Offenblatt 2022/02

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22.1.2022 3

Viele effektive Ideen einbringen!

Verkehrschef Thilo Becker zum Masterplan Verkehr/Stand der Dinge unter mitmachen.offenburg.de abrufbar Beim Masterplan Verkehr geht es voran. In der Sitzung des Verkehrsausschusses am Mittwoch wurden die Stadträte auf den aktuellen Stand gebracht. Das OFFENBLATT fragte bei Verkehrschef Thilo Becker nach. Thilo Becker: „Alle Menschen werden mobil bleiben.“ Foto: Lötsch

In welcher Phase befindet sich der Masterplan Verkehr OG 2035? Thilo Becker: Der Masterplanprozess hat in Phase I mit der Erarbeitung eines Zielkonzepts begonnen. Dieses wurde im Juni 2021 vom Gemeinderat als Grundlage für die folgenden Phasen beschlossen sowie der Öffentlichkeit vorgestellt, die sich gewinnbringend in einer Online-Beteiligung dazu eingebracht hatte. Phase II, die aktuell abgeschlossen wird, beschäftigt sich mit Chancen und Mängeln im Offenburger Verkehrssystem. Dazu fand eine umfassende Bürgerbeteiligung statt: In einer OnlineBeteiligung, bei sechs lokalen Foren sowie bei einem gesamtstädtischen Bürgerforum wurde nach den Erfahrungen und Meinungen der Offenburger*innen

gefragt sowie Eindrücke diskutiert. Was verbirgt sich hinter den lokalen Foren? Becker: Bei den lokalen Foren waren wir an sechs ganz unterschiedlichen Stellen wie dem Schulzentrum Nordwest oder dem Burgerwaldsee präsent. Dort kamen Passant*innen mit Vertreter*innen der Stadtverwaltung und der am Masterplan beteiligten Planungsbüros ins Gespräch. Die Erkenntnisse aus der Bürgerbeteiligung ergänzen die gutachterliche Mängel- und Chancenanalyse, die aktuell von den begleitenden Ingenieurbüros, der Planersocietät und der WVI GmbH erstellt wird. Was sind die nächsten Schritte? Becker: Es werden nun Maßnahmen und Szenarien für den Verkehr in Offenburg erarbeitet. Dabei sind viele effektive Ideen gefragt. Hilfreich wird das Verkehrsmodell sein, das von der WVI GmbH erarbeitet wird. Dort können die Auswirkungen der Maßnahmen in verschiedenen Szenarien geprüft werden. Insbesondere bezüglich der gesetzten Klimaschutzziele ist dies sehr relevant. Darauf aufbauend folgt in Phase IV die Erarbeitung eines konkreten Handlungskonzepts, einer Art Fahrplan für die Offen-

burger Verkehrsentwicklung bis 2035. Ende dieses Jahres soll der Masterplan beschlossen werden, dann geht es an die Umsetzung. Lassen sich schon konkrete Maßnahmen benennen? Becker: Es wurden bereits eine Vielzahl an konkreten Maßnahmenvorschlägen an uns herangetragen. Diese werden aktuell geprüft und fließen in Phase III ein. Die Vorschläge aus der Online-Beteiligung wie die Dokumentationen zu allen Beteiligungsformaten sind weiter unter mitmachen.offenburg.de abrufbar. Wie werden Klimaschutz und Verkehrswende berücksichtigt? Becker: Wie im Juli 2020 vom Gemeinderat beschlossen, wird der Masterplan Verkehr als Klimamobilitätsplan erstellt. Dabei handelt es sich um ein neues Planungsinstrument des Landes Baden-Württemberg mit dem Ziel, ambitionierte CO2-Einsparungen von 40 Prozent bis 2030 im Verkehr zu erreichen. Die Stadt Offenburg nimmt mit der Erstellung des neuen Plans landesweit eine Vorreiterrolle ein. Durch die Umsetzung als Klimamobilitätsplan sind besonders Maßnahmen, die zur Erreichung mehrerer Ziele beitragen und dabei hohes CO2-Einsparpotenzial haben, erforderlich.

Bisher gibt es kaum Fortschritte beim Klimaschutz im Verkehrssektor. Wie sollen die Ziele erreicht werden? Becker: Es wird viele Vorschläge zur Förderung des Fuß-, Rad- und Öffentlichen Verkehrs geben. Wir werden aber auch Maßnahmen diskutieren müssen, die auf den ersten Blick für Betroffene schmerzhaft sind und auf Unverständnis stoßen werden. Es ist aber besser, diese jetzt anzukündigen und früh umzusetzen, als später noch drastischer mit Maßnahmen einzugreifen. Angst ist völlig fehl am Platze. Ich verspreche, dass alle Menschen mobil bleiben werden und für ihre täglichen Wege sogar mehr Entscheidungsmöglichkeiten haben werden. Wie bewerten Sie den bisherigen Verlauf? Becker: Es freut mich, dass sich viele Bürger*innen in den bisherigen Phasen aktiv eingebracht haben. Hervorzuheben ist auch der Masterplan-Beirat, der mit Vertreter*innen der Schlüsselakteure im Bereich Mobilität und Verkehr in Offenburg sowie des Gemeinderats besetzt ist, wertvolle Hinweise liefert und so zum Projekterfolg beiträgt. Ich möchte alle Offenburger*innen dazu aufrufen, sich auch während der folgenden Phasen an diesem weitreichenden Projekt zu beteiligen.

Beleuchteter Radweg zwischen Elgersweier und Zunsweier?

Straßensperrung

Geht es nach der großen Mehrheit des Verkehrsausschusses, soll der Radweg zwischen Elgersweier und Zunsweier beleuchtet werden – anders, als es die Verwaltungsvorlage vorsah. Bürgermeister Oliver Martini verschob daher die Abstimmung und erklärte, die Vorlage überarbeiten zu lassen. Die Beleuchtung dient im Wesentlichen dem Komfort der Radfahrenden, führte Bernhard Mußler, Abteilungsleiter Straßen und Brücken, eingangs aus und verwies auf den Kriterienkatalog. Da dieser Radweg keine Engstellen

Aufgrund von Arbeiten der BN Netze an Versorgungsleitungen in Elgersweier muss die Kreuzwegstraße nach der Einmündung Hebelstraße bis zur Ortenaustraße gesperrt werden. Hier erfolgt eine Umleitung über die Ortenaustraße – Waldhornstraße – Hebelstraße, aus der anderen Richtung kommend wird über die Sportplatzstraße – Waldhornstraße – Ortenaustraße umgeleitet. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis 28. Januar andauern, vom 24. bis 26. Januar wird die Ortenaustraße halbseitig gesperrt sein.

oder Hindernisse aufweise, solle auf eine Beleuchtung aus Kostenund Naturschutzgründen verzichtet werden. Wobei es sich um eine Ermessensentscheidung der Gemeinde handele. In der Fraktionsrunde sprach sich Ingo Eisenbeiß (Grüne) für eine Beleuchtung aus. Es gebe auch ein subjektives Sicherheitsgefühl. Der Weg werde als Schulweg benutzt. Werner Maier (CDU) forderte eine gesamtstädtische Betrachtung. Angi Morstadt (FWO) erklärte, dass keine Angstfallen produziert werden dürften. Heinz

Hättig (SPD) vermisst konkrete Zahlenerhebungen. Die Vorlage sollte ergänzt werden. Silvano Zampolli (FDP) mahnte zur finanziellen Rückhaltung, Taras Maygutiak (AfD) tendierte ebenfalls zu einer Gesamtbetrachtung. Zunsweiers Ortsvorsteherin Monika Berger verwies auf den „hochfrequentierten Schulweg“ und den „Sicherheitsaspekt“. Die betroffenen Ortschaftsräte hätten den Antrag auf Beleuchtung gestellt. Martini gab zu bedenken, dass eine Radwegbeleuchtung nicht die Beleuchtung des Fahrrads ersetze.


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