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Zum Jubiläum „125 plus 1“ gönnen sich die Internationalen Maifestspiele Wiesbaden das Programmbuch in zwei ästhetisch ansprechenden Versionen.

Bunbury und die Schlacht am Mackie Creek

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TheaterDonner auf den Bühnen in Wiesbaden, Darmstadt und Mainz

Wenn die Pique Dame auf Bunbury und den Vater trifft, freut sich Lady Dada auf die Internationalen Maifestspiele. Ein Blick zu den Brettern der Region.

Blick nach Wiesbaden

Das Hessische Staatstheater der Landeshauptstadt wird bis 2024 von Intendant Uwe-Eric Laufenberg geleitet. Bis dahin legt der Chef sich noch mal tüchtig ins Zeug. Die Internationalen Maifestspiele 2022 prunken mit spannenden Eigen-Produktionen und GastspielSchmankerln. (vgl. KulTouren). Der Spieltisch als Laufsteg: Hausherr Laufenberg baut auf ein bravouröses Team, findet für Tschaikowskys „Pique Dame“ symbolträchtige Bilder, bietet aber auch sinnfreie Nackedeis. Albert Hornes Chor ist in Hochform. Das Staatsorchester spielt vorzüglich unter Gastdirigent Oleg Caetani, 1992 bis 1995 GMD am Haus. Jubel und anhaltender Beifall für die furiose Besetzung mit Titelheldin Romina Boscolo, Elena Bezgodkova, Silvia Hauer, Aron Cawley, Benjamin Russell, Erik Biegel. Goethes „Werther“ als feinsinnige Oper von Jules Massenets Oper ist in Ingo Kerkhofs Inszenierung, dirigiert von Peter Rundel, ein hervorragender Abend. Stimmliche Exzellenz bieten Anna El-Khashem und Fleuranne Brockway mit Ioan Hotea und Christopher Bolduc im Quartett. Von Daniela Kerck feinfühlig inszeniert, sorgt „die Schlacht am Mackie Creek“ (The Minutes) von Pulitzerpreisträger Tracy Letts für Gänsehautmomente.

Im Gemeinderat von Big Cherry fehlt ein Protokoll. Mr. Carp (Uwe Kraus) will es wissen, forscht und entlarvt die Lebenslüge. Lukas Schrenk, Jürg Wisbach, Lena Hilsdorf, Evelyn Faber, Benjamin Krämer-Jenster, Christoph Kohlbacher, Tobias Lutze, Matze Vogel, Martin Plass & Sophie Pompe sind ein grandioses Ensemble, werden lautstark gefeiert. Unbedingt ansehen! Oscar Wildes „Bunbury“, das geistreiche Vexierspiel mit den Identitäten, bringt in der Regie von Johannes Lepper ein wunderbares Wiedersehen mit Ingrid Domann, Publikumsliebling zu Leiningers Zeiten. Die Ladies haben die Hosen an. Snob Algernoon (Christoph Kohlbacher) kommt als Wilde-Lookalike barfuß bis zu Hals daher. Sein Pendant Matze Vogel ist ein hinreißender „Ernest“. Zum „Herr“lich auftrumpfenden Team gehören Evelyn Faber, Christina Tzatzaraki, Lina Habicht Christian Klischa und Dino Niethammer.

Die spanische Company „Kor´sia“ entführte mit „Igra“ (russisch „Spiel“) als sinnliche Hommage an Nijinskys „Jeux“ auf den Centercourt. Tennis als gelebte Verführung mit echten Schlägern, Bällen und Originalton heftiger Ballwechsel. Begeisterter Beifall. „Die Liebe zwischen den Geschlechtern ist ein Krieg“, so definiert Laura (Anne Lebinsky) ihre Sicht der Ehe mit dem psychisch

Ensemblemitglied Rainer Kühn als titelgebender „Vater“ in Evgeny Titovs Fassung von Strindbergs Stück ist ein zuweilen Mitleid erregendes Mannsbild von einem Rittmeister

„Für immer die Alpen“: Die Uraufführung von Benjamin Quaderers Stück über den Liechtensteiner Hochstapler Heinrich Kieber auf U17 in Mainz über die Bühne. labilen Rittmeister (Rainer Kühn) und sät Zweifel. Ist er wirklich Berthas (Maria Wördemann) Vater? Evgeny Titovs historisch gut recherchierte Fassung von August Strindbergs autobiografisch grundiertem Stück „Der Vater“ - Dramaturgie Wolfgang Behrens - wartet mit Nietzsche, Bachofen und Ishtar-Demeter-Aphrodite auf. Ingrid Domann, Peter Clós und Tobias Gondolf sind mit von der Partie im exzellenten Ensemble. Ausdauernder Beifall für einen Abend mit langem Nachhall. Blick nach Darmstadt

Intendant Karsten Wiegand und GMD Daniel Cohen sind gekommen, um zu bleiben. Der Vertrag des Hausherrn wurde „bis zum Ende der Spielzeit 2028/2029 ausgeweitet. Chefdirigent Daniel Cohen verpflichtet sich zunächst bis Sommer 2024“ gab Ministerin Angela Dorn bekannt. Bunbury, Klappe Zwo. Auch in Darmstadt geht die rasante Verwechslungskomödie „Ernst ist das Leben - Bunbury“ über die Bühne - fantasievoll inszeniert von Andreas Merz Raykow. Blick nach Mainz

„Dada war da, bevor Dada da war.“ Das wird in der neuen Bar zum Grünen Kakadu zünftig zelebriert mit „Fisches Nachtgesang“ von Maren Schwier. Am 27. April ist Lady Dada wieder da. „Der Fürst. Der Dieb. Die Daten“. Die Uraufführung von Benjamin Quaderers „Für immer die Alpen“ blickt in Kooperation mit dem TAK Theater Liechtenstein dem Hochstapler Heinrich Kieber hinter die Kulissen. Mit dem brillant aufspielenden Quartett Andrea Quirbach, Carlotta Hein, Julian von Hansemann, Thomas Beck hat Friederike Heller ein schräges Vergnügen inszeniert.

Text und Fotos: Gesine Werner

Foto links:

Fisches Nachtgesang: Die furiose Sopranistin Maren Schwier mischt als Lady Dada mit Stimmbandakrobatik vom feinsten die Beletage des Grünen Kakadus auf. Mit Riesenschnäuzer ist sie an der Bar ganz Mann. Ihre Figurine aus Schlemmers Triadischem Ballett bietet kieksend und schnalzend Schwitters „Ursonate“ als ganz große Oper. Am 27. April ist die Lady wieder dada im Grünen Kakadu.

Bärbel Maiberger irritiert und amüsiert 100-Wörter-Geschichten aus dem Leben

Dr. Lermann Verlag, Mainz 68 Seiten, Hardcover ISBN 978--92722-0-1 EUR 12,90 auch als E-Book erhältlich

100-Wörter-Geschichten: die literarische Kategorie führt zu einer kurzen und offenen Darstellung, die die Lesenden zum Mitdenken und Mitfühlen anregt und überraschend sein kann.

Es sind Geschichten aus dem alltäglichen Leben, aus Stadt und Land, von Jungen und Alten, aus Bereichen und Beobachtungen, die den Lesern und Leserinnen so ähnlich vielleicht schon zugestoßen sind und die sie nachvollziehen können. Bärbel Maiberger, geboren 1954 in Mühlacker/Enzkreis, lebt mit ihrer Familie in Bietigheim-Bissingen. Sprache und Literatur sind ihr Metier. Sie arbeitet als Trainerin für Deutsch als Fremdsprache. Als Autorin veröffentlichte sie Gedichtbände, Haiku und Aphorismen sowie besprochene CDs. 2008 erhielt sie den Sonderpreis beim Literaturwettbewerb Skulpturenweg Kaufbeuren für ihre Arbeit nach Skulpturen des Künstlers Rudi Endriß. Sie war Preisträgerin beim XIV. GedichtWettbewerb der Bibliothek deutschsprachiger Gedichte 2011 und ihr Gedicht wurde vertont. Zu beziehen durch den Buchhandel.

Bärbel Maiberger irritiert und amüsiert

100-Wörter-Geschichten aus dem Leben

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