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IT und Prozesse

50,2 Magazin | 04.2020

ZEITVORSPRUNG SICHERN Sieben Jahre scheinen für die Umstellung auf S/4HANA einen absolut komfortablen Zeitrahmen zu bieten. Experten empfehlen dennoch, möglichst frühzeitig zu starten.

B Grafik: shutterstock

ei vielen Unternehmen der Versorgungsbranche steht in den kommenden Jahren ein Wandel der IT-Systeme an, denn SAP wird den Standard-Support für R/3 beziehungsweise ERP 6.0 nun verbindlich 2027 beenden. Das Walldorfer Softwarehaus setzt damit ausschließlich auf die neue Business Suite S/4HANA und empfiehlt den Anwendern eine Umstellung. Anfang des Jahres war die Frist, die ursprünglich 2025 enden sollte, noch einmal verlängert worden – viele Kunden sahen sich wohl außerstande, den Umstieg innerhalb des ursprünglichen Zeitrahmens zu realisieren. Auf der vergangenen E-World zeigte sich die Branche wieder deutlich entspannter, ja bisweilen konnte man den Eindruck gewinnen, dass die Umstellung auf der Prioritätenliste erheblich nach unten rutschte.

MEHR ALS EIN UPGRADE Michael Seifert, Senior Manager Strategic & Operation Solutions beim IT-Dienstleister und SAP-Partner GISA GmbH, hat ähnliche Beobachtungen gemacht und rät, die anstehenden Entscheidungen nicht allzu lange hinauszuzögern: „SAP S/4HANA ist kein Update oder Upgrade, sondern eine komplett neue Produktlinie.“ Die Umstellung betrifft also nicht nur die IT, sondern auch die Prozesse – und die zu betrachten, koste nun einmal Zeit. Als Beispiel nennt der Experte das neue Hauptbuch, das eine Harmonisierung von Finanzwesen und Controlling ermöglichen soll 1. ENTSCHEIDUNGSGRUNDLAGEN und die Mehrdimensionalität Überblick S/4HANA, von Informationen berückBusiness Case, Aufwandsabschätzung sichtigt. „Kunden müssen sich

hier mit neuen Abläufen und Begrifflichkeiten vertraut machen“, erläutert Seifert. Gleiches gelte für die Umstellung des Rechnungswesens auf einen zentralen Geschäftspartner, der die bisherigen Kreditoren und Debitoren ergänzt.

STRATEGISCHE PLANUNG SENKT KOSTEN Seiner Erfahrung nach zeigen sich viele Stadtwerke besorgt bezüglich des Umfangs der Investition, die mit der Umstellung auf sie zukommt. Wie teuer der Umstieg tatsächlich wird und welche Kosten sich durch die Modernisierung langfristig sparen lassen, hänge ganz wesentlich von bestimmten Grundsatzentscheidungen ab, betont der GISA-Berater. „Prinzipiell kann ein Versorger natürlich seine etablierten Prozesse einschließlich aller Daten zu einhundert Prozent in das

2.ENTWICKLUNG DER ROADMAP Analyse der SAP-Bestandssysteme und Prozesse, Zielsystem

neue System überführen“, sagt Michael Seifert. Grundsätzlich aber biete der Umstieg die Chance, die vorhandenen Prozesse zu verschlanken und technische sowie vertriebliche Innovationsimpulse aufzunehmen. Das kann im Rahmen einer System-Überführung geschehen, einige Unternehmen gehen aber auch den Weg einer Neueinführung, um Prozesse zu automatisieren und effizienter zu gestalten.


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