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Gleam of Gold, Blaze of Colours Kunstgewerbemuseum Prag
Eine farbgewaltige Ausstellung: GLEAM OF GOLD, BLAZE OF COLOURS
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Die Kunst der Hinterglasmalerei – eine Ausstellung im Kunstgewerbemuseum in Prag Redaktion: Sivlia Otto
Kurz vor der coronabedingten vorübergehenden Schließung des Museums eröffnete das Kunstgewerbemuseum in Prag (tschechisch: Umeleckoprumyslové o ˇ museum v Praze – UPM) eine einzigartige Ausstellung der Hinterglasmalerei, die fast ausschließlich aus eigenen Sammlungen zusammengestellt wurde. Die ausgestellten Objekte entstammen den verschiedensten Epochen, ausgehend von der Spätantike, über das Mittelalter, die Renaissance und die Zeit des Barock bis zur zweiten Hälfte des 18. und insbesondere des 19. Jahrhunderts. Die Kuratorin des Projekts, Helena Brožková, stützte sich auf langjährige Spezialforschungen, die eng mit Restaurierungsuntersuchungen verbunden waren.
Bei der Hinterglasmalerei entstehen Glasbilder, deren Besonderheit es ist, dass sie von der Rückseite der Glasplatte her bemalt werden. In der Sammlung des historischen Glases des UPM nehmen diese Glasbilder, von denen das Museum 387 Werke aus der Antike bis zum 19. Jahrhundert besitzt, einen wichtigen Stellenwert ein. Die Ausstellung zeigt 135 der markantesten Bilder, oft klein, aber selten und wertvoll. Unter den 135 ausgewählten Werken befindet sich ein Ensemble von dreißig Hinterglasbildern, die zwischen 2001 und 2017 einem anspruchsvollen Restaurierungsprozess unterzogen wurden.
Foto: © Kunstgewerbemuseum Prag
In der Ausstellung, die raffinierte und hochgeschätzte Werke umfasst, wird die historische Entwicklung dieser spezifischen Kunstform beschrieben, die Objekte hervorbrachte, die in Kirchenschätzen, sowie in den Inventaren von Adligen und Bürgern aufbewahrt wurden.
Solche Kunstwerke waren für Sammler immer von Interesse, wie die 13 Exponate aus der Originalsammlung eines der UPM-Gründer, Vojtech (Adalbert), Frei ˇ herr von Lanna, (1836 – 1909), zeigen. Sein Beitrag belief sich auf insgesamt 17 Hinterglasbilder – eine scheinbar unbedeutende Anzahl, die aber einige der wertvollsten und wichtigsten Artefakte der gesamten Sammlung enthält.
Die wertvollsten Renaissance-Bilder sind Werke von Hans Jakob Sprüngli (1559–1637) aus Zürich, sowie das Miniaturbild des anonymen „VBL“. Die Barockzeit wird durch die Kunst des niederländischen Malers Gerhard Janssen (1636–1725) und des aus Kunštát stammenden Daniel Preissler (1636–1733) repräsentiert, sowie durch Werke der so
genannten böhmisch-fränkischen Schule und durch Bilder aus Werkstätten des 18. Jahrhunderts in Augsburg. Zu sehen ist außerdem eine Auswahl an Grafiken, die als Vorlagen für einige der Hinterglasbilder dienten.
Der für das Design verantwortliche Dipl.- Ing. Dušan Seidl entwarf die klassische Anordnung der Ausstellung in der Haupthalle mit einer diagonalen Ausrichtung der Stellwände hin zur Mitte der Ausstellungshalle, wo er einen runden Sitz aus goldenem Samt platzierte.
MBA Mila-Wall Stellwandsystem
Um die Exponate im Raum und an den Wänden der Halle präsentieren zu können, verwendete er das bewährte MBA Mila-Wall Stellwandsystem, realisiert mit der Gesellschaft DYTEC, welches er zu einem sternförmigen Grundriss zusammenfügte, um den Eindruck der Haupt-Kollektion der Ausstellung zu verstärken – Hinterglasmalerei von Ignác Preissler, die das Zentrum des Ausstellungs-Ensembles bildet. Dank der diagonalen Anordnung der drei Meter hohen Stellwände wurde Raum für Klarheit geschaffen und gleichzeitig die Errichtung separater Räume für thematische Schwerpunkte ermöglicht, die die einzelnen europäischen Zentren der Herstellung der Hinterglasmalerei beschreiben. Informationen zu den ausgestellten Werken in Textform befinden sich auf den 1-m-breiten Stellwänden.
Die zusätzliche Verwendung von drei Meter hohen Glaswänden, zum Teil vor den Stellwänden anstelle von Vitrinen, trägt zur Beruhigung des Raums bei. Das Glas geht scheinbar nahtlos ins Stellwandsystem über und bildet beim Betrachten der Exponate keine optische Barriere. Die Glaswände dienen zum einen als Ersatz für Vitrinen und zum anderen schützen sie die Ausstellungsstücke, die auf flachen Regalen angebracht sind.
Foto: © Kunstgewerbemuseum Prag
Fotos: © Kunstgewerbemuseum Prag
Der Besucher bemerkt so nicht einmal, dass sich manche der Stellwände mit Glaswänden abwechseln und kann sich voll und ganz auf die Werke und Texte konzentrieren. Die Themen der Ausstellung und ihre räumliche Verteilung werden durch die charakteristische blaugrüne und dunkelviolette Farbe unterstrichen, die als Ergänzung zu den vorherrschenden Farben der Exponate gewählt wurde.
Eine Neuheit, die die Flexibilität des Ausstellungssystems unter Beweis stellt, ist die Anordnung der Stellwände in stumpfen Winkeln, für die keine spezielle Einstellung der Befestigungselemente erforderlich war. Die Errichtung der gesamten Ausstellung erforderte mit drei Personen nur zwei Tage.
Kunstgewerbemuseum Prag
Das Kunstgewerbemuseum wurde 1885 von der Handels- und Gewerbekammer Prag gegründet. Das Gebäude, auf der einen Seite von einer breiten Straße und auf der anderen Seite vom alten jüdischen Friedhof begrenzt, wurde zwischen 1897 und 1899 nach den Plänen des Architekten Josef Schulz erbaut, der das Museum einschließlich der Ausstattung im Neorenaissance-Stil entwarf. Viele bedeutende tschechische Künstler wie Antonín Popp, Ferdinand Hercík und viele andere, waren ˇ an der Innen- und Außendekoration des repräsentativen Gebäudes beteiligt. Zu den eindrucksvollsten Elementen im Inneren des Museums gehören von Josef Schulz entworfene Buntglasfenster, die Motive der Kunst und der Kunstindustrie zeigen, ein massives schmiedeeisernes Gitter, das den Zugang zum 1. Stock verschließt, gestiftet von dem Industriellen Bohumil Bondy, sowie Metallsäulen mit Lampen zur Beleuchtung der Treppe, die von František Križík gestiftet wurden. ˇ
Kunstgewerbemuseum Prag (Umeleckoprumyslové museum v Praze) o ˇ 17. listopadu 2 110 00 Praha 1- Altstadt (Staré Mesto) Tel. + 420 778 543 902 info@upm.cz http://www.upm.cz
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(Seite auf Tschechisch und Englisch)