Sonderausgabe der
FACETTEN EINER KAISERSTADT
Abseits der Touristenpfade: 6 Kyōto-Geheimtipps
Kyōyasai & Tempelküche: Kyōtos pflanzliche Köstlichkeiten
Expo 2025: Interview mit dem Direktor des Deutschen Pavillons
UNSERE LEISTUNGEN
TEXTE
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Das Medienunternehmen News Digest veröffentlicht für die japanischen Gemeinden in Deutschland und England zweimal im Monat die Zeitschrift News Digest auf Japanisch. Um alle deutschsprachigen Japanfans zu versorgen, geben wir seit 2012 den JAPANDIGEST in Deutschland heraus. DOITSU NEWS DIGEST
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INHALT
OKTOBER 2024
Ehrwürdige Kaiserstadt, einstige Hauptstadt, Herzstück der Kultur und Traditionen Japans – Kyōto wird mit vielen Begriffen umschrieben. Und sie alle treffen zu: Denn die westjapanische Metropole zählt nicht nur zu den populärsten und meistbesuchten Destinationen der Welt, sondern hat auch zahlreiche Künste und Handwerke hervorgebracht, die bis heute ihresgleichen suchen. Es ist eine Stadt mit sagenhaften Sehenswürdigkeiten, aber auch mit diversen Problemen, die ihre Zukunft bedrohen. Wir wagen einen tieferen Blick in das Facettenreichtum Kyōtos, besuchen weniger bekannte Orte und gehen auf kulinarische Abenteuerreise. Außerdem: japanische Rezepte und spannende Events! Alle Artikel und mehr finden Sie online unter: www.japandigest.de
04 Auf Zeitreise DIE TAUSENDJÄHRIGE STADT
08 Gourmetreise durch Kyōto PFLANZLICHE KÖSTLICHKEITEN AUS DER KAISERSTADT
10 Interview mit dem Direktor des Deutschen Pavillons „DIE WELT AN EINEM ORT ERFAHREN“
14 Reisevokabular RESTAURANTBESUCH AUF JAPANISCH
16 Übertourismus und andere Sorgen KYŌTO IM WANDEL
18 Die Präfektur neu entdeckt 6 KYŌTO-GEHEIMTIPPS
22 Lecker & locker japanisch kochen KULINARISCH DURCH DEN HERBST
23 Eventkalender NOVEMBER BIS MAI
IMPRESSUM
Herausgeber: Doi tsu News Digest GmbH
Geschäftsführung: Mie Mori
Generaldirektion: Kei Okishima
Vertrieb: Takuya Ine
Redaktion: Diana Casanova, Miho Doi, Is abelle Kullat, Kei Okishima
@japandigest
Übersetzung: Diana Casanova, Isabelle Kullat
Beiträge: Diana Casanova, Isabelle Kullat, Maria-Laura Mitsuoka, Samira Rafiq, Matthias Reich, Yoko Rendel
Art Director: Mayuko Ishibashi
Grafikdesign: Mayuko Ishibashi, Kanako Amano Web: Ma saru Mito
Cover-Bild: Schreintore des Fushimi Inari-Schreins in Kyōto. | iStock.com/EvergreenPlanet
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AufZeitreise
DIE
TAUSENDJÄHRIGE STADT
Kyōto ist eines der beliebtesten Reiseziele der Welt und gewährt nicht nur einen Einblick in die Traditionen Japans, sondern auch in kulinarische Delikatessen und traumhafte Landschaften. Allein 2023 besuchten 75 Millionen Reisende die Stadt nahe dem legendären Biwa-See. Im Gegensatz zu Tōkyō, das erst in der EdoZeit bedeutsam wurde, blickt Kyōto auf eine tausendjährige Geschichte zurück. (Text: Maria-Laura Mitsuoka)
Mehr auf der Webseite: Kultur-Erbe > Geschichte
ie Geschichte Kyōtos beginnt in der Heian-Zeit (794-1185) unter dem Stadtnamen Heian-kyō, als Kaiser Kammu im Jahr 794 die Hauptstadt von Nara dorthin verlegte. Damit sollten in erster Linie der kaiserliche Hof politisch gestärkt und die Kontrolle über die Regierungsgeschäfte
zurückgewonnen werden, denn Nara war im Laufe der Zeit stark von buddhistischen Tempeln und deren Einfluss dominiert worden. Nichts blieb beim Bau von Heian-kyō dem Zufall überlassen, wollte man doch den Grundriss nach dem chinesischen Vorbild der Tang-Dynastie gestalten. So wurde die von malerischen
Bergketten umschlossene Stadt schachbrettartig angelegt, wobei der Daidairi , der kaiserliche Palast, im Zentrum stand. Dieses Stadtbild sollte die kosmische Harmonie widerspiegeln und gleichzeitig die Verwaltung effizienter machen. Mit dem Bau Heian-kyōs erreichte Japan einen neuen kulturellen Höhepunkt.
Holzschnitt von Utagawa Hiroshige (1852): Er zeigt eine Szene des Genji Monogatari, welches als der erste Roman der Welt bezeichnet wird.
Hofdame und Schriftstellerin Murasaki Shikibu im Ishiyama-Tempel in Ōtsu. Es heißt, dort begann sie 1004 die Arbeit am Genji Monogatari
Szenen des Genpei-Kriegs: Der Minamoto-Soldat Kumagai Naozane besiegt Taira no Atsumori in der Schlacht von Ichino-Tani 1184.
Es entwickelte sich eine höfische Hochkultur, in deren Rahmen bedeutende literarische Werke wie das Genji Monogatari von Murasaki Shikibu oder das Kopfkissenbuch von Sei Shōnagon entstanden. In der aristokratischen Gesellschaft florierten raffinierte Traditionen und Bräuche, die den Grundstein für Japans einzigartige Lebensart legten. So wurde die Kunst der Kalligrafie, die ursprünglich mit dem aus China stammenden Buddhismus eingeführt wurde, mit der Entwicklung von Kana-Schriftzeichen neu erfunden. Bei poetischen Veranstaltungen fanden außerdem die lyrischen Formen des Renga (Kettengedichte) und Waka (japanische Dichtkunst) ihren Ursprung. Auch die Teezeremonie sowie Spiele wie Kemari (eine Art Fußball) und Shōgi (japanisches Schach) erfreuten sich beim Adel großer Beliebtheit. Zeitgleich gedieh Heian-kyō zu einem wichtigen religiösen Zentrum und förderte den Bau von Tempeln und Schreinen wie dem Kiyomizu-dera und dem Heian-jingū.
Doch schon bald stand die kulturelle Hochblüte vor einem großen Hindernis, denn kriegerische Unruhen und politische Machtkämpfe schwächten den kaiserlichen Hof. Der Fujiwara-Clan, der durch eine geschickte Heiratspolitik die Kontrolle über die innerstaatlichen Angelegenheiten übernommen hatte, litt unter internen Konflikten, wodurch auch der Kaiser enorm an Einfluss verlor. Außerdem hatten kleinere Adelsfamilien in
der Zwischenzeit militärische Truppen aufgestellt, von denen der kaiserliche Hof zunehmend abhängig wurde. Einflussreiche Kriegerclans wie die Taira und die Minamoto nutzten diese Entwicklung, um ihre eigene politische Agenda zu verfolgen. Die Kämpfe zwischen den beiden Parteien gipfelten im Genpei-Krieg (1180-1185), aus dem der Minamoto-Clan siegreich hervorging. Mit der Gründung des Kamakura-Shōgunats unter Minamoto no Yoritomo 1192, wurde ein neues Zeitalter der Militärregierung eingeleitet. Heian-kyō blieb zwar weiterhin die kaiserliche Hauptstadt, in der der Kaiser eine repräsentative Rolle innehatte – die tatsächliche Regierungsgewalt lag jedoch beim Shōgunat in Kamakura.
Aus Kriegsasche wird Kunst
Bald stand Heian-kyō, das ab dem 11. Jahrhundert ausschließlich Kyōto („Hauptstadt“) genannt wurde, wieder im Fokus der Ereignisse: Denn mit der Kemmu-Restauration 1333 verlegte Kaiser Go-Daigo das politische Zentrum nach 140 Jahren eigenmächtig zurück in die Hauptstadt. Prominente Samurai wie Ashikaga Takauji und Nitta Yoshisada schlossen sich seiner Rebellion an, weil sie sich durch das Kamakura-Shōgunat benachteiligt fühlten. Die Pläne des Kaisers führten jedoch bald zu Spannungen mit Takauji, die 1336 in der Schlacht von Minatogawa gipfelten. Takauji, der
Sieger des Konflikts, errichtete das Ashikaga-Shōgunat im Kyōtoer Distrikt Muromachi und leitete eine zweite kulturelle Renaissance ein, die als Kitayama-Kultur bekannt wurde. Dazu zählten die Förderung des Nō-Theaters, der Teezeremonien und der Zen-Gärten sowie der Bau des Goldenen und Silbernen Pavillons. Mit dem Anbruch des 15. Jahrhunderts nahm die Geschichte Kyōtos erneut eine entscheidende Wendung, denn Erbstreitigkeiten im Ashikaga-Shōgunat und die Rivalität zwischen den Kriegerfamilien Hosokawa und Yamana destabilisierten die politische Lage. Diese Fehde kulminierte im Ōnin-Krieg (1467-1477), der große Teile der Stadt verwüstete und die turbulente Sengoku-Zeit (1467-1603) einläutete. Handel und Produktion kamen zum Stillstand, viele Menschen wurden obdachlos und verarmten. Die Adligen flohen in andere Landesteile, sodass sich die kulturellen Errungenschaften der Hauptstadt auch außerhalb verbreiteten. Das Zeitalter der Ashikaga endete 1573, als Ashikaga Yoshiaki vom Kriegsherren Oda Nobunaga aus Kyōto vertrieben wurde. Letzterer verfolgte das Ziel, Japan unter seine politische Herrschaft zu bringen und verlegte daher sein Hauptquartier von Gifu in die Burg Azuchi am Biwa-See, um Einfluss auf Kyōto ausüben zu können. Nach Nobunagas Tod 1582 setzte Toyotomi Hideyoshi sein Werk fort und errichtete in der Hauptstadt die Burg Momoyama, die schließlich der
Kaiser Go-Daigo nach einem Holzschnitt von Ogata Gekkō (1890). Nach der gescheiterten Rebellion floh er in die Yoshino-Berge bei Nara.
Der Goldene Pavillon, oder Kinkaku-ji, ist ein buddhistischer Tempel und Symbol der kulturellen Blütezeit des 14. Jahrhunderts.
Azuchi-Momoyama-Zeit (1568-1600) ihren Namen verlieh. Mit dem Aufstieg Nobunagas und Hideyoshis begann für Kyōto eine Phase des Wiederaufbaus und der Stabilisierung. Insbesondere Hideyoshi spielte eine entscheidende Rolle bei der Neuerfindung der Stadt und förderte den wirtschaftlichen Aufschwung. Unter seiner Leitung entstanden Prachtbauten wie die Burg Nijō, außerdem unterstützte er traditionelle Künste und Handwerke.
Ohne politische Macht
Als schließlich Tokugawa Ieyasu die Macht übernahm und 1603 den Sitz seines Shōgunats in Edo (dem heutigen Tōkyō) errichtete, verlor Kyōto offiziell seine politische Relevanz. Trotzdem spielte es weiterhin eine wichtige Rolle: Es blieb nicht nur Residenz des Kaisers, der eine symbolische und zeremonielle Funktion hatte, sondern erlebte in der Edo-Zeit (1603-1868) auch eine erneute Blütephase. Viele berühmte Landschaftsgärten, darunter der Steingarten des Ryōan-ji-Tempels, sowie die Produktion hochwertiger Seidenkimonos verhalfen Kyōto zu neuem Glanz. Auch im Bereich der Kunst war die Stadt landesweite Vorreiterin, denn das Kabuki-Theater und die Geishas genossen einen ikonischen Ruf. Kyōto blieb weiterhin das religiöse Herzstück und zog mit seinen bedeutenden Tempeln und Schreinen Pilgernde aus allen Teilen des Landes an.
Wie ganz Japan erlebte auch die Kaiserstadt während der Meiji-Zeit (18681912) tiefgreifende Veränderungen, da der Übergang in eine moderne Industrienation gleichzeitig die Macht des kaiserlichen Hofes wiederherstellte. Kaiser Meiji verlegte seine Residenz nach Tōkyō und ernannte die wirtschaftlich rasant wachsende Metropole zur neuen Hauptstadt. Kyōto wurde auf religiöser und kultureller Ebene zwar nach wie vor große Bedeutung beigemessen, doch der politische Einfluss war endgültig verloren. Mit der Eröffnung der ersten Eisenbahnlinie zwischen Kyōto und Ōsaka 1877 wurde die Stadt wirtschaftlich in das moderne Japan integriert. So konnte der traditionelle Handel in den globalen Markt einfließen. Die intensive Instandhaltung der kulturellen Stätten trug gleichzeitig zu einer ausgeprägten Identität und wachsenden Touristenzahlen bei. Mit der Gründung der Kaiserlichen Universität im Jahr 1897 wurde Kyōto auch zu einem wichtigen Zentrum für Bildung und Forschung. Der Ausbau der Infrastruktur führte zu Bevölkerungsanstieg sowie zur Erweiterung des Stadtgebiets.
Vom Zweiten Weltkrieg zur Gegenwart
Während des Zweiten Weltkriegs blieb Kyōto weitgehend von Bombenangriffen verschont, vor allem aufgrund seiner historischen Reichtümer und immensen
Eine moderne Metropole: Mit einer Bevölkerung von ca. 1,4 Millionen zählt Kyōto heute zu den zehn größten Städten Japans.
kulturellen Bedeutung. So schrieb der amerikanische Kriegsminister Henry L. Stimson 1945 in sein Tagebuch: „Wenn man diese Stadt als mögliches Ziel der Bombe mit einbezog, dann musste ein solcher Akt der Mutwilligkeit noch lange Zeit nach dem Krieg bei den Japanern eine solche Verbitterung hervorrufen, dass sie sich eher noch mit den Russen als mit uns abfinden würden.” Dennoch trug die Stadt zu den Kriegsanstrengungen bei, indem ihre Industrie Kriegsausrüstung und Munition herstellte, und viele Bürger:innen das Militär unterstützten. Nach dem Krieg profitierte Kyōto von der unbeschädigten Infrastruktur, was den Wiederaufbau der Region deutlich beschleunigte. Die Kaiserliche Universität spielte dabei eine bedeutende Rolle, denn sie förderte die wissenschaftliche Forschung und Entwicklung neuer Technologien, die dem ganzen Land zugute kamen. Neue Stadtteile entstanden, während gleichzeitig darauf geachtet wurde, dass die alten Traditionen im modernen Zeitalter nicht in Vergessenheit gerieten. Heute ist Kyōto eine lebendige Stadt mit einem harmonischen Zusammenspiel von moderner Entwicklung und traditionellem Erbe. Jährlich stattfindende Feste wie das Gion Matsuri und das Aoi Matsuri sind nach wie vor bedeutende religiöse Veranstaltungen, die tief in der Kultur der Stadt verwurzelt sind und einen Teil ihrer tausendjährigen Geschichte am Leben erhalten.
Das reine Aroma der Ume-Frucht
Spritzige Cocktails mit CHOYA
CHOYA ist eine echte Traditionsmarke Japans, die erstklassigen Umeshu aus hochwertigen Ume-Früchten nach einer einzigartigen Reifungsmethode produziert. The CHOYA Extra Years, eines von CHOYAs populärsten Produkten und ausschließlich für den ausländischen Markt hergestellt, wird auch vom japanischen, in Düsseldorf ansässigen Bartender Yuto Nagasawa empfohlen: Genießen Sie zu Hause originelle Cocktails nach japanischer Art, die nur das Beste aus dem Ume-Likör herausholen!
Fotos: © Marvin Schölich | Marsmonkey Photography
Was ist CHOYA?
CHOYA verwendet zu 100 % Ume-Früchte aus der japanischen Kishū-Region in der Präfektur Wakayama. Gemeinsam mit lokalen Landwirten arbeitet CHOYA an der Kultivierung der besten Böden für den Anbau und wählt ausschließlich Früchte mit hohem Reifegrad und einem raffinierten Aroma aus. Die Reifung (Selbstlagerung) erfolgt über ein Jahr in speziellen Tanks, geschützt von äußeren Einflüssen wie Licht, Wärme und Sauerstoff. Die Inhaltsstoffe aus dem Fruchtfleisch und den Kernen werden sorgfältig extrahiert, um die gesamte natürliche Geschmacksvielfalt und Aromen der saftig-süßsauren Ume-Früchte zu erhalten.
www.choya.co.jp/de
CHOYA Brandy Sour
• 30 ml The CHOYA Extra Years
• 30 ml Brandy
• 1 Zitrone
• Tonic Water
Die Zitrone in ein Glas mit Eis auspressen. The CHOYA Extra Years und Brandy zugeben, verrühren und den Cocktail mit Tonic Water aufgießen. Mit einem Zitronenschnitz servieren.
CHOYA Mule
• 45 ml The CHOYA Extra Years
• 15 ml Vodka
• 1 Limette
• Ginger Beer
Die Limette in ein Glas mit Eis auspressen. The CHOYA Extra Years und Vodka zugeben, verrühren und den Cocktail mit Ginger Beer aufgießen. Mit einem Limettenschnitz servieren.
Hideaway
Bartender Yuto Nagasawa gewann in Japan renommierte Cocktailwettbewerbe und schaffte es ins Finale der WORLD CLASS Bartender of the Year 2023-Awards. Beide hier vorgestellten CHOYA-Cocktails werden exklusiv in der angesagten Bar Hideaway angeboten.
Jahnstraße 6, 40215 Düsseldorf https://bar-hideaway.de
GourmetreisedurchKyōto
PFLANZLICHE KÖSTLICHKEITEN AUS DER KAISERSTADT
Während Vegetarier:innen und Veganer:innen in Japan auf einige Herausforderungen stoßen können, zeigt Kyōto, dass es möglich ist, eine pflanzliche Ernährung zu genießen, ohne auf Geschmack, Vielfalt und Kreativität zu verzichten. Die Stadt lädt dazu ein, die Geschichte und die grünen Schätze ihrer Küche zu entdecken. (Text: Isabelle Kullat)
Mehr auf der Webseite: Reisen > Essen
is ins 7. Jahrhundert aßen die Japaner:innen alle Arten von gejagten Tieren: Kühe, Schweine, Hirsche, Hühner, Pferde oder sogar Affen und Hunde. Doch mit dem Einfluss des Buddhismus, der die Wiedergeburt betont, veränderte sich auch die Esskultur. Im Jahr 675 erließ Kaiser
Tenmu ein Gesetz, das den Verzehr von Fleisch verbot und Säugetiere schützte. Folgende Kaiser:innen betonten die Idee der buddhistischen Lehre, dass das Töten falsch sei, und die der Reinheit aus dem Shintoismus, in der Blut und tote Körper als unrein gelten. Das Essen von Tieren wurde in logischer Konsequenz von
Teilen der Bevölkerung als unappetitlich stigmatisiert. Auch wenn die Vorschrift nicht immer von allen streng befolgt wurde (insbesondere von der wohlhabenden Aristokratie) und manche tierischen Produkte als Medikamente gehandelt wurden, ist der Fokus auf pflanzliche Erzeugnisse sowie Produkte aus dem Meer
bemerkenswert für die Geschichte. Erst mit der Regentschaft von Kaiser Meiji (1867-1912), der eine Industrienation aufbauen wollte, kam es zu einem Umdenken. Er strebte die Modernisierung des Landes nach westlichem Vorbild an und förderte den Konsum von Fleisch und Milchprodukten als Mittel zur Verbesserung der körperlichen Stärke der Bevölkerung. Dieser radikale Wandel in der Politik markiert auch den Beginn der heutigen vielfältigen japanischen Küche: Es erscheint nicht konträr, dass ein Tōfuoder Gemüse-Burger auch Fleisch enthalten kann. Warum sollte man Zutaten nicht kombinieren?
Pflanzliche Ernährung in Japan Laut Umfragen ernähren sich heutzutage rund 6 % der japanischen Bevölkerung vegetarisch oder vegan. Es gibt eine steigende Zahl an veganen Restaurants, die mit gutem Geschmack, den gesundheitlichen Vorteilen ihrer pflanzlichen Gerichte und einer ausgewogenen Ernährung werben. Das Marketing richtet sich damit nicht speziell an Vegetarier:innen oder Veganer:innen, sondern spricht Suchende der guten Küche an. Es ist nicht die bloße Tatsache, dass ein Gericht pflanzlich ist, die es zu etwas Besonderem macht; ebenso wenig wie der Einsatz tierischer Produkte automatisch guten Geschmack garantiert. Entscheidend sind die Form der Zubereitung und die Qualität der Zutaten – gerade darin glänzt Kyōto: Von allen Städten in der Kansai-Region ist die alte Kaiserstadt ein Paradies für alle, die Gemüse lieben!
Kyōto-Gemüse: Eine stolze Tradition
Die Region blickt auf eine lange und stolze Geschichte des lokalen Gemüseanbaus zurück. Eine Spezialität ist kyōyasai – das „Kyōto-Gemüse“, welches in ganz Japan
als renommierte Marke bekannt ist. Das Gemüse zeichnet sich durch hervorragende Qualität sowie einen hohen Nährstoffgehalt aus und soll laut Studien im Vergleich zu anderen Gemüsesorten reicher an Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen sein.
Doch welches Gemüse darf sich mit diesem Titel schmücken? Im Jahr 1974 begann die Regierung mit der Konservierung von kyōyasai-Saatgut. Damals definierte sie 37 Sorten als traditionelles Gemüse der Präfektur Kyōto. Zwei dieser Sorten (Kori-Daikon und Tojii-Kabu) sind heute ausgestorben. Um als „traditionelles Gemüse“ zu gelten, muss die Pflanze aus der Präfektur stammen und vor der Meiji-Zeit, also vor 1868, eingeführt worden sein – wobei grundsätzlich Pilze und Farne ausgenommen sind. Seit 1989 zertifizieren Behörden Gemüsesorten zusätzlich als Markenprodukt kyōyasai und arbeiteten mit Landwirtschafts- und Vertriebsverbänden zusammen, um den Absatz zu steigern. Zurzeit sind 31 Produkte im Verkauf mit einem rot-gelben Logo zertifiziert, das den Buchstaben „K“ repräsentiert. Bei der modernen Vermarktung gelten strengere Kriterien: Im Vergleich zu anderen lokalen Produktionsgebieten muss eine gewisse Originalität vorhanden sein. Außerdem müssen umweltfreundliche Anbaumethoden mit einem reduzierten Einsatz von chemischen Düngemitteln zum Einsatz kommen sowie die Produzenten eindeutig identifiziert werden. Es gibt Überschneidungen zu den traditionellen Gemüsesorten, doch unter dem Schirm der Marke werden beispielsweise auch zwei Meeresprodukte verkauft.
Kyōyasai kann insgesamt als das kulinarische Äquivalent eines guten Weins verstanden werden und wie dieser hat jede Sorte seine eigene Persönlichkeit.
Shōgoin-Daikon
Eine Rettichsorte, die ihren Ursprung in Shōgoin, einem Stadtteil von Kyōto, hat. Dieser Rettich ist besonders groß und rund.
Kamo-Nasu
Eine besondere Auberginensorte. Sie ist bekannt für ihre runde Form und ihren milden, süßen Geschmack.
Kujō-Negi
Buddhistische Tempelküche: shōjin ryōri
Ein bedeutender Bestandteil der pflanzlichen Ernährung in Kyōto ist die buddhistische Küche, bekannt als shōjin ryōri , die in vielen Tempeln der Stadt angeboten wird. Diese hat ihren Ursprung in der Mönchstradition und wird seit Jahrhunderten praktiziert. Die Mönche suchten eine Ernährungsform, die sich mit ihren spirituellen und ethischen Überzeugungen vereinbaren ließ. Shōjin ryōri betont Einfachheit, Harmonie und Respekt vor allen Lebensformen.
CHARAKTERISTIKA VON SHŌJIN RYŌRI
Immer vegetarisch, meistens vegan
Die Küche enthält traditionell keine tierischen Produkte, um den Prinzipien des Buddhismus zu entsprechen. In Neuinterpretationen können Eier und Milchprodukte enthalten sein.
Kein „scharfes“ Wurzelgemüse
Zwiebeln, Knoblauch oder Ähnliches sollen nicht verwendet werden, um die Balance der fünf Geschmäcker zu wahren und den Körper nicht zu erregen.
Saisonalität
Die Gerichte nutzen saisonale und regionale Zutaten, um die Verbindung zur Natur zu betonen.
Ausgewogenheit
Die Speisen sind ausgewogen in Nährstoffen und Geschmack (süß, salzig, sauer, bitter und herzhaft).
Eine spezielle Art der Frühlingszwiebel. Sie zeichnet sich durch ihren milden Geschmack aus.
Shishigatani-Kabocha
Diese Kürbissorte ist für ihre einzigartige Form und ihren besonders süßen, nussigen Geschmack bekannt.
Mibuna
Ein Blattgemüse, das im Stadtteil Mibu angebaut wird. Es hat einen leicht würzigen Geschmack und wird häufig in Salaten oder als Beilage verwendet.
Interview mit dem Direktor des Deutschen Pavillons
„DIE WELT AN EINEM ORT ERFAHREN“
Am 13. April 2025 öf fnet auf der „Trauminsel“ Yumeshima in der Bucht von Ōsaka die Expo 2025 ihre Pforten. 16 0 Nationen werden der internationalen Gemeinschaft in beeindruckend gestalteten Pavillons ihre Kultur, Geschichte, Kulinarik sowie ihre Visionen und Projekte für eine nachhaltige Zukunft präsentieren. Auch die deutsche Beteiligung wird ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit stehen: Wir haben mit Christopher Hecker, dem Direktor des Deutschen Pavillons, darüber gesprochen, worauf sich Gäste freuen dürfen und welchen wichtigen Beitrag die Expo für die Weltgemeinschaft leisten wird. (Text: Diana Casanova)
Mehr auf der Webseite: Reisen > Tourismus
Das vollständige Interview lesen Sie auf: www.japandigest.de
A Auf 3.500 m² und sechs zum Motto der „Kreislaufwirtschaft“ passenden Bauten verteilt, präsentiert sich Deutschland auf der Weltausstellung.
B Umrahmt von einem mächtigen, kreisrunden Holzbauwerk, umfasst das gesamte Expo-Gelände stolze 1,55 km².
C Das Ausstellungskonzept sowie das Unterhaltungs- und Bildungsangebot des Deutschen Pavillons basieren besonders auf Immersion und Edutainment.
Herr Hecker, was sind Ihre Aufgaben als Direktor des Deutschen Pavillons?
Die lassen sich in zwei Phasen unterteilen, die Vor- und Nachbereitungszeit sowie die Betriebszeit. Bei ersterem geht es darum, das Projekt zu managen und am Ende abzuwickeln, das Team zu führen sowie Aufgaben, die das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) an die Koelnmesse übertragen hat, durchzuführen. Ich sorge stellvertretend für das BMWK dafür, dass die Vorbereitungen funktionieren, damit wir den Deutschen Pavillon am 13. April erfolgreich eröffnen können. Während der Expo bin ich der erste Ansprechpartner, repräsentiere Deutschland sowie den Deutschen Pavillon und empfange Delegationen.
Das Konzept des Pavillons ist „Kreislaufwirtschaft“.
Wie würden
Sie ihn beschreiben?
Der Deutsche Pavillon wird ein Prototyp sein, der versucht, Technosphäre und Biosphäre miteinander zu verbinden. Das bedeutet, der Umwelt den Platz zu geben, sich zu entfalten, aber gleichzeitig den Menschen Raum zum Leben, und dadurch eine harmonische Symbiose zwischen beiden zu schaffen. Es wird der erste Pavillon sein, der von Grund auf nachhaltig gedacht ist. Jede Entscheidung, jede Materialität wird immer hinterfragt: „Ist das nachhaltig? Wie werden die Ressourcen am Ende genutzt?“ Ich denke, wir können stolz darauf sein, weil wir damit ein Leuchtturmprojekt setzen, wie nachhaltige Architektur und nachhaltiges Leben in der Zukunft aussehen können.
Was passiert nach der Expo mit dem Pavillon?
Die Büroräume des Backoffice bestehen aus einer gemieteten Stahlkonstruktion. Diese stand bis vor ein paar Monaten noch in Italien und ist jetzt auf dem Weg nach Japan, um dort errichtet zu werden. Nach der Expo wird alles wieder abgebaut und geht zur nächsten Veranstaltung. Das Holz wird in einer Standardbauweise verbaut, sodass es für andere Ausstellungen wiederverwendet werden kann. Die Pflanzen auf dem Pavillongelände
stammen von der Baumschule Ryokukou Garden in der Präfektur Ōsaka. Aktuell werden die Bäume darauf vorbereitet, Anfang nächsten Jahres auf unser Gelände umgepflanzt zu werden, wo sie weiter gedeihen und am Ende an die Baumschule zurückgehen. Man könnte sagen, der Garten des Pavillons dient während der Expo als Erweiterung der Baumschule.
Was wird Gäste vor Ort erwarten?
Eine Erfahrung, die sie lange nach dem Besuch begleiten wird. Wir legen einen starken Fokus auf Edutainment und immersive Räume. Das heißt, wir nehmen unsere Gäste auf eine emotionale Reise durch den Pavillon mit. Damit sie sich Gedanken darüber machen, wie eine nachhaltige Gesellschaft, nachhaltige Städte und nachhaltiges Wohnen aussehen können. Wir wollen ihnen auch zeigen, was Deutschland aktuell im Bereich Nachhaltigkeit unternimmt und welche Produkte den Ansatz der Kreislaufwirtschaft widerspiegeln.
Ein Raum wird sich um den Gast selbst drehen, wo er sich hinsetzen und darüber nachdenken kann, wie seine Rolle in dieser Zukunft aussieht. Die Zukunft wird ja nicht top down von der Regierung oder Unternehmen gestaltet, sondern von uns als Individuen. Jede Entscheidung, die wir in unserem Leben treffen, trägt einen kleinen Teil dazu bei, wie sich die Zukunft formt. Diese Mentalität wollen wir unseren Gästen mitgeben.
Die Delegation rund um Christopher Hecker (3. v. r.) und der Deutschen Generalkonsulin Melanie Saxinger (l.) feiert im April 2024 den Spatenstich des Deutschen Pavillons.
in die Suche nach Künstler:innen, die nächstes Jahr schon vor Ort sein werden, statt extra für das Rahmenprogramm welche nach Japan zu schicken. Das ist auch ein innovativer Ansatz, wie man Events nachhaltiger plant und umsetzt.
Welche Voraussetzungen müssen die Mitarbeitenden erfüllen?
tchen „Circular“
Im Garten werden sich die einzelnen Bundesländer vorstellen, auch im Rahmen von gesonderten „Bundesländerwochen“. So bekommen die Gäste mit, um es ein bisschen auf die Spitze zu treiben, dass Deutschland aus mehr besteht als nur Bayern. Es wird auch eine Hommage an den Deutschen Pavillon der Expo 1970 geben, als kleines „Easter Egg“ für die Gäste.
Weiterhin ist das Nachhaltigkeitskonzept in allen Bereichen des Pavillons auffindbar. Das Restaurant achtet sehr darauf, lokale Produkte einzukaufen und nachhaltig zu kochen, um neue Konzeptideen in der Gastronomie aufzuzeigen. Unsere Kulturagentur steckt sehr viel Energie
Es gab im Vorfeld strenge Auswahlkriterien, denn eine Expo ist kein Projekt, wo man sich mal eben ein paar Tage durchbeißt. Es sind sechs Monate Stress, jeden Tag passiert etwas anderes. Da kann man nur als Team rein- und wieder rausgehen. Wir brauchen Leute, die sich für die Expo und das Gastgeberland begeistern; die es verstehen, ihr Heimatland Deutschland zu vertreten, weil sie – besonders unsere sogenannten Pavilion Guides – die ersten Gesichter sind, die die Gäste sehen werden. Sie müssen mit Leidenschaft die deutsch-japanischen und internationalen Beziehungen pflegen. Gute Landes- und Sprachkenntnisse sind ein Vorteil, weil etwa 90 % der Gäste aus Japan kommen werden.
Die japanische Bevölkerung betrachtet die Expo laut Umfragen eher kritisch.
Die Expo ist eine Großveranstaltung und solche werden immer Konflikte in der Gesellschaft kreieren. Das sehen wir bei Olympia in Paris, das haben wir auch bei Olympia in Tōkyō gesehen. Wichtig zu verstehen ist, dass die Konstellation,
©Deutscher Expo-Pavillon
in der diese Expo ausgerichtet wird, zum allerersten Mal existiert. Die Kritik der Bevölkerung sollte man nicht links liegen lassen. Wir müssen Japan für die Ausrichtung der Expo großen Dank zollen, das Land lädt immerhin die ganze Welt zu sich ein. Und ja, das kostet viel Geld und Ressourcen – aber am Ende des Tages ist es ein Projekt, das einen optimistischen Blick in die Zukunft wagen und den Menschen zeigen soll: Wir können gemeinsam eine nachhaltige, kooperative Zukunft schaffen. Meiner Meinung nach ist dafür kein Preis zu hoch. Die Expo 1970 war vor der Eröffnung auch umstritten. Doch sie war bis dato die erste und größte Expo in Japan und Asien, und hat die japanische Gesellschaft nachhaltig geprägt. Leute in verschiedenen Führungspositionen, mit denen wir heute zusammenarbeiten, haben sie als Kinder besucht und dort ihren ersten Kontakt mit der internationalen Gemeinschaft gehabt
und gesehen, wie sich andere Länder präsentieren. Das, was diese Expo geschafft hat – ganze Generationen zu beeinflussen, weltoffen zu sein und internationale Beziehungen zu knüpfen –, bereiten wir gerade für nächstes Jahr vor. Keine Mühe sollte zu groß sein, unseren Kindern die Möglichkeit zu geben, so etwas zu erleben: Damit sie wissen, dass wir zusammenarbeiten können und Optimismus für die Zukunft besteht.
Welche Tipps geben Sie Gästen für einen optimalen Expo-Besuch?
Sie müssen viel Zeit mitbringen. Es sind 160 Nationen und 25 internationale Organisationen vertreten, es gibt also sehr viel zu sehen, zu essen und zu entdecken. Man kann die ganze Welt an einem Ort erfahren: Es ist herrlich, wenn man über das Expo-Gelände läuft und Leute aller Nationen beobachtet, die in ihrer Landessprache sprechen. Jeder Gast ist dazu eingeladen, sich mit unseren Guides
auszutauschen und natürlich die Pavillons zu erkunden. Man sollte auch für all die Fotos genug Speicherplatz auf dem Handy haben, denn die Expo wird sehr, sehr viele Leute beeindrucken.
PROFIL
Christopher Hecker ist der Pavillondirektor des Deutschen Pavillons auf der Expo 2025 in Ōsaka. Seit zwei Jahren führt er das Koelnmesse-Expo-Team und gestaltet aktiv die Umsetzung der deutschen Beteiligung. Als anerkannter JapanExperte verfügt er über umfassendes Wissen und Erfahrung über das Land und seine Kultur.
Japanisch in Deutschland genießen
Mehr auf der Webseite: Japan in Deutschland > Genuss
Strebt den besten Geschmack an: Hausgemachte Nudeln und frei von Zusatzstoffen!
Ramen108
Bahnhofstraße 9, Bayreuth 0921-756-390-29
Mo-So 17-24 Uhr
Lunch Do-So 11:30-14:30 Uhr www.ramen108.de
Japanische Küche in Bad Salzuflen
Unser Küchenchef Keisuke Irie serviert authentische japanische Küche. Genießen Sie Sushi, Sashimi und traditionelle Gerichte in gemütlicher Atmosphäre.
Japanisches Restaurant Akaiten
Mauerstraße 1, Bad Salzuflen 05222-534-435
Di, Mi, Fr, Sa, So: ab 17:30 / Mo, Do: Ruhetag www.hotel-lippischer-hof.de
DIE interkulturelle Brücke zwischen Deutschland und Japan!
Das Print- und Onlinemagazin JAPANDIGEST berichtet nahezu täglich über spannende Themen zu Japans Kultur, Geschichte, Gesellschaft, Sprache und Alltag. Wir versorgen Sie außerdem mit leckeren Rezepten und aktuellen Infos zu Events im deutschsprachigen Raum!
www.japandigest.de info@japandigest.de
Reisevokabular
RESTAURANTBESUCH AUF JAPANISCH
Viele Reisende möchten sich sprachlich auf die Japan-Reise einstimmen. Natürlich kann man sich nicht auf jedes Ereignis vorbereiten – es gibt aber Situationen, mit denen man rechnen kann. In diesem Artikel zeigt Ihnen Japanischlehrerin Samira Rafiq, wie man im Restaurant richtig bestellt und bezahlt sowie nach Inhaltsstoffen fragt, damit der Besuch zu einer großartigen Erfahrung wird. (Text: Samira Rafiq)
Mehr auf der Webseite: Alltag > Sprache
Vor allem in japanischen Großstädten erwartet Sie ein kulinarisches Angebot unglaublichen Ausmaßes. Je nachdem in welches Lokal man geht, kann das Erlebnis sehr unterschiedlich sein: Wenn es im Restaurant etwa sehr voll ist, muss man eventuell warten und seinen Namen in eine Liste eintragen, manchmal auch eine Nummer ziehen. Eine Gemeinsamkeit ist sicherlich, dass man nach dem Betreten mit einem freundlichen „Willkommen“ begrüßt wird. Generell wird vom Gast keine Begrüßung erwartet, aber mit einem Gruß passend zur Tageszeit machen Sie nichts falsch.
いらっしゃいませ。 Irasshaimase. Willkommen.
おはようございます。 Ohayō gozaimasu. Guten Morgen.
こんにちは。 Konnichiwa. Guten Tag.
こんばんは。 Konbanwa. Guten Abend.
Zunächst wird man nach der Anzahl der Gäste gefragt. Antworten kann man mit einem einfachen [Personenzahl] desu . Generell
ist es oft schwierig spontan Tische für mehr als vier Personen zu bekommen – falls Sie in einer größeren Gruppe reisen, ist eine Reservierung empfohlen. In der Regel werden Sie zum Tisch geführt. Es ist unüblich, sich ohne vorherige „Anmeldung“ an einen beliebigen Tisch zu setzen.
何名様ですか。
Nanmei-sama desu ka. Wie viele Personen sind Sie?
1人 hitori
2人 futari
3人 san-nin
4人 yo-nin
Eine Person
Zwei Personen
Drei Personen
Vier Personen
3人です。 San-nin desu. Wir sind drei Personen.
こちらへどうぞ。 Kochira e dōzo. Hier entlang bitte.
ご自由にどうぞ。 Go-jiyū ni dōzo.
Suchen Sie sich einen Tisch aus.
Das Bestellen
Am Tisch bekommen Sie die Speisekarte (メニュー, menyū) gereicht, die meist nur auf Japanisch ist. Gerade in Restaurantketten und Touristen-Hochburgen gibt es häufig eine englische Version. Typisch sind auch Speisekarten mit Fotos oder Plastik-Imitationen der Gerichte im Schaufenster. Wenn Sie bestellen möchten, drücken Sie entweder einen Knopf am Tisch, um das Personal zu rufen oder machen mit einem Winken oder freundlichem sumimasen auf sich aufmerksam.
すみません。
Sumimasen.
[…]をください。
[…] o kudasai.
[…]をお願いします。
[…] o onegai shimasu.
これをください。
Kore o kudasai.
コーヒーをください。
Kōhī o kudasai.
ラーメンをお願いします。
Entschuldigung / Verzeihung.
[…] bitte. / Ich hätte gerne […]
[…] bitte. / Ich hätte gerne […]
Das hier bitte.
Ich hätte gerne (einen) Kaffee.
Rāmen o onegai shimasu (Eine) Rāmen-Suppe bitte.
Nach Inhaltsstoffen fragen
Ein Restaurantbesuch in einem fremden Land kann vor allem für Menschen mit besonderen Essgewohnheiten und Unverträglichkeiten problematisch sein. Gerade in Japan ist es untypisch, nach Abwandlungen der Gerichte zu fragen. In größeren Lokalen sollten Allergieinformationen verfügbar sein, jedoch möglicherweise nur auf Japanisch. Wer sicherstellen will, dass keine Spuren eines bestimmten Allergens im Gericht vorhanden sind, der kann und sollte das Personal über die Allergie informieren. Möglicherweise wird man dann jedoch nicht bedient, da das Geschäft im Zweifelsfall ungern Verantwortung übernehmen möchte. Als Vegetarier:in bzw. Veganer:in ist es hilfreicher, direkt nach den Inhaltsstoffen zu fragen, die man nicht isst. Die Begriffe
Wichtige Allergene und Inhaltsstoffe
„vegetarisch“ (ベジタリアン, bejitarian) oder „vegan“ (ビーガン, bīgan) sind vielen Menschen in Japan nämlich nicht geläufig oder werden auf unterschiedliche Weise verstanden.
アレルギー表をいただけますか。
Arerugii-hyō o itadakemasu ka. Könnte ich die Allergieinformationen einsehen?
[…]アレルギーがあります。
[…] arerugii ga arimasu. Ich habe eine […]-Allergie.
[…] は入っていますか。
[…] wa haitte imasu ka. Ist (da) […] drin?
お肉は入っていますか。
O-niku wa haitte imasu ka. Ist (da) Fleisch drin?
生魚は入っていますか。
Nama-zakana wa haitte imasu ka. Ist (da) roher Fisch drin?
Bezahlen und Abschied
Nach dem Essen bezahlt man meist an der Kasse im Eingangsbereich, selten direkt am Tisch. Auch ist Trinkgeld unüblich; lassen Sie bitte kein Geld auf dem Tisch liegen! Das wird nur dazu führen, dass einer der Mitarbeitenden Ihnen hinterherläuft, da Sie etwas „vergessen“ haben. Nach dem Bezahlen bedankt sich das Personal für den Besuch, der Gast wiederum für das Essen.
お会計をお願いします。
O-kaikei o onegai shimasu. Die Rechnung bitte.
カードで。
Kādo de. (Ich bezahle) Mit Karte.
現金で。
Genkin de. (Ich bezahle) In bar.
美味しかったです。
Oishikatta desu. Es war lecker.
ありがとうございました。
Arigatō gozaimashita. Vielen Dank.
ごちそうさまでした。
Gochisōsama deshita. Danke für das Essen.
お肉 o-niku Fleisch
お魚 o-sakana Fisch
生魚 nama-zakana roher Fisch
小麦 komugi Weizen
グルテン guruten Gluten
大豆 daizu Soja
セロリー serorī Sellerie
卵 tamago Eier
ナッツ nattsu Nüsse
かに kani Krebstiere
貝 kai Muscheln
牛乳 gyūnyū Milch
ごま goma Sesam
きのこ kinoko Pilze
Übertourismus und andere Sorgen
KYŌTO IM WANDEL
Die Klagen der Touristen über die alte Kaiserstadt mehren sich deutlich – statt von den famosen Tempeln, Schreinen und historischen Gassen zu schwärmen, berichten sie von enormen Menschenmassen und zahlreichen Verboten. Die Unzufriedenheit beruht leider auf Gegenseitigkeit: Auch die Einheimischen ächzen unter den Touristenzahlen. Dabei hat die Stadt noch weitere Probleme, die sie bald in den Griff kriegen muss. (Text: Matthias Reich)
Mehr auf der Webseite: Reisen > Tourismus B
yōto mit seinen rund 1,5 Millionen Einwohnern ist wahrhaftig eine Stadt der Superlative: Paläste, Burgen, ca. 1.700 Tempel, fast 800 Schreine, 15 Welterbestätten und eine einzigartige Kultur – Kyōto kann mit vielen Pfunden wuchern, und der weltweite Bekanntheitsgrad sorgt quasi automatisch für hohe Touristenzahlen. 2019 besuchten 55 Millionen Menschen die Stadt, knapp 9 Millionen davon waren Ausländer:innen. 13 Millionen blieben über Nacht, während der Rest für einen Tagesausflug dort war. In den Jahren der Corona-Pandemie verschwanden ausländische Touristen quasi über Nacht fast vollständig aus dem Stadtbild. Doch die Reisefreude nach dem Ende der Pandemie, gepaart mit einem historisch schwachen Yen, sorgt 2024 für sich rasch erholende Zahlen. Allein im März zählte man fast 950.000 Übernachtungen in Kyōto, 60 % davon fielen auf Ausländer:innen.
DIE KEHRSEITE DER POPULARITÄT
Eigentlich sind das gute Nachrichten für die Stadtverwaltung. Denn diese ließ 2021 verlauten, dass Kyōto möglicherweise schon 2028 bankrottgehen könnte, sollte sich nicht schnell etwas ändern. Die finanziellen Sorgen sind nicht unberechtigt: So leistete sich die Kaiserstadt während der Hochwachstumsphase in den 1980ern zwei U-Bahnlinien, die jedoch nie die geplanten Fahrgastzahlen erreichten – stattdessen müssen die Strecken jährlich hochgradig subventioniert werden. Es mangelt an Kommunalsteuereinnahmen, da fast 10 % der Bevölkerung Geringverdienende bzw. nicht erwerbstätige Studierende sind. Gewinnbringende, steuerzahlende Industrieanlagen gibt es ebenfalls relativ wenige, und die zahllosen Tempel und Schreine sind allesamt von der sonst für die Verwaltung lukrativen Grundsteuer befreit. Mit anderen Worten: Kyōto kämpft seit langem mit klammen Kassen. Dass eine Stadt in Japan den Bankrott erklären und auf viele Freiheiten verzichten muss, wäre nicht das erste Mal – Yūbari auf der nördlichen Insel Hokkaidō ist ein prominentes Beispiel. Das „2028-Problem“ wurde zwar zu einer Zeit verkündet, als die Auslastung der
Unterkünfte Corona-bedingt bei unter 25 % lag und die Kommunalverwaltung viel Geld aufbringen musste, um die Gastronomie und das Hotelgewerbe am Leben zu erhalten. Doch die Touristenscharen bringen nicht nur Geld, sondern auch etliche Probleme mit. Dazu gehört die regelrechte Belästigung der berühmten Geishas und Maikos im traditionellen Viertel Gion, die Missachtung von Privatgrundstücken auf der Suche nach besonderen Fotomotiven, ein hoffnungslos überfüllter öffentlicher Nahverkehr rund um die Hauptattraktionen der Stadt und viele weitere Unannehmlichkeiten. Die sozialen Medien tragen maßgeblich zu dieser Entwicklung bei – viele Reisende kommen mit dem erklärten Ziel, das perfekte Foto des Goldenen Pavillons, des Fushimi Inari-Schreins oder von einer Maiko zu schießen. Natürlich sind nicht wenige enttäuscht, wenn ihnen das aufgrund der vielen anderen Touristen nicht gelingt.
MASSNAHMEN GEGEN DEN
Mittlerweile sind einige Seitengassen in Gion für Angereiste tabu. Eigens für Touristen eingerichtete Buslinien gehören wiederum zu den positiven Entwicklungen. Diese Busse halten nur an den bekanntesten Sehenswürdigkeiten und sind somit für die meisten Einheimischen unattraktiv, aber für Touristen äußerst praktisch.
All diese Maßnahmen sind Teil der Bemühungen um eine nachhaltige Stadtentwicklung, basierend auf drei Prinzipien: die Etablierung einer sogenannten „Touristenethik“ (also eine Sensibilisierung der Touristen); die bessere Verteilung der Menschenströme, zum Beispiel durch den „Crowd Simulator“, aber auch durch die Erhöhung des Bekanntheitsgrades von Kyōtos weniger frequentierten Orten; sowie die Förderung der Akzeptanz durch die Einheimischen. Denn spätestens seit 2021 weiß man: Ohne Touristen könnte es für die stolze Kaiserstadt finanziell schon bald sehr eng werden.
A Hochsaison im Herbst: An den beliebten Fotospots des Kinkaku-ji, bekannt als Goldener Pavillon, herrscht häufig großes Gedränge, das vielen Touristen negativ auffällt.
Um diesen Problemen entgegenzutreten, ließ sich Kyōtos Stadtverwaltung bereits einiges einfallen. So richtete man online einen sogenannten „Crowd Simulator“ ein, der berechnet, wann es wo und zu welcher Tageszeit wie voll werden wird. Leider, aber dennoch nachvollziehbar, zählen zu den Maßnahmen auch Verbote.
B Eine enge Straße, gesäumt von historischen Holzbauten, führt von Gion zum berühmten Kiyomizu-Tempel hoch. In Hochzeiten verstopften sie tausende Touristen.
C Als Reaktion auf das teils rücksichtslose und übergriffige Verhalten von Touristen wurden in Gion zahlreiche solcher Hinweis- und Verbotsschilder aufgestellt.
Die Präfektur neu entdeckt
6 KYŌTOGEHEIMTIPPS
1
OTAGI NENBUTSU-JI
Wo Religion auf Kunst trifft
ugegeben, so geheim sind unsere Tipps für die historische Kaiserstadt und gleichnamige Präfektur Kyōto nun auch wieder nicht. Aber anders als die berühmten und entsprechend sehr gut besuchten Sehenswürdigkeiten wie der Kiyomizu-Tempel, der Goldene Pavillon oder der Fushimi Inari-Schrein verirren sich an diese spannenden Orte (vergleichsweise) wenige Touristen. Entdecken wir die Region von einer etwas anderen Seite! (Text: Diana Casanova)
Kyōto ist weltberühmt für seine Tempel. Auf der Suche nach den versteckten Schätzen der Stadt sollten Sie sich in den Westen wagen: Der im 8. Jh. gegründete Otagi Nenbutsu-ji ist Heimat von 1.200 Steinstatuen, sogenannten rakan, den Schülern des Buddha. Was sie besonders macht, sind ihre kunstvollen Gesichter – keines gleicht dem anderen. Gefertigt wurden sie in den 80er und 90er Jahren vom Bildhauer und Mönch Nishimura Kōchō mithilfe hunderter Schüler und Freiwilliger. Jede Statue ist ein einzigartiges Kunstwerk und Ausdruck ihres Erschaffers.
iStock.com/Thananat
2
Mystische Power Spots
Diese verträumten Dörfer nördlich von Kyōto liegen am Fuße des Berges Kurama – der als Geburtsort der esoterischen Heilkunst Reiki gilt – und sind durch einen ca. 4 km langen Wanderweg miteinander verbunden. Dieser ist in zwei bis drei Stunden zu bewältigen. Die Hauptattraktion der bei Tagesausflüglern beliebten Region ist der Kurama-Tempel, ein wahrlich spiritueller Ort, dem die Kraft der Berge innewohnen soll. In Kibune angekommen, wartet als weiterer Höhepunkt der Kifune-Schrein und seine ikonische, mit roten Laternen gesäumte Steintreppe.
KYŌTO BOTANICAL GARDENS
Wundersame Pflanzenwelt
Gegründet im Jahre 1924, ist dieser Botanische Garten einer der ältesten Japans. Etwa 12.000 verschiedene Blumen- und Pflanzenarten werden hier der Öffentlichkeit präsentiert, darunter über 450 Kirschbäume, die im Frühling in voller Blüte stehen. Zu jeder Jahreszeit kann man sich an den üppigen grünen Gärten erfreuen und mehr über die vielfältige Flora Japans und der Welt lernen. Vom Hauptbahnhof aus ist der Botanische Garten in knapp 30 Minuten direkt mit der U-Bahn zu erreichen.
WAZUKA
Im Land des Tees
Vor allem berühmt für die hervorragende Teesorte Uji, baut das beschauliche Wazuka die Hälfte von Kyōtos jährlicher Grüntee-Produktion an, welche dort bereits seit 800 Jahren floriert. Im Frühling, wenn die Erntesaison beginnt, erstrahlen die kilometerweiten Teeplantagen der hügeligen Region in einem satten Grün. In Cafés können Reisende sich durch die regional produzierten Tee-Spezialitäten probieren oder in von Einheimischen betriebenen Farm Stay-Unterkünften übernachten. Einige Einrichtungen bieten Teepflücken und andere Aktivitäten für ausländische Touristen an.
iStock.com/yoko_ken_chan
AMANOHASHIDATE Über die Himmelsbrücke
Diese spektakuläre Küstenlandschaft zählt zu den nihon sankei, den „Drei schönsten Landschaften Japans“, deren unvergleichliche Atmosphäre schon von vielen japanischen Dichtern, Künstlern und Gelehrten in ihren Werken verewigt wurde. Amanohashidate, übersetzt „Himmelsbrücke“, liegt im Nordwesten der Präfektur und ist eine von tausenden Kiefern bedeckte natürliche Sandbank, die beide Seiten der Bucht von Miyazu verbindet. Zu jeder Jahreszeit bietet dieser Ort einzigartige Postkartenansichten, die man dank eines Sessellifts, welcher zum Freizeitpark Amanohashidate View Land führt, auch von oben einfangen kann.
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NAGAOKA
Beten für Weisheit & Erfolg
Der Nagaoka Tenmangu-Schrein in der Stadt Nagaokakyō (südlich vom Kyōtoer Stadtzentrum) ist dem japanischen Gelehrten und Poeten der Heian-Zeit, Sugawara no Michizane, gewidmet – weshalb ihn viele Schüler und Studierende besuchen, um für gute Prüfungsergebnisse und akademische Erfolge zu beten. Auf dem weitläufigen Gelände befinden sich zahlreiche idyllische Plätzchen, die zum Spazieren und Fotografieren einladen. Am berühmtesten ist der 200 m lange Weg am Eingang, der von über 150 Jahre alten Azaleen gesäumt ist. Ende April blühen sie in einem leuchtenden Rot.
Kushiro Shitsugen-Nationalpark
Der Osten Hokkaidōs ist von weitläufigen Feuchtgebieten geprägt. Die Kushiro-Marschen, Teil des Kushiro Shitsugen-Nationalparks, sind Japans größte Sumpflandschaft und entstanden, als sich das Meerwasser vor Tausenden von Jahren zurückzog und torfhaltige Sümpfe, zahlreiche Seen und den Kushiro-Fluss zurückließ A Auf Stelzen gebaute Wanderwege durchziehen die üppig-grüne Landschaft mit dem Fluss im Zentrum, der sich das ganze Jahr über wunderbar zum Kayak- und Kanufahren eignet B . Erfahrene lokale Guides führen die Reisenden auf eine eindrucksvolle Tour durch die Natur der Region und lassen sie die Einzigartigkeit dieser wertvollen Landschaft hautnah erleben. Kushiro ist vor allem als Heimat der Mandschurenkraniche berühmt: Noch vor etwa einem Jahrhundert galten diese majestätischen Vögel in Japan als ausgestorben, bevor rund 20 von ihnen in der Kushiro-Region wiederentdeckt wurden. Spezielle Futterstellen und intensive Schutzbemühungen führten zu einer stetigen Zunahme der Population –dennoch gelten sie bis heute als stark bedrohte Tierart. Der Winter ist die beste Zeit, um die seltenen Kraniche zu beobachten, wenn sie sich in Scharen um die Futterstellen (wie im Tsurui-Ito Tancho Sanctuary) sammeln und ihr charakteristisches rotes Haupt im starken Kontrast zum weißen Schnee steht C
Drei Regionen, drei Abenteuer
HOKKAIDŌS WILDE NATUR
Japans nördlichste Hauptinsel Hokkaidō ist für vieles bekannt – das indigene Volk der Ainu, der hochwertige Whisky, die ausgezeichneten Skigebiete, die Präfekturhauptstadt Sapporo mit ihren Nudelsuppen und Schneefestivals. Doch sind es die atemberaubenden Naturlandschaften und einzigartige Tierund Pflanzenwelt, die Reisenden noch lange Zeit in Erinnerung bleiben. Begeben Sie sich mit uns auf eine Entdeckungstour durch drei Nationalparks, wo Sie die raue Schönheit der Natur spüren und faszinierende Begegnungen machen.
Daisetsuzan-Nationalpark
Mit 2.200 km² ist der Daisetsuzan der zweitgrößte der 35 Nationalparks Japans. Auch Hokkaidōs höchster Berg, der Asahidake D , ragt mit 2.291 m aus der im Zentrum des Nationalparks stehenden Daisetsuzan-Vulkangruppe hervor. Das indigene Volk der Ainu E bezeichnet ihn als „Spielplatz der Götter“ – und diese atemberaubende Region kann wahrlich mit Landschaften prahlen, die göttlich erscheinen mögen. Im Herzen der Insel gelegen, besteht der Nationalpark aus unberührten Wäldern, ausgedehnten Sumpfgebieten, alpinen Landschaften sowie vielen Onsen-Resorts. Die Wanderwege sind für Reisende aller Erfahrungsstufen geeignet. Hier herrscht ein kurzer Sommer und ein ungewöhnlich langer Winter – schon Mitte September erreicht die berühmte Herbstlaubfärbung
ShitsugenNationalpark
ShiretokoNationalpark
DaisetsuzanNationalpark Hokkaidō
Kushiro ShitsugenNationalpark
ihren Höhepunkt! Einen besonderen Bewohner Hokkaidōs kann man im Herbst ebenfalls häufiger auf Nahrungssuche für den Winter antreffen: Der Nördliche Pfeifhase, auf Japanisch nakiusagi , verdankt diesen Namen seinen hohen Schreien, die wie ein Pfeifen klingen F . Es heißt, er soll während der Eiszeit aus Sibirien nach Hokkaidō gekommen sein. Als das Eis schmolz, konnte er nicht mehr zu seinen Verwandten zurückkehren und nistete sich stattdessen im höhergelegenen, felsigen Terrain ein. Die niedlichen Nagetiere werden nur 12 bis 18 cm groß und zeichnen sich durch ihre kurzen, runden Ohren aus. Rund um den Shikaribetsu-See hat man gute Chancen sie zwischen den Felsen zu entdecken – es braucht dennoch eine gute Portion Glück dafür.
Der Shiretoko-Nationalpark ist UNESCO-Welterbestätte und gilt als eine der unberührtesten Regionen Japans, weit abseits von Touristenpfaden. Er liegt am östlichsten Zipfel Hokkaidōs, auf der Shiretoko-Halbinsel, und verfügt damit nicht nur über spektakuläre Wald- und Seelandschaften, sondern auch über imposante Küstenstreifen, Treibeis und eine einzigartige Tierwelt. Wildvögel wie See- und Riesenadler sind vor allem im Winter auf Beutejagd, welche man – neben Walen und Delfinen – während einer Bootstour von den Ortschaften Rausu oder Utoro G startend aus sicherer Entfernung erblicken kann. Die ungeschlagene Nr. 1 der ikonischen Tierbewohner ist jedoch der Braunbär, oder higuma H Er ist das größte in Japan lebende Säugetier und besonders häufig im Osten Hokkaidōs anzutreffen. Lokale Reiseveranstalter bieten spezielle Bootstouren an, um die Bären in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten, ohne dabei in diesen einzudringen. Die meisten Touren finden von März bis Oktober statt. Wer zum ersten Mal Shiretoko besucht, kann mit einer Wanderung durch das Fünf-Seen-Gebiet I inmitten urzeitlicher Wälder starten, wo sich die Shiretoko-Gebirgskette in den kristallklaren Gewässern widerspiegelt. Anfänger nehmen den ca. 1,6 km langen erhöhten Holzweg, welcher an einem der Seen entlang läuft. Wer eine etwas größere Herausforderung sucht und dabei allen Gewässern einen Besuch abstatten möchte, startet auf der 3 km langen ebenen Route.
Lecker & locker japanisch kochen
KULINARISCH DURCH DEN HERBST
Der Herbst ist die perfekte Zeit, um saisonale Aromen in die Küche zu bringen. Lassen Sie sich von diesen klassischen japanischen Rezepten inspirieren, die an kühlen Tagen nicht nur den Gaumen verwöhnen, sondern auch von innen wärmen! (Text und Fotos: Yoko Rendel)
Mehr auf der Webseite: Japan in Deutschland > Rezepte
Japanische Kroketten KOROKKE MIT KARTOFFELN & HACKFLEISCH
8 Stück / Zubereitungszeit: 60 Min.
ZUTATEN
• 500 g mehligkochende Kartoffeln
• 100 g gemischtes Hackfleisch
• 50 g fein gehackte Zwiebel
ZUBEREITUNG
ZUTATEN
• 100 g Bratpaprika
• 6 Minitomaten
• Öl zum Braten
ZUBEREITUNG
• 1 TL Zucker
• ½ TL Steinsalz
• 1 Prise Pfeffer
• 3 EL Mehl
• 1 Ei
• 50 g Panko-Mehl
• Öl zum Frittieren
• 60 ml Worcestersauce
1 Kartoffeln schälen und vierteln. Anschließend in einem Topf mit Salzwasser weich kochen.
2 Wasser abgießen und Kartoffeln mit einer Gabel grob zerstampfen.
3 In einer tiefen Pfanne 1 EL Öl erhitzen und Zwiebeln glasig anbraten. Hackfleisch, Zucker, ½ TL Steinsalz und Pfeffer dazugeben und für 3-4 Minuten anbraten.
4 Anschließend den Herd ausschalten, die Kartoffelmasse dazugeben und mit dem Hackfleisch vermengen.
5 Aus der Masse 8 leicht geplättete Buletten formen. In einem Teller zuerst in Mehl, danach in verquirltem Ei, schließlich in Panko-Mehl rundum wälzen.
6 In einen Topf ca. 3 cm tief Öl geben und erhitzen. Bei 170 Grad je Seite 2 Minuten goldbraun frittieren. Auf Küchenpapier abtropfen lassen.
7 Mit Worcestersauce warm servieren. Dazu schmeckt ein Salat.
Würziges Bratgemüse
YAKIBITASHI
2 Portionen / Zubereitungszeit: 15 Min. + 30 Min. Marinierzeit
• 8-10 Chilifäden zum Garnieren
Für die Marinade:
• 1 TL gemahlene Kombu-Alge (in gut sortierten Asia-Supermärkten erhältlich)
• 1 EL Sojasauce
• 1 EL Wasser
• 1 TL geriebener Ingwer
• 1 EL Mirin
1 Bratpaprika und Tomaten gründlich waschen und abtupfen. Mit einem Messer mehrmals einschlitzen.
2 In einer Pfanne großzügig Öl erhitzen. Das Gemüse von allen Seiten für 1-2 Minuten anbraten.
3 In einer Schüssel alle Zutaten für die Marinade gut mischen.
4 Das noch warme Gemüse mit der Marinade mischen und anschließend im Kühlschrank für 30 Minuten ziehen lassen. Mit Chilifäden garnieren und warm oder kalt servieren.
Herbst- & Winter-Klassiker
VEGANER NABE-EINTOPF
2 Portionen / Zubereitungszeit: 60 Min.
ZUTATEN
Für die Dashi-Sauce:
• 3 getrocknete Shiitake-Pilze
Für die Dip-Sauce:
• 40 ml Sojasauce
• 10 cm Kombu-Alge (in gut sortierten Asia-Supermärkten erhältlich)
• 1 L Wasser
• Saft einer halben Zitrone
• Eine Prise Shichimi-Tōgarashi (alternativ Chili-Flocken)
ZUBEREITUNG
Für die Einlage:
• 100 g frische Shiitake-Pilze
• 200 g Chinakohl
• 200 g Mungobohnensprossen
• 50 g Karotte
• 3 Frühlingszwiebeln
• 200 g fester Tōfu
• 200 g vorgekochte Udon-Nudeln
1 Getrocknete Shiitake und Kombu-Alge in einem Topf mit 1 L Wasser für 30 Minuten ziehen lassen. Anschließend einmal aufkochen und Shiitake und Kombu herausnehmen. Den Herd ausschalten und beiseite stellen.
2 Chinakohl und Mungobohnensprossen waschen, ersteres in mundgerechte Stücke schneiden. Karotte schälen und in längliche Scheiben schneiden. Frühlingszwiebel in 3 cm lange Stücke, Tōfu in 3 cm große Würfel schneiden.
3 Gemüse, Tōfu und Udon in einem Topf dekorativ anrichten und mit der DashiSauce begießen. Erst mit Deckel langsam aufkochen, dann ohne Deckel bei mittlerer Hitze weiterköcheln lassen, bis das Gemüse gar ist.
4 Sojasauce, Zitronensaft und Shichimi-Tōgarashi zu einer Dip-Sauce mischen.
5 Den Topf in die Mitte des Tisches stellen. Dazu schmeckt eine kleine Portion Reis.
EVENTS 2024-25
Köln / 30. November bis 13. April
Ausstellung: TANAKA RYŌHEI www.museum-fuer-ostasiatische-kunst.de
Das Museum für Ostasiatische Kunst präsentiert die Werke des Künstlers Tanaka Ryōhei (1933-2019), dessen detaillierte Radierungen in Schwarzweiß und Farbe vor allem das ländliche Japan porträtieren.
Bundesweit / 26. Dezember bis 12. Januar
Yamato – The Drummers of Japan www.yamato-show.de
Das weltberühmte Taiko-Ensemble aus Japan wird in Hamburg, Dortmund und Stuttgart sowie vom 10. bis 22. Dezember in Zürich und Wien energiegeladene japanische Trommelkunst zum Besten geben.
Berlin / 9. Februar
Japanmarkt Berlin www.moijmomente.de
Der Kunst- und Kreativmarkt lädt zum Spaziergang zwischen zahlreichen Händlerständen mit einzigartigen Waren und japanischem Flair ein. Für das leibliche Wohl sorgt ein Angebot japanischer Snacks.
NOVEMBER BIS MAI
Mehr auf der Webseite: Aktuelles > Events
Berlin / bis 20. Dezember
Light and Flavor of Japan www.jdzb.de
Fotografien und digitale Exponate des Künstlerpaares Wim und Donata Wenders.
Bundesweit / ab 22. Februar
Kokubu – Drums of Japan Tour 2025 www.kokubu.eu
Japanische Künstler:innen geben Taiko-Konzerte in verschiedenen deutschen Städten.
Meerbusch / 27. April
5. Meerbuscher Kirschblütenfest www.meerbusch.de
Japanisches Frühlingsfest mit Info- und Snackständen, Workshops sowie Live-Programm.
Düsseldorf / 24. Mai
Japan-Tag Düsseldorf/NRW www.japantag-duesseldorf-nrw.de
Großes japanisches Kultur- und Begegnungsfest mit abendlichem Feuerwerk über dem Rhein.
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