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Von Zürich in die Welt

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Die Zauberflöte

Die Zauberflöte

Verehrtes Publikum, es gehört zu den Freuden langjähriger, regelmässiger Operngäste, junge Talente auf der Bühne heranwachsen zu sehen und mitunter sogar mitzuerleben, wie aus ihnen internationale Stars werden. Vielleicht erinnern Sie sich noch daran, als die junge Julie Fuchs vor zehn Jahren in unserer Alcina-Neuproduktion an der Seite von Cecilia Bartoli die kleine, aber feine Partie der Morgana sang und wie positiv sie damals mit ihrer technisch brillanten Stimme und ihrer jugendfrischen Emotionalität aufgefallen war. Wir haben in Zürich erlebt, wie Julie Fuchs über die Jahre hinweg mit charakterstarken Hauptrollen in Opern von Vivaldi, Rossini, Mozart und Monteverdi zu einer grossen Bühnenpersönlichkeit gereift ist. Das gilt in ähnlicher Weise auch für Benjamin Bernheim, der ab 2007, vom Konservatorium in Lausanne kommend, das Internationale Opernstudio in Zürich absolvierte, Mitglied des Ensembles wurde, behutsam und mit viel künstlerischer Umsicht seine Karriere startete, um dann vor ein paar Jahren umso schneller zu einem der gefragtesten Tenöre der Welt zu werden. Jetzt stehen Julie Fuchs und Benjamin Bernheim – mit internationalem Starglanz bestäubt – gemeinsam auf der Bühne des Opernhauses Zürich und sind Romeo und Julia. Die Französin Julie Fuchs und der in Paris geborene und in Genf aufgewachsene Benjamin Bernheim lieben das französische Repertoire und finden in Charles Gounods Roméo et Juliette, einem der schönsten Werke dieser Herkunft, zusammen. Gleich vier grosse Duette hält es für das Traum-Liebespaar bereit. Ins Bild vom hochbegabten jungen Künstler, der in der grossen Welt der Oper angekommen ist, passt auch Ted Huffman, der Regisseur dieser Neuproduktion. Als der New Yorker vor fünf Jahren mit Madama Butterfly am Opernhaus Zürich debütierte, galt er noch als Geheimtipp, inzwischen gehört er zu den international Arrivierten seiner Generation. Die Philharmonia Zürich wird in dieser Neuproduktion dirigiert von Roberto Forés Veses, der zum ersten Mal an unserem Haus zu Gast ist. Die Premiere am Ostermontag wird live auch auf ARTE zu sehen sein.

Während bei unserer nächsten Premiere junge Menschen den Laden schmeissen, wird unser Opernhaus-Magazin hundert. Nicht hundert Jahre alt, sondern die 100. Ausgabe erscheint mit diesem Heft. Eigentlich wäre dieses Jubiläum bei zehn Ausgaben pro Spielzeit schon zum Abschluss der vergangenen Saison fällig gewesen, aber Corona hat unseren Erscheinungsrhythmus durcheinandergeschüttelt. Gross feiern wollten wir diese runde Zahl nicht, aber auch nicht ganz ausser acht lassen. Deshalb haben wir uns eine goldene 100 auf dem Cover gegönnt und uns darüber hinaus ganz dem Geschehen auf der Bühne gewidmet, das wir wie immer mit Interviews, Porträts und Hintergrundinformationen für Sie aufbereitet haben.

Claus Spahn

MAG 100 / März 2023

Unser Titelbild zeigt Benjamin Bernheim, der den Roméo in unserer Neuinszenierung «Roméo et Juliette» singt.

(Foto Florian Kalotay)

Rebeca Olvera

Zwischenspiel

Der Podcast des Opernhauses

Im März stand sie gemeinsam mit Cecilia Bartoli als Clorinda in «La Cenerentola» auf der Bühne. Gleichzeitig war sie ein liebreizendes Waldvöglein im «Siegfried» unseres neuen «Ring des Nibelungen». Wagner und Rossini im gleichen Monat? Wie das zusammengeht? In welche Repertoirebereiche es ein Ensemblemitglied des Opernhauses Zürich sonst noch verschlägt, woher sie die Energie für ihre temperamentsprühende Bühnenpräsenz nimmt und über vieles andere mehr spricht die Sopranistin Rebeca Olvera mit Claus Spahn.

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