3 | 2016
DISCOUNT-TEST IM RÜCKBLICK Frankreich
WEINWIRTSCHAFT EINE MEININGER PUBLIKATION
12. Februar | P 7101 | EUR 6,80
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Qualitätswein aus Baden
BADISCHER WINZERKELLER BREISACH
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Millésime Bio
Schwerpunkt
ProWein
Gute Laune in Montpellier
Biowein
Aufwärmphase
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2016
Editorial Maximilianstraße
Vorsicht Ente Der deutsche Weinmarkt schrumpft und rutscht ins Minus. Gefährlich, wer daran seine Investitionen festmacht
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inus 3,7% bei Wein und Sekt in D. 23,3 statt 24,4 Liter pro Kopf – Trinkweinbilanz DWV. Die Auslandsweine trifft es härter«, so twitterte SWR1-Weinmann Werner Eckert, und sein öffentlichrechtlicher Radiosender wiederholte zu jeder vollen Stunde die miese Nachricht. Zig andere Blätter und Nachrichtendienste übernahmen die Meldung, die der Deutsche Weinbauverband mit Datum vom 22. Januar 2016 als Trinkweinbilanz für das Wirtschaftsjahr 2014/2015 unters Volk gestreut hatte. Selbst in Österreich vermeldeten die Medien den deutlich geschrumpften deutschen Weinmarkt. Eine ganze Argumentationskette legten sich die Interpreten der Daten zurecht, die vom Rückgang der Käuferhaushalte, dem Schwinden der Attraktivität von Wein bis hin zur Überalterung der Gesellschaft reichten. EinMan glaubt, was man ziger Lichtblick schienen deutsche Weine zu bieten, die wie glauben will, statt kritisch zu etwa das GfK-Haushaltspanel ergänzend zeigte, wenigstens hinterfragen, wie denn die wertmäßig eine Steigerung Trinkweinbilanz zustande aufwiesen. Deutsche Weine würden in höhere Preisgekommt filde abwandern, und darauf komme es doch schließlich an, rangen sich die Zahlenakrobaten ab. Man glaubt, was man glauben will, statt kritisch zu hinterfragen, wie denn die Trinkweinbilanz zustande kommt. Das ist bequem, im besten Fall einfallslos, wird seriösem Journalismus jedoch in keiner Weise gerecht. Die Trinkweinbilanz setzt sich aus den Anfangs- und Endbeständen zusammen, die jeweils zum 31. Juli eines Jahres an das Statistische Bundesamt gemeldet werden. Zum Anfangsbestand werden die Weineinfuhren und die deutsche Weinernte addiert und davon die Weinausfuhren sowie die für andere Zwecke verwendeten Weine abgezogen. Zu guter Letzt wird der Endbestand des Folgejahres subtrahiert, woraus sich die »vermarktete Menge« ergibt, in diesem Fall für den Zeitraum von August 2014 bis Juli 2015. Der Rechnung zufolge lag das Volumen um rund 700.000 Hektoliter unter dem des Vorjahres, woraus der oben genannte Rückgang von 3,7 Prozent resultiert und natürlich auch der Pro-Kopf-Verbrauch sinkt, wie die Nachrichtendienste mit penetranter Hartnäckigkeit verbreiteten. Jedem hätte jedoch bei genauem Hinsehen ins Auge springen müssen, dass der Weinbestand zum Stichtag 2015 unverhältnismäßig stark angestiegen war.
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Weinwirtschaft 3/2016
Über dessen Entwicklung gibt das Statistische Bundesamt in der Fachserie 3, Reihe 3.2.3 Auskunft und listet dort brav die Bestände nach Bundesländern auf. Schon auf den ersten Blick erkennt man ein kleines Wunder: Statt der sonst zu diesem Zeitpunkt üblichen 400.000 bis 500.000 Hektoliter, die in bayerischen Kellern bei Erzeugern und Handel lagern, weist das Land auf einmal Weinbestände von fast 1,1 Mill. Hektolitern aus. Jene rund 600.000 Hektoliter mehr, die dem Weinmarktvolumen gegenüber dem Vorjahr fehlen. Das muss man sich mal vorstellen: Da hat jemand in Bayern einen Topf mit 60 Mill. Litern aufgestellt und mit 2.400 Lastzügen à 25.000 Litern gefüllt. Doch weder die fränkischen Erzeuger, noch die Handelskellereien und auch nicht der in Bayern ansässige Lebensmittelhandel können sich solche Volumen erklären. Im Gegenteil, man fahre in dieser Zeit die Bestände bewusst nach unten. Ein Statistikfehler. Da hat jemand eine Kommastelle falsch gesetzt und die unbedarften Kommentatoren machen daraus gleich eine veritable Falschmeldung mit allem was an kruden Argumenten hilfreich erscheint. »Der deutsche Weinmarkt rutscht erstmals seit Jahren unter die Marke von 19 Mill. Hektolitern«, kommentierte ein Kollege. Wenn das nicht naiv ist. Die Wahrheit ist eine andere: Berücksichtigt man, dass die Weineinfuhren in Höhe der ausgewiesenen 15,4 Mill. Hektolitern sich aus prozentual auf den Berichtszeitraum umgerechneten Daten handeln und die wirklichen Importe, wie die endgültigen Zahlen für den Weinimport 2014 belegen, bei rund 15,9 Mill. Hektolitern lagen, dann weist der deutsche Weinmarkt kein Minus sondern einen leicht Zuwachs auf. Hätte mich auch gewundert, wenn es anders gewesen wäre. Jetzt dürfen alle Zahlenverdreher ordentlich zurückrudern und getrost zur Kenntnis nehmen: Trau keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast.
Hermann Pilz Chefredakteur pilz@meininger.de
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Inhalt Ausgabe 3
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Bio-Preis
Der Countdown zur ProWein
WETTBEWERB Die Gewinner von MUNDUS VINI BIOFACH im großen Sonderteil zum internationalen Weinpreis
»Der Konsum ökologischer Produkte ist fest im Mainstream verankert« M a tthia s Wil l ko m m Peter Mertes
10 Gute Stimmung bei der Millésime Bio
38 Standards 4
14 Biowein-Handel
Neues zum Bio-Anbau von Wein
46 Discount-Rückblick (IV): Frankreich
13 Eins.Zwei.Drei | 52 Pinnwand | 53 Vorschau / Impressum | 54 Wer steckt eigentlich hinter …
Weinwirtschaft 3/2016
Wein WEINKompakt 6 Paternina Banda Azul bei Schenk 7 Vicampo Auf Streichkurs
vom Vulkan
8 Eggers & Franke Bierwirth geht eigene Wege 12 Amarone Es kann nur einen geben
... natürlich aus den Kaiserstühler Winzergenossenschaften
WEINMacher 14 Wachstum kommt ins Stottern Die Anbaufläche für Biowein wächst nur noch langsam. 320.000 Hektar weltweit verdeutlichen, wie wichtig Biowein mittlerweile für die Weinbranche geworden ist
Die Glut des Vulkans, die Sonne des Südens, das einzigartige Terroir, und die Kunst zeitgemäßer Vinifikation ....
18 Fassweinpreise
Ein bisschen von allem ist in jedem unserer Weine. Entdecken Sie ihren Wein vom Vulkan.
WEINExtra 21 Die Spitzen-Bioweine aus aller Welt Das große 16-Seiten-Extra zum internationalen Weinpreis MUNDUS VINI BIOFACH
Burkheim
WEINHandel
VON G R Ä F L I C HK ’ S C H E K A G E NB REE ICS A C H
38 Die Verbraucher sind gefragt Bio boomt im Handel. Für Biowein gilt das nur bedingt. Händler und Distributeure berichten über die Ursachen 43 Analytics 44 Später Start Die Akteure der Weinbranche stehen in den Startlöchern und vervollständigen ihre Planungen für die ProWein
Eine königliche Verbindung: Spargel und ein Kaiserstühler. Entweder klassisch: Weißer und Grauer Burgunder, Silvaner, Rivaner, Chardonnay; Oder trendy in dieser Saison: Kaiserstühler Rosé, Sekt oder Müller-Thurgau der neuen Generation.
WEINTest 46 Mehr als 5 Euro Im vierten Teil des Discount-Rückblicks geht es um die Situation und die Entwicklung des französischen Weins im Discount. Preislich ragen die Franzosen heraus
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Kaiserstühler Wein - Marketing GmbH Weinwirtschaft 3/2016
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WEINKompakt News.Facts.Trends
Wissing ruft Wein zurück OBEROTTERBACH Die pfälzische Weinkellerei Emil Wissing musste den lieblichen Dornfelder mit der Chargennummer 5005056 099/15 zurückrufen, da es zu einer Nachgärung kommen könnte. Vom Rückruf soll nur eine geringe Stückzahl betroffen sein. CG
Wein & Vinos ohne Spitze BERLIN Beim Berliner Spanien Spezialisten haben Ende des Jahres die Geschäftsführer Dennis Bücker und Daniel D’Amico aufgehört. Bei dem zur Hawesko-Gruppe gehörenden Unternehmen übernimmt Hawesko-Vorstand Nikolas von Haugwitz die Geschäftsführung interimsweise. RED
Yellow-Tail-Bier USA/AUSTRALIEN Casella Family Brands will seine Marke Yellow Tail um drei Biersorten erweitern, die in den USA auf zwei Testmärkten lanciert werden. Die Craft-Biere werden von Australian Beer Company für Casella gebraut. RED
Baarsma gibt Online auf NIEDERLANDE Die Baarsma-Gruppe hat ihre Online-Aktivitäten um wijnvordeel.nl verkauft. In Deutschland gehören dazu weinversand.de und weinvorteil.de. An der regulären Geschäftstätigkeit sollen sich zunächst keine Änderungen ergeben. RED
Diageo verkauft in USA USA Diageo trennt sich von seinen letzten Weingütern in Kalifornien. Chalone Vineyards wurde an Foley Family Wines veräußert. Die Weinberge und Kellerei von Acacia im Napa Valley übernimmt Peju Province Winery, nachdem sich Treasury Wine Estates bereits die Rechte an der Marke gesichert hatte. RED
Ste. Michelle wächst USA Der US-Erzeuger Ste. Michelle Wine Estates steigerte 2015 seinen Umsatz um 7,7 Prozent auf 668 Mill. US-Dollar. Das auf Wein aus Washington spezialisierte Unternehmen verkaufte 79,8 Mill. Liter Wein, 6,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders stark wuchsen die Marken »14 Hands« und »Chateau Ste. Michelle«. RED
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Banda Azul bei Schenk Vertrieb von »El Coto« bleibt unverändert Dirk Schneider, Geschäftsführer der Schenk GmbH, Baden-Baden, bestätigte, dass sein Unternehmen seit Januar den Vertrieb von Paternina Banda Azul übernommen hat und stellt zugleich eines klar: »Das tangiert in keiner Weise den Vertrieb von El Coto. Wir haben im Vorfeld mit unserem langjährigen Partner gesprochen und deutlich gesagt, dass Banda Azul in keiner Weise El Coto ablösen soll. Beide Marken sind unterschiedlich positioniert. Der LVP von El Coto liegt etwas höher, als der von Banda Azul.«
Auch die Vertriebsschienen unterscheiden sich. El Coto ist beispielsweise stark vertreten bei Edeka oder Kaufland, Banda Azul dagegen bei Real oder Metro. Der Fokus der neuen Zusammenarbeit liegt zunächst auf der Crianza-Qualität, Riserva und Gran Riserva sollen mittelfristig ebenfalls aufgebaut werden. Banda Azul wird von United Wineries, der aus Berberana hervorgegangenen Kellereigruppe
unter Leitung von CEO Victor Redondo Sierra, produziert. Luis García Ruibal-Amor übernimmt bei United Wineries ab sofort den Vertrieb für die DACH-Region. Der Rechtsstreit mit der Familie Eguizabal um Beteiligung und Markenrechte ist noch nicht abgeschlossen. Bis Ende 2015 hat der Importeur Moreno Banda Azul in Deutschland vertrieben und etwa eine halbe Millionen Flaschen abgesetzt (Regalpreis ca. 5,99 €). SAS
Hawesko zufrieden mit 2015
Chinas Import legt zu
Mehr Umsatz und mehr Gewinn erzielt
WEINEXPORT Chinas Import von Flaschenwein soll 2015 auf ca. 528 Mill. Flaschen gestiegen sein, wie aus Zahlen des chinesischen Zolls hervorgeht, die Grape Wall of China veröffentlicht hat. Auch der Importwert der Flaschenweine stieg um 39 Prozent auf 1,88 Mrd. US-Dollar (ca. 1,69 Mrd. €). Wichtigster Lieferant bleibt Frankreich mit 223 Mill. Flaschen, für die 868 Mill. US-Dollar (ca. 779 Mill. €) gezahlt wurden. Trotz eines Mengenwachstums von 34 Prozent musste Frankreich aber Marktanteile abgeben, vor allem an Australien, Spanien und Südafrika. Mit 5 Mill. exportierten Flaschen rangiert Deutschland auf dem zehnten Platz der Exporteure. Das Wachstum von 2 Prozent mutet gegenüber dem Gesamtwachstum bescheiden an. Beim Wert schneidet Deutschland mit 17 Mill. US-Dollar zwar besser ab, allerdings liegt der Durchschnittswert deutscher Exporte dennoch unter dem Schnitt der Flaschenweine. Zudem hat sich der deutsche Exportwert nach China mit minus 11 Prozent negativ entwickelt. RED
Vor allem der Jahresbeginn 2015 war eine turbulente Zeit für die Hawesko Holding AG. Bei der Bekanntgabe der vorläufigen Geschäftszahlen am 2.2.2016 ist davon nichts zu spüren. Demnach stieg der Umsatz um 0,8 Prozent von 472,8 auf 476,6 Mill. Euro. Auf bereinigter Basis, also ohne aufgegebene Geschäftsbereiche, stieg der Umsatz sogar um 1,7 Prozent. In seinen vorläufigen Berechnungen kommt der Konzern auf einen bereinigten EBIT-Gewinn von ca. 26–27 Mill. Euro nach 24,6 Mill. Euro im Vorjahr. Einmalige Aufwendungen im Rahmen des Führungswechsels senken das tatsächliche EBIT um rund 7 Mill. Euro. Der Vorstand der Hawesko Holding erwartet einen Jahresüberschuss nach Steuern und Anteilen nicht beherrschender Gesellschafter in Höhe von etwa 12–13 Mill. Euro. Hawesko schätzt, dass es 2015 gelungen ist, Marktanteile zu gewinnen. Für 2016 erwartet der Vorstand eine Umsatzentwicklung wie im Vorjahr. Beim Gewinn wird eine noch positivere Entwicklung prognostiziert – unabhängig von den Einmalaufwendungen im Jahr 2015. »Mit den Eckdaten für 2015 können wir zufrieden sein. Trotz nicht ganz einfacher Marktbedingungen konnten wir unsere Zielgrößen erreichen. Auch in Zukunft wollen wir unseren profitablen Wachstumskurs fortsetzen«, sagte der Vorstandsvorsitzende Thorsten Hermelink anlässlich der Bekanntgabe der vorläufigen Geschäftszahlen. RED
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Vicampo auf Streichtour Mit Speck fängt man Mäuse. Preismarketing ist auch für OnlineHändler das Mittel der Wahl, wenn es um Kundengewinnung geht, egal ob sie zum Konzept passt oder nicht Mit ganz- oder sogar doppelseitigen Anzeigen in Tageszeitungen und Nachrichtenmagazinen wie der Frankfurter Allgemeine Zeitung, der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung oder dem Stern puscht der Online-Händler Vicampo derzeit sein Geschäft. An und für sich schon merkwürdig, dass ein Online-Händler, der die Zukunft des Weinhandels ja vor allem im Internet sieht und dort die Gemeinde seiner ohne Unterlass surfenden Klientel finden müsste, jetzt verstärkt in Print-Medien auf Kundenfang geht. Mehr noch brilliert Vicampo wie fast alle übrigen Wein-Online-Händler mit dem Konzept der Streichpreise. Gegenüber der früher verfolgten Konzeption der Abhofpreise seiner Lieferanten hat Vicampo offensichtlich eine Änderung seiner Strategie vorgenommen. Jetzt werden oft erstaunlich hohe UVP-Preise genannt, auf die kräftige Rabatte von 40 oder 50 Prozent gewährt werden. So bietet Vicampo beispielsweise in einer Anzeige vom 26. Januar 2016 die Weine der beiden VDP-Winzer Mül-
ler-Catoir und Siegrist aus der Pfalz zu UVP-Preisen von 12,80 bzw. 12,90 Euro an, die es dann bei Vicampo in der Aktion rund 4 Euro billiger zum Sonderpreis von 8,90 bzw. 8,50 Euro gibt. Ganze 44 Prozent spart der Kunde, wenn er sich gleich eine 6er Kiste der Weißburgunder der Preis-Genuss-Sieger 2014 bestellt. Allerdings relativiert sich der Preisvorteil, da erst ab 12 Flaschen die Versandkosten entfallen, die bei geringerer Flaschenzahl mit 4,90 Euro zu Buche schlagen. Bei den aus ausländischen Herkünften angebotenen Weinen fallen für gewöhnlich die Preisabschläge noch etwas höher aus als bei den deutschen Weinen. Die Nähe zu den Erzeugern macht deutsche Weine schwieriger in der Preisgestaltung. HP
Sigloch wechselt zur GIV
Sorrentino baut Feinkost aus
GIV Vom Markenwein-Spezialisten Langguth Erben kommt Verstärkung für die Deutschland-Niederlassung der Gruppo Italiano Vini, wie Rouven Mertens, Direktor der GIV Deutschland GmbH verlauten ließ. Zum 15. Februar wechselt Nicolas Sigloch von Langguth zu GIV und wird das Key Account-Management verstärken. Sigloch soll die Betreuung der Handelspartner verbessern und die Markendistribution im deutschen Nicolas Sigloch Handel forcieren. HP
DELMENHORST Seit dem 1. Februar 2016 hat GES Sorrentino durch seine Feinkost-Sparte »Buon Gusto« den Vertrieb des italienischen Mineralwasserherstellers San Benedetto übernommen. Ziel von San Benedetto ist es, die Marktdurchdringung im Fachhandels- und Gastronomiebereich in Deutschland weiter voranzubringen. Neu im Feinkost-Portfolio von GES ist auch Italiens Kochschinken-Hersteller Rovagnati, der sich nun neben Marken wie Riso Scotti, Colavita und Rustichella d’Abruzzo in das Sortiment der Delmenhorster einreiht. AC
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Kommentar Langfristig geht das Konzept der reduzierten Aktionspreise von Vicampo wie bei anderen OnlineHändlern nur auf, wenn aus den mit Schnäppchen angelockten Kunden, reguläre Käufer werden. Aber das Spiel kennen stationäre wie OnlineHändler nur zu gut. Preisreduzierungen von 40, 50 oder noch mehr Prozent sind bei Weinen, die noch anständig zu trinken sein sollen, eigentlich nicht kalkulierbar. Es sei denn, bei den Referenzen handelt es sich um Mondpreise. Etwas sibyllinisch wirkt die Aussage von Vicampo, dass die Kunden über den Vicampo-Marktplatz
Zugang zu mehr als 10.000 Weinen von über 1.000 Weingütern hätten, die bisher für die Kunden nicht verfügbar gewesen seien und nun durch den direkten Bezug – ohne Händleraufschlag – zugänglich wären. Fragt sich: Ist Vicampo nicht auch ein Händler, und wovon bestreitet das Unternehmen sein Geschäft? Vermutlich mit Luft und Liebe. Im März 2015 hatte das Start-up-Unternehmen von seinen Kapitalgebern weitere 3,75 Mill. Euro für die Weiterentwicklung seiner Wachstumsstrategie eingesammelt. Das Geld muss jetzt wohl unters Volk. HP
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WEINKompakt News.Facts.Trends
Bierwirth geht eigene Wege
Weineinkäufer freigestellt
Die Essener Agentur trennt sich von Eggers & Franke Das Ende der 100 Weinerzeulangjährigen Zugern zur Versammenarbeit fügung stellt. zwischen der Bisher arbeitet Essener AgenBierwirth mit tur Bierwirth Reidemeister & und der BreUlrichs sowie mer Eggers & Eggerssohn Franke-Gruppe zusammen. scheint strategi- Bierwirth in Essen Bei Eggers & sche Gründe zu Franke ist man auf die Trennung vorbereitet. haben. In einer Pressemitteilung begründet Bierwirth die von ihr Gegenüber WEINWIRTSCHAFT ausgesprochene Kündigung da- erklärte der geschäftsführende mit, dass es viele aus- und inlän- Gesellschafter Christoph Meier, dische Erzeuger gebe, die über die Zusammenarbeit für den eine Agentur ihre Produkte den LEH bereits im September 2014 Kunden direkt anbieten wollen. beendet zu haben, und seitdem Diesen Weg will Agentur mit vier eigenen AußendienstBierwirth bestreiten, wenn die mitarbeitern im Nielsen-Gebiet Kooperation mit der Eggers & 2 zu agieren. Franke-Gruppe zum 30.4.2016 Ähnlich wird bei Reidemeisendet und bereitet ein entspre- ter & Ulrichs verfahren, wo in Nordrhein-Westfalen künftig chendes Programm vor, das über
drei Außendienstler für die Gastronomie tätig sind und nur noch einige ländliche Gebiete über Agenturen bedient werden sollen. Lediglich Eggerssohn wird auch künftig auf die Kooperation mit Agenturen setzen. Rainer Bierwirth erläuterte gegenüber WEINWIRTSCHAFT, dass die Agentur Bierwirth mit einigen Kunden Probleme gehabt hätte, weil Produkte auch im LEH aufgetaucht sind. Die Strukturen der Eggers & Franke Gruppe, bei denen der Vertrieb an LEH, Fachhandel und Endkunden parallel verlaufen könnten, mache es ihm als Partner unmöglich, seinen Kunden exklusive Angebote zu garantieren. Dies will er nun durch die selbstständige Gestaltung des Angebots wieder garantieren können. CG
Frischer Kopf für WIV Ralph Guttek wird neuer Marketingleiter BURG LAYEN Die WIV Wein International AG hat zum Februar 2016 einen neuen Marketingleiter eingestellt. Ralph Guttek ist künftig für das Marketing im nationalen und internationalen
Direktvertriebsgeschäft verantwortlich. Guttek sammelte über viele Jahre Erfahrungen in der Konsumgüterindustrie unter anderem bei Procter &
Vom Verband der pfälzischen Weinkommissionäre e.V. empfehlen sich nachfolgende Mitglieder: Eugen Best GmbH & Co. KG Haldenweg 1 67278 Bockenheim/Weinstraße Telefon (0 63 59) 94 70 94 Telefax (0 63 59) 94 70 96 www.wein-best.de mail@wein-best.de
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A. Mayer Weinkommission GmbH Mannheimerstraße 6 67158 Ellerstadt Telefon (0 62 37) 9 24 77 90 Telefax (0 62 37) 59 05 57
Hot-Line für Anzeigen: (0 63 21) 89 08-67
Ralph Guttek
Gamble sowie Berentzen. Die Weinbranche kennt er aus seiner Tätigkeit für Ernest & Julio Gallo. RED
NORMA Cornelia Schelän, Warengruppenleiterin Food beim Nürnberger Discounter Norma, übernimmt zusätzlich zu ihren Aufgaben im Nahrungs- und Genussmitteleinkauf wieder die Einkaufsleitung für den Weinbereich. Diesen Job hatte sie zum 1. Januar 2013 an Peter Pröbstl übergeben, der seither den Weineinkauf bei Norma betreute. Pröbstl Peter Pröbstl wurde mit Wirkung zum 1. Februar 2016 freigestellt und von seinen Aufgaben entbunden. HP
Export gestiegen NEUSEELAND Die New Zealand Winegrowers melden einen neuen Exportrekord. 2015 verließ Wein im Wert von 1,54 Mrd. NZL-Dollar (ca. 0,9 Mrd. €) das Land, ein Anstieg von 14 Prozent. Damit ist Wein das sechstwichtigste Exportgut Neuseelands. An der Spitze der Exportziele stehen die USA mit 430 Mill. NZL-Dollar (257 Mill. €, + 26 %) vor Großbritannien mit 380 Mill. NZL-Dollar (227 Mill. €, + 12 %). Der Export ist durch den schwächeren NZL-Dollar unterstützt worden. Ziel der New Zealand Winegrowers ist, bis 2020 eine jährliche Exportsumme von 2 Mrd. NZL-Dollar zu erreichen. RED
Zur Titelanzeige Der »Katzenstriegel« ist die Neuauflage eines aus früheren Zeiten weithin bekannten Markenprodukts des Badischen Winzerkellers. Als roter und weißer Qualitätswein aus Baden ist er nun wieder da und steht für den alltäglichen und unkomplizierten Genuss. Er präsentiert sich als frischer, süffiger und universeller Begleiter für die unbeschwerten Momente und gesellige Runden. Dies und mehr präsentieren wir Ihnen gerne auf der ProWein in Halle 13 / Stand A 100. www.badischer-winzerkeller.de
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Falscher Champagner, falsche Information In Padua wurde Champagner gefälscht. Viele Berichte nannten in dem Zusammenhang Prosecco Die Finanzpolizei von Padua gab Anfang Februar die Beschlagnahmung gefälschten Champagners der Marke Moët & Chandon bekannt. 9.200 Flaschen, 40.000 Etiketten und 4.200 Kartons mit gefälschtem Logo sowie die Ausrüstung zur fachgerechten Abfüllung waren bereits vor Weihnachten in einem versteckt gelegenen Lager in der Provinz Padua sicher gestellt worden. Die Bekanntmachung des Einsatzes erfolgte jedoch erst nach anschließenden Hausdurchsuchungen und der Analyse des Weins, der sich in den Flaschen befand. Italienische Medienvertreter und auch Spiegel Online beeilten sich, den als Champagner ausgegebenen Schaumwein als Prosecco zu
identifizieren, was das ProseccoKonsortium schlichtweg auf die Palme brachte. »Ich bin empört über die Tatsache, dass jeder Vorwand benutzt wird, um über Prosecco zu reden, auch auf unangebrachte Weise, wie man gerade sieht. Wieder wird unsere Denomination ohne die geringste Sachkenntnis ins Spiel gebracht, ohne sich klar zu sein, welchen Schaden Falschmeldungen anrichten können und vor allem ohne das Risiko, die Konsequenzen tragen zu müssen«, wettert Stefano Zanette, Präsident des Prosecco DOC-Konsortiums in einer Stellungnahme. »Damit das ein für alle Mal klar ist: Als Prosecco dürfen Weine nur dann bezeichnet werden, wenn sie
Die Behörden mit einer staatlichen bezifferten den Banderole als solche Wert der beschlaggekennzeichnet sind. nahmten Ware mit Der beschlagnahmte Wein kann dem350.000 Euro. Er wäre nach in keiner Weise auf 1,8 Mill. Euro geProsecco sein, denn stiegen, wenn die Prosecco ist eine Hergefälschten Etiketten kunft und keine Rebnoch zum Einsatz gesorte«, führt Zanette kommen wären. aus. Der Kopf der FälTatsächlich ist nicht scher, Claudio Reeinmal klar, ob der be- Regt sich über Falschbuli, stammt aus schlagnahmte Wein meldung auf: Stefano Valdobbiadene und Zanette aus der Prosecco-Trauist den Behörden aus be Glera hergestellt anderen Betrugsfälwurde. Das Chemielabor der Zoll- len einschlägig bekannt. 2007 war behörde definierte das inkriminier- er bereits wegen der Fälschung te Nass als »versekteten schlichten von Brillen der Luxusmarken Dior, weißen Tafelwein mit einem Alko- Gucci, Calvin Klein & Co. verurteilt holgehalt von 11,62 Prozent«. worden. VC
ViP Weine stockt VertriebsMannschaft auf Gaetano Catanuso wird Key Account Manager Gaetano Catanuso verstärkt seit dem 1.2.2016 das Vertriebsteam der Handelsagentur ViP Weine GmbH, Köln. Catanuso kommt von der Metro C&C in Düsseldorf, wo er seit 2007 Ansprechpartner für die italienische Gastronomie war. »Ich freue mich, mit Gaetano Catanuso einen kompetenten und engagierten Mann gewonnen zu haben, der uns dabei unterstützen wird, unsere italienischen Brands bestens zu positionieren«, so Santo di Raimondo, Inhaber von ViP Weine. Der 41-jährige Catanuso startete seine berufliche Laufbahn mit dem Abschluss der
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Hotelfachschule, um gleich darauf in der Schweiz und in Großbritannien in Hotel- und Gastronomiebetrieben berufliche Erfahrung zu sammeln. In Deutschland arbeitete er im 5-Sterne Hotel Schloss Lerbach als Barman, um dann – nach einer Zwischenstation in dem ebenfalls mit 5-Sternen dekorierten Hotel Belmond Splendido Portofino – in den Vertrieb des Kölner Weinimports Schelte zu wechseln. Catanuso, Sizilianer wie Santo di Raimondo, ist ViPs Geschäftspartnern bereits vertraut, da er das Team regelmäßig Gaetano auf der ProWein unterCatanuso stützte. VC 9
WEINKompakt News.Facts.Trends
Gute Stimmung in Montpellier 873 Aussteller aus 14 Ländern waren zur diesjährigen Millésime Bio angereist und zeigten sich optimistisch und zufrieden mit dem neuen Jahrgang Der um 9 Prozent gestiegenen Ausstellerzahl stand die mit 4.500 etwa gleiche Zahl von Besuchern wie im Vorjahr gegenüber. Das ist eine schlechte Nachricht für die vielen Betriebe, die bei der Millésime Bio auf der Warteliste stehen. Eine Erklärung könnte die zeitliche Nähe zur Vinisud sein, bei der sich viele Bio-Produzenten an gleicher Stelle erneut präsentieren. Doch die Stimmung bei den Ausstellern war überwiegend positiv. Vor allem der neue Jahrgang gab Anlass zu Optimismus. Denn er ist nicht nur qualitativ gut bis sehr gut ausgefallen, sondern auch quantitativ zufriedenstellend. Im Gegensatz zur deutschen Witterung war der August im Mittelmeerraum recht durchschnittlich und brachte Mitte des Monats ergiebigen Regen. »Unser Erntezeitpunkt lag im Normalbereich und die Menge war zufriedenstellend«, bilanziert Philippe Matthias, Önologe und Gutsleiter bei Château Pech-Latt in den Corbières. Ohne Strenge, harmonisch und mit schöner Frucht präsentieren sich folgerichtig seine Fassproben von 2015. Vornehmlich ältere Jahrgänge präsentierte Château la Baronne aus dem gleichen Anbaugebiet. Wobei zwei Weine von 2013 besonders überzeugten: der »Les Chemins« mit Kraft und Eleganz sowie der »Las Vals«, ein würzig-erdiger Mourvèdre mit viel Länge. Die besondere Kraft und Dichte des Jahrgangs 2012 zeigte dagegen der Gigondas (Rhonetal) der Domaine du Joncuas. Für den Rosé-Jahrgang 2015 war das moderate Augustwetter besonders wichtig. Die Weine zeigen sich zartfruchtig und finessenreich ohne übertriebenen Alkohol wie etwa bei Domaine du Jas d’Esclans in den Côtes de Provence. 10
Egalitär: Bei der Millésime Bio werden alle gleichbehandelt. Unabhängig von Größe oder Renommé steht jedem die gleiche Standfläche zur Verfügung
Dass Pinot Noir im Süden feine, elegante Roséweine hervorbringen kann, beweist die Domaine de l’Attilon in den Bouches du Rhône. Auch die Bordeaux-Winzer zeigten sich sehr zufrieden. Allerdings machte Bio-Pionier Patrick Boudon eine Einschränkung: »Der Jahrgang 2015 ist zwar deutlich besser als sein Vorgänger, aber er hat nicht die Tanninstruktur für einen ganz großen Jahrgang.« Ähnlich ist die Lage an der Loire, wo 2014 großartig ausgefallen war. »Die Weine von 2015 sind fruchtig und harmonisch, sie haben aber nicht die gleiche Konzentration wie der geniale Vorjahrgang«, fasste Rémi Bonnet von der Domaine Bonnet-Huteau (Muscadet) zusammen. Vincent Girault (Clos de la Briderie, Touraine) pflichtete ihm bei: »Der neue Jahrgang ist sehr gut, aber weniger kraftvoll als sein Vorgänger.«
Mehr Zeit lassen die Elsässer ihren Weinen. André Stentz präsentierte zarte, geradlinige Gewächse aus mehreren Jahrgängen. Ohne Hefezugabe und mit minimalistischer Kellertechnik hergestellt und trotz geringer Schwefelwerte lange haltbar. Weine, wie es sie in Deutschland kaum noch gibt. Einen leckeren »Gentil« präsentierte Martine Becker von der Domaine Jean Becker in Zellenberg. Das ist eine gelungene Cuvée aus Riesling, Pinot Blanc und Gewürztraminer. Gehaltvoll und mineralisch ist der Riesling Mandelberg, elegant und überhaupt nicht wuchtig der Gewürztraminer aus dem Grand Cru Froehn. Auch die Erzeuger aus dem Rioja-Gebiet zeigten sich mit Menge und Qualität des neuen Jahrgangs sehr zufrieden. Geradezu erleichtert waren die Produzenten aus der Levante im Südosten Spaniens.
Denn nach der sehr geringen Lesemenge des Vorjahres konnten auch sie mal wieder eine normale Ernte herein holen. Karine Jurado ist für den Export bei Bocopa (Alicante) zuständig und präsentierte eine überzeugende Serie Rotweine aus Tempranillo, Monastrell und Petit Verdot. Bocopa ist eine Dachkooperative, die 1.000 Hektar Reben umfasst, von denen ein Drittel im Bio-Anbau ist. Vom vergangenen Jahr geradezu begeistert zeigte sich Günther Di Giovanna vom gleichnamigen sizilianischen Weingut: »Wir hatten viel Sonne, trotzdem genug Wasser und ein perfektes Erntewetter.« Besonders schön waren hier Nero d’Avola und Nerello Mascalese. Dagegen überzeugte die Kooperative Valdibella aus der gleichen Region mit einem saftigwürzigen Grillo. Naturgemäß mit älteren Jahrgängen wartete Katia Nussbaum vom Weingut San Polino aus Montalcino auf. Sie hatte grandiose Brunello-Gewächse im Gepäck wie den 2011er, einen großen Stoff mit Volumen und Power, komplex und mit viel Länge. Und auch der 2008er zeigte sich in voller Pracht ohne Anzeichen von Alter. Das enorme Potenzial dieser Weine erklärt sich, jedenfalls zum Teil, durch Maischestandzeiten von ein bis zwei Monaten. Mit 29 Weingütern war Österreich erstaunlich stark vertreten. Birgit Braunstein (Burgenland) kam bereits zum dritten Mal zur Millésime Bio und bewies wieder ihre große Stärke mit Blaufränkisch. Schon der »Heide« aus jungen Reben überzeugte mit schöner Frucht und Harmonie. Dagegen dominierten Dichte und Kraft beim Leithaberg DAC. Spannend waren auch der Blaufränkisch »Thenau« mit fünf Monaten Mai-
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schestandzeit sowie der »Magna Mater« aus der Amphore. Erstmals stellte Fritz Wieninger aus Wien hier aus. Seine große Spezialität ist der gemischte Satz aus dem Nussberg, einer 4 Hektar großen Fläche mit rund einem Dutzend verschiedener Sorten. Der Wein zeigt Volumen und Schmelz und zugleich feine reife Frucht. »Der Bio-Anbau hat meine Weine verbessert. Das ist eine langfristige Entscheidung«, zeigt er sich überzeugt. Mit der Millésime Bio hat er sich angefreundet: »Ich finde die Messe sehr angenehm und habe selbst interessante Entdeckungen gemacht«. Auch die Cave de Tain l’Hermitage (nördliche Rhone) war erstmals vertreten. Hier bearbeiten vier Bio-Winzer insgesamt 40 Hektar Reben. Davon entfällt allein die Hälfte auf die Spitzen-Appellation Hermitage. Die Cave ist mit ihrer Gesamtfläche von etwa 1.000 Hektar Mitglied bei Vignerons Developpement Durable. Die Weinserie aus St. Joseph, Cornas und Hermitage wusste durch
Kraft und Komplexität zu gefallen. »Wir hatten guten Zuspruch und sind zufrieden«, bilanzierte Exportleiter Steffen Petermann die erste Teilnahme der Union des Vignerons des Côtes du Rhône (Cellier des Dauphins) bei der Millésime Bio. »Etwa 10 Prozent unserer Fläche ist im Bio-Anbau«, ergänzte er, »aber das wird bald wegen der Probleme mit der Viruserkrankung Flavescence Dorée zurückgehen.« Ebenfalls erstmals dabei waren Roy und Irma Cook aus East Sussex in England. Ihr 7-Hektar-Weingut »Sedlescombe« gehört zum Urgestein des englischen Bio-Weinbaus. Nicht überraschend überzeugen vor allem die Schaumweine, insbesondere das Cuvée aus Pinot Noir und Chardonnay. »Ich komme jedes Jahr«, freute sich Ralf Mansour-Agather. Er betreibt den gleichnamigen Großhandel am Ammersee. »Das ist für mich die schönste Messe, und diesmal ist der neue Jahrgang im Midi sensationell.« WR
Settesoli mit Exportdirektor Brite übernimmt neuen Posten Die Cantine Settesoli hat den Posten eines Exportdirektors eingeführt und mit Mark Kermode besetzt. Der 1963 geborene Brite lebte 20 Jahre in Italien und gilt als Experte des italienischen Weinsektors. Er blickt auf eine beachtliche Karriere zurück. Zehn Jahre leitete er den Weineinkauf der englischen Supermarktkette Sainsbury‘s, 19 Jahre war er Commercial Director sowie Vorstandmitglied Mark Kermode bei Enotria, einem der bedeutendsten Import-und Vertriebsunternehmen Großbritanniens. Die Kellerei Settesoli, die größte Winzergenossenschaft Siziliens, scheint ihren gesamten Exportbereich neu aufzustellen. Zum Januar 2016 wechselten die Sizilianer bereits ihre Strategie in Deutschland und gaben das exklusive Vertriebsrecht aller Produktlinien in die Hände der Eggers & Franke Holding (WEINWIRTSCHAFT berichtete). VC
WEINKompakt News.Facts.Trends
TE RM I NE
Amarone: Es kann nur einen geben Der Streit um den echten Amarone nimmt an Schärfe zu
15.2.2016 Weine aus Katalonien, Berlin Sechs Familienkellereien im Schmidt Z & KO V www.weine-aus-katalonien.de
15.–17.2.2016 Vinisud, Montpellier Die Messe der Weine des Mittelmeers V www.vinisud.com
15.–18.2.2016 Cru-Bourgeois-Tour, Hamburg (Mo), Köln (Mi), München (Do) Cru Bourgeois auf DeutschlandTour mit Seminar V www.crubourgeois-2016.de
21.–22.2.2016 Invisus Wines, Düsseldorf Hausmesse mit Wein aus Spanien und Frankreich V www.invisuswines.de
22.2.2016 Vignerons Indépendants, Hamburg Präsentation der französischen Winzervereinigung V tinyurl.com/zbfbrul
27.–28.2.2016 Grosse Weine, Bad Dürkheim Die besten Weine des Barrique Forum Pfalz V www.barrique-forum.de
28.–29.2.2016 Kohlhage & Schemann, Bochum 45 Weingüter kommen zur 44. Wein- und Spirituosenmesse V kohlhageundschemann.de
12
Die venetische Regionalgruppe der Genossenschaftsvereinigung »Confcooperative« veröffentlichte zu Beginn der Anteprima Amarone am letzten Januarwochenende eine brisante Mitteilung. Sie wies auf den Anteil an Valpolicella-Weinen hin, den Mitglieder der Produzentengruppe »Famiglie dell’Amarone d’Arte« bei den Genossenschaftskellereien einkaufen. »Ein Beweis für den exzellenten Qualitätsstandard der Kooperativen aus Verona ist, dass einige Betriebe der noblen Gruppe Famiglie dell’Amarone d’Arte die Lieferung eines bedeutenden Weinanteils für ihre Abfüllungen der Denomination Valpolicella den Genossenschaftskellereien anvertrauen. Dieser Anteil ist in den letzten drei Jahren allein beim Wein Valpolicella von rund 26 Prozent auf 44 Prozent gestiegen sind. Das bedeutet, dass eine von vier Flaschen DOC-oder DOCG Valpolicella aus der Ernte
der Veroneser Genossenschaftskellereien stammt«, heißt es in der Pressemitteilung. Insidern ist zwar bekannt, dass einige Famiglie-Mitglieder auf die Ressourcen der Genossen zurückgreifen, das Ausmaß überrascht jedoch. Die Veröffentlichung muss als Breitseite gegen die Famiglie dell’Amarone d’Arte verstanden werden, zu denen renommierte Produzenten wie Masi, Allegrini oder Tedeschi gehören. Die Betriebe der Famiglie nehmen nicht an der Anteprima teil. Alle Kellereien der Gruppe haben inzwischen ihre Mitglied-
schaft im Schutzkonsortium des Valpolicella gekündigt. Die Famiglie hatten den Genossenschaftskellereien stets ihre Preispolitik vorgeworfen und behauptet, dass die Genossen das Qualitätsniveau nivellieren und vom Ruf des Amarone profitieren, den sie als Pioniere des Amarone aufgebaut haben. Das stimmt nicht ganz: Bolla und Bertani gehörten beispielsweise zu den ersten Betrieben, die Amarone exportiert haben und sind immer noch Konsortiums-Mitglieder. Der italienische Agrarminister hatte das Konsortium im vergangenen Jahr aufgefordert, gegen den Namen der Elitetruppe gerichtlich vorzugehen, um die Denomination zu schützen. Denn es könne nur einen Amarone geben, und zwar nicht den »Amarone d’Arte«, sondern den Amarone della Valpolicella, der ein Gemeingut der Herkunft ist. Der anhaltende Streit belastet das Klima im Valpolicella. VC
Von Dänemark in den Taunus
Wechsel zu Heinz Hein
Thomas Schöttler bei TxB eingestiegen
COUSIÑO-MACUL Ab März 2016 wird Heinz Hein das Sortiment von CousiñoMacul vertreiben. Das chilenische Weingut wurde über die letzten 40 Jahre von Schlumberger vertreten. Der Wechsel geschieht in freundschaftlichem Einvernehmen. Dies war sowohl CousiñoMacul, als auch Rudolf Knickenberg, dem Geschäftsführer von Schlumberger, wichtig. Seit 1856 befindet sich das chilenische Unternehmen mit den Weingütern Macul, Buin und Alhué in Familienhand. Heinz Hein wird die klassischen Rebsortenweine und die Antiguas Reservas im Portfolio führen. Langfristig soll das Sortiment ausgeweitet werden. AC
TxB International Fine Wines hat einen neuen Sales Director. Zum 1. Februar 2016 hat Thomas Schöttler bei dem Unternehmen in Kronberg angefangen. Schöttler war zuletzt bei der dänischen Amka-Gruppe, wo er das Vertriebsteam für Fachhandel- und Gastronomie in Deutschland aufgebaut hatte. Bei TxB steht Schöttler ein Portfolio bekannter Überseemarken wie Panamera, Los Dos oder McPherson sowie europäischen Erzeugern zur Verfügung, wobei das Weingut des Mehrheitsgesellschafters Prinz Donatus von Hessen naturgemäß eine SonThomas Schöttler derrolle besitzen dürfte. RED
Weinwirtschaft 3/2016
Umfrage Eins.Zwei.Drei.
Edelsüße im Fachhandel Ein Thema. Zwei Fragen. Drei Köpfe. Haben Sie Eiswein in Ihrem Sortiment? Welche Rolle spielen edelsüße Weine bei Ihnen im Weinverkauf?
Reinhard Kroh, Die Weinrebe, Marburg Wir haben zurzeit zwei Eisweine im Sortiment, einen 2008er Riesling aus Rheinhessen vom Weingut Jung & Knobloch und den 2012er Riesling Eiswein Wickerer Nonnberg vom Weingut Flick. Eine Große Gewächs-Weinbergslage von herausragender Qualität! Edelsüße Weine spielen bei uns im Verkauf
»In Deutschland leisten wir bei Edelsüßen oft Pionierarbeit« durchaus eine Rolle. Obwohl die Umsatz zahlen sehr gering sind, sind die Weine zur Sortimentsabrundung und zur Profilierung unverzichtbar. In Seminaren und kulinarischen Weinproben setzen wir die Edelsüßen regelmäßig ein, um zu zeigen, wie fantastisch sie sich in Kombination mit Desserts oder Käse präsentieren. Oft ein Erlebnis für unsere Kunden! Während der Konsum dieser Weine in anderen Ländern durchaus üblich ist, leisten wir in Deutschland damit Pionierarbeit. Gerade unsere heimischen edelsüßen Weine sind mit ihrem von Botrytis geprägten Geschmack, gemeinsam mit den Sauternes aus Bordeaux, einmalig in der Weinwelt.
Weinwirtschaft 3/2016
Eric Knoblauch, Weinkellerei zum Muke, Ravensburg Natürlich haben wir auch Eiswein im Programm. Allerdings sind wir der Meinung, dass es viel einfacher, risikoärmer und kostengünstiger ist, sich auf die Natur zu verlassen und in großen Jahren Trockenbeerenauslesen bzw. Beerenauslesen zu ernten. Somit ist man nicht auf Frost und damit auf einen bestimmten Verarbeitungszeitpunkt und -zeitraum angewiesen und kann ein seltenes Geschenk der Natur optimal ausnutzen. Wir bevorzugen für unser
»Der Absatz ist bei edelsüßen Weinen eher zurückhaltend« Portfolio Weinbaugebiete, in denen aufgrund der klimatischen Gegebenheiten nahezu jährlich Trockenbeerenauslesen geerntet werden können. Das Preisgefüge präsentiert sich hier meist sehr kundenfreundlich. Ein Beispiel dafür wäre das südliche Bordelais. Sicherlich werden edelsüße Weine immer wieder gezielt von Seiten unserer Kunden nachgefragt. Da wir uns dabei aber vor allem im Bereich der Aperitif- und Dessertweine bewegen, ist der Absatz bei dieser Produktgruppe, im Vergleich zu trockenen Weinen, eher zurückhaltend.
Peter Bär, Weinbär, Freiburg Als Riesling-Spezialist beinhaltet unser Sortiment im Grunde alle Varianten des Rieslings – von frisch-spritzig über gereifte Große Gewächse, bis zu edelsüßen Auslesen, Beeren-
»Edelsüße muss gekonnt ins Spiel gebracht werden« auslesen, Trockenbeerenauslesen und Eisweinen ist alles vertreten. Im Fokus unserer Verkaufsgespräche steht der trockene Riesling, da dieser versatiler zu Speisen kombiniert werden kann. Weine mit Restsüße, Auslese-Qualitäten und darüber, bilden momentan eher eine kleine Nische. Edelsüß muss gekonnt ins Spiel gebracht werden. Die Weine gelten, bei richtiger Lagerung, als alterungsfähige Weine mit hohem Reifepotenzial und werden deshalb vermehrt als Lagerweine, bzw. Wertanlage, zur Seite gelegt. Dennoch werden edelsüße Weine von den Kunden auch getrunken. Im Rahmen unserer Riesling-Verkostungen finden Beerenund Trockenbeerenauslesen bei unseren Kunden starken Anklang. Speziell die trinkreifen Weine stellen hier immer wieder ein Highlight dar, das für Begeisterung sorgt.
13
Bio-Anbau WEINMACHER 14
Ende des Wachstums? In Spanien, dem Land mit der größten Bio-Rebfläche, besteht ein Überangebot an Bioweinen
Wachstum kommt ins Stottern Er ist das Opfer seines eigenen Erfolgs. In den Jahren 2006 bis 2011 war der biologische Weinbau sprunghaft angestiegen. Doch die Nachfrage folgte nur in kleineren Schritten, die Vermarktung wurde schwieriger. Erst im Jahr 2015 gab es Anzeichen für eine Trendwende
D
ie weltweite Bio-Rebfläche ist im Jahr 2014 nur noch um 2 Prozent auf knapp 320.000 Hektar gestiegen. Somit werden 4,6 Prozent der globalen Rebfläche nach Bio-Richtlinien bewirtschaftet. In Europa liegt die Quote bei 6,6 Prozent. Weiterhin an der Spitze liegt Spanien, wo seit 2011 nur noch geringe Zuwächse zu verzeichnen sind. 2014 waren es 0,5 Prozent. Ähnlich ist die Situation beim Drittplatzierten Frankreich, wo sich die Lage nach dem großen Wachstum in den Jahren 2007 bis 2011 etwas beruhigt hat. Nach dem kleinen Rückgang im Jahr 2013 wuchs die Bio-Rebfläche im Folgejahr wieder um 2,5 Prozent.
Ganz entgegengesetzt verläuft der Trend beim Zweitplatzierten Italien. Dort gab es nur im Jahr 2011 eine Wachstumspause. Seitdem geht es weiter zügig voran, im Jahr 2014 um 6,5 Prozent. Insgesamt wuchs die italienische Bio-Rebfläche von 2011 bis 2014 um 37 Prozent. In Deutschland hat sich die Bio-Rebfläche in den Jahren 2006 bis 2011 mehr als verdoppelt und liegt jetzt bei 7,5 Prozent der Gesamtfläche. Ein gleichmäßiges und stabiles Wachstum ist in Österreich zu beobachten. Im Jahr 2014 lag es bei 6 Prozent. Mit 10,7 bzw. 10,4 Prozent liegen Österreich und Italien bei der BioQuote im Weinberg an der Spitze. In einigen Ländern sind im Jahr 2014 jedoch erhebliche Rückgänge zu
verzeichnen, und zwar in Bulgarien (– 25 %), in Griechenland (– 7 %) und in Argentinien (– 16 %). Wachstum in Deutschland. Die deutschen Verbände vermelden Zuwächse. Ecovin hat derzeit 235 Mitglieder aus 12 Anbaugebieten, die insgesamt 2.091 Hektar Rebfläche bewirtschaften. Bioland hat in Deutschland 165 Betriebe mit Weinbau. Deren Rebfläche ist im letzten Jahr auf 1.550 Hektar angestiegen. Auf ein spezielles Hemmnis für Umstellungen in Deutschland weist Ralph Dejas, Geschäftsführer von Ecovin hin: »Wir stellen großes Interesse am biologischen Weinbau fest, mit der definitiven Entscheidung für die Um-
Weinwirtschaft 3/2016
stellung tun sich aber viele Betriebe schwer.« Dejas erklärt die Zurückhaltung mit Unsicherheiten beim Thema Pflanzenschutz. »Die Begrenzung des Kupfereinsatzes auf durchschnittlich 3 kg pro Jahr stellt eine große Herausforderung dar. Und mit dem Kaliumphosphonat ist uns unser bestes Mittel zur Kupferreduzierung genommen worden.« Bei der Novellierung des deutschen Pflanzenschutzgesetzes im Jahr 2012 waren die Phosphonate nicht mehr als Pflanzenpflegemittel, sondern als Pflanzenschutzmittel eingestuft worden. In Deutschland sind sich alle Beteiligten einig, dass Kaliumphosphonat sehr hilfreich ist bei der Bekämpfung der Peronospora und gleichzeitig harmlos für Umwelt und Gesundheit. Das bestreiten auch die Gegner aus anderen EULändern nicht. Sie sind aber aus prinzipiellen Gründen gegen den Einsatz von Phosphonaten im Bio-Anbau, da diese systemisch wirken und Rückstände hinterlassen können. Rückschritte. In Frankreich gab es 2007 bis 2012 einen bedeutenden Schub bei den Umstellungen. Dem konnte die Nachfrage nicht ganz folgen. Daher waren seit 2010 die Fassbioweinpreise im Sinkflug. Der Mehrpreis für den BioAnbau schrumpfte. Lag er 2010 und 2011 für rote IGP-Vin de Pays d’Oc noch 86 Prozent über konventionell erzeugter Ware, so nahm er bis zum Jahr 2015 auf 38 Prozent ab. Sinkende Preise beklagt auch Patrick Boudon, der Präsident der Bordeaux-Bio-Winzer: »Im Frühling 2015 wurden Abschlüsse für roten Bordeaux auf dem Niveau von 144 Euro pro Hektoliter getätigt, ein Rückgang von 20 Prozent innerhalb von zwölf Monaten.« Besonders viele Umstellungen gab es in den vergangenen Jahren im Rhonetal. Was dazu führte, dass der Mehrpreis für den Bio-Anbau im Herbst 2015 sogar auf 15 bis 20 Prozent schrumpfte. Ein zusätzliches Problem stellt neuerdings im Rhonetal die Schwarzfäule dar, die im Bio-Anbau nur mit viel zusätzlichem Aufwand zu bekämpfen ist. Die betroffenen Betriebe verzeichnen erhebliche Ertragseinbußen.
Weinwirtschaft 3/2016
DIE NEUEN TRENDSETTER FÜR IHR UMSATZWACHSTUM
Interesse vorhanden »Wir stellen großes Interesse am biologischen Weinbau fest, mit der definitiven Entscheidung für die Umstellung tun sich aber viele Betriebe schwer« Ralph Dejas, Ecovin
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Marktbereinigung »Die Spreu wird sich vom Weizen trennen, und die Opportunisten werden das Feld verlassen« Steffen Petermann, Cellier de Dauphins
www.freixenet.de 15
WEINMacher Bio-Anbau
Bio-Anteil an der Gesamtrebfläche <3% 3–5% 5–10% >10%
Bio-Rebflächen weltweit Länder mit mehr als 1.000 Hektar Bio-Rebfläche
Eine erste Rückumstellung meldet die Kooperative von Sérignan-du-Comtat (Vaucluse), wo bislang elf Bio-Produzenten etwa 6.000 Hektoliter Wein erzeugten. Steffen Petermann, Exportleiter bei der Union des Vignerons des Côtes du Rhône (Cellier des Dauphins), vermutet sogar: »Die Spreu wird sich vom Weizen trennen, und die Opportunisten werden das Feld verlassen.« Bio-Anbau schwierig. In weiten Teilen des südlichen Rhonetals breitet sich zudem die Flavescence Dorée aus, eine Krankheit, die durch die amerikanische Rebzikade übertragen wird. Eine Bekämpfung ist bisher nicht möglich, lediglich der Überträger kann durch Insektizide dezimiert werden. Jean-Pierre Andrillat, Direktor der Kooperative von Villedieu (Vaucluse) ist alarmiert: »Wir werden im Jahr 2016 wahrscheinlich die Hälfte unserer BioFläche verlieren«, befürchtet er und ergänzt: »Wir haben eine Bio-Quote von 50 Prozent erreicht, aber jetzt springen vor allem jene Betriebe ab, die erst in den letzten Jahren umgestellt haben. Nur die Leute, die schon vor langer Zeit 16
und aus Überzeugung mit dem Bio-Anbau begonnen hatten, bleiben bei der Stange.« Es ist also zu vermuten, dass durch die Rückumstellungen sowie die wachsende innerfranzösische Nachfrage der Bio-Mehrpreis wieder zunehmen wird. Umstellungen lassen nach. Auch auf nationaler Ebene ist in den letzten zwei Jahren die Zahl der Umstellungen auf Bio-Anbau zurückgegangen und die Fassbioweinpreise beginnen sich zu erholen. Im vergangenen Sommer lagen sie im Languedoc im Schnitt bei 168 Euro pro Hektoliter für rote AOPWeine und bei 123 Euro für rote IGP-Vin de Pays d’Oc. Die Bioweine profitieren besonders vom zunehmenden Absatz im einheimischen Lebensmittelhandel. Der landesweite Absatz wuchs im Jahr 2014 um 12 Prozent. Spitzenreiter sind die Weine aus dem Languedoc-Roussillon mit 4,7 Mill. Flaschen, was einem Marktanteil von 31 Prozent entspricht. Rückschläge. Die Probleme der zurückliegenden Jahre forderten im Languedoc ein prominentes Opfer. In der Branche
Schwerpunkt Europa Etwa 320.000 Hektar Bio-Rebfläche gibt es weltweit, eingeschlossen die Rebflächen, die nicht zur Weinproduktion dienen, sondern etwa zur Tafeltrauben- oder Rosinenproduktion. Trotz des welt weiten Bio-Anbaus von Trauben: Der Schwerpunkt liegt in Europa, hier befinden sich etwa fünf Sechstel der Bio-Rebfläche der Welt
erregte im vergangenen Jahr der Konkurs des Marktführers Gilles Louvet Vignobles großes Aufsehen. Louvet hatte die Firma im Jahr 1993 gegründet und war der erste, der sich ganz und gar auf Bioweine spezialisierte. In den Boom-Jahren ab 2006 wuchs die Firma rasch. Zuletzt lagen die Einkäufe bei 40.000–45.000 Hektolitern pro Jahr. Etwa 3 Mill. Flaschen wurden umgesetzt, von denen etwa 60 Prozent in den Export gingen. Womöglicher Knackpunkt war die Übernahme einer Bag-in-Box-Abfüllstation im Département Gard im Jahr 2012. Bereits im darauf folgenden Jahr schrieb die Firma erstmals einen Verlust von 200.000 Euro bei einem Umsatz von 11 Mill. Euro. Im Januar 2015 wurde das Insolvenzverfahren eröffnet. Im August folgte das endgültige Aus. Gilles Louvet hatte noch versucht, den Schweizer Biowein-Händler Delinat ins Boot zu holen. Dessen Übernahmeangebot wurde aber vom Handelsgericht abgelehnt. Allgemein: Wachstum. Dagegen ist die Gesamtentwicklung der Bio-Landbauflä-
Weinwirtschaft 3/2016
Bio-Rebfläche weltweit BioRebfläche (ha)
Anteil an Gesamtrebfläche (%)
Tendenz 2014/2013
84.381
8,9
↔
Italien
72.361
10,4
↑
Frankreich
66.210
8,4
↑
Spanien
Deutschland
7.500
7,5
↔
Österreich
4.677
10,7
↑
Moldawien
4.641
4,6
↑
Griechenland
4.388
7,2
↓
Bulgarien
2.914
4,8
↓↓
Portugal
2.772
1,5
↑
USA
15.647
4,1
↔
Chile
3.740
1,8
↔
Argentinien
3.466
1,7
↓↓
Neuseeland
2.500
7,4
↑
Südafrika Welt
1.156
0,9
↑
319.568
4,6
2 %
Stand: Dezember 2014 Quellen: Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL, Schweiz), EU-Kommission und Recherchen des Autors
che sehr dynamisch. Wenn auch mit einem wesentlichen Ungleichgewicht. Europas Bio-Anbau kommt nämlich nicht hinterher. Zwar hat er seit dem Jahr 2004 um etwa 70 Prozent zugelegt. Jedoch ist der Konsum im gleichen Zeitraum etwa doppelt so stark gestiegen. Dementsprechend sind die Importe von außerhalb Europas gestiegen.
In Deutschland stagnierte die Bio-Fläche im Jahr 2014 sogar. Wobei es ein deutliches Nord-Süd-Gefälle gab. Rückgängen in Norddeutschland standen Zuwächse vor allem in Sachsen und Rheinland-Pfalz gegenüber. Für das Jahr 2015 melden viele Länder nun eine Trendwende. Besonders in Süddeutschland sind zahlreiche Umstellungen zu verzeichnen, vor allem in Bayern und Baden-Württemberg mit jeweils etwa 10 Prozent Flächenzuwachs. Schon länger steht Großbritannien auf der Bremse beim Bio-Anbau. Seit dem Jahr 2008 ist dort die Bio-Fläche um insgesamt 39 Prozent geschrumpft. Die Bio-Quote beträgt in der Landwirtschaft lediglich noch 3,2 Prozent, etwa halb so viel wie in Deutschland. Generell wirkt sich derzeit die Unklarheit über die zukünftige EU-Bio-Richtlinie hemmend bei den Umstellungen aus. In dieser Hinsicht wird 2016 das entscheidende Jahr. Geplant ist, dass sich die EU-Gremien Agrarrat, Kommission und Parlament im Laufe des Frühjahrs zusammensetzen und die endgültige Fassung aushandeln. Im März 2014 hatte die damalige EUKommission einen Entwurf vorgelegt, der gravierende Änderungen vorsah. Zum Beispiel sollte die bisherige Form der Kontrolle durch spezielle private Institute abgeschafft werden. Stattdessen sollte die staatliche Lebensmittelkont-
rolle die Bio-Branche überwachen. Besonders starke Kritik zog schließlich der Vorschlag auf sich, für Bio-Lebensmittel künftig extrem strenge Rückstandsobergrenzen einzuführen, die sich an jenen für Babynahrung anlehnen. Letztlich ging es der Kommission darum, die Anforderungen an den biologischen Produktionsprozess aus dem Zentrum der Regelungen herauszunehmen. An deren Stelle sollten die Bedingungen treten, die ein Endprodukt erfüllen muss, damit es als Bio-Produkt ausgelobt werden darf. Das Kriterium Rückstandsfreiheit sollte also in den Mittelpunkt der Regelung rücken. In Deutschland war die Ablehnung dieses Entwurfs einhellig. Auch aus vielen anderen EU-Ländern kam Widerspruch. Inzwischen haben die Beratungen in Agrarrat und EU-Parlament stattgefunden, und beide kamen zu dem Schluss, dass die Kontrollen zwar verbessert werden sollen, dass aber weiterhin der Produktionsprozess im Mittelpunkt stehen soll. Derzeit laufen die Verhandlungen. Fazit. Das Wachstum des weltweiten Bio-Weinbaus macht derzeit eine Atempause. Die Nachfrage nach Bio-Produkten nimmt aber weiter dynamisch zu. Erste Impulse für die Biowein-Branche sind zu spüren, zum Beispiel in Frankreich. WOLFRAM RÖMMELT
WEINMacher Fassweinpreise
Deutschland Preis
Marktlage
Rheinhessen 15er Riesling Grundwein
45
Nn An
15er weiß Landwein
50
Nn An
15er Riesling Landwein
60
Nn An
15er weiß Standard Qw
60
N– An
15er Grauburgunder Qw
80
N– An
15er Riesling Qw
80
N+ An
15er Spätlese
80
N– A–
15er Portugieser WH Qw
70
Nn An
15er Dornfelder Rw. Qw
80
N+ An
15er div. Rw. Qw
30–55
N– An
15er weiß Landwein
50
Nn An
15er Riesling Landwein
65
Nn An
o.J. div. Qw
50–60
N– An
15er Std. Qw
60–70
N– An
15er Riesling Qw
80
N+ An
15er Grauburgunder Qw
90–100
N– A–
15er weiß Spätlese
80
N– A–
15er Portugieser WH Qw
70
Nn An
15er Dornfelder Rw. Qw
80
N+ An
15er weiß Grundwein
35
Nn An
o.J. weiß div. Qw
50
N– An
15er Riesling Landwein
65
Nn An
15er weiß Standard Qw
60
N– An
15er Riesling Qw
80
N+ An
15er Weißburgunder Qw
70
N– An
15er Portugieser WH Qw
70
N+ An
15er Spätburgunder WH Qw
60
N– An
15er Dornfelder Rw. Qw
80
N+ An
15er Silvaner Grundwein
40
Nn An
15er weiß Landwein
50
N– An
15er weiß Standard Qw
60
N– An
15er Riesling Qw
80
Nn An
15er Grauburgunder Qw
80
N– An
15er weiß Spätlese
80
N– An
15er Portugieser WH Qw
70
Nn An
15er Dornfelder Rw. Qw
80
Nn An
Pfalz – Südliche Weinstraße
Pfalz – Mittelhaardt
Nahe
Selektiver Markt Die Geschäfte liefen schon schlechter. Auf Anbieterseite ist die Stimmung dennoch nicht gut, denn die Nachfrage ist sehr gezielt
W
wacker. Diese drei Sorten sind aktuell die Stabilitätsfaktoren des Marktes. Sie verharren auf einem für alle Seiten akzeptablen Preisniveau, und die gute bis sehr gute Nachfrage kann bedient werden. »Beim Dornfelder könnte es im Sommer knapp werden«, spekuliert ein Marktteilnehmer. Andere Sorten spielen durch den Wegbruch des Exports und den Einbruch bei Liebfrauenmilch kaum eine Rolle. Auch die zuletzt so gefragten Burgundersorten tun sich schwer. Sie sind kaum gesucht und fallen im Preis. Die Nachfrage nach Spät- und Auslesen ist ebenfalls stark zurückgegangen. Wie sich immer mehr herausstellt, war auch 2015 ein neidischer Herbst. In der Summe scheint er zwar eine normale Erntemenge erbracht zu haben, doch sowohl in Rheinhessen als auch in der Pfalz gibt es für die Grund- und Landweinnachfrage auch Angebote. Auch hier können es sich die Kellereien aber leisten, selektiv zu kaufen. So wird aufgrund der Qualität längst nicht jede Partie von den Einkäufern akzeptiert. CG
enn es dieses Jahr Gewinner auf dem Fassweinmarkt gibt, dann sind es Riesling und Dornfelder. Einige Winzer werden zwar glauben, dass sich die eigentlichen Gewinner des Marktes auf Kellereiseite befinden, doch das würde nur dann stimmen, wenn die Kellereien die niedrigen Einkaufspreise nicht an den Handel weitergeben müssten. So müssen viele Kommissionäre den Winzern resigniert Verständnis für die Zwickmühle der Einkäufer beibringen. Diesen ist durchaus bewusst, dass die Preise auf ein schmerzhaftes Niveau gerutscht sind. Die Konkurrenz zwingt sie jedoch das Spiel mitzumachen, um gegenüber den anderen Kellereien im Handel wettbewerbsfähig zu bleiben. So ist es nur bedingt die Nachfrage der Kellereien, die momentan den Markt bestimmt. Die Nachfrage der Konsumenten scheint aktuell deutlich entscheidender, und in der Gunst der Kunden schlägt sich, neben Riesling und Dornfelder, nur der Portugieser Weißherbst
Riesling und Grauburgunder auf einem Niveau 160
140
120
Mosel 15er weiß div. Qw
kein Kurs
N– An
15er Riesling Qw
kein Kurs
N– An
15er Riesling Qw
160
Nn An
15er Spätburgunder WH, Rw. Qw
150–160
Nn An
Rheingau
100
80
60 Weinpreise in Euro/hl ab Erzeugerkeller (ohne MwSt.). Veränderte Kurse sind gefettet
Stand: 5. Februar 2015
18
Preise in Euro/hl, Anbaugebiet Rheinhessen
Müller-Thurgau
Riesling
01.2016
11.2015
09.2015
07.2015
05.2015
03.2015
01.2015
11.2014
09.2014
07.2014
05.2014
03.2014
01.2014
11.2013
09.2013
07.2013
05.2013
03.2013
01.2013
11.2012
09.2012
07.2012
40 05.2012
++ = sehr gut + = gut n = normal – = gering
03.2012
Rw. = Rotwein Vw. = Verarbeitungswein Sgw. = Sektgrundwein A = Angebot N = Nachfrage
01.2012
a. = angereichert n.a. = nicht angereichert St. = Standardware Lw. = Landwein WM. = Weinmost
Grauburgunder
Weinwirtschaft 3/2016
Spanien
Italien
Zentralregion
Piemont €/hl
Frankreich Vins de Table - Sans IGP
Weiß
2,45–2,60
Barb. d’Asti DOCG 2015
95–135
Rot 10–11°
kein Kurs
Rot
3,00–5,60
Dolc. d’Alba DOP 2015
160–190
Rot 11-12°
6,40–6,60
Rosado
2,80–2,95
Barb. d’Alba DOP 2015
190–230
Rot > 12°
6,40–6,60
Sektgrundwein w
2,60–2,90
Piemonte Cortese DOP 2015
85–95
Weiß 10–11°
kein Kurs
Barolo DOCG 2012
830–880
Weiß 11–12°
7,00–7,20
Weiß > 12°
8,40–8,60
Katalonien Rot Appelation
4,00–5,70
Venezien €/hg
Rot Tafelwein
3,30–3,40
TW weiß 9,5–12° 2015
3,60–4,30
Vins de Pays IGP €/hl
Weiß, rosado
3,80–4,20
TW rot 10–11° 2015
5,00–5,20
Rot 11–12°
80–90
Sektgrundwein w
5,00–6,00
Garganega IGP 2015
3,90–4,50
Rot > 12°
85–95
Merlot IGP 2015
5,20–5,80
Weiß 11–12°
90–100 115–125
Levante Jumilla rot
3,60–4,00
Prosecco DOP 2015 (l)
1,95–2,10
Weiß > 12°
Jumilla rosado
3,70–4,10
Pinot Grigio IGP 2015 (l)
1,00–1,15
Bordeaux AOP €/9hl Tonneau
Alicante weiß
2,80–3,10
Bardol. Cl. DOP 2015 (l)
1,05–1,10
Bordeaux r
1.196
Alicante rot
3,50–3,70
Valpolicella Cl. DOP 2014 (l)
2,30–2,70
Supérieur r
1.415
Alicante rosado
3,50–3,60
Chardonnay IGP 2015
7,00–7,50
Médoc r
2.170
Valencia weiß
2,70–3,20
Emilia-Romagna €/hg
St. Emilion r
3.054
Valencia rot
3,00–3,50
TW weiß 2015
2,80–3,70
Bordeaux w
1.222
Utiel-Requ. rot
3,00–3,35
TW rot 11–12,5° 2014
3,20–4,00
Graves w
1.740
Utiel-Requ. rosado
2,95–3,10
Lambr. Emilia IGP 2014
5,00–5,20
Entre deux Mers
1.302
Sauternes w
4.329
Aragon – Cariñena
Toskana €/hl
Rot (Garnacha)
3,70–4,70
Tosc. rosso IGP 2014
70–90
Burgund
Rosado
3,90–4,10
Sangiovese IGP 2014
80–100
Chablis w
Weiß
2,60–2,70
Chianti DOCG 2015
120–135
(€ pro »feuillette« à 132 l)
Extremadura – Tierra Barros
650
Chianti Cl. DOCG 2013
220–240
Beaujolais r (€/hl)
160
Rot
3,00
Chianti Cl. DOCG 2014
180–210
Beaujolais Vill. (€/hl)
180
Weiß (FC)
2,40–2,50
Latium €/hl
Stand: 5. Februar 2016
Rhonetal €/hl
Frascati Sup. DOCG 2014
95–110
Côtes-du-Rhône r
130–150
Colli Albani DOP 2014
kein Kurs
Côtes Ventoux r
kein Kurs
Abruzzen €/hg
Spanien. Die Fassweinanbieter melden eine stark wachsende Nachfrage nach traditionell vergorenen Weißweinen sowie nach Rosados. Beide Weinkategorien haben bei ihren Notierungen deutlich zugelegt, was auf geringe Bestände zurückzuführen ist. Insbesondere die moderat kalkulierten weißen »Tradicionales«, von denen, aufgrund technisch immer besser ausgerüsteter Keller, von Jahr zu Jahr weniger gekeltert werden, könnten weiter anziehen, da vor allem russische und französische Einkäufer stark nachfragen. Das Sektgrundweinangebot zeigt sich momentan stabil, wobei auch hier die preisliche Tendenz eher nach oben weist.
Languedoc-Roussillon €/hl
TW weiß 2015
2,30–3,50
Minervois r
120–130
TW rot 2015
2,70–6,00
Corbières r
115–125
Mont. d’Abr. DOP 2014
6,00
Costières r
110–120
Sizilien €/hg
Languedoc r
120–130
TW weiß 12–12,5° 2015
2,10–3,00
Roussillon r
120–130
TW rot 12–13,5° 2015
kein Kurs
Loire €/hl
Apulien €/hg
Muscadet w
77
TW weiß 2015
2,20–3,00
Touraine w
201
TW rot 2015
2,50–3,00
Anjou rot
135
Anjou rosé
152
Marken €/hg TW weiß 2015
kein Kurs
Elsass €/hl
TW rot 2015
kein Kurs
Gewürztraminer
415
Pinot Blanc
257
Trentino €/hl Chardonnay DOP 2015
130–145
Silvaner
216
Pinot Grigio DOP 2015
160–180
Riesling
290
Müller-Thurgau DOP 2015
135–145
Stand: 5. Februar 2016
Teroldego DOP 2014
160–185
Weinwirtschaft 3/2016
Die Preise verstehen sich jeweils in Euro pro Hektograd, so nicht anders ausgewiesen. Sie gelten für Rohware ab Kellerei ohne Agio und Kommission. Veränderte Preise sind gefettet. Hektograde sind im südeuropäischen Weinhandel ein gebräuchliches Maß, um den Alkoholgrad in einem Liter Wein anzugeben. 1 Hektograd = 1 Liter reiner Alkohol in 100 Liter Wein. TW = Tafelwein r = rot, w = weiß
Südtirol €/hl Kalterer See DOP 2014
155–170
Lagrein Rosato DOP 2014
kein Kurs
Stand: 5. Februar 2016
Italien. Der Jahrgangswechsel führt am Markt nicht selten zu Preisaufschlägen wie aktuell im Piemont. Die Preise für Tafelwein haben eine breite Spanne, je nach angebotener Qualität. Temperaturkontrolliert vergorene Weine bewegen sich eher am oberen Ende, klassische Weine am unteren Ende.
Erklärung
Frankreich. Für Tafel- und Landweine, wie auch für Appellations-Weine im Allgemeinen lassen sich im Januar hohe Umsätze registrieren. Nachdem sich die Kurse im Nachgang der Ernte sowie der Freigabe im Dezember angepasst haben,
gibt es im Januar keine großen Veränderungen. Starke Umsätze und die hohe Qualität des Jahrgangs könnten eine Tendenz zu höheren Kursen herbeiführen. Momentan ist die Entwicklung allerdings sehr uneinheitlich, wie das Beispiel Bordeaux illustriert. Rotwein bewegt sich auf breiter Basis nach unten, während die Weißwein-Kurse aus dem Bordelais wieder anziehen. RED 19
2016
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MUNDUS VINI Biofach 2016
B
io, das war mal Nische. Die Nachfrage steigt, und bis hin zu den Discountern wird Bioobst und -gemüse, Biofleisch und sogar Bio-Convenience-Artikeln im Lebensmittelhandel Platz im Sortiment eingeräumt und entsprechend herausgestellt, auch um Prestige zu gewinnen. Nur Biowein fristet oft noch ein Nischendasein. Kein Wunder, dass bei einer repräsentativen Umfrage 42 Prozent der Befragten nicht wussten, dass es Biowein gibt. Beim Kauf von Bioweinen spielen drei Aspekte eine wichtige Rolle: neben dem Preis-Qualitätsverhältnis die Informationen
über das Produkt und die Hervorhebung, sei es bei der Regalplatzierung oder an der Flasche. Die Qualität der Bioweine zu fördern, Informationen über sie zu vermitteln und die besten von ihnen durch Auszeichnungen hervorzuheben: Das sind die Intentionen des Großen Internationalen Weinpreises MUNDUS VINI BIOFACH, der nunmehr zum 7. Mal veranstaltet wurde. MUNDUS VINI BIOFACH ist eine Kooperation des Großen Internationalen Weinpreises MUNDUS VINI, der mit zuletzt 8.500 verkosteten Weinen zu den größten internationalen Weinwettbewerben weltweit gehört
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und der Weltleitmesse für Bio-Produkte BIOFACH in Nürnberg. Knapp 500 Weine – zugelassen sind nur zertifizierte Bioweine – aus aller Welt stellten sich diesmal dem Wettbewerb, die besten 209 Weine wurden prämiert und können sich in Zukunft mit Medaillen – Silber, Gold und Großes Gold – vom Angebot abheben. Im Rahmen dieser Sonderausgabe stellen wir Ihnen alle 209 prämierten Weine vor; »live« zu erleben und zu verkosten sind die Siegerweine in einer speziellen Verkostungszone der »Erlebniswelt Wein« auf der diesjährigen BIOFACH.
Titelfoto: Marinela Vasilica Ardeleau, Rumänien
III
Z
um siebten Mal luden der Große Internationale Weinpreis MUNDUS VINI und die Weltleitmesse BIOFACH zum Großen Internationalen Bioweinpreis MUNDUS VINI BIOFACH ein: Knapp 500 zertifizierte BioWeine wurden Anfang Dezember 2015 im Meininger Verlag in Neustadt an der Weinstraße von internationalen Weinprofis verkostet und bewertet. Die zwei Biowein-Erzeuger des Jahres des letztjährigen Wettbewerbs, national und international, konnten ihren Titel erfolgreich verteidigen: Sowohl das Weingut Schwarztrauber aus Neustadt-Mußbach (Pfalz) sowie die toskanische Fattoria La Vialla stellten auch in diesem Jahr die beste Kollektion (national und international) und wurden wieder als beste Bio-Erzeuger von der internationalen Jury geehrt. Das Weingut Schwarztrauber konnte sich hierbei mit zweimal Großes
FOTOS: ZIEGLER
MUNDUS VINI Biofach 2016
tugal, Ungarn, Luxemburg sowie Australien, Argentinien, Chile und Südafrika. Besonders erfolgreich waren 2016 die deutschen Biowinzer. 71 von 128 eingereichten deutschen Bio-Weinen wurden mit einer Medaille ausgezeichnet. Mit 32 Auszeichnungen lagen die Pfälzer Erzeuger dieses Jahr deutlich vor Franken und Rheinhessen (jeweils 10) im nationalen Medaillenspiegel. International sichern sich die deutschen Winzer mit ihren 71 Medaillen den Spitzenplatz vor Italien und Spanien.
Gold und dreimal Gold knapp vor dem Weingut Heiner Sauer, ebenfalls Pfalz, das zweimal Großes Gold, zweimal Gold und einmal Silber erhielt, platzieren. Elfmal wurde die höchste Auszeichnung Großes Gold von den 50 Juroren vergeben; fünf davon gehen an deutsche Winzer. International entfiel Großes Gold zweimal auf Italien, je ein Großes Gold geht nach Australien, Frankreich, Spanien und Ungarn. 108 Weine erhielten die Auszeichnung Gold, an 90 Weine verlieh die internationale Jury die Silbermedaille. Insgesamt wurden 209 Weine mit den Medaillen Silber, Gold und der begehrtesten Auszeichnung Großes Gold prämiert. Aus fünfzehn Ländern nahmen Weine bei MUNDUS VINI BIOFACH 2016 teil, neben den großen europäischen Weinbauländern Deutschland, Italien, Spanien und Frankreich auch aus elf anderen Ländern wie Por-
Mitglieder der internationalen Jury bei der konzentrierten Arbeit: Oben: Ernesto Maiocchi (Italien), Herbert Wittowski (Deutschland), Pierpaolo Penco (Italien); rechts: (1) José Serrano (Spanien), (2) Patricia Chalumeau (Frankreich), (3) Alexander Pflüger (Deutschland) und Ana Margareto (Spanien), (4) Amanda Reagan (Australien), (5) Andrea Alonso Castuno (Spanien)
Mehr MUNDUS VINI BIOFACH Die Ergebnisse sind auch im Internet abrufbar unter www.mundusvini-biofach.de, unter der Rubrik »Ergebnisse«. Dort sind auch weitere sensorische und analytische Informationen verfügbar, unter anderem das Aromadiagramm des jeweiligen Weines. Die Sieger auf der BIOFACH: Die Siegerweine können in einer Verkostungszone in der »Erlebnis welt Wein« der diesjährigen BIOFACH (10.–13. Februar), Halle 7, Stand 731, probiert werden. Die Preisverleihung findet im Rahmen der BIOFACH am Mittwoch, den 10.2., um 12 Uhr in Halle 7, Stand 839, statt.
IV
Medaillenspiegel Medaillen gesamt
1
209
l Großes Gold
11
l Gold
108
l Silber
90
2
Deutsche Bioweine vorn Rang
Land
1
Deutschland
2
4
4
5
V
Großes Gold
5
Gold
33
Silber
33
Gesamt
71
Großes Gold
2
Gold
28
Silber
26
Gesamt
56
Großes Gold
1
Gold
22
Italien
3
3
Medaillen
Spanien
Silber
17
Gesamt
40
Großes Gold
1
Gold
9
Silber
7
Gesamt
17
Frankreich
MUNDUS VINI Biofach 2016
Oben: Schüler der Hotelfachschule Südliche Weinstraße, Edenkoben, servierten die verdeckten Proben Vor der Probe: MUNDUS-VINI-Vorstand Prof. Dr. Ulrich Fischer (1) und Director Degustation Christian Wolf (2) erläutern der Jury den Wett bewerb und die Verfahrensweise (3) Hinter den Kulissen: Serviervorbereitung der Weine (4) Entspannung zwischen Verkostungsrunden. Kleiner-Pausen-Talk und Gaumen-Neutralisierung mit Kaffee und Selters
1
2
3
4
VI
Die Siegerweine ARGENTINIEN
DEUTSCHLAND
GRUPO PEÑAFLOR www.micheltorino.com.ar
Baden
2015 Cuma Cabernet Sauvignon, rot l Gold
o. A.
PETER RIEGEL WEINIMPORT www.riegel.de Erzeuger: Weingut Jürgen von der Mark 2012 Spätburgunder S vom Löss trocken, rot l Silber 2014 Weißburgunder trocken, weiß l Silber
AUSTRALIEN South Australia
WEINGUT HELMUT CHRIST www.weingut-helmut-christ.de 2013 Silvaner Sekt b. A. Zero Dosage brut nature, weiß l Silber 10 – 25 €
10 – 25 €
5 – 10 €
SCHMIDT ÖKOLOGISCHES WEINGUT www.schmidt-weingut.de
KALLESKE WINES www.kalleske.com
2014 Grauburgunder trocken, weiß l Gold > 25 €
2013 Johann Georg Shiraz Barossa Valley, rot l Gold
> 25 €
WEINGUT ZÄHRINGER www.weingut-zaehringer.de
2014 Greenock Shiraz Barossa Valley, rot l Gold
> 25 €
2013 Vierlig Chardonnay Sekt b.A brut, weiß l Gold
2014 JMK Shiraz Barossa Valley, rot l Gold
> 25 €
2014 Moppa Shiraz Barossa Valley, rot l Gold
WINZERVEREIN HAGNAU www.hagnauer.de
> 25 €
2014 Hagnau Burgstall Grauer Burgunder trocken, weiß l Gold 5 – 10 €
CHILE SOCIEDAD VINÍCOLA MIGUEL TORRES www.migueltorres.cl
2014 Terra Consilium Rotling halbtrocken, rosé l Silber
2014 Las Mulas Cabernet Sauvignon Valle del Claro, rot l Gold 5 – 10 €
WEINGUT AM STEIN, LUDWIG KNOLL
2015 Las Mulas Sauvignon Blanc Valle del Claro, weiß l Gold 5 – 10 € VIÑA LUIS FELIPE EDWARDS, LTDA www.lfewines.com 2014 Rosa Blanca Cabernet Sauvignon / Carmenère Valle de Cachapoal, rot l Gold 5 – 10 €
2014 Randersacker Sonnenstuhl Rieslaner Trockenbeerenauslese edelsüß, weiß l Gold
WEINGUT JULIUSSPITAL www.juliusspital.de 2014 Vogelsburg Silvaner trocken, weiß l Silber
10 – 25 €
WEINMANUFAKTUR 3 ZEILEN www.3-zeilen.de
Mosel PETER MERTES www.mertes.de Erzeuger: EDEKA Weinkontor 2014 Bio Vegan Riesling trocken, weiß l Gold
< 5 €
WEINGUT OLLINGER-GELZ 5 – 10 €
2014 Perl Hasenberg Auxerrois Spätlese trocken, weiß l Silber 10 – 25 € 2014 Sehndorf Klosterberg Weißburgunder Spätlese trocken, weiß l Silber 5 – 10 €
> 25 €
2014 Stetten Stein Riesling VDP.Grosse Lage trocken, weiß l Silber > 25 € 2014 Stetten Stein Silvaner VDP.Grosse Lage trocken, weiß l Gold > 25 €
2014 Sehndorf Marienberg Grauer Burgunder Spätlese trocken, weiß l Silber 10 – 25 €
Nahe WEINGUT IM ZWÖLBERICH www.zwoelberich.de 2014 Weißburgunder feinherb, weiß l Silber
VII
5 – 10 €
2014 Rödelsee Küchenmeister Sauvignon Blanc trocken, weiß l Gold 10 – 25 €
Franken
Valle Central
2014 Las Mulas Carmenère Reserva Valle del Claro, rot l Gold 5 – 10 €
10 – 25 €
2014 Hagnau Burgstall Müller-Thurgau trocken, weiß l Silber 5 – 10 €
DIVINO NORDHEIM THÜNGERSHEIM www.divino-nordheim.de
2014 Stammheim Eselsberg Grauer Burgunder Spätlese trocken, weiß l Silber 10 – 25 € 2014 Volkach Kirchberg Silvaner Kabinett trocken, weiß l Gold 5 – 10 €
2013 Eduard Shiraz Barossa Valley, rot l Großes Gold
2015 Clarry’s Grenache / Shiraz / Mourvèdre Barossa Valley, rot l Silber 10 – 25 €
2014 Nordheim Vögelein Weißer Burgunder Spätlese trocken, weiß l Silber 10 – 25 €
10 – 25 €
MUNDUS VINI Biofach 2016 Pfalz PETER RIEGEL WEINIMPORT www.riegel.de Erzeuger: Weingut Christmann 2011 Spätburgunder Sandsteinterrassen trocken, rot l Gold 10 – 25 €
2013 Gewürztraminer Spätlese halbtrocken, weiß l Gold 5 – 10 €
2014 Scheurebe trocken, weiß l Gold
2014 Edition Papillon Premium Gimmeldingen Kapellenberg Riesling trocken, weiß l Gold
10 – 25 €
2014 Edition Papillon Premium Haardt Herzog Riesling trocken, weiß l Großes Gold 10 – 25 € 2014 Edition Papillon Premium Mußbach Glockenzehnt Grauburgunder trocken, weiß l Großes Gold 10 – 25 €
2014 Godramstein Münzberg Weißburgunder trocken, weiß l Silber 10 – 25 €
5 – 10 €
2014 Nußdorf Herrenberg Grauburgunder trocken, weiß l Gold 5 – 10 € 5 – 10 €
5 – 10 €
2014 Steinreich Riesling trocken, weiß l Großes Gold
10 – 25 €
Rheinhessen MOSELLAND WINZERGENOSSENSCHAFT www.moselland.de Erzeuger: Niersteiner Weingenossenschaft 2014 3 Talente Riesling feinherb, weiß l Silber
WEINGUT MOHR-GUTTING www.weingut-mohr-gutting.de 2014 Cabernet Blanc trocken, weiß l Silber
2011 Nußdorf Kaiserberg Spätburgunder trocken, rot l Großes Gold 10 – 25 €
< 5 €
5 – 10 €
2014 Lachen Kroatenpfad Riesling trocken, weiß l Silber 5 – 10 €
PETER RIEGEL WEINIMPORT www.riegel.de Erzeuger: Weingut Wittmann 2014 Riesling Vom Rotliegenden trocken, weiß l Großes Gold
WEINGUT MOTZENBÄCKER www.villaimparadies.de
WEINGUT HOTHUM www.hothum.com
2014 … dem Himmel so nah Ruppertsberg Reiterpfad Riesling Spätlese trocken, weiß l Silber 10 – 25 €
2012 Aspisheim Sonnenberg Portugieser trocken, rot l Gold 10 – 25 €
2014 Kirrweiler Mandelberg Chardonnay trocken, weiß l Silber 5 – 10 €
10 – 25 €
5 – 10 €
WEINGUT ISEGRIM-HOF www.isegrim-hof.de
2014 Gewürztraminer Spätlese trocken, weiß l Gold 5 – 10 €
2014 Ungstein Herrenberg Riesling Kabinett trocken, weiß l Silber 5 – 10 €
5 – 10 €
WEINGUT JEANNETTE EGER www.jeannette-eger.de 2014 JE Herxheim Honigsack Riesling Spätlese Goldberg trocken, weiß l Gold
2014 Grauburgunder trocken, weiß l Gold
2014 Muskateller Perlwein Blanc de Luki trocken, weiß l Silber 5 – 10 €
10 – 25 €
2014 Ungstein Herrenberg Riesling Spätlese Siebenmorgen trocken, weiß l Gold
2011 Böchingen Rosenkranz St. Laurent trocken, rot l Gold 10 – 25 €
10 – 25 €
2012 Masterpiece trocken, rot l Gold
2013 Bad Dürkheim Spielberg Riesling Spätlese trocken, weiß l Gold
2014 Ellerstadt Sonnenberg Gewürztraminer lieblich, weiß l Silber 5 – 10 €
2014 Muskateller feinherb, weiß l Silber
WEINGUT GERHARD SCHWARZTRAUBER www.schwarztrauber.com Erzeuger des Jahres national 2016
2014 Mußbach Eselshaut Riesling trocken, weiß l Gold
WEINHAUS HEINER SAUER www.weingut-sauer.com
2014 Friedelsheim Kreuz Sauvignon Blanc trocken, weiß l Silber 5 – 10 €
WEINGUT ALTER ZOLLBERG www.alterzollberg.de
2014 Riesling S trocken, weiß l Gold
WEINGUT KESSELRING www.weingut-kesselring.de
5 – 10 €
2014 Riesling Spätlese Alte Reben trocken, weiß l Silber
> 25 €
2014 Ruppertsberg Reiterpfad Riesling Spätlese in Mondeiche gereift trocken, weiß l Silber
> 25 €
2014 Ruppertsberg Reiterpfad Riesling Spätlese Mauer trocken, weiß l Silber 10 – 25 € WEINGUT OBERHOFER www.weingutoberhofer.de
10 – 25 €
2014 Gewürztraminer Spätlese Edition trocken, weiß l Gold 5 – 10 €
VIII
2014 Bingen Schloßberg Schwärtzerchen Riesling trocken, weiß l Gold 10 – 25 € WEINGUT KLAUS WENDEL www.wein-wendel.de 2014 Judith’s Pfeddersheim Sankt Georgenberg Riesling trocken, weiß l Gold
5 – 10 €
WEINGUT KNOBLOCH www.weingut-klausknobloch.de 2014 Feueropal Westhofen Steingrube Grauer Burgunder trocken, weiß l Silber
5 – 10 €
Die Siegerweine WEINGUT KRUG’SCHER HOF www.villaimparadies.de 2014 Bechtheim Rosengarten Riesling Spätlese trocken, weiß l Gold 10 – 25 € 2014 Gau-Odernheim Herrgottspfad Riesling Spätlese trocken, weiß l Gold 10 – 25 € 2014 Riesling Kabinett trocken, weiß l Silber 2014 Sauvignon Blanc trocken, weiß l Silber
Württemberg
sonstige Deutschland
SCHLOSSGUT HOHENBEILSTEIN www.schlossgut-hohenbeilstein.de
SEKTMANUFAKTUR SCHLOSS VAUX www.schloss-vaux.de
2012 Hohenbeilstein Schloßwengert Lemberger VDP.Grosse Lage trocken, rot l Gold 10 – 25 €
2013 Vaux Pinot Blanc Deutscher Sekt brut, weiß l Gold 10 – 25 €
2012 Hohenbeilstein Schloßwengert Spätburgunder VDP.Grosse Lage trocken, rot l Gold 10 – 25 €
WEINGUT ALTER ZOLLBERG www.alterzollberg.de Zoll Secco Gewürztraminer trocken, weiß l Gold
5 – 10 €
2012 Pinot blanc de noirs Sekt b.A brut, rosé l Silber
5 – 10 €
10 – 25 €
10 – 25 €
2013 Hohenbeilstein Schloßwengert Weißburgunder VDP.Grosse Lage trocken, weiß l Gold 10 – 25 €
FRANKREICH
WEINGUT HOFLÖSSNITZ www.hofloessnitz.de
WEINGUT HAUG www.weingut-haug.de
COOP. SOCIETE COOPERATIVE AGRICOLE WOLFER www.wolfberger.com
2014 Radebeul Johannisberg Cabernet Blanc trocken, weiß l Silber 10 – 25 €
2014 Lindau Spitalhalde Solaris trocken, weiß l Silber
Sachsen
Der Anfang.
5 – 10 €
Alsace
2014 Riesling AOP Alsace, weiß l Gold
5 – 10 €
AOC Cremant d’Alsace, brut, weiß l Gold
5 – 10 €
Von hier. Von uns.
Die Vollendun Vollendung.
Entdecken Sie das Beste aus Württemberg: Zum Beispiel diesen fein-würzigen Zweigelt mit seinen Kirscharomen und
feinen Gerbstoffen im Abgang. Ein ausgesuchter Qualitätswein!
Remstalkellerei eG
www.remstalkellerei.de
MUNDUS VINI Biofach 2016 Bordeaux
Rhône
Apulien
CHÂTEAU DUDON www.chateau-dudon.fr
SCEA PAUL COULON ET FILS www.beaurenard.fr
AGRINATURA
2013 AOP Sauternes, weiß l Gold
2014 Domaine de Beaurenard AOP Rasteau, rot l Gold 10 – 25 €
10 – 25 €
andere Frankreich
Champagne
ATTILON (DOMAINE) – [SCEA DE ROUX-CAVARD] www.attilon.fr
CHAMPAGNE FLEURY www.champagne-fleury.fr
2013 Le „A“ Méditerranée IGP, rot l Silber
2005 Boléro AOC Champagne, extra brut, rosé l Gold
> 25 €
Blanc de Noirs AOC Champagne, brut, rosé l Großes Gold
> 25 €
BADET CLÉMENT ET CO www.badetclement.com
> 25 €
2014 Douce Nature Merlot Vin de France, rot l Silber
Rosé de Saignée AOC Champagne, brut, rosé l Silber
5 – 10 €
2013 Parco Marano Nero di Troia Castel del Monte DOC, rot l Silber 10 – 25 € CANTINE SAN MARZANO www.cantinesanmarzano.com 2013 Naca Primitivo IGP, rot l Gold CASA VINICOLA BOTTER CARLO & C www.botter.it 2014 Vinistella IGT Passito, rot l Silber
5 – 10 €
BASSAC www.domaine-bassac.com
Nature de Solemme AOC Premier Cru, brut nature, rosé l Gold > 25 €
2014 Côtes de Thongue IGP, rot l Silber
5 – 10 €
2014 Merlot Côtes de Thongue IGP, rot l Silber
PETER RIEGEL WEINIMPORT www.riegel.de
5 – 10 €
2014 Duca d’Ascoli Nero di Troia IGT, rot l Gold
PETER RIEGEL WEINIMPORT www.riegel.de Erzeuger: Mas des Quernes 2013 la villa romaine AOP Languedoc Terrasses du Larzac, rot l Gold 10 – 25 € 2013 Le Querne AOP Languedoc Terrasses du Larzac, rot l Gold > 25 €
2013 Notte Rossa Primitivo IGP, rot l Gold
GRIECHENLAND
Friaul
Thessalien
CASA VINICOLA SARTORI www.sartorinet.com Erzeuger: Mont’Albano 2014 Pinot Grigio Friuli Grave DOC, weiß l Silber
EVANGELOS TSANTALIS A.E www.tsantali.com 2013 Pantheon Rapsani, rot l Silber
2013 Falgarias AOP Faugères, rot l Silber
Provence DELINAT www.delinat.com 2010 Château Duvivier Les Mûriers AOP Coteaux Varois en Provence, rot l Silber 10 – 25 €
5 – 10 €
5 – 10 €
Latium
Abruzzen
VILLA CAVICIANA Erzeuger: Società Agricola Villa Caviciana S.S 2009 Maddalena Aleatico IGT, rot l Gold
> 25 €
CANTINA ORSOGNA DI O.V. ORSOGNA www.orsognawinery.com
2010 Faustina IGT, rot l Gold
> 25 €
2012 Eleonora IGT, rot l Gold
10 – 25 €
ITALIEN
> 25 €
< 5 €
5 – 10 €
2014 Les ruches AOP Languedoc Terrasses du Larzac, rot 10 – 25 € l Gold SCV LES CRUS FAUGERES www.mas-olivier.eu
o. A.
OSM
CHAMPAGNE SOLEMME www.champagnesolemme.fr
Languedoc- Roussillon
5 – 10 €
2014 Civitas IGT, weiß l Silber
5 – 10 €
2012 Letizia Cabernet Franc / Cabernet Sauvignon / Merlot IGT, rot l Großes Gold 10 – 25 €
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SANTA TRESA www.santatresa.com
Piemont VITE COLTE www.vitecolte.it
2014 Nivuro Nero d’Avola / Perricone Feudo di Santa Tresa, rot l Gold 5 – 10 €
2014 Rosse Fuoco Barbera d’Asti DOCG, rot l Gold 5 – 10 €
Toskana Sizilien
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DELINAT www.delinat.com 2012 Bonarossa IGP, rot l Gold
2011 Il Conventino Vino Nobile di Montepulciano DOCG, rot l Silber 10 – 25 € 5 – 10 €
2014 Conterocca IGT, rot l Gold
DI GIOVANNA AZIENDA AGRICOLA BIOLOGICA www.di-giovanna.com
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2013 Di Giovanna Nerello Mascalese IGP, rot l Silber 10 – 25 € 2013 Di Giovanna Nero d’Avola IGP, rot l Gold
2012 Do ut Des Sangiovese / Merlot / Cabernet Sauvignon IGT, rot l Gold 10 – 25 €
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ENOITALIA www.enoitalia.com 2014 Nero d’Avola IGT, rot l Gold
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FATTORIA LA VIALLA DI G.A.& B.LO FRANCO SOC. AGR. SEMPLICE www.lavialla.it Erzeuger des Jahres international 2016 2007 Casa Conforto Chianti Riserva DOCG, rot l Gold
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2007 Occhio di Pernice Vin Santo del Chianti DOC, weiß l Gold 5 – 10 € 2010 Barriccato Rosso di Toscana IGT, rot l Gold
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2010 Occhio di Pernice Vin Santo del Chianti DOC, rot l Gold 10 – 25 € 2010 Torbolone Rosso di Toscana IGT, rot l Gold 2011 DOC Vin Santo del Chianti, weiß l Großes Gold 2011 Vin Santo del Chianti DOC, weiß l Silber 2012 Casa Conforto Chianti DOCG Riserva, rot l Silber 2012 Casal Duro IGT Rosso di Toscana, rot l Gold
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Etoile filante Crémant de Luxembourg AOP brut, weiß l Silber 10 – 25 €
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2014 Prosecco DOC TV Collio, brut, weiß l Silber
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Alentejo HERDADE DE SÃO MIGUEL www.herdadesaomiguel.com 2014 Art Terra Touriga Nacional / Syrah IGP Alentejano, rot l Silber 10 – 25 € SOC. AGRÍCOLA DA CALHA DO GROU, www.amoreiradatorre.com
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2012 L’Abbandonato Sangiovese Montecucco DOCG, rot l Silber 10 – 25 € 2013 Casa Rossa Rosso di Toscana IGT, rot l Silber
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2013 Colli dell’Uccellina Morellino di Scansano DOCG, rot l Gold 10 – 25 € PETER RIEGEL WEINIMPORT www.riegel.de Erzeuger: Fattoria Casaloste 2011 Chianti Classico DOCG, rot l Silber
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BODEGAS SOBRENO
2012 Uno de Mil Tempranillo / Petit Verdot La Mancha DO, rot l Gold 10 – 25 € 2013 Roble Tempranillo / Petit Verdot Vino de la Tierra, rot l Gold 10 – 25 €
Minho
2015 Lobetia Tempranillo Vino de la Tierra, rot l Silber
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2015 Viento Aliseo Viognier La Mancha DO, weiß l Silber 5 – 10 €
2013 Covela Chardonnay / Arinto / Avesso Reserva IGP Minho, weiß l Gold > 25 €
FINCA MANZANARES www.vinospalarea.com 2014 Palarea Vino de la Tierra, rot l Gold
SPANIEN BODEGAS ROBLES www.bodegasrobles.com
PX Pedro Ximénez Montilla-Moriles DO, weiß l Gold
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GONZÁLEZ BYASS www.gonzalezbyass.com Erzeuger: GONZÁLEZ BYASS – FINCA CONSTANCIA 2013 Finca Constancia Entre Lunas Tempranillo Vino de la Tierra, rot l Gold 10 – 25 €
Andalusien
Fino Pedro Ximénez Montilla-Moriles DO, weiß l Gold
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HAMMEKEN CELLARS www.hammekencellars.com
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2014 Flor del Montgó Tempranillo Vino de la Tierra, rot l Silber 10 – 25 €
Aragonien
WEIN & VINOS www.vinos.de
BODEGA VILLA D’ORTA www.bodegavilladorta.com 2013 Tinto Roble Cabernet Sauvignon / Merlot Somontano DO, rot l Gold 2014 Merlot Somontano DO, rot l Gold
2014 Dos Puntos Vino de la Tierra, rot l Silber 5 – 10 €
BODEGAS VERDÚGUEZ www.bodegasverduguez.com 2014 Imperial Toledo Tempranillo La Mancha DO, rot l Silber < 5 €
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2014 Finca Sobreno Tempranillo Toro DO, rot l Silber
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Katalonien ALBET I NOYA www.albetinoya.cat 2007 Barrica 21 DO, brut, rosé l Gold
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Erzeuger: Mas Igneus 2012 Coster de l’Ermita Grenache Priorat DOQ, rot l Gold > 25 € DELINAT www.delinat.com Erzeuger: Albet I Noya 2010 Martí Penedès DO Reserva, rot l Gold
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DOMINI DE LA CARTOIXA, www.closgalena.com 2011 Galena Priorat DOQ, rot l Großes Gold
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2013 Formiga de Vellut Priorat DOQ, rot l Gold
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Erzeuger: Vinnico / Hammeken Cellars 2014 Flor del Montgo Tempranillo Vino de la Tierra, rot 5 – 10 € l Gold
JEAN LEON, www.jeanleon.com 2014 Jean Leon 3055 Merlot / Petit Verdot Penedès DO, rot l Silber 5 – 10 €
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Kastilien-La Mancha
2014 Finca 8 Tempranillo Toro DO, rot l Silber
Kastilien-León ARRIEZU VINEYARDS (BLORALIX S.L.) www.arriezuvineyards.com 2014 JFArriezu Verdejo Rueda DO, weiß l Silber
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PETER RIEGEL WEINIMPORT www.riegel.de Erzeuger: Hidalgo Albert 2013 Fina 1270 A Vuit Priorat DOQ, rot l Gold
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WEIN & VINOS www.vinos.de Erzeuger: Celler de Capganes 2013 Les Taules Montsant DO, rot l Silber
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Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge, Abbildungen, Illustrationen, Karten und Pläne sowie die Darstellung der Ideen sind urheberrechtlich geschützt. Eine Verwertung gleich welcher Art, einschließlich des Nachdrucks, kann nur mit schrift licher Genehmigung des Verlages erfolgen. Dies gilt auch für Aufnahmen in elektronische Datenbanken und Vervielfältigungen auf Datenträgern wie CDROM, DVD etc.
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In Antwerpen trinkt man Bolleke
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Im Porträt: Bitburger-Boss Jan Niewodniczanski
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Braukunstkeller meldet Insolvenz an
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Auf der Suche nach Extremen
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Online-Marktplätze: Wie gut läuft das Geschäft?
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MIT DER INSOLVENZ der Braukunstkeller GmbH, Michelstadt, verabschiedet sich ein Craftbrauer der ersten Stunde in Deutschland vom Markt. Mehrheitsgesellschafter und Kapitalgeber Eduard Rosin erhebt gegen Braukunstkeller-Geschäftsführer Alexander Himburg schwere Vorwürfe. Himburg habe bewusst Gläubiger getäuscht und, obwohl das Unternehmen bereits zahlungsunfähig war, weiterhin Leistungen bezogen. Himburg habe die Michelstädter Bier GmbH um mehr als 80.000 Euro betrogen, sagt Rosin. Zum Insolvenzverwalter ist RA Dr. Bastian Messow aus Michelstadt bestellt worden. om
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DIE ZAHL
EDEKA Das Kartellamt sagte Nein zur Übernahme der Tengelmann-Filialen, aber nach jetzigem Stand geht der LEH-Deal doch über die Bühne. Nicht nur der Getränkefachgroßhandel ist hoch alarmiert
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COCA-COLA will seine SteviaVariante „Life“ ab März mit einem deutlich niedrigeren Zuckeranteil anbieten. Hauptkritik an dem im Frühjahr 2015 eingeführten Softdrink war der relativ hohe Kaloriengehalt gewesen. So sollen bei der neuen Coca-Cola Life statt bislang 37 Prozent jetzt 50 Prozent des enthaltenen Zuckers durch Stevia-Extrakt ersetzt werden. Der Relaunch soll bundesweit von einer breit angelegten Marketingkampagne (u.a. mit TVSpots, Außenwerbung, Digitalund Printwerbung) begleitet werden. les
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Michael Bartholl verlässt die MinAG MICHAEL Bartholl, seit fünf Jahren Vorstand der Mineralbrunnen AG, will nicht ins Karlsberg International Getränkemanagement wechseln und verlässt damit die MinAG. Bartholl, der in seinen Jahren als MinAGVorstand entscheidend die e r fo l g re i c h e Restrukturierung des Unternehmens vorangetrieben hatte, will „aufgrund des zukünftig eingeschränkten Aufgaben- und Verantwortungsspektrums einer neuer beruflichen Herausforderung nachgehen“, teilt die MinAG mit. Mit der Ende November beschlossenen Umwandlung der Gesellschaft in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) entfällt die Funktion des Vorstands künftig bei dem Brunnen. les
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ie zu erwartende so der Bonner Professor. Das ArÜbernahme der beitsplatz-Argument rechtfertigt Tengelmann-Filialen aber auch aus Sicht von GFGHGünther durch die Edeka- Bundesverbandschef Gruppe erhitzt die Guder nicht eine noch stärkere Gemüter: Während die Gewerk- Machtkonzentration im LEH. schaften die angekündigte, mit Roeb bringt zudem ein weiteres massiven Auflagen versehene Mi- Argument gegen ein Ja zu der Tennistererlaubnis von gelmann-ÜbernahWirtschaftsminister me durch Edeka ins Sigmar Gabriel als Die Entschei- Spiel: „Es ist vor alSieg der Arbeitnehlem eine verpasste dung aus Berlin mer feiern, befürchChance für den Aufist rein politisch ten Zulieferer und bau eines wenigsmotiviert der Getränkehandel tens annähernd gromassive Folgen für ßen Zweiten“, analyProf. Dr. Thomas Roeb, den ohnehin schon siert Roeb mit Blick Handelsexperte auf Rewe. Denn die stark konzentrierten Tatsache, dass EdeLEH-Markt. Für Handelsexperte Prof. Dr. ka den Marktkonkurrenten weit Thomas Roeb ist klar: „Die Ent- überholt habe, läge nicht an den scheidung des Wirtschaftsminis- besseren Ergebnissen, sondern teriums ist eine rein politisch vor allem an „geschickten Überles motivierte Entscheidung. Gabriel nahmen“. Siehe Titelthema Seite 6 will keine Arbeitsplatzverluste“,
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Der Markt für Bio-Lebensmittel boomt – außer in Bio-Märkten. Bei Alnatura etwa hat es Biowein noch schwer
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B
iowein kommt nur langsam voran im deutschen LEH. Vor allem scheint er wie eingemauert in engen Preisschienen. Im Discount dominiert weiterhin die 2-Euro-Liga. Hier sind zum Beispiel Tempranillo VdT für 1,99 Euro (Penny) oder Montepulciano d’Abruzzo für 2,19 Euro (Aldi Süd) zu finden. Im Vergleich hierzu erscheint das dauerhafte Angebot eines Côtes du Rhône für 3,99 Euro bei Lidl geradezu mutig. »Unsere Biowein-Umsätze mit Lidl sind stabil und spielen dort eine Rolle beim Upgrading des Weinangebots«, zeigt sich Steffen Petermann zufrieden. Er ist Exportleiter bei der Union des Vig-
38
nerons des Côtes du Rhône (Cellier des Dauphins). Niedriger Preiseinstieg. Im klassischen LEH werden überwiegend Rebsortenweine in der Preisschiene von 4 bis
Der Preisverfall für Bioweine in Spanien wirkt auch auf dem deutschen Markt: Penny drückt seine Bioweine in der Aktion von billig auf billiger
5 Euro angeboten, zum Beispiel Tempranillo, Merlot, Chardonnay, Dornfelder, Riesling. Und selbst bei den spezialisierten Bio-Händlern spielt der Preiseinstieg die Hauptrolle. Die Mittelklasse von 5 bis 8 Euro ist noch einigermaßen vertreten, aber darüber wird die Luft dünn. An dieser Situation hat sich in den letzten Jahren wenig verändert. Überraschend ist das vor allem deswegen, weil in anderen Abteilungen wie etwa bei Käse, Fleisch und insbesondere bei Kosmetik die Bio-Angebote in den hohen und höchsten Preisregionen angesiedelt sind. Gleichzeitig ist unter den deutschen und internationalen Top-Wein-Produzenten der Bio-Anbau weit verbreitet. So
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Internationale Fachmesse für Weine und Spirituosen
Düsseldorf, Germany www.prowein.de
ist etwa beim VDP jeder vierte Betrieb mit einem Bio-Zertifikat ausgestattet. Nachgehakt. Ein Schlaglicht auf die derzeitige Einstellung der Verbraucher zum Thema Biowein wirft eine neue Studie, die im Auftrag der Millésime Bio erstellt wurde. Das ist die führende Biowein-Messe, die seit 23 Jahren regelmäßig im Januar in Montpellier die Messesaison einläutet. Durchgeführt wurde die Studie vom Marktforschungsinstitut Ipsos. Die Befragungen wurden in Frankreich, Deutschland und Großbritannien durchgeführt sowie erstmals in Schweden. Deutliches Zeichen für die wachsende Bedeutung des skandinavischen Marktes. In jedem der vier Länder wurden etwa 1.000 repräsentativ ausgewählte Personen befragt. Überraschenderweise war der Anteil derjenigen, die gerne Wein trinken, in Schweden mit 72 Prozent am höchsten, in Deutschland mit 64 Prozent am niedrigsten. Auch beim Konsum von Biowein liegen die Schweden vorn: mehr als jeder Zweite hat schon einmal einen Öko-Tropfen genossen. In Deutschland ist es noch nicht mal jeder Dritte.
13.-15.03.2016
INTERNATIONAL WINE BUSINESS Die ProWein 2016 ist die Leitmesse der internationalen Wein- und Spirituosenbranche. Sie ist der wichtigste Termin für Fachbesucher aus Handel und Gastronomie. Es erwarten Sie:
Neues Outfit Die Kellerei Mertes hat ihre Range »Biorebe« einem Relaunch unterzogen
rund 6.000 Aussteller aus 50 Ländern an einem Ort die international größte Wein- und Spirituosenauswahl Weine aus über 320 Anbauregionen aus der ganzen Welt vielseitige Verkostungszonen ein attraktives Rahmenprogramm mit über 500 informativen Fachveranstaltungen Online-Tickets unter: www.prowein.de/ticket1
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Messe Düsseldorf GmbH Postfach 10 10 06 _ 40001 Düsseldorf _ Germany Tel. + 49 (0)2 11/45 60-01 _ Fax + 49 (0)2 11/45 60-6 68
www.messe-duesseldorf.de
WEINHandel Biowein
Matthias Willkomm
Peter Riegel
Alois Scholler
Steffen Becker
Daniele D’Ambrosio
Geschäftsführer Peter Mertes, Bernkastel-Kues
Inhaber von Peter Riegel Bioweine, Orsingen (Bodensee)
Vertriebsdirektor Schenk GmbH, Baden-Baden
Bereichsleiter Einkauf / Category Manager Getränke Tegut, Fulda
Sortimentsmanager für alkoholische Getränke Alnatura, Bickenbach
War 2015 bei Ihnen ein gutes Jahr für die Vermarktung von Biowein?
Wir sind mit den Biowein-Umsätzen des letzten Jahres durchweg zufrieden. Auch aufgrund des Erfolgs unseres relativ jungen Biolabels »Landlust« verzeichnen wir erneute Umsatz-Zuwächse.
Wir haben sehr solide Zuwächse zu verzeichnen. Die Bereiche Weinfachhandel und Gastronomie wachsen ebenfalls stark.
Wir werden das Jahr 2015 etwas schwächer abschließen als das Vorjahr. Jedoch haben sich die Bioweine aus Chile von unserem Partner Emiliana mit Fair-TradeSiegel und den Nachhaltigkeitsaspekten weiterhin positiv entwickelt.
Wir haben durch Veränderungen im Sortiment und beim Aktionsgeschäft ein deutliches Wachstum im Umsatz mit Biowein zu verzeichnen. 25 Prozent unseres Weinumsatzes machen wir mit Biowein. Wir haben von international bekannten Weinerzeugern Bioweine ins Sortiment aufgenommen (Cecchi Natio Bio, Osbourne Bio, Freixenet Bio-Cava).
Wir sind im Großen und Ganzen zufrieden. Die Umsatzentwicklung der Warengruppe Wein entspricht der Entwicklung der Alnatura-Super- Natur-Märkte.
Hält der Trend zu deutschem Wein im BioSegment an?
Weine deutscher Herkunft stehen bei den Verbrauchern weiterhin hoch im Kurs. Dieser Trend trifft ebenso auf das Bio-Segment zu.
Ja, sowohl 2014 als auch 2015 hatten wir bei deutschen Weinen ein deutlich zweistelliges Umsatzwachstum.
Wir haben ein deutliches Wachstum im Bereich Franken und Rheingau. Das gilt sowohl für konventionelle als auch für Bioweine.
Aus unserer Sicht ein klares »Ja!« Wir haben das Sortiment an deutschen Weinen weiter ausgebaut und beziehen jetzt von acht deutschen Bio-Winzern direkt. Durch die Verlagerung des Sortimentsschwerpunkts auf mehr deutsche Weine haben diese natürlich einen großen Sprung gemacht.
Wie sind nach Ihrer persönlichen Einschätzung die Aussichten des Bioweins in der Zukunft?
Mittlerweile ist der Konsum ökologischer Erzeugnisse ein Trend, der fest im Mainstream verankert und auch in der Weinwirtschaft angekommen ist. Als Deutschlands größter Bioweinlieferant begrüßen wir diese Entwicklung und arbeiten weiterhin daran, das Segment mit unseren Weinen voranzubringen.
Wir freuen uns auf den Jahrgang 2015. Übersee läuft sehr gut, vor allem die Kombination »fair« und »bio«. Frankreich führt immer mehr ein Eigenleben und entfernt sich immer stärker von den anderen Märkten.
Bioweine werden eine immer größere Verbreitung finden. Dabei hilft die Tatsache, dass der Aufwand, von konventionell auf Bio umzustellen, nicht so groß ist wie in anderen Sortimentsbereichen.
Ich sehe die Potenziale von deutschem Biowein vor allem im Preis einstieg noch lange nicht ausgeschöpft. Auch das Thema der digitalen Weinberatung ist im Handel noch nicht zufriedenstellend umgesetzt. Wir werden im kommenden Jahr hierzu einen Test in einigen Filialen machen.
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Die Bioweine haben einen festen Platz im Sortiment des Handels. Die besten Aussichten haben Weine mit einem Zusatznutzen wie »vegan«, »Fair Trade«, siehe Emiliana.
Weinwirtschaft 3/2016
Fazit der Studie stellt Patrick Guiraud, Präsident von SudVinBio fest: »Nachdem wir uns in den letzten Jahren darauf konzentriert haben, die Produzenten vom Bio-Anbau zu überzeugen, müssen wir uns jetzt verstärkt um die Verbraucher kümmern, um ihnen die Vorteile des Bioweins zu erklären.«
»Birnauer«: unter dieser Marke bietet Peter Riegel jetzt Weine aus seiner Heimatregion Bodensee an
FOTO: CC-by-sa Jan Hagelskamp1
Ein gutes Image bescheinigen dem Biowein in Frankreich und Schweden fast drei von vier Befragten. In Deutschland sind es jedoch nur 58 Prozent. Überproportional vertreten sind beim BioweinKonsum Frauen und Verbraucher unter 35 Jahren. Ihr Anteil beträgt bei den regelmäßigen Weintrinkern lediglich 15 Prozent. Bei den Freunden des Bioweins sind es dagegen 22 Prozent. Fünf von sechs deutschen Biowein-Konsumenten finden es in Ordnung, für den Öko-Anbau einen Aufpreis zu bezahlen. Wobei der Mehrpreis von jenen am geringsten eingeschätzt wird, die regelmäßig Biowein konsumieren. Alles in allem zeigt die Studie jedoch, dass Biowein von den Verbrauchern bei Weitem noch nicht so wahrgenommen und geschätzt wird, wie das bei vielen anderen Bio-Produkten der Fall ist. Als
Bio hat Konjunktur. Währenddessen boomt der Bio-Konsum, allen voran in den USA. Im Jahr 2014 wuchs der BioMarkt in den Vereinigten Staaten um 11 Prozent und erreichte einen Wert von 35,9 Mrd. US-Dollar (29,5 Mrd. Euro). Der Bio-Anteil am gesamten Lebensmittelumsatz liegt bei knapp 5 Prozent, heißt es von Seiten der Organic Trade Association (OTA). Somit ist der Umsatz mit Bio-Produkten in den USA wertmäßig höher als in allen EU-Staaten zusammen. Der deutsche Bio-Markt legte im Jahr 2014 um 4,8 Prozent auf 7,91 Mrd. Euro zu. Frankreich holt derweil kräftig auf. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Umsätze 2014 um 10 Prozent auf knapp 5 Mrd. Euro. Der schwedische Bio-Markt ist im gleichen Jahr förmlich explodiert. Er legte stolze 38 Prozent zu und erreichte einen Marktanteil von 5,6 Prozent. Sogar bei 8 Prozent liegt die Bio-Quote in Dänemark. Die höchsten Pro-Kopf-Bio-Ausgaben Europas reklamieren aber die Schweizer für sich. Sie liegen bei 269 Franken (223 Euro).
Auch bei Dennree läufts gut: Die Bio-Kette konnte ihren Umsatz 2015 mit ihren 161 Läden und dem Großhandelsgeschäft um 14 Prozent steigern
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Familienstreit. Beim Geld hört die Freundschaft auf, auch unter Gleichgesinnten und Familienmitgliedern. Dm-Gründer Götz Werner und Alnatura-Gründer Götz Rehn verbindet nicht nur die anthroposophische Weltanschaung, beide sind auch verschwägert. Der Name »Alnatura« soll aus einer Arbeitsgruppe namens »Trifolio« hervorgegangen sein, der neben Werner und Rehn auch der ehemalige Tegut-Inhaber Wolfgang Gutberlet angehörte. Aus dieser Arbeitsgruppe enstand auch der unbefristete Kooperationsvertrag von Alnatura und Dm. Alnatura war bis 2014 Exklusivlieferant für Bioprodukte von Dm. Der Biomarkt wächst zwar, der Eintritt von anderen Lebensmittelketten und Dis42
countern hat aber den Druck auf die Preise erhöht. Im Jahr 2014 begann Dm mit dem Aufbau einer eigenen Bio-Eigenmarke und listet seitdem immer mehr Alnatura-Produkte aus. Das trifft Alnatura hart. Schätzungen nach betrug den Dm-Anteil am Gesamtumsatz vor Beginn der Auslistungswelle ein Drittel bis die Hälfte. Daraufhin sah sich Alnatura nach neuen Kunden um und fand sehr schnell in
Alnatura – eine der bekanntesten Marken im deutschen Bio-Markt: Um sie wird vor Gericht gestritten
Edeka einen neuen Abnehmer, in Österreich ist unter anderem Billa ein neuer Partner. Anfang Januar wurde nun bekannt, dass Alnatura den Kooperationsvertrag mit Dm gekündigt hat, dass Dm aber auf dessen Einhaltung besteht. Der Vertrag soll einen Passus enthalten, der Dm Mitspracherechte beim Vertrieb von Alnatura-Produkten einräumt. Gegen die Kündigung klagt nun Dm, und legt noch einen drauf: Götz Werner, und auch Wolfgang Gutberlet, machen Götz Rehn nun den Markennamen »Alnatura« streitig und erheben Anspruch darauf. Die Verfahren laufen noch. Fazit. Gerade in Deutschland ist das Image des Bioweins noch lange nicht so positiv wie das anderer Bio-Produkte. Der internationale Bio-Boom hält an. Gleichzeitig wird der Verteilungskampf am Markt härter. WOLFRAM RÖMMELT/HA
»Begrenztes Angebot in Deutschland« Über die Lage auf den Haupt-Beschaffungsmärkten für Biowein, Deutschland, Italien und Spanien, sprachen wir mit José Serrano, Einkaufsleiter bei Peter Riegel, Orsingen (Bodensee) Wie ist derzeit die Situation auf dem Fassweinmarkt in Spanien, dem größten Produzenten von Biowein? Das Angebot ist in Spanien schon seit einigen Jahren größer als die Nachfrage. Deswegen verkaufen vor allem Kooperativen Teile ihres Bioweins als konventionelle Ware. Die Qualitäten sind sehr unterschiedlich. Wir kaufen zum Beispiel in La Mancha wegen der besseren Qualität bei der Kooperative San Isidro, obwohl die Preise dort deutlich höher sind. In Italien wächst die Bio-Rebfläche kontinuierlich. Wie wirkt sich das auf den Fassweinmarkt aus? Das Angebot ist sehr groß. Die Preise sind aber stabil. Einzige Ausnahme ist Primitivo. Der ist knapp und teuer. Die Preise sind in Italien im Schnitt höher als in Spanien. In Frankreich sprechen viele von einer Trendwende auf dem Markt. Spüren Sie etwas davon? Ja, die Inlandsnachfrage ist dort sehr groß. Die Preise sind deutlich gestiegen. Vor allem bei Rebsortenweinen und Rosé. Die Qualitäten sind durchweg gut bis sehr gut. Viele Betriebe haben traditionelle Sorten wie Grenache und Carignan ausgerissen und durch moderne Sorten ersetzt. Wir zahlen heute für einen Chardonnay doppelt so viel wie für einen Carignan. Aber auch die traditionellen Sorten werden jetzt knapp und steigen im Preis.
FOTO: Ziegler
Der deutsche Bio-Fachhandel wuchs mit 9,6 Prozent überproportional und steigerte seinen Anteil am gesamten Bio-Markt auf 33 Prozent. Deutlich über dem Marktdurchschnitt lagen auch die Wachstumsraten der Branchenführer Alnatura und Dennree. So gab Alnatura für das im September abgeschlossene Geschäftsjahr einen Zuwachs von 10 Prozent auf 760 Mill. Euro bekannt. Das Einzelhandelssegment des Unternehmens wuchs auf 98 eigene Märkte. Dennree meldete für das Geschäftsjahr 2014 einen Umsatzzuwachs von 14 Prozent auf 710 Mill. Euro. Dazu trugen neben dem Großhandelsgeschäft die 161 Märkte in Deutschland bei, darunter 22 Neueröffnungen im letzten Jahr. Auch für die ersten neun Monate des Jahres 2015 zeigen die BioMarkt-Daten deutlich nach oben. Der Fachhandel meldet ein Wachstum von 10,9 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahres-Zeitraum. Derweil wird der Kampf um Margen und Marktanteile härter. Beispielhaft zeigt sich das an der Beziehung zwischen der Drogeriemarktkette Dm und Alnatura, die sich nach gemeinsamen Anfängen und 30 Jahren Zusammenarbeit zur Zeit vor Gericht streiten.
FOTO: CC-by-sa 4028mdk09/wikimedia
WEINHandel Biowein
Hält der Trend zu den deutschen Weinen immer noch an? Die deutschen Weine wachsen bei uns weiterhin überproportional. Das Fassweinangebot ist derzeit aber leider begrenzt. Die Biowein-Preise orientieren sich in Deutschland stets am konventionellen Markt. Der Bio-Aufschlag liegt in der Regel bei 30-40 Euro pro Hektoliter.
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WEINHandel Analytics
Trinkweinbilanz 2014/2015 Die alljährlich neu berechnete Trinkweinbilanz gibt einen Überblick zum mengenorientierten Gesamtabsatz an Still- und Schaumweinen auf dem deutschen Inlandsmarkt. Was hat sich getan?
15%
Schaumweine
43%
deutscher Stillwein
57%
ausländischer Stillwein
0,5%
48% 37%
deutscher Stillwein
ausländischer Stillwein
Stillweinmarkt
Rückgang Gesamtabsatz
a)
b)
c)
a) Der deutsche Inlandsmarkt verteilt sich auf 37 Prozent deutsche und 48 Prozent ausländische Stillweine sowie 15 Prozent Schaumweine b) Bei ausschließlicher Betrachtung des Stillweinmarkts sind 43 Prozent deutsche und 57 Prozent ausländische Stillweine c) Der Gesamtabsatz lag im Weinjahr 2014/2015 um 0,5 Prozent unter dem Vergleichswert der Vorjahresperiode
Entwicklung des Weinkonsums
3,6
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4,2
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1,0
4,4
Betrachtet man die Entwicklung des durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauchs der Deutschen im Laufe der Jahrzehnte, kann man seit den 1980er-Jahren keine gravierenden Schwankungen feststellen. Im Durchschnitt wurden im Weinjahr 2014/2015 pro Person 20,5 Liter Stillwein und 3,6 Liter Schaumwein konsumiert.
»Wertorientierte Daten berücksichtigen« Die Trinkweinbilanz ist die einzige Weinmarktstudie, die die Gesamtweinmarktentwicklung, unabhängig von einzelnen Vermarktungskanälen, erfasst. Sie beinhaltet summarisch alle Absatzwege auf dem Inlandsmarkt, angefangen beim Direktweinabsatz an den Endverbraucher ab Weingut oder Winzergenossenschaft, über den Weineinkauf im Fach-, Lebensmittel- und Versandhandel bis hin zur Gastronomie. Für neben der Mengenbetrachtung ergänzende, auch wertorientierte Einblicke in die Struktur und Entwicklung des deutschen Weinmarktes sind zusätzliche Datenquellen heranzuziehen. Zum Beispiel das Haushaltspanel der Gesellschaft für Konsumforschung in Nürnberg, aus dem im Auftrag des Deutschen Weininstituts auch Daten zum Weinmarkt erfasst werden, sowie der Konjunkturbericht für die Weinwirtschaft des Instituts für Marktforschung der Hochschule Geisenheim. Dr. Klaus Rückrich Deutscher Weinbauverband e.V.
Quelle: Dt. Weinbauverband basierend auf Daten des Statistischen Bundesamtes und eigene Berechnungen, Weinbestände zum 31.7.2015 um 600.000 hl korrigiert. Betrachtungszeitraum: 1.8.2014 bis 31.7. 2015
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FOTO: Sascha Kreklau
WEINHandel ProWein 2016
Auch 2016 dürfte der Ansturm auf die ProWein für volle Hallen und wichtige Kontakte sorgen
Später Start Ausschlafen werden auch 2016 die wenigsten können. Der um eine Stunde verschobene Start dürfte nicht zuletzt wegen der Verkehrssituation auf positive Resonanz stoßen
E
s sind die kleinen Dinge, die entscheidend für den Erfolg der ProWein waren. Details, die auf den ersten Blick nicht wichtig scheinen, deren kontinuierliche Verbesserung jedoch den Ruf der Messe ausmachen. Mit der Verschiebung der Öffnungszeiten auf 10–19 Uhr könnte die Messe Düsseldorf einen weiteren Stein im erfolgreichen Mosaik der ProWein gelegt haben. Das größte Risiko an der Verschiebung könnte darin bestehen, dass der Messedienstag an Relevanz verliert, weil ausländische Aussteller noch kürzer an ihrem Stand zu finden sind, da sie ihren gewohnten Flieger erreichen wollen. Doch vielleicht sorgt die Verschiebung ja auch dafür, dass sich die Hoteliers auf
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eine weitere ausgebuchte Nacht freuen können. Mehr Konstanz. Nach den vielen Änderungen der letzten Jahre ist dieses Jahr vom 13.–15. März mehr Konstanz angesagt. Rund 6.000 Aussteller aus 57 Ländern werden sich in den Hallen 9–17 präsentieren. Viele werden darauf setzen, dass auch die Besucherzahlen weiter ansteigen, nachdem die Messe Düsseldorf vergangenes Jahr mit 52.400 Besuchern erstmals mehr als 50.000 Gäste zählte. Innerhalb des Geländes der ProWein bleibt die Hallenaufteilung in diesem Jahr die gleiche wie im Vorjahr. Deutschland befindet sich in den Hallen 13 und 14 und ist am besten durch den Eingang Ost erreichbar. Italien nimmt die be-
Internationalität ist Trumpf Deutsche Aussteller sind schon lange in der Minderheit und machen 19 Prozent des Angebots aus. Bei den Gästen spielt man noch die erste Geige, doch 2015 wurden über 20.000 Besucher aus 120 Ländern gezählt
nachbarten Hallen 15 und 16 ein, während sich Österreich Halle 17 mit der MUNDUS-VINI-Verkostungszone teilt und über den Eingang Süd II gut erreicht werden kann. Auf der nördlichen Achse liegen die Überseenationen und Griechenland in Halle 9 Eingang Nord am nächsten. Spanien und Portugal teilen sich Halle 10. In den Hallen 11 und 12 schließt sich Frankreich an und schafft die Verbindung zu den deutschen Anbietern. Halle 12 setzt mit den Spirituosen-Anbietern und der Champagner-Lounge zusätzlich Akzente. In der deutschen Halle 13 findet sich neben dem ProWein-Forum auch die Sonderschau Packaging & Design, die sich um Verpackungen, Verschlüsse
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Übersee Griechenland Spanien Portugal Frankreich Deutschland Italien Europa Österreich Spirituosen ProWein Forum Verkostungszone Same but different Champagne Lounge Packaging & Design
Veränderung an der Hallenaufteilung betreffen nur die Sonderausstellungen
und Etiketten dreht. Zudem präsentieren sich hier die Bio-Fachverbände Ecovin, Demeter und Bioland mit der gemeinsamen »Organic Lounge«. Innovationsschau. Die im letzten Jahr ins Leben gerufene Plattform »same but different« findet in diesem Jahr eine Neuauflage. Erneut geht es um zehn innovative Konzepte aus Produktion und Marketing. Zu diesen zählt der Flying Winemaker McDougall, der neben seinem Weingeschäft in Hongkong dort auch selbst Wein ausbaut. Für das »Urban Project« werden Moste aus Australien, Bordeaux und den USA verwendet. Das südafrikanische Weingut Thokozani ist ein Beispiel für das »Black Empowerment«. Das von Diemersfontein ins Leben gerufene Projekt soll der schwarzen Bevölkerung Zugang zu Ausbildung, Erfahrung und Kapital geben, sodass sie auf lange Sicht wirtschaftliche Eigenständigkeit erreichen kann. Kurios mutet das britische San Vigilio an, wie schon der Name seiner Website pinocchiobarrique.com zeigt. Die angebotene Barriqueflasche erlaubt die Er-
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zeugung von Einzelflaschenproduktionen. Dem »Private Winemaker« steht dabei frei, neben Wein und Holz auch weitere Additive für einen Wein-Cocktail einzusetzen. Rahmenprogramm. Neben den Aktionen auf der ProWein gibt es zahlreiche weitere Veranstaltungen. Bereits am Samstag können die Weinprofis auf Meininger’s International Wine Conference über die Zukunft der Branche diskutieren und sich Anregungen aus den Vorträgen hochkarätiger Referenten holen. Jubiläum feiert dieses Jahr die Veranstaltungsreihe »ProWein goes City«, die 10-jähriges Bestehen feiert. Events in der Düsseldorfer City bieten die Möglichkeit zu einem lockeren Austausch nach Messeschluss. Für Aussteller wie Besucher hat mittlerweile die Feinplanungsphase begonnen. Jetzt werden die Laufwege durch die Messe geplant, Einladungen versandt und Termine abgestimmt, damit die Tage vom 13.–15. März optimal genutzt werden können. CLEMENS GERKE 45
WEINHandel Discount-Rückblick (IV): Frankreich
Mehr als 5 Euro Der vierte Teil des Discount-Rückblicks widmet sich Frankreich. Verglichen mit Deutschland und Italien stechen die Franzosen beim Preis hervor. Auch die Fehlerquote weicht deutlich ab
Französischer Wein wird im Discount nicht nur wertig dargestellt, auch die Preise erreichen ungeahnte Höhen
N
och immer wundern sich Marktbeobachter über Lidls Angebotsoffensive des Jahres 2015. Die Betrachtung der französischen Weine in den Discount-Verkostungen verdeutlicht, wie massiv Lidl an den Markt gegangen ist. Der durchschnittliche Regalpreis französischer Weine stieg bei Lidl von 6,75 Euro im Jahr 2014 auf 8,91 Euro im Jahr 2015. Lidls durchschnittliches Frankreich-Sortiment hat sich binnen eines Jahres vervierfacht – von knapp 13 Positionen wuchs es auf über 52 im Jahr 2015. Ähnlich überraschend wie Lidls Offensive ist die Tatsache, dass die Konkurrenz den Schritt mitgegangen ist – wenn auch deutlich abgeschwächt. So kostete französischer Wein bei Aldi Süd im Schnitt 6,40 Euro und bei Aldi Nord 5,36 Euro. Das große Lidl-Sortiment trägt entscheidend dazu bei, dass der Durchschnittspreis französischer Weine im Discount 2015 bei 6,32 Euro lag – und damit weit über dem Schnitt aller Weine von 3,87 Euro. Mit 3,02 Euro
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6,8% kommt deutscher Wein genauso wenig an diesen Wert wie Italienischer mit 3,97 Euro. Historische Preisdifferenz. Allerdings ist französischer Wein nicht erst seit 2015 teurer als das Gesamtsortiment. Über den gesamten Zeitraum war er 1,59 Euro teurer als das Gesamtsortiment. 2015 wuchs der Abstand jedoch deutlich auf 2,45 Euro. Relativ betrachtet ist die Preisentwicklung der französischen Weine weniger gravierend. Zwischen 2007 und 2015 stiegen die Preise um 64,5 Prozent. Eine steile Preiskurve, aber gar nicht so viel extremer als die Gesamtentwicklung, die auch ein Plus von 56 Prozent aufzeigt und sogar weniger als bei italienischen Weinen, die um 71 Prozent zulegten. Ignoriert man 2015, als sich französischer Wein um 33 Prozent verteuerte, hätte sich Frankreich sogar unterdurchschnittlich entwickelt. Von 2007 bis 2014 legte der Durchschnittspreis nur 23,7 Prozent zu, gegenüber 38,4 Prozent im Gesamtsortiment.
Rotwein Weißwein Rosé
19,2% 73,9% Rote Dominanz Im Discount ist Frankreichs Wein rot. Insgesamt kaufte der Meininger Verlag von 2007-2015 2.206 Still- und 377 Schaumweine aus Frankreich für 12.137,03 Euro ein.
Norma und Netto liegen mit Durchschnittspreisen von 3,97 Euro bzw. 3,68 Euro am unteren Preisende für französischen Wein. Penny war 2015 dagegen der einzige Discounter, bei dem der Durchschnittsregalpreis französischer Weine nachgab. Preis ungleich Qualität. Höhere Preise sind aber keine Garantie für Qualität, was sich besonders bei französischem Wein zeigt, stellen die Franzosen doch knapp 75 Prozent der Weine oberhalb 10 Euro. Wie man erwarten könnte,
Weinwirtschaft 3/2016
Verkostungsergebnisse der Discounter Penny Anzahl Weine
Netto
Lidl
Norma
Aldi Nord
Aldi Süd
Gesamt
303
513
400
351
241
231
2.206
gut bis sehr gut
5,3 %
3,5 %
9,3 %
4,6 %
5,8 %
6,5 %
5,7 %
zufriedenstellend
68,0 %
63,4 %
64,8 %
60,4 %
64,7 %
59,3 %
63,3 %
ausreichend
22,1 %
27,7 %
19,8 %
27,1 %
19,9 %
24,7 %
24,2 %
schwach, mit Mängeln
1,7 %
3,7 %
3,0 %
6,3 %
7,1 %
6,9 %
4,4 %
grob fehlerhaft
0,0 %
1,6 %
2,0 %
0,6 %
2,1 %
0,4 %
1,2 %
Kork
3,0 %
0,2 %
1,3 %
1,1 %
0,4 %
2,2 %
1,2 %
Basis: alle zwischen 2007 und 2015 verkosteten Stillweine; Gesamtzahl bis 2009 inklusive Plus
Fehlerquote: Deutlich besser als der Schnitt Fehlerquote ermittelt aus den verkosteten Stillweinen
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F - fehlerhaft
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18% 16% 14% 12% 10% 8% 6% 4% 2% 0%
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Gesamtsieg an Penny. Wie schon bei italienischem Wein hat Penny auch bei Französischem die beste Quote mit einem Fehleranteil von nur 4,7 Prozent. Mit 5,5 Prozent darf sich Netto über Platz 2 freuen. Zudem kommt Netto auf einen geringen Anteil an Totalausfällen. 1,8 Prozent der Weine wurden »grob fehlerhaft« oder als Korkschmecker beurteilt. Ein Wert, der von Norma mit 1,7 Prozent sogar noch geschlagen wurde. Am Ende der Rangliste überraschen Aldi Nord mit 9,5 Prozent knapp vor Aldi Süd mit der gleichen Quote aber mehr Totalausfällen. Anders als bei Italien liefert Penny auch bei den guten Weinen ein ordentliches Ergebnis. 5,3 Prozent der französischen Weine von Penny waren gut oder noch besser. Mit 9,3 Prozent toppt Lidl diesen Wert deutlich. In diesem Zusammenhang sind die Verkostungen aus 2015 besonders wichtig, bilden diese aufgrund der Sortimentsausweitung doch einen Großteil der statistischen Basis von Lidl. Mit 12,2 und 9,3 Prozent guten Weinen lag Lidl hier nah an seinem Schnitt.
Geringste Fehlerquote bei Penny
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steigt der Anteil der guten oder besseren Weine in dieser Preisklasse auf 14,3 Prozent, verglichen mit 3,7 Prozent in der Preisklasse bis 5 Euro. Allerdings liegt der Anteil fehlerhafter Weine bei den hochpreisigen Weinen bei 18,4 Prozent, während die günstigen Weine hier mit 6,6 Prozent deutlich besser abschneiden. Mit hoher Wahrscheinlichkeit hängt das schlechte Abschneiden der höherpreisigen Weine auch mit Überlagerung zusammen. Insgesamt schneiden die französischen Weine im Test deutlich besser ab als das Gesamtsortiment. Französische Stillweine kommen über den Zeitraum von 2007–2015 auf eine Fehlerquote von lediglich 6,8 Prozent, verglichen mit 11,6 Prozent im Gesamtsortiment.
Alle - fehlerhaft
Qualität: Zufriedenstellende Werte Stillweine, die zufriedenstellend oder besser bewertet wurden 90% 80% 70% 60% 50% 40%
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F – zufriedenstellend & besser
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Lidl lange kaum französisch. Mit seiner Sortimentsausweitung erhöhte Lidl 2015 den Anteil französischer Weine am Sortiment auf 31 Prozent – das Maximum im Untersuchungszeitraum. Im Schnitt der Discount-Tests kommt
Alle – zufriedenstellend & besser
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WEINHandel Discount-Rückblick (IV): Frankreich
Frankreich lediglich auf einen Anteil von 14,3 Prozent. Kurioserweise kommt Frankreich bei Lidl über die gesamte Zeit auch nur auf einen Anteil von 14,5 Prozent – klar weniger als Aldi Nord, wo Frankreich 17,5 Prozent des Sortiments ausmacht. Doch während Aldi Nord den Anteil nur moderat gesteigert hat von 14,3 Prozent im Jahr 2007 auf 22,4 Prozent 2015 hatte französischer Wein bei Lidl lange Zeit keine Rolle gespielt. 2007 fanden die Einkäufer im Schnitt nicht einmal vier französische Weine in den Regalen von Lidl. Nirgends war der
Korrektur
Anteil französischer Weine so gering wie bei Lidl. In der Sommerverkostung 2008 waren es nur 5 Prozent. Von allen anderen Discountern gab es nur bei einer einzigen Verkostung einen Anteil von unter 10 Prozent – und auch das mit 9,7 Prozent denkbar knapp. Die Sortimentserweiterung Lidls im Jahr 2015 gleicht also einer dreifachen Verwandlung: Der zu einem Anbieter hochpreisiger Weine, der zu einem Riesensortiment und der zu einem Frankreich-Spezialist. Fairerweise muss man sagen, dass alle drei Verwandlungen in den Vorjahren eingeläutet wurden, doch
Im letzten Artikel zu Italien waren in der Tabelle zum Sortimentsanteil auf Seite 30 die Angaben von Aldi Süd und Nord vertauscht. Die im Text getroffenen Aussagen bezogen sich auf die korrekten Daten
Sortimente: Frankreich hebt bei Lidl ab Jahreswerte der Sortimentsanteile ermittelt aus Addition von Sommer- und Winterverkostung (inklusive Schaumweine) 35% 30% 25% 20% 15% 10% 5%
2007
2008
Aldi Nord
2009
2010
Aldi Süd
Lidl
2011 Netto
2012
2013
Norma
2014 Penny
2015 Schnitt
Preis: Normales Netto wird von Lidls Masse nivelliert Durchschnittspreis französischer Schaum- und Stillweine im Vergleich zum Gesamtsortiment 10,00 9,00 8,00 7,00 6,00 5,00 4,00 3,00 2,00
2007 Lidl F
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2008
2009
Lidl Gesamt
2010 Schnitt F
2011
2012
Schnitt Gesamt
2013 Netto F
2014
2015
Netto Gesamt
2015 ist in den drei Punkten eine massive Veränderung. Herkunft wenig entscheidend. Schnell verbindet man die Ausweitung des Lidl-Sortiments mit Bordeaux-Aktionen zu Ostern, von denen möglicherweise einige Flaschen so schwer verkäuflich waren, dass sie noch immer in den Filialen stehen. Und in der Tat stieg der Anteil bordelaiser Weine an Frankreichs Stillweinen bei den Discountern 2015 auf den Höchstwert von 36,9 Prozent, ein deutliches Plus von 25,9 Prozent gegenüber dem langjährigen Mittel. Überraschenderweise war Bordeaux damit 2015 erstmals die wichtigste französische Herkunft im Discount. Bis dahin musste Bordeaux stets den zweiten Platz hinter Languedoc-Roussillon einnehmen, das im Gesamtzeitraum mit 38,5 Prozent die am stärksten vertretene Herkunft ist. Insgesamt wirken die Frankreich-Sortimente der Discounter wie ein Konterkarieren der französischen Weinphilosophie, in der nichts so entscheidend ist wie die Herkunft des Weins. Nur vier Anbaugebiete spielen eine nennenswerte Rolle im Discount. Mit einem Anteil von 5,5 Prozent schafft das Sud-Ouest den Sprung über die 5-Prozent-Hürde zudem nur sehr knapp. Relevanter sind da die Weine von der Rhône, die es immerhin auf 10,5 Prozent bringen. Aufstieg der Vins de France. Der Blick in die Details dürfte die Franzosen weiter gruseln, denn hinter den Weinen aus dem Languedoc-Roussillon und Sud-Ouest stehen zum Großteil einfache Vins de Pays. Dass Weine ohne Herkunftsangabe seit 2011 stark zulegen und 2013 sowie 2014 mehr als ein Fünftel des Sortiments ausmachten, verdeutlicht wie wichtig bzw. unwichtig die Herkunft für die Discount-Unternehmen ist. Gerade die Weine aus dem Languedoc-Roussillon haben in den letzten Jahren Anteile an die Vins de France verloren. 2007 stammte mit 49,4 Prozent fast jeder zweite Wein aus dem Anbaugebiet. Zuletzt lag der Anteil 2011 oberhalb von 40 Prozent, 2015 waren es nur noch 22,9 Prozent.
Weinwirtschaft 3/2016
Preis schützt nicht vor Fehlern Fehlerquoten französischer Weine nach Preisklassen 5–10 €
10–25 €
sehr gut
0,00 %
0,00 %
0,00 %
gut
3,66 %
12,50 %
14,32 %
zufriedenstellend
64,10 %
56,43 %
52,43 %
ausreichend
25,64 %
20,71 %
14,83 %
schwach, mit Mängeln
4,29 %
6,79 %
7,93 %
grob fehlerhaft
1,20 %
0,71 %
6,65 %
Kork
1,10 %
2,86 %
3,84 %
Auf die Weinart hat die Umstrukturierung der Sortimente keinen großen Einfluss. Französischer Wein war zu 74 Prozent rot. Zuletzt lag der Anteil mit 78 Prozent etwas höher, aber in den Vorjahren schwankte der Wert zwischen 66 und 86 Prozent. 19 Prozent der französischen Weine sind weiß und 7 Prozent rosé. Auch seinem Ruf als Muster-RoséHerkunft wird Frankreich damit nur bedingt gerecht. Zwar ist der Anteil etwas höher als bei den Italienern, allerdings stellt Frankreich nur 11,4 Prozent aller Rosé-Stillweine. Der Löwenanteil der Rosés (inklusive Rotling) kommt im Discount mit 45 Prozent aus Deutschland. Fazit. Frankreich spielt mit einem Sortimentsanteil von 14,5 Prozent im Discount eine wichtige Rolle. Mit seiner Sortimentsoffensive 2015 hat Lidl die Rolle des französischen Weins im Discount massiv geprägt. Die schiere Anzahl der Weine hat einen deutlichen Einfluss auf die Statistik. Preislich lag französischer Wein jedoch schon vor der Offensive deutlich über dem Rest des Sortiments, auch wenn dieser Abstand 2015 deutlich erhöht wurde. Erfreulich ist die geringe Fehlerquote französischer Weine, die bei Penny mit 4,7 Prozent am niedrigsten liegt. Spannend ist die Entwicklung der einzelnen Herkünfte und insbesondere der Aufstieg der Weine ohne genaue Herkunftsangabe. Auch im nächsten Teil der Discount-Serie könnten diese eine große Rolle spielen, wird Spanien im LEH doch manchmal in Rioja und Restspanien unterteilt. CLEMENS GERKE
Weinwirtschaft 3/2016
AUSSCHREIBUNG Ausgabe 4/2016 Verkostungsnummer 3141
Discount-Serie I Gesamtübersicht (WW 25/15) II Deutschland (WW 26/15)
Best of Scheurebe
III Italien (WW 02/16) IV Frankreich (WW 03/16)
Spätburgunder-Rosé
V Spanien VI Übersee
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3 1. Real zückt die Allzweckwaffe Rotkäppchen 2. Netto setzt auf klassische Momente 3. Bei Globus feierte man Karneval spritzig … 4. … und in Begleitung der Geschmackspolizei
4
Prost Neujahr Reloaded
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Discount und LEH räumen ihre Perl- und Schaumweinlager. Wie gut, dass es viel zu feiern gab
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schlägt die Stunde der »Weine des Monats«: Rotkäppchen trocken und halbtrocken in der 0,75-Liter-Flasche werden zu jeweils 2,69 Euro offeriert (– 32 %), Michel Schneiders Dornfelder aus der Pfalz gibt es zu 3,99 Euro (– 16 %), der günstigste Wein aus deutschen Landen ist der 1-Liter Sonnengarten, ebenfalls aus der Pfalz, für 2,29 Euro (– 20 %) auf unterschiedliche Rebsorten. Bei Penny schunkelte sich die 0,75-Liter-Flasche Rotkäppchen Sekt in den Vordergrund, die mit 2,88 Euro statt 3,99 Euro 11 Cent günstiger ist als das Angebot bei Lidl. Für Begeisterung beim Konsumenten dürfte auch Freixenet Seccito Seco führen, der um satte 42 Prozent von 3,99 Euro auf 2,29 Euro reduziert wurde. Wem das noch nicht lustig genug war, dem half Penny mit der 2GO-Serie in der 200-ml-Dose aus der Patsche: Für 0,79 Euro statt 0,95 Euro (– 16 %) freuen sich Black Hugo, Hugo Sprizz, Secco
Weinwirtschaft 3/2016
Beaujolais AOP für 5,99 Euro in der 0,75 Liter-Flasche und der A Tout Coeur Vin Mousseux Rosé für 4,99 Euro in der 0,375-Liter-Flasche. Lidl setzt auf Understatement. Haben die Italiener nicht sowieso die Leidenschaft erfunden? Auf zwei Prospektseiten wird es einem warm ums Herz mit 1,5 Liter Chianti DOCG in der RetroKorbflasche zu 5,99 Euro, einem Gavi di Gavi DOCG von Castel di Serra aus dem Jahr 2014 für 3,99 Euro in der 0,75-LiterFlasche, der nach Empfehlung des Hauses »am besten ganz jung getrunken werden sollte« und einem Frascati DOCG 2014, der hoffentlich seine besten Tage in Meister Bampfields Weinkeller noch nicht hinter sich hat. Auch auf Netto ist in Sachen Liebe Verlass. Ein Vin de France mit dem verführerischen Namen Paris Seduction Smooth & Sweet verspricht mit einem Aktionspreis von 2,49 Euro (gültig vom 8. – 13. Februar) für 0,75 Liter die passende Wahl zu sein.
niedrigster Aktionspreis
höchster Aktionspreis
häufigster Aktionspreis des letzten Halbjahres
Fürst von Metternich
5,88
6,99
5,99
Jules Mumm
3,79
3,99
3,79
Söhnlein Brillant
2,22
2,59
2,99
Cinzano Asti
4,99
5,79
4,99
Freixenet
3,88
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Blanchet
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2,22
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3,99
4,49
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2,22
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3,99
3,99
Marke
Markenwein | KW 04/05 Marke
Frizzante und Rosato Frizzante darauf, zum Partykracher zu werden. Online geht auch. Bei Rewe spart der Verbraucher 22 Prozent auf Jules Mumm Sekt und Jules Mumm Plus in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Die gibt es jeweils für 3,79 Euro statt der regulären 4,62 Euro. Wer kein Auto hat und schwere Flaschen keuchend aus dem Supermarkt tragen muss, im 5. Stock ohne Aufzug wohnt oder gebrechlich ist, hat mit dem Rewe Lieferdienst eventuell eine praktikable Alternative gefunden. Das Angebot gilt online genauso wie im Laden, allerdings beträgt der Mindestbestellwert 40 Euro, und es ist auch nur die Sorte Holunderblüte Minze abrufbar. Ein Jules Mumm Plus 3-Sorten-Mix mit je zwei Flaschen Açai, Cranberry Holunderblüte und Holunderblüte Minze hingegen liefert Amazon für 33,72 Euro ohne Versandkosten ins Haus, sodass die Flasche beim Online-Händler Nummer Eins 5,62 Euro kostet. Aber immerhin: es
Weinwirtschaft 3/2016
sind alle Geschmacksrichtungen vorrätig, und es gibt weder einen Mindestbestellwert, noch Versandkosten. Genug ist genug. Nach so viel Perlage, Korkenknallen und Gläserklirren kommt der Valentinstag gerade recht, um wieder zur Besinnung zu kommen. Wer an Karneval unter Einfluss von Söhnlein Brillant (2,49 € bei Edeka in Hamburg, Erfurt und Nürnberg) seinen Seelenpartner gefunden hat und ihn ein paar Tage später auch ohne Alkohol noch ganz gut findet, darf das am 14. Februar ruhig feiern. Nicht nur für Verliebte. Für romantische Stimmung sorgt Aldi Süd. Übrigens der einzige Anbieter, der dem Fest der Liebe bereits zwei Wochen vor dem Event überhaupt Beachtung in Printform schenkt. Auf zwei Seiten wird rechtzeitig der Valentinstag angekündigt, damit sich kein Mann herausreden kann, er hätte nichts davon gewusst. Beworben werden ein 2014er Saint Amour Cru du
Praktischer Lieferdienst Auf www.mytime.de, ein zur Bünting Unternehmensgruppe gehörender Online-Shop für Food- und Non-Food-Artikel, werden Jules Mumm halbtrocken, trocken und Rosé für 4,59 Euro statt der regulären 4,99 Euro bis an die Haustür geliefert.
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Markenschaumwein | KW 04/05
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Weinwirtschaft 3/2016
Vorschau Impressum
VORSCHAU 4 | 2016 ProWein-Messeausgabe In unserer Schwerpunktausgabe bieten wir umfangreiche Informationen zur kommenden ProWein und zur optimalen Vorbereitung des Messebesuchs. Top 100 der Weinbranche: Die führenden zehn Unternehmen aus den zehn wichtigsten Kategorien geben Ihnen einen umfassenden Überblick über die Branche. Die Redakteure und Korrespondenten der WEINWIRTSCHAFT tragen die wichtigsten Daten zusammen. Neuseeland: Die Weinwirtschaft des Landes entwickelt sich weiter positiv. Der Anbau wächst, und das Land bietet interessante Weine für Spezialisten sowie Vollsortimenter. Was macht die Attraktivität aus, wer sind die wichtigsten Anbieter, und wohin strebt der Weinbau Neuseelands?
Die nächste WEINWIRTSCHAFT erscheint am 26. Februar.
IMPRESSUM Herausgeber:
Ständige Mitarbeiter:
Abonnement:
Peter Meininger
Veronika Crecelius, André Dominé, Wolfgang Faßbender, Ina Hohensee, Léon Laugel, Jürgen Mathäß, Wolfram Römmelt, Ute Schalberger, Wolfgang Schön, David Schwarzwälder
Jahresabonnement inkl. Postvertrieb und 7% MwSt. 168,60 EUR (Ausland 196,40 EUR inkl. Postvertrieb). Einzelheft 6,80 EUR plus Versandkosten. Zur Zeit gültig Anzeigenpreisliste Nr. 41 vom 1. Oktober 2015, ISSN 1430-8762. Studenten und Auszubildende zahlen nur 50% des Abonnementpreises gegen Vorlage des Ausweises.
Geschäftsführung: Christoph Meininger 06321/8908-0, Andrea Meininger-Apfel 06321/8908-0
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Argentinien: Diego Eidelman, Bulnes 1785 P.8 C, C1425 DKC Buenos Aires, Fon: +54 911 / 56 17 50 36 E-Mail: diego@clubsycountries.com Frankreich: Ute Schalberger, Gladbacher Str. 44, 50672 Köln/Germany Fon: +49 (0) 221 / 58 91 93 93, E-Mail: ute.schalberger@t-online.de Italien: Ediconsult Internazionale, Piazza Fontane Marose 3, I-16123 Genova, Fon: +39 0 10 / 58 36 84, Fax: +39 0 10 / 56 65 78, E-Mail: wine@ediconsult.com
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Heide Auer 06321/ 8908-71, auer@meininger.de Jörg Sievers 06321/ 8908-67, sievers@meininger.de
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DIE ZAHL
GAM Die GVG und ihre Partner haben monatelang an ihrem Konzept „Getränkemarkt der Zukunft“ gearbeitet. Der Vorpilotmarkt bei Frankfurt zeigt, wie der GetränkeKauf von morgen aussehen soll
WZG mit Plus bei Umsatz und Absatz
Volume X · Issue 3 · June 2015
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! Seite 3
News im Internet
OENOLOGIE
WEINBAU
OENOLOGIE
Spätburgunderstile: Auf die Größe kommt es an...
Helfer im Steilhang Teil 1: Vom Prototyp zur Reife
Klare Sicht mit optimaler Eiweißstabilisierung
28.04.15 11:22
Weinwirtschaft 3/2016
AKTUELLE News finden Sie täglich auf unserer Homepage.
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PRAXIS Mineralwasser und Whisky
hat das Bundeskartellamt in den letzten beiden Jahren insgesamt an Bußgeldern verhängt – darunter auch die Strafen für die Brauereien.
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Sebastian Georgi trifft mit seinem Konzept den Zeitgeist
Titelthema Seite 6
! goeuro.de/bierpreisvergleich
Berry Bros & Rudd in London dates back Some people believe Brettanomyces has to the seventeenth century. Today this been unfairly demonised. Some people innovative business is much more than a canʼt stand even the tiniest hint. Where simple wine store. Adam Lechmere pays do experienced wine tasters sit on the a visit. Page 34 spectrum? Page 50
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Deutsche Bierpreise im Mittelfeld DEUTSCHLAND liegt im internationalen Bierpreisvergleich im Mittelfeld. Im Auftrag der Reisesuchmaschine GoEuro wurde ermittelt, wo ein Bier im Supermarkt und an der Hotelbar am günstigsten bzw. teuersten ist. Billig-Spitzenreiter ist Krakau mit durchschnittlich 55 Cent pro 0,33 l-Flasche im Supermarkt, an der Bar werden 2,14 Euro fällig. In Genf ist Bier mit 1,61 Euro im Handel und stolzen 9,62 Euro an der Bar ein absolutes Luxusprodukt. Zum Vergleich: In Berlin kostet eine 0,33 l-Bier-Flasche durchschnittlich 71 Cent und im Hotel 3,70 Euro. les
Preiskampf geht weiter
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DISCOUNTER Nach Red Bull ist jetzt hohes C dran Der mit dem Energydrink Red Bull begonnene Preiskampf zwischen den beiden Harddiscountern Aldi und Lidl betrifft inzwischen auch weitere Getränkemarken. So gab Lidl seine zweite Preissenkung in Folge bei Markenartikeln bekannt – darunter auch der Saftklassiker hohes C. Für die 1 l-Flasche senkte der Discounter aus Neckarsulm seinen Verkaufspreis von 1,69 auf nun 1,19 Euro. Bei der 1,5 l-Packung wurde erstmals seit langer Zeit die Zwei-Euro-Marke mit einem Preis von 1,79 Euro (zuvor 2,19 Euro) unterschritten. AldiSüd hat schon jetzt einen Kampfpreis von 0,99 Euro ab dem 11. Juli
auf seiner Firmenwebsite angekündigt. Ein Ende der Preisspirale ist indes nicht in Sicht: Für Lidl spielen Markenartikel traditionell eine große Rolle, und auch Aldi setzt verstärkt auf große Marken, wie beispielsweise im Getränkebereich zuletzt mit Coca-Cola und der Listung von Red Bull. Hier hatte eine Preissenkung bei Lidl von 1,49 Euro auf nur noch 0,99 Euro pro Dose von sich reden gemacht. Die Branche indes blickt besorgt auf das anhaltende Preisdumping, nicht zuletzt, da auch wichtige Schwellenpreise konsequent unterlaufen werden. les
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Die Deutschen kaufen gerne neue Produkte und unterscheiden sich in ihren Präferenzen deutlich vom europäischen Durchschnitt. „Die Verbraucher kaufen gerne neue Produkte, einfach weil sie neu sind“, so eine brandneue Nielsen-Verbraucherstudie. Im restlichen Europa spielt hingegen vor allem der Preis eine Rolle bei der Kaufentscheidung, der Preis eines Produkte kommt bei den hiesigen Konsumenten erst an dritter Stelle. „Innovationen zählen mehr denn je – besonders in Deutschland“, bilanziert denn auch Ingo Schier, Vorsitzender der Geschäftsführung von Nielsen Deutschland. Im Internet informieren sich 54 Prozent zudem über neue Produkte, TVWerbung ist nur für 39 Prozent die Informationsquelle bei neuen Produkten. les
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Ausgabe 15-16 | 9.7.2015 | www.getraenke-zeitung.de
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Finale Cà dei Frati
Wer steckt eigentlich hinter …
Cà dei Frati?
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er den Namen Cà dei Frati hört, denkt unweigerlich an Lugana. Obwohl die Familie Dal Cero bereits seit den späten 1960er Jahren Lugana DOC produziert, begann der eigentliche Boom des Lugana in Deutschland erst Ende der 1990er Jahre. Touristen, meist aus dem nahegelegenen München, entdeckten nicht nur den Liebreiz des Gardasees, sondern auch die frisch-fruchtigen Weine und brachten sie mit zurück in die Heimat. Heute finden 25 Prozent der Gesamtmenge in Deutschland Absatz. In Kontrast zu den grenzüberschreitenden Erfolgen der jüngeren Vergangenheit und dem modernen Produktportfolio, das auch Grappa und Spumante umfasst, stehen die strengen Ursprünge des Weinguts. Bevor Felice Dal Cero vom Valpolicella an den Gardasee übersiedelte und 1939 das Anwesen kaufte, lag es im Besitz von Karmeliter-Mönchen, die in Armut, Einsamkeit und Verzicht lebten. An sie erinnert der Name »Cà dei Frati«. »Cà« ist eine in Venetien und der Lombardei geläufige dialektale Bezeichnung für »casa« (Haus), »frati« steht für »Ordensbrüder«. Ebenso erinnert die prunkvolle Prägung auf den Weinflaschen an die klösterliche Historie des Weinguts. Erkennungsmerkmal ist das Wappen der Karmeliten mit zum Kreuz stilisiertem Karmelberg und drei Sternen, die die Jungfrau Maria sowie die Propheten Elias und Elischa symbolisieren. Die rechts und links flan-
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kierenden Buchstaben »I« und »S« stehen für »Iesus Sanctus«. Mittlerweile bewirtschaftet das Weingut eine Anbaufläche von 160 Hektar südlich des Gardasees, auf denen hauptsächlich Turbiana, auch bekannt als Trebbiano Veronese oder Trebbiano di Lugana, angebaut wird. Geschmacklich sind sich Italiener und Deutsche einig: Auf beiden Seiten der Alpen sind sowohl der Lugana »I Frati« und der Rosé »Rosa dei Frati« die umsatzstärksten Weine. Bei Vinissimo, der die Weine exklusiv in Deutschland vertreibt, Familie Dal Cero, liegt das Geheimnis des ErCà dei Frati folgs in der ausgeprägten Das Weingut besteht seit 1939 Frucht, der geringen Restsüund wird heute in dritter ße und der angenehmen Generation von den Geschwistern Annamaria, Säure der Lugana-Weine, die Igino und Franco sowie deren der deutsche Konsument Mutter Santa Rosa geführt. vom Riesling kennt. Die dritte Generation der Familie Dal Cero erfüllte sich schließlich vor einigen Jahren im Valpolicella einen lange gehegten Wunsch. In der ursprünglichen Heimat ihres Großvaters und Weingutgründers Felice Dal Cero, legten sie den Weingarten Luxinum an und produzieren seither auch einen strukturstarken Amarone. ADRIANA CARTOLANO
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