riesling aus dem Rheingau, einen fruchtigen Barbera d’Asti aus dem Piemont, einen samtigen Primitivo aus Apulien und eine faszinierende rote Cuvée aus Portugal. Vier Weine, die es in sich haben und die Ihnen garantiert die Feiertage versüßen werden:


AKTION

2016 VILLA SOPHIE RIESLING TROCKEN, RHEINGAU Ein Riesling darf in dieser Runde nicht fehlen. Schließlich ist die Königin der Rebsorten verantwortlich für facetten­reiche Weine von Format. Wenn Sie sich zum Beispiel für Karpfen als Weihnachtsessen entscheiden oder ohnehin ein Freund von frischem Fisch sind, dann ist dieser Riesling der optimale Begleiter. Im Duft finden Sie klare, sehr intensive Frucht von gelbem Steinobst und ein paar exotische Komponenten; am Gaumen überzeugt der Riesling mit ausdrucksstarker Frucht und animierender Säure. Ein Begleiter zu Karpfen, Forelle, Lachs, aber auch zu Salaten oder leichten Geflügelgerichten. Der auch alleine Spaß macht.

2015 I QUATTRO CONTI PRIMITIVO DI MANDURIA, APULIEN, ITALIEN Eine echte Entdeckung ist dieser Primitivo von der Tenuta Conti Zecca aus dem Süden Italiens. In der Nase dominieren Aromen von reifen roten Früchten, feinste Kräuter und ein Hauch von Tabak und Zigarrenkiste, die Lust auf den ersten Schluck machen. Das samtige Tannin und die reifen roten Früchte machen den Wein dann vollends zu einem wahren Gaumenschmeichler. Wir empfehlen diesen Wein zu Wildgerichten, aber auch zur Weihnachtsgans macht er eine gute Figur. Der Primitivo ist gleichermaßen elegant wie komplex und veredelt jeden Winterabend. 14 %vol.

2015 PODERI DELLA COLLINETTA BARBERA D’ASTI, PIEMONT, ITALIEN Ein echter Allrounder vom Weingut Roberto Sarotto im Piemont ist dieser Barbera d’Asti, der sich mit Noten von Pflaume und Schwarzkirsche sowie dunklen reifen Beeren zeigt. Am Gaumen ist der Wein erfrischend ungekünstelt und von vollem kräftigen Geschmack und Volumen. Ein Wein für den Herbst und Winter, der auch im Frühling Spaß macht. Am liebsten begleitet er leichte Fleischgerichte und italienische Antipasti vom Prosciutto bis hin zum Käse … Warum nicht auch ein klassisches Fondue am Silvesterabend? 13,5 %vol. Preis: 5,99 €

2016 ANTÒNIO LOPES VINHO REGIONAL LISBOA RESERVA, LISBOA, PORTUGAL Nördlich von Lissabon liegt das Weinanbaugebiet Lisboa, das bis vor kurzem noch unter dem Namen Estremadura bekannt war. Es zieht sich am Atlantik entlang bis Bairrada im Norden. Von hier stammt die Cuvée aus Tinta Roriz, Castelao und Cabernet Sauvignon, die herrlich nach reifen Beeren duftet. Am Gaumen vereint der Wein reife Fruchtnoten mit Kaffee und einem Hauch Lakritz und zeigt sich mit samtigem Tannin sowie angenehmer Säure. Ein perfekter Begleiter zu kurzgebratenem Fleisch, Geflügel wie auch zu Pasteten und Käse. 13 %vol. Preis: 5,49 €

12 %vol. Preis: 6,99 € Preis: 4,99 €

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WEIN

DIE WEISSE SEITE DES DOURO Es ist noch nicht so lange her,

da traten die Winzer des Douro-Tals aus dem Schatten des Portweins. Sie bewiesen, dass in der wohl bekanntesten portugiesischen Weinregion auch exzellente Rotweine erzeugt werden. Jetzt sind auch ihre Weißen auf dem Vormarsch. Und damit ist nicht der weiße Port gemeint … Text: Christine Neubecker

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FOTOS: VAREIKA TAMARA/SHUTTERSTOCK.COM; TIMELAPSMEDIA; WINE SPECTATOR; FRANCICSO RIVOTTI; NIEPOORT; CEPHAS.COM/PIERRE MOSCA; QUINTA DO VALLADO


Francisco Ferreira sieht großes (Lager-)Potenzial in Weißweinen aus dem Douro-Tal

Wird man nach Weißwein aus Portugal gefragt, denkt man wahrscheinlich zuerst an Vinho Verde aus dem Norden. Vielleicht auch noch an ein paar kühle Tropfen aus dem Anbaugebiet rund um Lissabon. Nur den wenigsten kommt aber wohl das Douro-Tal in den Sinn. Kein Wunder, ist das älteste geschützte Weinanbaugebiet Europas doch in Sachen Stillwein ein echter Jungspund. Erst in den 80er Jahren erzeugten die Winzer hier neben Portwein auch die ersten Rotweine. Etwas später wagten sie sich dann an das Thema Weißwein heran. Dabei ist dieser Gedanke gar nicht so abwegig. Schließlich besitzt das Douro-Tal einen e­ ntscheidenden Trumpf: Schieferböden. Über deren Potenzial sind sich die Winzer durchaus bewusst. Erste Erfolge feierte ein weißes Gewächs bereits und wurde von einer internationalen

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Expertenjury auf Platz eins in der Kategorie Weißwein und somit in die Top 10 der portugiesischen Weine gewählt. Höchste Zeit also, sich die Entwicklungen näher anzuschauen. Und bei wem würde das besser gehen, als bei den Douro Boys. Der Zusammenschluss aus den fünf Betrieben Niepoort, Quinta do Vallado, Quinta Vale Dona Maria, Quinta do Crasto und Quinta do Vale Meão setzt sich dafür ein, Stillweine aus ­dem Douro-Tal international bekannter zu machen. Und nicht zuletzt wegen ihrer exzellenten Gewächse sind sie rund um den Globus bekannt.

DIE VORREITER Wenn es darum geht, Neues auszuprobieren und andere Wege zu gehen, ist Dirk van der Niepoort nicht weit. Der erste bedeutsame Weißwein, der im Douro-Tal erzeugt wurde,

stammt – wie könnte es anders sein – aus s­ einem Haus. 1995 war der „Redoma Branco“ der erste seiner Art. Ein Blindversuch. Und das Resultat ungefähr genauso ungewiss, wie das Ende eines Quentin Tarantino-Films. Dass es in diesem Fall ein Happy End werden sollte, war verblüffend und bahnbrechend zugleich. Doch noch heute gewinnen Weißweinerzeuger von Jahr zu Jahr neue Erkenntnisse. „Weißwein ist eine neue Geschichte und wir wissen selbst noch nicht so genau, was wir da machen. Fest steht aber: Die besten Lagen für Portwein sind nicht die besten Lagen für Rotweine und für Weißweine schon mal gar nicht“, bestätigt Dirk van der Niepoort. Über die Jahre kamen dank zahlreicher Experimente immer mehr Weißweine hinzu, sodass sich heute auch Gewächse wie „Tiara“ oder „Coche“ im Portfolio finden.


WEIN Luisa, Francisco Javier und Francisco de Olazabal von der Quinta do Vale Meão

Da war es nur eine Frage der Zeit, bis auch andere Weingüter nachzogen. Wie die Quinta do Vallado, die sich 1997 an ihrem ersten Weißwein versuchte. Francisco Ferreira, der zusammen mit seinem Cousin João Ferreira Álvares Ribeiro das Weingut führt, erinnert sich noch ganz genau an die Startschwierigkeiten. „Wir sind eine sehr junge Region für Stillwein. Am Anfang haben wir die Rebsorten, die wir für Portwein benutzt haben, auch für die Stillweine verwendet“, blickt Francisco zurück. Doch was bei den Rotweinen funk­ tionierte und schnell zu Erfolgen führte, war in Sachen Weißwein ein Fehlschlag. „Als wir Ende der 90er neue Weinberge mit weißen Rebsorten bestockten, haben wir noch zu sehr in Portweinstrukturen gedacht“, fährt er fort. So wurden zunächst Sorten gepflanzt, die hohe Mostgewichte und wenig Säure bringen. „Viele pflanzten die Rebsorte Malvasia Fina, da sie zu diesem Zeitpunkt bekannt war und viele der Meinung waren, sie würde in unser Terroir passen. Heute weiß ich, sie funktioniert nicht“, erzählt Francisco. Im nächsten Schritt experimentierte das Team zunehmend mit anderen, autochthonen Rebsorten, wie Franciscos Lieblingssorte Gouveio.

Für Francisca van Zeller ist Rebsortenvielfalt einer der Schlüssel für die Weißweinerzeugung

DIE DOURO BOYS Niepoort Vinhos Quinta de Nápoles Têdo, 5110-543 Santo Adrião www.niepoort-vinhos.com

Mit Erfolg. Doch nicht nur im Hinblick auf die Rebsorten mussten sich die Winzer im Douro umstellen. Während früher noch aus Gewohnheit im September geerntet wurde, werden die weißen Trauben heute schon Mitte August reingeholt, um Säure und ­f rische Aromen zu bewahren. Das Umdenken wurde belohnt. International schmückt sich zum Beispiel der Quinta do Vallado Reserva Branco mit hohen Auszeichnungen. „Wenn ich mich zurückerinnere, wie wir Weißweine vor 15 Jahren erzeugt haben, ist das kein Vergleich zu heute. Deshalb ist der Qualitätssprung bei den Weißen gegenüber den Rotweinen sehr viel höher. Aber ich bin mir sicher, wir können noch mehr“, prognostiziert er.

FORTSETZUNG FOLGTE Dessen ist sich auch Francisca van Zeller sicher, die zusammen mit ihrem Vater Cristiano die Quinta Vale Dona Maria leitet. Für sie sind gleich zwei Aspekte bei der Weißwein-

Quinta do Vallado Vilarinho dos Freires 5050-364 Peso da Régua www.quintadovallado.com Quinta Vale Dona Maria Sarzedinho 5130-113 S. João da Pesqueira www.quintavaledonamaria.com Quinta do Crasto Gouvinhas 5060-063 Sabrosa www.quintadocrasto.pt Quinta do Vale Meão 5150-501 Vila Nova de Foz Côa www.quintadovalemeao.pt

produktion entscheidend. „Rebsortenvielfalt ist der Schlüssel. Fast alle Lagen sind bei uns vom Schiefer geprägt und auch das heiße Klima beeinflusst stark. Ohne Vielfalt wird es schnell langweilig“, erklärt die energiegeladene Winzerin. 2006 hat das Weingut seinen ersten Weißwein erzeugt, den VZ Branco. Ein Gewächs, in dem sich circa sieben Rebsorten wiederfinden. Was genau, verraten die

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WEIN WEISSWEINE AUS DEM DOURO-TAL

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2015 Quinta do Vallado Branco Reserva zeigt sich in der Nase schon komplex und vielschichtig mit Zitronenschale, Orangenblüte und leichter Würze; am Gaumen dann lebendig, frisch und leicht rauchig mit fein integrierten Holznoten, spannender Länge und Zugkraft. Spannend gereift auch der 2006er Reserva mit viel Dörrobst, Anis, Honig und Küchenkräutern Preis: circa 26,90 ¤ www.portugal-weinversand.de

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2015 Niepoort Redoma Branco Reserva Zitronengras, ein Hauch gelber Apfel sowie Pfirsich mit einer charmanten Würze, am Gaumen dann vielschichtig, frisch, rauchig, salzig und sehr lang; noch interessanter, der 1995er, der erstklassig gereift ist: rauchig-speckige Art mit leichten Alterungsnoten, aber immer noch voll im Saft mit frischer Säure, Cremigkeit und Länge Preis: circa 35,80 ¤ www.belvini.de

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2015 VZ Douro Branco sehr ausdrucksstark, dabei aber höchst elegant mit Mango, Aprikose, leichten Kräuternoten und feiner Mineralität, saftig, spritzig und cremig zugleich mit einem wunderbaren Nachhall Preis: 29,95 ¤ www.wein-deko.de

Neue Wege, neue Weißwein-Lagen: Bei Niepoort ist an Stillstand nicht zu denken

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2016 Quinta do Crasto Branco sehr ausdrucksstark, dabei aber höchst frisch und jugendlich mit Noten von reifem Apfel und saftiger Birne, hohem Trinkfluss und Spritzigkeit; auch der 2015er Quinta do Crasto Superior Branco bereitet viel Spaß mit Fülle und toller Struktur sowie Aromen von Honigmelone und Cashewkernen Preis: 10,80 ¤ www.portugal-weinversand.de 2016 Quinta do Vale Meão Meandro Branco ausdrucksvoll, leicht mineralisch, frisch und spritzig und noch etwas ungestüm, zeigt sich mit Zitrusnoten, etwas Steinobst, feiner Säure und Struktur; der 2015er betört am Gaumen noch mehr mit Mineralität und Salzigkeit Preis: circa 11,90 ¤ www.portwine.de

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gemischten Pflanzungen mit rund 70 Jahre alten Reben nicht genau. „Damals haben wir damit angefangen, weil wir das Potenzial gesehen haben“, blickt Francisca lächelnd zurück. 2016 gingen sie dann noch einen Schritt weiter und kauften sich die zuvor gepachteten 3,5 Hektar, um sich die besten Parzellen zu sichern. Denn neben der Rebsortenvielfalt, gibt es noch einen weiteren Einflussfaktor. „Die Lage ist entscheidend. Die Trauben für den VZ stammen zum Beispiel aus rund 500 Metern Höhe“, fügt sie hinzu. Ein kühleres Klima und daraus resultierende frischere Weine liefern für Francisca die ­ perfekte Basis für ihren Weinstil. „Wir wollen bewusst keine üppig fruchtigen, aromatischen Weißweine erzeugen, Säure und Körper sind wichtiger. Und was bei uns allen ein Muss ist, ist ein verschwindend geringer Restzuckerge-

halt“, klärt sie auf. Und in der Tat, einen mit Restsüße geschliffenen Weißwein findet man bei kaum einem der Douro Boys. Liegen die Trauben sowie die Weinbereitung in den richtigen Händen, entstehen wirklich faszinierende weiße Gewächse, die zudem viel Lagerpotenzial versprechen. Probiert man einen gereiften Weißwein aus dem Douro, schießen einem Assoziationen zu Weinen aus Burgund durch den Kopf. Den richtigen Tropfen vorausgesetzt. Und doch sind sich die Winzer sicher, am Optimum noch nicht angekommen zu sein. Wie Kellermeister Manuel Lobo auf der Quinta do Crasto. „Im Douro Weine zu erzeugen, ist, wie ein großes Puzzle zu machen. Für Rotwein wissen wir schon mehr oder weniger, welche Teile zusammenpassen, aber für Weißweine passt noch nicht


Kellermeister Manuel Lobo setzte erste Maßstäbe für Weißweine auf der Quinta do Crasto

alles“, erklärt er. Als die Kunden immer mehr nach weißen Gewächsen fragten und Seniorchef Jorge Roquette auf einen Weißwein pochte, war Manuels klare Antwort: „Die Douro-Re­ gion ist keine Region, in der man Weißweine erzeugt.“ Mit ein paar Kompromissen schafften es 2007 doch ein paar weiße Trauben zur Weinerzeugung in seinen Keller. Zunächst mit weniger zufriedenstellenden Resultaten. „Wir suchten nach Rebsorten, mit von Natur aus hoher Säure und das dafür passende Terroir“, fährt er fort. Auf 600 Metern Höhe befinden sich heute die besten Weißweinparzellen, deren Böden von leichten Graniteinflüssen geprägt sind. Bei den Rebsorten fiel schnell die Entscheidung auf Viosinho, Rabigato und Gouveio. Während Viosinho für die Zitrusfrucht und Textur in einer Cuvée steht, sorgt Rabigato für die nötige Säure, wohingegen Gouveio Mundgefühl sowie Fülle beisteuert.

WEISSER SIEGESZUG INS INLAND Nachdem die erste Hürde genommen war, standen nun auch weitere Wege offen. Und sogar in die östlichste Subregion, Douro Superoir, wo das Thermometer im Sommer locker die 40-Grad-Grenze überschreitet, bahnten

sich die weißen Rebsorten ihren Weg. Auch der Quinta do Crasto Superior Branco stammt hier aus einer Lage auf 650 Metern Höhe, die mit Verdelho und Viosinho bestockt ist. Doch es dauerte, bis Manuel Lobo bei der Weinbereitung für den Superior den richtigen Dreh raushatte. Für ihn war eine Batonnage beim Premiumwein sehr wichtig, „allerdings waren eine leichte Oxidation sowie der Verlust von Säure die Folge“, bestätigt er. Also legte er sich eine Konstruktion zu, mit der das gesamte Holzfass gedreht und somit die Hefe ohne Lufteinfluss aufgerührt wird. „Vor zehn Jahren hätte ich nicht gedacht, dass wir solche Weißweine erzeugen können. Ich lag falsch“, lächelt Manuel. Darin bestärkt, bestockte er dieses Jahr neue Flächen mit weißen Sorten. Ganze acht Hektar. Und damit ist er nicht alleine. Auch auf der Quinta do Vale Meão, die von Luisa Olazabal und ihrem Bruder geleitet wird, gibt es Weißwein-Zuwachs. „Ich bin eine große Unterstützerin dieses Projekts“, erklärt Luisa, deren Betrieb ebenfalls im Douro Superoir liegt und eigentlich nur auf Rotwein ausgerichtet war. 2013 wurde schließlich zum Premierenjahr und der erste Weißwein gefüllt. Eine Cuvée aus Arinto und Rabigato. Der Wille, Weißweine zu erzeugen, wurde einfach immer stärker. „Wir wollten unsere Gäste ja auch mit unserem Wein empfangen. Und etwas Passendes zum Fisch haben“, scherzt die sympathische Portugiesin. Dafür holt die Quinta heute umso mehr auf. Erst kürzlich wechselte eine weitere Fläche, die mit Rabigato bestockt ist, in ihren Besitz. Man kann also gespannt bleiben. Denn nicht nur die Douro Boys feilen weiter am Profil ihrer Weißen. Und wenn hier und da noch Puzzleteile zusammenfinden, denkt man in Zukunft vielleicht ohne jeden Zweifel bei Weißweinen aus Portugal an das Douro-Tal. I

Bezugsquellen über Weinkontor Freund GmbH www.weinkontor-freund.de


FOTO: JEPPE SØRENSEN

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FORM & FUNKTION … hat der dänische Designer Simon Legald seiner Weinzubehör-Serie Basic für Normann Copenhagen gegeben. Folienschneider, Flaschenverschluss, Ausgießer und Korkenzieher kommen gut ohne überflüssige Details und Geschnörkel aus, aber sind dabei alles andere als „basic“: Die Teile liegen leicht und angenehm in der Hand und das bronzefarbene Finish ist obendrein auch noch was fürs Auge. Ab 28,00 ¤ unter www.normann-copenhagen.com.

KEEP COOL

BESSER MIT FLIEGE Derzeit sind sie wieder absolut angesagt. Mann von heute trägt eben nicht mehr Krawatte, sondern Fliege! Wer da noch eins draufsetzen will, sollte sich eines dieser schicken Teile aus Kork zulegen … Oder zu den Feiertagen schenken lassen. Die Korkfliege Joker gibtʼs für circa CHF 49,00 unter www.kroc.swiss, Versand nach Deutschland auf Anfrage.

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Gut gekühlt ist halb gewonnen, zumindest was so manchen feinen Tropfen angeht. Und mit dem Weinkühler „Flaschen“ von räder sieht das auch noch schick aus. Der Kühler aus Beton mit hübscher Prägung darf gerne auf unseren Tisch! Für 29,95 € unter www.raederonlineshop.de.


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GOLDSTÜCK Stimmt ja, es ist nicht alles Gold, was glänzt. Dafür aber mindestens genauso stilvoll! Wie dieses handgefertigte Bild in Form eines Weinblatts, das mit seinem puristischen und eleganten Design jede Wand aufhübscht. In sechs metallischen Schattierungen für circa 32,00 ¤ zuzüglich Versand unter www.etsy.com.

HUSCH, HUSCH INS TRÄUBCHEN Das gilt für alle unsere Lieblingstropfen mit dem stylishen Weinregal Grape des niederländischen Labels Goods. Designer Robert Bronwasser setzt damit unseren Weinvorrat gekonnt in Szene – ob stehend oder an der Wand befestigt. Grape gibt’s für 70,00 €, die Wandhalterung für 11,00 €, zuzüglich Versand, unter www.goodsshop.nl.

JA ZU ROSÉ … haben die Gründerinnen von Yes Way Rosé Nikki Hugani und Erica Blumenthal längst gesagt. Die beiden teilen ihre Passion für roséfarbenen Wein und schauen grundsätzlich am liebsten durch eine rosarote Brille. Für alle Rosé-Liebhaber, die das auch gerne möchten, gibt es ihre witzigen Lifestyle-Accessoires wie die Eau de Rosé Vibes Candle für circa 39,00 Euro unter www.yeswayrose.com.

FÜR HOCHSTAPLER Mit dem Champagner-Turm von Coupe Stack werden Sie garantiert zum Star der nächsten Party. Einfach die sechs Gläser aufeinanderstapeln, in das oberste Glas einschenken und zu­sehen, wie sich die Gläser nacheinander mit dem kostbaren Blubber­ wasser füllen. Für 59,95 ¤ unter www.radbag.de.

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WEIN_GRUSS AUS DEM KELLER

NICHT ZU FASSEN: DA ZEIGT EIN WEIN einen deutlichen Korkschmecker.

Aber dieser Wein hat nie einen Korken gesehen ...?! Die Flasche war eindeutig mit Schraubverschluss! Dieses Phänomen trat bei einer Verkostung zu ­diesem Heft auf und begegnet uns so etwa drei oder vier Mal im Jahr. Die Erklärung: Die Substanz, die für den Korkgeschmack verantwortlich ist, TCA (Tri-chlor-anisol), kommt nicht nur im Korken vor. Auch durch chemische Behandlungsmittel etwa für Holzkisten, Holzpaletten oder gar für das rustikale Dachgebälk des Kelterhauses bilden sich TCA-ähnliche ­Verbindungen, die dann einen Wein infizieren können. Da ist es dann ganz egal, wie die ­Flasche bei der Abfüllung verschlossen wird. Die Vertreter der Kork-Industrie reiben sich bei solchen Geschichten immer gerne die Hände: „Wir haben es doch immer gesagt. Nicht jeder vermeintliche Korkschmecker kommt von unseren Naturkorken!“ Das stimmt. Zudem werden von Weintrinkern oft muffige Böckser oder UTA (untypische Alterungsnoten) mit Korkschmecker verwechselt, was die Kork-Vertreter natürlich ärgert.

Michael Hornickel

Verdruss mit Verschluss

Die Alternativen sind bekannt: Agglomerat-, Kunststoff-, Schraub- und Glasverschlüsse. Weniger bekannt dürfte die neueste Entwicklung sein, ein „Korken“ aus Zuckerrohr, der den Naturkorken in Aussehen und Haptik nicht nur zum Verwechseln imitiert, sondern auch eine „kontrollierte Sauerstoffdurchlässigkeit ohne Qualitätseinbußen“ ermöglicht. Dabei soll, laut Untersuchungen der Uni Geisenheim, der immer wieder gerne zitierte Luftaustausch durch den Korken gar nicht stattfinden. Heißt es, der Wein atmet, dann handelt es sich wohl nur um das bisschen Sauerstoff, der im Korken selbst drinsteckt.

»Gibt es den perfekten Verschluss?«

Wie dem auch sei: Rund 18 Milliarden Flaschen Wein weltweit wollen jährlich verschlossen werden. Schätzungen zufolge erledigen das bei zwei Dritteln sogenannte „innenliegende Verschlüsse“, also „Korken“: natürliche (circa 2 Milliarden, Tendenz steigend), agglomerierte (7 Milliarden, rückläufig) oder synthetische (3 Milliarden). Bei uns in Deutschland sieht das völlig anders aus: Hier dominiert inzwischen zu 70 bis 75 Prozent der Drehverschluss. Allein die 1,3 Milliarden Flaschen Wein, die in deutschen Supermärkten und Discountern vermarktet werden, stehen kaum mit hochwertigem Naturkork im Regal. In Deutschland, so schätzt der Deutsche Korkverband, werden irgendwo zwischen 100 und 150 Millionen Flaschen mit Naturkorken verschlossen. Ihre Qualität ist durch ausgefeilte Reinigungstechniken heute deutlich besser, zuverlässiger geworden. Eine Garantie gibt es trotzdem nicht.

Naturkork oder Schraubverschluss? Das sollte heute keine Glaubensfrage mehr sein. Man muss die Vor- und Nachteile abwägen. Ein für den schnellen Konsum erzeugter Wein, bei dem das Sauerstoffmanagement keine Rolle spielt (das betrifft die Mehrheit auf dem Markt), ist mit einem Schraubverschluss bestens aufgehoben, sofern kellertechnisch richtig vorbereitet. Einige Erzeuger großer Weine mit Reifepotenzial hingegen, die mal auf Schraubverschluss setzten, sind wieder zum Korken zurückgekehrt. Mit der mehrere Quadratzentimeter großen Berührungsfläche des innenliegenden Verschlusses mit der Flaschenwand lässt sich kontrollierter arbeiten. Das bekommt einem individuellen Gewächs einfach besser. Große Weine mit Naturkork wirken einfach ­entspannter. Doch den perfekten Verschluss gibt es nicht – aber fast. Michael Hornickel, Wein-Autor und MUNDUS VINI-Vorstand, ist einer der Pioniere der professionellen Weinverkostung in Deutschland.

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DER WEIN MIT LEIDENSCHAFT!

Ein Wein für alle Anlässe! Ein Wein, bei dem man gerne bleibt, weil er immer wieder gleich gut schmeckt. Mach dir das Vergnügen, beim Kochen, beim Grillen, beim Picknicken oder einfach so in geselliger Runde. Teile Deine neue Leidenschaft mit Freunden. Sie werden genauso begeistert sein! Cuvée Weiss Dieses Cuvée überzeugt durch Fruchtigkeit und intensive Aromen. Ein frischer, jugendlicher Wein mit geschmeidiger Note. Cuvée Rot Dieses Cuvée überzeugt durch intensive, beerige Aromen. Ein runder Wein mit viel Volumen und geschmeidiger Note. www.240stundenleidenschaft.de

Eine Marke von:


DINE

THE CITY DINE AND

PARIS DES OSTENS Budapest lässt sich nicht hineinreden. Ihren eigenen Stil ­pflegen die Ungarn, und der hat viel mit gutem Essen und Wein heimischer Erzeuger zu tun, aber auch mit ungeheurer Gelassenheit und den mächtigsten Desserts des Universums. Text: Wolfgang Faßbender Am besten kommt man mit dem Schiff. Die Donau ist breit, an Anlegeplätzen mangelt es nicht. Und weil Budapest, die Hauptstadt der Republik Ungarn, auch eine vergleichsweise überschaubare Metropole ist, wird die Entdeckungstour zum Spaziergang. Auf der einen Seite des Flusses liegt Buda, die hügelige Hälfte, auf der anderen das flachere Pest mit seinem trubeligen Stadt- und Nachtleben. Die meisten guten Restaurants und Weinbars befinden sich nahe dem Zentrum. Doch wer

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nur in den allerzentralsten Adressen einkehrt, verpasst einiges. Man sollte sich hineinwagen in die Gassen, auch die weniger restaurierten Viertel erkunden. Und auf keinen Fall ver­ ­ passen, die berühmten Süßspeisen der ungarischen Küche mit den nicht weniger legendären Dessertweinen zu kombinieren. Spezialitäten aus Tokaj, Palatschinken und ­ Cremeschnitte: Die Essenz der ungarischen Genusskultur hat viel mit Kalorien, mit ­Winzer- und Patisseriekunst zu tun.


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FOTOS: ISTOCK.COM/MASTERLU; COSTES DOWNTOWN/FERENC DANCSECS (3); GERBEAUD GASZTRONOMIA LTD. (3); PÉTER WENDL; DARVAS LEVENTE


DINE

Chef Ádám Mészáros sorgt für unschlagbare Speisen-Qualität

ONYX NOBLER BESUCHERMAGNET Sie wissen schon, was gut ist in diesem besternten Restaurant, das vielen Oft-­ Besuchern der Stadt als Nummer eins gilt. Champagner steht auf der Weinkarte, und nicht etwa nur der von den großen Produzenten, sondern auch jener der kleinen, kreativen. L’Éclapart und Larmandier-Bernier gönnen sich die Ungarn vor allem, wenn sie etwas zu feiern haben. Drinnen ist von der Hektik des Straßen­ verkehrs Budapests, die sich zur Rush Hour zum Dauerstau auswächst, zum Glück

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nichts zu spüren, das Restaurant strahlt Gelassenheit aus. Sommelier Gervai János kennt übrigens keine Scheu vor ausländischen Erzeugern: Eine klügere, inter­ nationalere Auswahl wird man in Budapest kein zweites Mal finden. Sogar aus der Pfalz (Eymann!) hat der Mann eingekauft, sich bei den besten Winzern Österreichs umgesehen und aus der Bourgogne die Domaine Rossignol-Trapet entdeckt. Und die Preise? Wer die extrem rare, als Legende geltende Tokaji Eszencia bestellen will, muss weit über 1 000 Euro pro Flasche zahlen, aber ­­

mit trockenem Hárslevelű kommt man sehr viel günstiger weg. Gänseleber mit Apfel, einer der Klassiker, steht sogar im dreigängigen Mittagsmenü, für das man samt Wine Pairing und Servicezuschlag etwa 100 Euro berechnet. Budapest auf die luxuriöse Art eben. Nobler geht es nicht: Küche und Weinauswahl sind nicht zu schlagen. Der erfahrene Sommelier schaut sich auch gern in anderen Ländern Europas um. www.onyxrestaurant.hu


Sterneküche auf locker-legere Art mit freiem Blick in die Kochtöpfe

COSTES DOWNTOWN MODERNE CUISINE Das Costes ist eines von Budapests angesagtesten Lokalen und existiert gleich in zwei Ausführungen: einmal als Costes bereits ein paar Jahre, und als Costes Downtown im Zentrum von Pest, seit 2016. Gut isst man in beiden Adressen, aber mir gefällt Variante zwei noch besser. Gegrillter Schweinebauch mit Rote Bete und Apfel als leichte Vorspeise, Cobia mit Blumenkohl: Man kann nicht von ungarischer Küche sprechen, sondern eher von moderner Cuisine mit einem Touch heimischer Traditionen. Doch das macht Spaß, zumal die Weinkarte Stil hat. Fast drei

Dutzend Sorten werden glasweise serviert – vom ungarischen Schaumwein von Ikon bis zum neun Jahre gereiften Rotwein von Attila Pince. Port dient als Alternative zum Tokayer, aber ansonsten setzt man hier im flüssigen Sinne auf Heimisches. Warum auch nicht? Hungary’s got Talent heißt einer der Signature-Cocktails des Hauses. Für die ungarische Weinkultur gilt genau dies. Sterneküche auf die legere Art mit beacht­ lichen Produkten und einer auf Ungarn fokussierenden Weinkarte. www.costes.hu


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PALATSCHINKEN UND TOKAYER Touristisch darf es schon mal sein in Budapest. So kommt niemand um einen Besuch des Café Gundel (www.gundel.hu) herum, wo man in einem historischen Speisesaal zu Mittag oder zu Abend essen kann, oder auf den berühmtesten Palatschinken der Stadt (Walnussfüllung, Schokosauce) vorbeischauen kann. Dazu passt natürlich Tokaji, am besten einer mit fünf oder sechs sogenannten Puttonyos (Bütten), den richtig guten. Gibt es hier. Gibt es auch in der Csendes Vintage Bar (www.csend.es), zentral, aber an einem ruhigen Park gelegen. Ein Mittelding aus Weinhandlung und mit vegetarischen Schmankerln auftrumpfender Weinbar, ­das eine hervorragende Auswahl an heimischen Produkten führt. In der Borkonyha Winekitchen (www. borkonyha.hu) kann man Kreatives wie gefüllten Kohlrabi bestellen und sich große Weine glasweise einschenken lassen – der Tokaji von Szepsy mit stolzen sechs Bütten kostet freilich stolze 27,00 ¤ pro Zehntel­ liter. Gleich gegenüber befindet sich das Aszú (www.aszurestaurant.com), das mit Gänseleber und trockenem Hárslevelű auch den größten Kritiker begeistert.

Geheim-Tipp: Weinbar mit Burgern und Weinen zu Hammer-Preisen

SZALONSPICC SECRET SPOT Sieht so eine Weinbar aus, in die man gehen muss, will man einen Überblick über die ungarische Ess- und Trinkszene gewinnen? Klein, unscheinbar, versteckt hinter einem großen Einkaufszentrum im Stadtteil Buda? Ja. So richtig los geht es hier, sagt man, doch erst am Nachmittag, wenn die ersten Kenner zum Aperitif erscheinen. Obwohl die Platzverhältnisse begrenzt sind, ist die Auswahl an heimischen Erzeugern beachtlich, alle Nischen sind mit Flaschen gefüllt. Gere und Thummerer natürlich, der eine Und warum nicht mal im Andante (www. andante-borpatika.hu) vorbeischauen, auf der anderen Seite der Stadt in Buda, der nach eigenen Angaben ältesten Weinbar in Budapest? Das Tasting kostet hier 6 500 Forindt, knapp 21,00 ¤, und umfasst sechs Portionen à sieben Zentiliter Rotwein. Deutlich moderner geht es im DiVino Wine Bar (www.divinoborbar.hu) zu oder in der St. Andrea Wine & Gourmet Bar (www.standreaborbar.hu), einer der schönsten Budapester Neuentdeckungen. Bevor ich die Stadt verlasse, gönne ich mir allerdings noch Cappuccino und Cremeschnitte im Café Gerbeaud (www.gerbeaud.hu), dessen Geschichte auf das 19. Jahrhundert zurückgeht.

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weltbekannt, der andere noch ein Geheimtipp. Die international konkurrenzfähigen Preise der Sternelokale Budapests scheinen hier weit weg, 0,15 Liter kosten kaum mehr als vier Euro. Und das Essen? Salat und Burger. Aber was für welche! Meiner war mit acht Euro der teuerste, mit perfektem Bun und saftigem Inneren. Weinbar mit Burgern und ungarischem Wein abseits der Touristenviertel. Danach kann man zur berühmten Fischerbastei hinaufsteigen. www.szalonspicc.hu I


CO L B ATZK Y

Winzer von Beruf. In Rheinhessen ein köstliches Vergnügen. Unsere Winzerinnen und Winzer sind sich einig: Leidenschaft kann man schmecken. Deshalb ist ihr größter Antrieb, geniale Weine und Sekte zu kreieren. Und weil ihnen das so hervorragend gelingt, wächst ihre weltweite Fangemeinde rasant. Alles über ihre Liebe zum Wein auf rheinhessenwein.de

Rheinhessen liegt am Rhein zwischen Mainz, Worms und Bingen und ist das größte deutsche Weinbaugebiet. Im warmen Klima am 50 . Breitengrad wachsen zu 70 % weiße Rebsorten – vor allem Riesling, Weiß- und Grauburgunder, MüllerThurgau und Silvaner. Bei den Roten dominieren Dor nfelder und Spätburgunder. Die Festlegung der Reifegrade, der Weinbereitung und die sensorische Prüfung der Weine aus der gU Rheinhessen unterliegen dem Reglement der EU und sind zugleich Ausdruck der Weinkultur am Rhein. Rhe inhe sse n ist e ine ge schüt zt e U r spr ungsbe ze i c h n u n g


IST KÖNIG

Gin ist in und die ­Gin-­Welle türmt sich immer höher auf. Doch jeder Hype hat irgendwann mal ein Ende. Aber ob das beim Gin schon in Sicht ist, entscheiden alleine Sie! Text: Alexander Thürer

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FOTOS: JOSE M FEITO/SHUTTERSTOCK.COM; GRAFVISION/SHUTTERSTOCK.COM; DIONISVERA/FOTOLIA.COM; EXQUISINE/FOTOLIA.COM

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DINE

zum Nachteil entwickelt und alles nur ein wei­ terer Schritt in Richtung des Hype-Endes war.

WAS ES WIRKLICH BRAUCHT

Barkeeper, die etwas auf sich halten, schenken die angesagtesten Gins aus

Woran erkenne ich, dass ich mich langsam auf die Suche nach einer neuen Lieblingsspirituose machen sollte? Der Moment, wenn ein Dis­ counter mit einem Billigprodukt eine beliebige Auszeichnung zum „Besten Irgendwas der Welt“ gewinnt, ist mit Sicherheit so ein Mo­­ ment. Beim Gin könnte das gerade passiert sein, denn Aldi hat in Großbritannien mit der Eigenmarke Oliver Cromwell London Dry Gin jüngst eine solche Prämierung eingeheimst. Entsprechend laut war das Echo in den Medien und sozialen Netzwerken. Die einen feierten den Discounter für seine tollen Produkte und die Tatsache, dass angeblich um ein Vielfaches teurere Produkte bei dem Test auf der Strecke geblieben sind. Fein! Nie­ mand muss mehr 40 Euro für eine Halbliter­ flasche Wacholder­ schnaps hinblättern,

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denn beim Discounter gibt’s den besten Stoff für ’nen schlanken Zehner! Andere bekamen vor Wut regelrecht Schnappatmung, zweifelten die Wettbewerbskultur an sich an und brachen bündelweise Lanzen für den „richtigen“ Gin. Bevor man sich jetzt aber für eine Seite ­entscheidet, lohnt ein Blick auf die Fakten. Der Aldi-Sprit ist nämlich in einer Kategorie prämiert worden, in der ernstzunehmende ­ Gegner überhaupt nicht am Start waren: den Gins mit 37 bis 38 Volumenprozent. Namhafte wie renommierte Marken bewegen sich in der Regel in weitaus höheren Alkoholgraden. Hier also von dem „Besten Gin der Welt“ zu spre­ chen ist – ohne dem Oliver Cromwell Unrecht tun zu wollen – wohl mehr als nur ein wenig übertrieben. Also: Alles nochmal gut gegangen und Zeit zum Durchatmen? Oberflächlich betrachtet, ja. Aber irgendwie beschleicht einen dennoch das Gefühl, dass sich der Gin-Markt

Noch ist es für einen Abgesang zu früh. Zwar haben sich viele Bars schon wieder von dem Zwang befreit, an die hundert Gins im Angebot haben zu müssen und beschränken sich lieber auf eine kleinere Auswahl von vielleicht 20 Sor­ ten. Doch das ist alles andere als eine schlechte Nachricht, zeigt es doch, dass es sich lohnt, vor dem Kauf Überflüssiges auszusortieren und nicht jeder sprichwörtlichen Sau hinterherzu­ rennen, die gerade durchs Dorf getrieben wird. Wo aber lohnt es sich, genauer hinzusehen? Welche Produkte verdienen Aufmerksamkeit? Zuerst kann es mal nicht schaden, das Produkt objektiv zu hinterfragen. Macht die Story Sinn, oder ist sie nur heiße Luft? Steckt eine Idee dahinter, mit der ich mich identifizieren kann? Reine Me-Too-Produkte, die auf zugekauftem Sprit aus einer Lohnbrennerei basieren, werden da schnell durchs Raster fallen. Ehrlichkeit ist ein zentraler Faktor. Immer gefragter sind daher auch Gins mit einer „Heritage“ und Bei­ spiele hierfür finden sich zuhauf. So etwa der Windspiel Premium Dry Gin aus der Eifel, der auf vom Produzenten selbst angebauten Kartof­ feln basiert. Oder der The Botanist Dry Gin von der schottischen Hebriden-Insel Islay. Für ihn werden rund ums Jahr von eigenen „Foragern“ (Kräutersammlern) auf der ganzen Insel Bota­ nicals gesammelt, die entweder getrocknet, als Tinktur oder frisch in den Gin wandern. Zuge­ kauft wird nur, was auf der Insel nicht nach­ haltig zu haben ist. Das sind Produkte, die Spannung erzeugen und auch hartnäckigem Nachfragen der Kunden standhalten. Geküns­ telte Geheimniskrämerei wird in der Zukunft immer weniger Platz haben. So wird es auch geschmacklich vor allem dort interessant, wo man transparent auf ein spe­ zielles Botanical setzt und dieses auch harmo­ nisch in das Produkt einbindet. Längst muss ein Gin nicht mehr dem Wacholder die erste Geige überlassen, Zitrusaromen, exotische Ge­­ würze und diverse Kräuter können mindestens gleichberechtigt daneben stehen. Hat man eine bestimmte Vorstellung davon, in welche aro­ matische Richtung der bevorzugte Gin gehen soll, lässt sich die Auswahl schnell eingrenzen. Beispiel gefällig? Angenommen, Sie lieben die Frische der Bergamotte. Dann probieren Sie doch mal den Bermotti Bergamott Dry Gin aus Österreich. Für Fans erfrischender Zitrus­ frucht ein echtes Highlight. Wer es zitrisch, aber lieber etwas seidiger mag, der ist beim SeeGin von Steinhauser bestens aufgehoben. Wer aber eher eine pfeffrige Schärfe sucht, der sollte vielleicht dem pikanten Uncle Val’s Pep­ pered Gin mal eine Chance geben, der Wachol­


dernoten mit Paprika, schwarzem Pfeffer und Piment vereint. Oder darf es etwas ausgefallener sein? Wie wäre es mit einem Gin, der das Aroma der Zirbenzapfen in den Mittel­ punkt stellt? Die mentholigen Noten des Z44 Distilled Dry Gin ragen erfrischend aus der Masse des Gin-Einerleis hervor. Nun werden Puristen anmerken, dass ein Gin vor allem ein markantes Aroma haben muss: Wacholder. Nicht zuletzt die Europä­ische Spi­ rituosenverordnung schreibt dies eindeutig vor. Bei der Menge an neuen Gins, von denen das Gros auch noch dem New Western Style folgt, der den Wacholder eben nicht mehr in den Fokus stellt, wird es aber tatsächlich zunehmend schwieriger, neue, klassische Gins zu finden, die in diese Sparte fallen. Aber es gibt sie noch, die kantigen Wacholderbomben. Beachtenswerte Vertreter sind beispielsweise der Juniper Jack London Dry Gin, der Sipsmith VJOP (Very Junipery Over Proof), der London No. 3 oder der OMG – Oh My Gin. Allesamt ein sicherer Hafen für Anhänger einer tradi­ tionellen Gin-Philosophie. Um dieser zu frönen, muss man übrigens nicht mal in die Ferne schweifen, denn auf der Suche nach eben sol­ chen Produkten stolpert man immer öfter über bfsdbfhnds fjdsbfsvf fast vergessene Verwandte des Gins, wie etwa den niederländischen Genever hdshfgsdvfd oder deutschen dfjdsf Wacholder und Steinhäger, die allesamt zuneh­ dfsdfksnvnv

GIN 1 x 1

mend in den Fokus rücken. So hat die be­­­ kannte „Bar am Stein­ platz“ in Berlin jüngst ihr GinPortfolio durch deutschen Wacholder ersetzt. Der klassische Genever aus dem Hause Rutte hingegen punktete zuletzt nicht nur mit seiner normalen Range, sondern vor allem mit dem Rutte Celery Gin, der dem Sellerie einen grandiosen Auftritt verpasst. Eine ähnliche Strategie, also auf die Weiter­entwicklung eines Klassikers, setzt man auch beim Schlichte Steinhäger, auf dessen Basis man mit dem Friedrichs Dry Gin eine durchaus gelungene Neuinterpretation entwickelte. Und was ist der nächste Gin-Trend? Immer mehr Beachtung finden fassgelagerte Gins. Zu den Vorreitern gehörten Produkte wie der Borrough’s Reserve von Beefeater, der in ExLillet-Fässern reifte. Auch andere bekannte Marken wie Citadelle oder Hayman’s bieten Reserve Gins an. Junge, innovative Brands wie der bereits erwähnte Windspiel, der Kyrö Napue Rye Gin aus Finnland, der Albfink aged Gin von der Schwäbischen Alb, der Spitzmund Cognac Cask Reserve Gin oder der im GrandMarnier-Fass gefinishte SeeGin vom Bodensee sind ein guter Einstieg in diese Materie. Anders als ihre klaren Vettern sind diese Aromabomben aus dem Fass zum Mixen jedoch fast zu schade. Damit markieren sie ohne Zweifel eine neue Evolutionsstufe. I

WAS SIE ÜBER GIN WISSEN SOLLTEN

>S eine Wurzeln hat der Gin in Holland, wo 1650 Franciscus Sylvius de la Boe aus medizinischen Gründen ein Wacholderdestillat herstellte. Schnell erkannte man aber den Genusseffekt und durch den Handel stieg auch in England die Nachfrage nach Genever, wo er weiterentwickelt und schließlich zum Gin wurde. as Ausgangsprodukt >D für Gin ist in der Regel auf Getreide basierender Neutralalkohol (96 Volumenprozent), der mit diversen Botanicals (Kräuter, Gewürze, Beeren, Früchte) aromatisiert wird. >E s gibt diverse Methoden der Aromatisierung. So werden beispielsweise beim Cold Compounding

Gin fertige Essenzen in den Alkohol gemischt. Beim Distilled Gin hingegen mazerieren Wacholderbeeren sowie die restlichen Botanicals im Neutral­ alkohol, der anschließend destilliert wird. Eine weitere Möglichkeit ist die Gin Head Destillation, die im Pot Still erfolgt, wobei sich im Kopf der Brennblase ein Korb mit den Botanicals befindet, über den die Alkohol­ dämpfe geleitet werden. s gibt verschiedene >E Klassifikationen für Gin, die Rückschlüsse auf den Zuckergehalt geben. So wird dem Sweet Gin (auch Old Tom genannt) nach der Destillation Zuckerwasser zuge­ geben, was einen süßen, würzigen Gin ergibt. Bei einem London Gin, bei dem alle Botanicals

destilliert werden müssen, ist eine Zugabe von bis zu 0,1 g Zucker pro Liter zulässig, beim London Dry Gin hingegen darf generell nicht gesüßt werden. Beim Plymouth Gin haben wir es mit einer geschützten Bezeichnung zu tun, das heißt, er darf – anders als ein London Gin – nur in Plymouth hergestellt werden. Ein leichtes Süßen ist erlaubt. Eine weitere Kategorie ist der Sloe Gin, der entweder durch Einmaischen von Schlehen, oder durch das Versetzen des Gins mit Schlehensaft gewonnen wird. Bei Letzterem handelt es sich allerdings um einen Likör, der mindestens 25 Volumenprozent aufweisen muss. >D er Mindestalkohol­ gehalt von Gin liegt bei 37,5 Volumenprozent.


PETER LEHMANN DIE LEGENDE DES BAROSSA VALLEY Das Barossa Valley ist ein malerisches Tal mit sanft geschwungenen Hügeln, gut eine Autostunde nördlich von Adelaide. Es wurde 1842 von Einwanderern besiedelt, die zum größten Teil aus Preußen und Schlesien stammten. Auf ihrer Flucht vor religiöser Vereinnahmung brachten sie die ersten Weinreben nach Australien. Wie ein Mann zur Legende wurde Peter Lehmann galt als einer der Pioniere des Barossa Valley, der viel Herzblut in seine Kellerei steckte und sie damit verdient 2008 bereits zum dritten Mal in Folge bei der International Wine & Spirit Competition (IWSC) zum besten Erzeuger Australiens gewählt wurde. 1979 gründete der Nachkomme preußischer Einwanderer in einer für das Barossa Valley denkbar schlechten Zeit seine Winery. Damals litten die Winzer des malerischen Tals unter dem Preisverfall jahrelanger Überproduktion. Lehmann war zu dieser Zeit als Winemaker angestellt und sollte den Winzern die Trauben-Abnahme kündigen. Peter Lehmann war jedoch von der Qualität der Trauben in seiner Heimat überzeugt und wollte dem Rest der Welt beweisen, wie gut australischer Wein sein konnte und somit die Einkommen der Winzer sichern. Aus diesem Grund wagte er den riskanten Schachzug – ein eigenes Weingut zu gründen. Peter Lehmann zahlte den Winzern, die bereit waren seiner

Qualitätsphilosophie zu folgen, ein Mehrfaches des Marktpreises und machte so aus ihren Trauben bemerkenswerte Weine. Über die jahrzehntelange Zusammenarbeit pflegte Lehmann stets ein familiäres und enges Verhältnis zu den Winzern. So gelang es ihm und der Barossa-Gemeinschaft nicht nur großartige Weine zu machen, sondern auch die Zukunft des Landes und der Barossa-Region zu bewahren – bis heute. In 25 Jahren an die Weltspitze Peter Lehmanns Vision wurde schnell Wirklichkeit. Seine Weine machten zuerst die internationale Weinkritik auf sich aufmerksam, dann den Weinhandel und schließlich den Weinkäufer. Die Peter Lehmann Winery wuchs rasch, ohne allerdings jemals an ihrem hohen Qualitätsanspruch zu rütteln. Besonders erfolgreich sind die Weine des deutschstämmigen Weinmachers in England, wo sie seit fast einem Jahrzehnt zu den beliebtesten Weinen aus der Neuen Welt zählen. Aber auch bei uns begeistern sie Weinfreunde und -kenner gleichermaßen. Bis heute steht Peter Lehmann Wines weltweit stellvertretend für das Beste, was das Barossa Valley zu bieten hat. Als Tribut an die charakterstarke Persönlichkeit Peter Lehmanns findet sich die Silhouette des Firmengründers auf den Etiketten seiner Weine.

Peter Lehmann Shiraz erobert die Welt Das Flagschiff der Winery ist der Peter Lehmann Barossa Shiraz. Er wird noch heute in der Tradition des allerersten Peter Lehmann Weins gemacht und verkörpert wie kein anderer Shiraz das Barossa Valley. Für den Peter Lehmann Barossa Shiraz wird vollreifes Rebgut aus den besten Lagen des Tals ausgewählt. Er reift über 12 Monate in kleinen Fässern aus amerikanischer und französischer Eiche. Das Resultat ist ein beeindruckend komplexer Rotwein. „Als Gott den Shiraz schuf, hatte er dabei das Barossa Valley im Sinn“, pflegte Peter Lehmann zu sagen. Und tatsächlich kann man sich kaum einen anderen Ort vorstellen, an dem die Rebsorte bessere Bedingungen findet, um ihren opulent fruchtigen Geschmack, ihren konzentrierten Aromenreichtum, ihre samtige Wärme und ihre verführerische Würze auszureifen. Diesem Geschenk der Natur gilt im Hause Lehmann ganz besondere Aufmerksamkeit.

Menüempfehlung: Peter Lehmann Barossa Shiraz mit Hirschragout

Der perfekte Begleiter zum Wild Fleisch mit Charakter – Wildfleisch liegt im Trend! Das Wildbret profitiert nicht nur vom aktuellen Boom der gesundheitsbewussten Ernährung, sondern auch von seiner hervorragenden regionalen Qualität und des besonderen Geschmackserlebnisses. Dank seiner vielschichtigen Fruchtnoten und der wunderbar weichen Tannine ist der Peter Lehmann Barossa Shiraz der perfekte Begleiter zu herzhaft würzigen Wildgerichten. Genießen Sie den vollmundigen Australier in der kalten Jahreszeit beispielsweise zu einem Wildragout, Wildschweinbraten oder Fasan. Margaret, Doug und Peter Lehmann im Weighbridge-Gebäude. Die Weighbridge ist mehr als nur eine Traubenwaage. Sie ist der Ort, an dem sich die Winzer des Barossa Valley seit mehr als drei Jahrzehnten zur Ernte treffen, um sich bei einem Glas Wein auszutauschen.


Die einzigartige und atemberaubende Landschaft des Barossa Valley.

Goldmedaille MUNDUSvini (Jahrgang 2008)

89 Punkte (Jahrgang 2013)

TOP 100 & ER 3. SIEGWo rld Rotwein New

(Jahrgang 2013)

verschenkt 1.000 Flaschen Peter Lehmann Barossa Shiraz Wenn Sie diesen Rotwein gratis probieren möchten, schicken Sie diesen Coupon ausgefüllt per Post an: Weingesellschaft Ruyter & Ast GmbH Konsul-Smidt-Straße 8 J 28217 Bremen

Name, Vorname

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www.club-of-wine.de Einsendeschluss ist der 31. Dezember 2017. Bei mehr als 1.000 Einsendungen entscheidet das Los. Es wird eine Flasche pro Teilnehmer verlost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

E-Mail

Ja, Ruyter & Ast darf mich per E-Mail kontaktieren.

Peter Lehmann Barossa Shiraz 0,75 l Flasche


FOTO: ROMAN SEBASTIAN JANKE

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BÜCHSENÖFFNER Inhaber Thomas Vetter ist sich sicher: Berlin ist bereit für die Dose. In seiner Sardinen.Bar serviert er über 70 verschie­ dene Sardinen aus der Konserve, aber auch Meeresfrüchte, Tunfisch & Co. kommen bei ihm aus Dosen. Und wenn Sie sich dazu noch das passende Glas Wein bestellen, eröffnen sich neue kulinarische Horizonte. www.sardinen.bar

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PERFEKT GESCHNITTEN Ob Salami, Schinken oder Käse – mit dem Salamihobel von puralpina geht das Schneiden kinderleicht. Gefertigt in Schweizer Werkstätten für Menschen mit Behinderung gibt es den Salamihobel in fünf verschiedenen Holz­ arten. Ab CHF 129,00 unter www.puralpina.ch erhältlich.

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Die Schale Edge von LSA International hat zwar keine einzige Ecke, aber dafür einen handgemalten Rand in Roségold, der Ihrer Festtagstafel den letzten Schliff gibt. Darin machen sich nicht nur Weihnachtsplätzchen besonders gut, durch das mundgeblasene Glas wird jeder Snack in Szene gesetzt. Für 95,00 € unter www.desiary.de.


NEWS_DINE

HOCH DIE TASSEN Wenn es draußen wieder kälter wird und die ersten Schnee­ flocken fallen, füllen sich unsere Tassen nicht mehr nur mit Kaffee oder Tee. Dann ist vor allem Glühweinzeit. Besonders hübsch serviert man diesen zum Beispiel in den Muga Henkelbechern von ASA Selection … Und stimmt sich damit schon mal auf Weih­ nachten ein. Für 9,90 € unter www.asa-selection.com.

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KULINARISCHE PFALZ Der Pfälzer Restaurantführer geht in diesem Jahr bereits in die 20. Runde und mehr als 300 Restaurants in der Pfalz haben erfahrene Tester dafür anonym und unabhängig unter die kulinarische Lupe genommen. Die 148 Empfehlungen und Entdeckungen von der alteingeses­ senen Weinstube bis hin zum hochklassigen Gourmetlokal werden in diesem Jahr ergänzt von den schönsten Weinbars und Weinhotels. Meininger Verlag, ISBN 978-3-87524-212-6 für 19,90 ¤.

Die neuen Aromagläser der Serie Simplify von Zwiesel 1872 sind alles andere als simpel, sondern sorgen für puren Weingenuss: Zwiesel hat nämlich eine moderne Gourmetglas-Serie entwickelt, bei der die Form der Gläser perfekt auf den Geschmack des Weins abgestimmt ist – und nicht auf die Farbe. Rotwein, Weißwein und Rosé können somit in jeder der fünf verschiedenen Formen optimal genossen werden. Das gefällt uns! Für 29,90 € pro Stück unter shop.zwiesel-kristallglas.com.

FOTO: MARIO ANDREYA/GUT LEBEN AM MORSTEIN

GUT LEBEN Das lässt es sich mit Sicherheit auf Gut Leben am Morstein. Das im August eröffnete Haus im rhein­ hessischen Westhofen vereint Hotel, Restaurant, Kochschule, Tagungsräume und ein spannendes Kultur­ programm unter einem Dach. Und das in traumhaft historischem Ambiente. www.am-morstein.de

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DINE_GRUSS AUS DER KÜCHE

DER MOND SCHEINT, vom Himmel fällt Nieselregen, das Thermometer

zeigt zwei Grad Minus. Dennoch sitze ich bereits seit drei Stunden mit Jäger Jürgen auf dem Hochsitz. Wir hoffen auf Beute. Heute darf ich bei der Wildschwein-Jagd am Stadtrand von Berlin dabei sein. Hier muss der Tierbestand von Jägern reguliert werden, um Landwirtschaft und Vorgärten zu schützen, erklärt mir mein nächtlicher Partner. In weiter Entfernung erkenne ich durch das Fernglas schwammige schwarze Punkte. Die Rotte ist da! Doch es wird nicht gleich geschossen, der perfekte Zeitpunkt muss abgewartet werden. Erst nach ­weiteren zwei Stunden (ich bin zwischendurch eingenickt), trifft Jürgen einen Frischling mitten ins Herz. Keine Schlachtpanik, keine Todesangst. Wow! Noch auf dem Feld brechen wir das Tier auf, Proben werden entnommen, später bekomme ich die Leber als Geschenk mit nach Hause. Frischer geht nicht!

Felicitas Then

Gar nicht so wild ...

Was wie eine Lagerfeuer-Geschichte klingt, ist ein Erlebnis, das meine Sicht auf Fleisch nachhaltig verändert hat. Ich weiß nun, wie schonend solch eine Jagd passiert und wie professionell und bedacht der Jäger dabei vorgeht. Das wichtigste Argument jedoch für Wildfleisch ist für mich als Köchin die hervorragende Fleischqualität. Wild ist aromatisch, fettarm und mit natürlichen Waldkräutern gefüttert. Ich bin jetzt umso mehr auf Obelix’ Seite und werde meinem Jäger oder Forstamt zukünftig öfter einen Besuch abstatten ... Und hier können Sie nachkochen, was ich aus meinem nächtlichen Geschenk zubereitet habe: Schnelle Wildschwein-Leberwurst (Zutaten für 4 Personen) 350 g Wildschweinleber (alternativ Geflügelleber), 1 Zwiebel, ½ Apfel (z. B. Boskop), 50 g Butter (plus 1 EL), 2 Rosmarinzweige, 1 Nelke, 2 Piment­körner, Salz, schwarzer Pfeffer (frisch gemahlen), 70 ml weißer Sherry oder Portwein, Abrieb von ½ Bio-Zitrone, 1 Prise Chili, 80 ml Sahne, 1 kleines Bund glatte Petersilie Die Wildschschweinleber putzen, waschen und trockentupfen. Die Zwiebel und den Apfel schälen, dann beides würfeln. Die 50 Gramm Butter in einer Pfanne erhitzen. Die Leber unter Wenden zusammen mit den Rosmarinzweigen darin anbraten, dann salzen und pfeffern.

»Ein Erlebnis, das

meine Sicht auf Fleisch nachhaltig verändert hat«

Nun die Zwiebeln und den Apfel dazugeben und beides mit andünsten. In der Zwischenzeit die Gewürze mit dem Salz in einem Mörser zerstoßen. Die Leber mit der Gewürzmischung bestreuen und mit Sherry ablöschen. Dann alles in ein hohes Gefäß geben, kurz abkühlen lassen, mit Zitronenabrieb und Chili würzen und zusammen mit der Sahne und einem Esslöffel Butter fein pü­r ieren. Zum Schluss die Petersilienblätter von den Stielen zupfen und fein hacken. Zwei Drittel unter die Leberpastete rühren, den Rest darüberstreuen. Felicitas Then ist Journalistin, hat die erste Staffel von „The Taste“ gewonnen und ist seitdem selbstständige TV- und Event-Köchin, Youtuberin, Kochbuchautorin, außerdem Streetfood-Akteurin und Bloggerin.

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WAHRE SEKTKULTUR SEIT 1838 Getreu der Gründertradition von 1838 entstehen in unserer Breisacher Kellerei feinste Geldermann Sekte in traditioneller Flaschengärung. Marc Gauchey, Chef de Cave, kreiert die charaktervollen Cuvées mit deutsch-französischer Handwerkskunst. Genießen Sie unseren neuen Brut, Rosé Sec oder Classique Sec! Mehr über echten Sektgenuss auf www.geldermann.de


Die Weine Sardiniens sind jederzeit eine Reise wert. Auf der sonnenverwöhnten Mittelmeerinsel wächst eine Vielzahl von Reben – der Qualitätssprung ist enorm. Text: Herbert Heil

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FOTOS: LUCA DA ROS/HUBER IMAGES; OLIMPIO FANTUZ/HUBER IMAGES; CEPHAS.COM/DARIO FUSARO; ALESSANDRO ADDIS/HUBER IMAGES (2); CEPHAS.COM/MICK ROCK (2); ISTOCK.COM/MICHAEL BODMANN; CHRISTIAN BÄCK/HUBER IMAGES; ISTOCK.COM/CYOGINAN; ALESSIO ORRU/SHUTTERSTOCK.COM

TRAVEL

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TRAVEL

Dieser Traumstrand von Costa Rei ist zum Niederknien schön

Die sardische Pasta-Spezialität Malloreddu gehört auf jeden Teller

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Jeder schmackhafte Tropfen der Cantina di Santadi wird kritisch geprüft


TRAVEL

denkt man an Sardinien,

dann fallen einem sofort die traumhaften Strände ein, das glasklare Meer, der spröde Reiz der Landschaft, die archaischen Orte, die Nuraghen, die geschichtsträchtigen Stein­ türme, und die vielen Schafe. An Wein ver­ schwenden die Wenigsten einen Gedanken. Ein Fehler, wie sich schnell herausstellt. Wir waren vor Ort und haben uns bei Winzern umgeschaut und viel probiert. Unser Fazit: Nie waren sardische Weine besser als heute. Dennoch ist Wein aus Sardinien für viele Weinfreunde immer noch ein Buch mit sieben Siegeln. Das sonnenverwöhnte Eiland verfügt trotz der vielen Gebirge über eine Rebfläche von rund 43 000 Hektar. Zum Vergleich: Öster­ reich liegt bei etwa 45 000 Hektar. Die ersten Rebflächen sollen schon im 9. Jahr­ hundert v. Chr. entstanden sein. Sardinien, das schon in der Antike immer neuen Herren diente und unter dem Einfluss von Kartha­ gern, Römern, Byzantinern, Pisanern und Genuesen stand, entwickelte ein vielfältiges Weinbauspektrum. Später gehörte die Insel lange zu Spanien, zu Österreich und zum Hause Savoyen. Heute keltern die Winzer außergewöhnlich gute Weine mit duftendem Macchia-Bukett und vollem Geschmack. Die Insel gliedert sich in vier Provinzen: ­Sassari im Nordwesten, Oristano im Westen, Cagliari im Süden und Nuoro im Osten. Der trockene heiße Süden bringt vollmundige Rot­ weine und gehaltvolle Süßweine hervor. Der kühlere Norden bietet beste Bedingungen für frische, aromatische Weißweine. Die meisten Weinberge liegen in der leicht hügeligen bis flachen Campidano-Ebene zwischen der Hauptstadt Cagliari und Oristano sowie in der Gegend um Alghero. Die Böden sind meist wasserdurchlässig und nährstoffarm und bestehen aus einem Gemisch aus Sand- und Kalkstein sowie Lehm. Darunter befindet sich oft harter Granit. Wegen des starken Windes findet man auf Sardinien in aller Regel die ­flache Alberello-Erziehung (Rebstöcke in Buschform). In windgeschützten Lagen ­werden Reben auch im Tendone-System (hochgezoge­ nes Laubdach) angebaut. Zu zwei Dritteln werden Rotweine und zu einem Drittel Weißweine erzeugt. Zu den am meisten geschätzten Tropfen gehören der rote Cannonau (alkoholstark und kräftig) – ent­ spricht dem Grenache – und der weiße Ver­ mentino (leicht und frisch). Er zählt zu den jüngsten Rebsorten, die eingeführt wurden. Mit seiner Fruchtnote von reifem Apfel, ­A romen von Mimosenblüten, ausgewogenem Säuregerüst und komplexem Abgang gilt er als der beste aller Weißweine. Andere Weiße

Auch das Nachtleben von Cagliari, der Hauptstadt Sardiniens, hat einiges zu bieten

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TRAVEL sind Nuragus, Malvasia, Nasco und Semidano. Monica, Carignano, Bovale und Giro sind weitere Rotweinsorten. Die meisten davon sind autochthone Gewächse. Viele Weine werden unter der Ursprungs­ bezeichnung DOC (Denominazione di Origine Controllata) oder zum Teil unter dem Güte­ siegel DOCG (Denominazione di Origine Controllata e Garantita) vermarktet. Ein Groß­ teil der Weine wird von Genossenschaften produziert. Eine der ältesten ist die Cantina Santadi. Inzwischen ist aber auch die Zahl der Alleinvermarkter stark gestiegen. Namen wie Argiolas, Su’Entu, Giba, Sella & Mosca, Pala, Capichera, Gabbas, Sedilesu oder Contini sind heute Aushängeschilder. Wir haben die Insel durchstreift, vor allem die Regionen im Süden und Westen und etliche Weingüter aufgesucht. Doch zunächst haben wir uns zwei Tage Zeit genommen, die 160 000 Einwohner zählende Inselhauptstadt Cagliari zu erkunden. Das smaragdfarbene Wasser vor der Haustür, eine sehenswerte mittelalterliche Altstadt sowie eine schnelle Anbindung zum europäischen Festland samt Flughafen, der keine acht ­K ilometer vom „centro storico“ entfernt ist: Das alles bietet Cagliari. Erste Begegnungen mit ­ Weinen „made in Sardegna“ machen wir bei ausgezeichnetem Essen in den beiden empfehlenswerten Restaurants Cucina.eat und I Sarti del Gusto.

In der Genossen­ schafts­­­kellerei Calasetta entstehen finessenreiche Weine Die Arbeit im Weinberg legt den Grundstein für die Qualität der Weine von Argiolas

Danach geht’s nach Castiadas im Südosten, Richtung Costa Rei. Unser erstes Weinziel liegt in der Region Sarrabus und heißt Cantina Castiadas. Von außen eher unscheinbar, prä­­­ sentieren sich die Weine der Genossenschaft überzeugend. Mit jungem Team und moder­ ner Vinifikationstechnik erzeugt man hier ausdrucksstarke Weine von sehr guter Qua­ lität. Uns gefielen die Rotweine besonders, darunter der Rei, Capo Ferrato, sowie der Parolto, Isola dei Nuraghi, bestehend aus 60 Prozent Cannonau, 25 Prozent Carignano und 15 Prozent Cabernet. Von Südosten geht die Fahrt nach Südwesten. Auf dem Weg dorthin machen wir einen Stopp in der historischen Region Parteolla, wo beste Rot-, Weiß- und Dessertweine herge­ stellt werden. In Serdiana steht das Vorzeige­ weingut Argiolas auf dem Programm. Dank kluger Landkäufe besitzt die Familie heute weit über 250 Hektar. Vom süffigen Nuragus di Cagliari DOC über den beispielhaften Can­ nonau di Sardegna DOC bis zum legendären Turriga IGT gelingt hier alles prächtig. Letz­ terer ist für viele „der beste Rotwein der Insel“. Und feines Olivenöl gibt es hier auch. Nur wenige Kilometer entfernt steuern wir die Cantine Dolianova mit modern gestalteter Vinothek an. Die landwirtschaftliche Nutz­

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TRAVEL Über 250 Hektar Rebfläche zählen zum Vorzeige­­­­ weingut Argiolas

WEINGÜTER www.cantinacastiadas.com www.argiolas.it www.cantinedidolianova.it www.cantinagiba.com www.cantinadicalasetta.it www.cantinadisantadi.it www.vinicontini.it www.cantinesuentu.com

fläche des Betriebs umfasst mehr als 1 000 Hektar, 400 davon sind Rebland. Man konzen­ triert sich auf heimische, autochthone Reb­ sorten wie Nuragus, Cannonau und Carig­ nano. Unser Favorit ist der Cannonau di Sar­ degna Blasio Riserva mit Aromen von Rosen und Pflaumen. Danach begeben wir uns in die Region Sulcis westlich von Cagliari und statten der Cantina Giba im gleichnamigen Ort einen Besuch ab. Kein pompöses Anwesen, eher bescheiden und unkonventionell sieht das schmucklose Gebäude aus und es ist auch nicht leicht zu finden. Die Cantina firmierte früher unter Sei Mura. Der junge spanische Weinmacher An­­

dres Garcia Blas erklärt uns, dass ausschließ­ lich die Rebsorten Carignano und Vermenti­ no angebaut werden. Und bei jedem Schluck spürt man die Leidenschaft für die Rebsorte Carignano. Es ist die Sorte, die in diesem Gebiet die besten Ergebnisse bringt. Carignano del Sulcis fühlt sich auf dem von Ton und Kalk durchzogenen Untergrund sehr wohl. In dieses Gebiet ist die Reblaus nie vorgedrungen, da es hier sehr sandige Böden gibt, in denen sich der Schäd­ ling nicht ansiedeln konnte. Die Weinberge befinden sich so nahe an der Küste, dass die Wurzeln praktisch im Sand stecken. Unsere Favoriten: der 6Mura Rosso und

der 6Mura Rosato, ein Spumante der Extra­ klasse. Nur wenige Autominuten sind es von Giba nach Santadi und der Cantina di Santadi mit imposantem Gebäudekomplex und ein­ ladender Vinothek. 1960 gegründet, dümpelte die Genossenschaft eher vor sich hin, bis sie als Oenologen Giacomo Tachis verpflichtete. Die beträchtlichen Bestände der Ge­­ gend an wurzelechten, in traditio­ neller Buschform erzogenen Ca­­ rignano-Reben lieferten ihm, der einst am legendären Sassicaia mit­ gefeilt hatte, Trauben erster Güte. Anfang der 1980er Jahre feierten der Rocca Rubia und der Terre Brune Premiere, zwei charakter­

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TRAVEL Einen Abstecher wert: das Felsentor in der Bucht von S’Archittu

volle Weine, die bis heute das immense Poten­ zial Sardiniens aufzeigen. Und wenn eine Kellerei dazu beigetragen hat, dem sardischen Weinbau mehr Geltung zu verschaffen, dann ist es gewiss Santadi. Nicht nur die Sehnsucht nach Wasser und Meer treibt uns weiter südwärts ins Städtchen Calasetta auf der Insel Sant’Antioco, das man über einen drei Kilometer langen Damm erreicht. Der zauberhafte Ort ist genuesischen Ursprungs und stellt ein kleines Stück Ligu­ rien auf sardischem Territorium dar. Die Genossenschaft Calasetta ist zweifellos eine der bedeutendsten Kellereien. Hauptakteur ist wiederum die Carignano-Rebe, auch hier ­liegen die Weinberge ganz nah am Meer auf sandigen Böden. Der über 80 Jahre alte Betrieb setzt ganz auf die Finesse der Weine. Zwei Carignano sind in ­bester Erinnerung geblieben: der Piedefranco und der Tupei mit bestechendem Aroma von Myrte und roten Beeren. A n sc h l ie ße nd geht es Richtung Oristano, vorbei an den Traumstränden der Costa Verde bis hinauf zur Halbinsel Sinis, einer beeindrucken­ den Lagunenlandschaft, die auch Fla­ mingos und Kormorane schätzen. Das Fischerdorf Cabras ist berühmt für die Spezialität bottarga di muggine, die aus dem geräucherten Rogen der Meeräsche gewonnen wird. Bei Attilio Contini,

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einem der ältesten Weingüter, lassen wir uns einen ganz besonderen Wein schmecken, den Vernaccia di Oristano, eine Rarität, die ohne Betriebe wie diesen bereits verschwunden wäre. Seine Herstellung ist für die Winzer­ familie eine jahrhundertealte Tradition. Nur hier, im fruchtbaren Schwemmland des ­Flusses Tirso in Meeresnähe, herrschen für ihn ideale Bedingungen. Das Besondere ist der Reifeprozess: Er vollzieht sich nämlich unter einer dünnen Florhefeschicht, ähnlich wie beim Sherry. Mit dem Antico Gregori hat Con­ tini ein wahres Kunst­ werk an Wein kreiert. In den Kellern von Oristano, so sagt man, sollen 40-jährige und noch ältere Riservas des Kultweins liegen. Langsam geht unsere Reise zu Ende. Doch ein High­ light haben wir uns bis zum Schluss aufgehoben, den Besuch der Cantina Su’Entu in Sanluri. Su’Entu (Wind) ist der verwirk­ lichte Traum von Salvatore Pilloni, der sein Geld mit dem Auf bau einer Parfümerie-Kette verdient hat. Mit gut 60 Jahren ist er noch einmal durch­ gestartet und hat einen kargen Hügel mit 50 Hektar Land und einigen Reben darauf gekauft. Die Trauben gedeihen auf einer Fläche von 32 Hektar und werden in einem hypermodernen Keller vinifiziert. Die Vinothek ist eine einzige Augenweide: groß

und stylish, voll kunstsinnigem Inventar. Pil­ loni hat sich nicht nur dieser neuen Heraus­ forderung gestellt, sondern auch seine drei Kinder mit dem „Wein-Virus“ angesteckt. Die Weine haben internationales Format, ohne ihre Heimat Sardinien zu verleugnen. Fein strukturiert ist der fruchtige 2016er Vermen­ tino mit frischen Zitrusnoten. Und auch der

Sonne, Strand und tolle Weine ... Sardinien bietet das Komplettpaket Vermentino Sekt, Spumante Brut Bianco, ist eine Klasse für sich. Doch sardischer Wein ist ohne die Küche ­Sardiniens undenkbar. Sie ist durch die Karg­ heit und Armut der Insel einfach, aber köst­ lich. Lamm- oder Ziegenfleisch fehlt auf keiner Speisekarte. Es gibt darüber hinaus ­ viele Spezialitäten, die man unbedingt pro­ biert haben sollte, darunter Fregola Sarda, eine sardische Pasta-Spezialität aus Hartwei­ zengrieß oder Malloreddu, muschelförmige Gnocchetti mit Fenchelsalami ebenso wie Culurgiones, mit Käse gefüllte Teigtaschen. Nicht zu vergessen Bottarga, den „sardischen Kaviar“ von der Meeräsche. Hervorragend ist der Mustela, der sardische Schinken aus Schweinefilet. Und natürlich die vielen Arten des Pecorino Sardo, der hier auch über die


SARDINIEN-TIPPS UNTERKÜNFTE HOTELS Sardinia Domus in Cagliari Geschmackvolle Zimmer im prächtigen Palazzo. www.sardiniadomus.it Duomo in Oristano Moderne und komfortable Zimmer gegenüber dem Dom. www.hotelduomo.org AGRITURISMO Zu den schönsten Unterkünften auf Sardinien gehören agriturismi. Dies sind häufig Bauernhäuser, Gutshöfe oder Ferienhäuser meist in ländlicher Umgebung. www.agriturismo.it/sardegna BED & BREAKFAST Privatzimmer sind weitverbreitet und eine preiswerte Alternative. www.bbsardegna.com www.bed-breakfast-sardegna.com

Pasta gerieben wird. Berühmt ist das hauchdünne, knusprige Brot Pane Carasau, das die Italiener auch Carta musica nennen. Der Carbezzolo ist ein bitter schme­ ckender Honig und eignet sich sowohl sehr gut zu Desserts oder aber auch zu Käse. Zum Abschluss reicht man Mirto, einen Likör aus Myrten. Die schöne Zeit auf Sardi­ nien vergeht wie im Fluge. Der Abschied fällt schwer, aber der Flieger wartet schon. Was bleibt, ist auf jeden Fall die Gewissheit: Alla prossima volta in Sardegna! I

RESTAURANTS Cucina.eat in Cagliari ist stylisch eingerichtet, serviert werden köstliche Speisen, die meist in der Showküche vor dem Gast zubereitet werden. Das Konzept, Restaurant, Weinbar und Weinshop zu vereinen, gefällt auf Anhieb. Unbedingt empfehlenswert. www.shopcucina.it I Sarti del Gusto in Cagliari ist ein weiteres Glanzlicht der gehobenen Küche und dabei völlig unprätentiös. Das Lokal wird von einem jungen Team geleitet, das einige Jahre in besten Häusern Münchens unterwegs war. www.isartidelgusto.it Das Ristorante S’Apposentu Di Casa in Siddi gehört dem Sternekoch Roberto Petza. Er leitet dort auch eine Koch­ schule und bildet Jungköche aus. Zudem bietet er drei komfortable Zimmer an. www.sapposentu.it Das Ristorante Desogos im Bergstädtchen Cuglieri setzt ganz auf eine cucina tipica sarda. Die Desogos-Schwestern sind herzliche Gastgeberinnen und ihre Trattoria ist eine echte Wohlfühloase. Das Restaurant Il Caminetto in Cabras ist eine Klasse für sich. Die Küche der Canu-Brüder ist hervorragend. Auf der Speisekarte finden sich typisch sardische Köstlichkeiten wie Burrida, Muggini a sa merca oder Cozze und Arselle. www.ristorante.ilcaminetto.com WEINBARS IN CAGLIARI Inu www.inusardinianwinebar.it Cronta www.crontaenoteca.it Eno www.enorestaurant.it

Unbedingt probieren: Bottarga, den „sardischen Kaviar“

ALLGEMEINE INFORMATIONEN www.sardegnaturismo.it www.sardinien.com www.enit.de


BURGUNDER WUNDER

Ob Weißburgunder, Grauburgunder oder Chardonnay – die weißen Burgundersorten stehen bei Winzern wie Verbrauchern hoch im Kurs. Kein Wunder, denn die Rebsorten können eine enorme Bandbreite unterschiedlicher Weinstile abdecken.

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Vom kräftigen, oft holzbetonten Chardonnay über den cremigen, vollmundigen Graubur­ gunder bis hin zum frischen, leichteren Weiß­ burgunder – bei dieser Palette ist für so gut wie jeden Weintrinker etwas dabei. Ganz zu schweigen von der Stilvielfalt, die jede Reb­ sorte für sich noch einmal durch die Hand des Kellermeisters hervorbringen kann, bis hin zum feinperligen Sekt. Da ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Burgunderfamilie seit Jahren sowohl von Winzern als auch von Weinliebhabern immer mehr Zuspruch erhält. Nach den aktuellsten Zahlen des Deutschen Weininstituts (DWI) auf Basis von Erhebungen des Statistischen Bundesamtes konnten Grau­ burgunder, Weißburgunder und Chardonnay im Jahr 2016 mit insgesamt 540 Hektar den größten Rebflächenzuwachs in Deutschland verzeichnen. Grauburgunder wird hierzu­lande nun auf 6 179 Hektar angebaut, 2015 lag die Fläche noch unter der 6 000-Hektar-Marke. Seit den 70er Jahren hat sich die Anbaufläche im Inland sogar nahezu verdoppelt. Damit ist der Grauburgunder die drittwichtigste weiße Rebsorte in Deutschland, hinter Riesling auf Platz eins und Müller-Thurgau auf Rang zwei.

Der Weißburgunder konnte 2016 mit 5 161 Hektar sogar den Silvaner von Platz vier ver­ drängen und legt damit eine beeindruckende Erfolgsgeschichte vor. Denn seit 1970 hat sich die mit Weißburgunder bestockte Rebfläche in Deutschland mehr als verfünffacht. Und auch die ABC-Trinker, „Anything but Char­ donnay“, werden zumindest nach der Reb­ flächenstatistik eines besseren belehrt. Mit 1 884 Hektar im Jahr 2016 steht der Chardon­ nay zwar nur auf Platz sieben der wichtigsten weißen Rebsorten, seit seiner Zulassung 1991 wächst die Rebfläche jedoch kontinuierlich. Im internationalen Vergleich können die ­deutschen Winzer mit den Burgundersorten ebenfalls punkten: Beim Anbau von Weißbur­ gunder stehen sie an erster Stelle, beim Grau­ burgunder landen sie flächenmäßig auf Platz zwei hinter Italien. Außerdem ist Deutschland weltweit gesehen der drittwichtigste Spätbur­ gunder-Produzent, hinter Frankreich und den USA. Bei diversen Marketingaktivitäten des DWI im Ausland wird die rote Paraderebsorte neben dem Riesling immer öfter in den Mittel­ punkt gerückt. Und das ist gut so, denn dies


SPEZIAL

Für jeden etwas dabei: Weiße Burgunder werden immer beliebter

Nur gesundes, reifes Lesegut ergibt erstklassige Burgunder

ebnet den Weg, um auch weiße Burgunder aus Deutschland im Ausland ins rechte Licht zu rücken. So wurden beispielsweise bei den Summer-Festivals 2016 in acht britischen ­Städten Open-Air-Genussveranstaltungen vom DWI organisiert, bei denen eine Auswahl deutscher Weine gezeigt wurde, die auch im britischen Handel erhältlich sind. Neben Ries­­ ­ ling und Spätburgunder wurden dabei auch vermehrt weitere Rebsorten wie Grau­ burgunder präsentiert. Die Weine aus der Burgunderfamilie sind aber auch im Anbau auf der ganzen Welt zu Hause. So wird Grauburgunder in Italien als Pinot Grigio, in Frankreich als Pinot Gris kultiviert, Weißburgunder parallel dazu als Pinot Bianco und Pinot Blanc. Chardonnay ist ebenso wie Spätburgunder alias Pinot Noir nahezu in allen weinbautreibenden Nationen vertreten. Im Anbau sind die Sorten jedoch keinesfalls anspruchslos, was natürlich auch auf die ­Verwandtschaft zum gern als Diva im Wein­ berg bezeichneten Spätburgunder hinweist. Grauburgunder beispielsweise bevorzugt Lössoder Kalkböden, gedeiht aber auch bestens auf

Tolle Weinbergs­ landschaft: Blick auf Oberbergen am Kaiserstuhl

steinigen Untergründen. Die Sorte gibt es in Deutschland vermutlich schon seit dem 14. Jahrhundert, ebenso wie den Weißburgunder, der warme Lagen sowie tiefgründige und ­kräftige Böden liebt. Kein Wunder, dass Baden, das südlichste Weinanbaugebiet Deutsch­ lands, die perfekten Voraussetzungen für Bur­ gunder zu bieten hat. Der Claim „Von der Sonne verwöhnt“ passt ebenso zum Weinland Baden wie die Bezeichnung Burgunderland. Das wärmste und sonnenreichste Gebiet Deutschlands liegt in der Oberrheinischen Tiefebene, umgeben von den Bergen des Odenwaldes, des Schwarzwaldes und der Vogesen, und wird aufgrund dieses warmen Klimas als einziges deutsches Weinanbau­ gebiet der EU-Weinbauzone B zugeordnet. Damit müssen in Baden höhere Oechslegrade erzielt werden, um bestimmte Prädikatsstufen zu erreichen, als in den restlichen Weinre­ gionen Deutschlands. Baden erstreckt sich auf insgesamt 400 Kilome­ tern zwischen Tauberfranken im Norden und dem Bodensee im Süden und wird in neun Bereiche unterteilt. Mit rund 15 800 Hektar ist

es das drittgrößte Weinanbaugebiet Deutsch­ lands. Allein durch die Größe der Region wird klar, dass unterschiedlichste Böden die Weine ­prägen. Moränenschotter, tertiäre Kalk-, Tonund Mergelböden, Lössablagerungen, vulka­ nische Böden, Granitverwitterungsböden oder Muschelkalk und Keuper sind zu finden – und somit alles, was Burgundersorten lieben. Mehr als die Hälfte der badischen Rebfläche nehmen Sorten aus der Burgunderfamilie, wie Spätbur­ gunder, Grauburgunder und Weißburgunder, in Anspruch. Mit 5 461 Hektar im Jahr 2016 steht Spätburgunder unangefochten auf Platz eins der badischen Rebflächenstatisik. Danach folgen Müller-Thurgau, Grau- und Weißbur­ gunder auf den Plätzen zwei bis vier. Nimmt man nun Bezug auf die deutsche Rebfläche im Jahr 2016, so sind 46,3 Prozent der deutschen Spätburgunderreben in Baden zu finden. Damit ist Baden das wichtigste deutsche Anbaugebiet für Spätburgunder. Aber auch eher unbekannte Vertreter der Burgunderfa­ milie wie Auxerrois, eine Kreuzung zwischen Pinot und Heunisch, und Schwarzriesling, eine Mutation des Blauen Spätburgunders, sind in Baden vertreten. Der Auxerrois ist vor allem im

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SPEZIAL

oben: Weiße Burgunder sind überaus vielfältige Speise­ begleiter unten: Unterschiedlichste Böden prägen das badische Weinanbaugebiet

Die Rebsorte Chardonnay ist auf der ganzen Welt zu Hause

Kraichgau, der Schwarzriesling, auch MüllerRebe genannt, in Tauberfranken zu Hause.

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SERVICE FÜR GENIESSER Im Portrait: Deutschlands Wein­regionen Das Jahr im Weinberg, die Arbeit im Keller, Tipps zur Harmonie von Wein und Speisen – all das hat der neue Film über die 13 deutschen Weinanbau­ gebiete parat. Zahlreiche Winzer, Kellermeister, Sommeliers, Weinkritiker und Journalisten kommen dabei zu Wort. Die DVD gibt es für 9,90 ¤ unter www.shop.deutscheweine.de. Koch mal wieder! Das WeinKochBuch bietet auf 120 Seiten 40 tolle Rezepte – gegliedert nach

den Rebsorten, mit denen die Gerichte zubereitet und auch kombiniert werden. Informationen über die wichtigsten deutschen Rebsorten sind inklusive. Für 12,00 ¤ unter www. shop.deutscheweine.de. EVENTS 2018 Zum Vormerken Die Badische Weinmesse bietet am 5. und 6. Mai die ganze Vielfalt des Burgunderlandes. Jeweils von 11 bis 18 Uhr können auf der Messe Offenburg über 1  0 00 Weine, Winzersekte und Spirituosen verkostet und gleich eingekauft werden.

Spartipp für Frühbucher: Bis zum 26. Dezember kostet das Tagesticket lediglich 13,00 ¤. www.badische-weinmesse.de Alles im Blick Sie suchen ein bestimmtes Event in Baden? Dann sollten sie einmal einen Blick in den Veranstal­ tungskalender des Anbaugebietes werfen. Dieser kann per Mail unter info@badischerwein.de oder telefonisch unter Tel. 0761 89784784 angefordert werden. Alternativ gibt es alle Events auch online: www.badischerwein.de. MEHR INFORMATIONEN www.badischerwein.de www.deutscheweine.de

FOTOS: BADISCHER WEIN GMBH; ISTOCK.COM/PIDJOE; WWW.DEUTSCHEWEINE.DE (6)

Da sich Burgunder auf herrlich vielfältige Weise als Speisebegleiter eignen, sind sie in Baden selbstverständlich auch auf den Wein­ karten der örtlichen Gastronomiebetriebe zu finden. Ob in urigen Weinstuben, gemüt­ lichen Straußwirtschaften und heimeligen Gasthäusern oder in exzellenten Sternerestau­ rants, Gastlichkeit, badischer Wein und eine regionaltypische Küche sind hier stets an der Tagesordnung. Wer die ­Vielfalt des Burgun­ derlandes jedoch lieber im Freien oder vor Ort beim Winzer entdeckt, dem seien die Gäste­ führer der Region ans Herz gelegt. So bieten die Weinerlebnisführer Baden beispielsweise spannende Weinbergstouren, interessante Weinproben oder auch besondere Arrange­ ments. Und natürlich sind auch die zahl­ reichen Weinfeste, Messen und Veranstal­ tungen nicht zu vergessen, bei denen Besu­ cher in geselliger Runde oder in fach­licher Manier die Vielfalt der badischen Burgunder entdecken können. Baden ist eben ein wahres Burgunder-Wunder.

IM ÜBERBLICK


Weil Genuss Geschmackssache ist Original SELTERS – empfohlen als idealer Weinbegleiter

Zu unserem „2013er JUNO, Sangiovese“ empfehle ich Original SELTERS Naturell. Stephanie Döring weinladen.de – Wein ohne Dresscode Hamburg Sommeliere & Kopf der Marke

Auch auf den Geschmack kommen und mehr erfahren?

Der Ursprung guten Geschmacks Zu im Barrique ausgebauten, kraftvollen, körperreichen Rotweinen, mit teils charakteristischen Vanillinkomponenten und hohem Tanninanteil, empfiehlt sich Dank seiner eleganten Stille SELTERS NATURELL. Als Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie der Hochschule Geisenheim University, bei der europäische Premium-Mineralwässer getestet wurden, erhält Original SELTERS ein Zertifikat, das eine ideale Mineralisation und eine sehr gute Eignung beim Genuss von Wein bestätigt. Weitere Informationen zu der Studie sowie zum erteilten Zertifikat finden Sie unter www.selters.de/selters-wein


TRAVEL_GRUSS AUS DER WELT

DIE SONNE SCHIEN und es war ungewöhnlich warm, als wir mit unseren Koffern aus dem Flughafengebäude traten, und wir beglückwünschten uns für unsere Entscheidung, den frühen Flug nach Dublin gebucht zu haben: Das würde ein wunderbarer erster Urlaubstag werden! Ein Shuttlebus brachte uns zur Station des Autovermieters. Er hielt vor einer Art ­Container, vor dem etwa 120 Menschen auf und zwischen ihren Koffern saßen, junge Frauen, Kinder, viele Kinder, kaum ­Männer. Die standen alle drinnen. In einer langen Schlange, vor acht verwaisten und drei besetzten Schaltern. Hinter einem saß ein grauhaariger, distinguiert wirkender Mann. An den beiden anderen versuchten zwei junge Angestellte gemeinsam, einer holländischen Großfamilie zu erklären, dass sie die ­sieben Kindersitze hätte vorbestellen müssen.

Stefan Nink

Rent a car

Autovermietung an einem internationalen Flughafen ist ein berechenbares Geschäft: Über 99 Prozent der Buchungen erfolgen weit im Voraus. Weil die Vermieter außerdem wissen, mit welcher Maschine welche Kunden anreisen, können sie ihr Personal dementsprechend einplanen: Länger als zehn, fünfzehn Minuten muss es nicht dauern. Wenn nicht gerade ein Fehler beim Dienstplan dazwischen kommt. Oder so eine blöde Magen-Darm-Geschichte. Vier plötzliche Kündigungen. Oder vielleicht einfach nur das schöne Wetter. Eine halbe Stunde später war die Schlange einen knappen Meter nach vorne gerückt. Der grauhaarige Mann hatte einen Großteil der Zeit damit v­ erbracht, einem Paar aus Lettland zu erklären, dass er einen gültigen F ­ ührerschein sehen müsse. Doch, das sei so. Unbedingt. Anschließend hatte er einem Amerikaner versichert, dass die Deckung seiner Kreditkarte nicht ­ausreiche. Seine beiden Kollegen waren noch immer mit der holländischen Großfamilie beschäftigt, deren gebuchter Van offenbar nur Platz für sieben Personen bot und nicht für neun. Die Kinder hatten zuerst Nachlaufen gespielt; mittlerweile schlugen drei von ihnen mit Plastikschwertern aufeinander ein. Die anderen heulten. Draußen hielt der Shuttlebus und brachte neue Kunden. Weitere zwanzig Minuten später: Wir waren fast zwei Meter vorgerückt. Mittlerweile brüllten auch etliche andere Kinder, drinnen wie draußen. Der A mer i kaner telefonierte mit seiner Bank, und damit alle anderen mithören konnten, hatte er den Lautsprecher seines Handys aktiviert. Der Grauhaarige hatte ihn ein Stück weit zur Seite schieben können und kümmerte sich um zwei Chinesen, deren Wunschauto nicht zur Verfügung stand. Er sah mittlerweile leicht bekümmert aus. Seine Kollegen hatten die Großfamilie kurz allein gelassen, saßen draußen in der Sonne und rauchten.

»Internationale

Eine weitere halbe Stunde später erlitt die holländische Mutter eine Art Nervenzusammenbruch. Sie drehte sich um und schrie laut, dass alles ihre Schuld sei, die Autovermietung könne nun wirklich überhaupt nichts für das Chaos, nur sie sei Schuld, nur sie allein. Während ihr Mann sie nach draußen führte, nutzten die Kinder die Gelegenheit, um mit ihren Plastikschwertern auf die beiden jungen Angestellten einzudreschen. Der Grauhaarige meinte mehr zu sich selbst, er werde sich nach Feierabend in die Sonne setzen und betrinken. Als wir dann schließlich am späten Nachmittag aus dem Hotel gingen, war der irische Sommer vorbei, und es hatte zu regnen begonnen. Vor einem Pub in der Suffolk Street saß ein Mann vor einer Flasche Wein. Der Regen tropfte von seinen grauen Haaren ins Glas. Er sah trotzdem irgendwie erleichtert aus.

Autovermietungen sind das pure Chaos«

Stefan Nink ist Reisejournalist. Man kennt ihn aus Funk, Fernsehen und ­verschiedenen Magazinen. Für uns schreibt er regelmäßig Kolumnen.

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88 I Terroir-Serie Teil VI 135 Spitzen-Weine von Löss-Böden

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104 I Ganz schön schräg Die besten Gewächse aus Österreichs Steillagen

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il e T te z t e l r r e D nsere erie u r-S i o r 8 Ter b Seite 8 a

100 I Premiumsekte MUNDUS VINI-Sieger und extravagante Entdeckungen

WIE WIR VERKOSTEN Alle Weine wurden von unseren Experten-Jurys verdeckt verkostet WIE WIR BEWERTEN 81 bis 84 Meininger-Punkte 85 bis 88 Meininger-Punkte 89 bis 91 Meininger-Punkte 92 bis 94 Meininger-Punkte 95 bis 100 Meininger-Punkte

gute Qualität sehr gute Qualität herausragende Qualität internationale Spitze Weltklasse

EMPFOHLENE TRINKTEMPERATUR Faustregel: Junge Weißweine werden etwas kälter (6-10° C) als reife und körperreiche Weißweine serviert (8-10° C). Junge Rotweine etwas kühler (14-16°C), gereifte und große Rotweine etwas wärmer (16-18°C).

FOTO: ISTOCK.COM/ALEX SALCEDO

PREIS-LEISTUNGS-HIT diese Weine sind jeden Cent doppelt wert PULSBESCHLEUNIGER mal nicht objektiv, sondern rein subjektiv – die Weine mit diesem Logo haben uns besonders berührt BEZUGSQUELLEN/PREISE Hier finden Sie Kontaktinformationen zum Produzenten selbst oder zu einem Vertriebspartner. Die Preise basieren auf den Angaben des Einreichers. 05 05I I2013_87 2013_87


WEINGUIDE_WEINE VOM LÖSS

Teil VI

Den Boden schmeckbar machen LÖSS Löss ist eine kalkhaltige Ablagerung des Windes. Dieser „Staub der Eiszeit“ bildet einen der besten Nährböden und ist Basis sämtlicher landwirtschaftlicher Nutzflächen weltweit. Was taugt Text: Michael Hornickel der Segen im Weinbau? Buntsandstein, Schiefer, Granit ... Klingt ja alles sehr spannend und ist auf vielen Weinetiketten zu lesen. Aber Löss? Wie ge­ ­ wöhnlich! Klingt nach KartoffelAcker. Das soll gut für Wein sein? Löss ist allgegenwärtig und bedeckt etwa zehn Prozent der Erdoberfläche. Er prägt vorwie­ gend in gemäßigten Klimazonen viele Weinbaugebiete, in Deutsch­ land besonders Rheinhessen und die Pfalz, also die Oberrheini­ sche Tiefebene, die Baden ein­ schließt. In diesem 300 Kilometer langen und 40 Kilometer breiten Tiefland spielt Löss auf etwa der Hälfte beziehungsweise bis zu zwei Dritteln der jeweiligen Reb­ flächen eine entscheidende Rolle. Löss ist eine hellgelblich-graue, kalkreiche Ablagerung des Win­ des, die durch die Verwitterung, vor allem in den ungemütlichen quartären Kaltzeiten, aus Gestei­ nen in Schotterebenen, End­ moränen oder Kältewüsten ent­ stand. Nicht umsonst soll der Name Löss (laut einigen Quel­ len) von Äolus, dem römischen Gott des Windes, abgeleitet wor­ den sein. Andere Quellen bezie­ hen sich auf das alemannische „lösch“, was lose oder locker bedeutet. Mächtige Lössdecken wurden fast überall auf die Landschaft geweht und lagerten sich, ähn­

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lich einer Schneeverwehung, im Windschatten ab. So kann man sich auch gut vorstellen, warum bedeutende Erhebungen wie etwa der Schwarzwald oder der Harz lössfrei sind. Am Rande der Erhebungen hingegen und natürlich in den Ebenen bildeten sich unterschiedlich dicke LössSchichten, von allgemein meist wenigen Metern bis hin zu rekordverdächtigen 20 Metern im Kraichgau oder gar 40 Metern am Kaiserstuhl. Diese Böden, die sich beim Reiben zwischen den Fingern ­ mehlig anfühlen, unterliegen ständigen Veränderungen. Zwi­

schenzeitlich wurden sie längst von einer Pflanzendecke und ihren Verwitterungen bedeckt, die sie immer weiter verändert. Sie verlehmen. Oft liegt deshalb das feinkörnige Sediment ver­ borgen im Untergrund, ein Phä­ nomen, das manchmal in tief eingeschnittenen Hohlwegen sichtbar wird. Dort kann man erkennen, wie homogen, unver­ festigt und porös Löss ist. Er besteht zum großen Teil aus sogenanntem Schluff, einer Art Feinboden kleiner Körnchen­ größe (im Durchmesser zwi­ schen leichtem Sand und schwe­ rem Ton angesiedelt). Minera­ lisch an ihm ist vor allem der

LÖSS, LEHM, SCHLUFF ODER WAS? In der Bodenkunde wird zwischen verschiedenen Korngrößen unterschieden. Diese sind, von groß nach klein: Steine, Kies, Sand, Schluff und Ton – Schluff können wir uns am wenigsten vorstellen. Steine und Kies sind uns geläufig. Das haben wir schon mal in der Hand gehabt. Wir alle haben auch schon mal in einem Sandkasten gespielt und kennen Ton vielleicht aus einer Töpferei. – Ein Sandboden enthält mehr als 85 Prozent Sand, ein Tonboden mehr als 65 Prozent Ton. – Löss und Sandlössböden sind Mischungen aus den Korngrößen Sand und Schluff, aber immer vorwiegend Schluff (70 bis 80 Prozent). – Als Lehm bezeichnen wir eine Mischung aus etwa gleichen Teilen der Korngrößen Sand, Schluff und Ton. Bodenarten, die nur aus einer Korngröße bestehen, haben ungünstige Anbau­eigenschaften. Korngrößen-Gemische sind günstiger, weil sich hier Vor- und Nachteile der jeweiligen Korngrößen ausgleichen, beziehungsweise ergänzen.

hohe Gehalt an Quarzkörnern und, in geringeren Anteilen, kal­ kigen Bruchstücken. Eisenhyd­ roxide färben ihn manchmal gelblich-rot. So ist der Staub der Eiszeit einer der besten Nähr­bö­ den für landwirtschaftliche Nut­ zung und den meisten Wein­ bergsböden untergemischt. Die relativ jungen Lössböden (Pleistozän, vor circa 300 000 bis 15 000 Jahren) sind humusreich und speichern gut das Wasser, was man sich selbst als Laie bei einem lehmigen Boden vorstel­ len kann und vor allem in tro­ ckenen Jahren ein Riesenvorteil ist. Während dem viel älteren Buntsandstein (Trias, vor circa 250 bis 200 Millionen Jahren) schlanke, rassige Rieslinge zugeschrieben werden, wachsen auf Löss und Lehm kräftige, ­körperreiche Weine mit fruchti­ gem Bukett. Sicherlich liegt der Körperreichtum der Löss-Weine an der Tiefgründigkeit dieser Böden, die zudem gut durch­ wurzelbar sind. Ihre Lockerheit macht es den Reben leicht, ihre Wurzeln in die Tiefe zu treiben. Sie nehmen dann auch insge­ samt viel Raum ein und können aus dem Vollen und der Tiefe schöpfen. Zudem sind Löss­ böden schnell erwärmbar und dabei ausreichend durchlüftet. Ihre Fruchtbarkeit versorgt die Rebe mit allem, was sie braucht, wodurch fast füllige Weine ent­ stehen mit, je nach Kalkgehalt, intensivem Aroma in alle mög­ lichen Fruchtrichtungen. Bei Verkostungen werden oft die Aromen von Pfirsich (das klassi­ sche Aroma eines reifen Ries­ lings) und tropischen Früchten zitiert, was aber mehr mit der Kellertechnik, etwa der Wahl der Hefen, zusammenhängt als vom Boden stammt. DIE VERKOSTUNG Um uns dem Löss anzunähern, verkosteten wir über 300 Weine, im Wesentlichen trockene Weiß- und Grauburgunder, Chardonnay und Riesling aus Pfalz, Rheinhessen, Baden und Nahe sowie 80 spannende Grüne Veltliner aus Österreich,


WEINE VOM LÖSS_WEINGUIDE

der sich auf dem Lockergestein besonders wohl zu fühlen scheint. Auf den Etiketten von immerhin 50 Probeflaschen wurde auf den Bodentyp hin­ gewiesen: neben schlicht „Löss“ oder „vom Löss“ wurde auch schon mal „vom Lösslehm“, „Lössriedel“, „Lössterrassen“, „Lösshügel“ oder „Lösskindl“ formuliert. Dieser Hinweis auf den Herkunftsboden scheint vor allem bei den Pfälzer Winzern beliebt zu sein. Sie stellten dabei fast zwei Drittel dieser mit ­ „Löss“ gekennzeichneten Proben. Schließlich sind ihre Weine ja auch für eine kräftige Saftigkeit, die man durchaus dieser Bodenbeschaffenheit zu­­ schreiben kann, bekannt.

WEISSBURGUNDER DEUTSCHLAND

91 2016 Kranz Arzheimer Klingen­ wingert Weißer Burgunder trocken, Pfalz, 13,5 %vol. obwohl kräftig und mit Holzkonturen so doch leicht tänzelnd; anregend im Aroma, hellfruchtig, pflanzlich (heller Tabak, Petersilie ...), mit Spannung Bezugsquelle: Weingut Kranz www.weingut-kranz.de Preis: 17,00 €

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Der fruchtbare Lössboden ver­ sorgt die Rebe großzügig mit allem Notwendigen. Ein klares Aromenprofil lässt sich dabei nicht herausschmecken, dafür zeichnen sich recht klar einige Geschmackseindrücke ab. Am häufigsten zitiert wurde der Körperreichtum oder die Kraft ­ der Weine. Es wurde sogar die Frage aufgeworfen, ob auf allzu ­f ruchtbarem Löss überhaupt ein ­g roßer Wein wachsen könne. Die Finesse und das ganz Klare fehle. Man merke vor allem die Wucht. Allgemein wird den Löss-Weinen ein gutes Reife­ potenzial bescheinigt.

2016 Corbet Diedesfelder Johanniskirchel Weißer Burgunder -S- trocken, Pfalz, 13,5 %vol. helle Frucht, Birne, pflanzliche Noten (Butterblume, Getreide ...), erdig-urig, etwas mollig, aber mit viel Spannung Bezugsquelle: Weingut Corbet www.corbet.de Preis: 10,00 € 2016 Schumann „Bis in die Puppen“ Weißer Burgunder trocken, Baden, 13 %vol. attraktive, schillernde Frucht (reife Mirabelle, Reineclaude, gelbe Pflaume) mit Würze (Majoran, Curry) in stoffigem Saft mit Konturen; falls Sie ihn „Bis in die Puppen“ trinken wollen, ab und an in den roten Pumps die Beine vertreten ... Bezugsquelle: Weinhaus Bettina Schumann UG www.schumann-wein.com Preis: 10,90 €

Folgende Assoziationen und Erkenntnisse wurden zu Weinen vom Löss notiert:

Geruch: > in der Jugend verschlossen > fruchtbetont > keine spezifischen Aromen > weißer Pfeffer (Grüner Veltliner) Geschmack: > warm, voluminös > kräftig, wuchtig, füllig > vollsaftig, extraktreich, stoffig > eher weich, ausgewogene Säure > dezente Herbe

FOTO: WEINGUT S.J. MONTIGNY; RENATE WEBER (5)

Farbe: > keine spezielle Charakteristik, und wenn, dann eher dunkler

Kreuznacher Mönchberg (Nahe)

2015 Bohnenstiel Kissed Weiß­ burgunder trocken, Pfalz, 14 %vol. stoffig-voluminös aber klar und fein; der Kuss vom Barrique war vielleicht etwas stürmisch, was aber Geschmackssache ist Bezugsquelle: Weingut Bohnenstiel www.weingut-bohnenstiel.de Preis: 14,00 €

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WEINGUIDE_WEINE VOM LÖSS

2016 Knab Wihlbach*** Weißer Burgunder Spätlese trocken, Baden, 14 %vol. ein ausgewachsener Wein, pikant im Duft (von hellen Früchten über Lauch bis Erde), saftig, reife Säure, große Länge Bezugsquelle: Weingut Knab Inh. Thomas & R. Rinker www.knabweingut.de Preis: 17,00 €

2016 Rebholz Weißer Burgunder vom Lößlehm trocken, Pfalz, 12,5 %vol. fruchtbetont und kristallin, leicht und kernig durch mineralischen Biss Bezugsquelle: Weingut Ökonomierat Rebholz www.oekonomierat-rebholz.de Preis: 18,30 €

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2015 Franz Keller Oberbergener Bassgeige „Im Leh“ GG Weißer Burgunder trocken, Baden, 13,5 %vol. wuchtiger Typ mit ureigenem Stil: gelbfruchtige, nussig-buttrige Burgunder-Art mit dickem, rauchigem Holz und viel Tannin-Biss Bezugsquelle: Weingut Franz Keller www.franz-keller.de Preis: 35,00 €

2016 Kilian Hunn Weißburgunder Kabinett trocken, Baden, 13 %vol. ein Trinkvergnügen: ansprechend helle Frucht, guter Saft mit Schmackes und feinem Spiel, Zitrusfinale, alles sehr attraktiv und klar; der Preishit Bezugsquelle: Weingut Kilian Hunn www.weingut-hunn.de Preis: 7,40 € 2016 Hex vom Dasenstein Villa Heyn­burg Weißburgunder trocken, Baden, 13,5 %vol. viel Saft und Stoff mit Holzkonturen, sehr klar und gepflegt gemacht; noch reifen lassen; sehr viel Wein fürs Geld! Bezugsquelle: Winzerkeller Hex vom Dasenstein eG www.dasenstein.de Preis: 7,90 € 2016 Kilian Hunn Weißer Burgunder Alte Reben trocken, Baden, 13 %vol. viel Frucht, reife Äpfel und Zitrusnoten; viel Saft mit Spiel bei attraktiver Länge, gutes Potenzial Bezugsquelle: Weingut Kilian Hunn www.weingut-hunn.de Preis: 8,30 € 2016 Neef-Emmich Westhofener Weißer Burgunder trocken, Rheinhessen, 13 %vol. eigenwillige aber ansprechend erdig-würzige Nase (Kardamom, Majoran, Pfeffer, Nuss ...) in viel Saft mit Spannung Bezugsquelle: Weingut Neef-Emmich www.neef-emmich.de Preis: 8,90 €

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88 2016 Münzberg Godramsteiner Weißer Burgunder Löss-Lehm trocken, Pfalz, 13,5 %vol. obwohl konsequent trocken so doch extraktsüßlich blumig und fruchtig, alles stimmig eingebunden Bezugsquelle: Weingut Münzberg Lothar Keßler & Söhne www.weingut-muenzberg.de Preis: 12,00 € 2016 Kirchner Freinsheim Weiß­ burgunder trocken, Pfalz, 13,5 %vol. viel Wein fürs Geld: alles da, kräftig und zupackend mit Holzkonturen bei gleichzeitig zarter, heller Frucht

Bezugsquelle: Weingut Kirchner www.weingut-kirchner.de Preis: 7,90 € 2016 Burkheimer Winzer Schloss­ garten Weißburgunder Spätlese alte Rebe trocken, Baden, 13,5 %vol. frische Nase (grüner Apfel); trotz Holzeinfluss sehr straff, was aber für den Trinkgenuss sorgt Bezugsquelle: Burkheimer Winzer am Kaiserstuhl e.G. www.burkheimerwinzer.de Preis: 9,40 € 2015 Weishaar Weißer Burgunder*** trocken, Baden, 14 %vol. helle Aromatik mit Sponti-Note, schwer zu fassen aber angenehm; voller, saftiger Burgunder-Typ mit feinem Biss Bezugsquelle: Weingut Weishaar www.weingut-weishaar.de Preis: 12,50 € 2014 Siegrist Lössriedel Pinot Blanc trocken, Pfalz, 13 %vol. für 2014 von jugendlicher Präsenz, feinfruchtig und mit soliden Konturen Bezugsquelle: Weingut Siegrist www.weingut-siegrist.de Preis: 16,00 € 2015 Kruger-Rumpf Weißer Burgunder -S- trocken, Nahe, 13 %vol. konsequent trocken wirkt er doch süßlich fruchtig mit Holzfinale, sehr ansprechend Bezugsquelle: Weingut Kruger-Rumpf www.kruger-rumpf.com Preis: 16,00 €

87 2016 Vier Jahreszeiten Dürkheimer Schenkenböhl Weißburgunder Spätlese trocken, Pfalz, 13,5 %vol. obwohl voluminös, wirkt er durch seine Frische doch leicht; unschlagbarer Preis Bezugsquelle: Vier Jahreszeiten Winzer eG www.vj-wein.de Preis: 5,95 €

2016 Minges Weißburgunder „Löß“ trocken, Pfalz, 13 %vol. typisch Minges, kernig und geradlinig, vielleicht etwas ruppig, dennoch auch burgundisch nussig, zartbitteres Finale Bezugsquelle: Weingut Theo Minges www.weingut-minges.com Preis: 12,00 € 2015 Abril Stein Weißer Burgunder trocken, Baden, 13,5 %vol. eigenwillige, dabei spannend würzige Aromatik mit stark präsentem Holz, Geschmackssache Bezugsquelle: Weingut Abril www.weingut-abril.de Preis: 15,00 €

86 2016 Koch Weißburgunder „vom Löss“ trocken, Pfalz, 13 %vol. nett zu trinkender, hellfruchtiger, harmonisch-runder (vom Löss?) Weißburgunder; für den Preis allemal eine Top-Empfehlung Bezugsquelle: Weingut Bernhard Koch www.weingut-bernhard-koch.de Preis: 5,50 € 2016 Wasenweiler Winzer Lotberg Weißer Burgunder trocken, Baden, 13 %vol. noch ein preisgünstiger Zechwein, der für seine Klasse reichlich strotzt: intensive Frucht (reifer, aromatischer Apfel, Waldmeister, Ahoi-Brause ...) in viel Saft mit Länge Bezugsquelle: Weinhaus Wasenweiler Winzer GmbH www.weinhaus-wasenweiler.de Preis: 5,60 € 2016 Langenwalter Weißer Burgunder vom Löss trocken, Pfalz, 12,5 %vol. angenehm leicht im Alkohol, dabei mit viel Saft, geradlinig und straff, gute Länge Bezugsquelle: Weingut Langenwalter www.weingut-langenwalter.de Preis: 6,90 €


WEINE VOM LÖSS_WEINGUIDE

2015 Weishaar Weißer Burgunder Kabinett trocken, Baden, 13,5 %vol. saftig, fruchtig-frisch und in sich ruhend ausgewogen; ein unkompliziertes Trinkvergnügen Bezugsquelle: Weingut Weishaar www.weingut-weishaar.de Preis: 6,90 € 2016 Landerer Oberrotweiler Weißburgunder Kabinett trocken, Baden, 13 %vol. prächtige, runde Saftigkeit von heller Frucht (mit Graphit-Note?!), schöner Trinkfluss, top gemacht Bezugsquelle: Weingut Landerer GbR www.weingut-landerer.de Preis: 8,20 € 2016 Weber Ettenheimer Kaiserberg Weißer Burgunder trocken, Baden, 13 %vol. ansprechender Duft, helle Fruchtigkeit mit Saft und Stoff Bezugsquelle: Wein und Sektgut Weber GbR www.weingut-weber.de Preis: 8,50 € 2016 Bunn Weißburgunder vom Löss trocken, Rheinhessen, 13 %vol. eigenwillig, hell-kalkige oder feuersteinige Note (vom Löss oder von der Spontangärung?), guter Saft mit Spiel, individuell Bezugsquelle: Weingut Bunn www.weingut-bunn.de Preis: 8,90 € 2016 Bimmerle Weißer Burgunder Kabinett trocken, Baden, 13 %vol. ansprechend apfelfruchtig in der Nase, rund und nett Bezugsquelle: Weingut – Weinhaus Bimmerle KG www.wein-bimmerle.de Preis: 9,50 €

85 2016 WG Jechtingen-Amoltern Hochberg Weißer Burgunder Kabinett trocken, Baden, 13,5 %vol.

2015 Abril „Stein“ Enselberg Grauer Burgunder trocken, Baden, 13,5 %vol. die „Stein“-Serie des Weinguts will den Boden schmeckbar machen und wird im Holz ausgebaut; heraus kommen reife, exotische Früchte (Mango, Papaya ...) und ein spannend gereifter, trockener Saft mit viel Grip Bezugsquelle: Weingut Abril www.weingut-abril.de Preis: 15,00 €

fruchtig, saftig und recht kräftig, viel Wein für nicht mal sechs Euro Bezugsquelle: Winzergenossenschaft JechtingenAmoltern am Kaiserstuhl eG www.jechtinger-wein.de Preis: 5,95 € 2016 Kaiserstühler Winzerverein Oberrotweil Käsleberg Weißer Burgunder Kabinett trocken, Baden, 13 %vol. süßlich-fruchtiger, typisch vollsaftiger Löss-Burgunder Bezugsquelle: Kaiserstühler Winzerverein Oberrotweil eG www.winzerverein-oberrotweil.de Preis: 6,45 € 2016 Kruger-Rumpf Weißer Burgunder trocken, Nahe, 12,5 %vol. so stellt man sich einen Gutswein vor: natürlich nicht groß, aber alles da, ja sogar (gutstypisch!) elegant Bezugsquelle: Weingut Kruger-Rumpf www.kruger-rumpf.com Preis: 8,50 € 2016 Korrel Weißer Burgunder trocken, Nahe, 12,5 %vol. recht lebhafter, fast etwas polternder Typ, aber alles da: Frucht, Saft und Frische Bezugsquelle: Weingut Korrell Johanneshof www.korrell.com Preis: 8,50 €

GRAUBURGUNDER DEUTSCHLAND

92 2016 Fritz Walter Grauer Burgunder „Löss“ trocken, Pfalz, 13,5 %vol. sehr spannend: ätherische, kräutrige Nase, dazu Honig, Orangenzeste ...; kräftig (vom Löss?!), viel Schmelz mit Süße, Säure und Holzkonturen, alles balanciert und lang Bezugsquelle: WeinGut Fritz Walter www.fritz-walter.de Preis: 8,90 €

91 2016 Sauer Nußdorf Grauburgunder „Löss“ trocken, Pfalz, 14 %vol. bei allem Volumen und Extrakt wirkt der „Löss“ elegant, fast schlank, was wohl von dem mineralischen Biss kommt; das alles mit betörenden Aromen: gelbe Frucht mit Kräuter­ würze, Honig, Vanille ... Bezugsquelle: Weingut Sauer www.weingut-sauer.com Preis: 9,50 €

90 2016 Stern Grauer Burgunder*** -vom Lösslehm- trocken, Pfalz, 13,5 %vol. burgundischer Schmelz mit Süße-Säure-Spiel bei zarter Aromatik (weiße Blüten, helle Frucht ...), saftig, mineralisch, elegant Bezugsquelle: Weingut Stern www.weingut-stern.de Preis: 10,00 € 2016 Schäfer /Limit/ eine von elfhundert, Grauer Burgunder Haard­ ter Herzog trocken, Pfalz, 14 %vol. mutiger, voluminöser Typ, aromatisch (Birne, Banane, Zitrus, auch Getreide, Rauch, Schießpulver ...) und mit viel Schmelz (vom Löss?) Bezugsquelle: Weingut Schäfer www.weingutschaefer.com Preis: 14,00 €

89 2016 Hedesheimer Hof Stadecker Grauer Burgunder trocken, Rheinhessen, 12,5 %vol. hochfarben (Grauburgunder!), facettenreiche Aromatik, von floral (Blütenhonig) über exotisch fruchtig bis nussig; saftig mit schönem Schmelz, leicht herb, lang; Preishit! Bezugsquelle: Weingut Hedesheimer Hof ­ Michael Beck www.hedesheimer-hof.de Preis: 6,50 € 2016 Hex vom Dasenstein Villa Heynburg Grauburgunder trocken, Baden, 14 %vol. fetter, vollsaftiger Grauburgunder und doch mit feiner Textur bei kurioser Waldmeister-Note und viel Holzvanille Bezugsquelle: Winzerkeller Hex vom Dasenstein eG www.dasenstein.de Preis: 7,90 € 2016 Aloisiushof Stein & Erde Grauer Burgunder vom Löss trocken, Pfalz, 14 %vol. die Erdverbundenheit erinnert eigenwillig an Riesling, der voluminöse Saft mit gelber Frucht und Heu wird dann von kräftigem Holz- und Säurebiss getragen Bezugsquelle: Weingut Aloisiushof / Wein & Sekthaus Alois Kiefer GmbH www.aloiskiefer.de Preis: 13,90 € 2016 Knab Grauer Burgunder Wihlbach*** Spätlese trocken, Baden, 14 %vol.

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WEINGUIDE_WEINE VOM LÖSS

voluminös mit Extrakt, Schmelz und Holzkonturen, ohne die nussige Burgunder-Note und Frucht (Aprikose, Quitte, Birne) zu stören, getragen von frischem Süße-Säure-Spiel Bezugsquelle: Weingut Knab Inh. Thomas & R. Rinker www.knabweingut.de Preis: 17,00 €

89 2015 Schumann „Dit is der Clou von’t Janze“ Grauer Burgunder trocken, Baden, 13 %vol. leicht roséfarben (orange?); komplexer Typ, pikant süßlich-fruchtig-würzig (Mandarine, Quittengelee, Orangenkonfitüre, Wildkräuter ...), viel Saft mit Säurebiss und so extravagant, dass es einem fast die Schuhe auszieht Bezugsquelle: Weinhaus Bettina Schumann UG www.schumann-wein.com Preis: 18,90 €

88 2016 Bangerth Mühlhofener Grauer Burgunder trocken, Pfalz, 13 %vol. viel Wein fürs Geld; süßlich gelbe Frucht mit Holzkonturen und prickelndem Säurespiel Bezugsquelle: Weingut Martin Bangerth www.bangerth.de Preis: 5,90 € 2016 Klein Grauburgunder vom Löss trocken, Pfalz, 13,5 %vol. Frucht reifer, fast überreifer gelber Äpfel bei viel Saft und Stoff mit süßlich-zartbitterem Finale Bezugsquelle: Gerhard Klein GbR www.kleinwein.com Preis: 9,00 € 2016 Schumann „Famose Schose“ Grauer Burgunder trocken, Baden, 13,5 %vol. sortentypisch graurosa-farben; helle, leicht rauchige, tiefe Frucht, cremig-schmeichlerisches Mundgefühl, dennoch mit frischem Biss

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Bezugsquelle: Weinhaus Bettina Schumann UG www.schumann-wein.com Preis: 11,90 €

Bezugsquelle: Weingut Corbet www.corbet.de Preis: 8,00 €

2015 Kruger-Rumpf Grauer Burgunder S trocken, Nahe, 13,5 %vol. die S-Klasse unter den Ortsweinen mit gelber bis zitroniger Frucht, feiner Würze in süßlich-frischem, leicht herbem Saft Bezugsquelle: Weingut Kruger-Rumpf www.kruger-rumpf.com Preis: 18,00 €

2016 Karl Pfaffmann Grauburgunder -Selection- Walsheimer Silberberg trocken, Pfalz, 13,5 %vol. duftig (Blütenhonig, Holunder ...), süßlich-saftig, frisch, druckvoll Bezugsquelle: Karl Pfaffmann Erben GdbR www.weingut-karl-pfaffmann.de Preis: 8,50 €

2015 Jürgen von der Mark Grau­ burgunder „Bedecke Deinen Himmel Zeus“ trocken, Baden, 14 %vol. spannende, facettenreiche Aromatik (Apfel, Johannisbeere, Orangenschale, Kräuter, Rauch ...); vielschichtig, voluminös, dabei kernig mit extremen Holzkonturen und Tiefe Bezugsquelle: Weingut Jürgen von der Mark www.weingutvondermark.de Preis: 24,00 €

2016 Bunn Grauer Burgunder vom Löss trocken, Rheinhessen, 13,5 %vol. würzig fruchtig (gelbe Früchte, reife Äpfel, Blütenhonig) mit heller TabakNote in dickem Saft, mit Spannung Bezugsquelle: Weingut Bunn www.weingut-bunn.de Preis: 8,90 €

87 2016 Koch Grauburgunder „vom Löss“ trocken, Pfalz, 13 %vol. fruchtig (Ananas, Banane), rund, nett mit Süße-Säure-Spiel, schlank, trinkig Bezugsquelle: Weingut Bernhard Koch www.weingut-bernhard-koch.de Preis: 5,90 € 2016 WG Jechtingen-Amoltern Hochberg Grauer Burgunder Kabinett trocken, Baden, 13,5 %vol. fruchtig (Honigmelone, Banane), würzig (Liebstöckel) mit saftigem Schmelz Bezugsquelle: Winzergenossenschaft JechtingenAmoltern am Kaiserstuhl eG www.jechtinger-wein.de Preis: 6,20 € 2016 Corbet Diedesfeld Grauer Burgunder trocken, Pfalz, 13 %vol. sortentypisch, aromatisch (Banane, Apfel, Gummibärchen, Heu ...) und hell mineralisch

86 2016 Winzerverein Oberrotweil Käsleberg Grauer Burgunder Kabinett trocken, Baden, 13,5 %vol. zur hellen Frucht (reife Birne) gesellen sich Streichholz- und Bitterkräuter­ noten, das Ganze schmelzig verpackt Bezugsquelle: Kaiserstühler Winzerverein Oberrotweil www.winzerverein-oberrotweil.de Preis: 6,45 € 2016 Hubert Lay Grauburgunder Kabinett trocken, Baden, 14 %vol. ungewöhnlich: Papaya, Kokoscurry, Tomate, Mandel; voluminös, schmelzig Bezugsquelle: Ökologisches Weingut Hubert Lay www.lay-weine.de Preis: 7,00 € 2016 Kirchner Freinsheim Graubur­ gunder trocken, Pfalz, 13 %vol. duftiger (Apfel, Honigmelone, auch floral ...), saftiger, trinkiger Typ Bezugsquelle: Weingut Kirchner www.weingut-kirchner.de Preis: 7,50 €

2016 Kalkbödele Grauburgunder Kabinett trocken, Baden, 13,5 %vol. „Kalkbödele“ heißt das Weingut der Gebrüder Mathis, kalkhaltig sind aber auch die Böden des Tunibergs, von dem dieser kräftige, hellfruchtignussige Grauburgunder kommt Bezugsquelle: Kalkbödele, Weingut Gebr. Mathis www.kalkboedele.de Preis: 8,30 € 2015 WG Bötzingen Bötzinger Grauer Burgunder Spätlese trocken, Baden, 13 %vol. schöner Trinkwein, saftig und stoffig, wirkt dabei aber leicht, frisch und mit Mineralik; alles passt Bezugsquelle: Winzergenossenschaft Bötzingen am Kaiserstuhl eG www.wg-boetzingen.de Preis: 8,90 € 2015 WG Oberbergen Edition BL Oberbergener Baßgeige Grauer Burgunder Spätlese trocken, Baden, 14 %vol. wuchtiger Burgunder mit eigenwilliger aber spannender Aromatik: Marzipan, Orange, Kräuter, Bitterlikör ... Bezugsquelle: Winzergenossenschaft Oberbergen eG www.wg-oberbergen.com Preis: 8,90 € 2016 Gutzler Grauburgunder trocken, Rheinhessen, 12 %vol. mal ein leichter Gutswein, blumig, zitrusfruchtig (Ananas ...) und mit säurefrischem Spiel Bezugsquelle: Gutzler GbR Christine und Michael Gutzler www.gutzler.de Preis: 9,00 € 2016 WG Königschaffhausen Hasen­berg Grauer Burgunder trocken, Baden, 14 %vol. wuchtiger Typ mit Dörrobstaromatik, aber auch zart Honigmelone, dabei schmelzig, ja fast ölig Bezugsquelle: Winzergenossenschaft Königschaffhausen-Kiechlinsbergen eG www.koenigschaffhauser-wein.de Preis: 12,35 €


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2016 Kuntz „Lösskindl“ Impflinger Abtsberg Grauer Burgunder trocken, Pfalz, 13 %vol. vom Löss der Pfälzischen Rheinebene, etwas ungehobelt, aber attraktiv fruchtig-würzig Bezugsquelle: Weingut Kuntz www.weingut-kuntz.de Preis: 5,50 €

2016 Eymann Toreye Chardonnay trocken, Pfalz, 13 %vol. sehr jung, jugendlich floral, helle Früchte, auch kühl kräuterwürzig; ­wirklich trocken und mit mineralischem Grip, elegant; kommt von Lössdünen der Ebene, deren hoher Kalkgehalt (und biodynamischer Anbau) aber vermutlich den entscheidenden Einfluss ausübt Bezugsquelle: Weingut Eymann www.weinguteymann.de Preis: 12,50 €

2016 WG Achkarren Achkarrer Castellberg Grauburgunder Kabinett trocken, Baden, 13,5 %vol. für die Preisklasse schon sehr charmant, exotisch fruchtig (Mango, Maracuja ...), auch würzig (etwas krautig, aber okay) und recht filigran Bezugsquelle: Winzergenossenschaft Achkarren eG www.achkarrer-wein.com Preis: 6,60 € 2016 Hunn Grauer Burgunder trocken, Baden, 13,5 %vol. bei aller Kraft wirkt er gerade und schlank durch seine spritzige Frische, spannend auch die Feuerstein-Note Bezugsquelle: Weingut Kilian Hunn www.weingut-hunn.de Preis: 8,30 €

CHARDONNAY DEUTSCHLAND

91 2015 Kranz Arzheimer Am Fürstenweg Chardonnay (1. Lage) trocken, Pfalz, 13 %vol. vielleicht ist der Fürstenweg das Parade-Beispiel eines fülligen Löss-Weines; das eines burgundischen Chardonnays auf jeden Fall: nussig, buttrig, schmelzig – so soll es sein, das Holz ist zudem gut eingebunden, alles sehr harmonisch Bezugsquelle: Weingut Kranz www.weingut-kranz.de Preis: 17,00 €

89 2016 Kilian Hunn Chardonnay Kabinett trocken, Baden, 13,5 %vol. das Holz stört die attraktive, helle, süßlich-dichte Frucht nicht, alles sehr pikant und nichts ist übertrieben Bezugsquelle: Weingut Kilian Hunn www.weingut-hunn.de Preis: 8,30 € 2015 Kilian Hunn Chardonnay Reserve trocken, Baden, 13,5 %vol. von luxuriösem Holz geprägt, sehr würzig (Majoran ...) und fruchtsüßlich, konzentriert saftig und lang, guter Essensbegleiter Bezugsquelle: Weingut Kilian Hunn www.weingut-hunn.de Preis: 14,50 €

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WEINGUIDE_WEINE VOM LÖSS

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2016 Kuntz Impflinger Chardonnay „Lösslehm“ trocken, Pfalz, 13 %vol. völlig anderer Stil (und Preis): duftet nach Sauvignon, weißer Johannis­ beere, Stachelbeere ...; sehr geradlinig und säurefrisch Bezugsquelle: Weingut Kuntz www.weingut-kuntz.de Preis: 5,80 €

2016 Corbet Chardonnay „vom Löss“ trocken, Pfalz, 13 %vol. angenehme Frucht, zarte weiße Blüten, Heu ...; fruchtsüßlich saftig, dabei filigran, trinkig Bezugsquelle: Weingut Corbet www.corbet.de Preis: 8,00 €

2016 Schäfer /LIMIT/ „eine von zwölf­hundert“ Riesling trocken Mußbacher Glockenzehnt, Pfalz, 12,5 %vol. attraktive gelbe Frucht (klassisch Pfirsich), dazu verspielt würzige Honig-Note und Nuss; saftiger Extrakt mit Spiel, mineralisch, strukturiert; absolut Top; ein bisschen unser Favorit unter Schäfers drei durchweg herausragenden /LIMIT/-Rieslingen Bezugsquelle: Weingut Schäfer www.weingutschaefer.com Preis: 12,00 €

2016 Neef-Emmich Riesling trocken, Rheinhessen, 12 %vol. exotisch fruchtig (Mango, Papaya ...); recht straff, salzig mineralisch und mit mehr Tiefgang, als man in dieser Preisklasse erwarten dürfte Bezugsquelle: Weingut Neef-Emmich www.neef-emmich.de Preis: 6,80 €

2015 Fritz Walter Chardonnay „Löss“ trocken, Pfalz, 13,5 %vol. blumig, fruchtig, würzig (Quitte, Rosine ...), schön gereift mit Holzkonturen, süßlich und säurefrisch Bezugsquelle: WeinGut Fritz Walter www.fritz-walter.de Preis: 8,90 € 2016 Sauer Nußdorf Chardonnay „Löss“ trocken, Pfalz, 13,5 %vol. frische gelbe Frucht und Würze; fruchtsüßliche Saftigkeit mit Säurefrische, verspielt, dabei immer balanciert Bezugsquelle: Weingut Sauer www.weingut-sauer.com Preis: 9,50 € 2016 Franz Keller Oberbergener Baßgeige (1. Lage) Chardonnay trocken, Baden, 12,5 %vol. karamelliger Typ, was dadurch zunächst reif und breit wirkt, kommt dann doch eher leicht, aber alles mit Körper und Biss Bezugsquelle: Weingut Franz Keller www.franz-keller.de Preis: 14,00 € 2015 Knab Chardonnay Eckkinzig*** Spätlese trocken, Baden, 14 %vol. recht edle Nase mit Holz, wirkt etwas breit und reif; voluminös saftig, dicht und rund Bezugsquelle: Weingut Knab Inh. Thomas & R. Rinker www.knabweingut.de Preis: 17,00 €

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85 2016 Geiger Chardonnay trocken, Pfalz, 13 %vol. der Preiseinstieg-Chardonnay: eher würzig (Holunder ...), recht buttrig, dabei süßlich-säuerlich, ja herb Bezugsquelle: Weingut Geiger GbR www.geiger-wein.de Preis: 5,40 €

RIESLING DEUTSCHLAND

92 2016 Eymann Toreye Riesling Alte Reben trocken, Pfalz, 13 %vol. spannender Sponti mit duftiger Nase, fruchtig (Mirabelle, Quitte ...), leicht hefig-nussig, Brioche-Note ...; saftig mit Holz und säurefrischem Biss; alles sehr attraktiv und mit sehr viel Potenzial Bezugsquelle: Weingut Eymann www.weinguteymann.de Preis: 12,50 € 2015 Knipser Mandelpfad GG Riesling trocken, Pfalz, 13 %vol. gelbe Frucht, Brotkruste, Walnuss, Tabakwürze ...; ein Klotz mit Konturen: stoffig, extraktreich, Süße-Säure-Spiel, sehr mineralisch, lang Bezugsquelle: Weingut Knipser www.weingut-knipser.de Preis: 27,00 €

2015 Brüder Dr. Becker Dienheimer Tafelstein GG Riesling trocken, Rheinhessen, 14,5 %vol. fruchtig (reife Melone, Limette ...) und kräuterwürzig (Waldmeister ...); viel Wein, voluminös dabei säurefrisch, komplex und lang; tiefer als der 2016er; der fein gereifte 2007er des Hauses zeigt das Reifepotenzial Bezugsquelle: Weingut Brüder Dr. Becker www.brueder-dr-becker.de Preis: 24,00 € 2016 Fitz-Ritter Ungsteiner Herrenberg Riesling GG trocken, Pfalz, 13 %vol. sehr duftig, floral (weiße Blüten) und kräuterwürzig (Tee, Holunder ...); saftig, extraktsüßlich und säurefrisch; alles extrem pikant Bezugsquelle: Sektkellerei Fitz KG www.fitz-ritter.de Preis: 25,00 €

2016 Stern Riesling** - vom Löss trocken, Pfalz, 13 %vol. Zitrusfrucht (Limette) mit süßlichwürziger Tiefe; extraktreich, saftig, dabei kernige Säure, zartbitteres Finale Bezugsquelle: Weingut Stern www.weingut-stern.de Preis: 7,50 € 2016 Domäne Oppenheim Dienheim Riesling vom Löß trocken, Rheinhessen, 13 %vol. ansprechend fruchtig (Mirabelle, Zitrone ...); saftig mit markantem Spiel in perfekter Balance; für einen Ortswein wird eine Menge geboten Bezugsquelle: Staatliche Weinbaudomäne Oppenheim www.domaene-oppenheim.de Preis: 11,00 € 2015 Krebs Freinsheimer Oschelskopf Riesling „auf dem mittleren Gross“ trocken, Pfalz, 13 %vol. gelbe Frucht (Aprikose) mit Zitrus, etwas Honig, nussig-würzig (Walnussfirne); Saft mit Säurefrische und Potenzial (schon der hellfruchtige, trinkige Orts-Riesling macht Spaß) Bezugsquelle: Weingut Harald und Jürgen Krebs GbR www.weingut-krebs.eu Preis: 16,00 €

88 2016 WG Weinbiet Edition Philipp Bassler „Wurzelecht“ Riesling trocken, Pfalz, 13 %vol. würzige gelbe Frucht; extraktreich mit


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Speck, dabei saliner, kerniger Typ mit herbem Abgang Bezugsquelle: Winzergenossenschaft Weinbiet eG www.wg-weinbiet.de Preis: 14,50 €

WEITERE REBSORTEN

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2016 Jonas Kiefer Wies-Oppenheimer Am heiligen Häuschen Roter Veltliner trocken, Rheinhessen, 12,5 %vol. ungewöhnlich aber spannend, sowohl in der Nase (getrocknete Aprikose, Mandarine, Kräutergarten, Bärlauch) als auch im Mundgefühl (phenolisch, mineralisch); Extrakt, Spiel, Trinkfluss Bezugsquelle: Weingut Jonas Kiefer www.kiefer-wein.de Preis: 10,50 €

2016 Langenwalter Riesling vom Löss trocken, Pfalz, 12,5 %vol. gelb- und zitrusfruchtig, recht straff prickelnd frisch, ansprechend zu trinken Bezugsquelle: Weingut Langenwalter www.weingut-langenwalter.de Preis: 6,90 €

86 2016 WG Weinbiet Mußbacher Esels­haut Riesling Kabinett trocken, Pfalz, 12 %vol. so stellt man sich einen Pfälzer Kabinett-Riesling in dieser Preisklasse vor: ein leichtes, saftig-säurefrisches, lockeres Trinkvergnügen Bezugsquelle: Winzergenossenschaft Weinbiet eG www.wg-weinbiet.de Preis: 5,50 € 2016 Domhof Riesling vom Löss trocken, Rheinhessen, 12 %vol. etwas der Botrytis-Typ, Trockenfrüchte, reife Ananas, Honig, gebrannte Mandeln, erdig, alles süßlich gerundet Bezugsquelle: Weingut Domhof www.weingut-domhof.de Preis: 9,90 €

85 2016 Zöller Riesling vom Löss Spätlese trocken, Pfalz, 12,5 %vol. würzig und exotisch fruchtig (Maracuja & Co.), sehr ausgefallen für Riesling aber ein Trinkspaß Bezugsquelle: Weinhaus Hermann Zöller www.weinhaus-zoeller.de Preis: 6,90 €

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88 2015 Winzer Hagnau Hagnauer Burgstall Müller-Thurgau Fass 247 trocken, Baden, 12,5 %vol. bei Bodensee-Müller-Thurgau wirkt die Frucht immer irgendwie leicht gereift honigwürzig, kommt dann aber doch geradlinig süßlich-säurefrisch Bezugsquelle: Winzerverein Hagnau www.hagnauer.de Preis: 7,00 € 2016 Winzer Hagnau Hagnauer Burgstall Bacchus trocken, Baden, 12,5 %vol. nirgendwo schmeckt Bacchus spannender: von blumig (Rosen ...) über fruchtig (von Stachelbeere bis Ananas) bis würzig (Muskat ...) in leichtem, süßlich-frischem Saft Bezugsquelle: Winzerverein Hagnau www.hagnauer.de Preis: 7,20 € 2016 Landerer Oberrotweiler Weißburgunder & Chardonnay trocken, Baden, 12,5 %vol. Nase zunächst etwas eigenwillig (Apfelschale? Graphit?), im Mund kommt die Cuvée dann mit feiner Frucht und Art bei schönem Trinkfluss Bezugsquelle: Weingut Landerer GbR www.weingut-landerer.de Preis: 9,50 €

2016 Dr. Becker Ludwigshöhe Silvaner trocken, Rheinhessen, 13,5 %vol. eine (nicht nur) rheinhessische Spezialität: ein fruchtiger (Aprikose, Mirabelle, Heu), schmelzig-buttrigwürziger Silvaner, leicht herbes Finale Bezugsquelle: Weingut Brüder Dr. Becker www.brueder-dr-becker.de Preis: 12,50 €

87 2016 Hemmes Silvaner Löss trocken, Rheinhessen, 12,5 %vol. attraktive Nase mit dicker, gelber Frucht, dezenter Säure, leicht süßlich gerundet Bezugsquelle: Weingut Frank Hemmes www.weingut-hemmes.de Preis: 6,50 € 2016 Cisterzienser Weingut Michel Chardonnay-Riesling trocken, Rheinhessen, 13 %vol. von heimischer (Apfel) bis exotischer Frucht, von süßlich-cremig (Chardonnay) bis leicht herb (Riesling), ein prickelnd-frisches Trinkvergnügen Bezugsquelle: Cisterzienser Weingut Michel GbR www.cisterzienser-weingut.de Preis: 6,50 € 2016 Kranz 1.7 Chardonnay & Weißburgunder trocken, Pfalz, 13 %vol. die Guts-Cuvée bekommt jedes Mal eine neue Nummer; der 1.7 kommt hell fruchtig (Birne, gelber Apfel, Banane) mit Blütenhonig-Note; ausgewogen und leicht reif (vom Löss?) daher Bezugsquelle: Weingut Kranz www.weingut-kranz.de Preis: 8,80 € 2016 Kilian Hunn Auxerrois trocken, Baden, 13 %vol. helles Aroma (weiße Blüten bis gelber Apfel), feines Extrakt mit Frische, sehr gepflegt und klar Bezugsquelle: Weingut Kilian Hunn www.weingut-hunn.de Preis: 9,30 €

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WEINGUIDE_WEINE VOM LÖSS

2016 Domäne Oppenheim Dienheim Silvaner vom Löss trocken, Rheinhessen, 13 %vol. eher breite Nase, süßlich-gelbe Früchte mit Kräuterwürze, feine Säure, alles in Harmonie Bezugsquelle: Staatliche Weinbaudomäne Oppenheim www.domaene-oppenheim.de Preis: 10,00 € 2016 Domhof Guntersblumer Bornpfad Silvaner vom Löss trocken, Rheinhessen, 12 %vol. blumig bis exotisch fruchtig (Mango, Maracuja, Litschi ...), süßlich saftig, süffig mit leicht herbem Abgang Bezugsquelle: Weingut Domhof www.weingut-domhof.de Preis: 12,50 €

(oder mineralisch straff?), sehr trinkfreudig; für fünf Euro allemal eine Empfehlung Bezugsquelle: Weingut Bernhard Koch www.weingut-bernhard-koch.de Preis: 5,00 € 2016 Moosmann Herbolzheimer Kaiserberg Muskateller trocken, Baden, 12,5 %vol. für Muskateller-Fans: extreme Ingwerwürze und Holunderblüte in ausgewogenem Saft Bezugsquelle: Weingut Moosmann www.weingut-moosmann.com Preis: 8,00 €

2016 Weber Ettenheimer Kaiserberg Sauvignon Blanc trocken, Baden, 12 %vol. Sauvignon Blanc typisch pyrazinig grün, hier aber sehr dezent, in rundem, säurefrischem Saft Bezugsquelle: Wein und Sektgut Weber GbR www.weingut-weber.de 2016 Koch Sylvaner „vom Löss“ Preis: trocken, Pfalz, 12 %vol. Weil_Meininger WW_AZ_95x127_08-15_Layout 1 25.08.15 10:14 Seite 1 9,00 € fruchtig, rund und nett, etwas herb

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85 2015 Simon Muskateller trocken, Baden, 12 %vol. ausladend blumig, exotisch fruchtig und klassisch würzig; ein typischer Muskateller, leicht und ebenso leicht zu trinken Bezugsquelle: Josef J. Simon www.josef-simon-wein.de Preis: 8,50 €

GRÜNER VELTLINER ÖSTERREICH

94 2016 Jurtschitsch Ried Lamm 1 ÖTW Grüner Veltliner DAC trocken, Kamptal, 13 %vol. aus der warmen Löss-Lehm-Lage kommt eigentlich ein Grüner-VeltlinerTyp, der das Gegenteil von Leichtigkeit und Spritzigkeit hervorbringt: kraftvoll, dicht und von cremiger Fülle, dabei

WEINGUT

trotzdem von subtiler Aromatik (Melone, Melisse, Nuss ...), auch etwas reifer (Ananas, Mostbirne ...); alles verpackt in kräftigen Holzkonturen (Vanille, Röstnoten ...), die erst verschmelzen müssen Bezugsquelle: Weingut Jurtschitsch KG www.jurtschtisch.com Preis: 32,00 €

93 2015 Gobelsburg Ried Grub 1 ÖTW Grüner Veltliner DAC trocken, Kamptal, 13 %vol. brillante Nase mit heller bis gelber Frucht (gelber Apfel, Mirabelle, Reineclaude ...) bei pfeffriger und kräutriger Würze, Tabak ...; Extrakt und Fülle, immer mit straffem, ja griffigem Biss, Potenzial (ein ebenfalls probierter 2006er beweist es: immer noch frisch und druckvoll; der 2010er sowieso) Bezugsquelle: Weingut Schloss Gobelsburg GmbH www.gobelsburg.at Preis: 25,00 €

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ROBERT WEIL WEIL WEIL-WEIN CHARAKTER HAT Weingut Robert Weil Mühlberg 5 · 65399 Kiedrich/Rheingau Telefon + 49(0) 6123 -23 08 www.weingut-robert-weil.com

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WEINE VOM LÖSS_WEINGUIDE

2015 Bründlmayer Vincents Spiegel 1 ÖTW Grüner Veltliner DAC Reserve trocken, Kamptal, 13,5 %vol. extremer Barrique-Einfluss (rauchig, speckig), der bei der enormen Fruchtfülle (vollreife Zitrusfrüchte, Pampelmuse) für das Gerüst sorgt und den mineralisch-salinen Grip kaschiert Bezugsquelle: Weingut Bründlmayer www.bruendlmayer.at Preis: 37,20 €

92 2015 Markus Huber Alte Setzen 1 ÖTW Grüner Veltliner DAC trocken, Traisental, 13 %vol. aus dicker Löss-Lage; helle Aromatik, erinnert an Kalkböden (Honigmelone, Apfel ...), auch Tabak; saftiger, extraksüßlicher, dabei kerniger Typ, und wieder mit dieser hell-kalkigen Mineralität im Finale Bezugsquelle: Weingut Markus Huber www.weingut-huber.at Preis: 15,00 €

2016 Bernhard Ott Ried Rosenberg 1 ÖTW Grüner Veltliner trocken, Wagram, 13 %vol. von blumig über gelbfleischig bis kandierte Zitrusfrucht, immer mit Pfeffer und vor allem Kräuterwürze; kräftig im Mund, dicht und kompakt, cremig und druckvoll; gefiel uns besser als der ebenfalls spannende, exotisch fruchtige, etwas voluminösere 2015er Bezugsquelle: Weingut Bernhard Ott GmbH www.ott.at Preis: 28,00 €

SAVE-THE-DATE

2016 Sepp Moser Ried Breiter Rain 1 ÖTW Grüner Veltliner DAC trocken, Kremstal, 13 %vol. Sponti-Typ mit Maische-Note, nach Lüften gelber Apfel, grüner Tee und getrocknete Kräuter mit reichlich Pfeffer; hefig, geschmeidig Bezugsquelle: Weingut Sepp Moser www.sepp-moser.at Preis: 20,00 €

2015 Loimer Ried Spiegel 1 ÖTW Grüner Veltliner DAC trocken, Kamptal, 13 %vol. hochfarben; reife Nase, Birne, Honig, dazu feine Würze, attraktiv kräutrig, viel heller Tabak ...; dick und dicht mit Druck und passendem Gerbstoffbiss; der lebendige 2013er beweist das Potenzial (vitale Mineralität, Mandarine bis Sanddorn, Artischocke ...); 2012 ist nicht ganz so verspielt, aber noch vital Bezugsquelle: Weingut Loimer GmbH www.loimer.at Preis: 29,00 €

TERMINE 2017/18 Weitere Informationen: www.vdp.de

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2016 Stadt Krems Ried Wachtberg 1 ÖTW Grüner Veltliner DAC Reserve trocken, Kremstal, 13 %vol. pikanter Typ, reife, gelbe Früchte, Apfelmus, Zimt, Fenchel ...; saftig mit von Säurefrische unterstütztem Finale Bezugsquelle: Weingut Stadt Krems www.weingutstadtkrems.at Preis: 25,00 €

89 2016 Steininger Grüner Veltliner Langenlois DAC Reserve trocken, Kamptal, 13 %vol. kernig, helle Früchte (Mirabelle & Co.); kommt mächtig, aber vielschichtig Bezugsquelle: Weingut Steininger GmbH www.weingut-steininger.at Preis: 8,00 € 2015 Fidesser Ried Kapellenberg Grüner Veltliner DAC trocken, Weinviertel, 13 %vol. frisch angezündetes Streichholz, Feuerstein; hefig, dicht, komplex

VDP.EVENTS FÜR WEINLIEBHABER TERMINE 2017 25. Nov. .....................Baden ................................ VDP.Lange Nacht der Weine in Heidelberg 02. Dez. .....................Pfalz ................................... VDP.Lange Nacht der offenen Weinkeller

TERMINE 2018 3. März ......................Pfalz ................................... VDP.Jungweinprobe in VDP.Weingütern 4. März ......................Rheingau ........................... VDP.Weinpräsenta�on in Kloster Eberbach 5. Mai .......................Bundesverband ................. VDP.Ball des Weines in Wiesbaden 6. Mai ........................Franken.............................. VDP.Jahrespräsenta�on in Würzburg 10. Mai ......................Pfalz ................................... VDP.Jahrgangsparty im Deidesheimer Hof 10. - 13. Mai ..............Pfalz ................................... VDP.Maispitzen in den Weingütern 3. Juni ........................Franken.............................. VDP.Jahrespräsenta�on in Nürnberg 18. Juni ......................Franken.............................. „VDP.Franken meets“ in München 15. Juli .......................Pfalz ................................... VDP.Landpar�e in den Weinbergslagen 26. Aug. .....................Ahr..................................... Pinot on Slate in Rech 9. Sept. ......................Bundesverband ................. VDP.Vinissage in Berlin 10. Sept. ....................Wür�emberg ..................... VDP.Jahrespräsenta�on in Stu�gart 20. Sept. ....................Mosel-Saar-Ruwer ............. VDP.Meisterwerke der Mosel in Trier 21. Sept. ....................Mosel-Saar-Ruwer ............. VDP.Prädikatsweinversteigerung in Trier 23. Sept. ....................Nahe .................................. VDP.Versteigerung in Bad Kreuznach 1. Dez. .. .....................Baden ................................ VDP.Lange Nacht der Weine in Freiburg

FACHVERKOSTUNGEN FÜR HANDEL UND GASTRONOMIE 2018 29./30. Apr. ..............Bundesverband ................. VDP.Weinbörse in Mainz 10. Sept. ....................Bundesverband ................. Premiere VDP.GROSSE LAGE® in Berlin

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WEINGUIDE_WEINE VOM LÖSS

Bezugsquelle: Weingut Fidesser www.fidesser.at Preis: 9,40 €

88 2016 Nimmervoll Grüner Veltliner Wagramlöss trocken, Wagram, 12,5 %vol. noch verschlossen, dennoch mit Würze und Frucht, dabei cremig und doch mit Spiel, braucht Luft Bezugsquelle: Gregor Nimmervoll www.nimmervoll.cc Preis: 9,50 € 2016 Gruber Röschitz Ried Hundspoint Grüner Veltliner DAC trocken, Weinviertel, 13 %vol. aus einer Wasser speichernden Parade-Lösslage, daher fruchtige Saftigkeit, die überraschend süßlich wirkt Bezugsquelle: Weingut Gruber Röschitz www.gruber-roeschitz.at Preis: 10,00 € 2016 Blauensteiner Ried Fumberg Grüner Veltliner trocken, Wagram, 13,5 %vol. feine Nase (gelbe Früchte, reife Banane); eher breiter, cremiger Typ, dennoch mit Konturen Bezugsquelle: Blauensteiner www.blauensteiner.com Preis: 10,50 € 2016 Nimmervoll Ried Schafflerberg Grüner Veltliner trocken, Wagram, 13,5 %vol. cremiger, etwas firn wirkender Typ, dennoch mit frischem Biss Bezugsquelle: Gregor Nimmervoll www.nimmervoll.cc Preis: 13,50 € 2016 Steininger Kittmannsberg Grüner Veltliner DAC Reserve trocken, Kamptal, 13,5 %vol. angenehme Apfelfrucht und Würze; kräftig im Mund, saftig und stoffig, ja cremig mit pfeffrigem Finale

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Bezugsquelle: Weingut Steininger GmbH www.weingut-steininger.at Preis: 17,00 € 2016 Hiedler Ried Kittmannsberg 1 ÖTW Grüner Veltliner DAC Reserve trocken, Kamptal, 13 %vol. exotisch fruchtig, Richtung frische Zitrusfrüchte; recht schmelzig, weich Bezugsquelle: Weingut Hiedler www.hiedler.at Preis: 20,00 €

87 2016 Obenaus Grüner Veltliner DAC trocken, Weinviertel, 12,5 %vol. exotische Frucht, Eisbonbon, Gummibärchen, straff frisch, pfeffrig! Bezugsquelle: Weingut Martin Obenaus www.weingut-obenaus.at Preis: 6,00 € 2016 Malteser Ritterorden Ried Hundschupfen Grüner Veltliner trocken, Niederösterreich, 12,5 %vol. gelbe Frucht, Apfel, Banane, auch Pistazie und Honig; unkomplizierter, Typ, von mineralischer Eleganz Bezugsquelle: Weinkellerei Lenz Moser AG www.lenzmoser.at Preis: 7,20 € 2016 Hirtl Ried Kirchberg Grüner Veltliner DAC trocken, Weinviertel, 12,5 %vol. weiße Blüten, reifer Apfel, Gummi­ bärchen ...; im Mund rund und nett Bezugsquelle: Weingut Hirtl www.weingut-hirtl.at Preis: 7,80 € 2016 Pfaffl Ried Zeiseneck Grüner Veltliner DAC trocken, Weinviertel, 12 %vol. in der Nase fruchtbetont (reifer Apfel, Zitrus), kräuterwürzig; am Gaumen saftig, pfeffriger Biss Bezugsquelle: Weingut R&A Pfaffl GmbH & Co. KG www.pfaffl.at

Preis: 7,90 €

www.lenzmoser.at Preis: 11,40 €

2016 Uibel Golem Grüner Veltliner DAC trocken, Weinviertel, 12,5 %vol. nicht „uibel“: fruchtsüßlich Papaya, roter Pfeffer, leicht nussig ...; rund Bezugsquelle: Weinhof Uibel www.uibel.at Preis: 9,00 €

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2016 Winzer Krems Kellermeister Privat Ried Goldberg Grüner Veltliner DAC trocken, Kremstal, 12,5 %vol. ansprechende Zitrus-Nase und gefälliges Mundgefühl bei mineralischem Grip Bezugsquelle: Winzer Krems eG www.winzerkrems.at Preis: 9,90 € 2016 Domäne Baumgartner Selektion KTI Grüner Veltliner DAC Reserve trocken, Weinviertel, 13 %vol. gelbe Früchte und Zitrus-Noten, cremig, fruchtsüßlich und frisch Bezugsquelle: Ing. W. Baumgartner www.wein-baumgartner.at Preis: 9,90 € 2016 Kirchmayr Grüner Veltliner Vom Löss DAC trocken, Kamptal, 12 %vol. ausgeprägte Mineralik, leicht pfeffrig zur Apfel-Frucht, auch tiefe Würze; saftig, dabei leicht, feingliedrig, elegant Bezugsquelle: Kirchmayr Wein- & Sektkellerei www.wein-erlebnis.at Preis: 10,90 € 2016 Wieninger Ried Herrenholz Grüner Veltliner trocken, Wien, 13 %vol. gereifte Früchte, Williams-Birne, Zitrus; etwas reif, kommt straff prickelnd frisch Bezugsquelle: Weingut Wieninger www.wieninger.at Preis: 11,00 € 2015 Lenz Moser Carpe Diem Grüner Veltliner Reserve trocken, Niederösterreich, 14 %vol. kräftig, fruchtig-rund, dennoch mit Konturen; voluminös Bezugsquelle: Weinkellerei Lenz Moser AG

2016 Grill Ried Scheiben Grüner Veltliner trocken, Wagram, 12,5 %vol. Brüh-Würze, rauchig-speckig (Grill?), recht cremig, leicht, süßlich gerundet Bezugsquelle: Weinhof Grill Preis: 6,80 € 2016 Zimmermann Ried Sandgrube Grüner Veltliner DAC trocken, Kremstal 12,5 %vol. weiche Nase, Honig, würziger im Mund, recht kräftig, ausgewogen Bezugsquelle: Weingut Alois Zimmermann OG www.weingut-zimmermann.at Preis: 6,90 € 2016 Hebenstreit Ried Fuchsenberg Grüner Veltliner trocken, Niederösterreich, 13 %vol. jugendlich frisch und spritzig, auch würzig, rauchig, vanillig Bezugsquelle: Manfred Hebenstreit Wein KG www.weingut-hebenstreit.at Preis: 7,50 € 2016 Schuster Grüner Veltliner Alte Reben trocken, Wagram, 13,5 %vol. Kräuterwürze mit Vanille, kräftig, saftig, dicht Bezugsquelle: Weingut Familie Schuster www.weingut-schuster.at Preis: 9,00 €

85 2016 Zimmermann „after work“ Grüner Veltliner trocken, Nieder­österreich, 12 %vol. appetitlich Eisbonbon mit Limettenschale und frischen Küchenkräutern Bezugsquelle: Weingut Alois Zimmermann OG www.weingut-zimmermann.at Preis: 5,90 €


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WEINGUIDE_INTERNATIONALE PREMIUMSEKTE

Charaktervoll & stark

Internationale Premiumsekte Immer zum Jahresende präsentieren wir Prickelndes für die Festtage. Dazu haben wir dieses Mal die Spitzen­sekte aus dem 21. Großen Internationalen Weinpreis MUNDUS VINI für Sie zusammengestellt. Klar, den Lieblings-Sekt vom Winzer um die Ecke oder Prickelndes von renommierten ­ deutschen Sekterzeugern holen viele zu besonderen Anlässen aus dem Keller (die besten haben wir in der letzten Ausgabe vorgestellt). Aber vielleicht möchten Sie dieses Jahr an Weihnachten oder Silvester mal etwas Neues wagen. In der folgenden Auswahl finden Sie Schaumweine aus dem Rest der Welt, die beim diesjährigen Großen Internationalen Weinpreis MUNDUS VINI mit einer Gold- oder mit einer Großen Gold-Medaille ausgezeichnet wurden. Darunter zum Beispiel der Dom Pérignon P2 Vintage 2000, der zudem zum besten Jahrgangschampagner ge­­ kürt wurde oder der 2011er Llopart Leopardi Gran Reserva brut nature, der als bester Cava aus der Verkostung hervorging. Bei der 21. Ausgabe von MUN-

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DUS VINI wurden insgesamt knapp 4  300 Weine aus 42 Weinbauna­ t ionen der Welt an vier Tagen blind verkostet und bewertet. Dazu waren im September eigens 164 Experten aus 41 Ländern nach Neustadt an der Weinstraße gekommen. Maßgeblich für das hohe Renommee des Wettbewerbs ist die Tat­ sache, dass lediglich die besten 40 Prozent der zum Wettbewerb angestellten Weine mit einer Medaille ausgezeichnet werden. Unter den Anstellungen waren rund 330 Schaumweine aus Deutschland, Italien, Frankreich und Spanien, aber auch aus unbekannteren Schaumwein­ nationen. So erhielt die einzige Einreichung aus der Slowakei eine Gold-Medaille und die aus Tschechien stammenden Er­­ zeugnisse konnten insgesamt zwei Gold-Medaillen für sich verbuchen. Damit dürfte bei den folgenden Schaumweinen auch für jeden etwas dabei sein – egal ob Champagner-Liebhaber, CavaFan oder Entdecker-Typ. Als kleine Ergänzung haben wir noch eine persönliche Auswahl für Sie zusammengetragen, die für alle „Fortgeschrittenen“ in Sachen Schaumwein neue Überraschungen bereithält. Darunter angesagte Sparklings aus England und hippe Schaumweine aus Portugal. Diese finden Sie auf Seite 102. Alle MUNDUS VINI-Ergebnisse hingegen sind im Internet abruf bar unter www.mundusvini.de.

FRANKREICH

Veuve Clicquot extra brut extra old, 12 %vol. Zitrusaromen treffen auf nussige Elemente, das Ganze bei belebender Säurefrische und rassiger Art, viel Druck und sehr komplex Bezugsquelle: Moet Hennessy Deutschland GmbH www.moet-hennessy.de Preis: 75,00 € 2003 Castelnau brut Millésime Champagne, 12,5 %vol. gelbes Steinobst und feinste Brioche, dazu getrocknete Früchte und fast salzige Mineralität; herrlich frisch und belebend mit Druck, Komplexität und Körper Bezugsquelle: Champagne Castelnau www.champagne-castelnau.fr Preis: 39,90 € Dom Pérignon P2 Vintage 2000, 12,5 %vol. so etwa das Beste, was Champagner kann; Noten von Brioche und Nuss treffen auf feinste Zitrusnoten und gelbes Steinobst; sehr harmonisch, mega-druckvoll und schier unendlicher Abklang, riesiges Potenzial Bezugsquelle: Moet Hennessy Deutschland GmbH www.moet-hennessy.de Preis: 389,00 € 2005 Dom Pérignon Rosé, 12,5 %vol. würzig-nussig mit feinster Beerenfrucht und einem Hauch Zitrus; sehr frisch und belebend mit angenehmer Säure, frisch und komplex Bezugsquelle: Moet Hennessy Deutschland GmbH www.moet-hennessy.de Preis: 285,00 € 2004 Dom Ruinart Rosé, 12,5 %vol. Noten von Brioche und angenehmer Würze gepaart mit frischer

Beerenfrucht (Himbeere und Kirsche) und angenehmer Zitrusfrische; komplex, straff mit großem Potenzial Bezugsquelle: Moet Hennessy Deutschland GmbH www.moet-hennessy.de Preis: 265,00 €

Champagne Philippe Gonet TER Blanc, 12 %vol. erfrischender Champagner mit ausgeprägter Zitrusfrucht und mineralischem Kick; komplex, vielschichtig und belebend mit feiner Säure Bezugsquelle: Champagne Philippe Gonet www.champagne-philippe-gonet.com Preis: 45,00 € 2008 Alfred Gratien Blanc de Blancs, 12,5 %vol. herrlich würzig und nussig mit Noten von Brioche und gelben Früchten; sehr belebend mit feiner Säurefrische und großem Potenzial Bezugsquelle: Henkell & Co. Sektkellerei KG www.henkell-sektkellerei.de Preis: 55,00 € 2006 Dom Ruinart Blanc de Blancs, 12,5 %vol. Aromen von Brioche und Weißbrot­ kruste laden zum ersten Schluck ein; gelbe Frucht und etwas Orangeat bestimmen den Gaumen, sehr komplex, dabei harmonisch mit viel Körper und Potenzial Bezugsquelle: Moet Hennessy Deutschland GmbH www.moet-hennessy.de Preis: 187,00 € Champagne Vranken Diamant brut, 12 %vol. sehr komplexe Art mit Aromen von Weißbrotkruste gepaart mit etwas Grapefruit, dazu nussig-würzig mit belebender Säure und Frischekick, macht Spaß, sowohl zum Essen als auch solo


INTERNATIONALE PREMIUMSEKTE_WEINGUIDE

Bezugsquelle: Vranken-Pommery Deutschland & Österreich GmbH www.vranken-pommery.de Preis: 48,99 €

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Krug Grande Cuvée 164ème Edition 12 %vol. würzig-nussig mit belebender Zitrusfrische und salziger Mineralität; im Mund säurebetont mit Zitrusfrische und angenehmer Kräuterwürze Bezugsquelle: Moet Hennessy Deutschland GmbH www.moet-hennessy.de Preis: 175,00 €

2009 Dom Pérignon Vintage, 12,5 %vol. reife gelbe Frucht mit nussig-würziger Art, dazu Weißbrotkruste und frischer Hefezopf; am Gaumen belebende Zitrusfrische, angenehme Säure und sehr verspielt, top in Form Bezugsquelle: Moet Hennessy Deutschland GmbH www.moet-hennessy.de Preis: 185,00 €

Alfred Gratien brut Classic, 12,5 %vol. Noten von gelben Früchten und ein Hauch Exotik paaren sich mit Brioche und Butterkeksnoten; pikante Säure und ein belebendes Mundgefühl, sehr harmonisch und sehr frisch Bezugsquelle: Henkell & Co. Sektkellerei KG www.henkell-sektkellerei.de Preis: 55,00 €

2008 Alfred Gratien Cuvée Paradis brut, 12,5 %vol. dichte Zitrusnoten und belebende mineralische Frische, im Mund nussig und zitrusfruchtig mit Körper und Komplexität Bezugsquelle: Henkell & Co. Sektkellerei KG www.henkell-sektkellerei.de Preis: 66,00 €

Champagne Castelnau brut, 12,5 %vol. frischer Hefezopf und Brioche lassen einen immer wieder ins Glas schnuppern, dazu gelbe Früchte und angenehme Würze; mineralische Frische, Komplexität und Druck sorgen für ein unendliches Mundgefühl Bezugsquelle: Champagne Castelnau www.champagne-castelnau.fr Preis: 24,90 €

2006 Champagne Pommery Grand Cru Royal, 12,5 %vol. Weißbrotkruste, getrocknete gelbe Früchte und mineralisch knackige Art; das Ganze bei vollem Körper und Wahnsinns-Druck Bezugsquelle: Vranken-Pommery Deutschland & Österreich GmbH www.vranken-pommery.de Preis: 56,99 €

Champagne Castelnau brut Réserve, 12,5 %vol. reife getrocknete Früchte, dazu angenehme gelbe Würze und ein Hauch Brioche in der Nase; am Gaumen sehr dicht, viel Körper, sehr komplex und druckvoll Bezugsquelle: Champagne Castelnau www.champagne-castelnau.fr Preis: 29,90 €

2004 Alfred Gratien brut Millésime, 12,5 %vol. nussig-würzig mit reifer gelber Frucht und einem Hauch von Mango; im Mund sehr dicht und kraftvoll mit mineralischem Touch und langem Abklang Bezugsquelle: Henkell & Co. Sektkellerei KG www.henkell-sektkellerei.de Preis: 66,00 €

Monopole Blue Top, 12 %vol. würzig und nussig, dazu Pfirsich und Aprikose sowie angenehme Zitrusfrucht; sehr belebend und erfrischend mit druckvollem Abgang

2003 Champagne Castelnau brut Blanc de Blancs Millésime, 12,5 %vol. getrocknete Aprikose, sehr reife und würzige Art mit gelbem Steinobst und

Zitrusfrucht; auch am Gaumen ein Potpourri aus reifer Frucht und nussigen Noten, sehr dicht und kraftvoll Bezugsquelle: Champagne Castelnau www.champagne-castelnau.fr Preis: 46,50 € Champagne Emile Paris Grand Cru Rosé, 12,5 %vol. nussig-würzig mit viel Beerenfrucht und einem Hauch Minze; sehr frisch und belebend, komplex und sehr harmonisch Bezugsquelle: Patrick Bigar Selection www.champagne-bigar.com Preis: 27,00 € Alfred Gratien Rosé brut, 12,5 %vol. nussig-würzige Nase mit Brioche und angenehmer Beerenfrucht; am Gaumen Zitrusfrische und enormer Körper, säurebetont und sehr frisch Bezugsquelle: Henkell & Co. Sektkellerei KG www.henkell-sektkellerei.de Preis: 55,00 €

ITALIEN 2015 La Riserva Lambrusco di Sorbara Vino Spumante, 12 %vol. verhaltene Nase mit Zitrusfrische und angenehmer Würze; im Mund säurefrisch, belebende Perlage und sehr harmonisch Bezugsquelle: Cantina Paltrinieri www.cantinapaltrinieri.it Preis: 12,00 € 2008 Palazzo Lana Saten Riserva, 12 %vol. gelbe Früchte und ein Hauch Orangenschale, daneben leicht nussig und würzig; am Gaumen komplex und dicht mit angenehmer Säurefrische Bezugsquelle: Guido Berlucchi & C. SPA www.berlucchi.it Preis: 52,00 € Berlucchi ’61 brut, 12,5 %vol. exotisch-zitrische Aromen (Grapefruit, Ananas, Mango …) und angenehme Würze; am Gaumen frisch und

belebend mit knackiger Säure und guter Länge Bezugsquelle: Guido Berlucchi & C. SPA www.berlucchi.it Preis: 20,00 € Rotari Cuvée 28 Rosé Trento DOC 12,5 %vol. elegante Nase mit angenehmer Beerenfrucht und einem Hauch getrockneter Früchte, dazu leicht nussig-würzig; im Mund sehr harmonisch mit ansprechendem Süße-Säure-Spiel Bezugsquelle: Nosio SPA Gruppo Mezzacorona www.mezzacorona.it 14,00 € 2013 Rotari Cuvée 28 Rosé Trento DOC, 12,5 %vol. Himbeere, Kirsche, Waldbeeren, dazu nussig und würzig; dicht und komplex und ausgesprochen harmonisch Bezugsquelle: Nosio SPA Gruppo Mezzacorona www.mezzacorona.it Preis: 20,00 € 2011 1673 Rosé Trento DOC – Cesarini Sforza, 12,5 %vol. Waldbeeren und rote getrocknete Früchte, reif und harmonisch; am Gaumen spritzige Säure, dicht und druckvoll mit großem Potenzial Bezugsquelle: Ethica SPA www.ethica.biz Preis: 17,00 € DD Iamon Prosecco DOC Spumante, 11,5 %vol. florale Nase mit reifer gelber Frucht und abgeriebener Orangeschale; ausgewogenes Süße-Säure-Spiel mit angenehmer Würze und komplexer Art Bezugsquelle: Mabis SRL www.mabiscantine.it Preis: 15,00 €

LUXEMBURG Mathes Prestige Cremant de Luxembourg, 12,5 %vol. nussig-würzige Art mit gelben Früchten und einem Hauch von Akazienhonig; druckvoll und belebend

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frisch mit angenehmer Reife und Länge Bezugsquelle: Domaine Mathes www.mathes.lu Preis: 11,50 €

ÖSTERREICH Rosé Schilcher Sekt extra dry, 11,5 %vol. Himbeere und Kirsche, getrocknete rote Früchte und ein Hauch Eukalyptus; am Gaumen sehr säurebetont, typisch Schilcher und irre komplex und lang Bezugsquelle: Weingut Christian Reiterer www.weingut-reiterer.com Preis: 11,50 €

PORTUGAL 2013 Espumante Raposeira Super Reserva Peerless Bruto, 13,5 %vol. leicht Brioche und nussige Würze, dazu gelbe Früchte und ein Hauch Zitrus; im Mund sehr zitrusfrisch, mineralisch und knackig, alles sehr harmonisch und druckvoll Bezugsquelle: Caves da Raposeira SA www.cavesdaraposeira.com Preis: 3,69 €

SLOWAKEI Hubert Grand Rosé, 12,5 %vol. Himbeere und frische Waldbeeren, dazu etwas Brioche und reife Art; am Gaumen ein ansprechendes

Süße-Säure-Spiel und insgesamt sehr harmonisch Bezugsquelle: Hubert J.E. SRO www.hubertsekt.sk Preis: 6,00 €

SPANIEN Cavas Hill Cuvée Panot brut nature, 11,5 %vol. frischer Hefezopf und Brioche, dazu getrocknete Aprikose und feinste Zitrusfrucht; sehr komplex, sehr druckvoll und sehr harmonisch, Spitzenlevel Bezugsquelle: Henkell & Co. Sektkellerei KG www.henkell-sektkellerei.de Preis: 8,99 €

2011 Llopart Leopardi Gran Reserva brut nature, 11,5 %vol. nussig-würzige Art mit viel Brioche; Zitrusfrucht, gelbe Früchte und insgesamt sehr facettenreich bei viel Druck und Potenzial Bezugsquelle: Llopart www.llopart.com Preis: 25,50 € 2011 Roger Goulart brut nature, 12 %vol. nussig-würzig mit exotischer und gelber Frucht, dabei mineralischknackig und sehr belebend Bezugsquelle: Roger Goulart www.rogergoulart.com Preis: 10,50 €

Überschäumend anders

Wer denkt, in Sachen Schaumwein schon alles probiert zu haben und glaubt, von nichts mehr überrascht zu werden, sollte sich unbedingt die folgenden Tropfen genauer anschauen. In unserer persönlichen Auswahl stellen wir Querköpfe und Revoluzzer vor, die im Sektglas nicht nur für Trinkfreude sorgen. Eigensinnige Gewächse, die zum Diskutieren anregen und die man immer wieder probieren will.

91 2013 Ataíde Semedo Cuvée Reserva bruto, Bairrada DOP, Portugal 12,5 %vol. duftig-fruchtig (Birne, Limette, weiße Johannisbeere), dann immer mehr Kräuterfrische (Minze) sowie Weißbrotkruste; extrem saftig, animierend, zupackend mit Säurerückgrat und hohem Trinkfluss Bezugsquelle nennt: www.luso-weinimport.de Preis: auf Anfrage

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2013 Informal Baga da Vinha Pan bruto, Bairrada DOC, Portugal, 12,5 %vol. sehr ausdrucksvoll in der Nase, zu Beginn ein expressiver Kräutermix (Oregano), dann kommen fruchtige und florale Noten zum Vorschein von Süßkirsche bis hin zu Litschi und Rosenblättern; im Mund hingegen geradlinig mit knackiger Säure, Saftigkeit und charmanter Länge Bezugsquelle: www.portwine.de Preis: circa 13,50 €

89 2009 Nyetimber Blanc de Blancs brut, West Chiltington England, 12 %vol. extrem eigenwillig und extravagant mit Noten von Schwarzbrot

(Pumpernickel), Kakao, Zartbitterschokolade sowie Lakritz; am Gaumen spritzig mit schmeichelndem Süße-Säure-Spiel, feiner Perlage und herbem Finish Bezugsquelle: www.wagners-weinshop.com Preis: 59,00 €

(Rindenmulch …) und sehr vom Holz geprägt; kraftvoll und herb mit frischer Säure sowie feiner Perlage, kein typischer Aperitif-Sekt, dafür aber umso mehr ein Speisenbegleiter Bezugsquelle: www.uvinum.de Preis: 14,55 €

Nyetimber Rosé brut, West Chiltington England, 12 %vol. kräuterwürzig und ausdrucksstark mit Hagebutte und Noten von Walderdbeeren, Salbei sowie Brotkruste; die frische Säure ergänzt sich im Mund mit leichtem Schmelz und Cremigkeit; dabei sehr lang und voll mit balanciertem Spiel Bezugsquelle: www.wagners-weinshop.com Preis: 57,00 €

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Vadio bruto, Portugal, 12,5 %vol. sehr reife Aromatik mit Quittengelee und getrockneten Aprikosen gleichzeitig aber auch erdig

2010 Nyetimber Classic Cuvée brut, West Chiltington England, 12 %vol. braucht etwas Zeit, bis er sich öffnet, zeigt dann nussig-röstige Aromen sowie einen Hauch von Schokolade und Roggenbrot sowie gelber Apfel; säurefrisch mit cremigem Nachhall und balanciertem Körper Bezugsquelle: www.wagners-weinshop.com Preis: 42,00 €


2010 Cava Aureum de Mont Marçal Gran Reserva brut nature, 12 %vol. Brioche und Hefezopf, viel Mineralität und Zitrusfrische, reife Art, sehr harmonisch und sehr komplex Bezugsquelle: Mont Marçal Vinícola SA www.mont-marcal.com Preis: 22,00 € 2009 Cava Mastinell nature Gran Reserva, 12 %vol. Zitrusfrische, Mineralität und Brioche mit würziger Art und getrockneten Früchten; sehr dicht und komplex bei guter Perlage und angenehmer Säure Bezugsquelle: Heretat Mastinell SL www.mastinell.com Preis: 19,90 € 2009 Cavas Hill Gran Reserva brut nature, 12,5 %vol. frischer Hefezopf, Butterkeks, Brioche, sehr fein ziseliert mit einem Hauch von gelber Frucht und angenehmer Würze; sehr komplex und dicht mit enormem Druck und Potenzial Bezugsquelle: Henkell & Co. Sektkellerei KG www.henkell-sektkellerei.de Preis: 19,99 € 2012 Vintage brut Gran Reserva Cava, 12 %vol. Zitrusfrucht und reife gelbe Früchte, dazu ein Hauch Exotik und feinste Orangenblüte; am Gaumen nussig-würzig mit viel Harmonie und Mineralität Bezugsquelle: Pere Ventury i Famila SL www.pereventura.com Preis: 27,50 € Cava Mont Marçal brut Rosado, 11,5 %vol. Zitrusfrucht und feine Beeren, dazu Kirsche und etwas Himbeere; am Gaumen elegant fruchtig und komplex Bezugsquelle: Mont Marçal Vinícola SA www.mont-marcal.com Preis: 10,50 € 2012 Cava Perlada Gran Claustro, 11,5 %vol.

reife gelbe Früchte und feine Zitrusfrische, dazu etwas Brioche und Schmelz; komplex und harmonisch mit reifer gelber Frucht Bezugsquelle: Perelada Comercial SA www.castilloperelada.com Preis: 17,00 € Albet i Noya Espriu Reserva brut, 12,5 %vol. florale Nase mit Noten von Orangenblüte und abgeriebener Orangenschale, daneben Zitrusfrucht und ein Hauch Exotik; dicht und raffiniert mit prickelnder Art und Säurefrische Bezugsquelle: Delinat AG www.delinat.com Preis: 14,90 € L’Encert brut Valencia DO, 11,5 %vol. gelbes Steinobst und ein Hauch getrocknete Aprikose, etwas nussig und mineralisch bei angenehmer Säure und Komplexität Bezugsquelle: Anecoop S.Coop. www.anecoopbodegas.com Preis: 7,00 €

TSCHECHIEN 2015 Bohemia Sekt Prestige brut Quality sparkling wine Methode Classique, 13 %vol. mineralische Frische und feine Zitrusfrucht, auch etwas floral mit getrockneten Früchten; im Mund belebend säurefrisch und lang Bezugsquelle: Bohemia Sekt www.bohemiasekt.cz Preis: 8,70 € 2014 Bohemia Sekt Prestige brut Quality sparkling wine Methode Classique, 13 %vol. in der gereiften Variante deutlich mehr Würze und ein Hauch Brioche; am Gaumen prickelnd zitrusfrisch mit belebender Säure, sehr harmonisch Bezugsquelle: Bohemia Sekt www.bohemiasekt.cz Preis: 8,70 €

San Gimignano verkörpert die Essenz der Toskana: Speisen, Kunst, Kultur, historische Gebäude und unberührte Landschaften sind in diesem kleinen mittelalterlichen Städtchen vereint. In unserem Vernaccia di San Gimignano kommen all diese Elemente unverfälscht zum Ausdruck. W W W. C E C C H I . N E T

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WEINGUIDE_STEILLAGEN-WEINE

Österreichische Entdeckungen

Steil- und Terrassenlagen prägen die spektakulärsten Weinkulturlandschaften. Zudem kommen von ihnen die tiefgründigsten Weine. In einer kleinen Serie wollen wir spannende Beispiele vorText: Michael Hornickel stellen. Heute: Österreich Rebflächen werden unterschieden in Flachlagen, Hanglagen und Steillagen. Ein Hang, der steiler als 30 Prozent abfällt, gilt als Steilhang beziehungsweise Steil­ lage – und das nicht nur im Weinbau. In Bergregionen hat man sich schon früh Gedanken über Steigung und Gefälle ge­ ­ macht. Da man üblicherweise keinen Winkelmesser mit sich führt, kann man sich deshalb getrost an die Definition der Alpinisten halten. Die sehen einen Steilhang dann gegeben, wenn ein normal gewichtiger Mensch bei Pulverschnee nicht mehr gera­deaus den Berg hoch­ kommt, sondern durch das Zurückrutschen im Schnee dazu gezwungen wird, ihn in Spitz­ kehren zu bewältigen.

ches gilt übrigens auch für „Ter­ rassenwein“. In Deutschland dürfte etwa 12 Prozent der Rebfläche (rund 12  000 Hektar) darunterfallen. Allein an der Mosel werden knapp 4  000 Hektar mühsam bewirtschaftet. Spitzenreiter dürfte Portugal mit rund 40 000 Hektar sein, vor allem im Dou­ rotal. Italien soll auf etwa 13 000 Hektar Steillagen kommen, Österreich auf weniger als 5 000 Hektar, hier vor allem in der Wachau und der Steiermark, aber auch im Kamptal.

In deutschen Gesetzen und Ver­ ordnungen gibt es verschiedene Definitionen, etwa eine für die Steillagenförderung, eine andere für diverse Umstrukturierungs­ programme oder für die Nut­ zung der Wiederbepflanzungs­ rechte und schließlich eine weitere für die Bezeichnung „Steillage“ oder „Steillagenwein“ auf dem Etikett. Meist drehen sich die Defini­ tionen um die 30 Prozent, wobei ein Weinberg meist inhomogene Hangneigungen aufweist, also zum Beispiel auch unter 30 Pro­ zent fällt, dann aber immer noch als Steillage gelten kann, wenn der Gesamteindruck (oder der Durchschnitt) dies zulässt, etwa durch Flächenanteile, die dann über 30 Prozent liegen. Ähnli­

FOTOS: WEINGUT ERWIN SABATHI

Dabei ist „steil“ nicht gleich „steil“. In manchen Ländern wird ab 20 Prozent Hangnei­ gung von einer Steillage gespro­ chen, in Österreich meist ab 26 Prozent und in Deutschland

in der Regel ab 30 Prozent. Wichtigstes weinbauliches Krite­ rium dürfte sein, dass Steillagen nicht mit radgetriebenen Trakto­ ren bearbeitet werden können.

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Was macht aber nun eine Steil­ lage so besonders? Vor allem in den nördlichen Anbaugebieten bringt sie viele Vorteile. Zu­ ­ nächst sorgt die günstigere Son­ neneinstrahlung für raschere und intensivere Bodenerwär­ mung. Der Einstrahlungswinkel wirft weniger Schatten und trifft zudem mehr Blätter. Im güns­ tigsten Fall nehmen die Reben auch das vom Fluss reflektierte Licht noch auf. Der Energie­ gewinn einer Steillage kann bis zu 30 Prozent über einer Flach­ lage liegen. Steillagen sind zudem weniger frostgefährdet als Tallagen, in denen die Kalt­ luft oft schlecht abfließt. Die oft kargen Böden in Hanglagen sor­ gen zudem für filigrane, minera­ lische Weine. Aber auch die Nachteile liegen auf der Hand. Steillagen sind schwer zugänglich, wodurch viel Handarbeit nötig wird, was die Produktionskosten in die Höhe treibt – und zwar enorm. Das

Deutsche Weininstitut rechnete aus, dass ein Hektar Flachlage etwa 250 bis 400 Arbeitsstunden benötigt, in den steilen Lagen, die ohne Maschinen bearbeitet werden, sind es bis zu 1  600 Stunden pro Hektar, also vier bis sechs mal so viel. Neben der beschwerlichen und kostenintensiven Bewirtschaf­ tung ist der Feinerdabtrag durch Erosion ein Problem. In nieder­ schlagsarmen Jahren kann bei gleichzeitig starker Sonnen­ einstrahlung der Wassermangel dramatische Ausmaße erreichen. Karge Schiefer- oder GranitSteillagen etwa sind mise­ rable Wasserspeicher. Damit der ­R iesenaufwand der Steillagenbe­ wirtschaftung überhaupt lohnt, macht es keinen Sinn, beliebige Weine zu erzeugen. Das geht in Flachlagen einfacher und güns­ tiger. Steillagenweine müssen charaktervoll und individuell sein, die höheren Kosten von den Kunden mit höheren Preisen belohnt werden. So können Steil­ lagen-Gewächse die Leckerbis­ sen im technischen Einheitsbrei sein. An praktisch allen Flüssen mit Weinbau gibt es die steilen Hanglagen, allen voran natür­ lich an der Mosel, aber auch an Ahr und Rhein (Mittelrhein, nördlicher Rheingau, Elsass), an Main und Tauber, etwas süd­ licher am Neckar, an der Donau (Wachau), der Rhône (Condrieu, Côte Rôtie, Hermitage in Frank­ reich, Wallis und Waadt in der Schweiz), dem Douro, dem Aosta Tal und viele mehr. Um den Titel „Steilste Lage Europas“ streiten sich der Engelsfels im badischen Bühler­ tal und der Bremmer Calmont an der Mosel (verhandelt werden Hangneigungen von 65° bis 75°). Der Olgaberg in der Nähe des Bodensees gilt als die höchste Steillage in Deutschland (520 Meter ü.   M.), Château Grillet (Rhône) als die seltenste, der Scharzhof berg als die teuerste, das Cannstatter Zuckerle als die ordentlichste (ein gerades Raster aus Trockenmauern) und auf Madeira gibt es die unzugäng­ lichsten.


STEILLAGEN-WEINE_WEINGUIDE

DIE VERKOSTUNG Aus Österreich verkosteten wir selbstverständlich eine kleine Auswahl Grüner Veltliner (Wachau und Kamptal), ein paar Top-Sauvignons aus der Südstei­ ermark, von hier auch ein paar Chardonnays sowie natürlich Riesling verschiedener Anbauge­ biete. Vor allem die bedeutendste österreichische Spezialität macht dabei immer wieder viel Spaß: Grüner Veltliner! Er gehört ganz klar zu den (wenigen) großen weißen Reben dieser Erde, seine Top-Weine heute zur absoluten Weltspitze. Grüner Veltliner hat ein bisschen was von Riesling (diese frische Direktheit) und gleichzeitig etwas von vollreifen weißen Burgundersorten (eine gewisse Cremigkeit). Das ist eine ideale Kombination, da sie Span­ nung erzeugt, ohne aggressiv zu wirken. Zudem altert Grüner Veltliner gut, passender Standort und geringer Ertrag vorausge­ setzt, und hat gegenüber dem Riesling den Vorteil, dass er kei­ nen Petrol-Ton entwickelt aber selbst nach zehn Jahren eine an Riesling erinnernde Säurefri­ sche bewahren kann, was für ein reizvolles Spiel in gereiften Wei­ nen sorgt. In der Jugend ist die Aromaaus­ prägung des Grünen Veltliners zunächst vom Riesling nicht so weit weg, zeigen sich doch Düfte nach hellen bis gelben Früchten (Birne, Quitte oder klassisch Pfirsich ...) und/oder Zitrus­ noten. Dann entfernt er sich aber völlig vom Riesling und es kommen Aromen von blondem Tabak und das berühmte „Pfef­ ferl“, die helle Pfefferwürze, hinzu, die typischste Aroma­ komponente des Grünen Velt­ liners. Außerdem entwickelt er mit zunehmender Reife attraktiv nussige Noten (Mandeln, Wal­ nüsse). Manchmal erinnert das würzige Aroma auch entfernt an einen nicht voll ausgereiften Muskateller. Neben dem Grünen Veltliner bietet Österreich noch eine wei­ tere Besonderheit von Welt­ niveau, die sich außerhalb des

Landes noch kaum herumge­ sprochen hat: Aus der Steier­ mark kommen heute, neben Neuseeland und ein paar franzö­ sischen Appellationen, die welt­ weit spannendsten Sauvignon Blanc.

HANGNEIGUNG IN PROZENT? ODER GRAD? Ein Anstieg von 30 cm über einer gedachten waagerechten Strecke von 100 cm entspricht der Hangneigung 30 Prozent. Somit entspricht eine Hangneigung von 100 Prozent (Anstieg von 100 cm auf einer Strecke von 100 cm) einem Winkel von 45°. Der rechte Winkel von 90° wäre eine senkrechte Steilwand. Der Engelsfels im badischen Bühlertal soll sich bis zu 75° neigen, am Bremmer Calmont gibt es bewirtschaftete Stellen bis 65°. WAS SIND STK-WEINE? STK steht für Steirische Terroir & Klassik Weingüter. Es ist ein Zusammenschluss von derzeit zehn Weingütern, der sich ebenfalls um eine Lagenklassifikation bemüht. Mit strengen Erzeugungsbedingungen werden „Grosse STK Lagen“, die höchste Stufe, und „Erste STK Lagen“ definiert. Es folgen in der Abstufung nach unten „Ortsweine“ und „Regionsweine“, ebenfalls ähnlich der deutschen VDP-Hierarchie, die einst vom Modell in Burgund inspiriert war. WAS BEDEUTET „ERSTE LAGE“? Hierbei handelt es sich, ähnlich der ersten und großen Lagen des deutschen VDP, um eine privatrechtliche LagenKlassifi­zierung. Sie wird vom 1992 ge­­gründeten Verein der Österreichischen Traditionswein­ güter (ÖTW) vorgenommen und umfasst derzeit 61 Lagen (österreichisch: Riede) mit dem Prädikat „ÖTW Erste Lage“. Ähnlich der DAC-Regelung (Districtus Austriae Controllatus) betrifft dies ausschließlich die traditionellsten Sorten des Donauraumes, Grüner Veltliner und Riesling. Den ersten Lagen soll, ähnlich dem VDP-Konzept, die Definition „Grosse Lage“ folgen.

GRÜNER VELTLINER

93 2016 Atzberg Grüner Veltliner Smaragd Obere Steilterrassen trocken, Wachau, 13,5 %vol. die voluminösere Version von den oberen Terrassen des Atzbergs, die aber nie schwer wirkt, sondern höchstens schmelziger, sich dabei immer zart kräuterwürzig (Fenchel, Anis ...) und attraktiv fruchtig, ja floral zeigt; bei allem Saft und Stoff kommt das großartig mineralisch salin Bezugsquelle: Gritsch www.gritsch.at Preis: 56,00 €

92 2016 Atzberg Grüner Veltliner Steilterrassen trocken, Wachau, 12,5 %vol. Frucht und Würze, Saft und Stoff, alles da, dabei ist die leichtere Version des Atzberg ein sehr individueller Typ in Aroma (von Apfel/Birne über Tabak bis Sahnekaramell) und Struktur: obwohl angenehm leicht, im Alkohol sehr stabil und lang, wird dabei (aus erzhaltigem Gneiss und Schiefer gewachsen) mineralisch fest zusammengehalten Bezugsquelle: Gritsch www.gritsch.at Preis: 24,00 €

91 2016 FJ Gritsch Singerriedel Grüner Veltliner Smaragd trocken, Wachau, 14 %vol. extrem voluminös, wirkt deshalb etwas reif in der Nase (Tannenzapfen, Ingwer ...), ist dann im Mund auch stoffig, saftig und dicht, dabei aber mit

feinem Spiel, ja kühler Art durch mineralischen Biss Bezugsquelle: Gritsch www.gritsch.at Preis: 36,00 €

89 2015 G&R Nastl Steinmassel Grüner Veltliner DAC Reserve trocken, Kamptal, 13 %vol. ein kerniger, uriger Typ (braucht Luft), saftig, gerade und mit Spiel vom Urgestein Bezugsquelle: Weingut G.& R. Nastl Günter und Renate Nastl www.nastl.at Preis: 11,90 €

88 2016 G&R Nastl Kittmannsberg Grüner Veltliner DAC trocken, Kamptal, 12,5 %vol. hellfarbenes, straff vorgeklärtes, fruchtig-würziges Bonbon, saftig, geradlinig und frisch; ein leckeres Trinkvergnügen Bezugsquelle: Weingut G. & R. Nastl Günter und Renate Nastl www.nastl.at Preis: 9,90 €

SAUVIGNON BLANC

93 2015 Erwin Sabathi Pössnitzberg Grosse STK Ried Sauvignon Blanc Alte Reben trocken, Südsteiermark, 13,5 %vol. attraktive Nase, typische Pyrazine hinter reifer Frucht, dick und dicht, rauchig und frisch kräuterwürzig; viel Saft und Stoff, eine Bombe mit rassigen Konturen und immer hell-mineralisch kühl von sehr kalkhaltigem Boden Bezugsquelle: Weingut Erwin Sabathi GmbH www.sabathi.com Preis: 43,00 €

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92 2015 Erwin Sabathi Pössnitzberg G STK Sauvignon Blanc trocken, Südsteiermark, 13 %vol. klare Nase mit reifen Pyrazinen; auch im Mund sehr gepflegt, viel Saft und Säurefrische, kernig, sehr sorten­ typische Länge Bezugsquelle: Weingut Erwin Sabathi GmbH www.sabathi.com Preis: 27,00 €

2015 Tement Zieregg G STK Sauvignon Blanc trocken, Südsteiermark, 13,5 %vol. wirkt noch verschlossen, zeigt aber schon den großen Stoff bei attraktiver, gelber Kräuterwürze; trotz aller Konzentration hell-mineralisch (vom Muschelkalk mit Kalkmergel) geradlinig, zart und doch druckvoll, elegant; abwarten Bezugsquelle: Tement GmbH www.tement.at Preis: 45,00 €

91 2015 LacknerTinnacher Flamberg Sauvignon Blanc trocken, Südsteiermark, 13 %vol. nach Lüften klassisch Pyrazine (Gras ...) auf exotisch-würziger Frucht (Zitrus, Tee, Pfeffer ...); geradlinig hell-mineralisch vom Muschelkalk, dadurch feinziseliertes Mundgefühl Bezugsquelle: Weingut LacknerTinnacher www.tinnacher.at Preis: 27,00 €

88 2015 Maitz Hochstermetzberg G STK Sauvignon Blanc trocken, Südsteiermark, 13,5 %vol. von sehr kalkhaltigem Boden intensive, angenehme Nase mit heller bis gelber Frucht bei würzigem Spiel; saftig-rund

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im Mund mit gerader Frische; sehr ansprechend zu trinken Bezugsquelle: Weingut Maitz www.maitz.co.at Preis: 35,00 €

RIESLING

93 2015 Bründlmayer Zöbinger Heiligenstein 1 ÖTW Riesling Alte Reben DAC Reserve trocken, Kamptal, 13,5 %vol. unverkennbar Riesling mit (umstrittenem) Petrolton; stoffig, dabei sehr straff und mit viel Spannung, erdig-mineralisch und prickelnd-frisch bei apfeliger Frucht im Nachklang, groß Bezugsquelle: Weingut Bründlmayer www.bruendlmayer.at Preis: 42,50 €

92 2015 Schmelz Steinriegl Riesling Smaragd trocken, Südsteiermark 13,5 %vol. sehr spannende Nase, erdig-urig vom seltenen Kalksilikatmarmor, dazu klassische gelbe Frucht, kandierte Grapefruit ...; saftig, recht stoffig, dabei feingliedrig, individuell Bezugsquelle: Familie Schmelz GMBH www.schmelzweine.at Preis: 21,00 €

91 2016 Sepp Moser Gebling 1 ÖTW Riesling DAC Reserve trocken, Kamptal, 13,5 %vol. attraktive Nase, extrem fruchtbetont (weiße Früchte, Nektarine, Weinbergspfirsich ...); stoffig, saftig, fest, nur etwas kurz, wirkt aber angenehm leicht (von KonglomeratVerwitterungsgestein)

Bezugsquelle: Weingut Sepp Moser www.sepp-moser.at Preis: 20,00 €

90 2016 Gritsch Riesling Kalkofen Smaragd trocken, Wachau, 13,5 %vol. dicke, dichte, helle bis gelbe Frucht mit diskreter gelber Kräuterwürze; saftig-stoffiger, burgundischer Typ mit kühlem Feuerstein-Ton, der für noch mehr Spannung sorgt Bezugsquelle: Weingut Gritsch www.gritsch.at Preis: 32,00 €

89 2016 Topf Heiligenstein 1 ÖTW Riesling DAC Reserve trocken, Kamptal, 13,5 %vol. minzige Kräuterwürze auf viel Frucht (Obstkorb, auch Ananas ...) bei cremigem Schmelz, dabei noch etwas ungehobelt; abwarten Bezugsquelle: Johann Topf www.weingut-topf.at Preis: 24,60 € 2016 Stadt Krems Schreck Riesling DAC Reserve trocken, Kremstal, 13,5 %vol. fruchtig-würzige Nase, Weinbergs­ pfirsich bis exotische Früchte; saftig und straff im Mund, braucht noch Reifezeit, das Potenzial ist da Bezugsquelle: Weingut Stadt Krems www.weingutstadtkrems.at Preis: 29,90 €

88 2015 Stift Göttweig Pfaffenberg Riesling DAC Reserve trocken, Kremstal, 13 %vol. fruchtig-würzig, Kräuterwürze auf reifer grüner Birne, konzentriert und mit spannender Mineralik Bezugsquelle: Weingut Stift Göttweig www.weingutstiftgoettweig.at Preis: 29,90 €

CHARDONNAY

94 2015 Erwin Sabathi Pössnitzberg G STK Chardonnay Alte Reben trocken, Südsteiermark, 13,5 %vol. vom kargen, kalkhaltigen Tonmergel bis Tonschiefer kommt dieser mächtige, typisch buttrige, zart röstig-rauchige Chardonnay mit Stoff und Extrakt, Konturen und Tiefe; ewig lang, dabei mineralisch vibrierend Bezugsquelle: Weingut Erwin Sabathi GmbH www.sabathi.com Preis: 43,00 €

91 2015 Erwin Sabathi Pössnitzberg G STK Chardonnay trocken, Südsteiermark, 13 %vol. der kleine Bruder von weniger alten Reben überzeugt zunächst durch seine zarte, helle Aromatik (vom Kalkboden?!), dem ein etwas raues Holz gegenübersteht; Geschmacks­ sache, noch reifen lassen Bezugsquelle: Weingut Erwin Sabathi GmbH www.sabathi.com Preis: 25,00 €

89 2015 Tement Sulz 1STK Morillon trocken, Südsteiermark, 13 %vol. Morillon ist eine Variation des Chardonnay und neben Sauvignon Blanc die zweite steirische Leitsorte; das Exemplar vom kalkhaltigen Mergelboden der Lage Sulz wirkt noch etwas roh, doch die helle Fruchtigkeit mit dezenter, frischer Kräuterwürze kommt langsam durch Bezugsquelle: Tement GmbH www.tement.at Preis: 23,00 €


NIEDERÖSTERREICH. GROSSE KUNST . OHNE ALLÜREN .

Niederösterreich – eine geschützte

zeichnet und dennoch am Boden

Ursprungsbezeichnung der EU für

geblieben sind. Kunstwerke aus Natur,

österreichischen Qualitätswein. Hier

Tradition und Vision, komplex und

entstehen Weine, die vielfach ausge­

leichtfüßig zugleich. österreichwein.at


WIR FREUEN UNS ÜBER IHRE MEINUNG SCHREIBEN, FAXEN ODER MAILEN SIE AN DIE REDAKTION MEININGERS WEINWELT Maximilianstraße 7-17 67433 Neustadt Fax 06321 890884 weinwelt@meininger.de MEININGERS WEINWELT 6/2017 Meiningers Deutscher Sektpreis Eine schöne Auswahl an Sekten stellen Sie in Ihrer aktuellen Ausgabe mal wieder vor! Ich habe mich über den „ShootingStar-Tipp“ Griesel ganz besonders gefreut. Das sind tolle Sekte zu tollen Preisen. Davon habe ich gleich mal was für Weihnachten zurückgelegt. Im Gegensatz zu anderen Ihrer Empfehlungen. 50 oder gar 68 Euro pro Flasche finde ich dann doch etwas zu teuer. Hans Strub, per E-Mail MEININGERS WEINWELT 6/2017 Zeit für saure Sinnlichkeit Trinkessig? Sowas gibt es wirklich? Im Interview habe ich ja schon etwas darüber erfahren, mich würde aber interessieren: Lohnt es sich, gleich eine ganze Flasche davon zu bestellen? Gerade zum Aperitif oder Digestiv finde ich es immer schön, seinen Gästen auch eine alkoholfreie Alternative anzubieten. Mehr wie einen Fingerhut voll wird man aber wohl nicht trinken. Oder können Sie mir sagen, in welchen Restaurants man einen Trinkessig probieren kann? Renate Fischer, per E-Mail

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Sehr geehrte Frau Fischer, Es freut uns sehr, mit unserem Beitrag Ihr Interesse geweckt zu haben. Unter der angegebenen Website doktorenhof.de finden Sie ein Verzeichnis mit einigen Restaurants, welche die Produkte vom Weinessiggut verwenden. Auch im Onlineshop können Sie kleine Größen (125 Milliliter) bestellen. die Redaktion MEININGERS WEINWELT 6/2017 Tief im Berg Unglaublich, was sich Winzer immer wieder einfallen lassen. Um einen Wein zu lagern, extra einen Stollen mieten und die Flaschen dann 4 000 Meter in die Tiefe schleppen. Kein Wunder, dass der Wein seinen stolzen Preis von 80 Euro hat. Spannend ist die Geschichte aber dennoch und macht den Wein schließlich zu etwas Einzigartigem. Zu Weihnachten hätte ich diesen auch gerne meiner Frau (sie liebt Gewürztraminer) geschenkt, leider scheinen aber alle Flaschen schon vergriffen zu sein. Robert Kamm, per E-Mail MEININGERS WEINWELT 6/2017 Big Five & Große Weine Südafrika steht immer noch ganz oben auf meiner Reiseliste! Und der Artikel von André Dominé macht unheimliche Lust, diesen Traum endlich einmal wahr werden zu lassen. Die Bilder sind grandios – die Landschaft, die Tierwelt, einfach toll! Und die Weingutstipps werden mir bei meiner Planung

sicherlich eine große Hilfe sein. Ulrike Heurich, per E-Mail MEININGERS WEINWELT 6/2017 Zu zweit geht’s besser Ich finde es unglaublich wichtig, dass sich die Winzer an der Mosel für den Erhalt der Kulturlandschaft einsetzen. Weinbau an der Mosel bedeutet Schwerstarbeit – umso schöner, wenn sich junge Menschen wie die hier vorgestellten Geschwisterpaare von der Schönheit des Winzerberufs begeistern lassen. Außerdem habe ich noch eine weitere Entdeckung an der Mosel gemacht, die man im Auge behalten sollte: Das junge Winzerehepaar Kiebel erzeugt tolle Weine „im wilden Westen Deutschlands“ mit mutiger Flaschenausstattung, die an den echten Wilden Westen erinnert. Wolfgang Kleinmann, per E-Mail MEININGERS WEINWELT 5/2017 Best of Riesling Das neue Heft ist wieder voll mit interessanten Artikeln, sei es für die nächste Urlaubs­ planung oder Wissenswertes über unseren Wein und seine

Produzenten. Immer wieder lesens- und lernenswert sind die Beiträge von Michael Hornickel über Weinbeurteilungen und Verkostungen, weil sie kritisch und auch selbstkritisch sind. Weiter so bitte. Ein noch vernachlässigtes Thema ist meines Erachtens Süße beziehungsweise Restzucker im Zusammenhang mit der Beschreibung „halb­ trocken“ oder „feinherb“. Wenn ich als Verbraucher einen halbtrockenen Wein kaufe, also einen Wein mit mehr unver­ gorenem Zucker, stelle ich mir vor, dass der Wein weniger Alkohol enthält. Ihn gibt es, aber selten nur. In Ihrer „Best of Riesling“-Verkostung in der Kategorie V belegt erfreulicherweise Platz eins der 2016 „Gunderloch“ Kabinett mit 10 Volumenprozent Alkohol, aber punktmäßig gleichauf Weine mit 13 und 12,5 Volumenprozent ... Das ist schade, denn – das unterstelle ich – sind diese Weine chaptalisiert. Wofür, warum? Es geht doch ohne Anreicherung! Und Sie haben bei den Verkostungen die Möglichkeit, diese – mit Verlaub – Unsitte zu zensieren! Meine Frau und ich freuen uns auf Riesling Spätlesen von der Mosel, halbtrocken, mit 9,5 Volumenprozent Alkohol. Davon kann sie „hemmungslos“ einen Schluck mehr trinken. Ist das nicht im Interesse des Produzenten?! Jörn-Hinrich Christen, per E-Mail


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IMPRESSUM_SERVICE

AUSKUNFT ZUM ABONNEMENT Herausgeber Peter Meininger Geschäftsführung Andrea Meininger-Apfel, Christoph Meininger Chefredaktion Ilka Lindemann Art Director Sabine Wulffert Redaktion Carla Bongers, Silke Muffang, Christine Neubecker (geb. Krieger) Freie Autoren und Mitarbeiter dieser Ausgabe Felicity Carter, Veronika Crecelius, André Dominé, Domenico Durante, Wolfgang Faßbender, Herbert Heil, Michael Hornickel, Jürgen Mathäß, Stefan Nink, Felicitas Then, Alexander Thürer, Christian Wolf Verkostungsleitung Christian Wolf Layout Manfred Bachtler, Steffen Heppes, Patrick Rubick Geschäftsleitung Produktion Horst Emmert Geschäftsleitung Media Ralf Clemens Stellvertretende Gesamtleiterin Media Jutta Huhn Mediaberater/in Jörg Sievers, Charlotte Balonier Vinothek/Leserservice Melanie Bosse/Marita Hock Vertrieb DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Düsternstraße 1-3, 20355 Hamburg, www.dpv.de Titelfoto AD LUMINA/Ralf Ziegler MEININGERS WEINWELT – Das Magazin für Genießer erscheint sechsmal jährlich in der MEININGER VERLAG GmbH, Maxi­­­­­­­­mi­­lian­straße 7-17, 67433 Neustadt, Tel. 06321 8908-0, Telefax: 06321 8908-84 Druck PVA, Landau Kartographie Fischer, Aichach Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge, Abbildungen, Karten und Pläne sowie die Darstellungen der Ideen sind urheberrechtlich geschützt. Eine Verwertung einschließlich des Nachdrucks ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages möglich. Dies gilt auch für Aufnahmen in elektronischen Datenbanken und Vervielfältigungen auf CD. Anzeigen-Preisliste Nr. 20, gültig ab 1.1.2018 Das Heft ist im Zeitschriftenhandel erhältlich. Ein­­zelheft-Preis 7,80 Euro inkl. MwSt. Im Lesezirkel darf MEININGERS WEINWELT nur mit Verlagsgenehmigung geführt werden. Dies gilt auch für den Export und Vertrieb im Ausland. Bestellungen von Einzelheften richten Sie bitte an: MEININGER VERLAG, Leser-Service, Maximi­ lianstraße 7-17, 67433 Neustadt. Das Abonnement kostet 38,70 € und hat eine Mindestlaufzeit von einem Jahr (6 Ausgaben). Danach kann es jederzeit schriftlich beim MEININGER VERLAG gekündigt werden.

ISSN: 2194-6930 MEININGERS WEINWELT erscheint 6x jährlich Deutschland: 38,70 ¤ inkl. Versand Ausland: 50,35 ¤ inkl. Versand (Normalpost) per Luftpost: 61,70 ¤ Tel. 06321 8908-30 Fax 06321 8908-14 E-Mail vertrieb@meininger.de

AUSKUNFT ZU ANZEIGEN ARGENTINIEN Diego Eidelman Bulnes 1785 P.8 C C1425DKC Buenos Aires Tel. +54 911 56175036 Fax +54 11 48280622 E-Mail diego@clubsycountries.com AUSTRALIEN InterMedia Worldwide Mr. Mike McCorry 105 Albion Street AUS-Surry Hills, Sydney NSW 2010 Tel. +61 292111690 Fax +61 292802893

ITALIEN Ediconsult Internazionale Piazza Fontane Marose, 3 I-16123 Genova Tel. +39 010 583684 Fax +39 010 566578 E-Mail wine@ediconsult.com USA Hans J. Niebergall Wines from California 474 N Bedford Road Bedford Hills, New York, 10507 Tel. +1 914 7086241 E-Mail niebergall@niebergall-law.com

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FRANKREICH Ute Schalberger Gladbacher Str. 44 50672 Köln Tel. 0221 58919393 Mobil 0171 4421231 E-Mail ute.schalberger@t-online.de

Dieser Ausgabe liegt ein Prospekt folgender Firma bei: Outfittery GmbH Leuschnerdamm 31, 10999 Berlin Wir bitten unsere Leser um freundliche Beachtung

AUF EINEN KLICK! Europas größtes Portal für die Getränkebranche: Weine & mehr, News, Events, Adressen, Verkostungen & Wettbewerbe auf www.meininger.de. Im MEININGER VERLAG erscheinen:

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vor schau SOMMELIER MAL ANDERS

Den Beruf des Sommeliers oder der Sommelière kennen wir, klar. Schließlich stehen sie uns mit Rat und Tat im Restaurant zur Seite, was die Auswahl des passenden Weins zum Essen betrifft. Aber haben Sie schon einmal von einem Bier-, Schokoladen- oder sogar Fleischsommelier gehört? Wir stellen Ihnen die unterschiedlichen SommelierBerufe vor.

NICHT VERPASSEN: WIR ERSCHEINEN AM 10. JANUAR

MIT ODER OHNE GAS? Was macht Mineralwasser eigentlich so einzigartig? Auf welche Zusammensetzung der Mineralien sollten Sie achten? Und wie wirkt sich das auf den Geschmack aus? Wir haben die neusten Trends in Sachen Mineralwasser aufgespürt und empfehlen ideale Kombinationen von sprudelnd bis still für den perfekten Weingenuss.

BIERZO – JAKOBSWEG ZWISCHEN DEN REBEN

FOTO: BEPSY/SHUTTERSTOCK.COM

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Kein Weingebiet am spanischen Jakobsweg arbeitet so terroirorientiert und individuell wie die kleine Mencía-Appellation Bierzo am westlichsten Rand Kastiliens. Ob zu Fuß oder komfortabel mit dem Auto – eine Entdeckungstour ist die Region auf jeden Fall wert. Wir haben uns vor Ort genauer umgesehen.

UND SONST NOCH I Meiningers Rotweinpreis 2017 I Italienischer Star Amarone I Top 100 – die Verkaufshits 2017 I Ernteberichte I Dine and the City: Lissabon

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MOMENT MAL

WELT AUS FILZ 9 000 Produkte aus Filz fertigte die britische Künstlerin Lucy Sparrow für ihren Pop-up-Store „8’till Late“  in New York an. Champagner­flaschen zählten übrigens zu den meistverkauften Lebensmitteln des Kunstprojekts. Uns wundert das nicht ... www.sewyoursoul. co.uk

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LINDEMANNS FINISH

Ilka Lindemann, Chefredakteurin, lindemann@meininger.de

o langsam neigt sich das Jahr dem Ende zu. Die Winzer haben in allen Teilen des Landes die Ernte eingeholt, der Jahreswechsel steht an und wir planen schon wieder die Reisen für das kommende Weinwelt-Jahr. Zeit also, um kurz durchzuschnaufen, innezuhalten und sich ganz dem Wein zu widmen.

KURZTRIP NACH MÜNCHEN GEFÄLLIG? DANN TREFFEN SIE UNS IM NOVEMBER AUF DER FORUM VINI

Haben Sie Lust, uns auf eine Weinreise der besonderen Art zu begleiten? Vom 10. bis zum 12. November findet zum 33. Mal die Weinmesse FORUM VINI in Münchens MOC statt. Dort können Sie von Cava bis Zinfandel alles probieren, was das Herz begehrt und sich so auf eine vinophile (Wein)Reise durch die wichtigsten Weinländer begeben. Auf einer der größten deutschen Endverbrauchermessen rund um den Wein präsentieren deutsche und internationale Aussteller aus den Bereichen Wein, Schaumwein, Spirituosen, Delikatessen wie auch Weinzubehör und Accessoires ihr Portfolio. Sie können flanieren, verkosten, mit den Winzern und Experten sprechen und sich vor Ort gleich für die Feiertage eindecken. Und da sich Wein am schönsten zum Essen präsentiert, mangelt es auch nicht an kulinarischen Zückerchen. Die FORUM VINI bietet darüber hinaus aber noch viel mehr. Das Rahmen­ programm beinhaltet zahlreiche Weinseminare, die von hochkarätigen Referenten aus der Weinszene gehalten werden. So bieten sich vom EinsteigerSensorik-Seminar bis hin zu Themenverkostungen wie „Wein & Brot“ viele Möglichkeiten, Ihr Weinwissen zu vertiefen. Und zum ersten Mal gibt es in diesem Jahr eine Sonderverkostungsfläche, die an jedem Tag unter einem anderen Fokus steht. Am Freitag wird sich alles rund um den spanischen Cava drehen, am Samstag liegt der Themenschwerpunkt auf dem Anbau­ gebiet Rías Baixas und der Messesonntag wird unter dem Stern des französischen Languedoc stehen. Stellen Sie sich das Ganze wie einen großen Marktplatz der Genüsse vor, auf dem Sie Gleichgesinnte treffen und mit Ihrem Lieblings-Winzer ins Gespräch kommen können. Entdecken Sie auf Ihrer persönlichen Weinreise Neues und lassen Sie sich inspirieren. Egal, ob Sie vinophil nach Italien, Frankreich, Luxemburg, Neuseeland oder Kalifornien reisen möchten, hier treffen Sie garantiert das richtige Weingut. Ach ja, und wenn Sie uns kennenlernen möchten, wir sind auch vor Ort, sind offen für Gespräche und geben unser Insiderwissen gerne an Sie weiter. Also, wir sehen uns Mitte November in München.

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BRING EXCEPTIONAL TO THE EVERYDAY

T H E

L A N D

www.vinalosvascos.com

O F

Exklusiv-Importeur für Deutschland: www.cwdwein.de



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