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E i n e n recht eigenständigen Ansatz zum T h e m a D i g i t a l - D e e j a y i n g l i e f e r t d i e b i s l a n g w e i t g e hend durch die Fertigung von DJ - A c c e s s o i r e s i n E r s c h e i n u n g g e t r e t e n e c hi n es i s c h e Firma Zomo mit ihrer Audiointe r f a c e / C o n t r o l l e r - C o m b o M C - 1 0 0 0 a b . N e b e n de r N a vigation in Playlisten soll die sc h w a r z e B o x d i e S t e u e r u n g v o n P l a y - , C u e - u n d E f f e k t parametern von insgesamt vier D e c k s e r m ö g l i c h e n u n d d a b e i d a s A u d i o m a t e r i a l m i t 2 4 -Bit/96 kHz an den angeschloss e n e n M i s c h e r s e n d e n . F ü r e i n e n S t r a ß e n p r e i s v o n r u nd dreihundert Euro wäre das ke i n s c h l e c h t e r D e a l – w e n n a l l e s s o f u n k t i o n i e r t , w i e e s soll. Ob dem so ist, haben wir g e t e s t e t .
Z o m o
MC - 1 0 0 0 D J - M i d i - C o n t r o l l e r u nd A u d i o i n t e r f a c e
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chon mit seinen Maßen von 320 mal 66,5 mal 130 Millimetern (B/H/T) macht der MC1000 klar, wo er hin will: nämlich vor, hinter oder über einen Standard-12-Inch-Clubmixer, wo er dann als digitale Erweiterung fungiert. Die Idee dabei: Audiofiles mit der bevorzugten Digital-DJ-Software abfeuern und dabei die lieb gewonnene Klangregelung und Fader-Sektion des Analogmischers nutzen. Und damit alles schön aufgeräumt an einem Platz ist und die Kabellängen kurz gehalten werden, hat man ihm direkt noch ein Acht-Kanal-Audiointerface (vier StereoCinch-Outs) spendiert. Für die Installation am Mischpult hat Zomo drei verschiedene Mounting-Kits im Programm, die jeweils noch mal mit 39 Euro zu Buche schlagen. Nachdem die Treiber installiert sind und der Rechnerverbund via USB hergestellt ist, steht dem Kommando des MC-1000 über die bevorzugte DJ-Software nichts mehr im Wege. Bereits im Lieferumfang enthalten ist eine Volllizenz der LE Version von V i r t u a l D J . Deren grafische Benutzeroberfläche ist vielleicht nicht ganz so hübsch wie die eines ausgewachsenen T r a k t o r P r o s . Von ihren Grundfunktionen her dürfte sie aber für viele Szenarien bereits völlig ausreichend sein. Auf der Installations-CD findet sich aber auch ein Template für T r a k t o r . Unabhängig davon kann sich jeder, der will (oder muss), natürlich auch eine eigene Anpassung an die Software seiner Wahl bauen, da der MC-1000 alle seine Bedienvorgänge als Standard-CCInformationen an die Außenwelt übermittelt.
trollers durch und durch logisch und selbsterklärend angelegt. Beide Deckseiten sind identisch aufgebaut: Sie starten im Norden mit der Effektsteuerung, die aus vier Tastern und Potis besteht. Darunter folgen ein Pitch-Schalter, ein Loop-, FX-Select- und Filter-Drehregler. Den Abschluss nach unten bilden ein Play/Pause- sowie ein Sync- und drei CueTaster. Im Zentrum des MC-1000 residieren jeweils zwei Deck-Select-Schalter (A/B und C/D), zwei Load-Taster und – die einzigen Taster mit Doppelbelegung – zwei Knöpfe für die Navigation, das Umschalten der Playlist-Ansicht und das Setzen von Cue-In/-Out. Die Klangqualität steht der mechanischen Ausführung in nichts nach: Was die 24-Bit-DA-Wandler an die vier Line-Ausgänge schicken, klingt – eine entsprechende Qualität der durchgeschleusten Audiofiles vorausgesetzt – knackig und druckvoll. Dabei ist die ausgesendete Stromstärke so wohlbemessen, dass man die Gain-Regler des empfangenden Mischers ziemlich weit zurückregeln kann und damit eine komfortable Reserve hat, falls die verwendete DJ-Software über keinen Autogain verfügt. Im praktischen Einsatz hat man mit der Kombination des MC-1000 mit einem analogen Mischpult eine ganze Menge Hardware vor sich, was besonders für Traditionalisten, die eine natürliche Abscheu vor Kunststoff-Produkten und Doppelbelegungen haben, eine angenehme Arbeitsumgebung bilden sollte. Eher simpel gedacht ist allerdings die Pitch-Sektion: In Ermangelung eines Faders hat man hier eigentlich nur die Möglichkeit, auf Sync zu drücken und dann mit dem Pitch-Schalter nachzujustieren. Eine aufmerksame Kontrolle, ob in der Software der Wahl alle Beatgrids korrekt gesetzt sind, ist folglich oberste Pflicht vor jedem DJ-Set.
Fa z i t
Wer ungern auf die analoge Klangregelung seines bewährten Analogmixers verzichten will und ohnehin einem Aufbau Dass man sich besser eine Reisrolle echten Stück Hardware aus Stahl und Kupfer den Vorzug quer in den Mund schieben sollte, vor einem Plastikbrett gibt, der findet mit dem MC-1000 bevor man noch etwas Abfälliges ein ziemlich überzeugendes Arbeitsgerät. Verarbeitung, über „Made in China“ sagt, weiß Klangqualität und Layout können jedenfalls durchweg man, wenn man die Wirtschafts- überzeugen. In Anbetracht des ziemlich eigenständigen nachrichten verfolgt. Das bestätigt Ansatzes, der hier realisiert wurde, möchte ich die rudiauch der erste Blick auf den MC- mentäre Pitch-Sektion gar nicht mal negativ bewerten. 1000: Das Teil ist eine Wucht. Al- Denn der MC-1000 ist nun mal weniger als ultimatives lein warum die Anschlusssektion Beatjuggling-Werkzeug ausgelegt, sondern vielmehr als in einer Bucht auf der rechten Ge- eine solide, schnörkellose Abspielstation für Audiodateien häuseseite positioniert wurde und im Rechnerverbund. nicht auf der Rückseite, mochte Text: N u m i n o s sich mir nicht wirklich erschließen. Ansonsten ist das Layout des Con- UVP: 299 Euro / Straßenpreis: 299 Euro, Mounting-Kits (Stück): 39 Euro
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