WEINWIRTSCHAFT - Ausgabe 01/2017

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JAHRESRÜCKBLICK Die Highlights 2016

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Editorial  Maximilianstraße

Live sticht Konserve Unsichere Zeiten erfolgreich meistern: Schnelligkeit, Wendigkeit und Kundenorientierung zählen.

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olitische Börsen haben kurze Beine. Was für die Börse gilt, trifft auch für die übrige Wirtschaft zu: Man sollte sich nicht zu sehr vom Gewäsch der Politiker beeinflussen lassen, auch nicht im Wahljahr 2017. Gerade wegen der Wahlen dürfte das neue Jahr jedoch große Unsicherheiten und schwankende Stimmungslagen in sich bergen. Die Präsidentschaftswahlen in Frankreich im Frühjahr und die Bundestagswahl im Herbst in Deutschland sorgen für viel Dampf im Kessel. Dass politische Eingriffe am Ende nicht ohne Wirkung auf das Wirtschaftsgeschehen bleiben, lässt sich an der Vielzahl an Neuerungen und gesetzlichen Regelungen ablesen, die 2017 in Kraft treten. Wie mit dem Füllhorn schütten Politiker im Vorgriff auf die Wahlen Geschenke an ihre jeweilige Klientel aus oder setzen ihre bevormundenden Vorstellungen Gewinner ist, wer eine weiter um, wie die Bürger der Republik in Zukunft zu leben machtvolle Lobbygruppe haben. Renten-, Gesundheitshinter sich weiß. Auf der und Energiekosten steigen, Kinder, ihre Erzeuger und Strecke bleiben kleine und Sozialhilfeempfänger bekommen, wenn auch in mickriger mittlere Händler Dosierung, soziale Wohltaten verabreicht. Und auch sonst gibt es eine Fülle neuer Regelungen, die die Bürger weiter entmündigen und den umverteilenden Fürsorgestaat aufblähen. Gewinner ist, wer eine machtvolle Lobbygruppe hinter sich weiß. Auf der Strecke bleiben die Einzelkämpfer: Kleine Händler, Handwerker, Existenzgründer und neuerdings auch viele Gastronomen. Das Sterben des Mittelstands in Handel, Handwerk und Gastronomie ist an der Jahreswende 2016/17 deutlicher zu spüren als in den Vorjahren. Die verschärften Regeln zur Kassenführung und die damit verbundenen Kontrollen der Finanzbehörden verleiden einer Menge kleiner Unternehmer das Fortführen ihrer Geschäfte. Nicht, dass man es gutheißen soll, wenn jemand Steuern hinterzieht, aber das, was der Staat und seine Hilfstruppen inzwischen an Misstrauen gegenüber Gewerbetreibenden aussäen, würgt Initiativen alter und junger Unternehmer ab. Dazu bekommen vor allem die kleinen Unternehmen aus Handel, Handwerk und Gastronomie den Mangel an Mitarbeitern zu spüren. Gewinner der Entwicklung sind international tätige Konzerne, die sich staatlichen Zugriffen leichter entziehen können und Dank der Masse an Beschäftigten über ein erhebliches Erpressungspoten-

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zial verfügen. Man muss sich nur mal ansehen, welche Konzerne wie viel Steuern zahlen, wer die rund 1.500 Unternehmen sind, die bei den Energiekosten bevorzugt werden oder wer seine Gewinne wo und in welcher Höhe versteuert. Im Lebensmittelhandel gewinnen derzeit die beiden Genossenschaftskonzerne Rewe und Edeka sowie die beiden internationalen Discounter Aldi und Lidl, vor deren Macht selbst die Politiker kuschen. In allerletzter Minute haben sich die Genossen auf die einvernehmliche Schlachtung der Reste des einstigen TengelmannImperiums geeinigt und tilgen damit ein weiteres Stück Farbe im Handel. Übrig bleiben die effizient betriebenen Konzernmärkte, die jede Form staatlicher Subvention und Umverteilung für sich zu nutzen wissen, von der Standortpolitik über Umweltschutzfragen, der Logistik und Finanzierung bis hin zu den Mitarbeiterkosten. Die Gesellschaft zahlt mit, während die Gewinne woandershin fließen. Über Finanzierungs-, Beteiligungs- und Produktionsgesellschaften wird umverteilt, was das Zeug hält, der Erfindungsreichtum ist groß. Als selbstständiger Weinhändler wird man nur mithalten können, wenn man selbst einen Fachmarkt betreibt, weitere Geschäftsfelder in der Gastronomie oder mit komplementären Warensegmenten aufbaut und dazu das Geschäft im Internet beherrscht. Das verlangt mehr denn je die Transformation »analoger« Kundenwünsche in »digitale« Prozesse. Genau darin liegt aber auch eine große Chance für selbstständige Händler: Sie müssen schneller und dichter an der digitalen Umsetzung dran sein. Mehr denn je entscheidet sich der Erfolg auf den letzten Metern der Lieferkette, wenn aus dem digitalen Kunden ein analoges Wesen wird. Der Unterschied ist so groß wie ein Livekonzert und die Musik aus der Dose. Wer das Live-Spiel beherrscht, hat Zukunft, allen staatlichen Eingriffen zum Trotz.

Hermann Pilz Chefredakteur pilz@meininger.de

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Inhalt  Ausgabe 1

Simply the best TOP 100 Die 100 Weine des Jahres bieten einen guten Mix aus gefragten Klassikern und erfolgreichen Newcomern

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FOTO: Ralf Ziegler

Die Weine aus Vinho Verde bleiben Trend

»Der Umsatz im Food-Bereich ist weiter gewachsen«

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Bettina Gle i m Nielsen Trade Dimensions

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8 Analytics

Standards 4

Nur noch wenige Wochen bis zur Biofach

FOTO: NuernbergMesse / Thomas Geiger

Was 2016 die Wirtschaft bewegt hat

12 Neustart der Millésime Bio in Marseille

14 Eins.Zwei.Drei | 48 Pinnwand | 49 Vorschau / Impressum | 50 Wer steckt eigentlich hinter …

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WEINKompakt  6 Veneto Lifting für den Ripasso  7 Deutschland Gute Eisweinernte  8 Champagne Pol Roger wechselt Vertrieb 10 ProWein Ihre News in der WEINWIRTSCHAFT 12 Millésime Bio Umzug nach Marseille

WEINMacher 16 Vinho Verde Der Überblick über die Strukturen der Vinho-Verde-Region zeigt, dass es eine Parallelwelt neben leicht und günstig gibt 20 Fassweinpreise

WEINExtra 22 Die 100 Weine des Jahres Die Weine des Jahres konnten sowohl Experten als auch Kunden überzeugen, denn neben erstklassiger Qualität zählen auch kommerzieller Erfolg und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis 32 Die 100 Weine auf einen Blick 34 Die Schaumweine des Jahres Schaumwein ist ein eigenes Universum. Die besten Produkte aus den Bereichen Cava, Champagner, Prosecco, Sekt & Co.

WEINHandel 36 Jahresrückblick Ein Blick zurück auf das, was 2016 die Branche verändert hat. Geschichten von bedeutenden Investitionen, überraschenden Vertriebswechseln und prägenden Protagonisten 44 Analytics – Strukturen des LEH

FOTO: Alain Reynaud Picture

46 Märkte & Preise

Tägliche NEWS www.weinwirtschaft .de

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WEINKompakt  News.Facts.Trends

Cave de Sablet zu Cercle RHONETAL Die Union Cercle des Vignerons du Rhone erhält Zuwachs. Die Cave de Sablet am Fuß der Dentelles de Montmirail schließt sich als dritte Genossenschaft der Gruppe an. Diese wurde 2015 von Ortas Cave de Rasteau und der Cave de Visan gegründet. Das Trio verspricht sich davon noch mehr Vertriebskraft und ein noch breiteres Sortiment. Die Cave de Sablet hat 56 Mitglieder und 306 Hektar Rebfläche, die beiden Gründungsmitglieder vereinen jeweils rund 80 Mitglieder und 700 Hektar Fläche.

Alexandre Wagner übernimmt WAGNER-FRALVIN Wenige Wochen vor seinem 89. Geburtstag am 5. Januar verstarb Robert Wagner, der trotz langer Krankheit bis zuletzt das Importunternehmen Wagner-Fralvin Union Export leitete. Sein Sohn Alexandre Wagner hat die Leitung der Firma in Spicheren, direkt an der Grenze zu Saarbrücken, übernommen, nachdem er zuvor bereits im Unternehmen mitgearbeitet hatte. Wagner-Fralvin ist Vertriebspartner der Brennerei Goyard, von Champagne Drappier und vielen weiteren französischen Handelshäusern.

Livio Felluga verstorben FRIAUL Der dienstälteste Winzer Italiens ist kurz vor Weihnachten mit 102 Jahren gestorben, wie erst jetzt bekannt wurde. Der friaulische »Patriarch« Livio Felluga stammte aus einer istrischen Winzer­ familie und wurde 1914 noch unter der Herrschaft der Österreicher in Isola d‘Istria im heutigen Slowenien geboren. In der Nachkriegszeit kaufte Livio Felluga verwahrlostes Weinland in besten Lagen um Rosazzo und pflanzte Reben. VC

Richtigstellung BRAUNSCHWEIG In Heft 23/2016, S. 29 wurde der Firmensitz der Harald L. Bremer GmbH - Haus italienischer Qualitätsweine, mit Göttingen angegeben. Richtig ist aber Braunschweig. Wir entschuldigen uns für den Fehler.

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Campari gibt Lapostolle ab Für das Management-Buy-Out müssen die Chilenen 30 Mill. Euro berappen Die Campari-Gruppe setzt den Kurs, sich von ihren Weingeschäften zu trennen, weiter fort. Wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung informiert, wird das chilenische Weingut Lapostolle an die Marnier Investissements SA von Alexandra Marnier Lapostolle verkauft, die für sich und das Management des Weinguts agiert. Das Geschäft beinhaltet neben den Weinen auch die gleichnamige Pisco-Marke, Weinberge und Kellerei.

Bekanntes Weingut von Lapostolle: Clos Apalta

Lapostolle verfügt über 370 Hektar Rebfläche. Insbesondere der »Clos Apalta« hat international von sich reden gemacht. Durch den Erwerb von Grand Marnier für knapp 700 Mill. Euro im März 2016 kam das Weingut in den Besitz der Campari-Gruppe, die sich seit 2015 von ihrem Stillweingeschäft trennt. Zuletzt wurden die Flaggschiffe Sella & Mosca aus Sardinien sowie Teruzzi & Puthod aus der Toskana verkauft. CG

Lifting für den Ripasso Strengere Produktionsvorschriften und eine namentliche Anpassung sollen den Wert des Erfolgsprodukts Ripasso aufrechterhalten Das Konsortium der ValpolicellaWeine hat eine Namensänderung und schärfere Produktionsregeln für den Ripasso bekanntgegeben. Sechs Jahre nach der Einführung der DOC Valpolicella Ripasso soll der Bestseller in »Valpolicella Ripasso Superiore« umgetauft werden. Mit dem Upgrade zur Typologie »Superiore« müssen die Trauben einen natürlichen Mindestalkoholgehalt von 11 %vol. haben, und der fertige Wein darf die 13 %vol. nicht unterschreiten. Weitere Änderungen betreffen die Herstellungstechnik, um den Qualitätsstandard zu heben und zu uniformieren. Im neuen Regelwerk darf der Ripasso nur einmal auf dem Trester von Amarone oder Recioto refermentiert werden, um die Unart des »doppio ripasso« auszuschließen. Der Trester muss außerdem einen Anteil des (werdenden) Amaro-

nes oder Reciotos beinhalten, der zwischen 10 und 15 Prozent des insgesamt zu refermentierenden Valpolicellas liegen muss. Das Konsortium weist darauf hin, dass diese Änderung besonders bedeutend sei, weil sie ausdrücklich den Verschnitt mit deklassifizierten fertigen Weinen verbietet. Der Trester muss zudem einen Mindestzuckergehalt von 10 Gramm pro Liter ausweisen, und die Dauer der erneuten Gärung darf drei Tage nicht unterschreiten. »Der Valpolicella Ripasso ist ein wichtiger Motor für das Valpolicella, sowohl aus kommerzieller Sicht als auch im empfindlichen Bereich des Produktionsgleichgewichts unter den DOCs im Valpolicella. Mit etwa 26 Mill. Flaschen jährlich und einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis ist er auf vielen Märkten das Zugpferd für die anderen Weine«,

erklärte Konsortiumspräsident Christian Marchesini. Die Änderungen wurden in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Dezember beschlossen. Sie sind noch nicht rechtskräftig. VC

Christian Marchesini

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Trinchero in Kauflaune

Eisiger Neujahrsempfang

Der kalifornische Weingigant investiert zum Jahreswechsel gleich zweimal

Winzer, die auf Eiswein setzten, werden zu Jahresbeginn belohnt

Mit Mason Cellars hat Trinchero Family Estates (»Sutter Home«, »Ménage à Trois«) die Marken »Pomelo« und »Three Pears« übernommen. Die kalifornische Marke Pomelo rückt Sauvignon Blanc und Roséwein in den Mittelpunkt, während bei Mason Cellars Napa-Weinen Cabernet Sauvignon und Sauvignon Blanc das Portfolio bestimmen. Wie Trinchero in einer Pressemitteilung erklärt, will es mit dem Deal sein Portfolio diversifizieren und sich stärker in höherpreisigen Bereichen bis 15 US-Dollar positionieren. Kurze Zeit später wurde bekannt, dass Trinchero ebenfalls die Five Rivers Winery von Fetzer Vineyards übernimmt. Demnach will Fetzer, US-Tochter von Concha y Toro, seine Produktion in Hopland im Süden von Mendocino konzentrieren. Dort soll künftig auch die Marke »Five Rivers« produziert werden. »Die Five Rivers Kellerei ermöglicht Bekannteste Marke von Trinchero: Sutter Home es, unsere Aktivitäten in der Central Coast auszubauen«, erklärt Trincheros Chief Operating Officer Bob Torkelson. Der Wechsel der Kellerei ist ein Deal zwischen zwei der größten Weinproduzenten der Welt. Trinchero bewirtschaftet über 4.000 Hektar Rebfläche, Concha y Toro sogar mehr als 10.000. CG

M a r k g r ä f l e rDie Kältewelle land 400 Liter zum Beginn des Gutedel. An Jahres sorgte einigen Orten für zusätzliche mussten die Gelegenheiten, Winzer am Eiswein zu le6. Januar dagesen. Vereinzelt gen noch auskonnte bereits Ende November harren, weil die in RheinlandTrauben nicht Pfalz und Saalegefroren waren. Unstrut Eiswein Am Folgetag war es dann flägelesen werden. chendeckend In Württemkalt genug für berg nutzten Gefrorene Trauben: je tiefer die Temperatur, desto die Eisweinledie Weingärtner höher das Mostgewicht se. Jetzt ernCleebronn-Gügteten zum Beispiel die zum Badischen lingen gleich die erste Nacht des neuen Jahres, um Eiswein zu lesen. »Der Wet- Winzerkeller gehörende Winzergenossenschaft Merdingen am Tuniberg bei terbericht deutete zwar darauf hin, dass es am Ende der Woche noch einmal –11° 200 Liter Gewürztraminer. Die Eisrichtig kalt wird, aber wir wollten das Ri- weinspezialisten des pfälzischen Weinsiko nicht mehr eingehen«, erklärt Ge- kontors Edenkoben kamen auf 1.200 Liter Cabernet Mitos sowie je 1.000 Liter schäftsführer Axel Gerst, der sich über Weißburgunder und Gewürztraminer. 550 Liter Riesling freuen kann. Viele Winzer, die auf Eiswein gehofft Der Wetterbericht sollte jedoch Recht hatten, haben ihre Trauben im Dezembehalten. So opferten auch in Baden ber jedoch als Auslese geerntet, weil sie Winzer einen Feiertag und ernteten den Gesundheitszustand ihrer Trauben in der Nacht auf Heilige Drei Könige kritisch bewerteten. CG Eiswein. So erntete die Bezirkskellerei

Mit starker Hand geführt Nachruf auf Jutta Matthiesen Jutta Matthiesen ist am 25. Dezember 2016 nach schwerer Krankheit im Alter von 72 Jahren gestorben. Mit ihr verliert die Getränkebranche eine große Unternehmerin. »Wir waren und sind da – in der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft.« So machte Jutta Matthiesen vor über zehn Jahren im Gespräch mit der Getränke Zeitung nachdrücklich klar, dass ihr Familienunternehmen Borco-Marken-Import auch künftig unabhängig bleiben wird. Auch gegen die wachsende Konkurrenz internationaler Konzerne. Mit einem Umsatz über 280 Mill. Euro, nahezu 200 Mitarbeitern und einem Portfolio aus internationalen Marken zählt das Hamburger Haus heute zu den größten Spirituosenimporteuren Deutschlands. Auf dem Weg an die Spitze bewies Jutta Matthiesen immer wieder das richtige Gespür für aktuelle Entwicklungen. Dass das für sie nie bedeutete, jedem Trend nachzulaufen, machte sie immer wieder klar. Die Kontinuität, die ein Familienunternehmen bieten kann, bezeichnete die in der Branche oft anerkennend »die Grande Dame der Spirituosenindustrie« genannte geschäftsführende Gesellschafterin gerne als eine entscheidende Stärke. Dass der Meininger Verlag sie 2009 für ihre Leistungen zur »Spirituosen-Unternehmerin des Jahres« kürte, erfüllte sie mit Freude und Stolz, wie sie dem Verleger Christoph Meininger damals verriet. Für die Arbeit der nachfolgenden Generation hat Jutta Matthiesen mit ihrem Schaffen ein solides Fundament gelegt. Vor einigen Jahren trat nun auch ihre Tochter Dr. Tina Ingwersen-Matthiesen in die Geschäftsführung ein.

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WEINKompakt  News.Facts.Trends

VERITABLE VINS ET DOMAINES Der rasante Wachstumskurs bei Veritable Vins et Domaines (VVD) in Hattenheim geht weiter. Nächster prominenter Name im Sortiment ist Champagne Pol Roger aus Epernay. Das Traditionshaus aus Epernay wurde bisher von der Hawesko-Fachhandelstochter CWD vertrieben. Aufgrund des Neuzugangs beendet VVD die Zusammenarbeit mit Champagne Philipponnat. Im Sortiment bleiben jedoch die Winzerchampagner von Doyard Mahé und H. Blin, die VVD erst 2016 neu aufgenommen hat. Ein Inter-

view mit Laurent d‘Harcourt, Vorstandschef von Pol Roger, zur neuen Vertriebsstrategie auf dem deutschen Markt lesen Sie in Ausgabe 2/2017. SAS

BioFach: Deutschland Land des Jahres Mitte Februar ist Nürnberg wieder der Nabel der Bio-Welt. Im letzten Jahr fanden 48.000 Besucher den Weg in die Franken-Metropole. Biofach in Kürze Messetermin: 15.2.–18.2. (Mittwoch bis Samstag) Öffnungszeiten: Täglich 9–18 Uhr. Am Samstag nur bis 17 Uhr. FOTO: <Keine überschneidende Verknüpfung>

Pol Roger wechselt Vertrieb

In Halle 7 dreht sich bei der Biofach alles um Wein, aber auch in den Länderhallen lassen sich viele spannende Wein-Entdeckungen machen

Bio-Produkte sind im Aufwind. Dementsprechend hofft die Messeleitung der BioFach, die Besucherzahl des Vorjahres zu übertreffen. Beim letzten Mal waren wieder deutlich mehr Weinaussteller vertreten. In diesem Jahr werden verstärkt einheimische Weinproduzenten erwartet, denn das Land des Jahres heißt »Deutschland«. Die »Erlebniswelt Wein«, mit umfangreichen Verkostungsangeboten, ist wieder in Halle 7 zu finden. Dort finden auch die Vorträge und Präsentationen statt (Stand 7-841). Die Preisverleihung an die Sieger der MUNDUS VINI BIOFACH-Prämierung startet am 16.2. um 16 Uhr. Direkt im Anschluss werden ausgewählte Siegerweine vorgestellt. Desgleichen auch am Freitag um 16 Uhr und am Samstag um 12 Uhr. In Halle 7 ist der Schwerpunkt des Weinangebots zu finden. Details über das Kongressprogramm finden sich unter www.biofach.de/ events

Zur Titelanzeige Rebsortenweine aus den Felsengärten überzeugen durch ein exzellentes Preis-Qualitätsverhältnis. Bestes Lesegut wurde sorgfältig und sorten­typisch vinifiziert und ist die Basis für eine attraktive Weinlinie mit neun Qualitätsweinen, die unkomplizierten Genuss garantiert. Die Rebsorten­weine bestechen durch eine zeitlos hochwertige Ausstattung und eine abwechslungsreiche, feinherb bis lieblich ausgebaute Sortenvielfalt und werden so auch gehobenen Ansprüchen an Geschmack und Auftritt gerecht.

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Veranstaltungsort: Messezentrum Nürnberg Weitere Informationen: www.biofach.de Online-Messekatalog: www.biofach.de/de/ ausstellerprodukte Hotelservice: www.hotel.nuernberg.de, www.biofach.de/de/besucher/aufenthalt/ Anreise: PKW: Das Messezentrum liegt im Süden von Nürnberg und ist von allen Autobahn-Zubringern gut ausgeschildert. 10.000 Parkplätze stehen zur Verfügung. A 6 Heilbronn – Nürnberg, Ausfahrt 59 Langwasser A 9 Berlin – Nürnberg – München, Ausfahrt 52 Fischbach Bahn: Nürnberg ist IC- und ICE-Station. Verbindungen bei www.bahn.de Vom Hauptbahnhof mit U1 in 8 Minuten bis zur Messe (Richtung Langwasser Süd) Fliegen: Zahlreiche Direktflüge von deutschen und europäischen Großstätten; ab Airport mit U2, am Hauptbahnhof in U1 umsteigen bis Messe (Fahrzeit 20 Min.) oder Messe – Airport Express (Bus, Fahrzeit 25 Min.)

Rund um die Messe gibt es in der Stadt ein vielfältiges Rahmenprogramm unter dem Titel: »Nürnberg – Die Bio-Metropole«, darunter den Kongress »STADTLANDBIO«. Programm: www.stadtlandbio.de/programm.html. WR

Zwei deutsche Weingüter SMART WINES Mit den Weingütern Immich Batterieberg von der Mosel und Urban Kaufmann aus dem Rheingau stärkt die Kölner Agentur Smart-Wines ihr Deutschland-Portfolio. Besonders die Weine von Gernot Kollmann/Immich Batterieberg erfreuen bereits eine große Fangemeinde. Noch weniger bekannt sind die Weine von Urban Kaufmann und seiner Lebensgefährtin, der ehemaligen VDP-Geschäftsführerin Eva Raps, aus Hattenheim. Der frühere Käsemeister hat in 2014 das Weingut Hans Lang gekauft und produziert neben Riesling auch kleine Mengen Spätburgunder. Mit den beiden Weingütern wird die Lücke im Sortiment geschlossen, die der Abgang von Gut Hermannsberg, die ihren Vertrieb künftig selbst organisieren, hinterließ. SAS

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TE RM I NE 16.1.2017 Soul Wines, Köln 20 portugiesische Winzer aus dem Dourotal V info@pst-pr.de

29.–31.1.2017 Vinisud, Montpellier Messe der Weine des Mittelmeers V www.vinisud.com

ProWein-News Ihre Neuigkeit in der WEINWIRTSCHAFT Vom 19.–21. März 2017 öffnet die ProWein in Düsseldorf ihre Tore. WEINWIRTSCHAFT begleitet die Leitmesse der internationalen Weinbranche in gewohnter Form mit einem großen Sonderteil. Damit Ihre Innovationen, Produktneuheiten und Termine richtig zur Geltung kommen, bitten wir Sie, diese am besten mit hochauflösendem Bildmaterial (300 dpi) bis zum 10. Februar 2017 an die Redaktion zu schicken. Bitte senden Sie Ihre Nachricht an wilsch@meininger.de oder cartolano@meininger.de. Bereits einige Tage früher liegt am 27. Januar der Einsendeschluss für die MUNDUS-VINI-Frühjahrsverkostung. Für ProWein-Aussteller besonders interessant ist die Präsentation der Siegerweine in der großen MUNDUSVINI-Verkostungszone. RED

Düsseldorf, Germany

19.-21.03.2017

23.1.–13.2.2017 VDP.Grosse Lage, diverse Die Regionalverbände zeigen ihre Top-Weine in Großstädten V www.vdp.de

30.1.–1.2.2017 Millésime Bio, Marseille 900 Bioaussteller auf Frankreichs großer Bioweinmesse V www.millesime-bio.com

6.–7.2.2017 Salon des Vins de Loire, Angers Die Fachmesse für Loire-Weine V www.salondesvinsdeloire.com

12.–14.2.2017 VinoVision, Paris Neue Fachmesse für Weine aus Nordfrankreich

Mezzacorona mit stabilen Zahlen Binnen 11 Monaten erzielte die Genossenschaft einen Umsatz von 163 Mill. Euro Die Gruppe Mezzacorona insgesamt 54 Mill. Euro und legte genau wie unjüngst die einen Erlös von 17.200 Euro apulische Winzergenossenpro Hektar freuen. Der Reinschaft Due Palme in diesem gewinn der Gruppe kletterte um beachtliche 19,3 Prozent Jahr eine 11-Monats-Bilanz vor auf gut 1,8 Mill. Euro. und schließt das Geschäftsjahr Das Nettovermögen macht künftig am 31. Juli statt am 31. dank eines kleinen ZuwachAugust. ses von 1,65 Prozent knapp Von 1. September 2015 bis 31. Juli 2016 erwirtschaftete der Die Cantina Rotari, Schaumweinkellerei von 92,3 Mill. Euro aus. Die Trauben der 1.600 Mitglieder erTrentiner Riese einen Umsatz Mezzacorona langten in der Ernte 2016 die von 163,4 Mill. Euro (+0,44%). Für die vollen 12 Monate lag er in der Vorjahresperi- nationale Zertifizierung für integrierten Anbau (Sistema di Qualità Nazionale per la Produzione ode bei 174,4 Mill. Euro. Die Auszahlungssumme an die Mitglieder hatte beim Abschluss von 2014/2015 Integrata). Die Gruppe Mezzacorona verfügt über aufgrund der schwachen Ernte 44,25 Mill. Euro be- 2.800 Hektar Rebfläche im Trentino und über 700 Hektar auf Sizilien. VC tragen. In diesem Jahr können sich die Winzer über

V www.vinovisionparis.com

13.2.2017 Montsant, München 15 Winzer aus Montsant präsentieren ihre Weine V tinyurl.com/z49387m

13.2.2017 Friuli Venezia, München Winzer und Gastronomen sowie Feinkost aus dem Friaul V tinyurl.com/hqmwzf5

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Vom Verband der pfälzischen Weinkommissionäre e.V. empfehlen sich nachfolgende Mitglieder: Eugen Best GmbH & Co. KG Haldenweg 1 67278 Bockenheim/Weinstraße Telefon (0 63 59) 94 70 94 Telefax (0 63 59) 94 70 96 www.wein-best.de mail@wein-best.de

A. Mayer Weinkommission GmbH Mannheimerstraße 6 67158 Ellerstadt Telefon (0 62 37) 9 24 77 90 Telefax (0 62 37) 59 05 57

Oliver Stiess Weinkommission-Weinkellerei GmbH Weinstraße 43 76833 Frankweiler Telefon (0 63 45) 75 57 www.weinkommission-stiess.de info@weinkommission-stiess.de

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! T E N H C I E Z E G S U A N I E W S S I E W S E R H A J S E D 2016 Der Graue Burgunder von Deutsches Weintor Jahr für Jahr schneidet das Deutsche Weintor bei der Wahl der 100 Weine des Jahres durch die Weinwirtschaft hervorragend ab. Das ist die Erfolgsbilanz: 1999 – 2015 Dornfelder Qualitätswein trocken 11 mal Rotwein des Jahres 2010 – 2015 Grauer Burgunder Qualitätswein trocken 5 mal Weißwein des Jahres 2016 Grauer Burgunder Qualitätswein trocken erneut Weißwein des Jahres Nachhaltige Qualität, Marktbedeutung und Gesamtkonzept machen die Weine von Deutsches Weintor zu den erfolgreichsten im Lebensmitteleinzelhandel.* *Weinwirtschaft 1/2017


WEINKompakt  News.Facts.Trends

Millésime Bio zieht um nach Marseille Nicht ganz freiwillig verlässt die Millésime Bio ihre Heimatregion Languedoc-Roussillon und öffnet die Tore bei ihrer 25. Ausgabe in Marseille Es ist durchaus möglich, den Besuch von Millésime Bio und Vinisud zu verbinden. Letztere beginnt und endet einen Tag früher als die Millésime Bio. Marseille und Montpellier sind etwa 160 Kilometer voneinander entfernt. Die Bahn (IC) braucht 1 Stunde und 35 Minuten für diese Strecke. WR

Millésime Bio Veranstalter: SudVinBio Veranstaltungsort: Parc des Expositions, Marseille-Chanot FOTO: Alain Reynaud Picture

Voraus ging ein heftiger Streit mit Vinisud. Letztere hatte ohne vorherige Absprachen neben dem Wechsel zum jährlichen Rhythmus einen außergewöhnlich frühen Messetermin angekündigt, der bis auf einen Tag identisch war mit dem Termin der Millésime Bio. Die Organisatoren der Bio-Messe baten daraufhin Vinisud, ihre Veranstaltung wenigstens um einige Tage zu verschieben, damit die beiden Messen direkt nacheinander stattfinden könnten. Was von den Veranstaltern der Vinisud aber abgelehnt wurde. Letztere argumentierten mit der Suche nach Synergie, Patrick Guiraud, der Präsident der Bio-Winzer der neuen Region »Occitanie« sah das aber ganz anders: »Wir sehen das als Versuch der feindlichen Übernahme unseres Messetermins.« Der Abschied von Montpellier fiel den Organisatoren der Millésime Bio schwer: »Wir verlassen Montpellier sehr ungern«, bilanziert Guiraud den Streit verärgert. »Hier hat alles angefangen und hier ist der Schwerpunkt des französischen Bio-Weinbaus.« Marseille wurde gewählt wegen seiner Nähe zum Languedoc und wegen seiner Infrastruktur und Messekapazität. Toulouse, die Hauptstadt der neuen Region »Occitanie« konnte da nicht mithalten. Letztere umfasst die bisherigen Regionen »Languedoc-Roussillon« sowie »Midi-Pyrénées«.

Konzentration aufs Wesentliche: Tischpräsentation bei der Millésime Bio

In Marseille werden gut 900 Aussteller erwartet. Damit setzt die Messeleitung ihre Strategie der behutsamen Ausweitung fort. Es besteht eine lange Warteliste, und weiterhin werden keine Umstellbetriebe zugelassen. Überhaupt bleibt die Messe ihrem traditionellen Konzept treu: minimalistische und egalitäre Tischpräsentation. Keine Messearchitektur, im Mittelpunkt steht der Wein. Es gibt zwei Verkostungszonen sowie Sitzbereiche zum Verweilen und für Besprechungen. Eine entspannte Note verleiht der Messe das gemeinsame Mittagessen von Ausstellern und Besuchern. In einer kompletten Messehalle wird in der Zeit von 12–15 Uhr ein reichhaltiges Bio-Buffet angeboten.

Messezeiten: Mo 30.1. 10–19; Di 31.1. 9–19; Mi 1.2. 9–17 Uhr Weitere Infos und Anmeldung: www. millesime-bio.com Das Ausstellerverzeichnis ist online verfügbar unter: www.millesime-bio.com/home/infos-pratiques/guide-des-exposants Anreise: Bahn: Direktverbindung (TGV) nach Marseille von Frankfurt, Mannheim, Karlsruhe Flughafen: Marseille Provence, etwa 27 km vom Stadtzentrum entfernt. Shuttlebus zum Hauptbahnhof Marseille St. Charles. Vom Hauptbahnhof St. Charles zur Messe mit Metro 2 Richtung »Sainte Marguerite« bis Station Rond Point du Prado. Während der Messezeiten werden im Konferenzbereich Vorträge und Diskussionen zu Themen des Biowein-Marktes angeboten. www.millesime-bio.com/home/conferences

Rhone-Villages steigen auf Drei Villages aus dem Vaucluse dürfen künftig auf dem Etikett stehen Für Suze-la-Rousse, Sainte-Cécile und Vaisonla-Romaine beginnt das Jahr 2017 erfreulich. Künftig besitzen die Villages aus dem Vaucluse AOP-Status. Das heißt, dass die Weine als Côtes-du-Rhône Villages mit zusätzlicher Ortsangabe vermarktet werden können. Bisher

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musste auf die Ortsangabe verzichtet werden. Der Jahrgang 2016 ist der erste, für den die neuen Regelungen gelten. Die drei neuen AOPs sind reine RotweinAppellationen. Grenache ist die mit Abstand dominierende Rebsorte, gefolgt mit je nach

Villages variierenden Anteilen von Syrah, Carignan sowie Mourvèdre und Cinsault. Mit rund 2.000 Hektar ist Suze-la-Rousse die größte der drei Appellationen. SainteCécile kommt auf 1.360 Hektar und Vaison la Romaine auf 640. RED

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Herausragend! Seit 1893 wird die Familie Cecchi in Italien und auf der ganzen Welt für ihre ausgezeichneten Weine geschätzt. Besondere Beachtung verdient der prämierte Vino Nobile di Montepulciano DOCG,

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einer der großen Rotweine der Toskana. Der außer-

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gewöhnliche Wein mit Struktur, Eleganz und Körper hat die anspruchsvolle Fachjury der TOP 100 in gleich zwei Kategorien überzeugt.

Wir freuen uns sehr über sein hervorragendes Abschneiden – und unsere langjährige, vertrauensvolle Partnerschaft mit Cecchi!


Umfrage Eins.Zwei.Drei.

Ausblick 2017 Ein Thema. Zwei Fragen. Drei Köpfe. Welche geschäftlichen Vorhaben und Ziele möchten Sie 2017 umsetzen? Welche Termine haben in diesem Jahr bei Ihnen Priorität?

Jürgen Bauer, Bauer GmbH & Co. KG, Dormagen Für 2017 steht im Vordergrund, unser Sortiment weiter zu optimieren, um möglichst viele Kundenwünsche zu erfüllen. Die intensive Zusammenarbeit mit unseren Gastronomiekun-

»Wichtigste Termine sind die Events mit unseren Winzern « den werden wir weiterführen. Den Service in unserem Onlineshop möchten wir auf gleichem, hohen Niveau halten und in Details weiter optimieren. Wir werden uns weiterhin auf unsere Schwerpunktländer Deutschland, Österreich und Italien konzentrieren, wollen dort Neues entdecken, Altbewährtes probieren und vor allem die Kontakte zu unseren Winzern pflegen und vertiefen. Außerdem möchten wir den Anteil an Bioweinen vergrößern, um auch dieser Nachfrage gerecht zu werden. Die wichtigsten Termine 2017 sind die Events mit unseren Winzern in unserer Weinbar in Berlin, die ProWein, aber auch das internationale Riesling Symposium im Rheingau. Selbstverständlich sind wir auch beim Verkaufsstart der Großen Gewächse des VDP mit ihrer Präsentation Anfang September in Berlin dabei.

14

Frank Dietrich, Cavatappi Weine am Südstern, Berlin Für unser Weinsortiment planen wir 2017 keine großen Neuerungen. Mit über 900 Weinen und über 80 Sekten sind wir gut aufgestellt und können fast alle Kundenwünsche abdecken. Ziel im kommenden Jahr wird allerdings sein, unser Spirituosensegment zu erweitern. In diesem Bereich nehmen wir eine steigende Nachfrage wahr. Vor allem beim Whisk(e)y wollen wir unser Angebot aufstocken. Das gilt auch für Gin, der im Moment ja ein absolutes

»Ziel ist, unser SpirituosenSegment zu erweitern« »Must-have« ist. Als Berlin-Mitbringsel sind besonders regionale Spirituosen stark gefragt. Auch hier sehe ich noch Potenzial für 2017. Einer der Termine, die gesetzt sind, ist die ProWein. Für uns die wichtigste Fachveranstaltung und ein absoluter Pflichttermin. Darüber hinaus haben wir auch wieder drei größere Veranstaltungen bei uns im Haus geplant. Anfang Februar machen wir beispielsweise – passend zum Thema Spirituosen – eine Probe mit Whisk(e)y-Destillerien, die Produkte mit verschiedenen Reifegraden präsentieren.

Dirk Lehmitz, Weinhaus am Stadtrand, Hamburg Nach einem sehr erfolgreichen Jahr 2016 gehen wir mit dem Einzelhandelsbetrieb zuversichtlich in das neue Jahr. Die ersten umfangreichen Vorproben bei den deutschen Winzern versprechen wieder einen interessanten Jahrgang, der gute Umsatzerfolge garantiert. Sicher ist es im europäischen Ausland nicht ganz

»Pflichttermine sind ProWein, Vinitaly und Vinexpo« so einheitlich, doch wenn sich die Abgabepreise hier im Rahmen halten, sehen wir gute Chancen. Weiter ausgebaut wird unser Spirituosen-Sortiment der Eigenmarken, hier greifen wir auf alte Familienrezepte zurück, die bereits Großvater und Vater Anfang der 1950er Jahre entwickelten. Betrieblich gibt es bei uns ab Januar eine Veränderung, da unser Sohn Marco, in jetzt dritter Generation, die Firma übernimmt. Ich selber ziehe mich aus Altersgründen zurück und kümmere mich nur noch um den Deutschlandbereich von Interpartner Weinimport. Pflichttermine für uns sind immer die ProWein, Vinitaly und (noch) die Vinexpo, die ich seit dem Start 1981 besuche.

Weinwirtschaft 1/2017


– ADVERTORIAL –

DIAM

Mit „Superkritischem CO2“ gegen Korkgeschmack weiterhin auf Erfolgskurs 2004 kam der Diam auf den deutschen Markt und war ein sehr erklärungsbedürftiger Verschluss. Vom Aussehen her ähnelte er stark dem Presskorken, was ihm seinen Einstieg nicht gerade leicht machte. Und das Reinigungsverfahren mit „superkritischer Kohlensäure“ war vom Verständnis her nun nicht wirklich ein Selbstläufer. Heute, 13 Jahre später, ist „der Diam“ auf dem Markt etabliert und für viele andere Verschlusslösungen ein Maßstab geworden. Auch sein Aussehen hat sich durch das „Traditions“-Cover wesentlich verbessert.

DOCH WAS IST EIGENTLICH „DER DIAM“?

Ausgangsmaterial ist Kork aus den spanischen Wäldern von Alcantara, wobei größtenteils ganze Korkplatten, aber auch die Reste bereits ausgestanzter Platten verwendet werden. Der Kork wird zerkleinert und alle holzigen Rindenstücke (60 %) ausgesiebt. Dann erfolgt die Reinigung des Korkmaterials. Die Firma Diam Bouchage hat nach mehrjähriger Forschungsarbeit in Zusammenarbeit mit Speziallabors ein Verfahren entwickelt, das im Grunde in der Lebensmittelindustrie bereits lange bekannt und eingesetzt wird. Das Verfahren namens „superkritisches C02“ diente z. B. der Extraktion der Koffeine aus Kaffee und Tee. Es musste jedoch erst für das Produkt Kork modifiziert werden. Diese Behandlung mit der Bezeichnung „Diamant®-Verfahren“ wird auf feines Korkgranulat angewandt und ist durch internationales Patent (EP 1216123 B1) vor Nachahmungen geschützt. Das macht ihn immer noch einzig.

BREITES WIRKUNGSSPEKTRUM

Analysen haben gezeigt, dass bei diesem Prozess sämtliche für die „Korker” verantwort-

lichen TCA-Moleküle sowie über 150 weitere verschiedene Moleküle ausgewaschen werden. So wird 1-octen-3-ol, um nur mal einen der extrahierten Stoffe zu erwähnen, dem Korkmaterial entzogen, welcher den Muffton im Wein bewirken kann. Erwähnenswert ist ein mit Oenologen durchgeführter Versuch, bei dem man sie ein Mazerat aus Korkgranulat vor der Reinigung abschnuppern ließ. Das Ergebnis sehen sie in der untenstehenden Grafik blau eingezeichnet. Die Beurteilung des unbehandelten Rohmaterials wurde signifikant mit „Schimmel-, Phenol, Leder- und aggressiven Noten“ bedacht. Anschließend ließ man die gleichen Tester ein Mazerat des gereinigten Korkgranulats abriechen. Verschwunden oder weitestgehend zurückgetreten waren oben genannte Töne zugunsten von „floralen, Röst- und Vanillenoten“, in der Grafik rot dargestellt. Es ist also nicht nur die Beseitigung des TCA, sondern die der vielen anderen Störfaktoren, die den Erfolg dieser Reinigung ausmachen. Und dieses breite Wirkungsspektrum macht das Verfahren immer noch einzig.

DIAM MIT „FLEUR“-QUALITÄT

Das so gereinigte Korkgranulat wird anschließend mit einem lebensmittelechten Polyurethan versetzt, das bei entsprechender Temperatur polymerisiert und für den Formzusammenhalt des Korkgranulates sorgt. Da durch die Zerkleinerung des Korks dessen Elastizität verloren geht, werden bei der Formgebung winzige Mikrosphären eingeschlossen, die dafür sorgen, dass der Diam selbst bei sehr trockener Flaschenlagerung, was durch Stehendverpackung gang und gäbe ist, nicht an Elastizität verliert und ein

BESCHREIBUNG DES KORKMEHLS VOR UND NACH DER DIAMANT BEHANDLUNG Schimmel/Humus/Champignon

floral

vor Behandlung nach Behandlung

Phenol

Cacao/Röst

Leder/Synthetic

Vanille

Alkohol/agressive Noten

www.diam-kork.de

dauerhafter Schluss mit dem Flaschenhals gewährleistet wird. Dank dieser Mikrosphären lässt sich zudem die Permeabilität der Korken einstellen, um für harmonische Reifung der Weine zu sorgen. Und dies beantwortet bereits die nächste Frage nach der Dichtigkeit und Sauerstoffdurchlässigkeit. Die Standardpermeabilität orientiert sich an den Mittelwerten traditioneller Korken mit Fleur-Qualität. Dies bestätigen auch die Versuchsreihen mit namhaften Weininstituten wie Bad Kreuznach, Geisenheim, Neustadt, RIERE, AWRI, die diese Ergebnisse weiter untermauern. In Langzeitversuchen konnte kein negativer Einfluss des Diam auf die sensorischen und analytischen Parameter eines Weines festgestellt werden. Die Weine präsentierten sich zum Teil frischer und fruchtiger. Zwischen stehender und liegender Lagerung gab es keine sensorischen und analytischen Unterschiede.

AM MARKT ETABLIERT

Nach all den in den vergangenen Jahren angestellten Versuchen um das patentierte „Diamant®-Verfahren“ ist sich Diam Bouchage sicher, eine garantierte Lösung gegen das Korkgeschmackproblem gefunden zu haben. Inzwischen gibt es eine regelrechte „Diam-Familie“ mit den Ausführungen Diam 1, Diam 5, Diam 10 und Diam 30. Das Geheimnis der Zahlen ist leicht beantwortet: Je höher die Zahl, desto reduktiver der Verschluss. Wobei der Diam 30 hier noch mit einem besonderen Attribut der Elastizität und Langlebigkeit auftrumpft. Er verspricht eine Sicherheit von mehr als 30 Jahren, was bedeutet, dass der edle Tropfen so lange ungestört gelagert werden kann, ohne dass er umgekorkt werden müsste. Das ist dann noch mal eine Liga für sich.


Vinho Verde WEINMACHER 16

Bordadura: Es gibt kaum eine landwirtschaftliche Fläche in der Vinho-Verde-Region, die nicht von einer Zeile Rebstöcke umgeben ist

Mehr als saisonal Vinho Verde ist als unkomplizierter Sommerwein eine feste Größe in Handel und Gastronomie. Die Region bietet allerdings auch Charakterstarkes – Alvarinho wird dabei immer wichtiger

S

pricht man in Deutschland über Wein aus Portugal, fallen schnell die Namen Port und Vinho Verde. Andere Regionen bleiben hinter der allgemeinen Bekanntheit deutlich zurück. Das Alentejo schickt sich an, in der Bekanntheitsskala aufzuholen. ­ Vinho Verde ist eigentlich gut aufgestellt in Deutschland – aber deckt sich die Wahrnehmung des deutschen Verbrauchers von Vinho Verde mit dem, was in der Region in Nordportugal produziert wird? Und damit, wie die regionale Kontrollund Marketingkommission CVRVV die Weine gerne positioniert sehen würde? Fangen wir beim Ursprung an. Die Region Minho im Nordwesten Portugals umfasst aktuell 20.433 Hektar, wovon 18.030 Hektar für Qualitätsweine unter der Bezeichnung DOP Vinho Verde eingetragen sind. Damit repräsentiert

das Gebiet zehn Prozent der gesamten Rebfläche Portugals. Innerhalb der letzten Dekade hat sich die Rebfläche Portugals um 17 Prozent verkleinert, die der Minho-Region jedoch sogar um 37 Prozent. Somit sind über 10.000 Hektar an Rebfläche weggefallen. Die durchschnittliche Produktionsmenge fiel im gleichen Zeitraum von jährlich 88 Mill. Liter auf 74 Mill. Liter, also nur um 16 Prozent. Das könnte darauf schließen lassen, dass vor allem unproduktive Rebanlagen gerodet wurden. Parallel wurden jedoch auch fast 20 Prozent der gesamten Rebfläche in diesem Zeitraum neu bestockt, vor allem mit den heute vorherrschenden Rebsorten. Wenn man bedenkt, dass in der Region Minho bis in die 1980er-Jahre mehr Rotwein als Weißwein produziert wurde und Weißweine aktuell 87 Prozent der Produktion ausmachen, erkennt man

schnell, dass es einen gewaltigen Umbruch gegeben hat. Vielfalt hat Tradition. Bis heute sind knapp 30 Prozent der Rebfläche von unbekannter Rebsortenzusammensetzung. Das liegt nicht an der Unfähigkeit der Kontroll- oder Statistikbehörden, sondern an der Struktur der Landwirtschaft. Wer einmal in der ländlichen Region zwischen Douro und Minho unterwegs war, wird es mit eigenen Augen gesehen haben: Es gibt kaum eine landwirtschaftliche Fläche, die nicht von einer Zeile Rebstöcke, meist in Pergola-Erziehung, umgeben ist. So wurde jeder verfügbare Quadratmeter genutzt. Traditionellerweise wurde sogar unter den Pergolen Gemüse angepflanzt. Dieser Umstand erklärt auch, warum im Kataster 129.000 Parzellen für den Weinbau eingetragen sind, die vielfach im Nebener-

Weinwirtschaft 1/2017


werb bewirtschaftet werden. Rein rechnerisch ergibt dies eine Durchschnittsgröße von knappen 16 Ar je Parzelle, was sich wieder mit der Art des Anbaus – »Bordadura« genannt – erklären lässt. Ein nicht unerheblicher Teil der Weine von kleinsten Weinbauern wird nur für den Hausgebrauch produziert, was sich bei der Anzahl von 19.000 Winzern zu einer signifikanten Menge von geschätzten 10 bis 15 Prozent der Gesamtproduktion summiert. Dies fällt bei der Betrachtung der von der Comissão de Viticultura da Região dos Vinhos Verdes (CVRVV) und dem Instituto da Vinha e do Vinho (IVV) erstellten Statistiken auch jahrgangsbereinigt auf. Neben den Stillweinen unter den Herkunftsbezeichnungen DOP Vinho Verde und IGP Minho dürfen mit Herkunftsangabe auch Schaumweine, Perlweine und Likörweine auf den Markt gebracht werden. Zusammengenommen machen diese Produkte jedoch weniger als ein Prozent der Vermarktung aus. Weine mit der DOP Vinho Verde repräsentieren mit konstant rund 90 Prozent des Gesamtvolumens den überwiegenden Teil der vermarkteten Weine. Innerhalb dieser Kategorie steigt die Bedeutung der Roséweine auf inzwischen 6 Prozent, wohingegen die Rotweine nur noch 7 Prozent ausmachen. Alvarinho punktet. Auffällig ist ein starker Anstieg der unter der Landweinbezeichnung Minho als Alvarinho vermarkteten Rebsortenweine in den letzten zwei bis drei Jahren. Dies ist ein Vorbote der auf den Weg gebrachten Gesetzesänderungen innerhalb der DOP: Bislang durften nur Weine der ganz im Nordosten gelegenen Subregion Monção e Melgaço die Rebsorte Alvarinho enthalten und auf dem Etikett angeben. Seit dem Jahrgang 2015 darf die Rebsorte auch in den anderen Subregionen als Bestandteil der Cuvée mit angegeben werden, wenn mindestens 30 Prozent Alvarinho enthalten ist. In naher Zukunft werden rebsortenreine Alvarinhos aus allen Subregionen als DOP Vinho Verde vermarktet werden dürfen. Da Alvarinho unbestritten als die hochwertigste Rebsorte der Region gilt, haben

Weinwirtschaft 1/2017

Atlantic ocean

Vinho Verde kompakt W 20.433 Hektar Rebfläche, davon 18.030 ha für DOP Vinho Verde und 2.322 ha für IG Minho (Stand 2015), verteilt auf 129.000 Parzellen

Valença

Caminha

W 19.000 Winzer, 600 Abfüller

PORTO

W 9 Subregionen: Amarante, Ave, Baião, Basto, Cávado, Lima, Monção e Melgaço, Paiva, Sousa

viele Erzeuger angefangen, sie bei Neuanpflanzungen stärker zu berücksichtigen und vermarkten die Weine bis zum Greifen der Änderungen als IGP Minho. Doch hier stößt man bereits an einen Punkt, an dem sich die Verhältnisse auf dem deutschen Markt von der Entwicklung im Ursprungsland deutlich unterscheiden. Während sich das Exportvolumen seit der Jahrtausendwende mehr als verdreifachte und der Wert vor allem in den letzten zehn Jahren um zehn Prozent stärker zulegte als das Volumen, zeigen die Exportzahlen nach Deutschland eine etwas andere Entwicklung auf. Das Exportvolumen hat sich zwar seit 2000 fast versechsfacht, der Wert ist jedoch knapp 15 Prozent hinter diesem Wachstum zurückgeblieben. Deutschland ist nach den USA der zweitgrößte Abnehmer, mit einem Durchschnittspreis von mageren 1,98 Euro je Liter jedoch auch der preissensibelste Markt. Diese Entwicklung hat sich in der jüngeren Vergangenheit sogar noch verschärft. In den letzten zehn Jahren haben sich die Qualitätsanstrengungen der Erzeuger mit einem um 11 Prozent gestiegenen Durchschnittspreis bezahlt gemacht. Der Preis für die Exporte nach Deutschland sank im gleichen Zeitraum um 5 Prozent, in den letzten fünf Jahren so-

gar um 11 Prozent. Der Literpreis für die Exporte zum größten Kunden, den USA, stieg in den letzten zehn Jahren hingegen um über 20 Prozent, weshalb in diesen Markt auch weiterhin vom CVRVV stark investiert wird. Das Trio USA (22%), Deutschland (21%) und Frankreich (12%) ist seit über 20 Jahren unangefochten an der Spitze der Exportländer, wobei sich die Reihenfolge innerhalb der Gruppe in den letzten zehn Jahren zugunsten der USA gedreht hat. Weitere wichtige Abnehmerländer sind Brasilien, Kanada, Schweiz, Angola, Großbritannien, Belgien und Luxemburg.

W 45 zugelassene Rebsorten für DOP Vinho Verde, 68 für Produktion von IG Minho W Produktion 2016: 72,4 Mill. l, davon 97% DOP Vinho Verde (2015: 86,9 Mill. l, davon 96,5% DOP Vinho Verde) W Export 2015: 23,5 Mill. l im Wert von 54,4 Mill. € in 106 Märkte

Frisch, leicht, easy. Die Wahrnehmung des Produktes Vinho Verde auf dem deutschen Markt beschränkt sich größtenteils auf den Typ des frischen, leicht perlenden und dezent restsüßen Weines. Am liebsten in moderner Verpackung und mit Schraubverschluss. In diesem Bereich wird der Markt in Deutschland sehr erfolgreich bearbeitet, was die großen Importeure unisono bestätigen. »Wir freuen uns, dass unsere Marke Casal Garcia insgesamt im leicht rückläufigen Portugal-Segment mit Wachstum punkten kann«, lässt Mack & Schühle verlauten. Casal Garcia, ein halbtrocke17


WEINMacher Vinho Verde

ner Vinho Verde, ist der meistverkaufte Vinho Verde weltweit und laut Nielsen auch der meistverkaufte Vinho Verde im deutschen LEH. Einhellig sind deutsche Marktteilnehmer der Meinung, dass Vinho Verde in gewisser Weise ein Saisonprodukt ist. Auch wenn es inzwischen ganzjährig in den Regalen zu finden ist, »fokussieren sich die Verkäufe auf das Frühjahr und den Sommer« erläutert Andreas Fürbach von Ardau Weinimport. »Die Nachfrage nach Vinho Verde ist anhaltend positiv, die Weine sind mittlerweile beim Konsumenten angekommen und werden als leichte Weiße geschätzt«, ergänzt er. »Bereits im Dezember wird nach Mustern des neuen Jahrgangs von Quinta da Lixa gefragt«, berichtet Bruno Hamm von Weinkontor Freund, »da die großen Kunden mit der Sortimentsplanung beginnen.« Für Lars Seyfrid ist Vinho Verde »eine Art Ur-Produkt der Einkaufsgemeinschaft Interpartner, die wir bereits in den 1970er- und 1980er-Jahren im Sortiment hatten«. Als Einkaufsgemeinschaft kauft Interpartner Vinho Verdes von Ventozela und Campelo allerdings nur im Frühjahr ein. »Wir versuchen meistens noch im Juni einen zweiten Einkauf Ventozela anzubieten. Je nach Abverkauf und Aussich-

ten für den Sommer kann es noch zu einem zweiten kleinen Einkauf kommen«, führt Seyfrid aus. Die Kunden von Jacquesʻ Weindepot schätzen den im Trend liegenden Stil des Vinho Verdes, mit seiner fruchtbetonten Leichtigkeit und Frische. Daher ist der Terras do Minho von der Quinta da Lixa auch ganzjährig im Sortiment. Zusätzlich gibt es regelmäßig Aktionen mit einem weiteren Wein der gleichen Kellerei auf demselben Preisniveau, um auch die Kunden zu erreichen, welche vor allem auf Aktionsware und Mailings reagieren. Kathy Féron stellt fest, dass

Weißwein-Norden Leitrebsorten des Vinho Verde W Loureiro (w): mit Abstand meistangebaute Rebsorte, vor allem in den eher küstennahen Gebieten. In den letzten sieben Jahren am meisten neu gepflanzt. Ergibt ausdrucksstarke Weine, oft mit frischen Zitrusnoten. W Arinto (w): auch bekannt unter dem Synonym Pedernã. Beste Qualitäten im Landesinneren der Region. Ergibt eher körperreiche Weine und ist in Cuvées der Säureträger. W Vinhão (r): meistangebaute rote Rebsorte, auch bekannt unter dem Synonym Sousão. Sehr kraftvolle, ins Violett gehende Farbe (Färbertraube), aromatisch mit deutlich herben Noten. W Alvarinho (w): vor allem in der nördlichsten Subregion Monção e Melgaço angebaute Rebsorte, wird wegen der hohen Qualität inzwischen auch in den anderen Subregionen mehr und mehr kultiviert. Ergibt Weine mit komplexer Aromatik und Reifepotenzial. W Trajadura (w): auch bekannt unter dem Synonym Treixadura. Fast in der gesamten Region verbreitet. Ergibt runde Weine mit zurückhaltender Säure. Der traditionelle Blend für viele weiße Vinho Verdes besteht aus Loureiro, mit Arinto und Trajadura als Ergänzung. Rosés werden meist aus Espadeiro und Vinhão hergestellt.

18

Jeder Quadratmeter wird genutzt: Moderne Drahtrahmenerziehung mit Pergola-Bordadura

der Vinho Verde in den letzten Jahren mehr und mehr auch mit deutschen Weißweinen mit einem ähnlichen Geschmacksprofil in Konkurrenz steht. Der von Eggerssohn vertriebene Quinta da Azevedo, einer der Top-Quintas von Sogrape, finde als strukturierter Vinho Verde vor allem in der Gastronomie starken Anklang und sei eine feste Größe im Sortiment des Bremer Fachhandelsund Gastronomielieferanten, schildert Geschäftsführerin Susanne Scheichl. Bei Rindchens Weinkontor wird ebenso eine ganzjährige Nachfrage nach Vinho Verde registriert, wobei es im Sommer Ausschläge nach oben gibt. Dass im aktuellen Jahr laut Einkaufsleiter Vitus Steinhorst mindestens ein neuer Produzent aus der Region aufgenommen werden soll, liegt auch darin begründet, dass in dem Segment Zuwächse zu verzeichnen sind. Herausforderungen für die Vermarktung sehen einige Spezialisten darin, dass »vielmehr ein Weintyp erwartet wird«, so Karsten Kubin von der Weingalerie aus Berlin. »Vinho Verde wird immer bekannter, hat aber zunehmend das Problem, nicht als Region erkannt zu werden. Wer nach Alvarinho sucht, fragt eigentlich nicht nach Vinho Verde«, schildert er weiter. Auch andere Lieferanten der gehobenen vinophilen Gastronomie berichten davon, dass die »ernsthaften Weine«, wie viele Alvarinhos aus Monção e Melgaço oder Weine namhafter Erzeuger wie Soalheiro, Anselmo Mendes, Aphros oder Covela, Ganzjahresprodukte sind und zum Teil gekauft werden, um sie über ein paar Jahre reifen zu lassen. Bei diesen Weinen steht jedoch weniger die Herkunft Vinho Verde im Vordergrund, sondern vielmehr die Rebsorte oder der Erzeuger an sich. Vinho Verde als Weintyp sei zu sehr auf den Preis reduziert. Insgesamt wird der Markt trotz allem auch zukünftig als wachsend eingeschätzt. »Vinho Verde passt in das Verbraucherbild von Leichtigkeit und bezahlbarem Preiseinstieg – nicht zuletzt haben viele Deutsche seine positiven Eigenschaften im Urlaub kennengelernt«, resümiert Hendrik Thoma von Wein am Limit. PEER F. HOLM

Weinwirtschaft 1/2017


FOTO: ALEXLUKIN - FOTOLIA.COM

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WEINMacher Fassweinpreise

Deutschland Preis

Marktlage

Rheinhessen o.J. diverse weiß Qw

40

N– An

16er Müller-Thurgau Qw

60

N– An

16er Scheurebe Qw

70

Nn An

16er Riesling Qw

80

N– A–

16er Grauburgunder Qw

110

Nn A–

16er Weißburgunder Qw

90

Nn A–

15er Portugieser WH Qw

70

N– A–

16er Spätburgunder Rw. Qw

90

Nn An

16er Dornfelder Rw. Qw

100

Nn An

16er Grundwein weiß

30–35

N– A–

16er Müller-Thurgau Qw

60

N– A–

16er Grauburgunder Qw

110–120

N+ A–

16er Weißburgunder Qw

90

N+ An

16er Portugieser WH Qw

80

N– An

16er Spätburg. Rw. Qw

90

Nn An

16er Dornfelder Rw. Qw

100

Nn An

16er weiß Landwein

45

N– A–

16er Riesling Landwein

60

N– A–

16er Müller-Thurgau Qw

60

N– An

16er Kerner Qw

70

Nn An

16er Weißburgunder Qw

90

Nn A–

16er Grauburgunder Qw

110

Nn A–

16er Riesling Qw

80–90

N– An

16er Portugieser WH Qw

80

N– An

16er Spätburgunder Rw. Qw

90

Nn An

16er Dornfelder Rw. Qw

100

Nn An

16er weiß Grundwein

35

N– A–

16er weiß Landwein

45

N– An

16er Riesling Qw

80–90

Nn An

16er Grauburgunder Qw

110

Nn An

16er Portugieser WH Qw

70

N– A–

16er Dornfelder Rw. Qw

100

Nn An

Pfalz – Südliche Weinstraße

Pfalz – Mittelhaardt

Nahe

Eisiger Start Die kalten Temperaturen lassen nicht nur Werkstätten frohlocken. In der ersten Woche des Jahres gibt es Eiswein

W

ar der Zustand der Trauben in der Nacht auf den 6. Januar oft noch nicht vollkommen vereist, gab es in der Folgenacht auch bei noch so peniblen Kontrolleuren wenig Anlass zum Einschreiten. Die Kältewelle dürfte dafür sorgen, dass es verglichen mit den Vorjahren wieder mehr Eiswein geben wird. Das Niveau früherer Zeiten wird aber wohl nie mehr erreicht. »Ähnlich wie Federweißer ist Eiswein auf dem Fassweinmarkt fast nicht mehr relevant«, berichtet ein Marktteilnehmer. Das ist neben dem Klimawandel auch das Verdienst von Weinbauministerium und Weinkontrolle, deren Einschränkungen die Qualität des Eisweins verbessert haben dürften. Die geringeren Mengen erschweren es aber, einen Marktpreis zu bestimmen. Von 6 bis 12 Euro werden viele Preise genannt. Das meiste vom wenigen dürfte sich in der Mitte abspielen. Die Kommissionäre beurteilen die Marktlage durchaus unterschiedlich. Teilweise ist zu hören, dass das Geschäft

selbst zwischen den Jahren weiterging und dass nach wie vor sehr schnell bezogen wird. Doch diese Euphorie teilen nicht alle Marktbeobachter. So wurden in Rheinhessen unlängst auch Dornfelder-Partien bezogen, die noch zu 1,10 Euro gehandelt wurden – also doch schon vor ein paar Wochen. Auch der Rückgang der Preise bremst vielerorts die Euphorie. Da die Nachfrage jedoch immer noch stabil ist und auf kein übergroßes Angebot trifft, grassiert auch keine Angst. In den Kellern der Winzer dürfte aber durchaus noch die eine oder andere Partie liegen, sodass die Kellereien andererseits keine Ängste vor Versorgungsengpässen haben müssen. Das liegt auch an dem neidischen Herbst. So senkt das Angebot von Grundund Landwein zwar das Kontingent derjenigen mit großer Ernte. Genug Winzer müssen vor der Erntemeldung am 15. Januar jedoch keine Rechenspiele anstellen, da sie ihr Kontingent von 10.500 Liter/Hektar (in Pfalz und Rheinhessen) nicht vollkriegen und ihre gesamte Ernte als Qualitätswein vermarkten können

»Nichts ist beständiger als der Wandel« 180 Preise zu Jahresbeginn in Rheinhessen in Euro/Hektoliter

Mosel 16er Riesling Qw

130

N+ An

16er Riesling Spätlese

150

Nn An

16er Spätburgunder WH Qw

180–190

Nn An

16er Riesling Qw

180

Nn An

Rheingau

160

140

120

100

Weinpreise in Euro/hl ab Erzeugerkeller (ohne MwSt.). Veränderte Kurse sind gefettet a. = angereichert n.a. = nicht angereichert St. = Standardware Lw. = Landwein WM. = Weinmost Stand: 9. Januar 2017

20

Rw. = Rotwein Vw. = Verarbeitungswein Sgw. = Sektgrundwein A = Angebot N = Nachfrage

++ = sehr gut + = gut n = normal – = gering

80

60 2008

2009

2010

2011

2012 Dornfelder

2013

2014

2015

2016

2017

Riesling

Weinwirtschaft 1/2017


Spanien

Italien

Zentralregion

Piemont €/hl

Frankreich Vins de France €/l

Weiß

3,05–3,20

Barb. d’Asti DOCG 2015

kein Kurs

2016er rot ohne Rebsorte

0,60–0,81

Rot

3,25–3,55

Dolc. d’Alba DOP 2015

177–186

2016er rot mit Rebsorte

0,65–0,96

Rosado

3,25–3,60

Barb. d’Alba DOCG 2015

196–228

2016er weiß ohne Rebsorte

0,89–0,90

Sektgrundwein w

3,25–3,50

Piemonte Cortese DOP 2015

75–90

2016er weiß mit Rebsorte

0,85–1,00

Barolo DOCG 2012

800–831

2016er Rosé

0,68–0,78

Katalonien Rot Appellation

3,75–6,00

Venezien €/hg

Weiß, (FC)

7,00–9,00

TW weiß 10–13° 2016

4,00–4,50

2016er rot ohne Rebsorte

0,65-0,78

Sektgrundwein w

5,00–6,00

TW rot 10–12° 2016

3,50–4,00

2016er rot mit Rebsorte

0,80–0,95

Garganega IGP 2016

4,50–5,00

2016er Pinot Noir

1,05–1,20

Levante

IGP €/l

Jumilla rot

3,25–3,60

Custoza DOC 2016 (l)

0,75–0,85

2016er weiß ohne Rebsorte

0,89–1,04

Jumilla rosado

3,35–3,65

Lugana DOC 2016 (l)

3,85–4,20

2016er weiß mit Rebsorte

0,88–1,15

Alicante weiß

2,75–3,05

Prosecco DOP 2016 (l)

1,80–2,00

AOP €/l

Alicante rot

3,35–3,70

Pinot Grigio IGP 2016 (l)

0,95–1,10

2015er Languedoc r

1,41

Alicante rosado

3,35–3,80

Bardol. Cl. DOP 2016 (l)

0,90–0,95

2015er Minervois r

1,43

Valencia weiß

3,20–3,30

Valpolicella Cl. DOP 2016 (l)

2,60–2,80

2015er Corbières r

kein Kurs

Valencia rosado

3,30–3,65

Chardonnay IGP 2016

7,20–7,80

2016er Côtes Provence Rosé

1,80-2,40

Valencia rot

3,30–3,70

Amarone DOCG 2013 (l)

8,00–9,00

2016er Riesling d’Alsace

3,15

Utiel-Requ. rot

3,30–3,60

Emilia-Romagna €/hg

2016er Gewürztr. d’Alsace

kein Kurs

Utiel-Requ. rosado

3,30–3,60

Lambr. Emilia IGP 2016

2016er Muscadet

1,50

Aragon – Cariñena

3,50–3,70

Toskana €/hl

AOP €/9hl-Tonneau

Rot (Garnacha)

3,70–4,50

Tosc. rosso IGP 2016

45–65

2016er Bordeaux r

1.100–1.300

Rosado

3,70–3,90

Sangiovese IGP 2016

55–73

2015er Médoc r

1.900–2.200

Weiß

2,55–2,65

Chianti DOCG 2016

78–115

2015er Bordeaux w

1.000–1.250

Chianti Cl. DOCG 2014

190–235

2015er Entre-deux-Mers w

1.150–1.250

190–235

Stand: 9. Januar 2017

Extremadura – Tierra Barros Rot

2,95

Chianti Cl. DOCG 2015

Weiß (FC)

2,55–2,75

Abruzzen €/hg

Stand: 9. Januar 2017

TW weiß 2016

2,50–3,50

TW rot 2016

3,30–3,90

Mont. d’Abr. DOP 2015

6,10–6,30

Weinwirtschaft 1/2017

Die Preise verstehen sich jeweils in Euro pro Hektograd, so nicht anders ausgewiesen. Sie gelten für Rohware ab Kellerei ohne Agio und Kommission. Veränderte Preise sind gefettet.

Sizilien €/hg TW weiß 12–12,5° 2015 kein Kurs – sofern die weiteren Anforderungen erTW rot 12–13,5° 2015 kein Kurs füllt sind. Für den Gesamtmarkt steht Apulien €/hg somit ein stabiles Grundangebot an TW weiß 2016 3,00–4,50 Qualitätswein zur Verfügung. TW rot 2016 3,00–4,50 Das gilt auch für die Mosel, wo die Salento IGP 2016 4,50–6,00 Nachfrage erfreulich stark ist und auf Salento Primitivo IGP 2016 7,00–8,50 ein normales Angebot trifft. In der jünSalice Salentino DOC 2016 5,50–7,00 geren Vergangenheit gab es das selten. Marken €/hg TW weiß 2015 3,10–4,20 Meist fehlte die Nachfrage, und war sie TW rot 2015 2,50–3,80 einmal da, wollten die Winzer nicht verTrentino €/hl kaufen. Der leicht angezogene RieslingChardonnay DOP 2015 135–155 preis könnte Öl für den Handelsmotor Pinot Grigio DOP 2015 170–195 sein. Im Rheingau hat sich der RieslingMüller-Thurgau DOP 2015 140–150 Preis bei 1,80 Euro/Liter eingefunden Teroldego DOP 2015 175–195 und liegt damit doppelt so hoch wie auf Südtirol €/hl der anderen Rheinseite. Allerdings solKalterer See DOP 2015 155–170 Lagrein Rosato DOP 2015 155–175 len die Erträge im Rheingau mit­ Stand: 9. Januar 2017 65 hl/ha auch deutlich kleiner sein. Wer zusätzlich Pachtpreise berücksichtigt, muss also nicht ganz so neidisch nach Hessen blicken. CG che ist die Nachfrage abrupt angezogen, da viele Einkäufer auf sinkende Preise Spanien. Wie nicht anders zu erwarten, spekuliert hatten und jetzt unter Zughaben sich die spanischen Fasswein­ zwang geraten. Dies wird die spanischen notierungen über den Jahreswechsel sta- Anbieter nicht dazu anhalten, bei ihren bil gehalten. In der zweiten Januarwo- Preisvorstellungen zurückzustecken. Zu-

Erklärung

dem hat die spanische Produzentenseite südamerikanische Einkäufer im Auge, die wie im Falle Argentiniens nur darauf warten, rote spanische Fassware einkaufen zu dürfen. Ob es also wirklich zu fallenden Preisen auf breiter Front kommt, ist sehr fraglich. Italien. Auch in Italien hat das Jahresendgeschäft für keine großen Bewegungen gesorgt. Teilweise wird jetzt der neue Jahrgang gehandelt wie z. B. bei Chianti DOCG, wo der 2016 minimal unter seinem Vorgänger notiert. Bei den Grundweinen lässt sich ein Nord-SüdGefälle beobachten.

Hektograde sind im südeuropäischen Weinhandel ein gebräuchliches Maß, um den Alkoholgrad in einem Liter Wein anzugeben. 1 Hektograd = 1 Liter reiner Alkohol in 100 Liter Wein. TW = Tafelwein r = rot, w = weiß

Frankreich. Deutliche Aufschläge gibt es aktuell für Pinot Noir als IGP Pays d’Oc. Bis zu 120 €/hl werden gezahlt. Abgesehen davon weisen die Preise für Vins de France und IGP eher eine leicht rückläufige Tendenz auf. Ob sich diese Tendenz 2017 fortsetzt oder durch normale Schwankungen zu erklären ist, bleibt abzuwarten. RED 21


Die Weine des Jahres WEINEXTRA 22

Die Quintessenz des Weinmarktes Deutsche und italienische Weine dominieren unverändert die Auflistung der 100 Weine des Jahres. Frankreich, Spanien und Österreich setzen punktuell Ausrufezeichen. Mehr Riesling als Weißburgunder, mehr Toskana als Appassimento, mehr Veltliner als Lugana, das macht deutlich: Es geht nicht um reinen Absatzerfolg, sondern in erster Linie um die reine Produktqualität

Weinwirtschaft 1/2017


W

enn bei den mehr als 500 Weiß-, Rotund Roséweinen die Punkte der verschiedenen Kriterien addiert sind, ergibt sich mit schöner Regelmäßigkeit ein Ranking, das so manchen erfolgreichen Weinhändler überrascht. Die Verkaufszahlen allein würden ein ganz anderes Bild ergeben. Dann wären bei den Rotweinen die leicht restsüßen süditalienischen Appassimentos unschlagbar, ebenso die ähnlich milden Weiß- und Grauburgunder aus deutschen Landen, die sich ein Kopf-anKopf-Rennen mit der Heerschar an wundersam vermehrtem Lugana liefern würden. Doch da ist ja auch noch die Verkostung und eng verbunden mit der qualitativen Bewertung auch das Preis-Leistungs-Verhältnis. Da legt die Jury Wert auf Ausdruck, auf Charakter, auf den viel strapazierten Begriff der Authentizität. Weine, die nicht mindestens

Weinwirtschaft 1/2017

84 bis 85 Punkte im Falle von hunderttausendfach verkauften Weinmarken im LEH, respektive 86 bis 87 Punkte bei Erzeugerabfüllungen, die über den Fachhandel verkauft werden, erreichen, haben am Ende keine Chance einen Spitzenplatz zu erobern. Und mit Spitzenplatz ist ausdrücklich jeder Platz unter den 100 Weinen des Jahres zu verstehen. Denn das bedeutet 100 von 10.000, die um die Gunst des Weinkäufers werben. Das Sahnehäubchen auf dem großen Weinkuchen. Damit sind keineswegs die raren Spitzenweine aus kleinen Parzellen, gewonnen aus hundertjährigen Reben gemeint, auch nicht das beste Fass im Keller des Winzers. Hier werden nur Weine berücksichtigt, von denen mindestens 10.000 Flaschen auf dem deutschen Markt abgesetzt werden. Aufgrund des Jahrgangswechsels, der in der Regel zwischen März und September erfolgt, bitten wir die Erzeu-

23


WEINExtra Die Weine des Jahres

ger oder Importeure, die Absatzmange aufs Kalenderjahr hochzurechnen, den Wechsel des Jahrgangs auszuklammern. Die Kriterien. Insgesamt fließen genau wie in den vergangenen Jahren vier Kriterien in die Bewertung mit ein. Für die Absatzmenge sind 1 bis 10 Punkte zu erzielen. Ein Punkt, wenn die Absatzmenge bei geradeso knapp 10.000 Flaschen liegt, 10 Punkte, wenn mehr als 2 Mill. Flaschen auf dem deutschen Markt abgesetzt werden. Natürlich gestaffelt in nach oben immer größeren Schritten. Wer also in der Verkostung 10 Punkte oder mehr einbüßt, kann dies nicht durch das reine Verkaufsvolumen ausgleichen. Die stärkste Gewichtung hat die Produktqualität. Bei der Verkostung nach dem gängigen 100-Punkte-Schema lag die Spanne bei 70 bis 93 Punkten, wobei nur 9 Weine (davon 8 Weißweine) mit mehr als 90 Punkten bewertet wurden. Das hängt mit der Situation auf dem deutschen Erzeugermarkt zusammen. Hier werden trockene Weißweine von Weltklasseformat erzeugt, die sich dennoch fast ausnahmslos in einem moderaten Preisbereich bewegen, so dass sich auch bei den preisfanatischen deutschen Weintrinkern ein gewisses Absatzvolumen erzielen lässt. Bei Rotwein sieht das schon anders aus, international wie auch national. Man muss nur die Durchschnittspreise der Großen Gewächse bei Weiß- und Rotwein vergleichen. Ganz zu schweigen von den wirklich großen Bordeaux-Weinen, Piemon-

tesern oder Toskanern. Über 30 Euro wird die Luft dünn, wenn es darum geht, mehr als 10.000 Flaschen pro Jahr in Deutschland abzusetzen. Unter den 50 Rotweinen des diesjährigen Rankings sind zwei Weine mit Preisen ab 30 Euro zu finden, weitere sieben sind zwischen 20 und 29,99 Euro angesiedelt. Ein ähnliches Bild bei den Weißweinen: zwei Weine jenseits der 30-Euro-Grenze, allerdings nur ein Wein zwischen 20 und 29,99 Euro. Jeweils genau 50 Prozent der 100 Rot- bzw. Weißweine des Jahres bewegt sich in der Preisstufe zwischen 10 und 19,99 Euro. Hier spielt die Musik, weil hier die wahren »Schnäppchen« zu finden sind. Schnäppchen im Sinne eines exzellenten Preis-Qualitäts-Verhältnisses. Die verkosteten 500 Weine haben zwischen 0 und 13 Preis-Genuss-Punkten erzielt, berechnet nach einem Algorithmus. Einige konkrete Beispiele zum besseren Verständnis: Ein Wein mit einem EVP von 7,50 Euro und 87 Punkten in der Verkostung erhielt 12 Preis-Genuss-Punkte, ein gleichbewerteter Wein mit einem Regalpreis von 19,90 Euro nur 9 Punkte. Der Gedanke dahinter: Für knapp 20 Euro muss der Kunde schon einen wirklich erstklassigen Wein erhalten, der den Anspruch hat, von einer Fachjury mit 90 Punkten bewertet zu werden. Mit 90 Punkten hätte er 12 Preis-Genuss-Punkte erhalten. Bis zu 3 Punkte wurden für das vierte Bewertungskriterium vergeben, den Marktauftritt, das Marketing, die Vertriebsorganisation. Die Höchstpunktzahl von 3 Punkten gab es für Erzeuger-

abfüllungen, die mit gezieltem Marketing und durchdachter Vertriebspolitik dafür sorgen, dass der Wein in der Weinszene und vielleicht sogar darüber hinaus wahrgenommen wird und auch von Nord bis Süd zumindest punktuell erhältlich ist. Ob der Schwerpunkt im Lebensmittel-, Fachhandel oder der Gastronomie liegt, spielt dabei keine Rolle.

Best-Buy Weißwein 2015 Sankt M. Riesling trocken, Württemberg; Weingärtner CleebronnGüglingen eG Die Kategorie Best-Buy nimmt eine Sonderstellung bei den 100 Weinen des Jahres ein. Weine, die in ihrer jeweiligen Preisklasse eine herausragende Qualität bieten.

Die Rotweine des Jahres. Auch in diesem Jahr teilt sich die Liste der 100 Weine zu gleichen Teilen auf Rot- und Weißweine. Wie üblich dominiert Italien ganz eindeutig das Rotwein-Ranking. In diesem Jahr stammen vier der ersten zehn oder genau die Hälfte der Top 50 aus Italien. Eine noch stärkere Dominanz als in den beiden vergangenen Jahren, als Italien mit 24 und 19 Weinen vertreten war. Auffallend ist die Dominanz der Toskana innerhalb Italiens. Hier gab schlicht und einfach die Qualität den Ausschlag. Ginge es nach den Absatzzahlen, hätten die süditalienischen Rotweine im Amarone-Stil die Nase vorne. Das Erfolgsrezept: Schwere Flasche, hochwertige, oft sehr traditionell anmutende Ausstattung, hohe Restsüße zwischen 6 und 18 Gramm. Die Qualität ist in der Regel ordentlich, heißt 84 bis 86 Punkte. Die DOCGs wie Chianti Classico, Vino Nobile di Montepulciano oder Brunello di Montalcino, aber auch viele (Costa/Maremma) Toscana IGT erreichten dagegen vielfach 88 bis 90 Punkte, das gab am Ende den Ausschlag. Bestes Beispiel ist unser Rotwein des Jahres, der Vino Nobile di Montepulciano von Famiglia

Top 5 Rotwein gesamt

TOP 5 Weißwein gesamt

1 2 3 4 5

1 2 3 4 5

2012 Vino Nobile di Montepulciano DOCG Famiglia Cecchi; Schenk 2013 Lesegut Vino de la Tierra de Castilla Pagos de Familia Marqués de Griñón; Ardau Weinimport 2010 Remelluri Reserva Rioja DOCa Granja Nuestra Señora de Remelluri; Veritable Vins & Domaines 2014 Brolio Chianti Classico Barone Ricasoli Agricola; Smart Wines 2013 Enate Cabernet Sauvignon – Merlot Somontano DO Viñedos y Crianzas del Alto Aragón; Weinkontor Freund

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2015 Riesling Kiedrich Gräfenberg VDP.Große Lage, Rheingau; Weingut Robert Weil 2015 Riesling Alte Reben, Mosel; Weingut Van Volxem 2015 Riesling trocken, Pfalz; Weingut A. Christmann 2015 Riesling trocken, Rheinhessen; Weingut Wittmann 2015 Riesling Forst Ungeheuer VDP.Große Lage, Pfalz; Weingut von Winning

Weinwirtschaft 1/2017


Cecchi, die damit ihren seit zwei Jahren zu beobachtenden qualitativen Aufwärtstrend krönen. Wie Italien mit vier Weinen unter den Top 10 – davon drei unter den Top 5 ! – sind auch die spanischen Rotweine sehr stark vertreten, weitere sieben komplettieren die Armada in diesem Jahr. Am stärksten vertreten ist die Rioja mit vier Weinen, was auch die starke Position am Markt widerspiegelt. Zwei französische Rotweine komplettieren die Top 10, dazu wie bei Spanien sieben weitere Weine unter den 50 Rotweinen des Jahres. Damit beanspruchen diese drei großen Herkunftsnationen 45 der 50 Plätze auf der Hitliste des Jahres 2016 für sich. Alle neun französischen Rotweine stammen aus zwei Regionen: Das Rhonetal inklusive Luberon, Ventoux und Costières de Nîmes mit fünf Weinen und Bordeaux mit vier. Immerhin drei deutsche Rotweine sind in diesem Jahr unter den 50 Rotweinen vertreten, dazu je einer aus Österreich und Griechenland.

Die Weißweine des Jahres. Ganz anders die Situation bei den Weißweinen. Noch einen Tick deutlicher als Italiens Vormachtstellung bei den Rotweinen stellt sich auch 2016 die Dominanz der deutschen Weißweine dar. 26 unter den 50 Weißweinen des Jahres – allerdings zwei weniger als im Vorjahr, acht unter den Top 10. Davon allein sieben Rieslinge. Im Grunde ist es ähnlich wie bei Toskana/Süditalien im Rotweinbereich. Auch bei den Weißweinen müssten eigentlich viel mehr Weiß- und Grauburgunder ganz weit vorne zu finden sein, ginge es nur nach Nachfrage und Absatzvolumen. Doch qualitativ sind diese Bestseller zwar gut bis sehr gut, mehr als 86, vielleicht 87 Punkte sind jedoch in der Regel nicht drin, während die verkosteten Rieslinge vielfach 89 bis 90 Punkte erreichten, die vereinzelten Großen Gewächse sogar bis zu 93 Punkten. Zu diesem raren Kreis von Großen Gewächsen mit einer Produktionsmenge von mehr als 10.000 Flaschen gehört

seit Jahren unser diesjähriger Sieger: Gräfenberg von Robert Weil. Nach zweimal Silberlack von Schloss Johannisberg geht damit nun schon zum dritten Mal in Folge der Titel Weißwein des Jahres in den Rheingau, was den Aufwärtstrend dieses Anbaugebiets unterstreicht. Am stärksten am Markt und zugleich zahlenmäßig am stärksten im Ranking der Weißweine des Jahres vertreten ist die Pfalz mit sieben Weinen. Die 26 deutschen Weine verteilen sich jedoch auf acht deutsche Anbaugebiete. Deutscher Wein ist eben gefragt wie lange nicht, und dieses Interesse verteilt sich auf alle Anbaubegiete. Zwei Weißweine aus Österreich komplettieren die Top 10, weitere 6 unter den 50 Weißweinen des Jahres unterstreichen das erstklassige Qualitätsniveau Österreichs. Mit neun Weißweinen so stark wie lange nicht ist Italien vertreten. Darunter drei Lugana, drei Südtiroler und drei Weine aus den restlichen Regionen Italiens. Ein klares Bild. sas

Best-Buy Rotwein 2014 Bolonero Castel del Monte DOC Rosso, Torrevento SRL Azienda Vitivinicola; GES Sorrentino

Von hier. Von uns. Das ist die Auszeichnung.

BEST BUY WEISSWEIN

2016 * * * * *

Und hier der Beweis.

Entdecken Sie das Beste aus Württemberg: Zum Beispiel diesen komplexen, extraktreichen Riesling, der die Fach-

jury mit seinen Aromen von Weinbergpfirsich, Ananas

und dezenten Mandelnoten spielerisch überzeugen konnte.

Weingärtner Cleebronn Güglingen eG

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Rotwein Italien

WEINExtra Die Weine des Jahres

1 2 3

2012 Vino Nobile di Montepulciano DOCG Famiglia Cecchi; Schenk 2014 Brolio Chianti Classico DOCG Barone Ricasoli Agricola; Smart Wines 2011 Villa Roma Chianti Classico Riserva DOCG Viticola Toscana; Hawesko

Rotwein Spanien

Dreimal Toskana, ein Vino Nobile vor zwei Chianti Classicos: Nach der Verkostung der Weine gab es kaum einen Zweifel, dass die klassische Toskana den Sieger stellen würde. Nach der Auswertung stand dann der Dreifachsieg fest. Famiglia Cecchi unterstreicht mit dem Sieg seine beeindruckende qualitative Aufwärtsentwicklung der letzten Jahre. Die Investitionen in die neue Kellerei zahlen sich aus. Direkt dahinter mit Brolio ein echter Dauerbrenner auf dem Siegerpodest.

1

2013 Lesegut Vino de la Tierra de Castilla, Pagos de Familia Marqués de Griñón; Ardau Weinimport

2

2010 Remelluri Reserva Rioja DOCa, Granja Nuestra Señora de Remelluri; Veritable Vins & Domaines

3

2013 Enate Cabernet Sauvignon – Merlot Somontano DO, Viñedos y Crianzas del Alto Aragón; Weinkontor Freund

Rotwein Frankreich

Ein spannendes Ranking bei den spanischen Rotweinen, die sich als die großen Herausforderer Italiens präsentierten. Ganz an der Spitze mit Lesegut von Marqués de Griñón eine sehr gut gemachte Marke, gefolgt von einem echten Klassiker, der unter Regie von Telmo Rodriguez voll aufblüht. Auf Platz drei feiert Enate sein Comeback.

26

Rotwein Deuschland

1 2

2010 Château Fontesteau Cru Bourgeois Haut-­ Médoc AOC; Bernard-Massard Sektkellerei 2014 Côtes du Rhône Réserve AOC, Famille Perrin/Perrin et Fils; Veritable Vins & Domaines

3

2014 Grand Marrenon Lubéron AOC, Marrenon; Vinergie

Platz 1 unter den französischen Rotweinen für den Cru Bourgeois Château Fontesteau. Inhaber Joachim Immelnkemper sorgt seit Jahren für eine starke Distribution, in Kombination mit dem grandiosen Jahrgang 2010 reichte es zum Sieg. Dahinter mit dem Côtes-du-Rhône von Perrin und dem Grand Marrenon zwei Weine aus der boomenden Rhoneregion.

1

2014 Das Kleine Kreuz Rotwein-Cuvée trocken, QbA Pfalz; Weingut Rings

2

2014 Herbst im Park RotweinCuvée trocken Schlossabfüllung, QbA Württemberg; Weingut Graf Adelmann

3

2014 Spätburgunder Freinsheim trocken, QbA Pfalz; Weingut Rings

Die deutschen Rotweine gewinnen im Fachhandel mehr und mehr an Bedeutung. Zur Qualität gesellt sich bei immer mehr Betrieben auch eine steigende Produktionsmenge. Das ist gerade beim Rotwein vor allem auch eine betriebsstrukturelle Frage, Stichwort Holzfasslager. Das beste Beispiel hierfür liefert das Weingut Rings in Freinsheim, das erstmals mit zwei Weinen auf dem Siegerpodest vertreten ist. Dazu mit Herbst im Park ein echter CuvéeKlassiker aus deutschen Landen. Doch hinter den ersten Drei tut sich einiges, auch wenn sich das (noch) nicht am Ranking der Top 50 Rotweine ablesen lässt. Es scheint nur eine Frage der Zeit, bis die Zahl der deutschen Rotweine im Ranking der Weine des Jahres zunimmt.

Weinwirtschaft 1/2017


Rotwein »New World«

Rosé

1

2015 Casillero del Diablo Cabernet Sauvignon Reserva Concha y Toro, Chile; Mack & Schühle

2

2015 Elemental Carmenere Reserva Bio Valle de Colchagua DO, Viñedos Emiliana, Chile; Schenk

3

2015 Impossible Red WO Western Cape, Laborie, South Africa; Reidemeister & Ulrichs

Totgesagte leben länger, könnte die Überschrift zu den Rotweinen aus Übersee lauten. Gerade im LEH, aber auch im spezialisierten Fachhandel bieten sich nach wie vor Nischen mit beachtlichem Absatzpotenzial. Zweimal Chile – darunter ein Biowein von Viñedos Emiliana – vor Südafrika, lautet in diesen Jahr der Zieleinlauf. Alle anzutreffen im gehobenen Segment der Weinabteilungen im Lebensmittelhandel. Der Sieg ging an einen echten Klassiker: Casillero del Diablo Cabernet Sauvignon von Concha y Toro. Demgegenüber landete mit dem Impossible Red von Laborie ein relativ junges Produkt in seinem gerade erst dritten Jahr im Regal auf dem Siegertreppchen.

1

2015 Miraval Côtes de Provence Rosé AOC, Famille Perrin/Perrin et Fils; Veritable Vins & Domaines

2

2015 La Petit Perrière Pinot Noir Rosé Vin de France, Saget La Perrière; Veritable Vins & Domaines

3

2015 La Sélection Fronton AOP, Château Bellevue la Foret; Bernard-Massard Sektkellerei

»La vie en rose« drängt sich angesichts der französischen Dominanz auf den vordersten Plätzen geradezu als Slogan an. Sensationell, anders lässt sich die Absatzentwicklung des Miraval Rosé über den Vertriebspartner Veritable Vins & Domaines nicht bezeichnen. Da ist der erste Platz fast schon die logische Konsequenz. Olivier Brun und sein Team haben offenbar ein Händchen, den deutschen Fachhändlern die passenden Rosés anzubieten, wie La Petit Perrière Pinot Noir Rosé beweist. Platz drei für den Rosé aus Fronton von Bellevue la Foret, der mit dem früheren und neuen Vertriebspartner Bernard-Massard ein großartiges Comeback im deutschen Fachhandel feiert.

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27

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1 2 3

2014 Lauffener Katzenbeisser Schwarzriesling QbA Württemberg; Lauffener Weingärtner eG

2014 Württemberger Lemberger trocken, QbA Württemberg; Württembergische WeingärtnerZentralgenossenschaft eG

Rotwein international (LEH)

Deutscher Rotwein erfreut sich auch im LEH großer Beliebtheit. Dornfelder gegen Baden und Württemberg, lässt sich das Rennen um die ersten Plätze zusammenfassen. Diesmal hatte der Süden ganz klar die Nase vorne. Und das mit drei verschiedenen Rebsorten: Schwarzriesling vor Spätburgunder und Lemberger.

1 2 3

1 2 3

28

Weißwein Italien

2014 Junge Winzer Baden Spätburgunder Trocken, QbA Baden; Badischer Winzerkeller eG

Weißwein Österreich

Rotwein national (LEH)

WEINExtra Die Weine des Jahres

2015 Solaz Tempranillo & Cabernet Sauvignon, Finca »El Jarral« Ctra. Malpica; Eggers & Franke 2015 Bordeaux Supérieur AOP Nicolas Napoléon & Cie; Rolf Herzberger 2015 Bordeaux AOC Baron Philippe de Rothschild; Eggers & Franke

Big Business: Die Kategorie der Rotweine international im Lebensmittelhandel ist naturgemäß die Kategorie der großen internationalen Weinmarken mit den stärksten Absendern. Jahr für Jahr ein Kopf-an-KopfRennen, diesmal mit dem Sieg von Solaz vor Herzbergers Nicolas Napoléon und den Bordeaux aus dem Hauses Baron Philippe de Rothschild. Zwei junge Bordeaux-Weine unter den Top drei, das zeigt die exzellente Qualität des Jahrgangs 2015.

2014 Grüner Veltliner Langenlois Loiserberg Kamptal DAC, Weingut Loimer; Smart Wines 2015 Grüner Veltliner Hundsleiten Weinviertel DAC Reserve; Weingut R&A Pfaffl

1 2

2015 I Frati Lugana DOC Ca’ dei Frati; Vinissimo 2015 Vignaquadra Pecorino Terre di Chieti IGT, Az. Agr. Collefrisio; Palorino

3

2015 Ilatium Morini Soave DOC, Az. Agr. Latium di Morini; Weinkontor Freund

Natürlich Lugana, was sonst? Die derzeit populärste Weißweinkategorie aus Italien ist unter den 50 Weißweinen des Jahres gleich dreifach vertreten und stellt damit ein Drittel der italienischen Weißweine im Ranking. Der Klassiker schlechthin, I Frati von Ca’ dei Frati, sicherte sich den Titel Weißwein des Jahres aus Italien. Der zweite Platz ging an den Pecorino Vignaquadra von Collefriso. Die charakteristische Sorte aus den Abruzzen ist längt über den Status des Geheimtipps hinaus. Dahinter komplettiert mit dem Soave Ilatium eine durch und durch klassische Weißweinkategorie das Spitzentrio.

2015 Grüner Veltliner Langenlois Kamptal DAC, Weingut Loimer; Smart Wines

Bereits zum dritten Mal in Folge stehen drei Grüne Veltliner an der Spitze der österreichischen Weißweine in Deutschland. In diesem Jahr drei klassische Fachhandelsweine, nachdem im Vorjahr zwei Weine aus den oberen LEH-Regalen den Sprung aufs Siegerpodest geschafft hatten. Ein gutes Zeichen, denn bekanntlich macht Österreich, wie allen internationalen Weißweinherkünften, im Fachhandel die Popularität der deutschen Weine zu schaffen.

Weinwirtschaft 1/2017


3.PLATZ SPANISCHE ROTWEINE DER 100 WEINE DES JAHRES 2016

Offizieller Importeur für ENATE in Deutschland: Weinkontor Freund GmbH Tel. 05425. 9546-0 www.weinkontor-freund.de kontakt@weinkontor-freund.de


Weißwein Frankreich

WEINExtra Die Weine des Jahres

1 2 3

2015 Colombelle L’Original, Producteurs Plaimont; Vinergie

Weißwein »New World«

2015 Sauvignon Côtes de Gascogne, Domaine du Tariquet; Veritable Vins & Domaines 2015 Vallée Loire Sauvignon Blanc Touraine AOC, Alliance Loire; Rolf Herzberger

Im Vorjahr feierten die Côtes de Gascogne einen Dreifachsieg und auch in diesem Jahr gehen die ersten beiden Plätze an die beiden Lokomotiven der Gascogne, Plaimont und Tariquet. Plaimont mit der klassischen Cuvée Colombelle aus Colombard und Co., Tariquet mit dem Sauvignon Blanc. Auch der dritte Platz ging an einen Sauvignon, allerdings an einen Touraine aus dem Loiretal von der Alliance Loire.

Weißwein international (LEH)

Weißwein national (LEH)

1

30

1 2

2015 Grauer Burgunder trocken, Pfalz; Deutsches Weintor eG 2015 Oberbergener Baßgeige Grauer Burgunder Kabinett trocken, Baden; Winzergenossenschaft Oberbergen eG

3

2015 Sommertänzer feinherb, Pfalz; Winzergenossenschaft Weinbiet eG

In Deutschland redet man vom Riesling und trinkt Weiß- oder Grauburgunder. Das Bonmot ist bekannt und trifft besonders für die weniger ambitionierten Weintrinker zu, die sich bekanntlich gerne im Vorbeigehen im Supermarktregal bedienen. So ist es keine Überraschung, dass zwei Grauburgunder an der Spitze des Rankings stehen, dahinter eine gelunge duftige Cuvée mit leichter Restsüße. Pfalz – Baden – Pfalz lautet der Zieleinlauf.

1 2 3

2015 Edition Chremisa Grüner Veltliner, Niederösterreich; Winzer Krems eG 2015 Vallée Loire Sauvignon Blanc Touraine AOC, Alliance Loire; Rolf Herzberger 2015 Grüner Veltliner Weinmanufaktur, Niederösterreich; Winzer Krems eG

Von eins auf drei und wieder auf eins, die Edition Chremisa von Winzer Krems ist die Benchmark für hochwertige internationale Weißweine im LEH. Nicht minder beeindruckend liest sich die Bilanz der letzten Jahre der Weinmanufaktur: 1., 1., 3., 1. und nun wieder 3. Dazwischengeschoben hat sich der Touraine Vallée Loire von der Alliance Loire.

2015 The King’s Favour Sauvignon Blanc Marlborough, New Zealand; Marisco Vineyards

2

2015 Sauvignon Blanc Marlborough Premium New Zealand, Saint Clair Estate Wines; Bernard-Massard

3

2016 Chenin Blanc Stellenbosch, Simonsig Wine Estate, South Africa; Stephan Pellegrini

Die Kategorie der Übersee-Weißweine könnten wir getrost umbenennen in Südafrika gegen Neuseeland. Von den 18 Podestplätzen der letzten sechs Jahre gingen zehn an Neuseeland und sieben an Südafrika. In diesem Jahr landete Neuseeland einen Doppelsieg mit zwei Sauvignons aus Marlborough. Marisco Vineyards, ein Newcomer in unserer Liste der Weine des Jahres, sicherte sich den Sieg vor Saint Clair Estate, deren Sauvignon sich zum wiederholten Mal unter den Top drei Weißweinen aus Übersee platzieren konnte. Ebenfalls nicht zum ersten Mal ist der Chenin Blanc von Simonsig im Ranking vertreten, ein echter Klassiker und ein Blue Chip aus Südafrika, wo es dem Chenin Blanc mehr und mehr gelingt, sein Billig-Image aus dem LEH abzustreifen. Endlich, denn viele der besten Weißweine Südafrikas werden aus Chenin Blanc erzeugt.

Weinwirtschaft 1/2017


2013 2012

2014 2015

2016

Erfolg in Serie. Und jedes Jahr freuen wir uns ein wenig mehr: Auch 2016 – und damit das fünfte Mal hinterein­ ander – hat die Weinwirtschaft unseren LIGHT live als „Alkoholfreier Sekt des Jahres“ ausgezeichnet. Ein Erfolg, den wir gerne mit dem Handel teilen.

SONDERPREIS WEINWIRTSCHAFT „Alkoholfreier Sekt des Jahres“

w w w. l i g h t l i v e . d e


WEINExtra Die 100 Weine des Jahres

Rotwein: Die Top 50 Platz

32

Wein

Distributeur

EVP (€)

Bewertung

1

2012 Vino Nobile di Montepulciano DOCG, Famiglia Cecchi

Schenk

11,99

90

2

2013 Lesegut Vino de la Tierra de Castilla, Pagos de Familia Marqués de Griñón

Ardau Weinimport

10,75

89

3

2010 Remelluri Rioja Reserva DOCa, Granja Nuestra Señora de Remelluri

Veritable Vins & Domaines

22,90

91

4

2014 Brolio Chianti Classico DOCG, Barone Ricasoli

Smart Wines

14,90

89

5

2013 Enate Cabernet Sauvignon – Merlot Somontano DO, Viñedos y Crianzas del Alto Aragón

Weinkontor Freund

9,95

88

6

2010 Château Fontesteau Cru Bourgeois Haut-Médoc AOC, Château Fontesteau

Bernard-Massard Sektkellerei

18,00

90

7

2011 Villa Roma Chianti Classico Riserva DOCG, Viticola Toscana

Hawesko

13,90

89

8

2014 Storia di Famiglia Chianti Classico DOCG, Famiglia Cecchi

Schenk

7,99

88

9

2012 Muga Reserva Rioja DOCa, Bodegas Muga Barrio de la Estacion

Deuna

18,50

89

10

2014 Réserve Côtes du Rhône AOC, Famille Perrin/Perrin et Fils

Veritable Vins & Domaines

11

2012 Lamole di Lamole Chianti Classico Riserva DOCG , S.M. Tenimenti

Santa Margherita

8,50

87

15,90

89

12

2012 Selvarossa Salice Salentino Riserva DOP, Cantine Due Palme

Smart Wines

17,00

89

13

2013 Poliziano Vino Nobile di Montepulciano DOCG, Az. Agr. Poliziano

Smart Wines

19,90

89

14

2013 Villa di Capezzana Carmignano DOCG, Tenuta Di Capezzana

Smart Wines

20,00

90 89

15

2014 Grand Marrenon Lubéron AOC, Marrenon

Vinergie

10,00

16

2009 Mount Athos Vineyards Agion Oros, Evangelos Tsantalis

Hawesko

10,90

87

17

2015 Solaz Tempranillo & Cabernet Sauvignon Vino de la Tierra de Castilla, Finca »El Jarral« Ctra. Malpica

Eggers & Franke

4,99

85

18

2011 Altesino Brunello di Montalcino DOCG, Altesino

Smart Wines

30,00

90

19

2013 Ampeleia Costa Toscana IGT, Ampeleia

Smart Wines

29,00

90

20

2013 Secco-Bertani Original Vintage Edition Verona IGT, Bertani

Bertani Domains

18,00

88

21

2015 Chianti dei Colli Senesi Toscana DOCG, Salcheto

Vinissimo

7,45

87

22

2015 Bordeaux Supérieur AOC, Nicolas Napoléon & Cie

Rolf Herzberger

4,99

86 85

23

2015 Bordeaux AOC, Baron Philippe de Rothschild

Eggers & Franke

6,49

24

2013 Les Granges Haut-Médoc AOC, C. V. Baron Edmond de Rothschild

Rolf Herzberger

11,99

87

25

2012 Baccanera Langhe DOC, Cascina Lo Zoccolaio

Stephan Pellegrini

14,99

88

26

2013 Barbazul Vino de la Tierra de Cadiz, Huerta de Albalá

Deuna

27

2014 Das Kleine Kreuz Rotweincuvée unfiltriert trocken, Weingut Rings

Weingut Rings

9,40

86

20,00

89

28

2013 Rocca Guicciarda Chianti Classico Riserva DOCG, Barone Ricasoli

29

2015 Belleruche Côtes-du-Rhône AOC, M. Chapoutier

Smart Wines

8,40

87

Reidemeister & Ulrichs

8,95

30

87

2014 Rosso Toscana IGT, Altesino

Smart Wines

8,60

88

31

2015 Infinitum Nero di Troia Primitivo Puglia IGT, Torrevento

Sorrentino

7,00

87

32

2015 La Estafeta Syrah Uclés DO, Fontana Bodegas & Viñedos

Ardau Weinimport

33

2011 Mèria Rosso Maremma Toscana IGP, Endrizzi

Endrizzi

34

2014 Herbst im Park Rotwein Cuvée Württemberg, Weingut Graf Adelmann

Weingut Graf Adelmann

16,90

89

35

2014 Spätburgunder Freinsheim unfiltriert Pfalz, Weingut Rings

Weingut Rings

16,00

88

36

2012 Serralunga d’Alba Barolo DOCG, Fontanafredda

Sorrentino

38,00

89

37

2014 Pannobile Burgenland, Weingut Gernot u. Heike Heinrich

Smart Wines

26,55

89

38

2015 Orca Vieilles Vignes Ventoux AOC, Marrenon

Vinergie

12,00

88

39

2014 Kepos di Ampeleia Costa Toscana IGT, Ampeleia

Smart Wines

12,00

88

40

2013 Il Gherardino Chianti Classico Riserva DOCG, Villa Vignamaggio

Palorino

15,90

88

6,50

87

20,00

89

41

2014 Ottagono Nero di Troia Castel del Monte Riserva DOCG, Torrevento

Sorrentino

25,00

89

42

2013 Nobile di Montepulciano Toscana DOCG, Salcheto

Vinissimo

16,95

88 88

43

2011 Abadal 3.9 Pla de Bages DO, Masies d’Avinyó – Abadal

Deuna

18,60

44

2015 Ruvei Barbera d’Alba DOC, Cantine dei Marchesi di Barolo

Weinwelt - Mack & Schühle

13,90

87

45

2014 Le Volte Dell’Ornellaia Toscana IGT, Ornellaia Società Agricola

Schlumberger

16,90

87

6,95

87

46

2012 Castell Colindres Reserva Jumilla DO, Castell Colindres

Vinos

47

2012 Vivanco Crianza Rioja DOCa, Bodegas Vivanco

Ardau Weinimport

14,20

87

48

2015 Cuvée Vermeil Costières de Nîmes AOP, Château Guiot

Weinstrasse Adolph

5,90

85

49

2015 Lacrimus Apasionado Rioja DOCa, Rodriguez Sanzo S.L.

Weinstrasse Adolph

5,90

86

50

2013 Il Principe Toscana IGT, Machiavelli

Gruppo Italiano Vini

11,50

88

Weinwirtschaft 1/2017


Weißwein: Die Top 50 Platz

Wein

Distributeur

EVP (€)

Bewertung

1

2015 Kiedrich Gräfenberg Riesling VDP.Große Lage Rheingau, Weingut Robert Weil

Weingut Robert Weil

40,50

2

2015 Alte Reben Riesling Mosel, Weingut Van Volxem

Weingut Van Volxem

16,90

93 91

3

2015 Riesling trocken VDP.Gutswein Pfalz, Weingut A. Christmann

Weingut A. Christmann

10,70

90

4

2015 Riesling trocken VDP.Gutswein Rheinhessen, Weingut Wittmann

Weingut Wittmann

11,40

89

5

2015 Ungeheuer Riesling VDP.Große Lage Pfalz, Weingut von Winning

Weingut von Winning

28,00

93

6

2015 Schloss Johannisberger Riesling Silberlack GG Rheingau, Schloss Johannisberg

JWG Johannisberger Weinvertrieb

42,00

92

7

2014 Langenlois Loiserberg Grüner Veltliner Kamptal DAC, Weingut Loimer

Smart Wines

16,00

91

8

2015 Anna-Lena Silvaner Kabinett trocken Franken, Weingut Brennfleck

Weingut Brennfleck

8,50

90

9

2015 Hundsleiten Grüner Veltliner Weinviertel DAC Reserve, Weingut R&A Pfaffl

Weingut R&A Pfaffl

15,50

91

10

2015 Niersteiner Orbel Riesling VDP.Große Lage Rheinhessen, Weingut St. Antony

Weingut St. Antony

18,00

91

11

2015 Westhofener Riesling VDP.Ortswein Rheinhessen, Weingut Wittmann

Weingut Wittmann

19,00

91 88

12

2015 Saar Riesling, Mosel, Weingut Van Volxem

Weingut Van Volxem

12,60

13

2015 Langenlois Grüner Veltliner Kamptal DAC, Weingut Loimer

Smart Wines

11,00

89

14

2015 Würzburger Stein Silvaner VDP.Erste Lage Franken, Weingut Juliusspital

Weingut Juliusspital

13,00

89

15

2015 Schwarzenstein Riesling VDP.Erste Lage Rheingau, G.H. von Mumm

JWG Johannisberger Weinvertrieb

16,00

90

16

2015 Suez Riesling Pfalz, Weingut Reichsrat von Buhl

Weingut Reichsrat von Buhl

17,90

90

17

2015 Riesling Kalkmergel Pfalz , Weingut Rings

Weingut Rings

8,60

89

18

2015 I Frati Lugana DOC, Cà dei Frati

Vinissimo

12,90

87

10,99

89

19

2015 Edition Chremisa Grüner Veltliner Niederösterreich, Winzer Krems

Winzer Krems

20

2015 Colombelle L’Original Côtes de Gascogne IGP, Producteurs Plaimont

Vinergie

21

2015 Weißburgunder VDP.Gutswein Pfalz, Weingut A. Christmann

22 23 24

2015 Basa Blanco Rueda DO, Comp. de Vinos Telmo Rodriguez

25

2015 Vallée Loire Sauvignon Blanc Touraine AOC, Alliance Loire

26 27

5,50

86

Weingut A. Christmann

10,70

89

2015 Gamlitzer Sauvignon Blanc Südsteiermark, Weingut Sattlerhof

Smart Wines

14,90

89

2015 Sauvignon Côtes de Gascogne IGP, Domaine du Tariquet

Veritable Vins & Domaines

6,50

86

Veritable Vins & Domaines

7,50

86

Rolf Herzberger

5,49

87

2015 Grüner Veltliner Weinmanufaktur Niederösterreich, Winzer Krems

Winzer Krems

6,99

86

2015 Vignaquadra Pecorino Terre di Chieti IGT, Az. Agr. Collefrisio

Palorino

7,90

88

28

2015 Schloss Castell Silvaner trocken Franken, Fürstlich Castellʼsches Domänenamt

Fürstl. Castell’sches Domänenamt

8,00

87

29

2015 Ilatium Morini Soave DOC, Az. Agr. Latium di Morini

Weinkontor Freund

8,95

87

30

2015 Schiefer Riesling trocken Nahe, Weingut Kruger-Rumpf

Weingut Kruger-Rumpf

8,30

87

31

2015 Graf von Meran Weißburgunder Alto Adige DOC, Kellerei Meran

Palorino

10,90

88

32

2015 Morena Bianca Lugana DOC, Maurizio B. Martino Mabis

Mabis

13,00

88

33

2015 Grüner Veltliner Terrassen Kamptal DAC, Weingut Bründlmayer

Weingut Bründlmayer

11,20

87

34

2015 Sankt M. Riesling trocken Württemberg, Weingärtner Cleebronn-Güglingen

Weingärtner Cleebronn-Güglingen

6,00

86

35

2015 Classic Côtes de Gascogne IGP, Domaine du Tariquet

Veritable Vins & Domaines

5,50

85

36

2015 Lugana DOC, Azienda Agricola Pratello

Stephan Pellegrini

11,99

87

15,90

87

9,35

87

37

2015 The King’s Favour Sauvignon Blanc Marlborough, Marisco Vineyards

Marisco Vineyards Europe

38

2015 Weißburgunder Kabinett trocken Baden, Stephanie Salwey & Konrad Salwey

Salwey

39

2015 Grüner Veltliner Terrassen Federspiel Wachau, Domäne Wachau

Domäne Wachau

10,90

86

40

2015 Riesling Trocken Rheingau, Weingut Robert Weil

Weingut Robert Weil

14,00

85

41

2015 Sauvignon Blanc Premium Marlborough , Saint Clair Estate Wines

Bernard-Massard Sektkellerei

15,00

87

42

2015 Silvaner trocken Franken, Weingut Juliusspital

Weingut Juliusspital

7,50

85

43

2015 Magrè Chardonnay Alto Adige DOC, Nals Margreid

Deuna

14,60

88

44

2015 Haardter Bürgergarten Riesling Kabinett trocken Pfalz, Winzergenossenschaft Weinbiet

Winzergenossenschaft Weinbiet

6,00

87

45

2015 Costadune Grillo Sicilia DOC, Cantine Settesoli

Cantine Settesoli

7,00

87

46

2015 Grauer Burgunder trocken Nahe, Weingut Kruger-Rumpf

Weingut Kruger-Rumpf

8,50

87

47

2015 Durbacher Plauelrain Klingelberger Kabinett tr. Baden, Durbacher Winzergenossenschaft

Durbacher Winzergenossenschaft

7,10

85

48

2015 Fischer Sauvignon Blanc trocken Baden, Weingut Fischer

Weinhaus Heger

9,90

87

49

2015 Sauvignon Gfill Alto Adige DOC, Kellerei St. Pauls

Kellerei St. Pauls

9,50

87

50

2015 Cuvée Mariage Chardonnay & Weißer Burgunder Pfalz, Weingut Hammel

Weingut Hammel

6,95

86

Weinwirtschaft 1/2017

33


WEINExtra Die Weine des Jahres | Schaumwein

Das Establishment Viele bekannte Etiketten schmücken auch in diesem Jahr die verschiedenen Kategorien der prickelnden Welt. Warum ist das so?

Champagner

Traditionelle Flaschen­ gärung Deutschland

Traditionelle Flaschen­ gärung Frankreich

Traditionelle Flaschen­ gärung Italien

Prosecco Spumante (LEH)

Champagne Louis Roederer Brut Premier, Schlumberger

Riesling Brut, Sekt b.A. Pfalz, Reichsrat von Buhl

Bouvet Crémant de Loire Brut blanc Cuvée Excellence

Ferrari Spumante Brut, Trentodoc, Ferrari, Ariane Abayan

Zonin Prosecco Spumante DOC Brut, Casa Vinicola Zonin

Prosecco Spumante (Fachhandel)

Prosecco Spumante (Fachhandel)

Sektmarke national

Sektmarke international

Alkoholfreier Sekt

Tenuta Ca‘ Bolani Brut Prosecco Spumante DOC, Casa Vinicola Zonin

»il Fresco« Pro­secco Spu­ mante DOC Brut Villa Sandi, Stephan Pellegrini

Rotkäppchen Tradition Halbtrocken, RotkäppchenMumm-Sektkellereien

Carta Nevada Seco, Cava, Freixenet

Light Live, Sektkellerei Schloss Wachenheim

34

Weinwirtschaft 1/2017


R

und 400 Mill. Flaschen Schaumwein trinken die Deutschen laut Statistik. Ein gigantischer Markt mit einer gigantischen Vielfalt an Produkten. Und trotzdem gelingt es vielen Marken, Jahr für Jahr ihre Spitzenposition zu verteidigen. Dafür gibt es gute Gründe. Starke Marken sind ausnahmslos alle Gewinner unseres Jahresrankings, auch wenn hinter dem Begriff Marke höchst unterschiedliche Definitionen stecken. Gemeinsamkeit ist ihre hohe Markenbekanntheit innerhalb der jeweiligen Konsumwelt, wobei diese grundverschiedene Verbrauchergruppen ansprechen. Viele treue Rotkäppchen- oder Freixenetkunden haben unter Garantie noch nie vom Riesling Brut von Reichsrat von Buhl gehört. Viele treue Buhl oder Roederer Kunden kennen zwar garantiert Freixenet oder Rotkäppchen, haben die Produkte aber wahrscheinlich noch nie gekauft. Eben verschiedene Konsumwelten. So besitzt der Begriff Marke in diesen Fällen auch eine ganz unterschiedliche Bedeutung. Bei Freixenet und Rotkäppchen, beide mit Absatzzahlen im zweistelligen Millionenbereich, haben wir es mit einem sehr klassischen Markenbegriff zu tun. Bundesweite, nahezu lückenlose Verfügbarkeit, ein stark auf Emotionen aufgebautes Markenimage, unterstützt durch nationale Werbung von Fernsehen bis Print, und gleichbleibende Produktqualität. Ein unverwechselbares, eigenständiges Geschmacksprofil wiederum ist ein Markenzeichen und eine wichtige Säule der Marke bei von Buhl Riesling Brut oder Champagne Louis Roederer Brut Premier. Beide haben den Anspruch der qualitativen Führerschaft in ihrem Segment. Kein anderer Champagner mit einem Deutschlandabsatz jenseits von 100.000 Flaschen erreicht in dieser Regelmäßigkeit solch hohe Bewertungen bei Verkostungen des Meininger Verlags. Dazu kommt ein erstklassiges Markenimage und eine bundesweite Distribution, wenngleich die natürlich nicht so lückenlos sein kann, wie bei den großen Sektmarken. Doch wer Roederer Brut Premier in Leipzig oder Düssel-

Weinwirtschaft 1/2017

dorf sucht, wird fündig werden. Gleiches gilt eigentlich auch für den Riesling Brut von Buhl. Innerhalb von nur drei Jahren ist dieser zum Inbegriff des hochwertigen deutschen Rieslingsektes geworden. Ein intelligentes Nischenmarketing unter Nutzung der sozialen Medien trägt seinen Teil zur Erfolgsgeschichte bei. Auch hier gilt: Kein anderer deutscher Riesling-Sekt in vergleichbarem Absatzvolumen von inzwischen an die 100.000 Flaschen bewegt sich auf diesem Qualitätsniveau. Irgendwo zwischen diesen beiden beschriebenen Markenpolen bewegen sich die Gewinner in den anderen Kategorien. In der Kategorie Prosecco, die wir seit Jahren in LEH und Fachhandel getrennt bewerten, war das Rennen in diesem Jahr besonders eng. So eng, dass es im Fachhandel zu einem geteilten Sieg zweier Marken kam: »Il Fresco« von Villa Sandi und Ca’ Bolani. Beide punkten besonders mit ihrer starken Distribution, Ca’ Bolani höherpreisiger und qualitativ etwas besser bewertet, was sich durch das Preis-Qualitäts-Verhältnis wieder egalisiert. Am Ende ein klassisches Unentschieden. Und auch in der Kategorie Metodo Classico geht es traditionell eng zu, meist mit einem Kopf-anKopf-Rennen zwischen Ferrari und Ca’ del Bosco, also Trentodoc und Franciacorta. Diesmal mit dem besseren Ende für den Trentodoc-Leader. Klare Verhältnisse herrschen dagegen in den beiden restlichen Kategorien. Bouvet-Ladubay hat bei konstant guter Produktqualität ein so erstklassiges Distributionsnetz in Deutschland – im LEH und im Fachhandel – aufgebaut, dass nur sehr schwer am Thron zu rütteln ist. Bleibt fast nur die Frage, welcher Bouvet-Sekt am Ende die Nase vorne hat: Trésor Saumur Brut oder Cuvée Excellence Crémant de Loire, der sich wie im Vorjahr beim internen Duell durchsetzen konnte. Zumindest diese Frage stellt sich nicht für Light Live von Schloss Wachenheim. Der Seriensieger in der Sonderkategorie alkoholfreier Sekt ist Marktführer im Segment alkoholfreie Sparklings & Cocktails, ein Segment, das nach wie vor Zuwachszahlen am Markt erzielt. sas 35


FOTO: ZIEGLER

Jahresrückblick 2016 WEINHANDEL 36

Das neu aus der Taufe gehobene Meininger’s Finest 100 avanciert auf Anhieb zu einem Highlight der Branche

Zurückgespult Der Jahreswechsel bietet eine gute Gelegenheit, das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen. Was hat sich verändert? Welche Wechsel und Neuheiten haben 2016 für Schlagzeilen gesorgt?

B

eim Blick über den Tellerrand war 2016 ein Jahr mit vielen großen Schlagzeilen – seien sie nun prä-, post- oder einfach nur faktisch. Vom Desaster der Silvesternacht über den Brexit bis zur Wahl von Donald Trump ereignete sich vieles, was zehn Jahre zuvor als unrealistische Zukunftsvision bezeichnet worden wäre. Auch in der Weinbranche gab es 2016 Überraschungen, die jahrzehntelange Gewissheiten über den Haufen warfen. Ein Blick zurück:

Januar. 2016 ist ein Jahr der Jubiläen. Rheinhessen feiert das ganze Jahr über 200-jähriges Bestehen und kombiniert dies mit 100 Jahren Scheurebe. Im Chianti Classico hat der schwarze Hahn sogar vor 300 Jahren die Geschichte eingekräht.

Für den Mainzer Online-Weinhändler Geile Weine fängt 2016 unerfreulich an. Die Crowdfunding-Kampagne zur Finanzierung der weiteren Expansion wird ohne Erfolg beendet. Die Nordmann-Gruppe bündelt ihr Systemgeschäft der Marken NGV, NEV

sowie GP-C&C unter der neuen Firma Team Beverage. Eggers & Franke startet mit der Distribution der Weine der sizilianischen Genossenschaft Settesoli. Die Rioja-Kellerei Marqués de Cáceres übergibt derweil den Deutschland-Vertrieb exklusiv an

Viel Wirbel in Montpellier: Letztlich überlässt die Millésime Bio der Vinisud das Feld und zieht nach Marseille um. Die WG Achkarren verabschiedet Waldemar Isele, Denis Kirstein kommt

Weinwirtschaft 1/2017


Februar. Die Veröffentlichung der Trinkweinbilanz durch das Statistische Bundesamt weist einen deutlichen Rückgang des Weinkonsums in Deutschland aus. WEINWIRTSCHAFT zweifelt an den Daten und kämpft mithilfe des Weinbauverbands wochenlang gegen die Mühlen der Bürokratie, bis das Amt nach mehreren Erklärungsversuchen doch einen Erhebungsfehler eingesteht und eine weitgehend konstante Trinkweinbilanz veröffentlicht. Große Veränderungen gibt es dagegen im Discount-Handel. Prosecco Frizzante durchbricht die 2-Euro-Schallmauer und kostet bei Aldi und Lidl nun 2,49 Euro. Gut läuft es für den Online-Händler Vicampo, der von seinen Investoren 5,3 Mill. Euro frisches Kapital erhält, um weiter zu wachsen. Gerd Rindchen würde sich über einen Investor ebenfalls freuen, er sucht nach einem Nachfolger für sein Unternehmen. Die Essener Agentur Bierwirth kündigt an, die Vertriebspartnerschaft mit Eggers & Franke einzustellen. Im VDP

FOTO: MARCUS VOGEL

Moreno. Mit Bodegas Artadi verlässt dagegen ein anderer bekannter Rioja-Produzent die DOCa und setzt künftig nur noch auf die Markennamen seiner Weine statt auf die Herkunft. An der Personalfront bleibt es relativ ruhig. Denis Kirstein verkündet seinen Abschied bei Binderer St. Ursula, um ab Mitte des Jahres als Geschäftsführer der Achkarrener Winzergenossenschaft anzufangen, bei denen Waldemar Isele in den Ruhestand geht. GIV Deutschland erweitert den Fachhandels-Vertrieb mit frischem Personal.

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gibt es dagegen eine Rückkehr. An der Mosel wird Maximin Grünhaus wieder Mitglied. Die französischen Messen Vinisud und Millésime Bio sondieren Möglichkeiten einer Fusion. Schenk übernimmt den Vertrieb von Paternina Banda Azul. Bei F.W. Langguth Erben setzt Patrick Langguth die Familientradition künftig als geschäftsführender Gesellschafter fort. Dafür wird der Geschäftsführer Sven Fries freigestellt. Ebenfalls freigestellt wird bei Norma der Einkäufer Peter Pröbstl, nachdem er seinen Abschied verkündet. Bei TxB International Fine Wines heuert Thomas Schöttler als Sales Director an.

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JAMES SUCKLING 90 Punkte

91 PUNTOS

90 Punkte

91

PUNKTE

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Prosecco des Jahres 2016 ZUM 12. MAL

März. Die GfK wirbelt kurz vor der ProWein mit aktuellen Marktforschungszahlen Staub auf. Demnach sinken Weinabsatz und Umsatz um jeweils 1 Prozent. Der durchschnittliche Preis von 2,97 Euro/Liter im LEH wirkt in den Augen vieler Marktteilnehmer wie Nega-

Die Agentur Bierwirth agiert mit eigenem Sortiment statt als Vertreter von Eggers & Franke. Das Weingut Maximin Grünhaus kehrt in den VDP Mosel zurück und wird bald gebraucht

Weinwirtschaft 1/2017

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37

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WEINHandel Jahresrückblick 2016

FOTOS: KREKLAU/WICIOK

Schlumberger Il Colle für Carpenè Malvolti, das seinen Vertrieb selbst übernimmt. Die Südafrikaner von La Motte wechseln von Klocke zu Ariane Abayan. Die Herres-Gruppe vergrößert ihre Geschäftsführung mit Claudia Kremer und Frank Schmidt. Die Sasse GmbH hat neue Eigentümer. Martin Aman und Felix Merkle übernehmen das Geschäft von Gert Sasse.

55.000 Besucher kommen zur ProWein. Am Vorabend werden die Meininger Awards an Persönlichkeiten der Branche verliehen

Rioja macht 2016 viel von sich reden. Mit Roda gewinnt Schlumberger ein neues Juwel in seinem Portfolio

38

tivwerbung. Dazu passend lanciert Edeka sechs Flaschen Dornfelder für 6 Euro. Auch beim Export deutscher Weine gibt es keine guten Nachrichten. Dieser geht um 12 Prozent auf 1 Mill. Hekto­liter zurück. Ein positives Fazit zieht dagegen die Messe Düsseldorf. 55.000 Besucher kamen zur ProWein. Am Vortag der ProWein werden wichtige Persönlichkeiten der Branche mit dem Meininger Award geehrt. Wein­ familie des Jahres sind die Lunellis von Ferrari, Weinunternehmer des Jahres international wird Frédéric Rouzaud von Louis Roederer. Nationale Weinunternehmer des Jahres sind die Brüder ­Aldinger. Den Ehrenpreis für sein Lebenswerk erhält Thomas Bruch von Globus, und Jägermeister wird als Spirituosenmarke des Jahres ausgezeichnet. Für den Fachhandel setzt Cecchi künftig auf Weinwelt. Schlumberger übernimmt den Vertrieb der Rioja-Bodega Roda. An der Prosecco-Front kommt bei

April. Im Schaumweinbereich bahnt sich ein Mega-Deal an. Henkell & Co ist an einer Übernahme des leicht kriselnden Cava-Riesen Freixenet interessiert. Ein Preis von 300 Mill. Euro steht im Raum. Der Verkaufspoker ist auch ein spanisches Familienepos. Nicht ganz so groß sind die Investitionen bei ZGM. Die 25 Mill. Euro, die am Standort Zell für Hochregallager, Tankkeller und Abfüllhalle fließen sollen, sind dennoch eine echte Hausnummer. Zur 50. Ausgabe der Vinitaly kommen sowohl Staatspräsident Mattarella als auch der damalige Ministerpräsident Renzi zum Gratulieren vorbei. Die Bemühungen, weniger Hobbybesucher zur Messe zuzulassen, sorgen für einen Rückgang der Messegäste von 150.000 auf 130.000. Österreich muss in der letzten AprilWoche gleich drei Frostnächte verkraften. Besonders in der Steiermark und im Burgenland sind die Ausfälle dramatisch. Sonja Höferlin gibt bekannt, Ende September als Geschäftsführerin der Gebietsweinwerbung Badischer Wein aufzuhören. Bei Rotkäppchen Mumm verabschiedet sich Manfred Hilpert, lang-

jähriger Geschäftsführer Vertrieb und Marketing, in den Ruhestand. Mai. Der Poker um Freixenet geht in die nächste Runde. Henkell erhält Einblick in die Geschäftsbücher. Burda steigt bei Vicampo ein, bereits die zweite Investition des Medienunternehmens im Bereich der Online-Weinhändler, nachdem bereits Silkes Weinkeller zu Burda gehört.

Mit Alexander Margaritoff verstirbt ein begnadeter Weinhändler

Die Rüdesheimer Sektkellerei und Josef Drathen verkünden eine Kooperation. Drathen soll die Abfüllung von Sekt und schaumweinhaltigen Getränken für die Rüdesheimer übernehmen. Das Weinhandelsunternehmen Cardyco wird aufgelöst. Ein Teil der Weine wird künftig von Herzberger vertreten. Bei Schlumberger gibt es einen Wech-

Übernimmt Henkell Freixenet? Der Poker wird eröffnet, doch nicht entschieden. Das Jubiläum der Vinitaly leitet eine Trendwende ein. 20.000 Hobbybesucher fehlen 2016

Weinwirtschaft 1/2017


Juni. Zur VieVinum kommen 15.000 Besucher nach Wien, um in die Welt des österreichischen Weins einzutauchen. In Frankreich werden die Messen Millésime Bio und Vinisud nicht einig, woraufhin die Millésime Bio ihren Umzug nach Marseille verkündet. 2017 überschneiden sich die Messen an zwei Tagen. Starker, kontinuierlicher Regen setzt die Winzer im Kampf gegen Peronospora unter Druck, sodass Pero bei Winzern zum Unwort des Jahres wird. Der Bio-Weinbau leidet besonders, da ­Kaliumphosphonat nach einer EU-Entscheidung nicht mehr eingesetzt werden darf. Um Abhilfe im Hinblick auf Anz_Elemental Reserva_Meininger_225x100.pdf

den Einsatz des Mittels zu schaffen, unternimmt Rheinland-Pfalz einen Großversuch. Damit verbunden ist aber auch die Gefahr, den Bio-Status zu verlieren, sodass nur wenige Winzer mitmachen. Im Konzern Eggers & Franke kommt es zu einer neuen Ausrichtung des Vertriebs. Sowohl Eggers & Franke für den LEH als auch Reidemeister & Ulrichs setzen künftig fast vollständig auf einen eigenen Vertrieb. Bei der Remstalkellerei stimmen die Mitglieder für den Bau einer zentralen

Mack & Schühle findet mit El viaje de Ramón schnell Ersatz für den Rioja-Bestseller Campo Viejo, dessen Vertrieb Pernod Ricard selbst übernimmt

1

19.12.16

Kelterstation. Die langjährigen Bemühungen des Vorstands räumen letztlich die Bedenken der Ortsgenossenschaften aus dem Weg. Mack & Schühle verliert den Vertrieb des spanischen Bestsellers Campo Viejo. Künftig will Eigentümer Pernod Ricard den Vertrieb in die eigenen Hände nehmen.

FOTO: ZIEGLER

sel im Piemont-Portfolio. Ceretto, bisher bei Grand Cru Select, kommt neu für Pio Cesare. Der Mai ist ein Monat der Abschiede. Alexander Margaritoff, der den HaweskoKonzern zum größten deutschen Weinhandelsunternehmen formte, stirbt im Alter von 64 Jahren. Italiens Weinwelt trauert um Giacomo Rallo, Pionier des sizilianischen Weinbaus. Dr. Wilhelm Seiler geht in den Ruhestand. Nachfolger als Sprecher des Vorstands von Schloss Wachenheim wird Oliver Gloden. Alexander Woll, Weineinkäufer bei Wasgau, wechselt zu Team Beverage. Der OnlineHändler Vinos.de findet mit Christopher Maaß einen neuen Geschäftsführer.

Die Entlassung von Giancarlo Vettorello zählt zu den überraschendsten Personalien

Juli. Die Weingärtner Cleebronn-Güglingen gewinnen den Leistungstest der deutschen Winzergenossenschaften. Generell ist es das Jahr der Württemberger. Das Weinkonvent Dürrenzimmern wird Zweiter, und die WZG beste Gebietswinzergenossenschaft und Gesamt-Achter. Dritter wird die WG Mayschoß-Altenahr. Großen Wirbel verursacht das Aufnahmeverfahren im Großen Ring VDP Mosel. Nachdem die bestehenden Mitglieder in einer Probeabstimmung die Aufnahme der renommierten Weingüter Markus Molitor und Lubentiushof ablehnen, ist das Entsetzen groß. Die 1. und 2. Vorsitzenden, Egon Müller und Nik Weis, treten aus Protest gegen die Ablehnung von ihren Ämtern zurück. Auch im Piemont ist die Aufregung groß. Das Barolo-Kultweingut Vietti wird von US-Amerikanern gekauft. Österreich ändert sein Weingesetz. Anders als in Deutschland gelingt es, Bestehendes abzuschaffen – in diesem Fall sogar vier Weinbaugebiete, die

11:32

Ausgezeichnet! Emiliana, renommiertes Bio-Weingut in Chile und einer der führenden Produzenten weltweit, setzt seit fast 20 Jahren Maßstäbe in der Erzeugung biologischer und nachhaltiger Weine. Wir freuen uns über das hervorragende Abschneiden dieses Spitzenweines – und unsere langjährige, vertrauensvolle Partnerschaft mit Emiliana! 2. Platz

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WEINHandel Jahresrückblick 2016

Angebote Prosecco Frizzante reagiert auf die Fassweinpreise und überspringt im Discount die 2-Euro-Marke, während deutscher Dornfelder trotz noch ordentlicher Preise verramscht wird.

Sonja Höferlin. Das Konsortium des Prosecco DOCG entlässt dagegen überraschend seinen langjährigen Direktor Giancarlo Vettorello fristlos und schafft seine Position ab. Beim Hawesko-Konzern verlässt der Finanzvorstand Ulrich Zimmermann nach 18 Jahren das Unternehmen. Am 25.7. stirbt mit Denis Dubourdieu einer der großen Reformer des Bordelaiser Weinbaus im Alter von 67 Jahren. August. Bei der WIV Wein International AG werden die Direktvertriebsgesellschaften in einer gemeinsamen

September. Neue Entwicklungen gibt es bei der Rüdesheimer Weinkellerei. Sie teilt mit, dass sie nach über 150 Jahren ihren Betrieb zum 31.5.2017 einstellen wird. Die im Mai begonnene Kooperation mit Josef Drathen wird so mehr zu einer Art Geschäftsübergabe. Auch bei der Tophi Warenhandels­ gesellschaft kommt es zur Übergabe. Die bereits als Geschäftsführer bei Tophi und der Wein- und Sektkellerei Ostrau tätigen Maximilian Brandner und Wilfried Dörr übernehmen als neue Gesellschafter das Lebenswerk des 79-jährigen Siegfried Kowalski.

FOTO: ZIEGLER

künftig unter Burgenland zusammengefasst sind. Lagenweine sollen in Zukunft noch klarer erkennbar sein, indem vor dem Lagennamen die Bezeichnung Ried stehen muss. Mit der exakten Lagen­abgrenzung steht allerdings noch ein großes Projekt an. Mack & Schühle gelingt es, die Lücke im Rioja-Angebot schnell zu füllen. »El viaje de Ramón« aus dem im Fachhandel bereits bekannten Weingut Ramón Bilbao soll die Weine von Campo Viejo ersetzen. Die badische Weinwerbung findet mit Christina Lauber eine Nachfolgerin für

Für Online-Händler wie Vicampo wird Print ein wichtiges Werbemedium. Wie im Discount wird dabei der gestrichene Preis zum Hauptverkaufs­ argument

Sparte gebündelt. Damit verbunden ist auch ein Stellenabbau von über 100 Arbeitsplätzen. Les Grands Chais de France wächst hingegen weiter. Die Petersbacher kaufen die Kellerei Paul Sapin, die insbesondere im Burgund und in Beaujolais aktiv ist. In der Rioja scheint es zum Zerwürfnis zu kommen. Die Erzeuger der Teilregion Rioja Alavesa lehnen sich gegen das Reglement der DOCa Rioja auf. Sie stellen bei der baskischen Regierung den Antrag auf Schaffung einer eigenen Denominación. Nikolaus Graf von Plettenberg von Schloss Vaux wird neuer Präsident des Verbands deutscher Sektkellereien. Peter Pröbstl fängt bei der Edeka AG als Warenbereichsleiter Wein und Schaumwein Eigenmarke an. Alexander Hofer verlässt Santa Margarita.

So sehen Sieger aus: Die besten Genossenschaften des Leistungstests. In Deutschland gewinnen die Weingärtner Cleebronn-Güglingen aus Württemberg

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Die Rüdesheimer Sektkellerei kündigt an, den Betrieb einzustellen. Josef Drathen von der Mosel übernimmt den Großteil des Geschäfts

Weinwirtschaft 1/2017


Connecting Global Competence

Bernd Jordan, seit 2002 Geschäftsführer von JF Hillebrand Deutschland, verlässt das Unternehmen, um sich neuen Aufgaben zu widmen. Bei Constellation Brands müssen Market Manager Markus Volk und Sales Manager Alexander Ultes gehen. Vertriebsleiter Ralf Zinke steigt bei Eggers & Franke zum Geschäftsführer auf. Zudem heuert Markus Eser als Key Account Manager an.

In Württemberg fusionieren die Winzergenossenschaften Heuholz und Weinkellerei Hohenlohe, die damit die einzige WG im Bereich Hohenlohe ist. Hawesko baut seine Online-Aktivitäten weiter aus und übernimmt die Plattform WirWinzer, um neben den existierenden Shops auch ein Marktplatz-Konzept zu betreiben. Neues gibt es aus der Rioja. Die Verbände diskutieren intensiv über

Erfrischend anders. Erfrischend persönlich.

FOTO: F.W. LANGGUTH ERBEN

Trends erkennen. Innovationen erleben. In neue Lösungen investieren. Und im Austausch mit Experten aus über 180 Ländern Ideen entwickeln. Willkommen auf der drinktec, der Leitmesse der internationalen Getränkeund Liquid-Food-Industrie.

Vertriebsleiter Ralf Zinke steigt bei der Eggers & Franke GmbH neben Markus Hotze in die Geschäftsführung auf

die Schaffung von Einzellagen, die neben dem System von Crianza, Reserva und Co. eine zusätzliche Schärfung der Weinprofile ermöglichen sollen. Henkell & Co. Global ist bei den Wiesbadenern die neue Geschäftseinheit für den Export. Der bisher als Domänenverwalter von Schloss Johannisberg tätige Christian Witte wird dort für den Weinbereich zuständig sein. Der VDP Mosel findet einen neuen Vorsitzenden. Der erst im Februar wieder eingetretene Dr. Carl von Schubert von Maximin Grünhaus übernimmt das Amt im zerstrittenen Großen Ring. Noch mehr Ärger haben prominente VDP-Weingüter, weil ihre Weine ohne ihr Zutun oder Einverständnis im Online-Shop von Lidl verkauft werden. Auch wenn es sich nur um marginale Mengen handelt, ist der Wirbel groß und zeigt, wie schwer es ist, seine Vertriebswege unter Kontrolle zu halten. Durch eigene Käufe können die Weingüter die Aktion schnell beenden.

Oktober. Die WIV Wein International AG kommt aus den Schlagzeilen nicht heraus. Die Eigentümerfamilie Pieroth bringt alle Anteile an der AG in eine Beteiligungsgesellschaft ein. Die Großhandelstochter Hallgarten Druitt und die Messebaugesellschaft werden aus der WIV herausgelöst und als eigene Unternehmen in der Beteiligungsgesellschaft geführt.

drinktec. Go with the flow. Wolfgang Langguth verstirbt im Alter von 92 Jahren

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Weltleitmesse für die Getränkeund Liquid-Food-Industrie

Lidl eröffnet ein neues Weinlogistikzentrum in Speyer mit 20.000 m² Fläche. Die wöchentliche Auslieferungskapazität liegt bei 300.000 Flaschen. La Gioiosa wird in Deutschland zukünftig von Les Grands Chais de France distribuiert. Damit endet die jahrelange Partnerschaft mit Tophi. Auch Tsantali findet mit Drinks Capital einen neuen Vertriebspartner für den LEH. Annegret Reh-Gartner stirbt im Alter von 61 Jahren. Die Schwester von Carl und Nick Reh führte das VDPWeingut Reichsgraf von Kesselstatt fast 40 Jahre lang. Auch Wolfgang Langguth, der die F.W. Langguth Erben zu einer der bedeutendsten Kellereien Deutschlands aufgebaut hat,

Herstellung + Abfüllung + Verpackung + Marketing Weinwirtschaft 1/2017

11.–15. September 2017 Messe München, drinktec.com

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WEINHandel Jahresrückblick 2016

Schachner aus Westerland Fachgroßhändler des Jahres. Das Rewe Center in Heidelberg-Rohrbach wird als bester regiegeführter Einzelhandel ausgezeichnet, das Edeka Center Vogl aus Bonn in der Kategorie selbstständiger Einzelhandel. Die ProWein macht eine Rolle rückwärts und erklärt, ab 2017 zu den alten Öffnungszeiten von 9–18 Uhr zurückzukehren.

Die WIV scheint von einer Umstrukturierung in die nächste zu laufen. Insbesondere der Direktvertrieb erfährt große Veränderungen

stirbt im Alter von 92 Jahren. Thomas Schöttler verlässt TxB Fine Wines. Das Unternehmen ändert seine Vertriebsstrategie und verzichtet auf eine eigene Vertriebsmannschaft. Markus Volk wird bei Ardau Weinimport Vertriebsleiter. Er folgt auf Milan Lukac, der zurück zu Getränke Ahlers wechselt. Auch bei der Wein Wolf Holding kommt es zum Wechsel. Bernd Siebdrat will sich auf seinen Vorstandsposten bei Hawesko konzentrieren. Seinen Posten als Geschäftsführer von Wein Wolf übernimmt Anton Rössner, der diese Position bisher bei der Tochtergesellschaft Weinland Ariane Abayan ausgeübt hat.

Ardau schnappt sich Markus Volk als Vertriebsleiter

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November. Die europäische Ernte­ bilanz fällt durchwachsen aus. Nach langer Zeit großer Sorgen scheint es in Deutschland doch auf eine normale Menge hinauszulaufen, die zwischen einzelnen Gemarkungen aber sehr heterogen verteilt ist. Frankreich muss auf gut 10 Prozent Menge verzichten, während Italien und Spanien leichte Verluste erleiden. Gravierend ist die Lage in Österreich, wo Steiermark und Burgenland im Schnitt weniger als 25 hl/ha ernten. Teilweise kaufen die Winzer aus Slowenien oder Ungarn Trauben, um ihre Kunden mit Wein versorgen zu können. Am 21. und 30. November gelingt in Deutschland die Eisweinlese. Campari verkauft Sella & Mosca (Sardinien) sowie Teruzzi & Puthod ­ (Toskana) an die Terra Moretti SpA für 62 Mill. Euro. Damit verabschiedet sich Campari aus dem Stillweingeschäft.

Die Familie Willkomm steigt als Investor beim Online-Händler Geile Weine ein

Sizilien ändert sein Weinrecht. Die führenden Rebsorten Nero d’Avola und Grillo dürfen künftig nur noch als DOCWeine auf dem Etikett erwähnt werden und nicht mehr bei IGT-Weinen. Das soll zur Stärkung der neuen DOC Sicilia beitragen. Der Online-Händler Geile Weine findet einen neuen Investor. Die Familie

Campari verkauft Sella & Mosca sowie Teruzzi & Puthod

Willkomm, Eigentümer von Deutschlands größter Kellerei Peter Mertes, steigt als Gesellschafter ein, um im Online-Handel Erfahrung zu sammeln. Mit Meininger’s Finest 100 und dem Fachhandels-Branchentreff lanciert der Meininger Verlag zwei neue Veranstaltungen, die bei den Teilnehmern auf Anhieb sehr großen Zuspruch finden. Auf dem Branchentreff werden zudem die Weinhändler des Jahres ausgezeichnet. Vinocentral aus Darmstadt wird Facheinzelhändler des Jahres, das Weinhaus

Dezember. Der Winzerkeller Wiesloch will künftig als Winzer von Baden firmieren. Mit der 700 Hektar großen WG könnte sich ein neuer großer Anbieter aus Baden positionieren. Schlumberger reduziert sein RiojaSortiment und konzentriert sich künftig auf die Bodegas Roda und Taron. Die Marken der Compañía Vinícola del Norte de España fliegen raus. Eggers & Franke sortiert dagegen im Chile-Programm um. Statt mit MontGras wird der LEH künftig mit den Mas Andes Weinen von Baron Philippe de Rothschild versorgt. Der Rhone-Riese Cellier des Dauphins splittet seinen Deutschland-Vertrieb auf. Künftig wird Wein Wolf für die Linien Les Dauphins und Cellier des Dauphins zuständig sein, während die Cuvée Benedikt in der Verantwortung von Herzberger bleibt. Die Winzergemeinschaft Franken lanciert mit »Frisch & Fruchtig« eine neue Linie für den LEH. Barbara Wehowsky erklärt, dass es im Februar 2017 keine Frühjahrsveranstaltung auf Mallorca geben wird. Nach fast 20 Jahren wird das von Wehowsky, GES Sorrentino und Vinergie organisierte Event zumindest vorübergehend eingestellt – nicht zuletzt aufgrund von Ärger mit der Bürokratie des deutschen Fiskus. Auch Kaufland will seine 656 Filialen bis 2018 modernisieren und präsentiert erste Musterfilialen mit niedrigeren Regalen, neuer Farbgebung, Holzoptik und neuem Kundenleitsystem. Zudem gibt es beim Weinportfolio ein Trading-up. Für 2017 bleibt zu hoffen, dass sich ein solches Trading-up durch alle Bereiche des Weinhandels zieht und sich auch beim Kunden durchsetzt, damit an Silvester 2017 alle Branchenakteure entspannt mit einem Glas Schaumwein anstoßen können. CLEMENS GERKE

Weinwirtschaft 1/2017


THERMENREGION KOSTBARE KULTUR

THERMENREGION – eine geschützte Ursprungsbezeichnung der EU für österreichischen Qualitätswein Mit seinen Weißwein-Klassikern vom Zierfandler oder Rotgipfler und den neuen Spitzenrotweinen St. Laurent und Pinot Noir erlebt das legendäre Weinbaugebiet südlich von Wien derzeit eine echte Renaissance. www.österreichwein.at


WEINHandel  Analytics

Deutscher LEH wächst Der deutsche LEH konnte seinen 2014 erwirtschafteten Gesamtumsatz (Food und Nonfood) von 196,2 Mrd. im Jahr 2015 auf 200,6 Mrd. Euro steigern

9%

10%

sonstige

Supermärkte

44%

24%

19%

selbständige Einzelhändler

sonstige

SB-Warenhäuser, Verbrauchermärkte

38%

Discounter

25%

32%

selbständige Einzelhändler

Verteilung Filialen nach Vertriebstypen

72% Marktanteil der Top 5

Discount

a)

b)

c)

a) Der im deutschen LEH erwirtschaftete Gesamtumsatz entfällt zu 38 Prozent auf Discounter. b) 44 Prozent der insgesamt 50.412 Lebensmittelgeschäfte in Deutschland sind selbständige Einzelhändler. c) Seit 1980 ist der Marktanteil der fünf umsatzstärksten Firmengruppen im LEH von 26 auf 72 Prozent gestiegen.

50.748

Edeka

48.902 47.245

Markant*

45.725 35.079

Rewe/Für Sie

34.743 22.831

Aldi

Quelle: TradeDimensions; ≠ 100% rundungsbedingt

Lidl

44

22.632 17.409 16.777 10.545

Metro

Norma

Tengelmann

10.833 2.758 2.658 1.923 2.019

Starke Konzentration Die Top 8 des deutschen LEHs erwirtschaften rund 188,5 Mrd. Euro in der Sparte Food. Außer Metro und Tengelmann konnten alle Unter­ nehmen ihren Umsatz gegenüber dem Vorjahr steigern.  2015  2014

»Für das Jahr 2016 erwarten die Händler wenig Veränderung« Der deutsche Lebensmittelhandel hat sich im Jahr 2015 positiv entwickelt. Der Umsatz, der allein im Food-Bereich erzielt wurde, ist weiter gewachsen und lag für das Jahr 2015 bei 191,5 Mrd. Euro (2014: 186,3 Mrd. €). Die Discount-Unternehmen steigerten ihren Umsatz insgesamt um knapp 1,8 Mrd. Euro. Für das Jahr 2016 erwarten die Händler wenig Veränderung. Deutliche Steigerungen werden von den diesjährigen Gewinnern erwartet. Bei den anderen Händlern kann mit Stagnation oder aber auch leichten Gewinnen gerechnet werden. Bettina Gleim, Senior Retail Research Analyst, Nielsen TradeDimensions, Frankfurt am Main

Umsätze teilweise geschätzt * ohne Kaiser’s Tengelmann, Real und Metro C&C

Weinwirtschaft 1/2017


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WEINHandel Märkte & Preise

2

1

3

4 5

Ernüchterung Die Silvesterangebote sind verballert, in den Prospekten werden Kunden in den Heldenstatus erhoben und bei den Rabatten setzt der LEH auf Altbewährtes

W

eiter so wie vor den Feiertagen auch. Als wäre nichts passiert. Als hätte es in den Feiertagsprospekten keinen besinnlichen Kerzenschein oder erquickende Silvester-Stimmung gegeben. Außer ein paar wie zufällig dahingestreuter Pfefferkörner oder beherzt gezupfter Rucolablätter halten sich die Dekomaßnahmen in den Handzetteln der KW 1 und 2 sichtlich in Grenzen. Stattdessen werden Kunden für ihren cleveren Weineinkauf bei Edeka in Aachen zum Knüllerhelden gekürt. Denn wer zum lieblichen Rotwein aus Spanien für 0,99 Euro in der 0,75-LiterFlasche greift, hat sich den Titel redlich verdient. Hit in Bonn erklärt nicht die Kunden, sondern die beworbenen Weine 46

Chardonnay

Chianti Spätburgunder

Merlot

Pinot Grigio

Sauvignon Blanc

FRESCOBALDI Bastelspaß bei Aldi

Auf www.meineweinwelt.de gibt es das formschöne Poster mit Hinweis auf Frescobaldi für eine frische Deko in der eigenen Küche zum kostenlosen Herunterladen

zu Wochenendhelden. Dort laden Die Jungen Frankʼn oder wahlweise eine Flasche Rebsortenwein von Bree in KW 1 in der Aktion für 2,99 Euro (– 33%) zum Einkauf ein.

und der 1,5-Liter-Flasche Coca-Cola auf der gleichen Seite beworben werden. Ein Fast-Food-Wein also, den wir in Zukunft sicherlich des Öfteren zum Aktionspreis zu Gesicht bekommen werden.

Oops, they did it again. Edeka bringt Dornfelder trocken überregional als Super-Knüller im Rahmen der 1-EuroWoche für einen Euro an den Mann. Das Erzeugnis aus der konzerneigenen Rheinberg-Kellerei stand bereits im vergangenen Jahr, nur wenige Tage vor dem Start der ProWein 2016, als 6er-Kartonangebot zu 6 Euro im Regal. Ein schnelles und günstiges Abendessen versprechen – passend zum Hauswein – weitere Markenartikel für einen Euro, darunter Pommes Frites von McCain, Rahm-Spinat von Iglo oder Salami-Baguette von Dr. Oetker, die neben dem Dornfelder

Bis ans Ende der Welt. So weit muss man gar nicht fahren, um eine ansehnliche Auswahl an Überseeweinen zu bekommen. Metro preist im abgespeckten Nach-Feiertags-Prospekt, gültig vom 5. bis 11. Januar, bekannte Marken aus Südafrika, USA, Chile, Argentinien, Australien und Neuseeland mit einem Rabatt von 30 Prozent an. Aldi hingegen greift zur Allzweckwaffe Italien. Im Prospekt der KW 2 wird mit der Aldi-eigenen Cucina-Reihe auf acht Seiten der »Urlaub für den Gaumen« beschworen. Zu Risotto, Gnocchi oder Frutti di Mare präsentieren sich auf einer weiteren Sei-

Weinwirtschaft 1/2017


6

Aktionspreise

8 7

Die Aktionspreise, über die wir berichten, ermitteln wir in einer intensiven und standardisierten Internet­ recherche der bedeutenden Vertriebsschienen über alle Nielsengebiete.

Die Preise gelten für die jeweiligen Vertriebsgebiete und die Aktionszeiträume und stellen keine repräsentativen Durchschnitts­ preise dar.

te vier Weine, die vom Nero dʼAvola für 1,99 Euro bis zum Vino Nobile für 6,99 Euro einen zahlenmäßig überschaubaren, aber preislich vielfältigen Rahmen bieten. Die in den Aldi-Prospekten mehrfach angekündigte Wein-Seite www.meineweinwelt.de ist seit kurzer Zeit zugänglich, wenn auch noch nicht alle Funktionen freigeschaltet sind und keine Weinbestellungen ausgelöst werden können. Als recht clever erweist sich allerdings jetzt schon die Idee, den Content auf die weiblichen User zuzuschneiden: Herunterladbare Poster und Flaschenanhänger, Dekotipps, einen Online-Weinberater und Glühweinrezepte erfreuen das Herz der Kundinnen und Kunden, für die der Wein eher sekundär ist, dafür das spielerische Moment im Vordergrund steht. AC

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1. Superkunden wissen, wo sie bei Edeka Aachen zupacken sollten 2. Hit in Bonn hat in KW 1 eines der umfassendsten Weinangebote parat 3. Globus Kaiserslautern schwört zum Jahresanfang auf Frankreich und Luxemburg 4. Metro wirbt mit Minuspreisen im Überseebereich 5. Hit in Bonn kürte in KW 1 die Wochenendhelden mit einem Nachlass von 33% ... 6. ... bei den spanischen Weinen hingegen gibt es die zweite Flasche zum halben Preis 7. Famila Cloppenburg geht bei Erben Classic um einen Euro runter 8. Wie der Crémant von Marquis de Beaucel zum Glitzern gebracht wird, verrät Aldi auf www.meine-weinwelt.de

Markenschaumwein | KW 52/01 Marke

niedrigster Aktionspreis

höchster Aktionspreis

häufigster Aktionspreis des letzten Halbjahres

Nachgeholfen

Fürst von Metternich

5,55

5,55

5,99

Männer, dank eines kompletten CandlelightDinners für 2 € mit Dornfelder von Edeka wird die angebetete Signorina garantiert Wachs in Ihren Händen, auch wenn Sie gar kein Auto haben

Henkell Trocken

3,99

3,99

3,99

MM Extra

2,69

2,79

2,69

Brut Dargent

4,99

4,99

4,99

Codorniu

4,44

4,44

4,99

niedrigster Aktionspreis

höchster Aktionspreis

häufigster Aktionspreis des letzten Halbjahres

Grand Sud

2,49

2,49

2,49

J.P. Chenet

2,22

2,49

2,49

Le Filou

2,49

2,49

2,29

Rotwild Dornfelder

1,99

1,99

2,99

Blanchet

2,22

2,49

2,22

Markenwein | KW 52/01 Marke

www.cantinesgarzi.com SOBOVI, Groupe Bernard, auf Grand Cru Classés spezialisiertes Handelshaus in Bordeaux sucht bundesweit unabhängige Agenten mit Erfahrung bei hochwertigen Weinen. Bitte kontaktieren Sie bei Interesse: Clémentine Colombel-Gourc (spricht deutsch) Tel.: +33 (0)557 807 076 E-Mail: cgourc@sobovi.com www.sobovi.com

Weinwirtschaft 1/2017

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STELLENMARKT Der Badische Winzerkeller ist Badens größter Wein­ erzeuger und eine der leistungsstärksten Kellereien Europas. Unser vielfältiges Sortiment umfasst Weine aus dem gesamten badischen Anbaugebiet und genießt einen hervorragenden Ruf im Handel und bei den Endverbrauchern. Wir suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen

Bezirksleiter Handel (m/w) Großraum Aachen - Köln - Siegen

Ihre Aufgaben • In einem bestehenden Kundenstamm zufriedene Kunden erhalten und neue durch überzeugende und vertrauensbildende Beratung gewinnen • Ihre Ansprechpartner sind die Entscheider (Marktleiter, Abteilungsleiter, etc.) im Lebensmittelhandel und den Getränkefachmärkten vor Ort • Sie sind verantwortlich für die Erweiterung der Distribution, beraten Ihre Kunden in allen Fragen der optimalen Warenpräsentation unseres Markenportfolios, steuern die Organisation und Durchführung von Promotions und Verkostungen und sorgen bei der Umsetzung sämtlicher Verkaufsförderungsaktivitäten für eine optimale Platzierung unserer Produkte am POS Ihre Qualifikation • Sie sind eine dynamische Verkäuferpersönlichkeit und verfügen über eine mehrjährige Erfahrung im Markenartikel-Außendienst der Food-­ Industrie • Sie zeichnen sich durch ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit und sicheres Auftreten aus und können auch in schwierigen Verhandlungssituationen überzeugen • Sie ergreifen gerne die Initiative, arbeiten selbständig und können sich gut organisieren • Durchsetzungsvermögen, Engagement, eine zielorientierte und strukturierte Arbeitsweise sowie unbedingtes Erfolgsstreben zeichnen Sie aus • Ihr Wohnsitz befindet sich im o. g. Gebiet Wir bieten • Eine herausfordernde Aufgabe mit großem Gestaltungsspielraum • Tarifgerechte Bezahlung inkl. Angebot zur Altersvorsorge / Firmenfahrzeug • Herausforderndes Arbeiten im traditionellen Umfeld der Weinwelt • Eine zukunftssichere Branche Haben Sie Interesse? Wir freuen uns auf Ihre aussagefähige Bewerbung – gerne auch per E-Mail – an: Badischer Winzerkeller eG Personalleitung – Christine Bruhn Zum Kaiserstuhl 16 – 79206 Breisach 07667 / 900 – 277 – bruhn@badischer-winzerkeller.de

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VV

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Weinwirtschaft 1/2017


Vorschau Impressum

VORSCHAU 2 | 2017 Australien-Extra 2017 Die australische Weinwirtschaft ist als Lieferant von Flaschenweinen genauso auf allen Weltmärkten vertreten wie als Erzeuger von Bulkweinen. In unserem Australien-Extra beleuchten wir den australischen Binnenmarkt wie das internationale Geschehen.

Weitere Themen: Elektronische Dienstleister rund um die Flasche Wer als Produzent und Händler am Markt auftritt, kommt um die Datenverwaltung und -verarbeitung nicht herum. Die Dienstleistungsbranche bietet zahlreiche unterschiedliche Lösungen. Griechenland In Deutschland gehören griechische Weine in vielen Handelssortimenten zum Standardrepertoire. Neben Markenweinen beleben auch immer mehr Rebsortenweine den Markt.

Die nächste WEINWIRTSCHAFT erscheint am 27. Januar.

IMPRESSUM Herausgeber:

Redaktionssekretariat:

Anzeigenverkaufssekretariat:

Verlag:

Peter Meininger

Irina Fischer 06321 / 8908-57, fischer@meininger.de

Silke Geiger 06321 / 8908-49 geiger@meininger.de

Ständige Mitarbeiter:

Anzeigenverwaltung: Linda Fassbender 06321 / 8908-78 fassbender@meininger.de

Dr. Hermann Pilz (hp) 06321 / 8908-69, pilz@meininger.de

Veronika Crecelius, André Dominé, Wolfgang Faßbender, Ina Hohensee, Dr. Rolf Klein, Jürgen Mathäß, Wolfram Römmelt, Ute Schalberger, Wolfgang Schön, David Schwarzwälder

Meininger Verlag GmbH, Maximilianstraße 7–17, 67433 Neustadt an der Weinstraße, Postfach 100762, 67407 Neustadt an der Weinstraße, Telefon 06321 / 8908-0, Telefax 06321 / 8908-73

Stellvertretende Chefredaktion:

Artdirection:

Geschäftsführung: Christoph Meininger 06321 / 8908-0, Andrea Meininger-Apfel 06321 / 8908-0

Chefredaktion:

Sascha Speicher (sas) 06321 / 8908-58, speicher@meininger.de

Abonnenten-Service: Martina Wasner 06321 / 8908-36 wasner@meininger.de

Abonnement:

Patrick Rubick 06321 / 8908-55

Jahresabonnement inkl. Postvertrieb und 7% MwSt. 172,80 EUR (Ausland 200,60 EUR inkl. Postvertrieb). Einzelheft 6,95 EUR plus Versandkosten. Zur Zeit gültig Anzeigenpreisliste Nr. 42 vom 1. Oktober 2016, ISSN 1430-8762. Studenten und Auszubildende zahlen nur 50% des Abonnementpreises gegen Vorlage des Ausweises.

Layout / Herstellung:

Chef vom Dienst:

Britta Flammuth 06321 / 8908-160

Franz-Jürgen Haas (ha) 06321 / 8908-39, haas@meininger.de

Geschäftsleitung Produktion: Horst Emmert 06321 / 8908-16

Redaktion:

Geschäftsleitung Media:

Adriana Cartolano (ac) 06321 / 8908-102, cartolano@meininger.de

Ralf Clemens 06321 / 8908-81 clemens@meininger.de

Clemens Gerke (cg) 06321 / 8908-83, gerke@meininger.de

Die Mindestbezugszeit beträgt 1 Jahr. Das Abonnement verlängert sich automatisch jeweils um ein weiteres Jahr, wenn es nicht spätestens sechs Wochen vor Ablauf des Bezugsjahres schriftlich beim Meininger Verlag gekündigt wird.

Mediaberatung:

Christoph Nicklas (cn) 06321 / 8908-153, nicklas@meininger.de

Jörg Sievers 06321 / 8908-67, sievers@meininger.de

Janina Wilsch (jw) 06321 / 8908-151, wilsch@meininger.de

Charlotte Balonier 06321 / 8908-40, balonier@meininger.de

Erscheinungsweise: Die WEINWIRTSCHAFT erscheint alle 14 Tage.

Auslandsvertretungen: Frankreich: Ute Schalberger, Am Himmel 7 b, 50585 Köln / Germany Fon: +49 (0) 221 / 58 91 93 93, E-Mail: ute.schalberger@t-online.de

Italien: Ediconsult Internazionale, Piazza Fontane Marose 3, I-16123 Genova, Fon: +39 0 10 / 58 36 84, Fax: +39 0 10 / 56 65 78, E-Mail: wine@ediconsult.com Beteiligungsverhältnisse: Andrea Meininger-Apfel (45%), Christoph Meininger (45%), Peter Meininger (10%) Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Daten­ träger, Fotos und Illustrationen übernimmt der Verlag keine Haftung. Alle in WEINWIRTSCHAFT erschienenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Reproduktionen gleich welcher Art, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

Außerdem erscheinen im MEININGER VERLAG:

WZG mit Plus bei Umsatz und Absatz

Volume X · Issue 3 · June 2015

! Seite 3

News im Internet AKTUELLE News finden Sie täglich auf unserer Homepage.

! www.meininger.de

PRAXIS Mineralwasser und Whisky

1,36 Quelle: Deutscher Brauer-Bund

DIE ZAHL

02-2015 Magazin für Bierkultur

Mai 2015

PROBE Weiß- und Grauburgunder

Das Magazin für Fine Wining

Mai 2014

Bierabsatz in Deutschland in Mio. hl.

Mrd. Euro

GAM Die GVG und ihre Partner haben monatelang an ihrem Konzept „Getränkemarkt der Zukunft“ gearbeitet. Der Vorpilotmarkt bei Frankfurt zeigt, wie der GetränkeKauf von morgen aussehen soll

hat das Bundeskartellamt in den letzten beiden Jahren insgesamt an Bußgeldern verhängt – darunter auch die Strafen für die Brauereien.

Einfach gut

DER LINK WWW.MEININGER.DER

Sebastian Georgi trifft mit seinem Konzept den Zeitgeist

Titelthema Seite 6

! goeuro.de/bierpreisvergleich

DIE WZG konnte sich im vergangenen Jahr vom insgesamt rückläufigen Trend am deutschen Weinmarkt mit einem Plus bei Umsatz und Absatz abkoppeln. Die WinzergenossenschaftWeingärtner-Zentralgenossenschaft (WZG) mit Sitz in Möglingen erzielte eine Absatzsteigerung um 2,1 Prozent auf 28,51 Mio. l. Im WZG-Eigengeschäft erhöhten sich die Mengen um 4,1 Prozent auf 17,83 Mio. l. rad

Berry Bros & Rudd in London dates back Some people believe Brettanomyces has to the seventeenth century. Today this been unfairly demonised. Some people innovative business is much more than a canʼt stand even the tiniest hint. Where simple wine store. Adam Lechmere pays do experienced wine tasters sit on the a visit. Page 34 spectrum? Page 50

Weinwirtschaft 1/2017

Neue Welten

BIERMARKT 8,63

PROFILE Ein Österreicher in London

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Deutsche Bierpreise im Mittelfeld DEUTSCHLAND liegt im internationalen Bierpreisvergleich im Mittelfeld. Im Auftrag der Reisesuchmaschine GoEuro wurde ermittelt, wo ein Bier im Supermarkt und an der Hotelbar am günstigsten bzw. teuersten ist. Billig-Spitzenreiter ist Krakau mit durchschnittlich 55 Cent pro 0,33 l-Flasche im Supermarkt, an der Bar werden 2,14 Euro fällig. In Genf ist Bier mit 1,61 Euro im Handel und stolzen 9,62 Euro an der Bar ein absolutes Luxusprodukt. Zum Vergleich: In Berlin kostet eine 0,33 l-Bier-Flasche durchschnittlich 71 Cent und im Hotel 3,70 Euro. les

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Preiskampf geht weiter

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DISCOUNTER Nach Red Bull ist jetzt hohes C dran Der mit dem Energydrink Red Bull begonnene Preiskampf zwischen den beiden Harddiscountern Aldi und Lidl betrifft inzwischen auch weitere Getränkemarken. So gab Lidl seine zweite Preissenkung in Folge bei Markenartikeln bekannt – darunter auch der Saftklassiker hohes C. Für die 1 l-Flasche senkte der Discounter aus Neckarsulm seinen Verkaufspreis von 1,69 auf nun 1,19 Euro. Bei der 1,5 l-Packung wurde erstmals seit langer Zeit die Zwei-Euro-Marke mit einem Preis von 1,79 Euro (zuvor 2,19 Euro) unterschritten. AldiSüd hat schon jetzt einen Kampfpreis von 0,99 Euro ab dem 11. Juli

auf seiner Firmenwebsite angekündigt. Ein Ende der Preisspirale ist indes nicht in Sicht: Für Lidl spielen Markenartikel traditionell eine große Rolle, und auch Aldi setzt verstärkt auf große Marken, wie beispielsweise im Getränkebereich zuletzt mit Coca-Cola und der Listung von Red Bull. Hier hatte eine Preissenkung bei Lidl von 1,49 Euro auf nur noch 0,99 Euro pro Dose von sich reden gemacht. Die Branche indes blickt besorgt auf das anhaltende Preisdumping, nicht zuletzt, da auch wichtige Schwellenpreise konsequent unterlaufen werden. les

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Die Deutschen kaufen gerne neue Produkte und unterscheiden sich in ihren Präferenzen deutlich vom europäischen Durchschnitt. „Die Verbraucher kaufen gerne neue Produkte, einfach weil sie neu sind“, so eine brandneue Nielsen-Verbraucherstudie. Im restlichen Europa spielt hingegen vor allem der Preis eine Rolle bei der Kaufentscheidung, der Preis eines Produkte kommt bei den hiesigen Konsumenten erst an dritter Stelle. „Innovationen zählen mehr denn je – besonders in Deutschland“, bilanziert denn auch Ingo Schier, Vorsitzender der Geschäftsführung von Nielsen Deutschland. Im Internet informieren sich 54 Prozent zudem über neue Produkte, TVWerbung ist nur für 39 Prozent die Informationsquelle bei neuen Produkten. les

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Wer steckt eigentlich hinter …

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pricht man über die bekanntesten und renommiertesten Herkünfte für Wein aus der Pfalz, dann fallen meist Ortsnamen wie Forst oder Deidesheim, Siebeldingen oder Schweigen. Ellerstadt fristet hingegen eher ein Dasein als Underdog – und doch findet sich dort mit dem Weingut von Markus Schneider ein Betrieb, der dem deutschen Wein in seiner Allgemeinheit ein frisches Image verpasst hat. Wie fulminant sich das Weingut entwickelt hat, wird beim Blick auf die Zahlen schnell deutlich: In gerade mal 20 Jahren von einem auf 92 Hektar Rebfläche, von völlig unbekannt zur internationalen Marke mit rund 800.000 Flaschen Jahresproduktion, von kleinem Ab-Hof-Verkauf zur flächendeckenden Distribution und Präsenz in Handel, Gastronomie, auf Kreuzfahrtschiffen und in Airlines. Ein Schlüsselfaktor dabei: Die Weine von Markus Schneider wurden schnell zu Marken. Den Anfang hierfür machte im Jahr 2001 passenderweise eine rote Cuvée, deren Name ebenso einprägsam war wie das Label und die Weinstilistik: »Ursprung«. Der Blend war allerdings ganz bewusst nicht typisch deutsch oder gar pfälzisch konzipiert, sondern sollte vielmehr auch den internationalen Geschmack treffen. Das Rezept: Cabernet Sauvignon, Merlot und Portugieser für etwas Pfalz-Lokalkolorit. »Bei den Rebsorten habe ich mich nicht grundlegend festgelegt, allerdings hat sich die Zusammensetzung in den vergangenen 15 Jahren fast nur prozentual verändert«, sagt Markus Schneider.

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Auch bei der Vinifikation war er undogmatisch. Während zu Beginn nur Tankausbau angedacht war, kommt mittlerweile ein Holzfassanteil von 30 Prozent ins Spiel. »Damit haben wir die perfekte Balance für den Wein gefunden. Auch kommt er nicht mehr jung auf den Markt, sondern hat eine Reifedauer von mindestens 18 Monaten«, erklärt der Winzer. Im Zusammenspiel mit den schlichten, stylishen Etiketten in schwarz-weißer Farbgebung traf Schneider sofort einen Nerv bei Weinfans – schon die ersten Flaschen waren innerhalb weniger Wochen ausverkauft. Auch hier sprechen die Zahlen klar für sich: Nach anfangs zarten 20.000 Flaschen Ursprung werden heute zwischen 150.000 und 180.000 Flaschen jährlich gefüllt. Durch diesen Erfolg wurde die Marke bekannt und bekam ein unverwechselbares Profil. Markus Schneider selbst beschreibt es so: »Ohne ›Ursprung‹ hätte sich das Weingut nicht wie geschehen entwickeln können. Für mich ist es nicht nur ein Wein in meiner Kollektion, sondern ein unersetzbarer Wegbegleiter.« CN

Markus Schneider, Weingut Markus Schneider Mit 18 Jahren begann der Winzer das von seinem Vater gegründete Weingut Schritt für Schritt auf- und auszubauen. Inzwischen entstanden zwei spektakuläre Neubauten, um mit der enormen Nachfrage Schritt halten zu können.

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