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Der Glasratgeber

Folge 2: Spiegel, von denen Schneewittchens Stiefmutter kaum zu träumen gewagt hätte Autorin: Rebecca Mückenheim

In unserer Umwelt sind wir häufig von Spiegeln umgeben. Sie begleiten uns im Alltag durch den Straßenverkehr, erlauben einen prüfenden Blick auf unser eigenes Selbst oder vergrößern Räume - wie beispielsweise in Fahrstühlen. Sogar Supermärkte und insbesondere Shoppingmalls, Bekleidungsgeschäfte und Frisöre sind ohne Spiegel nicht denkbar.

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Spiegel in Museen und Ausstellungen sind bisher weniger präsent, geht es doch meist darum, einen klaren Blick auf in Vitrinen ausgestellte Exponate und Kunstwerke zu erlangen. Spiegel allerdings in verschiedenen Formen, Größen oder gar Farben können Geschichten und Stimmungen vermitteln oder mit dem Besucher interagieren.

Sich selbst den Spiegel vorhalten

Trifft Licht auf eine glatte Oberfläche, geht es entweder durch diese Oberfläche hindurch, wird geschluckt oder zurückgeworfen. Spezielle Spiegel bieten je nach Anwendungswunsch ein unterschiedliches Maß an Transmission, Absorption oder Reflexion. Dem Spionspiegel-Effekt beispielsweise begegnen wir sogar im Alltag: Befinden wir uns in einem hellen Raum und schauen durch ein Fenster nach draußen, wenn es bereits dunkel ist, sehen wir unser Spiegelbild in der Glasfläche. Jemand, der von außen ins Gebäudeinnere schaut, kann uns allerdings sehen. Ein Spionspiegel macht sich diesen Effekt zunutze und verstärkt ihn sogar noch.

Kapitelsaal St. Viktor Dom Xanten Foto: © museum.de

Für Menschen war es seit jeher interessant, das eigene Ebenbild zu betrachten. Bereits vor Jahrtausenden nutzten unsere Vorfahren dafür fein polierte Kupferoder Bronzeplatten, bis die Römer den ersten Spiegel aus Glas herstellten. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Herstellung von Spiegeln weiter verfeinert und heutzutage gibt es ein schier endloses Angebot unterschiedlicher Spiegel, die auch mehr als die bloße Betrachtung erlauben: Mit integrierter Beleuchtung, Touch-Funktion oder in Kombination mit Bildschirmen sind individuellen Anwendungen in allen Lebensbereichen keine Grenzen gesetzt.

Sobald wir einen Blick auf uns erhaschen können, wird die Brille zurechtgerückt, eine Haarsträhne richtig positioniert oder das Hemd gerade gezupft. Sie erkennen sich hier wieder? Das ist nicht außergewöhnlich; der Wunsch, bei unseren Mitmenschen einen guten Eindruck zu machen, ist tief in uns verwurzelt und beeinflusst unser Selbstbewusstsein. So wichtig Spiegel für unsere eigene Darstellung sind, so viele Möglichkeiten bieten sie auch, Kunst- und Kulturgüter auf außergewöhnliche Weise zu präsentieren. Chromspiegel eignen sich besonders für diesen Anwendungszweck.

Was ist ein Chromspiegel?

Im Prinzip besteht ein Chromspiegel aus Glas, auf das eine chromhaltige Beschichtung aufgebracht wird. Im Gegensatz zum gewöhnlichen Spiegel, bei dem auf einen durchsichtigen Träger eine Silber

Oben: „Cloudspace Pavillion“ in Völkermarkt (Österreich) von Eva Schlegel. Foto: © Eva Schlegel Unten: Kapitelsaal St. Viktor Dom Xanten Foto: © museum.de oder Aluminiumschicht und ein Lack als Oxidationsschutz aufgetragen wird, ist ein Chromspiegel um ein Vielfaches widerstandsfähiger. Normale Spiegel können bei Temperaturschwankungen Verwitterungserscheinungen aufweisen, schwarze Flecken bekommen oder anlaufen. Ein chrombeschichteter Spiegel dagegen kann auch im Außenbereich oder in Umgebungen mit einer hohen Temperatur und Luftfeuchtigkeit installiert werden, da die Beschichtung korrosionsbeständig und sehr robust ist.

Ein weiterer Vorteil des Chromspiegels sind die vielen Weiterverarbeitungsmöglichkeiten. Sind bestimmte Sicherheitsvorschriften in der Ausstellungsgestaltung zu beachten, kann der Spiegel zu so genanntem Einscheibensicherheitsglas (ESG) oder Verbundsicherheitsglas (VSG) verarbeitet werden. Kommt es zu Glasbruch, kennen wir das Prinzip von ESG von Bushaltestellen: Das Glas splittert nicht, sondern zerfällt in Brocken, an denen man sich nicht schneiden kann. VSG ist uns als Autoscheibe aus dem Alltag bekannt. Es handelt sich dabei um zwei Gläser, die über eine Spezialfolie miteinander verbunden sind. Wird das Glas beschädigt, haften die Glassplitter an der Folie, so dass eine Verletzungsgefahr ausgeschlossen wird. Chromspiegel als VSG können daher als besonderes Designelement auch als Überkopfverglasung eingesetzt werden. Räume werden auf diese Weise optisch vergrößert und können besonders in Kombination mit einer entsprechenden Lichtinstallation für einen Wow-Effekt bei den Besuchern einer Ausstellung sorgen.

Chromspiegel eignen sich ebenfalls als Raumteiler oder als Wandverkleidung. Da sie durch Sand- oder Laserstrahlen bearbeitet werden können, lassen sich Botschaften, Logos oder erklärende Texte aufbringen. Auf diese Weise kann der Chromspiegel anstelle einer gewöhnlichen Infotafel für mehr Aufmerksamkeit und Interesse sorgen. In der Anbringung sind die Ausstellungsgestalter sehr flexibel: Der Chromspiegel lässt sich in einen Rahmen einfassen oder mit einem speziellen Kleber an der Wand platzieren.

Der Einsatz von farbigen Chromspiegeln kann in der modernen Ausstellungskonzeption ein extravagantes Highlight schaffen, dabei sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Ob bronzefarben, blau, grau oder silber – alle Chromspiegel sind gleich einfach zu verarbeiten und bedürfen keiner besonderen Wartung oder Pflege. Wie beim silberfarbenen Chromspiegel wird auch bei den farbigen Varianten eine Beschichtung auf die Glasoberfläche aufgebracht, die durch spezielle chemische Prozesse so gut haftet, dass sie nicht wieder zu entfernen ist und dauerhaft ihre Qualität und einen gleichmäßigen Glanz bewahrt.

Moderne Technologien eröffnen aber auch noch weitere Designoptionen: Neben blickdichten Chromspiegeln gibt es so genannte semi-transparente Spiegel. Die Funktionsweise basiert auf Mehrfachschichtsystemen, die durch optische Interferenzeffekte eine gelungene Mischung aus Spiegelung und Transmission hervorbringen. Damit haben Sie die Möglichkeit, Displays oder leuchtende Schriftzüge hinter Spiegeln zu verbergen, solange sie ausgeschaltet sind. Werden sie aktiviert, scheinen sie durch den Spiegel hindurch. Semi-transparente Spiegel lassen sich auf Wunsch auch mit Touch-Technologien kombinieren.

Sie sehen: Je nach Stimmung oder Botschaft, die im Rahmen einer Ausstellung

vermittelt werden soll, können Sie mit blickdichten und semi-transparenten Spiegeln oder gar Spionspiegeln arbeiten. Auf diese Weise lassen sich besonders eindrucksvolle Designwelten schaffen, die die Besucher in ihren Bann ziehen.

Sie sind neugierig geworden? Wir freuen uns, Sie bei der Verwirklichung Ihrer Vision zu unterstützen!

Pilkington Deutschland AG Hegestraße 360 45966 Gladbeck Tel. 02043-405 5366 marketingDE@nsg.com www.pilkington.de

Präsentieren Sie Ihr Kunstwerk in einem ausgezeichneten Kontext

Bereits zwei bedeutende Auszeichnungen hat die Pumpeninstallation des Deutschen Bergbau-Museums in Bochum erhalten: Für die Inszenierung der Ewigkeitsaufgabe, Grubenwasser aus früheren Bergbauschächten abzupumpen, wurde der begehbare Glaskubus mit dem ADC-Award in der Kategorie „Bronze” und mit dem Red Dot Design Award 2020 ausgezeichnet. Wir sind stolz, dass wir mit unserem Spezialglas Pilkington Mirropane ™ Chrome Spy einen Beitrag zu dieser Auszeichnung leisten konnten. Unsere Chromspiegel sind in unterschiedlichen Farben erhältlich und können durch ihre vielfältigen Verarbeitungsmöglichkeiten moderne Ausstellungskonzepte bereichern.

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