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Michael Beyer

Michael Beyer

Diese beiden Klavierauszugseiten zu Verdis «Simon Boccanegra» haben wir von Michael Beyer bekommen, dem Fernsehregisseur unserer «Roméo­et­Juliette»­Übertragung auf ARTE. Eine «Klaue» habe er, meint Michael Beyer entschuldigend zu seiner Handschrift. Aber sie ist hochpräzise und beschreibt einen komplexen Bildablauf, dem eine eigene künstlerische Qualität innewohnt. Die grossen schwarzen, umkreisten Nummern bezeichnen die jeweiligen Kameras im Parkett des Zuschauerraums. Die Positionen dafür wurden schon lange im Vorfeld bestimmt und die Karten der jeweiligen Sitze aus dem Verkauf genommen. Die Kameraleute haben Tabellen mit Nummern (blau) vor sich, worin alle Einstellungen aufgeführt sind. Die Nummern werden ihnen jeweils über eine Assistentin, die neben Beyer im Ü­Wagen sitzt und die Noten mitliest, per Funk übermittelt. «Fiesco Hüfte» bedeutet zum Beispiel, den Darsteller des Fiesco vom Kopf bis zur Hüfte zu filmen. Gemäss Beyer besteht die Kunst einer solchen Übertragung darin, Musik und Bewegung immer gleichzeitig im Blick zu haben und daraus ein organisches Ganzes zu formen.

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