„Die Impfung ist ein Segen“ Poste Italiane SpA - Versand im Postabonement - ges. Dekr. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1, Komma 1, CNS Bozen
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aus. So geht es den meisten Künst- teils sehr absurden Zugangsvorler*innen, und das hat wenig mit aussetzungen ersichtlich ist... Wer der Qualität ihrer Kunst zu tun. Tat- zudem nicht das Glück hat, einen sache ist einfach: Als durchschnitt- gewissen Reiz an diesem Sumpf liche*r Künstler*in ist die Entloh- der Zettelwirtschaft zu finden, nung prekär. Dennoch sind gerade der bleibt eiskalt auf der Strecke. die kleinen „untergrundigen“ Projekte für viele identitätsstiftend. Schade! Denn, wie wären die bisGanz ehrlich, der 1. Lockdown vor herigen Lockdowns ohne Bücher nun fast schon einem Jahr (!) hat und Hörbücher, ohne Netflix und meine Pläne ziemlich durchkreuzt. Spotify, ohne Brettspiele oder ohne Eines aber habe ich gelernt, um Omas alte Schallplattensammlung öffentliche Gelder und Förderun- gewesen? Und wie werden die gen anzusuchen. So ein bisschen nächsten Jahre sein, wenn nur sehr gefällt mir die Bürokratie. Mich fas- wenige Konzerthäuser, Clubs, Kiziniert die (Un)Kreativität, mit der nos, Verlage, Booking- Agenturen Keines der Projekte, an denen ich öffentliche Institutionen Informa- wieder öffnen können, Labels und arbeite, ist finanziell äußerst er- tionen kommunizieren und Daten Independent – Magazine und last folgreich. Wir hatten einige inter- erfassen. Ganz davon abgesehen, but not least nur wenige Kunstnationale Auftritte und teils auch was für Vorstellungen es vom Be- schaffende diese äußerst schwieriFeatures in großen Magazinen, ruf eines Künstlers/ einer Künst- ge Zeit überleben? doch der „Weltruhm“ blieb bisher lerin gibt, was wiederum aus den
Mit 6 Jahren habe ich begonnen Blockflöte zu spielen. Jetzt bin ich 26 und feiere somit mein 20-jähriges Jubiläum als Musiker. Sicher, mein Blockflötenspiel vor 20 Jahren war eindeutig eine Freizeitsache. Doch seit gut 6 Jahren widme ich zwischen 30 und 60 Wochenstunden der Musik. Und dabei sitze ich nicht nur romantisch mit einem Glas Wein am Klavier und warte, bis mich die Muse küsst. Mindestens die Hälfte der Zeit verbringe ich mit Marketingstrategien, Kostenkalkulationen und E-mails.
Simon Öggl Musiker
Anders als Hans kann ich der Bü- kommen eine Existenz aufzubau- zug (letztes Jahr), wirkte fast wie rokratie nur wenig abgewinnen en. Dennoch erlebe ich oft, wie die Persiflage einer Hilfestellung. und sehe mich voll und ganz in unsere Branche gering geschätzt Etwas Positives kann ich all den der Musik zu Hause. Auch ich hat- wird, wie Musiker*innen sich für Umständen nun aber doch abte damals (gemeinsam mit Hans) die Relevanz ihres Berufes recht- gewinnen: Endlich werden Diskusmeinen ersten Flötenunterricht fertigen und diesen, oft aufgrund sionen zu diesem Thema geführt und habe, seit ich mich erinnern mangelnder Unterstützung, auch und es passieren wichtige Schritte, so z.B. die Gründung der PERFAS, zu Grabe tragen müssen. kann, schon immer musiziert. Nun, nach rund 20 Jahren Ausbil- Dass Künstler*innen, die einen Teil von der ich hoffe, dass sie erreicht, dung und Praxis, habe ich endlich ihres Einkommens nicht aus der dass Künstler*innen von der Politik das Glück, allein durch meine Mu- künstlerischen Tätigkeit verdie- mehr Wertschätzung erfahren und sik sowie Auftrags-Kompositionen nen, keinen Anspruch auf Kunst- sich ihre Situation langfristig geseund -Produktionen überleben zu förderungen haben, ist nur eine hen wesentlich verbessert. können. Ohne die Unterstützung kleine Bestätigung für das völlivon vielen auf meinem Weg wäre ge Unverständnis von Seiten der das so wahrscheinlich nie mög- Politik für die Lebensrealität von lich gewesen. Jede Person, die in Künstler*innen. Auch das Konzept der Kreativbranche tätig ist, weiß, der „Soforthilfe“, geknüpft an die wie schwer es ist, sich mit einer Komposition und Präsentation solchen Berufung ohne fixes Ein- eines neuen Stückes mit Covid-Be-
KOMMENTAR
Was schert uns der Mars?
INHALT
08 04 THEMA Schlanders Hoffen auf Massenimpfungen
SEPP LANER
470 Millionen Kilometer hatte die Sonde, die am 18. Februar 2021 auf dem Mars landete, zurückgelegt. Wenige Tage später sendete sie erstmals Tonaufnahmen vom Mars auf die Erde. „Oh Mensch, wie bist du groß!“, könnte man sich denken. Das genaue Gegenteil kommt mir in den Sinn, wenn ich die bisherigen weltweiten Bemühungen betrachte, das mickrig kleine Corona-Virus und die Mutationen in den Griff zu bekommen. Die Hilflosigkeit schreit teilweise zum Himmel. Selbst die modernsten und reichsten Länder gingen und gehen vor der Pandemie in die Knie. Mit allen negativen Folgen, die damit einhergehen und an denen wir noch lange zu „knabbern“ haben werden. Je länger diese Krise dauert, umso unerträglicher wird das Ganze für alle. Wunder wirken kann niemand, auch nicht die Politik. Was ich den meisten Entscheidungsträgern aber zutraue, ist die Absicht, das Beste für die Bevölkerung tun zu wollen, wobei sie sich vor allem darauf stützen müssen, was ihnen die Wissenschaftler und Fachleute raten. Dass das nicht immer gelingt und dass bei manchen Vorschriften und Maßnahmen die Vernunft zu fehlen scheint, ist sicher wahr. Wahr ist aber auch, dass die Politik diese Sisyphusaufgabe ohne die Mithilfe der Bevölkerung oder zumindest eines Großteils derselben nicht bewältigen kann. Was das „Rennen“ um die Impfstoffe betrifft, dürfte sich die Geschichte einmal mehr wiederholen: arme Menschen in armen Ländern werden wohl am längsten warten müssen.
08 GESELLSCHAFT Graun Die blanke Not greift um sich 10 Vinschgau Messner gewährt tiefe Einblicke 11 Schlanders Gemeinde will Kapuzinerkloster kaufen 13 Prad „Typische Dorfeinfahrt verschwindet“ 16 Vinschgau Herdenschutz im Fokus 18 Latsch Thema Wohnen beschäftigt den Gemeinderat 20 Mals Neues Biotop 24 Schlanders Kein Scheibenschlagen, aber neue Fahne
27 SPEZIAL Naturns Energetische Sanierung der Mittelschule 30 Vinschgau Wirtschaft und Recht
38 KULTUR Wien/Laas Von Dirndl-Chic und Salontirolern 40 Naturns 25 Jahre Heimatpflege
42 SPORT 44 Latsch Einst suchte man den Vereinsmeister im Radrennen
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VINSCHGER THEMA
Zwischen Testen, Aufklären und Zuhören Der Gemeindearzt Hansjörg Gluderer spricht über die Corona-Pandemie, den Zickzackkurs der Politik, über Fehler der Vergangenheit, die Hoffnung auf baldige Massenimpfungen und über das, was uns in den nächsten Jahren erwartet. SCHLANDERS - „Ja, du kannst morgen um 7.30 Uhr vorbeikommen und ich werde dich testen.“ Das war für den Schlanderser Gemeindearzt Hansjörg Gluderer das letzte unzähliger Telefonate, die er am 23. Februar in seiner Praxis führte. Kurz nach Dienstschluss nimmt er die Maske ab, atmet ein paar Mal tief durch, holt einen Kaffee und setzt sich hin. der Vinschger: Warum hatte es der Mann am Telefon mit dem AntigenTest so eilig? HANSJÖRG GLUDERER: Er ist ein Lkw-Fah-
rer und muss morgen nach Deutschland. Ohne negativen Test kommt er nicht über die Grenze. Sich in Mals testen lassen wird noch schwieriger, denn Mals ist ab morgen (24. Februar, Anmerkung der Redaktion) Corona-Sperrgebiet.
Es gibt aber auch in Schlanders eine Teststation vor dem GEOS-Lager im Holzbruggweg.
Ich weiß natürlich, dass es diese Teststation gibt, wurde aber vom Sanitätsbetrieb bisher nicht offiziell darüber informiert. Das ist nur ein Beispiel dafür, dass der Informationsfluss zwischen dem Sanitätsbetrieb und den Hausärzten nicht der beste ist. Es hapert auch an der Koordinierung. Das Hygieneamt schickt die Leute in Quarantäne und macht sie teilweise „narrisch“. Ich bin überzeugt, dass wir Hausärzte in Sachen „Contact Tracing“ gute Dienste leisten könnten. Wir kennen unsere Patientinnen und Patienten, wie wissen, mit wem sie zusammenleben und wo sie arbeiten. Wir wären daher imstande, schnell zu handeln. Die meisten Ansteckungen erfolgen ja im familiären und betrieblichen Umfeld.
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DER VINSCHGER 07-08/21
zu treffen, ist allen klar. Wenn ich auf die bisherigen Corona-Maßnahmen zurückblicke, so wurden die verschiedenen Lockdowns Bei solchen und ähnlichen Zahlen habe ich verfügt, um immer etwas zu retten. Beim meine Vorbehalte. Ich möchte auch erfah- ersten Lockdown ging es darum, das Gesundren, wie alt die Verstorbenen waren, welche heitssystem zu retten, nachdem man es in den Vorerkrankungen sie hatten und in welchen 10 Jahren zuvor „kranksaniert“ hatte. Später Fällen das Virus sozusagen der letzte Auslöser ging es darum, das Weihnachtsgeschäft zu des Ablebens war. Außerdem möchte ich retten und mit dem derzeitigen Lockdown Vergleiche mit den vergangenen Jahren an- soll das Ostergeschäft gerettet werden. Wir stellen können: wie viele Menschen starben in haben es mit einem Zickzackkurs zu tun. Aus der Vergangenheit an welchen Krankheiten? meiner Sicht wäre es zielführender gewesen, für 4 Wochen alles komplett zuzusperren. Klingt das nicht ein bisschen wie Eine solche Sperre hätte zwar allen weh geeine Verharmlosung der neuen Virus- tan, aber es hätte ein wichtiger Schritt sein erkrankung? können. Verharmlosen will ich das Virus und seine Folgen keineswegs. Ich weiß, was die Er- Wie reagieren ältere Menschen, krankten in den Intensiv-Stationen durch- wenn Sie in Ihre Praxis kommen? machen. Das ist sehr schlimm. Es darf aber Viele haben Angst und wollen wissen, was nicht vergessen werden, dass es auch weiter- wirklich los ist und was man noch glauben hin die vielen anderen Krankheiten gibt. kann. Viel mehr Sorgen bereiten mir die Seniorinnen und Senioren in den AltersManche Leute sagen ganz offen, dass heimen. Nicht wenige gehen in den Heimen man das Virus einfach frei laufen buchstäblich zugrunde. Wäre es nach mir lassen sollte. gegangen, hätte ich die Heime im Sommer Es gibt sicher Personen, die diese Meinung geöffnet. Wir hatten damals speziell im haben. Das käme dann einem russischen Vinschgau nur einige wenige Infizierte. Die Roulette gleich. Ich bin mir sicher, dass solche neue Welle erfasste uns erst wieder Hand in Leute ihre Meinung spätestens dann ändern Hand mit dem Beginn der Apfelernte. Wir würden, wenn ein Mitglied aus ihrem engen brauchen uns nichts vorzumachen, aber ich Familienkreis schwer an Corona erkrankt höre selbst immer wieder, dass ältere Menoder gar stirbt. schen den Wunsch äußern, endlich „gehen“ zu dürfen. Worunter sie besonders leiden, ist Wie bewerten Sie die politischen die Einsamkeit. Einsamkeit kann tödlich sein. Was ging Ihnen durch den Kopf, als sie die Schlagzeile „Über 1.000 Corona-Tote in Südtirol“ lasen?
Maßnahmen seit dem Ausbruch der Pandemie?
Aber auch Kinder und Jugendliche
Dass es in solchen außergewöhnlichen leiden unter den Einschränkungen. Situationen vor allem für die Politik und die Ich wage zu behaupten, dass den Kindern Verantwortlichen im Sanitätsbetrieb schwie- und der Jugend ein Jahr gestohlen wurde. rig ist, schnell die richtigen Entscheidungen In der öffentlichen Wahrnehmung und in
VINSCHGER THEMA
Hansjörg Gluderer: „Mit eingefleischten Impfgegnern lasse ich mich erst gar nicht auf Diskussionen ein. Das ist zwecklos und verlorene Zeit.“
den Medien ist dieses Thema leider nur wenig präsent. Junge Menschen brauchen soziale Kontakte. Aber wie kann es zu solchen kommen, wenn die Schule fast nur mehr am Computer stattfindet? Die Discos, Pups und andere Strukturen, wo sich junge Menschen normalerweise treffen, sind seit einem Jahr geschlossen. Ich befürchte, dass wir es hier mit teils schweren Folgewirkungen zu tun bekommen werden. Es ist uns noch zu wenig bewusst, wie sich das lange Eingesperrtsein langfristig auf so manche Kinder und Jugendliche auswirken wird.
und Konzerne dadurch machen, dass sie die Produktion nach China, Indien und in andere Länder auslagern, um Kosten zu sparen. Abgesehen davon, dass in Billigländern oft unter menschenunwürdigen Bedingungen Und was sagen Sie den Impfgeg- gearbeitet wird, nimmt die Abhängigkeit nern? Europas von anderen Produktionsländern zu. Mit eingefleischten Impfgegnern lasse ich mich erst gar nicht auf Diskussionen ein. Ist die sogenannte normale GrippeDas ist zwecklos und verlorene Zeit. Ich rate impfung irgendwie ein Schutz gegen ihnen höchstens, mit Leuten zu reden, die das neue Virus? nicht gegen Kinderlähmung geimpft werden Nein, das eine hat mit dem andern nichts konnten und sie zu fragen, wie es ihnen geht. zu tun. Es handelt sich um verschiedene Viren, die wiederum laufend mutieren.
auftreten, aber das kann auch bei allen anderen Impfungen vorkommen. Die Impfung ist ein Segen für Menschheit. Ich bin ein 100-prozentiger Impfbefürworter.
Kommen auch Personen zu Ihnen, Wann wird es erste Massenimpfunum sich zum Thema Impfen zu in- gen im Vinschgau und in ganz Süd- Und warum haben derzeit so wenige tirol geben? formieren? Menschen die normale Grippe?
Ja, ziemlich viele. Impfaufklärungs-Gespräche gehören seit Wochen und Monaten zum Alltag in der Praxis. Ich habe die Praxis übrigens nie geschlossen. Meine Tür blieb und bleibt immer offen. Die Regeln sind natürlich einzuhalten.
Was raten Sie Ihren Patientinnen und Patienten in punkto Impfung?
Dass sie sich impfen lassen sollen, sobald dies möglich ist. Ich erkläre ihnen auch, dass alle Impfstoffe, die bei uns zugelassen sind, unbedenklich sind. Natürlich können kleine Nebenwirkungen wie Schmerzen an der Einstichstelle, Schwellungen, Rötungen, Müdigkeit oder andere kleine Beschwerden
Das hängt von der Verfügbarkeit der Impfstoffe ab. Sollten genug Dosen geliefert werden, könnte es ab dem Frühsommer möglich sein, dass sich alle, die es wollen, impfen lassen können.
Der Hauptgrund dafür ist, dass wir wegen des Coronavirus die Hände waschen, Masken tragen und Abstand halten. Dadurch schützen wir uns auch vor der Ansteckung mit dem normalen Grippevirus.
Wie ist es möglich, dass unser modernes und hochentwickeltes Europa nicht imstande ist, in einer angemessenen Zeit selbst genügend Impfstoffe, Medikamente, Masken, Schutzanzüge und anderes Material herzustellen?
Was derzeit vielen Menschen fehlt, sind Perspektiven, klare Ziele und Aussichten Wie schätzen Sie die Gesamtsituation rund um das Infektionsgeschehen derzeit ein und was wird in den nächsten Jahren auf uns zukommen?
Wie in vielen anderen Bereichen spielt auch hier das Geld die Hauptrolle, genauer gesagt der Gewinn, den große Hersteller
Wenn es gelingt, mit den Massenimpfungen möglichst bald zu beginnen und wenn sich mindestens 65 Prozent der Bevölkerung
DER VINSCHGER 07-08/21
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VINSCHGER THEMA
impfen lassen, wäre das der bisher größte Erfolg gegen das Virus und die Mutanten. Das heißt aber nicht, dass der Spuk dann vorbei sein wird. Im Gegenteil, wir werden wohl oder übel lernen müssen, mit dem Virus zu leben. Es wird auch in den nächsten Jahren Massenimpfungen brauchen und die Illusion, bald schon wieder ohne Maske herumlaufen zu können, müssen wir uns abschminken. Aber wir werden sie besiegen, diese Pandemie. Vielleicht ist dieses neuartige Virus die Antwort der Natur auf unsere modernen Verhaltensweisen. Es gibt schon lange nicht mehr abgegrenzte Teil der Erde. Millionen Menschen fliegen von Kontinent zu Kontinent. Und die Viren fliegen mit. Sind die Ängste und Unsicherheiten vieler Menschen auch in Ihrer Praxis zu spüren?
Ohren fliegen, nicht mehr bewältigen und einordnen. Sie sind auch in diesem Sinn überlastet und überfordert.
arztes, der mit den Leuten redet, sich in sie hineinfühlt, sie abtastet und nicht nur ihre Krankengeschichte kennt, sondern auch ihren Charakter und ihren Familienkreis, Ist das eine Kritik an den Medien? hat sich im Lauf der Jahre sehr geändert. Wir Ja, das ist es. Man sollte die Menschen sind sozusagen eine „aussterbende Rasse“, vor nicht täglich von früh bis spät mit Todes- allem im Vinschgau. Mittlerweile verbringen und Fallzahlen „füttern“. Das wird mit der wir gezwungenermaßen viel Zeit am CompuZeit für alle unerträglich und führt zu einer ter. Die Bürokratie wird nicht weniger und die noch größeren Belastung. Darüber, was in Digitalisierung schränkt den menschlichen den sozialen Netzwerken abläuft, will ich Aspekt ein. Von Gemeinschaftspraxen halte gar nicht reden. Meiner Meinung nach wäre ich nicht besonders viel, denn auch dort hält es ausreichend, wenn einmal in der Woche eine Art Facharztschema Einzug: der eine objektiv über alle Fakten und die Entwicklung ist für das zuständig, der andere für jenes. informiert würde. Wir sind aber keine Fachärzte, wir sind Allgemeinmediziner.
Sie sind seit 1991 Gemeindearzt in Schlanders. Was hat sich in Ihrer Arbeit als Allgemeinmediziner in fast 40 Jahren verändert?
Wie lange werden Sie uns noch als Gemeindearzt erhalten bleiben?
In bin geimpft (lacht) und werde das Jahr Ja natürlich. Viele fühlen sich unsicher und Früher hatten wir mehr Zeit, mit den 2021 noch voll machen. Dann ist Schluss. können die vielen Zahlen und Informationen, Patientinnen und Patienten den direkten die ihnen täglich rund um die Uhr um die Kontakt zu pflegen. Das Urbild des Haus- INTERVIEW: SEPP LANER
„Egal was es ist, ich trage es mit“ NATURNS - Sich selbst verletzen, um mindestens etwas zu spüren und zu fühlen, auch wenn es nur der Schmerz ist. So umriss der Psychologe und Sexualberater Hartmann Raffeiner, der eine Praxis in Naturns betreibt, das komplexe Thema der Selbstverletzung. Raffeiner war kürzlich vom Jugenddienst Meran als Referent für den Online-Abend zum Thema Selbstverletzung eingeladen worden, zu dem sich über 70 Interessierte angemeldet hatten. Raffeiner stellte einleitend die vielen Formen von Selbstverletzung vor. Die Palette reicht von überzogenem Nägelbeißen bis hin zu Ritzen, Schneiden, Verbrennen und andere Methoden, die Schmerzen verursachen. Auch das bewusste Eingehen von Risiken, die möglicherweise Schmerzen zur Folge haben können, gehört im weiteren Sinne dazu. Die Selbstverletzung ist kein eigenes Krankheitsbild, sondern zumeist das Symptom tiefer liegender psychischer Schwierigkeiten oder Störungen. Die Ursachen können demnach entsprechend unterschiedlich sein: Beziehungskälte in der Familie, Stress, Frust, Einsamkeit, Überforderung, Minderwertigkeits- oder Schulgefühle.
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Der Psychologe und Sexualberater Hartmann Raffeiner beim Online-Abend
„Was alle Arten von Selbstverletzung verbindet, ist die Absicht der Betroffenen, sich wehzutun, um den Schmerz zu fühlen, weil sie sonst keine andere Möglichkeit sehen, Gefühle auszuhalten oder auszudrücken“, fasste Raffeiner zusammen. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass sich vor allem 12- bis 16-Jährige selbst verletzen und dass es sich bei ca. 60 Prozent davon um Mädchen handelt. Der Selbstverletzung liegt meistens die Unfähigkeit zu Grunde, mit existentiellen Problemen und negativen Gefühlen,
mit denen wir alle von Geburt auf konfrontiert werden, umzugehen. „Die Selbstverletzung ist ein Verzweiflungsversuch, etwas zu lösen, was man für unlösbar hält,“ so der Referent. Einen Schlüssel für einen Ausbruch aus diesem Kreis sieht er im Aufbau von Beziehungen: „Wir Menschen brauchen eine Beziehung zu uns selbst und wir brauchen eine Beziehung zu einem Du.“ Die Betroffenen brauchen Menschen, denen sie vertrauen und die ihnen sagen: „Egal, was passiert, ich trage es mit.“ Hartmann Raff-
einer rief die Zugeschalteten in diesem Sinn dazu auf, Selbstverletzungen ernst zu nehmen, den Mut zu haben, die Betroffenen mit Feingefühl anzusprechen, in sie hineinzuschauen und - noch besser - eine Beziehung mit ihnen aufzubauen. Bagatellisieren sei ebenso falsch wie Dramatisieren. Wenig sinnvoll sei es auch, sich sofort nur auf das Warum und Wieso zu konzentrieren: „Und wenn es tatsächlich eine ‚Wurzelbehandlung’ braucht, gibt es dafür zuständige Stellen.“ Im Rahmen der Diskussion verwiese der Referent unter anderem auch darauf, wie wichtig es ist, „sich manchmal gehen zu lassen, gemeinsam verrückte Dinge zu tun und auch mal ganz unbeschwert zu leben.“ Wie sich die Corona-Pandemie bzw. die damit verbundenen Einschränkungen auf Kinder und junge Menschen ausgewirkt haben und immer noch auswirken, umschrieb Raffeiner mit einem einzigen Wort: verheerend. Er wolle aber trotz allem optimistisch bleiben und positiv in die Zukunft schauen: „Das müssen wir derzeit alle!“ Der OnlineAbend war ein weiterer Teil der Reihe „Red mor amol driber ...“ (www.infopoint.bz). SEPP
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VINSCHGER GESELLSCHAFT
Gruppenbild bei der Spendenübergabe
Die blanke Not greift um sich Veranstalter des Reschenseelaufs setzen Zeichen der Solidarität. BM Franz Prieth: „Die ‚kleinen Arbeiter’ trifft es am härtesten.“ GRAUN - Die Lifte stehen still, die Straßen
sind leer und vor den Hotels sind keine Gäste zu sehen, sondern nur ein paar angelehnte Schneeschaufeln. Und hinter den Türen werden sich so manche Hoteliers und Gastwirte fragen, wie sie nächsten Darlehensraten zahlen. Dass die Wintersaison 2020/2021 abgehakt werden kann, ist mittlerweile auch im Oberland zur traurigen Wahrheit geworden. Allein vom Wetter her wäre der Winter 2020/2021 der schönste und beste seit vielen Jahrzehnten gewesen, aber die Covid-19-Pandemie führte so gut wie zu einem Totalausfall. Nicht nur im Oberland, sondern in sämtlichen Skiorten im Vinschgau, in anderen Landesteilen und darüber hinaus. Kleiner Tropfen auf den heißen Stein Dass die Pandemie speziell in der Gemeinde Graun, wo der Tourismus das mit Abstand stärkste Wirtschaftsstandbein ist, von dem der Großteil der Bevölkerung direkt oder indirekt lebt, stark zugeschlagen hat, wurde am Rande der Spendenübergabe unterstrichen, bei welcher der ASV Rennerclub Vinschgau am 2. März auf dem Areal vor dem Alt-Grau8
DER VINSCHGER 07-08/21
ner Kirchturm der Vinzenzgemeinschaft Vinschgau einen symbolischen Scheck in der Höhe von 4.000 Euro übergab. Der Krise getrotzt Gerald Burger, der OK-Chef des Reschenseelaufs, blickte nicht ohne Stolz auf die Sonderausgabe im Corona-Jahr 2020 zurück: „Wir waren imstande, den Lauf mit einem gut durchdachten Sicherheitskonzept über die Bühne zu bringen.“ Die Teilnehmerzahl wurde auf 2.000 beschränkt, gestartet werden konnte von 7 bis 19 Uhr und das Startund Zielgelände wurde ausnahmsweise zur Schöneben-Talstation verlegt. Die Rückmeldungen seitens der Teilnehmer seien sehr positiv gewesen „und auch in vielen Medien wurde berichtet, dass es uns gelungen ist, diese große Laufveranstaltung trotz Corona erfolgreich durchzuführen.“ Das Startgeld wurde von 40 auf 15 Euro reduziert, wobei 5 Euro davon für Spendenzwecke an die Veranstalter gingen. Außerdem erhielten die Teilnehmer 10-Euro-Gutscheiene, die in Beherbergungsbetrieben und Geschäften in der Gemeinde eingelöst werden konnten. Die Betriebe und Geschäfte wiederum
gaben 5 Euro pro Gutschein an die Veranstalter für Spendenzwecke zurück. Somit kam ein Betrag von 4.000 Euro zusammen. „Mitgeholfen haben die Läuferinnen und Läufer, die Betriebe und Geschäfte und auch die Veranstalter“, sagte Gerald Burger. Er gab sich auch überzeugt davon, dass die Sonderausgabe 2020 zu einer trotz allem erfolgreichen Sommersaison 2020 beigetragen hat. Weitere 4.000 Euro wird der Rennerclub an „Südtirol hilft“ übergeben. „Wir hoffen, dass der 21. Reschenseelauf am 17. Juli stattfinden kann und zwar unter möglichst normalen Bedingungen“, schloss Gerald Burger. Hilfe für Menschen vor Ort Die Vinschger Bezirksvorsitzende der Vinzenzgemeinschaft, Regina Marth Gardetto, bedankte sich für Spende, „die wir sehr notwendig für die Unterstützung notleidender Menschen brauchen.“ Sie versicherte, dass die Summe zur Gänze bedürftigen Menschen im Vinschgau zu Gute kommen wird. Einen besonderen Dank zollte sie Alfons Wallnöfer, dem Leiter der am 19. September 2017 gegründeten Vin-
VINSCHGER GESELLSCHAFT zenzkonferenz Graun, und seinen Mitstreitern Valentin Paulmichl und Robert Stecher. Die Idee, heuer der Vinzenzgemeinschaft eine Spende zukommen zu lassen, war von Valentin Paulmichl ausgegangen. „Manche haben die blanke Not“ Bürgermeister Franz Prieth dankte dem OK-Team des Rechenseelaufs und allen freiwilligen Helfern. Ihm hätten zu Beginn zwar etwas die „Knie geflattert“, als er hörte, dass der Lauf trotz Corona stattfinden soll, „aber ihr habt den Umständen getrotzt, keine Mühen gescheut, ein super Sicherheitskonzept erarbeitet und den Lauf erfolgreich veranstaltet.“ Auch den Vertreten der Vinzenzgemeinschaft dankte der Bürgermeister: „Ihr wisst, wo die Not ist. Die Menschen vertrauen euch und schätzen eure Diskretion.“ Im Rahmen einer Bürgermeister-Runde sei vereinbart worden, staatliche CovidSoforthilfen (Lebensmittelgutscheine) der Vinzenzgemeinschaft, den „Tafeln“ bzw. anderen Hilfsorganisationen zukommen zu lassen. Wie Franz Prieth am Rande bestätigte, hat die Corona-Krise in seiner Gemeinde besonders hart zugeschlagen. Neben den direkt betroffenen Betrieben im
Auch für das Skigebiet Schöneben-Haideralm endet die Wintersaison 2020/2021 so gut wie mit einem Totalausfall.
Tourismussektor habe die Krise auch nicht wenige Beschäftigte und Saisonarbeiter in eine Notsituation gebracht: „Von den rund 100 Angestellten der Skiliftgesellschaft sind fast alles Einheimische. Viele haben kleinbäuerliche Betriebe und stecken das, was sie im Winter beim Lift verdienen, in ihre kleinen Betriebe.“ Mit am schwersten hätten es schon seit vielen Monaten die sogenann-
ten „kleinen Arbeiter.“ Es gebe auch Familien, in denen beide Elternteile im Gastgewerbe arbeiteten „und plötzlich beide arbeitslos wurden.“ Große Produktionsbetriebe gibt es in der Gemeinde Graun nicht. Noch glücklich schätzen können sich u.a. jene, die in der Schweiz arbeiten. Dass der Milchpreis nicht mehr der ist, der er früher war, wiegt SEPP derzeit doppelt schwer.
Vinschgerbahn Thema im Parlament ROM/VINSCHGAU - Die Vinschgerbahn war unlängst Thema in der Abgeordnetenkammer in Rom, und zwar bei der Abstimmung über das Dekret „Milleproroghe 2021“. Es handelte sich um das erste Gesetz überhaupt, das unter der neuen Regierung Mario Draghi vorgelegt und genehmigt wurde. Zugestimmt wurde unter anderem einem Terminaufschub, der mit der derzeit laufenden Elektrifizierung der Vinschgerbahn zusammenhängt. Sobald die Bahn
nämlich elektrifiziert ist, wird sie als Teil des staatlichen und internationalen Eisenbahnnetzes eingestuft und verliert damit ihren lokalen isolierten Status. Dadurch kommen ganz andere Sicherheitsstandards zur Geltung, wie sie im „decreto gallerie“ aus dem Jahr 2005 festgeschrieben sind. Um genug Zeit für die Umsetzung der nötigen Sicherheitsmaßnahmen zu haben, hatte das Landesamt für Albrecht Plangger bei seiner Eisenbahnen und Flugverkehr den Stimmabgabeerklärung am 23. Abgeordneten Albrecht Plangger Februar in der Abgeordnetenkammer.
beauftragt, einen Terminaufschub bis Ende 2023 zu beantragen. „Als Autonomie-Vertreter begrüßen wir dieses Dekret und freuen uns, dass unsere Anträge für eine Verlängerung der Förderung für kleine Biogasanlagen sowie für den Aufschub des Termins für die Umsetzung der Sicherheitsmaßnahmen entlang der Bahnstrecke Meran-Mals bis zum 31. Dezember 2023 angenommen wurden“, hatte Plangger in seiner RED Stimmabgabe erklärt.
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Neuer Präsident BOZEN/SCHLANDERS - Bei der jährlichen Mitgliederversammlung des Südtiroler Speck Konsortiums, die heuer mittels Videokonferenz stattfand, wurde auf 2020 zurückgeblickt. Auch die Weichen für die Zukunft wurden gestellt. David Recla (im Bild) wurde als neuer Präsident des Speck Konsortiums gewählt und wird für die nächsten 3 Jahre die Interessen der Südtiroler Speck Produzenten vertreten. Das Jahr 2020 stand ganz im Zeichen der Corona – Krise, welche die Speck Produzenten das ganze Jahr über beschäftigt hat. Die Gesamtproduktion ist nach jahrelangem Aufwärtstrend rückläufig. Dennoch konnte der Anteil von Südtiroler Speck g.g.A. gesteigert werden. „Der Markt verlangt in Krisenzeiten ein sicheres Qualitätsprodukt mit strikten Vorgaben, wie den Südtiroler Speck g.g.A.“, betonte der neue Präsident David Recla. 66,5% der Produktion wurden in Italien und Südtirol verkauft, wichtigster Exportmarkt bleibt Deutschland (28%). Im Jahr 2020 hat vor allem der verpackte Speck in der Selbstbedienung den gesteigerten Sicherheitsbedürfnissen der Konsumenten entsprochen. Mit immer kleiner werdenden Haushalten konnten besonders die kleinen vorgeschnittenen Verpackungseinheiten überdurchschnittlich gut abgesetzt werden. Mit 28,1 Millionen verkauften 100 -g-Packungen Südtiroler Speck g.g.A. bleibt diese die erfolgreichste Verpackungstypologie. David Recla blickt trotz Krise optimistisch in die Zukunft. Trotz begrenzter finanzieller Mittel bleibt die Fortführung der Marketingkampagne „In realtá é Speck Alto Adige IGP“ in Italien eines der Hauptthemen im Konsortium. „Mit der Schließung der Gastronomie ist es noch wichtiger geworden, dass der Südtiroler Speck g.g.A. bei jedem Kunden auf der Einkaufsliste steht“, betonte der Präsident. Neben David Recla wurden Vizepräsident Günther Windegger sowie Florian Siebenförcher, Walter Nocker, Peter Moser und Roland Obermair in den RED Verwaltungsrat gewählt.
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Tiefe Einblicke Reinhold Messner: „Wenn ich Verantwortung abgebe, gebe ich auch Freiheit ab.“ VINSCHGAU - Hinter jedem Gipfel gibt es einen neuen Berg, hinter jedem Tal eine neue Landschaft und hinter jedem Horizont ein neues Blickfeld. „Es war die Neugierde, die mich bis heute getragen hat“, sagte Reinhold Messner kürzlich auf Einladung des Teams „Welt & Wir“ im Online-Stream. Rund zwei Stunden lang gewährte der Bergsteiger, Abenteurer, Grenzgänger, Museumsgestalter, Autor, Filmemacher und Bergbauer einen teilweise sehr tiefen und persönlichen Einblick in sein Leben und beantwortete zudem eine Reihe von Fragen, die das Online-Publikum im Vorfeld formuliert hatte. Reinhold Messner spannte einen weiten Bogen. Ausgehend von seinen Kinder- und Jugendjahren in Villnöß - „für mich war dieses Tal damals die ganze Welt“ - und dem Felsklettern in den Dolomiten erzählte Messner von seinen Besteigungen und Abenteuern in den Alpen, dem Höhenbergsteigen in der Welt der Achttausender - 1978 erreichten er und Peter Habeler als erste Menschen den Gipfel des Mount Everest ohne Zuhilfenahme von Flaschensauerstoff - und der Überquerung von Eis- und Sandwüsten.
Reinhold Messner (auf der InterviewCouch beim Online-Stream): „Ich bin kein Konsument. Amazon ist mir ein Greuel. Anstatt mir etwas zu kaufen, gehe ich lieber im Wald spazieren oder mache sonst etwas.“
zu langsam ist.“ Und in solchen Situationen ist es der Instinkt, der greift: „Der Instinkt wächst uns in der Wildnis zu.“ „Der Instinkt wächst uns zu“
Die Entwicklung seines Instinktes gehe auf seine Kindheitserfahrungen zurück. Es sei oft dieses im Bauch entwickelte Wissen gewesen, das ihm in Grenzsituationen geholfen habe. Ein „einsamer Wolf“ sei er im Grunde nicht. „Die Einsamkeit gehört mit zum Schwersten. Wenn man mit Partner unterwegs ist, denen man zu 100 Prozent vertraut, kann „Schlüsselberg“ Nanga Parbat man Ängste und Freuden teilen.“ Als seinen „Schlüsselberg“ Für ihn seien Alleingängen eine nannte Messner den Naga Parbat. Art Selbstprüfung: „Es ist allein Dort habe er 1970 die schlimmste nicht schwieriger, aber emotional Tragödie seines Lebens erlebt. härter.“ Er fühle sich in der Familie Sein Bruder Günther wurde beim und in der Gemeinschaft wohler Abstieg über die Diamirflanke von als allein. einer Lawine verschüttet und kam ums Leben. Auch über seine Nah- „Wer viel Freiheit will, …“ tod-Erlebnisse erzählte Messner, über seine Ängste und GrenzerDie Corona-Pandemie zog sich fahrungen. Zum Thema Angst wie ein roter Faden durch die Vormeinte er, dass er ein ängstlicher tragsstunden. „Wer viel Freiheit und vorsichtiger Mensch sei: „Die will, muss viel Verantwortung größten Ängste hatte ich immer übernehmen“, sagte Messner. Die im Vorfeld. Die Angst sei wie Pandemie zeige, was geschieht, ein Zaun „und sie ist die beste „wenn wir viel Verantwortung an Lebensversicherung, die es gibt.“ den Staat und an Institutionen Nicht zu unterschätzen sei der abgeben.“ Wer Verantwortung Wert des Instinkts: „Es gibt Situ- abgibt, gebe auch Freiheit ab. Die ationen, in denen der Verstand Menschheit habe ein bisschen
die kollektive Fähigkeit verloren, Dinge vorauszusehen und vorbeugend zu handeln: „Wie sind in unserer Lebensfähigkeit nicht mehr so stark und müssen zuschauen, wie uns ein kleines Virus an die Wand spielt.“ Messner hofft, dass es gelingt, die Pandemie mit wirksamen Impfstoffen und Medikamenten zu überwinden. Die Corona-Krise habe auch seine Museen hart getroffen, „aber ich bin zuversichtlich, sie im Sommer und Herbst öffnen zu können.“ Erbe des Alpinismus weitergeben Damit das Erbe des traditionellen Alpinismus der vergangenen rund 250 Jahre und vor allem die Haltung zu den Bergen weitergegeben werden kann, arbeitet Messner schon seit einiger Zeit an einer weltweiten Veranstaltungstour, die sich wegen der Corona-Pandemie verzögert hat. Er wolle nicht moralisieren oder urteilen, sondern das Erbe des traditionellen Alpinismus möglichst wahrheitsgetreu für die Nachwelt erhalten. „Gipfel werden weniger wichtig“ Der Titel des Stream-Vortrages lautete „ÜberLeben“ und war inhaltlich dreigeteilt: „Üb Leben“, „Überleben“ und „Über Leben“. In den letzten Bereich ist Messners Feststellung einzuordnen, „dass die Gipfel für mich mit zunehmendem Alter weniger wichtig geworden sind und die Menschen immer wichtiger.“ Vor allem die Menschen, die in den Bergen leben. Er sei mittlerweile selbst mehr Bergbauer als Bergsteiger oder sonst etwas. „Wenn wir die Berglandwirtschaft in den Alpen verlieren, verlieren wir auch an touristischen Möglichkeiten.“ Den Tourismus gelte es nachhaltig zu gestalten, also „nicht allzu viel und nicht allzu groß.“ Der OnlineStream mit Reinhold Messner stieß auf sehr viel Zuspruch. SEPP
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Gemeinde will Kapuzinerkloster kaufen SCHLANDERS - Seit rund 400 Jahren prägt das Kapuzinerkloster das Ortszentrum von Schlanders. Nun will der Kapuzinerorden, dem die Klosterkirche, das Kloster und der Anger gehören, die Anlage abtreten. Mit dem Erlös aus dem Verkauf will der Orden (Kapuzinerprovinz ÖsterreichSüdtirol) den Unterhalt bzw. die Pflege älterer Mitbrüder finanzieren. Der Orden muss diese Ausgaben selbst stemmen. Mit dem Angebot, die Klosteranlage der Gemeinde abzutreten, hat sich der Gemeinderat am 25. Februar bei einer informellen OnlineSitzung befasst. Der einstimmig gefasste Beschluss, den Bürgermeister Dieter Pinggera mit den Verhandlungen zum Ankauf zu beauftragen, zeigt, dass der Gemeinderat einhellig hinter dem Ankauf steht. Bezüglich des Preises bestätigte der Bürgermeister dem der Vinschger, dass gemäß
Franz von Sales übergeben. „Es handelt sich um eine Nutzungsleihe, die auch nach dem Ankauf langfristig aufrecht bleiben wird“, so der Bürgermeister. Die religiöse Nutzung werde weiterhin prioritär bleiben. Der Gemeinderat habe sich grundsätzlich dafür ausgesprochen, die denkmal- und ensemblegeschützte Anlage zu erhalten bzw. nur sanfte Maßnahmen der Umstrukturierung vorzunehmen. Der Wert und die Für rund 2,4 Millionen Euro will die Gemeinde Schlanders Funktion des Klosters als „grüne das Kapuzinerkloster (siehe Kreis) erwerben. Oase der Ruhe“ soll nicht eingeschränkt werden. Dieter Pinggera einer Schätzung, die der Orden in Brixen, mit Obrigkeiten in Rom wertet den angepeilten Erwerb Auftrag gegeben hatte, von rund und auch mit den zuständigen der Klosteranlage als einen wei2,4 Millionen Euro auszugehen ist. Stellen im Vatikan. Wie berichtet, teren Meilenstein in der Reihe Bis zum Abschluss der Verhand- hatte für das Kapuzinerkloster in bedeutender Ankäufe seitens der lungen dürfte mindestens ein Jahr Schlanders am 27. Mai 2018 eine Gemeinde. 2013 hat die Gemeinvergehen, denn es handelt sich neue Ära begonnen. Nachdem de das Kasernen-Areal gekauft um ein komplexes Verfahren. Zu 374 Jahre lang Kapuziner-Patres und 2018 wurde der Tauschvorverhandeln ist nicht nur mit der in Schlanders gelebt und gewirkt vertrag zum Erwerb von 1,2 HekFührungsspitze des Ordens, son- hatten, wurde das Kloster wurde tar umfassenden Grünflächen im dern auch mit der Diözese Bozen- an die Missionare des Heiligen Bereich Priel unterzeichnet. SEPP
„Viel Geld, aber hohe Qualität“ SCHLANDERS - Eine Gesamt-
summe von ca. 750.000 Euro fließt in den Austausch bzw. die Rekonstruktion der Fenster an den 4 Außenfassaden des denkmalgeschützten Rathauses in Schlanders. Warum diese Ausgaben so hoch sind und welche Qualitätsarbeiten dahinterstecken, wurde dem Gemeinderat bei der jüngsten Online-Sitzung erklärt. Wie Ingenieur Ulrich Rechenmacher ausführte, dichten die derzeitigen Fenster, die 1980 eingebaut wurden, nicht mehr richtig ab. Die Scharniere sind teilweise defekt, Ersatzteile sind kaum zu finden, die äußeren Fensterbänke weisen zum Teil ein falsches Gefälle auf und die inneren befinden sich teilweise in einem schlechten Zustand. In enger Absprache und nach vielen Diskussionen mit dem Denkmalamt wurde vereinbart, zwei Fenstertypen zu verwenden: normale Einfachfenster und Kastenfenster. Die Kastenfenster, die nach Vorgabe des Denkmalamtes und einem originalen Muster, das noch im Rathaus vorhanden ist, rekonstruiert werden, sind für die Mittelteile der Süd- und Nord-
Im Bild links eines der schadhaften Fenster an der Südfassade des Rathauses, rechts die Ost- und Nordfassade.
fassade vorgesehen. Die normalen Einfachfenster werden an der Ost- und Westfassade und zum Teil an der Nord- und Südfassade eingebaut. Für die Einfachfenster ist eine zweifache Verglasung vorgesehen, die Ausführung erfolgt mit mundgeblasenem Glas. Auch das ist eine Vorgabe des Denkmalamtes. Bei den Kastenfenstern ist eine Ausführung mit Bleiverglasung vorgesehen. Laut Ulrich Rechenmacher ist jedes Fenster ein Unikat und pure Handarbeit: „Mit der Rekonstruktion der origi-
nalen Fenster können wir diesem schönen Haus die Ursprünglichkeit zurückgeben.“ Der Bürgermeister erinnerte daran, dass das Schlanderser Rathaus eines der landesweit schönsten ist und dass sich der „Ansitz Plawenn“ diese qualitativ hochwertige Maßnahme verdiene: „Wir können es uns leisten und es ist auch ein Beitrag dafür, dieses schöne Haus langfristig gut zu erhalten.“ Die neuen Fenster der Südfassade sind bereits in Produktion. Für dieses erste Baulos wurden 150.000 Euro
bereitgestellt. Den Ausgaben in Höhe von knapp 600.000 Euro für das zweite Baulos (Nord-, West- und Ostfassade) stimmte der Gemeinderat Hand in Hand mit der Genehmigung des Ausführungsprojektes einstimmig zu. Seitens des Denkmalsamtes liegt die mündliche Zusage für einen Beitrag von 250.000 Euro vor. Auch ein Beitrag in Höhe von 70.000 Euro, den der Staat für energetische Sanierungen ausgeschüttet hat, fließt in das Projekt. SEPP DER VINSCHGER 07-08/21
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Beirat für Natur und Umwelt eingesetzt SCHLANDERS - Themen wie Umweltschutz, Natur, Ökologie und Nachhaltigkeit sind aktueller denn je. Um der Gemeindeverwaltung bei Entscheidungen, welche diese Themen betreffen, beratend zur Seite zu stehen, wurde bei der Online-Sitzung des Gemeinderates von Schlanders am 25. Februar ein eigener und in dieser Form bisher neuer Beirat eingesetzt. „Ziel des Beirates ist es, die Natur und Umwelt im Auge zu behalten, auf eine gute Zusammenarbeit auf allen Ebenen zu setzen und gegenseitige Kämpfe und Auseinandersetzungen zu vermeiden“, sagte die Gemeindereferentin Monika Wielander Habicher. Die Nachhaltigkeit sei ein Gebot der Stunde. Der Beirat verstehe sich als offenes Gremium: „Ideen und
Monika Wielander Habicher, die Vorsitzende des Beirates für Natur und Umwelt Hinweise von außen sind stets willkommen.“ Der Gemeinderat stimmte der Einsetzung des elfköpfigen Beirates einhellig zu. Die Zusammensetzung ist bunt gemischt. Alle Mitglieder bringen Wissen, Erfahrungen und Kompetenzen aus ihren jeweiligen Tätigkeitsbereichen mit. Die Mitglieder heißen Daniel Donner, Patrick Gamper, Leonhard Wellenzohn, Helmut Schönthaler, Ingrid Gurschler, Esther Tappeiner, Hannes Götsch, Sieglinde Regensburger, Thomas Marseiler, Gianni Bodini und Monika Wielander Habicher, die den Vorsitz übernommen hat. Bürgermeister Dieter Pinggera freute sich, dass der Gemeindeverwaltung jetzt in Fragen der Natur und des Umweltschutzes ein „kompetenter und hochmotivierter SEPP Beirat“ zur Seite steht.
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Vieles organisiert und dann abgesagt SCHLANDERS - Um vor allem die neuen Ratsmitglieder über das Projekt BASIS bzw. das Gründerund Innovationszentrum in der ehemaligen Drusus-Kaserne zu informieren, hatte die Gemeindeverwaltung den Projektleiter Hannes Götsch zur jüngsten Online-Sitzung des Gemeinderates eingeladen. Götsch berichtete über die Sanierung der ehemaligen „palazzina servizi“, über den Aufbau eines internationalen Netzwerkes, die Schaffung neuer Arbeitsformen und das Bestreben, den Vinschgau als peripheres Gebiet zu stärken, indem vorhandene Kompetenzen weiterentwickelt und neue Ideen umgesetzt werden. Man setze u.a. auf Forschung, Weiterbildung, Standortentwicklung und weitere Strategien. Größere öffentliche Veranstaltungen hätten aufgrund der Corona-Krise im Vorjahr nicht stattfinden können, „aber sonst herrschte und herrscht in der BASIS reges Leben und Treiben.“ Hannes Götsch lud alle Ratsmitglieder ein, die BASIS zu besuchen und sich vor Ort ein Bild der Pionierarbeit zu machen. – „Wir haben zwar vieles organisiert, mussten dann aber vieles wieder absagen“: so lautete das Resümee von Ramona Kuen, der Leiterin von „Schlanders Marketing“, zum Corona-Jahr 2020. Die „langen Freitage“ konnten nur in einem sehr beschränkten Rahmen stattfinden. Der Bauern-
Vom 21. Dezember 2020 bis zum 31. Jänner 2021 konnte man auf dem Kulturhausplatz Eislaufen. „Das hat es für die Kinder und Familien gebraucht“, sagte Ramona Kuen.
markt wurde im Frühling in die Fußgängerzone verlegt. Zu den wenigen Lichtblicken gehörten die Movie Nights auf dem Kasernenareal in Zusammenarbeit mit der BASIS, der Event-Markt „SelberGMOCHT“ Ende August und der Eislaufplatz beim Kulturhaus, der unter der Einhaltung vieler Vorgaben vom 21. Dezember 2020 bis zum 31. Jänner 2021geöffnet war. Mit Absagen hat leider auch das neue Jahr begonnen. So fielen etwa die Bücherwelten ins Wasser. Wie es im Sommer weitergehen wird, kann derzeit
niemand voraussagen. Sollte es die Corona-Situation zulassen, wird es eine weitere Auflage des Event-Marktes „SelberGMOCHT“ geben, das Südtirol Jazzfestival, die „Langen Freitage“, die Movie Nights und auch das Dorffest, „denn die Hoffnung stirbt zuletzt“, gab sich Ramona Kuen kämpferisch. Auch das Programm für den Herbst (Erzählherbst, Allerheiligenaktion, Lange Nacht der Musik) und den Winter (Adventaktionen, Eislaufplatz) hat Schlanders Marketing SEPP im Visier.
Preis für „lebendig begraben“ BOCHUM/MALS - Die Gewinnerinnen und Gewinner des LiselotteRauner-Lyrikwettbewerbs stehen seit kurzem fest. Mehr als 300 Einsendungen hatte die Jury mitten im ersten Lockdown auf ihre Ausschreibung zum Jubiläumswettbewerb der Liselotte und Walter Rauner-Stiftung erhalten. Gedichte zu politischen Themen wie Gleichstellung, Klimawandel und zur Situation geflüchteter Menschen erreichten die Jurymitglieder ebenso wie zahlreiche Werke, die sich mit der aktuellen Corona-Pandemie beschäftigten. Häufig war deutlich zu erkennen, dass sich die Einsen-
der*nnen vor dem Verfassen ihrer Lyrik beziehungsweise Kurzprosa ausgiebig mit den Werken Liselotte Rauners beschäftigt hatten – so wie es sich die Jury erhofft hatte. Für die Beurteilungen war daher stets ein entscheidender Gedanke: Was hätte der mutigen und politischen Liselotte Rauner mit der prägnanten Sprache selbst gefallen? - Mit dem dritten Platz wurde Anita Prugger aus Mals ausgezeichnet. „lebendig begraben“ heißt ihr Text. Schonungslos und ohne Pathos beleuchtet sie in ihrem Gedicht Gewalt gegen Frauen. Trotz aller Widrigkeiten plant die Liselot-
te und Walter Rauner-Stiftung noch immer, die Preisverleihung in der Zukunft im Rahmen einer Live-Veranstaltung durchzuführen. Leider ist noch ungewiss, wie genau das möglich sein kann. Die Bochumer Schriftstellerin Liselotte Rauner hat von 1948 an zusammen mit ihrem Ehemann Walter Rauner in Bochum Wattenscheid gelebt und gearbeitet. Sie hat die Literatur der Region, und nicht nur dieser, wesentlich mitgeprägt. Die Stiftung wurde 1998 zur Förderung der Lyrik in Nordrhein-Westfalen gegründet (www.rauner-stiftung. de). RED
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Feuerwehrhalle in Beton- und Ziegelbauweise VETZAN - Mit der einstimmigen Genehmigung des Ausführungsprojektes hat der Schlanderser Gemeinderat bei seiner jüngsten Online-Sitzung einen weiteren wichtigen Schritt für den Neubau der Feuerwehrhalle in Vetzan gesetzt. Nach mehrjährigen Vorarbeiten mit Verzögerungen nimmt das Vorhaben nun endlich konkrete Formen an. Den für den Neubau ausgeschriebenen Planungswettbewerb hatte vor 2 Jahren das Architektenteam Lukas Wielander, Martin Trebo und Martin Egger gewonnen. Besonders gefallen hatte der Bewertungskommission der Vorschlag, die Außenfassaden der neuen Halle in Anlehnung an die einstige Ziegelei in Vetzan mit Ziegeln auszustatten. Der Neubau entsteht am Ortseingang von Vetzan. Im Umkreis der neuen Halle entstehen Wohnungen. Wie Lukas Wielander und
Eine Außenansicht der neuen Feuerwehrhalle, die in Vetzan entsteht.
Martin Trebo den Ratsmitgliedern erklärten, sei versucht worden, den Spagat zwischen einem schlichten Funktionsbau und einer zeitgenössischen Architektursprache zu schaffen. Der Neubau soll demnach nicht nur allen Ansprüchen einer modernen Feuerwehrwehrhalle entsprechen, sondern auch zu einem architektonisch besonderen Gebäude werden, das sich optimal in die Umgebung einbettet und zum Vetzaner Dorfbild passt. Auch
den Künstler Manfred Alois Mayr hat das Team zu Rate gezogen. Im Inneren des Neubaus mit Verwaltungsbereich, Fahrzeughalle, Schlauchturm und Untergeschoss ist ausschließlich eine Betonbauweise vorgesehen, während der Großteil der Außenfassaden mit Ziegeln verkleidet wird. „Die Ziegel winden sich wie ein Pullover um den Neubau“, führte Martin Trebo aus. Zu den Mehrkosten, die sich im Vergleich zur ursprüng-
lich vorgesehenen Summe ergaben, meinte der Bürgermeister, „dass sie in etwa halbiert werden konnten.“ Es sei in Absprache mit der Feuerwehr versucht worden, möglichst zu sparen. Der Großteil der Finanzierung wurde bereits im Herbst 2020 sichergestellt. Was den Baubeginn betrifft, „können wir damit im besten Fall im Juni rechnen, realistischer ist aber der Herbst“, sagte Dieter Pinggera. SEPP
„Typische Dorfeinfahrt verschwindet“ SPONDINIG/PRAD - Bereits Ende Februar haben Mitarbeiter des Straßendienstes Vinschgau damit begonnen, 31 Pappeln entlang der Landesstraße von Spondinig nach Prad zu fällen. Wie Amtsdirektor Stephan Bauer, der Chef des Straßendienstes Vinschgau, dem der Vinschger bestätigte, hatte der Straßendienst den Zustand der Bäume vom Gutachter Valentin Lobis überpüfen lassen. Aus dem Gutachten vom Herbst 2020 gehe hervor, „dass sich der Großteil der untersuchten Pappeln nicht mehr retten lässt und somit aus Sicherheitsgründen zu fällen ist.“ Lediglich einige wenige Pappeln hätten im Vorjahr mit Kroneneinkürzungen und weiteren Maßnahmen gepflegt werden können. Die Liste „Gemeinsam für Prad“ bedauert in einer Stellungnahme die Schlägerung des Großteils der Bäume. Es sei dies der „Rest einer einst stolzen, historischen Allee, die die Hauptzufahrt nach Prad und zum Stilfserjoch geprägt hat.“ Bedauerlich sei auch, dass außerdem rund ein Dutzend gesunde, offensichtlich nicht begutachtete Pappeln gefällt worden seien. Die im Gutachten geäußerten
Der Großteil der Pappeln entlang der Landesstraße von Spondinig bis Prad wurde aus Sicherheitsgründen gefällt.
Argumente teilt „Gemeinsam für Prad“ nur zum Teil. So würden z.B. höhlenbrütende Vögel und höhlenbewohnende Kleinsäuger überlebensnotwendige Nischen ersatzlos verlieren. Außerdem hätten die Bäume andere Funktionen, wie etwa jene als Windschutz und wirkungsvoller Filter gegen Schadstoffe, Staub, Abgase und sogar Feinstäube. „Ohne die Baumreihe bleibt der Eindruck einer kahlen Landschaft“, heißt es weiter. Sehr wünschenswert wäre „das Nachpflanzen von Bäumen
auf der Straßenseite zur Prader Sand hin.“ Das werde nur umsetzbar sein, „wenn hinter den Leitplanken genügend öffentlicher Grund zur Verfügung steht oder private Grundeigentümer ihr Einverständnis dazu geben.“ Eine besondere Aufwertung wäre es, „wenn auf der gegenüberliegenden Seite des ‚Prader Feldes’ am Böschungsfuß wieder eine neue, sogenannte halbseitige Allee entstehen würde, samt der Möglichkeit, durchgehend zu Fuß oder mit dem Fahrrad bis nach Prad zu
gelangen.“ Auch als Staubschutz für die Landwirtschaft könnten die Bäume dienen. Was eventuelle Neubepflanzungen betrifft, gibt sich Stephan Bauer eher skeptisch: „Wir sind zwar mit der Gemeindeverwaltung von Prad im Gespräch, um zu schauen, ob einige günstige Stellen für das Pflanzen neuer Bäume zu finden sind, aber das dürfte aus Platzgründen schwierig werden.“ Ein hochstämmiger Baum brauche einen Abstand von rund 6 Metern von der Straße. SEPP DER VINSCHGER 07-08/21
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Nicht ins Kino, sondern zum Test
Am 28. Februar bildeten sich vor dem Testzentrum im Kulturhaus in Schlanders zum Teil lange Warteschlangen. MALS/SCHLANDERS/PARTSCHINS -
Die Gemeinde Mals hatte es schon einige Tage vorher erwischt. Für die Gemeinden Schlanders und Partschins kam die Hiobsbotschaft am 27. Februar: auch in Schlanders und Partschins wurden Fälle der hochansteckenden südafrikanischen CoronavirusVariante festgestellt. Nun stand fest, dass es ab dem 1. März auch für das Betreten oder Verlassen dieser Gemeinden ein negatives Testergebnis brauchen wird. Bereits am 27. Februar setzten die Gemeindeverwaltungen von Schlanders und Partschins alles daran, um noch am Sonntag, 28. Februar, Testmöglichkeiten anzubieten. In Schlanders standen an diesem Tag im Kulturhaus 5 Testlinien bereit. Der Andrang
war vor allem am Vormittag und frühen Nachmittag groß. Hunderte Personen standen an. Ohne den außerordentlichen Einsatz der Koordinatorin Sonja Gorfer und vieler weiterer Mitarbeiter*innen wäre es laut Bürgermeister Dieter Pinggera nicht möglich gewesen, in kürzester Zeit ein Testzentrum mit 5 Linien einzurichten. Viele, die sich am letzten Februartag testen ließen, waren Auswärtige, darunter viele Personen, die am nächsten Tag von auswärts nach Schlanders zum Arbeiten mussten. Die Stimmung unter den Wartenden war unterschiedlich. Die Kommentare reichten von „Jetzt ist aber bald genug!“ und „Warum kann man sich nicht bei allen Hausärzten und in allen Apotheken testen
lassen?“ bis hin zu „Man predigt uns täglich Abstand zu halten und jetzt stehen wir hier in einer Menschenmenge“, „Das bringt eh alles nichts!“ und „Wenn es schon sein muss, werden wir auch das noch schaffen.“ Besonders scharf reagiert haben gegen die Einstufung der Gemeinde Schlanders als „Sperrzone“ die Ratsmitglieder der Süd-Tiroler Freiheit, die sich bereits am 28. Februar „klar und deutlich gegen die Schließung der Gemeindegrenzen von Schlanders“ aussprachen. Man verstehe nicht, „welchen Plan die Landesregierung mit dem Einsperren der Bürger beabsichtigt, da bisher nur bei einer einzigen Person die sogenannte ‚südafrikanische Mutation’ nachgewiesen werden konnte.“ Die Tatsache,
„dass immer mehr Gemeinden betroffen sind, zeigt zudem, dass die Sperrung einzelner Gemeinden nichts mehr bringt.“ Im Vergleich zum 28. Februar (von 1.077 Antigen-Tests, die allein an diesem Tag durchgeführt wurden, waren 4 positiv) waren die Warteschlangen vor dem Kulturhaus am 1. März nicht mehr so lang. Ab dem 2. März wurde in der Großraumturnhalle in Schlanders getestet. Der negative Test darf nicht älter als 72 Stunden sein (Testtag plus 3 ganze Tage). Die Teststation in Partschins wurde im „Geroldsaal“ in Rabland eingerichtet. Auch dort konnte man sich bereits ab dem 28. Februar testen lassen. SEPP
Politische Erklärungen – und die Jugend? OBERVINSCHGAU - Die Gemeinderatswahlen im September haben frischen Wind in die Gemeindestuben gebracht. Die Fachstelle zur Förderung der Jugendarbeit des Jugenddienstes Obervinschgau hatte bereits vor dem Urnengang die Wahlkampfbroschüren der Gemeindelisten analysiert und folgendes festgestellt: „Die Jugend war Thema“. Rund ein halbes Jahr später stehen die Gemeindeausschüsse fest und die Vorhaben für die kommenden viereinhalb Jahre wurden definiert. Vom Wahlkampf nun zum Programmatischen Dokument: Wie sollen junge Menschen in den nächsten Jahren Berücksichtigung finden? Die Programmatischen Erklärungen der Bürgermeister*innen des Obervinschgaus liegen in der
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Zwischenzeit vor. Glurns wird den Gemeinderat im Frühjahr neu wählen und konnte demnach nicht berücksichtigt werden. Der Umfang der Dokumente ist in den einzelnen Gemeinden sehr verschieden, was einen Vergleich erschwert. Das Programmatische Dokument der Gemeinde Mals liest sich im Unterschied zu jenen der Nachbargemeinden wie ein Manifest, das „unsere Gemeinde wirtschaftlich stärken und an Lebensqualität reich erhalten“ soll. Die weiteren Gemeinden im Obervinschgau sind im Dokument hingegen bemüht, Maßnahmen für die Weiterentwicklung festzulegen. Wie steht es nun um die Jugend? Bleibt sie die vielzitierte „Zukunft“ oder findet sie sich auch
jetzt schon in den politischen Schwerpunktsetzungen wieder? Quantitativ wurde „die Jugend“ in jedem Programm mindestens einmal berücksichtigt. Geteilt werden von allen Gemeinden die Vorhaben, leistbare Wohnraum und eine verbesserte Mobilität (Öffentlicher Nahverkehr, Radwege und Verkehrsberuhigung) zu schaffen. Auch die Förderung der Jugendarbeit in Vereinen und in den Räumlichkeiten der Offenen Jugendarbeit findet sich in fünf von sechs Gemeinden wieder. Spezifische Gedanken zu einer jugendfreundlicheren Gemeinde wurden jedoch nur in zwei Gemeinden verschriftlicht. Dort sollen Begegnungsorte im Dorf, qualitative Veranstaltungen und Beteiligungsmöglichkeiten
für junge Menschen geschaffen werden. Letzteres wurde in den Wahlkampfbroschüren noch mehrheitlich genannt, in den Programmatischen Erklärungen kommt es hingegen mit einer Ausnahme nicht mehr vor. „Die Notwendigkeit der Jugendbeteiligung scheint noch nicht erkannt worden zu sein. Jugendbeteiligung bedeutet, junge Menschen als gleichwertige Bürger*innen anzuerkennen und ihnen die Expertise über ihre Lebenswelt zuzuerkennen. Beteiligung schafft Ergebnisse mit Bestand, Identifikation mit dem Dorf und mündige Persönlichkeiten. Gemeinden sind gut beraten, in ihre jungen Mitbürger*innen zu investieren“, schlussfolgert Tobias Stecher vom Jugenddienst Obervinschgau. RED
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Neue Arbeitsformen immer wichtiger SCHLANDERS - „Dieses Thema ist aktueller denn je. Wenn man etwas Positives an Corona sehen will, dann, dass Digitalisierung und neue Arbeitsformen immer wichtiger wurden“, brachte es Veronika Engl gegen Ende der digitalen Veranstaltung zum Thema „Coworking und Coworkation in Südtirol” auf den Punkt. Die Plattform Land hatte gemeinsam mit CoworkationAlps und startbase Südtirol die Onlineveranstaltung initiiert. Rund 130 Teilnehmer ließen sich diese nicht entgehen – darunter freilich auch einige Vinschger. Denn, der Verein Basis-Vinschgau gilt als Mitbegründer von CoworkationAlps, in der Drusus-Kaserne in Schlanders fanden - vor Corona - ebenfalls Veranstaltungen zum Thema statt. Veronika Engel, die Vorsitzende des in Deutschland ansässigen
Arbeitswelt im Wandel
Coworking im Trend: Hier die Räume in Schlanders.
Vereins CoworkationAlps betonte bei der virtuellen Sitzung: „Die Nachfrage zu Coworkation ist da. Nur gibt es noch wenige Angebote“. Gerade jetzt sei der richtige Zeitpunkt da, um „auf dem Zug aufzuspringen“. Es gebe unterschiedliche sinnvolle Konzepte und Modelle. Vor allem aber im ländlichen Raum biete Coworking
und Coworkation viele Chancen. Doch worum geht es dabei überhaupt? „Coworkation“ gilt als eine Mischung aus „Coworking“, also dem gemeinschaftlichen Arbeiten, und Urlaub. „Workation“ leitet sich dabei aus den englischen Begriffen Work für Arbeit und Vacation für Urlaub ab. Urlaub und Arbeit solle verbunden werden.
Die Arbeitswelt erlebe derzeit einen immensen Wandel, verstärkt durch die Coronavirus-Krise. Aber auch wenn Büros wieder ohne Auflagen besetzt werden können, führe die Entwicklung der Arbeitswelt weg von alten Strukturen hin zu mehr Flexibilität. Davon profitieren könnten vor allem ländliche Regionen, hieß es bei der virtuellen Veranstaltung. Dabei wurden Vorzeigebeispiele aus der Praxis in und außerhalb Südtirols präsentiert, wie zum Beispiel Tourismuszukunft, ein alpenweites Netzwerk im Bereich der Tourismusberatung, und startbase Südtirol, das Netzwerk von Coworking Spaces in Südtirol, zu dem auch Schlanders mit der Coworking-Einrichtung in der ehemaligen Drusus-Kaserne zählt. AM
Angelo‘s CBD-Ladele: Hochwertige CBD-Produkte für Körper und Geist NATURNS - Auch in Corona-Zeiten wagen junge motivierte Unternehmer Neues. Einer davon ist Benjamin Windegger, genannt Angelo. Im Dezember eröffnete er in Naturns „Angelo‘s CBD-Ladele“. Als CBD bezeichnet man den nicht psychoaktiven, sondern legalen, unbedenklichen und gesunden Wirkstoff, der aus dem weiblichen Hanf gewonnen wird. So findet man im Geschäft zahlreiche CBD-Produkte, von Ölen, Blüten bis hin zur Creme. Dabei handelt es sich in erster Linie um hochwertige einheimische Produkte. Angeboten wird unter anderem eine Beauty-Linie, mit Hanf
direkt aus dem Vinschgau, produziert von Werner Schönthaler (Castelatsch) in Tschengls. Die CDB-Blüten kommen etwa aus Plaus, Marling, Partschins und Bozen. Ein Tipp zu jeder Jahreszeit: „Die CBD-Creme alias Wundercreme und Allzweckwaffe“, so Windegger. Im Geschäft berät er kompetent und professionell. Dabei gibt er Einblicke in die Welt des CBD, welches sich optimal auf Körper und Wohlbefinden auswirkt. AM Hochwertige heimische Produkte.
Benjamin Windegger berät gerne und kompetent.
Während des Lockdowns liefert Angelo die Produkte auch nach Hause.
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Herdenschutz im Fokus Erste mehrsprachige alpine Herdenschutzkonferenz im Rahmen von LIFEstockProtect VINSCHGAU - Seit der vermehrten Ausbreitung des Wolfes in den Alpenländern rückt das Thema Herdenschutz immer stärker in den Brennpunkt. Im September 2020 ist das auf 5 Jahre ausgelegte Projekt LIFEstockProtect angelaufen. Es handelt sich um ein Projekt von, für und mit landwirtschaftlichen Organisationen zur Schulung und Ausbildung sowie Erprobung und Umsetzung wirksamer Herdenschutzmaßnahmen im deutschsprachigen Alpenraum, und zwar von Flachlandweiden bis hinauf zu Hochalmen. Mitfinanziert wird das Projekt von der EU. Ende Jänner 2021 hat die erste alpine Herdenschutzkonferenz stattgefunden. Rund 500 Interessierte hatten sich online zugeschaltet. Im Anschluss an die Projektvorstellung seitens der insgesamt 17 Partner berichteten Nutztierbesitzer aus Österreich, Südtirol und Bayern über ihre Erfahrungen mit Herdenschutz. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet: bestehende oder mögliche Herdenschutzmaßnahmen werden analysiert und erprobt und die Ergebnisse werden allen landwirtschaftlichen Betrieben zugänglich gemacht. Das Ausbildungsprogramm konzentriert sich auf den Herdenschutz von Schafen und Ziegen, aber auch von Pferden, Schweinen, Geflügel und Rindern. In den nächsten 5 Jahren sollen über 1.000 Landwirte, Herdenschutzberater und Hirten aus- und weitergebildet werden. Auch 20 Herdenschutzkompetenzzentren sollen entstehen. Die flächendeckenden Ausbildungskurse sollen im Herbst 2021 beginnen. Wie der Project-Leader Otto Gasselich (BIO AUSTRIA) bei der Konferenz unterstrich, bestätigen alle Experten, dass die Anzahl der Wölfe in Österreich zunehmen werde und sich die Landwirte darauf einstellen müssten. BIO AUSTRIA Niederösterreich und Wien werde sich diesen Herausforderungen stellen und gemein-
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Was dürfen sich speziell die Hirten und Almbewirtschafter von diesem Projekt erwarten?
Diese zwei Maremmen-Abruzzen-Schäferhunde verbrachten den Sommer 2020 auf der Soy-Alm in Martell. Während der Weidesaison 2021 sollen sie als Herdenschutzhunde eingesetzt werden.
sam mit der European Wilderness Society Info-Veranstaltungen und weitere Initiative ins Leben rufen. Laut Max Rossberg (Project Management und European Wilderness Society) ist es höchst an der Zeit, Herdenschutz und Herdenmanagement ernst zu nehmen. Dass die Präsenz von Wölfen professionelle Weidehaltung brauche, hatte Rossberg bereits bei einer Informations- und Diskussionsveranstaltung unterstrichen, die im Dezember 2019 in Tschengls stattgefunden hatte. Thomas Schranz aus Tirol sagte bei der Konferenz: „Ich habe mich für die Präventionsmaßnahmen entschlossen, weil ich das Möglichste tun muss, um meine Tiere zu schützen. Ich kann mir kein Risiko leisten.“ Für Beate Rutkowski (Vorstandsmitglied BUND Naturschutz in Bayern) ist der nun notwendige Herdenschutz eine große Herausforderung für die Weidetierhalter: „Mit diesem praxisorientierten Projekt wollen wir Projektpartner sie auf dem schwierigen, aber wichtigen Weg eines umsetzbaren Herdenschutzes unterstützen.“ Aus Südtirol war u.a. Julia Stauder von Eurac research zugeschaltet.
der Vinschger: Frau Stauder, welche Aufgabe hat Eurac Südtirol im Rahmen von LIFEstockProtect übernommen? JULIA STAUDER: Eurac koordiniert
die Umsetzung aller Aktionen in Südtirol. 2021 wird der Fokus auf dem Aufbau der ersten Kompetenzzentren und der Abhaltung der ersten Kurse für Viehbauern und Hirten liegen. Die Zentren dienen als Anlaufstelle für Viehbauern und Interessierte, wo sie Informationen und praktische Anwendung von Herdenschutz kennenlernen sollen.
Im Moment arbeiten wir bereits an der Ausarbeitung von Kursen für Hirten, Viehbauern und Interessierten. Speziell beim Kurs für Hirten soll aber nicht nur das Thema Herdenschutz abgedeckt werden, sondern auch die Tiergesundheit, Weideführung und das Arbeiten mit Hunden behandelt werden. Ziel ist es, den Beruf des Hirten wieder stärker zu fördern und eine Berufsanerkennung in Südtirol zu erzielen. Zudem wird im Rahmen des Projektes ein Netz an Freiwilligen aufgebaut, die Almbewirtschaftern und Hirten bei ihrer täglichen Arbeit begleiten sollen. Dies soll ein Angebot sein, für den zusätzlichen Aufwand durch Herdenschutzmaßnahmen eine Unterstützung zu erhalten. In der Lombardei wird dieses Konzept im Projekt „Pasturs“ bereits seit Jahren erfolgreich umgesetzt. Besonders junge Leute begeistern sich dafür und lernen so aber auch die Herausforderungen kennen, denen sich ein Viehbauer und Hirten stellen müssen. Gibt es eine Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Bauernbund?
Erste Gespräche mit dem Bauernbund finden in Kürze statt und wir sind sehr an einer Zusammenarbeit interessiert.
Bei der Konferenz wurde immer wieder unterstrichen, dass Herdenschutzmaßnahmen die derzeit einzigen Alternativen sind, um Schafe, Ziegen und andere Nutztiere vor dem Wolf zu schützen. Sehen Sie das auch so?
Julia Stauder: „Im Moment sind Herdenschutzmaßnahmen die einzige Alternative, die Viehbauern haben.“
Ja, so schwierig diese Umstellung auch sein mag, aber im Moment sind Herdenschutzmaßnahmen die einzige Alternative, die Viehbauern haben. Der Verband der Kleintierzüchter hält von Herden-
VINSCHGER GESELLSCHAFT schutz wenig und fordert drastischere Maßnahmen, so vor allem die Möglichkeit, Wölfe zu entnehmen? Ist das reines Wunschdenken?
Die rechtliche Grundlage auf europäischer Ebene ist eindeutig. Der Wolf ist eine streng geschützte Tierart und Einzeltiere dürfen nur in Ausnahmefällen entnommen werden. Eine flächendeckende Bejagung des Wolfes ist derzeit rechtlich nicht möglich und die Entnahme von Einzelwölfen langfristig nicht effektiv, da neue Individuen nachrücken und versprengte Rudel mehr Schäden anrichten können.
Wie kann Herdenschutz konkret funktionieren, wenn es aufgrund des Geländes de facto unmöglich ist, Weidegebiete einzuzäunen?
Herdenschutz im alpinen Bereich ist eine große Herausforderung und auf gewissen Flächen
auch schwer umsetzbar. Dies muss offen gesagt werden. Das Einzäunen von ganzen Weidegebieten ist oft nicht möglich, vielmehr sollte der Fokus auf der Begleitung der Tiere mit einem kompetenten Hirten mit Hütehunden liegen. Kleine Herden zusammenlegen und Nachtpferche errichten sind Möglichkeiten, die Tiere zu schützen. Herdenschutzhunde werden in vielen Gebieten Europas wieder eingesetzt, in der Schweiz sind derzeit über 250 Hunde im Einsatz, rund 90% der Schäden an Nutztieren in der Schweiz entstehen auf Weiden ohne Herdenschutzhunde. Die Haltung, die Finanzierung und der Umgang mit diesen Hunden ist bei uns noch nicht geregelt, was es interessierten Viehbauern erschwert, diese Möglichkeit in Betracht zu ziehen. An diesem Thema wollen wir auch vermehrt arbeiten, wobei auch Herausforderungen in Wandergebieten
mehr Bewusstsein entwickeln für die Bedeutung dieses Berufes, sei es für den Herdenschutz als auch für die Landschaftspflege, das Aufwerten einer Planung im Sinn von Weidemanagement und das Tierwohl. Dazu gehört auch die offizielle Anerkennung dieses Berufes in Südtirol.
Max Rossberg (European Wilderness Society) bei einer Info-Veranstaltung im Dezember 2019 in Tschengls.
nicht außer Acht gelassen werden. Generell ist zu sagen, dass Herdenschutz für die kleinstrukturierte Berglandwirtschaft gute Planung und Organisation erfordert, da jede Alm mit ihren Eigenheiten einzeln behandelt werden muss. Die Rolle des Hirten in diesem Systemwandel ist dabei zentral, daher müssen wir wieder
Werden die Kosten eventueller Herdenschutzmaßnahmen von der öffentlichen Hand übernommen?
Im Rahmen unseres Projektes werden keine Zäune oder Hunde finanziert, sondern wir konzentrieren uns auf die Ausbildung und Wissensvermittlung zum Thema Herdenschutz. Die finanzielle Unterstützung von Herdenschutzmaßnahmen obliegt den zuständigen Landesämtern. Dort können Interessierte Beiträge für Elektrozäune anfragen. INTERVIEW: SEPP LANER
Neue Management-Richtlinien für Wolf und Bär SÜDTIROL/VINSCHGAU - Das Land Südtirol und das Trentino haben Ende Februar ihre gemeinsam erarbeiteten ManagementRichtlinien für Großraubtiere der staatlichen Umweltbehörde ISPRA übermittelt, die nun ihr Gutachten dazu abgeben muss. Das Gutachten ist verpflichtend, aber nicht bindend. Das Dokument zielt darauf ab, dass die entsprechenden Landesgesetze der beiden Provinzen angewendet werden, mit denen die von
den europäischen Bestimmungen vorgesehenen Ausnahmeregelungen in Bezug auf Wolf und Bär übernommen werden. Die Landesgesetze geben den Landeshauptleuten von Südtirol und dem Trentino die Befugnis, über Entnahme, Ergreifung und Tötung von Wolf und Bär zu verfügen, immer unter Einhaltung der EUHabitat-Richtlinie und nach Begutachtung durch die ISPRA, falls keine anderen Lösungen sinnvoll sind und wenn der Erhalt der Art
nicht gefährdet ist. Wie Landesrat Arnold Schuler unterstreicht, „benötigen wir das ISPRA-Gutachten, um die entsprechenden Landesgesetze anwenden zu können. Dieses wichtige Ziel wollen wir gemeinsam mit dem Trentino erreichen.“ Nur dann sei man in der Lage, die kleinteilige Landwirtschaft in den Berggebieten zu schützen und die damit einhergehende wertvolle Pflege der Landschaft zu garantieren. Diese sei durch die Präsenz von Großraubtieren in Gefahr.
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NaveS: Neu in Kastelbell KASTELBELL - Vor 10 Jahren wurde NaveS (Nahversorgungsgenossenschaft Südtirol) von einer Gruppe aus 50 Personen, mit Hilfe des Raiffeisenverbandes Südtirol gegründet und betreibt nun südtirolweit 11 Filialen. Das Ziel der Geschäfte ist es die Nahversorgung in den Dörfern vor Ort zu erhalten. Jede NaveS-Filiale wird wirtschaftlich, jedoch ohne Gewinnabsichten geführt und steht zudem für Frische, Saisonalität und
Ziel sei es, die Unversehrtheit der in der Landwirtschaft tätigen Personen zu gewährleisten. Das Arten-Management besteht aus einer Reihe von Maßnahmen, die auf eine nachhaltige Nutzung der Landschaft durch den Menschen abzielen und mit dem Schutz der Ökosysteme und der Artenvielfalt vereinbar sind. Letzterer muss sich auf wissenschaftliche Grundlagen beziehen, der jeweiligen Situation angepasst werden und nachhaltig sein. LPA
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Dorfplatz 6, Kastelbell Tel. 0473 055 588 Regionalität. Vor kurzem hat die erste Filiale auch im Vinschgau, in Kastelbell auf dem Dorfplatz eröffnet. Damit sind eine sichere
Nahversorgung, exzellenter Service und ausgezeichnete Qualität zu fairen Preisen garantiert. Kaufen Sie lokal ein und lassen Sie sich
persönlich von der Qualität des Sortiments überzeugen. Das Team der Filiale Kastelbell freut sich auf Ihren Besuch. DER VINSCHGER 07-08/21
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VINSCHGER GESELLSCHAFT
Thema Wohnen beschäftigt den Gemeinderat Projekt zum „Ex-Ortler-Areal“ kommt in Kürze auf den Tisch. Neue Wohnbauzone in den „Auen“ angedacht. LATSCH - Breiten Raum nahm bei der jüngsten Online-Sitzung des Latscher Gemeinderates das Thema Wohnen ein. Wie Bürgermeister Mauro Dalla Barba informierte, wurde für die Bebauung des Ex-Ortler-Areals auf Initiative des Immobilienunternehmens Pohl in Absprache mit der Obstgenossenschaft MIVOR, der Eigentümerin des Areals, ein Ideenwettbewerb ausgeschrieben. Es sei ein innovatives und zukunftsorientiertes Projekt mit neuen Wohnformen erarbeitet worden. Die Ergebnisse des Ideenwettbewerbs sollen dem Gemeinderat in Kürze im Rahmen einer informellen Sitzung vorgestellt werden. Fest steht, dass die schrittweise Bebauung des rund 10.000 Quadratmeter großen Areals einschneidende Auswirkungen auf die künftige Entwicklung von Latsch haben wird, und zwar nicht nur was den Bereich Wohnen betrifft. Bei der informellen Sitzung wird sich der Gemeinderat nicht nur mit dem Ex-Ortler-Projekt auseinandersetzen, sondern mit weiteren Wohnbau-Thematiken im Hauptort und in den Fraktionen.
Neue Wohnzone in den „Auen“? Dass der Bedarf an Wohnraum im Hauptort Latsch und in den Fraktionen Tarsch, Goldrain und Morter zum Teil groß ist, zeigt das rege Interesse für den Erwerb von Wohnungen in der Wohnbauzone „Grafwiesen“ in Latsch, in der Wohnbauzone „Schuster“ in Tarsch und in anderen Zonen. Auch für die Zone „Hallerhof“ in Latsch, wo 3 Wohneinheiten entstehen sollen, gibt es mehrere Interessierte. Um vor allem jenen entgegenzukommen, die sich ein Reihenhaus wünschen, brachte der Bürgermeister die eventuelle Ausweisung einer neuen Zone in den „Auen“ aufs Tapet. Es sei 18
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Die Diskussion, ob in den „Auen“ eine neue Wohnbauzone ausgewiesen werden soll, ist angelaufen
sinnvoll, sich gemeinsam und frühzeitig über diese Option Gedanken zu machen. Die Fraktion Latsch sei grundsätzlich bereit, eine Grundfläche von rund 5.000 Quadratmetern zur Verfügung zu stellen. Mit einer Verbauung dieser „Lücke“ würde die Zone „Auen“ in gerader Linie vervollständigt (siehe Bild). Außerdem würde die Möglichkeit geschaffen, die Obstbauflächen klarer vom Wohngebiet zu trennen. Bei der Diskussion zeigten sich mehrere Räte mit einer eventuellen Ausweisung dieser zusätzlichen Zone grundsätzlich einverstanden. Joachim Weiss meinte, dass die Fraktionen durch die Ausweisung neuer Zonen im Hauptort nicht irgendwie ins Hintertreffen geraten dürften.
seinerzeit mit großer Mehrheit vom Gemeinderat genehmigt worden ist. Der Hallerhof war 50 Jahre lang dem Verfall preisgegeben „und jetzt, wo die Gemeinde endlich etwas unternimmt, wird polemisiert.“ Würde man die alte Fassade erhalten, könnte nur eine einzige Wohnung untergebracht werden. Die Gemeinde sei nach wie vor bereit, mit dem Denkmalamt zusammenzuarbeiten. Man habe sogar eine baugeschichtliche Untersuchung in Auftrag gegeben, die ca. 6.000 Euro koste. Der neue Hallerhof solle keineswegs ein störendes Element im betreffenden Ensemble sein. Das Projekt sei kein Freibrief, sondern soll zu einem positiven Beispiel dafür werden, wie man Leerstände sinnvoll nutzen kann. „Wir werden es in Latsch in Zukunft mit weiteren Fällen dieser Art zu „Hallerhof“ ist kein Freibrief tun bekommen,“ so der BürgerVerteidigt haben der Bürger- meister. Die Fälle leerstehender meister, das Ratsmitglied Ro- Bausubstanz seien außerdem sehr bert Zagler und weitere Räte das unterschiedlich gelagert. Projekt „Hallerhof “. Der Heimatpflegeverein hatte der Ge- Gestaltungsbeirat meindeverwaltung vorgeworfen, wird eingesetzt den Ensembleschutz mit dem Abriss des Hallerhofes ad abEinhellig zugestimmt haben surdum zu führen. Dalla Barba alle 17 zugeschalteten Ratsmiterinnerte daran, dass das Projekt glieder dem Beschlussantrag der
Bürgerliste „Mitanond - Insieme“, einen Gestaltungsbeirat für Raum und Landschaft einzusetzen. Dieser Beirat soll der noch einzusetzenden Gemeindekommission für Raum und Landschaft beratend zur Seite stehen. Gemäß dem Antrag soll außerdem zeitnah ein Vorschlag für die Arbeitsweise des Gestaltungsbeirates erarbeitet werden. Die Zusammensetzung des Beirates sowie dessen Aufgaben werden definiert, sobald sich der Gemeinderat mit der neuen Musterbauordnung befassen wird, die derzeit noch nicht vorliegt. Laut Josef Kofler („Mitanond - Insieme“) trägt die Einsetzung eines Gestaltungsbeirates auch für mehr Transparenz bei. Corona-Notfallplan stand im Raum Bezüglich der Corona-Situation teilte Dalla Barba mit, „dass wir derzeit in unserer Gemeinde zwischen 45 und 50 Infizierte haben.“ In den Wochen zuvor seien die Zahlen merklich höher gewesen „und ich bekam vom Sanitätsbetrieb die Mitteilung, wonach möglicherweise ein Notfallplan erstellt werden muss.“ Dazu sei es zum Glück nicht gekommen. Der Bürgermeister rief dazu auf, die Regeln einzuhalten. Mit den Sicherheitskräften (Dorfpolizei und Carabinieri) sei vereinbart worden, speziell private Feiern scharf zu kontrollieren. Was die Unterstützung notleidender Menschen betrifft, so wird laut der Referentin Gerda Gunsch eng mit der Bezirksgemeinschaft Vinschgau, der „Tafel“, der Caritas, dem Vinzenzverein und anderen Hilfsorganisationen zusammengearbeitet. Gunsch: „Wir versuchen, den Leuten zu helfen.“ SEPP
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Viele kleine und große Baustellen LATSCH - Dass es zusätzlich zur Corona-Thematik noch viele weitere Arbeitsfelder für die Gemeindeverwaltung gibt, zeigten die kurzen Tätigkeitsberichte der Referent*innen. Gerda Gunsch informierte u.a. über weitere Planungsarbeiten für die Wohnbauzone „Schuster“ in Tarsch und Irmgard Gamper über die Revision der Seilbahn St. Martin, die bevorstehende Überdachung der Bergstation und den Planungsstand zur Sanierung des Vereinshauses Goldrain. Maria Kuppelwieser berichtete über die geplante Sanierung des historischen Schießstandes Latsch. Dass über 60 Kinder für die Sommerbetreuung angemeldet wurden, zeige, „dass diese Betreuung notwendig und gewünscht ist.“ Vizebürgermeister Christian Stricker berichtete u.a. über die außerordentliche Herausforderung der Schneeräumung. In Kürze entscheiden werde sich die Frage, ob man bei der Sanierung der Kleinkläranlage in St. Martin im Kofel festhält oder ob eine Abwasserleitung bis ins Tal gebaut wird.
Sanierung des Schießstandes beginnt heuer Manuel Platzgummer informierte u.a. über die Sanierung des Landesschießstandes in Goldrain, die heuer anlaufen soll. Das Projekt sieht Gesamtkosten von ca. 600.000 Euro vor. Der Bau eines Schutzdammes für den Schießstand, wie er nach den Unwettern 2019 ins Auge gefasst worden war,
Bis zu 70 Personen verfolgten die jüngste Online-Sitzung des Latscher Gemeinderates über den YouTube-Kanal der Gemeinde mit.
ist nicht mehr notwendig, weil es gelungen ist, mit Amtsdirektor Peter Egger (Wildbach- und Lawinenverbauung West) zu vereinbaren, im Zuge der bereits 2019 angelaufenen Hochwasserschutzmaßnahmen entlang des Fallerbachs das Teilstück im Bereich des Schießstandes vorzuziehen. Die Errichtung des Damms hätte über 100.000 Euro gekostet.
Die Marketing-Gruppe hat nicht nur den Hauptort, sondern auch die Fraktionen im Auge. Auch über die Erarbeitung eines Grobkonzeptes für den Aufbau einer Marketingstruktur in Latsch wurde informiert. Mit ins Boot geholt wurde u.a. auch Martin Stricker, der Viva:Latsch-Geschäftsführer.
Marketingstruktur im Visier
„Um die Politik in die Stuben der Bevölkerung zu bringen“, hat Platzgummer einen Vorschlag erarbeiten lassen, damit die Ratssitzungen auch in der Nach-Corona-Zeit live vom Ratssaal aus übertragen werden können. Die jüngste Sitzung wurde von bis zu 70 Personen über YouTube mitverfolgt. Ganz oben auf der Prioritätenliste steht laut dem Bürgermeister die Erstellung des
Mit Initiativen im Bereich Marketing befasst sich die eigens eingesetzte Marketing-Arbeitsgruppe. Laut Irmgard Gamper und Manuel Platzgummer ist man u.a. dabei, einen Bauernmarkt auf die Beine zu stellen, der in Zukunft den Wochenmarkt in Latsch bereichern soll. Einige Direktvermarkter wurden bereits kontaktiert.
Politik in die Stuben bringen
Gefahrenzonenplanes. Ein Teil der dafür nötigen Unterlagen sei bereits bei den zuständigen Ämtern in Bozen. Wieder „normale“ Post-Öffnungszeiten Ausdrücklich gedankt hat der Bürgermeister dem Kammerabgeordneten Albrecht Plangger: „Dank seines Einsatzes ist es uns gelungen, dass das Postamt in Latsch wieder an 6 Tagen geöffnet bleibt.“ Er hoffe sehr, „dass der Bevölkerung wieder ein vollwertiger Dienst angeboten werden kann.“ Die Zustände der vergangenen Monate seien nicht mehr tragbar gewesen. Auch in Prad, Laas, Graun und Schluderns sollen die Öffnungszeiten der Postämter Schritt für Schritt auf 6 Tage hochgefahren werden. SEPP
AUFGESPÜRT & AUSGEGRABEN (61)
Von Andreas zu Leopold Die heurigen Andreas-Hofer-Gedenkfeiern am 20. Februar konnten nicht wie üblich in größerem Rahmen abgehalten werden. Es soll in dieser „Ausgrabung“ auch nicht um den Tiroler Freiheitskämpfer selber gehen, sondern um seine Nachkommen. Im Mai 1809 hatte Kaiser Franz I. Hofer in den österreichischen Adelsstand erhoben. Ob dieser davon Kenntnis hatte, ist zweifelhaft, da wegen der Kriegsereignisse das Dokument nicht nach Tirol befördert werden konnte. Immerhin durfte sich sein einziger Sohn Johann, der sich als Tabakhauptverleger betätigte, ab 1818 Hofer Edler von Passeyr nennen. Nach dem Tod seines Vaters war Johann nach Wien gekommen und unter dem besonderen Schutz des Kaisers gestanden. Seiner Ehe mit Clara Weikmann entstammten insgesamt 15 Kinder. Dabei waren die Nachkommen des Tiroler Helden vielseitig: Gutsbesitzer, Kaiserjäger-Offiziere, Notare, Infanterie-Oberleutnants, Reichsbeamte und Vieles mehr. Mit Johanns Enkel Leopold Hofer Edler von Passeyr, Herr und Landmann von Tirol erlosch jedoch die Linie des Freiheitskämpfers im
Mannesstamm. Da sein Vater k.k. Montanbeamter in Salzburg war, kam Leopold in der Mozartstadt auf die Welt, lebte später aber in Wien und arbeitete als Beamter der städtischen Gaswerke. Obwohl zwei Mal verheiratet, blieben die Ehen kinderlos, was zum 100-jährigen Jubiläum der Ereignisse von 1809 bereits eine Zeitungsmeldung wert war. Leopold starb 1921 mit 59 Jahren in einem Wiener Ambulatorium in der Sandwirtsgasse – Andreas Hofer hatte hier 1809 bei seinem Besuch in Wien gewohnt. Zu Leopolds Begräbnis reiste eine Abordnung aus der ursprünglichen Heimat an und die in Wien lebenden Tiroler erschienen in Passeirer Tracht. Die „eindrucksvolle Feier“, so die lokale Presse, galt dem Verstorbenen ebenso wie seinem Urgroßvater. Leopold wurde am 2. März 1921 – genau vor 100 Jahren – in Wien auf Z dem Grinzinger Friedhof beerdigt.
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Foto: LPA/Landesamt für Landesplanung
Neues Biotop in Mals
Blick über das neue Biotop Spinei: Jenseits des Zauns befinden sich die landwirtschaftlichen Flächen für den Bioanbau.
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Landschaftsplanung jene Flächen definiert, die in Landwirtschaftsgebiet umgewidmet und intensiviert werden können sowie einen Abgrenzungsvorschlag für die Biotopfläche ausgearbeitet.
Die Umwidmung in Landwirtschaftsgebiet betrifft eine Fläche von etwas mehr als 18,6 Hektar. Die Eigentümerin, die E.B.N.R. (Eigenverwaltung bürgerlicher Nutzungsrechte) Mals, kann auf Foto: LPA/Landesamt für Landesplanung
MALS - Die Landesregierung hat kürzlich auf Vorschlag der Landesrätin für Raumentwicklung, Landschaft und Denkmalpflege, Maria Hochgruber Kuenzer, einem Änderungsantrag zum Landschaftsplan der Gemeinde Mals zugestimmt. Die Änderung betrifft die Umwidmung von Weidegebiet und alpinem Grünland in Landwirtschaftsgebiet und die Ausweisung der angrenzenden und verbleibenden Weideflächen als Biotop Spinei. Ziel ist es, die dort vorkommenden Feuchtflächen und Erlenwälder zu bewahren. „Die Gemeinde hat die Ausweisung eines neuen Biotops als Gegenleistung für die Umwidmung vorgeschlagen, das schätzen wir sehr“, unterstreicht die Landesrätin. Die Gemeindeverwaltung übernehme damit Verantwortung für die Landschaft und ihre Nutzung, die nachhaltig erfolgen müsse. Nach einem positiven Gutachten der Kommission für Natur, Landschaft und Raumentwicklung im Herbst 2020 hatte das Landesamt für
Hoher ökologischer Wert: Die Erlenwälder und die Feuchtgebiete sind künftig im Rahmen den neuen Biotops geschützt.
diesem Gelände künftig biologische Landwirtschaft betreiben. Das neu ausgewiesene Biotop Spinei erstreckt sich auf etwa 41,6 Hektar Weideflächen nördlich von Mals und ist mit ausgedehnten Feuchtgebieten und Erlenwäldern durchsetzt. „Die Auwaldreste besitzen einen hohen ökologischen Stellenwert“, unterstreicht Peter Kasal, der Direktor des Landesamts für Landschaftsplanung. „Es handelt sich um wertvollste Naturlebensräume mit einer bedrohten, aber sehr vielfältigen Flora und Fauna. Für deren Fortbestand ist die Erhaltung optimaler hydrologischer Verhältnisse und der charakteristischen Vegetation von großer Bedeutung.“ Die Flächen werden als Frühjahrs- und Herbstweide genutzt. Dabei sei darauf zu achten, dass gegenüber der Nutzung im Jahr 2020 der Weidedruck nicht erhöht werde. Die genaue Tieranzahl, die künftig auf die Weide aufgebracht werden kann, muss mit einem Weideplan festlegt werden. LPA
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LATSCH - Im Vergleich zur Nachbargemeinde Schlanders ist die Gemeinde Latsch touristisch gesehen zwar nicht schlecht aufgestellt, aber von einem „Overtourismus“ könne weder in Latsch noch in anderen Gemeinden des Vinschgaus gesprochen werden. Darin stimmten der Präsident des Tourismusvereins Latsch-Martell, Roman Schwienbacher, und Kurt Sagmeister, der Leiter der Destinationsmanagementeinheit West in der IDM Südtirol, bei der Ratssitzung in Latsch überein. Sie waren zusammen mit dem TV-Geschäftsführer David Stocker auf Anregung der Referentin Irmgard Gamper und des Ratsmitgliedes Martin Pirhofer eingeladen worden, den Rat über die Wertschöpfung des Tourismus in der Gemeinde Latsch zu informieren. Schwienbacher wartete mit einem detaillierten Überblick über die Ausgaben, Einnahmen und Förderbeiträge des Tourismusvereins im Zeitraum von 2016 bis 2020 auf. Rund 1,1 Mio. Euro flossen in Projekte: Wegenetz, Biketrails, Laufparcours usw. Mit 770.000 Euro schlägt die Generalrevision des Sesselliftes
© TV Latsch-Martell | cinemepic
Nicht schlecht, aber noch Luft nach oben
Tarscher Alm zu Buche. Fraglich sei, ob der Lift planmäßig Mitte Mai geöffnet werden kann, oder ob er wegen Corona geschlossen bleiben muss. Die Gesamtkosten (Ankauf und Umbau) für den neuen Sitz des Tourismusvereins bezifferte Bürgermeister Mauro Dalla Barba mit 615.000 Euro. Laut Schwienbacher sind Büros für 3 Mitarbeitende vorgesehen und ein Sitzungssaal. Ein Teil der Immobilie könnte eventuell ver-
mietet werden. Der Vereinspräsident dankte der früheren und jetzigen Gemeindeverwaltung für die Unterstützunge: „Die Beiträge sind hoch, aber gerechtfertigt, weil vieles, was in den Tourismus fließt, allen zu Gute kommt.“ Sagmeister stellte Übernachtungszahlen und viele weitere Daten vor. Die Zahl der touristischen Betriebe in der Gemeinde Latsch sank in 15 Jahren von 100 auf 81. Die Betten-Anzahl nahm weniger
stark ab. Obwohl die Ankünfte merklich zunahmen, blieb die Zahl der Übernachtungen relativ konstant. Das bedeutet, dass die Aufenthaltsdauer der Gäste weiter abnimmt. In Martell ist die Zahl der Betriebe von 2005 bis 2020 von 31 auf 36 gewachsen. Zur Wertschöpfung des Tourismus in der Ferienregion Latsch-Martell hielt Sagmeister zusammenfassend fest, dass er rund 60.000 Übernachtungsgäste in die Gemeinde bringt, der Seilbahn St. Martin einen Umsatz von ca. 273.000 Euro beschert und dem Sessellift Tarscher Alm einen Umsatz von rund 160.000 Euro. Die direkte Wertschöpfung in den Gemeinden Latsch und Martell bezifferte Sagmeister mit 39,5 Millionen Euro. Außerdem ist die Tourismusbranche ein großer Arbeitgeber. Die Zahl der Beschäftigten (ohne Betriebsinhaber) entspricht 243 Vollzeitstellen. Die Corona-Krise führt laut Sagmeister leider zu einer Trendumkehr in vielen Bereichen. Bei den Nächtigungen sei im Vinschgau im Jahr 2020 mit einem durchschnittlichen Rückgang von 35% zu rechnen. SEPP
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Sommerfrische auf dem Bauernhof Ob abgelegen auf über 1500 Metern, in urigen Seitentälern oder inmitten von Obst- und Weingärten: Urlaub auf dem Bauernhof ist ideal, um tief durchzuatmen und dem Alltag zu entfliehen. Kleine Strukturen mit maximal fünf Ferienwohnungen oder acht Zimmern und viel Platz in der Natur versprechen einen unbeschwerten Urlaub. Auf einem Bauernhof der Marke „Roter Hahn“ bleiben keine Wünsche offen. Die mit viel Holz ausgestatteten Unterkünfte bieten alles was es für einen erholsamen Urlaub braucht: großzügige Bäder, gemütliche Zimmer und eine schöne Sonnenterrasse, die den Blick über das Tal öffnet. Am Morgen bringt die Bäuerin einen Frühstückskorb mit allerlei Leckereien vor die Wohnungstür. Mit den vielen Produkten vom Hof wie frischer Milch, selbstgemachten Fruchtaufstrichen, herzhaftem Speck und würzigen Käse
steht einem perfekten Start in den Tag nichts mehr im Weg. Danach heißt es, Hoftür auf und los. Rund um den Bauernhof gibt es eine Reihe an Ausflugszielen, die es zu entdecken gilt. Aber auch am Hof kommt keine Langeweile auf: Der Bauer zeigt, wie man Kühe melkt und die Kinder können beim Versorgen der Kleintiere mithelfen. Hühner, Hasen und Schafe müssen gefüttert werden und Katzen freuen sich über liebevolle Streichel-
einheiten. Währenddessen räkeln sich die Eltern entspannt in den Liegestühlen, genießen das überwältigende Panorama der umliegenden Bergwelt, atmen die frische Luft und genießen die wärmenden Sonnenstrahlen. Entspannung ist am Bauernhof garantiert. Weitere Informationen zu Urlaub auf dem Bauernhof in Südtirol unter www.roterhahn.it.
Die Marke „Roter Hahn“ steht für Qualität und authentisches Bauernhofleben. Über 1.600 Südtiroler Höfe aus allen Landesteilen öffnen Gästen ihre Tore und laden zu genussvollem Urlaub im bäuerlichen Ambiente ein. Zur Auswahl stehen Zimmer und Ferienwohnungen, die nach einem strengen Auswahlverfahren je nach Ausstattung, Erlebnisangebot und Dienstleistungsqualität mit zwei bis fünf Blumen zertifiziert wurden. Darüber hinaus vereint „Roter Hahn“ eine Reihe von Betrieben, die ihre Produkte direkt ab Hof verkaufen, Hof- und Buschenschänken sowie das bäuerliche Handwerk. Weitere Informationen gibt es unter www.roterhahn.it oder fordern Sie kostenlos den Katalog „Urlaub auf dem Bauernhof“ unter Tel. 0471 999325 oder info@roterhahn.it an.
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IMPFEN SCHÜTZT! VINSCHGER GESELLSCHAFT
Für dich. Für mich. Für uns. 01.
WARUM ÜBERHAUPT IMPFEN?
Tatsächlich verläuft COVID-19 etwa bei Kindern und jungen Erwachsenen meist mild. Trotzdem kann es auch in dieser Altersklasse zu schweren Verläufen mit Krankenhausaufenthalt und manchmal auch langer intensivmedizinischer Behandlung kommen. Aber vor allem bei Personen ab 65 Jahren oder Erwachsenen mit Risikofaktoren wie Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck, chronischer Herz- oder Lungenerkrankung, Krebs, immunsupprimierender Behandlung nimmt die Wahrscheinlichkeit eines schweren Krankheitsverlaufs zu. Außerdem kann heute noch niemand abschätzen, welche Langzeitfolgen eine Erkrankung mit Covid-19 - auch mit nur leichten Symptomen - haben kann. Die Hinweise verdichten sich, dass es sehr wohl langfristige gesundheitliche Schäden durch eine Covid-19-Erkrankung geben könnte.
04.
WAS IST IN EINEM BOTEN-RNA-IMPFSTOFF ENTHALTEN? (BIONTECH/PFIZER UND MODERNA)
Eine Boten-RNA ist ein kleines Stück des genetischen Codes, der benötigt wird, um eines oder mehrere Virus-Eiweiße herzustellen. Im Fall der Impfung gegen das Coronavirus enthält die Boten-RNA lediglich die Information zur Herstellung der stachelförmigen Oberflächen-Eiweiße (Spike-Protein) des Coronavirus. Die Impfung kann somit kein COVID-19 verursachen. Die Boten-RNA ist in winzigen Fettkügelchen eingeschlossen, damit sie in den Körper injiziert werden kann. Beide Impfstoffe enthalten keine Wirkverstärker/Adjuvantien (beispielsweise Aluminium oder andere).
02.
WEM WIRD DIE IMPFUNG GEGEN COVID-19 EMPFOHLEN?
Eine Impfung wird allen Personen über 16 Jahren empfohlen. Schwangeren wird zurzeit von einer Impfung abgeraten, da es noch keine genauen Studien darüber gibt. Bei Personen, die in der Vergangenheit starke allergische Reaktionen gegenüber Medikamenten oder Impfungen hatten, wird im Laufe der vorbereitenden Anamnese individuell abgeklärt, ob eine Impfung möglich ist.Entsprechend dem nationalen Impfplan werden mit den mRNA-Impfstoffen zuerst das Personal im Gesundheits- und Sozialwesen sowie die Bewohner/Bewohnerinnen und Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen der Seniorenwohnheime geimpft. Danach folgen Personen, die älter sind als 80 Jahre, anschließend daran die Personen zwischen 60 und 79 Jahre und Menschen jeden Alters, die mehr als eine chronische Vorerkrankung, Immunschwäche und/oder Behinderung haben. Durch das raschere Eintreffen des Impfstoffes von AstraZeneca wird aktuell mit diesem Impfstoff das Schulpersonal bis 65 Jahre geimpft, es folgen die Ordnungskräfte und dann Menschen mit chronischen Erkrankungen zwischen 18 und 65 Jahren.
03.
WELCHE IMPFSTOFFE STEHEN ZUR VERFÜGUNG?
In der EU sind zurzeit Impfstoffe von zwei PharmaherstelAktuell stehen in Südtirol die Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna zur Verfügung. Beides sind sogenannte „Boten-RNA-Impfstoffe“. Seit Kurzem ist auch der Impfstoff von AstraZeneca zugelassen, ein Vektorimpfstoff.
Mehr Infos unter: www.coronaschutzimpfung.it 22
DER VINSCHGER 07-08/21
05.
WIE WIRKEN DIESE BOTEN-RNA-IMPFSTOFFE?
Sobald sie in den Körper injiziert sind, werden die Fettkügelchen von den umliegenden Zellen „geschluckt“. Diese Zellen lesen den darin enthaltenen RNA-Code ab und stellen dann im Zeitraum von zwei Tagen die Oberflächen-Eiweiße des Virus her, welche anschließend vom menschlichen Immunsystem erkannt werden. Das Immunsystem produziert daraufhin Antikörper sowie spezialisierte weiße Blutkörperchen gegen die Oberflächen-Eiweiße. Damit wird das Coronavirus im Falle einer Infektion rasch erkannt.
06.
WIE WIRKT DER VEKTORIMPFSTOFF? (ASTRAZENECA)
Der Vektor (Träger) enthält Teile vom abgeschwächten Virus. Der Vektorimpfstoff wird injiziert, der Körper erkennt das abgeschwächte Virus als Angreifer und beginnt dagegen Antikörper zu produzieren.
07.
WIE LANGE DAUERT ES NACH DER IMPFUNG, BIS ICH GESCHÜTZT BIN?
Die Impfung besteht aus zwei Injektionen in den Arm. Mit BioNTech/Pfizer erfolgt die Impfung zweimal im Abstand von 21 Tagen, etwa eine Woche nach der zweiten Dosis ist der volle Impfschutz erreicht. Mit Moderna erfolgt die Impfung zweimal im Abstand von 28 Tagen, der volle Impfschutz wird zwei Wochen nach der zweiten Dosis erreicht. Beim Impfstoff von AstraZeneca wird die zweite Impfdosis 3 Monate nach der ersten verabreicht.
12.
VINSCHGER GESELLSCHAFT
KÖNNEN DIE IMPFSTOFFE MENSCHLICHE GENE VERÄNDERN?
Die Boten-RNA aus den Impfstoffen von BioNTech/Pfizer und Moderna kann unser Erbgut nicht verändern, da dieses im Zellkern geschützt ist und die RNA nicht in den Zellkern eindringen kann. Es handelt sich also nicht um eine Gentherapie. Auch der Vektorimpfstoff von AstraZeneca verändert menschliche Gene nicht. Der Träger (Vektor) enthält zwar DNA, aber er verfügt nicht über die nötigen Eigenschaften, um sich in menschliches Erbgut integrieren zu können.
13. 08.
MUSS ICH MICH NACH DER IMPFUNG NICHT MEHR VOR DEM CORONAVIRUS SCHÜTZEN?
Doch, denn es ist noch nicht bekannt, ob die Impfung nur gegen die Erkrankung schützt oder ob sie auch die Ansteckung anderer Personen verhindern kann. Somit müssen die Hygienemaßnahmen wie Abstand halten und Mund-Nasen-Schutz tragen weiterhin auch von geimpften Personen eingehalten werden.
09.
WIE LANGE HÄLT DER IMPFSCHUTZ AN?
Es ist noch nicht bekannt, ob der Schutz für einige Monate oder für einige Jahre anhält. Folglich kann nicht ausgeschlossen werden, dass nach einer gewissen Zeit eine Auffrischimpfung notwendig sein wird.
10.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN HAT DIE IMPFUNG?
Die genannten Impfstoffe werden derzeit weltweit an mehrere Millionen Personen verabreicht. Bei einem Teil der Geimpften sind am Tag der Impfung oder in den folgenden ein bis zwei Tagen leichte Nebenwirkungen aufgetreten: • Schmerzen an der Impfstelle. • Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Muskeloder Gelenkschmerzen, Schüttelfrost, Fieber. Die Symptome sind meist mild, in seltenen Fällen etwas ausgeprägter. Nach ein bis drei Tagen sind die Beschwerden vorüber, zur Linderung kann bei Bedarf Paracetamol eingenommen werden.
11.
WELCHE RISIKEN HABEN DIESE NEUEN IMPFSTOFFE?
Das einzige bekannte ernsthafte Risiko ist eine allergische Reaktion, die bei Personen auftreten kann, die bereits früher allergisch auf eine Impfung oder auf einen der Bestandteile der neuen Impfstoffe reagiert haben. Eine derartige allergische Reaktion lässt sich aber gut behandeln.
FÜR WEN IST DIE IMPFUNG KONTRAINDIZIERT?
Im Moment gibt es nur eine Kontraindikation: die Schwangerschaft - und das vor allem aufgrund fehlender Daten. Bei akuter Erkrankung (Fieber, etc.) sollte die Impfung verschoben werden. Wer früher auf eine Impfung oder auf einen Bestandteil der Impfstoffe allergisch reagiert hat, sollte vor der Impfung seinen/ihren Hausarzt kontaktieren. Bei Personen, die kürzlich an COVID-19 erkrankt waren, ist eine Impfung möglich, es sollten aber drei Monate seit der Erkrankung vergangen sein. Eine Antikörperbestimmung vor der Impfung ist nicht nötig. Chronische Krankheiten oder die Einnahme von Medikamenten sind keine Kontraindikationen für die Impfung. Bei einer Immunschwäche oder einer immunsupprimierenden Behandlung kann die Wirksamkeit der Impfung möglicherweise vermindert sein. Aufgrund von fehlenden Daten und weil sie kaum schwer erkranken, werden Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren nicht geimpft.
14. WIEVIEL KOSTET DIE IMPFUNG GEGEN COVID-19?
Die Impfung gegen COVID-19 ist für die Bevölkerung kostenlos und freiwillig. Weitere wichtige Informationen zur Impfung finden Sie unter der Webseite www.coronaschutzimpfung.it. Infos auch unter: • Infovac –Plattform für Informationen zu und Beratungen über Impfungen: www.infovac.ch • Robert Koch Institut: https://www.rki.de/SharedDocs/ FAQ/COVID-Impfen/gesamt.html • Agenzia Italiana del Farmaco – AIFA: https://www.aifa. gov.it/domande-e-risposte-su-vaccini-mrna • Vaccinazione Anti Covid-19: https://info.vaccinicovid. gov.it/ Quellen: Infovac – Plattform für Informationen zu und Beratungen über Impfungen: www.infovac.ch (Dieses Informationsblatt entspricht in Teilen den dort veröffentlichten Informationen zur Impfung gegen Covid-19. Der Südtiroler Sanitätsbetrieb dankt www.infovac.ch für die Erlaubnis, diese nutzen zu dürfen). Italienisches Gesundheitsministerium – Coronavirus: http://www.salute.gov. it/portale/nuovocoronavirus/homeNuovoCoronavirus.jsp
Stand 24.02.21
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VINSCHGER GESELLSCHAFT
Wie sich die Zeiten ändern
Scheibenschlagsonntag am 27. Februar 1944 SCHLANDERS - Kaum ein anderer Brauch ist in vielen Orten des Vinschgaus derart stark verwurzelt wie das archaische Scheibenschlagen. Der uralte Feuerbrauch gilt als Fruchtbarkeitskult und als Ritual, mit dem der Winter ausgetrieben werden soll. Ausgeübt wird der Brauch immer am ersten Fastensonntag. Im Vorjahr fiel dieser auf den 1. März. Als damals die glühenden Holzscheiben in die Nacht geschleudert wurden, begleitet mit Ausrufen wie „Oh Reim, Reim, wem soll dia Scheib’ sein?“, war noch nicht absehbar, dass wenige Tage nachher die Corona-Pandemie voll einschlagen würde. Hätte damals jemand gesagt, dass das Scheibenschlagen im nächsten Jahr wegen Corona ausfallen würde, hätten ihn alle ausgelacht. Aber es kam, was niemand für möglich hielt: das Scheibenschlagen 2021 fiel dem Virus zum Opfer. Neben vielen anderen Bereichen wie Gesundheit, Wirtschaft oder Kultur hat
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Scheibenschlagsonntagam 10. März 2019
die Pandemie auch das Brauchtum, das Vereinsleben sowie das religiose und gesellschaftliche Zusammenleben insgesamt erschüttert und auf den Kopf ge-
Scheibenschlagsonntag am 21. Februar 2021
stellt. Und das alles für eine so lange Zeit. Wir sind mittlerweile sogar schon soweit, dass sich Absagen jähren. Der traditionelle Landsprachmarkt in Goldrain
Auf dem Scheibenbichl in Schlanders wurde ein neuer Fahnenmast mit einer neuen Fahne aufgestellt.
zum Beispiel, der immer am 17. März stattfindet, muss auch 2021 abgesagt werden. Obwohl es am heurigen ersten Fastensonntag auch auf dem Scheibenbichl auf dem Prielknott in Schlanders still blieb, haben die Scheibenschlager Schlanders schon am Vortag ein Zeichen gesetzt. Andreas Pircher, Georg Telfser, Jürgen Tonezzer, Raimund Alber und Stefan Pircher stellten oberhalb der „Larmstange“ einen neuen Fahnenmast auf. Der an einem Sockel fest verankerte Mast ist 9 Meter hoch. Die 6 Meter hohe und 1,4 Meter breite Tiroler Fahne mit dem roten Tiroler Adler trägt die Aufschrift „Scheibenschlager Schlanders“. Joachim Tonezzer hat als Spender die Patenschaft für die Fahne übernommen. Die Scheibenschlager - und nicht nur sie - hoffen, dass die neue Fahne beim Scheibenschlagen im nächsten Jahr nicht noch einmal mutterseelenallein im Wind flattern muss. SEPP
VINSCHGER GESELLSCHAFT
KVW trifft Bezirksgemeinschaft VINSCHGAU - Virtuell statt persönlich ist das Gebot der Stunde. Das heißt aber nicht weniger produktiv. Ein Beweis dafür war das Treffen der KVW-Spitze im Vinschgau mit dem neu gewählten Bezirkspräsidenten Dieter Pinggera und der politischen Referentin für Soziales im Vinschgau, Roselinde Gunsch Koch. Das Online-Meeting fand am 24. Februar statt. Die Themen reichten vom Krankenhaus Schlanders mit seinen Diensten, dem Vormerksystem über die Hausärzte im Tal bis hin zum Corona-Impfplan. Daneben wurde über die AsylbewerberUnterkünfte im Tal gesprochen, das EU-Kompetenzzentrum in der Bezirksgemeinschaft sowie den Postdienst. Vor allem das Krankenhaus Schlanders ist ein stetes Thema. Nach einem harten und zähen Kampf während der vergangenen Legislaturperiode hat der derzeit zuständige Landesrat für Gesundheit wieder etwas Ruhe in die peripheren Strukturen ge-
bracht. So steht das Krankenhaus Schlanders mit seinen angebotenen Dienstleistungen heute sehr gut da, würde auch der ärztliche Leiter Robert Rainer bestätigen. Auch bei der Privatisierung des Reinigungsdienstes zeichnet sich ein Zwischenerfolg ab, sagte Dieter Pinggera. Die Situation mit den Hausärzten sei hingegen durchwachsen. Nicht überall könne man von einer für alle Bevölkerungsteile zufriedenstellenden Lösung sprechen. Vor allem dann nicht, wenn sich Ärzte sprachlich schwertun, mit den Patienten zu kommunizieren. Was die Unterkünfte für Menschen in schwierigen Lebenslagen
betrifft, so ist vor allem das diesbezügliche Konzept für die Wohnungssuche zu begrüßen, so der KVW. Damit könne vielen geholfen werden, Migranten ebenso wie anderen Bedürftigen. Eine positive Einrichtung auch für Vereine ist das EU-Kompetenzzentrum in der Bezirksgemeinschaft. Dieter Pinggera und Roselinde Gunsch Koch wollen hierzu auch den KVW miteinbeziehen, wenn es um die Suche nach zukunftsfähigen Themen geht, die gefördert werden sollen. Schließlich wurde der Postdienst thematisiert. Hier hat inzwischen vor allem Kammerabgeordneter Albrecht Plangger in Rom viel
erreicht. So sind die 30 Stellen an Briefträgern bis auf eine einzige besetzt und auch die Öffnungszeiten der Hauptpostämter sollen wieder ausgeweitet werden. Besorgt zeigten sich zum Abschluss der virtuellen Aussprache sowohl der KVW als auch die politischen Vertreter über eine Entwicklung, die international einzudämmen wäre. Gemeint ist das enorm gewachsenen Online-Shopping. Damit werden lokale Anbieter geschwächt, das stationäre Angebot verschwindet, Ortskerne verwaisen und die Umweltbelastungen nehmen zu. Wenn die neue Normalität hier nicht auch ein neues Bewusstsein bringt, hat die Pandemie am Ende nicht nur zu großen gesundheitlichen Problemen geführt. Ausdrücklich bedankt hat sich Pinggera für den Einsatz des KVW, als es darum ging, die Operationen des Grauen Stars von Meran an das Krankenhaus Schlanders zu bringen. JOSEF BERNHART
LESERBRIEFE
Zum Leitartikel „Kochen und Prozessieren“ (der Vinschger Nr. 3-4/2021)
Bahnverbindung Schweiz, Landeck oder Bormio? („Kämpfen für die Bahn“, der Vinschger Nr. 3-4/2021) Ich möchte dieser apokalypti-
schen Sichtweise, dass ein Leben ohne Fernseher, in einer Krise wie dieser, kaum vorstellbar wäre, entgegentreten! „Ohne Fernseher wären wir ganz schön arm dran“ steht da! Und ich sage: Nein! Ich habe keinen Fernseher im Haus und fühle mich dadurch besonders reich! Nämlich reich an Zeit, die mir gehört, zum Lesen von Nachrichten auf Papier und im Netz, zum Lesen von Büchern am Abend, statt sich von der tausendsten Serie in den Schlaf lullen zu lassen. Zeit, um sich mit sich selbst zu beschäftigen und nicht in diese Katastrophensucht zu verfallen, die allerorten wuchert! Ich empfehle allen, den Stecker des Fernsehers zu ziehen, und dafür in die Natur hinaus zu ziehen, zur großen Lehrmeisterin für unser hektisches Leben! SIGMUND KRIPP, PARTSCHINS, 17.02.2021
Seit Jahrzehnten, vor allem nach erfolgreicher Reaktivierung der Vinschger Bahn, gibt es verschiedene Bahnprojekte als Verbindung in die Schweiz (ehestens realistisch), nach Landeck (über den Reschenpass ein Nonsens) sowie nach Bormio mittels Tunnel (wohl eher eine Seifenblase). Wie immer man diese, zum Teil seit Jahrhunderten, im Gespräch befindlichen Bahnverbindungen zu betrachten geneigt ist, in Anbetracht der zur Zeit laufenden Elektrifizierung der bestehenden Vinschgaubahn im „Schneckentempo“, dann müsste ich vermutlich ein biblisches Alter von ca. 120 bis 200 Jahre erreichen um jemals eine Bahn in die Nachbarregionen besteigen zu können. Aber in einer Zeit, in welcher ein schier grenzenlos-kreativer Umgang mit der Wahrheit die
Gesellschaft beflügelt, kann der Bahnhof Mals in einigen Jahrzehnten, oder Jahrhunderten, vielleicht zur Drehscheibe für das Dreiländereck aufsteigen, ich wünsche das dem oberen Vinschgau von ganzem Herzen.
einmal gelesen, sondern es gilt das Motto: Einfach dreinhauen! Hier kommt es zu unverschämten Anfeindungen, die weder mit DiskussionsKULTUR noch mit freier Meinungsäußerung etwas zu tun haben. Gerade jene, die glauben, so ihre, durch WALTER PÖDER, NATURNS, 21.02.2021 unseren Rechtstaat garantierte Freiheiten verteidigen zu müssen, treten die Prinzipien desHass ist keine Meinung! selben Rechtsstaates mit Füßen. Ich kann hier nur die Worte Leider zeigt sich wieder einmal, unseres Landeshauptmannes wie tief die Diskussionskultur wiederholen: Hass ist keine Meiim Internet gesunken ist. Wenn nung! Und ich füge dem hinzu: man öffentlich seine Meinung Hass und Hetze (auch im Netz!) zu einem Sachthema vertritt sind strafbar und einfach nur und mit purem Hass darauf daneben! geantwortet wird, so wie am 26. Februar nach meiner Stel- JASMIN LADURNER, SVP-LANDTAGSABGElungnahme zum „Grünen Pass“ ORDNETE, 27.02.2021 erneut geschehen, hat das weder etwas mit Diskussion noch mit freier Meinungsäußerung zu tun. So verkommen soziale Medien zu Müllhalden für den persönlichen Frust von wenigen Fanatikern, die weder Anstand noch Argumente kennen. Inhalte werden offensichtlich nicht
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VINSCHGER GESELLSCHAFT
373.000 Euro für Taufers im Münstertal TAUFERS IM MÜNSTERTAL/ VINSCHGAU - Die Landesregierung
hat am 2. März die Ansuchen verschiedener Gemeinden um Finanzierung der zwischengemeindlichen Zusammenarbeit geprüft. Grünes Licht gab es für 24 Ansuchen. „Dass Gemeinden zusammenarbeiten, um die Dienstleistungen für Bürgerinnen und Bürger bestmöglich zu organisieren, gilt auch in Corona-Zeiten“, sagte Landeshauptmann und Gemeindenlandesrat Arno Kom-
patscher. Daher sei es der Landesregierung ein Anliegen, die Mittel zeitnah zuzuweisen: „Es sind dies die ersten Finanzierungen für die zwischengemeindliche Zusammenarbeit im laufenden Jahr, weitere 4 Millionen Euro stehen für diesen Zweck 2021 bereit.“ Von den am 2. März zweckgebundenen Mitteln in Höhe von insgesamt 3,08 Millionen Euro gehen 373.000 Euro an die Gemeinde Taufers im Münstertal. Diese führt gemeinsam mit der
Stadtgemeinde Glurns und der Gemeinde Graun den Sekretariatsdienst, die demografischen Dienste, die Steuer- und Gebührenverwaltung, die Buchhaltung, die Servicesstelle für Bau- und Landschaftsangelegenheiten, die öffentlichen Arbeiten, die Lizenzenverwaltung und den Bereich Handel sowie die Personalverwaltung. Die Gemeinde Schlanders erhält für die Kooperation in verschiedenen Bereichen mit der Gemeinde Laas 124.000 Euro, mit
der Gemeinde Martell 62.000 Euro und für die Übernahme des Gemeindesekretärsdienstes für Taufers im Münstertal, Glurns und Graun 100.000 Euro. Die Landesregierung hatte Ende 2019 die Weichen gestellt, um die zwischengemeindliche Zusammenarbeit finanziell fördern zu können. Seit 2020 können die Gemeinden im Dreimonatsrhythmus um Finanzierung für die zwischengemeindliche Führung von Diensten ansuchen. LPA
Mango und Apfel in einem Schluck
Richard Theiner
Shay Cullen
LATSCH - Biologisch, fair und 100 Prozent Frucht. Das sind die Hauptmerkmale des ApfelMango-Saftes „Malaya“, den der Weltladen Latsch am 26. Februar im Rahmen einer Online-Verkostung vorstellte. Der neuartige Saft verbindet Vinschger Bio-Äpfel mit Bio-Mangos aus fairem Handel. Schon seit der Gründung 2015 steht der Weltladen Latsch für das Prinzip des Fairen Handels weltweit und regional. „Neben Produkten aus Lateinamerika, Afrika und Asien gibt es hochwertige Lebensmittel und Handwerkskunst aus Südtirol. Diese stammen vorwiegend von Vinschger Bauernhöfen und von Werkstätten für Menschen mit Beeinträchtigung“, sagte Richard Theiner im Namen des Weltladens Latsch. Er freute sich, dass jetzt neben dem sortenreinen Arabicakaffee „Juanita“, der von den Pech Indios in Honduras geerntet und sonnengetrocknet und im Vinschgau von Alps Coffee geröstet wird, mit „Malaya“ ein weiteres einzigartiges Produkt angeboten werden kann. Wie schon bei „Juanita“ setzt der Welt-
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Thomas Hoyer
Irmi Oberhofer
laden auch beim Apfel-Mango- glied der Genossenschaft, stellte Saft auf die Zusammenarbeit mit bei der Online-Verkostung den mehreren Partnern. Dazu gehört Volksstamm der Aeta vor. Es handie Kinderschutz-Organisation delt sich um Ureinwohner auf den Preda, die 1974 von irischen Pater Philippinen, die zum Teil stark Shay Cullen auf den Philippinen ausgegrenzt sind. Um den Aeta gegründet wurde. Die Stiftung zu helfen, exportiert die Genoshilft missbrauchten Kindern senschaft „WeltPartner“ in und bekämpft mit Fairem Zusammenarbeit mit Preda Handel die Armut vor Ort. schon seit Jahren Mangos Der Erlös aus dem Fairen und Mango-Produkte nach Handel mit Mangos nutzt Europa, wobei den kleinPreda für die Bekämpfung bäuerlichen Produzenten der Kinderprostitution und faire Preise gezahlt weranderer Menschenrechtsden. Als lokalen Partner verletzungen. Mit dem konnte der Weltladen die Verkauf der Fair-TradeFamilie Klaus und Irmi Produkten von Preda Oberhofer vom Burgunterstützt somit auch hof in Latsch gewinder Weltladen dieses nen. Der klassische Projekt. Ein weiterer „EVA bio Apfelsaft“ Partner ist die Fair wird seit 20 Jahren Trade Genossenschaft hergestellt. „Wie alle „WeltPartner“ mit Sitz unsere Säfte ist auch im Ravensburg, von der Apfel-Mango-Saft welcher der Weltla100 Prozent Frucht den seit Jahren verohne Zuckerzusatz“, schiedene Produkte sagte Irmi Oberhofer. bezieht, u.a. auch Mit der Philosophie das Mangopüree für der Regionalität las„Malaya“. Thomas se sich „Malaya“ gut Hoyer, Vorstandsmitvereinbaren: „Mit ha-
Christine Mayr
ben uns sich intensiv mit Preda auseinandergesetzt. Mit diesem Projekt gelingt es, benachteiligten Menschen, die vor Ort biologischen Anbau betreiben, zu unterstützen und das passt gut in unsere Betriebsphilosophie.“ Auf einen Gewinn bei der Produktion des Apfel-Mango-Saftes werde verzichtet. Für Irmi ist „Malaya“ wie ein Dessert. Kompetent und ausführlich beschrieben hat den „Malaya“ Christine Mayr, die Präsidentin der Sommeliervereinigung Südtirol: „Der Geruch wird vom Mango dominiert. Die Aromen sind wunderbar reif, üppig und exotisch. Der Apfel zeigt sich sehr verhalten. Ein zarter Duft, der vage an Wiesenblumen und Heu erinnert.“ Am Gaumen sei der Apfel hingegen deutlich spürbar. Die Fruchtsüße verleihe dem Saft eine samtige Fülle und einen runden, vollen Geschmack. Auch als feiner Speisenbegleiter eigne sich „Malaya“. Angeboten wird der Saft in Mehrwegflaschen (0,75 l) in mehreren Weltläden in Südtirol. Eine Flasche kostet 3,95 Euro (plus 15 Cent als Pfand). SEPP
VINSCHGER SPEZIAL
Energetisch sanieren zu Corona-Zeiten Durch die energetische Sanierung des Gebäudes der Mittelschule Naturns soll der Energieverbrauch deutlich gesenkt werden. NATURNS - Das Gebäude der Mittelschule Naturns wurde in den Jahren 1979 bis 1982 erbaut und im selben Jahr offiziell ein-
geweiht. Obwohl das Haus im Laufe der Zeit immer wieder den neuen Bedürfnissen der Schule und den gesetzlichen Vorschrif-
ten angepasst wurde, konnte es letzthin durchaus schon als in die Jahre gekommen bezeichnet werden. Vor allem die großen
Fensterflächen haben in letzter Zeit Probleme bereitet, und der große Energieaufwand für die Beheizung des Gebäudes schlug
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DER VINSCHGER 07-08/21
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VINSCHGER SPEZIAL
Das Gebäude der Mittelschule Naturns wurde von 1979 bis 1982 errichtet
in der Gemeindekasse zunehmend negativ zu Buche. Deshalb habe die Gemeindeverwaltung bereits vor mehreren Jahren eine Machbarkeitsstudie für eine energetische Sanierung des Mittelschulgebäudes in Auftrag gegeben, berichtet der für Schule und Kultur zuständige Gemeindereferent Michael Ganthaler. Vorgesehen wurden dabei die Isolierung der gesamten Gebäudehülle und des Daches, der Austausch aller Fensterelemente und Türen sowie die Montage einer Lüftungsanlage für jeden einzelnen Klassenraum, 22 insgesamt. „Bei den Ausschreibungen sind einige Gewerke mehrfach leer ausgegangen. Dieser Umstand hat den Start der Sanierungsarbeiten
anfänglich sehr verzögert. Bedingt durch den Lockdown im letzten Frühjahr konnten wir dann umso früher mit den für den Sommer geplanten Arbeiten beginnen. Das hat uns sehr geholfen. Trotzdem konnten wir nicht alle Arbeiten wie vorgenommen bis zum Unterrichtsbeginn abschließen, denn durch Lieferengpässe von Baumaterialien und verbauten Geräten kam es immer wieder zu Verzögerungen. Aber die wesentlichsten Bauvorhaben sowie die Reinigungsarbeiten haben wir termingerecht unter Dach und Fach gebracht. Besonders im vergangenen Jahr war es gut, dass man den Handwerksbetrieben durch die energetische Sanierung der Mittelschule eine
Arbeit bieten konnte“, so Refe- mit Bewegungssensoren und mit rent Ganthaler. CO2-Messfühlern. So ist gewährleistet, dass die Lüftungsanlagen Lüftungsanlagen für nach dem Verlassen der Klasse alle Klassenräume geplant abgeschaltet werden. Mit dieser Form der Lüftung werden nicht Im Laufe der letzten Monate nur große Energieeinsparungen wurde das Belüftungs- und Ent- erwartet, sondern es wird auch lüftungskonzept der Klassenräu- ein konstanter Luftaustausch me überarbeitet und optimiert, in den Klassenräumen gewährum sowohl energietechnisch als leistet. Ein Mustergerät wurde auch hygienetechnisch die ma- in einer Klasse bereits installiert. ximale Effizienz erreichen zu Die Installation der restlichen können. Dass diese Lüftungsan- Lüftungsgeräte soll in den nächslagen in der Corona-Zeit einmal ten Wochen erfolgen. umso wichtiger sein könnten, Im Laufe der Sanierungsarbeihat bei der Planung noch nie- ten wurde das bestehende Dach mand geahnt. Die Lüftungsan- bis auf die Balken abgetragen, lagen garantieren geräuscharm isoliert sowie neu errichtet und und somit für Klassenräume eingedeckt. Sämtliche Fenster geeignet zu sein. Der Luftaus- sind 3-fach-verglast und haben tausch erfolgt vollautomatisch neue Raffstores als Sonnenschutz.
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DER VINSCHGER 07-08/21
VINSCHGER SPEZIAL notwendigen Maßnahmen wurden in dieser Studie berechnet und mit ca. 1,5 Millionen Euro angegeben. Eine für die Gemeindeverwaltung aus eigener Kraft nicht stemmbare Summe. “Aufgrund unvorhergesehener Kosten wurden nochmals 175.000 € draufgelegt. Aber auch die sind auf jeden Fall gut investiert.“, sagte Referent Ganthaler.
Eine Musteranlage wurde in einem Klassenzimmer installiert
Innen sind die Fenster in Lärchenholz ausgeführt, außen wurde wiederum die ursprüngliche grüne Aluschicht angebracht. Im Zuge der Arbeiten konnten auch Wünsche und Vorschläge der Lehrpersonen berücksichtigt werden. So sind die Verkabelungen für die Raffstores und die Leitungen für die Beamer in jeder Klasse verlegt worden. Nur mehr 40 Prozent Energieaufwand Durch die Maßnahmen der energetischen Sanierung hat man einen zukünftigen Energieaufwand von nur mehr 40 % im Vergleich zum bisherigen errechnet, freut sich Michael Ganthaler. Die Kosten für die
Es wurde beim Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, kurz EFRE genannt, um einen Unterstützungsbeitrag angesucht, der erfreulicherweise genehmigt wurde. So werden nun über EFRE, Staat und Autonomer Provinz rund 85 Prozent der Kosten beigesteuert. INGE
INFO Die öffentliche Förderung für die energetische Sanierung der Mittelschule Naturns setzt sich wie folgt zusammen: · Beitrag EFRE EU (50%) 657.078,55 € · Beitrag EFRE Provinz (15%) 459.954,98 € · Beitrag EFRE Staat (35%) 197.123,56 € · Eigenmittel der Gemeinde 231.910,08 €
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DER VINSCHGER 07-08/21
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VINSCHGER SPEZIAL
Rechtzeitig Hilfe holen Warum es sich eigentlich so gut wie immer lohnt einen Anwalt zu kontaktieren. VINSCHGAU - Kompetenz, Ver-
trauen, Zuverlässigkeit und viel Fachwissen: Das zeichnet die heimischen Rechtsanwälte aus. Freilich, Gerichtsstreitigkeiten, ob im Zivil- oder Strafrecht, kosten oft Nerven. Aber fest steht auch: Es lohnt sich in jeder Hinsicht, rechtzeitig einen Rechtsanwalt zu kontaktieren. Ist man unschlüssig,
ob es in gewissen Angelegenheiten, auch was kleinere „Streitigkeiten“ betrifft, überhaupt einen Anwalt braucht, so ist die Entscheidung meist klar und eindeutig: Ein Beratungsgespräch ergibt immer Sinn. Eine anwaltliche Beratung ist nämlich durch nichts zu ersetzen. Viele Probleme treten im Nachhinein nur deshalb auf, weil
der Mandant keine ausreichenden rechtlichen Kenntnisse hatte, sich aber zunächst versucht hat, selbst zu vertreten, heißt es auch von Rechtsexperten. Das Internet liefert für Nichtjuristen heutzutage zwar zahlreiche Informationen, diese sind jedoch nicht immer geprüft und verlässlich – zudem können die lokalen Anwälte auf die
individuellen Probleme der Mandanten und Mandantinnen sowie auf örtliche Gegebenheiten bestens eingehen. Im Vinschgau ist vor allem auch im Zivilrecht professionelle und schnelle Hilfe gefragt. Trennungen und Scheidungen, Erbstreitigkeiten und nicht zuletzt Streitfälle in der Landwirtschaft kommen immer wieder vor. AM
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Am Anfang steht der Werkvertrag SCHLANDERS/ALGUND - Egal ob
Neubau oder Sanierung: Die Beziehung zwischen Bauherrn und Handwerker ist im Interesse beider Seiten auf eine solide vertragliche Grundlage zu stellen, damit nachträglichen Streitigkeiten und Unstimmigkeiten möglichst kein Raum gelassen wird. Diese Grundlage wird durch den Abschluss eines schriftlichen Werkvertrages geschaffen. Der Werkvertrag (contratto di appalto) ist laut Definition in Art. 1655 ZGB der Vertrag, mit dem der Werkvertragsnehmer, bzw. der Handwerker die Ausführung eines Werkes auf eigenes Risiko und unter Bereitstellung der notwendigen Mittel gegen eine Gegenleistung in Geld übernimmt. 30
DER VINSCHGER 07-08/21
Dabei haftet der Werkvertragsnehmer, bzw. der Handwerker für eine fristgerechte und mangelfreie Übergabe des Werkes in der im Vertrag vereinbarten Beschaffenheit. Im Interesse beider Vertragsparteien hat der Werkvertrag daher eine klare und unmissverständliche Beschreibung der Art und der Beschaffenheit des zu liefernden Werkes, bzw. eine genaue Definition des Vertragsgegenstandes zu enthalten. Dabei erscheint es auf jeden Fall sinnvoll auf bestehende Planunterlagen, Ausschreibungsunterlagen und Baubeschreibungen zu verweisen und Qualitätskriterien zu definieren. Jeder Mangel am Werk, bzw. jede Abweichung von der vertraglich vereinbarten
Beschaffenheit sind dem Werkvertragsnehmer, bzw. Handwerker bei sonstigem Verfall innerhalb von 60 Tagen ab der Entdeckung anzuzeigen. Aus beweisrechtlichen Gründen empfiehlt es sich auf jeden Fall, die festgestellten Mängel und Abweichungen schriftlich anzuzeigen. Zudem sollte die Mängelrüge das konkrete Datum enthalten, an welchem der Mangel entdeckt wurde. Im Idealfall soll dieses Datum auch anderweitig dokumentiert werden, damit es im Bedarfsfall jederzeit nachweisbar ist. Bei Vorliegen von Mängeln oder Abweichungen haben der Auftraggeber, bzw. der Bauherr, unbeschadet des Anspruchs auf Ersatz der erlittenen Schäden bei
Vorliegen eines Verschuldens des Werkvertragsnehmers, das Recht, die Beseitigung der Abweichungen oder Mängel auf Kosten des Werkvertragsnehmers, bzw. Handwerkers oder, alternativ, eine im Verhältnis zum festgestellten Mangel stehende Reduzierung des vereinbarten Entgeltes zu verlangen. Sind die am Werk festgestellten Mängel oder Abweichungen jedoch so schwerwiegend, dass sie es für den angestrebten Zweck völlig untauglich machen, kann der Auftraggeber die Aufhebung des Vertrages verlangen. Auch der angestrebte Verwendungszweck des Werkes sollte im Interesse beider Parteien im Werkvertrag daher genau definiert werden.
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DER VINSCHGER 07-08/21
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VINSCHGER SPEZIAL Der Rechtsanwalt (ugs. auch Advokat) ist ein unabhängiger Vetreter und Berater bei juristischen Angelegenheiten. Herkunft: , althochdeutsch reht, germanisch rehta: „richten“, anawalt: „Gewalt“
Im Jahr 2019 wurden in Südtirol 689 Ehen geschieden.
Die Waage ist von der Ikonografie der Justitia, Göttin der Gerechtigkeit, herzuleiten. Mit ihrer Hilfe soll jedem das Seine zugemessen werden.
Davon 441 Scheidungen bei Gericht (einvernehmlich: 284 strittig: 157) und 248 Scheidungen im Standesamt
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DER VINSCHGER 07-08/21
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professionelle Begleitung bei Trennungen und Scheidungen an. Auch bei Fragen über Obsorge und Kindesunterhalt sowie Adoption steht Krista Schwalt ihren Mandanten zur Seite. Zu ihren Spezialgebieten gehören auch die Abwicklung von Erbschaftsangelegenheiten sowie das Vertrags- Schuld- und Scha-
denersatzrecht. Im Agrarecht findet die Rechtsanwältin praktische Lösungen, vor allem was geschlossene Höfe und Grenzstreitigkeiten sowie Vorkaufsrechte, Eigentumsübertragungen und Realrechte anbelangt.
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VINSCHGER SPEZIAL
Den Überblick bewahren Bonusse, Bilanzen und vieles mehr: Wie man im Bürokratie-Dschungel den Überblick behält. VINSCHGAU - Ob bei Unternehmen oder bei Privaten: Steuern, Wirtschafts-Gesetze, die stets zunehmende Bürokratie und die vielen stetigen Veränderungen stellen Laien oft vor große Herausforderungen. Herausforderungen, die für gewöhnlich nicht ohne professionelle Hilfe zu bewältigen sind. Wirtschaftsprüfer und Steuerbe-
rater helfen hier, den Überblick zu bewahren. Insbesondere in Zeiten wie diesen, wo es auch zahlreiche Abschreibemöglichkeiten, Steuer-Bonusse und dergleichen gibt, lohnt es sich, Fachleute genauer hinsehen zu lassen - womit einiges an Geld gespart werden kann. Heimische Wirtschaftsund Steuerberater kümmern sich um eine korrekte Buchhaltung bei
Unternehmen, erstellen Bilanzanalysen und Jahresabschlüsse. Für Firmen lohnt sich eine Beratung - sei es was Sanierungskonzepte, Investitionsvorhaben, Unternehmensgründungen oder die Regelung der Unternehmensnachfolge betrifft. Für Privatpersonen kann der Besuch bei einem Steuerberater bares Geld bedeuten. Denn die-
ser erkennt, was im Rahmen der jährlichen EinkommenssteuerErklärung an Steuern „zurückgeholt“ werden kann. Durch Beratungsgespräche und bzw. oder allein durch einen Blick in die Steuerunterlagen finden heimische Steuerberater die beste individuelle Lösung für den Steuerzahler. AM
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Drei Experten unter einem Dach SCHLANDERS - Auch dieses Jahr war geprägt von einer Vielzahl an interessanten Neuerungen. Um den Anforderungen der Kunden gerecht zu werden hat sich die Kanzlei intern spezialisiert. Dr. Lukas Holzner ist Ihr Experte für Superbonus 110 %, Fassadenbonus 90 %, Energetische Sanierung 65 %, Instandhaltungsund Wiedergewinnungsarbeiten 50 %, betreut Betriebe als auch Privatpersonen zu diesem brandaktuellen Thema. Inves-
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Lotterie der Kassenbelege Mit 1. Februar 2021 ist die Lotterie der Kassenbelege gestartet. Die Teilnahme gilt für alle Ausgaben, die bargeldlos (Bankomatkarte, Kreditkarte, usw.) bezahlt werden. Um dem Kunden die Teilnahme an der Lotterie zu ermöglichen müssen die Händler: • vor Ausstellung des Kassenbeleges den persönlichen Kodex des Kunden einlesen oder manuell eintippen, • den Kassenbeleg ausstellen. Auf diesem sind der Lotteriekodex des Kunden sowie der bezahlte Betrag ersichtlich. • Telematische Übermittlung der Tageseinnahmen: Dabei werden die oben erwähnten Daten automatisch an das System für die Kassenbeleglotterie gemeldet. Es sind Gewinne sowohl für die Endverbraucher als auch für die Händler vorgesehen. Für letztere
Erwin Holzmann, Leiter des Bereichs Steuerberatung und Buchhaltung im hds
sind Preise in Höhe von 5.000 bis 1.000.000 Euro vorgesehen.
kodexes von Seiten des Kunden verweigert. Der Kunde kann allerdings ab 1. März 2021 den Aktuell keine Strafen Händler über das Portal der Kassenbeleg-Lotterie melden. Diese Für den Händler sind aktuell Informationen über den Händler keine Strafen vorgesehen, falls können der Agentur der Einer die Annahme des Lotterie- nahmen und der Finanzbehör-
de für Steuerkontrollen dienen. In dieser ersten Phase sind die bargeldlosen Bezahlungen, welche durch eine elektronische Rechnung belegt sind, von der Teilnahme ausgeschlossen.
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Jahresabschluss 2020 – Aussetzung der Abschreibungen und Aufschub Verluste SCHLANDERS - Das Covid-Virus
stellt nicht nur unser Leben auf den Kopf, sondern auch einige Bilanzierungsregeln. So können die Unternehmen im anstehenden Bilanzabschluss wahlweise die Abschreibungen reduzieren oder gar annullieren und somit nicht der Gewinn- und Verlustrechnung anlasten. In der Steuererklärung können die nicht verbuchten Abschreibungen aber trotzdem abgezogen werden und der Steuervorteil genutzt werden. Die Abschreibungen werden also nur bilanztechnisch um ein Jahr verschoben. Diese Maßnahme führt zu einem verbesserten operativen Ergebnis und zur Ausweisung einer besseren Vermögenslage. Die Verluste können verringert werden und die Unterkapitalisierung des Unternehmens abgefangen werden. Empfehlenswert ist diese Vorgangsweise für Unternehmen, die im abgelau-
fenen Jahr wegen der Pandemie für längere Zeit ihre Tätigkeit einstellen mussten; sie können jetzt die Abschreibungen z.B. im Verhältnis zur Schließungsdauer kürzen und somit einen geringeren Verlust ausweisen. Sollte bei Kapitalgesellschaften nach Aussetzung der Abschreibungen sich trotzdem
noch ein Verlust ergeben, welcher gegebenenfalls auch eine Wiederherstellung des Mindestkapitals erforderlich machen würde, so können sie eine weitere Erleichterung in Anspruch nehmen: die Verluste müssen von den Gesellschaftern nicht umgehend abgedeckt und eingezahlt werden, sondern können
für 5 Jahre in der Bilanz suspendiert und dann erst abgedeckt werden. Der Gesetzgeber hat es also in der aktuellen Notstandssituation ermöglicht, die Belastung im Jahresabschluss zu entschärfen, auch wenn er dazu einige Bilanzierungs-Regeln über Bord geworfen hat.
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Kanzlei für Wirtschafts-, Steuer-, Arbeitsrechts- und Unternehmensberatung
DR. JOHANN PARTH RAG. EDUARD STECHER DR. ANDREA ORRÙ STEUERBERATERANWÄRTER/IN: DANIEL RATSCHILLER, BSC. UND MAG. FRANZISKA RIEDL ARBEITSRECHTSBERATERANWÄRTERIN: ANNA ALBER, BSC.
UNSERE LEISTUNGEN • Steuer- und Unternehmensberatung • Arbeitsrechtsberatung und Lohnausarbeitung • Wirtschaftsprüfung und Aufsichtsratsmandate • Gesellschaftsrecht
SCHLANDERS A.-Hofer-Straße 10/D
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• Buchhaltung, Jahresabschlüsse, Steuererklärungen • Vertragswesen: Kauf-, Miet- und Pachtverträge • Schenkungen und Erbschaftsregelungen • Betriebsnachfolge bei Generationswechsel
Tel. 0473 730 800 info@consulting-team.it
VINSCHGER SPEZIAL GASSER SPRINGER PERATHONER EDER OLIVA
Keine Einheitssteuer bei mehr als vier Wohnungen! Auch wenn der Covid-19-Virus gerade das ganze Land (und die Hälfte der übrigen Welt) lahmlegt: die Vermietung von Ferienwohnungen an Touristen wird wohl bald wieder ein Business sein. Auch im Urlaub ist vielen Menschen eine räumliche Trennung wichtig, und die aktuellen Problematiken werden diesen Trend eher noch verstärken. Dank verschiedener Onlineplattformen wird es daher für günstig gelegene Objekte recht einfach werden, Gäste zu finden. Unternehmen ja oder nein: das ist die Frage. Während das Landesgesetz zur Regelung der privaten Vermietung von Zimmern und Ferienwohnungen vorsieht, dass immer dann, wenn im Laufe eines Jahres mehr als 4 Mietverträge pro Einheit abgeschlossen werden, die Einheiten als Beherbergungsbetrieb beworben oder eine Vermittlungstätigkeit in Anspruch genommen wird, ein
Unternehmen vorliegt, hat die Agentur der Einnahmen vor einigen Jahren unmissverständlich klargestellt, dass diese Frage aus steuerlicher Sicht allein aufgrund der nationalen Gesetzgebung zu beantworten ist. Es ist also entscheidend, ob eine betriebliche Organisation vorliegt, z.B. weil bestimmte Zusatzleistungen (Verabreichung von Mahlzeiten, Bereitstellung eines Leihwagens oder eines Reisebegleiters usw.) angeboten werden. In der Folge haben zahlreiche Privatpersonen
Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir: • Eine/n Buchhalter/in mit Erfahrung bei einer Steuerberaterkanzlei • Eine/n Junior Consultant mit abgeschlossenen Wirtschaftsstudium
eine Tätigkeit in diesem Bereich aufgenommen, was zu Verzerrungen auf dem Wohnungsmarkt führte sowie teilweise einen unlauteren Wettbewerb zu Hotels darstellte. Mit dem Haushaltsgesetz wurde nun aber festgelegt, dass es sich immer um eine gewerbliche Tätigkeit handelt, wenn ein Steuerzahler mehr als 4 verschiedene Wohnungen vermietet. Im Gegensatz zum Landesgesetz ist also nicht die Anzahl der Mietverträge entscheidend, sondern die
Anzahl der vermieteten Objekte. Während „echte“ Privatpersonen also weiterhin Ihre Wohnung an Touristen vermieten können, ohne ein Unternehmen gründen zu müssen, werden einige „verkappte“ Unternehmer gezwungen, ein Gewerbe anzumelden. Aus steuerlicher Sicht ist das aber nicht unbedingt von Nachteil für die Betroffenen. Während Privatpersonen i.d.R. mit Anwendung der Ersatzsteuer von 21% rechnen können, kann die steuerliche Belastung für Unternehmer im Idealfall auf 2% (!) der Erträge reduziert werden. Im ungünstigsten Fall aber müssen locker mehr als 50% der erzielten Einnahmen an den Fiskus und an das Nationale Fürsorgeinstitut Inps weitergegeben werden. Jeder Fall ist einzeln zu bewerten, um die bestmögliche Gestaltung zu gewährleisten. WALTER GASSER
Wir sind eine national- und international ausgerichtete und stark wachsende Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Kanzlei mit Sitz in Bozen, Lana und Naturns welche ihren Kunden qualitativ hochwertige Beratung bietet, primär in den Bereichen Steuer- und Finanzplanung, Erbregelungen und Gesellschaftsrecht. Unsere/Ihre Vorteile: • Mitarbeit in einem stark motivierten und hoch qualifizierten Team • Hervorragende Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten • Sehr gute Entwicklungs- und Verdienstmöglichkeiten Ihre Bewerbungsunterlagen werden vertraulich behandelt. Senden Sie diese bitte an martin.eder@gspeo.com www.gspeo.com, +39 0473 565 000
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Foto: Peter M. Kubleka
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Elsbeth Wallnöfer
Von Dirndl-Chic und Salontirolern „Tracht Macht Politik“ ist die neueste Publikation der in Wien lebenden Wissenschaftlerin Elsbeth Wallnöfer. WIEN/LAAS - Seit Jahrzehnten forscht die in Laas aufgewachsene Volkskundlerin zu Tradition und Volkskultur. Nun hat sie die Tracht und das Dirndl genauer unter ihre Lupe genommen und bietet einen Blick auf die alpenländische Kostümgeschichte, der so mancher/m den Kopf verdrehen wird. der Vinschger: Frau Wallnöfer, Ihre historische Forschung an Tracht und Dirndl entzieht Trachten- und bäuerlichen Vereinen sowie politischen Gruppierungen ihre vermeintliche historische Grundlage rund um‘s Thema Tracht. Hagelt es Empörung über Ihre neueste Publikation? ELSBETH WALLNÖFER: Im Gegenteil, sehr
viele mögen das Buch, sind froh darüber, insgesamt kostümhistorisch Neues zu
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erfahren. Erstaunlich viel Männer sind darunter. Man lobt den Schreibstil wie die vielen Informationen, freut sich über die Illustrationen. Trachten gab es, auch in Südtirol. Doch diese Kleidung war bedingt durch eine Verordnung, wer welche Stoffe verwenden durfte und war gefertigt aus dem, „was man so hatte“?
Für Südtirol galt, was in Europa generell galt. Es waren die jeweiligen Herrschaften, die Kleiderordnungen ausgaben. Sie bestimmten, welche Stoffe getragen und welches Material der Pöbel verwenden durfte. Da blieb nur übrig, was man so selbst herstellte. Wie sich das aufweichte, die Kleiderschränke änderten, zeige ich auch anhand von Diebstählen.
Von Diebstählen?
Was da so gestohlen wurde, waren schon mal silberne Knöpfe und seidene Tücher, in unterschiedlichen Farben. Was geklaut wird, ist meistens von Wert und in diesem Fall Hinweis auf die Bekleidung.
Der Salontiroler verkleidete sich auf Maskenbällen, die Städterinnen und Städter entdeckten das Land ...
Als der Tourismus aufkam, brauchte man die exotische Landbevölkerung als Figuren im Bühnenbild der Landschaft. Wie diese Entwicklung vonstatten ging, zeichne ich nach. Kostümhistorisch war das eine interessante Zeit, denn sie veränderte tatsächlich Aussehen und Funktion und sie konturierte den Unterschied zwischen Bauern und Bürgertum. Mode als Gegen-
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Es sei, schreiben Sie, auch der Aufklärung zu verdanken, dass das Interesse an der Kleidung der Landbevölkerung überhaupt erst aufkam …
Die politischen Umwälzungen, die im Zuge der Aufklärung erfolgten, ließen den Blick auf „alle“ zu, das bisher leibeigene Individuum wurde sichtbar. Die Demokratisierung schritt voran, das Bildungsbürgertum entdeckte den einfachen (armen) Menschen.
Illustrationen Marie Vermont/Piet Meyer Verlag
begriff wird dann ein Abgrenzungsmerkmal zur Bauernkleidung. Tracht wird zum Chic schöngeistiger Künstler.
Der Vorteil der Demokratisierung durch die Revolutionen war, dass plötzlich alle gleich waren, alle Kultur hatten – auch das derbe Landvolk.
Überladen mit Stoff, oftmals unbehändig genäht und in Ermangelung des Büstenhalters, suchte man den Busen irgendwie im Zaum zu halten.
Sich zu kleiden ist etwas zutiefst Menschliches.
Das Dirndl ist die logische Folge einer Kleiderentwicklung, es ist ein Kind der Zeit und deren technischer Neuerungen. Kurzum: Es ist Mode!
Die ersten Trachtenvereine hätten die Tracht als Teil eines Kollektivs erfunden und sie als nationalen Gründungsmythos klassifiziert. Tracht als kollektive Kleidung einer Gemeinschaft gab es nie?
Bis zur Idee, trachtige Menschen als ethnische Besonderheit hervozuheben, trug man, was man hatte. Die Kleiderordnungen waren hinfällig geworden und die Weiberleut hatten ein wenig Spielraum, ihren Geschmack zu zeigen. Nur blanke Sind Politikerinnen und Politiker naiv, eine historisch korrektere Version im Haut sollte nicht sichtbar sein. wenn sie glauben, sie könnten das Tourismussektor? aufgeladene Stück Stoff anziehen, Diese Reihung speist sich aus romantiWie kam es dazu, eine vermeintliche ohne die Erzählung von Kollektiv, schen Motiven. Stimmt nur bedingt, sie Authentizität in den Köpfen bis heute Tradition, national und ausgrenzend nährte aber lange Jahre die Erzählung. Es mitzukommunizieren? zu verankern? ist hilfreich, die Wirtschaftsgeschichte Die Idealisierung und Romantisierung Das ist der hilflose Versuch, sich mit dem hinzuzuziehen, das hilft den Verstand zu von Trachtenmenschen ist eine Erzäh- Volk gemein zu machen. Bei Volk denken kühlen. Zum Tourismus: Der braucht als lung der Politik, gefälliger Kunst, frühem sie immer an ein Kollektiv. Sie blenden aus, Lockstoff keine Trachtenpärchen mehr. Der Tourismus, von Heimatvereinen und der dass das Volk aus armen, reichen, dummen, überzeugt grundsätzlich durch den Luxus willfährigen Wissenschaft. klugen, schwulen, lesbischen, willfährigen, an Qualität und Professionalität. Umweltliederlichen und so fort Menschen besteht, schützer sorgen mit ihrem Engagement Die Nationalsozialistin Gertrud Pe- also divers ist. Ich frage mich immer, warum für die passende Kulisse. Prozessionen sendorfer erfand die „erneuerte Politiker keine baggy pants anziehen – also von Trachtenmenschen taugen kaum mehr Tracht“ und wusste das modische eine Hose, deren Schritt ins Knie reicht als Werbesujets. Die Kombination BauerDirndl als Gegenspielerin der Tracht und aus der US-amerikanischen Gefange- Tracht-Gemütlichkeit-Menschenschlag in zu nutzen. Gelten ihre Dirndl heute nenkultur kommt, denn die Jungen tragen aufrichtiger Einfalt hat sich auch überholt. noch als authentisch? derlei und die sind ja auch Wähler, oder Pesendorfer war zweifelsfrei ein Nazisse, etwa nicht? Etliche Künstlerinnen nehmen sich der Thematik an: Marina Abramovic, sie war antiklerikal, was dazu führte, dass sie einen gezähmten Eros in die Kleidung Tracht heute ermöglicht Gruppen Asra Aksamija oder auch die Reclaim das Ausgrenzen von anderen, die sie the Dirndl-Gruppe, die das Dirndl brachte. „Authentisch“ sind sie nicht. Das Begehren, Tracht korrekt zu tragen, zeigt, wie folgsam sich der Mensch zu geben bereit ist, wie willig er ist, sich einem willkürlichen Diktum zu unterwerfen.
Pesendorfer habe ganze Trachtenlandschaften erfunden, schreiben Sie. Wie z.B. die des Vinschgau. Trägt der Vinschgau heute also Pesendorfer?
Die Trachtenpflege bedeutet den Tod des Eros, das Ende bewusster Weiblichkeit, oder um es pointiert zu formulieren: die Unterwerfung fraulicher Merkmale unter ein kulturelles wie politisches Diktat.
TRACHT MACHT POLITIK ist ein Buch von Elsbeth Wallnöfer mit Illustrationen von Marie Vermont, das 2020 im Haymon Verlag erschienen ist. Fotografie oben, mittig: Fotograf unbekannt. Poster: Elsbeth Wallnöfer, Illustration: Marie Vermont, mit Unterstützung des Piet Meyer Verlag Bern/Wien, 2020.
in ihrem Kreis nicht haben wollen, schreiben Sie. Aber ist das bei Mode anders?
nicht den Rechten überlassen wollen. Woher stammt dieses Interesse?
gelebtes Kulturgut, ect. Wortefragmente von etlichen Tourismusseiten, wenn‘s um Trachten geht. Wie wäre
KATHARINA HOHENSTEIN
Das zeugt weniger von Begeisterung als vielmehr von Gesellschaftskritik. Das sind alles kluge Frauen, von denen die ersten beiden international als Künstlerinnen Ja, das, was gemeinhin als „Vinscherreüssieren, die sehen und hören, was ihr tracht“ gilt, ist ihr „Vinschgerdirndl“ und Alltagsleben beeinflusst. Das verwandeln sie dann meisterhaft in Kunst um. Die Reclaim von ihr erfunden. Da gibt es nix zu deuteln. Ich habe übrigens eine Vinschger Tracht, the Dirndl-Frauen wollen es für sich nutzen, auch von ihr erfunden. Gab es vorher nicht. lassen sich aber nicht vorschreiben, wie sie Sollte es mal einen passenden Anlass geben, es zu tragen haben. Also gestalten sie es um. zeige ich sie den Vinschgerinnen gerne. Der Um es in Stichpunkten auszu- Genauso funktioniert Kultur. Rock ist ein plissierter, brauner Wollstoff, drücken: Jedes Tal eigene Tracht, schwer von Gewicht. Die Schürze aus Seide. Zeichen der bäuerlichen Kultur, INTERVIEW (GEFÜHRT VIA E-MAIL):
Die Rechten entdecken ihre Liebe zur Tracht, Grün-Rot jedoch auch.
Mode ist eine Frage des Geldbeutels. Wer sich das Original von MiuMiu, Simone Rocha, Maison Margiela oder eine Rolex nicht kaufen kann, der kauft die Kopie. Egal, welcher politischer oder dermatologischer Couleur er ist. Punkt. Tracht hingegen funktioniert anders, sie ist an einen kulturellen Wertekanon gebunden.
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Der Heimat verpflichtet 25 Jahre Heimatpflegeverein Naturns-Plaus
Segnung des sanierten K.K. Schießstandes in Tabland im Jahr 2019
Josef Pircher (1938-2019) war 21 Jahre lang Obmann
Hermann Wenter, Obmann seit 2017
NATURNS/PLAUS - Als der Heimatpflegeverein Naturns-Plaus 1996 gegründet wurde, belief sich die Zahl der Mitglieder auf 49. Derzeit zählt der Verein, der heuer das 25-jährige Bestehen feiert, 180 Mitglieder. Dieses Jubiläum hätte der Verein gerne im Rahmen der diesjährigen Jahreshauptversammlung begangen, doch diese musste wegen der Corona-Situation verschoben werden. Ob sie im Mai stattfinden kann, ist noch ungewiss. Wenn ja, können sich die Mitglieder, Mitarbeiter*innen und Gönner*innen bereits jetzt auf die Jubiläums-Broschüre „25 Jahre Heimatpflegeverein Naturns-Plaus 1996-2021“ freuen. Die Broschüre, die bereits gedruckt ist, gewährt einen Einblick in die Gründung und Entwicklung des Vereins sowie an die vielfältigen Vereinstätigkeiten in den Gemeinden Naturns und Plaus.
Ausstellungen und Ausflüge für die Belange der Heimatpflege zu sensibilisieren. Die Mitarbeiter*innen im Vorstand unterstützten ihn dabei in jeder Hinsicht“, schreibt Hermann Wenter, der den Verein seit 2017 als Obmann führt, in der Broschüre.
chenruine St. Laurentius genannt. Zu den größeren Vorhaben 2019 gehörten die Sanierung des K. K. Schießstandes Tabland und das Projekt Hinzlweg. Für das heurige Jubiläumsjahr ist die Restaurierung des St.-Isidor-Bildstockes geplant. In Kürze vorgestellt werden soll außerdem die Biographie „Oswald Krad, Bildhauer aus Naturns (ca. 1620-1681)“. Wie der Kulturreferent bzw. Vizebürgermeister Michael Ganthaler in seinem Grußwort schreibt, „ist die Erwartungshaltung an den Verein in all den Jahren immer weiter gestiegen und damit ist natürlich auch die Arbeit ständig gewachsen.“ Besonderes der erste und langjährige Obmann Sepp Pircher und auch der heutige Obmann Hermann Wenter „haben ganz konkret dafür Sorge getragen, dass Heimatpflege nicht nur ein schönes Wort bleibt, sondern auch sichtbar mitten in unserer Gesellschaft gelebt wird.“ Den Verantwortlichen des Vereins sei es seit jeher ein Anliegen gewesen, nicht als „Verhinderer“ zu gelten, „sondern als aktive Partner in der Gestaltung unserer Heimat.“ Den Satz „Tradition ist nicht das Anbeten der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers“ habe Sepp Pircher in diesem Sinne oft zitiert. In seinem Schlusswort erinnert Hermann Wenter an die verstorbenen Mitglieder und nennt stellvertretend Dekan Georg Peer, den Ehrenobmann Josef Pircher und den ehemaligen Kulturreferenten SEPP Valentin Stocker.
Wie fing alles an? Die Idee der Vereinsgründung wurde geboren, als Hermann Wenter 1995 an der Fronleichnamsprozession in Bayrischzell teilnahm und beim anschließenden Umtrunk im Gespräch mit Anita Egger, der Frau des aus Hafling zugewanderten Anton Egger, den Volks-Trachten-Erhaltungs-Verein Bayrischzell kennenlernte. Hermann Wenter ließ sich von Frau Egger Unterlagen über diesen Verein schicken und sah sich in Naturns sofort nach Personen 40
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um, die an der Gründung eines ähnlichen Vereins Interesse haben könnten. Wenter wandte sich auch an den Kulturreferenten Josef Pircher, der sofort begeistert war und die Idee auch in seiner Heimatgemeinde Plaus verbreitete. Nach einem ersten Treffen im Dezember 1995, an dem rund 20 Personen aus beiden Gemeinden teilnahmen, erfolgte am 12. Februar 1996 die Gründungsversammlung des „Heimatpflegevereines Naturns-Plaus“. Zum Obmann wurde Josef Pircher gewählt, der gleichzeitig einige seiner Kollegen des Gemeindeausschusses mit in den Verein holte, zumal Bürgermeister Walter Weiss im damals neuen „Leitbild Naturns“ die Gründung eines Heimatpflegvereines angedacht hatte. Josef Pircher, der am 6. Jänner 2019 gestorben ist, führte den Verein 21 Jahre umsichtig und mit ausgeprägtem Interesse. „Er versuchte, die Mitglieder durch Vorträge,
Breit gefächerte Tätigkeit Die vielfältige Tätigkeit des Vereins während der vergangenen 25 Jahre ist in der Broschüre mit kurzen Texten und schönen Fotos zusammengefasst. Das breite Spektrum reicht von Frühlingsfahrten, Herbstwanderungen, Besichtigungen und Ausflügen bis hin zu Vorträgen, Ausstellungen, Publikationen sowie Restaurierungen und Sanierungen. Stellvertretend für viele Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten seien hier nur die Restaurierung der Runstermühle sowie die Arbeiten bei der Kir-
Bei der renovierten Pestkapelle im Ladurnerberg im Jahr 2015 (v.l.): Hermann Müller, Heinrich Oberhofer, Kurt Ladurner mit Sohn Julian, Martin Wenter und Michael Lochmann. Alle Fotos aus der Broschüre „25 Jahre Heimatpflegeverein Naturns-Plaus 1996-2021“
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Schlichte Gedenkfeier
Trotz Corona ließ es sich die Schützenkompanie Schlanders nicht nehmen, am Andreas-Hofer-Gedenktag eine Ehrensalve abzufeuern und am Gefallenen-Denkmal einen Kranz niederzulegen. SCHLANDERS - Der AndreasHofer-Gedenktag, der am 21. Februar stattfand, konnte heuer aufgrund der Covid-19-Situation nur in eingeschränkter Form begangen werden. Wie in vielen anderen Orten des Vinschgaus fiel das Gedenken an den 211. Todestag des Freiheitskämpfers Andreas Hofer auch in Schlanders schlicht und einfach aus. Die Schützenkompanie „Priester Josef Daney“ Schlanders feuerte im Anschluss an den Gottesdienst beim Kriegerdenkmal vor der Pfarrkirche eine Ehrensalve ab und legte zu Ehren aller Gefallenen einen Kranz nie-
der. Dekan P. Mathew Kozhuppakalam hatte in seiner Predigt den Hirtenbrief zur Fastenzeit von Bischof Ivo Muser in den Mittelpunkt gestellt. „Gott suchen und finden in einer verletzlichen Welt“ lautet der Titel des Hirtenbriefes. „Corona konfrontiert uns mit einer Wahrheit, mit der unsere Gesellschaft sich besonders schwertut. Menschliches Leben ist und bleibt verletzlich, gefährdet, anfällig und sterblich. So wichtig sie ist: Die Gesundheit ist dennoch nicht das höchste Gut unseres Lebens. Das höchste Gut ist für uns Menschen der Gott
Jesu Christi! Ihm gegenüber hat sogar der Tod nur mehr das vorletzte Wort“, heißt es im Brief. Der Dekan erinnerte im Rahmen des Gottesdienstes auch an den Tod des Universitätsprofessors Franz Matscher. Der Diplomat und politische Vermittler, dessen Vater aus Schlanders stammte, ist am 18. Februar in Wien gestorben. Franz Matscher, geboren am 19. Jänner 1928 in Meran, war im Mai 2011 zum Ehrenmitglied der Schützenkompanie Schlanders ernannt worden. Von 1953 bis 1970 war er im Österreichischen Auswärtigen Dienst tätig und arbeitete u.a. in
den Botschaften in Paris, Madrid und Bonn. 1955 war er an den Verhandlungen zum Österreichischen Staatsvertrag beteiligt. Von 1977 bis 1998 war Matscher Richter am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte und von 2001 bis 2006 Rechtsschutzbeauftragter im Bundesministerium für Inneres. Ab dem Ende der 1950er Jahre bis herauf in die 1990er Jahre war Professor Matscher an vielen Besprechungen und Verhandlungen, die Südtirol betrafen, beteiligt. Seiner Heimat Südtirol und speziell dem Vinschgau blieb SEPP er immer treu.
Neue Fahnenstange und Andreas-Hofer-Feier GÖFLAN - Seit dem heurigen Andreas-Hofer-Tag steht wieder eine neue Fahnenstange am „Zonnenfritz“ oberhalb des Kirchhügels von Göflan. Die alte hölzerne Fahnenstange war durch Witterungseinflüsse stark in Mitleidenschaft gezogen worden und schon einmal abgebrochen. So hatten sich die Schützen von Göflan entschieden, eine neue Fahnenstange aus Aluminium samt neuer Tiroler Fahne aufzustellen. In naher Zukunft werden noch weitere neue Fahnenmasten im Dorf selbst aufgestellt, damit die Bevölkerung an hohen Festtagen und bei Feierlichkeiten die Tiroler Fahne als Zeichen für die Verbundenheit zur Heimat aushängen kann. Ein Dank geht an die Gemeindeverwaltung von Schlanders, die dieses Projekt mit
einem außerordentlichen Beitrag mit unterstützt hat, sowie an den Fahnenleutnant Willi Staffler, der für die festliche Beflaggung des Dorfes verantwortlich ist. Die Andreas-Hofer-Feier selbst konnte heuer auf Grund der strengen Corona-Bestimmungen nur in einem sehr kleinen Rahmen durchgeführt werden. Ehrenhauptmann Martin Oberdörfer hielt eine kurze Gedenkrede und zeigte dabei die Rolle des Dorfes Göflan in den Befreiungskriegen von 1809, sowie in den beiden Weltkriegen auf. Er erwähnte unter anderem, dass Martin Theimer, Kommandant unter Andreas Hofer, vom Untermüllerhof in Göflan abstammte oder dass Pater Joachim Haspinger als junger Mönch im Die neue Fahnenstange am Kapuzinerkloster von Schlanders „Zonnenfritz“ oberhalb des die zeitweilige Auflösung des Kirchhügels von Göflan.
Klosters durch die Bayern miterleben musste. Unter Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen wurde eine Ehrensalve geschossen und ein Gedenkkranz am Kriegerdenkmal niedergelegt. Mit der Weise des „Guten Kameraden“ und der Landeshymne „Zu Mantua in Banden“, die aus einem Makita Baustellenradio erschallten (Musiker durften ja keine spielen), endete die Andreas-Hofer-Feier 2021. Am Abend wurden noch die traditionellen Andreas-Hofer-Feuer oberhalb des Dorfes entzündet, die weithin sichtbar waren. RED
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Auf in Richtung Marmotta-Spitze.
Die Weltelite zu Gast im Skitouren-Paradies Zwei Tage lang war das Martelltal mit der Marmotta Trophy Schauplatz des Skibergsteiger-Weltcups. MARTELL - Im vorigen Jahr musste die Anfang März geplante Marmotta Trophy im hinteren Martelltal aufgrund des Ausbruchs der Coronavirus-Pandemie kurzfristig abgesagt werden. Nun, ein Jahr später: Das Virus ist noch da. Nicht mehr neu, nicht mehr unbekannt, aber nach wie vor besorgniserregend. Und dennoch: Die Sportwelt steht nicht mehr ganz so still wie damals. Obwohl es derzeit im ganzen Land wieder schärfere Maßnahmen gibt, können Profisportler auch in Zeiten von Lockdowns ihrem Beruf nachgehen. Deshalb konnte die Marmotta Trophy als internationales Rennen Teil des Skitouren-Weltcups problemlos über die Bühne gehen. Dass die Organisatoren in Martell, rund um den Marteller Bürgermeister und OKChef Georg Altstätter sowie Rennleiter Egon Eberhöfer auch in Krisenzeiten eine Veranstaltung sicher und optimal auf die Beine stellen können, wurde an jenem Wochenende des 20. und 21. Februars klar. Strenge Corona-Sicherheitsprotokolle wurden ausgearbeitet. Nur wer einen negativen
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gelassen, für alle galt Maskenpflicht. Auch Athleten mussten bis zu einer Minute vor dem Start eine Maske tragen. Sicherheitsabstände und Desinfektionsmittel gehörten freilich ebenso dazu. Zwei Tage großer Sport
Kann auf eine gelungene Veranstaltung zurückblicken: Bürgermeister und OK-Chef Georg Altstätter.
Coronavirus-Test, nicht älter als zwei Tage, vorweisen konnte, durfte bei dieser 13. Ausgabe der Marmotta Trophy mitwirken bzw. vor Ort sein. Helfer, Funktionäre, Athleten – rund 400 Personen insgesamt – wurden im Vorfeld getestet. „Ein großer Aufwand, aber alles klappte reibungslos“, erklärte Altstätter. Trotz der negativen Tests gab es auch während der Wettkampftage strikte Vorkehrungen. Zuschauer waren keine zu-
Schlussendlich erlebte das hintere Martelltal aber vor allem zwei Tage lang großen Sport – und zeigte einmal mehr, warum das Tal als Skitourenparadies gilt. Bereits am Samstag waren die Sprintwettkämpfe im Biathlonzentrum „Grogg“ über die Bühne gegangen. Über 100 Weltcup-Athleten gingen an den Start. Dabei ging der Sieg bei den Elite-Herren an einen Eidgenossen. Nachdem er Qualifikation, Viertelfinale und Halbfinale überstanden hatte, setzte sich Arno Lietha im Finale der besten sechs Athleten gegen den Italiener Nicolò Ernesto Canclini und den Spanier Spanier Oriol Cardona durch. Bei den Damen holte sich die Schwedin Tove Alexandersson einen souveränen Sprintsieg. Im Finale verwies sie die Schweizerin
VINSCHGER SPORT Marianne Fatton und die Französin Emily Harrop auf die Plätze zwei und drei. In den weiteren Kategorien gaben wiederum die Eidgenossen den Ton an: Bei den Sprints in der U20-Kategorie der Damen setzte sich die Schweizerin Caroline Ulrich durch. Bei den U20-Herren gab es einen sogar einen Schweizer Doppelsieg: Léo Besson gewann vor Matteo Favre. Besson hatte sich damit auch ein Geburtstagsgeschenk gemacht, er feierte an jenem Tag seinen 20. Geburtstag. Ein „Azzurro“ jubelt Am Sonntag stand dann schließlich das eigentliche Marmotta-Rennen mit Start und Ziel beim ehemaligen Hotel Paradiso an. Das Rennen führte die rund 120 Profi-Skibergsteiger hinauf in Richtung Köllkuppe, italienisch „Cima Marmotta“, allgemein bekannt als Marmotta-Spitze. Insgesamt galt es für die Elite-Herren dabei 18,5 Kilometer und 1.810 Höhenmeter zu bewältigen. Der höchste Punkt des Rennens befand sich auf einer Höhe von rund 3.000 Metern, etwas mehr als 300 Meter unterhalb des Gipfelkreuzes der Marmotta-Spitze. Bei den Männern ging der Sieg an Matteo Eydallin. Der Ausnahmeathlet aus dem Piemont erreichte nach 1:43.27,8 Stunden das Ziel und feierte damit einen souveränen Weltcupsieg. Der Schweizer Rémi Bonnet kam etwa eine halbe Minute später ins Ziel. Der Lombarde Robert Antonioli komplettierte mit dem dritten Platz
Im Bild (v.l.): Rennleiter Egon Eberhöfer mit den besten drei Damen, Tova Alexandersson, Axelle Gachet Mollaret und Alba De Silvestro.
das gute Ergebnis der „Azzurri“. Bei den Elite-Damen feierte Alexandersson einen weiteren souveränen Sieg. Nach dem Sieg am Samstag beim Sprint setzte die 28-Jährige nochmals eins drauf und verwies die Französin Axelle Gachet Mollaret um rund vier Minuten auf Platz zwei. Rang drei ging an die „Azzurra“ Alba de Silvestro. Bei den U20-Herren holte sich der Österreicher Paul Verbnjak den Sieg. Bei den U20-Damen war die Italienerin Samantha Bertolina erfolgreich. Als einziger Südtiroler mit dabei war der Grödner Alex Oberbacher. Er verpasste beim Sprint mit Platz 33 die Quali für die Viertelfinals der besten 30. Am Sonntag beim klassischen IndividualRennen holte er den elften Platz.
Er wurde zum König der Marmotta: Matteo Eydallin.
„Dank an alle Helfer“ Als Gewinner durften sich vor allem die Organisatoren fühlen. „Ein Dank an alle Helfer. Ohne sie wäre dies nicht möglich“, so OK-Chef Georg Altstätter. In den nächsten Jahren solle die Marmotta Trophy erneut als Weltcup ausgetragen werden. Durch solche Veranstaltungen könne man sich als Skitouren-Paradies präsentieren. Auch von Weltmeisterschaften träumt man im Martelltal – dann hoffentlich mit zahlreichen Zuschauern, wie es sich die Veranstaltung verdient. MICHAEL ANDRES
Top7-Serie beginnt in Kürze GRAUN - Am 21. März startet mit
dem Under Armour Kalterer See Halbmarathon die Top7-Laufserie 2021. Die Veranstalter sind zuversichtlich, dass das Event planmäßig stattfinden wird. Fortgesetzt wird die Top7-Laufserie mit gleich zwei Rennen im Mai: „Half Marathon Meran-Algund“ am 2. Mai und BOclassic Ladurner Volkslauf (Bozen) am 22. Mai. Im Hochsommer stehen zwei weitere Klassiker der Top7Laufserie auf dem Programm: am Samstag, 17. Juli wird der Reschenseelauf ausgetragen. Es ist Südtirols größte Laufveranstaltung, die auch im vergangenen Sommer – trotz Pandemie – mit einem ausgeklügelten Konzept unter Einhaltung aller notwendigen Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt wurde und damit zum Vorbild für viele andere Lauf-Events im Alpenraum wurde. Die zu bewältigende Strecke
Sieger bemühen. Aber nicht nur die schnellsten Athletinnen und Athleten dürfen sich über eine tolle Prämie freuen – auch die fleißigsten Teilnehmer werden belohnt. Wer etwa alle 7 Läufe bestreitet, erhält einen Treuepreis und nimmt an der Verlosung von sieben Wellnesswochenenden in Südtirol teil (zwei Übernachtungen für je zwei Personen). Jene Sportler, die mindestens bei 5 Veranstaltungen starten, nehmen an der Verlosung von weiteren Sachpreisen teil. Wer plant an Der Reschenseelauf, Südtirols größte Laufveranstaltung, wurde auch 2020 allen 7 Läufen teilzunehmen, der trotz Pandemie - mit einem ausgeklügelten Konzept unter Einhaltung darf sich über einen weiteren aller notwendigen Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt und wurde Vorteil freuen: Alle Interessierdamit zum Vorbild für viele andere Lauf-Events im Alpenraum. ten holen sich das Startrecht zu allen Rennen zum Vorzugspreis beträgt 15,3 Kilometer und ist und am 23. Oktober der Age- von 165 Euro. Die Anmeldungen mit nur 90 Höhenmetern sehr Factor-Run (Branzoll). Wie jedes sind bereits geöffnet und können flach. Am 28. August findet der Jahr werden sich die Veranstal- auf der offiziellen Webseite der Südtiroler Erdäpfllauf (Bruneck) ter auch in Hinblick auf die 15. Top7-Serie (www.top-7.it/de/anstatt, am 26. September der Soltn Ausgabe der Top7-Laufserie um meldung) vorgenommen werden. Berghalbmarathon (Jenesien) einzigartige Sachpreise für die RED DER VINSCHGER 07-08/21
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Publikumsrenner Vereinsradmeisterschaft
Aufn. Herbert Kiem
Aufn. Herbert Kiem
In der Frühzeit des 1920 gegründeten SV Latsch suchte man auch den Vereinsmeister im Radrennen.
Sommer 1963: Viel Publikum bei der Zielankunft von Siegfried Rizzi († 1987), der in seiner Militärzeit Boxer und Ringer war.
Mobile Produktwerbung für die Vereinsradrennmeisterschaft 1963
LATSCH - Die Vielseitigkeit war und ist immer noch ein Merkmal des 1920 gegründeten Sportvereins Latsch. Der Titel Vereinsmeister hatte einen hohen Stellenwert. Jedes Jahr wurde er neu vergeben und zwar nicht nur in der Leichtathletik, im Skilanglauf oder im alpinen Skilauf, sondern auch beim Berglauf und auf dem Rennrad. Zwischen 1960 und 1970 wurden mehrere Male das Vereinsradrennen vom Kirchplatz in Latsch nach Morter und zurück zum Ziel am Latscherhof ausgetragen. „Auf der Landstraße immer in Polizeibegleitung“, erzählte Albert Blaas,
für die Kaufleute der regelmäßige Besuch ihres Betriebes verbindlich. Die Werbeexperten im Sportverein zeigten sich kreativ und boten zusätzlich eine Form von mobiler Werbekampagne. An einigen Autos wurden Packpapier-Plakate aufgezogen mit Anschriften und Telefonnummern und Hinweisen auf Besonderheiten im Produktsortiment. Zu „Papier Handlung Zeitungen“ des Peter Fleischmann stand neben passenden Zeichnungen zu lesen: „Schreibpapier - Klosettpapier - Rauchwaren mit und ohne Filter - Verstopfte Tiere!“ Für Otto Tartarotti mit Pro-
Jahrgang 1939, der „Vereinsradrennmeister“ von 1964. Auch starke Fahrer schafften es nicht, den steilsten Abschnitt am „Stich unterm Voggloar“ durchzutreten. Von dort waren es noch 100 m bis zum Ziel am 1960 erbauten Gasthaus Latscherhof. Alle mussten vom Drahtesel steigen und einige Meter mit klammer Beinmuskulatur per Pedes zurücklegen. Um die Attraktivität des Wettkampfes zu steigern, erbettelten sich die Organisatoren unter Vereinspräsident Hans Fuchs Preise und Pokale bei den einzelnen Handelstreibenden im Dorf. Als Gegenleistung war
dukten für Landwirte warb ein spritzender Mann in Tracht und kurzen Hosen. Unübersehbar dazu die Aufschrift: „Kraftfutter und… Gifte“. Eine dichterische Ader war im Spiel für das Gasthaus Edelweiß in Goldrain: „Gute Küche - flotte Betten / Vermouth - Cognac - Zigaretten / und auch Kalbskopf made Nanni / bietet Edelweiss Goldrani“. Von den genannten Betrieben besteht nur noch „Monopol & Geschenkartikel Fleischmann Gerda“, Tochter des Peter Fleischmann. GÜNTHER SCHÖPF
Alles Gute zum runden Geburtstag! TRAFOI - Zu den vielen Gratulan-
ten, die der Skilegende Gustav Thöni aus Trafoi zum 70. Geburtstag alles Beste wünschten (der Vinschger Nr. 5-6/2021), gehörte auch die Gemeindeverwaltung von Stilfs. Bürgermeister Franz Heinisch, der Vizebürgermeister Armin Angerer und der Referent Samuel Marseiler überreichten dem Ehrenbürger Im Bild (v.l.): Samuel Marseiler, Franz Heinisch, Gustav Thöni und Armin Angerer 44
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der Gemeinde Stilfs im Namen der gesamten Verwaltung und des Gemeinderates als Dank und Anerkennung für seine außergewöhnlichen Leistungen ein Geschenk, das an seine glorreichen sportlichen Zeiten erinnern soll. Gustav Thöni hat den runden Geburtstag am 28. Februar im Kreis seiner Familie gefeiert. RED
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Hoch hinaus GRAUN - Ein kleines „Denkmal“ mit kurzen Worten und mit einem prächtigen 2-seitigen Foto hat das größte Segelmagazin Europas „Yacht“ dem Segelverein Reschensee in seiner jüngsten Ausgabe gesetzt. Der Beitrag unter dem Titel „Hoch hinaus“ kann als Hommage zum 10-jährigen Bestehen des Segelvereins Reschensee, der 2011 gegründet wurde, gesehen werden. Das Foto (Massimhokuto) zeigt den Turm im See und ein Segelboot in einem besonderen Licht. Der Text: „Der Reschensee in Südtirol ist nicht nur aufgrund seiner Lage im alpinen Hochgebirge ein ungewöhnliches Wassersport-
revier. In fast 1.500 Meter über Meereshöhe werden hier Segel gesetzt. Die Bedingungen dafür sind ideal. Beidseits des Sees liegt eine Gebirgskette, zwischen denen der von Norden wehende Oberwind hindurch gen Süden
gepresst wird. Nicht zuletzt das macht das Gewässer auch für Regattasegler attraktiv. Ihnen dient der bei der Flutung des Sees vor 70 Jahren versunkene Kirchturm von Alt-Graun am Ostufer als Bahnmarke.“ Ein-
ziges Manko: „Aufgrund seiner Höhenlage bleiben die Temperaturen selbst im Sommer meist recht niedrig, sodass Segler auf dem Reschensee selten ohne dicken Pulli auskommen.“ RED
GLÜCKWÜNSCHE
Liebe Oma, mit 90 hast du viel erlebt. Wir wünschen, dass es auch lange noch so weiter geht. Alles Gute zu deinem Geburtstag wünschen deine 3 Kinder, 8 Enkel und 13 Urenkel mit Familien. Tanner Paula, 26.02.1931, Morter
Liebe, Glück und keine Sorgen, Gesundheit, Mut für heut‘ und morgen. All das wünsche ich dir zum Feste, für dich natürlich nur das Beste.
Luise Rinner, 01.03.1951
Alles Gute zum 70. Geburtstag wünschen dir deine Kinder, Enkel und gonz bsunders deine 2 Urenkelen.
Die Guggi von Tanas weart 50 Johr, setta Kas!
Guggi, 14.03.1971
Mir terfn di nit amol weckn weil suscht die Kotzn sich versteckn. Drum welln mir dir ibern Vinschger gratulieren und mit Abstand salutieren !
Alles Gute zum Geburtstag Deine Schwestern mit Familien
Zoderer Anna (83)
15.03.1971
Folie Stefan (91)
Herzlichen Glückwunsch, ihr beide habt es geschafft, 50 lange Jahre gemeinsam Hand in Hand durchs Leben zu gehen und alle Höhen und Tiefen unseres Daseins hier auf Erden zusammen zu meistern. Das verdient größten Respekt! Auf euren weiteren gemeinsamen Lebensweg wünschen wir Euch Gesundheit, Glück und Gottes Segen.
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- Ablaufgarnitur mit Raumsparrohr - Eleganter IF-Flachrand für den flächenbündigen und aufliegenden Einbau - Reversibel einbaubar - Mit 3 ½‘‘ Edelstahl-Korbventil
- Zeitlos-klassische Küchenarmatur in chrom - BLANCO-Kartusche mit keramischen Dichtscheiben - Erweiterter Aktionsradius durch 360° schwenkbaren Auslauf - Für kleine Spülen geeignet - Hoher, langer Auslauf - Patentierter Strahlregler
is Aktionspre
fahrner.it
1499
€
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