Meiningers Weinwelt Ausgabe 02-2018

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SCHWEIZ SFR 13,50 · ÖSTERREICH ¤ 8,80 · LUXEMBURG ¤ 9,20 · ITALIEN ¤ 10,50

2 100 P TO ESTENN E B DIE TSCHINE U DE TWE RO

Geheimtipps Lissabons Gastrokonzepte

Bierzo extrem Weine am Jakobsweg

Wasser marsch Die besten WeinKombinationen

FEBRUAR MÄRZ 2018 DEUTSCHLAND ¤ 7,80

ITALIENS KULTWEIN AMARONE DELLA VALPOLICELLA

ROTWEIN-SCHMIEDE AHR Die Näkel-Schwestern machen die spannendsten Rotweine Deutschlands


DIE AROMEN

REVOLUTION SENSA. IMMER DAS PASSENDE GL AS.

SO EINFACH GEHT WEINGENUSS. Mit SENSA wird moderner Weingenuss ganz einfach, denn jede Glasform passt exakt zu einem Aromen- oder Weinstil. Ganz unkompliziert bildet SENSA mit nur vier Glasgrößen für leichte-frische, fruchtigfeine, samtig-üppige oder kraftvoll-würzige Weine die wichtigsten Weine der Welt ab. Ein weiteres Glas für Sekt und Champagner rundet die Kollektion ab. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen Rotwein, Weißwein oder Rosé handelt. Entscheidend sind ganz alleine Charakter, Aroma, Duft und Geschmack .

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Das Glas der Profis. protect


WELCOME

iebe Leserin und lieber Leser, trinken Sie auch im Winter lieber Rotwein als im Sommer? Offenbar passt so ein tief­­ dunkler, samtiger, kräftiger Tropfen am besten zu kusche­ ligen Anlässen, wenn es draußen stürmt und schneit. Um solche Weine keltern zu können, braucht der Winzer das Jahr über viel Sonne und Wärme. Weswegen wir in Deutsch­ land gerne zu südlichen Herkünften greifen. Dabei haben die Rotweine aus heimischen Gefilden in letzter Zeit erheb­ lich an Tiefe und Kraft gewonnen. Eine erstaunliche Entwicklung, für die der Klimawandel – den gerade die Winzer seit Jahren aufmerksam registrieren – nur eine Erklärung ist. Wenn neuerdings immer mehr mediterrane Sorten wie Syrah oder Tempranillo bei uns mit Erfolg angebaut werden, hat diese Tendenz auch viel mit der internationalen Erfahrung und der daraus resultierenden Experimentierfreude insbesondere der jungen Winzergenerationen zu tun. Durch sie wird die Stilistik der deutschen Rotweine nachhaltig ergänzt und verändert. Komplexe und finessen­ reiche Cuvées im Bordeaux-Stil, gehaltvolle und perfekt vinifizierte Barrique-Weine, daneben aber auch fruchtige, saftige Vertreter oder die feinen, eleganten Spätburgunder, die eine unverkennbare deutsche Handschrift tragen ... Die deutschen Rotweine haben ein Niveau erreicht, von dem man vor 25 Jahren nur träumen konnte. Und Sie können sich davon überzeugen, indem Sie die prämierten Gewächse von Meiningers Rotweinpreis probieren, für den in diesem Jahr rund 1 100 deutsche Rotweine verkostet wurden. Die Ergebnisse stellen wir Ihnen ab Seite 76 im Meiningers Weinguide vor. Wir behaupten: Noch nie waren deutsche Rotweine so vielfältig, so spannend, so gut! Decken Sie sich am besten gleich mit Ihren Lieb­ lingsweinen ein. Sie werden sehen – darunter sind Weine in allen Stilrichtungen und Typizitäten.

Belebt den Weingenuss. Ein guter Wein – das ist Genuss pur. Und zu jedem guten Wein empfiehlt sich ein ebenso gutes Wasser. Staatl. Fachingen ist perfekt, denn es wirkt ausgleichend auf den Geschmackssinn, indem es die Geschmacksnerven neutralisiert. Eine ideale Basis, um die vielschichtigen Aromen des Weines genießen zu können. Staatl. Fachingen – belebt den Weingenuss!

Andrea Meininger-Apfel und Christoph Meininger, Herausgeber

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Die Nr. 1 Reserva aus der Rioja!

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*Quelle: Nielsen: LEH o. Discount, Absatz & Umsatz, Basispreis Rioja Reserva > 10 €, YTD KW 39/2017

Modern gelebte Tradition seit 1858


inhalt 2 2018 8 STARTER

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Welcher Wein zu pochiertem Ei mit Trüffel?

10 6 SELLS

Unsere ganz privaten Weintipps

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11 QUICK-CHECK

TV-Koch Ludwig Heer lebt für Kompromisse

12 WEIN

KLEINES ANBAUGEBIET GANZ GROSS Spaniens Bierzo wächst über sich hinaus

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20

ZWEI SCHWESTERN MACHEN VON SICH REDEN Das Weingut Meyer-Näkel im Portrait

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SPITZEN-EVENTS So feiert die Wein-Elite: Sommelier Summit & Meiningers Finest 100

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DO IT YOURSELF In Portugal selbst zum Winzer werden

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WEIN_NEWS Accessoires für Weinliebhaber

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WEIN_KOLUMNE Michael Hornickel über den Duft des Schiefers

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38 DINE

PROFIS PACKEN AUS Die Kenner von Brot, Käse & Co.

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DINE AND THE CITY: LISSABON Musik und Wein gehören hier zusammen

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PERFEKTES TEAM Welches Wasser passt zu welchem Wein?

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inhalt 54

DINE-EMPFEHLUNGEN Spannende Gastrokonzepte

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DINE_NEWS Gadgets und Zubehör rund um den Genuss

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DINE_KOLUMNE Felicitas Then röstet Kohl mit Köpfchen

62 TRAVEL

RAUS AUFS LAND! Abstecher in die Normandie

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TRAVEL_NEWS Neueröffnungen und Tipps für Reiselustige

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TRAVEL_KOLUMNE Stefan Nink unterwegs auf Capri

75 MEININGERS WEINGUIDE FÜR SIE VERKOSTET

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74

MEININGERS ROTWEINPREIS Meisterhafte Rotweine aus Deutschland

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ITALIENISCHE ELEGANZ & SINNLICHKEIT Amarone della Valpolicella

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ten s e b hen e i D utsc e de t wein R o S eit e 7 6 P TO

94

VERKAUFSHITS IM HANDEL Die Topseller aus 2017

98

BYE, BYE TERROIR-SERIE Unser erstaunliches Fazit

58

STANDARDS 3

Welcome 100

Mailbox 101

Vinothek 103

72

Impressum & Service 104

Vorschau 106

Lindemanns Finish

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STARTER

EI EI EI ,

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GOURMAND

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FOTOS: STOCKFOOD/STELLA; WWW.NIKITA-KULIKOV.DE

Am Anfang war das Ei … Zum Jahresbeginn kommt uns nach den Festtagen mit üppigen Speisen und Plätzchenoverkill etwas Leichtes gerade recht! Mit Trüffel und Bohnen wird das pochierte Ei im Handumdrehen zur formschönen Leckerei. Sichern Sie sich das Rezept unter www.meiningers-weinwelt.de. Der Weintipp zum pochierten Ei mit Trüffel von Carine Patricio Für mich ein absolutes Highlight zu Trüffelgerichten: Der 2006er Pinot Gris Rotenberg der Domaine Zind-Humbrecht aus Turckheim im Elsass. In der Nase hat der Wein neben Quitte und Birne erdige Noten von Waldböden, Pilzen und Trüffel, sodass das Gericht noch intensiver schmeckt. 2006 war im Elsass kein einfaches Jahr, da die Edelfäule sich früh und weit ausbreitete. Olivier Humbrecht arbeitet biodynamisch und verwendet keine Zusatzhefen, daher ist 2006 sein Pinot Gris Rotenberg nicht komplett durchgegoren. Kein Wunder, dass der Wein eher an eine Spätlese erinnert, komplex, harmonisch, dicht und sehr ausgewogen ist. Er ist intensiv, präsentiert sich sehr kraftvoll, hat eine schöne Länge und eine sehr gut eingebundene Säure. Die Weine sind generell sehr ausdrucksstark, charaktervoll und sehr eigen. Es sind Terroirweine, die nicht nur den Charakter der Böden transportieren, sondern ebenfalls die Unterschrift von Olivier tragen. Carine Patricio ist seit September 2017 Betriebsleiterin & Sommelière im Sagebiels Fährhaus, davor arbeitete sie als Chef Sommelière im Restaurant Jellyfish in Hamburg.


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UNSERE HIGHLIGHTS

sells

Was Sie über unsere 6 wissen sollten ...

Neues Jahr, neue Weine, neue Entdeckungen. Wir haben wieder spannende Weine für Sie aufgespürt und möchten Ihnen unsere Kostproben nicht vorenthalten.

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2014 L’enfant perdu, IGP Côtes Catalanes, Frankreich Domaine des Enfants Die Lust auf Wein war für den Schweizer ­Marcel Bühler stärker als der Banker-Job. Deshalb erwarb er im Roussillon verstreute alte ­Weinberge. Seine ­Cuvées wie diese ­fangen die karge Natur mit Aromen von ­Wildkräutern, Oliven, Kirschen und ­Blutorange ein, dazu feine Würze und ­Spannung. Trotz ­südlichem Volumen ­immer anregend. Preis: circa 22,00 € www.kasparspirituosen.de Highlight von André Dominé (Frankreich-Experte)

2016 Tacheles Marc & Jan Weinreich Klassischer Natur- und Orangewein: biologischorganischer Anbau, maischevergoren, ungeschwefelt und unfiltriert. Ein Bacchus, der mit großer Duftigkeit ­begeistert, am Gaumen eine Textur wie ein Grüntee, mit Tanninbiss und feiner Frische. Grandioser Aperitif und Küchen­wein, wohlgemerkt als Wein für den Koch, nicht für die Soße! Preis: 12,00 € www.natuerlich weinreich.me Highlight von Sascha Speicher (Chefredakteur MEININGERS SOMMELIER)

2016 Pfeffererde ­Riesling trocken, Rheinhessen Weingut Familie Geil Unglaublich ­geschliffener Riesling der Brüder Sebastian und Paul Geil mit ­kalkiger Nase, dezent Apfel und Quitte, leicht minzigen und kräutrigen Aromen; im Mund ­geradlinig und frisch mit knackiger Säure. Ist straff und macht Spaß. Preis: 14,90 € www.geil.wine/ Highlight von Ilka Lindemann (Chefredaktion MEININGERS WEINWELT)

2011 Emozione Weingut Dirk Wendel Ein rheinhessischer ­Likörwein im Stile eines guten Tawny Ports. ­Genau das Richtige für die kalten Tage. Saftig, konzentriert, langer Nachhall, vollreife Frucht. Man muss nicht immer in die Ferne schweifen, um solche Überraschungen zu ­entdecken. Preis: 15,00 € www.diewein schmiede.com Highlight von Christian Wolf (Director Degustation MEININGER VERLAG)

2015 Chablis 1er Cru Vaillons, Frankreich Domaine Jean-Paul et Benoît Droin Ein Chardonnay aus dem Burgund comme il faut: feine kalkige Nase, viel Kräuterwürze, süße weiße Blüten, am ­Gaumen engmaschig, kompakt, viel kalkiger Grip, kraftvoller Typ; macht nicht nur zum Menü eine gute Figur, sondern auch einfach so fürs Plaisir … Preis: circa 45,00 € www.alpinawein.de Highlight von Christoph Meininger (Geschäftsführung MEININGER VERLAG)

2016 Wolfshöhle ­Riesling Kabinett ­trocken, Mittelrhein Weingut Dr. Kauer Es gibt ihn noch, den echten Riesling Kabinett: wirklich leicht (10,5 ­Volumenprozent) und filigran! Kauers Rieslinge sind keine konfektionierten Aromabomben, sondern der knackige aber subtile Ausdruck seiner Herkunft ­Mittelrhein mit dem ­typischen, natürlichen Hauch von Schiefer. Preis: 9,00 € www.weingut-dr-kauer.de Highlight von Michael Hornickel (Vorstand MUNDUS VINI)

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QUICK-CHECK

Echt oder fake: Wie viel wird in TV-Küchen getrickst? In den circa 100 Kochsendungen, in denen ich präsent war, war nichts fake. Allerdings sieht im TV alles etwas einfacher aus, als es tatsächlich ist. Das liegt daran, dass im Hin­ tergrund viele fleißige Helfer am Werkeln sind, die alles akribisch mit vorbereiten, abfüllen, abwiegen, schälen oder gar vor­ schneiden. Und wenn tatsächlich mal etwas anbrennen sollte, wäre sofort jemand zur Stelle, der einen neuen Topf und neue Lebensmittel reichen würde. Mir ist so etwas Gott sei Dank noch nie passiert. TV-Auftritte, Restaurant, Pralinenmanufaktur, Kochkurse … Bleibt Ihnen im Alltag noch Zeit für Genuss? Meinen Job habe ich mir schließlich selbst ausgesucht und wenn ich den Stress wirk­ lich vermeiden wollte, könnte ich ja weniger Aufträge annehmen. Zeit für Genuss hat aber gar nichts mit dem hektischen Ar­­ ­ beitsalltag zu tun. Ich plane Genusszeit genauso konsequent wie Geschäftstermine, dann klappt das meistens.

FOTO: TOBIAS FRÖHNER/WWW.TOBIAS-FROEHNER.COM

FOTO: ???????????

Sind Sie ein gelassener Gast oder würzen und bessern Sie nach? Ich bin der angenehmste Gast, den sich ein Gastronom oder auch privater Gastgeber wünschen kann: Ich kann mich nicht daran erinnern, mich jemals über ein Essen beschwert zu haben. Auch wenn mir jeder kleine Fehler sofort auffällt, weiß ich doch, wie viel Arbeit hinter dem Kochen steckt und wie leicht kleine Fehler passie­ ren können. Wenn tatsächlich mal was ganz daneben geht, wird die Welt auch nicht gleich untergehen. Schokolade naschen oder für den Sixpack trainieren? Ich lebe für Kompromisse! Schokolade UND SixpackTraining geht auch! Ludwig Heer ist TV-Koch und Stammgast in Sen­ dungen wie Kerners Köche, Grill den Profi und Kaffee oder Tee. www.ludwigheer.de

LUDWIG

Was ist ein absolutes No-Go in Ihrer Küche? Schlechte Qualität der Lebensmittel und achtungsloser Umgang mit meinen wirklich tollen Mitarbeitern.

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UNBEKANNTE

Vielen Kennern der spanischen Weinszene gilt der Bierzo im Nordwesten Spaniens als der zukünftige strahlende Stern am spanischen Weinhimmel, ausgestattet mit der großen autochthonen Rotweinsorte Mencía, sowie einem spektakulären Terroir. Text: David Schwarzwälder

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FOTOS: BODEGAS MAURO; MELBA/AGE/STRANDPERLE; CASTRO VENTOSA ; DEMENCIA DE AUTOR; JEAN-MARC CHARLES/AGE/STRANDPERLE; MAURITIUS IMAGES/AGE FOTOSTOCK/XAVIER FORÉS; LOSADA VINOS DE FINCA

WEIN

Eduardo García der Bodegas Mauro ist einer der wichtigsten Wein­ macher im Bierzo

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WEIN

Das kleine Anbaugebiet

im äußersten Nordwesten Kastilien und Leóns stimuliert die Weingemüter, und Großes wird erwartet. Den meisten Weinreisenden ist das Gebiet nach wie vor unbekannt, ganz anders als den Jakobspilgern, die ob der steilen Anstiege mit einem lachenden und einem ­weinenden Auge an die wundervollen Land­ schaften des Bierzo zurückdenken. Benannt ist die DOP Bierzo nach einem gleich­ namigen Landstrich, der sich eingekeilt zwi­ schen den kargen Landschaften der nördlichen Meseta und dem üppigen grünen Hügelland Galiciens mit einer ganz eigenen Landschaft von seiner Umgebung absetzt. Der Bierzo ist gleichzeitig fruchtbare Flusswanne und steil aufragende Berglandschaft, durch die sich als kulturelles und wirtschaftliches Band der Ja­­ kobsweg schlängelt. Touristisch ist das Gebiet selbstredend erschlossen, die Ausrichtung – wen wundert’s – ist vornehmlich auf die Ja­­ kobs­­pilger ausgelegt. Echten Luxus sucht man folglich vergebens. Die meisten Herbergen fal­ len rustikal aus, wobei die relativ beschränkte Auswahl auch angenehme Überraschungen bergen kann. Eine Ausnahme macht sicherlich der kleine Parador in Villafranca del Bierzo, dem touristischen Zentrum des Gebietes. Obwohl man zwar das historische Flair vieler anderer Häuser der Kette vermisst, sind alle normalen Annehmlichkeiten geboten, inklusive eines Pools und einer kleinen Gartenanlage. Man muss sich den Bierzo als landschaftlichen Zwischenakt, als einen Übergang vom trocke­ nen ins feuchte und grüne Spanien vorstellen, als gewissermaßen absolut eigenständigen Ort, abgeschottet gegen Ost wie West von mit Laub­ wäldern gekrönten Bergketten. Ist man als Pil­ ger auf mühevollen Wegen im Bierzo angekom­ men, ist es ein Aufatmen nach durchlaufenen Strapazen aber auch ein Innehalten, eine men­ tale Vorbereitung, um die letzte große Etappe nach Santiago de Compostela in Angriff zu nehmen. So muss es auch die Kirche im Mittel­ alter gesehen haben, denn das paradiesische Tal entwickelte sich auch zum Auffangbecken für die Erschöpften, Verzweifelten und auf dem

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Pionier des modernen Bierzo und international bekannter MencíaOenologe: Raúl Peréz von Castro Ventosa


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WEIN

Autodidakt Nacho León produziert in Villafranca einen erstaunlich konzent­ rierten Mencía

WEINGÜTER Akilia Carretera LE-142, Km 54,7 24401 Ponferrada www.akiliawines.com Bodegas Estefanía Cta. de Dehesas a Posada del Bierzo Ponferrada www.mgwinesgroup.com/en/ bodegas-estefania Bodegas Mauro Carretera de Villabañez, Km 1 47320 Tudela del Duero www.bodegasmauro.com Bodegas y Viñedos Castro Ventosa Finca El Barredo, s/n 24530 Valtuille de Abajo www.castroventosa.com Casar de Burbia Travesía Constitución, s/n 24549 Carracedelo www.casardeburbia.com Losada Vinos de Finca Ctra. a Villafranca Le-713, Km 12 24540 Cacabelos www.losadavinosdefinca.com Veronica Ortega 24530, Valtuille de Abajo Kastilien-León


Weg Erkrankten, denen die von Mönchen geleiteten Hospitäler Hilfe leisteten. So findet sich kaum ein Platz in der christlichen Welt mit einer derartigen Konzentration an Nieder­ lassungen der verschiedensten Kirchenorden, deren Baudenkmäler noch heute zu bewun­ dern sind. Der Bierzo ist leuchtende Kultur­ landschaft, aber auch ein Platz geistiger Kraft, die sich überall in der Gestalt zahlloser Wall­ fahrer mit ihren Wanderstöcken und Pelerinen manifestiert. Er ist aber auch Weingebiet, auf­ strebend und klein und deshalb durchaus überschaubar, geprägt von ambitionierten Weinmacherinnen und Weinmachern, da­­ ­ runter experimentierfreudige Querköpfe und engagierte Biowinzer.

ALTE WEINBERGE UND MINERALISCHE BÖDEN Natürlich ist der Bierzo nicht vornehmlich Wein, nach den kargen Landschaften Kasti­ liens erfreuen neben den Reben überall Obstund Gemüsegärten das Auge. Pappeln und andere Laubbäume säumen die Straßen und zeichnen ein weiches und harmonisches Bild. Allerdings stehen in den Niederungen die uninteressanteren Weingärten, die Schwemm­ landlagen beliefern größtenteils die Genos­ senschaften mit Lesegut, welches in der Regel zu korrekten aber eher weniger strukturierten Weinen verarbeitet wird. In den Vorbergen der ringsherum aufragenden Sierras stehen hin­ gegen die wirklich interessanten Weinberge, oft in direkter Nachbarschaft zu weitläufigen Esskastanienwäldern, einer weiteren Spezia­ lität des Gebietes. Über eine Vielzahl kleiner Parzellen verteilen sich die alten Weingärten auf Quarzit- und Schiefer-Böden durchmischt mit Lehm, die nur überlebt haben, weil das Terroir für andere und vermeintlich wertvollere Kulturen nicht zu gebrauchen war. Die Winzer, welche die Weinbautradition des Bierzo heute neu schreiben, verweisen mit Stolz auf eine Untersuchung des EU-Agrarministeriums, welche der DOP prozentual gesehen den höchsten Anteil an alten Reben aller DOPAnbaugebiete der Europäischen Gemeinschaft bescheinigt. Über 65 Prozent der sich in Produktion befindlichen 3 000 Hektar Reb­ ­ fläche wurden vor 1960 gepflanzt. Dies allein ist zwar noch kein Garant für Qualität, doch die ­Möglichkeiten, die sich daraus ergeben, sind mehr als beachtlich.

ELEGANT UND FEIN – DIE ROTE PROTAGONISTIN DES BIERZO Die Vorzeigesorte der Appellation ist und bleibt natürlich die Mencía. Auch wenn einige Gewächse aus den galicischen Nachbarappel­ lationen Valdeorras und Ribeira Sacra inzwi­ schen von sich reden machen, in Sachen Mencía macht dem Bierzo niemand etwas vor. Zu 75 Prozent beherrscht sie den Rebbestand und

wird so gut wie immer reinsortig bereitet. Woher die Sorte wirklich stammt, ist immer noch nicht geklärt. Die angebliche Verwandt­ schaft mit Cabernet Franc ist zwar nicht bestä­ tigt, vieles spricht aber für einen gemeinsamen Ursprung beider Sorten. Erst rigorose Ertrags­ beschränkungen und optimales Management in den Höhenlagen des Bierzo haben das wahre Potenzial der Mencía ans Licht gebracht. Die Sorte wird immer wieder als kühle atlantische Traube beschrieben, da sie eigentlich nur im Nordwesten der Iberischen Halbinsel vorkommt. Doch ihr Charakter ist nicht wirklich als kühl oder gar rassig zu bezeichnen, denn sie weist generell ein eher moderates Säureniveau auf. Ihre wirkliche Stärke ist ein schlankes und weiches Tannin sowie die saftige, dabei aber nicht aufdring­ liche beerige Art. Raúl Pérez, der wohl inter­ national bekannteste aller Mencía-Oenologen, bezeichnet die Sorte als Inbegriff des an­ ­ spruchsvollen Understatements. „Man muss den optimalen Reifepunkt der Traube genau abpassen, sie darf nichts Süßes oder auch nur den Hauch von Überreife in den Wein geben, nur dann entwickelt sich die Eleganz und Feinheit, die ihre Unterscheidungsmerkmale ausmachen.“ Nicht alle Kollegen sind dieser Meinung, denn Altos de Losada-Weinmacher Amancio Fernández beweist, dass ein Mencía durchaus Konzentration und etwas muskulö­ seres Tannin aufweisen darf.

AUTOCHTHON TOTAL Glücklicherweise haben sich die Weinmacher des Bierzo von internationalen Sorten nie ver­ führen lassen. Fremdzugehen ist im Gebiet verpönt. Man konzentriert sich auf die rote Hauptsorte und macht bemerkenswerte Fort­ schritte bei der Weißweinproduktion. Die weiße Hauptsorte Godello birgt große Möglich­ keiten, und man gewinnt den Eindruck, dass gerade gebietsfremde Kellereien das Potenzial dieser Sorte erkannt haben. Mit Eduardo Gar­ cía engagiert sich einer der wichtigsten Wein­ macher Kastiliens im Gebiet und vermarktet als IGP-Qualität unter dem Label Mauro Go­­ dello ein beeindruckend strukturiertes weißes Spitzengewächs. „Kastilien steht nicht nur für Verdejo. Die Godello kann als schlanker, mine­ ralisch-pikanter Typ genauso begeistern wie als körperreicher und konzentrierter Wein“, versi­ chert García. Neben der Godello finden sich in manchen alten Parzellen kleine Bestände an Doña Blanca und Palomino Fino. Letztere erfährt aufgrund ihrer stabilen Säure eine Art Renaissance und wird von immer mehr Win­ zern zur Bereitung hochwertiger Weißwein­ cuvées herangezogen. Der wohl spektakulärste Wein dieser Art, ausgesprochen schlank und rassig, wird von Mario Rovira gekeltert. Der biologisch arbeitende Katalane gilt mit seiner edlen Mikro-Kellerei bei Ponferrada als kom­ promissloser Purist und hat mit seinem K de Akilia aus Palomino und Doña Blanca einen für Spanien sicherlich einmaligen Weißwein

2016 best of

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WEIN links: Beein­druckende, nüchterne Hügelland­ schaft des Bierzo unten: Losada-Weinmacher Amancio Fernández sorgt für Spitzenqualitäten

kreiert. Rovira könnte sich zu einer der Gal­ lionsfiguren des Gebietes entwickeln, denn das neue Lagen-Reglement ist wie für ihn gemacht.

MIT NEUER LAGENKLASSIFIZIERUNG IN DIE ZUKUNFT In Spaniens Weinanbaugebieten rumort es, denn die junge Generation will eine verstärkte weingesetzliche Ausrichtung auf das Terroir in ihren DOP-Gebieten. Nachdem die Bigplayer Cava und Rioja vorangegangen sind, hat jetzt mit dem Bierzo die erste kleine Appellation ein Bekenntnis zum Terroir abgelegt. Die neuen Terroir-Bezeichnungen lauten nun frei über­ setzt Vino de Villa (Ortswein), Vino de Paraje (Wein aus einer Großlage), Vino de Viña Clasi­ ficada (Gewächs aus klassifizierter Lage) und Gran Vino de Viña Clasificada (Großes Gewächs aus klassifizierte Lage). Diese Quali­ tätsstufen kommen gerade den Winzern mit alten Parzellen im Hochland zupass, da die herkömmliche Klassifizierung über Lagerzei­ ten mit den altbekannten Kategorien Crianza, Reserva und Gran Reserva nichts über das Ter­ roir aussagt und zudem im Bierzo nie richtig gegriffen hat. Dass sich Mario Rovira hoch erfreut über das Regelwerk zeigt, kann man ihm nicht verdenken, produziert er doch aus seinen gepflegten Hochlandparzellen gleich zwei Rotwein-Kandidaten für die höchste Kate­ gorie. Damit ist er natürlich nicht alleine, auch die Mencía-Kultfigur Rául Pérez arbeitet schon seit Jahren lagenorientiert. Der gebürtige Ber­ ciano gilt als introvertiert und publikumsscheu und nimmt sich bei den vielen Beraterfunk­ tionen, die er in Spanien ausführt, persönlich stark zurück. Er gilt als genialer Bodeninter­ pret und Vater des ungeschminkten, oft etwas kantigen Mencía-Stils, der viele Nachwuchs­ winzer begeistert. Selbstredend steht auch die

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Familienkellerei Bodegas y Viñe­ dos Castroventosa von Raúl Pérez für Terroirgewächse. Neben dem hervorragenden Cepas Centena­ rias entstehen inzwischen mehre­ re Lagenweine, allen voran La Cova de la Raposa.

DIE KONTRASTE FORMEN DAS BILD

ebenso wie der nachhaltige beziehungsweise biologische Anbau. Beides gehört sozusagen zum guten Ton, auch wenn keine Zertifizie­ rung auf dem Etikett prangt. Aber Wertigkeit Will man sich ein Bild des modernen Bierzo ist sicherlich nicht nur auf elegante Leichtig­ machen, dann stünde zunächst einmal ein keit gegründet, so sieht dies zumindest der Besuch bei Losada Vinos de Finca bei Villa­ Autodidakt Nacho León, der ein weiteres und franca auf dem Programm. Denn Amancio Fernández, Initiator und Mitbesitzer der ebenfalls viel beachtetes Projekt in Villafranca supermodernen Kellerei liefert mit beeindru­ gestartet hat. Der Kastilier bezieht das Lesegut ckender Zuverlässigkeit absolute Bierzo-Spitze für seinen festen und konzentrierten Mencía der Marke Demencia aus knapp fünf Hektar ab. Er setzte von Beginn an auf einen moder­ biologisch bewirtschafteten Weinbergen über nen, konzentrierten Mencía-Stil mit viel Lager­ Villafranca. „Ich setze das um, was die Natur potenzial und steht im Bierzo mit seinem mir gibt, und in meinem Falle entstehen bei Altos de Losada für eine der wohl qualitativ reifem Lesegut kraftvolle Tintos. Die Eleganz konstantesten Jahrgangsabfolgen des vergan­ genen Jahrzehnts. Nur wenige Kilometer ziehe ich aus der salzig-mineralischen Kompo­ ­weiter östlich nahe Carracedelo keltert Isidro nente, die meine Weine in allen Jahrgängen Fernández in seiner funktionellen Bodega prägen“, kommentiert der vor Enthusiasmus ausgesprochen fruchtbetonte Weine und spielt geradezu überschäumende Jungstar. Natürlich virtuos mit Lesegut aus verschiedenen Höhen­ ist Bierzo-Exzellenz nicht nur an klein-klein geknüpft. Einer der Großen des Gebietes hat lagen und Gemeinden. Sein Meisterstück ist gerade eine von Stararchitekt Rafael Moneo der rare, wunderbar präzise gezeichnete Par­ zellen-Mencía El Castañar. Eines der inter­ entworfene Kellerei in Betrieb genommen und essantesten Kleinprojekte im Bierzo treibt die damit einen wichtigen oenotouristischen Andalusierin Veronica Ortega seit einigen Akzent gesetzt. Ricardo Palacios, Biodyna­ ­Jahren voran. Die Tochter eines angesehenen miker und Kritikerliebling, wird auch in Toreros mit internationaler Erfahrung be­ ­ diesem Punkt seiner Vorreiterrolle gerecht. ­ schränkt sich auf zwei Weine, die zum Spanienkennern ist der ausbalancierte Orts­ ­ele­­­­­gantesten gehören, was Nordspanien mo­­ wein Corrullón ein Begriff, die Fachpresse mentan zu bieten hat. Ihr Spitzencru ROC bejubelt den Hochland-Mencía Moncerbal besticht durch mineralische Finesse und eine regelmäßig als einen der besten Tintos des vom Holz angenehm ungetrübte Frucht. Der Landes. Und dass Nordspaniens Weinszene moderate Holzeinsatz eint im Übrigen viele mit dem neuen Kellereibau um eine Attraktion der Erzeuger der letzten Gründungswelle, reicher geworden ist, steht außer Frage. I


Genuss

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© Ast Fotografie

Stephan Attmann, Winzer & Gastronom „Leopold Restaurant” Deidesheim. Mitglieder bei Gerolsteiner WeinPlaces – eine Initiative für unkomplizierten und hervorragenden Wein-Genuss.

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WEIN

Meike und DÜrte Näkel sind nicht nur im Weinberg ein Dreamteam

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SISTER ACT Bei Meiningers Rotweinpreis haben die Weine des Weinguts Meyer-Näkel so gut abgeschnitten, dass wir sie für ihre „Kollektion des Jahres“ ausgezeichnet haben. Grund genug, die Schwestern Dörte und Meike Näkel an der Ahr zu besuchen. Text: Ilka Lindemann

FOTOS: ADLUMINA – RALF ZIEGLER

Geschwister gehen meist die längste Bezie­ hung ihres Lebens ein. Schon im Kindesalter sind sie allerbeste Freunde und Konkurrenz ­g leichermaßen. Und sie begleiten einander ein ganzes Leben lang. Toll, wenn ein Ge­­ schwisterpaar dann auch dieselben Leiden­­­ schaften teilt und entsprechend gut zu­ ­ sammenar­ beitet. In diesem Fall brennen zwei Schwestern für den Wein. „Unserem Vater war immer wichtig, dass wir beide im Weingut alles machen können“, berichtet Meike Näkel und ihre Schwester Dörte ergänzt: „Ja, weil er immer alles alleine machen musste und im Team vieles leichter geht.“ Ihr Vater, Werner Näkel, ist kein Unbe­ kannter in der Weinszene; in Fachkreisen gilt er als Pionier in Sachen Qualitätsweinbau an

der Ahr. Seine Weine sind schon lange bis weit über die Grenzen des Anbaugebiets bekannt und haben dem Weingut viele Preise beschert. Seine Töchter hat er jedenfalls früh mit dem Weinvirus infiziert und so gingen beide erst einmal in die Lehre, bevor sie an der Hoch­ schule Geisenheim University Weinbau und Oenologie studierten. Dörte Näkel lernte bei Knipser in der Pfalz und Meike verschlug es auf das fränkische Weingut Paul Fürst und ins Badische zu Joachim Heger. Heute kümmert sich Meike vorwiegend um den Keller, wäh­ rend ihre Schwester bestens mit dem Export der Weine vertraut ist. Vertreten können sie sich aber in allen wesentlichen Bereichen. Wie sehr die beiden ihre Heimat lieben und wie tief sie hier verwurzelt sind, merkt man

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Wenn man den Blick schweifen lässt, fällt auf, dass die für die Ahr so typischen Weinbergs­ mauern gerade großflächig und mit hohem Aufwand erneuert werden. Bagger schichten Stein für Stein auf den richtigen Platz. Wir schauen auf den Walporzheimer Kräuterberg – eine der Spitzenlagen des Weinguts MeyerNäkel. „Vermutlich geht der Name auf die Römer zurück, die dort Kräuter anpflanzten“, erfahre ich. Heute stammt einer der besten Weine des Weinguts aus dieser Terrassenlage, die äußerst steinig und steil ist – ein Spätbur­ gunder der Extraklasse mit ausgeprägter Frucht, würzigen Kräuternoten und feinen Röstnoten, der schier ewig lagerfähig ist. Ein üppiger aber doch finessenreicher Weinstil, der typisch für das Weingut ist. „Im Jahr 1999 übernahm der Papa die Weinberge im Kräu­ terberg von der Winzergenossenschaft“, be­­ richtet Meike Näkel. Seitdem produziert das Weingut regelmäßig die besten Pinot Noirs aus dieser Lage.

„der Erfolg von Meyer„Näkel reicht weltweit“

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Nach einiger Zeit beim Fotoshooting im Weinberg gesellt sich auch Werner Näkel zu uns: „Ich freue mich schon, wenn ich im Winter wieder für zwei Monate nach Stellen­ bosch in die Sonne komme“, freut er sich. Der erfolgreiche Winzer hat sich 1994 wäh­ rend einer Weinreise durch Südafrika sofort in das Land und seine Weine verliebt und 1997 mit seinem Freund Neill Ellis ein JointVenture in Stellenbosch gegründet. „Am Anfang gab es bloß ein Fass“, berichtet er. „Heute haben wir acht Hektar eigene Reb­ fläche auf Zwalu.“ Das Deutsch-Südafrika­ nische Wein-Portfolio umfasst die Linie „Us de Kap“ mit einem Chardonnay und einem Shiraz, sowie den klassischen „Zwalu“ und dessen Zweitwein „Z“.

spätestens, wenn die Schwestern im Wein­ berg stehen und stolz über „ihre Böden“ und „ihre Reben“ sprechen. Wir haben das große Glück, einen der wenigen warmen, sonnigen Tage im November für unser Treffen zu er­­ wischen, in denen die kargen Schieferhänge in ganz besonderem Licht zu sehen sind. Die steilen Weinberge auf den zerklüfteten ­Felsen, die meist terrassenförmig angelegt sind und nur von den Trockenmauern unter­ brochen werden, wirken an diesem Tag mit ihren nackten Reben etwas surreal, aber wunderschön. Der Schiefer speichert die Sonnenwärme noch im November und man fühlt die Stille und Ruhe, die hier oben herrscht. Nur ab und zu fährt ein Zug durch das Tal und der Wind fängt sich in den Dräh­ ten und liefert eine herrlich bizarre Hinter­ grundmusik.

So geht der Erfolg des Weinguts Meyer-Näkel weit über die Grenzen des Ahrtals hinaus. Und während Werner Näkel in Südafrika bei der Ernte ist und die Sonne genießt, über­ lässt er seinen Töchtern die Verantwortung für das Dernauer Weingut gerne in Gänze. Überhaupt hält er sich laut seiner Töchter aus den meisten Entscheidungen raus. „Selten klappt ein Generationswechsel so unkom­ pliziert wie bei uns“, betont Dörte Näkel, die gerade hochschwanger ist und trotzdem jeden Spurt durch die Steillage mit uns mit­ macht. Ein Kind der Ahr eben. Das Südafrikanische Joint-Venture ist auch nicht das einzige Projekt, das die Familie Näkel über den internationalen Tellerrand schauen lässt. Als im Jahr 2000 Bernd Phi­ lippi und der allzu früh verstorbene Bern­ hard Breuer die Quinta da Carvalhosa im portugiesischen Douro-Tal gründeten, stieß Werner Näkel kurze Zeit später dazu. Auch hier werden von acht Hektar Rebfläche – ausschließlich Steillagen versteht sich – ­ ­Spitzenweine produziert, die in Deutschland vertrieben werden.


WEIN Wie der Vater, so die Töchter; zumindest eine von ihnen. Meike Näkel, die seit 2005 im Weingut arbeitet und mit dem Jahrgang 2006 auch weinmäßig bereits ihren ersten Voll­ treffer landete, ist mit ihrer Ehe gleich eine weitere Kooperation eingegangen. Ihr Gatte Markus Klumpp stammt aus dem badischen Bruchsal und führt dort gemeinsam mit ­seinem Bruder das elterliche Weingut. Beide sind seit 2005 fest in den elterlichen Wein­ gütern aktiv und führen seitdem eine klas­ sische Fernbeziehung. Seit 2011 sind die bei­ den verheiratet und haben drei gemeinsame K inder. „Die A 61 kennen wir gut“, lacht ­ Meike Näkel, „aber mit den drei Kindern bin ich hier eher verhaftet, sodass Markus mehr Zeit im Auto verbringt als ich.“ In dieser Beziehung haben sich zwei Spitzen-Rotwein­ macher vereint, sodass es nicht verwundert, dass auch drei Spitzen-Weine aus dieser Ehe hervorgebracht werden. „Hand in Hand“ heißt das Gemeinschafts-Projekt, das die Anbaugebiete Ahr und Baden miteinander verbindet. Die Trauben der Weine (ein Grau­ burgunder, ein Spätburgunder und ein RoséSekt) stammen aus Baden und sind dort auf Löss-Lehmböden gewachsen.

ADRESSE Weingut Meyer-Näkel Friedenstraße 15 53507 Dernau Tel. 02643 1628 www.meyer-naekel.de

Einmal gemeinsam eigene Weine machen, auf denen auch beide Namen stehen. Das wollten die beiden und tun das auch sehr erfolgreich. Auch Dörte ist bereits mit dem zweiten Kind in anderen Umständen, sodass auch bei ihrer Mutter Claudia keine Lange­ weile auf kommt. „Zusammen haben wir eine ganze Herde“, lachen die beiden Schwestern herzlich. „Wir sind froh, dass wir die Mama haben.“ Auch da sind sich die Ahr-Schwestern einig. Hier sind alle auf einer Wellenlänge – ein absolutes Dream­ team, das dem Namen Meyer-Näkel alle Ehre macht! I

Weitere Sieger von Meiningers Rotweinpreis finden Sie ab Seite 76

GEWINNERTYPEN! Die Erfolge unserer Kollektion können sich sehen lassen! Ein sichtbares Zeichen dafür, dass sich die Bemühungen in Weinbau und Keller lohnen. MEININGER ROTWEINPREIS: 1. Platz in der Kategorie feinfruchtige Rotweine: 2015er DORNFELDER „GROSSES HOLZ“ halbtrocken

HAMMEL & CIE

Weinstraße Süd 4 · D-67281 Kirchheim/Weinstraße vinothek@ weinhammel.de · WWW.WEINHAMMEL.DE


FOTOS: NIKITA KULIKOV (4); ADLUMINA/RALF ZIEGLER (10)

EVENTS

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EVENTS

FESTIVAL DER

WEINELITE An zwei Tagen im November standen Neustadt an der Weinstraße und Deidesheim im Zeichen der internationalen Spitzenweine. Die 100 besten Weingüter der Welt und die 100 Spitzen-Sommeliers aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie führende Weinfachhändler gaben sich ein Stelldichein. Text: Ilka Lindemann

Eröffnet wurde die Veranstaltungsreihe mit dem 5. Sommelier Summit – der einen Tag voller Workshops, Tastings und Diskus­ sionen bot. Die Plätze für diesen Summit sind jedes Jahr heiß begehrt und nur die renom­ miertesten Sommeliers sind eingeladen. Da­­ runter Namen wie Christian Bau oder Nina Mann von Victor’s Residenz-Hotel Schloss Berg, Magdalena Brandstätter vom Waldhotel Sonora, Nicolas Spanier vom Tantris oder Bär­ bel Ring vom Söl’ring Hof auf Sylt. Sternegas­ tronomie, Spitzenhotels und Szenegastrono­ mie durch den Wein vereint. So geben sich bei diesem Summit sowohl die Sommeliers der renommiertesten Hotels in Europa (Schloss Elmau, Ritz-Carlton Vienna, Baur au Lac …) wie auch die Sommeliers aus der angesagten Szenegastronomie (Nobelhart & Schmutzig, 485 Grad, Weinkulturbar …), die schon lange eine enge Verbindung haben, gerne die Hand. Die Themen an diesem Tag variierten zwi­ schen Fragen um den Verbleib der klassischen Spätlese, einem Champagner-Workshop, dem Trendthema Obstwein und Obstschaumwein

und auch bestimmten geografischen Entde­ ckungen. So stand der Wiener Gemischte Satz ebenso im Fokus wie die Weinländer Grie­ chenland und Südtirol. Der nächste Tag begann mit einem Festakt im Neustadter Rathaus, in dem zum zweiten Mal in Folge zwei Koryphäen aus der Weinbranche ausgezeichnet wurden: Michel Chapoutier von der Maison Chapoutier an der Rhône und Steffen Christmann vom Weingut A. Christ­ mann in Gimmeldingen in der Pfalz. Ihnen wurde die Ehre zuteil, in den „Weg der Wein­ legenden“ aufgenommen zu werden. Seit 2016 gibt es den „Weg der Weinlegenden“ in der Neustadter Innenstadt. Im Boden eingelassene Bronzeplatten, die vom regionalen Künstler und Bildhauer Bernhard Mathäß aus Dutt­ weiler hergestellt wurden, locken nicht nur Weinliebhaber in die Pfälzische Weinstadt. Neustadt kommt damit eine große Bedeutung als „Stadt des Weines“ zu, das Profil als Wein­ metropole wird hiermit geschärft. Inzwischen gibt es vier der Bronzeplatten. Im vergangenen

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EVENTS »Die Veranstaltung ist einzigartig, von den Teilnehmern, über die Organisation bis hin zur Glasauswahl«

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Julia Bertram, Weingut Benedikt Baltes

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Ich kenne kenne kein kein »Ich

Event, das das auf auf Event, einem derart derart hohen hohen einem Niveau ist, ist, Niveau wie dieses dieses« wie Roman Roman Niewodniczanski, Niewodniczanski, Weingut Weingut Van Van Volxem Volxem

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»Das Who’s who der Szene ist vertreten, viele Kollegen, grandioses Portfolio und ein schöner Gesamtüberblick, was die internationale Wein­ welt von heute zu bieten hat« 5

Christina Hilker, Sommelier-Consult, Stuttgart

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»Ein groß­ artiges Event, ich werde im nächsten Jahr wieder­ kommen. Definitiv!« Jean Hervé Chiquet, Champagne Jacquesson

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EVENTS

Jahr wurden bereits Bettina Bürklin-von Guradze vom Weingut Dr. Bürklin-Wolf in Wachenheim und Pablo Álvarez vom spani­ schen Kultweingut Vega Sicilia in Ribera del Duero geehrt und verewigt.

1. An fünf Stationen versorgte Riedel die Finest-Besucher mit den passenden Kristallgläsern 2. Dirk Würtz vom Weingut Balthasar Ress war unter den präsentierenden Weingütern 3. Sommeliers wie Rakhshan Zhouleh waren selbstredend gerne im Neustadter Saalbau vor Ort 4. Autor Jens Priewe hatte ausreichend Gelegenheit, viele spannende Tropfen zu probieren 5. Der angesagte Sommelier Sebastian Bordthäuser prüfte begeistert Weine mit Kennerblick 6. Von Bertani konnten Raritäten wie der 1967er Amarone probiert werden 7. Auch Stuart Pigott wollte sich Meiningers Finest 100 auf keinen Fall entgehen lassen 8. Carolin SpanierGillot und Ehemann Hans Oliver vom Weingut SpanierGillot

Von der Enthüllung der Bronzeplatten ging es direkt weiter in den Neustadter Saalbau, wo sich die geballte internationale Weinelite bei Meiningers Finest 100 versammelte. Mehr als 300 namhafte Gastronomen und Hoteliers, dazu die Spitzen-Sommeliers und Händler trafen auf genau 100 der weltbesten Weinpro­ duzenten. Die geballte Weinkompetenz an einem Ort.

tier oder Ferrari präsentierten ihre Weine ebenso wie deutsche Größen wie J. J. Prüm, Robert Weil, Hermann Dönnhoff, Philipp Wittmann, Reichsrat von Buhl oder Julian Huber. Fast ausnahmslos waren die Wein­ güter durch ihre Inhaber vertreten, die aber gerne ihren Stand verließen, um bei den ­Kollegen zu verkosten. Alle hatten an diesen Tagen dasselbe Ziel: Das Interesse und Verständnis für herausragende Weine zu fördern. Für uns war es wieder ­einmal eine gute Gelegenheit, Top-Weine von Weltruf zu verkosten. I

Weingüter wie Ornellaia, Marchesi de Grésy, Château Angélus, Olivier Leflaive, Champagne Krug, Champagne Bollinger, Michel Chapou­

Scan & Watch: Wer sich einen Einblick in Meiningers Finest 100 verschaffen will, findet hier das Video zur Veranstaltung.

WEG DER WEINLEGENDEN

MICHEL CHAPOUTIER AUSGEZEICHNET Zur Person: Als Michel Chapoutier das gleichnamige Weinhandelshaus in Tain l’Hermitage 1990 von der Familie übernahm, war er gerade einmal 25 Jahre alt. Die alteingesessene Kellerei verfügte schon damals über Weinberge in Top-Lagen der nördlichen Côtes-du-Rhône (Her­ mitage, Côte Rôtie, Saint Joseph ...) und war eigentlich schon recht renommiert. Aber wirtschaftlich ging es ihr schlecht. „Das Haus war pleite“, hält Michel Chapoutier unumwunden fest. Das änderte der agile und immer vor Ideen sprühende Chapoutier in Rekordzeit. Er veränderte den Weinstil von Haus-Ton hin zu Terroir-Ausprägung, stellte den Anbau auf Bio und Biodynamie um, was damals noch mutiger war als heute, und expandierte in andere französische Anbaugebiete (Roussillon, Elsass, Beaujolais ...) und Länder (Portugal, Australien ...). In nur 25 Jahren multiplizierte er den Umsatz des Hauses mit 25, „in diesem Jahr sogar mit

genauso wichtig. Sie sind das tägliche Brot und ein wenig wie er: komplex und energiegeladen. Legendär sind die Etiketten mit Braille-Schrift. Die entstanden nach der Übernahme von Rebflächen der Familie La Sizeranne. Einer der Vorfahren der Familie, Maurice de la Sizeranne, arbeitete an der Entwicklung der Blindenschrift mit.

30“, wie er eher beiläufig erwähnt. Der Inhalt der Flaschen scheint ihm wichtiger zu sein. „Ich bin ein Winzer“, sagt der eigentliche Weinunternehmer von sich selbst. Und so schuf er in unnachgiebiger Hart­ näckigkeit aus streng ausgesuchten Parzellen Traumweine wie die Hermitages L’Ermite, Le Pavillon oder Le Méal oder den Côte Rôtie La Mordorée – alle unerreicht, und preislich für viele unerreichbar. Aber jeder Alltagswein ist ihm

Seit 2014 ist der unermüdliche Michel Chapoutier auch Präsident von Inter-Rhône, dem Weinwirtschafts­ verband des Rhône-Tales, der die regionale Weinpolitik macht, sowie der UMVIN (Union des Maisons & Marques de Vin), dem nationalen Verband regionaler Vereinigungen der großen Häuser und Marken. Somit ist der „Winzer“ auch in die Politik gegangen, der ein Freigeist wie Michel Chapoutier, stets kritisch, kontrovers und polemisch, sicherlich gut tut. Mit seinem Weinhandelshaus hat Michel Chapoutier längst bewiesen, dass man groß und gut sein kann.

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WEIN

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WEIN

winzer FOTOS: QUINTA DOS VALES

Einmal selbst Winzer sein: Träumen Sie auch davon? Aber müsste man dafür nicht ein Weingut kaufen und den Beruf des Weinmachers von der Pike auf lernen? Eine völlig neue Existenz und ein großes finanzielles Risiko! Doch es geht auch anders – wir verraten, wie. Text: Rolf Klein

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WEIN

Top gestylt: Blick in den Fassweinkeller der Quinta dos Vales

Die Quinta dos Vales bietet die Chance, seinen Traum vom Winzerdasein zu verwirklichen, ohne das bisherige Leben völlig auf den Kopf zu stellen. Die Idee: Als Besitzer einer kleinen Villa oder eines Apartments direkt am eigenen Stück Weinberg vom Know-how der Winzer profitieren und den eigenen Wein genießen! Sie entscheiden, welche Rebsorten dort ge­­­pflanzt werden und welche Weine entstehen sollen. Und direkt in Sichtweite liegt Ihr neues Do­­­ mizil. Sie können dort das ganze Jahr über wohnen oder es einen Teil der Zeit an Feriengäste vermieten. Einen Traktor oder einen Weinkeller brauchen Sie nicht zu kaufen. Das ist schon alles vorhanden. Denn Sie befinden sich in einem angesagten Weingut der Algarve im Süden Portugals. Die Quinta dos Vales (der Name bedeutet so viel wie Weingut der Täler) liegt inmitten der lieblichen Hügellandschaft in der westlichen Algarve. Der Besitzer Karl Heinz Stock hat das Weingut mit Leidenschaft und Herzblut von bescheidenen Anfängen an die Qualitätsspitze an der Algarve geführt, und

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nicht nur das: Sein Sinn für die Künste verleiht der Quinta dos Vales ihre besondere Seele. Die Natur, der Wein und die Kunst sind die Zu­­­ taten. Der Mensch ist der Koch. Das Rezept von Karl Heinz Stock und seinem Sohn Michael lässt sich in verblüffend wenigen Worten zusammenfassen: „Einfachheit. Die einzige Anforderung an dich selbst, an dein Team und an dein Produkt: Qualität.“ Karl Heinz Stock hat sich dem Wein verschrieben. Sein Werdegang ist der eines Liebhabers, der seine Passion zum Beruf macht. „Ich wollte die Herausforderung annehmen, von einem passiven Liebhaber des portugiesischen Weins zu einem aktiven als Weinmacher zu werden. Am Anfang war mir noch nicht ganz klar, dass das eine Rund-um-die-Uhr-Beschäftigung ist. Aber darüber beklage ich mich nicht, denn der Erfolg ist eine gute Belohnung!“, erzählt der ehemalige Unternehmensberater. Den Sprung in die Winzerkarriere ermöglichten ihm der geschäftliche Erfolg und die Erfahrung etwa beim Aufbau eines florierenden Ölgeschäfts

aus einer vom Konkurs bedrohten Firma. Und die Vision. „Ich habe immer daran geglaubt, dass die Algarve das Potenzial für Spitzen­ weine hat. Und ich hatte Recht. Das ist natürlich eine große Erleichterung gewesen.“ Aus dem Verlust bringenden landwirtschaftlichen Betrieb, den Karl Heinz Stock kaufte, ist ein Gesamtwerk geworden, das seinesgleichen sucht. „Die Kunst ist, zielstrebig bessere Weine als die anderen zu erzeugen, und zwar mit denselben Zutaten, aber mit einer etwas anderen Herangehensweise“, meint Stock bescheiden. Von Anfang an setzte der Selfmade-Winzer auf kompetente Hilfe und Beratung. Ein gutes und motiviertes Team ist entscheidend. Unterstützt werden die Visionäre durch die beiden Oeno­ logen Dorina Lindemann und Paulo Laureano. Modernste Kellertechnik, sorgfältige Pflege der etwa 20 Hektar Rebflächen auf dem circa 45 Hektar großen Weingut und das gewisse Händchen, das sind die Zutaten, für die die Menschen sorgen. Die Natur steuert mit 3 000 Sonnenstunden und sehr gutem Terroir auf den amphitheatermäßig angelegten Weinber-


Für die Spitzenweine wird nur gesundes Lesegut geerntet

gen das ihre bei. Wenig erstaunlich also, dass schon 2008, im zweiten Jahr, die erste inter­ nationale Goldmedaille für einen Weißen der Algarve an das Weingut Quinta dos Vales vergeben wurde. 2010 wurde ein Touriga Nacional von einer internationalen Jury unter die besten zehn Rotweine dieser Sorte in Portugal ge­­ wählt. Auch 2017 waren Weine beim Großen Internationalen Weinpreis MUNDUS VINI mit allein vier Goldmedaillen erfreulich erfolgreich. Für einen Familienbetrieb ist natürlich auch der Blick in die Zukunft wichtig. Mit Michael Stock, der sich insbesondere der zukünftigen Ausrichtung des Weinguts angenommen hat, ist schon der Fortbestand in die nächste Generation gesichert.

DIE GETEILTE VISION Visionäre teilen ihre Passion gerne mit Gleichgesinnten. Vielleicht ist es das, was die Idee hat entstehen lassen: Warum nicht anderen den Schritt ins Winzerdasein ermöglichen, aber ohne das erhebliche, auch finanzielle Risiko? Keine Angst, die Idee hat auch wirtschaftlich gesehen Hand und Fuß. Karl Heinz Stock ist nun mal wie sein Sohn Michael ein unternehmerisch denkender Mensch. Dass nämlich ein Weingut erfolgreicher zu bewirtschaften ist, wenn es mehrere finanzielle Standbeine hat, erkannte der Unternehmer schon früh. Kul­ turelle Events und Räumlichkeiten, die für Firmen-Meetings und Privatanlässe wie Hochzeiten angemietet werden können, bilden als Event-Sektor neben der Ferienvermietung einiger modernisierter Farmhäuser eine zusätz­ liche Einkommensquelle. Am Tag der offenen Tür kommen 3 000 Besucher: So können neue Investitionen finanziert werden. Oenotou­ rismus und Weinbau gehen in der Quinta dos Vales Hand in Hand, und das soll auch in Zukunft so bleiben, versichert Michael Stock.

Karl Heinz Stock ist erfolgreicher Weingutsbesitzer, Kunstliebhaber und Visionär

WAS WEINMACHEN KOSTET Cuvée-Workshop (3 Stunden) ab 99,00 ¤ (inklusive 3 Flaschen der jeweiligen Cuvées)

WINZER WERDEN SCHRITT FÜR SCHRITT Und nun also das neue, ambitionierte Projekt, das über mehr auf Marketing ausgerichtete Konzepte wie „Wohnen im Weinberg“, „Rebstockpatenschaft“ und „Weinseminar“ weit hinausgeht. Es ist der maßgeschneiderte Weg zum eigenen Weinberg, zum eigenen Wein, zur Teilhabe (nicht Beteiligung als Gesellschafter) an dem Spitzenweingut Quinta dos Vales. Maßgeschneidert deshalb: Der Weg zum Winzersein kann von jedem Interessierten in seinem angemessenen Tempo und mit frei wählbaren Schritten gegangen werden. Der Clou ist: Immer pro­ fitiert man von der Expertise der Profis im Weingut, ohne selbst die Verantwortung für ein komplettes Weingut übernehmen zu müssen. Wer will, kann einfach seinen individuellen Wein für sich im Weingut mit fachmännischer Unterstützung herstellen – ein paar Kisten oder gleich ein ganzes Barrique. Die empfehlenswerte Teilnahme an einem Cuvée-Workshop bringt ergänzend dazu

Im 225 l Barrique (6-18 Monate) eine Cuvée aus den besten Weinen des Vorjahres zusammenstellen ab 15,00 ¤ pro Flasche Weinberg pachten (12-36 Monate) ab 7,00 ¤ pro Flasche im Edelstahl, ab 12,00 ¤ im französischen Eichenfass Weinberg kaufen (99 Jahre) ab 60 000 ¤ plus ab 6,00 ¤ pro Flasche

wertvolle, praktische Erkenntnisse. Man sieht den Profis über die Schultern, wenn es darum geht, eine optimale Cuvée aus meh­ reren Grundweinen verschiedener Rebsorten zu erstellen und nutzt die gewonnene Erfahrung unmittelbar für die eigene Cuvée. Der Weinliebhaber kann dann drei Flaschen seiner individuellen Cuvées mit nach Hause nehmen und sehen, wie sich der Wein nach sechs bis zwölf Monaten in der Flasche entwickelt. Ein logischer, jedoch größerer Schritt ist der Kauf einer Weinbergsparzelle, von 2 000 bis 8 000 Quadratmeter. Die empfohlene Größe für eine Rebsorte beträgt 20 Ar, also ließen sich damit eine bis vier Sorten

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anpflanzen. Die Pacht gilt für 99 Jahre; im Preis sind die Kosten für das Bestocken und die Pflege in den ersten zweieinhalb Jahren inbegriffen. Ein lohnendes Investment, denn der Käufer schafft langfristige, mit den Reben wachsende Werte. Damit sich frischgebackene Besitzer nicht in Geduld üben müssen, solange die eigenen Reben noch keinen Ertrag erbringen, können sie in der Zwischenzeit auf frisch ins Barrique gefüllte Topweine des Weinguts zurückgreifen und gleich mit dem Weinmachen beginnen oder einen bereits angelegten Weinberg pachten. Je nach Alter der Reben ergibt sich bei einem Ertrag von zwischen 8 000 und 10 000 Kilogramm pro Hektar (umgerechnet auf 4 000 Quadratmeter wären das je nach angestrebter Qualität 2 500 bis 4 000 Kilogramm Trauben) eine Menge von 1 500 bis 3 000 Flaschen. Das ist schon mehr, als ein Weinliebhaber ge­­ wöhnlich im Jahr selbst trinken kann, es reicht also auch für Freunde und Bekannte!

BEI DEN REBEN LEBEN Als Weinliebhaber und stolzer Besitzer einer eigenen Parzelle möchte man seinen Reben am liebsten beim Wachsen zusehen (übrigens kann man auch die Arbeiten im Weinberg selbst durchführen, wenn man sie nicht lieber den Profis vom Weingut überlassen möchte). Was liegt also näher, als kleine Villen mit Blick auf die Weinberge zu bauen? Ende 2018 soll mit den ersten der geplanten etwa zehn Einheiten mit zugehörigen Rebparzellen auf dem nördlichen Teil des Quinta-Gebiets begonnen werden. Sie sind luxuriös nach nordeuropäischen Standards ausgerüstet: Doppelverglasung, Fußbodenheizung, Klimaanlage. Die Fläche beträgt rund 200 Quadratmeter, kann aber auch größer oder kleiner gewählt werden. Hier lässt es sich inmitten

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Ab Juli 2018 wird Wohnen mit eigenem Weinberg möglich sein

der Reben auf Tuchfühlung mit den Winzern prächtig leben! Ob als Ferienhaus oder permanente Residenz bleibt dem Besitzer selbst überlassen. Und wer sich nicht um sein Haus kümmern kann, auch daran ist gedacht. Das komplette Gebäudemanagement samt In­­ standhaltung wird von der Quinta dos Vales übernommen. Bequemer geht es wohl kaum! Für den, der es schneller und etwas kleiner haben will, bietet sich eines der 32 ebener­ digen Apartments an, die in 16 Einzelhäusern ab Juli 2018 interessierten Wein- und Portugalliebhabern zur Verfügung stehen werden. Michael Stock, der für das Projekt zuständig ist, sagt: „Man bekommt für 125  000 bis 155 000 Euro nicht nur ein Feriendomizil, das eine Rendite von bis zu fünf Prozent abwerfen kann, sondern gleich noch als Zugabe sein eigenes Barrique mit Wein dazu. Oder umgekehrt, kaufen Sie sich ein Barrique mit Wein und wir geben Ihnen als Zugabe ein Apartment!“ Welches Investment man auch wählt, unbezahlbar ist dabei nur eines: das Gefühl der Lebenszufriedenheit, das sich beim ge­­ nüsslichen Schlürfen des ersten eigenen Weins auf der Terrasse der eigenen Weinbergsvilla mit Blick auf die eigenen Reben automatisch einstellt.

DIE KUNST DES WEINMACHENS Als Weinguts-Teilhaber taucht man ganz von selbst in die Qualitätsphilosophie ein, die in der Quinta dos Vales gepflegt wird. Die erste und wichtigste Frage ist: Welche Rebsorten will ich pflanzen? Am besten an Terroir und Klima angepasst sind die typischen, oft au­­­ tochthonen Sorten Portugals: Touriga Na­­­ cional, Alicante Bouschet und andere. Die Algarve bringt sehr elegante Rotweine, ähnlich dem Stil des bekannten Dourogebietes,

hervor. Nicht ohne Grund haben Weine der Quinta dos Vales bei der großen 2017er MUNDUS VINI-Sommerverkostung gleich vier Goldmedaillen abgeräumt! Die Wahl der Rebsorte entscheidet über den späteren Stil. Gerne stehen die Oenologen des Weinguts mit Rat und Tat zur Seite, sogar, wenn es um die Pflanzdichte geht – denn diese wirkt sich später auf den Ertrag und damit auf die Qualität der Weine aus. Wer seine Reben dann (unter fachkundiger Anleitung) selbst pflanzt, wird in späteren Jahren jeden Rebstock beim Vornamen kennen. Keine Frage, dass man sich die Lese nicht entgehen lassen sollte. Es wird in den frühen Morgenstunden und von Hand gelesen, um die Kühle auszunutzen. So bekommt man gesundes Lesegut. Bis in den Dezember hinein dauert die Gärung, die auf der Maische und dann je nach Wein in Fässern oder Tanks erfolgt. Die Wahl des Barriques – welche Toastung, neu oder gebraucht? – all das ist eine entscheidende Weichenstellung für die Stilistik des jeweiligen Weins. Auch ob der Wein rebsortenrein oder als Cuvée ausgebaut wird, ist eine wichtige Frage. Die Reifung des fertigen Grundweins im Barrique dauert bis zu 18 Monate. In dieser Zeit wird man regelmäßig den Wein verkosten, um den Fortschritt der Reifung zu verfolgen. Auch das Etikett und die Ausstattung der Flasche verlangt Entscheidungen. Man erkennt leicht: Professionelle Hilfe, wie sie die Experten der Quinta dos Vales jedem bieten, ist ein unschätzbarer Wert. Denn so werden Fehler vermieden. Im Prinzip ist Weinmachen ein Fulltime-Job. Gut und beruhigend zu wissen, dass ein TeilhabeWinzer bei Bedarf Arbeiten vom Team der Quinta dos Vales erledigen lassen kann! I


FÜR MEHR LESE-GENUSS MIT EINEM ABO!

Als Dankeschön erhalten Sie: 1 Flasche Champagne Deutz Brut Rosé. Die außergewöhnliche Cuvée auf der Basis von Pinot Noir ist der Vorzeige-Rosé des Hauses aus Ay, das zu den besten Produzenten der Champagne gehört. Einfach bestellen unter: www.meiningers-weinwelt.de/abo oder hock@meininger.de


FOTO: LENA GEIB PHOTOGRAPHY/WWW.LENAGEIBPHOTOGRAPHIE

WEIN_NEWS

BUNT GEKÜHLT Der Wein- und Sektkühler LED des Labels Dubblikat hält den liebsten Tropfen nicht nur auf der richtigen Temperatur, sondern rückt ihn im wahrsten Sinne auch ins rechte Licht. Der Weinkühler in Form eines pfälzischen Dubbeglases erstrahlt für acht bis zehn Stunden in 16 verschiedenen Farbtönen. Für 75,00 ¤ unter www.dubblikat.de.

MIT KLANG UND SANG

WEIN-ABO Wein für daheim nicht aus der Vinothek, sondern von der Abothek: Mit den Wein-Abos der Wiener Abothek erhalten Sie monatlich jeweils drei Flaschen Wein im exklusiven „Künstlerkistl“ bequem nach Hause geliefert. Die Zusammenstellung der Weine steht unter einem monatlich wechselnden Motto. Abos gibt es für drei, sechs oder zwölf Monate für circa 33,00 € pro Monat (zuzüglich Versand). www.abothek.at

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… ja, wie Musik klingt es für uns Weinliebhaber, wenn der gute Tropfen langsam in das Glas plätschert. Der handgefertigte Dekanter Macon von Riedel, der uns an die Form einer Glocke erinnert, rundet das auch noch optisch ab und eignet sich perfekt, um ältere Rot- oder junge Weißweine sanft zu dekantieren. Für 89,00 € unter www.riedel.com.


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FARBE BEKENNEN In „Wie schmeckt rot“ gibt Sommelier und Master of Wine Markus del Monego unterhaltsame Antworten auf viele spannende Fragen rund um rote Tropfen. Weinwissen auf die lockere Art, für alle Einsteiger, die sich zum Kenner befördern möchten. Süddeutsche Zeitung Edition, ISBN 978-3-86497-425-0 für 14,90 ¤.

ZWEI IN EINS Der Weinflaschenhalter von Thumbs Up setzt Ihren Lieblingswein nicht nur gekonnt in Szene, sondern macht auch als Ausgießer eine gute Figur. Aus Edelstahl gefertigt und in trendigem Kupferton wird er zum Blickfang auf jedem Tisch. Für 29,95 € unter www.design-3000.de.

ZUM LEBEN ERWECKT

So macht Platz sparen Spaß: Die Weingläser aus der Pino Glassware Collection von Magisso lassen sich einfach ineinander stellen und sorgen so nicht nur für Ordnung im Schrank, sondern auch für Staunen am Tisch. Das 2er-Set gibtʼs für 45,00 € unter www.ambiendo.de.

FOTO: ROBERT HERBST/WWW.POV.AT

EINS AUFS ANDERE

Der österreichische Betrieb Lenz Moser ist jetzt auf ein Fass besonders stolz: Das 1 000-Eimerfass, das zuvor viele Jahrzehnte im Keller ruhte, wurde die letzten Monate mit viel Mühe nachgebaut und die aufwendige Schnitzerei des ursprüng­ lichen Fasses dabei erhalten. Mit dem Jahrgang 2017 erstmals befüllt, dient es nun als Reifestätte für eine Cuvée aus Blauer Zweigelt, Merlot und Cabernet Sauvignon. www.lenzmoser.at

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WEIN_GRUSS AUS DEM KELLER

NICHTS IST WIRKLICH BEWIESEN, was den Zusammenhang zwischen

Gesteinen, Mineralstoffen und deren Ausdruck im Wein betrifft. Ganz im Gegenteil: Französische Forschungen kommen sogar zu dem Schluss, dass die Gesteinsart nichts mit dem Weintyp zu tun hat. Mehr als die chemische Zusammensetzung eines Bodens seien es vielmehr dessen physikalische Eigenschaften, die den Wein prägen. Gibt es also doch keinen Schiefer-Riesling? Für mich persönlich ergibt sich hieraus ein Dilemma: Ich bin im Schiefer geboren und aufgewachsen, wurde mit Schiefer-Riesling getauft. Ich kann Schiefer riechen und schmecken. Allen französischen Forschungen zum Trotz: Das kann doch nicht nur Einbildung sein!

Michael Hornickel

Der Duft des Schiefers

Jüngere Forschungen unterstützen jetzt das Gegenteil (nach Joung und Buie): Hat es über einen längeren Zeitraum nicht geregnet, bildet sich auf Erde und Steinen ein dünner Film aus ätherischen Ölen. Setzt dann Regen ein, werden die Geruchsstoffe des Bodens in kleinen Bläschen in den Regentropfen eingeschlossen, sobald diese auf die Oberfläche prallen. Im Inneren des Tropfens steigen diese Bläschen dann an dessen Oberfläche und zerplatzen dort, ähnlich wie im Sektglas aufsteigende KohlensäurePerlen. Dabei entsteht ein Gemisch aus festen und flüssigen Schwebeteilchen, das die Geruchsstoffe an die Luft abgibt. Da dieser Prozess auf porösen Oberflächen, die mehr Platz für geruchsaktive Substanzen bieten, am besten funktioniert, ist Schiefer dafür geradezu prädestiniert. Jetzt wissen wir, warum wir bei einem Spaziergang in einem nassen Schieferweinberg das Gestein riechen können. Damit ist zwar immer noch nicht klar, wie dann der Schiefer in den Wein kommt, aber das Milieu beeinflusst den Wein ja schließlich auch andernorts (Eukalyptus­ aroma durch die Nähe der Weinberge zu den Bäumen, oder Jod durch Meeresnähe ...).

»Gibt es

den SchieferRiesling?«

Jetzt müssen wir noch unsere Verkostungstechniken der TerroirSuche anpassen, wie in unserer Verkostungsserie „Den Boden schmeckbar machen“, sozusagen die geo-sensorische Degustation. Was aktuell ge­­ lehrt wird, stützt sich, begründet auf der organischen Chemie, auf die biochemische Dimension des Weines, seine Trockensubstanzen: Alkohol, Tannine, Säure et cetera. Diese Bestandteile des Weines lernen die Oenologen zu verstehen – und mit Hunderten von Mittelchen zu beeinflussen. Da diese organischen Verbindungen Gerüche transportieren, ist es verständlich, dass sich die sensorische Analyse aktuell vor allem auf den Geruchssinn stützt, etwa mit der Identifizierung von Aromen. Die geo-sensorische Weinverkostung hingegen stützt sich auf die mineralische Dimension des Weines, die, selbstverständlich in Verbindung mit den Säuren, seine Schmackhaftigkeit ausmacht. Hier bewegen wir uns in der anorganischen Chemie, von den Franzosen bezeichnenderweise „chimie minérale“ genannt. Sie wird in der Oenologie vernachlässigt, weil es keine Eingriffsmöglichkeiten in den natürlichen Mineralstoffgehalt eines Weines gibt. Da diese Mineralstoffe geruchlos sind, muss man sich bei der Verkostung auf das Mundgefühl konzentrieren. Die Geo-Sensorik interessiert sich also für die Herkunft des Weines, sein Terroir, wie unsere Verkostungsserie „Den Boden schmeckbar machen“ (seit Heft 2/2017), die wir in diesem Heft abschließen (ab Seite 98). Und wer wollte daran zweifeln: Es gibt ihn, den Schiefer-Riesling! Michael Hornickel, Wein-Autor und MUNDUS VINI-Vorstand, ist einer der Pioniere der professionellen Weinverkostung in Deutschland.

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Einmalige Lagen, Einmalige Weine Autochthone Rebsorten, Regionen mit speziellem Mikroklima und verschiedene Böden machen die griechischen Weine einzigartig. Das sonnige, geschichtsträchtige Attika ist die Heimat des Kourtaki Retsina aus Attika. Nemea ist die Heimat des vermutlich besten Rotweins Griechenlands, des Agiorgitiko. Das Hochplateau von Mantinia und sein in knapp 1000 m vorherrschendes Mikroklima gibt dem Wein seinen ganz spezifischen Charakter. Die Insel Kreta kann auf eine über 3000 Jahre alte Weinbautradition zurückblicken. Die Region Aegialia an den Hängen des nördlichen Peloponnes gelegen, zeichnet sich durch die nördliche Ausrichtung ihrer 650 - 1000 m hoch gelegenen Weinberge aus. Die Insel Samos ist weltbekannt für ihren weissen Likörwein, der aus sonnengetrockneten Trauben gekeltert wird.

EUROPEAN UNION

CAMPAIGN FINANCED WITH AID FROM THE EUROPEAN UNION AND GREECE

HELLENIC REPUBLIC

Die Region um Patras ist nicht nur für ihre natürliche Schönheit bekannt, sondern auch für ihren roten Mavrodaphne - Likörwein. Die einzigartige Vulkaninsel Santorini bringt einen Wein hervor, der wie sie selbst einzig ist: mineralisch, metallisch, charakterstark.

In unserer über 100 jährigen Firmengeschichte haben wir uns immer für diese Einzigartigkeit eingesetzt.


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Sommeliers stehen uns im Restaurant mit Rat und Tat zur Seite und sind dabei geschulte Meister ihres Fachs. Darüber hinaus gibt es jedoch zahlreiche Fachleute, die den Begriff Sommelier für sich entdeckt haben und voller Passion für ihre Produkte arbeiten. Text: Silke Muffang

MIT LAIB UND SEELE Deutschland ist nicht nur Export- sondern auch Brot-Weltmeister! Ganze 3 500 Brotsorten gibt es hierzulande. Im bundesweiten Ranking nimmt das Mischbrot den ersten Platz ein. „Das Roggenmischbrot ist dabei sogar noch etwas beliebter als das Weizenmischbrot. Mischbrot stellt lediglich die übergeordnete Kategorie dar“, wie Jörg Schmid verrät. Der 33-Jährige arbeitet in vierter Generation als Bäckermeister im Familienbetrieb in Gomaringen (Landkreis Tübingen) und ist seit 2015 Deutschlands jüngster Geprüfter Brot-Sommelier der Handwerkskammer. Bei dieser neunmonatigen, berufsbegleitenden Fortbildung an der Akademie Deutsches Bäckerhandwerk in Weinheim lernen Bäckermeister mit Berufserfahrung oder einem gleichwertigen Titel alles rund ums Brot. Die Inhalte reichen dabei von der Bedeutung des Brotes in Brauchtum, Sprache, Kunst und Religion bis hin zu betriebswirtschaftlichen Grundlagen und natürlich der Schulung von sensorischen Fähigkeiten. „Kastanienbraun mit Reflexen vom goldgelben Sesam“ – was zunächst ungewohnt klingen mag, ähnelt der professionellen Weinverkostung. Ein Brot werde mit allen fünf Sinnen geprüft, erläutert Jörg Schmid. Nach der Optik folgen die auditiven Eindrücke, wenn man das Brot zusammendrückt und aufschneidet. Der Brotsommelier kann dabei bereits eine Einschätzung für die Länge der Backzeit und damit der Qualität abgeben. >

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FOTOS: DANIEL SCHNEIDER–SCHNEIDER FOTOS GOMARINGEN; DAVID MAURER (2); DIETER JACOBI/WWW.JACOBI-FOTOGRAFIE.COM; ISTOCK.COM/MAGONE

DIE GENUSS EXPERTEN


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Schokoladen-­ Sommelière Annette Klingelhöfer lebt im Familienbetrieb in Marburg ihre Kreativität aus

Verkostet wird stets von hellem zu dunklem Brot. Dinkel weist beispielsweise eine mildere Aromatik auf, ist sehr ähnlich zum Weizen. „Zum Roggen hin wird es immer dunkler und saurer, dazu darf’s dann auch geräucherter Speck und ein kräftiger Rotwein sein.“ Ein weitverbreiteter Irrtum rund um Brot und Wein klärt Jörg Schmid noch nebenbei auf: „Jede Form von Rotwein und franzö­sischem Baguette funktioniert nicht. Baguette hat ein wahnsinnig elegantes, feines Aroma, ist fruchtig-gärig-karamellig. Rotwein erdrückt das.“ www.meisterbaecker-schmid.de

PURE LEIDENSCHAFT … das bedeutet Schokolade für Annette Klingelhöfer. Die Konditormeisterin stellt die fünfte Generation im Familienbetrieb Konditorei Café Klingelhöfer in Marburg dar und peppt die 130-jährige Tradition mit frischen Ideen auf. Aktuell vermarktet die 28-Jährige sich unter der Marke „Sommelière du chocolat“ und bezieht sich dabei auf die Fortbildung zur Schokoladen-

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Sommelière an der Akademie Deutsches Bäckerhandwerk in Weinheim. Diese bietet in Kooperation mit dem Schweizer Kakao- und Schokoladen-Hersteller Barry Callebaut den rund sechsmonatigen, berufsbegleitenden Lehrgang an. Die Teilnehmer setzen sich dabei in fünf Unterrichtsmodulen von der Bohne bis zur fertigen Schokolade mit allen Details ausein­ ander. Voraussetzung ist dabei ein Meisterbrief im Konditorenhandwerk oder ein vergleich­ barer Abschluss. Das Wissen zum Thema Geschichte und ­historischer Ursprung der Kakaobohne bildet den Grundstein der vermittelten Inhalte, aber es geht auch um den Prozess der Schokoladenverarbeitung sowie der Weiterverarbeitung von Schokolade, die korrekten Methoden des ­Temperierens sowie die Entwicklung außer­ gewöhnlicher Rezepte. Im Bereich Sensorik werden die Teilnehmer besonders intensiv ­ geschult und müssen beispielsweise bei Blindverkostungen Schokoladensorten und Quali­ täten einordnen. „Als Schokoladen-Somme­ lière sollte man vor allem diese Sensorik be­­

herrschen und die vielfältigen Aromen der Schokolade differenzieren können“, stellt Annette Klingelhöfer klar. Schokolade sollte man ­übrigens mindestens 40 Sekunden auf der Zunge zergehen lassen, um die volle Entfaltung aller Aromen zu gewährleisten. Beim Food-Pairing hingegen wird zunächst die Schokolade auf ihre markanten Aromen wie Frucht, Röstnoten, Karamell, Holz, Würze, Säure und Blumigkeit sowie der Kakaogehalt analysiert, darauf auf bauend werden dann die Zutaten für das gewünschte Rezept entwickelt. Dieses Verfahren wird vor allem in der Erarbeitung neuer Pralinenkreationen angewandt. Aber auch die Kombination von Schokolade und Wein steht bei Annette Klingel­höfer hoch im Kurs: „Besonders gerne kombi­ niere ich eine dunkle Zartbitterschokolade aus Java mit einem Rioja, die Schokolade aus ­dieser Region weist immer intensive Rauch- und Tabak­ noten auf, die sich im Wein wieder­finden und gut ergänzen. Aber auch fruchtige Schoko­ laden können grandios zu einem Wein kombiniert werden, dabei darf der Wein nicht zu säurebetont sein. Lecker finde ich hierbei bei-


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Melanie Koithahn gibt als DiplomKäsesommelière ihre Leidenschaft für Käse weiter

3 FRAGEN AN PEER F. HOLM Präsident der Sommelier-Union Deutschland e.V. Neben den uns Weintrinkern bekannten gibt es mittlerweile viele „andere Sommeliers“, wie im Artikel vorgestellt. Wie stehen Sie dazu? Als Präsident der Sommelier-Union sehe ich diese Entwicklung mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Die „anderen Sommeliers“ sind Experten in ihrem jeweiligen Beruf, zum Beispiel großartige Bäckermeister mit Sinn für hochwertige Produkte. Diesen Kollegen zolle ich höchsten Respekt! Auf der anderen Seite jedoch wird der klassische Begriff des Sommeliers durch diese Zusätze immer weiter verwässert und der Gast weiß zum Schluss gar nicht mehr, welch komplexes Aufgabengebiet der Sommelier an sich verantwortet. Sommelier ist eine nicht geschützte Berufsbezeichnung. Welche Problematik geht damit einher? Jeder darf sich „Sommelier“ nennen und da gibt es viel Wildwuchs. Der Gast hat kaum eine Möglichkeit, „von außen“ zu erkennen, wie fachlich versiert der Sommelier ist. Dabei muss man auch im Hinterkopf behalten, dass es beispielsweise IHK-geprüfte Sommeliers gibt, welche die Prüfung gerade so bestanden und sich danach fachlich nicht weiterent­wickelt haben, aber sich trotzdem IHK-geprüfter Sommelier nennen dürfen. Ebenso gibt es Quereinsteiger, die grandios sind. Welche Aufgaben übernimmt ein Sommelier im Restaurant? Er verantwortet den Aufbau und die Zusammenstellung der Wein- und Getränkekarte sowie, je nach Betriebsgröße und -organisation, die Bestandspflege und die Beschaffung. Des Weiteren ist der Sommelier für alle Getränke am Tisch des Gastes verantwortlich. Wein spielt da meist die wichtigste Rolle, aber Wasser, Bier und alkoholfreie Getränke nehmen einen immer wichtigeren Stellenwert ein und natürlich auch Kaffee oder Tee und die Spirituosen. Ganz klassisch kümmert sich der Sommelier auch um den Käse und berät den Gast bei der Zigarrenauswahl. www.sommelierunion.de www.wein-wissen.de

spielsweise die Kombination von Milchschokolade und Grauburgunder, weißer Schoko­ lade und ein fruchtig-trockener Crémant oder ein Riserva zu kräftiger Zartbitterschokolade.“ www.konditorei-klingelhoefer.de

ALLES KÄSE ODER WAS? „Es ist für mich immer noch unfassbar, wie vielfältig das Thema Käse ist“, schwärmt Melanie Koithahn. Die 43-Jährige ist haupt­ berufliche Käsetrainerin sowie -dozentin und lehrt unter anderem für die Käseakademie in Freising. Außerdem darf sich die gelernte Industriekauffrau, die jahrelang im aktiven Verkauf an der Fleisch-, Wurst- und Käsetheke im Familienbetrieb im Harz tätig war, Fromelière und DiplomKäsesomme­ lière nennen. Für letzteren Titel besuchte sie einen 14-tägigen Lehrgang des Wirtschaftsförderungsinstituts (WIFI) Österreich in Wien. Dabei ging es vor allem um die Sortenvielfalt beim Käse, insbe­ sondere bei ge­­­schütztem Ursprungskäse, aber na­­ türlich auch um die Sensorik. Den Ab­­schluss bildeten eine schriftliche, mündliche und praktische Prüfung, mit dem Ziel, Käse-

sorten optimal nach Reifegrad und Intensität auswählen und kombinieren zu können. „Um einen Käse sensorisch zu beurteilen, sollte man bei der Optik auf die Rinde, Teigbeschaffenheit, Lochung und Farbe achten. Dann geht es um den Geruch des Käseteigs, die Haptik in der Hand und im Mund und schließlich den Geschmack“, erklärt Melanie Koithahn das Prozedere der Käseverkostung. Dem Food-Pairing mit Käse sind übrigens gewissermaßen keine Grenzen gesetzt. Ob mit handwerklichen Broten, Likören, Honig oder Wein – Käse sollte in der Kombination ein Zusammenspiel darstellen, und den Geschmack gegenseitig nicht überlagern. „Ein Ziegenkäse von der Loire mit einem LavendelHonig aus Frankreich ist ­beispielsweise eine sehr spannende Kombination. Regionale Produkte passen stets zusammen.“ www.kaesekonzepte.de I > Biersommelier Stephan Hilbrandt stellen wir unter www.meiningers-weinwelt.de vor.

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THE CITY DINE AND

BEI FADO UND VINHO Fado in den Gassen der Altstadt, Raritäten in den Gläsern der Weinbars: Lissabons Lebensstil ist unverwechselbar. In den letzten Jahren haben moderne Sternerestaurants und kreative Gastrokonzepte den Ruf der Genussmetropole noch weiter gestärkt. Text: Wolfgang Faßbender

Am Flughafen merkt man schnell, wie angesagt Lissabon gerade ist. Unter den auf Kulinarik spezialisierten Tourismusdestinationen Europas hat sich die portugiesische Hauptstadt besonders hervorgetan und lässt deshalb die ankommenden Gäste schon mal warten. Eine halbe Stunde stand ich bei meinem vorletzten Besuch in der Schlange vor dem Taxistand und nahm deshalb bei meinem letzten die U-Bahn. Ein älterer Herr, der mir den

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Fahrkartenautomaten erklärte und ein Trinkgeld dankend entgegennahm, stand auch bereit. Danach stellte sich nur noch die Frage, in welchen der unzähligen Restaurants und Weinbars eine Reservierung angeraten sein könnte. Selbst alteingesessene Lissaboner kommen nicht mehr nach, die vielen Neu­ eröffnungen zu zählen. Die Leidenschaft für gutes Essen, spannende Weine und Experimente auf dem Teller ist größer denn je.


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FOTOS: SABINE WULFFERT; DARIO BRANCO FOTOGRAFIA (2); PAULO BARATA (2); ALTIS HOTELS (3); RESTAURANT ELEVEN (3); TRAVESSA DA ERMIDA (3); CARLOS SILVA (2)


In der Küche des Belcanto wird wahrhaft Großes vollbracht

BELCANTO & BAIRRO DO AVILLEZ AVANTGARDISMUS UND BODENSTÄNDIGKEIT Fünf Minuten zu Fuß muss man rechnen, um vom einen Restaurant zum anderen zu gelangen. Beide gehören zum Imperium des José Avillez, des wohl bekanntesten Kochs Portugals, einer westeuropäischen Mischung aus Tim Mälzer, Christian Rach und Johann Lafer. Das „Belcanto“ ist sein Vorzeigerestau­ rant und die beiden Sterne wert, die es verliehen bekommen hat. Keiner versteht es schließlich so gut wie Avillez, die traditionelle Küche zu verfeinern. Mein Spanferkel wurde auf geradezu dramatische Weise auseinander­

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genommen, neu zusammengesetzt und mit Orangenaromen angerichtet. Die Weinkarte zählt zu den besten der Stadt, und der Somme­ lier schenkte mir mit Freude Ungewöhn­ liches aus der Umgebung Lissabons ein – darunter auch einen Carcavelos von Villa Oeiras, den in klitzekleinen Mengen nahe der Stadt wachsenden Verwandten von Port und Madeira. Auch Verdelho von den Azoren oder Orange Wine aus dem Alentejo sind im Angebot. Wem all das zu chic, zu teuer (man sollte 200 Euro pro Person rechnen) oder zu

langwierig sein sollte, schaut im „Bairro do Avillez“ vorbei. Eine coole, großstädtische Mischung aus Delikatessenladen, Food Court und Restaurant, mit vielen Plätzen und fairen Preisen. Nur der empfohlene portugiesische Schaumwein geriet bei meinem Besuch etwas belanglos. Avantgardistische Küche mit portugiesi­ schem Einfluss im „Belcanto“, bodenständige Marktküche im „Bairro“. www.belcanto.pt und www.bairrodoavillez.pt


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FEITORIA MOSCATEL-OFFENBARUNG An Selbstbewusstsein fehlt es dem Küchenchef des Hotelrestaurants am Tejo-Ufer nicht. Er arbeite auf den zweiten Stern hin, raunte mir João Rodrigues beim Besuch seines Arbeitsplatzes zu. Das halte ich dann doch für etwas allzu optimistisch, aber der eine vorhandene Stern trifft die Sache ziemlich gut. Zumal die Küche offen ist für internationale Einflüsse. Die Karkassen eines Hummers am Tisch mit einer gewaltigen Apparatur auszupressen und mit dem gewonnenen Extrakt die Sauce

zu verfeinern, ist ebenso sinnvoll wie spektakulär. Und die Weinkarte führt nicht nur Weine vom Douro, aus dem Alentejo oder dem Dão, sondern auch aus anderen Regionen Europas. Was nicht nur bei den Süßweinen Spaß macht. Neben einem 20 Jahre alten Terrantez von Blandy’s macht sich kanadischer Jahrgangseiswein ebenso gut wie sechsbuttiger Tokayer. Hier ist auch Gelegenheit, einen der seltenen Moscatéis de Setúbal zu bestellen, also jene Muskateller aus der Umgebung von Lissabon, die einen

eigenen Süßweinstil besitzen. Die sogenannte Trilogia von Fonseca, eine Mischung aus Weinen bis ins Jahr 1900 zurück, war geradezu eine Offenbarung zu meinem auf Erdbeeren und Joghurt basierenden Dessert. Wer gerade kein Interesse an Menüs hat: Die „Feitoria“ ist auch eine Weinbar. Außergewöhnliche Lage unmittelbar am Tejo, gute Stimmung und eine international orientierte Küche. www.restaurantefeitoria.com

João Rodrigues (r.) und sein Team sind offen für internationale Einflüsse

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Edles Ambiente trifft auf die gehobene Kochkunst von Joachim Koerper

ELEVEN MODERNE WELTKÜCHE Ein deutscher Küchenchef in Lissabon? Und dann noch einer, der sich auf gehobene Kochkunst spezialisiert hat und mit einem Stern im Guide Michelin ausgezeichnet wurde?

klassisch-französische Rezepte (Rindfleisch nach Rossini-Art aus 60 Tage trocken gereiftem Filet) mit portugiesischen Traditionen verknüpft.

Ja, das klappt. Aber wohl nur deshalb, weil Joachim Koerper weit herumgekommen ist, jahrelang in Frankreich Erfahrungen gesammelt hat, sich auch in Spanien auskennt und – bedingt durch seine Frau – in Brasilien verliebt ist. In der kulinarischen Boom Town Lissabon hat er sich etabliert mit einer modernen Weltküche, die fröhlich

Für hiesige Preisverhältnisse ist ein Essen im „Eleven“ teuer, sofern man à la carte bestellt, aber die bittere Pille lässt sich vermeiden. Das Atlantic Menu kostet nämlich akzeptable 94 Euro, ein darauf abgestimmtes Wine Pairing ist für 54 Euro im Angebot. Das spektakuläre Ambiente, etwas außerhalb der Innenstadt, ist da bereits natürlich inklusive.

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Und was das süße Finale, die Desserts, angeht: Die klingen zwar nicht allzu spektakulär, sind aber wirklich bestens durchdacht. „Ferrero Eleven“ heißt eines und entpuppt sich als eine Art von Kindheits­ erinnerung, von der ich gar nicht genug bekommen kann. Eine absolut moderne Weltküche, die zwar neugierig, aber nicht übertrieben avantgar­ distisch ist. Das Hummermenü gilt als ultimativer Luxus. www.restauranteleven.com


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ENOTECA DE BELÉM QUALITÄT VOR QUANTITÄT Hier ist die Chance auf einen Sitzplatz ohne Reservierung gering. Stockfisch mit Kichererbsen oder Kürbis mit Streuseln und Frischkäse gehören zu den sicheren Werten von Küchenchef Ricardo Gonçalves, der auch für seine Desserts bekannt ist. Teuer ist all dies nicht: Selbst mit äußerster Anstrengung zum Geldausgeben kosten drei Gänge nicht mehr als 35 Euro. Doch in Wirklichkeit reservieren die Kenner nicht in erster Linie des Essens, sondern der Weine wegen. Sommelier Nelson Guerreiro gilt stadtweit als Nummer eins seiner Branche,

sucht aus, was ihm gefällt von kleinen portugiesischen Produzenten, empfiehlt persönlich statt eine Karte zu reichen. Qualität geht hier vor Quantität, fast 100 Sorten stehen zur Verfügung, das Preis-Leis­ tungs-Verhältnis ist gut. Einziger Nachteil: Der Fußweg in die Innenstadt ist abends kaum zu empfehlen, das Taxi sinnvoll. Immer-noch-Geheimtipp für alle, die großartige Weine und präzise Küche zu fairen Preisen schätzen. www.travessadaermida.com

Bezugsquellen über Weinkontor Freund GmbH www.weinkontor-freund.de


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KROKETTEN, BURGER UND SÜSSWEIN Wo anfangen in Lissabon? Und wo aufhören? Ersteres vielleicht in der zum Food Market umgebauten Markthalle der Stadt, dem „Mercado da Ribeira“ (www.timeoutmarket.com). Mehr als zwei Dutzend Anbieter traditioneller und moderner Speisen konkurrieren hier um Kunden – um so viele, dass manchmal kein Sitzplatz zu ergattern ist. Der von mir zuletzt verkostete Burger war gelungen, das Eclair mit Haselnusscreme noch besser. In die Weinbar namens „BA Wine Bar do Bairro Alto“ geht man danach, sofern Lust auf Sardinen aus der Dose, portugiesischen Käse und jede Menge Wein besteht. Unmöglich, die Anzahl an Sorten zu zählen, die hier glasweise angeboten werden. Deftiges gibt es auch im „Garrafeira Alfaia“ (www.garrafeiraalfaia.com), wo es sich lohnt, nach reifen Flaschen zu fragen; dazu passen Kroketten und Stockfisch eigentlich immer. Sollte hier alles voll sein, ist meist noch ein Platz im „By the Wine“ (www.jmf.pt) zu bekommen, einer modernen Weinbar, die zur Kellerei José Maria Fonseca gehört.

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„Solar dos Nunes“ (www.solardosnunes. com) wiederum ist eine Attraktion für jene

BOI CAVALO FADO ZUM APERITIF Alfama, der enge, nostalgisch anmutende Stadtteil, zählt zu den touristischen Attrak­tionen – auch wegen jener Lokale, in denen schon zum Aperitif Fado gespielt wird, die immer leicht melancholisch wirkende Musik Lissabons. Traurig geht es im „Boi Cavalo“ allerdings nicht zu. Ganz im Gegenteil, denn Küchenchef Hugo Brito überschreitet nur zu gern Grenzen. Camparigelee zum Fisch? Kann passieren! Pflaumensauce zu Oktopus und Chorizo? Aber ja! Und für die paar verlangten Euro Besucher der Stadt, die großartige Weine aus allen Ecken Portugals (von Esporão aus dem Alentejo bis zu Dirk van der Niepoorts Douro-Redoma) mit kraftvollen portugiesischen Speisen verbinden wollen. Erheblich feiner und kreativer geht es dann wieder im besternten Restaurant „Alma“ (www.almalisboa.pt) zu. Weil mein Tisch nur drei Meter von der Küche entfernt stand, konnte ich ziemlich genau die routinierten Handgriffe der weißen Brigade verfolgen. Der Sommelier unterstützte die Leistungen seines Chefs sogar noch: Er begnügte sich nicht mit Weinen der Umgebung, sondern hatte auch grandiosen Madeira glasweise im Programm. Ein Süßwein, der wie kein anderer zu Fado und Tradition passt.

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bekommt der neugierige Gourmet das Erlebnis eines engen Bistros mit offener Küche, herzlichem Service und einer kleinen Weinkarte, von der man Trouvaillen wählen kann. Draußen stehen derweil die Nachbarn auf der Gasse und plaudern, Fado dringt durch alle Ritzen. Lissabons Herz pocht nirgendwo so laut wie hier. Schlichtes Ambiente und übersprudelnde Küche zum überraschend günstigen Preis. www.boi-cavalo.pt


Weil Genuss Geschmackssache ist Original SELTERS – empfohlen als idealer Weinbegleiter

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Zu einem „2013er Chat Sauvage, Pinot Noir, Rüdesheimer Drachenstein“ empfehle ich Original SELTERS Naturell. Hagen Hoppenstedt Hotel Adlon Berlin Maître d´Hotel Sommelier

Internationale Fachmesse Weine und Spirituosen

Der Ursprung guten Geschmacks Zu im Barrique ausgebauten, kraftvollen, körperreichen Rotweinen, mit teils charakteristischen Vanillinkomponenten und hohem Tanninanteil, empfiehlt sich Dank seiner eleganten Stille SELTERS NATURELL. Als Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie der Hochschule Geisenheim University, bei der europäische Premium-Mineralwässer getestet wurden, erhält Original SELTERS ein Zertifikat, das eine ideale Mineralisation und eine sehr gute Eignung beim Genuss von Wein bestätigt. Weitere Informationen zu der Studie sowie zum erteilten Zertifikat finden Sie unter www.selters.de/selters-wein


ALKOHOL Mineralwasser zählt zu den am strengsten kontrollierten Lebensmitteln in Deutschland. Lesen Sie, was Sie beim Thema Wasser beachten sollten und finden Sie die beste Kombination zu Ihrem Lieblingswein. Text: Yvonne Heistermann

FREI Mineralwasser zählt in Deutschland zu den beliebtesten alkoholfreien Getränken; mit 148 Litern pro Kopf pro Jahr liegen wir im europäischen Vergleich nach Italien sogar an zweiter Stelle. Kein Wunder, denn in Deutschland gibt es sage und schreibe 200 Mineralbrunnen, die circa 500 Mineralwäs­ ser und 35 Heilwässer abfüllen. Damit zählt Deutschland zu den mineralwasserreichsten Ländern der Erde. Die meisten Brunnen sind in Süddeutschland zu finden. Jedes Mineralwasser ist aufgrund der unter­ schiedlichen Bodenarten einzigartig in seiner Mineralisierung. Wie die Wurzeln der Wein­

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rebe dringt es tief in den Boden ein. Dabei filtert der Boden das Wasser und befreit es von Verunreinigungen. Je tiefer das Wasser sickert, desto höher ist der Reinigungsgrad. Experten unterscheiden die Böden hinsicht­ lich ihrer Grobheit und ihres Mineralgehaltes. Wie beim Wein sind auch Wässer von vulka­ nischem Gestein oder Gipsböden besonders reich an Mineralien. In Gegenden, wo es einst viele Vulkane gab, wie in der Vulkan­ eifel oder am Kaiserstuhl, gibt es Quellen mit eigener vulkanischer Quellkohlensäure. Die Kohlensäure bewirkt, dass Mineralstoffe schneller aus den Gesteinsschichten gelöst

werden können. Diese Wässer sind daher meistens höher mineralisiert. Als Sprudel darf sich übrigens nur ein Mineralwasser bezeichnen, das auch über eigene Quell­ kohlensäure verfügt. Ansonsten werden Bezeichnungen wie sprudelnd, spritzig oder prickelnd verwendet. Bis zum Jahre 1984 musste in Deutschland ein Mineralwasser mindestens 1 000 Milli­ gramm gelöste Mineralien beinhalten, um sich als solches bezeichnen zu dürfen. Die EU strich diese Auflage, um den stillen Mineralwässern aus anderen EU-Ländern den Markt zu öffnen, die meistens geringer


FOTOS: K.-U. HÄSSLER/FOTOLIA.COM; ISTOCK.COM/NATALIADERIABINA; ISTOCK.COM/EKATERINA_MOLCHANOVA

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mineralisiert sind. Gute Informationen zu mehr als 1 000 in Deutschland erhältlichen Mineral­wässern findet man übrigens unter www.mineralienrechner.de. Manche Verbraucher sind jedoch zunehmend verunsichert, da verstärkt Werbung für Lei­ tungswasser gemacht wird. Leitungswasser wird für viele Zwecke verwendet. Da muss es möglichst neutral beschaffen sein; auch, weil es nur so technisch problemlos über große Leitungsnetze verteilt werden kann. Der Mineraliengehalt ist meist geringer, da die Quellen nicht so tief liegen. Stiftung Waren­ test hat im August 2016 insgesamt 28 Lei­ tungswässer getestet, von denen 21 weniger als 500 mg/l Mineralien aufwiesen und

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7 einen mittleren Mineralstoffgehalt zwischen 500 bis 786 mg/l. Im Internet findet man bei den städtischen Versorgern nähere Angaben zur Mineralisierung seines Wohnortes. Bei der Auf bereitung des Leitungswassers zu Hause, zum Beispiel dem Zusatz von Kohlen­ säure, sollte man unbedingt auf die genaue Reinigung der Gerätschaften achten, damit Bakterienwachstum vermieden wird. Mineralwasser gehört innerhalb der Mineralund Tafelwasserverordnung zu den am strengsten kontrollierten Lebensmitteln in Deutschland. Die Mineralquellen liegen in Wasserschutzgebieten mit einer Vielzahl an Auflagen, die vor allem die landwirtschaft­ liche Nutzung betreffen. Auch die maximale Fördermenge pro Stunde, Tag und Jahr ist exakt festgelegt. Der Grundwasserspiegel wird ständig überwacht, um stö­ rende Eingriffe in die Natur zu vermeiden. Die Menge des geförderten Wassers ent­ spricht etwa der Menge des jährlich im Einzugs­ gebiet der Quellen ver­ sickernden Regenwassers. So schließt sich der natür­ liche Kreislauf des Wassers. Viele Mineralquellen sind

in Deutschland bis zu 250 Meter tief. Durch die ständige Überprüfung kann auch verhin­ dert werden, dass Quellen versanden. Von einem Liter Regenwasser kommen je nach Bodenbeschaffenheit etwa 140 Milliliter in der Quelle an. Für diesen Weg kann Wasser bis zu 70 Jahre benötigen. Die unterirdischen Quellen sind frei von Verunreinigungen, sodass das Wasser in seiner reinsten Form gefördert werden kann. Es darf bei – bezie­ hungsweise nach – der Förderung nur sehr wenig verändert werden. Schwefel darf wegen des Geruchs entzogen werden. Eisen würde als brauner Niederschlag ausfällen, sodass dieses ebenso entzogen wird. Um einen gleichbleibenden Kohlensäuregehalt zu garantieren, darf Kohlensäure aufgefangen und wieder zugesetzt werden. Nach der Abfüllung muss Mineralwasser, wie jedes Lebensmittel, ein Mindesthaltbar­ keitsdatum haben. Bis zu diesem Datum können die Brunnen für die Dichte des Ver­ schlusses garantieren. Das Mineralwasser ist nun auch äußerlichen Einflüssen wie der UV-Strahlung ausgesetzt. Beim Servieren von Mineralwasser im Restaurant ist also unbedingt darauf zu achten, dass die Flasche erst vor den Augen des Gastes geöffnet wird, egal, ob mit Schraub- oder Kronkorkenver­ schluss. Dies ist eine Garantie für den Gast,


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Das richtige Wasser zu Wein und Essen ist eine sinnvolle Ergänzung

verlängert. Selters Leicht und Staatl. Fachingen Medium passen sehr gut zu halbtrockenen Weinen mit lebendiger Säure, etwa einem Riesling vom Mittelrhein. Sie haben eine angenehm salzig-mineralische Prägung und unterstreichen die Fruchtigkeit und feine Süße des Weines.

den Gastronomen und natürlich auch für die deutschen Mineralbrunnen. Wenn Sie Lust auf unkomplizierten Wein­ genuss haben, dann darf dazu ein frisches Mineralwasser nicht fehlen. Doch welches Wasser passt eigentlich zu welchem Wein und außerdem: Wirkt sich der unterschied­ liche Kohlensäuregehalt auf den jeweiligen Weintyp aus, oder ist das alles nur reine Geschmackssache? Führende Mineralwasserbrunnen befassen sich seit Jahren intensiv mit diesem Thema. Gerolsteiner zum Beispiel bietet in Zusam­ menarbeit mit der Deutschen Wein- und Sommelierschule seit vielen Jahren Seminare zu diesem Thema mit vielen Teilnehmern aus der Gastronomie und dem Handel an. Dabei fanden die Teilnehmer Folgendes heraus: Zu trockenen Weißweinen mit spritziger Säure, also Riesling, Chardonnay oder Sauvignon Blanc, passen die Medium-Wässer am besten, weil ihre Säure spritziger, erfrischender und damit appetitanregend wirkt – perfekt also zum Aperitif. Auch zu halbtrockenen Weinen ist die Medi­ um-Variante der ideale Begleiter: Hier wird das Empfinden der Weinsäuren und der Süße unterstrichen und die Frischeempfindung

Hassia Leicht und S.Pellegrino sind ideale Begleiter zu trockenen Weinen mit moderater Säure wie einem badischen Grauburgunder. Die zarte Kohlensäure und die ausgewogene Mineralik verleihen dem Wein zusätzliche Frische. Bei edelsüßen Weinen mit hohem Restzuckergehalt dagegen empfiehlt sich sprudelndes Wasser, da die prickelnde Koh­ lensäure den Wein lebendiger macht und die Süße puffert. Apollinaris Classic und Gerol­ steiner Sprudel mit deutlicher Kohlensäure sind ideal für sehr restsüße Weine wie eine deutsche Trockenbeerenauslese oder einen Eiswein, denn die Kohlensäure lässt die Süße im Wein eleganter erscheinen und verlängert den Nachhall des Weines auf lebendige Weise. Zu den meisten Rotweinen eignet sich stilles Wasser. Es lässt den Charakter des Weines unverfälscht. Das wären zum Bei­ spiel Evian und San Benedetto. Wichtig ist auch eine ausgewogene Minerali­ sierung, wie sie zum Beispiel Apollinaris und Gerolsteiner aus den Tiefen der Vulkaneifel, Staatl. Fachingen aus Limburg, Selters an der Lahn aus dem nördlichen Taunus, Hassia aus dem hessischen Bad Vilbel sowie S.Pelle­ grino aus der Lombardei in Italien haben. Sie unterscheiden sich dennoch deutlich hin­ sichtlich ihres Mineralien-Mixes, sodass jeder seinen ganz persönlichen geschmack­ lichen Favoriten finden wird. Die Deutschen sind übrigens im Allgemei­ nen ihrer Marke und ihrem Geschmack hin­ sichtlich des Kohlensäuregehaltes treu. Es ist aber in den letzten Jahren festzustellen, dass die stillen Wässer sich immer größerer

QUELLEN: www.apollinaris.de www.evian.com www.gerolsteiner.de www.hassia-sprudel.de www.sanbenedetto.it www.fachingen.de www.selters.de www.sanpellegrino.com

Beliebtheit erfreuen und jährlich deutliche Zuwächse verzeichnen. Medium und Sprudel sind recht stabil. Da das Gesundheits­ bewusstsein der Deutschen sehr hoch ist, stieg in den letzten Jahren auch der Konsum von Heilwasser, eines der ältesten Naturheil­ mittel, das in den letzten Jahren etwas in Vergessenheit geraten war, um 1,4 Prozent. Heilwässer haben eine Zulassung als Arzneimittel und unterlie­ gen somit dem Arzneimittel­ gesetz. Sie dürfen im Handel aber als freiverkäufliche Arzneimittel angeboten werden. Gerolsteiner hat mit seinem neuen Heil­ wasser neben dem St. Gero Zugang zu einer sportaffi­ nen Käufergruppe gefun­ den. Staatl. Fachingen, Hirschquelle und Heppin­ ger etwa sind Klassiker darunter. I

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Berlin: Küchenchef des Einsunternull Andreas Rieger beweist höchste Präzision bei der Arbeit


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Gutes Essen allein reicht selten aus, um Gäste zu beglücken. Also machen Restaurants zwischen Berlin und Genf mit originellen Ideen, puristischen Konzepten oder abwechslungsreichen Arrangements auf sich aufmerksam. Und mit Weinen, die alle Fesseln sprengen.

FOTOS: RENÉ RIIS 2015 (1), 2016 (1); TILL SCHUSTER; MUTTERLAND (2); BARBARA HEINZ (2); FISKEBAR/STEFANO CANDITO (2)

Text: Wolfgang Faßbender

BERLIN DEUTSCHLAND POLARISIERENDER PURISMUS Kein anderes Berliner Restaurant polarisiert so wie dieses. Den einen Gästen sind die Speisen zu puristisch, den anderen geraten die Portionen zu klein. Wir outen uns aber als Fans dieser etwas anderen Location und schätzen es sehr, dass Inhaber Ivo Ebert und Küchenchef Andreas Rieger hier einen ganz eigenen Weg gehen. Einen, der auch schon mal bitter werden kann: So wie bei Chicorée mit Zwergquitte und gestäubter Zichorie. Hat uns geschmeckt, weil es Substanz aufwies! Herz vom Rind wird hier mit Getreide und Gräsern kombiniert, den Knollensellerie reichert Rieger mit Haselnussmilch und eingelegtem Spargel an. Dazu den passenden Wein zu finden, ist eine Herausforderung, aber der kann man sich stellen, indem man die Fülle der Karte erkundet. Hier steht keine Sorte zufällig verzeichnet, alles ergibt Sinn. Ob es der ­ Champagner von Bérêche ist, ein SpitzenLambrusco oder der 2010er(!) Grüner Velt­ liner vom Wachauer Nikolaihof: Die Auswahl ist beachtlich, die Tiefe erstaunlich. Riesling von Dr. Kauer (Mittelrhein) gibt es bis zum Jahrgang 1999 zurück, vom juras­ sischen Kultwinzer Ganevat sind Raritäten bis 2006 zu haben.

EINSUNTERNULL Hannoversche Straße 1, 10115 Berlin-Mitte Tel. 030 27577810, www.einsunternull.com Öffnungszeiten Dienstag bis Samstag von 12 bis 14 Uhr, Montag bis Samstag ab 19 Uhr. Speisen + Weine Puristische Avantgardeküche – zehn Gänge kosten abends 122,00 ¤, sechs gibt es schon für 82,00 ¤. Mittags kosten drei Gänge schlappe 34,00 ¤, fünf 52,00 ¤. Offene Weine ab 7,00 ¤ (0,1 l). Der besondere Tipp Die alkoholfreien Getränke sind nicht zu

Berlin: Designer-Schick im Einsunternull

unterschätzen – etwa die Säfte aus den im Brandenburgischen gesammelten Birnen oder der hausgemachte Kefir.

HAMBURG DEUTSCHLAND TRADITIONSPFLEGE Es ist noch gar nicht lange her, da nahmen Hamburger Kaufleute zwecks geschäftlicher Besprechungen Platz in den „Austernstuben“ von Johann Cölln und ließen sich zu Meeresfrüchten passenden Champagner bringen. Dann aber ging dem seit dem frühen 19. Jahrhundert populären Restaurant die Puste aus; andere Konzepte kamen in Mode, die Sache lag darnieder. Bis die kleine, feine, auf regionale Zutaten und coole Ideen spezialisierte Gastrokette Mutterland zugriff, das stillgelegte „Cölln’s“ renovierte und mit neuem Konzept ausstattete. Mit Marc Müller wurde einer der ambitioniertesten deutschen Küchenchefs engagiert, der Service hat den Dreh mit der Freundlichkeit raus. Austern gibt es noch immer (mit Tintenfisch und Mandeln!), der Steinbutt kommt mit getrocknetem Pfirsich und Anis. Und erst die Desserts! Selbst mittags, wenn die Auswahl rustikaler ist, lohnt die Anreise, weil man hier einen genialen nordischen Fischeintopf reicht und zum ­Lebkuchen-Brownie ein Zwergorangenragout serviert. Für die frischen Fischfrikadellen

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DINE würden wir weite Wege gehen, die LabskausQualität hätte auch den verblichenen Johann Cölln zu Freudentränen gerührt. Obwohl die Weinkarte noch ausgebaut werden soll, locken schon jetzt Abfüllungen der besten deutschen Erzeuger: Rings und Rosch, von Othegraven und Clemens Busch. MUTTERLAND CÖLLN’S Brodschrangen 1-5, 20457 Hamburg 040 49206115, www.mutterland.de ÖFFNUNGSZEITEN Von Dienstag bis Samstag von 9 bis 23 Uhr, Montag und Sonntag ist schon um 18 Uhr Schluss. SPEISEN + WEINE Tagsüber pfiffige Brotzeiten, Salat und Hausmannskost (Hauptgerichte ab 9,80 ¤), abends kreative Küche mit Hamburger Touch (viergängiges Menü zu 59,00 ¤). Offene Weine ab 3,20 ¤ (0,1 l) und je Flasche ab 18,00 ¤. DER BESONDERE TIPP Im „Witwenball“ (Weidenallee 20, 20357 Hamburg, Tel. 040 53630085, www.witwenball.com) haben wir neulich eher passabel als überzeugend gegessen, aber das könnte am unerwarteten Trubel gelegen haben. Das Weinkonzept dieses sympathischen Restaurants ist jedenfalls immer noch überzeugend.

Hamburg: Eine Institution in der Hansestadt: das Cölln’s

Perl-Nennig: „Im Wein liegt die Freude“ lautet das Motto im Bacchus

PERL-NENNIG SAARLAND GAUDIUM À LA SAAR In Schlösser wie dieses möchte man am liebsten einziehen – zumal die nächsten Wein­ berge gleich um die Ecke liegen. Schloss Berg hat sich einen Namen gemacht für eine der besten Küchen Deutschlands, kann aber auch mit erweitertem kulinarischem Angebot punk­­­ ten. Neben dem Drei-Sterne-Lokal, in dem Christian Bau groß aufkocht, existieren die bodenständige „Scheune“ und das gediegene „Bacchus“. Welches auch deshalb erwähnenswert ist, weil es eingebunden ist in ein oenokulinarisches Gesamtkonzept namens „In vinum gaudium est“. Schloss-Sommelière Nina Mann, eine der besten deutschen Weinkellnerinnen, zählt zu den Garanten dieses Arrangements, Winzerbesuche bei einigen besten Winzern der Saar gehören dazu, und die mediterran angehauchten essbaren Spezialitäten des „Bacchus“ sind nicht zu unterschätzen. Wie gut 2016er Weißweine von Petgen-Dahm, einem der Erzeuger aus der Nachbarschaft, zu Tagliatelle mit Steinpilzen und Seezungenfilet mit Radicchio passen, lässt sich an Ort und Stelle ausprobieren. BACCHUS im Victor’s Residenz-Hotel Schloss Berg Schloßstraße 27-29, 66706 Perl-Nennig Tel. 06866 790, www.victors.de ÖFFNUNGSZEITEN Dienstag durchgehend ab 12 Uhr, Mittwoch

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Genf: Look und Konzept in der Fiskebar: Scandinavian Style


bis Samstag ab 18.30 Uhr, die restlichen beiden Tage der Woche ist das „Bacchus“ geschlossen. SPEISEN + WEINE Mediterran-bürgerliche Küche. Hauptgerichte ab circa 19,00 ¤, offene Weine ab 5,00 ¤ (0,1 l). DER BESONDERE TIPP Erstens ein Besuch im Weingut Petgen-Dahm (Winzerstraße 3-7, 66706 Perl-Sehndorf, Tel. 06867 309, www.petgen-dahm.de), zweitens eine Verkostung des mit Saar-Riesling hergestellten Wermuts namens Ferdinand’s.

Genuss hat bei uns Tradition. Schon seit 1849 keltern unsere Kellermeister aus besten österreichischen Trauben feinste Weine für höchste Trinkfreude. Da sind sich Weinkenner einig: „Lenz Moser ist Österreichs Wein!“

GENF SCHWEIZ BLICK NACH NORDEN Über das Verkehrschaos lamentieren die ­Genfer selbst am meisten, aber wenn man ein Zimmer im frisch renovierten und nun unter der Leitung von Ritz-Carlton stehenden „Hôtel de la Paix“ einnehmen darf, ist das Chaos scheinbar weit weg. Zumal man ja zum Essen nicht mehr auf die Straße muss, sondern in einem der beiden gastrono­ mischen Outlets verweilen darf. Alessio Corda heißt der Küchenchef der „Fiskebar“ und ist wild entschlossen, erstmals in der Schweiz ein nordisches Gastrokonzept zu verwirk­ lichen. Das funktioniert ausgezeichnet, denn das Ambiente ist modern, Tischdecken fehlen, und wer auf Kaviar oder Hummer verzichtet, kommt günstig weg. Drei Sorten Austern als Degustations-Appetizer kosten 16 Franken, Meerspinne mit Chili und Krustentier-Sabayon ist wohl einer der ausgefallensten Gänge, die man in Genf bekommen kann. Was die Getränke angeht, ist man hier allerdings nicht extrem nordisch eingestellt, legt weniger Wert auf Beerenweine als vielmehr auf Produkte von der Schweizer Seite des Genfer Sees und aus Frankreich. Champagner und Sauvignon Blanc passen zu dieser Küche, die dem Michelinstern auf den Fersen ist, wie die Faust aufs Auge. FISKEBAR im Ritz-Carlton Hôtel de la Paix Quai du Mont-Blanc 11, CH-1201 Genf, Tel. +41 22 9096071, www.ritzcarlton.com ÖFFNUNGSZEITEN Von Dienstag bis Freitag jeweils mittags (12 bis 14 Uhr) und abends (ab 19.30 Uhr), am Samstag ist nur abends auf, Montag und Sonntag sind Ruhetage. SPEISEN + WEINE Nordisch inspirierte Küche mit eigenem Stil und Ambitionen, Hauptgerichte ab CHF 24,00, offene Weine (0,1 l) ab CHF 8,00. DER BESONDERE TIPP Ein traditionsreicher Gegensatz zum schicken neuen Gastrokonzept: das Weinbistro „Boulevard du Vin“ (Boulevard Georges-Favon 3, CH-1204 Genf, Tel. +41 22 3109190, www.boulevard-du-vin.ch). I

www.lenzmoser.at


FOTO: FLORENTINA KLAMPFERER

DINE_NEWS

LÖFFELLIEBE Mit diesem Kochlöffel kocht wohl jeder Weinliebhaber gerne. TheCookingSpoon wird in Handarbeit aus Dauben alter Weinfässer gefertigt – jedes Stück ein Unikat. Die verwendeten Fässer stammen aus Betrieben wie von Winning oder K+K Kirnbauer. Für je 95,00 ¤ unter www.thecookingspoon.at.

KERAMIK-DUO Mit den Keramikstreuern der bayerischen Manufaktur klotzaufklotz haben Sie garantiert nicht mehr zu wenig Salz in der Suppe! Das 2er-Set für Pfeffer & Salz gibt es in angenehm unaufdringlichem

EINFACH Design mit zugehörigem Holztablett EXOTISCH Wer auf der Suche nach einer alkoholfreien Alternative zu Wein zum Essen ist, der probiere es doch mal mit Kisuu. Wein ist das nämlich auf keinen Fall, aber auch nicht Limo, Saft oder Tee: Weinlaubsoda nennen die Macher ihr neues Erfrischungsgetränk mit Auszügen vom Weinlaub der Rebe Vitis Caribaea. Klingt nicht nur exotisch, ist es auch! Für 2,29 € unter www.kisuu.de.

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NEWS_DINE

AUSGETRICKST Huch, stand da nicht eben noch eine Weinflasche? Denkste, denn „L’apéro“ ist in Wahrheit ein Aperitifset, welches sich im Handumdrehen in vier kleine Snackschalen und einen Zahnstocherhalter verwandeln lässt. Als grüne oder braune Glasvariante für 39,95 € zuzüglich Versand unter www.doiydesign.com erhältlich.

FÜR DRUNTER Das Sechseckige muss unters Runde! Mit den geome­ trischen Untersetzern aus Kork hinterlassen Ihre Weingläser dann auch keine kreisförmigen Abdrücke mehr auf dem Tisch. Im 3er-Set für 29,95 € unter www.dawanda.com.

FOTO: CLAUDIA DONS

AUF EIN GLAS WEIN … oder auch zum Frühstück, Mittag- oder Abendessen: Das Café du Sommelier im schmucken Andreas Quartier in Düsseldorf bietet seit Oktober französische Kochkunst, eine tolle Weinauswahl und Backwaren aus der haus­ eigenen Bäckerei. Und das alles in detail­ verliebtem Ambiente. www.cafedusommelier.de

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DINE_GRUSS AUS DER KÜCHE

WEISS, LILA ODER GRÜN, SPITZ ODER RUND, GLATT ODER KRAUS:

Kaum ein Gemüse gibt es in so vielen unterschiedlichen Formen und Farben wie den Kohl. Auch der Geschmack variiert: Von knackiger Zurückhaltung wie etwa beim Chinakohl, über würzige Nussigkeit beim Kohlrabi bis hin zur feinen Bitterkeit des Rosenkohls. Zudem steckt das Gemüse voller Vitamin C, ist auch im Winter aus regionalem ­ Anbau erhältlich und ist längst als Superfood bekannt. Dennoch habe ich das Gefühl, uns fehlt manchmal die Idee, wie man die verschiedenen Kohlsorten abwechslungsreich zubereiten kann.

Felicitas Then

Cooler Kohl

Dann wird der Blumenkohl doch nur wieder in Salzwasser gekocht und mit Butterbröseln serviert. Höchste Zeit, der Welt zu verraten, wie gut das elegante Gemüse Gewürze wie Kreuzkümmel, Ko­­riander oder Chili verträgt und dass man ihn nicht nur kochen, sondern auch im Ganzen backen oder in ­ Scheiben braten kann. Auch der Rotkohl hat mehr verdient, als nur bloße Beilage zur Ente zu sein: Er ist toller Hingucker auf einem Winter-Burger, roh und fein geschnitten macht er sich ganz hervorragend als asiatisch gewürzter Salat und auch jedes Curry freut sich über den Gemüse-Farbtupfer. Genauso vielfältig verhält es sich mit dem Rosenkohl. Mit einem Schuss Sahne und Muskat wird aus ihm schnell ein feines, grasgrünes Püree, fein gehackt schmeckt er hervorragend roh im Caesar Salad oder man serviert ihn knusprig gebacken aus dem Ofen ... Gerösteter Rosenkohl aus dem Ofen (für 4 Personen als Beilage) 500 Gramm Rosenkohl, 3 Schalotten, Salz, schwarzer Pfeffer (frisch gemahlen), 1 EL Honig, 1 EL Balsamico, Chiliflocken, 3 EL Olivenöl, 3 EL ge­­­hobelte Haselnüsse, 5 Scheiben Parmaschinken, 50 Gramm Parmesan am Stück

»So wird das

Superfood abwechslungsreich zubereitet«

Zuerst den Backofen auf 210 Grad Ober-/ Unterhitze vorheizen. Die Rosenkohl-Röschen putzen, halbieren und in eine Schüssel geben. Die Schalotten schälen, vierteln und dazu geben. Alles mit Salz, Pfeffer, Honig, Balsamico, Chili, Olivenöl und den Haselnüssen vermengen. Den Parmaschinken in feine Streifen schneiden und ebenfalls unter den Rosenkohl mischen.

Nun ein Backblech mit Backpapier auslegen und den Rosenkohl darauf ­ver­teilen. Im heißen Backofen circa 20 Minuten goldbraun garen, zwischendurch einmal wenden. Den Rosenkohl aus dem Ofen nehmen, noch heiß mit frisch geriebenem Parmesan bestreuen und sofort servieren. Felicitas Then ist Journalistin, hat die erste Staffel von „The Taste“ gewonnen und ist seitdem selbstständige TV- und Event-Köchin, Youtuberin, Kochbuchautorin, außerdem Streetfood-Akteurin und Bloggerin.

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Apollinaris und Wein – Ein genussvolles Paar

Apollinaris und das rote Dreieck sind eingetragene Schutzmarken.


FOTOS: FRANCESCO CAROVILLANO/HUBER IMAGES; ISTOCK.COM/BLUEJAYPHOTO; MATTHIAS STELZIG (6); BERTL123/SHUTTERSTOCK.COM; VERONIQUE LEPLAT/HUBER IMAGES

TRAVEL

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landpartie Die NORMANDIE gilt oft als Frankreichs vergessener Landstrich. Dabei ist es die Region mit den drei großen Cs. Gehen Sie mit uns auf Entdeckungsreise zu Camembert und wilder Küste, außerdem zu feinsten Cidre und Calvados. Text: Matthias Stelzig

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TRAVEL Märchenhaftes Vorzeige-Kleinod der Normandie: der Mont-Saint-Michel

PoirĂŠ wird ganz klassisch in Flaschen vergoren

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Unvergleichlich gut: Camembert aus der Normandie


TRAVEL „Normannen gelten auch in Frankreich als maulfaule Deppen.“ Das wissen wir spätestens seit dem Kinohit „Willkommen bei den Sch’tis“. Auch dass die Landschaft am verregneten Ärmelkanal zwar karg aber wirklich pittoresk ist, haben wir da gelernt. Grund genug, uns dort einmal umzusehen, auch wenn man sein Lieblingsgetränk, den Wein, auch noch selbst mitbringen muss ... Gesagt, getan: Wir gleiten neugierig durch die grünen Hügel der Normandie, vorbei an zehn Millionen Apfelbäumen auf einen azurblauen Horizont zu. Obstwiesen, auf denen Kühe zwischen hochstämmigen Bäumen grasen, bilden die kulinarische Keimzelle der lokalen Cuisine. Äpfel gedeihen hier besser als irgendwo sonst. Auch Meeresfrüchte finden beste Lebensbedingungen in den Küsten­gewässern. Milch und Milchprodukte wie Camembert sind unerreicht. Die Brise vom nahen Atlantik lässt das Gras saftig werden: „Und die Milch der normannischen Kühe sehr fett- und proteinreich“, weiß Jérôme Spruytte. An dieser Stelle darf man nicht lachen. Denn die strubbelig-bunten Kühe der Rasse Nor­mande, die mit ihrer bunten Fellzeichnung um die Augen aussehen, als würden sie eine Brille tragen, zählen hier zum natio­nalen Kulturgut. Spruytte hat in Saint-Philibert-des-Champs 83 solcher Tiere, aus deren Milch er einen Pont L’Évêque herstellt, wie ihn schon sein Groß­ vater machte. In wochenlanger Reifezeit wird jeder Laib immer wieder gedreht, ge­­drückt und betastet. „Das ist wie bei Kindern“, stöhnt Spruytte, „keins ist wie das andere.“ Entlässt er eins davon aus seiner Obhut, schmeckt der Käse ungeheuer sahnig mit feinen Grasaromen.

0ben: Cidre wird aus Äpfeln verschiedener Sorten hergestellt Mitte: Cidre-Expertin Agathe Letellier vom Manoir d’Apreval Unten: Poiré aus Birnen ist das Pendant zu Cidre

An den Bäumen hängt der Rohstoff für das berühmteste Getränk der Normandie, seit Karl der Große die ersten Apfelbäumchen von einem Feldzug im Baskenland mitbrachte. „Cidre ist eine Cuvée“, erklärt Agathe Letellier und führt mit strammen Schritten durch die Produktion. Für den Cidre ihres Manoir d’Apreval kann sie sich aus 750 Apfelsorten bedienen. Die ältesten Bäume stammen aus dem 18. Jahrhundert vor der Französischen Revolution. Sie tragen kleine Früchte mit unterschiedlichem Gehalt an Süße, Säure und Tannin. „Jede Charge“, erklärt die DiplomAgronomin, „entwickelt sich anders. Die Assemblage im Frühjahr entscheidet über den Stil des Cidre.“ Das klingt für Weintrinker angenehm vertraut, ebenso wie die zweifache Gärung, die einige Spitzenerzeuger in der benachbarten Champagne abgeschaut haben. Damit entstehen Tropfen mit großem Frucht­ spektrum und bemerkenswert feiner Perlage. Ein bisschen anders ticken die Uhren in der Unter-Appellation Domfront, wo der Drink aus Birnen gemacht und Poiré genannt wird. >

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TRAVEL

Schöner Wohnen mit dem Meer direkt vor der Tür: Das geht in Trouville

Fisch und Meeresfrüchte der Normandie zählen zu Frankreichs Spitzenklasse

Calvados gehört zum Feinsten, was sich aus Äpfeln herstellen lässt

CALVADOS, CIDRE UND MEER Calvados ist das Weihwasser der Normandie. Massenware solllte man aber unbedingt meiden. Gute Hersteller stehen fast immer auch für guten Cidre, Poiré und Pommeau. Hier ein paar sichere Tipps: HERSTELLER Manoir d’Apreval Mittelgroßer Erzeuger in Honfleur mit einer großen Auswahl an Stilen. Vom trocken-frischen Cidre (9,00 ¤) über halbsüße Varianten (Cuvée Saint Georges, 12,00 ¤) bis zur ewig langen Calvados-Cuvée Gustave (64,00 ¤) und sagenhaften Jahrgangsbränden: sehr lohnenswert, wenn man die Bandbreite kennenlernen will. www.apreval.com www.vicampo.de Château du Breuil Großer Erzeuger, aber keinesfalls Massenware. Château du Breuil steht für besonders weiche, komplexe Tropfen. Davon kann man sich bei einer Führung durch die heiligen Hallen überzeugen. Oder man probiert: Réserve 8 Jahre (42,00 ¤) mit intensiver Frucht

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und etwas Noisette, 15 Jahre (55,00 ¤) Apfellikör und helles Karamell, Abgang süß und lang, X.O. 20 Jahre (66,00 ¤) mit Orangenschalen, Kräuterund Tabaknoten, grünem Apfel und Vanille. www.chateau-breuil.com www.banneke.de Michel Huard Jahrgänge sind Michel Huards Spezialität. Jahrgang 2011 (circa 40,00 ¤) mit glasklarer Apfelfrucht, Hors d’Âge aus 2006 und 1999 (circa 55,00 ¤) ebenfalls mit viel Apfel, florale Töne und poliertes Tannin. Im 1993er (circa 90,00 ¤) tanzen Vanille und Zimt, Muskat und Anis endlos um einen reifen Apfel. Piekfeiner Familien­betrieb. www.calvadoshuard.com www.vieux-sinzig.com Pacory Simon Pacory vergärt Poiré in Flaschen wie in der benachbarten Champagne. Birnen sind die Spezialiät der Region Domfront. Dazu gibt es jede Menge alten Calvados zu sehr fairen Preisen (20 Jahre, 52,00 ¤). www.deutter.de

Pierre Huet Uralte Geister des Calvados mit einem der frischsten Brände. Sie gelten als die fruchtigsten der ganzen Region. Schon der 8 ans (41,90 ¤), gereift in 100 Jahre alten Fässern, zeigt eine enorme Bandbreite von grünem Apfel bis Bratapfel. Jahrgänge bis in die 70er. www.alpinawein.de Bénédictine Der Kräuterlikör ist das Produkt eines Mönchs und eines PR-Genies, das mit dem Bitter unglaublich reich wurde. Bei einem Stopp in Fécamp ist das Palais Bénédictine mit Museum und Ausstellung absolut sehenswert. www.benedictinedom.com RESTAURANTS & HOTELS An der Küste reihen sich die mondänen Urlaubsorte aneinander wie Perlen auf einer Kette: Étretat, Trouville, Honfleur. In den Strandbädern der Pariser gibt es deshalb die verwunschensten Hotels. Restaurant und Hotel Ferme Saint Siméon Impressionisten liebten das

einmalige Licht der Blumenküste bei Honfleur. Heute kann man dazu im Fünf-Sterne-Hotel schlafen und eine geniale Küche genießen. Dazu lässt man sich von dem unvergleichlichen charmanten Concierge Xavier Parent verwöhnen. www.fermesaintsimeon.fr Domaine Saint Clair – Le Donjon Gut verstecktes VillenEnsemble mit Touch von Märchenschloss in einem Park oberhalb des quirligen Étretat: fantasievolle Zimmer nach literarischen Vorbildern eingerichtet mit Gimmicks wie Hintergrundmusik und Whirlpool. Lieblingshotel! www.hoteletretat.com Ferme de la Rançonnière Das Landgut aus dem 13. Jahrhundert ist mit Park, Kieswegen und viel Liebe hergerichtet. Historische Zimmer, aber mit allem Komfort. Am Kamin lassen sich auch kühle Tage aushalten. Das schmucke Landgut liegt unweit von der Perlmuttküste und den Mahnmalen des D-Day. www.ranconniere.fr


säumen verträumte Fin de siècle-Bauten, die bis an den Strand reichen. Xavier hat auf dem Bürgersteig vor seinem Stand ein paar Steh­ tische aufgestellt. Beim Mittagessen mischt man unter die besten Meeresfrüchte den letzten Klatsch. Affären gibt es hier wohl schon, seit der Ort im 19. Jahrhundert zum Lieblings-Wochenendziel der Pariser Künstlerszene aufstieg. Zu fast jedem ihrer Strandhäuser gibt es eine Geschichte mit einer Mätresse oder einem heimlichen Liebesverhältnis, die sich abwechseln mit köstlich-mineralischen Austern auf dem Tisch. Man spült sie, wie die Büro­ menschen am Tisch nebenan, mit Champagner runter. Oder eben mit Poiré. Die Garnelen sind so frisch, dass sie beinahe zwischen den Zähnen knacken. Künstler wie Marcel Proust und Claude Monet lebten hier. In Marguerite Duras’ Werken überlagern Liebesbeziehungen oft eine Ge­­­ sell­schaftskritik: Nach ihr wurde sogar eine Treppe benannt, die direkt auf den Strand führt. Und natürlich gibt es auch dazu eine Geschichte, in der ein Liebhaber vorkommt. Bleibt noch das dritte große C der Normandie. Calvados gehört zum Feinsten, was man aus Äpfeln machen kann. „Vorausgesetzt, man hat gut 20 Kilo für eine Flasche“, sagt Michel Huard, der Calvados in siebter Generation macht. 100  000 Liter des Brands lagert er in unterirdischen Zisternen. Huards ältere Jahrgänge ent­ wickeln in Limousin-Fässern Noten von Tabak und exotischen Blüten. Der nächste zeigt weihnachtliche Gewürze. Allen gemein ist die großartige Apfelfrucht, die in jedem Alter präsent ist. „Birnen haben brillante Fr uc ht a romen“ schwärmt Simon Pacory. Mit einer ganz leicht süßen Dosage und nur vier Prozent Alkohol hat man einen exzellenten Wein für einen Sommernachmittag auf der Terrasse. „Passt prima zu Austern“, grinst er unter einer blonden Mähne. Und schon sind wir bei den Kulturgütern der Normandie, die im Wasser vor der Küste schwimmen. Fisch und Meeresfrüchte gehören zu den besten des Landes. Das sieht man im Hafen von Porten-Bessin. Mittags haben sich die Fischer hier schon ihr erstes Bierchen verdient. Vorher haben sie feinste Meeresfrüchte aus dem kühlen Wasser gefischt. Der kleine Markt am Hafen ist die Sorte, die Feinschmecker in ihre Gebete einschließen: Hier glänzen die Augen frisch gefangener Fische, und große Garnelen wedeln einladend mit ihren Fühlern. Eine der besten Anlaufstellen für fertig servierte Meeresfrüchte ist Xavier Pillet Saiter im nahen Trouville. Den Strand des Ausflugsörtchens

Auf der letzten Station der Reise zeigt Mickael Lelièvre in der Ferme Saint Siméon, was mit den normannischen Grundprodukten möglich ist. Ur­­ sprünglich mal Relais-Station für Kutschen, beherbergt die Ferme heute eins der besten Restaurants der Region mit vertäfelten Sälen und grandiosem Ausblick auf die Pont de Normandie, die sich mehr als 800 Meter weit über die Seine-Mündung spannt. Bei Austern mit Apfel-Ingwer-Eis und Jakobsmuscheln mit Jus aus Calvados und Crème Fraîche will man nie wieder weg. Auch hier florierte im 19. Jahrhundert eine Künstler­ kolonie. In Eugène Boudin, einen ehemaligen Schiffsjungen und wichtigsten Vorläufer des Impressionismus, verliebte sich – natürlich – eine reiche Adelige, die für ihre Affäre extra eine Wohnung in der Ferme mietete. Solche Anekdoten werden bis heute wortreich und genüsslich ausgebreitet. „In der Normandie weint man immer zweimal. Einmal wenn man kommt, einmal, wenn man geht.“ Das weiß ich auch aus den „Sch’tis“. I

LA FREIXENEDA ... ist das Elternhaus von Pedro Ferrer Bosch, dem Gründer von Freixenet. Das Anwesen aus dem 13. Jahrhundert gehört seit nunmehr 18 Generationen zur Familie Ferrer; heute ist La Freixeneda ein kleines Weingut, das Spitzen­ weine nach traditionellen katalanischen Methoden mit modernster Kellertechnik produziert. Josep Bujàn, der Kellermeister von Freixenet, kümmert sich persönlich um das Aushängeschild der Bodega: La Freixeneda, eine Cuvée aus Garnacha und Cabernet Sauvignon. Josep Bujàn möchte mit dieser Cuvée einen außergewöhnlichen Wein schaffen und entschied sich dafür, ihn nach der Amarone­Methode herzustellen. Alle Trauben werden hierfür per Hand gelesen und streng selektioniert. Die Garnacha­Trauben werden entsprechend alter Weinbautradition getrennt voneinander vergoren, die Cabernet Sauvignon­Trauben lagern indes bis zu zehn Tage bei 17 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 25 Prozent. Dadurch trocknen die Beeren ein und die Konzentration im Wein nimmt zu. Nach dem Pressen werden die Moste in Edelstahl­ tanks vergoren und dann zu einer Cuvée vermählt. Der Wein reift bis zu 20 Monate in slowenischen Eichenfässern, bevor er auf die Flaschen gefüllt wird. Den 2012 La Freixeneda, der intensiv nach Kirsche und Feige duftet und Aromen von Kaffee und Tabak birgt, erhalten Sie unter www.freixenet-onlineshop.de/La-Freixeneda-075-l.


REBENPANORAMA

Steillagen, hügeliges Rebenmeer oder romantische Winzerdörfer – die „Schönsten Weinsichten“ bieten alle traumhafte Aussichten und damit fabelhafte Einblicke in die 13 deutschen Weinregionen. Wenn das mal nicht tolle Perspektiven für (Kurz-) Urlaube in 2018 sind.

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Natürlich, beim aktuellen Blick aus dem Fenster ist es wahrscheinlich eher grau, trüb und nass. Aber macht es bei diesem Wetter nicht noch mehr Spaß, den nächsten Urlaub zu planen und sich Anregungen für sonnigere Tage zu holen? Für den nächsten (Kurz-)Trip in eines der 13 deutschen Weinanbau­gebiete haben wir jedenfalls schon einmal das passende Urlaubsprogramm! So können Sie sich ganz schnell zwischen Reben träumen … Was gibt es Schöneres, als durch die Wein­ berge zu schlendern und die Natur auf sich wirken zu lassen? Sattes Grün, strahlender Sonnenschein und im Idealfall mit Gleich­ gesinnten ins Gespräch kommen oder dem Winzer bei der Arbeit über die Schulter schauen – da schlägt wohl jedes Weinlieb­ haberherz höher. Genau wie bei solch fabelhaften Aussichten, wie sie die „Schönsten Weinsichten“ zu bieten haben. Die prämierten Aussichtspunkte, die besonders spektakuläre Blicke in die Weinlandschaften gewähren, sind allesamt mit Stelen des Mainzer Künstlers Ulrich Schreiber gekennzeichnet. Drei Meter hoch und fast 470 Kilogramm schwer

sind diese Kunstwerke aus Corten-Stahl; und versperren dennoch nicht die Sicht, denn als Besucher schaut man quasi durch die Traubenbeeren auf die Reben. Klingt rätselhaft? In die Stahlplatte ist schlicht eine stilisierte Traube eingearbeitet, deren einzelne Beeren als Sichtfenster dienen. Rückt nun eines die­ ­­ser massiven Kunstwerke ins Blickfeld, dürfen sich Spaziergänger, Wanderer oder auch Radfahrer auf die Rast freuen, denn anders als per pedes oder mit dem Drahtesel sind die beliebten Aussichtspunkte nicht zu erreichen. Dafür sind sie aber stets kostenlos zugänglich und ein wahrer Quell der Ruhe und Entspannung. Im Jahr 2012 zeichnete das Deutsche Wein­ institut (DWI) zusammen mit den regionalen Gebietsweinwerbungen erstmalig in jedem der 13 deutschen Weinanbaugebiete eine „Schönste Weinsicht“ aus. 2016 folgten als Ergebnis einer öffentlichen Online-Abstimmung 13 weitere. Dabei war der Titel heiß umkämpft und natürlich auch vom Lokal­ patriotismus der Befragten geprägt. Aus 54 Vorschlägen der regionalen Weinwerbungen


SPEZIAL

Für Rotweinfans gibt es entlang des Rotweinwanderwegs viel zu entdecken

wählten 5 000 Teilnehmer ihre Favoriten. Alle „Schönsten Weinsichten“ sind inklusive Wegbeschreibungen und Geo-Daten im Internet unter www.weinsichten.deutscheweine.de zu finden. „Der Weintourismus wird für die Wertschöpfung in der Weinwirtschaft immer wichtiger. Die ausgezeichneten Aussichtspunkte sind hervorragende Anlaufstellen für naturverbundene Weinfreunde, die sich gerne zu Fuß oder per Fahrrad in den Weinregionen bewegen“, erläutert Monika Reule, Geschäftsführerin des DWI, die Zielsetzung des Projekts. Außerdem sollen die „Schönsten ­ Weinsichten“ zum Besuch der Weinregionen und zum Genuss der Weine am Herkunftsort einladen, wie Reule weiter ausführt. Dieser Einladung können Besucher nur schwer widerstehen, denn die prämierten Aussichten sind allesamt wahre Augen­weiden, wenn auch völlig unterschiedlich. Der „Ausblick von der Himmelsleiter“ in Württemberg bei­ spielsweise zählt bereits seit 2012 zu den ­­ „Schönsten Weinsichten“. Über dem Zusammenfluss von Neckar und Enz haben Besucher eine einmalige Sicht auf den Weinort

Besigheim und die terrassierten Steillagen der Region. Gänzlich anders der Blick vom Brudersberg in Rheinhessen, der ebenfalls 2012 prämiert wurde. Hier schweift der Blick in die Ferne ins Hessische Ried bis nach Frankfurt, weiter bis zum Taunus mit dem Großen Feldberg und zur Rheinbiegung bei Oppenheim bis hin zum Odenwald. 2016 kam zum Beispiel der berühmte Blick auf die Moselschleife dazu: Von der Zummethöhe auf die Moselschleife bei Leiwen und Trittenheim. Oder auch der Blick auf die Wachtenburg mit Weinbergen am Haardtrand im pfälzischen Wachenheim. Auch im nördlichsten Rotweinanbaugebiet Deutschlands, an der Ahr, wurden zwei „Schönste Weinsichten“ gekürt. 2012 der Blick vom Altenahrer Eck auf die Burg Are und die Weinberge von Altenahr sowie 2016 die Weinsicht „Sonderberg“, die eine traumhafte Aussicht auf Dernau mit seinen Steilhängen und den Verlauf des Rotweinwanderweges bietet. Auf dem Rotweinwanderweg selbst eröffnen sich Wanderern ebenfalls spektakuläre Aussichten und bei einem Besuch an der Ahr

sollte man sich dieses Erlebnis keinesfalls entgehen lassen. Hinter jeder Biegung des rund 35 Kilometer langen Weges von Alten­ ahr bis Bad Bodendorf warten neue Aus­ blicke auf das wildromantische Ahrtal mit seiner bizarren Felslandschaft und den beeindruckenden Steillagen. Die Chancen, diese Wanderung bei gutem Wetter zu un­­ ternehmen, stehen übrigens gut, denn an der Ahr herrscht ein mediterranes Klima mit nahezu 1 500 Sonnenstunden pro Jahr. Und das gefällt vor allem nicht nur den Reben, sondern auch den Urlaubsgästen ausgesprochen gut. Apropos Reben, das mit 563 Hektar viertkleinste deutsche Weinanbaugebiet sollte besonders bei Rotweinliebhabern ganz weit oben auf der Reisezielliste stehen. Denn die gesamte Rebfläche der Region ist zu über 83 Prozent mit roten Rebsorten bestockt. Das ist im Vergleich zu den anderen deutschen ­Weinanbaugebieten der höchste prozentuale Wert. Absoluter Spitzenreiter bei den Reb­ sorten ist mit 64,7 Prozent Flächenanteil (364 Hektar) der Spätburgunder, aber auch Beson-

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SPEZIAL

derheiten wie Frühburgunder oder Domina finden an der Ahr ihren Platz. Das enge Flusstal mit seinen eindrucksvollen Steil­ lagen ist eben ein wahres Rotwein­ paradies. Und was wäre ein gutes Glas Rotwein ohne das passende Essen? In Sachen Kulinarik kommt an der Ahr sicherlich niemand zu kurz! Egal, ob in urigen Straußwirtschaften oder in den Restaurants von Spitzenköchen wie HansStefan Steinheuer, Wein und Genuss gehen an der Ahr eine besonders harmonische Symbiose ein. Nicht zu vergessen die zahlreichen Veranstaltungen wie der bereits ausverkaufte „Tag der offenen Weinkeller“ im April, die zahlreichen Weinfeste oder die Veranstaltungen der Jungwinzer. Diese bieten ebenfalls kulinarische und vinophile Entdeckungen und darüber hinaus natürlich gesellige Stunden und ausgelassene Stimmung. Wer hin­ gegen Entspannung sucht, ist an der Ahr ebenfalls goldrichtig! In den Ahr-Thermen in Bad-Neuenahr lässt sich ganz schnell der Alltag vergessen und wunderbar die Seele baumeln lassen. Also wenn das mal kein spannendes Urlaubsprogramm ergibt!

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IM ÜBERBLICK SERVICE FÜR GENIESSER Film ab! Deutschlands 13 Weinanbauge­ biete lassen sich jetzt auch ganz bequem vom Fernsehsessel aus erkunden. Der Film portraitiert die Weinre­ gionen auf kurzweilige Art und lässt dabei Winzer, Sommeliers und Journalis­ ten zu Wort kommen. Die DVD ist für 9,90 ¤ unter www.shop.deutscheweine.de erhältlich. EVENTS WeinTour München Die beliebte Wein- und Reisemesse kommt 2018 erstmals nach München! Am Samstag, 14. April von

12 bis 19 Uhr sowie am Sonntag, 15. April von 13 bis 18 Uhr haben Besucher in der Alten Kongresshalle an der Theresienwiese die einmalige Gelegenheit, alle 13 deutschen Weinre­gionen ganz bequem auf einem Fleck zu erkunden. www.weintour.net WeinWanderWochenende In allen 13 deutschen Weinanbaugebieten werden am 28. und 29. April wieder tolle Aktionen rund um Wein, Wandern und Genuss geboten. Die kostenlose Broschüre mit allen Terminen gibt es unter www.shop. deutscheweine.de. Weinmarkt der Ahr Das gesamte Spektrum der

Ahrweine gibt es an Pfingsten vom 18. bis zum 21. Mai auf dem histori­ schen Marktplatz in Ahrweiler zu verkosten. Ein Höhepunkt des Wein­ markts ist stets die Krönung der Ahrwein­ königin am Freitagabend. An 4 Tagen auf 4 Gipfel So lautet das Motto des 13. Ahrtaler Gipfelfestes am Fronleichnamswochenende vom 31. Mai bis zum 3. Juni. Die vier ausgewähl­ ten Gipfel können jeweils auf einer kurzen oder einer langen Route bezwungen werden – traumhafte Ausblicke inklusive. MEHR INFORMATIONEN www.ahrwein.de www.deutscheweine.de

FOTOS: WWW.DEUTSCHEWEINE.DE (5); OKSANA2010/SHUTTERSTOCK.COM; WWW.AHRWEIN.DE/DOMINIK KETZ(2)

An prämierten Aussichtspunkten bietet sich ein spektakulärer Blick in die Weinlandschaft durch die Traubenbeeren der Stele hindurch


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TRAVEL_NEWS

GASTRO-TRIP Manchmal entdeckt man Restaurants, für die man jeden Stau und jede noch so weite Fahrt wieder auf sich nehmen würde. Das Buch „40 Restaurants ... die eine Reise wert sind“ nimmt seine Leser genau auf eine solche Tour mit und gibt zudem praktische Tipps für eine Stadterkundung am Zielort. Holiday Verlag, ISBN 978-3-8342-2578-8, für 19,90 €.

BEQUEM RADELN

FOTO: THE ROYAL PORTFOLIO

… lässt es sich mit dem E-Bike des Schweizer Start-ups EGO Movement: Der Elektro-Motor des schicken Flitzers im Retro-Look erleichtert garantiert den nächsten Weinbergs-Cruise! Das persönliche Wunsch-Modell kann bis hin zu den stylishen Accessoires sogar selbst zusammengestellt werden. Der lederne Weinflaschenhalter ist dabei unser Favorit … Verschiedene Ausstattungen und Farben ab 1 881,00 ¤ in den Stores oder unter www.egomovement.com.

DAS KAP ROOFT Es gibt viele gute Gründe, nach Kapstadt zu reisen, reisen; das The Silo Hotel ist ein weiterer. Das kürzlich eröffnete Hotel wartet ganz selbstverständlich mit mit eigenem eigenen Spa, Spa, sowie sowie einer einer eigenen eigenen Kunstgalerie auf und beeindruckt ganz nebenbei mit einer gewagten Architektur. Für den besonderen Wow-Faktor sorgt der Rooftop-SwimmingPool: mit Mit Blick auf den Tafelberg lässt es sich hier besonders gut Bahnen ziehen. www.theroyalportfolio.com

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FOTO: TAGOTA/123RF.COM

NEWS_TRAVEL

DEM GESCHMACK AUF DER SPUR Sei es auf Fischmärkten, beim Winzer oder in Restaurants – wer die Algarve kulinarisch erleben will, findet jede Menge Anlaufstationen. Sich dabei einfach treiben zu lassen, ist ab jetzt dank der neuen Eating Algarve Food Tours noch einfacher. Auf fünf unterschiedlichen Streifzügen wird man nicht nur mit Leckereien verwöhnt, sondern lernt auch mehr über kulturelle und geschichtliche Hintergründe Portugals. Alle Touren kann man ab 69,00 € unter www.eatingalgarvetours.com buchen.

Die kalte Jahreszeit macht vielen zu schaffen, da sind wohlig-warme Wellness-Behandlungen genau das Richtige … Kürzlich hat das 5-SterneHotel Adler Thermae im italie­nischen Val d’Orcia seinen Spa- und Wellness­ bereich renoviert und um eine Ruhe­ zone erweitert. In die Therme mit heißem Quellwasser und Blick auf die toskanische Landschaft hüpfen: Unser Tipp gegen Winterfrust. www.adler-thermae.com

FOTO: ISTOCK.COM/AETB

ANTI-WINTER PROGRAMM

FOTO: ALEXANDER SELL

ZWISCHEN RHEIN & REBEN Oestrich-Winkel ist nicht gerade New York City, schon klar … Aber wer schon mal am Rhein war, der weiß genau: Diese Landschaft hat ihren ganz eigenen Reiz; und der Rheingau sowieso. Das frisch eröffnete Fine Living Hotel und dessen Umgebung verheißen einen dement­ sprechend entspannenden Aufenthalt, den man zum Beispiel in den Weinlagen-­ Zimmern, dem hoteleigenen Spa oder ganz einfach auf der Rheinterrasse genießt. www.finelivinghotel.de

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TRAVEL_GRUSS AUS DER WELT

ES GIBT ORTE AUF DIESER WELT, die man als Reisender nicht auslassen

darf. Weil sie zu bedeutend sind. Zu berühmt. Zu einzigartig. Weil es einen kategorischen Imperativ für gewisse Sehenswürdigkeiten gibt, der besagt: Klar musst du dir nicht alles ansehen – DAS hier aber schon. Wer nach Kambodscha fliegt, kommt an den Ruinen von Angkor Wat nicht vorbei. In Kairo muss man hinaus zu den Pyramiden. Und ein SydneyBesuch, ohne das Opernhaus gesehen zu haben? Undenkbar.

Stefan Nink

Neulich auf Capri

Deswegen war ich auf Capri neulich in der Blauen Grotte. Das ist jene Meereshöhle, deren Entdeckung die kleine Insel vor Neapel einst berühmt gemacht hat, Ziegenhirten in Immobi­lienhaie verwandelte und arme Fischer zu Flaneuren in Prada. Es war die Grotte, von der die Deutschen in den Fünfzigern an grauen Fernsehsonntagen träumten, bei einem Glas Moselwein und Sendungen, in denen Wiener Schauspieler auf der Mandoline dilettierten. Und es war der Rummel um sie, der dafür sorgte, dass es plötzlich nicht bloß Schurikes Caprifischer gab, sondern auch Hosen, Eis, Fruchtsaft und einen ästhetisch fragwürdigen Sportwagen mit dem Inselnamen. Kann man so einen Ort links liegen lassen? Ich war an einem Sonntag dort. Nachmittags. In der Hauptsaison. Natürlich ahnte ich, dass es schlimm werden würde. Im Wasser vor der Höhlenzufahrt dümpelten mehr Boote als einst vor Troja, nachdem die Griechen angerückt waren. Und Ausflugsschiffe. Und Yachten. In die Grotte passen bloß kleine Ruderboote, die ihre Passagiere zuvor bei den größeren, wartenden Booten abholen müssen – in vielen Fällen dauert das quälend lange, weil viele Passagiere entweder viereinhalb Zentner wiegen oder 107 Jahre alt sind. Dann war mein Boot endlich dran und dann drin, und die Dunkelheit leuchtete wunderschön blau, und einen Mo­­ ment lang war ich tatsächlich ganz verzaubert. Dann aber be­­gannen sämtliche Gondolieri, irgendeinen Kitsch zu krakeelen, „Ave Maria“ und „Nessum dorma“; einer stimmte sogar „My heart will go on“ an, als säße man mit Leonardo DiCaprio und Kate Winslet auf der Hollywood-Titanic. Damit war der Zauber ratzfatz dahin. Zum Glück musste unser Rudermann nach etwa drei Minuten wieder aus der Grotte hinaus, weil andere hinein wollten. Hinlegen, befahl er in sechs Sprachen, die Ausfahrt zum Meer sei niedrig, und als endlich alle lagen oder zumindest sehr schief hingen, krachte plötzlich eine Woge in unser Boot. Ich schätze mal: einen guten Meter hoch und so um die vier Badewannen Wasser. Der Gondoliere pfiff nun nicht mehr. Er ruderte sehr zügig. Bis wir am Kai waren, beobachtete er, welcher seiner Passagiere mit einer durchnässten Kamera hantierte oder vergeblich versuchte, das ertrunkene Smartphone wiederzubeleben. Als wir anlegten, sprang er an Land und vertäute das Boot. Zehn Sekunden später war er weg. Und ich stand zehn Minuten später an der Bushaltestelle. Soeben hatte der Busfahrer mir mitgeteilt, dass er mich auf keinen Fall mitnehmen werde, ich solle mich doch mal an­­sehen, wie ich tropfte und triefte, da würde ja alles nass. Auch der Kellner des Strandcafés scheuchte mich aus dem Korbsessel. Am Ende blieb mir nur ein Platz auf einem Felsen, ein paar Meter vom Café entfernt. Auf dem konnte ich dann darüber nachdenken, ob das tatsächlich stimmt mit den Sehenswürdigkeiten. Und ob ein blauer Himmel und eine warme, trocknende Sommersonne am Urlaubsort nicht viel wichtiger sind als das, was man unbedingt gesehen haben muss.

»Es gibt Orte, die man gesehen haben muss!«

Stefan Nink ist Reisejournalist. Man kennt ihn aus Funk, Fern­ sehen und diversen Magazinen. Für uns schreibt er Kolumnen.

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76 I Meiningers Rotweinpreis 2017 Die Sieger und ihre Weine

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FOTO: YUROK/SHUTTERSTOCK.COM

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88 I Italiens wahre Schätze Spitzen-Amarone

94 I Verkaufshits des Jahres 2017 Top 100 im Handel

98 I Wie schmeckt nun welcher Boden? Wir ziehen ein Fazit

WIE WIR VERKOSTEN Alle Weine wurden von unseren Experten-Jurys verdeckt verkostet WIE WIR BEWERTEN 81 bis 84 Meininger-Punkte 85 bis 88 Meininger-Punkte 89 bis 91 Meininger-Punkte 92 bis 94 Meininger-Punkte 95 bis 100 Meininger-Punkte

gute Qualität sehr gute Qualität herausragende Qualität internationale Spitze Weltklasse

EMPFOHLENE TRINKTEMPERATUR Faustregel: Junge Weißweine werden etwas kälter (6-10 °C) als reife und körperreiche Weißweine serviert (8-10 °C). Junge Rotweine etwas kühler (14-16 °C), gereifte und große Rotweine etwas wärmer (16-18 °C). PREIS-LEISTUNGS-HIT diese Weine sind jeden Cent doppelt wert PULSBESCHLEUNIGER mal nicht objektiv, sondern rein subjektiv – die Weine mit diesem Logo haben uns besonders berührt BEZUGSQUELLEN/PREISE Hier finden Sie Kontaktinformationen zum Produzenten selbst oder zu einem Vertriebspartner. Die Preise basieren auf den Angaben des Einreichers. 05 05I I2013_75 2013_75


WEINGUIDE_MEININGERS ROTWEINPREIS_DIE GEWINNER

MEISTER DER ROTWEINE Dass deutsche Rotweine nicht nur mit ihren hohen Qualitäten überzeugen, sondern auch unglaublich facettenreich sind, haben die diesjährigen Gewinner von Meiningers Rotweinpreis mehr als deutlich gemacht. Spannende Entdeckungen von spannenden Persönlichkeiten, die wir Ihnen nicht vorenthalten möchten. Text: Christine Neubecker trocken“ und „feinfruchtige Rotweine“ gleich zwei stolze Erstplatzierte präsentieren. Ein besonderes Highlight stellte auch in diesem Jahr wieder die „Kategorie VII – gereifte Rotweine“ dar, zu dem der Jahrgang 2011 sowie ältere Vertreter zugelassen waren. Zudem konnte das VDP-Weingut Meyer-Näkel wie im letzten Jahr seine Auszeichnung „Kollektion des Jahres“ verteidigen. Mehr über den Qualitätsbetrieb von der Ahr erfahren Sie ab Seite 20. Unsere Top 100 der prämierten Weine finden Sie mit detaillierten Beschreibungen ab Seite 81. Hier die Top-Platzierten.

1. PLATZ KATEGORIE 1 I SPÄTBURGUNDER TROCKEN DANIEL UND STEFAN HUFF Noch besser könnten sich die Brüder Daniel und Stefan Huff nicht ergänzen. Mit Weinen vom Roten Hang hat das rheinhessische Duo schon bei Best of Riesling für Aufsehen gesorgt, immer aber auch die Leidenschaft für Spätburgunder betont. Spätestens dieses Jahr wurde das von unserer Jury honoriert. Das Geheimnis hinter dem

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Erfolg der Brüder: Arbeitsteilung. Während sich Stefan ganz mit dem Ausbau der Rotweine austobt, legt Daniel sein Augenmerk vor allem auf den Riesling. Ein eindrucksvolles Doppel, von dem man bestimmt auch in Zukunft einiges hören wird. www.weingut-huff.com

FOTOS: WEINGUT HUFF; WEINKONVENT DÜRRENZIMMERN; WEINGUT FRANZ KELLER

Sie hatte im wahrsten Sinne des Wortes die Qual der Wahl: Der 70-köpfigen Expertenjury ist es in diesem Jahr sichtlich schwer gefallen, aus 1 100 Rotweinen aus allen 13 Weinanbaugebieten die Sieger zu küren. An drei Tagen wählten die Juroren hierfür zunächst in einer Vorrunde die Spitze der deutschen Rotweine aus, um anschließend im Finale die Besten der Besten in insgesamt acht Kategorien zu ernennen. Dabei kam es in drei Kate­ gorien zum Punkte-Gleichstand. Und so dürfen wir Ihnen in den Kategorien „internationale Rebsorten trocken“, „Sortenvielfalt


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> 1. PLATZ KATEGORIE 2 LAGEN-SPÄTBURGUNDER TROCKEN FRITZ KELLER Er gehört zu den erfolgreichsten Persönlichkeiten der deutschen Weinszene und für manchen Weintrinker stehen seine Weine für das Beste, was Baden oder gar Deutschland zu bieten hat. Weniger überraschend ist es also, dass Fritz Keller auf dem ersten Platz gelandet ist. Der umtriebige Inhaber scheut für seine Weine keine Kosten und Mühen. Qualitätsmaßnahmen im Weinberg und neuste Kellertechniken, die für eine schonende Traubenverarbeitung sorgen, sind nur die Spitze des Eisbergs. Und das schmeckt man mit jedem Schluck seiner Tropfen. www.franz-keller.de

< 1. PLATZ KATEGORIE 3 LEMBERGER / BLAUFRÄNKISCH TROCKEN MATTHIAS GÖHRING Bereits im vergangenen Jahr gelang es dem Weinkonvent Dürren­ zimmern, einen ersten Platz bei Meiningers Rotweinpreis zu er­gattern. Damals mit einem Portugieser trocken. Heute dürfte ­Matthias Göhring, (scheidender) Geschäftsführer der württembergischen Weingärtnergenossenschaft, mächtig stolz sein, den Sieger in der Kategorie Lemberger gestellt zu haben. Schließlich verkörpert die Rebsorte die hiesige Weinkultur wie kaum eine andere. Wir sind gespannt, womit uns die Genossenschaft 2018 überraschen wird. www.weinkonvent-duerrenzimmern.de

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Für ihre erstklassigen Weine ist die Weinmanufaktur Untertürkheim längst bekannt. Dass sich die Weingärtnergenossenschaft aus Württemberg auf dem ersten Rang platzieren konnte, ist also nicht gerade verwunderlich. Schon lange setzt die Weinmanufaktur auf Qualitätsmaßnahmen im Weinberg und fördert dies auch bei ihren 87 Mitgliedern. Für Geschäftsführer Dr. Stefan Hübner war dies von Anfang an das oberste Ziel. Er ist stets darauf bedacht, die Winzer zu fördern, um den 85 Hektar so nur beste Trauben abzuringen. www.weinmanufaktur.de

< 1. PLATZ KATEGORIE 4 INTERNATIONALE REBSORTEN TROCKEN PETER KLEIN Eigentlich ist ja Frühburgunder die rote Herzensangelegenheit des Hauses. Aber auch Tempranillo und Syrah haben es dem pfälzischen Betrieb angetan, der mit letzterem ebenfalls auf dem ersten Platz der Kategorie IV landete. „Wir sind beim Syrah nicht auf der Suche nach dem fetten, marmeladigen Monster, sondern auf der Suche nach kühler, feinwürziger Frucht“, betont Peter Klein vom Weingut Gerhard Klein. Eine Stilistik, die auch die Jury überzeugte. Und die auch künftig weiter ausgebaut werden soll. Denn in Zukunft will Peter Klein „Exoten“ wie Syrah auch in Toplagen bewusst weiter forcieren. www.kleinwein.com

> 1. PLATZ KATEGORIE 5 »HEIMISCHE« REBSORTEN TROCKEN HARTMUT BENDER Auch sie gibt es, Gewinner, die ihre Erfolge nicht unbedingt an die große Glocke hängen und damit noch zu den Geheimtipps der deutschen Weinszene zählen. Wie im Fall von Hartmut Bender vom Landhaus Kronenberg in der Pfalz. „Trotz dutzender Rotweinpreise in den letzten 22 Jahren zählt unser Weingut zu den ‚stillen im Lande, erklärt er. Der 18 Hektar große Betrieb punktet immer wieder mit seinen roten Gewächsen. So wie in diesem Jahr mit dem St. Laurent, eine Rebsorte, in der Hartmut Bender großes Potenzial sieht. „Filigran, kraftvoll aber nicht fett und mit individuellem Charakter“, so hat er seine Rotweine am liebsten und ist damit auf ganzer Linie erfolgreich. www.landhaus-kronenberg.de

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FOTOS: WEINMANUFAKTUR UNTERTÜRKHEIM; HANS-GEORG MERKEL; LANDHAUS KRONENBERG; RG-WEIN GBR; COLLEGIUM WIRTEMBERG/MARTIN EISELE-REMPPIS, STUTTGART; WEINGUT FREIHERR VON GLEICHENSTEIN

> 1. PLATZ KATEGORIE 4 INTERNATIONALE REBSORTEN TROCKEN DR. STEFAN HÜBNER


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> 1. PLATZ KATEGORIE 6 SORTENVIELFALT TROCKEN RALF MESSING UND GÜNTHER BRAUN Eine echte Entdeckung ist auch der Siegerwein von Ralf Messing und Günther Braun. Die beiden Weinliebhaber haben sich aus einer Laune heraus entschieden, selbst Weine zu produzieren – wenn auch zu Beginn nur für den Eigenbedarf. „Am Anfang war der Wein eigentlich nur für uns gedacht“, schmunzelt Ralf Messing. Bewusst haben sich die beiden auf Cuvées spezialisiert, für sie eine weit unterschätzte Kategorie in der Pfalz. Zu Unrecht, wie auch der Siegerwein aus Cabernet Franc, Merlot und Spätburgunder beweist. rg.weinfreunde@gmail.com

< 1. PLATZ KATEGORIE 6 SORTENVIELFALT TROCKEN MARTIN KURRLE Nicht zum ersten Mal steht Martin Kurrle, geschäftsführender Vorstand des Collegium Wirtembergs, bei unseren Verkostungen auf dem Siegertreppchen. Dass die württembergische Genossenschaft Spitzen-Rieslinge erzeugt, hat sie bereits unter Beweis gestellt. Die 50 Winzer, die eine Rebfläche von rund 150 Hektar bewirtschaften, liefern aber auch die besten Voraussetzungen für erstklassige Rotweine. Das zeigt auch die Cuvée aus Syrah, Lemberger und Cabernet Franc, die sich dieses Jahr ganz nach vorne gekämpft hat. www.collegium-wirtemberg.de

> 1. PLATZ KATEGORIE 7 GEREIFTE ROTWEINE TROCKEN JOHANNES FREIHERR VON GLEICHENSTEIN Ein Wein, der zwar viel Zeit in Anspruch genommen hat, von dem man im Gegenzug aber auch lange zehren kann – so lässt sich der Gewinner der Kategorie gereifte Rotweine beschreiben. Die Trauben stammen von über 40 Jahre alten Reben, rund 24 Monaten reifte der Wein in neuen Barriquefässern, um anschließend nochmal mehrere Jahre auf der Flasche zu ruhen. Ein Gewächs, auf das es sich gelohnt hat, zu warten. „Der Spätburgunder ist für uns die ‚Diva‘ unter den Rotweinen und entsprechend sorgfältig pflegen wir ihn“, bestätigt auch Johannes Freiherr von Gleichenstein. www.gleichenstein.de

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> 1. PLATZ KATEGORIE 8 FEINFRUCHTIGE ROTWEINE CHRISTOPH HAMMEL

< 1. PLATZ KATEGORIE 8 FEINFRUCHTIGE ROTWEINE MARKUS ELL Das Jahr 2017 können die Oberkircher Winzer nun wirklich als Jubel-Jahr verbuchen. Nicht nur, weil sie mit zahlreichen Aus­­ zeichnungen geehrt wurden, sondern auch, weil das neu erbaute Vinotorium, ein Showkeller, in dem ausschließlich Premiumweine verkostet werden, eröffnet wurde. Modernste Architektur, die neuen Raum für neue Weinerlebnisse schafft. Darüber ist auch Markus Ell, geschäftsführender Vorstand der badischen Winzergenossenschaft, mächtig stolz. Einen krönenden Jahresabschluss stellt dann noch der Sieg bei Meiningers Rotweinpreis dar. Gratulation! www.oberkircher-winzer.de

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FOTOS: JIGAL FICHTNER/OBERKIRCHER WINZER; MICHAEL BÄTER

Mit der Erstplatzierung hat Christoph Hammel sein Statement, „auch aus Dornfelder kann man Rotwein machen“, wahrhaftig unterstrichen. Mit Vorurteilen aufzuräumen und Provokationen zu spielen, liegt ohnehin in seiner Natur. Dass dabei heraus­ragende Weine entstehen, hat er deutlich gemacht. Als „klassisch und modern zugleich“ beschreibt er den Stil seiner Rotweine und betont weiterhin: „Unsere Dornfelderanlagen sind zu einem nicht unerheblichen Teil über 30 Jahre alt, die Fässer, in denen die Weine über ein Jahr reifen, sind fast alle zwischen 60 und 100 Jahre alt und somit ein Stück große Tradition in unserem Hause.“ www.weinhammel.de


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KATEGORIE I: SPÄTBURGUNDER TROCKEN

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2014 Spätburgunder Alte Reben trocken, Rheinhessen, 13 %vol. vegetabil-erdiger Typ mit Aromen von Schwarzkirsche und Tabak sowie Bitterschokolade; am Gaumen sehr saftig mit anregender Säurefrische, herber Grip, klassisch Spätburgunder Bezugsquelle: Weingut Georg Gustav Huff www.weingut-huff.com Preis: 16,00 €

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2014 Spätburgunder *** trocken, Baden, 13 %vol. speckig-röstig und leicht nussig, Noten von Holunder, Cassis und Preiselbeere, dezente Kräuter­ würze; im Mund würzig und saftig-herb mit körnigem Tannin Bezugsquelle: Weingut Schloss Eberstein www.weingut-schloss-eberstein.de Preis: 35,50 €

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2014 Quercus Superius Pinot Noir trocken, Rheingau, 14 %vol. spannende Würze, etwas reduktiv, erdig-kräutrig, viel Waldfrucht, schöne Reifenoten und ein Hauch Schoko-Karamell vom Holz, das extrem gut eingebunden ist; saftig, griffig und straff; bis zum Abklang sehr präsent Bezugsquelle: Weingut Fritz Allendorf www.allendorf.de Preis: 55,00 €

KATEGORIE II: LAGEN-SPÄTBURGUNDER TROCKEN

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2015 Achkarren Schloßberg Spätburgunder VDP.Goße Lage trocken, Baden, 12,5 %vol. volle, warme Würze, Zimt und Nelke, dunkle Kirsche, aber auch Brotkruste und etwas Jod; am Gaumen saftig, klar und sehr zugänglich, fester Grip und angenehmer Tanninbiss Bezugsquelle: Weingut Franz Keller www.franz-keller.de Preis: 60,00 €

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2015 Malterdingen Bienenberg Spätburgunder GG trocken, Baden, 13 %vol. dunkle Würze, Holunder, ein Hauch Paprika und etwas Cassis; im Mund extrem aromatisch mit Noten von Cassis, sehr saftig mit viel Zug und leicht rauem Tannin Bezugsquelle: Weingut Huber www.weingut-huber.com Preis: 40,00 €

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2014 Glockenspiel Spätburgunder Réserve trocken, Pfalz, 13 %vol. feine Würze, präsentes Holz, dazu Noten von Nelke, Piment und Pflaume; sehr geschliffen, zartes Tannin, seidige Textur und feine Frische, aufkommende Kräuterwürze, alles hochelegant Bezugsquelle: Weingut Neiss GbR www.weingut-neiss.de Preis: 39,20 €

KATEGORIE III: LEMBERGER TROCKEN

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2014 Divinus Lemberger Reserve im Barrique gereift trocken, Württemberg, 13,5 %vol. sehr röstig-würzig, animalisch, warme Würze, ein Hauch von Leder und Speck; getrocknete Kräuter, der „Margaux unter den Lembergern“ Bezugsquelle: Weinkonvent Dürren­ zimmern eG www.weinkonventduerrenzimmern.de Preis: 28,00 €

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2012 Sulzfeld Burg Ravensburger Dicker Franz Blaufränkisch VDP.Große Lage trocken, Baden, 13,5 %vol. beerig und frisch, rote Johannisbeere; am Gaumen eher schlank und sehr elegant Bezugsquelle: Weingut Burg Ravensburg Freiherr von Göler’sche Verwaltung www.burg-ravensburg.de Preis: 28,00 €

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2014 Stetten Mönchberg Gehrnhalde Lemberger VDP.Große Lage trocken, Württemberg, 14 %vol. dunkle Beeren, dezent Mullbinde; am Gaumen säurefrischer Biss, sehr geradlinig und frisch, Tiefe Bezugsquelle: Weingut Karl Haidle www.weingutkarl-haidle.de Preis: 48,00 €

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2015 Hohenhaslach Kirchberg Lemberger GG trocken, Württemberg, 13,5 %vol. beerenfruchtig mit kühler Würze und frischer Art; straffes Mundgefühl, sehr pikant, druckvoll, jugendlich-frisch Bezugsquelle: Panoramaweingut Baumgärtner www.panoramaweingut.de Preis: 22,00 €

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KATEGORIE IV: INTERNATIONALE REBSORTEN TROCKEN

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2015 Syrah S trocken, Pfalz, 14 %vol. beerenfruchtig mit feinem­ grünem Pfeffer, elegant; sehr straff, viel Spannung und Säure, feine Länge mit guten Holz­­ konturen Bezugsquelle: Gerhard Klein GbR www.kleinwein.com Preis: 20,00 €

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2015 Cabernet Franc *** „Im Holzfass gereift“ trocken, Württemberg, 13,5 %vol. beerenfruchtig mit kühler Würze; geradlinig und elegant, ein ehrlicher Typ, ungeschminkt und herrlich frisch Bezugsquelle: Weinmanufaktur Untertürkheim www.weinmanufaktur.de Preis: 19,50 €

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2015 Grosser Bruder Rotweincuvée trocken, Rheinhessen, 14 %vol. in der Nase Pflaume, etwas Tabak und kühle Würze; im Mund vollsaftig mit feinem reifem Tannin, homogen mit geschliffenen Konturen Bezugsquelle: Weingut Karl May www.weingut-karl-may.de Preis: 35,00 €

KATEGORIE V: HEIMISCHE REBSORTEN TROCKEN

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2014 Sankt Laurent Réserve trocken, Pfalz, 14 %vol. reife getrocknete Früchte in der Nase; sehr konzentriert und komplex im Geschmack, kräftiges Tannin, gut eingebundene Säure Bezugsquelle: Landhaus Kronenberg www.landhauskronenberg.de Preis: 14,50 €

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2015 Bockenheim Vogelsang Frühburgunder trocken, Pfalz, 13,5 %vol. Noten von Brombeere, etwas verschlossen, sehr jung; Holz schmeckbar, kräftiges Tannin, stilvoll und fruchtigklar im Abklang Bezugsquelle: Weingut Neiss GbR www.weingut-neiss.de Preis: 21,00 €

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2013 Passion Frühburgunder Barrique trocken, Pfalz, 14,5 %vol. Aromen von Beerenfrucht, Cassis und Süßholz; im Mund lebendig bei ausgewogener Struktur, langer Abgang Bezugsquelle: Weingut Gaul-Triebel www.weingut-gaultriebel.de Preis: 18,00 €

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2012 vinitiative Schwarzriesling trocken, Württemberg, 14 %vol. reifer Typ mit Noten von getrockneten Früchten; im Mund reif und sehr weich, dennoch sorgt kühle Würze für sagenhafte Frische, forderndes Tannin Bezugsquelle: Lauffener Weingärtner eG www.wg-lauffen.de Preis: 35,00 €

KATEGORIE VI: SORTENVIELFALT TROCKEN

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2015 RG 102 Cuvée trocken, Pfalz, 13,5 %vol. Brombeere, Lakritze und etwas weiße Schokolade; im Mund cremig, rund und sehr komplex, herrlich ausgewogen und lang Bezugsquelle: RG-Wein GbR Ralf Messing, Günther Braun rg.weinfreunde@gmail.com Preis: 21,50 €

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2012 Grande Cuvée Rotwein Réserve trocken, Württemberg, 14 %vol. angenehme Reifenoten, dazu schwarze Früchte (Brombeere und schwarze Kirsche); im Mund weich, dicht und sehr konzentriert Bezugsquelle: Collegium Wirtemberg www.collegium-wirtemberg.de Preis: 34,00 €

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2014 Edition W. Großes Geweih Cuvée Rot trocken, Württemberg, 13 %vol. dunkle Waldbeeren und etwas animalisch, Tabak und Leder; im Mund feinstes Tannin, ausgewogen und sehr elegant Bezugsquelle: Privatkellerei Hirsch Inh. Artur Hirsch www.hirschweine.de Preis: 38,00 €


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KATEGORIE VII: GEREIFTE ROTWEINE (JAHRGANG 2011 UND ÄLTER)

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2010 Baron Philipp Oberrotweil Eichberg Spätburgunder trocken, Baden, 13,5 %vol. erdig und rauchig, Schwarzbrot­ kruste; am Gaumen herrlich dicht, saftig und überaus elegant Bezugsquelle: Weingut Freiherr von Gleichenstein www.gleichenstein.de Preis: 50,00 €

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2011 Collection Royal Spätburgunder Barrique trocken, Baden, 13,5 %vol. jugendlicher Typ mit roten Beeren und einem Hauch Cassis; im Mund saftig, dicht und warm-würzig Bezugsquelle: Oberkircher Winzer eG www.oberkircher-winzer.de Preis: 23,90 €

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2011 Walporzheim Kräuterberg Spätburgunder VDP.Große Lage trocken, Ahr, 14 %vol. elegante Kirschfrucht und leichte Röstaromen; im Mund gute Balance, sehr druckvoll, angenehme Säurefrische und Länge Bezugsquelle: Weinhaus Werner Näkel GmbH www.meyer-naekel.de Preis: 65,00 €

KATEGORIE VIII: FEINFRUCHTIGE ROTWEINE

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2015 Dornfelder Großes Holz halbtrocken, Pfalz, 12,5 %vol. saftig-süffiger Dornfeldertyp, würzig, kräutrig und top gestylt; im Mund angenehme Struktur, feines Tanningerüst, gut eingebundenes Holz Bezugsquelle: Weingut Hammel GmbH www.weinhammel.de Preis: 6,45 €

KATEGORIE I – SPÄTBURGUNDER TROCKEN

91 2015 Franz Anton Spätburgunder trocken, Baden, 13 %vol. „funky and wild“, eigenwillige Nase mit floralen Zügen, etwas Senfsaat und Kakao; im Mund salzig, beerenfruchtig und schokoladig, herrlich eigenständig Bezugsquelle: Weingut Franz Keller www.franz-keller.de Preis: 20,00 €

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2015 Collection Oberkirch Spätburgunder Auslese Barrique, Baden, 12 %vol. trotz hoher Süße eindeutig spätburgundertypisch; spannender Wein mit kandierter Orange, roten Früchten und ungemein saftig Bezugsquelle: Oberkircher Winzer eG www.oberkircher-winzer.de Preis: 16,90 €

2015 Spätburgunder QX trocken, Nahe, 13,5 %vol. noble, verhaltene Würze, Waldboden und Zedernholz, dazu Pflaumen und etwas Zimt; sehr druckvoll, noch jung aber mit top Anlagen Bezugsquelle: Weingut Christian Bamberger Steinhardter Hof www.cb-wein.de Preis: 35,00 € 2015 Spätburgunder Innovation trocken, Rheinhessen, 13,5 %vol. viel Wacholder, Küchenkräuter, insgesamt kühle Würze; im Mund malzig-schokoladig, saftig-herb, rund und üppig bis zum Abklang

Bezugsquelle: Weingut Dr. Heyden www.heydenwein-oppenheim.de Preis: 16,50 € 2014 Hainfeld Spätburgunder trocken, Pfalz, 13,5 %vol. viel Holz, das aber sehr elegant eingebunden, kühle, erdige Kräuternase mit Nougatnoten; sehr straff mit angenehmer Säure und viel Potenzial Bezugsquelle: Weingut Meier in Weyher www.wein-meier.de Preis: 9,70 €

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2015 Hex vom Dasenstein Spätburgunder Auslese, Baden, 12,5 %vol. Pflaume und etwas Thymian, sehr saftig und offen; im Mund etwas kräutrige Würze bei roter Beerenfrucht Bezugsquelle: Winzerkeller Hex vom Dasenstein www.dasenstein.de Preis: 14,00 €

KATEGORIE II – LAGENSPÄTBURGUNDER TROCKEN

92 2015 Kallstadt Steinacker Spätburgunder VDP.Erste Lage trocken, Pfalz, 13 %vol. speckig und rauchig, Wacholderbeere und Amarenakirsche sowie ätherische Kräuter; griffige Textur, geschliffen Bezugsquelle: Weingut Rings www.weingut-rings.de Preis: 28,00 €

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2014 Glockenspiel Spätburgunder trocken, Pfalz, 13 %vol. dunkle Würze, Zimt, Tabak, Zedernholz, sehr komplexe Nase; viel Pinotfrucht am Gaumen, ausdrucksvoll, elegant, feine Frische, samtige Tannine und enormer Grip Bezugsquelle: Weingut Neiss GbR www.weingut-neiss.de Preis: 26,50 €

91 2015 Walporzheim Kräuterberg Spätburgunder VDP.Große Lage trocken, Ahr, 13,5 %vol. Heu, Kräuter, Erdbeere und Pflaume, dazu Sauerteig und Anis; saftig, voll und warm, dennoch unendlicher Grip Bezugsquelle: Weinhaus Werner Näkel GmbH www.meyer-naekel.de Preis: 72,00 € 2015 Neuenahr Sonnenberg Spätburgunder VDP.Große Lage trocken, Ahr, 13,5 %vol. Rosmarin, etwas speckig, frischer Steinpilz und Roggenbrotkruste, warm-würzig mit Noten von Pflaume; im Mund gute Spannung, warm-würzig mit gutem Druck, kompakt und straff Bezugsquelle: Weinhaus Werner Näkel GmbH www.meyer-naekel.de Preis: 45,00 € 2015 Oberrotweil Kirchberg Spätburgunder VDP.Große Lage trocken, Baden, 12,5 %vol. sehr klare Nase mit viel Kirsche und Sauerteigbrot, leicht minzig, frische Kräuter und ein Hauch von Leder, auch Lebkuchen; saftig, elegant, kalkige Textur, feines Tannin und sehr klar Bezugsquelle: Weingut Franz Keller www.franz-keller.de Preis: 45,00 € 2015 Meersburg Lerchenberg Spätburgunder *** trocken, Baden, 14,5 %vol. typische Spätburgundernase mit Kirsche und einem Hauch Kräuter­ würze; druckvoll, komplex und lang

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Bezugsquelle: Staatsweingut Meersburg www.staatsweingut-meersburg.de Preis: 24,00 € 2015 Oberbergen Baßgeige Spätburgunder VDP.Erste Lage trocken, Baden, 13 %vol. reife Waldbeeren, kräutrige Art; im Mund facettenreich, verspielt und lang Bezugsquelle: Weingut Franz Keller www.franz-keller.de Preis: 15,00 € 2015 Bissersheim Goldberg Spätburgunder trocken, Pfalz, 13 %vol. sehr kirschig, feine Holznote, auch floral mit Noten von Veilchen, Hibiskus und Szechuanpfeffer, sehr einladender Duft; im Mund straff, saftig mit Kirsche, dezentem Holz, angenehmer Säurefrische und Zug Bezugsquelle: Wageck www.wageck-weine.de Preis: 29,90 € 2015 „iG“ Sausenheim Honigsack Spätburgunder Zugpferd trocken, Pfalz, 13,5 %vol. warme Nase mit Kirsche, Holunder und Zimt, auch Nelke und fast Räucherstäbchennoten; sehr voll, dicht, fruchtiger Stil, dazu viel Schmelz, Vanille, dann Grip und gute Länge Bezugsquelle: Weingut Karl-Heinz Gaul GbR www.weingut-gaul.de Preis: 24,00 € 2015 Hainfeld Letten Pinot Noir Réserve trocken, Pfalz, 13,5 %vol. gute Mineralität, angenehmes Holz und speckige Würze; am Gaumen viel Kirschfrucht, Röstnoten, aber doch durchgehend kühle Würze, fest, straff und minzig Bezugsquelle: Weingut Bernhard Koch www.weingut-bernhard-koch.de Preis: 24,00 € 2015 Neuleiningen Feuermännchen Spätburgunder trocken, Pfalz, 13,5 %vol. feine Beerenfrüchte, dazu etwas würzig-rauchig; am Gaumen sehr

harmonisch, dabei komplex mit angenehmer Säure Bezugsquelle: Weingut Schenk-Siebert www.weingut-schenk-siebert.de Preis: 20,00 € 2015 Leistadt Kalkofen Spätburgunder Goldkapsel trocken, Pfalz, 13 %vol. Kirsche und Holunder, feine Küchenkräuter und ein Hauch Tabakwürze; druckvoll, komplex Bezugsquelle: Weingut Egon Schmitt www.weingut-egon-schmitt.de Preis: 17,50 € 2015 Bingen Kirchberg Spätburgunder Felix trocken, Rheinhessen, 13,5 %vol. ein Hauch Mandel, feine Beerenfrucht und Kräuter; im Mund fein ziseliert und straff bei angenehmem Tannin Bezugsquelle: Weingut Frank Hemmes www.weingut-hemmes.de Preis: 16,00 € 2014 Baron Philipp Oberrotweil Eichberg Spätburgunder trocken, Baden, 13,5 %vol. dunkle Beeren, Holunder, Pflaume, Zimt und Zedernholz; im Mund saftig, gute Frische trotz Konzentration, samtige Tannine, im Finale Holz und Kaffeenoten Bezugsquelle: Weingut Freiherr von Gleichenstein www.gleichenstein.de Preis: 50,00 € 2014 Meersburg Sängerhalde Spätburgunder Isabel 3 Lilien trocken, Baden, 14 %vol. typische Spätburgundernase mit Kirsche und einem Hauch Kräuter­würze; zarter Schmelz und elegante Art Bezugsquelle: Weingut Aufricht www.aufricht.de Preis: 40,00 € 2014 Kallstadt Steinacker Spätburgunder VDP.Erste Lage trocken, Pfalz, 12,5 %vol. Vanille und Kirschbonbon, erinnert an rote Grütze, intensiver Duft; im Mund geschliffener und klarer, saftig, viel Kirsche, fester Kern, rundes Tannin

Bezugsquelle: Weingut Rings www.weingut-rings.de Preis: 28,00 € 2014 Kleinkarlbach Herrenberg Spätburgunder trocken, Pfalz, 13,5 %vol. geschliffene Nase mit Kirschnoten und feiner Beerenfrucht; konzentriert und sehr elegant, druckvoll Bezugsquelle: Weingut Hammel GmbH www.weinhammel.de Preis: 25,00 € 2014 LIMIT/eine von fünfhundert Gimmeldingen Mandelgarten Spätburgunder trocken, Pfalz, 13,5 %vol. die Nase macht Lust auf mehr, Vanille, feine Röstaromen, dazu kräutrigpfeffrig mit Noten von Pflaume, Heidelbeere und Schwarzkirsche; komplex und griffig Bezugsquelle: Weingut Schäfer www.weingutschaefer.com Preis: 22,00 € 2013 Schliengen Sonnenstück Spätburgunder VDP.Große Lage trocken, Baden, 13,5 %vol. elegante Nase mit feinster Beerenfrucht und etwas Orangenzeste; sehr geschliffen und badisch-elegant Bezugsquelle: Weingut Fritz Blankenhorn www.weingut-blankenhorn.de Preis: 28,00 € 2013 Bissersheim Goldberg Spätburgunder trocken, Pfalz, 13,5 %vol. reife Noten von Kirsche und etwas Holunder; fester Grip, feine Kräuterwürze, elegant mit angenehmer Säurefrische Bezugsquelle: Weingut Mussler www.weingut-mussler.de Preis: 22,90 € 2013 Hebsacker Lichtenberg Spätburgunder VDP.Große Lage trocken, Württemberg, 13 %vol. individuelle Nase mit roten Rüben, erdiger Würze, Pflaume und


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Anklängen von Zimt; fein, saftig und elegant mit feiner Säure, Noten von Pflaume und Zimt, klassische Stilistik Bezugsquelle: Weingut Jürgen Ellwanger www.weingut-ellwanger.de Preis: 28,00 €

KATEGORIE III – LEMBERGER TROCKEN

91 2015 vogelfrei Lemberger R trocken, Württemberg, 13,5 %vol. nussig-erdige Würze, röstig und feinfruchtig; am Gaumen feinkörniges Tannin, sehr eleganter Typ, lang Bezugsquelle: Weingut Siegloch www.weingut-siegloch.de Preis: 22,00 € 2015 Stetten Mönchberg Gehrnhalde Lemberger VDP.Große Lage trocken, Württemberg, 14 %vol. kühl-würzige Nase mit Aromen von Wacholder und etwas balsamischer Art; extrem röstig, aber sehr dicht, „kann vor Kraft kaum gehen“, notierte ein Verkoster, großes Potenzial Bezugsquelle: Weingut Karl Haidle KG www.weingut-karl-haidle.de Preis: 48,00 € 2015 Stetten Mönchberg Berge Lemberger VDP.Große Lage trocken, Württemberg, 14,5 %vol. frische Kirschfrucht und pikante Würze; im Mund frische Frucht, leicht körniges Tannin und fester Grip Bezugsquelle: Weingut Karl Haidle KG www.weingut-karl-haidle.de Preis: 38,00 € 2015 „Sandwasen“ Sülzbach Altenberg Lemberger trocken, Württemberg, 13 %vol. viel rote Frucht, dazu feine Kräuterwürze; im Mund dezent röstig-würzig, feingliedrig saftig, straff und sehr elegant Bezugsquelle: Weingut Alexander Heinrich

www.weingut-heinrich.com Preis: 15,90 € 2014 Nordheim Heuchelberg Lemberger Nummer Eins trocken, Württemberg, 14 %vol. edles, luxuriöses Holz, extrem komplex mit feinstem Tannin, alles sehr kompakt, feingliedrig mit Tiefe Bezugsquelle: Rolf Willy GmbH www.rolf-willy.de Preis: 23,80 € 2014 Hades Lemberger trocken, Württemberg, 13 %vol. beerenfruchtig und sehr gepflegt; feingliedrig, elegant, dabei saftig mit feiner Frucht und leichter Kräuterwürze Bezugsquelle: Weingut Jürgen Ellwanger www.weingut-ellwanger.de Preis: 23,00 € 2013 Kult Lemberger Réserve trocken, Württemberg, 14 %vol. reife Beerenfrucht mit schönen Röstnoten; im Mund angenehme Säure, feines Tannin und sehr druckvoll Bezugsquelle: Collegium Wirtemberg www.collegium-wirtemberg.de Preis: 22,00 € 2012 SIGNUM I Lemberger trocken, Württemberg, 13,5 %vol. reife Art mit Aromen von Lakritz und Leder; im Mund säurefrisch mit feinem Tanninbiss, sehr lebhaft und druckvoll Bezugsquelle: Weingärtner Stromberg-Zabergäu www.wg-stromberg-zabergaeu.de Preis: 23,00 €

KATEGORIE IV – INTERNATIONALE REBSORTEN TROCKEN

92 2015 Françoise Réserve trocken, Rheinhessen, 14,5 %vol. viel Holz und Stoff, ausgeprägte Röstnoten; kühl-saftig, stoffig mit feinen Konturen

Bezugsquelle: Weingut Braunewell www.weingut-braunewell.de Preis: 30,00 €

91 2015 Merlot im Barrique gereift trocken, Baden, 14 %vol. sehr körper- und extraktreich; Fülle, Stoff und leicht grüne Würze Bezugsquelle: Winzerkeller Hex vom Dasenstein www.dasenstein.de Preis: 12,00 € 2015 Rhodt Rosengarten Syrah Barrique trocken, Pfalz, 13,5 %vol. feinröstig und würzig; am Gaumen vollsaftig mit Biss, tolle Säurefrische mit viel Lakritz und warmer Würze Bezugsquelle: Weingut Thorsten Krieger www.weingut-thorsten-krieger.de Preis: 29,00 € 2015 Cabernet Franc trocken, Württemberg, 14 %vol. beerenfruchtige Nase mit viel Holz und Röstnoten; Stoff, aber etwas gestylt Bezugsquelle: Weingärtner Stromberg-Zabergäu www.wg-stromberg-zabergaeu.de Preis: 20,00 € 2014 Cabernet Sauvignon Réserve im Barrique gereift trocken, Pfalz, 14 %vol. schlank und gepflegt; stoffig-saftig mit herbem Biss, ausgewogen und gewachsen; toll, dass so etwas in Deutschland möglich ist Bezugsquelle: Landhaus Kronenberg www.landhaus-kronenberg.de Preis: 17,50 €

KATEGORIE V – HEIMISCHE REBSORTEN TROCKEN

91 2015 Reicholzheim First Schwarzriesling R VDP.Erste Lage trocken, 13,5 %vol.

würzige, vom Holz geprägte Nase; griffige Struktur, Fülle und sehr körperreich, jugendlich mit großem Potenzial Bezugsquelle: Weingut Schlör www.weingut-schloer.de Preis: 23,00 €

90 2015 Dernau Hardtberg Früh­ burgunder VDP.Große Lage trocken, Ahr, 13 %vol. aromatisch mit subtiler Beerenfrucht; im Mund elegant, sehr jugendlich und ungestüm Bezugsquelle: Weingut H. J. Kreuzberg www.weingut-kreuzberg.de Preis: 39,00 € 2015 Frühburgunder R trocken, Ahr, 13,5 %vol. Aromen von schwarzen Früchten (Brombeere und Johannisbeere); internationaler Stil mit feinem Holz Bezugsquelle: Maibachfarm GmbH & Co. KG www.maibachfarm.de Preis: 35,00 € 2015 Villa Heynburg St. Laurent Réserve trocken, Baden, 13,5 %vol. dunkle reife Beerenfrucht, leicht Holz; komplexe, saftige Frucht, gute Tanninstruktur, Holz gut integriert Bezugsquelle: Winzerkeller Hex vom Dasenstein www.dasenstein.de Preis: 15,00 € 2015 Freinsheim Schwarzes Kreuz Sankt Laurent trocken, Pfalz, 13,5 %vol. reife Beerenfrucht mit angenehmen Röstnoten; im Mund angenehme Säure, gut eingebundenes Tannin Bezugsquelle: Weingut Kirchner www.weingut-kirchner.de Preis: 17,00 € 2015 Geyersberg Frühburgunder trocken, Rheinhessen, 14,5 %vol. helle Beerenfrucht, dicht; saftig und rund, sehr komplex mit aromatischer Frucht, weiches Tannin, Länge

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Bezugsquelle: Weingut Oekonomierat Joh. Geil Erben www.weingut-geil.de Preis: 23,90 € 2015 François St. Laurent trocken, Rheinhessen, 13,5 %vol. warmwürzige Nase mit einem Hauch Vanille und schöner Frucht; dicht und komplex mit weichem Tannin Bezugsquelle: Weingut Braunewell www.weingut-braunewell.de Preis: 22,50 € 2015 Osthofen Vordere Mulde Frühburgunder trocken, Rheinhessen, 13,5 %vol. hellfruchtige sehr elegante und dezente Nase; im Mund fruchtbetont, sehr fein ziseliert Bezugsquelle: Weingut Karl May www.weingut-karl-may.de Preis: 18,90 € 2014 Albig St. Laurent im Barrique gereift trocken, Rheinhessen, 14,5 %vol. feine Reifenoten, dezente Nase; am Gaumen eher schwarze Früchte, elegant mit langem fruchtigem Abgang Bezugsquelle: Weingut Neef-Emmich www.neef-emmich.de Preis: 15,00 € 2014 Divinus Portugieser im Barrique gereift trocken, Württemberg, 13,5 %vol. etwas animalisch, viel Holz, aber angenehme Tabakwürze; rundes Tannin, sehr saftig, direkt und lang Bezugsquelle: Weinkonvent Dürrenzimmern www.weinkonvent-duerrenzimmern.de Preis: 17,50 € 2013 Westhofen Frühburgunder trocken, Rheinhessen, 14,5 %vol. Konzentration pur; feine reife Noten, ansprechender Tanninbiss, sehr druckvoll und konzentriert Bezugsquelle: Weingut Neef-Emmich www.neef-emmich.de Preis: 19,00 €

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KATEGORIE VI – SORTENVIELFALT TROCKEN

91 2015 Grunbach Berghalde Symphonie in Rot trocken, Württemberg, 13,5 %vol. rote Paprika, Gewürznelke und etwas Cassis; am Gaumen sehr saftig Bezugsquelle: Weingut Doreas www.doreas.de Preis: 21,00 € 2014 Bissersheim Cuvée S trocken, Pfalz, 14,5 %vol. feine, duftige und reife Nase; saftig und perfekt gereift, dazu cremig und etwas wild Bezugsquelle: Weingut Mussler www.weingut-mussler.de Preis: 9,30 € 2014 Ypsilon Rotwein Cuvée trocken, Württemberg, 14 %vol. grüne Paprika und reife Nuancen; sehr saftig, dicht mit charmantem Tannin Bezugsquelle: Weingut Karl Haidle www.weingut-karl-haidle.de Preis: 32,00 €

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2015 Cabernet Dorsa Quercus trocken, Pfalz, 13 %vol. himbeerfruchtig und saftig, Süße etwas im Vordergrund, aber feine Länge mit guter Säure Bezugsquelle: Weingut Leonhardt GbR www.weingut-leonhardt.de Preis: 10,00 € 2015 Ockenheim Laberstall Regent im Barrique gereift trocken, Rheinhessen, 13,5 %vol. weihnachtliche Aromatik mit Nelke und Zimt, Süßholzwurzel; saftig und rund Bezugsquelle: Weingut Bungert-Mauer www.bungert-mauer.de Preis: 16,90 € 2015 Cuvée S Supérior trocken, Nahe, 13,5 %vol. reife Art mit Noten von getrockneten Früchten; rund und süffig, komplex Bezugsquelle: Weingut Christian Bamberger Steinhardter Hof www.cb-wein.de Preis: 15,00 € 2015 Hohenhaslach Madeus B Rotwein trocken, Württemberg, 13,5 %vol. kräutrige Aromatik, Nelke und etwas rauchig; sehr saftig und konzentriert Bezugsquelle: Panoramaweingut Baumgärtner www.panoramaweingut.de Preis: 22,00 €

2012 Composition XXL trocken, Württemberg, 14,5 %vol. reife Art mit Noten von Schwarz­ kirsche; komplex und dicht, sehr saftig Bezugsquelle: Felsengartenkellerei Besigheim www.felsengartenkellerei.de Preis: 26,00 € 2012 Ducissa Rotwein Cuvée trocken, Württemberg, 13,5 %vol. würziger Stil mit einem Hauch Chili; im Mund sehr elegant und komplex Bezugsquelle: Weingut Herzog von Württemberg www.weingut-wuerttemberg.de Preis: 25,00 €

KATEGORIE VII – GEREIFTE ROT­ WEINE TROCKEN (JAHRGANG 2011 UND ÄLTER)

91 2011 Ockenheim Sankt Jakobsberg Cabernet Sauvignon Premium Edition im Barrique gereift trocken, Rheinhessen, 14,5 %vol. feine Frucht und top eingebundenes Holz; im Mund saftig und komplex Bezugsquelle: Weingut Bungert-Mauer www.bungert-mauer.de Preis: 25,00 €

2015 Rhodt Schloßberg Tempranillo trocken, Pfalz, 14 %vol. getrocknete Früchte und feine Reifenoten; im Mund dicht, körperreich Bezugsquelle: Gerhard Klein GbR www.kleinwein.com Preis: 25,00 €

2014 Hades Zweigeltrebe trocken, Württemberg, 13,5 %vol. harmonische Frucht, angenehm pfeffrig und würzig; im Mund spannend mit großem Potenzial Bezugsquelle: Weingut Jürgen Ellwanger www.weingut-ellwanger.de Preis: 28,00 €

2011 Osthofen Rheinberg Spät­burgunder trocken, Rheinhessen, 14 %vol. feine Frucht und Würze, etwas Lorbeer und rote Früchte; im Mund festes Tannin und exzellente Balance Bezugsquelle: Weingut Margaretenhof www.ahlwein.de Preis: 12,50 €

2015 Rhodter Krieger Rotwein Cuvée Barrique trocken, Pfalz, 13,5 %vol. kirschfruchtig und sehr saftig mit Substanz und Tiefe, komplex Bezugsquelle: Weingut Thorsten Krieger www.weingut-thorsten-krieger.de Preis: 13,00 €

2012 Cabernet Dorsa trocken, Nahe, 13,5 %vol. getrocknete Früchte, reife Art, warme Würze; im Mund komplex und rund Bezugsquelle: Weingut Christian Bamberger Steinhardter Hof www.cb-wein.de Preis: 21,50 €

2011 Merlot EPOS trocken, Württemberg, 14 %vol. Merlot der Spitzenklasse, feinfruchtig mit leichten Röstnoten; im Mund opulent, ohne schwer zu sein, kompakt Bezugsquelle: Weingärtner Stromberg-Zabergäu www.wg-stromberg-zabergaeu.de Preis: 20,00 €


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2010 Endingen Engelsberg Spätburgunder *** R trocken, Baden, 13 %vol. wirkt etwas schlank, aber sehr präzise, feine Gewürznoten, griffiges Spiel, grüner Pfeffer, sehr elegant und fein Bezugsquelle: Weingut Knab Inh. Thomas & R. Rinker www.knabweingut.de Preis: 42,00 € 2008 Hades Spätburgunder trocken, Württemberg, 13,5 %vol. Herbstlaub und getrocknete Maroni, Waldboden; lebendig und viel Spiel Bezugsquelle: Weingut Jürgen Ellwanger www.weingut-ellwanger.de Preis: 32,00 € 2007 Endingen Engelsberg Spätburgunder *** R trocken, Baden, 13,5 %vol. Brombeere und reife getrocknete Früchte, etwas Lakritz; im Mund sortentypisch, komplex und griffig Bezugsquelle: Weingut Knab Inh. Thomas & R. Rinker www.knabweingut.de Preis: 100,00 €

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Bezugsquelle: Ökol. Wein- & Sektgut Norbert Helde www.wein-helde.de Preis: 14,00 € 2011 Östringen Hummelberg Spätburgunder Spätlese trocken, Baden, 14,5 %vol. warme Tabakwürze, Lakritz und Kräuter; im Mund saftig, voll, balanciert Bezugsquelle: Weingut Honold www.weingut-honold.de Preis: 12,00 € 2011 Edenkoben Schwarzer Letten Pinot Noir trocken, Pfalz, 13 %vol. Leder und feine Röstaromen; im Mund rund und elegant fruchtig, balanciert Bezugsquelle: Weingut Stefan Meyer www.meyer-rhodt.de Preis: 23,00 € 2011 Wasserburg Weinhalde Spätburgunder Reserve trocken, Württemberg, 13,5 %vol. reife Art mit getrockneten Früchten; festes Tannin, saftig und reif Bezugsquelle: Schmidt am Bodensee GbR www.schmidt-am-bodensee.de Preis: 42,00 €

2011 Pinot Noir Typ 3 Liebe trocken, 13 %vol. Feuerstein und feinste Frucht; elegant und druckvoll gleichermaßen, delikat Bezugsquelle: Weingut Danner www.weingut-danner.de Preis: 26,00 €

2011 Lemberger SIGNUM I trocken, Württemberg, 14 %vol. dunkle Beerenfrucht und kühle Würze; druckvoll bei voller Kraft und Länge Bezugsquelle: Weingärtner Stromberg-Zabergäu www.wg-stromberg-zabergaeu.de Preis: 23,00 €

2011 Oberrotweil Eichberg Spätbur­ gunder „A“ trocken, Baden, 13 %vol. konzentrierte Nase mit Top-Frucht und feinen Röstnoten; sehr strukturiert Bezugsquelle: Weingut Franz Keller www.franz-keller.de Preis: 56,00 €

2011 Cuvée Cabernet *** im Holzfass gereift trocken, Württemberg, 14 %vol. reife Beerenfrucht mit Johannisbeeren und einem Hauch von Paprika; sehr saftig und voll, Länge und Potenzial Bezugsquelle: Weinmanufaktur Untertürkheim www.weinmanufaktur.de Preis: 19,50 €

2011 Jechtingen Eichert Spät­ burgunder trocken, Baden, 13,5 %vol. intensive Nase mit Kräuterwürze und roten Früchten; dicht und sehr konzentriert, saftig und charmant

2008 Fervor Oloris Spätburgunder trocken, Franken, 13,5 %vol. reife rote Beerenfrucht und kühle Würze; im Mund druckvoll und sehr reif

Bezugsquelle: Weingut zur Schwane www.schwane-weingut.de Preis: 30,00 €

KATEGORIE VIII – FEINFRUCHTIGE ROTWEINE

89 2016 Edenkoben Schwarzer Letten Cabernet Mitos Eiswein, Pfalz, 11 %vol. eingelegte Früchte, Harmonie; Mousse au Chocolat mit feinen Früchten Bezugsquelle: Weinkontor Edenkoben www.weinkontor-edenkoben.de Preis: 19,40 € 2016 Dornfelder feinherb, Pfalz, 12 %vol. Kirsche, Holunder und feiner Saft; am Gaumen weiches Tannin, kräftige Art Bezugsquelle: www.weingut-anselmann.de Preis: 4,90 €

2015 Collection Oberkirch Spätburgunder Beerenauslese Barrique, Baden, 12 %vol. eingelegte Früchte, komplex und lang, Holz gut eingebunden, feine Röstnoten Bezugsquelle: Oberkircher Winzer www.oberkircher-winzer.de Preis: 11,40 € 2015 Spätburgunder halbtrocken, Baden, 12,5 %vol. Orangenzeste und rote Früchte; im Mund sehr fruchtig, rund und komplex Bezugsquelle: Weingut Maximilian Bohnert www.weinvommax.de Preis: 7,80 € 2015 Fellbach Lämmler Spätburgunder Auslese P, Württemberg, 12,5 %vol. feinfruchtige dezente Nase, beerig und leicht nussig; am Gaumen guter Trinkfluss, etwas pfeffrig Bezugsquelle: Fellbacher Weingärtner e.G. www.fellbacher-weine.de Preis: 13,50 €

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WEINGUIDE_AMARONE

Amarone

2014 AMARONE CLASSICO

Gewaltig, massiv, opulent ... Amarone ist etwas ganz Eigenwilliges. Der Rotwein aus angetrockneten Trauben ist konzen­ trierter und üppiger als alles, was sonst so aus Most gemacht wird. Hier einige der besten Wärm­ flaschen für Ihren Winter am Kamin. Valpolicella ist jedem PizzeriaGast als leichter, unkomplizierter Sommer-Rotwein bekannt. Der Amarone della Valpolicella hingegen ist genau das Gegenteil: höchst aromatisch, komplex in jeder Hinsicht, extrem stoffig und voluminös, dass einem fast die Luft wegbleibt. Die so gar nicht in unsere Light-Ära passen wollende Wein-Bombe ist aber erfolgreich. Die Erzeugung von Amarone wurde seit dem Jahr 2000 verdreifacht. Zwei Drittel gehen in den Export, das meiste in die USA, mit einigem Ab­­ stand gefolgt vom deutschen Markt. Im Land der leichten Weißweine ist demnach auch der voluminöseste aller Rotweine bei den Weintrinkern herzlich willkommen. Wie erreicht nun der Amarone seine hohen Gradationen? Da die Zuckergehalte der Moste durch die Trocknung und somit durch die Konzentration der Trauben sehr hoch sind, klettern natürlich auch die Alkoholgrade in die Höhe. Das Gesetz schreibt einen natürlichen Mindestgehalt von

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14 Volumenprozent vor (wo gibt’s das sonst?), der in der Regel aber überschritten wird. Unter un­­se­­ ren etwas über 100 verkosteten Proben wies ein kleines Drittel 15 Volumenprozent auf, ein weiteres 15,5 Volumenprozent und das letzte gute Drittel 16 Volumenprozent und mehr. Bei sechs Amarone stand sogar 17 Volumenprozent auf dem Etikett.

len, damit das vom Alkohol getragene opulente Aroma Platz hat. Als Trinktemperatur wird meist 18 Grad empfohlen. Wir raten, ihn auf mindestens 16 Grad runterzukühlen (ruhig ein bisschen mehr), damit der Alkohol nicht so warm dominiert. Die Flasche unbedingt zwei Stunden vor dem Genuss öffnen und am besten dekantieren.

Man ist immer wieder erstaunt, wie gut diese Amarone die hohen Alkoholgrade wegstecken. Kaum eine Probe war zu mächtig oder gar brandig. Vielmehr sorgen die opulente Aromatik, ein Schuss Säure und vor allem das kräftige Tanningerüst für Konturen. Zudem ist Amarone in der Regel trocken. Dabei richtet sich der maximal erlaubte Restzucker nach dem Alkoholgehalt. Bei 14 Volumenprozent darf er höchstens 12 Gramm Restzucker aufweisen, bei 16 Volumenprozent 14 Gramm. Unter unseren Proben waren Zuckerwerte über zehn Gramm die Ausnahme, drei Viertel der Weine lagen unter acht Gramm, der Rest zwischen acht und zehn. Jeder achte Amarone war sogar international trocken (unter vier Gramm).

Das Ganze schmeckt am besten zu Fleischgerichten. Das passt vielleicht auch nicht so ganz in unsere Zeit, aber irgendwo muss die Urgewalt eines Amarone ja hin. Ideal ist er zu Wild (Extraktsüße statt Früchte zum Reh­ rücken) oder zu sonstigen kräftigen Fleischgerichten. Der Amarone umschmeichelt samten jede Röstnote vom Gargut und durchschneidet locker jeden Fettstreifen vom durchwachsenen Steak oder von der krossen Entenbrust. Auch gereifte, charaktervolle Käse begleitet er gerne. Zu diesem Gaumenschmaus empfehlen wir eine handverlesene Auswahl verschiedener Amarone, von „leicht“ bis traditionell kraftvoll, von jung bis gereift. Für die TopBewertungen (die Hälfte der probierten Weine erhielten 90 Punkte und mehr!) muss man meist mindestens 35 Euro hin­ legen, wobei wir aber auch ein paar Schnäppchen für Sie entdecken konnten. „Classico“ bedeutet übrigens nur, dass die Trauben aus fünf Dörfern der Kernregion nördlich von Verona stammen, sind aber qualitativ nicht automatisch besser. Entscheidend ist vor allem die Qualität der Winzer, deren Fleiß und Know-how. Wir haben sie für Sie gefunden. Michael Hornickel

Damit das alles verdaulich ist, wird auch für die Säure ein Mindestgehalt vorgeschrieben, der bei mindestens fünf Gramm festgeschrieben ist. Es fällt auf, dass die am besten bewerteten Weine in der Säure relativ hoch waren. Und wenn nicht, dann waren sie in Restzucker und/ oder Alkohol moderat. So viel Wein verlangt eigene Trinkmodalitäten. So sollte man unbedingt ein großes Glas wäh-

91 2014 Acinatico Amarone della Valpolicella DOCG Classico, 16,5 %vol. den schwierigen Jahrgang gut gemeistert: bei samtiger Art mit gutem Biss, klassische, konzentrierte Frucht (Pflaume, Trockenfrüchte ...) und Würze, dazu Kaffee, Schoko; vielleicht etwas arg röstig gestylt, aber das dürfte Geschmackssache sein Bezugsquelle: Azienda Agricola Accordini Stefano www.accordinistefano.it Preis: 35,00 €

88 2014 Rino Sartori Amarone della Valpolicella DOCG Classico, 15 %vol. klassische Cuvée aller drei Rebsorten, dann aber nicht mit dem typischen großen Schmelz, sondern mit säurefrischem Biss bei moderatem Alkohol, sehr gepflegt und dazu auch noch preisgünstig Bezugsquelle: Società Agricola Sartori Rino www.rinosartori.it Preis: 12,00 € 2014 Cantina di Negrar Amarone della Valpolicella DOCG Classico, 15,5 %vol. eingelegte Früchte mit getrockneten Kräutern, der Most ist noch schmeckbar, dazu Kirsche, Himbeere, Paranuss ...; dichter, weicher Saft und doch strukturiert Bezugsquelle: Cantina Valpolicella Negrar SCA www.cantinanegrar.it Preis: 25,00 €


AMARONE _WEINGUIDE

87 2014 Crosarola Amarone della Valpolicella DOCG Classico, 15,5 %vol. süßlich und beerenfruchtig, offen und opulent, etwas marmeladig, Pflaumenmus, aber auch kräuter­ würzig ...; konsequent trocken, dabei etwas hart und adstringent im Abgang, aber dennoch komplex Bezugsquelle: Az.Agr.Crosarola www.crosarola.it Preis: 35,00 €

2014 AMARONE

90 2014 Montigoli Amarone della Valpolicella DOCG Corvina, 15,5 %vol. zunächst kühl-würzig und feinherb rotweinig, dann tiefe Frucht mit blasamischer Würze (Minze und Kräuter); ein eher geradliniger Typ, dabei recht elegant trotz kräftigem Tannin-Biss und mandelbitterem Finale Bezugsquelle: Cantina Valpolicella Negrar SCA www.cantinanegrar.it Preis: 25,00 €

87 2014 Vivaldi Ai Colli Amarone della Valpolicella DOCG, 15,5 %vol. wirkt eingangs eher leicht, da recht mutig strukturiert (Adstringenz!), herb ...; edles Aroma, nussig, dann doch sehr röstig und rauchig gestylt; ein bisschen ein Blender, der aber ganz sicher auch seine Fans finden dürfte Bezugsquelle: Cantina Valpolicella Negrar SCA www.cantinanegrar.it Preis: 25,00 €

2014 Cadis Amarone della Valpolicella DOCG, 14,5 %vol. ein eher leiser Amarone: rotfruchtiger, röstig-würziger Saft, auch leicht animalisch ...; säurefrischer Biss mit zartbitterer Schärfe bei ungewöhnlich moderatem Alkohol Bezugsquelle: Cantina di Soave www.cantinasoave.it Preis: 29,80 €

...; viel Saft und Stoff, sehr extraktreich, füllig und voluminös aber geschmeidig durch fein-frische Konturen Bezugsquelle: Zenato Azienda Vitivinicola srl www.zenato.it Preis: 34,50 €

2013 AMARONE CLASSICO

2013 Dinnay Amarone della Valpolicella DOCG Classico, 15,5 %vol. tolle Nase, Dörrpflaume, Rosine, Datteln, Schokolade ...; cremig, dicht, dennoch mit frischem Biss, langer Abgang Bezugsquelle: Società Agricola Sartori Rino www.rinosartori.it Preis: 18,00 €

93 2013 Giuseppe Campagnola, Vigneti Vallata di Marano, Amarone della Valpolicella DOCG Classico, 15 %vol. attraktive Nase, auffallend Brombeere, schwarze Schokolade, Kaffee ...; alles sehr saftig und dicht, dabei geschmeidig durch reifes Tannin, insgesamt homogen, dabei druckvoll und lang Bezugsquelle: Giuseppe Campagnola S.p.A. www.campagnola.com Preis: 23,00 €

2013 Allegrini Amarone della Valpolicella DOCG Classico, 15,5 %vol. vollfruchtig (Johannisbeersaft, Heidelbeere, dunkle Waldbeeren ...), dabei extrem balsamisch, fast parfümiert, auch nussig; viel Saft und Stoff mit Säure- und Tanninbiss, große Tiefe, noch größeres Potenzial Bezugsquelle: Allegrini www.allegrini.it Preis: auf Anfrage

92 2013 Zenato Amarone della Valpolicella DOCG Classico, 16,5 %vol. von jugendlich (Veilchen über Kirsche) bis reif (Pflaume), dazu dunkle Würze

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2013 il Canovino Amarone della Valpolicella DOCG Classico, 15 %vol. noch relativ diskrete Nase, reif fruchtig (Rumtopf ...) mit kühler Würze (viel Tabak, dunkle Käuter ...); rund und nett, ja recht edel im Mund durch feines Tannin Bezugsquelle: Tenuta il Canovino www.ilcanovino.it Preis: 31,00 € 2013 Giusti Amarone della Valpolicella DOCG Classico, 16,5 %vol. extraktreich, voluminös und süßlich-rund mit klassischer Rumtopf-Frucht, Zartbitterschokolade und viel Würze (Minze, Eukalyptus ...); viel Stoff, Körper und Druck Bezugsquelle: Società Agricola Giusti Dal Col srl www.giustiwine.com Preis: 50,00 €

90 2013 Tommasi Amarone della Valpolicella DOCG Classico, 15 %vol. stimmige Nase, klassisch Kirsche bis dunkle Beeren, würzig (Pfeffer, Nelke ...), auch grüne Noten, dann balsamisch (Eukalyptus ...) bis

fleischig; füllig mit festem Tannin-Biss, strukturiert und lang Bezugsquelle: Schlumberger Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KG www.schlumberger.de Preis: 34,99 € 2013 Collezione Pruviniano Amarone della Valpolicella DOCG Classico, 16 %vol. voluminös mit fleischiger bis röstiger, fast verbrannter Note, sehr würzig; viel Saft und Stoff mit röstigen Gerbstoffkonturen Bezugsquelle: Cantina Valpolicella Negrar SCA www.cantinanegrar.it Preis: 40,00 € 2013 Speri, Monte Sant’Urbano, Amarone della Valpolicella DOCG Classico, 15 %vol. viel Kirschfrucht, Sauerkirsche, Tabak, Rauch, Kakao ...; obwohl stoffig, wirkt er verhältnismäßig leicht im Mund, vielleicht durch seinen extremen Zug, sicherlich durch seine Konturen Bezugsquelle: Speri Viticoltori www.speri.com Preis: 55,00 €

89 2013 S.Giorgio Amarone della Valpolicella DOCG Classico, 16 %vol. schöne Nase mit Schwarzkirsche, würzigen (Tannennadeln) und erdigen Noten; extraktsüßlicher Saft, dabei analytisch absolut trocken, saftig und leicht herb Bezugsquelle: Az.Agr. Boscaini Carlo soc.agr.s.s. www.boscainicarlo.it Preis: 30,00 € 2013 Paolo Cottini Amarone della Valpolicella DOCG Classico, 15,5 %vol. klassisch Sauerkirsche, Dörrobst und Rosinen mit fleischigen und würzigen (Thymian, Rosmarin ...) Anklängen; saftig, harmonisch und lang; sehr animierend und auf den Punkt gereift

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WEINGUIDE_AMARONE

Bezugsquelle: AZ. AGR. Paolo Cottini di Riolfi Sara www.paolocottini.it Preis: 30,00 €

2013 AMARONE

93 2013 Torre d’Orti, Cavalchina, Amarone della Valpolicella DOCG, 16,5 %vol. für Amarone ungewöhnlich würziger Ton (Oliventapenade, Lakritz ...) zur satten Beeren- und Pflaumen-Frucht bei voller Saftigkeit, die das kräftige aber reife Säure- und Tannin-Gerüst fein umhüllt; alles wirkt verspielt, edel, groß und lang Bezugsquelle: Schlumberger Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KG www.schlumberger.de Preis: 33,90 €

2013 Cecilia Beretta Amarone della Valpolicella DOCG, 15 %vol. aus kleiner, dicker Flasche kommt es eher feingliedrig und elegant, zumindest so weit für diesen Weintyp möglich; dafür sorgen mutig viel Tannin und Säure bei moderatem Alkohol; ein ehrlicher Typ Bezugsquelle: Pasqua Vigneti E Cantine www.pasqua.it Preis: 30,00 €

92 2013 Adalia, Ruvaln, Amarone della Valpolicella DOCG, 15 %vol. fruchtig (Kirsche!), röstig, würzig, recht ausgewogen alles, auch im Mund mit ansprechender Säure- und Tannin-Struktur, ja feinem Tannin; wenig Amarone aber sehr viel Wein, wirklich trocken und sehr gepflegt Bezugsquelle: Corte Sant’Alda www.cortesantalda.com Preis: 36,00 €

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91 2013 San Cassiano Amarone della Valpolicella DOCG, 15,5 %vol. eingekochte rote Beerenfrucht mit Röstnoten, ausgewogen durch feine Tannine und Säurefrische; eine runde Geschichte mit gewisser Eleganz Bezugsquelle: Azienda Agricola San Cassiano di Sella Mirko www.cantinasancassiano.it Preis: auf Anfrage 2013 Monte Zovo Amarone della Valpolicella DOCG, 16 %vol. eigenständiger Typ, von oxidativ fruchtig (kandierte Kirsche ...) über balsamisch-würzig (Eukalyptus. ..) bis hin zu röstigen Noten (Kaffee ...); viel Saft und Stoff bei feinem Tannin Bezugsquelle: Cottini SPA www.cottinivini.com Preis: 40,00 € 2013 Ca’ Rugate Punta Tolotti Cuvée Amarone della Valpolicella DOCG, 15 %vol. sehr klar fruchtig und feinröstig; saftigrund und durch feines Tannin mit ansprechenden Konturen, dabei relativ leichtgewichtig und wirklich trocken, alles recht edel und mit Tiefe Bezugsquelle: Weinwelt – Mack & Schühle AG www.weinwelt.de Preis: 45,00 €

90 2013 Tenute Ca’Botta Amarone della Valpolicella DOCG, 16 %vol. traditioneller Typ, reife Frucht, getrocknete Pflaume, viel Würze (Zimt, Nelke ...); voluminös mit kräftigen Holzkonturen, viel Trockenes und Getrocknetes, reife Bitterkeit Bezugsquelle: Tenuta Caio’ Tenuta Rossino Ca’Botta Vini srl o in forma www.cabotta.it Preis: auf Anfrage

2013 Zonin Amarone della Valpolicella DOCG, 15,5 %vol. reife rote Beerenfrucht, rote Grütze, Hagebutte ...; vollsaftig mit feinem Tannin, dabei etwas restsüßer als die meisten, dafür rekordverdächtig säurefrisch, was ihn geradezu leicht erscheinen lässt Bezugsquelle: Mack & Schühle AG www.weinwelt.de Preis: 26,99 € 2013 Tedeschi Amarone della Valpolicella DOCG, 16 %vol. recht feine Frucht und Art, edles Mundgefühl, Tannine präsent, aber reif, viel Konturen und Länge, wirklich trocken bei typischem (vielleicht etwas arg) bitterem Finale Bezugsquelle: Agricola Fratelli Tedeschi www.tedeschiwines.com Preis: 35,00 €

88 2013 Corte Adami Amarone della Valpolicella DOCG, 15,5 %vol. hellfarben; neben seiner reifen Fruchtigkeit sehr röstig und holzlastig, für Freunde von Röstaromen Bezugsquelle: Corte Adami www.corteadami.it Preis: 30,00 €

87 2013 Torre del Falasco Amarone della Valpolicella DOCG, 15 %vol. leicht oxidative Nase mit gekochter Frucht, extrem Schokolade, noch extremer Kakao, dazu Vanille ...; erinnert an Schwarzwälderkirschtorte, vielleicht passt es ja zur üppigen Dessertküche Bezugsquelle: Cantina Valpantena Verona S.C.A. www.cantinavalpantena.it Preis: 19,80 €

2012 AMARONE CLASSICO

91 2012 Corte Rugolin, Crosara de le Strie, Amarone della Valpolicella DOCG Classico, 15,5 %vol. flüssiges Mon Chérie, wärmend Kakao und Schokolade an roter Frucht, aber auch ätherisch (Eukalyptus ...); stoffig und komplex, ausgewogen Bezugsquelle: Corte Rugolin www.corterugolin.it Preis: 60,00 €

90 2012 Fratelli Vogadori Amarone della Valpolicella DOCG Classico, 15 %vol. für Amarone relativ moderat im Alkohol, dabei aber sehr dicht und füllig, balsamisch bis fleischig würzig mit viel röstigem Holzstyling Bezugsquelle: Fratelli Vogadori www.vogadorivini.it Preis: 23,00 € 2012 Scriani Amarone della Valpolicella DOCG Classico, 16 %vol. Kirschfrucht mit Walnuss und vegetativer Würze; voluminös saftig mit forderndem Biss, dabei absolut trocken; gutes Potenzial Bezugsquelle: Azienda Agricola Scriani di Cottini Stefano & C. S.s. www.scriani.it Preis: 25,50 €

89 2012 Santa Sofia Amarone della Valpolicella DOCG Classico, 15 %vol. diskrete Nase, dennoch frische Beerenfrucht mit Nuss-Nougat-Touch, dabei etwas tresterwürzig, gefällig


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durch sehr feines Tannin, zartbitteres Finale, mittlere Länge Bezugsquelle: Santa Sofia s.r.l. www.santasofia.com Preis: 30,00 €

88 2012 Vigneti di Ravazzol Amarone della Valpolicella DOCG Classico, 16 %vol. von beerenfruchtig über ätherisch bis röstig (Kaffee, Schokolade ...), alles da; viel Volumen, vielleicht etwas streng, sehr konzentriert Bezugsquelle: Ca’ La Bionda Azienda Agricola www.calabionda.it Preis: auf Anfrage 2012 Bolla Amarone della Valpolicella DOCG Classico, 16 %vol. trotz einer üblich hohen Gradation wirkt er wie eine Light-Version eines Amarone; klassisch warm kirsch­ fruchtig und würzig mit Kakao, dann fleischig und ausgewogen; eher ein Top-Valpolicella als ein Amarone, etwas für Einsteiger Bezugsquelle: GIV Deutschland GmbH www.gruppoitalianovini.com Preis: 25,00 € 2012 Santi Amarone della Valpolicella DOCG Classico, 16 %vol. klassisch reife Beerenfrucht, auch Pflaume, Rosine, grüne Banane, dazu edle Holznoten...; wirkt noch jugendlich und bei aller Substanz fast wie ein üblicher, halt voluminöser Rotwein Bezugsquelle: GIV Deutschland GmbH www.gruppoitalianovini.com Preis: 25,00 €

87 2012 Lenotti Amarone della Valpolicella DOCG Classico, 15,5 %vol. geradezu jugendlich frische

Beerenfrucht und Sauerkirsche; im Mund dann warm und mit Holz bei animalischer Note; das hat was Bezugsquelle: Cantine Lenotti www.lenotti.com Preis: auf Anfrage

2012 AMARONE

92 2012 Latium Morini Campo Leòn Amarone della Valpolicella DOCG, 16,5 %vol. dicke und dichte Nase, gibt sich noch nicht, massiv aber klar, Kirsche bis Wildleder und Pfeffer, aber auch frische Kräuterwürze (Petersilie ...); stoffig vollsaftig, ausgewogen in Tannin und Säure mit süßlichem Finale Bezugsquelle: Weinkontor Freund GmbH www.weinkontor-freund.de Preis: 37,30 €

91 2012 Corte Sant’Alda, Valmezzane, Amarone della Valpolicella DOCG, 15,5 %vol. moderner Typ, der eher an einen normalen Rotwein erinnert; offene Nase, feinwürzig mit Holznoten; strammer Saft mit Tannin-Biss, auch vom Holz, konsequent trocken, auch analytisch, dennoch elegant Bezugsquelle: Corte Sant’ Alda www.cortesantalda.com Preis: 70,00 €

stoffig-rund, mit Tiefe, recht druckvoll und lang Bezugsquelle: Casa Vinicola Sartori SpA www.sartorinet.com Preis: 28,00 € 2012 Graziano Prà Amarone della Valpolicella DOCG, 16,5 %vol. kurios likörige Nase, die auch an Himbeereis und Cola erinnert; im Mund dann kräftiges Säure- und Tannin-Gerüst, das aber ebenso gut reinpasst wie der hohe Alkoholgehalt Bezugsquelle: Azienda Agricola Vigna Paradiso www.vinipra.it Preis: 40,00 €

89 2012 Lamberti Amarone della Valpolicella DOCG, 15,5 %vol. noch etwas verschlossene Nase, kommt aber feinröstig würzig und klar fruchtig; im Mund süßlich fruchtigrund, dennoch recht engmaschig Bezugsquelle: GIV Deutschland GmbH www.gruppoitalianovini.com Preis: 25,00 € 2012 Villa Belvedere Amarone della Valpolicella DOCG, 15,5 %vol. die im Ansatz fruchtige, röstig-würzige Nase gibt sich noch nicht so richtig; im Mund leichter verständlich, da ausgewogen mit reifen Tanninen und süßlicher Rundung Bezugsquelle: GIV Deutschland GmbH www.gruppoitalianovini.com Preis: 25,00 €

2011 AMARONE CLASSICO

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2012 Sartori Amarone della Valpolicella DOCG, 15 %vol. eher elegant statt überladen bei jungendlicher Frucht (frische Waldbeeren) mit frischer Kräuterwürze (erinnert etwas an Petersilie ...);

2011 Allegrini Fieramonte Amarone della Valpolicella DOCG Classico Riserva, 16,5 %vol. ein richtiger, ausgewachsener, großer Rotwein; die kühl-tanninige Nase erinnert an einen großen Bordeaux,

der Pfeffer an einen Hermitage, die balsamische Würze an einen großen Australier; kommt mit kräftigen aber klaren, gepflegten Konturen, großer Tiefe und ewiger Länge; an Finesse kaum zu überbieten Bezugsquelle: Allegrini www.allegrini.it Preis: auf Anfrage

93 2011 Tedeschi Amarone della Valpolicella DOCG Classico Riserva, 17 %vol. unendlich vielfältig aromatisch (von warmer Trockenfrucht über süßlich röstig und animalisch bis kühl würzig, Pfeffer, Tabak ...), klassisch konzentriert, stoffig, fleischig und voluminös, dabei aber auffallend säurefrisch, ja herb; noch unruhig aber viel Potenzial Bezugsquelle: Agricola Fratelli Tedeschi www.tedeschiwines.com Preis: 150,00 €

92 2011 Il Bosco Amarone della Valpolicella DOCG Classico, 15,5 %vol. verlangt nach viel Luft, kommt dann vielschichtig in der Nase (Dörrobst, Pflaume, Feige, röstige Würze ...) und im Mund; bei allem Röstholz-Styling sehr elegant Bezugsquelle: Gerardo Cesari SPA www.cesariverona.it Preis: 49,99 €

91 2011 Masi Riserva di Costasera Amarone della Valpolicella DOCG Classico, 15,5 %vol.

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WEINGUIDE_AMARONE

dunkle Beeren (Heidelbeere ...) und eingelegte Pflaume, ein bisschen kochig, aber auch balsamisch bis röstig würzig; ein bisschen ein Leichtgewicht, dennoch mit Stoff und Konturen Bezugsquelle: Masi Agricola Spa www.masi.it Preis: 41,00 € 2011 Tedeschi Capitel Monte Olmi Amarone della Valpolicella DOCG Classico Riserva, 17 %vol. urig-erdig mit Röst- und Fleisch­ aromen auf Johannisbeerfrucht; bei aller Dichte und Volumen auffallend säurefrisch, noch etwas unruhig Bezugsquelle: Agricola Fratelli Tedeschi www.tedeschiwines.com Preis: 60,00 € 2011 Riserva Sergio Zenato Amarone della Valpolicella DOCG Classico, 16,5 %vol. tiefdunkle Beerenfrucht (Schwarze Johannisbeere ...) aber auch jugendlich Veilchen; vollsaftig und extraktsüß voluminös, dennoch irgendwo „leicht“ am Gaumen Bezugsquelle: Zenato Azienda Vitivinicola srl www.zenato.it Preis: 60,00 €

89 2011 Sartori di Verona, Reius, Amarone della Valpolicella DOCG Classico, 15 %vol. komplex fruchtig und würzig, dazu auch etwas animalisch, dabei geradezu locker und leicht, ein bisschen raues Tannin, dennoch alles sehr homogen und geradezu elegant Bezugsquelle: Schlumberger Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KG www.schlumberger.de Preis: 31,50 € 2011 Beretta, Terre di Cariano, Amarone della Valpolicella DOCG Classico Riserva, 15,5 %vol. Schwarzkirsche mit röstigen und fleischigen Noten; viel Druck und Fülle bei süßlichem Extrakt; gut zu trinken, lange Lüften

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Bezugsquelle: Weinwelt – Mack & Schühle AG www.weinwelt.de Preis: 45,00 €

Bezugsquelle: Weinwelt – Mack & Schühle AG www.weinwelt.de Preis: 35,00 €

Bezugsquelle: Casa Vinicola Sartori SpA www.sartorinet.com Preis: 38,00 €

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2011 Nicolis Amarone della Valpolicella DOCG Classico, 15 %vol. reife Frucht, klassisch Rumtopf; weniger klassisch ist die Frische und der leichte Körper, was den klar gebauten Amarone leicht trinken lässt Bezugsquelle: Nicolis www.vininicolis.com Preis: 31,00 €

2010 Salgari Amarone della Valpolicella DOCG Classico, 15,5 %vol. viel Holzröst-Noten (Schoko, Kaffee ...) zur reifen Frucht; richtig trocken und mit kräftigem Tannin-Biss, eher der leichte Typ (auch im Preis), frisch und lebendig Bezugsquelle: Cantina Salgari F.lli www.vinisalgari.com Preis: 27,00 €

2010 Tenuta Vignega Amarone della Valpolicella DOCG Riserva, 16 %vol. Veilchen, Heidelbeere, Sauerkirsche ... Dazu röstige Würze; herb mit leicht grünem Tannin aber okay Bezugsquelle: Azienda agricola Bettili Cristiana www.cristianacollection.eu Preis: 30,00 €

2010 AMARONE CLASSICO

91 2010 Sartori di Verona, Corte Brà, Amarone della Valpolicella DOCG Classico, 15,5 %vol. wirkt fast jugendlich frisch durch seine balsamische Würze (Eukalyptus ...) zu den kandierten Früchten, dazu Kaffee, Schoko und Vanille, nicht zu viel; auch im Mundgefühl eher der elegante statt voluminöse Typ; lang und noch mit viel Potenzial Bezugsquelle: Stephan Pellegrini GmbH www.pellegrini.de Preis: 34,99 €

2010 AMARONE

92 2010 Cà dei Frati, Pietro Dal Cero, Amarone della Valpolicella DOCG, 17 %vol. sehr warm-würzige, vollreife Rumtopf-Frucht mit dunklen Kräutern; extrem dicht mit viel Wucht und Stoff, fast likörig, dabei aber tanninbetont und säurefrisch im Biss; ein echter, traditioneller Amarone Bezugsquelle: Vinissimo www.vinissimo.de Preis: 65,00 €

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2010 Villabella Amarone della Valpolicella DOCG Classico, 15 %vol. ein jugendlich wirkender Typ, etwas grasig-grün mit Eukalyptus zur dezenten Dörrobst-Frucht mit Kirsche, Nuss, Marzipan ...; obwohl ein eher leichter Vertreter, so doch komplex und dicht mit feinkörnigem Tannin; ein eleganter, feiner Kerl

2010 Sartori, I Saltari, Amarone della Valpolicella DOCG, 15,5 %vol. ungewöhnlich ist die frische Kräuterwürze (Petersilie, Dill ...) zur ansonsten reifen Frucht mit dunkler Würze (erinnert fast etwas an Sojasoße); alles da und spannend mit viel Art

2009 AMARONE

93 2009 Le Guaite di Noemi Amarone della Valpolicella DOC, 17 %vol. extreme Wucht traditioneller, oxidativer Machart, von sehr feinen Tanninen angenehmst eingerahmt; toll gereifte Frucht mit balsamischer Würze (Ricola, Schwarztee ...) und Nuss-Nougat; alles sehr spannend (aber passt das Etikett?) Bezugsquelle: Le Guaite di Noemi www.leguaite.it Preis: 54,00 €

91 2009 Tommasi, Ca’ Florian, Amarone della Valpolicella DOC Classico Riserva, 15,5 %vol. klassisch Dörrobst und Rumtopf in der Nase, dazu gezielt Vollmilch­ schokolade, alles sehr reif; dennoch ein geradezu schlank wirkender Typ am Gaumen, in sich ruhend in guter Balance, fast weich, ein Schmeichler vor dem Herrn


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Bezugsquelle: Schlumberger Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KG www.schlumberger.de Preis: 69,90 €

90 2009 Trabucchi d’Illasi Amarone della Valpolicella DOC, 16 %vol. die Nase stört zunächst, gibt sich aber mit der Zeit, dann herbe bis dunkle Würze, balsamisch-kräutrig, feine Reife; am Gaumen viel Saft und Stoff mit gewinnendem Nougat-Tannin-Biss (unbedingt dekantieren) Bezugsquelle: Azienda Agricola Trabucchi www.trabucchidillasi.it Preis: auf Anfrage

2008 AMARONE CLASSICO

93 2008 Bertani Amarone della Valpolicella DOC Classico, 15 %vol. fast jugendlich anmutende Nase, kühl rauchig, dabei kräuterwürzig, mit Noten von Schwarzkirsche, auch getrocknete Früchte ...; durchaus kräftig am Gaumen, aber eher ein trockenes Leichtgewicht, dabei höchst elegant durch feinstes Tannin, viel Spannung, sehr elegant Bezugsquelle: Bertani Domains S.R.L. www.bertani.net Preis: 70,00 €

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Bezugsquelle: Gerardo Cesari SPA www.cesariverona.it Preis: 58,00 €

2008 Croce del Gal Black Label Amarone della Valpolicella DOC Classico, 17 %vol. ein völlig anderer Typ, voluminös mit Rumtopf-Frucht, Pflaumenmus, Kakao, dunkler Würze ...; wuchtig und extrem dicht mit kräftiger Struktur Bezugsquelle: Benedetti Soc.Agr. Corte Antica www.cantine-benedetti.com Preis: 65,00 €

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91 2008 Bosan Amarone della Valpolicella DOC Classico Riserva, 15,5 %vol. für 2008 noch sehr jung, dunkle Frucht (Brombeere ...) mit fleischiger Würze; viel Saft und Kraft, dabei druckvoll, aber bis in den langen Abklang hinein geschmeidig, ja samtig; lang, hat noch großes Potenzial

2008 Villabella Fracastoro Amarone della Valpolicella DOC Classico Riserva, 15,5 %vol. obwohl fast zehn Jahre alt, zeigt er noch florale Noten, ist dann aber ein eher fruchtiger Vertreter (rote Früchte, Walderdbeeren ...) mit feinröstigem Ton (Nuss-Nougat ...); süßlich-saftig mit beschwingten Konturen, sehr gepflegt Bezugsquelle: Vigneti Villabella www.vignetivillabella.com Preis: 34,00 €

Siegerwein! Beim diesjährigen Meininger Rotweinpreis erreichte unser Divinus Lemberger Réserve die höchste Punktzahl.

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WEINGUIDE_VERKAUFSHITS 2017

Weißwein gesamt

Die Weine des Jahres 2017

2. 2016 Kiedrich Gräfen­­berg

1. 2016 Saar Riesling trocken, Mosel, Weingut Van Volxem

Am Anfang des Jahres wird Bilanz gezogen. Das Team unserer Schwesterzeitschrift Weinwirtschaft nahm die Bestseller der deutschen und internationalen Weinerzeuger auf dem deutschen Markt unter die Lupe. Hier die Topseller des Jahres 2017. Der Anspruch dieser Verkostung ist hoch. Qualität, Preis-­ Leistung, verkaufte Menge, daneben Tradition, Marktbedeutung, Image und das Auftreten der Produzenten stehen dabei im Fokus. Erstes und wichtigstes Kriterium für die Weinauswahl ist natürlich die Qualität, darüber hinaus muss aber auch die Mindestabsatz­menge bei 10 000 Flaschen im Jahr liegen. Und die 100 besten Weine müssen bundesweit distribuiert werden, also von Hamburg bis ­München erhältlich sein. So standen im November an zwei Tagen knapp­ 600 Weine auf unseren Rotwein gesamt ­Verkost ungst isc hen, 1. 2014 Vino Nobile di die von einer Fach­jury Montepulciano DOCG, probiert und bewertet Salcheto, Vinissimo wurden. Alle Weine 2. 2015 Grand Marrenon finden sich in der GasRouge AOC Luberon, tronomie, im FachhanMarrenon, Vinergie del oder in den Regalen 3. 2012 Da Vinci des LebensmitteleinCollezione Speciale zelhandels. Hier die Riserva, Dalle Vigne, spannendsten ErgebGES Sorrentino nisse der Probe: 4. 2015 Famille Perrin Réserve Rouge, Côtes du Rhône AOC, Famille Perrin, Véritable Vins et Domaines 5. 2014 Villa di Capezzana Carmignano, Tenuta Di Capezzana, Smart Wines 94_02 I 2018

VDP.Großes Gewächs Riesling, Rheingau, Weingut Robert Weil 3. 2016 Riesling trocken VDP.Gutswein, Pfalz, Weingut A. Christmann 4. 2015 Schloss Johannis­ berger Riesling Silberlack VDP.Großes Gewächs, Rheingau, Schloss Johannis­ berg 5. 2016 Wiltinger Riesling VDP.Ortswein, Mosel, Weingut Van Volxem


VERKAUFSHITS 2017_WEINGUIDE

Weißwein Italien

1. 2016 I Frati Lugana DOC, Cà dei Frati, Vinissimo 2. 2016 Val dei Molini Custoza DOC, Cantina di Custoza, Palorino 3. 2016 Critone Val di Neto – Bianco, GES Sorrentino  Weißwein Österreich

1. 2015 Chardonnay Leithaberg DAC, Gernot und Heike Heinrich, Smart Wines 2. 2016 Weinmanufaktur Krems Grüner Veltliner Niederösterreich, Winzer Krems 3. 2016 Grüner Veltliner Kamptal DAC, Weingut Loimer, Smart Wines 

Weißwein Frankreich

1. 2015 Buissonnier, Montagny AOC, Vignerons de Buxy, Vinergie 2. 2016 Domaine du Tariquet Sauvignon, Côtes de Gascogne IGT, Domaine du Tariquet, Veritable Vins & Domaines 3. 2016 Joseph Drouhin Chardonnay LaForêt, Bourgogne AOC, Maison Joseph Drouhin, Schlumberger 

Weißwein Übersee

1. 2017 The Kings Favour Sauvignon Blanc, Marisco Vineyards 2. 2017 Two Oceans Vineyard Selection Sauvignon Blanc, Distell, Mack & Schühle 3. 2017 Chenin Blanc Stellenbosch, Simonsig Wine Estate, Stephan Pellegrini 

02 I 2018_95


WEINGUIDE_VERKAUFSHITS 2017

Rotwein Italien 1. 2014 Vino Nobile di

Montepulciano DOCG, Salcheto, Vinissimo 2. 2012 Da Vinci Collezione Speciale Riserva, Dalle Vigne, GES Sorrentino 3. 2014 Villa di Capezzana Carmignano, Tenuta Di Capezzana, Smart Wines 

Rotwein Spanien 1. 2011 Bodegas Muga

Seleccion Especial Reserva, DOCa Rioja, Bodegas Muga, Deuna 2. 2016 Lacrimus 5, Rioja DOCa, Rodriguez Sanzo, Weinstrasse Adolph 3. 2015 Finca Losada, Bierzo DO, Losada Vinos de Finca, Deuna 

Rotwein Frankreich

1. 2015 Grand Marrenon Rouge, AOC Luberon, Marrenon, Vinergie 2. 2015 Famille Perrin Réserve Rouge, Côtes du Rhône AOC, Famille Perrin, Véritable Vins & Domaines 3. 2015 Mouton Cadet Rouge, Bordeaux AOC, Baron Philippe de Rothschild, Eggers & Franke 

Rotwein Deutschland

1. 2015 Malterdinger Spätburgunder, Baden, Weingut Huber 2. 2014 Blauer Spätburgunder trocken, Pfalz, Weingut Knipser 3. 2015 Das kleine Kreuz Rotweincuvée, Pfalz, Weingut Rings 

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VERKAUFSHITS 2017_WEINGUIDE

Rotwein national im LEH 1. 2016 Dornfelder Rotwein QbA trocken, Pfalz, Deutsches Weintor 2. 2015 Sankt M Lemberger trocken, Württemberg, Weingärtner CleebronnGüglingen 3. 2015 Karat Spätburgunder halbtrocken, Baden, Winzerkeller Hex vom Dasenstein 

Best-Buys im LEH Weißwein LEH Best Buy 1. 2016 Die jungen Frank’n Müller-Thurgau Qualitätswein trocken, Winzergemeinschaft Franken

Rotwein LEH Best Buy 1. 2016 Monopoles Nicolas Napoléon Grande Réserve, Costières de Nîmes, Nicolas Napoléon & Cie, Rolf Herzberger

STARKES TEAM!

MEININGERS ROTWEINPREIS

Alleine geht es nicht, das ist das Wesentliche und vor allem nicht ohne unsere Mitarbeiter. Niemand von uns kann alleine so viel bewirken, wie wir alle zusammen.

Freiherr Johannes & Freifrau Christina von Gleichenstein

WEINGUT FREIHERR VON GLEICHENSTEIN Bahnhofstraße 12 • D-79235 Oberrotweil • www.gleichenstein.de

1. Platz in der Kategorie gereifte Rotweine trocken: 2010 „Baron Philipp“ Spätburgunder trocken Oberrotweiler Eichberg


WEINGUIDE_DEN BODEN SCHMECKBAR MACHEN

Der Boden

TESTEN SIE DEN EINFLUSS DER MINERALSTOFFE AUF IHR MUNDGEFÜHL

ist nur ein Hauch Schiefer, Sandstein, Löss ... Können wir die verschiedenen Weinbergsböden im Wein wirklich schmecken? Wir haben es ehrlich versucht, verdeckt. Das Ergebnis ist ernüchternd. In unserer vor einem Jahr gestarteten sechsteiligen Terroir-Serie „Den Boden schmeckbar machen“ verkosteten wir nach und nach Weine der wichtigsten Gesteinsarten: Schiefer, Buntsandstein, Kalkstein, Granit, Porphyr und schließlich Löss. Dabei versuchten wir, bodentypische Merkmale im Wein herauszuarbeiten. Das gelang auch ganz gut, obwohl sich letztendlich immer auch die Erkenntnis aufdrängte, dass die Handschrift des Winzers wohl die größere Rolle spielt. Dennoch ließen sich bodentypische Merkmale beschreiben, die wir für plausibel und nachvollziehbar erachteten. Jetzt wollten wir aber auch wissen, ob diese Bodencharakteristika tatsächlich wieder­ erkennbar sind – und machten es uns noch schwerer: Auf dem Probentisch standen diesmal sechs vermeintlich ty­­pische Vertreter der jeweiligen Gesteinsart – natürlich verdeckt. Die Verkoster mussten nun jeden Wein einem der sechs Boden­t ypen zuordnen. Wir machten diesen Test in zwei Durchgängen: Die Proben der ersten Serie waren etwas leichter, die der zweiten etwas voluminöser, alle übrigens 2016er Rieslinge. Bei der leichteren Riesling-Serie hielten wir die Aufgabe für einfacher lösbar – doch das Ergebnis war niederschmetternd: Es ging kunterbunt durcheinander,

98_02 I 2018

nicht mal der Schiefer-Riesling gabe, selbst bei Schiefer, wenn (ein leichter Kabinett von­ auch äußerst selten. Dr. Kauer, Mittelrhein) wurde erkannt, weil die Porphyr-Aus­ Sicher ist: Es gibt eine Beziehung zwischen der mineraligabe vom Felsenberg (Schneider, schen und chemischen ZusamNahe) noch mehr an Schiefermensetzung eines Bodens und Riesling erinnerte (wurde da die der spezifischen Ausprägung dezente Kräuter- und Petrolnote des Weines. Es bleibt aber mit Schiefer verwechselt?). Da­­ mit wurde natürlich auch der schwierig, hierzu unangreif bare Porphyr nicht richtig zugeordRegeln aufzustellen. Der Wisnet. Einzig der Löss-Riesling senschaft eröffnet sich hier noch (aus Schäfers spannender Limitein riesiges Forschungsfeld. Michael Hornickel Serie, Pfalz) wurde mehrheitlich richtig getippt. In der etwas kräftigeren Probenserie lagen die Verkoster dann ähnlich daneben. Diesmal wurde der Schiefer-Riesling (der sensationell gute Maximin Grünhäuser Abtsberg) mehrheitlich richtig zugeordnet, aber auch nur der. Der herausragende Löss-Riesling von Eymann (To­­ reye Alte Reben, Pfalz) wurde dem Kalkstein zugeschrieben, was allerdings auch daran liegen dürfte, dass der Lössboden dort relativ kalkhaltig ist. Unterliegen wir am Ende einer Sinnestäuschung? Wenn wir eine Serie etwa von Buntsandstein-Weinen probieren, meinen wir dann, den Boden herauszuschmecken, nur weil wir wissen, dass der Wein vom Buntsandstein kommt? Oder der stahlige Biss eines Schiefer-Rieslings, die kühle Cremigkeit eines Weißburgunders vom Kalk ... Alles nur Einbildung? Vermutlich nicht, aber kein Boden lässt sich mit mathematischer Exaktheit geschmacklich bestimmen. Selbst wenn der Winzer in die Weinerzeugung nur dezent eingreift, spielen doch noch zu viele andere äußere Faktoren eine Rolle. Zudem gibt es keinen Weinbergsboden in geologischer Reinform. Löss wehte irgendwann mal überall drüber. Kalk gibt es auch bei vielen anderen Gesteinsarten als Zu­­

Hier geht’s zum Clip aus unserer Verkostung ...

Man nehme ein weiches Wasser (Volvic oder Saskia still von Lidl) und ein hartes (Gerolsteiner Naturell, Contrex oder Evian). Der Unterschied liegt im Mineralstoffgehalt (Calcium, Magnesium, Kalium ...). Probieren Sie die Wässer erst einmal pur im Vergleich. Das härtere (stärker mineralisierte) Wasser ist griffiger im Mund. Nun können Sie testen, wie die Geschmacksrichtungen süß, sauer, bitter und salzig jeweils in den unterschiedlichen Wässern reagieren. Dazu lösen Sie in jeweils einem Liter des weichen und des harten Wassers (also insgesamt acht Proben): sauer: 0,3 g/l Zitronensäure (Apotheke)

MACHEN SIE DEN SELBSTTEST:

süß: 4-7 g/l Saccharose (üblicher Haushaltszucker)

SO WIRKEN MINERALSTOFFE AUF DEN WEIN

bitter: 0,125 g/l Coffein (Apotheke)

Wählen Sie einen möglichst neutralen, weichen Wein mit wenig Säure und wenig Restzucker, etwa Gutedel, Blanc de Noirs, Müller-Thurgau oder Weißburgunder. In vier Gläser geben Sie jeweils 0,1 Liter (10 cl) des Weines, dann geben Sie jeweils hinzu: 1.  Glas: 1 cl destilliertes Wasser 2. Glas: 1 cl weiches Wasser (Volvic, Saskia still von Lidl ...) 3. Glas: 1 cl hartes Wasser (Gerolsteiner Naturell, Contrex ...) 4. Glas: 1 cl natriumreiches Wasser (ersatzweise 0,1 g Salz) 1 cl entspricht etwa einem Suppenlöffel voll oder vielleicht haben Sie ein Schnapsglas mit Eichstrich zur Hand. Natriumreiches stilles Wasser ist schwer zu finden (schließlich werben viele mit „natriumarm“). Das zu erwartende Ergebnis: zwischen Glas 1 und 2 werden Sie wenig Unterschied schmecken (beide etwas fader), der Wein in Glas 3 und 4 erscheint griffiger. Unsere Empfehlung: Ausspucken!

salzig: 1 g/l NaCl (übliches Salz) Bitten Sie Ihren Apotheker um Hilfe bei der Dosierung. Sie muss möglichst exakt sein, damit der Test gelingt. Für die Zitronensäure können Sie auch einfach eine Zitrone auspressen (bitte kein Reinigungsmittel verwenden!), trübt aber das Wasser ein, was nur stört, wenn Sie im Freundeskreis eine Blindprobe daraus machen wollen. Beim Zucker die 7 g nicht überschreiten, da sonst das Griffige der Mineralstoffe überdeckt wird. Beim Salz dürften geschulte Verkoster 0,9 g/l nicht übersteigen. Sollte der Test mit sauer und bitter zu kompliziert werden, beschränken Sie sich auf Zucker und Salz. Das zu erwartende Ergebnis: Das harte Wasser wird weniger süß und weniger salzig schmecken. Der Bitterton erscheint weniger hart, die Säure eingebundener. Auch wenn die Lösungen nicht schädlich sind empfehlen wir: Ausspucken!


DEN BODEN SCHMECKBAR MACHEN _WEINGUIDE

FOTOS: WEINGUT S. J. MONTIGNY; WEINGUT HEINRICH SPINDLER; WEINGUT AM STEIN; MOSELWEIN E.V./TIMO VOLZ; WEINGUT SCHÄFER-FRÖHLICH; PATRICK ZANI

AUF EINEN BLICK: SO SCHMECKT DER BODEN (AM BEISPIEL WEISSWEIN)

LÖSS

BUNTSANDSTEIN

KALKSTEIN

SCHIEFER

PORPHYR

GRANIT

Geruch: fruchtbetont aber keine spezifischen Aromen; in der Jugend ver­­schlossen

Geruch: klare Frucht im Vordergrund, eher dezent helle Zitrusnoten als opulent gelbe Frucht; helle Blüten, grünes Gras, Buchsbaum

Geruch: intensives, helles Aroma (helle Früchte, Honigmelone ...); kreidig, rauchig

Geruch: Graphit, Feuerstein, Metall; getrocknete Kräuter; rauchigschiefrig, speckig, angebrannt

Geruch: oft helle Frucht (Apfel, Birne ...), aber auch gelbe; Feuerstein, Graphit; weißer Pfeffer; in der Jugend verschlossen

Geruch: intensives aber zartes Aroma; kühl-steinig; Graphit-Ton-Gemisch; unmittelbare Fruchtigkeit; kräutrige Noten

Geschmack: kühl, schlank; Rückgrat; säurebetont, harte Säure

Geschmack: steinige Mineralität; kernig zupackend; linear, fest, straff, druckvoll; spitze und doch zarte Säure, salin

Der Staub der Eiszeit

Geschmack: warm, voluminös; kräftig, füllig, vollsaftig; körper- und extraktreich; weiche, runde Säure

Komprimierter Sand

Geschmack: geradliniger bis spritziger Typ, dabei saftig, salin, markante Säure

Basis der Bodenfrucht­barkeit

Gepresster Ton aus dem Devon

Geschmack: Körper und Kraft (Alkohol); fleischig, üppig, gehaltvoll; weich, geschmeidig, dabei mit Finesse; mehr aber runde Säure

Geschmack: kühl, frisch, herb, fest; druckvoll; dominante, stahlige Säure

Das purpurne Vulkangestein

Das harte Vulkangestein

MINERALSTOFFGEHALTE IM VERGLEICH (EINE AUSWAHL) ELEMENT

WEIN

MINERALWASSER

VOLVIC

CONTREX

EMPFOHLENE TAGESZUFUHR

Calcium (Ca)

70-140

5-1 044

12

468

800-1 200

Magnesium (Mg)

60-140

2-536

8

74,5

350-400

Kalium (K)

370-1 120

3-663

6

0

2 000-5 500

Natrium (Na)

7-15

2-2 000

12

9,4

1 100-3 300

Angaben in Milligramm pro Liter Quelle: Vitipendium

02 I 2018_99


WIR FREUEN UNS ÜBER IHRE MEINUNG SCHREIBEN, FAXEN ODER MAILEN SIE AN DIE REDAKTION MEININGERS WEINWELT Maximilianstraße 7-17 67433 Neustadt Fax 06321 890884 weinwelt@meininger.de MEININGERS WEINWELT 1/2018 Dine and the city: Paris des Ostens Liebe Redaktion, wie machen Sie das eigentlich? Eine Ausgabe der Weinwelt ist schöner als die andere! Wirklich klasse, weiter so. Und dann kommt in der aktuellen Ausgabe mit Budapest auch noch die Lieblingsstadt meiner Frau und mir. Besonders gefreut hat uns dabei, dass die Weinbar Szalonspicc ein Plätzchen gefunden hat. Hier schauen wir nämlich jedes Mal auf ein Glas Wein vorbei, wenn wir mal wieder in der Stadt sind und haben diesen Tipp schon oft an unseren Bekanntenkreis weitergegeben. Wolfram Büttner, Passau MEININGERS WEINWELT 1/2018 Südamerika rauf und runter Dass Ihre Kollegen, Weinjournalisten, Weinkenner und Liebhaber gerne mit gestelzten Worten über Wein reden oder ihn beschreiben, habe ich seit langem einfach so angenommen und mache mir keine Gedanken mehr über den Sinn oder Unsinn des Weinvokabulars, das einige Experten verwenden. So wundert es mich nicht mehr, dass manche Weine als muskulös, animalisch, erotisch und wie auch immer empfunden werden. Aber dass Ihr Kollege Herr Mathäß einen chilenischen Wein als „gar intellektuell“ beschreibt, kommt mir schon ein wenig fremd vor und hat mir den Spaß an dem sonst sehr

100_02 I 2018

interessanten Beitrag über Südamerika ziemlich verdorben. Ansonsten freue ich mich immer noch an jeder neuen Ausgabe Ihrer Zeitschrift, der ich seit vielen Jahren treu bin und treu bleibe. Mate Pehar, per E-Mail Sehr geehrter Herr Pehar, danke für Ihre kritischen Bemerkungen zum Thema Weinbeschreibungen. Mit dem Wein verhält es sich wie mit vielen Kulturgütern: Musik-, Kunst- oder Literatur-Experten beispielsweise haben dafür oft auch ihre eigene Sprache. Manche kulturellen Leistungen jedenfalls sind leicht verständlich, zumindest aber jedem zugänglich (Volksmusik, vielleicht sogar Mozart), andere dagegen nicht (Strawinski). In der Wein­sprache sagen die Amerikaner zu den eingängigen Weinen „easy drinkable“. Das muss nicht simpel sein (ist Mozart ja schließlich auch nicht). Chilenischen Weinen, auch den teureren, hat man in der Vergangenheit immer genau diese Eigenschaft zugesprochen. Aber die in meinem Text beschriebenen Weine fallen jedoch nicht in diese Kategorie. Sie sind für den Fachmann deutlich erkennbar auf schwierigem Terroir mit viel Feingefühl, enormer Detailkenntnis und hohem Anspruch hergestellt. Das macht sie hochwertig, aber auch versponnen, vielschichtig und kompliziert, sodass sie eben nicht mehr „leicht zugänglich“ sind – sondern eher „intellek­ tuell“. Es sind Weine, für deren Verständnis Vorkenntnisse hilfreich sind und die nicht jedem schmecken. „Schwer zugänglich“ wäre dagegen wieder eine andere Nuance, (beispielsweise ein Wein mit viel Tannin oder viel Säure, der Zeit braucht). Jürgen Mathäß

MEININGERS WEINWELT 1/2018 Der Mann mit der Mütze Neulich haben wir mit Freunden eine Wanderung durch den Pfälzer Wald gemacht und wollten später noch gut essen gehen und Weine probieren. Da kam uns Ihr Bericht über den jungen Vincent Eymann gerade recht. Ihrer Empfehlung sind wir gerne gefolgt und haben im Guts­ restaurant spitzenmäßig gegessen und die Weine probiert. Wow, was für ein Genuss. Fein und elegant und doch bodenständig und klassisch – genau so, wie wir es schätzen. Volker Jann, Bergisch-Gladbach MEININGERS WEINWELT 1/2018 Best of Steillage Ich habe mit Interesse Ihren Artikel über die Steillagen­ weinberge gelesen, deshalb möchte ich Sie heute unbedingt auf eine sehr gute Rieslinglage hier bei uns in Ediger an der Mosel aufmerksam machen. Es ist der Ediger Feuerberg mit gutem Schieferboden und bis zu zum Teil 60 Prozent Hang­ neigung. Dort ernten wir in unserem Weinberg jedes Jahr sehr gute Trauben. Leider entstehen hier in der Gegend an der Mosel jedes Jahr neue Brachstücke, weil wir hier zu wenig ­jüngere Leute haben, die dort noch arbeiten wollen. Eventuell bringen Sie in der

Weinwelt ­ja einmal einen Bericht über diese gute Lage, um auch wieder mehr junge Leute dafür zu interessieren. Wir brauchen hier einfach noch einige engagierte Leute. Weingut Richard Zenz, Ediger-Eller Ihr Leserbrief kommt genau zum richtigen Zeitpunkt, vielen Dank dafür! Wir möchten nämlich bald wieder eine neue Verkostungsserie mit Weinen aus Steillagen starten. Wenn die Mosel dann an der Reihe ist, können Sie uns gerne Weine schicken, die wir mit einem Expertenteam verkosten werden. Die Red. MEININGERS WEINWELT 1/2018 Von der Sonne geküsst Sardinien ist wirklich eine richtige Trauminsel! Wir waren schon mehrfach im Strand­ urlaub dort, bisher jedoch nur an der immer noch eher unentdeckten Ostküste und im Norden an der berühmten Costa Smeralda. Als Weinanbauregion hatten wir diese Insel aber bisher wirklich noch nicht auf dem Schirm. Einige der im Artikel genannten Weingüter werden wir bei unserem nächsten Urlaub auf Sardinien sicherlich besuchen. Denn wenn der Wein genauso gut ist, wie die lokale Küche, dann sind auch die Weingüter sicherlich jede Reise wert! Regina Naumann, per E-Mail


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IMPRESSUM_SERVICE

AUSKUNFT ZUM ABONNEMENT Herausgeber Peter Meininger Geschäftsführung Andrea Meininger-Apfel, Christoph Meininger Beteiligungsverhältnisse Andrea Meininger (45 Prozent), Christoph Meininger (45 Prozent), Peter Meininger (10 Prozent) Chefredaktion Ilka Lindemann Art Director Sabine Wulffert Redaktion Carla Bongers, Silke Muffang, Christine Neubecker (geb. Krieger) Freie Autoren und Mitarbeiter dieser Ausgabe André Dominé, Wolfgang Faßbender, Yvonne Heistermann, Michael Hornickel, Rolf Klein, Stefan Nink, Carine Patricio, David Schwarzwälder, Sascha Speicher, Matthias Stelzig, Felicitas Then, Christian Wolf Verkostungsleitung Christian Wolf Layout Manfred Bachtler, Steffen Heppes, Patrick Rubick Geschäftsleitung Produktion Horst Emmert Geschäftsleitung Media Ralf Clemens Mediaberater/in Jörg Sievers, Charlotte Balonier Vinothek/Leserservice Melanie Bosse/Marita Hock Vertrieb DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Düsternstraße 1-3, 20355 Hamburg, www.dpv.de

ISSN: 2194-6930 MEININGERS WEINWELT erscheint 6x jährlich Deutschland: 39,60 ¤ inkl. Versand Ausland: 51,25 ¤ inkl. Versand Tel. 06321 8908-30 Fax 06321 8908-14 E-Mail vertrieb@meininger.de

AUSKUNFT ZU ANZEIGEN ARGENTINIEN Diego Eidelman Bulnes 1785 P.8 C C1425DKC Buenos Aires Tel. +54 911 56175036 Fax +54 11 48280622 E-Mail diego@clubsycountries.com AUSTRALIEN InterMedia Worldwide Mr. Mike McCorry 105 Albion Street AUS-Surry Hills, Sydney NSW 2010 Tel. +61 292111690 Fax +61 292802893 DEUTSCHLAND Tel. 06321 8908-49 Fax 06321 8908-80 E-Mail anzeigenverkauf@meininger.de

ITALIEN Ediconsult Internazionale Piazza Fontane Marose, 3 I-16123 Genova Tel. +39 010 583684 Fax +39 010 566578 E-Mail wine@ediconsult.com USA Hans J. Niebergall Wines from California 474 N Bedford Road Bedford Hills, New York, 10507 Tel. +1 914 7086241 E-Mail niebergall@niebergall-law.com

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FRANKREICH Ute Schalberger Gladbacher Str. 44 50672 Köln Tel. 0221 58919393 Mobil 0171 4421231 E-Mail ute.schalberger@t-online.de

Titelfoto David Weimann MEININGERS WEINWELT – Das Magazin für Genießer erscheint sechsmal jährlich in der MEININGER VERLAG GmbH, Maxi­­­­­­­­mi­­lian­straße 7-17, 67433 Neustadt, Tel. 06321 8908-0, Telefax: 06321 8908-84 Druck PVA, Landau Kartographie Fischer, Aichach

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Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge, Abbil­ dungen, Karten und Pläne sowie die Darstellungen der Ideen sind urheberrechtlich geschützt. Eine Verwertung einschließlich des Nachdrucks ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages möglich. Dies gilt auch für Aufnahmen in elektronischen Datenbanken und Vervielfältigungen auf CD. Anzeigen-Preisliste Nr. 20, gültig ab 1.1.2018 Das Heft ist im Zeitschriftenhandel erhältlich. Ein­­zelheft-Preis 7,80 Euro inkl. MwSt. Im Lesezirkel darf MEININGERS WEINWELT nur mit Verlagsgenehmigung geführt werden. Dies gilt auch für den Export und Vertrieb im Ausland. Bestellungen von Einzelheften richten Sie bitte an: MEININGER VERLAG, Leser-Service, Maximi­ lianstraße 7-17, 67433 Neustadt. Das Abonnement kostet 39,60 € und hat eine Mindestlaufzeit von einem Jahr (6 Ausgaben). Danach kann es jederzeit schriftlich beim MEININGER VERLAG gekündigt werden.

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vor schau SWEET BORDEAUX

Wer sich von dem Vorurteil befreien will, dass edelsüße Bordeaux klebrig, schwer und altmodisch sind, sollte unserem Streifzug folgen. Denn so spannend und frisch wie heute waren Sauternes, Barsac, Cadillac, Loupiac und die anderen Süßweine von der Garonne noch nie. Zu Besuch bei Winzern, die das süße Gold produzieren.

NICHT VERPASSEN: WIR ERSCHEINEN AM 14. MÄRZ 2018

KORK AS KORK CAN Naturkorken galten vielen Weinkennern noch vor kurzem als Auslaufmodell. Doch inzwischen hat die Industrie dazugelernt, die berüchtigten Fehltöne haben abgenommen. Weil auch Alternativverschlüsse ihre Macken haben, ist ein Zurück zum Kork für manche Winzer kein Tabu.

TIERISCHE HELFER

FOTO: ISTOCK.COM/NARUEDOM

FOTO: WWW.THEPECHSTEIN.COM

Nutztiere im Weinberg werden bei Winzern immer beliebter. Schafe, Schweine & Co. kümmern sich intensiv um die Begrünung und liefern organischen Dünger. Durch ihre Anwesenheit sorgen sie zudem für eine Vielfalt an Mikroorganismen und minimieren die Bedrohung durch Schädlinge. Wir stellen Winzer mit tierischer Unterstützung vor.

UND SONST NOCH I Ergebnisse MUNDUS VINI Biofach I Preview ProWein I Premium-Markenweine I Oenotourismus Italien I Dine and the City: Genf

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MOMENT MAL

MUSIK IM FASS Für das Projekt „The Pechstein“ wurde ein Gitarrenkorpus in einem Weinfass versenkt. Pfälzer Eiche verhilft der Gitarre zu knackigaggressivem Sound und dem Riesling aus der Spitzenlage Forster Pechstein zu einmaligem Aroma. Mehr über das Projekt von Stephan Attmann (von Winning), Fassbauer Ralf Mattern, Gitarrenbauer Jens Ritter und Initiator Kirk Bauer erfahren Sie unter:

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LINDEMANNS FINISH

Ilka Lindemann, Chefredakteurin, lindemann@meininger.de

MARKENWEINE BIETEN EIN KONSTANTES GESCHMACKS­ PROFIL UND GLEICH­ BLEIBENDE STILISTIK

ls Coca-Cola am 23. April 1985 nach 99 Jahren mit derselben Rezeptur eine neue Cola einführte, waren die Proteste so groß, dass man kurze Zeit später zur alten Rezeptur zurückkehrte. Menschen lieben ihre Marke und haben sich so an einen be­­ stimmten Geschmack gewöhnt, dass sie ihn nicht mehr missen möchten. Der jüngste Aufschrei dieser Art betrifft die Marke Nutella. Die Firma Ferrero hat die Rezeptur von Nutella geändert und verwendet seit kurzem mehr Magermilchpulver, ergo mehr Zucker, und weniger Kakao. Schon optisch hat sich das neue Nutella verändert – es ist nun heller. Ob die Nutella-Fans das gut finden? Auf der Homepage von Ferrero heißt es: „Bei nutella gab es eine Feinjustierung der Rezeptur. Es handelt sich dabei lediglich um eine geringfügige Anpassung, wie dies auch andere Marken regelmäßig tun und dies in der Vergangenheit schon geschehen ist.“ Mal sehen, ob das gut geht. Auch viele Weintrinker möchten nicht viel experimentieren und kaufen einen Wein gerne wieder, wenn er ihnen einmal geschmeckt hat. Sie verlangen eine gewisse Kontinuität und bleiben Ihrer Marke dann auch treu. Die meisten Markenweine sind dabei im Lebensmitteleinzelhandel zu finden, wo sich in den Regalen meist so viele Weine tummeln, dass die Konsumenten sich ohnehin nicht zurechtfinden. Da kommt einem die Lieblingsmarke gerade recht. Auch Weinliebhaber, die in Weinanbaugebieten wohnen, haben oft ihren Lieblings-Markenwein, den sie dann bei „ihrer“ Genossenschaft oder direkt beim Winzer kaufen. Markenweine gibt es aus allen Herkünften, in jeder Qualitätsstufe und in jeder Preisrange. Die Produzenten versuchen dabei, den Geschmack möglichst vieler Konsumenten zu treffen. Sie stellen durch die Rebsortenzusammensetzung und bestimmte Verschnitte eine dauerhafte Reproduzierbarkeit sicher. Und gewährleisten somit eine gewisse Typizität. Wir möchten mal genauer hinsehen und schauen, was der deutsche Markt derzeit an Markenweinen der gehobenen Klasse zu bieten hat. Deshalb widmen wir uns in der nächsten Aus­gabe diesem Thema. Eine Auswahl guter Qualitäten stellen wir Ihnen dann vor. Vielleicht finden Sie ja auch – neben Coca-Cola und Nutella – im Weinbereich Ihre Lieblingsmarke.

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DEUTSCHES WEINTOR: QUALITÄT SETZT SICH DURCH 9

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DAS DUTZEND IST VOLL:

Der Dornfelder von Deutsches Weintor ist Rotwein des Jahres 2017 Jahr für Jahr schneidet Deutsches Weintor bei der Wahl der 100 Weine des Jahres durch das Fachmagazin Weinwirtschaft hervorragend ab. Das ist die Erfolgsbilanz: 2010 bis 2015 Grauer Burgunder Qualitätswein trocken 5 mal Weißwein des Jahres, 1999 bis 2017 Dornfelder Qualitätswein trocken 12 mal Rotwein des Jahres. * Nachhaltige Qualität machen die Weine von Deutsches Weintor zu den erfolgreichsten im Lebensmitteleinzelhandel.

www.weintor.de

* Lebensmitteleinzelhandel Weinwirtschaft 1/2018

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DER NEUE LEXUS LS 500h

DER LUXUS, ANDERS ZU ENTSCHEIDEN. Der neue Lexus LS ist ein Statement, neue Wege zu gehen. Angetrieben vom wegweisenden Lexus Multistage-Hybrid Drive, vereint er atemberaubende Fahrleistung, einzigartige Laufruhe und überragende Effizienz zu einem völlig neuen Fahrgefühl in der Oberklasse. Ganz ohne externes Aufladen*. Erleben Sie seine wegweisende Coupé-Ästhetik kombiniert mit meisterhafter „Takumi“-Handwerkskunst und der Faszination japanischer Gastfreundschaft. In einer Limousine, die vom ersten Moment Ihre Ansprüche neu definiert. BIS ZU 50 % ELEKTRISCH, 100 % SELBSTLADEND * > Mehr entdecken auf lexus.de/ls

LS 500h: Systemleistung 220 kW (299 PS). Kraftstoffverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert 8,3–8,2/6,7–6,6/7,1–7,0 l/100 km, CO2-Emissionen kombiniert 161–158 g/km. CO2-Effizienzklasse A. Abb. zeigt Sonderausstattung. * Bei bis zu durchschnittlich 50 % der Fahrzeit ist der Elektromotor im Einsatz.


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