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Lebenswelten: Stimmen aus drei Kontinenten

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Fünf Fragen, drei Stimmen aus drei Kontinenten

Wie sieht das Leben der Menschen anderswo aus? Unsere Jugendkoordinator*innen aus Bolivien, Indonesien und der Schweiz beantworten unsere Fragen.

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«Junge Menschen aus unterschiedlichen Lebenswelten, aber mit denselben Träumen, sollen Berührungpunkte finden.»

Alvaro Meruvia, 34, Jugendkoordinator in Lateinamerika

Wo und mit wem lebst Du, was bist Du von Beruf?

Ich lebe mit meiner Frau, unserem acht Monate alten Sohn, zwei Katzen und einem Hund in einer Zweizimmerwohnung in La Paz, Bolivien. Ich bin Theologe und sozialer Kommunikator und arbeite bei der Machaqa Amawta Foundation, einer Einrichtung, die mit der indigenen Bevölkerung in den Bereichen Agrarökologie, Bildung, Menschen mit Behinderungen und der politischen Stärkung indigener Frauen arbeitet.

Was unternimmst Du in Deiner Freizeit mit Freund*innen?

Wir fahren in Ortschaften, die weit von der Stadt entfernt sind. Wir machen Musik und lernen etwas über unser Land und seine Bräuche.

Was sind die drängendsten Probleme junger Menschen in Deinem Land?

Das wichtigste Thema ist zurzeit, wie der Arbeitsmarkt nach dem Coronavirus aussehen wird und wie man eine Stelle findet.

Warum engagierst Du Dich als Jugendkoordinator für Mission 21?

Weil ich glaube, dass es eine Möglichkeit ist, um der Jugend meines Landes eine Stimme zu geben. Junge Menschen aus unterschiedlichen Lebenswelten, aber mit denselben Träumen, müssen Begegnungspunkte finden.

Was wünschst Du Dir für die Zukunft?

Dass junge Menschen eine grössere soziale und wirtschaftliche Rolle in unseren Gesellschaften spielen und dass ihre Stimme von den führenden Politiker*innen berücksichtigt wird. Für eine Zukunft, in der die Beziehungen zwischen jungen Menschen und Erwachsenen gleichberechtigt sind.

Weltweites Jugendnetzwerk

In Afrika, Asien, Lateinamerika und Europa ist je ein*e Jugendkoordinator*in für das Netzwerk von young@mission21 zuständig. Der Koordinator für Afrika wurde im letzten Heft vorgestellt. Die Koordinator*innen sind am Youth Summit in Davos zu Gast und beantworten gern weitere Fragen.

«Ich finde es zentral, dass sich junge Menschen kirchenpolitisch engagieren.»

Salome Hengartner, 23, Jugendkoordinatorin in Europa.

Wo und mit wem lebst Du, was bist Du von Beruf?

Ich lebe mit meinen Eltern und Geschwistern in Appenzell-Ausserrhoden in der Schweiz. Ich studiere Interreligiöse Studien an der Universität Basel und Heidelberg, arbeite als Religionslehrerin und am Wochenende in einem Café.

Was unternimmst Du in Deiner Freizeit mit Freund*innen?

Ich verbringe meine Zeit am liebsten in der Natur, im Wald, in den Bergen, am Wasser. Ich liebe es, mit Freund*innen zu grillen und gemütlich am Feuer zu sitzen.

Was sind die drängendsten Probleme junger Menschen in Deinem Land?

Klimawandel, Gleichberechtigung von Frauen und LGBTQ-Personen, Rassismus/Antisemitismus und die Situation in Bezug auf Migration und Flüchtlinge.

Warum engagierst Du Dich als Jugendkoordinatorin für Mission 21?

Mission 21 zeichnet sich durch die langfristige und weltweite Vernetzung aus. Diakonie/Entwicklungshilfe ist eine zentrale Aufgabe der Kirche und in Zeiten sinkender Kirchenmitgliederzahlen finde ich es zentral, dass sich junge Menschen kirchenpolitisch, aber auch gesamtkirchlich engagieren. Der Kontakt zu anderen internationalen jungen Erwachsenen ist sehr wichtig und auch unter dem Gesichtspunkt des kontextuellen Auslebens des Glaubens sehr interessant.

Was wünschst du dir für die Zukunft?

Ich hoffe, dass die Gesellschaft in der Post-Corona-Ära wieder lernt, respektvoll miteinander umzugehen, und dass sich die Spaltungen der Corona-Ära nicht fortsetzen. Ich wünsche mir, dass Politiker*innen und Führungskräfte die Weisheit haben, Frieden zu schaffen. Ich wünsche mir, dass die Missionssynode im Juni in Davos mit internationalen Gästen wie geplant stattfinden kann und dass sich das Netzwerk junger Erwachsener von Mission 21 endlich wieder treffen kann.

Halim Pratama, 31, Jugendkoordinator in Asien

Wo und mit wem lebst Du, was bist Du von Beruf?

Ich lebe in Malinau, im Norden der Region Kalimantan in Indonesien. Von Beruf bin ich Ingenieur, Unternehmer und Politiker.

Was unternimmst Du in Deiner Freizeit mit Freund*innen?

Camping im Wald! Morgens im Dschungel aufzuwachen, gibt einem ein so kostbares Gefühl von Frische und Gelassenheit.

Was sind die drängendsten Probleme junger Menschen in Deinem Land?

Identitätspolitik. Da Indonesien zu den grössten Nutzern sozialer Medien gehört, wird die Jugend mit politischen Informationen überschüttet, vor allem in Wahlkampfzeiten. Generell sind es aber die Jugendlichen, die die Themen in den sozialen Medien bestimmen.

Warum engagierst Du Dich als Jugendkoordinator für Mission 21?

Ich engagiere mich leidenschaftlich für die Jugend, in kirchlichen Funktionen und als Misson 21-Jugendkoordinator. Zudem fördere ich aktiv Unternehmertum, Zugang zu Bildung und einen umweltfreundlichen Lebensstil innerhalb der Jugendgemeinschaft.

Was wünschst Du Dir für die Zukunft?

So sehr ich mir wünsche, dass die Pandemie zurückgeht, möchte ich doch eine Lektion behalten, die sie mich gelehrt hat: Die Dinge zu verlangsamen und mir wirklich Zeit und Raum zu geben, um zu erkennen und zu schätzen, was in diesem zerbrechlichen Leben wichtig ist.

«Ich engagiere mich leidenschaftlich für die Jugend!»

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