WEINWIRTSCHAFT - Ausgabe 07/2017

Page 1

7 | 2018

ARGENTINIEN Auf Premiumkurs | PROWEIN 2018 Rückblick

WEINWIRTSCHAFT EINE MEININGER PUBLIKATION

6. April | P 7101 | EUR 6,95

www.weinwirtschaft.de

Valpolicella

Weinmixgetränke

Weintest

Schwieriges Jubiläumsjahr

Neues Erfolgsrezept gesucht

Discount I/2018, Teil 2



Editorial  Maximilianstraße

Kenntnis vs. Geschmack Der Verbraucher hat keine Ahnung von Wein, aber er weiß, was Qualität ist

D

ie Erkenntnis ist nicht neu: Verbraucher, die eine Ahnung von Wein haben, sind äußerst selten. Selbst wer zu den 20 Prozent »Intensivverwendern« gehört, die zwei Drittel des Weinkonsums in Deutschland vereinen, besitzt kaum Kenntnisse. Wirkliches Wissen über Wein würde ja bedeuten, dass der Konsument einen Wein und seine Details wie Herkunft, Rebsorte, Jahrgang, Erzeugung und Ausbaustil sowie den Produzenten und seine Position am Markt kennen sowie den Geschmack des Weines erahnen würde. Das überfordert die Meisten und wirkliche Insider muss man mit der Lupe suchen. Darüber braucht niemand die Nase rümpfen. Weinfachleuten geht es auf anderen Gebieten genauso. Nur die wenigsten sind Kunstexperten und können zielsicher in eine Galerie gehen und den Wert eines Kunstwerks taxieren. In ihrer Gesamtheit Vielleicht ist die Unkenntnis ja auch gar kein Problem, denn können Verbraucher sie erhält wie am Kunstmarkt die Pluralität und Vielschichziemlich gut unterscheiden, tigkeit der Weinbranche. Wie wo Qualität drin sehr die Vielfalt an Weinen die Menschen mitunter überwälist und wo nicht tigt, konnte ich wieder mal auf der ProWein erfahren. Eigentlich Fachleuten vorbehalten, gelingt es dennoch dem einen oder anderen – sagen wir es schmeichelhaft – Semiprofi, mit Hilfe von Profis Einlass zu bekommen. Da ist auch die Messe machtlos. Im Gespräch mit einem nicht gerade kleinen Akteur im Weingeschäft, kamen wir auf das große Angebot auf der Messe zu sprechen. Vor dem Hintergrund von 700 Ausstellern aus Übersee, 1.600 aus Frankreich und genauso vielen aus Italien, immerhin 1.000 aus Deutschland und insgesamt 6.700 auf der Messe, verriet er mir, dass er einen Bekannten, einen gut situierten Geschäftsmann, mitgenommen habe, der erst vor kurzem sein Faible für Wein entdeckte. Der sei nach wenigen Stunden Messe vollkommen überwältigt gewesen, nicht des Alkohols, sondern der Vielzahl an Ländern, Ausstellern und noch mehr der Vielzahl der Weine wegen. Nie habe er sich vorstellen können, dass es bei Wein solche Unterschiede gäbe. Ein Beispiel, aber so geht es wohl den meisten Konsumenten, im Handel wie in der Gastronomie. Informationen und Verkostungen sind bei Wein daher unerlässlich. Das ist die eine Seite des Weinproblems, die andere ist die Frage des Geschmacks. Und da glaube ich, irren

»

«

Weinwirtschaft 7/2018

ganz viele in der Weinbranche. Meine These: So wenig die Konsumenten im Allgemeinen über Wein wissen, so sicher haben sie einen eigenen Geschmack und wissen ziemlich genau, was ihnen schmeckt und was nicht. Das mag individuell ganz verschieden sein und eine ziemlich große Bandbreite an Weinen umfassen. In ihrer Gesamtheit können Verbraucher ziemlich gut unterscheiden, wo Qualität drin ist und wo nicht. Es geht schließlich um viel, um das Beste was sie haben, ihr Geld. Diese Abwägung entscheidet mehr als alles andere über Wohl und Wehe ganzer Weinregionen. Was im Übrigen nicht für Schaumund Perlweine oder andere ritualisierte Konsumgetränke zutrifft. Die werden anders beurteilt. Warum sind so viele frühere Topseller einfach vom Markt verschwunden? A fond perdu? Denken Sie an Gavi, Frascati, Beaujolais Nouveau, Liebfraumilch oder Klüsserather Bruderschaft. Die Qualitäten waren zu schlecht geworden. Die Konsumenten stimmten mit dem Geldbeutel ab. Das erlebt im Moment auch deutscher Rotwein. Vor allem Dornfelder ist ein Gesöff des Grauens geworden. Dünnfarbig mit zu wenig Stoff, so werden derzeit Fassweine angeboten und daraus entsteht ein rotgefärbtes Irgendwas. Das wollen die Verbraucher nicht mehr. Die Nachfrage im Handel sinkt drastisch und macht sich im Rückgang der abgefüllten Mengen sichtbar. Jetzt erweist es sich als Pyrrhussieg, im Herbst die Anforderungen zu senken. Das bringt zwar Menge, aber auf lange Sicht zerstört es das Produkt, das vielen deutschen Winzern das Überleben sicherte und einigen Wohlstand brachte. Wie wahr: Man sollte die Rechnung nicht ohne den Wirt machen. Ich bin gespannt auf die Diskussionen über deutsche Profilweine.

Hermann Pilz Chefredakteur pilz@meininger.de

3


Inhalt  Ausgabe 7

FOTO: TOUGH MUDDER

30 20

»In Argentinien muss man etwas mehr bezahlen, wenn man zuverlässig gute Qualität haben will.« M a tthias Po t z ka i

FOTO: KREKLAU/WICIOK

H.M. Witt - Weinimport

24

28 Premiumisierung

Standards 4

Edeka Ueltzhöfer setzt auf Luxusweine

FOTO: KREKLAU/WICIOK

Neue Wege im Weinmischgetränksektor PROWEIN 2018 Impressionen und besondere Messemomente im Rückblick

40 Discountweine auf dem Prüfstand

14 50-jähriges Jubiläum im Valpolicella

12 Eins.Zwei.Drei | 44 Pinnwand | 45 Vorschau / Impressum | 46 Wer steckt eigentlich hinter …

Weinwirtschaft 7/2018


WEINKompakt 6

Henkell Stärkt sich im Baltikum

7

Mack & Schühle Neuer Qualitätsmanager

8

Prosecco DOC Spumante verdrängt Frizzante

11 Bordeaux Kleine Ernte, erfolgreicher Export

WEINMacher

Winzer aus Rheinhessen präsentieren ihre aktuellen Kollektionen.

14 Valpolicella Strahlende Bilanz trotz schwierigem Jahrgang – Die DOC Amarone della Valpolicella wird 50 Jahre alt 18 Fassweinpreise

Feine Rieslinge, moderne Silvaner, verspielte Burgunder und kraftvolle Rotweine vom Rhein.

WEINHandel

München 23. April 2018 · 15 –19 Uhr Theresiensaal · Der Pschorr · Viktualienmarkt 15

20 Weinmischgetränke Gefragt sind einfallsreiche Produkte und Marketingkonzepte 24 Argentinien Kleine Ernten und schwierige Währungsverhältnisse verstärken Argentiniens Tendenz zur »Premiumisierung«

Hamburg 24. April 2018 · 15 –19 Uhr The Westin Hamburg Elbphilharmonie · Platz der Deutschen Einheit 2

28 Navigator Edeka Ueltzhöfer ist Weinhändler des Jahres in der Kategorie »Selbstständiger Lebensmitteleinzelhandel«

Berlin 25. April 2018 · 15 –19 Uhr Landesvertretung Rheinland-Pfalz · In den Ministergärten 6

30 ProWein 2018 Messe-Momente 2018: Der Blick zurück Kontakt München: Culinarium Bavaricum · Tel. 0175 2466614 s.platzer @ culinarium-bavaricum.de

36 Meininger‘s International Wine Conference 2018 Der hochkarätige Auftakt zur ProWein

Kontakt Hamburg / Berlin : Integra Communication · Tel. 040 5472020 rheinhessenwein @ pr-integra.com

WEINTest

Anmeldung zur Weinpräsentation: www.rheinhessen.de/registrierung

40 LEH-Test Discount I/2018 (Teil 2) Teil zwei des Blicks auf die Sortimente der Discounter und ihr Abschneiden bei der Discountverkostung

Tägliche NEWS www.weinwirtschaft .de

Weinwirtschaft 7/2018

5


WEINKompakt  News.Facts.Trends

Süden im Kommen Die Region Occitanie punktet mit bio bis Rosé steigt pro Jahr durchschnittlich um 4 Prozent. Deutschland ist der größte Markt für Weine aus Occitanie mit einem Volumen von 800.000 Hektoliter. Mehr als die Hälfte aller in Deutschland verkauften Weine stammt aus der Großregion im Süden Frankreichs, die bislang immer unter der Marke Sud de France aufgetreten ist. Die soll auch in Zukunft beibehalten werden, wie Élodie le Drean, Leiterin der Weinabteilung, erklärt. Zu

Produktion an AOC-Rosés um 50 Prozent und die Produktion an IGP-Rosés um 53 Prozent gestiegen. Von 2010 bis 2017 sind die ex-cellar-Preise von 1,45 Euro auf 2,70 Euro nach oben geschnellt. Auch die Plattform suddefrancewinehub.com wertet die Wirtschaftskammer als Erfolg. Hier können sich Händler wie Produzenten einloggen. Aktuell seien 1.043 Einkäufer aus 51 Ländern, davon 107 aus Deutschland, und 632 Produzenten registiert. SAS FOTO: KREKLAU/WICIOK

Die Großregion Occitanie, bestehend aus den Regionen Südwestfrankreich, Languedoc-Roussillon und dem rechten Rhoneufer (Costières de Nîmes, Lirac etc.) umfasst nicht weniger als 87 Appellationen, aber nur 21 Prozent der Produktion entfällt auf AOC-Weine. Vielmehr bilden die IGP-Weine mit einem Anteil von 70 Prozent den Schwerpunkt der Produktion. Allein die Pays d‘Oc machen 37 Prozent aus. Die Region ist führend bezüglich der Bio-Flächen mit aktuell 25.142 Hektar und die Fläche

den Erfolgsgeschichten der Region gehören auch die Rosé-Weine, wie das Beispiel Languedoc zeigt. In den letzten fünf Jahren ist die

Henkell mit neuem Vertriebspartner Der litauische Vertriebsspezialist Filipopolis geht zu 75 Prozent in die Henkell-Gruppe ein Der litauische Importeur Filipopolis geht mehrheitlich (75%) in die Henkell-Gruppe ein, die mit diesem Schritt ihre Präsenz auf 22 Länder mit eigenen Tochterunternehmen ausweitet. Filipopolis mit Sitz in Kaunas ist einer der führenden Importeure und Vertreiber alkoholischer Getränke in Litauen und steht für einen Umsatz von 7 Mill. Euro. Innerhalb der Henkell-Gruppe schließt das Unternehmen die Distributionslücke im Baltikum nach der Übernahme von Budampex

in Estland im Jahr 2008 und der Gründung von Henkell & Co. Baltic in Lettland 2011. Während Filipopolis bisher bereits die zu Henkell gehörige Marke Törley im Vertrieb hatte, wird das Unternehmen zukünftig sein Portfolio um weitere internationale Marken erweitern und so die Schaumweintrends mit Prosecco, Crémant und Champagner auf seinem Heimatmarkt nutzen. RED

Unter einem Dach Tophi-Gruppe stellt sich neu auf und will gehobenes Sortiment stärken

6

Eine weiteres Projekt startete Tophi mit im gehobenen Segment angesiedeldem sächsischen VDP-Weingut Prinz zu te Produkte sollen in Zukunft mehr Lippe. Unter der Weinmarke »Saxt« kommt Bedeutung gewinnnen. Auf der Proein frischer Müller-Thurgau trocken sowie Wein präsentierte Brandner zusammen mit dem Berater und Master das Weißwein-Cuvée »Summa trocken« of Wine, Janek Schumann, die auf den Markt, das vor allem in den neu entwickelte Serie Lago Blu mitteldeutschen Bundesländern auf in den Varianten Rosso und gute Resonanz stoßen dürfte. Der Bianco, für die Weine der neu EVP liegt laut Tophi bei 9,90 Euro. geschaffenen DOC Garda Aus dem Valpolicella geht die Serie verwendet werden. Die WeiFavolino an den Start. Dazu gehöne werden zu Endverbrauren ein Amarone, ein Ripasso, ein cherpreisen von 5,99 bis Rosso Veronese IGT und ein Pinot Maximilian Brandner 6,99 Euro verkauft. Grigio Blush aus der IGT Pavia. HP FOTO: KREKLAU/WICIOK

Alle zur Tophi-Gruppe gehörenden Firmen wie die WSK Wein- und Sektkellerei Ostrau oder die vormalige Vertriebsfirma Tophi AG, Hamburg, befinden sich inzwischen unter dem gemeinsamen Dach der Tophi Wine & Spirits GmbH mit Sitz in Ostrau. Das Firmengeflecht sei unter einem gemeinsamen Dach heute einfacher zu lenken und administrativ zu verwalten, erklärte der geschäftsführende Gesellschafter Maximilian Brandner auf der ProWein. Wie bisher ist das Unternehmen leistungsfähiger Lieferant eines eigenen Produktportfolios an Weinen, weinhaltigen und aromatisierten Getränken, Schaumweinen und Spiritosen. Neue, qualitativ

Weinwirtschaft 7/2018


Neu

Santa Margherita expandiert

mit Mango

Absatzplus auf allen wichtigen Absatzmärkten zent betragen. Die Produktion überstieg erstmals 20 Mill. Flaschen. Das Exportgeschäft wuchs vor allem in den Wirtschaftsräumen Asien-Pazifik (+20,9%) und EMEA (Europa, Arabien, Afrika; +19,2%) sowie in Kanada mit 11,2 Prozent. Auf dem heimischen Markt konnte ein Plus von 7,7 Prozent generiert werden und auf dem Hauptmarkt USA ging es um 5,8 Prozent voran. Die Gruppe aus Fossalta di Portogruaro nahm im vergangenen Jahr das neue Produktions-

Huber wechselt zu Huubert MÜNCHEN Fabian Huber wechselte Anfang April 2018 als Gesamtvertriebsleiter von der Dinkelacker Schwaben Bräu zur Huubert. Dort übernimmt der 34-Jährige den nationalen Vertrieb der Weinschorlen und -cocktails der Marke Huubert. Außerdem ist er für die Integration der neuen Likörmarke Mr. Hazel sowie einer für den deutschen Markt exklusiven Importmarke in den laufenden Vertrieb verantwortlich. RED

Fitz folgt Mayer MACK & SCHÜHLE Lukas Fitz tritt als Leiter Qualitätsmanagement die Nachfolge von Tobias Mayer an, der bei Tophi im Einkauf angeheuert hat. Wie Mack & Schühle mitteilt, ist Lukas Fitz bereits seit Ende 2015 im dortigen Qualitätsmangement tätig, dessen Leitung er nun Lukas Fitz übernimmt. RED

Weinwirtschaft 7/2018

Santa Margherita wächst unter der Leitung von Ettore Nicoletto weiter

zentrum in Betrieb und investierte insgesamt 79 Mill. Euro. Zudem investierte die Gruppe 10 Mill. Euro in Rebflächen in der DOC Prosecco. VC

Direkter Zugang zum Endverbraucher 9.500 Besucher strömten letztes Jahr in das MOC München, um auf Süddeutschlands größter Weinmesse für Privatkunden Weine zu verkosten und einzukaufen. In der ausgebuchten Halle herrschte die gesamten drei Messetage über pulsierende Dynamik. 120 Aussteller Treffpunkt für Erzeuger haben sich bereits für die und Endverbraucher: Forum Vini diesjährige Forum Vini angemeldet, die vom 9. bis 11. November 2018 stattfindet. Damit ist bereits mehr als die Hälfte der verfügbaren Stände vergeben. Neukunden, die ihre Weine präsentieren möchten, haben jetzt die Gelegenheit ihren Stand zu buchen und auf der Messe von dem internationalen Ambiente und kaufinteressierten Kunden zu profitieren. Auf dem strategisch wichtigen Marktplatz München bietet die Forum Vini die geeignete Plattform um Präsenz zu zeigen, direkt mit Weinkäufern zu sprechen und Bestellungen zu generieren. Informieren Sie sich als Erzeuger, Händler und Distributeur auf www.forum-vini.de über verfügbare Standflächen, Preise, Services und verschaffen Sie sich eine Übersicht der Aussteller, die schon gebucht haben. Für Fragen steht Ihnen Frau Laura Keller unter keller@forum-vini.de und +49 (0)6321 8908 195 zur Verfügung. RED

FOTO: altemueller.de

Die Gruppe Santa Margherita hat ihr konsolidiertes Geschäftsergebnis 2017 vorgestellt. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 7,4 Prozent auf 168,7 Mill. Euro, auch dank der beiden in 2017 zugekauften Weingüter (WEINWIRTSCHAFT berichtete). Die Lugana-Kellerei Cà Maiol bringt die Verkäufe des letzten Quartals mit auf die Waage, vom sardischen Betrieb Cantina Mesa fließen nur die Dezembereinkünfte ein. Ohne die Neuzugänge hätte das Wachstum 5,3 Pro-

7


WEINKompakt  News.Facts.Trends

14.–15.4.2018 Summa 18, Magreid Große Bio-Weinmesse bei Lageder V www.summa-al.eu

15.–18.4.2018 Vinitaly, Verona Nabelschau der italienischen Weinbranche V www.vinitaly.it

16.–19.4.2018 Alimentaria, Barcelona Spanische Essens- und Getränkemesse V www.alimentaria-bcn.com

29.–30.4.2018 VDP Weinbörse, Mainz Traditionelle Frühjahrspräsentation des VDP V www.vdp.de

5.5.2018 Ball des Weins, Wiesbaden Der VDP lädt zur großen Gala des deutschen Weins V www.balldesweines.de

5.–6.5.2018 Badische Weinmesse, Offenburg Dieses Jahr mit Gastland Luxemburg V www.badische-weinmesse.de

25.–27.5.2018 Mythos Mosel, diverse Offene Weingüter zwischen Kesten und Zeltingen V mythos-mosel.

26.–27.5.2018 BW Classics, Dresden Präsentation von Winzern aus Baden und Württemberg V www.bwclassics.de

8

Premiere für Latium Die Weinagentur Zeter nimmt Poggio Le Volpi ins Portfolio NEUSTADT/WEINSTRASSE Mit Poggio Le Volpi vertritt die Weinagentur Zeter ab sofort die Region Latium inklusive der DOC Roma. Produziert werden die Weine von Poggio Le Volpi auf eigenen, rund 60 Hektar umfassenden Weinbergen. Ab Mai können Fachhändler die beiden Rotweine Roma DOC und Roma DOC Edizione Limitata aus den Rebsorten Montepulciano, Syrah und Cesanese über Zeter beziehen. Ab Lager kosten die Weine in der 90er-Staffel 7,95 bzw. 19,90 Euro. Bei Bezug ab Keller beläuft sich der Preis

auf 5,90 bzw. 16 Euro. Für Zeter ist die Zusammenarbeit mit Poggio Le Volpi gleichzeitig eine Premiere in der Region Latium und somit »eine echte Neuheit«, wie Christian Zeter beschreibt. Wer jetzt schon einen Vorgeschmack auf die Weine haben möchte, kann sie vom 15. bis 18. April 2018 auf der Vinitaly in Halle 7, Stand B8 verkosten. Weitere Infos unter www.poggiolevolpi.com. RED Neu bei Zeter: die Region Latium mit Poggio Le Volpi

Läuft und läuft: Prosecco DOC Spumante verdrängt Frizzante Obwohl sich der Absatz des Prosecco DOC bereits in Dimensionen befindet, in denen es schwer ist, noch Wachstum zu generieren, ging es 2017 erneut – mit etwas kleineren Schritten – voran. 2016 hatte die DOC insgesamt 410,8 Mill. Flaschen ausgestoßen, im letzten Jahr wurden 439,7 Mill. Flaschen abgefüllt (+7%). Die Ernte 2017 belief sich auf 3,2 Mill. Hektoliter. Interessant ist die Verlagerung der Produktion. 2012 waren noch 38 Prozent der Abfüllmenge Frizzante (Perlweine) und 60 Prozent Spumante, 2017 wurden nur noch 18 Prozent Frizzante und dafür 82 Prozent Spumante hergestellt. Die Exportzahlen

FOTO: Roberta De MIn

TE RM I NE

Prosecco DOC Spumante wird immer beliebter

2017 blieben laut Pressemeldung des Konsortium nahezu konstant. Wie schon im Vorjahr ist Großbritannien mit 35,9 Prozent der bedeutendste internationale

Markt für Prosecco, gefolgt von den USA mit 20,4 Prozent. Deutschland hält sich mit rund 12 Prozent auf dem dritten Platz. VC

Zur Titelanzeige Die Weinkellerei Sartori wurde 1898 gegründet und heute von Andrea, der die vierte Generation vertritt, geleitet. Hinter der Produktlinie, die hauptsächlich aus Veroneser Weinen besteht, verbergen sich kontinuierliche Updates in der Verwaltung der Weinberge, der Anlagen und Herstellungsverfahren. Sie spiegeln die Liebe für das Detail und das Engagement, sowie Know-how wieder. Das Motto »di (aus) Verona« und die stolze Präsenz der Statue des ,Can Grandeʻ, aus denen das Logo besteht, bestätigen die tiefe und unauflösliche Bindung an die Geschichte, Schönheit und Eleganz einer der meist besuchten Städte der Welt. www.sartorinet.com«

Weinwirtschaft 7/2018


ANZEIGE

SPANIEN TROPHY 2018 DER TOP-SOMMELIER FÜR SPANISCHE WEINE

Sie lieben spanische Weine? Sie kennen sich aus mit Spaniens Winzern, Rebsorten, Regionen und Besonderheiten? Sie sind passionierter Sherry-Kenner? Dann sollten Sie sich bewerben!

ICEX – WEIN AUS SPANIEN und MEININGERS SOMMELIER vergeben gemeinsam die

SPANIEN TROPHY 2018 für den Top-Sommelier spanischer Weine • DER WETTBEWERB

Teilnehmen können alle, die als Sommelier oder Restaurantleiter aktiv in der Gastronomie tätig sind oder selbstständig eng mit der Gastronomie zusammenarbeiten.

• DIE ANMELDUNG

Der Sieger 2016: Florian Richter mit Andrea Meininger, Pablo Calvo, Sascha Speicher und Christoph Meininger

Mit Ihrer Anmeldung unter www.meiningers-sommelier.de erhalten Sie einen zeitlich begrenzten Online-Fragebogen. Ihre erste Aufgabe auf dem Weg zur Spanien Trophy 2018 ist es, diesen auszufüllen.

• DAS HALBFINALE / FINALE

Die besten Teilnehmer laden wir am Montag, den 14 Mai 2018 in den MEININGER VERLAG zum Halbfinale und Finale ein. Dort erwartet diese eine interessante Mischung aus theoretischen Fragen und fachlicher Praxis.

• DIE JURY

– David Schwarzwälder (Fachjournalist und Spanien-Experte) – Peer F. Holm (Präsident Sommelier-Union Deutschland e.V.) – Christoph Nicklas (Redaktion MEININGERS SOMMELIER) – ICEX – Leitung Wein aus Spanien Pablo Calvo / Sonja Overhage-Mrosk

• DER PREIS

Der Gewinner erhält eine Reise nach Jerez zur Teilnahme an einem dreitägigen Kurs zum Erwerb des international renommierten Titels „Certified Sherry Educator“ (Reisedaten: 19.–21. September)

• DIE PREISVERLEIHUNG

Diese findet am 11. Juni 2018 in Köln auf der Fachmesse „Ein Tag für Wein aus Spanien“ im Rahmen des SommelierGipfeltreffens statt.

ANMELDESCHLUSS ist der 18. April 2018.


WEINKompakt  News.Facts.Trends

Dream Big Am 12. März gab sich eine Vielzahl kalifornischer Weingüter in Hamburg die Ehre »Wir sind das Land, an dessen Ostgrenze sich die USA befinden«, erklärte Master Sommelier Geoff Kruth den Teilnehmern der zwei Seminare »The unknown California« und »Unearth Sonoma County« im Rahmen der DreamBig-Kalifornien-Verkostung. Auf lockere Art demonstrierte Kruth den Kulturunterschied Kaliforniens mit dem Rest der USA und stieß auf reges Interesse, denn beide Seminare waren gut besucht. Das gilt auch für die gesamte Veranstaltung im Hamburger Hotel Atlantic, bei der die 40 Aussteller von den mehr als 300 Besuchern stark in Beschlag genommen wurden. Dafür hatten die Händler und Erzeuger auch ein spannendes Angebot mitgebracht. So kam Martin Kössler von K&U Weinhalle, Nürnberg, nach eigener Aussage »nicht um Wein zu verkaufen, sondern mit einem didaktischen Auftrag«. Er präsentierte Weine von acht Erzeugern im Programm von K&U, die das unterschiedliche Spektrum von Nord- bis Südkalifornien zum Ausdruck bringen sollte. Dabei beschränkte Kössler seine Auswahl auf Pinot Noir und Chardonnay, die von Erzeugern wie Au

Die Seminare bei der Dream-Big-Kalifornien-Verkostung waren gut besucht

Bon Climat oder Sandhi Wines stammten. Die Aussteller äußerten sich sehr zufrieden mit der Qualität und dem Wissen der Teilnehmer. Viele Sommeliers und Gastronomen waren nach Hamburg gekommen, aber auch Fachhändler und einige wenige selbstständige Lebensmitteleinzelhändler. Durch die zeitgleich stattfindende Internorga waren einige Besucher auch bereit, weite Anreisen auf sich zu nehmen. »Hamburg ist für Kalifornien schon immer

ein gutes Pflaster. Hier sind die Menschen offener«, erklärte Mike Mundt vom Fachhandelsdistributeur Pacific Wine Company. California Wines Margot Schmitt, Weingarten Eden, Joh. Eggers Sohn, Alpina B. Bovensiepen, Schlumberger und Wein Wolf belegten, dass es in Deutschland immer noch einige Händler gibt, die sich stark um Kalifornien bemühen. Mit Weinen von Duckhorn, Paul Hobbs, Chateau Montelena, Caymus oder Ridge Vineyards sorgten sie dafür, dass ikonische

Bulgarischer »Prosecco« beschlagnahmt BRINDISI Die Finanzpolizei Guardia di Finanza stellte gemeinsam mit den Zollbehörden im Hafen von Brindisi einen Proseccofälscher. Die Kontrolle eines Lastwagens aus Bulgarien, der mit einer Fähre aus Griechenland angekommen war, förderte 13.812 Flaschen gefälschten Prosecco zutage. Die Polizisten waren auf die Ware aufmerksam geworden, da auf dem Karton »Product of Italy« stand, auf den Etiketten jedoch »Wine of Italy«. Der Wein war mit bulgarischen Trauben produziert worden und sollte in Frankreich verkauft werden. Die Ladung wurde beschlagnahmt und der Fahrer, ein 68-jähriger Bulgare, angezeigt. VC

10

Vertreter des kalifornischen Weinbaus vertreten waren. Und auch die kalifornischen Erzeuger selbst achteten darauf mit Qualität zu überzeugen. Big Player wie Gallo, Constellation Brands oder Delicato Family Vineyards stellten in Hamburg ihre Premium-Programme vor und ließen die auflagenstarken Weinmarken zu Hause. Namhafte Erzeuger wie Boisset, Grgich Hills, Schug Carneros Estate, Merryvale Vineyards oder Stag’s Leap Wine Cellars zeigten ihre Kult-Weine. Die Long Meadow Ranch Wine Estates beeindruckte mit ihrem Konzept des »Full Circle Farming«, bei dem sich der Weinbau neben Imkerei, Rinderzucht, Olivenanbau, Obst und Kompostierung als eine Komponente des nachhaltigen Wirtschaftens einfügt. Ein besonderes Highlight für Importeure waren auch die hierzulande noch nicht so bekannten kalifornischen Produzentenvereinigungen wie Vin-de-Cal, Vinum Exports oder California Wines, die ein breites Portfolio noch nicht oder kaum in Deutschland vertretener Weingüter vorstellten. CG

Neues Design für Rioja-Pionier VIÑA IJALBA Der erste Bio-Betrieb der DOCa Rioja, Viña Ijalba (Logroño) frischt seine Labels auf: Sowohl die gereiften Weine (Criados) als auch die Range sortenreiner Gewächse werden seit April in neuem Design vermarktet. Bei den reifen Weinen legte man mit dem Relaunch Wert auf elegante, ruhige Optik, die Rebsortenweine sollen durch ihre floral-organische Gestaltung einen Blick in die Weinbergswelt von Ijalba geben.

Weinwirtschaft 7/2018


Bordeaux im Aufwind Der kleinen Ernte zum Trotz sorgen gute Exportzahlen für Optimismus Alain Sichel, Präsident des Bordeaux-Verbands CIVB, blickt auf ein wirtschaftlich gutes Jahr 2017 zurück. Die Exporte verzeichnen nach drei rückläufigen Jahren in 2017 kräftige Zuwächse von +7 Prozent in der Menge und +14 Prozent im Wert. Allen voran China und die USA, aber auch die zuletzt schwächelnden Kernmärkte wie Deutschland, GB oder Belgien, haben in Wert wie Menge zugelegt. Ausnahme ist Deutschland mit einem stabilen Volumen von 22 Mill. Flaschen im Wert von 104 Mill. Euro (+13%). »Seit einigen Jahren engagieren wir uns ganz gezielt für das Segment von 5 bis 15 Euro, diese Arbeit scheint langsam Früchte zu tragen«, sieht Sichel die Strategie aufgehen. Die kleine Ernte 2017 mit einem Volumen von nur 3,5 Mill. Hektoliter mag eine ganze Reihe von Châteaux vor Herausforderungen stellen, für Bordeaux insgesamt hält Sichel die Lage für beherrschbar. »Wir werden in Bordeaux alles daran setzen, dass die genannten strategischen Märkte versorgt werden können.« Um vor solchen ebenso unliebsamen wie unkontrollierbaren Überraschungen besser geschützt zu sein, hat Bordeaux ein »doppeltes Reserve-System« entwickelt. Da ist zum einen das bereits existierende Volume Complémentaire Individuel (VCI), das es den Betrieben erlaubt, einen über

COMMENDED WINE DECANTER WORLD WINNER 2016 WINE BRONZE 2015

MUNDUS VINI GOLD 2015-2016

Alain Sichel blickt auf ein wirtschaftlich gutes Jahr 2017 zurück BERLINER WEIN TROPHY GOLD 2016

den Höchstertrag hinausgehenden Puffer aufzubauen, der bei Minderernten wie 2017 eingesetzt werden kann. Zusätzlich soll ein zweites Reserve-System etabliert werden, das quasi eine doppelte Absicherung bildet. Außerdem will der Verband darauf hinarbeiten, dass mehr Produzenten Versicherungen für Ernteausfälle abschließen. Denn eines ist klar: »Wenn es in 2018 noch einmal einen solchen Ernteausfall geben würde, könnten das viele Produzenten nicht verkraften«, so Sichel. SAS

ASIA WINE TROPHY GOLD 2016

CATHAY PACIFIC HONG KONG BRONZE 2016

Bodensee lädt zum Müller-Thurgau-Preis BODENSEEWEIN Zum 14. Mal lädt der BodenseeWein e.V. zum internationalen Müller-Thurgau-Preis ein. Bis zum 30. April können die Weine für die Verkostung in fünf verschiedenen Kategorien von leicht und trocken bis edelsüß angestellt werden. Nach der Verkostung in zwei Runden am 14. Mai findet am 3. Juli die feierliche Preisverleihung im Schloss Meersburg statt. Zum Müller-Thurgau-Preis zugelassen sind Müller-Thurgau-, Rivaner- und Riesling x Silvaner-Weine des Jahrgangs 2017 aus allen Weinanbaugebieten der Welt. Weitere Informationen gibt es unter www.mueller-thurgau-preis.de CG

Weinwirtschaft 7/2018

11

www.biscardovini.com


Umfrage Eins.Zwei.Drei.

Winzer im LEH Ein Thema. Zwei Fragen. Drei Köpfe. Ist es für Sie als Fachhändler ein Problem, wenn ein Winzer auch den LEH beliefert?

Martin Schachner, Weinhaus Schachner, Sylt Für mich wird ein Wein, sobald er im LEH auftaucht, uninteressant. Weingüter wie Fritz Keller und Weil sind daher aus unserem Sortiment verschwunden. Es macht keinen Sinn, sich in einen Preiskampf mit dem LEH zu begeben, wir gehen lieber den Weg über Eigenabfüllungen oder eigene Etikettierungen, um

»Der interessierte Kunde bleibt dem Fachhandel treu« der Vergleichbarkeit zu entgehen. Generell liebt der LEH-Kunde eher die Aufmachung und den renommierten Namen als sich Gedanken über den tatsächlichen Weingeschmack zu machen. Der wirklich interessierte Kunde bleibt dem Fachhandel treu. Wenn ein Winzer den Schritt in den LEH geht, muss er damit rechnen, dass er über kurz oder lang aus dem Fachhandel bzw. von den Karten der Gastronomen verschwindet. Wenn überhaupt, ist eine parallele Bedienung beider Kanäle möglich, indem eine klare Trennung stattfindet: Sowohl im Design, als auch bei der Weinqualität. Die besseren Qualitäten sollten dabei stets dem Fachhandel vorbehalten bleiben.

12

FOTO: THOMAS BERG

FOTO: AXEL STEINBACH

Gibt es Umstände, unter denen Sie eine parallele Belieferung des LEHs dulden würden?

Manuel Mack, H. F. von Melle GmbH, Lübeck Bei diesem teilweise sehr emotional geführten Thema sollte man beachten, dass eine klare Abgrenzung zwischen LEH und Fachhandel heute gar nicht mehr so einfach ist. Viele selbstständige Lebensmittelhändler und große Verbrauchermärkte führen inzwischen Weinabteilungen mit einer beachtlichen Sortimentstiefe und ansprechender Präsentation. Darunter sind auch zahlreiche Weine von renommierten Winzern zu finden, die es früher

»Viele Verbraucher denken, sie machen ein Schnäppchen« nur im Fachhandel gab. Für uns ist es deutlich problematischer, wenn ein bekannter Winzer seinen Namen mit einem deutlich günstigeren Wein über den Discount bewirbt. Trotz unterschiedlicher Etiketten denken viele Verbraucher, dass Sie dabei ein Schnäppchen machen, natürlich unwissend, dass es sich dabei um einen völlig anderen Wein handelt, aus zugekauften Trauben oder Wein. Allerdings führen wir überwiegend Weine von kleinen Winzern, die gar nicht in der Lage sind, derartige Aktionen mit dem LEH / Discount durchzuführen.

Manfred Böhm, WeinForum, Ulm Vor fünf Jahren wäre es für mich noch ein absolutes No-Go gewesen, einen Winzer im Sortiment zu führen, der auch den LEH beliefert. Heute sehe ich das ein wenig entspannter.

»Heute sehe ich das ein wenig entspannter« Wenn die Weine sich bei mir trotzdem weiterhin gut verkaufen und Umsatz bringen, kann ich damit leben und das LEH-Geschäft der Winzer als eine Entwicklung, die zu unserer heutigen Zeit gehört, akzeptieren. Ich hatte den Fall auch schon, dass ein Winzer aus meinem Portfolio später auch den Rewe bei mir ums Eck beliefert hat. Ich habe die Weine, die von Rewe gelistet sind, daraufhin aus meinem Ladensortiment entfernt, meine Gastronomiekunden beliefere ich allerdings weiterhin damit, zumal mein Preis absolut konkurrenzfähig mit dem Rewe-Angebot ist. Trotzdem: Eigentlich wünsche ich mir schon, dass die renommierten Winzernamen dem Fachhandel vorbehalten bleiben. Bei meinen Kunden merke ich, dass die Wertschätzung für Weine nachlässt, wenn die Produkte im LEH stehen.

Weinwirtschaft 7/2018


ISW

Registration Deadline: 18 May 2018

MEININGERS INTERNATIONAL SPIRITS AWARD

www.proben-anmelden.de www.register-sample.com Powered by:


Valpolicella WEINMACHER 14

Schwieriges Jahr: Vom 2014er Amarone standen wesentlich weniger Weine zur Anteprima an, zudem waren es viele noch Fassproben

Grund zum Feiern Die DOC des Amarone della Valpolicella wird in diesem Jahr 50 Jahre alt. Auf der Geburtstags-Anteprima in Verona präsentierte das Konsortium eine strahlende Bilanz und einen der schwierigsten Jahrgänge in seiner Geschichte

D

er 2014er ist bei vielen Produzenten buchstäblich ins Wasser gefallen. Andere versuchten zu retten, was zu retten war. Man hätte sich zwar einen glücklicheren Jahrgang für die Jubelausgabe der Anteprima wünschen können, aber kaum bessere Zahlen für das Geburtstagskind. Der Amarone della Valpolicella, der 2009 von der einfachen DOC zur DOC »Garantita« hochgestuft wurde, hat 2017 sowohl im Ausland als auch in Italien enorme Wachstumsraten erzielt. 68 Prozent des Produktionsvolumens flossen 2017 über die Staatsgrenzen, 2016 waren es 65 Prozent. Der Exportwert hingegen nahm um 10 Prozent zu. Die Analyse des AmaroneWachstums führt zu Ergebnissen, die in Kontra-Tendenz zur allgemeinen Marktbewegung stehen. Das italienische Sta-

tistikamt ISTAT hatte die Weinexportzahlen Mitte März 2018 herausgegeben. Die Behörde bescheinigte Deutschland 2017 beispielsweise ein bescheidenes Mengenplus von 1,3 Prozent mit einem schäbigen 0,7-prozentigen Wertzuwachs. Starke Performance. Auf der Exportbilanz des Amarone baut Deutschland hingegen rasant seinen ersten Platz und den Abstand zu anderen internationalen Märkten aus. Hierzulande wurden 2017 stolze 30 Prozent mehr Amarone als 2016 verkauft. Somit steigt Deutschlands Anteil am gesamten Exportkuchen von 18 auf 24 Prozent an. In den USA, weiterhin an zweiter Stelle, stieg der Amarone-­Absatz um stattliche 10 Prozent und somit die Quote am Exportvolumen auf 13 Prozent. In der ISTAT-Jahresbilanz importierten die Staaten 2017

insgesamt nur 1,7 Prozent mehr Wein aus Italien. Amarone performt also auf den beiden bedeutendsten Auslandsmärkten im Schnitt wesentlich besser als andere italienische Herkünfte. »In einem Jahr, das wirklich nicht leicht war für rote Stillweine, beweist der Amarone sein starkes Appeal für die internationalen Märkte. Mitgeholfen haben einerseits die Erholung der Wirtschaft, andererseits aber auch eine stärkere kommerzielle Kraft unserer Unternehmensstruktur und unserer Marke«, kommentiert die Direktorin des Konsortiums, Olga Bussinello, die Erfolge. Der Amarone trifft aber nicht nur auf internationalem Parkett auf vermehrtes Wohlwollen, sondern auch bei den Italienern, die ihre Wirtschaft 2017 tatsächlich leicht spürbar in Schwung gebracht hatten. Die Verkäufe zogen um 20 Prozent

Weinwirtschaft 7/2018


an, vor allem dank des Konsums außerhalb der eigenen vier Wände. 60 Prozent der Menge wird inzwischen in Vinotheken und Restaurants abgesetzt, der LEH vertreibt rund 25 Prozent. Der Direktverkauf ab Hof hat sich zwischen 2009 und 2016 beinahe verdoppelt, was in hohem Maße dem zunehmenden Touristenstrom zuzuschreiben ist. Nach den Erhebungen des Marktforschungsinstituts Nomisma-Wine-Monitor und des Wirtschaftsobservatoriums des Konsortiums betrug der 2017er Geschäftswert von Amarone, Ripasso, Valpolicella und Recioto rund 600. Mill. Euro, wozu der Amarone schon allein 355 Mill. Euro beigetragen hat. Im vergangenen Jahr füllten die Produzenten über 15,5 Mill. Flaschen Amarone ab, mehr als jemals zuvor in seiner Geschichte. Die Rebfläche des Valpolicella hat sich innerhalb der letzten zwanzig Jahre verdoppelt. Das Gewissen und der Markt. Für die Geburtstags-Anteprima hatte das Konsortium einen ganztägigen Kongress zum Thema Nachhaltigkeit organisiert. Auf dem Podium des »Sustainable Winegrowing Summit« diskutierten Konsortiumsdirektorin Olga Bussinello und Präsident Andrea Sartori mit internationalen Sprechern über den Status quo, die diversen Zertifizierungen und die Markterfolge des umweltscho-

nenden Anbaus. Das Konsortium der Valpolicella-­Weine hatte vor einigen Jahren selbst das Programm »RRR – Riduci, Risparmia, Rispetta« (Reduziere, Spare, Respektiere) entwickelt, das seit 2016 von der Kontrollbehörde Siquria überprüft und zertifiziert wird. Zwischen 2016 und 2017 stieg die Anzahl der teilnehmenden Konsortiumsmitglieder von 21 auf 114 Weingüter. Inzwischen werden 914 der DOC-Gesamtfläche von 7.994 Hektar nachhaltig bewirtschaftet. Das Konsortium hat das ehrgeizige Ziel, die »RRR«-Methoden in absehbarer Zeit auf 60 Prozent der Rebfläche zu erweitern. Denn nachhaltig und bio zieht bekannterweise auch auf den Märkten. »Die Nachhaltigkeit im Weinberg und im Keller stellt nicht nur einen ethischen Wert dar, sondern auch einen Anreiz für den Markt. Der öko-verantwortliche Aspekt wird weltweit zunehmend geschätzt, vor allem von der neuen Verbrauchergeneration, zuallererst den Millennials«, erklärt Präsident Andrea Sartori. Eine repräsentative Studie von Nomisma-Wine-Monitor unter italienischen und amerikanischen Verbrauchern dieser Altersklasse bestätigt die Relevanz des Umweltaspektes. 29 Prozent des USNachwuchses sehen »nachhaltig produzierte Weine« als neuen Konsumtrend, gefolgt von autochthonen Sorten (17%) und Bioweinen (15%). 43 Prozent der

»Wir haben nur unseren ›kleinen‹ Amarone Valpantena hergestellt« Emilio Pedron

Befragten hält die Durchschnittsqualität der »sustainable wines« für höher als die der konventionell produzierten. Die Hälfte ist bereit, dafür 10 bis 20 Prozent tiefer in die Tasche zu greifen. Die italienischen Nachwuchsweintrinker reagieren ähnlich wie die Amerikaner. 29 Prozent ziehen nachhaltig hergestellte Weine vor, 18 Prozent Bioweine.

Amarone geht ab Produktion Valpolicella in Mill. Flaschen

Amarone und Recioto Ripasso Valpolicella

Weinwirtschaft 7/2018

Der Jahrgang und das Fest. »Der Regenjahrgang« wurde er getauft und als schwierigster der Amarone-­ Geschichte wird 2014 in der kollektiven Erinnerung haften bleiben. Der Winter war warm, die Blüte fand etwa zehn Tage früher als sonst statt und bis dahin gab es keine ernsten Probleme. In der zweiten Hälfte des Vegetationszyklus wurde es dann kompliziert. Ständiger, teilweise auch sehr starker Regen hat zum Rekordwert von über 250 mm Niederschlag allein im Juli geführt, und die Wolken ließen kaum Licht durch. Das Andauern dieser Situation über Wochen hat den Reifeprozess der Trauben verlangsamt und die Gefahr von Krankheiten erhöht. Die Winzer kamen mit dem Behandeln der Trauben kaum nach, weil der Regen sie wieder abgewaschen hat. Im August standen viele Stöcke, vor allem im Tal, im Matsch und selbst in einigen Hanglagen waren die Blätter braun. Das Valpolicella erntete am Ende 30 Prozent weniger Trauben als im Schnitt in den letzten fünf Jahren. Schon vor der Ernte hatten jedoch einige der renommiertesten Häuser einen Verzicht auf die Amarone-Produktion bekanntgegeben. Bertani teilte damals als erste Kellerei mit, auf die Produktion ihres Amarone Classico gänzlich zu verzichten, weil man fürchte, den gewohnten Qualitätsstandard nicht halten zu können. »Der Classico hat normalerweise eine Auflage von rund 80.000 Flaschen, für die der Wiederverkäufer ab 15


WEINMacher Valpolicella

Verkostungsnotizen Amarone Anteprima 2014

93

2014 Amarone della Valpolicella Classico feuchter Waldboden, ein Hauch Erdbeerkonfitüre, seidiger Aufschlag, füllig und agil, Granatapfel, Preiselbeere, Salz, ein Läufer Villa Spinosa

»Der öko-verant-

wortliche Aspekt wird weltweit zunehmend geschätzt, vor allem von der neuen Verbrauchergeneration

«

Andrea Sartori

91

2014 Amarone della Valpolicella Classico charakterstark, Rosenblätter, Bienenwachs, Bergamotte, Kirsche, rauchig und Cherry auf Gaumen, Cola, sauberster Abschluss, knackig Giuseppe Lonardi

91

2014 Amarone della Valpolicella Classico dunkle Frucht, schwarze Johannisbeere, Orangenfleisch, Weihrauch, schöne Säure, guter Grip, schließt auf Frucht ab, gut gemacht San Cassiano

90

2014 Acinato, Amarone della Valpolicella Classico reife Kirschfrucht, süße Röstnoten, klassisch, baut Druck auf, kompakt, alkoholische Wärme, braucht noch Flaschenreife Stefano Accordini

90

2014 »Masùa di Jago« Amarone della Valpolicella Classico Kirsche und Himbeer in der Tiefe, Vanille und Blutorangennoten darüber, lebendig, auf dem Gaumen auch balsamische Noten, eingelegte Pflaume, schließt auf Schokonote ab Recchia

90

2014 Domìni Veneti Bio, Amarone della Valpolicella Classico feines Fumé, Kirsch-Erdbeergelee, Graphit, Frucht kehrt zurück, pfeffrig und trinkig, leicht grün am Ende, fröhlich Cantina Valpolicella Negrar

89

2014 Amarone della Valpolicella Valpantena noch zurückhaltend feine Nase mit Beerenfrucht und Würze, eingelegte Kirsche, harmonisch, schöne Ansätze, aber noch sehr verschlossen, gehört zu den Langlebigeren des Jahrgangs Bertani

89

2014 Amarone della Valpolicella Classico herbe Frische, Kirsche, sauber, elegant, Punsch, gradlinig und schlank, etwas kurz Vigneti di Ettore

89

2014 Amarone della Valpolicella Classico mineralische Finesse in der Nase, Vanillewürze, frisches Kirschkompott, Rose, vorlaute Säure, grünlicher Abschluss, aber nicht bitter Cesari

89

2014 Antichello Amarone della Valpolicella Classico Eukalyptus über Kirschfrucht, Vanillewürze, weicher Aufschlag, harmonisch, süffig, unkompliziert, aber kein Vergleich zu den Dimensionen des Santa Sofia Classico Santa Sofia

Wir haben nur die abgefüllten Weine bewertet. Unter den Fassproben waren die 2014er Amarones der Hersteller Secondo Marco, Massimago, Rocca Sveva Cantina di Soave und Le Guaite di Noemi besonders vielversprechend.

16

Kellerei 47 Euro pro Stück bezahlt. Wir haben jedoch nur unseren ›kleinen‹ Amarone Valpantena hergestellt, und der ist eben ein Kind seines Jahrgangs«, erklärte Emilio Pedron, Geschäftsführer der Bertani Domains, auf der Anteprima. Bertani hat sich seine Glaubwürdigkeit also mal eben knapp 3,8 Mill. Euro kosten lassen. Ein aktueller Jahrgang des Bertani Amarone Classico steht für etwa 75 bis 80 Euro im Regal, der Amarone Valpantena liegt unter 30 Euro. Es war vertrauensfördernd, wie offen die Produzenten in Verona über ihre Entscheidungen und Probleme im Dunkeljahr sprachen. »Wir haben nur einen Amarone hergestellt statt drei«, berichtet beispielsweise Luciano Begnoni, Juniorchef der Kellerei Santa Sofia in Pedemonte. »Trotz der Auswahl der besten Trauben hatten wir große Angst, dass uns die Beeren während des Antrocknens anfaulen könnten. Weil die Trauben so prall vollgepumpt vom Regen waren, befürchteten wir Feinrisse in der Haut und beschlossen, den Vorgang des Appassimento von 100 bis 120 auf 60 bis 70 Tage abzukürzen«, führt Begnoni aus. Santa Sofia hat nur den Basis-Amarone Antichello abgefüllt. Der Santa ­Sofia Amarone Classico reift normalerweise fünf Jahre, bevor er in den Handel darf. Mangels des Jahrgangs 2014 wird die Kellerei die Lancierung des 2015er-Jahrgangs ein halbes Jahr vorziehen. Das Weingut Stefano Accordini ließ den Cru-Amarone Il Fornetto sausen und sammelte alle gesunden Trauben für den günstigeren Acinatico ein, der zu den besten der Jahrgangs-Premiere zählte. Wie ernsthaft die Probleme der Produzenten waren, beweist letztendlich die Anzahl der Weine, die zur offiziellen

Weinwirtschaft 7/2018


Boomt auch in Deutschland: Amarone

ter übersteigt, und ein Nettoextrakt von 34 und 35 Gramm. Obwohl der 2013er einen intensiveren Ausdruck hat, sind beide Jahrgänge im Bezug auf die Struktur und die Tannine ebenbürtig. Generell prägen 2014 mehr pflanzlich-grüne und kräuterige Noten als 2013«, spezifiziert der Önologe. Nach der Verkostung der Weine war man erst einmal orientierungslos. Einige hatten Biss und Charme, wären aber eher der Typologie Valpolicella ­Superiore zuzuordnen. Andere verstörten mit einer marmeladigen Süße und eindimensionalem Fluss. Wieder andere behaupteten sich als echte kleine Amarone, sei es im balsamisch-

erdigen Stil oder im fruchtbetonteren. Oft schlossen sie mit einem kleinen unreifen, nicht bitteren Tannin ab, dem »2014er-Grün«. Trotz der generell geringeren Zuckerwerte des Jahrgangs kamen die meisten Weine auf ein Alkoholvolumen von 16 bis 16,5 Prozent. Die Produktionsvorschriften erlauben einen bis zu 15-prozentigen Verschnitt mit anderen Jahrgängen. Ein schwacher Jahrgang ist immer auch eine besondere Chance für talentierte, weniger bekannte Winzer, und an denen mangelt es nicht im Valpolicella. Aber es mangelte selbst auf der Geburtstags-Anteprima an vielen der großen Namen der Amarone-Geschichte. Masi, Allegrini, Speri, Tommasi, Tedeschi oder Guerrieri Rizzardi, um nur einige zu nennen, gehören zur Vereinigung der historischen Amarone-Familien, sind jedoch keine Mitglieder im Konsortium. Die »Families« haben den 50. Geburtstag dann auch geschlossen auf Promotionstour in Übersee gefeiert. Wie schade! VERONIKA CRECELIUS

Foto: tkphotography - fotolia.com

Jahrgangsverkostung eingestellt waren. Schüttere 43 Proben waren eingereicht worden, in normalen Jahren stehen um die 80 zur Verfügung. Von den 43 waren auch knapp die Hälfte Fassproben. In vielen Weingütern ruht ein 2014erJahrgang noch im Keller und die Winzer vertagen die Entscheidung, ob sie ihn überhaupt abfüllen wollen, auf unbekannte Zeit. Der Önologe und Vizepräsident des Konsortiums Daniele Accordini erläuterte das analytische Profil des 2014ers und verglich ihn mit dem ebenfalls feuchten, aber weniger dunklen Jahrgang 2013. »Im 2014er Wein zeigt sich ein gehobenerer Kaliumwert und, bei gleichem pHWert, eine höhere Gesamtsäure als 2013, wahrscheinlich wegen der noch präsenten Äpfelsäure«, so Accordini, der auch die Kellereigenossenschaft Cantina Valpolicella Negrar leitet. »Neben einem begrenzten Zuckerwert, der weniger als 6 Gramm pro Liter beträgt, steht ein Glyzerinwert, der 6 Gramm pro Li-

5. Juni 2018 | Saalbau, Neustadt/Weinstraße

§

Themen aus aktueller Rechtsprechung, Erzeugerorganisationen und Geoschutz Für die Weinbranche und Interessierte am Weinrecht

Informationen und Anmeldung: www.neustadter-weinrechtstag.de

Eine Veranstaltung von:

Jetzt anme lden! zum Frü

für n

hbuc

herp

ur 19

re i s

5€


WEINMacher Fassweinpreise

Deutschland Preis

Marktlage

Rheinhessen 17er Landwein

75–80

Nn A–

17er Riesling Landwein

100–110

Nn A–

o.J. weiß div. Qw

90

N+ An

17er weiß div. Qw

95–100

N+ An

17er Müller, Silvaner, Kerner, Scheu Qw

100-110

N+ An

17er Riesling Qw

120

N+ An

17er Weißburgunder Qw

140

N+ A–

17er Grauburgunder Qw

160

N+ A–

17er weiß Spätlese

110

Nn A–

17er weiß Auslese

120

Nn A–

17er Portugieser WH Qw

80

Nn An

17er Dornfelder WH Qw

110–115

Nn An

17er Spätburgunder Rosé Qw

90

N– A–

17er Dornfelder Rw. Qw

110-115

N– An

17er Spätburgunder Rw. Qw

100

Nn An

16/17er weiß Landwein

80

Nn A–

17er Riesling Landwein

110

N+ A–

17er weiß div. Qw

95–100

N+ A–

17er Müller, Silvaner, Kerner Qw

100–110

N+ A–

17er Riesling Qw

120–130

Nn An

17er Weißburgunder Qw

140

N+ A–

17er Chardonnay Qw

120

Nn A–

17er Grauburgunder Qw

150–180

N+ A–

17er Portugieser WH Qw

80–90

N+ An

17er Dornfelder WH Qw

110–115

N+ An

17er Spätburgunder WH Qw

100

Nn An

17er Spätburgunder Rw. Qw

100–110

Nn A–

17er Dornfelder Rw. Qw

110-115

N– An

17er weiß div. Qw

100

N+ An

17er weiß Standard Qw

100

Nn A–

17er Weißburgunder Qw

140

N+ A–

17er Grauburgunder Qw

150–160

N+ A–

17er Riesling Qw

120–130

N+ A–

17er Dornfelder Qw

110–115

N– An

17er weiß div. Qw

130

N– A–

17er Riesling Qw

180

N+ A–

17er Steillagen Riesling Qw

190

Nn An

17er Riesling Qw

170–190

Nn A–

17er Spätburgunder WH Qw

180–190

Nn A–

Pfalz

Nahe

Mosel

Weiß vor Rot Deutlicher als an der Monatsstatistik der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz kann man die aktuelle Marktentwicklung für deutsche Weine kaum ablesen

D

ie Anstellungen des Handels zur Qualitätsweinprüfung lagen bis Ende Februar 2018 für Dornfelder um rund 21 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Für Müller-Thurgau konnte dagegen ein sattes Plus von über 26 Prozent verzeichnet werden. Die Zahlen spiegeln die Nachfrage am Fassweinmarkt wider. Rotweine sind kaum gefragt, vor allem für Dornfelder kann sich kaum jemand erwärmen, während die Weißweine über alle Sorten gefragt sind. Marktteilnehmer berichten, dass auf einmal auch wieder 2016er Dornfelder auftauchen. Das Verhalten ist bekannt, jetzt sind wieder Anbieter am Markt, die in fallende Preise hineinverkaufen. Die Käufer, so wird berichtet, nehmen Dornfelder, der aktuell in Rheinhessen bei 110 bis 115 Euro/Hektoliter notiert, aber eben auf eine schwache Nachfrage trifft, nur auf, wenn »Weißer« mit angeboten wird. Auch zeige sich jetzt immer deutlicher, dass der Minderertrag

2017 deutlich überschätzt worden sei. Es ist mehr Menge da als geglaubt. Auch in der Pfalz wird die etwas festere Bestandslage gespürt. Dornfelder kostet in der Pfalz wie in Rheinhessen 110 bis 115 Euro/Hektoliter. Die Qualitäten sind wie andernorts sehr unterschiedlich. Besonders 92- oder 93-grädige Ware geht eher schleppend. Die weißen Standardsorten gehen für 100 bis 110 Euro/Hektoliter gut und werden von den Kellereien gekauft. Für Riesling Qualitätswein gelten Preise von 130 Euro/Hektoliter. Die Pfalz kam ja in der Ernte 2017 mit einem blauen Auge davon und so dürfen sich hier die Winzer über ein doch ganz ordentliches Mengengeschäft freuen. Dort, wo es um Weine für Weingüter geht, wird selektiv eingekauft und die Preise liegen jenseits des Kellereigeschäfts um 30 und mehr Cent pro Liter höher. Dann wird für gute Qualitäten auch 180 oder 200 Euro/Hektoliter bezahlt. An der Mosel hat sich gegenüber den Vorwochen wenig verändert. Die Prei-

Falling Star Dornfelder Anstellungen zur Qualitätsweinprüfung in Rheinland-Pfalz in Mill. Liter 23,29

Erzeuger*

23,89

Rheingau

92,02

Handel

20,48

22,18

71,45

69,41

2011

2012

88,32

22,72

22,35

20,71

20,92

18,10

76,33

78,08

75,45

73,84

70,49

2013

2014

2015

2016

2017

Weinpreise in Euro/hl ab Erzeugerkeller (ohne MwSt.). Veränderte Kurse sind gefettet a. = angereichert n.a. = nicht angereichert St. = Standardware Lw. = Landwein WM. = Weinmost Stand: 29. März 2018

18

Rw. = Rotwein Vw. = Verarbeitungswein Sgw. = Sektgrundwein A = Angebot N = Nachfrage

++ = sehr gut + = gut n = normal – = gering

2009

2010

* Weingüter, Genossenschaften und Erzeugergemeinschaften | Quelle: Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz

Weinwirtschaft 7/2018


Spanien

Italien

Zentralregion

Piemont €/hl

Frankreich Vins de France €/hl

Weiß

5,00–5,20

Barb. d’Asti DOCG 2017

125–135

rot ohne Rebsorte

66–86

Weiß FC-Ware

5,40–5,50

Dolc. d’Alba DOP 2016

186–202

rot mit Rebsorte

77–100

Sektgrundwein w

5,55–5,90

Barb. d’Alba DOCG 2017

240–270

weiß ohne Rebsorte

61–81

Rosado

5,60–5,90

Piemonte Cortese DOP 2017

110–125

weiß mit Rebsorte

84–91

Rot Tafelwein

5,50

Barolo DOCG 2014

850–900

IGP €/hl

Rot Tempranillo DOP

5,70–5,80

Venezien €/hl

rot ohne Rebsorte

79–83

Rot Syrah, Merlot, Cabernet

6,50–7,10

TW weiß 10–13° 2017 (hg)

6,20–7,20

rot mit Rebsorte

87–99

TW rot 10–12° 2017 (hg)

6,00–6,50

rosé

75–90

Katalonien Rot Appellation

6,00–7,00

Garganega DOP Garda 2017

90–95

weiß ohne Rebsorte

80–89

Weiß, (FC)

kein Kurs

Lugana DOC 2017

350–380

weiß mit Rebsorte

98–114

Sektgrundwein w

8,20–9,00

Prosecco DOP 2017

220–240

AOP €/hl

Levante

Prosecco DOCG 2017

290–310

2016er Languedoc r

133

Jumilla rot

6,00–6,50

Pinot Grigio DOP 2017

120–140

2016er Minervois r

157

Jumilla rosado

5,35–5,70

Bardol. Cl. DOP 2017

140–145

2016er Faugeres r

kein Kurs

Alicante weiß

5,30

Valpolicella Cl. DOP 2017

230–290

2016er Corbières r

121

Alicante rot

5,70–5,90

Chardonnay IGP 2017 (hg)

8,50–9,00

2017er Côtes Provence Rosé

190–225

Alicante rosado

5,75–6,00

Amarone DOCG 2015

900

2017er Riesling d’Alsace

316

Utiel-Requ. rot

5,85–6,05

Emilia-Romagna €/hg

2017er Gewürztr. d’Alsace

424

Utiel-Requ. rosado

6,00–6,20

Lambr. Emilia IGP 2017

2017er Muscadet

165–180

Aragon – Cariñena

6,90

Toskana €/hl

2017er Côtes du Rhône r

161

Rot (Garnacha)

5,75–6,10

Tosc. rosso IGP 2017

95–130

2016er Ventoux r

124

Weiß

kein Kurs

Sangiovese IGP 2017

110–150

AOP €/9hl-Tonneau

Extremadura – Tierra Barros

Chianti DOCG 2017

135–165

2016er Bordeaux r

1.450–1.500

Rot

5,60–5,95

Chianti Cl. DOCG 2016

300–320

2016er Médoc r

2.300–2.500

Weiß

5,50–5,80

Chianti Cl. DOCG 2017

265–305

2017er Bordeaux w

1.150–1.300

Rosado

5,90

Abruzzen €/hg

2017er Entre-deux-Mers w

1.200–1.300

Stand: 29. März 2018

TW weiß 2017

5,70–6,60

TW rot 2017

5,10–6,10

Mont. d’Abr. DOP 2016

6,40–6,90

Stand: 29. März 2018

Frankreich. In Frankreich zog das Landwirtschaftsministerium Ende März Bilanz für die erste Hälfte der Kampagne 2017/2018. Demnach sind die Preise für nahezu alle bedeutenden AOC-Regionen gestiegen. In Bordeaux im Schnitt über alle AOC um 16 Prozent gegenüber den ersten sechs Monaten der Kampagne 2016/2017, im Rhonetal um 10 Prozent, im Loiretal um 26 Prozent und in der Provence um 15 Prozent. Vergleichsweise moderat fielen die Steigerungen der

Weinwirtschaft 7/2018

TW weiß 12–12,5° 2015

kein Kurs

TW rot 12–13,5° 2015

kein Kurs

Apulien €/hg TW weiß 2017

5,00–6,50

TW rot 2017

5,00–6,50

Salento IGP rot 2017

6,50–8,00

Salento Primitivo IGP 2017

9,00–10,50

Salice Salentino DOC 2016

7,50–9,00

Marken €/hg TW weiß 2017

5,50–7,00

TW rot 2017

5,00–6,50

Trentino €/hl Chardonnay DOP 2017

150–180

Pinot Grigio DOP 2017

180–210

Müller-Thurgau DOP 2017

150–165

Teroldego DOP 2016

190–200

Südtirol €/hl Kalterer See DOP 2017

160-185

Lagrein Rosato DOP 2017

160–180

Stand: 29. März 2018

Fassweinpreise für die AOC-Weine im Languedoc (+4%) und im Roussillon (+8%) aus. Für IGP-Weine und Weine ohne IG haben die Fassweinpreise im März zum Teil Rekordniveau erreicht, bei allerdings geringem Volumen. SAS

Die Preise verstehen sich jeweils in Euro pro Hektograd, so nicht anders ausgewiesen. Sie gelten für Rohware ab Kellerei ohne Agio und Kommission. Veränderte Preise sind gefettet.

Sizilien €/hg

se sind stabil. Weißweine diverser Sorten werden gesucht, auch Riesling. Die Qualitäten sind allerdings meist enttäuschend. Drei Viertel der Weine würden als mehr oder weniger problematisch eingestuft. Riesling Qualitätswein mit guter Qualität wird zu jedem Preis und zu jeder Zeit verkauft. Allerdings sind solche Weine selten am Markt. Im Rheingau ist das Preisniveau unverändert. Die Menge ist klein. Nachfrage besteht von Seiten vermarktungsstarker Weingüter. HP

Erklärung

Spanien. Langsam weicht die Preisfront am spanischen Fassweinmarkt etwas auf. Immer wieder werden Tempranillo- aber auch Monastrell-Partien kleinerer Volumina mit Abschlägen am Markt angeboten. Die Tendenz ist eher stabil, wobei sich mit der abnehmenden Frostgefahr eine weitere Entspannung abzeichnet. Im Mai wird man in Spanien sicherlich auch im Weißweinbereich etwas günstiger einkaufen können. DS Italien. Die Durchschnittspreise verändern sich derzeit vor allem beim Jahrgangswechsel. Im Veneto stieg der Amarone 2015 Ende März bis auf 900 Euro, ansonsten geben die Preise im Norden eher ein wenig nach. Der Kalterer See DOP 2017 erreicht nicht das Preisniveau des Vorjahres, aber der Lagrein Rosato DOP bleibt stabil. Barolo DOCG 2014 wird höher gehandelt als der Jahrgang 2013, ist jedoch kaum aufzutreiben. In der Toskana kommt der Chianti Classico Jahrgang 2016 auf ein beeindruckendes Niveau von 3 bis 3,20 Euro. VC

Hektograde sind im südeuropäischen Weinhandel ein gebräuchliches Maß, um den Alkoholgrad in einem Liter Wein anzugeben. 1 Hektograd = 1 Liter reiner Alkohol in 100 Liter Wein. TW = Tafelwein r = rot, w = weiß

19


FOTO: TOUGH MUDDER

Weinmischgetränke WEINHANDEL 20

Frische Marketing-Konzepte tragen zum Erfolg bei: Reh Kendermann sponsort mit »Strandgut« das Tough-Mudder-Event

Hauptsache anders Mit plumpen Nachahmerprodukten lässt sich im Segment der Weinmischgetränke kein Blumentopf mehr gewinnen. Gefragt sind kreative Produkte und moderne Marketingkonzepte

K

eine Spur von Frustration oder schlechter Stimmung macht sich im Gespräch mit den Anbietern von Weinmischgetränken auf der ProWein bemerkbar. Im Gegenteil, viele Produzenten äußern sich positiv über die Entwicklung des Segments in ihren Unternehmen – allen seit Jahren rückläufigen Um- und Absatzzahlen zum Trotz. Für das abgelaufene Jahr 2017 weisen die Daten des Marktforschungsinstituts IRI erneut einen Rückgang bei den weinhaltigen Cocktails aus: Die Menge sank im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 Prozent auf 96,9 Mill. verkaufte 0,75-Liter-Flaschen, der Umsatz lag bei 217,4 Mill. Euro, ein Minus von 4,2 Prozent. Vor allem die Klassiker Hugo und Sprizz mussten wieder Federn lassen, wohingegen andere Weincocktail-Variationen leicht zulegen konnten.

Keine Klagen. Cathrin Duppel, Leiterin Marketing bei Rotkäppchen-Mumm, sieht die Fruchtseccos ihres Hauses dennoch auf Erfolgskurs: »Der Markt für Weinmischgetränke konsolidiert sich seit einigen Jahren und die Verbraucher setzen auf starke Marken, was insbesondere den Fruchtseccos zu Gute kommt«, führt die Marketingspezialistin aus. Eine wichtige Portfolioergänzung, insbesondere bei der Ansprache einer jüngeren Zielgruppe, seien die Fruchtseccos, die man in den alkoholhaltigen Varianten Granatapfel, Mango, Himbeere, Holunderblüte und Erdbeere sowie – als neue Frucht des Jahres – Honigmelone, im Angebot hat. Dem Trend zu alkoholfreien Produkten zollen die Freyburger mit den Sorten Granatapfel und Mango Tribut. Die Fruchtseccos sind auch in Kleinflaschen erhältlich – wie fast alle Anbieter hat Rotkäppchen auf den To-GoTrend in dem Segment reagiert.

»Heute und in Zukunft sehr großes Potenzial«, attestiert auch Dominik Hübinger, geschäftsführender Gesellschafter Vertrieb und Marketing bei Zimmermann-Graeff & Müller (ZGM) in Zell, dem Markt für Weinmischgetränke. Seit über 20 Jahren vermarktet ZGM in England Cocktails auf Weinbasis. Nun wollen die Moselaner verstärkt den deutschen Markt in Angriff nehmen. Zwei neue Cocktaillinien stehen für das Frühjahr 2018 in den Startlöchern: »berryME berryYOU fruity smoothy sparkling«, setzt auf die ungebrochene SmoothyLust der Deutschen, während »LUXX LIKE YOU – It’s sparkling lifestyle« das Lebensgefühl von Luxus & Glamour ansprechen soll. Neue Impulse gefragt. »Weit mehr als Randprodukte«, sieht Marlene Mayer von der Hauser Weinimport GmbH aus Fischach in den Weincocktails ihres Un-

Weinwirtschaft 7/2018


ternehmens. Die Geschäftsführerin ist überzeugt: Obwohl Hugo und Sprizz ihren Beliebtheits-Zenit überschritten haben, sind sie keinesfalls obsolete Auslaufmodelle. Statt dessen gelte es »neue Impulse zu setzen«. Ein gelungenes Beispiel, wie einem bereits bekannten Produkt, neuer Schwung verliehen werden kann, ist der »Craft Hugo« von Hauser, eine Kombination aus Hugo und dem Bier einer nahegelegenen Brauerei. Mit dem Verweis auf Regionalität und eine handwerkliche Herstellungsweise sowie seinem moderaten Alkoholgehalt von 4 %vol. greift das Produkt gleich mehrere aktuelle Trends auf – und holt den Cocktail-Klassiker Hugo durch die Fusion mit dem Craft-Bier-Trend außerdem aus der Mädchen-Ecke. Ein Lama gibt Gas. Ein anderes Beispiel dafür, dass clever konzipierte, authentische Weinmischgetränke funktionie-

ren, ist die Erfolgsgeschichte des Startups »Mari Join the Lama« (heute: MARI Beverage GmbH) um Christian Goergen, Thomas Goergen und Jan Matthias Klein. Aus Riesling, Mate und Holunderblütensirup kreierten die drei Studenten 2011 ihren eigenen Weincocktail: »Eine Kombination aus Wein und Energy als natürliche Alternative zu Wodka Red Bull«, erklärt Jan Matthias Klein das Konzept. Zielgruppe war von Anfang an die Szenegastronomie, Bars und Clubs. Mit dem hippen Lama als Aushängeschild und im Fahrwasser des Mate-Hypes traf man den Nerv der Verbraucher, auf der Fachmesse »Barzone« wurde »Mari Join the Lama« zum Trendprodukt des Jahres 2013 gewählt. Seitdem wurde kräftig expandiert, neue Sorten entwickelt und sogar der internationale Vertrieb floriert.

»Weinmischgetränke sind die Spezialität unseres Hauses, wir sind seit Jahrzehnten in diesem Bereich tätig und werden entsprechend als Spezialisten wahrgenommen.« Marlene Mayer, Geschäftsführerin Hauser Weinimport GmbH

Nicht nur billig. Mit einem EVP von 2,49 Euro/0,275 Liter bleiben die Mari-

N ACH G E F RAGT

Weincocktails

Welche Trends bestimmen den Markt für Weinmischgetränke?

Stefanie Gerstacker, Geschäftsführerin Gerstacker Weinkellerei »Der Markt für Getränke im Allgemeinen ist geprägt durch eine Vielzahl von Trends und Innovationen. So geht es dem Kunden nicht mehr um reines ›Durst stillen‹, sondern um aufregende Trinkerlebnisse, außergewöhnliche Geschmacksrichtungen und Convenience. Auch natürliche Inhaltstoffe, die Rückkehr zu Bewährtem und Bekannten, das ›Handwerk‹ bei der Herstellung oder das ›Storytelling‹ spielen für den Konsumenten nach wie vor eine große Rolle. Die Erfolge von Craft Beer und diversen Ginsorten bestätigen genau das. Auch im Markt für Weinmischgetränke spielen diese Themen eine große Rolle: die Mischgetränke bieten dem Konsumenten das Extra an Convenience, eine Bandbreite an außergewöhnlichen Geschmacksrichtungen, Zutaten und Kombinationen. Diese sind nicht mehr überwiegend süß und fruchtig. Herbe und bittere Varianten sind auf dem Vormarsch, was der Erfolg unserer Trendgetränke Moscow Mule, Ice White Lemon und Ginger Fizz Mandarine beweist.«

»Die Konsumenten wollen Qualität beim Essen, bei ihren Weinen, usw. Das schwappt mittlerweile auf Weinmischgetränke über.« Angelica Popescu, Inhaberin P&P-Weine

Ulrike Schulz-Gerhardt, Leitung Marketing Schloss Wachenheim »Wir sehen ganz klar eine Trendverschiebung von alkoholhaltigen zu alkoholfreien Weinmischgetränken. Alkoholfrei ist seit Jahren der Trend, wie auch in anderen Getränkekategorien, insbesondere im Biersegment. Die daraus resultierenden Abstrahleffekte beflügeln auch das Wachstum der Kategorie ›Alkoholfreie Cocktails‹, ein Segment, in dem wir als Schloss Wachenheim AG mit der Marke Light live Marktführer sind. Wir sind stark aufgestellt und bieten derzeit sieben Sorten an: vom sehr beliebten Hugo über trendige Varianten wie ›Mango‹ und ›Himbeere‹ bis hin zu spannenden Kombinationen wie ›Vanille-Rhabarber‹.

Weinwirtschaft 7/2018

21

www.mertes.de


WEINHandel Weinmischgetränke

Produkte preislich eine Ausnahmeerscheinung auf dem Markt für Weinmischgetränke. 3,99 Euro/0,75 Liter gilt in der Branche als unsichtbare Preisgrenze, oberhalb derer selbst Markenprodukte schwer zu verkaufen sind. Dennoch, die Weinmischgetränke-Anbieter stellen eine Verschiebung zur Hochwertigkeit fest – entgegen der Zahlen von IRI, die fallende Durchschnittspreise für das Segment ausweisen. Angelica Popescu, Inhaberin P&P-Weine, ist 2013 mit dem Bellini Pfirsich in den Markt eingetreten, 2015 folgte die Variante Blutorange, und zuletzt vor wenigen Wochen Mango als dritte Sorte. Die P&P-Bellins, allesamt mit echtem Fruchtmark hergestellt, sind heute unter anderem national bei Rewe gelistet, wo sie zum Preis von 3,99 Euro/0,75 Liter im Regal stehen. Mit der Linie »Sommerkuss« für 2,49 Euro wollte P&P eine preisgünstigere Alternative anbieten – die Nachfrage blieb allerdings hinter den Erwartungen zurück: »Die Konsumenten wollen Qualität beim Essen, bei ihren Weinen, usw. Das schwappt mittlerweile auf Weinmischgetränke über«, erklärt sich Popescu nachträglich, warum die günstige Linie nicht an den Erfolg

der teureren Bellinis anknüpfen konnte. Für das kommende Jahr tüftelt man bei P&P nun an einem neuen Produkt: »Hochwertig und etwas teurer«, soll dieses werden, verrät Popescu.

»Das Segment der Weinmischgetränke ist aus unserer Sicht ein sehr interessantes Segment und birgt heute und auch in Zukunft ein sehr großes Potenzial« Dominik Hübinger, geschäftsführender Gesellschafter Vertrieb und Marketing ZGM

Abwärts-Trend Seit 2014 verlieren weinhaltige Cocktails in Menge und Wert Ab- und Umsatz weinhaltige Cocktails; LEH inkl. Aldi und DM   in Mill. Flaschen (750 ml) 249,8

Der Fruchtige

»Craft Hugo« in der 0,5-LiterBügelflasche mit Plopp-Verschluss, ist die Kombination aus spritzigem Hugo und dem herben Geschmack von Bier, das von einer Brauerei in der Region gebraut wird. Mit lediglich 4 % vol. geeignet für alle, die es etwas leichter mögen.

Die neue BelliniKreation in der Sorte Mango von P&P Weine ist nicht nur vegan, sondern enthält auch 21 Prozent echtes Mangomark. Bei der Entwicklung neuer Geschmacks­ richtungen orientiert sich P&P Weine auch am Joghurt- und Süßigkeitenregal, um Geschmacks­ trends rechtzeitig aufzuspüren.

unter anderem Instagram. Als zusätzlichen Werbekanal möchte Duppel die Sozialen Medien jedoch nicht verstanden wissen: »Im Zentrum steht der Dialog mit den Usern, die Marke Rotkäppchen tritt zurück, die Fans stehen im Vordergrund, Social Media dient in erster Linie dem Austausch«, skizziert sie. Eine gelungene Marketingeinbindung von Facebook im Kontext von Weinmischgeträn-

Klassiker verlieren Weinhaltige Cocktails nach Geschmack in Mill. Euro; LEH inkl. Aldi und DM

226,9

218,7

Der Grenzgänger

Neue Mix-Geschmäcker verdrängen Hugo und Sprizz

in Mill. Euro 238,6

Neue Wege. Zwischen 20 und 40 Jahre alt dürfte das Gros der Weinmischgetränke-Konsumenten sein. Eine deutlich jüngere Zielgruppe als bei Wein, die dementsprechend einer anderen Ansprache durch das Marketing bedarf. Dass Soziale Medien hier viele Chancen bieten, dessen sind sich die Weinmischgetränkeanbieter bewusst und reagieren: Björn Ritter, Brand Manager bei Reh Kendermann, kündigt an, dass das Unternehmen ab Mai dieses Jahres mit der Weinschorle »Strandgut« den Schritt in die Sozialen Medien wagen werde. Für große Reichweite soll eine Kooperation mit dem Event »Tough Mudder« sorgen – ein Extrem-Hindernislauf durch einen Schlammparcours, bei dem man mit der »Strandgut«-Weinschorle in diesem Jahr offizieller Partner ist. Längst den Kinderschuhen entwachsen ist das Social-Media-Engagement von Rotkäppchen: »Facebook begleitet uns schon das ganze Jahrzehnt, hier waren wir sehr früh dabei«, erläutert Cathrin Duppel und ergänzt, dass die Präsenz seit einiger Zeit um weitere Plattformen und Features erweitert wurde,

217,4

Andere

Sprizz

Hugo und Holunder

154,4 132,7 110,6 93,6

105,5

99,4

110 96,9

2013 2014 2015 2016 2017 Quelle: IRI nach Firmendaten

22

109,5

95,9

81,8

13,4

9,9

7,4

2014

2015

2016

Quelle: IRI nach Firmendaten

Weinwirtschaft 7/2018


Die Unkomplizierte Die Reh Kendermann Weinschorle »Strandgut«, erhältlich in den Varianten rosé und weiß, kommt ohne zusätzliche Aromen aus und soll vor allem eins: Erfrischen. Nur 6 %vol. und eine belebende Kohlensäure sollen die Schorle zum idealen Sommergetränk machen.

Der Beerige

Der Herbe

Der Wachmacher

Der Leichte

Der Klassiker

Das Lama

»berryME berryYOU fruity smoothy sparkling«, vereint den aktuellen Beerentrend im Lebensmittelsektor mit dem SmoothieHype. Ab März 2018 ist die neue ZGM-Cocktaillinie in den Sorten Himbeere, Blaubeere und Erdbeere zum UVP von 3,99 Euro/0,75 Liter in den Regalen zu finden.

Herbe und bittere Varianten sind im Hause Gerstacker auf dem Vormarsch. Mit dem »Fifth Avenue Moscow Mule Lime« sei es gelungen, den Cocktail-Klassiker aus Vodka, Gingerbeer und Limette auf Weinbasis herzustellen – ohne den typischen Geschmack zu verlieren.

Neu im TophiSortiment, als Ergänzung zu Rosso Nobile al Cioccolata und Bianco Nobile alla Vaniglia ist der Nero Nobile all´ Espresso. Er soll das fruchtige Aroma roter Trauben mit feinherben Kaffeenoten kombinieren.

Der leicht saure Geschmack des Rhabarbers wird beim Light Live Rhabarber-Vanille geschickt mit dem süßlich-weichen Aroma der Vanille abgerundet. Alle für Light-LiveCocktails verwendeten Grundweine werden schonend entalkoholisiert.

Nicht neu aber immer noch frisch präsentiert sich das beliebte Kultgetränk Hugo mit feinen Aromen von Holunderblüte und Minze. »Just… Hugo« ist laut Wein- und Sektkellerei Josef Drathen seit Jahren ein Verkaufsschlager, trotz der sich abschwächenden Hugo-Welle.

Die aromatisch würzige Alternative zu »Mari Holunder« wurde 2015 entwickelt. »Mari Ingwer« ist gedacht für alle, die es ein bisschen schärfer mögen. Die Kombination aus Riesling und südamerikanischem Mate wird mit Ingwer und einem Hauch Chili verfeinert, wobei der Wein im Vordergrund stehen soll.

ken gelingt Rotkäppchen jährlich bei der Bekanntgabe der Fruchtsecco »Frucht des Jahres«: »Alleine die Kommunikation dieser neuen Sorte sorgt für solche Begeisterungsstürme, dass wir teilweise Posts mit Millionenreichweite erzielen«, freut sich Duppel und fügt hinzu, dass Rotkäppchen seit 2017 außerdem verstärkt mit Micro-Influencern zusammenarbeite. Diese würden etwa in ihren

Weinwirtschaft 7/2018

Blogs Rotkäppchen-Produkte präsentieren. »Bisher hat das gut funktioniert, es muss allerdings, genau wie Social-Media-Kampagnen, zum Gesamtkonzept passen. Pauschalaktionen bringen überhaupt nichts«, zieht Duppel Bilanz. Unterm Strich. Obwohl noch kein neuer Cocktail-Hoffnungsträger gefunden wurde, der als Nachfolger die riesigen

Fußstapfen von Hugo und Sprizz füllen könnte, bleibt der Markt für Weinmischgetränke aus Sicht der Produzenten attraktiv. Immer bunter und vielfältiger gestaltet sich das Angebot und wem es gelingt, zur richtigen Zeit aktuelle Trends, beispielsweise aus dem Lebensmittelsektor, aufzugreifen, und diese in einfallsreiche Produkte zu verwandeln, kann damit einen Coup landen. JANINA WILSCH

23


FOTO: KREKLAU/WICIOK

WEINHandel Argentinien

Argentiniens ProWein-Präsenz ist gesetzt, doch mancher Händler wünscht sich hierzulande mehr generische Unterstützung

Nicht billig zu haben Zwei historisch kleine Ernten nacheinander unterstützen in Verbindung mit schwierigen Währungsverhältnissen Argentiniens Tendenz zur »Premiumisierung« – das wird auch hierzulande deutlich

W

er von den Kellereien in Argentinien etwas über die aktuelle Situation des Landes erfahren will, bekommt als erstes die Geschichte von der »historisch kleinsten Ernte« zu hören, die das Land 2016 mit nur 1,76 Mill. Tonnen Trauben eingefahren hat. Um die Situation auf die Spitze zu treiben, brachte auch 2017 mit 19,6 Mill. Tonnen wenig mehr. Da Malbec international gefragt bleibt, kam es, wie es kommen musste: Die Traubenpreise schossen in die Höhe und erreichten schon bei ganz normalen Qualitäten 1 bis 1,50 US-Dollar pro Kilogramm statt wie vorher 0,70 bis 0,80 US-Dollar.

24

In Pesos wird schon kaum noch gehandelt. Die argentinische Währung ist zu instabil für viele wirtschaftliche Vorgänge. Die immer noch etwa 30-prozentige Inflation trägt außerdem dazu bei, Rechnungen in Peso möglichst zu vermeiden. Ganz offensichtlich gelingt es auch der nicht mehr ganz so neuen Regierung Macri nicht, Preissteigerungen und Währungsverfall zu vermeiden. Knabbern an der Rentabilität. Miteigentümer Antonio Morescalchi von Altos las Hormigas bringt das Problem auf den Punkt: »Die niedrigen Ernten brachten hohe Traubenpreise. In Verbindung mit der hohen Inflation leidet die gesam-

Topseller vom Big Player Die »Oak Cask«Linie von Trapiche (Grupo Peñaflor) verbucht im deutschen LEH (über Mack & Schühle) stattlichen Erfolg.

te Branche erheblich unter schwieriger Rentabilität.« Was das bedeuten kann, zeigt sich auch im aktuellen Herbst, den Experten wieder eher bei einer Normalmenge sehen. Die Traubenpreise sind nicht weiter gestiegen. Sie liegen zumindest nicht höher als im Vorjahr – in Dollar gerechnet. Aber für einen Dollar mussten im Vorjahr noch 15 Pesos hingelegt werden. Heute sind es schon über 20. Verhandelt wird in Dollar, aber die Konten der Bodegas sowie die offiziellen Rechnungen laufen alle auf Peso. Kein Wunder, dass in Argentinien allenthalben von »Premiumisierung« gesprochen wird. Den Kellereien bleibt gar

Weinwirtschaft 7/2018


nichts anderes übrig, denn die billigen Marken sind kaum noch zu finanzieren. Der Deutsche Heinrich Vollmer, der seit 30 Jahren bei Vista Flores ein Weingut mit derzeit etwa 100 Hektar betreibt, ist froh, dass sein pfälzischer Betrieb derzeit sehr gut läuft. Da er nach den kleinen Ernten in diesem Jahr zusätzlich noch einen lokalen Hagel verkraften muss, erntete er nur rund 50.000 Liter und musste 150.000 Liter Fasswein zukaufen »für 2,80 US-Dollar pro Liter, ein horrender Preis und nicht bio, wie unsere eigene Erzeugung«. Damit kann er das Preisniveau kaum noch bedienen, das seine deutschen Kunden von ihm erwarten. Gut, dass er längst eine chinesische Muttersprachlerin im Vertrieb beschäftigt. Getroffen hat es alle Erzeuger, einige jedoch weniger als andere. »Wir haben auch weniger Trauben geerntet, aber da wir zu einem großen Teil Selbstversorger sind, betreffen uns die Preissteigerungen nicht so stark«, berichtet Martín Cortese von der Nr. 1 im argentinischen Export, der Peñaflor-Gruppe. »Unsere Verkäufe sind im Gegensatz zur Branche international nicht eingebrochen. Aber es gibt auch bei uns einen Prozess der Premiumisation. Der meistverkaufte Wein ist beispielsweise bereits die Marke Trapiche Oak Cask in einem Preissegment von 6,99 Euro.« Man müsse allerdings auch sehen, sagen Cortese und

sein Kollege Martín Navesi (VP Corporate Business Europa), dass der Export von Peñaflor im Gegensatz zu den meisten argentinischen Kellereien immer stärker auf Europa ausgerichtet gewesen sei als auf Nordamerika. Dadurch sei eine kontinuierlichere Entwicklung möglich: »Europa ist weniger modeabhängig. Man sieht jetzt, dass in den USA das Malbec-Fieber vorbei ist. Jetzt ist das eine bekannte Sorte unter anderen. Der Verkauf geht zwar nur unwesentlich zurück, aber er explodiert nicht mehr.« José Zuccardi, Eigentümer eines der großen argentinischen Weinimperien und in Kanada lange mit seiner Marke Fuzion erfolgreich, sieht sein Lebenswerk bestätigt: »Wir haben uns schon vor zehn Jahren entschieden, stärker auf Premium zu setzen und nicht mehr in der Menge, sondern in der Qualität zu wachsen.« Seine Gruppe produziert in diesem Jahr etwa 24 Mill. Flaschen und exportiert vor allem in die USA, Kanada, Großbritannien und Brasilien. Im Valle de Uco entstand vor einigen Jahren ein futuristisches Projekt mit Spitzenweinen. Die Öko-Linie des Hauses wird in Deutschland von Riegel vertreten.

»Wir haben uns schon vor

zehn Jahren entschieden, stärker auf Premium zu setzen.

«

José Zuccardi, Familia Zuccardi

ne höherwertigen Weine am Weltmarkt zu positionieren. Andererseits ist kaum vorstellbar, dass die gravierenden Exporteinbrüche Argentiniens seit 2012 freiwillig geschahen: Das Land hat Probleme im Export, vor allem im Preiseinstiegsgeschäft, das einfach nicht mehr zu finanzieren ist. Vergleicht man die Jahre 2008 bis 2012 mit 2013 bis 2017, so brach die durchschnittliche Exportmenge von 3,32 Mill. hl auf 2,64 Mill. hl ein. Angesichts eines gleichzeitig sinkenden Inlandskonsums wurde insgesamt deutlich weniger Wein verkauft, gewiss nicht freiwillig. Dennoch wurden die Exportrückgänge durch einen starken Anstieg der Durchschnittspreise im Export fast wieder wettgemacht. Die Einnahmen liegen zuletzt zwar unter den Höchstwerten der Jahre 2012 und 2013, aber immer noch deutlich über 2010. Berücksichtigt man den Verfall des Peso, so sind die Einnahmen in Landeswährung deutlich gestiegen. Die »Premiumisierung« findet also tatsächlich statt – ob gewollt oder nicht. An der prekären Finanzsituation der Branche in Argentinien ändert dies indes nichts.

Zauberwort Premiumisierung. Der Premium-Effekt dürfte das Schicksal Chiles verhindern, das mehr und mehr mit Fassweinexporten in die Billigschiene rutscht und kämpfen muss, um sei-

Sinkende Mengen, steigende Preise Weinexporte Argentiniens Quelle: Observatorio Vitivinícola

Mill. l

Weinwirtschaft 7/2018

Wert FOB

Kein Preisverhau in Deutschland. Die deutschen Importstatistiken spiegeln die internationale Situation wider. Zwar gab es 2016 einen Einbruch beim Importvolumen, der 2017 nicht ganz aufgeholt werden konnte. Dem Wert nach lagen die deutschen Importe jedoch so hoch wie nie zuvor. Dabei erreicht Argentinien 2017 einen Durchschnittspreis beim Import von 3,16 US-Doller pro Liter, eine Preisstufe, von der Chile nur träumen kann – freilich auf deutlich niedrigerem Volumenniveau als der Nachbar. Dass argentinischer Wein im Gegensatz zu chilenischem nicht in gro25


WEINHandel Argentinien

26

Deutschland spielt nur Nebenrolle Die wichtigsten Abnehmerländer für Argentiniens Wein

Wert FOB USA

GB Kanada Brasilien Niederlande China Mexiko Paraguay Deutschland Schweiz

Mill. l

FOTO: KREKLAU/WICIOK

ßem Stil über Fassweinimporte verhauen wird, spüren auch die deutschen Importeure. Helena Mariscal sieht sowohl für Weinwelt wie für das Off-Trade-Geschäft von Mack & Schühle eine gute Entwicklung: »Mit Salentein sind wir im On-Trade seit 2015 kräftig gewachsen, nicht zweistellig, aber gut einstellig. Das bewegt sich vor allem im Preisbereich von 10 Euro EVP. Die Basislinien von früher existieren gar nicht mehr, da der Lieferant sie aus Preisgründen gestrichen hat. Im LEH erreicht Trapiche auch gutes Wachstum, da die Kampagne ›Pimp your beef‹ sehr gut angekommen ist. Die Hauptlinie Oak Cask im Preisbereich von 6,99 Euro läuft am besten – auch besser als die Vineyard-Linie bei 4,99 Euro. Bei Trapiche haben wir sogar über Oak Cask die Marke ›Pure Malbec‹ für 8,99 Euro neu aufgenommen.« Mit 38 Prozent Marktanteil ist Trapiche in Deutschland mit Abstand die stärkste argentinische Marke. Bei Höfferle, dem Hamburger Traditionsimporteur für argentinische Weine, sieht man aktuell auch, dass Weinmarken wie »Broquel« im EVP-Bereich um 10 Euro mit am besten laufen, vor allem in der Gastronomie. Auch hier ist der Platzhirsch Trapiche mit 40 Prozent des Umsatzes stärkster Lieferant. Seniorchef Juan Höfferle ist sich sicher: »Die Relation von Preis und Qualität ist kaum irgendwo besser.« Neu hat man bei Höfferle Weine der Estancia Mendoza reingenommen. »Die haben 20 Gramm Restzucker, dafür besteht Nachfrage«, erklärt der Importeur. Axel Wichmann, der bei Baires (Hannover) mit Maurizio Lorca und Weinert unter anderem zwei recht unterschiedlich arbeitende Bodegas im Portfolio hat, hofft, dass Wines of Argentina doch irgendwann wieder in Deutschland investiert: »Wir arbeiten fleißig, aber ohne generische Unterstützung bleibt das Segment in Deutschland klein. Generell laufen bei uns die Marken im Preisbereich zwischen 10 und 20 Euro am besten. Dabei gibt es Unterschiede. Weinert verkaufen wir ganz gut in der Gastronomie. Malbec-orientierte Marken wie Foster gehen immer ganz gut, aber auch die leichteren Weine von Schröder

Investition für Qualität »In Argentinien muss man etwas mehr bezahlen, wenn man zuverlässig gute Qualität haben will.« Matthias Potzkai, H. M. Witt

in Patagonien. Vistalba dagegen spricht ein breites Spektrum von Konsumenten an.« Matthias Potzkai vom Bremer Importeur Witt sieht den Preisunterschied zwischen Chile und Argentinien, hat aber eine eigene Sicht auf die Situation: »Chilenische Weine sind in Deutschland günstiger, weil Chile im Einstiegsbereich auch sehr leistungsfähig ist. In Argentinien muss man etwas mehr bezahlen, wenn man zuverlässig gute Qualität haben will.« Mit seinem Lieferanten Toneles ist Potzkai sehr zufrieden, »wobei die Kunden vor allem Malbec wollen. Argentinien ist den Leuten gar nicht so wichtig.« Hermann Stöckmann von Smart Wines (Köln) kann in Chile und Argentinien mit zwei hochwertigen, Terroirorientierten Erzeugern aufwarten: Altos las Hormigas und de Martino, die beide zu den Stars der jeweiligen Szene gehören. Abgesehen von der Tatsache, dass etwa vor zehn Jahren im Zuge einer verstärkten Deutschland- und Europa-Orientierung der Vertrieb von Übersee-Weinen vor allem in der Gastronomie schwierig wurde, sieht er beide Länder positiv. »Nicht zuletzt, weil wir das auch gerne machen und gute Verbindungen nach Südamerika haben. Es ist wirtschaftlich, weil beide Lieferanten ein Europalager haben, von dem

wir beziehen können.« Aber es bleibe eine Nische. Unterschiede zwischen den beiden Ländern gebe es zweifellos: »Argentinische Weine kaufen eher Kunden, die im Grunde europäischen Weinstil suchen und im Kontext ist das eher die Preisstufe Premium-Plus. Wir hätten eigentlich vermutet, dass Chile leichter zu verkaufen ist, aber so ist es nicht. Vor allem infolge der Preissituation am Markt ist Argentinien besser positioniert für den Fachhandel und die Gastronomie. Und dann ist da natürlich auch die Stärke des Malbec. Chile hat mit Carmenère zwar auch eine eigene Sorte, die aber eher im Verschnitt zu gebrauchen ist.« Eine wenig Flagge zeigt Argentinien schließlich doch in Deutschland – nicht nur mit einer großen Beteiligung an der ProWein. Am Malbec World Day 2018 (19. April) lädt das Generalkonsulat und Förderungszentrum der Republik Argentinien in Frankfurt ab 11 Uhr zu einer Präsentation argentinischer Weine in der Frankfurter Villa Bonn ein. Organisiert wird die Veranstaltung vom Argentinischen Generalkonsulat in Frankfurt in Zusammenarbeit mit Wines of Argentina. Neben einem Dutzend Importeuren mit ihren Weinen wird auch der argentinische Botschafter Edgardo Malaroda anwesend sein. JÜRGEN MATHÄSS

Im Trend Argentiniens Weinexporte nach Deutschland

Wert FOB

Mill. l

Weinwirtschaft 7/2018


WEINHandel  Analytics

US-Weinexporte rückläufig Auf einen starken Dollar, subventionierte Produkte und Freihandelsabkommen von Mitbewerbern führt das California Wine Institute die Export-Einbußen bei Wein 2017 zurück

–7,9%

Rückgang in der Menge

–5,5%

Rückgang im Wert

97% 380 Mill. Liter

der exportierten US-Weine stammen aus Kalifornien

1,53 Mrd. US$

380 Mill. Liter Wein im Wert von 1,53 Mrd. US-Dollar wurden 2017 aus den USA ausgeführt. Das entspricht einem Rückgang von 7,9 Prozent in der Menge und 5,5 Prozent im Wert. 97 Prozent der exportierten US-Weine stammen aus Kalifornien.

»Wir blicken zuversichtlich in die Zukunft«

Krasser Wertzuwachs Vor allem der Wertzuwachs der weltweiten US-Weinexporte beeindruckt. Auf über 4 Euro/Liter ist der durchschnittliche Exportpreis über die Jahre gestiegen. Mill. 1.700 1.600 1.500

1.530 Mill. US$

1.400 1.300 1.200 1.000 900 800 700 600 500

Mill. Liter

380

400 300 200 100 0

1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Quelle: California Wine Institute

Weinwirtschaft 7/2018

Trotz des für den Export ungünstigen Wechselkursverhältnisses, mit einem sehr starken Dollar Anfang 2017, haben einige EU-Länder, wie Schweden und Polen sogar mehr kalifornische Weine eingeführt – in Menge und Wert. In Deutschland und Holland sind die Mengen etwas geschrumpft, der Wert ist jedoch, aufgrund einer steigenden Nachfrage im Premiumsegment, gestiegen. In Anbetracht eines sich günstig entwickelnden Wechselkursverhältnisses und der im Ausland steigenden Nachfrage nach unseren Premiumweinen, blicken wir zuversichtlich in die Zukunft.

Paul Molleman, Director Europe California Wine Institute

27


WEINHandel Navigator | Weinhändler des Jahres: Edeka Ueltzhofer

Links: Thomas Krause, Steffen und Felix Ueltzhöfer sind ein eingespieltes Team (v.l.n.r.)

Schlaraffenland In der Kategorie Selbstständiger Lebensmitteleinzelhandel fiel der Redaktion die Entscheidung für den Weinhändler des Jahres leicht. Edeka Ueltzhöfer ist ein Schlaraffenland für Weinliebhaber

E

s ist ein Erlebnis, mit Thomas Krause durch die von ihm aufgebaute Weinabteilung Uvinum im Edeka Ueltzhöfer in Heilbronn zu gehen. Mit seinem manchmal etwas spröden Auftreten vermittelt Krause den Eindruck, als wäre an dieser Weinabteilung nichts Besonderes. Doch nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. »Verkauft sich von selbst«, sagt Krause und zeigt auf Weine aus dem Jura. Jura? Die meisten Weinfachhändler Deutschlands würden einen kilometerweiten Bogen um diese Weine machen – aus Angst, die Weine noch im Rentenalter liegen zu haben. »Verkauft sich von selbst«, sagt Krause im begehbaren Weinklimaschrank und zeigt auf eine Pen-

28

folds-Grange-Magnum. Das Gedankenkarussel dreht sich weiter. Werden die Grange-Weine nicht zugeteilt? Gelten die Menschen in der Gegend von Heilbronn bis Stuttgart nicht als besonders sparsam? »Verkauft sich von selbst«, sagt Krause wieder draußen vor Mosel-Weinen – mitten im Herzen des württembergischen Anbaugebiets. Mosel-Weine für 45 Euro und mehr sollen sich von selbst verkaufen? Gut, J. J. Prüm ist eine Koryphäe des deutschen Weinbaus, aber wenn man den Marktforschungszahlen Glauben schenken darf, findet in diesen Preisregionen in Deutschland kein Handel statt – und schon gar nicht im LEH. »Wieso liegen die Weine eigentlich nicht im Weinklimaschrank«, überlegt man kurz, um bei einem kurzen

Blick zurück festzustellen, dass der mit Raritäten aus Burgund & Co. nun wirklich vollgeräumt ist. Mut zum Alter. »Mir ist es wichtig, auch ältere Jahrgänge vorrätig zu haben«, erklärt Krause, der einen großen Markt für reife Weine sieht. Ein 97er Barbaresco von Angelo Gaja oder die 2003er Auslese trocken vom Rheingau-Spitzenwinzer Künstler sind dabei wirklich nur exemplarisch aufgeführt, denn die 330 qm große Weinabteilung wimmelt von solchen Beispielen. Gerne wartet Krause beim Jahrgangswechsel auch etwas länger, wenn er sich davon eine bessere Trinkreife verspricht. Je tiefer man in das Sortiment des Edeka Ueltzhöfer einsteigt, desto mehr fragt man sich, ob man an Hal-

Fak ten

Edeka Ueltzhöfer Mauerstraße 78-90 74081 Heilbronn Verkaufsfläche: 2.500qm, 330qm für Wein Zahl der Mitarbeiter: 70, davon 5 für Wein Jahresumsatz 2017: 15,9 Mill. € - davon Wein: 880.000 € Anzahl Weine: 1.800 Sortimentsstruktur: Deutschland (57%), Frankreich (19%), Italien (10%), Spanien (6%), Sonstige (8%)

Weinwirtschaft 7/2018


Das Besondere suchen. Beim Stöbern in den Weinpositionen kann man glauben, dass man sich in einem Schlaraffenland und nicht bei einem Lebensmittelhändler befindet. Alles schnuppert die Leidenschaft des Weinliebhabers Thomas Krause, der nicht nur bei der Sortimentsauswahl, sondern auch bei der Ladengestaltung Wert auf Qualität legt. Sonderanfertigungen bei den Regalen, ein großer Tisch im Zentrum sowie eine Bar, an der immer vier Weine offen ausgeschenkt werden, runden das optische Erlebnis ab. Doch im Zentrum steht das beeindruckende Sortiment. »Wir sind der einzige Lebensmittelhändler, der direkt Weine von Bernhard Huber bezieht«, berichtet Krause stolz. Eine solche Partnerschaft zelebriert er dann auch und stellt in Holzkisten Jahrgangsvertikalen des Chardonnays von 2012 bis 2014 zusammen. Solch renommierte Weingüter kamen jedoch nicht immer von selbst zu Edeka Ueltzhöfer. Der Ruf, den Thomas Krause aufgebaut hat, ist mittlerweile sehr hilf-

Mit Weinen über 50 Euro macht Ueltzhofer 20 Prozent seines Umsatzes

Weinwirtschaft 7/2018

reich, doch daneben zählen seine Weinleidenschaft und seine Beharrlichkeit zu den Einkaufsstärken. »Mit Werner Knipser musste ich anderthalb Packungen Zigaretten rauchen, bis er bereit war, mir Wein zu verkaufen«, so Krause. Qualität an erster Stelle. »Darf man jemand wie Krause so freie Hand lassen«, möchte man den Inhaber Steffen Ueltzhöfer fragen. Angesichts der Tatsache, dass dieser mittlerweile seinen fünften Edeka-Markt im Raum Heilbronn eröffnet hat, gibt es allerdings wenig Grund an dessen unternehmerischen Können zu zweifeln. »Wenn Leute teure Weine kaufen, setzen sie auch bei Fleisch und Fisch auf Qualität, und der Umsatz steigt«, erklärt Ueltzhöfer die grundlegende Strategie. »Wir müssen nicht mit aller Macht wachsen. Qualität ist wichtiger«, betont Ueltzhöfer, der auch weiß, dass er eine Abteilung wie Uvinum nicht an jeden Standort klonen kann. »Jede Abteilung lebt von den Menschen, die in ihr tätig sind. Bei einem Top-Verkäufer für Käse verkaufe ich auch mehr Käse. Das Weingeschäft ist aber mit das Speziellste. Hier ist es schwierig Fachleute zu bekommen.« Daher bieten die Weinabteilungen in den anderen Märkten Ueltzhöfers zwar deutlich mehr als das Edeka-Standardsortiment, aber auch klar weniger als Uvinum in der Heilbronner Mauerstraße. Besuchskultur. Großes Augenmerk gilt auch den Events. 12 bis 14 Veranstaltungen gibt es im Jahr. Dann versammeln sich 20 Personen am großen Tisch, wenn Winzer aus aller Welt und ein Koch für Atmosphäre sorgen. Auch sonst wird samstags oft gekocht und freitags an der Aperitifbar das Wochenende eingeläutet. Zur Hausmesse kommen sogar 40 Winzer. Dabei wurde 2017 erstmals Eintritt verlangt, wodurch sich die Besucherzahl auf 120 halbiert hat, während sich der Umsatz verdoppelte. »Überfüllte Trinkveranstaltungen bringen nichts«, ist sich Krause sicher. Wenn man dann Wilhelm Weil nicht nur als Aussteller zur Hausmesse gelockt, sondern am Ende des Tages auch als Kunden verabschiedet

FOTO: ZIEGLER

luzinationen leidet oder ob hier jemand den Verstand verloren hat. Am nächsten Tag zeigen die geschossenen Fotos, dass die erste Überlegung nicht zutrifft, und ein Blick auf die Statistiken belegt, dass hier durchaus kalkulierende Kaufleute am Werk sind. Mit 20 Prozent Umsatz­ anteil ist das Segment oberhalb von 50 Euro bei Edeka Ueltzhöfer das Wichtigste.

Steffen Ueltzhöfer und Thomas Krause erhalten die Auszeichnung Weinhändler des Jahres von WW-Redakteur Clemens Gerke

Weinhändler des Jahres 2018 Kategorie Selbstständiger Lebensmittel­ einzelhandel Fünf Händler unterschiedlicher Kategorien wurden im Rahmen des Fachhandelsmeetings von WEINWIRTSCHAFT als Weinhändler des Jahres ausgezeichnet. In der Kategorie selbstständiger Lebensmittel­ einzelhandel erhielt die Auszeichnung Edeka Ueltzhöfer aus Heilbronn

hat, steht außer Frage, dass man Außergewöhnliches geschaffen hat. Gibt es gar keine Einschränkungen am Premium-Stil? »Wir machen wenig Bordeaux«, erklärt Krause. »Der Markt ist mir suspekt, und es ist auch keine Nachfrage mehr da.« Für andere Weine würden Weinliebhaber von der Autobahn abfahren, um bei Edeka Ueltzhöfer einzukaufen. Und natürlich gibt es auch das Brot- und Butter-Geschäft, das in Heilbronn von den Weingärtnergenossenschaften der Nachbarschaft geprägt ist. Im Edeka Ueltzhöfer erhält jede WG ein Regal, in dem die Weine hochwertig präsentiert werden. »Es ist unsere Philosophie, überall ein großes Angebot zu haben. Wir wollen, dass jeder Erzeuger von der Basis bis zur Premium-Linie vertreten ist«, stellt Krause klar, dass er auch die Top-Weine der WGs im Sortiment hat. Würdiger Preisträger. Selten fiel der Redaktion der WEINWIRTSCHAFT die Entscheidung für einen Weinhändler des Jahres so einfach wie bei der Weinabteilung Uvinum von Edeka Ueltzhöfer. Man kann nur hoffen, dass es mehr Weinverrückte wie Thomas Krause gibt, die keine Berührungsängste mit dem LEH haben. Und man muss ihnen Chefs wie Steffen Ueltzhöfer wünschen, der keine Angst vor unkonventionellen Wagnissen hat, sondern mutig seinen Weg der Qualität geht. Clemens Gerke 29


WEINHandel ProWein 2018

ProWein-Momente Auch optisch setzten die Aussteller der ProWein kreative Akzente. Wir zeigen eine Auswahl der Impressionen. Was ist mit Ihnen? Welche Bilder sind bei Ihnen hängengeblieben? Teilen Sie Ihre spannendsten ProWein-Eindrücke mit uns auf der Facebook-Seite der WEINWIRTSCHAFT: http://bit.ly/2mSPdff

2

1. Nach der ProWein ist vor der ProWein: 2019 findet die Messe zum vierten Mal in Folge am gleichen Wochenende statt, dann vom 17. bis 19. März 2019 2. Unter #BonjourProWein begrüßte die französische Handelskammer die Messebesucher

1

30

FOTOS: KREKLAU/WICIOK

3. Neue Ordung in 2018: Griechenland war zu Österreich in Halle 17 gewechselt, »Resteuropa« hatte seine Zelte in Halle 15 aufgeschlagen

3

Weinwirtschaft 7/2018


4

5

7

6

8

9

4. Die Zahl der Importeure ist stark zurückgegangen. Deuna zählt ebenso zu den Aufrechten ... 5. ... wie die Agentur GES Sorrentino 6. Einen modernen Auftritt hatten Frankens Winzer gewählt ... 7. ... während Württemberg das Thema Heimat und Regionalität ausspielte

10

8. In der mobilen Manufaktur von Henkell wurde frisch degorgiert

11

9. Die Internationalität war an allen Ecken und Enden der ProWein unübersehbar 10. Langguth’s Marketingleiter, Dietmar Ney, setzt im Inland auf Winzer und die Kraft deutscher Weine und im Ausland mit 24 Karat auf Glitzer und Glamour 11. Der Bio-Schwerpunkt in Halle 13 mit Vinaturel mitten drin zog viele Besucher an, hier herrschte die höchste Sommelier-Dichte 12. Rheinhessen mit all seinen Gruppierungen wählte einen offenen Auftritt

12

Weinwirtschaft 7/2018

13

13. Stark frequentiert war an allen Tagen die Italien-Halle

31


WEINHandel ProWein 2018

14

15

17

18

16

19

14. Ehrengalerie für die »Best of Show«-Weine der Frühjahrsverkostung von Mundus Vini 15. Mack & Schühle mit standesgemäßem Auftritt als einer der führenden Distributeure Deutschlands 16. Mit wechselnden Farben an der Außenfassade deutete Peter Mertes seine Vielseitigkeit an 17. Klassischer Auftritt der Mosel mit Hinweis auf Handwerk 18. Eine der Messeneuheiten: Die neue Top-Range von Geldermann

20

21

19. Viva España mit guter Stimmung und starkem Besuch ... 20. ... sowie einer Verkostungszone mit vielen Entdeckungen 21. Bernard-Massard zählt mit seiner Triologie aus Sekt, Monin und Wein zu den ProWein-Urgesteinen 22. Japan mit Sake und Koshu-Weinen stieß auf großes Interesse bei Sommeliers und Gastronomen 23. Wer nach Griechenland suchte, musste sich umorientieren 24. Logistiker zeigen Flagge: Mancher traute seinen Augen nicht. 1 Palette aus Italien inklusive aller Kosten ab 99 Euro

32

22

23

24

Weinwirtschaft 7/2018


25

28

26

29

27

30 25. Die Verkostungszone ist nach wie vor die ideale Gelegenheit, nach Neuheiten auch aus fremden Regionen Ausschau zu halten 26. Das Sonnenmännchen darf nicht fehlen und sorgte für gute Stimmung 27. Die Familie Perrin zeigte stolz ihre Auszeichnung als »Weinfamilie des Jahres 2018« bei den Meininger Awards 28. Der Big-Deal zwischen Henkell und Freixenet wurde rechtzeitig zur ProWein festgezurrt

31

32

29. Françis Dieudonné und Joseph Helfrich am Stand von LGCF, dem wichtigsten internationalen Lieferanten des deutschen LEH 30. Amarone und Ripasso bleiben gefragt, erst recht mit verbriefter Qualität 31. Österreichs Winzer in Halle 17: Mehr Qualität und weniger Quantität bei den Besuchern 32. Virtual Reality: Ein Streifzug durch die Weinberge Kaliforniens mitten in der Messehalle 33. Südfrankreich mit vereinter Kraft und guten Exportzahlen

33

Weinwirtschaft 7/2018

34

34. Kalifornien und die anderen Übersee-Herkünfte konnten sich über internationales Interesse freuen

33


WEINHandel ProWein 2018

Meininger Verlag zeigt Profil

»Hyggelige« Wohlfühlatmosphäre, ob an der Cocktailbar oder beim Craft-Beer-Seminar, versprühte die fizzz Lounge in der Halle 7.0. Die stand erstmals ganz im Zeichen des Themenspektrums Craft Spirits, Craft Beer & Cider im Rahmen der Sonderschau »same but different« im Fokus der ProWein – mit einer eigenen Halle (direkt neben dem Nordeingang)

Spannende Themen garantiert am Stand des Meininger Verlags in Halle 13: David Schwarzwälder präsentierte Top-Gewächse aus der Tempranillo-Hochburg Ribera del Duero. (o. l.) Chasselas und Pinot Noir, zwei Trümpfe der Schweiz: Jean-Marc Amez-Droz, Swisswine, stand als »Co-Kommentator« bei gleich zwei Schweiz-Themen Yvonne Heistermann zur Seite. (o. r.) Auf besonders großes Interesse stießen die neuen Cava de Paraje Calificado (u.)

34

Weinwirtschaft 7/2018


Mit seinen Fachzeitschriften für Handel, Erzeugung und Gastronomie ist der Meininger Verlag der kompetente Ansprechpartner in allen Themenbereichen der Getränkewelt. Entsprechend breit gefächert war das Engagment auf der ProWein, immer unter dem Motto: 360 Grad Wein & Getränke

Auch das ist ein ProWein-Klassiker: Die MUNDUS VINI ProWein Tasting Area ist etabliert als ideale Gelegenheit für Fachbesucher, Entdeckungen aus aller Herren Länder zu machen

Jedes Jahr mit Spannung erwartet: die Preisverleihung für den Jungsommelier des Jahres. Ein jährlicher Treffpunkt der aktiven Sommelier-Szene am Stand des Meininger Verlags. Fast so traditionsreich wie die ProWein und das Champagne Magazin ist die jährliche Champagne-Verkostung. In diesem Jahr drehte sich alles um Reinsortiges aus der Champagne

Es kann wohl keine bessere Plattform als die ProWein geben, um die Sonderpreise von MUNDUS VINI an herausragende Erzeuger aus aller Welt zu überreichen. Eine Liste aller Sonderpreise finden Sie unter www.meininger.de/ de/mundus-vini

Weinwirtschaft 7/2018

35


FOTO: KREKLAU/WICIOK

WEINHandel Meininger’s International Wine Conference

Wein in Bewegung, das gilt auch für die Konferenz selbst, die zu einem immer wichtigeren Netzwerkinstrument für den Messestart wird

Vom Konsum- zum Luxusgut Mit neuer Rekordteilnehmerzahl setzte Meininger's International Wine Conference 2018 auch in diesem Jahr den hochkarätigen Auftakt zur ProWein in Düsseldorf. Leitthema war der Weinmarkt im Wandel

(v.l.) Berufene Runde zum Thema Wein als Luxusgut: Es diskutierten Pierre Enjalbert (Tesdorpf), Christian Ress (Weingut Balthasar Ress), Markus Geigle (Alpina Weinhandel) und Uwe Günter-von Pritzbuer mit Clemens Gerke und Dr. Hermann Pilz

36

Engagiertes und interessiertes Publikum. Fragen an die Referenten wie hier von Marian Kopp (WG Lauffen) waren ausdrücklich erwünscht und brachten neue Aspekte in die Diskussion

Petra-Anna Herhoffer, Inlux, LBD Luxury Business Day, erklärte die Haltung der Generation Z und Millennials zum Luxus. Kernaussage: Content bieten, aber nicht pushen

Weinwirtschaft 7/2018


Das Erfolgsrezept von Meininger’s IWC: Aktuelle Themen und Referenten auf Top-Niveau: Prof. Dr. Marcel Crisand, Institut für Weiterbildung und Personalentwicklung, SRH Hochschule Heidelberg Prof. Dr. Jens Beckert, Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung

WEINWIRTSCHAFT-Chefredakteur Dr. Hermann Pilz hat das Thema Wein im Wandel vom Konsum- und Luxusgut als roten Faden der Konferenz ausgewählt und damit den Nerv des discount-müden Weinmarktes getroffen. »Geiz ist geil« ist out

Prof. Dr. Simone Loose, Institut für Betriebswirtschaft und Marktforschung, Hochschule Geisenheim

Anregende Gespräche in den Konferenzpausen: Andrea Meininger-Apfel im Austausch mit Meike Frers (FFK) oder Francesco Vitulli (Famiglia Cecchi), der mit Robert Joseph (Meininger’s Wine Business International) über dessen faszinierende Beispiele und Studien aus einer digitalisierten Konsumgüterwelt diskutierte Ohne Zweifel ist der Alpina Weinhandel der Spezialist für das Luxussegment des Weinmarktes. Geschäftsführer Markus Geigle gab Einblicke in das Geschäftsmodell und erklärte wie sich Wein als Geldanlage rentabilisiert

Für die internationalen Gäste wurden die Vorträge simultan gedolmetscht (r.) Uwe Günter-von Pritzbuer, Buchautor und Trainer, machte deutlich, welche entscheidende Rolle Emotionen beim Weinverkauf spielen

Vollbesetzter Saal im Hotel Intercontinental in Düsseldorf: Meininger’s International Wine Conference 2018 stellte einen neuen Besucherrekord auf

Weinwirtschaft 7/2018

37


WEINHandel Märkte & Preise

Abgefertigt Wine in Black und Vicampo treten großflächig mit eigenen Shops im EU-Ausland auf und beglücken mit ihrem Angebot neue Kundschaft. Deutsche Privatkunden wiederum haben die Möglichkeit in ausländischen Shops zu bestellen. Ob sich das überhaupt lohnt, lässt sich mit einem Mausklick herausfinden

D

er Traum vom grenzenlosen Internet-Warenverkehr innerhalb der Europäischen Union ist wahr, aber er lohnt er sich? Online-Händler wie Wine in Black und Vicampo haben bereits in Nachbarländer expandiert und bieten ihre Dienste mit eigenem Shop auch im Ausland an. Wine in Black ist bereits in den Niederlanden, Österreich, der Schweiz und Frankreich aktiv. Auch Vicampo setzt auf rasante Ausbreitung. Zu den oben genannten Ländern, in denen Vicampo wie Wine in Black aktiv ist, kamen 2017 zusätzlich Belgien und Italien dazu. Für die Weingüter, die im Portfolio enthalten sind, ein Grund zum Jubeln: Mit einem einmal etablierten Kontakt lassen sich gleich mehrere Märkte erschließen. Wo man sich tummelt. Neben den sich kapillar ausweitenden Shops behauptet sich das Marktplatz-Modell immer stärker. Der Vinitaly Wine Club bietet auf seiner Seite ausschließlich italienische Weine an. Die Nero d'Avola/Syrah-Cuvée des sizilianischen Weinguts Cusumano ist dort für 10 Euro die Flasche zu haben. Ein Preis, der völlig in der Norm liegt, verglichen mit deutschen Online-Shops wie Belvini (10,50€ im Angebot), Superiore (regulär 9,95€) oder Gourmondo

(9,90€ regulär). Ist ein italienischer Online-Shop für Wein eine echte Konkurrenz für deutsche Shops? Eher nicht, denn: Beim Füllen des Warenkorbes bei Vinitaly Wine Club wird nicht nur der Preis für die Gesamtbestellung größer, je mehr Flaschen hineingelegt werden. Es erhöhen sich mit jeder Flasche auch Versandkosten und Gebühren für die Zollabfertigung und Dokumentenabwicklung, die auf der Seite als EU Duties & Admin betitelt werden. Beim Kauf von 6 Flaschen Benuara für insgesamt 60 Euro würden für den Versand nach Deutschland demnach 10 Prozent bzw. 6 Euro für eben jene EU Duties&Admin anfallen sowie stolze 22 Euro Versandkosten. Bei Superiore kostet der Benuara im Vergleich 5 Cent weniger und es fallen bei einer Kiste Wein lediglich 3,90 Euro Versand an. Aus Italien würde die Ware insgesamt 88 Euro kosten, innerhalb Deutschlands 63,60 Euro. Gebühren über Gebühren. Bei Extrakosten für »EU Duties« darf der Verbraucher aber stutzig werden, denn beim Binnenhandel innerhalb der EUMitgliedstaaten fallen gar keine Zollgebühren an. »Der Lieferant ist der Steuerschuldner in den Mitgliedstaaten, in denen die Ware verkauft wird«, erklärt Albrecht Ehses, Weinrechtsexperte von

Vicampo Italien macht Italienern Riesling schmackhaft. Im Bild das Probierpaket »Die großen Klassiker« zum Angebotspreis in KW 13

38

»Die richtige

Preiskalkulation ist aufgrund unterschiedlicher Steuersätze und Abwicklungsverfahren in den jeweiligen EU-Ländern schwierig

«

Albrecht Ehses, Weinrechtsexperte IHK Trier

der IHK Trier. Der Endkunde ist somit raus aus der Meldepflicht. Gut möglich, dass der Vinitaly Wine Club mit den sogenannten EU Duties über eine Pauschale einen Teil der Umsatzsteuer wieder einholt, die er in Deutschland pro verkaufter Flasche melden muss. Die liebe Steuer. Über Vicampo.de kostet der Benuara beim Versand aus einem der Deutschland-Läger ganze 3,80 Euro weniger als über Vicampo.it. Dass ein italienischer Wein auf seinem Heimatmarkt teurer sein kann als auf einem seiner Exportmärkte, ist auf einen anderen Mehrwertsteuersatz (in Italien 22%) und ein grundsätzlich anders strukturiertes Besteuerungsverfahren zurückzuführen. Als »schwierige Baustelle« beschreibt Albrecht Ehses die richtige Preiskalkulation im Hinblick auf die von EU-Land zu EU-Land unterschiedlich gehandhabten Steuerabwicklungen. Wohl auch deshalb ein Grund, warum sich das Vicampo-Modell langfristig durchsetzen wird: Es ist eben nicht nur ein Shop mit »viel lecker« Wein, sondern ein Dienstleister für Preis-, Steuerund Versandangelegenheiten mit einem Koffer voller vielversprechender Algorithmen im Gepäck. Kommt drauf an. Nun hat der deutsche Endverbraucher die Wahl, auch in anderen Ländern seinen Wein zu bestellen. Im Gegensatz zu österreichischen Shops, die u.a. dank niedriger Versandkosten und kurzer Lieferzeiten eine ernstzunehmende Konkurrenz für deutsche Shops sind und umgekehrt (siehe WEINWIRTSCHAFT Heft 5/2018), verhält es sich im Falle von Italien anders. Exorbitante Versandkosten, Abfertigungsgebühren, lange Lieferzeiten oder ein Kundenservice, der kein Deutsch spricht, sind genug gute Gründe, um daheim einzukaufen. AC

Weinwirtschaft 7/2018


Weinpreise im Online-Handel

Preise im Online-Handel

Weinwirtschaft 7/2018

Stand 23.03.2018

Benuara Nero d'Avola/Syrah, Cusumano

Max Riesling QbA, von Othegraven

Pinot Bianco Riserva Vorberg DOC, Cantina Terlan

Versandkosten

--------------------------------

--------------------------------

--------------------------------

Kostenlose Lieferung ab 6 Flaschen; sonst 7,90 €

Benuara 2015, 0,75 l 11,29 €

Max Riesling QbA 2016, 0,75 l 13,30 €

Pinot Bianco Riserva Vorberg DOC 2015, 0,75 l 23,99 €

Kostenlose Lieferung ab 89€ Bestellwert; sonst 5,90 €

Benuara 2015, 0,75 l 10,56 € statt 12,95 € Benuara 2016, 0,75 l 11,52 € statt 12,95 €

Max Riesling QbA 2016, 0,75 l 14,42 €

Pinot Bianco Riserva Vorberg DOC 2015, 0,75 l 27,14 €

Kostenlose Lieferung ab 100 € Bestellwert; sonst 3,95 €

Benuara 2016, 0,75 l 9,95 €

--------------------------------

Pinot Bianco Riserva Vorberg DOC 2015, 0,75 l 23,90 €

Kostenlose Lieferung ab 99 € Bestellwert; sonst 3,90 €

Benuara 2015, 0,75 l 10,50 € statt 11,90 €

Max Riesling QbA 2015, 0,75 l ausverkauft, keine Preisangabe

Pinot Bianco Riserva Vorberg DOC 2015, 0,75 l 22,70 €

Kostenlose Lieferung ab einem Bestellwert von 75 €; sonst 5,95 €

Benuara 2015, 0,75 l 9,90 €

Max Riesling QbA 2016, 0,75 l 12,90 € statt 16,90 €

Pinot Bianco Riserva Vorberg DOC 2015, 0,75 l 24,90 €

Kostenlose Lieferung ab 49 € Bestellwert; sonst 5,90 €; Mindestbestellwert 25 €

--------------------------------

--------------------------------

--------------------------------

Kostenlose Lieferung ab 60 € Bestellwert; sonst 6,90 €

Benuara 2016, 0,75 l 9,90 €

--------------------------------

--------------------------------

Kostenlose Lieferung ab 180 € Bestellwert; sonst 6,90 €

Benuara 2015, 0,75 l 10,00 €

--------------------------------

--------------------------------

Variabel: Versand nach Deutschland richtet sich nach Warenwert

--------------------------------

--------------------------------

--------------------------------

Kostenlose Lieferung ab 25 € nach Deutschland; sonst 8 €

Deutschland-Shop: Benuara 2016, 0,75 l 10,10 € Italien-Shop: Benuara 2016, 0,75 l 13,90 €

Max Riesling QbA 2016, 0,75 l 12,50 €

Pinot Bianco Riserva Vorberg DOC 2015, 0,75 l 22,30 €

Kostenlose Lieferung ab 12 Flaschen je Versender; sonst 4,90 €

Benuara 2015, 0,75 l 10,99 €

Max Riesling QbA 2016, 0,75 l 12,99 €

Pinot Bianco Riserva Vorberg DOC 2015, 0,75 l 25,49 €

Kostenlose Lieferung ab 95 € Bestellwert; sonst 4,95 €

Die Preise, über die wir berichten, ermitteln wir in einer intensiven und standardisierten Internetrecherche der bedeutenden Online-Shops. Einmal monatlich werden

Rotwein, Weißwein und Schaum- oder Roséwein hinsichtlich Preis und Rabattaktionen vorgestellt. Monatlich bilden wir wechselnde Online-Shops ab.

39


Discount I/2018 WEINTEST 40

Qualität nach Länderart Mit einer Gesamtfehlerquote von rund 7 Prozent fiel der Discounttest I/2018 besser aus als vor Jahren, aber es gab schon bessere Ergebnisse. Wie immer weisen die verschiedenen Länder recht unterschiedliche Fehlerquoten auf

D

as seit Jahren verstärkte Qualitätsmanagement scheint sich vor allem bei deutschen Weinen positiv auszuwirken. Deutschland blieb mit einer Quote fehlerhafter Produkte von etwas über 5 Prozent unter dem Durchschnitt aller getesteten Weine. Lediglich bei Norma gab es gehäuft fehlerhafte deutsche Weine darunter einen Silvaner und einen Müller-Thurgau halbtrocken in der Literflasche sowie bei Penny einen Dornfelder, die als grob fehlerhaft eingestuft wurden. Erfreulich ist diesmal, dass der Anteil zufriedenstellend und besser beurteilter Weine bei rund zwei Dritteln lag. Allerdings war der Testumfang deutscher Weine erheblich kleiner. Bei den Vorjahrestests lagen die Probeeinkäufe bei rund 300 Weinen, beim aktuellen Test

I/2018 bei mageren 230 Weinen oder durchschnittlich nur noch 19 deutsche Weine pro Discountladen. Aufgrund der kleinen Ernten und der daraus resultierenden eingeschränkten Lieferfähigkeit sind wohl Listungen und Regalplätze verloren gegangen. Nach wir vor dominieren mit 177 von 230 eingekauften und getesteten Weinen die Weißweine das deutsche Angebot. Lediglich 53 Rotweine oder etwas mehr als vier Weine pro Laden repräsentieren das deutsche Angebot in Rot. Rotweine scheinen allerdings ein erheblich größeres qualitatives Problem zu haben. Worin sich das deutsche Rotweinangebot von allen anderen Anbieterländern grundlegend unterscheidet. Rund 7,5 Prozent erwiesen sich als fehlerhaft, viel schlimmer jedoch, dass weniger als die Hälfte der Rotweine als zu-

friedenstellend und besser beurteilt wurden. Der qualitative Durchhänger dürfte dann auch der Grund für die Abstinenz der Discounter beim deutschen Rotwein sein. Die auf den Fassweinmärkten erhältlichen Qualitäten werden seit Jahren als dürftig eingestuft und gerade aktuell wird von farbschwachen, vielen fehlerhaften und dünnen Weinen berichtet. Auf diese Weise verspielen deutsche Weine ertragreiche Positionen und offensichtlich sind die Einkäufer im LEH auch nicht bereit für besser Weine mehr zu bezahlen. Das Geld steckt man lieber in Auslandsweine. Liter besser als Dreiviertelliter? Bei den deutschen Weißweinen interessierte uns diesmal, ob es für Kunden im Discounthandel Sinn macht, die immer etwas teureren 0,75-Literflaschen

Weinwirtschaft 7/2018


in 1,0-Literflaschen gefüllt. Die Fehlerquote ist bei der kleineren Flaschengröße etwas geringer und auch der Anteil zufriedenstellend und besser beurteilter deutscher Weißweine lag mit über 73 Prozent doch um einiges höher als bei den 1,0-Literflaschen.

statt der meist günstigeren 1,0-Literflaschen zu kaufen. Von den 177 getesteten Weißweinen waren 123 in 0,75- und 54

»3 mal F« – Frankreich fast fehlerfrei. Mit einer Fehlerquote von lediglich 2,51 Prozent schneiden die Weine mit Herkunft Frankreich von allen bei den Discountern vertretenen Ländern am besten ab. Immerhin 115 Weine, davon 89 Rot- und 26 Weißweine, fanden unsere Einkäufer in den Regalen der Discounter. Der hohe Rotweinanteil dürfte auch mitverantwortlich für das gute Abschneiden sein. Über 75 Prozent der getesteten Rotweine beurteilten die Tester als zufriedenstellend und besser. Kein schlechtes Ergebnis. Allerdings ging das auch schon mal besser. Beim Test im Sommer 2017 lag die Quote bei über 93 Prozent. Mit einem medianen Durchschnittspreis von 4,65 Euro über alle Produktgattungen hinweg gehören französische Weine noch nicht mal zu den teuersten unter den mengenmäßig stärker vertretenen Weinnationen. Italien mit 5,54 Euro und Spanien mit 5,05 Euro liegen deutlich darüber. Aus beiden Ländern finden sich in der Weihnachtszeit mehr höherpreisige Produkte wie Barolo, Brunello aus Italien oder auch Gran-Reserva-Weine aus der Rioja. Offensichtlich steckt den Discountern noch das Lidl-Desas-

ter mit höherpreisigen französischen Weinen in den Knochen, dass sie in der diesjährigen Weihnachtssaison für ihre Festtagsempfehlungen lieber auf andere Herkünfte ausgewichen sind.

Deutschland – besser, aber mit weniger Listungen Discount I/2018 Gesamtsortiment Bilanz deutsche Weine (ohne Rosé) Rotwein

Weißwein

Total

Stichproben

53 100,00% 177 100,00% 230 100,00%

herausragend

3,77%

7

3,95%

gut bis sehr gut

2

9

3,91%

zufriedenstellend

23

43,40% 120

67,80% 143

62,17%

ausreichend

24

45,28%

41

23,16%

65

28,26%

schwach, mit Mängeln

3

5,66%

4

2,26%

7

3,04%

grob fehlerhaft

5

2,82%

5

2,17%

1

1,89%

1

0,43%

Kork

Frankreich – fast fehlerfrei Discount I/2018 Gesamtsortiment Bilanz französiche Weine (ohne Rosé) Rotwein

Weißwein

Total

Stichproben

89 100,00%

26 100,00% 115 100,00%

herausragend

gut bis sehr gut

4

4,49%

1

3,85%

5

4,35%

zufriedenstellend

64

71,91%

17

65,38%

81

70,43%

ausreichend

18

20,22%

8

30,77%

26

22,61%

1

1,12%

1

0,87%

2

2,25%

2

1,74%

schwach, mit Mängeln grob fehlerhaft Kork

Einkaufs- und Verkostungsmodalitäten Die Einkaufs- und Verkostungsmodalitäten entsprechen den Bedingungen der Vorjahre. Der Einkauf erfolgte zeitnah zur Durchführung des LEH-Tests im Dezember 2018 in den Filialen der sechs bundesweit tätigen Discountunternehmen: Aldi Süd, Aldi Nord, Lidl, Netto, Norma und Penny. Die Warenbeschaffung, die den Einkauf eines x-beliebigen Konsumenten widerspiegelt, erfolgte wie in den Vorjahren in jeweils zwei Einkaufsstätten eines jeden Discounters an zufällig ausgewählten Standorten im nördlichen und südlichen Vertriebsgebiet des Unternehmens, um regionale Schwerpunkte und standortbedingte Einflüsse der einzelnen Discounter auszugleichen. Die Organisation und Durchführung fand entsprechend den Bestimmungen und Vorgaben der Vorjahre unter Überwachung eines juristischen Sachverständigen und Rechtsanwalts statt. Die Verkostung erfolgte in der Zeit vom 16. bis 18. Januar 2018 in den Verkostungsräumen des Meininger Verlages. Teil 1 der Auswertung erschien in der Ausgabe 5/2018 der WEINWIRTSCHAFT.

Weinwirtschaft 7/2018

Italien – in der Menge stärker denn je Discount I/2018 Gesamtsortiment Bilanz italienische Weine (ohne Rosé) Rotwein Stichproben

Weißwein

150 100,00%

herausragend

Total

62 100,00% 212 100,00% —

6,45%

gut bis sehr gut

10

6,67%

4

14

6,60%

zufriedenstellend

93

62,00%

35

56,45% 128

60,38%

ausreichend

39

26,00%

18

29,03%

57

26,89%

3

2,00%

2

3,23%

5

2,36%

grob fehlerhaft

1

0,67%

1

0,47%

Kork

4

2,67%

3

4,84%

7

3,30%

schwach, mit Mängeln

41


WEINTest Discount I/2018 (2)

Spanien – schlechte Korken machen Sorgen Discount I/2018 Gesamtsortiment Bilanz spanische Weine (ohne Rosé) Rotwein

Weißwein

Total

Stichproben

82 100,00%

11 100,00%

93 100,00%

herausragend

gut bis sehr gut

2

2,44%

2

2,15%

zufriedenstellend

58

70,73%

4

36,36%

62

66,67%

ausreichend

14

17,07%

7

63,64%

21

22,58%

1

1,22%

1

1,08%

grob fehlerhaft

1

1,22%

1

1,08%

Kork

6

7,32%

6

6,45%

schwach, mit Mängeln

Österreich – etablierte Rebsortenweine Discount I/2018 Gesamtsortiment Bilanz österreichische Weine (ohne Rosé) Rotwein

Weißwein

Total

Stichproben

12 100,00%

19 100,00%

31 100,00%

herausragend

gut bis sehr gut

zufriedenstellend

12 100,00%

10

52,63%

22

70,97%

ausreichend

9

47,37%

9

29,03%

schwach, mit Mängeln

grob fehlerhaft

Kork

Osteuropa – Billigimage verhindert Aufstieg Rotwein

Weißwein

Total

24 100,00%

24 100,00%

48 100,00%

herausragend

gut bis sehr gut

zufriedenstellend

22

91,67%

7

29,17%

29

60,42%

2

8,33%

11

45,83%

13

27,08%

schwach, mit Mängeln

1

4,17%

1

2,08%

grob fehlerhaft

5

20,83%

5

10,42%

Kork

ausreichend

8 weiße und 7 rote EU-Verschnitte, 2 Rotweine aus Griechenland, 10 Rotweine aus Mazedonien, 3 Rotweine aus Rumänien, 1 Rotwein aus Ungarn, 2 Weißweine aus Portugal, 4 Weißweine aus Rumänien, 1 Rotwein aus der Schweiz und 10 Weißweine aus Ungarn

42

Etabliertes Österreich. Rebsortenweine aus Zweigelt, Blaufränkisch und Grüner Veltliner, die vor Jahren eher Ausnahmen im Angebot der Discounter waren, gehören heute zum festen Stammsortiment. Drei Weine sind derzeit pro Laden im Durchschnitt zu finden. Die 12 getesteten Rotweine liegen mit unisono zufriedenstellender Beurteilung im Soll des Tests. Bei den 19 Weißweinen trüben neun oder knapp die Hälfte der Weine mit lediglich ausreichender Beurteilung die rotweißrote Weinbilanz. Fast alle österreichischen Weine werden im Übrigen mit Schraubverschluss angeboten. Der Durchschnittspreis lag mit 4,52 Euro genau im Mittel aller getesteten Weine.

Die TCA-Leiden Spaniens. Eigentlich wäre das Ergebnis spanischer Weine gar nicht so schlecht, würde nicht wie im Fall Italiens ein zu hoher Anteil an Korkschmeckern das Ergebnis trüben. Die miesen Korken führen zu einer Fehlerquote von fast 10 Prozent bei den Rotweinen. Das Problem macht sich auch an der Spitze bemerkbar, lediglich drei Weine des gesamten Spanienangebots erreichen eine gute bis sehr gute Beurteilung wie beispielsweise der 2014

Hohe Fehlerquote. Auf 12,5 Prozent summiert sich für die 48 getesteten Weine aus dem restlichen Europa – Griechenland, Mazedonien, Rumänien, Ungarn, Portugal und der Schweiz – die Summe aller fehlerhaften Weine. Vor allem die Weine aus Mazedonien und Ungarn (ausgewiesen als Königliche oder Ungarische Mädchentraube in lieblicher Geschmacksrichtung) erwiesen sich diesmal als problematisch. Sie sind mit Preisen von 1,79 Euro mit Ausnah-

Colección Faustino Martínez Crianza aus der Rioja DOCa der bei Aldi Süd für 4,99 Euro offeriert wurde.

Bezug der Einzelergebnisse

Discount I/2018 Gesamtsortiment Bilanz Weine sonst. Europa (ohne Rosé) Stichproben

Stark vertreten – ein Fünftel für Italien. Mit 212 Weinen oder 17 Weinen pro Discountladen sind italienische Weine fast so stark vertreten wie deutsche Weine, entsprechend groß ist ihre Bedeutung in den Sortimenten. Der Anteil fehlerhafter Weine bleibt mit knapp über 6 Prozent im tolerablen Bereich. Rund zwei Drittel der italienischen Weine rangieren im Bereich zufriedenstellend und besser beurteilter Weine. Die 62 getesteten Weißweine schneiden wie in früheren Verkostungen etwas schlechter ab als die Rotweine. Erstaunlich hoch an der Quote fehlerhafter Weine ist der Anteil von TCA-Schmeckern, die bei Rot- wie Weißweinen gleichermaßen gefunden wurden. Italien hält wie Spanien und Frankreich an allen Arten von Konglomerat-Korken fest und provoziert damit einen höheren Anteil an Korkschmeckern.

1.251 Proben aus den sechs bekannten Discountunternehmen umfasste der erste LEH-Weintest Discount 1/2018, den die Redaktion der WEINWIRTSCHAFT seit mehr als zwanzig Jahren durchführt. Getestet wurden 1.018 Stillweine, 189 Schaum- und 44 Perlweine. Interessenten der Discountergebnisse können diese über den Online-Shop des MEININGER VERLAG gegen Entgelt von 375 Euro (zzgl. MwSt.) direkt beziehen. Die Listen mit den Einzelergebnissen aller getesteten und der in den Kategorien »schwach, mit Mängeln« und »grob fehlerhaft« kommentierten Weine, sind nach Einkaufsstätten und Herkunftsländern sowie Weinkategorien gegliedert. Ab Freitag, 6. April 2018, stehen die Ergebnisse unter der Web-Adresse shop. meininger.de/discount als pdf-Dokument zur Verfügung. Nach Anmeldung, Registrierung und Bezahlung per Rechnung oder Kreditkarte werden die Ergebnisse an die in der Registrierung angegebene E-Mail-Adresse zugesandt. Für umfassendere Auswertungen und vergleichende Analysen einzelner Einkaufsstätten setzen sich Interessenten mit der Redaktion WEINWIRSCHAFT, pilz@ meininger.de oder unter Tel. +49 6321/8908-69, in Verbindung.

Weinwirtschaft 7/2018


me der EU-Tafelweine in 1,5 Liter-Tetra Pak für 1,29 Euro oftmals die günstigsten Weine im Sortiment. Große Unterschiede bestehen bei den überwiegend aus Osteuropa stammenden Weinen zwischen Rot- und Weißweinen. Während die Rotweine mit einer Quote von knapp 92 Prozent zufriedenstellender Weine den Test glänzend bestehen, erweisen sich die Weißweine mit einem Viertel fehlerhafter Produkte als überaus problematisch. Zu den schwächeren Kategorien zählen auch diesmal die Roséweine, die immerhin mit 76 Weinen oder durchschnittlich knapp sechs Weinen pro Discount-Laden vertreten sind und etwas mehr als 7 Prozent des Angebots an Stillweinen stellen. Mehr ist nicht besser. Nicht ganz so glänzend wie in den vergangenen Jahren schneiden diesmal die Weine aus Übersee ab, die mit insgesamt 114 Weinen ordentlich und deutlich stärker als früher in den Sortimenten vertreten sind. Der Discountkunde hat förmlich die Qual der Wahl. Mit Weinen aus Argentinien, Australien, Chile, Neuseeland, Südafrika und den USA ist das Angebot in der Tat global. Allein 35 Weine steuert Südafrika bei, an zweiter Stelle liegt Chile mit 22 Weinen. Die Fehlerquote liegt über alle Nationen gerechnet zwar nur bei knapp 7 Prozent. Deutlich mehr Weine als früher mussten wir diesmal allerdings eine nur ausreichende Beurteilung bescheinigen. Aber es gibt Ausnahmen: Chile und Südafrika schnitten mit zufriedenstellend und besser beurteilten Weinen im Bereich von über 80 Prozent ganz gut ab. Die Zeiten, als die Überseeweine sich vornehmlich im Bereich guter und besser beurteilter Weine tummeln konnten, scheinen allerdings vorbei zu sein. Nur fünf Weine schafften es unter die Top-Produkte mit einer guten bis sehr guten Bewertung. Probleme mit Pricklern. Weintrinker bleiben ihren Gewohnheiten treu. Sowohl die Roséweine wie die Schaumund Perlweine erweisen sich seit Jahren als trotzige Quelle fehlerhafter Weine. Über 40 Prozent der Rosés kommen über ein Ausreichend nicht hinaus. Ins-

Weinwirtschaft 7/2018

Übersee – dürftiges Mittelmaß Discount I/2018 Gesamtsortiment Bilanz Weine Übersee (ohne Rosé) Argentinien

Australien

Chile

Neuseeland

Südafrika

Stichproben

4 100,00% 32 100,00% 22 100,00% 12 100,00% 35 100,00% 9

herausragend

— —

gut bis sehr gut

— 3

zufriedenstellend

— 22

ausreichend

2

schwach, mit Mängeln grob fehlerhaft Kork

50,00%

— — 9,38%

— —

1

— —

4,55% —

68,75% 17

77,27%

8

USA

Total

100,00% 114 100,00%

— —

— —

— 1

11,11%

5

4,39%

66,67% 26

74,29% 6

66,67%

79

69,30%

4

12,50%

3

13,64%

2

16,67%

6

17,14% 2

22,22%

19

16,67%

— 3

9,38%

1

4,55%

2

16,67%

2

5,71% —

8

7,02%

2

50,00% —

— —

— —

1

2,86% —

3

2,63%

— —

— —

— —

— —

— —

Rosé – Bügelhilfe, die keine ist Discount I/2018 Gesamtsortiment Bilanz Rosé-Weine Deutschland Stichproben

Frankreich

Italien

Europa*

Spanien

USA

Total

28 100,00% 12 100,00% 9 100,00% 8 100,00% 13 100,00% 6 100,00%

76 100,00%

herausragend

— —

— —

— —

— —

— —

gut bis sehr gut

— 8

66,67% —

— —

— 9

69,23% —

zufriedenstellend

19

67,86%

2

16,67% 4

44,44% 2

25,00%

4

30,77% 2

33,33%

44

57,89%

7

25,00%

2

16,67% 5

55,56% 6

75,00% —

— 2

33,33%

26

34,21%

ausreichend schwach, mit Mängeln

1

3,57% —

— —

— —

— —

— 2

33,33%

5

6,58%

grob fehlerhaft

1

3,57% —

— —

— —

— —

— —

1

1,32%

— —

— —

— —

— —

— —

Kork * Mazedonien 6, EU 2

gesamt 76 Rosés aus Deutschland (15), deutsche Weißherbste (13), Frankreich (12), Italien (9), Mazedonien (8), Spanien (13) und USA (6) erwarben unsere Einkäufer bei den Discountern. Rosés werden wie Schaum- und Perlweine

Anspruchslose Verbraucher Discount I/2018 Gesamtsortiment Bilanz Perl- und Schaumweine Schaumwein

Perlwein Stichproben

Total

44 100,00% 189 100,00% 233 100,00%

herausragend

gut bis sehr gut

5

2,65%

5

2,15%

zufriedenstellend

23

52,27% 107

56,61% 130

55,79%

ausreichend

15

34,09%

57

30,16%

72

30,90%

schwach, mit Mängeln

5

11,36%

12

6,35%

17

7,30%

grob fehlerhaft

1

2,27%

4

2,12%

5

2,15%

4

2,12%

4

1,72%

Kork

in hohem Maße von einer Stammverwenderschaft nachgefragt. Bei Familienund Firmenfeiern, den Festtagen und beim Rosé als »Bügelhilfe« tritt weniger die Qualität des Produktes in den Vordergrund als die tradierte Verwendung. Zum Anstoßen beim Empfang bedarf es eben eines Sektes. Entsprechend »nachsichtig« sind die Konsumenten mit den gebotenen Qualitäten, was sich aufgrund vielfach schwacher Ausgangsqualitäten in einer meist hohen Fehlerquote widerspiegelt. So auch diesmal: Sowohl bei den 189 getesteten Schaumweinen wie bei den 44 Perlweinen lag der Anteil der Produkte, die als lediglich ausreichend und schlechter bewertete wurden, mit jeweils rund 30 Prozent in einem kritischen Bereich. Wahrlich kein Ruhmesblatt. Das trifft auch für die 35 getesteten und als »deutsche Schaumweine« identifizierten Prickler zu.

HERMANN PILZ

43


Pinnwand Kleinanzeigen

STELLENMARKT

AN- UND VERKAUF

QUALITÄTSWEIN UND BIOWEIN TRAUBENSAFT MOST RTK WEINHALTIGES-GETRÄNKE FERTIGEN GLÜHWEIN

Wir suchen Vertriebsmitarbeiter (m/w) mit Humor, gerne trocken Wir sind ein Start-Up, das das Cloud-ERP der neuen Generation für Winzer entwickelt. Mit modernster Web-Technologie wollen wir alle Prozesse rund um Verkauf, Marketing und Lagerwirtschaft digitalisieren. Für den Aufbau unseres Vertriebsteams suchen wir ab sofort neugierige und motivierte Mitarbeiter (m/w) im Innen- und Außendienst.

AUS ITALIEN

www.cantinesgarzi.com

AUSLANDSVETRETUNGEN Bewirb dich jetzt online oder per E-Mail an: job@vinou.de

Argentinien Diego Eidelman, Bulnes 1785 P.8 C, C1425 DKC Buenos Aires Fon: +54 911 / 56 17 50 36 E-Mail: diego@clubsycountries.com

vinou.de Erthalstraße 1, 55118 Mainz

Frankreich Ute Schalberger Am Himmel 7 b 50585 Köln / Germany Fon: +49 (0) 221/58 91 93 93 E-Mail: ute.schalberger@t-online.de

Ihre Partner ür

WEIN · SECCO · DOSEN

Fruchtwein- und Fruchtsecco-Herstellung Wein-Lohnab üllung · Dosenab üllung EB-Secco GmbH · Mühlbachstraße 6 • 55286 Wörrstadt Weitere Informationen unter: www.eb-secco.de

Italien Ediconsult Internazionale, Piazza Fontane Marose 3, I-16123 Genova, Fon: +39 0 10 / 58 36 84, Fax: +39 0 10 / 56 65 78, E-Mail: wine@ediconsult.com

RÜDIGER FLIK – Rhh, Pfalz, Nahe

Tel.: 0151-24050575 – eMail: flik@diam-bouchage.com

JULIUS G. ORB – übriges Deutschland Tel.: 06244-828 – eMail: info@Weingut-Orb.de

Vom Verband der pfälzischen Weinkommissionäre e.V. empfehlen sich nachfolgende Mitglieder: Eugen Best GmbH & Co. KG Haldenweg 1 67278 Bockenheim/Weinstraße Telefon (0 63 59) 94 70 94 Telefax (0 63 59) 94 70 96 www.wein-best.de mail@wein-best.de

A. Mayer Weinkommission GmbH Mannheimerstraße 6 67158 Ellerstadt Telefon (0 62 37) 9 24 77 90 Telefax (0 62 37) 59 05 57

Oliver Stiess Weinkommission-Weinkellerei GmbH Weinstraße 43 76833 Frankweiler Telefon (0 63 45) 75 57 www.weinkommission-stiess.de info@weinkommission-stiess.de

Kontakt Kleinanzeigen: Linda Fassbender Tel.-Nr.: 0 63 21 / 89 08-78 E-Mail: fassbender@meininger.de Zuschriften auf Chiffre-Anzeigen … … leiten wir täglich weiter. Schreiben Sie bitte die Chiffre-Nummer deutlich auf den Brief­ umschlag und adressieren sie diesen an: Meininger Verlag GmbH, 67429 Neustadt.

Die Plattform für Führungskräfte der Wein- und Getränkebranche

VV meiningers-stellenmarkt.de 44

Weinwirtschaft 7/2018


Vorschau Impressum

VORSCHAU 8 | 2018 Portugal – der Markt Unter Südeuropas klassischen Weinherkünften nimmt Portugal die Exotenrolle ein. Das schützt vorm Billigpreis-Image, doch die autochthonen Weine erfordern viel Kommunikation. Welche Chancen hat das Land jenseits kleiner Nischen - und welchen Stellenwert bei den führenden Importunternehmen? Rosé Deutschland ist der führende Rosé-Weinmarkt. Rund 10 Prozent des Weinkonsums entfällt auf diese Weinkategorie. Grund genug den Markt und die Anbieter näher zu beleuchten. Württemberg – der Markt Mit ihrem hohen Rotweinanteil besitzen die württembergischen Weinanbieter eine Ausnahmestellung im Konzert der deutschen Weinbaugebiete. Regionale Konzepte und leistungsstarke Anbieter prägen das Angebot. Innerhalb wie außerhalb Württembergs sind die Weine fester Bestandteil vieler Sortimente.

Die nächste WEINWIRTSCHAFT erscheint am 20. April.

IMPRESSUM Herausgeber:

Redaktionssekretariat:

Mediaberatung:

Erscheinungsweise:

Peter Meininger

Irina Fischer 06321 / 8908-57, fischer@meininger.de

Charlotte Balonier 06321 / 8908-40, balonier@meininger.de

Die WEINWIRTSCHAFT erscheint alle 14 Tage.

Anzeigenverkaufssekretariat:

Meininger Verlag GmbH, Maximilianstraße 7–17, 67433 Neustadt an der Weinstraße, Postfach 100762, 67407 Neustadt an der Weinstraße, Telefon 06321 / 8908-0, Telefax 06321 / 8908-73

Geschäftsführung: Christoph Meininger 06321 / 8908-0, Andrea Meininger-Apfel 06321 / 8908-0

Ständige Mitarbeiter:

Silke Geiger 06321 / 8908-49 geiger@meininger.de

Verlag:

Veronika Crecelius, André Dominé, Wolfgang Faßbender, Ina Hohensee, Dr. Rolf Klein, Jürgen Mathäß, Wolfram Römmelt, Ute Schalberger, Wolfgang Schön, David Schwarzwälder

Linda Fassbender 06321 / 8908-78 fassbender@meininger.de

Auslandsvertretungen: Frankreich: Ute Schalberger,

Sascha Speicher (sas) 06321 / 8908-58, speicher@meininger.de

Artdirection:

Abonnenten-Service:

Patrick Rubick 06321 / 8908-55

Martina Wasner 06321 / 8908-36 wasner@meininger.de

Am Himmel 7 b, 50585 Köln / Germany Fon: +49 (0) 221 / 58 91 93 93, E-Mail: ute.schalberger@t-online.de

Chef vom Dienst:

Layout / Herstellung:

Abonnement:

Chefredaktion: Dr. Hermann Pilz (hp) 06321 / 8908-69, pilz@meininger.de

Stellvertretende Chefredaktion:

Franz-Jürgen Haas (ha) 06321 / 8908-39, haas@meininger.de

Anzeigenverwaltung:

Harald Mauder 06321 / 8908-160

Jahresabonnement inkl. Postvertrieb und 7% MwSt. 174,20 EUR (Ausland 202,00 EUR inkl. Postvertrieb). Einzelheft 6,95 EUR plus Versandkosten. Zur Zeit gültig Anzeigenpreisliste Nr. 42 vom 1. Oktober 2016, ISSN 1430-8762. Studenten und Auszubildende zahlen nur 50% des Abonnementpreises gegen Vorlage des Ausweises.

Geschäftsleitung Produktion:

Redaktion:

Horst Emmert 06321 / 8908-16

Adriana Cartolano (ac) 06321 / 8908-102, cartolano@meininger.de

Geschäftsleitung Media:

Clemens Gerke (cg) 06321 / 8908-83, gerke@meininger.de

Ralf Clemens 06321 / 8908-81 clemens@meininger.de

Christoph Nicklas (cn) 06321 / 8908-153, nicklas@meininger.de

Mediaberatung:

Janina Wilsch (jw) 06321 / 8908-151, wilsch@meininger.de

Jörg Sievers 06321 / 8908-67, sievers@meininger.de

Die Mindestbezugszeit beträgt 1 Jahr. Das Abonnement verlängert sich automatisch jeweils um ein weiteres Jahr, wenn es nicht spätestens sechs Wochen vor Ablauf des Bezugsjahres schriftlich beim Meininger Verlag gekündigt wird.

Italien: Ediconsult Internazionale, Piazza Fontane Marose 3, I-16123 Genova, Fon: +39 0 10 / 58 36 84, Fax: +39 0 10 / 56 65 78, E-Mail: wine@ediconsult.com

Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Daten­ träger, Fotos und Illustrationen übernimmt der Verlag keine Haftung. Alle in WEINWIRTSCHAFT erschienenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Reproduktionen gleich welcher Art, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

Außerdem erscheinen im MEININGER VERLAG:

WZG mit Plus bei Umsatz und Absatz

Volume X · Issue 3 · June 2015

! Seite 3

News im Internet AKTUELLE News finden Sie täglich auf unserer Homepage.

! www.meininger.de

PRAXIS Mineralwasser und Whisky

1,36 Quelle: Deutscher Brauer-Bund

DIE ZAHL

02-2015 Magazin für Bierkultur

Mai 2015

PROBE Weiß- und Grauburgunder

Das Magazin für Fine Wining

Mai 2014

Bierabsatz in Deutschland in Mio. hl.

Mrd. Euro

GAM Die GVG und ihre Partner haben monatelang an ihrem Konzept „Getränkemarkt der Zukunft“ gearbeitet. Der Vorpilotmarkt bei Frankfurt zeigt, wie der GetränkeKauf von morgen aussehen soll

hat das Bundeskartellamt in den letzten beiden Jahren insgesamt an Bußgeldern verhängt – darunter auch die Strafen für die Brauereien.

Einfach gut

DER LINK WWW.MEININGER.DER

Sebastian Georgi trifft mit seinem Konzept den Zeitgeist

Titelthema Seite 6

! goeuro.de/bierpreisvergleich

DIE WZG konnte sich im vergangenen Jahr vom insgesamt rückläufigen Trend am deutschen Weinmarkt mit einem Plus bei Umsatz und Absatz abkoppeln. Die WinzergenossenschaftWeingärtner-Zentralgenossenschaft (WZG) mit Sitz in Möglingen erzielte eine Absatzsteigerung um 2,1 Prozent auf 28,51 Mio. l. Im WZG-Eigengeschäft erhöhten sich die Mengen um 4,1 Prozent auf 17,83 Mio. l. rad

Berry Bros & Rudd in London dates back Some people believe Brettanomyces has to the seventeenth century. Today this been unfairly demonised. Some people innovative business is much more than a canʼt stand even the tiniest hint. Where simple wine store. Adam Lechmere pays do experienced wine tasters sit on the a visit. Page 34 spectrum? Page 50

Weinwirtschaft 7/2018

Neue Welten

BIERMARKT 8,63

PROFILE Ein Österreicher in London

lien Ita

DER MARKT 8,69

PANORAMA Mosel – kompliziert, aber sexy

aus ngen ecku zzen Entd Abru en den best sico Die Clas nti Chia

EUR 4,90

Deutsche Bierpreise im Mittelfeld DEUTSCHLAND liegt im internationalen Bierpreisvergleich im Mittelfeld. Im Auftrag der Reisesuchmaschine GoEuro wurde ermittelt, wo ein Bier im Supermarkt und an der Hotelbar am günstigsten bzw. teuersten ist. Billig-Spitzenreiter ist Krakau mit durchschnittlich 55 Cent pro 0,33 l-Flasche im Supermarkt, an der Bar werden 2,14 Euro fällig. In Genf ist Bier mit 1,61 Euro im Handel und stolzen 9,62 Euro an der Bar ein absolutes Luxusprodukt. Zum Vergleich: In Berlin kostet eine 0,33 l-Bier-Flasche durchschnittlich 71 Cent und im Hotel 3,70 Euro. les

A VENERABLE BRITISH THE WINE FAULT INSTITUTION KNOWN AS BRETT

28.04.15 11:22

Partner des Fachhandels

Auch Eigenausstattung 54290 Trier . Tel: 0651/7196-0 . info@bernard-massard.de

Preiskampf geht weiter

®

by

DISCOUNTER Nach Red Bull ist jetzt hohes C dran Der mit dem Energydrink Red Bull begonnene Preiskampf zwischen den beiden Harddiscountern Aldi und Lidl betrifft inzwischen auch weitere Getränkemarken. So gab Lidl seine zweite Preissenkung in Folge bei Markenartikeln bekannt – darunter auch der Saftklassiker hohes C. Für die 1 l-Flasche senkte der Discounter aus Neckarsulm seinen Verkaufspreis von 1,69 auf nun 1,19 Euro. Bei der 1,5 l-Packung wurde erstmals seit langer Zeit die Zwei-Euro-Marke mit einem Preis von 1,79 Euro (zuvor 2,19 Euro) unterschritten. AldiSüd hat schon jetzt einen Kampfpreis von 0,99 Euro ab dem 11. Juli

auf seiner Firmenwebsite angekündigt. Ein Ende der Preisspirale ist indes nicht in Sicht: Für Lidl spielen Markenartikel traditionell eine große Rolle, und auch Aldi setzt verstärkt auf große Marken, wie beispielsweise im Getränkebereich zuletzt mit Coca-Cola und der Listung von Red Bull. Hier hatte eine Preissenkung bei Lidl von 1,49 Euro auf nur noch 0,99 Euro pro Dose von sich reden gemacht. Die Branche indes blickt besorgt auf das anhaltende Preisdumping, nicht zuletzt, da auch wichtige Schwellenpreise konsequent unterlaufen werden. les

Die Premium-Spezialitäten von Köstritzer

NEU

THE TRUE MIX www.msk-drinks.com

MSK_Lemon_Dose_AZ_Griffecke2_RZ.indd 1

30.06.15 14:47

RI_Anz_Meiningers_225x290+3mm_150722.indd 1

ENJOY RESPONSIBLY

22.07.15 14:58

• bedienen den Spezialitätentrend in Gastronomie und Handel • ab September wieder erhältlich: Pale Ale und Red Lager, zusammen im 4er Pack • Witbier im 4er Pack ganzjährig bei • perfekter Genuss im vom Sommelier entwickelten Meisterwerke-Glas

Meiningers

THE GO-BETWEENS OF THE WINE WORLD

EINE MEININGER PUBLIKATION

Wine Business International Herkunft Weiss engl.indd 1

Der Umsatz-Turbo Ergänzungssortimente haben immer mehr Potenzial 13

03-2015

www.wine-business-international.com

Since the annexation of Crimea and Public relations professionals connnect the subsequent plunge of the ruble, the wine producers together with media Russian market has been in turmoil. and consumers. They offer insights into And yet many people in the wine trade how communications work in different are still thriving. Page 22 markets. Page 26

2

In Hülle und Fülle Welche Bedeutung Gebinde bei AfG und Bier haben 8/10

EINE MEININGER PUBLIKATION

Die Deutschen kaufen gerne neue Produkte und unterscheiden sich in ihren Präferenzen deutlich vom europäischen Durchschnitt. „Die Verbraucher kaufen gerne neue Produkte, einfach weil sie neu sind“, so eine brandneue Nielsen-Verbraucherstudie. Im restlichen Europa spielt hingegen vor allem der Preis eine Rolle bei der Kaufentscheidung, der Preis eines Produkte kommt bei den hiesigen Konsumenten erst an dritter Stelle. „Innovationen zählen mehr denn je – besonders in Deutschland“, bilanziert denn auch Ingo Schier, Vorsitzender der Geschäftsführung von Nielsen Deutschland. Im Internet informieren sich 54 Prozent zudem über neue Produkte, TVWerbung ist nur für 39 Prozent die Informationsquelle bei neuen Produkten. les

meiningers sommelier

MEININGER’S

A TASTE OF CULTURE. Austria is the very heart of Europe. And so are the Austrian wines. Get a taste of a great culture. In Austria, wine with „protected designation of origin“ is called „quality wine“, and is distinguished by a red-white-red banderole – featuring the producer company number – that covers the bottle neck. www.austrianwine.com

KEY PEOPLE IN THE RUSSIAN MARKET

Holger Geissler, Yougov Marktforschung

Ausgabe 15-16 | 9.7.2015 | www.getraenke-zeitung.de

KOMPAKT

Florence Cathiard and her husband Daniel have built one of the bestknown wine and tourism brands in Bordeaux. Robert Joseph sits down for a conversation with a remarkable entrepreneur. Page 30

»Der Vegan-Trend hat eine enorme Dynamik«

GetränkeZeitung Kunden lieben Innovationen

25 YEARS OF SHAKING UP BORDEAUX

www.meiningers-sommelier.de

NEU: Mirabelle BERNARD-MASSARD 54290 Trier . 0651/7196-0 monin@sektcocktail.de

# 21/16

Das Magazin für Fine Wining

www.meiningers-sommelier.de 03-2015 EUR 12 LE SIROP

Sirup für Cocktails z.B. Pfirsich, Mango, Holunderblüte ... im Sommer-Sektcocktail

Offizielles Organ des Deutschen Weinbauverbandes e.V. (DWV)

sept-okt-nov

D 5721

D51 02 | 3,90 EUR | 14. Oktober

www.meininger.de

INTERVITIS INTERFRUCTA HORTITECHNICA Innovationspreise 2016 verkündet FILTRATION 2016 Aktueller Überblick über die Möglichkeiten

www.massvoll-geniessen.de

20 €

Foto: NOBU - Fotolia

Volume X · Issue 3 · June 2015

WHY IS IT THAT THE SHAPE OF A BUNCH OF GRAPES REMINDS ME OF A SMALL COUNTRY IN THE HEART OF EUROPE?

Weitere Informationen unter www.koestritzer.de

KÖSTRITZER. GEBRAUT MIT CHARAKTER. _0QGUJ_215_KOE_AZ_MeiningersCraft_Heft2_15_225x290_ISOV2_300_K3.indd 1

05.08.15 14:45

45


Finale Rioja Alta

Wer steckt eigentlich hinter ...

La Rioja Alta?

F

ünf Menschen, eine Idee und umge­ rechnet 135 Euro Startkapital: Die Geschichte von La Rioja Alta könnte kaum bodenständiger und unspekta­ kulärer beginnen. Im Sommer 1890, als Europas Winzer die Folgen der Reblaus noch immer gravierend spüren und in Spanien erstmals elektrisches Licht installiert wird, ent­ steht die »Sociedad Vinícola de La Rioja Alta«. Vier der besagten fünf Gründungsmitglieder sind männlich, doch mit Saturnina García Cid y Gárate besetzt eine Frau den ersten Präsidenten­ posten – nicht nur für damalige Verhältnisse ein progressiver Ansatz. Progressiv und kom­ promisslos qualitätsorientiert ist von Beginn an auch die Weinbereitung: Schon für die erste Ernte kommen Alfonso Vigier, ein französischer Önologe, und 3.500 Bordeaux-Barriques ins »Barrio de la Estación«, das Bahnhofsviertel der Rioja-Hochburg Haro. Das Preisniveau während der Reblaus-Krisenzeit erscheint rückblickend allerdings wie ein schlechter Scherz. Für damals 200 Peseten (rund 1,20 €) bekommt man ein Fass, wohlgemerkt mit 225 Litern Wein darin. Unvorstellbar winzig ist auch der Preis für die erste abgefüllte Flasche La Rioja Alta. Der Jahr­ gang 1894 ist für 2 Peseten zu haben – umge­ rechnet 1 Cent. Die Qualitätsphilosophie setzt sich jedoch trotz der schwierigen Anfangsphase durch und schon wenig später machen die Weine auf inter­ nationalen Wettbewerben Furore, etwa 1910 in Buenos Aires oder 1911 in Toulouse. Seit Beginn steht dabei ein Wein an der Spitze von La Rioja Alta: die Gran Reserva 890. Ursprünglich mit

46

der Jahreszahl 1890 als Verweis auf das Grün­ dungsjahr der Bodega vermarktet, muss die »1« schon bald gestrichen werden, um Verwirrun­ gen in Bezug auf die jeweiligen Jahrgänge zu verhindern. Was aber weder die Gran Reserva 890 noch die kurz darauf zur Feier des Zusam­ menschlusses mit der Bodega Ardanza präsen­ tierte Gran Reserva 904 daran hindert, sich zu großen Klassikern der spanischen Weinwelt zu entwickeln. Neben diesen Kultweinen steht heute auch die etwas jüngere Reserva Viña Ar­ danza mit ihrer rund 75-jährigen Geschichte als Marken-Aushängeschild für La Rioja Alta. Die Präsenz auf Auslandsmärkten spielt für den Betrieb – der übrigens nie eine Genossenschaft war, Guillermo de Aranzabal obwohl man es aufgrund der Agudo, solidarischen Struktur ver­ La Rioja Alta S. A. muten könnte – schon früh Als Präsident leitet er in fünfter eine wichtige Rolle. So bele­ Generation das gen z. B. alte Plakate, dass »Mehrfamilienunternehmen« die Weine bereits 1906 in mit Sitz im legendären Deutschland vertreten waren. Bahnhofsviertel von Haro Und auch in Sachen Produk­ tion hat La Rioja Alta über die Jahre Akzente gesetzt, etwa mit eigenen Weinen aus den DOs Rías Baixas (Lagar de Cervera) und Ribe­ ra del Duero (Áster) und dem Rioja-Alavesa Weingut Torre de Oña. Das Herz schlägt je­ doch weiter in der gleichna­ migen Subzone der DOCa: Rioja Alta. CHRISTOPH NICKLAS

Weinwirtschaft 7/2018


Jetzt buchen und 5 % Frühbucher­ rabatt sichern!

Hier treffen Sie Ihre neuen Weinkäufer. 34. Internationale Weinmesse München | 9.–11. November 2018 Halle 4, MOC München | www.forum-vini.de


AUSGEZEICHNETE WEINE

9

Wahl der 100 Weine des Jahres durch die Weinwirtschaft: - Dornfelder Qualitätswein trocken in 2017 Rotwein des Jahres *, bereits zum 12. Mal - Grauer Burgunder Qualitätswein trocken bereits zum 6. Mal WeiĂ&#x;wein des Jahres* Mundus Vini FrĂźhjahrsverkostung 2018 - Sauvignon blanc Qualitätswein trocken Gold und Best of Show bei Deutschen WeiĂ&#x;weinen* Berlin Wein Trophy 2018 - Sauvignon blanc Qualitätswein trocken Goldmedaille *Im Lebensmittel-Einzelhandel

www.weintor.de

x 2 1

- ! GE ET IN S N AUICH WE ES R ZE ISS H

E JA W ES D

6x

QG

Bei Verkostungen schneidet das Deutsche Weintor regelmäĂ&#x;ig hervorragend ab. Das ist die aktuelle Erfolgsbilanz:

! CH17 NET U A 20EICH IN S E E INGEZ W HR S T A AU RO S J DE


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.