GROOVE #102 - TECHNIK

Page 1

technik

NATIVE INSTRUMENTS KORE Universelle Sound-Plattform und Performance-Umgebung Seien wir im Zuge des neuen, schwarz-rot-geilen Post-WMDeutschlandbildes mal selbstbewusst, aber nicht frenetisch, stolz darauf, dass ein im Herzen der Bundeshauptstadt agierendes, mittelständisches Softwareunternehmen namens Native Instruments es geschafft hat, einer der Weltmarktführer im Bereich CPU-basierter Klangsoftware zu werden. Und weil allein der hauseigene Output an Synthesizern, Samplern und Effekten schon ausreicht, den Überblick über die Soundlibrary völlig zu verlieren, liefern die Berliner in einem genialen Rundumschlag auch noch eine Software/ControllerKombination hinterher, die sich anschickt, das große Heilsversprechen von der großen Library- und ParameterIntegration aller VST- und AU-Plug-Ins zu erfüllen. Plug-Ins aller Welt, vereinigt euch?! Wir probieren es aus. Text: Numinos Im Grunde lässt sich die Idee hinter Kore recht einfach beschreiben: Kore ist eine plattformübergreifende Hard- und Software-Verbundlösung, mit der sich sämtliche auf einem Rechner installierte VST- und AU-PlugIns steuern, zusammenfassen (layern) und deren Parameter und Presets verwalten lassen. Klingt einfach und ist es dank Kore auch. Trotzdem ist das Unterfangen, eine völlige Integration aller Sounderzeuger auf einer Rechnerplattform zu realisieren, nicht gerade trivial. So erfordert es auch einiges an Umdenken und Einarbeitung, um Kore vollständig in den eigenen Workflow einzubinden.

findet Kore über USB 2.0. Acht Buttons und acht berührungsempfindliche Endlosregler, die, mit 500 Steps pro Umdrehung, extrem fein parametrisiert sind, dienen dabei als Controller. Berührungsempfindliche Potis – sind nicht alle Potis berührungsempfindlich?! Nun, nicht mit der Mimosität wie bei Kore: Damit einer der Regler sich „angefasst fühlt“, genügt es bereits, leicht auf den Potikopf zu drücken und schon signalisiert ein roter Ring um den Regler, dass er „betouched“ wird. Dabei empfängt Kore die Bewegungen aller acht Potis gleichzeitig, was, wenn es dann unter den Fingern wildrot blinkt, ein bemerkenswertes optisches Feuerwerk ist. Ein in weiten Bereichen (bis auf das seitliche Betrachten) gut ablesbares, tiefrotes Display in der Mitte von Kore informiert über die Parameterzustände von Plug-Ins und visualisiert wesentliche Menüpunkte. Unter dem Display befinden sich vier Buttons zur Navigation in den Menüs. Rechts daneben ist ein Alpha-Dial platziert, darum reihen sich sechs Buttons, die mit BasisFunktionen belegt sind. Dazu zählt auch das Konfigurieren des Controllers selbst. Was auch dringend erforderlich ist, denn die Berührungsempfin dlichkeit der Potis beträgt im Auslieferungszustand 50 Prozent, was die Arbeit am Gerät unnötig nervös erscheinen lässt. 30 Prozent erwiesen sich hier als sehr angenehm. Die Buttons rund um das Alpha-Dial sind zwar ästhetisch hinreißend angeordnet, die Druckpunktsicherheit ist aber etwas schwammig. Sehr praktisch sind die drei Drehregler über dem Display, mit denen sich der Eingangs-, Ausgangs- und Kopfhörer-Pegel regeln lässt: Wenn Kore in Griffweite auf dem Arbeitstisch steht, ist es absolut komfortabel, hierdurch die Abhörlautstärken immer im Griff zu haben.

HARDWARE Die Kore-Hardware besteht aus einem pultförmigen, unglaublich eleganten Controller, der auch eine Audiowandler-Einheit (Stereo-In, Line-Out, PhonesOut) und eine Midi-Schnittstelle beherbergt. Den Anschluss zum Rechner

SOFTWARE Die Kore-Software gliedert sich einerseits in einen Standalone-Host, der es ermöglicht, beliebige VST- oder AU-Plug-Ins, zu spielen und zu bedienen, ohne eine Audiosequencer-Software laden zu müssen. Andererseits lässt

44


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
GROOVE #102 - TECHNIK by NAVAP - Issuu