Test gelungen

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Test gelungen NR. 41 (917) - 28.11.2020 - I.P. 27 JG | wöchentlich

Poste Italiane SpA - Versand im Postabonement - ges. Dekr. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1, Komma 1, CNS Bozen

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KOMMENTAR

Trübe Gewässer

06 SEPP LANER

Schon seit März schwimmen wir in trüben Gewässern. Im Sommer tauchten wir kurz auf und holten Luft. Als wir im Herbst wieder abtauchten, bekamen wir die Rechnung für das Luftholen präsentiert: die Gewässer waren noch trüber. Es war fast nichts mehr zu sehen. Keine Boje als Orientierungspunkt, keine Insel, kein Leuchtturm. Blind zogen wir durch die Tiefen. Die Aussichten, erneut auftauchen zu können, um etwas Licht und Klarheit zu schnappen, waren schlecht. Dann raffte sich der „Schwarm“ verzweifelt zusammen, riss gemeinsam ein Loch durch die Decke und holte sich die Kraft, um die letzten Kilometer durch die tristen Gewässer zu schaffen und dorthin zu kommen, wo es wieder Luft gibt und die Sicht klar wird. - In etwa so habe ich die Aktion „Südtirol testet“ empfunden. Die 3 Testtage und die nachfolgenden Tests ermöglichten es dem „Schwarm“, sich zu schützen, die Kontrolle wieder einigermaßen zurückzugewinnen und auf Kurs zu bleiben. Auf Kurs in Richtung Impfstoff, denn nur mit einem solchen wird es - hoffentlich bald - gelingen, die trüben Gewässer wirklich zu klären. Bis dahin muss der „Schwarm“ aber zusammenhalten, diszipliniert bleiben und in erster Linie auf die schwächsten „Mitschwimmer“ achten. Bricht der „Schwarm“ entlang der - hoffentlich - letzten Meile dieses langen Höllenritts auseinander, geht ihm die Kraft, die er nun getankt hat, langsam, aber sicher aus.

04 THEMA Vinschgau Große Teilnahme am Corona-Screening

06 GESELLSCHAFT Vinschgau Andreas Tappeiner tritt als Bezirkspräsident ab

09 LESERBRIEFE 10 Goldrain Mit der Ape ans Nordkap 11 Vinschgau Obstwirtschaft präsentiert Nachhaltigkeitsstrategie 12 Schlanders Der 6. Referent heißt Thomas Oberegelsbacher 14 Trafoi Neues Buch erschienen

34 18 Mals/Berlin/Wien Wie erleben Musiker die Coronakrise? 21 Schluderns Alles einstimmig

26 SPEZIAL Prad Hier wollen wir wohnen! 32 Vinschgau Lernen und arbeiten daheim

34 KULTUR Plaus Das erneuerte „Vinschger Welttheater“

38 SPORT

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INHALT

Vinschgau Dabei sein ist fast alles

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40 MARKT

DER VINSCHGER 41/20

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VINSCHGER THEMA

Noch ist der „Krieg“ nicht gewonnen Über 300 positive getestete Personen zwischen der Töll und dem Reschen wurden beim Corona-Screening „herausgefischt“. VINSCHGAU - Zu den größten Gefahren-

quellen bei der Verbreitung des Coronavirus gehören jene Personen, die zwar infiziert sind, aber keine Symptome haben und somit meistens gar nicht wissen, dass sie andere Personen, mit denen sie Kontakt haben, anstecken können. Mit dem Corona-Screening, das vom 20. bis zum 22. November in Südtirol durchgeführt wurde, ist es gelungen, landesweit 3.185 infizierte Personen „herauszufischen“ und zu isolieren. In den 16 Gemeinden von Partschins bis Graun wurden im genannten Dreitageszeitraum 322 Personen positiv getestet (siehe Tabelle). Im Gesundheitsbezirk Meran waren es insgesamt 949. Landesweit belief sich die Zahl der positiv Getesteten auf 3.185. Dass sich von der Zielgruppe von 350.000 Südtirolerinnen und Südtirolern an den drei Tagen über 343.000 freiwillig würden testen lassen, hatten wohl die wenigstens angenommen. Selbst das Land und der Sanitätsbetrieb hatten bei weitem nicht mit einer derart hohen Beteiligung gerechnet. „Unsere Erwartungen wurden weit übertroffen“, sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher nach dem Abschluss der dreitätigen Aktion „Südtirol testet“. Die Aktion wurde nach den 3 Tagen mit Tests in Apotheken sowie bei Hausärzten und Basiskinderärzten bis zum 25. November fortgesetzt. Am Abend des 24. November belief sich die Gesamtzahl der landesweit Getesteten bereits auf über 356.000.

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tests sei es gelungen, einen wichtigen Schritt gegen eine weitere Ausbreitung des Cornonavirus zu tun. Die Zahl der landesweit getesteten Personen, die sich allein an den drei Tagen an der Aktion beteiligten, belief sich auf 343.227. Das entspricht 61,9 Prozent der in Südtirol ansässigen Menschen. Der Prozentsatz der positiv Getesteten lag landesweit bei 0,9. Es war allgemein von einem höheren Prozentsatz ausgegangen worden. Bereits

bis zum vergangenen Montagabend wurde das Ziel von 350.000 Teilnehmenden mit fast 352.000 Getesteten übertroffen. Die Zahl der positiv auf das Virus getesteten Personen belief sich zu diesem Zeitpunkt auf 3.370. Wie Kompatscher nach dem dreitägigen Corona-Screening vor den Medien präzisierte, liege der Wert der gemeinsamen Aktion „Südtirol testet“ darin, die „Reproduktionszahl R von 1,5, wie wir sie letzthin in Südtirol hatten“, zu senken

Ergebnisse der Testtage vom 20. bis 22. November GETESTETE

DAVON POSITIV

593

5 (0,8 %)

Graun im Vinschgau (2.379 Ansässige)

1.548

16 (1,0 %)

Kastelbell-Tschars (2.321 Ansässige)

1.280

9 (0,7 %)

Laas (4.104 Ansässige)

2.403

35 (1,5 %)

Latsch (5.275 Ansässige)

3.490

39 (1,1 %)

Mals (5.316 Ansässige)

3.056

37 (1,2 %)

Martell (836 Ansässige)

555

4 (0,7 %)

Naturns (5.940 Ansässige)

4.131

44 (1,1 %)

Partschins (3.866 Ansässige)

2.478

28 (1,1 %)

452

3 (0,7 %)

Prad am Stilfserjoch (3.710 Ansässige)

2.009

25 (1,2 %)

Schlanders (6.301 Ansässige)

3.624

39 (1,1 %)

„Großer Verantwortungssinn“

Schluderns (1.843 Ansässige)

1.274

20 (1,6 %)

Kompatscher bescheinigte der Südtiroler Bevölkerung bereits unmittelbar nach dem Abschluss der 3 Testtage großen Bürger- und Verantwortungssinn. Dank der außerordentlich hohen Beteiligung an den flächendeckenden Antigen-Schnell-

Schnals (1.246 Ansässige)

811

7 (0,9 %)

Stilfs (1.169 Ansässige)

673

10 (1,5 %)

Taufers im Münstertal (970 Ansässige)

451

1 (0,2 %)

28.828

322

DER VINSCHGER 41/20

GEMEINDE Glurns (920 Ansässige)

Plaus (744 Ansässige)

GESAMT


VINSCHGER THEMA

Die „Teststation“ im Kulturhaus in Schlanders

und damit eine exponentielle Verbreitung des Virus zu verhindern. „Ergebnis nicht zunichte machen“ Um das „großartige Ergebnis“ der Aktion nicht zunichte zu machen, „braucht es weiterhin Disziplin.“ Das Ergebnis habe allen in Südtirol und vor allem dem Gesundheitswesen sehr viel gebracht, „nämlich die Kontrolle wieder zurückzubekommen und die Möglichkeit zu haben, schrittweise ab dem 30. November wieder öffnen zu können“, so Kompatscher. Kleinkindbetreuung, Kindergarten und Grundschule starteten bereits am 24. November wieder in Präsenz. Um das gemeinsam Erreichte nicht zu gefährden, „heißt es genau jetzt, besonders diszipliniert zu sein.“ Der Landeshauptmann, der Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes, Florian Zerzer, der „Südtirol testet“-Projektleiter Patrick Franzoni und weitere Verantwortungsträger riefen unisono dazu auf, „weiterhin die Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen zu beachten, also weiterhin Mund-Nasenschutz zu tragen, Abstand zu halten, häufig die Hände zu waschen, Treffen mit Menschen aus anderen Haushalten zu vermeiden und die Vorgaben der Verordnung einzuhalten.“ Dies gelte vor allem auch bei negativem Testergebnis. Riesenerfolg trotz technischer Pannen Im Rahmen der bisher in dieser Form einmaligen Testaktion in Südtirol kam es auch zu einigen technischen Pannen bzw. Problemen, vor allem im Zusammenhang mit der Mitteilung der Testergebnisse und Über-

mittlung der Daten. Im Großen und Ganzen darf man aber von einer vorbildhaften und einzigartigen Gemeinschaftsleistung aller Beteiligten sprechen. Den größten Part zum Gelingen der Massentests haben die Bürgerinnen und Bürger geleistet, die sich testen ließen. Mächtig ins Zeug gelegt haben sich neben dem Sanitätsbetrieb, dem Zivilschutz und den zuständigen Landesstellen auch die Gemeinden mit ihren Mitarbeiterteams, die Freiwilligen Feuerwehren, das Weiße Kreuz, die Ortspolizei, Ärzte und Pfleger, Apotheker und nicht zuletzt viele Freiwillige. Vor allem in kleineren Gemeinden war es keine leichte Herausforderung, die Standorte für die Durchführung der Tests entsprechend herzurichten und viele weitere logistische Vorbereitungen zu treffen.

dass sie Verantwortung für sich selber, aber auch für ihre Mitbürger übernehmen, und dass sie zusammenhalten können. „Die Abwicklung einer solchen Aktion bedarf eines guten Zusammenspiels und wäre sonst nicht zu schaffen gewesen. Besonders erfreut waren wir über die sofortige Bereitschaft von Euch allen, mitzuhelfen, Verantwortung zu übernehmen und die verschiedenen Arbeiten mitzutragen.“ Mit diesen Worten bedankten sich die Bürgermeisterin von Laas, Verena Tröger, und ihre Stellvertreterin Franziska Riedl bei allen, die bei der Aktion mitgeholfen haben, sowie auch bei der Bevölkerung, die zahlreich teilgenommen hat. Durch die große Disziplin und Umsicht aller konnten die Tests problemlos vor Ort durchgeführt werden. „Bleiben wir weiterhin vorsichtig und halten wir uns an die verschiedenen Sicherheits„Verantwortung übernommen“ und Hygienemaßnahmen. Dann werden wir Auch die Vinschger Gemeindeverwaltun- hoffentlich die derzeit schwierige Situation gen hatten die Bevölkerung vor der Aktion in den Griff bekommen“, so Verena Tröger und auch während der Testtage vollherzig und Franziska Riedl. zur Teilnahme aufgerufen. Nicht gefehlt haben dann auch die Dankesworte der Bür- „Negativtest ist kein Freipass“ germeisterinnen und Bürgermeister. Der Schludernser BM Heiko Hauser zum BeiDie Beteiligung an den Massentests, das spiel teilte über Facebook mit, dass er sich „Herausfischen“ von vielen Infizierten, die eine Teilnehmerzahl von rund 1.300 nie und keine Symptome haben, und die Tendenz, nimmer erwartet hätte. „Wenn man dann wonach der Druck auf die Krankenhäuser noch die ca. 300 Personen dazu rechnet, die langsam abflaut, haben zwar allgemein für in den letzten drei Monaten positiv oder in etwas Erleichterung gesorgt, doch die Zeit Quarantäne waren, dann kann man sagen, für eine euphorische Stimmung ist wohl dass 1.600 Schludernser Bürgerinnen und noch lange nicht gekommen. Vor allem Bürger getestet wurden“, so Hauser. Das sei auch Personen, deren Testergebnis negativ eine „wirklich gewaltige Anzahl.“ Bewältigt war, dürfen sich jetzt keinesfalls in Sicherwerden konnte die „Herkulesaufgabe“ nur, heit wiegen, denn ein „Negativtest ist kein weil man auf viele Menschen zurückgreifen Freipass“, wie es Franzoni auf den Punkt konnte. Die Schludernser hätten gezeigt, brachte. SEPP DER VINSCHGER 41/20

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

Nach der Beendigung seiner Tätigkeit als Bürgermeister von Laas tritt Andreas Tappeiner in Kürze auch als Präsident der Bezirksgemeinschaft Vinschgau ab.

„Wir übergeben keine größeren Baustellen“ Andreas Tappeiner tritt auch als Bezirkspräsident ab. Zwischen Zusammenarbeit und „gesundem“ Kirchturmdenken. VINSCHGAU - Läuft alles planmäßig - was derzeit aufgrund der Covid 19-Situation nie garantiert werden kann - wird Mitte Dezember der Ausschuss der Bezirksgemeinschaft Vinschgau neu bestellt. Bis dahin bleibt noch Andreas Tappeiner als Präsident im Amt. Im Interview mit dem der Vinschger zieht er eine positive Bilanz der vergangenen 10 Jahre, verweist aber auch auf große Herausforderungen, die auf den neuen Bezirksrat und den neuen Ausschuss warten. der Vinschger: Herr Andreas Tappeier, Sie waren von 2003 bis zum 22. September 2020 Bürgermeister von Laas und stehen seit dem Herbst 2010 auch der Bezirksgemeinschaft Vinschgau als Präsident vor. Sie haben dieses Amt noch bis zur Neuwahl des Ausschusses inne. Mit welchen Gefühlen treten Sie von der aktiven politischen Bühne ab? ANDREAS TAPPEINER: Alles in allem mit

einem beruhigenden Gefühl. Abgesehen von der Covid 19-Situation und den damit verbundenen Schwierigkeiten und Problemen, die uns alle belasten, ist es uns in den vergangenen 10 Jahren auf Bezirksebene gelungen, etliche Anliegen weiter-

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DER VINSCHGER 41/20

zubringen und auf Bedürfnisse der ganzen Gesellschaft mit gezielten Maßnahmen zu reagieren. Wir müssen den neuen Verantwortungsträgern in diesem Sinn keine großen Baustellen übergeben.

Anlage nach Glurns geleitet und dort gereinigt werden. Ein wichtiger Schritt war neben stetigen technischen Anpassungen auch die Übernahme der kleinen Klärwerke in Matsch, Schnals und Sulden. Um in Zukunft auch das Abwasser aus Sulden in Was hat die Verwaltung der Bezirks- der Kläranlage in Prad reinigen zu können, gemeinschaft in den vergangenen wird die dortige Anlage ausgebaut. Der 10 Jahren im Bereich des Radwege- nächste Schritt ist die Errichtung des Hauptnetzes auf den Weg gebracht? sammlerteilstückes in Prad und im folgenWir sind dem großen Ziel, eine durch- den Jahr wird es darum gehen, die Finanziegehende, von der Straße und der Bahn rung des Hauptsammlers von Sulden nach losgelöste Radwegtrasse im Vinschgau zu Prad auf die Beine zu stellen. errichten, sehr nahegekommen. Ein konkretes Beispiel ist etwa die Entflechtung Ist der Vinschgau somit in punkto Abdes Mischverkehrs entlang des Abschnittes wasserentsorgung gut aufgestellt? Laas-Tschengls und entlang weiterer TeilJa, das kann man sagen. Dank der moderstücke in Latsch und Kastelbell. Mit dem nen technischen Ausstattung der Anlagen ersten Baulos des neuen Radwegabschnittes und des Einsatzes unseres motivierten in Göflan wurde erst kürzlich begonnen. Fachpersonals beläuft sich der WirkungsEs wird zunächst das Teilstück von der grad der Kläranlagen mittlerweile auf rund Etschbrücke in Richtung Latsch gebaut und 98 Prozent. Es werden jährlich ca. 5,2 Milspäter das Teilstück westlich der Brücke. lionen Kubikmeter an Abwasser gereinigt, rund 0,5 Millionen davon stammen aus Was hat sich im Bereich Abwasser der Gemeinde Val Müstair. Im Vinschgau getan? werden 95 Prozent aller Abwässer in KlärAuch in diesem Bereich ist viel geschehen. anlagen gereinigt. Die restlichen 5 Prozent Ich erinnere etwa an die Zusammenarbeit betreffen im Wesentlichen abgelegene mit der Gemeinde Val Müstair, deren Ab- Berghöfe und Weiler, wo es Sickergruben wässer seit dem Frühjahr 2014 zu unserer gibt.


VINSCHGER GESELLSCHAFT Wie steht der Vinschgau in Bezug auf die Abfallbewirtschaftung da?

Der landesweiten Vorreiterrolle, die der Vinschgau im Bereich der Abfallbewirtschaftung schon seit Jahrzehnten einnimmt, sind wir als Bezirk auch in den vergangenen 10 Jahren gerecht geworden. Ich erinnere etwa an die Schließung der Deponie in Glurns und an den Hand in Hand damit eingeführten Transport des Restmülls zur Verbrennung nach Bozen. Eine drastische Erhöhung der Müllgebühren, wie sie von vielen befürchtet wurde, blieb aus. Nicht zu vergessen sind auch der Bau der Umladestation in Glurns sowie die letzte Ausbauphase des dortigen Wertstoffzentrums. Wir haben in den vergangenen Jahren rund 8,4 Mio. Euro in dieses Vorhaben investiert.

sozialer Kontakte für ältere Menschen in peripheren Gegenden des Vinschgaus. Gibt es auch Aufholbedarf im Bereich der sozialen Strukturen?

In der Struktur in Latsch wird derzeit der Bereich „Biologischer Gartenbau“ um- und ausgebaut. Ein viel größeres Vorhaben ist der dringende Umbau bzw. die bauliche Neugestaltung der Werkstätte für Menschen mit geistiger und/oder körperlicher Beeinträchtigung in Prad. Es gibt zwar schon ein Gesamtkonzept, aber dieses befindet sich zwecks der Finanzierung in der „politischen Warteschleife“ in Bozen. Um das Konzept umzusetzen, bräuchte es mehrere Millionen Euro.

einende Element zwar weg, aber es kam zu neuen Formen der Zusammenarbeit und des Zusammenschauens. Ein gewisses Maß an „gesundem“ Kirchturmdenken ist nach wie vor da, aber das ist im Sinne der Autonomie der Gemeinden auch nicht schlimm, im Gegenteil. Sie haben zu Beginn Ihrer Amtszeit die regelmäßigen BürgermeisterTreffen eingeführt. Hat sich dieses Modell bewährt?

Diese Treffen, die in der Regel einmal im Monat stattgefunden haben und die mittlerweile mit den neuen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern über Videozuschaltung fortgesetzt werden, waren und sind in mehrfacher Hinsicht sehr hilfreich. Wie schwer wirkt sich die Corona-Kri- Abgesehen davon, dass man viel voneinanWie hat sich die Wertstoffsammlung se, mit der wir jetzt schon seit rund der lernen kann, wenn man sich regelmäßig 9 Monaten konfrontiert sind, auf die austauscht, dienen diese Treffen auch zur entwickelt? Sehr gut. Es ist mittlerweile so, dass das Sozialdienste und auf die Nutznießer Bewältigung gemeinsamer Anliegen und Gesamtgewicht der Wertstoffe, die jährlich dieser Dienste aus? Aufgaben. Das aktuellste Beispiel ist die abgegeben werden, jenes des Restmülls Weil wir die Dienste wiederholt her- derzeitige Covid 19-Krise. Auch in diesem übertrifft. unter-, hinauf- und wieder herunterfahren Bereich können die Verwaltungen der 13 mussten und müssen, ergab und ergibt Gemeinden vom gegenseitigen Austausch Aber eine getrennte Biomüllsamm- sich noch immer eine Situation, die für und von gegenseitigen Hilfestellungen lung im Obervinschgau gibt es noch alle Beteiligten sehr aufreibend ist, für zum Wohl der gesamten Bevölkerung immer nicht. die Nutzer der Dienste ebenso, wie für profitieren. Das ist wahr. In Laas wurde zwar ein das Mitarbeiterteam, das sie durchführt. Bringsystem eingeführt, aber in allen Trotz allem konnten wir die wichtigsten Was ist Ihnen während Ihrer Zeit als anderen Gemeinden im Obervinschgau Grunddienste immer aufrechterhalten. Bezirkspräsident nicht gelungen? gibt es noch keine getrennte Biomüll- Ein Dank gilt hier allen Mitarbeitern und Es gibt eigentlich keine Vorhaben oder sammlung. Es wird nun eine der Aufgaben Mitarbeiterinnen für ihren Einsatz und ihr Projekte, die nicht angegangen wurden. der neuen Bezirksverwaltung sein, im Durchhaltevermögen. Gehapert hat es manchmal allerdings bei Obervinschgau eine Biomüllsammlung der Geschwindigkeit der Umsetzung. Den einzuführen, wobei daran gedacht wird, Ist der Weiterbestand des Kranken- Abwasserhauptsammler Sulden-Prad zum den Biomüll der Betriebe regelmäßig ab- hauses Schlanders endgültig ge- Beispiel hätte ich noch gerne in der Bauphase erlebt, aber diese Verzögerung ist zuholen und zur Vergärungsanlage nach sichert? Als Krankenhaus-Standort sah ich den auf die Finanzierungsfrage zurückzuführen. Lana zu bringen. Vinschgau bzw. Schlanders nie wirklich Der größte Teil der Ausgaben im gefährdet. Große Sorgen bereitete uns Halten Sie es für möglich, dass Sie Haushalt der Bezirksgemeinschaft aber eine Schmälerung der Dienste. Nach irgendwann in Zukunft mit der Bahn entfällt seit vielen Jahren auf die heftigen politischen Interventionen von von Mals in die Schweiz oder über Sozialdienste. Können alle Dienste unserer Seite und der kürzlich erfolgten den Reschen nach Landeck fahren zufriedenstellend gewährleistet wer- Nachbesetzung vakanter Primariatsstellen werden? den? Gibt es genug Geld, um allen bin ich aber überzeugt, dass die Zukunft Für ausgeschlossen halte ich es nicht, dass Bedürfnissen angemessen begeg- des Krankenhauses langfristig gesichert wir eines Tages - ich als alter Greis- mit nen zu können? ist. Verdient gemacht hat sich in dieser dem Zug in die Schweiz fahren werden. Es Wir sind als Bezirksgemeinschaft in Sache auch der Generaldirektor Florian dürfte aber eher so sein, dass dies meine der Lage, die elementaren Leistungen mit Zerzer. Als Vinschger stammt er aus einem Kinder oder Enkelkinder tun werden. Ich Mitteln aus dem Landessozialfonds zu peripheren Gebiet und weiß auch von bin schon seit jeher ein starker Befürworter finanzieren. Die verschiedenen Dienste daher, wie wichtig ein Krankenhaus in der einer Bahnverbindung in die Schweiz und werden für Menschen mit Behinderung, Peripherie ist. bin auch überzeugt, dass die gemeinsame für Personen mit psychischen ErkranAbsichtserklärung, die am 11. September kungen, für Senioren mit der Hilfe der Ist der Vinschgau in den vergange- von Regierungsvertreten aus dem Dreioffenen Haus- und Altenpflege sowie für nen 10 Jahren enger zusammen- ländereck in Graun unterzeichnet wurde, Menschen in sozialen Notlagen angeboten. gewachsen oder ist das Kirchturm- viel mehr ist als nur ein Lippenbekenntnis. Die Ausgaben für ergänzende Maßnah- denken nach wie groß? Nicht verschwiegen werden darf allerdings men und innovative Projekte bestreiten Während meiner ersten Jahre als Be- die Tatsache, dass wir hier von Investitionswir - soweit das eben möglich ist - mit zirkspräsident war es vor allem der so- kosten in Höhe von rund 1.000 Millionen Mittel aus dem Interreg-Topf. Mit dem genannte Stromstreit, der das Tal zu- Euro reden und dass eine Umsetzung ohne sozialen Interreg-Projekt „Sonnenstrahl“ sammenschweißte. Nach der endgültigen die Mithilfe der EU so gut wie unmöglich ist. zum Beispiel können Assistenzleistungen Beilegung des Stromstreites und nach angeboten werden. Es geht um Hilfe im erfolgreichen Verhandlungen für Be- Welches Resümee ziehen Sie aus Bereich Pflege, Haushalt und Freizeitge- teiligungen an den Stromkonzessionen den Gemeindewahlen 2020 im Bestaltung sowie um die Aufrechterhaltung Reschensee und Zufritt-Stausee fiel dieses zirk Vinschgau?

DER VINSCHGER 41/20

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VINSCHGER GESELLSCHAFT Ich bin erstaunt, mit welchem Schwung und Arbeitseifer die vielen jungen und motivierten Verwalterinnen und Verwalter an die Arbeit gehen. Eindrucksvoll zu spüren ist das vor allem bei den Videokonferenzen, zu denen wir uns „zusammenschalten“. Ich glaube, dass wir in allen Gemeinden eine gute Mischung aus erfahrenen Gemeindepolitikern und neuen Kräften haben.

Wir haben ein Außenamt in Glurns und die Zuständigkeiten für den Südtiroler Parkanteil sind auf das Land übergegangen. Derzeit hängen wir am Parkplan und an der Zonierung fest. Trotz intensivster Verhandlungen ist noch kein endgültiger Durchbruch gelungen. Füllt sie Ihre Tätigkeit als Landwirt vollständig aus oder haben Sie auch Hobbys bzw. persönliche Leidenschaften?

Der Nationalpark ist einer der Dauerbrenner, der Sie als Bürgermeister Als Bezirkspräsident bleibe ich noch eiund auch als Bezirkspräsident seit nige Wochen im Amt. Im neuen 5-köpfigen jeher beschäftigt. Was hat sich in Sa- Ausschuss werden mindestens zwei Frauen chen Nationalpark seit dem Beginn vertreten sein. Die entsprechende ÄndeIhrer politischen Laufbahn bis heute rung der Satzung hat der Bezirksrat am 12. konkret getan? November genehmigt. Mit dieser Änderung

wird dem Gleichstellungsgesetz Rechnung getragen. Weiterhin im Amt bleibe ich als Obmann der Laaser-Eyrser Energie Genossenschaft (LEEG) und als Präsident des VEK (Vinschgauer Energiekonsortium). Nach dem Wegfall der politischen Tätigkeit habe ich mehr Zeit für die Familie, für Bergwanderungen und die Natur. Ist es denkbar, dass Sie 2023 für den Landtag kandidieren?

Das schließe ich zum derzeitigen Zeitpunkt aus. Ich möchte mich in Zukunft im genossenschaftlichen und sozialen Bereich für die Menschen in unserem Tal einbringen. INTERVIEW: SEPP LANER

Corona-Nothilfe der Caritas SÜDTIROL/VINSCHGAU - Mit dem zweiten Lockdown ist bei der Caritas die Nachfrage um Rat und Beistand wieder angestiegen. „Gerade jetzt in der Krise wollen wir den Menschen die Zuversicht geben, dass sie mit ihren Nöten und Sorgen nicht alleine sind“, sagt Caritas-Direktor Paolo Valente. So sind weiterhin alle Beratungsdienste der Caritas aktiv. Die Telefonseelsorge ist rund um die Uhr für Menschen in Krisensituationen erreichbar. Mit Unterstützung von zahlreichen Freiwilligen bietet die Caritas auch ganz konkrete Hilfestellungen an, beispielsweise die Einkaufsdienste der youngCaritas und die Ausgabe von Lunchpaketen an Obdachlose. In einer Umfrage möchte die Caritas die Bedürfnisse von älteren und schwächeren Menschen noch genauer untersuchen. „Mit der zweiten Corona-Welle ist die Unsicherheit in der Bevölkerung spürbar angestiegen. Viele Menschen wenden sich derzeit wieder an die Caritas, weil sie sich einsam fühlen, weil sie finanziell in Not sind, weil sie sich große Sorgen um die Zukunft machen oder nicht wissen, wohin sie sich wenden können, wenn sie Hilfe benötigen“, sagt Paolo Valente. Das zeige unter anderem die steigende Zahl an Anfragen bei der CaritasHotline. Diese ist unter Tel. 0471 304 304 von Montag bis Freitag von 8 bis 17 Uhr für alle erreichbar, die Unterstützung oder auch nur einen Rat benötigen. Auch wer nicht persönlich betroffen

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DER VINSCHGER 41/20

ist, aber von einer schwierigen Situation in der Nachbarschaft oder im Bekanntenkreis weiß und unsicher ist, ob und was er oder sie unternehmen könnte, kann sich melden. Um der Bevölkerung gerade in dieser schwierigen Zeit zur Seite zu stehen, sind auch alle Beratungs- und Begleitdienste der Caritas unter Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen aufrecht. „Gerade jetzt, wo die Menschen mehr als sonst Ansprechpartner für ihre Sorgen brauchen, ist es uns ein Anliegen, dass alle Dienste nicht nur telefonisch erreichbar sind, sondern bei Bedarf auch persönliche Gespräche anbieten“, sagt Bereichsleiter Guido Osthoff. So helfen die Schuldnerberater bei finanziellen Sorgen, die Männerberater bei Überforderung und Konflikten, die Psychosoziale Beratung bei seelischen Nöten und Abhängigkeitsproblematiken und die Hospizbewegung bei Verlusterfahrungen. Die Sozialberatung, die ihre normalen Öffnungszeiten beibehalten hat, leistet Hilfestellung in verschiedensten Problemsituationen und ist auch für telefonische Beratungen erreich-

der Bevölkerung. „Es melden sich wieder sehr viele Menschen, die helfen möchten“, zeigt sich Brigitte Hofmann, die Leiterin des Bereiches Caritas&Gemeinschaft, erfreut. Koordiniert von youngCaritas führen zahlreiche Freiwillige in mehreren Ortschaften die Einkaufsdienste für Menschen durch, die ihre Häuser oder Wohnungen nicht verlassen bar. Die Telefonseelsorge, welche dürfen oder wollen. Zahlreiche die Caritas gemeinsam mit der Ehrenamtliche der HospizbeweSüdtiroler Vinzenzgemeinschaft gung sind in Zusammenarbeit führt, ist nach wie vor rund um mit den Netzwerkpartnern des die Uhr unter Tel. 0471 052 052 Caritas-Dienstes in Altersheimen oder online unter online-tele- und Krankenhäusern im Einsatz, fonseelsorge.bz.it für Menschen spenden Trost und übernehmen in Krisensituationen erreichbar. auch kleinere Hilfsdienste, um das Unterstützung kommt auch aus Pflegepersonal zu entlasten. RED

INFO

Die Caritas-Anlaufstellen im Überblick Caritas-Hotline und Sozialberatung: Tel. 0471 304 304 & 0471 304 308 (Mo. - Fr.: 8 bis 17 Uhr) Einkaufsdienste: Tel. 0471 304 306 (Mo. - Fr.: 8 bis 15 Uhr) Telefonseelsorge: Tel. 0471 052 052 oder telefonseelsorge-online.bz.it (rund um die Uhr) Schuldnerberatung: Tel. 0471 304 380 (Mo. - Fr.: 9 bis 17 Uhr) Hospizbewegung: Tel. 0471 304 380 (Mo. - Fr.: 10 bis 12 Uhr) Männerberatung: Tel. 0471 324 649 (Mo. - Mi.: 15 bis 18 Uhr) Psychosoziale Beratung: Tel. 0471 621 237 (Mo. - Fr.: 8 bis 12 Uhr) youngCaritas (Flaschenpost, Music Heroes): Tel. 0471 304 333 (Mo. - Fr.: 8 bis 17 Uhr) oder info@youngcaritas.bz.it.


VINSCHGER GESELLSCHAFT

Neuwahlen beim Jugenddienst Obervinschgau SCHLUDERNS/SPONDINIG - Ende Oktober hat die Vollversammlung des Jugenddienstes Obervinschgau in Schluderns stattgefunden. Im Zuge der Vollversammlung wurde der Vorstand neu gewählt. Der bisherige Vorsitzende Gerald Burger kündigte im Vorfeld an, nicht mehr für eine weitere Amtsperiode zur Verfügung zu stehen. Dieser Ent- Claudia Wunderer, die neue scheidung schloss sich aufgrund Vorsitzende des Jugenddienstes unterschiedlichster persönlicher Obervinschgau

Gründe der gesamte Vorstand mit Ausnahme von Florian Öttl an. Neben Florian Öttl wurden folgende Mitglieder in den Vorstand gewählt: Michael Lezuo, Michael Pircher, Hannah Waldner, Kathrin Hutter und Claudia Wunderer. Den Vorsitz übernimmt Claudia Wunderer. Unterstützt wird sie von der stellvertretenden Vorsitzenden Kathrin Hutter. Der neugewählte Vorstand ist bestrebt, die Jugend-

arbeit im Obervinschgau weiterhin zu unterstützen und voranzutreiben. Die Jugend sei ein wichtiger Pfeiler der Gesellschaft und müsse gesehen und geschätzt werden, so das Credo des neuen Vorstands. Ein Dank gilt dem scheidenden Vorstand für die Mühe und Arbeit RED der vergangenen Jahre.

LESERBRIEFE haben wir uns über Facebook und Co. super informiert. Wir haben uns zu einer Gesellschaft Wie schlimm muss die Situation von Egoisten entwickelt: ich muss eigentlich noch werden, damit wir auf mich schauen, mir soll es gut zur Vernunft kommen? Wann hö- gehen, das ist unsere Maxime ren wir endlich auf zu schimpfen geworden. Ich sage, es ist höchsund zu jammern? Anfangs haben te Zeit, dass wir auch auf die wir uns mächtig aufgeregt, dass es anderen schauen und bereit sind, zu wenig Masken gibt, jetzt plötz- etwas für unsere Mitmenschen zu lich kommen einige auf die Idee, tun. Vielleicht ist es das, was das dass Masken schädlich sind. Was Virus uns lehrt. sind wir doch für eine verwöhnte Gesellschaft geworden. Es gibt SCHUSTER KUNIGUNDE, LATSCH, 15.11.2020 viele Menschen auf dieser Welt, die froh wären, wenn sie sich eine Maske leisten könnten. Anfangs Auf Kosten wurde geschimpft, dass zu wenig der Allgemeinheit Tests gemacht werden. Jetzt wird man sehen, wie viele sich frei- Viele Verbraucher werden ein willig testen lassen. Wir wissen ja bisschen faul nach den langen sowieso alles besser. Schließlich Wochen des Corona-bedingten

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Lockdowns. So gehen viele Kunden nur noch sehr selten zum (offenen) Geschäft um die Ecke und lassen ihre Einkäufe von einem der großen Onlineanbieter an die Haustür liefern. Ein regelrechter Boom und für viele ein neues Lebensgefühl nach dem Motto Cocooning, einigeln und social distancing. Dieser Komfort geht aber so weit, dass Retouren - also Waren, die online bestellt werden und einfach wieder kostenlos zurückgeschickt werden – exponentiell steigen und zu einem großen Problem werden. Es ist schon grotesk: Obwohl Rücksendungen einen erheblichen Aufwand sowie hohe Kosten verursachen, sind sie ein wesentlicher Bestandteil des Geschäftsmodells der großen Player im Onlinehandel.

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Drei-mal-Drei der Nachhaltigkeit Südtiroler Obstwirtschaft präsentiert die Nachhaltigkeitsstrategie „sustainapple“ VINSCHGAU/SÜDTIROL - Nachhal-

tigkeit ist kein Zustand, sondern ein Weg, der von allen Beteiligten beharrlich und mit Achtsamkeit zu gehen ist. Um hierfür einen strukturierten Wegweiser zu haben, hat die Südtiroler Obstwirtschaft in einem mehrjährigen Prozess nun eine Nachhaltigkeitsstrategie festgelegt: Sie nennt sich „sustainapple“ und definiert das „Drei-mal-Drei der Nachhaltigkeit“. Die Nachhaltigkeitsstrategie wurde kürzlich in einem Webinar den Verantwortungsträgern der Südtiroler Obstwirtschaft präsentiert. Sukzessive wird sie nun der Fachwelt und der breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Begonnen wurde mit dem Interpoma-Kongress am 19. November. „Die Nachhaltigkeit spielt im Südtiroler Obstbau seit jeher eine wichtige Rolle – in früheren Jahrzehnten naturgemäß nicht unter dieser Bezeichnung, weil es ja den Begriff nicht gab“, sagte Georg Kössler, Obmann des Südtiroler Apfelkonsortiums, vor den virtuell versammelten Verantwortungsträgern, „Das Bestreben nach Ausgewogenheit zwischen Ökologie und Ökonomie, Innovation und Tradition, sozialer und wirtschaftlicher Tragfähigkeit stand und steht seit jeher im Zentrum der Bemühungen“, unterstrich Thomas Oberhofer aus Latsch, der Vizeobmann des Apfelkonsortiums. Den immer neuen Herausforderungen sei „mit Kreativität und Erfindungsreichtum“ zu begegnen. Die Nachhaltigkeitsstrategie „sustainapple“ wurde in einer Reihe von Workshops erarbeitet, in denen über Monate zahlreiche relevante Institutionen aus der Südtiroler Obstwirtschaft gemeinsam unter Anleitung der Nachhaltigkeitsexperten Alfred Strigl und Sylvia Brenzel mitwirkten. Dazu gehören neben den großen Vermarktungsorganisationen VOG und Vi.P sowie den Südtiroler Versteigerungen auch die Arbeitsgemeinschaft für integrierten Obstanbau (AGRIOS), Bioland, 10

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Sie stellten die Nachhaltigkeitsstrategie für die Südtiroler Obstwirtschaft den rund 100 virtuell versammelten ObstbauFunktionären vor: die Nachhaltigkeitsexperten Alfred Strigl und Sylvia Brenzel (2. und 3.v.r.); live zugeschaltet waren Landesrat Arnold Schuler (am Bildschirm unten), der Obmann und Vizeobmann des Südtiroler Apfelkonsortiums, Georg Kössler (am Bildschirm oben rechts) und Thomas Oberhofer (am Bildschirm oben links), sowie die Verantwortliche des Südtiroler Apfelkonsortiums, Anna Oberkofler (ganz links).

der Beratungsring für Obst- und Weinbau, der Verein der Absolventen landwirtschaftlicher Schulen (ALS), der Südtiroler Bauernbund, das Versuchszentrum Laimburg und das Landesressort für Landwirtschaft. Alfred Strigl ist der Verfasser der Nachhaltigkeitsstrategie „sustainapple“: „Wir können gar nicht genau sagen, seit wann sich die Landwirtschaft und der Südtiroler Obstbau mit Nachhaltigkeit im Speziellen beschäftigt – weil das Streben nach Balance, anhaltendem Erfolg und Verbesserungen seit Jahrzehnten

praktiziert wird. So, dass das Südtiroler Modell heute international als Vorreiter angesehen wird.“ Das Drei-mal-Drei der Nachhaltigkeit umfasst drei Aktionsbereiche: 1: Südtiroler Apfel als weltweites Erfolgsmodell; 2: Wir ernähren die Menschen gesund; 3: Die Natur als Partnerin. Diese Aktionsbereiche sind in Unterbereiche samt Maßnahmenpläne unterteilt, die in den nächsten Monaten und Jahren gemäß einem verbindlichen Zeitplan umzusetzen sind. Die Verantwortliche des Apfelkonsortiums Anna Oberkofler

Die Toolbox mit den Arbeitsblättern zum Drei-mal-Drei der Nachhaltigkeit, gefertigt aus heimischem Holz von der geschützten Werkstätte Sarntal, gedruckt auf Apfelpapier.

Die zusammenfassende Broschüre über die Nachhaltigkeitsstrategie wird breit unter den Südtiroler Obstbauern verteilt.

präsentierte eine Toolbox: Eine Holzschatulle mit einer ganzen Reihe von Arbeitsblättern. „Die Box enthält alles derzeit Wichtige und Wissenswerte über die Nachhaltigkeit in der Südtiroler Obstwirtschaft zum heutigen Stand, sowie die Maßnahmen, die wir gemeinsam in den nächsten Jahren umsetzen werden. Es werden sicher neue, ergänzende Maßnahmen folgen, welche aufgrund gesetzlicher, klimatischer oder anderer Maßgaben notwendig werden. Hierauf können wir sehr schnell reagieren, indem wir die entsprechenden Blätter neu zur Verfügung stellen“, so Oberkofler. Landesrat Arnold Schuler begrüßt und unterstützt die Initiative. „Wir haben mit Überzeugung mitgearbeitet und werden das auch in Zukunft tun. Der sustainapple wird erst dann wirklich lebendig, sobald er von allen kontinuierlich mitgetragen wird“, so der Landesrat. Gemeinsam mit Strigl, Kössler und Oberhofer appellierte er daher, sich laufend zum Thema auszutauschen und ständig über Verbesserungen nachzudenken. Weitere Infos zur Nachhaltigkeitsstrategie gibt es im Internet (www.sustainapple.it). RED


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Mit der Ape ans Nordkap Der 36-jährige Goldrainer Manuel Gluderer und seine Frau Paria wollen ans Nordkap – mit einem Ape-Dreirad.

Manuel Gluderer und seine Frau Paria. GOLDRAIN - Rund 10.000 Kilome-

ter, etwa 20 Länder: Von Goldrain ans Nordkap. Das alles mit einem Dreirad-Kleintransporter, einer so genannten Ape, dem Kultmodell des italienischen Herstellers Piaggio. 40 bis 50 Kilometer pro Stunde schafft so ein Gefährt. Die Fahrt damit ans Nordpolarmeer dürfte ein richtiges Abenteuer werden. Abenteuer, wie sie Manuel Gluderer mag. Der Goldrainer, der im heimischen Familienbetrieb, dem Kräuterschlössl, arbeitet, nimmt sich schon seit vielen Jahren in den Wintermonaten Zeit für Reisen und Abenteuer. Der 36-Jährige ließ in den vergangenen Jahren mit einer achtmonatigen Motorradtour vom Vinschgau bis in den Iran aufhorchen (siehe Titelgeschichte im der Vinschger Nr. 38/2019). 30.000 Kilometer und 25 Länder standen damals bei seiner Tour auf dem Programm. Diese bewältigte er mit einer rund 30-jährigen Honda Africa Twin. „Mal schauen wie so eine Tour mit einer Ape wird“, lacht Gluderer. Mit dabei hat er diesmal seine Frau Paria, die er bei seiner damaligen Abenteuerreise im Iran kennengelernt hatte. Spontane Idee „Ich wollte schon immer die Polarlichter und Skandinavien sehen“, erzählt die Iranerin. Auf

Mit dieser Ape startet das Paar ans Nordkap.

die Idee, mit einer Ape dorthin zu reisen, seien die beiden aber spontan gekommen. „Ich habe zufällig in Schlanders diese Ape gesehen, die zum Verkauf stand. Dabei reifte dieser Plan“, erinnert sich Manuel Gluderer. In den vergangenen Monaten hat er schließlich die Ape „hergerichtet und reisetauglich gemacht.“ Derzeit laufen noch die letzten Umbauarbeiten an der Ape, spätestens Anfang Dezember soll die Reise beginnen. Unterwegs mit dem „Caper“

Nordkapp gehen. Auch ein Abstecher nach Belarus (Weißrussland) ist geplant. „Vieles ergibt sich auf meinen Reisen spontan. Fest steht nur, dass nichts fest steht“, lacht Gluderer. Rund zwei Monate hat das Paar für die Tour eingeplant. „Sollte es alles länger dauern, wäre ein Plan B, die Ape in Finnland zu verkaufen und zurückzufliegen. Aber dies nur im Notfall“, blickt Gluderer voraus. Ein Freund aus Finnland würde dann „eine Art Würstelbude aus dem Fahrzeug machen und in Helsinki damit arbeiten.“

Ape keine Option. Auch Städte wollen sie meiden. „In erster Linie fahren wir durch Dörfer und durch Gegenden, wo man mit Einheimischen in Kontakt kommt“, erklärt Gluderer. Man wolle Länder und Leute kennenlernen. „Das verstehe ich unter Reisen“, betont der Goldrainer. Übernachtet werde vor allem in der Ape. „Ab und an ist natürlich eine Unterkunft bzw. ein Hotel nötig, insbesondere wenn es zu kalt werden sollte. Aber mal schauen, was sich ergibt“, so das Pärchen. Fest steht: Bei ihrer Rückkehr gibt es wieder einiges zu erzählen. „Seid gespannt“, kündigt Gluderer schon jetzt an.

„Caper“ nennen die beiden ihr Länder und Leuten kennenlernen Fahrzeug liebevoll. Eine Mischung aus Camper und Ape sozusagen. Autobahnen sind freilich für So befinden sich im Rückraum der das Abenteuerpärchen und ihre MICHAEL ANDRES Ape Schlafgelegenheiten, ein Tisch und eine kleine Küche. Bis zum Start arbeitet Gluderer noch an den Feinheiten. „Und dann kann Kennen Sie den Wert Ihrer Immobilie? es losgehen“, freut er sich. Einen echten Plan hat der Abenteurer Kontaktieren Sie uns für eine unverbindliche dabei naturgemäß keinen. „Das Marktpreiseinschätzung Ziel ist halt das Nordkap“, lacht und Beratung. Wir sind er. Insbesondere in Corona-Zeijederzeit gerne für Sie da! ten sei eine Routenplanung aber schwierig. „Wer weiß denn heute Engel&Völkers Meran schon, welche Grenzen geöffnet Telefon +39 0473 23 43 49 und welche geschlossen sind“, so meran@engelvoelkers.com Gluderer. Nach derzeitigem Stand könnte es etwa über Slowenien, Ungarn, die Slowakei, Tschechien, Litauen, Lettland und Russland über Finnland ans norwegische

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6. Ausschussmitglied ist ernannt Thomas Oberegelsbacher aus Kortsch ist jetzt Referent. Dunja Tassiello dürfte in absehbarer Zeit in den Ausschuss geholt werden. SCHLANDERS - Zusätzlich zum Bürgermeister Dieter Pinggera, dem Vizebürgermeister Manuel Troier und den Referentinnen Monika Wielander Habicher, Maria Pilser und Christine Kaaserer arbeitet nun auch Thomas Oberegelsbacher aus Kortsch im Ausschuss der Gemeinde Schlanders mit. Er ist bei der virtuellen Gemeinderatssitzung am 19. November als 6. Ausschussmitglied ernannt worden. Die Aufstockung der Zahl der Ausschussmitglieder von 5 auf 6 hatte der Gemeinderat am 15. Oktober im Rahmen einer Satzungsänderung einstimmig genehmigt, die seit dem 19. November in Kraft ist. Wie der Bürgermeister vorausschickte, war über seinen Vorschlag, Thomas Oberegelsbacher als 6. Referent mit voller Entschädigung in den Ausschuss zu holen, im Vorfeld SVP-intern lange und teils kontrovers diskutiert worden. Am Ende sei der Vorschlag auf eine breite Mehrheit gestoßen.

zu entsenden. Der Gemeinderat stimmte der Ernennung von Raffeiner einstimmig zu. Vielen Fragen rund um Corona

Bürgermeister Dieter Pinggera leitete die Videokonferenz vom Ratssaal aus. 15 Ratsmitglieder waren zugeschaltet, 3 waren physisch präsent.

italienischen Sprachgruppe gemäß den Bestimmungen der ethnischen Zusammensetzung eine Vertretung im Ausschuss zu „und dann wird die Zahl der Ausschussmitglieder auf 7 aufgestockt“, präzisierte der Bürgermeister. Dass nach dem Mandatsverzicht von Ossi Kofler auch Michaela Theiner als Rätin der Liste „Zukunft Schlanders – Silandro Futuro“ zurücktreten will, damit ein italienisches Ratsmitglied nachrücken kann und dadurch der Weg für den Einzug von Dunja Tassiello in den „Lange und schwierige Diskussion“ Ausschuss geebnet wird, ist kein Geheimnis. Die Gesamtkosten für Bei der Abstimmung am 19. ein Ausschussmitglied belaufen November sprachen sich 14 Rats- sich übrigens auf ca. 25.000 Euro mitglieder für die Ernennung von pro Jahr. Thomas Oberegelsbacher aus. Die drei Rätinnen der Liste „Zukunft Nur 2,6% Italiener im Vinschgau Schlanders – Silandro Futuro“ enthielten sich der Stimme, „weil das Der Anteil der italienischen eine Angelegenheit der SVP ist“, Bevölkerung in den 13 Vinschger wie Dunja Tassiello sagte. Chris- Gemeinden beläuft sich aktuell tian Tappeiner von der Süd-Tiroler auf nur 2,6%. Wäre der Anteil Freiheit, der dagegen stimmte, etwas größer, stünde der italiewollte vom Bürgermeister wissen, nischen Sprachgruppe ein Sitz wie es um die Bestellung eines etwaigen 7. Ausschussmitgliedes aus den Reihen der Liste „Zukunft Schlanders – Silandro Futuro“ bestellt ist. „Zum derzeitigen Zeitpunkt stellt diese Liste drei Vertreterinnen im Gemeinderat, wobei nur Dunja Tassiello der italienischen Sprachgruppe angehört“, sagte Dieter Pinggera. Falls es einen Rücktritt gibt und Thomas Oberegelsbacher, der bei der ein zweites italienischsprachiges Sitzung live zugeschaltet war, Ratsmitglied nachrückt, steht der ist neuer Referent. 12

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im 16-köpfigen Rat der Bezirksgemeinschaft zu. Rechtsvertreter für den Bezirksrat sind die 13 Bürgermeister/innen. Die Gemeinden Mals, Schlanders und Latsch, die mehr als 5.000 Einwohner haben, können jeweils einen zweiten Vertreter entsenden. Zumal die italienische Sprachgruppe bei 16 Bezirksräten nur auf einen Anteil von 0,4% kommt und in einem solchen Fall das Prinzip der Abrundung gilt, steht ihr keine Vertretung zu. Damit die Vertretung der politischen Minderheit im Bezirksrat gewährleistet werden kann, muss es sich bei einem der zusätzlichen Delegierten, die von den Gemeinden Schlanders, Mals und Latsch entsandt werden, um einen Vertreter der Opposition handeln. Wie der Bürgermeister vorausschickte, habe er mit seinen Amtskollegen Josef Thurner (Mals) und Mauro Dalla Barba (Latsch) vereinbart, dass die Gemeinde Schlanders bereit sei, das Ratsmitglied Peter Raffeiner von der SüdTiroler Freiheit in den Bezirksrat

Michaela Theiner: „Geschäfte, Bars und Restaurants ließ man bisher total im Regen stehen.“

Breiten Raum nahm bei der Ratssitzung das Thema Covid 19 ein. Der Bürgermeister verwies u.a. auf die landesweite Coronavirus-Testaktion, die er als große Chance bezeichnete, das Infektionsgeschehen einzuschränken. Er bedankte sich bei allen Beteiligten: Mitarbeiterstab der Gemeinde, alle 5 Freiwilligen Feuerwehren, Ortspolizei, Weißes Kreuz und Freiwillige. Esther Tappeiner (Süd-Tiroler) brachte das Thema der Lebensmittelgutscheine aufs Tapet. Dieter Pinggera sagte, dass von den ca. 33.000 Euro, die der Staat im Frühjahr der Gemeinde Schlanders zugesprochen hat, bisher nur ca. 6.300 Euro ausgegeben wurden. Die Zuteilungskriterien seien recht restriktiv gewesen. Im Rahmen einer BürgermeisterRunde habe man sich dahingehend verständigt, für die Verteilung der verbliebenen Summen neue Kriterien festzulegen. Ziel sei es, die Gutscheine bedürftigen Menschen zukommen zu lassen, „wobei wir mit sozialen Organisationen zusammenarbeiten möchten, wie etwa den Vinzenzvereinen und den Tafeln.“ Michaela Theiner verwies auf sehr schwierige Lage von Geschäften, Bars und Restaurants, „die man seit dem Ausbruch der Pandemie total im Regen stehen ließ.“ Laut dem Bürgermeister sei die Situation tatsächlich gravierend: „Wir als Gemeinde können leider nicht mehr tun, als politischen Druck auszuüben.“ Der Staat und das Land hätten zwar schon im Frühjahr viele Unterstützungsmaßnahmen angekündigt, „aber es musste lange auf die Hilfen gewartet werden, wenn denn überhaupt welche kamen.“ Er könne nur hoffen, dass den neuen Ankündigungen, wie sie unlängst getätigt wurden, auch rasch Taten folgen. SEPP


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Möglich oder nicht? VINSCHGAU - Bedarf groß, Umsetzung schwierig: Was derzeit für die Reisebranche generell gilt, gilt auch für Südtirols Jugendliche, die während ihrer Schul- und Studienzeit nach interessanten Auslandsaufenthalten suchen. Im Januar 2020 gab es dazu noch eine klassische Informationsveranstaltung im Rahmen der Projektwoche am Oberschulzentrum Schlanders. Wer hätte gedacht, dass nur wenige Wochen später alles anders ist? Nicht mehr die Frage nach dem Wohin stellt sich, sondern ob überhaupt. Was geht also noch in Coronazeiten? der Vinschger hat bei Miriam Weiß vom „American Institute for Foreign Study“ (AIFS) nachgefragt. Sie informiert schon seit Jahren am OSZ Schlanders über Auslandsaufenthalte. der Vinschger: Frau Weiß, wie ist die aktuelle Situation? MIRIAM WEISS: Derzeit ist alles

unsicher und schwierig abzuschätzen. Konkret ist es so, dass professionelle Anbieter wie AIFS aktuell kaum Auslandsaufenthalte anbieten können. Umso mehr sollte diese Zeit genutzt werden, um gut zu planen.

Foto: www.aifs.de

Auslandsaufenthalte für Schüler in Corona-Zeiten geben werden. Bei Kanada warten wir auch ab. Eine Alternative könnte Farmwork and Travel in Irland sein. Da arbeitet man in der Landwirtschaft mit. Im Vinschgau kennt man das ja. Was raten Sie Jugendlichen?

unseren

Es gilt mehr denn je: wer Ziele erreichen will, muss die Wege kennen. Momentan sind die Wege begrenzt. Wenn wir uns jetzt aber alle an die Regeln halten, wird auch bald wieder Reisen möglich sein. Sicherheit und Gesundheit gehen vor. Wann es wieder soweit ist, für einen Sommerjob in die USA oder für ein halbes Jahr Au-pair auf die Südhalbkugel zu reisen, wissen wir nicht. Ich rate inzwischen zu einer fundierten Information und Netzwerken. Damit ist man gut vorbereitet für den nächsten Auslandsaufenthalt und kann sich Miriam Weiß: „Diese Zeit sollte genutzt werden, um gut zu planen.“ schon mal mit Gleichgesinnten Wie schätzen Sie die Perspek- sich dort nämlich eine baldige austauschen. Das ist sicher, bei tiven generell ein? Visavergabe ab. aller Unsicherheit. Für weiterDas ist schwer zu sagen. Wir führende Informationen kann können auch nur auf Sicht fahren. Wie ist die Lage weltweit? man mich gerne über per E-Mail Gäbe es Corona nicht, so würden Es ist eigentlich überall ähnlich. mweiss@aifs.at kontaktieren. beispielsweise unsere Amerika- Australien und Neuseeland haben Angebote mit dem Wechsel von die Visavergabe bis auf Weiteres INTERVIEW: JOSEF BERNHART Trump zu Präsident Biden neuen gestoppt. Wir wissen nicht, ob Schwung erhalten. Es zeichnet heuer überhaupt noch Visa ver-

AUFGESPÜRT & AUSGEGRABEN (56)

Viele Wege führen nach Rom Wer heute in Bozen wohnt und nach Innsbruck fahren möchte (wenn man die Gemeinde verlassen darf!), der benutzt höchstwahrscheinlich die Brenner-Autobahn. Schon in den 1950er Jahren dachte man darüber nach, wie man den Anforderungen des zunehmenden Verkehrs langfristig gerecht werden konnte. Nachdem die Etschtal-Variante verworfen worden war, begann man 1963 entlang des Eisacks mit dem Bau der Gebirgsautobahn. Übrigens eine der ersten der Welt. Langwierig war die Umsetzung eines weiteren Plans: die Schnellstraße zwischen Meran und Bozen – heftige Kämpfe zwischen Befürwortern und Gegnern inklusive. Wenig anders wäre es im Falle einer Vinschger Schnellstraße. Verwandt, aber ein Gespenst, ist eine Autobahn durch das Tal. Egal, ob jemand „Wir brauchen keine Autobahn durch den Vinschgau“ zu Protokoll gibt (2006), das Thema für ein Schülerprojekt der Initiativgruppe für mehr Demokratie vorgeschlagen wird (2009) oder Experten feststellen, dass die Umsetzung der großzügigen Umfahrungsprojekte einer „Autobahn durch den Vinschgau“ gleichkäme (2020) –

das Gespenst macht sich immer wieder bemerkbar. Eine ähnliche Idee stand schon in den 30er Jahren zur Diskussion. „Die kürzeste und schönste Autobahnverbindung von Berlin, Hamburg oder Köln mit Rom führt dann über den Fernpaß und über Landeck nach Gomagoi, dann mittels zweier Tunnel nach Rabbi, Pejo ...“, schreiben die Innsbrucker Nachrichten 1937. Der Weg vom Norden in den Süden war für das nationalsozialistische Deutschland und das faschistische Italien von eminenter Bedeutung. Der Weg über den Brenner alleine sei zu unsicher, meinten einige. Im Falle von Elementarereignissen müsse es einen zweiten Weg geben. Ein Teil dieser Autobahn wäre durch den Vinschgau gelaufen und das Ganze hätte bis zur Eröffnung der Weltausstellung in Rom 1942 fertiggebaut sein sollen. Wurde abgesagt (wegen des Krieges, nicht wegen einer Z Pandemie).

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Trafoi Fotoarchiv: Hans Thöni, Eyrs

Ein Dorf zwischen Ortler, Furkel und Stilfserjoch

1972: Großer Empfang von Roland (links) und Gustav Thöni (rechts) nach den Erfolgen bei den Olympischen Winterspielen in Sapporo in Japan.

Fotoarchiv: Christian Mazagg, Trafoi

reich bebilderte Buch „Trafoi - Ein Dorf zwischen Ortler, Furkel und Stilfserjoch“, das im November im Folio Verlag erschienen ist. Den insgesamt 11 Autorinnen und Autoren ist es gelungen, die wechselvolle Geschichte des Bergdorfes und das Leben der Menschen in Texten und Bildern eindrucksvoll und umfassend zu beschreiben. Sie zeichnen die Entwicklung von der Hochweide mit Alm bis zur Entstehung des Wallfahrtsortes zu den Heiligen Drei Brunnen nach, wo sich Einsiedler zurückzogen. 1825 lässt der österreichische Kaiser die damals höchste Alpenstraße Europas bauen und leistet damit der Entdeckung der Alpen

„’s Wurmser Weibele“ kam jedes Jahr im Herbst von Bormio über das Stilfserjoch nach Trafoi und in den oberen Vinschgau, um zu betteln.

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und der bürgerlichen Sommerfrische Vorschub. Das Hoteldorf entsteht und wird Kurort berühmter Reisender. Zu diesen gehörten Sigmund Freud, Arthur Schnitzler und viele andere. Im Ersten Weltkrieg wird Trafoi schwer beschädigt, die Anpassung an die neue Staatsmacht Italien ist mühsam. Inzwischen hat sich der Ort wieder zu einem verantwortungsbewussten Fremdenverkehrs- und Skiort entwickelt.

das Leben im Hochtal von den geschichtlich nachvollziehbaren Siedlungsanfängen vor rund 800 Jahren bis in unsere Zeit beschrieben. Schon allein ein Blick auf die Inhalte der Beiträge verrät, wie vielfältig, wechselvoll und in mehrerlei Hinsicht einzigartig die Geschichte und die Entwicklung des Bergdorfes sind. Wolfgang Platter stellt das Trafoital einleitend aus naturkundlicher Sicht vor. Über die Geschichte der Stilfser-Joch-Straße informiert Wolfgang Jochberger. Irmtraud Von den Anfängen bis heute Kuntner befasst sich mit den Wie die Herausgeber Her- Trafoier Hotels, Gasthäusern und bert Raffeiner, Hans Thöni und Pensionen von den Anfängen bis Christian Mazagg in der Ein- heute. Außerdem stellt sie die leitung schreiben, wird im Buch Bergführer von Trafoi vor. Hans Thöni widmet sich den Häusern, Höfen und Gebäuden in Trafoi. Die Skigeschichte von Trafoi zeichnet Hans Thöni in einem eigenen Kapitel nach. Auch der Beitrag „Sagen, Märchen, Geschichten und Kinderspiele aus Trafoi“ stammt aus der Feder von Hans Thöni. Im Beitrag von Karin H. Wallnöfer geht es um die Franzenshöhe. Im Kapitel von Bernd Karner lernen die Leser prominente Besucher von Trafoi kennen und erfahren, was es mit Sigmunds Freuds „GedankenexDie Übertragung des periment mit Trafoi“ auf sich hat. Gnadenbildes zu den Ein eigens Kapitel haben Hans Heiligen Drei Brunnen Thöni und Hebert Raffeiner der am Pfingstmontag 1991. Foto: Herbert Raffeiner

TRAFOI - 384 Seiten umfasst das

Das Cover des reich bebilderten Buches

Schule und den Lehrpersonen von Trafoi gewidmet. Den Titel „Kirchliches und mehr“ trägt ein gemeinsamer Beitrag von David Fliri und Herbert Raffeiner. David Fliri befasst sich in einem weiteren Kapitel mit dem Thema „Höfe, Wälder und Bergbau“. Den Bereich „Trafoi in der Kunst“ beleuchtet Leo Andergassen. Eine „Kleine Unwetterkunde von Trafoi“ haben Christian Mazagg und Herbert Raffeiner verfasst. Von Christian Mazagg stammen außerdem die Beiträge „Trafoi im Ersten Welrkrieg“ sowie „Die Gefallenen des Ersten Weltkrieg von Trafoi“. Im abschließenden Kapitel beleuchtet Christine Jurt den Gletscherrückgang in Trafoi. Viele halfen mit Der mit vielen historischen und aktuellen Aufnahmen bestückte Band wurde in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Stilfs herausgebracht. Unterstützt und gefördert wurde die Herausgabe von folgenden Institutionen und privaten Sponsoren: Landesamt für deutsche Kultur, Raiffeisenkasse Prad-Taufers, Seilbahnen Sulden-Trafoi, Skischule Trafoi, Hotel Bella Vista, E-Werk Stilfs, Recla, Berghotel Franzenshöhe, Ferienregion Ortlergebiet im Nationalpark Stilfserjoch. SEPP


*Durchschnittswert Jahr 2019

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… in der Vergangenheit zu graben,

oft Interessantes zu Tage fördert, das auch die Gegenwart verständlicher macht?

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AUFGESPÜRT UND AUSGEGRABEN

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Christian Zelg

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Die Gemeinde als Gemeinschaftswerk MARTELL - Einhellig stimmte der Gemeinderat von Martell bei der virtuellen Sitzung am 20. November dem programmatischen Dokument des Bürgermeisters Georg Altstätter zu. „Ziel ist es, die Arbeit der Verwaltung so bürgernah und transparent wie möglich zu gestalten“, schickte Altstätter voraus. Es gelte, „den gemeinsamen Lebensraum für die gesamte Bevölkerung zu erhalten und zu gestalten.“ 7 Schwerpunkte sind für die neue Verwaltungsperiode vorgesehen: Martell und seine Bürger/innen; Bildung, Kultur und Vereinsleben; Unterstützung und Förderung von Familie, Jugend und Senioren; Steigerung der Wohn- und Lebensqualität; Förderung von Sport, Freizeit, Kultur und Bildungsangeboten; Zivilschutz; Qualifizierung der Wirtschaft und Landwirtschaft. Zu jedem Bereich scheinen im Dokument konkrete Vorhaben, Projekte und Maßnahmen auf. Besonders hervorgehoben wird u.a. das Ziel, die Jugendlichen in die Entscheidungsprozesse einzubinden und Angebote und Maßnahmen für junge Menschen weiter auszubauen. Ebenso sollen weitere Angebote und Unterhaltungsmöglichkeiten für ältere Menschen geschaffen werden. Im Bereich Wohnen wird u.a. daran gedacht, Mietwohnungen zur Verfügung zu stellen. Zu den weiteren

Das Wanderwegenetz in Martell soll aufgewertet und weiter ausgebaut werden. Im Bild ein Teil des Marteller Almenweges, der im Sommer 2020 offiziell eröffnet wurde.

Vorhaben gehören die Erstellung eines Gesamt-Verkehrskonzeptes für Martell, die Anbindung an den Radweg Vinschgau, die Fortsetzung der Bemühungen für eine unterirdische Verlegung des Stromnetzes, der weitere Ausbau des Breitbandnetzes, das Infrastrukturprojekt Hintermartell, Anpassungen im Bau- und Recyclinghof, die Ausarbeitung und Umsetzung eines Projektes zur Sanierung der Grundschule und des Kindergartens, die Errichtung des Selbstversorger-

hauses sowie die Umsetzung des Konzeptes zusammen mit dem Jugenddienst Mittelvinschgau und den Marteller Vereinen, der Lawinendamm Martell Dorf, die Löschwasserleitung Hintermartell, die Prüfung alternativer Energiequellen wie E-Werk, Biogas usw., die Unterstützung der Zusammenarbeit der Landwirtschaft mit anderen Wirtschaftszweigen, eine starke Mitsprache beim Nationalpark, der Wegebau für Waldbewirtschaftung und Schutzwaldpflege, der Neubau des E-Werkes

auf der Lyfialm, die Errichtung eines E-Werkes in Hintermartell als Ausgleich für den Gemeindehaushalt, die Aufwertung und der Ausbau des Wanderwegenetzes und der Themenwege, die energetische Sanierung des Besucherzentrums „culturamartell“ und viele weitere Vorhaben. „Betrachten wir unsere Gemeinde als Gemeinschaftswerk und versuchen wir, uns als gewählte Vertreter für das Gesamtwohl einzusetzen“, heißt es in den abschließenden Worten des Bürgermeisters. SEPP

35 Jahre Musikkapelle Goldrain-Morter

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so wurde das restliche Jahresprogramm angepasst. Dies betrifft auch die Gedenkfeiern beider Weltkriege in Maria Schmelz, den Suppensonntag sowie die Nikolaus- und Weihnachtsfeierlichkeiten. Sollten wieder Messfeiern stattfinden, wird eine kleine Besetzung traditionsgemäß die musikalischen Weihnachtsgrüße nach den Christmetten in Goldrain und Morter überbringen. Festgehalten werden soll auch am Neujahranspielen, sofern es das Gesetz erlaubt, voraussichtlich Obmann Harald Plörer ohne Hausbesuche und ohne den gewohnten Händedruck mit den dennoch gibt es bei allen Herausguten Wünschen für ein neues, forderungen eine gute Nachricht. hoffentlich besseres Jahr. Und Die Musikkapelle Goldrain-Mor-

Foto: MK Goldrain-Morter

GOLDRAIN/MORTER - „Eigentlich ist gar nicht viel Zeit vergangen seit den letzten Proben im August“, sagt der Obmann der Musikkapelle Goldrain-Morter, Harald Plörer, und ergänzt: „Aber umso mehr ist inzwischen passiert“. Gemeint sind weniger die musikalischen Auftritte, als vielmehr die Corona-bedingten Einschränkungen. So wurde auch die Tätigkeit der Musikkapelle Goldrain-Morter in den virtuellen Raum verlagert. Bei der Videokonferenz des Vorstandes am 9. November entschied man sich, die Cäcilienfeier 2020 abzusagen. Ein Stückchen Tradition, auf das es heuer zu verzichten gilt. Eben-

ter feiert in diesem Jahr ihr 35-jähriges Bestehen. Wenngleich diesmal im Stillen, so ist es doch ein Zeichen großen Zusammenhalts und des Einsatzes für die Dorfgemeinschaft, zeigt sich Obmann Harald Plörer überzeugt und gibt zu bedenken: „Hoffentlich sind wir nach der Zwangspause noch spielfähig.“ In jedem Fall sei es wichtig, junge Musikantinnen und Musikanten aus Goldrain und Morter zu gewinnen. Die Hoffnung ruhe auf der Jugend, wenngleich „Spätberufene“ ebenso herzlich willkommen sind, so Harald Plörer. JOSEF BERNHART


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Obervinschger Nikolaussack OBERVINSCHGAU - Zusammen-

halten, die eigenen Kräfte nutzen und gemeinsam anpacken. Das war der Grundgedanke der Initiative „Osternester“, mit der die Bürgergenossenschaft Obervinschgau „da“ (www.da.bz.it) und die Dorfsennerei Prad (www.biodorfsennerei.it) zu Ostern 2020 zusammen mit der Hofkäserei Englhorn (Alexander Agethle) und der Bio-Hofkäserei Ziegen im Winkel (Anita und Christof Thanei) zu einer Art Befreiungsschlag gegen die Corona-Krise ausgeholt haben. Dank dieser Aktion ist es im Frühjahr gelungen, während der Zeit des Lockdowns, als die Käse-Keller voll waren, innerhalb weniger Tage rund 300 „Osternester“ in ganz Südtirol an die Frau bzw. den Mann zu bringen. Angespornt von den positiven Erfahrungen der Osteraktion und aufbauend auf die gemeinsame Begeisterung, die sich damals entwickelt hat, warten die Dorfsennerei Prad und die Bürgergenossenschaft nun angesichts

Auch Kinder halfen bei den Vorbereitungen für die Aktion „Obervinschger Nikolaussack“ mit.

der neuerlichen Einschränkungen mit einer neuen Aktion auf - dem „Obervinschger Nikolaussack“. Es wurden viele Höfe mit ins Boot geholt, die alle Mitglieder der Bürgergenossenschaft Obervinschgau „da“ sind. Als gemeinsame Vermarkungsplattform bietet der „Obervinschger Nikolaussack“ die Möglichkeit, regionale und biologische Lebensmittel sozusagen dem Nikolaus mit auf den Weg zu geben.

Nach der erfolgreichen Aktion mit den „Osternestern“ (im Bild) wurde nun die Initiative „Obervinschger Nikolaussack“ ins Leben gerufen.

Viele große und kleine Hände haben mitgeholfen bzw. helfen noch immer mit, die „Obervinschger Nikolaussäcke“ herzurichten. Die Palette reicht vom Bemalen der Jutesäcke bis hin zur Auslieferung derselben an Geschäfte in ganz Südtirol. Angeboten werden die Nikolaussäcke in zwei Größen: der kleine zu 60 Euro, der größere zu 90 Euro. Die Säcke enthalten eine Auswahl folgender Produkte:

Kuhmilchkäse, Ziegenmilchkäse, Gemüse, Vinschger Sauerkraut, Eier, eingelegtes Gemüse, Apfelsaft, Kräutertee, Zelten, Kekse und Schoko-Nikolaus vom Weltladen. Bestellungen für eine Auslieferung vor dem Nikolaus werden gerne bis zum 30. November entgegengenommen (www.da.bz.it oder nikolaus@da.bz.it). Bestellungen bis zum 6. Dezember werden am 9. Dezember ausgeliefert. SEPP

Die Tafeln des Vinschgaus bitten um Spenden VINSCHGAU - Heuer ist leider alles

anders, auch die Lebensmittelsammlung der Tafeln Naturns, Latsch, Schlanders und Prad. Unter dem Motto „Sicher spenden in unsicherer Zeit“ wird die traditionelle Lebensmittelsammlung der Mitglieder der Tafeln im Vinschgau heuer in Form von Geschenkkarten durchgeführt. Diese sind am Eingang der Ge-

angelastet. Die Aktion läuft vom 21. November bis zum 8. Dezember. Folgende Geschäfte machen mit: Eurospar Schlanders, Despar Naturns, Eurospin Laas und Schluderns, Lidl Latsch. Die Tafeln Naturns, Latsch, Schlanders und Prad bedanken sich bei allen Spendern! RED

schäfte zu finden. An der Kasse können die Spendenwilligen mitteilen, wie viel Geld sie für Lebensmittel spenden möchten. Die Mitglieder der Tafeln von Naturns, Latsch, Schlanders und Prad können die Spenden dann anschließend im Geschäft in haltbare Lebensmittel „umwandeln“. Der angegebene Betrag wird den Spendern an der Kasse

PR-INFO

Zum zweiten Mal „mein ewos-Bild“ MALS - Aufbauend auf den Erfolg und großen Zuspruch der ersten Aktion hat die ewos GmbH kürzlich die zweite Auflage der beliebten MalAktion „mein ewos-Bild“ lanciert. Ziel der Aktion ist es, den Kindern die Zeit zu Hause etwas einfacher zu gestalten und ein bisschen Farbe in den Alltag zu bringen. Wie schon bei der ersten Aktion, die während des Lockdowns im Frühjahr stattgefunden

hat, sind die Kinder auch dieses Mal aufgerufen, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen und ihre Lieblingsmotive zum Thema Weihnachten über E-Mail (info@ewos-group.com) oder per Messenger oder WhatsApp (347 59 30 082) an die ewos GmbH zu schicken. Bis einschließlich Dienstag, 8. Dezember, können Bilder, Kollagen oder anderweitig gestaltete Werke eingesandt werden. Im Anschluss an

Die Schaufenster der ewos GmbH präsentieren sich seit dem MartiniTag als visuelles Laternen-Meer.

die Aktion können sich die teilnehmenden Kinder wieder auf ein kleines Geschenk freuen. Gut angekommen ist kürzlich auch die Aktion der ewos GmbH zu Martini. Weil heuer aufgrund der Covid-19-Situation keine Martini-Umzüge stattfinden konnten, wurden die ewos-Schaufenster in Mals am 11. November kurzerhand umgestaltet und in ein visuelles Laternen-Meer verwandelt. RED DER VINSCHGER 41/20

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Still, stiller, Corona Wie erleben Musiker diese Coronakrise? der Vinschger hat nachgefragt und stieß auf drei Musiker zwischen Skepsis, Verwunderung und Hoffnung.

„Die erste Welle hat uns Kulturschaffende schon hart getroffen, aber ich habe versucht, das Beste aus der Situation zu machen“, schreibt der in Wien lebende Matscher David Frank, Musiker und Student der Agrarwirtschaft an der Universität für Bodenkultur: „Innerhalb von zwei Wochen wurden alle geplanten Konzerte abgesagt, das war heftig. Also schrieb ich neue Stücke, plante, wann das nächste Album produziert wird und war optimistisch, dass bald wieder alles beim Alten sein wird“. Das sei nicht einfach gewesen, durch das Nichtstun fehle häufig die Inspiration, ein neues Stück aufs Papier zu bringen. Und doch gab es Positives: „Man ändert seine Sichtweise, denkt über Dinge nach, an die man sonst nie gedacht hat. Man kommt zur Besinnung, konzentriert sich auf das, was wichtig ist und versucht, die freien Tage sinnvoll zu nutzen.“ In der Retrospektive verschiebt sich die Sichtweise ein weiteres Mal, wie der 28-jährige Ziehharmonikaspieler – der mit „Amazia - Blues trifft Alpinfolk“ (eine Gemeinschaftsproduktion Südtiroler und Österreichischer Musiker) im Herbst 2019 viele Konzerte bestritt – betont: „Im Herbst 2020 waren es nur drei Konzerte.“ Die Zuschüsse er- David Frank 18

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dere Berufsgruppen, aber das Bewusstsein für die künstlerische Leistung fehlt häufig. Ich hoffe, dass die Kulturszene nach der Covid-19 Pandemie mehr wertgeschätzt und intensiver wahrgenommen wird. Denn ohne Kunst und Kultur wird´s still. Man stelle sich eine Welt ohne vor: es gäbe z.B. keine Filme, keine Musik, keine Theaterstücke ...“. David Frank hofft auf die Zeit nach der Pandemie: „Das Kulturangebot wird vielfältiger denn je sein, da viele KünstlerInnen die Zeit jetzt nutzten, um kreativ zu sein“. Er selbst lebt nicht ausschließlich von der Musik, doch „die finanzielle Herausforderung in solchen Zeiten ist für Künstlerinnen und Künstler enorm“. David Frank lebt derzeit vom Online-Verkauf seiner CDs und absolviert ein Praktikum in Wien. Hinsichtlich des seelisch-musikalischen Überlebens habe er durchaus gemischte Gefühle: „Es ist eine Mischung aus Ratlosig-

keit, Verzweiflung, Hoffnung – und Optimismus“. Er komponiert viel und plant für 2022 ein neues Album: „Die Stücke werden von Einsamkeit geprägt sein“, doch auch mit fröhlichen Stücken sei zu rechnen: „Musik ist wie das Leben, in einem Moment Halligalli – im anderen Moment traurig.“ Bertold Stecher, Solotrompeter, Deutsche Oper Berlin „Man muss sich nur überlegen, wie es wäre, wenn kulturvermittelnde Medien wie Radio und Fernsehen, Zeitschriften und Bücher nicht mehr vorhanden wären. Was dann?“, versucht Bertold Stecher, seit 2016 Solotrompeter an der Deutschen Oper Berlin, zu verdeutlichen, wie sehr die Kultur eben doch Teil des gesellschaftlichen Lebens ist. „Kultur ist ein Stück Freiheit – für viele Menschen. Und im grauen Herbst und im Winter ist die Foto: Walter Voglmayr, Pro Brass

David Frank, Musiker & Student

setzen die abgesagten Konzerte keineswegs, schreibt der Musiker: „Die Auftritte 2020 waren nicht das Wahre. Die Konzertsäle waren halb leer, zwischen den Menschen waren ein bis zwei Meter Abstand und jeder hatte Corona im Hinterkopf. Unter diesen Umständen springt der Funke zum Publikum nicht über. Hinzu kommt, dass etliche Anfragen die Bedingung stellten, dass wir umsonst spielen. Diese Anfragen konnte ich aus Prinzip nicht annehmen – außer, es handelte sich um einen wohltätigen Zweck. Musik sollte in diesen Zeiten kein Billigprodukt werden, das ständig und überall gratis konsumierbar ist“. Dies ruiniere den Markt und schade jenen MusikerInnen, die ausschließlich von der Musik leben. „Daran erkennt man, dass Kunst und Kultur in der Gesellschaft zu wenig wertgeschätzt wird. KünstlerInnen sind für die Gesellschaft genauso systemrelevant wie an-

Foto: Fabian Wallnöfer

MALS/BERLIN/WIEN –-„Musik braucht Raum zum Atmen“, sagte Komponist Ennio Morricone. Dieser Platz ist in Zeiten von Corona schwer zu finden. „Musik ist die gemeinsame Sprache der Menschheit“, fand der Schriftsteller und Lyriker Longfellow. Doch die Musik – eine Kunstform, die in der Lage ist, die Seele zu befeuern und die Menschen zu berühren – ist aus dem öffentlichen Leben fast verschwunden. David Frank, Bernhard Plagg und Bertold Stecher über ihr musikalisches Jahr inmitten von Corona.

Bertold Stecher


Foto: Uwe Arens

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Bernhard Plagg

Freude, die man mit Kultur erleben kann, besonders wichtig.“ Als festangestelltes Orchestermitglied der Deutschen Oper Berlin, ein von Stadt und Land gefördertes Haus, bekommt Bertold Stecher weiterhin sein Gehalt. In der ersten Welle musste er auch privat an einer Routine arbeiten, erzählt er. „Vormittags habe ich geübt, nachmittags bin ich Fahrrad gefahren und habe den Frühling im Grunewald genossen. 53 Tage lang habe ich täglich ein neues Musikvideo gecovert – sei es Jazz, R&B oder Pop – und mich im Improvisieren geübt. Dazu kommt man als klassischer Musiker sehr selten. Die Videos schickte ich dann meiner Familie im Vinschgau“. Im Sommer gab es einen ersten Versuch, die Deutsche Oper Berlin wieder zu öffnen, und das im wahrsten Sinne des Wortes: Als erstes (Berliner) Klassikkonzert nach 94 Tagen bot das Haus eine Kurzfassung von Wagners Rheingold – auf dem Parkdeck der Oper. Das Haus ist, wie viele andere Konzert-, Opern-, Aufführungs- und Theaterhäuser, bestens gerüstet: „Siebenmal stündlich ein kompletter Luftaustausch, das Orchester spielt nicht im kleinen Orchestergraben, sondern auf der Bühne. Ab September durften 400 ZuhörerInnen anstelle der üblichen 2.000 in den Saal. Von August bis Oktober waren es 750 Zuhörer – das ist auf den 2.000 Sitzplätzen wirklich genug Abstand“. Doch auch diese Auslastung sei „kein Vergleich zum Abstand in Shoppingmalls, dem

öffentlichen Nahverkehr oder einem Fußballspiel“. Und damit, findet der 33-jährige Malser, beginnen die Ungerechtigkeiten: „Manche Maßnahmen sind nicht nachvollziehbar, werden zwar akzeptiert, stellen aber die Kultur- und Kunstwelt in ein falsches Licht und gefährden Tausende von Existenzen“. Momentan treibt er Sport, liest, trifft Freunde und übt natürlich: „Für Sylvester ist im Berliner Dom ein Konzert mit Orgel und Trompete geplant, dafür übe ich täglich“. Trotz aller Skepsis bleibt er positiv: „Das Wichtigste ist, dass wir das alle gut überstehen und aus der Situation lernen“. Bernhard Plagg, Orchestermitglied Konzerthausorchester Berlin Die Trompete ist sein Instrument, Berlin seine neue Heimat. Der Malser Bernhard Plagg ist seit 2016 am Konzerthaus Berlin. Dass der persönliche Glücksfall, als festangestelltes Orchestermitglied in der Coronakrise weiterhin Gehalt zu beziehen, kaum auf alle MusikerInnen zutrifft, ist dem 31-Jährigen bewusst: „Die Krise trifft freischaffende KünstlerIinnen und Kulturinstitutionen sehr hart. Es liegt an der Politik, sie vor dem finanziellen Ruin zu bewahren“. Bernhard Plagg verweist auf den öffentlichen Diskurs in Deutschland über die Zuwendungen für freischaffende KünstlerInnen: „Dadurch wird das Bewusstsein über die einzigartige Kulturlandschaft in Deutschland geschärft“.

Wie für „vermutlich sehr viele andere Menschen“, schreibt Bernhard Plagg, „war die erste Welle auch für mich ein riesiger Einschnitt in den Arbeitsalltag: Keine Konzerte, kein Probenbetrieb. Ich habe in der Zeit intensiv geübt und Sport betrieben: plötzlich waren auch Yoga und das Kochen aufwändiger Gerichte feste Bestandteile des Alltags“. Mit Saisonbeginn startete das Konzerthaus Berlin seine Konzertreihen für Abonnenten, doch anstelle der 1.500 möglichen Zuhörer waren vier Konzerte pro Woche nur für 340 Zuhörer möglich. „Kurz vor dem 2. Lockdown wurde jeder 2. Sitzplatz verkauft, ich bin daher positiv, dass wir bald zum früheren Spielbetrieb zurückkehren können“. Zum Sicherheitskonzept des Hauses gehörte Maskenpflicht im gesamten Haus und der zwei Meter-Abstand der MusikerInnen. „Das Kondenswasser muss mit einem Tuch aufgefangen und vom Spieler entsorgt werden“. Bernhard Plagg ist seit Sommer 2020 Lehrbeauftragter an der Universität der Künste Berlin: „Wir müssen zwischen jedem Studierenden den Unterrichtsraum 20 Minuten lüften“. Im Unterschied zur ersten Coronawelle wird nun der Probenbetrieb aufrechterhalten, Konzerte finden nicht statt. Ein Lichtblick: „Unser Management hat entschieden, dass wir im November CD-Aufnahmen machen, wobei zu Beginn des Projektes alle Musiker getestet werden. Letzte Woche habe ich die Aufnahme der 4. Sinfonie von Johannes Brahms eingespielt. Wunderbare Musik! Da lässt sich der 2. Lockdown besser verkraften. Letzlich liegt es an uns allen, Kunst und Kultur als notwendigen Bestandteil unserer Gesellschaft zu verstehen, damit der Kulturbetrieb diese Krise überstehen kann. Viele meiner OrchesterkollegInnen wuchsen in Blaskapellen heran, so wie ich damals in der Musikkapelle Mals. Ich wünsche mir sehr, dass diese heimischen Kulturträger wieder aktiv werden können, um die Jugend von der Musik zu begeistern. Erst aber müssen wir gemeinsam diese Krise überstehen“.

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„BASIS Safe Space“ Für alle Arbeitende, die während der derzeitigen Krise eine neue Bleibe suchen. SCHLANDERS - Der „BASIS Safe Space“ öffnet seine Pforten für alle Arbeitenden, die während der momentanen Krise eine neue Bleibe suchen. Mit dem BASIS Pro-Working Space in Schlanders besitzt der Vinschgau eine zentrale Anlauf- und Auffangstelle für alle, die momentan keinen vollwertig ausgestatteten Platz haben, um ihr tägliches Brot in Ruhe und mit der gewohnten Produktivität zu verdienen. „Wir sagen Ja zum physischen Abstand, aber Nein zum sozialen Abstand“, heißt es in einer Aussendung. Der gut belüftete Arbeitsbereich mit einer Fläche von 370 Quadratmetern „bietet alle Voraussetzungen und genügend Platz, um sicher zu arbeiten. Dazu haben wir mehrere Ein- und Ausgänge zum Gebäude und den verschiedenen Räumlichkeiten und können so das Problem des Abstandhaltens auch logistisch gut lösen.“ Geboten werden u.a. schnelles GlasfaserInternet/WiFi, Drucker/Scanner in Klein- und Großformaten, Networking in Salotto und Teeküche sowie freie Nutzung der Kreativfläche (weitere Infos unter hoi@ basis.space).

Im „BASIS Safe Space“ kann man sicher und in aller Ruhe arbeiten.

sonst durch das Pendeln verlieren würde. Außerdem spare ich Benzinkosten und die Umwelt dankt es mir auch. Was ist der Unterschied zwischen deinem Büro und BASIS?

Ich arbeite hier eigentlich ähnlich wie in Lana. Mit dem Unterschied, dass ich hier in einem großen Raum mit anderen sitze - aber mit eigenem Bereich - anstatt in einem kleinen Büro zu zweit. In der BASIS ist es möglich, außerhalb der eigenen Firma aber trotzdem während der Arbeit zu netzwerken und Kontakte zu knüpfen. Das ist ein großer Vor„Ich kann hier sicher und in Ruhe arbeiten“ teil, nicht nur für meinen Job und die Firma, sondern auch für mich Sabrina Fleischmann (24 Jahre) persönlich. arbeitet bei der Firma All In Consulting GmbH als Junior Control- Warum bist du während der lerin. Sie ist gebürtige Vinschge- Coronakrise hier? Fühlst du rin und lebt in Vetzan. Seit dem dich sicher? Es ist bei uns im Betrieb noch 1. November 2020 arbeitet sie für die Firma und ist mehrmals in der nicht vorgesehen, dass man zwinWoche in der BASIS anzutreffen. gend im Homeoffice arbeiten Ihr Studium (International Busi- muss und darüber bin ich auch ness and Management) hat sie sehr froh. Da hätte ich dann wahrerfolgreich in Amsterdam absol- scheinlich sehr viel Ablenkung. viert und ist jetzt wieder zurück Auch die Trennung von Arbeit und Freizeit würde mir schwerin Südtirol. fallen. Jeden Morgen aufstehen, der Vinschger: Warum bist du mich anziehen und aus dem Haus in der BASIS? gehen hat einen psychologischen SABRINA FLEISCHMANN: Die Fir- Effekt, der mir hilft, eine klare ma All In Consulting hat ihren Tagesstruktur zu erhalten. ZuSitz in Lana. BASIS ist viel nä- dem bin ich froh, in der BASIS her an meinem Wohnsitz und zu sein, um mich zu Hause nicht ich spare somit viel Zeit, die ich völlig sozial abzuschotten. Natür20

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lich wären jetzt 1 bis 2 Tage in der Woche Homeoffice auch ok, aber es braucht für mich einen Ausgleich und ein Mittelmaß, um dennoch produktiv zu sein. Ich fühle mich hier sehr sicher. Die Abstandsregelungen sind einfacher einzuhalten als in den meisten anderen Großraum- oder kleinen Büros. Man kann sich „aus dem Weg gehen“. Ich sitze an meinem großen Schreibtisch. Der nächste ist über 5 Meter von mir entfernt. Ich kann somit ungestört und in Ruhe arbeiten.Ich bin froh, dass ich trotz Corona nicht alleine sein muss, sondern in einem sicheren Arbeitsumfeld soziale Kontakte - natürlich auf Distanz - pflegen kann. Auch der Chef ist ab und zu in der BASIS

schlaggebenden Punkte sicher das Vertrauen ist. Wenn man Mitarbeitern schon von Anfang an ein gewisses Vertrauen schenkt, fühlen sie sich schneller wohl und sehen sich selbst als wichtig an. Meine Devise ist deshalb, dass Leute besser arbeiten, wenn sie Flexibilität und Vertrauen bekommen. Meine Mitarbeiterin, die ja in Vetzan wohnt, müsste jeden Tag nach Lana fahren, falls sie nicht gerade bei Kunden unterwegs ist. Für mich ist es nicht wichtig, wann und wo gearbeitet wird – die Arbeit sollte nur zur richtigen Zeit und zufriedenstellend erledigt werden. Deshalb habe ich Sabrina auch in die BASIS „ausquartiert“. Ich war selbst jahrelang Pendler nach Bozen, was mich anfangs nicht weiter gestört hat. Mit der Zeit wurde es aber immer anstrengender. Deshalb denke ich, dass die BASIS für sie praktischer und angenehmer ist – und solange ich mich auf sie verlassen kann, ist es eine tolle Lösung. Ein letzter Punkt, warum sie hier im Vinschgau angesiedelt ist, ist auch der Networking-Gedanke. Unser Ziel ist es, auch den Markt im Vinschgau für uns zu erschließen und dafür wäre Sabrina dann verantwortlich. Ab und zu arbeitest du ja auch von der BASIS aus, warum?

Ich versuche, auch in Zukunft einmal die Woche oder zumindest einmal alle zwei Wochen in die BASIS zu kommen. Es ist für mich auch ein guter Ausgleich, der mit interessanten Begegnungen und Bekanntschaften einhergeht. Angedacht ist auch eine noch konkretere Zusammenarbeit mit der BASIS. Wir sind geder Vinschger: Warum hast du rade am Verhandeln. BASIS fängt deine Mitarbeiterin bei uns optimal Pendler ab. Zudem will untergebracht? BASIS auch den Wirtschaftsraum ARMIN HÖLLRIGL: Meiner Mei- Vinschgau stärken und fördern, nung nach ist es nicht mehr so indem es Ein-Mann-Unterneheinfach, Mitarbeiter längerfristig men bzw. Start-ups unterstützt. an ein Unternehmen zu binden. Ich denke, dass einer der aus- INTERVIEW: RED

Nicht nur die Arbeitenden selbst, auch Arbeitgeber sind froh über das Angebot in der BASIS. Armin Höllrigl, der Gründer und Chef von All In Consulting, ist selbst als Controller und Unternehmensberater tätig und hie und da in der BASIS anzutreffen.


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Alles einstimmig in Schluderns „Covid 19-Pandemie wird uns noch Wochen und Monate beschäftigen“. SCHLUDERNS - Bei der Sitzung des Gemeinderates von Schluderns, die am 19. November mittels Videokonferenz stattfand, wurden alle Beschlüsse einstimmig gefasst. Auch das programmatische Dokument des neuen Bürgermeister Heiko Hauser stieß auf einhellige Zustimmung. Wie Heiko Hauser dem der Vinschger in einem Nachgespräch bestätigte, hatte es im Vorfeld viele Gespräche gegeben. Neben den Punkten der SVP habe er auch Anliegen und Vorschläge der Gemeinschaftsliste Schluderns in das Dokument mit einfließen lassen. Er freue sich über die aktive Zusammenarbeit aller Ratsmitglieder: „Alle Rätinnen und Räte arbeiten in verschiedenen Kommissionen, Beiräten oder anderen Gremien mit.“ Ein großes Thema bei der Sitzung war natürlich die Covid 19-Pandemie. „Die Pandemie überschattet derzeit das politische Tun und Handeln“, sagte der Bürgermeister. „Durch die vielen verschiedenen Dringlichkeitsmaßnahmen und deren Umsetzung ist der normale politische Alltag wesentlich erschwert und die verwaltungstechnische Umsetzung verlangsamt. Diese außergewöhnliche Situation wird uns in den nächsten Wochen und Monaten sicher noch intensiv begleiten,“ heißt es dazu im programmatischen Dokument. „Dieses spiegelt im Großen und Ganzen das SVP-Wahlprogramm wider und wurde durch die Programmpunkte der Gemeinschaftsliste ergänzt,“ so Heiko Hauser. Die Gemeindeverwaltung werde ihr Bestes ge-

Der Neubau des Pflege- und Altersheims ist das größte Vorhaben der neuen Gemeindeverwaltung von Schluderns. Im Ausschuss ist der Vizebürgermeister Peter Trafoier für dieses Projekt zuständig.

ben und versuchen, „transparent und bürgernah zu wirken und die Bürgerinnen und Bürger in ihren speziellen Situationen zu unterstützen.“ Zu den Schwerpunkten des Bereichs „Dorfentwicklung, Umwelt und Gesundheit“ gehören: Umfahrung des Dorfes in Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden, Pflege der Waalund Wanderwege sowie der Kinderspielplätze; Projektrealisierung des Naherholungsraumes Biotop; Erstellung eines Konzeptes für das Bahnwärterhäuschen und Umgestaltung dieses Platzes; Erweiterung der Kletterhalle mit sanitären Anlagen (Finanzierung vorausgesetzt); Realisierung der Dorfeinfahrt „Meraner Straße“ im Jahr 2021; sichere Fußwege im Dorfzentrum und außerhalb des Dorfes sowie Sicherheitsmaßnahmen und Maßnahmen zur Reduzierung der Geschwindigkeit auf den Staats- bzw. Landesstra-

ßen; Umbauarbeiten Upi-Alm; Revitalisierung des Dorfkerns; Steinschlagschutz Matscher Winkel, Konfall und Sicherheitsmaßnahmen Saldurbach und Valgrin; Bemühung um die Besetzung der Stelle eines zweiten Arztes; Citybus für Quair/Valgrin und Glurnser Straße; Förderung von Umweltschutzprojekten. Altersheim-Neubau ist das größte Vorhaben Das größte Vorhaben überhaupt fällt in den Bereich „Gemeinschaft, Soziales, Kultur, Mitbestimmung und Transparenz“. Es handelt sich um den Neubau des Pflege- und Altersheims in Absprache mit dem Land und den Nachbargemeinden Prad, Stilfs und Glurns. Weitere Punkte dieses Bereichs sind: Förderung für den Bau von Mietwohnungen; Neubau des Musikprobelokal

(Finanzierung vorausgesetzt); Unterstützung der Vereine und Verbände; interaktive und virtuelle Präsentation der Schludernser Sehenswürdigkeiten; Aufwertung der Urnenbestattung; Sanierung der Friedhofsmauern; Praktika für Jugendliche in den Gemeindestrukturen; Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger bei Großprojekten; Unterstützung familienfreundlicher Projekte; Errichtung von Grillplätzen im Park/Konfall. In den Bereich „Wirtschaft“ fallen folgenden Vorhaben: Unterstützung der landwirtschaftlichen Vielfalt und Strukturen; Förderung der regionalen Produkte; Aufwertung der Märkte (Bauernmarkt); Beregnung Ebnet und Bau dess E-Werks Konfall; Förderung lokaler Wirtschaftskreisläufe. Heiko Hauser gab sich überzeugt, „dass wir gemeinsam das vorgelegte Verwaltungsprogramm in den nächsten 4,5 Jahren umsetzen werden.“ Im Ausschuss arbeiten neben dem Bürgermeister sein Stellvertreter Peter Trafoier, die Referentin Sonja Abart Donner und der Referent Kurt Klotz mit. Den Namensvorschlägen für die Besetzung von Kommissionen und die Entsendung von Gemeindevertretungen für Beiräte stimmte der Gemeinderat einhellig zu. Einstimmig erfolgte auch die Ernennung des Verwaltungsrates der gemeindeeigenen Einrichtung „Kulturhaus Schluderns“ für die Periode 2020-2025 (Präsidentin: Andrea Dietrich; Verwaltungsratsmitglieder: Heinrich Riedl und Siegfried Telser). SEPP

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„Venusta Muscia EO“ aus der Taufe gehoben Mit einer neuen Initiative für Kleinkinder im Bereich Musik nach vorne schauen SCHLANDERS - Am 19. Oktober hat sich eine Gruppe von musikliebenden Menschen unterschiedlicher Berufs- und Altersgruppen beim „Hasenwirt“ in Schlanders getroffen, um den Verein „Venusta Musica EO“ zu gründen und im Vinschgau neue Initiativen zu starten. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, neue Ideen im Bereich Musik umzusetzen, um das Künstlernaturell, das in jedem Menschen steckt, zu wecken. Und das schon ab dem 2. Lebensjahr und natürlich auch für alle anderen Altersgruppen. Alle Musikliebhaber sollen für die Kammermusik und unterschiedliche Musikrichtungen (Klassik, Jazz, Volksmusik) motiviert werden, um lebenslange Freude mit der Musik zu entdecken. Die Kammermusik hat den Vorteil, dass sie leichter organisierbar ist und sie bietet unzählige Möglichkeiten der Entfaltung und Gestaltung. Ein anderes Hauptziel gilt der Förderung der Streicherkultur bzw. das Motivieren zu einem Streichinstrument. Streichinstrumente fördern die Konzentration und steigern das Ausdauervermögen. „Unsere Chöre sollen wieder eine Vielzahl von Geigen zur Verfügung haben. Spielgelegenheiten sollen für junge Musikerinnen und Musiker geschaffen werden“, so der neue Verein. Um diese Ziele erreichen zu können, startet der Verein gleich mit der Förderung der musikali-

Kurse immer am Donnerstag im Pfarrwidum in Schlanders statt. Infos dazu werden rechtzeitig mittels Flyer veröffentlicht. Im Sommer 2021 (Donnerstag, 26. August, bis Dienstag, 31. August) findet dann auch ein Kammermusikworkshop für Steicher, Bläser und Gesang in der Musikschule Schlanders statt. Demnächst wird ein tolles Video über den letzten Online-Workshop von Basis-Schlanders, Marketing und Tourismusverein Schlanders veröffentlicht. Welches Logo gefällt Ihnen am besten? Die acht Vorstandsmitglieder des Vereins (Sabina Mair, Christian Lechthaler, Ivan Runggatscher, Annegret Rück, Ulrike Verdross, Elmar Schwienbacher, Elisa Horrer, Nadja Geneth) möchten die Leserinnen und Leser des der Vinschger um Mithilfe bei der Auswahl des Logos für den Welches Logo passt Ihrer Meinung nach für den neuen Verein „Venusta Musica“ jungen Verein „Venusta Musica“ am besten? Die Variante 1 (oben), die Variante 2 (Bild in der Mitte) oder die bitten: Welches der drei, hier abVariante 3 (unten)? gebildeten Logos gefällt Ihnen am besten? Sie können uns bis Mitte schen Früherziehung für Klein- diesen Kursen für Kleinkinder Dezember über E-Mail (info@ kinder ab dem zweiten Lebens- muss zuerst eine erwachsene dervinschger.it) oder auch telefojahr. Dazu konnte eine Expertin Person dabei sein (gerne Oma, nisch (Tel. 0473 621715) mitteilen, gewonnen werden, die selbst als Opa, Geschwister, Tanten usw.). welche der drei Varianten Ihnen Kleinkind mit der Geige anfing. „Der gemeinsamen Freude aller am besten gefällt: die Variante 1, Lena Savina kann die Kinder steht so nichts im Wege, wenn die Variante 2 oder die Variante mit ihrem Können und mit ihrer spielerisch und interaktiv Musik 3? RED Freude an ihrem Instrument und gemacht wird“, ist der Verein der Musik allgemein motivie- überzeugt. Sobald es die Zeiten ren und zu Erfolgen bringen. Bei wieder erlauben, finden diese

Abonnements für die Spielzeit 2020/2021 aufgelöst VINSCHGAU - Das Südtiroler Kulturinstitut sieht sich angesichts der derzeitigen Situation leider gezwungen, den auf 7. Dezember verschobenen Abend „Martenstein liest & Clementi singt“ im Kulturhaus „Karl Schönherr“ in

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Schlanders abzusagen. Da die Zukunft dieser Spielzeit von zu vielen Ungewissheiten abhängt (Veranstaltungsverbote, Publikumsbeschränkungen, Reisewarnungen für unsere Gastbühnen, Sperrstunde, usw.), hat das Süd-

tiroler Kulturinstitut schweren Herzens zudem beschlossen, die Abonnements für die Spielzeit 2020/2021 aufzulösen. Nach Möglichkeit wird ab Jänner wieder ein Programm angeboten, im Idealfall sogar das angekündigte.

Für Infos steht das Südtiroler Kulturinstitut derzeit von Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr unter der Telefonnummer 0471 313800 zur Verfügung. Außerdem kann man sich über E-Mail (info@kulturinstitut.org) informieren. RED


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Wichtig für Graun und das gesamte Gebiet

Orthophotokarte der geplanten Straßenverlegung mit neuem Radweg.

Landesabteilung Straßendienst ist eine Senkung der Instandhaltungskosten von derzeit 60.000 auf 13.000 Euro vorgesehen. Abteilungsdirektor Valentino Pagani

Foto: LPA/Ingo Dejaco

den Steinschlagschutzgalerien entlang des Reschensees in Graun soll nicht nur sicherer, sondern auch attraktiver werden. Den dafür notwendigen Beschluss mit den technischen Eigenschaften des geplanten Bauvorhabens hat die Landesregierung am 10. November auf Vorschlag von Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider genehmigt. „Mit der Verlegung der Trasse in Richtung Stausee können die dringend sanierungsbedürftigen Galerien umfahren werden und es wird möglich, die Straße vor Steinschlag zu schützen. Zusätzlich sieht das Projekt einen neuen Radweg samt Grünflächen vor“, so Alfreider. Der an der neuen Trasse angrenzende Radweg führe zu einer Aufwertung des gesamten Gebietes: „Damit können wir drei wichtige Ziele erreichen: Verkehrssicherheit, mehr Lebensqualität für Einheimische und neue Angebote für die Gäste.“ Insgesamt sind für das Bauvorhaben 18,1 Millionen Euro vorgesehen. Laut Schätzungen der

Quelle: LPA

GRAUN - Der Straßenabschnitt bei

Lokalaugenschein im Mai 2019; im Bild (v.l.): der damalige BM Heinrich Noggler, Valentino Pagani, Landesrat Daniel Alfreider und Amtsdirektor Stephan Bauer (Straßendienst West).

unterstreicht, dass dieses Projekt auch durch die gute Zusammenarbeit zwischen den Landesabteilungen Tiefbau und Straßendienst sowie dem Landesamt für Geo-

logie und Baustoffprüfung und der Gemeinde Graun noch unter Bürgermeister Heinrich Noggler sowie der Energiegesellschaft Alperia möglich war. LPA

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Dort befinden sich neben den PKW-Abstellplätzen die Kellerabteile der Wohnungen sowie Müll-, Technik- und Elektroräume. Die Rohrinstallationen für Ladestationen für Elektroautos wurden bereits vorgesehen. Die Fa. WEMA Bau ist derzeit der größte Bauträger im Oberund Mittelvinschgau, deren nächsten Projekte sich bereits in der Startphase befinden. So entstehen demnächst Wohnanlagen in Prad, Mals, St. Valentin, Schluderns und Laas.

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ist an das örtliche Fernwärmenetz angeschlossen. Zusätzlich sorgt eine Photovoltaikanlage, welche den erzeugten Strom mittels Heizkerzen in den Puffer einspeist für die Warmwasserproduktion. Eine Elektro-Rufanlage mit Videofunktion kann über eine App mit dem Handy des Wohnungsinhabers gekoppelt werden. Auch für einen Glasfaserinternetanschluss bis in die Wohnungen wurde gesorgt. Eine großzügige, sechs Meter breite Fahrspur führt über eine beheizbare Rampe in die Garage.


VINSCHGER SPEZIAL

Drei Käufer verraten ihre persönlichen Gründe Stolz und glücklich, hier leben zu dürfen Seit 17 Jahren lebt und arbeitet der 46-jährige Koch Andras Novikov aus Ungarn im Vinschgau. Mit dem Kauf einer Eigentumswohnung in der Wohnanlage Mailänder hat sich der zweifache Familienvater gemeinsam mit seiner Frau Fanni einen Lebenstraum erfüllt. „Hier wollen wir leben!“, sagt er. „Wir waren die

allerersten Klienten, die sich für eine Wohnung in dieser Anlage interessiert haben, und wir konnten alle Wünsche äußern, wie wir wohnen wollen. Wir sind sehr stolz und glücklich, hier leben zu dürfen! Prad und insbesondere diese Wohnung sind unser Lebensmittelpunkt geworden.“

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VINSCHGER SPEZIAL

Unsere Wohnung entspricht genau unseren Bedürfnissen Andreas Stecher und seine Tochter Claudia sind aufgrund einer Erbkrankheit schon seit vielen Jahren auf den Rollstuhl angewiesen. Dementsprechend haben sie auch besondere Bedürfnisse, um

autonom wohnen zu können. „In der Planungsphase kam der zuständige Planer und Bauleiter der Fa. WEMA Bau zu uns und hat uns nach unseren Vorstellungen und Wünschen gefragt. Heute ist

unsere barrierefreie Wohnung im Erdgeschoss nicht mehr zu vergleichen mit einer normalen Wohnung“, zeigt sich Andreas Stecher mehr als zufrieden. Die Haustür und sämtliche Schiebetüren sind viel breiter und öffnen sich vollautomatisch, die Terrassentüren lassen sich über eine Fernsteuerung bedienen, Schalter und Fenstergriffe wurden auf bedienbare Höhe gesetzt, ebenso der Automatenschrank. Die Arbeitsplatte der Küche ist höhenverstellbar und mit Sensoren ausgestattet, per Knopfdruck kann der Oberschrank

auf Augenhöhe herabgesenkt werden. Alle Räume, besonders das Badezimmer und der Flur sind sehr großzügig geplant, um die notwendige Bewegungsfreiheit der beiden Bewohner zu gewähren. Anstelle eines Rollrasens ist im Gartenbereich eine rollstuhltaugliche Pflasterung geplant. Sehr glücklich ist Andreas Stecher auch mit dem großzügigen Parkplatz für seinen Bus in der Tiefgarage.

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Ich habe vorgesorgt Zufrieden und glücklich mit ihrer Lösung ist auch Zita Grasser aus Agums. Die kinderlose Witwe hat den Erlös aus dem Verkauf von zwei Grundstücken in Wohnungen investiert, welche sie nun vermietet. „Ich habe für das Alter vorgesorgt. Ich weiß durch die langjährige Pflege meiner Mutter, was es heißt, im Alter auf

jemanden angewiesen zu sein. Und Pflege und Betreuung kosten viel Geld“, sagt die passionierte Hobbymalerin. Sie zeigt sich sehr zufrieden mit der ganzen Abwicklung von Kauf und Verkauf. Außerdem findet sie die Wohnanlage sehr gelungen und ihre Mieter sehr angenehm. INGE

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Naturstein und Fliesen Wir bedanken uns beim der Bauherrschaft Wema Bau für das entgegengebrachte Vertrauen.

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VINSCHGER SPEZIAL

Lernen und arbeiten daheim In Corona-Zeiten kommt dem sogenannten Homeoffice sowie dem Fernunterricht eine immer größere Bedeutung zu. VINSCHGAU - Seit der Coronavirus-Krise ein gewohntes Bild: Daheim arbeitende Eltern und zu Hause am Unterricht teilnehmende Schüler. Um die Pandemie zu bekämpfen und das Virus einzudämmen setzen viele Firmen, zumindest bei jenen Arbeitsbereichen wo es möglich ist, auf das Homeoffice,

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also die Arbeit von daheim aus. Bereits im Frühjahr setzte hierbei ein Umdenken ein. Nicht nur Freiberufler lernten die Vorteile des Homeoffices schätzen, sondern auch Angestellte und ihre Arbeitgeber. Flexibilität, kürzere bzw. keine Arbeitswege und somit mehr Zeit sind nur einige davon.

Auch in Schulen wird Fernunterricht immer relevanter. Vor allem in den Oberschulen ist eine Mischung aus Präsenz- und Fernunterricht mittlerweile Alltag. Aufgrund zunehmender Infektionszahlen waren zuletzt sämtliche Schulen, von der Grundschule bis zur Oberschule, zum Fernunterricht gezwungen.

Und siehe da: Es klappte besser als gedacht. Das braucht es fürs Homeoffice Voraussetzung für gelungenes „Homeworking“ bzw. Telearbeit und erfolgreichen Fernunterricht sind jedoch die passenden Arbeitsgeräte – und die optimale


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(Aufn. Manuela Schöpf)

VINSCHGER KULTUR

Das 4. Bild von links steht im Gemäldezyklus an der Plauser Friedhofsmauer für die Bezeichnung Totentanz.

Das erneuerte „Vinschger Welttheater“ Der „Totentanz“ als identitätsstiftender Mittelpunkt von Plaus wurde saniert und restauriert. PLAUS - Der Künstler selbst hat den Plauser Totentanz ein „kleines Vinschger Welttheater“ genannt. Nicht aus Einbildung, sondern weil der Begriff „Theatrum Mundi“ das Leben als vorüberziehendes Schauspiel bezeichnet. Tatsächlich hat der aus Laas stammende Maler-Poet Luis Stefan Stecher in 18 Bildern an der Friedhofsmauer von St. Ulrich nicht nur das Leben dargestellt, sondern zum Teil humorvoll hingewiesen, dass es jederzeit enden kann. Jedem, König, Bauern, Bischof und Bettelmann stellte der Künstler mindestens einen Knochenmann zur Seite. „Es war ein Spruch des Künstlers: Der Tod ist die einzige sozial gerechte Maßnahme“, erinnerte sich Heinrich Kainz, der Kenner und eigentliche Anreger des Totentanzes. Man traf sich am Plauser Hauptplatz, an einem frostigen November-Vormittag, und wusste nicht recht wohin. Corona hatte alles dichtgemacht. Schließlich bot sich die Wallfahrtskirche zur Hl. Monika an. Die Kirchenstuhlreihen ermöglichten den nötigen Abstand.

Heinrich Kainz zeigte die ablaufende Zeit für den Gitarrenspieler im Weinkeller.

1920er-Jahren nicht mehr zu retten sei.“ Das habe ihm zu schaffen gemacht. Kainz war damals Pfarrgemeinderatspräsident und wollte sich nicht abfinden, das besondere und einzigartige Kunstwerk ersatzlos für Plaus aufzugeben. Als Auftraggeber des ersten Totentanzes nannte er Pfarrer FriedDem Latscher folgte der Laaser Maler rich Florineth (1906 bis 1932). Ausgeführt Heinrich Kainz überraschte einen Nicht- habe die Arbeit in damals nur sechs Nischen Plauser mit dem Hinweis auf einen älteren der Latscher Maler Gottfried Gamper, geTotentanz. „1994 hat uns das Landesdenk- nannt „Tuifele Maler“. Peppi Wielander aus malamt erklärt, dass der Totentanz aus den Schlanders habe vergebens versucht, einige 34

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Bilder zu retten. Aufnahmen vom früheren Totentanz gäbe es keine. „Wir hätten eine Idee, einen Totentanz anzubringen, hab ich dem Durnwalder geschrieben, aber wir haben kein Geld.“ Nach zwei Tagen sei die Antwort gekommen: „Guet, das Geld hon i.“ Die Gemeinde habe in jener Zeit kaum Mittel gehabt, aber Südtirols jüngster Bürgermeister Arnold Schuler sei mit Eifer dabei gewesen. Man habe dann mehrere Künstler kontaktiert. Luis Stefan Stecher habe sich Bedenkzeit erbeten und dann mit einem


Aufn. Pfarrgemeinde

Aufn. Pfarrgemeinde

VINSCHGER KULTUR

Die Restauratorin Lucia Giacomozzi am Werk vor Ort.

Die Bilder auf Betonplatten wurden nach Bozen gebracht.

Vorschlag überrascht, meinte Kainz. Aus rung war gewaltig“, erzählte Kainz. „Die 36 Sprüchen sollte man 18 auswählen und Gesamtkosten betragen 62.707 Euro. Durch danach werde er ein Motiv malen. Dieser viele Gönner und Unterstützer, auch aus Auswahlvorgang ging über mehrere Jahre. dem Ausland, konnten wir einen Betrag von Mit den besten Farben habe der Künstler auf 45.000 Euro aufbringen.“ Kainz möchte eine die gegossenen Betonplatten gemalt. Zuerst Dankestafel mit den Namen der Betriebe waren 12 Bilder vorgesehen, dann wurden und Institutionen an der Friedhofsmauer sechs weitere dazu bestellt, um die gesamte anbringen. Pfarrer Josef Schwienbacher Friedhofsmauer einzubeziehen. Am 13. und die Pfarrverwaltung hoffen auf weitere Mai 2001 wurde der Totentanz im Plauser Unterstützung der Restaurierung dieses Dorfzentrum der Öffentlichkeit übergeben. einmaligen Kunstwerkes. Gewaltiger Aufwand

Die Bedeutung steckt im Detail

„Leider haben wir nicht mit den austretenden Salzen im Beton gerechnet. Sie zersetzten die Farbschichten. Recht bald mussten Ausbesserungsarbeiten vorgenommen werden. Natürlich kam im Gemeinderat Unmut auf über dieses „Fass ohne Boden“, erinnerte sich Kainz. Schließlich sei man übereingekommen, die Bilder in einen Blechrahmen einzufassen, um sie wenigstens vor der Feuchtigkeit aus dem dahinter liegenden Friedhof zu schützen. Mit einer speziellen Lösung entsalzte die Restauratorin Lucia Giacomozzi die Bilderträger bei gleichmäßiger Temperatur in ihrer Werkstatt – während der ersten Corona-Phase im Frühjahr 2020. Luis Stefan Stecher habe sich gefreut, erzählte Kainz, dass man seinen Bildern ein Ende wie dem ersten Totentanz erspart hatte. „Der Aufwand für die Sanie-

Um sein Lieblingsbild und Stechers Darstellung mit dem aktuellsten Bezug zu zeigen und zu erklären, führte der langjährige Kulturreferent und Plauser Vizebürgermeister Heinrich Kainz durchs Welttheater. „Nur wer die vielen kleinen Details sieht und interpretieren kann, versteht den tieferen Sinn“, meinte er und blieb bei der Bildszene stehen mit dem Spruch im Vinschger Dialekt: „Dess isch die Wohrat woll zalescht – miar sein lei Gescht wia olle Gescht“. Einem bärtigen, auf dem Weinfass sitzenden Gitarrenspieler leert der Tod sein Weinglas aus und legt ihm kumpelhaft den Knochenarm auf die Schulter. Ein zweiter Sensenmann mit Lorbeerkranz spielt auf seiner Knochengeige. Die Gesellschaft sitzt in einem Keller und ist aus einer dunkelhäutigen Frau, einem Afrikaner, einem älteren Mann

Vinschger Geschichte mit „Lottr, Paur unt Geistlichkeit Kuanr woass di Schtund, di Zait“

und dem Gastgeberpaar zusammengesetzt. Luis Stefan Stecher dürfte nicht nur den Tourismus in Plaus gemeint haben“, merkte Kainz an. „Er hat schon 2001 die Frage der Immigration thematisiert.“ Es sei Zeit zu gehen, soll die deutlich sichtbare Armbanduhr am Handgelenk des Gitarren-Spielers ausdrücken. Sein Lieblingsbild aber und eine besonders wertvolle Darstellung für den Vinschgau sah Kainz im Bild mit Knochenmann, Stundenglas, einem alten Mann mit weißem Bart, Brille, Hut und grünem Regenschirm, einem bärtigen Mann mit blauer Schürze und Steigleiter (Luan), rechts ein Bischof dazu der Zweizeiler „Lottr, Paur unt Gaistlichkeit – Kuanr woass di Schtund, di Zait“. „Das war und ist Vinschger, aber auch Südtiroler Geschichte“, merkte Kainz an. Im Bild erkennbar seien der aus Tarsch stammende „Kunstmaler“ Alois Kuperion, als Obstbauer der ehemalige Plauser Bürgermeister Arnold Schuler und der damalige Bischof Wilhelm Egger. Heinrich Kainz war in seinem Element und beendete seine Führung mit dem berühmten, zweiten Bild im Totentanz, mit dem schwer übersetzbaren „A Pfurrer lai isch inzre Zait – woll woltalong di Eewigkait“, mit der Anspielung an die Raser auf der einst unfallträchtigen „Plauser Geraden“ und mit dem Künstler Luis Stefan Stecher selbst auf seiner Harley-Davidson. GÜNTHER SCHÖPF

Der Künstler Luis Stefan Stecher auf seiner Harley-Davidson „A Pfurrer lai isch inzre Zait…“ DER VINSCHGER 41/20

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VINSCHGER KULTUR

100 Naturminiaturen LAAS/VINSCHGAU - „100 Naturminiaturen aus dem Vinschgau und dem Nationalpark Stilfserjoch“ heißt das Buch von Wolfgang Platter aus Laas, das kürzlich im Universitätsverlag Weger Brixen erschienen ist. Seit dem Beginn der Ausgangsbeschränkungen wegen Covid-19 im Frühjahr dieses Jahres hat Wolfgang Platter täglich eine Naturminiatur geschrieben, bebildert und als WhatsApp-Nachricht an einen Freundeskreis zur Frühstückslektüre verschickt. Auf mehrfachen Wunsch sind die Splitter zu alpinökologischen Themen jetzt dank des Engagements von Andreas von Möhrl im Weger Verlag Brixen in nachlesbarer Form im Buch „100 Naturminiaturen aus dem Vinschgau und dem Nationalpark Stilfserjoch“ konserviert worden und werden einem breiteren Publikum zugänglich. Das Buch ist in fünf Abschnitte gegliedert. Der Klimawandel und seine Folgen in den Alpen und die auslesende Bedeutung von Mikro- und Makroklima im Gebirge bilden die beiden einleitenden Abschnitte. Der zentrale Block der Publikation besteht aus Kurzporträts zu Pflanzen- und Tierarten und zu ihren Lebensräumen. Der vierte Abschnitt ist den Gesichtszügen des Vinschgaues und des Nationalparks Stilfserjoch gewidmet: Trockenheit, Niederschlagsarmut, Schuttkegel, Erosion, Wasserwos-

Stilfserjoch zusammen mit zwei weiteren italienischen und einem französischen Nationalpark ausgelobt hat. Alle Fotoautoren haben ihre Bilder zur Illustration dieser Publikation von Wolfgang Platter als vormaligem Direktor des Nationalparks Stilfserjoch bereitwillig zur Verfügung gestellt. Die Publikation wurde mit Druckkostenbeiträgen gefördert vom Benediktinerkloster Marienberg, der Raiffeisenkasse Laas, dem Südtiroler Landesamt für Kultur und der Stiftung Südtiroler Sparkasse. Der Nationalpark Stilfserjoch hat die Schirmherrschaft für das Buch übernommen. Es ist im Buchhandel zum Preis von 10 Euro erhältlich. „Es liegt per definitionem im Terminus ‚Miniatur’, dass Texte kurz bleiben. Und ‚Natur’ wollte ich mit den wenigen verfügbaren Zeilen vor allem auch den NichtNaturwissenschaftlern in prägnanter Sprache, aber verständlicher Formulierung täglich zum FrühDas Buchcover stück servieren. Das nachlesbare Endergebnis halten Sie, geneigte ser, Vinschger Leiten, Auwaldres- und seine Freude an der Biologie Leserin und interessierter Leser, te, Palabirn, Marillen, Marmor und seinen Pensionshobbys. Das jetzt in Ihren Händen. Ich hoffe, es und Korn. Im Vinschgau ist der Buch ist reich und großzügig be- kann Ihr Urteil bestehen“, schreibt Wind der Vater des Brotes. Auch bildert. Es lebt im Wesentlichen Wolfgang Platter im Vorwort. Er neue, bisher nicht veröffentlichte auch von den bisher zum Großteil dankt seiner Frau Irmgard für ihr Forschungsergebnisse und Moni- unveröffentlichten Fotoaufnahmen Verständnis und ihre Geduld, „dass toring-Projekte des Nationalparks des Autors, aber dann vor allem ich im Frühjahr und Sommer 2020 Stilfserjoch werden vorgestellt. Im auch von den Bildern aus den öfters bei der Gartenarbeit ausEpilog als Abschlusskapitel be- bisher 13 Auflagen des Fotowett- gefallen bin.“ RED schreibt der Autor seine Neigung bewerbes, den der Nationalpark

Mit Maske

Partner auch in schwierigen Zeiten

PARTSCHINS - Auch in diesem, von der Pandemie Covid 19 aufgerüttelten Jahr, das so manche kulturelle Institution ins Trudeln gebracht hat, unterstützt die Raiffeisenkasse Partschins das Schreibmaschinenmuseum bei seinen Tätigkeiten. Mit der finanziellen Unterstützung wurde dieses Mal werbetechnisch vor allem auf online-Werbung gesetzt, um direkt zu den Besucherinnen und Besuchern in die Wohnzimmer zu gelangen. Der SCHLANDERS - Auf diesen beson- neue Bürgermeister Alois Forcher deren „Herrn“ mit Sonnenbrille und Museumsleiterin Maria Mayr und Maske stößt man entlang trafen sich kürzlich mit Raika-Dides Feuersteiges in Schlanders. rektor Christoph Ladurner und Dieses nette Foto hat uns Michael Obmann Christian Ungerer zur Kobald geschickt. RED Unterzeichnung des Sponsorver-

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Bürgermeister Alois Forcher und Raika-Obmann Christian Ungerer bei der Unterzeichnung des Sponsorvertrages, zusammen mit Museumsleiterin Maria Mayr und Raika-Direktor Christoph Ladurner.

trages und bedankten sich bei diesen für das finanzielle Rückgrat, mit dem das Bankinstitut dem Museum seit Jahren bei ver-

schiedenen Werbeaktionen unter die Arme greift und somit eine größere Sichtbarkeit des Museums garantiert. RED



VINSCHGER SPORT

Kastelbell im September 2019: Goldrain (in Rot-Weiß) rang den favorisierten Kastelbell-Tscharsern ein 0:0 ab. Bei Abbruch der Hinrunde 2020/2021 lag Kastelbell-Tschars an der Spitze, 13 Punkte vor Goldrain am Tabellenende.

Dabei sein ist fast alles Fast alle Vinschger Mannschaften der 2. und 3. Amateurliga spielen nur Nebenrollen. VINSCHGAU - Die schönste Nebensache der Welt musste in einem Jahr gleich zwei Mal in den Hintergrund treten. Die Rückrunde der Meisterschaft 2019/20 wurde im März abgebrochen. Die Hinrunde 2020/21 kam kaum in die Gänge. Das Virus scherte sich nicht um hygienische Konzepte und organisatorischen Aufwand. Nach sieben Spieltagen musste die Gruppe A der 2. Amateurliga Mitte Oktober die Eckfahnen abbauen. Dass von den sechs Vinschger Vereinen nur Kastelbell-Tschars eine überragende Rolle einnehmen würde, hatten Insider erwartet. Mit drei Siegen zu Saisonbeginn war klar, Kastebell-Tschars peilt die 1. Amateurliga an. Ob die beiden Unentschieden gegen Mals und Andrian nur Episoden waren oder ob der Tabellenerste weiterhin stabil

Die jungen Laaser jubelten gegen Eyrs im Gemeindederby am 20. September 2020.

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die Meisterschaft durchziehen kann, muss sich zeigen. Mals war aus Vinschger Sicht auf jeden Fall eine positive Überraschung. Die Mannschaft um Trainer Helmut Thurner trotzte dem 1. und 2. der Tabelle je ein Unentschieden ab und liegt auf Rang 4. Der ASV Prad hält die Tabellenmitte und stellt mit Jonas Gander den momentanen Torschützenkönig. Morter auf Platz 8 leidet unter verletzungsbedingten Ausfällen. Ausfällen von verletzten Stammspielern, Abwesenheit von Leistungsträgern aus Arbeitsgründen und Sperren trugen wesentlich dazu bei, dass Oberland und Goldrain die Schlusslichter der 2. Amateurliga bilden. Fraglich ist, wie es in der 3. Amateurliga, Gruppe A, weitergeht. Von den 10 Mannschaften haben nur sechs alle Spiele hinter

Einer der besten Torschützen der 3. Amateurliga war Max Weiss, Kortsch.

sich gebracht. Einer infizierten Verstärkung aus Meran ist es zuzuschreiben, dass Kortsch nur auf vier von sechs Spieltagen kam. Dass man als bestplatzierte Vinschger Mannschaft immerhin Rang 5 einnahm, ist auch den Junioren aus Schlanders zuzuschreiben. Kortsch stellt mit Max Weiss sogar den besten Torschützen. Wieder erstarkte Laaser (Platz 6) haben nur fünf Spieltage bestritten. Eyrs auf Platz 7 hat in den Derbys gegen Kortsch und Laas Punkte liegen lassen. Auch in der 3. Liga sitzen mit Schnals und Laatsch/Taufers zwei Vinschger Mannschaften im Keller. Letztere musste mit der „Auftaktklatsche“ von 1:12 durch Algund fertig werden. GÜNTHER SCHÖPF

Das Spiel Morter gegen Mals am 5. September 2020 ging 1:1 aus. Den einen Punkt soll der Malser „Supertormann“ Pasquale Colosimo gerettet haben.


VINSCHGER SPORT

Partschins: ein Meisterschaftsanwärter? VINSCHGAU - Den besten Eindruck

der drei Vinschger Landesligateams hinterließ in den bisherigen neun Partien der ASV Partschins. Dafür gibt es mehrere Gründe: durch die Bestätigung des Kerns der Mannschaft stimmt die Spieler- und Teamchemie, dazu kommen noch die gute Weiterentwicklung der jungen Spieler und die gelungene Verstärkung mit dem Sturm-Ass Daniel Lanthaler. Die Mannschaft um Trainer Gustav Grünfelder belegt mit einem Punkt Rückstand auf Tabellenführer Bruneck den zweiten Tabellenplatz, hat allerdings insgesamt zwei Spiele nachzuholen (Weinstraße und Vöran Leifers). Nach der teilweisen Umstrukturierung der Mannschaft fand Oberliga-Absteiger Naturns unter Trainer Goran Cekic mit zwei Punkten aus den ersten drei Spielen zum Saisonauftakt nur schwer in die Spur. Dem ersten Dreier gegen Albeins folgten dann eine weitere Niederlage beim SC Passeier und zwei torlose Remis. Beim 4:0 Heimsieg gegen Natz schien es, als hätte das Team zu sich gefunden. Der Aufwärtstrend setzte sich beim 3:1 Auswärtserfolg bei Ridnaun fort. Der dritte Vinschger Landesligist, der ASV Latsch, erwies sich in der Hinrunde als unberechenbares Team. Gute Spiele wechselten sich mit schwachen ab. Bis dato gelang es Lo Presti & Co noch nie, zwei Spiele hintereinander mit einem positiven oder unentschiedenen Ausgang abzuliefern. Negativ beeinflusst wurde die Leistungskurve der Mannschaft mit Trainer Fabio

Der erfolgreiche Rückkehrer Martin Gander aus Prad (Bildmitte) im Spiel gegen Inter Primavera

Der Partschinser Neostürmer Daniel Lanthaler

Memmo durch den verletzungs- Tabellenrang. Beim derzeitigen bedingten Ausfall von mehreren Stand und Leistungsvermögen dürfte dem Klassenneuling der Stammkräften. Klassenerhalt ohne größere Probleme gelingen. Wie schon beim Kann Schluderns in den Titelkampf eingreifen? Abbruch im Frühjahr läuft der ASC Schlanders (vorletzter TabelMit einem Stotterstart nahm lenplatz) - Stand heute – Gefahr, der Drittplatzierte Schluderns die den Kampf um den Klassenerhalt Meisterschaft der 1. Amateurliga zu verlieren. Doch die Hoffnung in Angriff und belegte aber beim stirbt zuletzt, außerdem hat Abbruch der Meisterschaft mit Schlanders ja den in Abstiegsfünf Siegen, einem Unentschie- kämpfen erprobten Engl Gründen und zwei Niederlagen den felder am Ruder. 3. Tabellenrang. Ob es bei einer Wiederaufnahme zum Meister- Wie geht es weiter? titel reicht, bleibt aufgrund der topbesetzten Elf des TabellenfühLaut Rundschreiben des Autorers Nals abzuwarten. Der Vize- nomen Fußballkomitees Bozen meistertitel ist den Blau-Weißen mit Präsident Paul Tappeiner an mit dem zweitbesten Torschützen der Spitze werden im Jahre 2020 Yousef Loubadi dieser Spielklasse im Amateur- und Jugendbereich zuzutrauen. keine Fußballmeisterschaftsspiele Recht gut hält sich Neuling zur Austragung gelangen. Für die Plaus mit 12 Punkten auf dem 5. Landesliga, 1., 2. und 3. Amateur-

liga sowie für die Meisterschaften „Damen Under 15“ werden nun die ausständigen Spiele und Nachtragsspiele für 2021 und die Termine für den Rückrundenauftakt neu programmiert. Die Pokalspiele der Landesliga und 1. Amateurliga für die Sportsaison 2020/21wurden inzwischen definitiv annulliert. Die Anmeldegebühren für die Teilnahme an den jeweiligen Pokalspielen werden den Vereinen gutgeschrieben. Hinsichtlich der Pokalspiele für die 2. und 3. Amateurliga wird das Komitee demnächst entscheiden, ob und in welcher Form diese Tätigkeit weitergeführt wird. Auch für die Junioren-, A-Jugend „Under 17“ und B-Jugend „Under 15“ wird das Komitee demnächst die neuen Kreise der Frühjahrstätigkeit veröffentlichen. OSKAR TELFSER

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In Schlinig blickt man nach vorne SCHLINIG - Die Coronavirus-Krise hat den Sport hart getroffen. Auch in Schlinig, einem Mekka der Langlauf-Szene im Vinschgau, herrschte lange Stillstand. „Im Frühjahr fielen zahlreiche Rennen aus, unter anderem im Südtirol Cup“, so Walter Eberhöfer. Der Burgeiser, der im Südtiroler Wintersportverband als Langlauf-Verantwortlicher fungiert, ist beim ASC Sesvenna im Ausschuss tätig. Er betont: „Aber auch in schwierigen Zeiten gibt es schöne Erfolge. Etwa die Einberufung des jungen Schlinigers Björn Angerer in die erweiterte Nationalmannschaft ‚Interesse nazionale‘ und die Aufnahme in die Polizeisportgruppe“. Neben Angerer wurde heuer übrigens auch die 19-jährige Laaserin Sara Hutter, die für den ASC Prad startet, in dieses erweiterte Nationalteam und die Polizeisportgruppe Walter Eberhöfer

aufgenommen. Die Vorbereitungen für die kommende Langlaufsaison begannen in Schlinig wie gewohnt im Frühsommer mit den Trainingseinheiten auf dem Trockenen. Trainerin Klara Angerer arbeitete dreimal wöchentlich mit den Nachwuchsportlern. Aufgrund der sich aktuell stetig verändernden Situation mussten bereits italienweit mehrere Rennen, bei denen auch heimische Athleten mit dabei gewesen wären, abgesagt werden. Beim ASC Sesvenna freut man sich in dieser Saison vor allem auch auf die Landesmeisterschaften am 9. und 10. Jänner in Schlinig. Ein Dank gehe in diesen schwierigen Zeiten vor allem auch an die Sponsoren. AM

GLÜCKWÜNSCHE Jo es isch wohr, insre Hildegard werd bol 60 Johr; Dr 5-er isch nor wek, obr fir sie isch sel kuen Schreck; sie genießt´s Leben mit wandern und reisen, sell soll sie sich in Zukunft a nu leisten; Mit ihre 2 Mädels isch Sie suscht a viel af di Weg, wenn sie net grod ban Despar hinter dr Kassa steat; Miar sein froah das mr sie hobm, deswegen mias mr sie a mol lobm; Miar winschen ihr lei es Beste, zu dem bsundern Feste.

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· Programmieren von CNC-Fräsen · Bedienen von CNC-Fräsen Wir stellen auch TFO Abgänger, die am Programmieren und Arbeiten mit CNC Maschinen interessiert sind, ein.

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Wir sind eine traditionsreiche Bäckerei–Konditorei, die ein vielseitiges Angebot an hochstehenden Backwaren produziert. Nebst unserem Hauptgeschäft in Ftan besitzen wir noch eine weitere Filiale mit Café in Scuol. Unsere Philosophie ist „nossa paschiun, vos plaschair“, zu Deutsch: unsere Leidenschaft — Ihr Genuss. Furino SA

Zur Ergänzung unseres motivierten Verkauf-/ Serviceteam suchen wir per sofort oder nach Vereinbarung.

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Ihre Hauptaufgaben: • Individuelle Gästebetreuung • Zubereitung von diversen Kaffee, Tee, Apero-Drinks und Bierspezialitäten • Mise-en-place • Zubereitung von Desserttellern mit Garnitur • Einhaltung der Hygiene- und Qualitätsstandards • Aufräum- und Reinigungsarbeiten Wir suchen Sie; wenn Sie eine herzliche, aufgestellte, gepflegte, flexible und freundliche Person sind, welche die Gastronomie liebt. Können Sie auch in hektischen Situationen den Überblick bewahren und mit Freude und Engagement unsere Gäste betreuen, dann möchten wir Sie sehr gerne persönlich kennenlernen. Bei flexiblen Einsätzen unterstützten Sie unser Team mit qualitätsbewusstem Service oder Verkauf in der Filiale Scuol und / oder Ftan. Wir bieten Ihnen ein freundschaftliches Arbeitsklima und die Mitarbeit in einem jungen und motivierten Team. Gerne erwarten wir Ihre vollständigen Unterlagen mit Foto oder rufen Sie uns einfach zuerst an. Furino furners pastiziers SA Curdin Marugg, Jordan 50, 7551 Ftan, Tel. +41 (0)81 864 19 43 www.cantieni-ftan.ch


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IMPRESSUM Geschäftsleitung: Elke Ziernhöld, Daniel Trafoier, Anna Paulmichl Serkretariat/Anzeigen/Werbung: Karoline Lösch: Tel. 0473 621 715 ; info@dervinschger.it Irene Niederl: Tel. 347 89 58 469 ; in@bezirksmedien.it

IM GEDENKEN

Grafik: Manuel Platzgummer, Jasmin Kiem: grafik@dervinschger.it Verantwortlich im Sinne des Presserechtes: Josef Laner (sepp): redaktion@dervinschger.it Stellvertreter: Michael Andres (AM) Redaktion: Ingeborg Rechenmacher (inge), Daniela di Pilla (DANY), Andrea Kuntner (AN), Günther Schöpf (S), Rudi Mazagg (RM), Oskar Telfser (OSSI), Katharina Hohenstein (KAT), Hermann Schönthaler (HS), Christian Zelger (Z), Manuel Gruber (MG), Wolfgang Thöni (WOTH), Dominik Pazeller (DOM), Redaktion (RED). Fotos: Redaktionsmitarbeiter (wenn nicht anders angegeben) Druck: Athesia Druck, Bozen, Weinbergweg 7 Preise: Einzelnummer Euro 0,20 | Jahresabonnement im Vinschgau: Euro 30,00 | außerhalb des geographischen Bezirkes Vinschgau: Euro 40,00 | restl. Italien und Auslandsabonnement: Euro 120,00 (inkl. Porto) | Schweiz: Sfr. 140,Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Zeitung wieder. Im Sinne des Art. 1 des Ges. Nr. 903 vom 9.2.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sich sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Leserbriefe unter Umständen zurückzuweisen. Für die Inhalte der Werbeinserate und die damit zusammenhängenden Werbebotschaften übernimmt „Der Vinschger“ keine Verantwortung. Druckreif übermittelte Unterlagen (Papierkontakte, Filme und Disketten) können seitens der Anzeigenabteilung nicht korrigiert werden. Für die Richtigkeit, sei es in grammatikalischer, stilistischer, inhaltlicher und grafischer Form, haftet ausschließlich der Auftraggeber bzw. die beauftragte Agentur. Eigentümer und Herausgeber: Bezirksmedien GmbH - Ermächtigung des Landesgerichtes Nr. 19/1993; Eintragung in ROC 3226/1994

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*12.07.2004 † 30.11.2010 Sulden

Lorin, unser kleines Menschenkind, hast Spuren hinterlassen, die niemals mehr erblassen. Deine Liebe, die trägt der Wind, hin wo unsre Herzen sind. In ewiger Dankbarkeit, Dein Bruder Patrick und deine Mama und alle die dich lieben

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