GROOVE #125 - STUDIOBERICHT: Von Spar

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Technik

Von Spar Studiobericht

Sebastian Blume, Philipp Janzen, Phillip Tielsch, auf dem Monitor: Christopher Marquez

Foreigner heißt das vierte Album des Musikerkollektivs Von Spar, das aus Sebastian Blume, Jan Philipp Janzen, Philip Tielsch und Christopher Marquez besteht. Für die Platte haben die vier auch noch die verwinkeltste Ecke des – immer schon reichhaltigen – Stilarchivs ihrer Gruppe aufgesucht: In schwelgerischem Eklektizismus toben sie mit frischen Discogrooves, Fusion-Experimenten und Krautrock. Wir sind bei einem Studiobesuch den Einkaufszettel noch mal durchgegangen. Te x t N u m i no s

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F o t o s A l fre d J an s en

Dabei offenbarte dann schon der Blick in die Aufnahmekabine eine vorbildlich sparsame Lösung: Sie liegt nämlich genau in der Mitte zwischen der Regie Von Spars und der einer befreundeten Band. Zwei Scheiben an den gegenüberliegenden Seiten der Kabine machen den Raum für beide Bands vollständig nutzbar. Und da der Aufnahmeraum weitaus seltener genutzt wird als die Regie, kommt man sich hier so gut wie nie ins Gehege. Betritt man dann die Regie des Studios, wird sofort klar, dass Von Spar bekennende Analogfreunde sind: Die Klänge von Moog Voyager, Prodigy und Korg Polysix landen hier in den Vorverstärkern einer legendären Studer-Konsole, die von einem beachtlichen Arsenal analogen Outboards flankiert wird. Wobei ein Gerät nicht zum Studioinventar gehört, obgleich es für den Sound der aus dem Album herausstechenden Singleauskopplung „TrOOps“ entscheidend war: der Empirical Labs Fatso. Er stammte als Leih-

gabe von dem Produzenten Bertil Mark, der das komplette Album begleitet hat. Und besonders bei dem angesprochenen Track offenbart der Fatso seine unnachahmliche Kompressionssignatur: Spank eingeschaltet und den WarmthRegler auf Anschlag gedreht, klingt alles plötzlich zwingend, zusammengeschweißt und kompakt wie ein Sample von einer RaregroovePlatte. Als DAW kommt bei Von Spar Logic zum Einsatz, das im Wesentlichen mit Plug-ins von Waves, Soundtoys und Universal Audio unterstützt wird. Generell sehen die vier die Gewichtung zwischen Analog- und Digitaltechnik pragmatisch. „Es kommt auch immer darauf an, wo das klangliche Element, das man gerade bearbeitet, später im Mix platziert ist“, sagt Philip Tielsch. „Wenn das ein Overdub ist, der irgendwo ganz weit hinten im Mix steht, funktioniert das auch sehr gut mit Plug-ins. Wenn es jedoch ganz nackt im Vordergrund steht, hilft


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