unser WINTER VINSCHGAU 2021/22
I.R.
© IDM Südtirol · Frieder Blickle
Liebe Leser und Leserinnen, nachdem die Skigebiete im vergangenen Winter pandemiebedingt nicht öffnen konnten, dürfen wir uns heuer wieder auf eine Wintersaison freuen. Frau Holle hat zum Glück bereits „vorbeigeschaut“, vor allem in höheren Lagen. So vielfältig wie die Winterlandschaft im Vinschgau sind auch die Möglichkeiten für die Bevölkerung und die Gäste, den Winter in unserem Tal hautnah zu erleben, auf bestens präparierten Ski- und Snowboardpisten ebenso wie auf Langlaufloipen, Rodelbahnen und auf Eislaufplätzen. Aber auch die freie Natur lädt zu besonderen Wintererlebnissen ein, man denke nur an das Skitourengehen oder an das Eisklettern. Einen Einblick in den Winter im Vinschgau und in die vielseitigen Angebote, die auf die Gäste und Einheimischen warten, bietet unser aktuelles Winter-Heft. Nicht zu kurz kommen darin auch wieder Personen, deren Tätigkeiten einen besonderen Bezug zum Winter haben. Wir wünschen Ihnen einen Winter mit viel Spaß, Freude und Ruhe.
INDEX 4
Oberland Ein Gespür für Schnee und Eis
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Matsch Die Ziegen im Winkl
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Sulden Bergretter mit Herz
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Schlanders Jagdaufseher Hans Primisser
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Latsch Ein Leben für den Biathlon
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Partschins Die Rodel-Familie Castiglioni
Das der Vinschger-Team
Gemütliche Zimmer und Suiten in Zirbelkiefer und Fichte Wohltuende Wellnessoase Unsere Gäste werden kulinarisch von Juniorchef Dietmar verwöhnt
Gönnen Sie sich einige angenehme Tage in unserem komfortablen Hause
Willkommen
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Ein gutes Gespür für Schnee und Eis Der Tag von David Stecher und Albin Plangger beginnt früh und endet oft mitten in der Nacht. Oberland - Die Arbeit im Stall muss erledigt werden, bevor die beiden jungen Landwirte aus dem Dörfl, einem Ortsteil von St. Valentin auf der Haide, und von Alsack ihrem eigentlichen Beruf nachgehen können. Sie arbeiten für die Ferienregion Reschenpass und sind im Winter zuständig für einige besondere Attraktionen rund um den Haider- und Reschensee und Langtaufers. Dort sorgen sie für perfekte Verhältnisse auf der Höhenloipe und auf dem Winterwanderweg zur Melager Alm. Am Ochsenberg, der sich ebenfalls im Langtauferer Tal befindet, präparieren die beiDavid (links) und Albin mit ihrer Pistenraupe
Albin hat ein gutes Gespür für Eis
unser Mit dem aufgerüsteten Quad entsteht ein Winterwanderweg zum Grauner Kirchturm
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den Schneespezialisten eine Rodelbahn, die besonders gerne von den Schülergruppen der Erlebnisschule Langtaufers genutzt wird. Die Arbeit mit den schweren Geräten verlangt Geschick und Kenntnis. Eines Nachts, als David mit seiner Pistenraupe am Ochsenberg bei der Arbeit war, hatte diese einen Defekt und streikte. So musste er mitten in der Nacht bei starkem Schneefall bis ins Tal herunter stapfen. Ein besonders beliebtes Angebot für Einheimische und Feriengäste sind die Winterwanderungen um den Haider- und Reschensee, die von David und Albin mit einem dafür ausgerüsteten Quad frei gehalten werden. Von St. Valentin bis nach Plawenn haben David und Albin einen Wanderweg und parallel eine Rodelbahn präpariert. Und eine dritte, beleuchtete Rodelbahn errichten sie jedes Jahr beim ehemaligen Hasenlift in St. Valentin. „Im vergangenen Winter während des Lockdowns haben die Oberländer Familien diese Attraktionen sehr begrüßt und dankbar
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HUSKY eMOTION Die Schönheit unserer Natur führt uns die Wichtigkeit des Nachhaltigkeitsgedanken unmittelbar vor Augen. Seit 60 Jahren widmet sich PRINOTH der Entwicklung der effizientesten Technologie für die Präparierung der perfekten Piste – um damit für unvergessliche Momente im Wintersport zu sorgen. Dieser Technologiefokus hat es uns ermöglicht, unser Ziel zu erreichen: emissionsfreie Pistenfahrzeuge. Unser Konzeptfahrzeug, der HUSKY eMOTION, ist das leichteste rein elektrische Pistenfahrzeug der Welt. Es ebnet den Weg für umweltfreundlichen Wintersport und wird es unseren Kunden weltweit ermöglichen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. prinoth.com
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unser genutzt“, erzählt Albin. Aber auch in normalen Jahren konnte man die zunehmende Begeisterung der Familien für alternative Wintersportangebote wie diese feststellen. Jedes Jahr eine große Herausforderung ist die Präparierung des beliebten Eislaufplatzes und eines Eislaufrundkurses auf dem zugefrorenen Haider See. „Letztes Jahr war der Rundkurs 600 Meter lang“, sagt David. Bei der Präparierung der Eisflächen verlassen sich David und Albin nicht auf die Spuren des ersten Fuchses, der sich über das Eis wagt, sondern sie bohren
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Löcher in die Eisschicht. Bevor die Eisdecke nicht 20 cm dick ist, fahren sie erst gar nicht aufs Eis mit ihrem umgebauten Mähtrack, der mit Schwimmkörpern und mehreren Eisgeräten versehen ist, „und vor Weihnachten schon gar nicht“, ergänzt David. „Wenn wir mit dem Mähtrack das erste Mal auf das Eis fahren, knackts und kracht es, und die Risse ziehen sich wie ein Spinnennetz übers Eis“, erzählt Albin. „Wir hobeln und glätten
Ein abenteuerlicher Arbeitsplatz: mit dem umgebauten Mähtrack und Schwimmkörpern auf dem zugefrorenen Haidersee das Eis; es ist eine Wissenschaft für sich“, erklärt David, „denn der See friert jedes Jahr anders.“ „Wenn ein starker Wind weht, während der See zufriert, wird er nicht schön spiegelglatt; wenn es drauf schneit, drückt die Schneedecke Wasser nach oben“, so Albin. „Wenn es so viel schneit wie letztes Jahr, wird es fast unmöglich, den See frei zu halten.“ Schnee und Eis sind dennoch die Leidenschaft von David und Albin und sie haben ein Gespür dafür. Am meisten freut es sie, wenn sie Gäste und Einheimische für ihre Winterwelt begeistern können. Da schieben sie auch gern einmal eine Überstunde ein, um alle Rodelpisten, Loipen und Wanderwege bestens präpariert zu haben. Und weil David und Albin ihre Freude am Schlittschuhlaufen entdeckt haben, haben sie sich letztes Jahr selbst ein paar Schlittschuhe zugelegt. Zu zweit auf der Langlaufloipe zur Melager Alm in Langtaufers 6 · WINTER IM VINSCHGAU
Ingeborg Rechenmacher
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INFOS SEERESIDENCE „MEIN DÖRFL“ Fam. Hubert & Stefan Stecher Altdorfstraße 11 39027 Reschen Tel. +39 0473 632 056 Tel. +39 347 76 14 842 www.meindoerfl.com
Wintererlebnis im „Mein Dörfl“ Am Reschensee werden Winterträume wahr Reschen - Der Reschensee bietet auch im Winter eine Vielzahl von Freizeitmöglichkeiten. Ob Winterwanderungen rund um den See, Skigaudi, Rodelspaß, Langlaufen, Snowkiten oder einfach nur Entspannen: hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Genießen Sie unsere gute Küche mit lokalen Spezialitäten, hausgemachten Kuchen, Kaffee oder einem guten Glas
Wein. Dazu die wunderbare Aussicht von unserer Sonnenterrasse auf den Reschensee. Lassen Sie sich verwöhnen! Nehmen Sie sich eine Auszeit und verbringen Sie ein paar erholsame Tage in einem unserer Almhütten-Chaltes. Genießen Sie die herrliche Lage mit direktem Seeblick und verbringen Sie entspannende Stunden im „Mein Dörfl“. Wir freuen uns auf Sie!
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Am Anfang der Talabfahrt von Schöneben
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INFOS FERIENREGION RESCHENPASS T +39 0473 633 101 info@reschenpass.it www.reschenpass.it
Ferienregion Reschenpass Freiheit. Sicherheit. Unendliche Weite. Reschensee entdecken Langlaufen in Langtaufers: Im Langlaufparadies für Wintersportler. Die Höhenloipe Langtaufers liegt auf 1.900 Meter und garantiert damit ein schneesicheres Vergnügen. Rund 15 Kilometer Loipe schlängelt sich durch einzigartige Natur. Skitouren in Rojen: Winterliche Exkursionen durch unberührte Natur. Das idyllische Rojental lässt die Herzen echter Skitourengeher höherschlagen. Beliebte Ziele sind der etwas leichtere Äußere Nockenkopf oder der anspruchsvollere Grionkopf im hintersten Rojental. Skifahren bei den Testsiegern: Skigebiet Schöneben-Haideralm. Absolute Schneesicherheit, breite Pisten, sonnige Hänge, als Highlight das neue Restaurant an der Bergstation Schöneben und einmalige Aussichten erwarten Skifahrer und Snowboarder auf 65 bestens präparierten Pistenkilometern.
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Action pur: Der Snowpark und die neue Funline Schöneben. Perfekte und abwechslungsreiche Set-Ups im Skigebiet.
© IDM Südtirol - Benjamin Pfitscher © Alex Filz
© Benjamin Pfitscher © Roland Haschka/QParks
Winterwandern in Graun: Durch die Stille der verschneiten Wälder. Die verschneiten Berglandschaften unter der milden Wintersonne sind ideal für ausgedehnte Wanderungen durch Wald und Flur, über Wiesen und Almen. Lohnenswerte Genusswinterwanderungen führen etwa um den Reschensee oder auch um den Haidersee.
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unser Eislaufen am Haidersee: Mit besten Voraussetzungen. Wenn der Haidersee am Dreiländereck zufriert, bildet sich idealerweise eine 40 Zentimeter dicke Eisschicht, auf der sich Eisprinzessinnen und Eisschnellläufer auf einer Natureisbahn austoben können. Rodeln in Reschen: Wintervergnügen für die ganze Familie. Die zwei Kilometer lange Rodelbahn in Reschen ist täglich bis 23.00 Uhr beleuchtet.
Reschensee erleben Feiert mit uns Jeden Sonntag: Livemusik auf der Sonnenterrasse am Bergrestaurant Schöneben Blickt gemeinsam mit uns in die Sterne Jeden Donnerstag: Sternenführung auf der Berghütte Maseben - Die Sternwarte auf der Berghütte Maseben, gelegen im idyllischen Langtauferer Tal auf 2.267 Höhenmeter, bietet die einmalige Chance, in die Welt des Nachthimmels und der Sonne einzutauchen. Fliegt mit uns über das Eis Täglich: Snowkitekurse am Reschen- und Haidersee Wer den eisigen Surfsport erlernen möchte, kann sich an die Snowkite-Schulen am Reschensee wenden.
© Alex Filz
Snowkiten auf dem Reschensee: Einfach mal abheben. Wo Wind, Eis und Schnee aufeinandertreffen, herrschen ideale Bedingungen für Snowkite-Enthusiasten. Der Reschensee bietet die besten Bedingungen für diesen Sport und haben sich als Snowkite Top Spot südlich des Alpenhauptkamms etabliert.
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Reschensee genießen Jeden Dienstag: Skitourenabend Haideralm Jeden Donnerstag & Freitag: Skitouren- und Schneeschuhabend auf der Rescher Alm
TOP EVENTS … nicht verpassen! 15. & 16.01.2022 La Venosta 04. - 06.02.2022 Int. Snowkite Open
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18.04.2022 Dreiländerrennen
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Jeden Mittwoch & Samstag: Skitouren- und Schneeschuhabend auf der Berghütte Maseben
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IMPRESSUM
Sonderausgabe zum der Vinschger Nr. 41 vom 09.12.21 · Herausgeber: Bezirksmedien GmbH · Grüblstr. 142 · 39028 Schlanders Telefon: +39 0473 621 715 · www.dervinschger.it · Ermächtigung des Landesgerichtes Nr. 19/1993
Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes: Josef Laner · Gesamtkoordination: Daniel Trafoier · Werbeverkauf: Irene Niederl, Daniel Trafoier Redaktion: Josef Laner, Ingeborg Rechenmacher, Schöpf · Lektorat: WINTERGünther IM VINSCHGAU · 13Karoline Lösch Grafik: Manuel Platzgummer, Jasmin Kiem · Titelbild: Ferienregion Ortlergebiet/Benjamin Pfitscher
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Die Ziegen im Winkl Der tägliche Hoangart mit ihren fröhlichen Ziegen gehört zum Alltag der Bergbauernfamilie Thanei im Bergsteigerdorf Matsch. Matsch - In der jungen Bio-Hofkäserei „Ziegen im Winkl“ arbeiten Anita und Christoph Thanei, ihre drei Söhne und Opa Martin täglich an der Herstellung von Ziegenkäse in all seinen Variationen. Die Produktion von Ziegenquark, Schnitt- und Frischkäse sind der Haupterwerbszweig der Bäuerin Anita und zugleich ein neues Projekt, dem sie sich nach einigen Rückschlägen mit viel Liebe und Einsatz widmet. „Vor gut sechs Jahren haben wir mit der Ziegenhaltung gemsfarbigen Bergziege begonnen, doch die Milchlieferung an die Südtiroler Bergziegenmilch-Genossenschaft war logistisch ein zu großer Aufwand für uns. Dann haben wir einem belgischen Investor vertraut, der in der Prader Sennerei Ziegenmilch verarbeiten wollte und uns sehr gute Auszahlungspreise versprach. Voraussetzung war die Umstellung auf Bio“, erzählt Anita rückblickend. Auch diese Hürde schafften Anita und Christoph mit einigen Auflagen. Doch die vielversprechenden Pläne des Investors standen bald vor dem Aus. „Innerhalb von ein paar Wochen mussten wir erneut eine Entscheidung treffen und entschlossen uns für die Veredelung unserer Zie„Ziegen passen zu mir: sie sind temperamentvoll, impulsiv und neugierig“
genmilch und somit für die Direktvermarktung“, erzählt Anita. Zugute kam ihr dabei ein mehrtägiger Grundkurs in Käseverarbeitung, den sie einmal interessehalber in der Fürstenburg in Burgeis besucht hatte. Heute wirkt die junge Bäuerin froh und zufrieden, auch wenn ihr Tag jahrein jahraus um 5 Uhr mit dem Melken der Ziegen, der Arbeit im Stall und gleich anschließend in der Käserei beginnt. Im Sommer steht die Heuernte an, die Ziegen grasen in den warmen Monaten auf den idealen steilen Hängen unterm Bergbauernhof „im Winkl“. So nannte sich der Hof bis die Ziegen kamen; nun hat er den originellen Namen „Ziegen im Winkl“. Ziegenkäse ist der vermutlich älteste Käse überhaupt und stammt
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ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Ziegenmolke war auch in unseren Breiten in der Volksmedizin ein lebensverlängerndes, verdauungsförderndes und kräftigendes Heilmittel. Besonders wertvoll ist die Ziegenmilch wegen ihres hohen
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Gehaltes an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Die Milch enthält Kupfer, Zink, Phosphor, Kalzium, Kalium, Natrium und Magnesium. ..„Ziegenkäse wird in Südtirol immer mehr beliebter. Er wird besonders von jungen Leuten, Vegetariern und Käsefeinschmeckern geschätzt“, erzählt Anita. Der Hof „Ziegen im Winkl“ ist ein Geheimtipp, der Käse und der Quark, welcher sogar den ersten Platz bei der „Südtiroler Hofkäseprämierung 2019“ erzielt hat, sind an Köstlichkeit nicht zu übertreffen. Der fein-cremige Ziegen-Quark kann mit Gewürzen, Kräutern und Beeren verfeinert werden. Auch für die Zubereitung von süßen Speisen und anderen köstlichen Gerichten kann der Ziegenquark super verwendet werden, zum Beispiel für einen typischen Topfenstrudel. Anita und Christoph beliefern inzwischen die gehobene Gastronomie, einige wenige Geschäfte und sehr viele Privatkunden, die auch gerne auf den Hof kommen, um die Ziegenmilchprodukte direkt bei der Bäuerin abzuholen. Und wer Anita schreiben will, kann dies unter der fröhlichen Mailadresse steineranitaziege@gmail.com tun.
Anita in ihrem sterilen, professionellen Arbeitsraum der Hofkäserei
Ingeborg Rechenmacher
Das Sport- und Gesundheitszentrum im Oberen Vinschgau
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SKITOUREN-TIPPS DAMIT DIE SAISON GELINGT
SORGFÄLTIGE TOURENPLANUNG Karten, Bücher, Internet oder noch besser Experten können dir zu einer guten Tourenplanung verhelfen. Besonders zu beachten sind die aktuellen Verhältnisse und vor allem der Wetterbericht. Bei ungünstigen Verhältnissen vor Ort sollte man flexibel reagieren und die Situation bewusst abwägen.
DEN RUCKSACK AM VORABEND PACKEN Das LVS-Gerät gehört zur Standard-Ausrüstung, ebenso wie Schaufel, Sonde und Erste Hilfe-Set. Die Stirnlampe und das Mobiltelefon dürfen auch nicht fehlen. Wichtig ist es auch ausreichend Flüssigkeit und energiereiche Nahrung mitzuführen, um Energienachschub zu erhalten. Nicht zuletzt sollte man auch an trockene Wechselkleidung denken.
IST DAS MATERIAL NOCH IN SCHWUNG? Vor der ersten Skitour des Jahres sollte man unbedingt checken ob das Material noch in Ordnung ist. Ob die Felle noch kleben, die Ski, aber auch die Skischuhe, keine Mängel aufweisen.
LAWINENLAGEBERICHT CHECKEN Im Euregio-Lawinenreport informieren die Lawinenwarndienste der drei Länder Tirol, Südtirol und Trentino über die Schnee- und Lawinensituation in der gesamten Euregio. Der aktuelle Lawinenlagebericht kann eine nützliche Entscheidungshilfe für die Tourenwahl sein. www.lawinen.report
AUSREICHEND ZEIT EINPLANEN Ob für die Anfahrt oder den Materialcheck, einen Zeitpolster einzuplanen ist wichtig. Denn nicht immer ist die körperliche Fitness oder das Tempo der Gruppe gleich. Deshalb sollte nie Zeitdruck im Aufstieg oder bei der Abfahrt aufkommen.
LVS-GERÄTE CHECKEN Lawinenverschütteten-Geräte sind dazu da, im Falle eines Lawinenabgangs umgehend nach Verschütteten suchen zu können und so Leben zu retten. Deshalb ist der LVS-Check vor dem Start, gekonnter Umgang mit dem Gerät und gute Zusammenarbeit aller Tourenteilnehmer Voraussetzung. Eine Lawinen-Unfallübung sollte regelmäßig wiederholt werden.
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INFOS SKI- & ERLEBNISBERG WATLES Prämajur | 39024 Mals Tel. +39 345 76 70 255 www.watles.net
Die Vielfalt des Winters Der Ski- und Erlebnisberg Watles ist das Winter-Aktiv-Gebiet für die ganze Familie. Watles - Der Watles ist als sonnigstes Skigebiet der Ortler Skiarena bekannt und trumpft mit einem einzigartigen 360° Bergpanorama. Wintersportler aller Art können hier die Vielfalt des Winters genießen. Faszination Langlaufen in unserem Nordischen Skizentrum Schlinig. Skifahren auf weitläufigen Pisten, mit den Schneeschuhen oder Tourenskiern unterwegs auf markierten Aufstiegsspuren bis hoch hin-
auf zur Watlesspitze auf 2.555 m. Familienwanderungen auf traumhaft verschneiten Wanderwegen durch den Lärchenwald und abenteuerliches Rodelvergnügen auf der vier Kilometer langen Naturrodelbahn. Auch für Feinschmecker wird am Watles bestens gesorgt. Die sonnigen Terrassen der Höfer Alm und der Plantapatschhütte laden zum Verweilen und Genießen regionaler Köstlichkeiten ein.
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AKTIV-
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UND KINDERURLAUB IM ORTLERGEBIET
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Bergretter mit Herz Olaf Reinstadler und sein Team leisten ganze Arbeit Sulden - Wenn jemand in den Bergen tödlich verunglückt oder unter einer Lawine das Leben verliert, dauert es nicht lange, bis es fast alle wissen. Nicht viel länger ist auch die Zeitspanne, bis solche tragische Nachrichten wieder aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwinden. Ganz anders sieht es für Angehörige und Freunde von Verunglückten aus. Für sie beginnt oft ein langer Leidensweg. Nicht selten kommen sie immer wieder dorthin zurück, zum Teil auch noch nach Jahren, wo ihre Lieben den Tod gefunden haben. „Und dann suchen sie das Gespräch mit den Bergrettungsleuten. Sie wollen möglichst genau wissen, wo, wie und warum das Unglück passiert ist,“ sagt Olaf Reinstadler aus Sulden.
„Sagt immer die ganze Wahrheit“ Er ist seit über 4 Jahrzehnten aktiver Bergretter der CNSAS-Bergrettung Sulden. Wie man mit den Angehörigen und Freunden von Verunglückten unmittelbar nach der Tragödie und auch später umgeht, haben Olaf Reinstadler und sein Team in erster Linie von Pfarrer Josef Hurton gelernt, der 1970 die Leitung der Bergrettung übernommen hatte. Nach 30-jähriger Führung übergab Josef Hurton die Leitung an Olaf Reinstadler. „Josef Hurton ist weiterhin unser Ehrenvorsitzender. Wir haben sehr viel von ihm gelernt. Nur Gott weiß, wie oft, wie vielen und wie sehr er
Angehörigen und Freunden von Verunglückten geholfen hat“, so sein Nachfolger. Der wichtigste Grundsatz von Josef Hurton war und ist es, „den Menschen immer die Wahrheit zu sagen. Ihnen zu erzählen, was tatsächlich geschehen ist, ohne etwas zu verschweigen oder zu verschleiern.“ Dass sich Angehörige und Freunde von Verunglückten genau das wünschen, weiß Olaf Reinstadler natürlich auch aus eigener Erfahrung. Er und alle MitDer erste ergiebige Schnee hat auch das Buch aus eisernen Blättern, in dem die Namen aller Personen, die in den Bergen von Sulden tödlich verunglücken, eingetragen werden, zugedeckt.
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Seit über 40 Jahren ist Olaf Reinstadler aktiver Bergretter. Die Leitung der Bergrettung Sulden hat er seit 2000 inne.
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starben. Um zu verhindern, dass an allen Unglücksstellen Erinnerungstafeln angebracht werden, wurde vor über 15 Jahren bei der alten Pfarrkirche ein Mahnmal mit einem Buch aus eisernen Blättern errichtet. In dieses Buch werden die Namen aller tödlich Verunglückten eingraviert. „Als ich vor gar nicht langer Zeit mit dem Bestatter Joachim Tonezzer im Buch blätterte, sind wir beide fast erschrocken: es sind mittlerweile über 100.“ Joachim Tonezzer gebühre großer Dank, weil er sich nach Unglücken auch um die oft komplexen bürokratischen Angelegenheiten kümmert, besonders wenn Verunglückte aus Ostblockstaaten stammen. Manchmal kommt es auch vor, dass Verunglückte nicht gefunden bzw. geborgen werden können. Der jüngste Fall liegt ca. 2 Jahre zurück. Ein junger Mann aus Deutschland war im September 2019 am Hintergrat abgestürzt. „Er fiel in eine über 30 Meter tiefe, trichterförmige Randspalte, die sich später mit Schnee, Eis und Gestein füllte“, erinnert sich Reinstadler. Den Begleiter des Verunglückten hatte die Bergrettung unter schwierigen und gefährlichen Bedingungen stark unterkühlt bergen können. Insgesamt sind 5 Personen in den Bergen von Sulden „begraben“. Mittlerweile sind es 4, denn die Gebeine von einer vermissten Person wurden gefunden und zu Tal gebracht.
Auch viele Glücksmomente
glieder der Bergrettung nehmen sich immer Zeit, sofern es irgendwie möglich ist, mit den Menschen eingehend zu reden, sie zu informieren, ihnen behilflich zu sein und manchmal auch zusammen mit ihnen dorthin zu gehen, wo ihre Lieben verunglückt sind.
Zeit für Angehörige und Freunde „Erst im Vorjahr war ich mit der Frau eines Verunglückten auf dem Ortler“, erzählt Olaf Reinstadler. Die Statistiken gibt es natürlich auch. Im Durschnitt sind in den vergangenen Jahrzehnten in den Bergen in Sulden pro Jahr zwischen 3 und 4 Personen auf unterschiedliche Weise tödlich verunglückt. Es gab ein Jahr mit nur einem Toten und eines, in dem 16 Menschen
Zu den schönsten Momenten der Bergretter gehört es natürlich, wenn es gelingt, das Leben von Menschen zu retten. Dass sich die Retter bei nicht wenigen Einsätzen selbst in Gefahr begeben, liegt auf der Hand. Mittlerweile verzichtet hat die Bergrettung Sulden auf lange nächtliche Suchaktionen, „vor allem, wenn wir nicht wissen, wo genau die Betroffenen sein könnten“, so Reinstadler. Als Erfolg haben sich die schon vor Jahren durchgeführten Entschärfungsmaßnahmen an bestimmten Stellen im Gebirge erwiesen, an denen sich vermehrt Unglücke ereignet hatten. Ein wesentlicher Bestandteil der Rettungskette im alpinen Gelände ist schon seit Jahrzehnten der Einsatz von Rettungshubschraubern. Seit 1980 konnte die Schweizer Flugrettung Rega für Einsätze im Ortlergebiet gerufen werden. Auch der Aiut Alpin war oft vor Ort. Die Suldner Lawinenhundeschule war schon 1962 gegründet worden.
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unser An dieser neuen Holzhütte am Rande des Hubschrauberlandesplatzes wurde auch das Logo (Steinbock und Kreuz) des Onlus-Vereins Bergrettung Sulden angebracht.
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Reinstadler auch in punkto Ausstattung: „Es ist uns gelungen, im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes von CNSAS Südtirol, Südtiroler Alpenverein, Bergrettung Tirol und CNSAS Belluno neue Erste-Hilfe-Rucksäcke zu entwickeln. Diese Rucksäcke, die relativ leicht sind und alle wesentlichen Rettungsgeräte enthalten, werden in Kürze verteilt.“ Auch in Sachen Ausbildung wird es Neuerungen geben. Der größte Wunsch von Olaf Reinstadler ist es, dass auch in Zukunft junge Menschen bereit sind, sich auszubilden und in Not geratenen Menschen in den Bergen ehrenamtlich zu helfen. Was überhaupt nicht stimme, sei die manchmal geäußerte Behauptung, wonach den Bergrettern wenig Dank und Anerkennung gezollt würden: „Das Gegenteil ist wahr, wir erfahren immer großen Dank.“
Damit auch Nachtlandungen möglich sind, hat die Bergrettung Sulden auf dem Hubschrauberlandeplatz in Eigenregie ausfahrbare Leuchtkörper errichtet.
Pelikan 3 ist sehr große Hilfe Eine sehr große Hilfe ist laut dem Leiter der Bergrettung der in Laas stationierte Pelikan 3, der im Februar 2020 als vierter Notarzthubschrauber in Südtirol seinen Dienst aufgenommen hat. Der Pelikan 3 ist bei Bedarf in rund 10 Minuten in Sulden. Worüber sich die Mann- und Frauschaft der Suldner Bergrettung derzeit sind von den 16 effektiven Mitgliedern 8 im aktiven Dienst - ebenfalls freut, ist die neue, kleine Holzhütte neben dem Hubschrauberlandeplatz hinter dem Freizeitzentrum. Die Hütte wurde mit Unterstützung der neuen Gemeindeverwaltung und mit viel Eigenleistung errichtet. Den Bergrettern, Notärzten und dem Flugpersonal steht jetzt ein Raum zur Verfügung, wo die wichtigsten Einsatzgeräte immer zur Hand sind und wo bei Bedarf verletzte Personen in einem geschützten Rahmen erstversorgt werden können. Eine kleine „Revolution“ gibt es laut Olaf
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Der Umgang mit Medien ist nicht immer konfliktfrei
Nichts abgewinnen kann der Bergrettungsleiter bestimmten Medien, die im Zusammenhang mit Unglücken und Tragödien in den Bergen nur auf Sensationsnachrichten aus sind und weder die Privatsphäre noch das Leid anderer Menschen respektieren. „Diesbezüglich haben wir hier im Vinschgau mit der Bezirksredaktion der Tageszeitung ‚Dolomiten‘, namentlich mit Burgi Pardatscher Abart und Helmut Weirather, keine Probleme, im Gegenteil.“ Olaf Reinstadler rät allen, die sich bei der Berichterstattung weniger Zurückhaltung wünschen: „Stellt euch nur ein einziges Mal vor, dass einer eurer Verwandten oder Freunde das Opfer ist.“ Detail am Rande: Seinen langjährigen Beruf als Bäcker hat Olaf Reinstadler vor einiger Zeit aufgegeben. Nachdem sein Vater Hans (Becka-Hans) im Dezember 2019 verstorben ist, war es schwierig, die Bäckerei weiterzuführen. Olaf: „Die Brüder hatten für eine Mithilfe zu wenig Zeit, die Tochter hat andere Interessen und alleine schaffe ich es nicht.“ Mit der Auflassung der Bäckerei ist eine rund 60-jährige Tradition in Sulden verschwunden. Eine Bäckerei hatte es übrigens zuvor im Sulden-Hotel gegeben.
Josef Laner
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Angepasste Wildlebensräume In der winterlichen Morgendämmerung ist Hans Primisser bereits an seinem besonderen Arbeitsplatz. Und das beinahe täglich. Schlanders - Er ist seit 10 Jahren ein engagierter, verantwortungsbewusster Jagdaufseher im Jagdrevier Schlanders, einem 9.000 ha großen Areal, das sich vom Jagdrevier Laas in Gadria bis zum Jagdrevier Latsch auf einer Meereshöhe von 720 bis ca. 3.000 Metern erstreckt. Hans Primissers erste Aufgaben am Morgen sind die Kontrolle der Wildwechsel, die Suche nach eventuellen Spuren von Wilderern wie Schweiß (weidmännisch für Blut) oder andere Zeichen sowie die Ortung von Fallwild. Dabei wird er von seinen zwei Bayrischen Gebirgsschweißhunden Artus und Bero begleitet. Täglich müssen diese Kontrollgänge protokolliert werden. Auch das Reh-, Rot- und Gamswild sowie die nicht jagdbaren Wildarten wie Steinwild werden ständig beobachtet, um eventuHans Primisser mit seinen beiden treuen Begleitern Bero und Artus
elle Wildkrankheiten früh zu erkennen. Unter besonderer Beobachtung stehen die drei Adlerpaare, die im Jagdrevier Schlanders zeitweise horsEinem Bären ten, d.h. brüten. „Eines ist auf der Spur am Nördersberg, wobei die Adler zwischen Gadria und Nördersberg „pendeln“, ein Adlerpaar befindet sich in Schlandrauntal und ein Adlerpaar pendelt zwischen Vetzanerberg und dem Jagdrevier Latsch. Nur jedes zweite oder dritte Jahr hat der Adler ein Junges, selten
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zwei“, so Hans Primisser. Jeden zweiten Tag im Winter wird mit Hilfe einiger Schlanderser Jäger im Schlandrauntal eine Wildfütterung durchgeführt. Bereits um 6.30 Uhr startet Hans an der Sonnenberger Abzweigung zu Fuß ins Schlandrauntal, da der verschneite Weg zu steil für ein Fahrzeug ist, und meist Lawinengefahr herrscht. Das Futter wird von den Sonnenberger Bauernhöfen gekauft und bereits im Herbst im Stall der Schlanderser Alm deponiert. Von dort werden jeden zweiten Tag Ballen zu den Futterständen gebracht. Ziel der Fütterung ist es, das Wild zu lenken, um Schäden zu vermeiden. Aber trotz der Fütterung braucht das Wild im Winter viel Ruhe. „Im Winter werden die Reviereinrichtungen nach Mängeln untersucht und Hochsitzleitern ausgetauscht bzw. neue errichtet“, berichtet der Jagdaufseher weiter. Auch der Gebietswildzaun muss ständig kontrolliert werden, um Schäden an den Obstkulturen zu vermeiden. Eine wichtige Aufgabe des Jagdaufsehers ist die Pflege des Wildes. So bringt er öfters verletzte Greifvögel ins Pflegezentrum nach Dorftirol oder sucht mit seinen beiden Hunden von Zug und Fahrzeugen angefahrene Wildtiere. „Mit der Zunahme der Vegetation erhöht sich auch die Dichte des Rotwilds in den Sonnenberger Wiesen“, so Hans Primisser. Durch die Umstrukturierung des Waldes in einen Laubmischwald in den Sonnenberger Leiten verbessert sich der Lebensraum des Rehwildes zunehmend. „Das Rehwild ist ein Selektäser, d.h. ein Feinschmecker, ihm fehlen die Kornäcker und die Blumenwiesen. Deshalb hält sich das Rehwild gerne in Obstanlagen auf, um das Laub zu äsen. Die größten Feinde der jungen Rehkitze sind freilaufende Hunde, Raubwild und der Kolkrabe,“ so Hans Primisser, ein äußerst gewissenhafter Jagdaufseher im Vinschgau. Ingeborg Rechenmacher
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Zufällig zum Biathlon … aber nicht zufällig als Trainer der Nationalmannschaft Latsch - Klaus Höllrigl ist vor wenigen Tagen vom Trainingslager im schwedischen Idre zurückgekehrt, hat zu Hause Kräfte gesammelt und wieder Koffer gepackt. Der Latscher wird mit der „Squadra Nazionale Biathlon“ von München aus nach Östersund in Schweden fliegen. Es ist der Auftakt der Weltcuprennen und Klaus wird zusammen mit Cheftrainer Andreas Zingerle und den Trainer-Kollegen Andrea Zattoni und Mirko Romanin die Verantwortung tragen für fünf Athletinnen und fünf Athleten, davon je zwei aus Südtirol. Die „Wintersportkarriere“ habe er wie viele Latscher Kinder auf Langlaufskiern im Martelltal begonnen. Sein Opa habe ihn sporadisch mitgenommen. Eher ahnungslos stand dann Klaus Höllrigl 1992 am Start seines ersten Volksbankrennens in Rain in Taufers. Für den 12-Jährigen war es ein Abenteuer. Sein Betreuer sollte ihm die Zwischenzeit durchgeben, hatte ihn aber übersehen. Der Betreuer wird später erklären: „Ich habe ihn nicht erwartet, er war zu schnell.“ Das Rennen in Rain war sein erster Sieg. Im selben Jahr hatte man im SV Latsch die Absicht, eine Biathlon-Gruppe aufzubauen, erinnerte sich Klaus. Als 14-Jähriger habe 2021: Klaus Höllrigl mit der neuen Italienmeisterin Lisa Vitozzi
er dann seinen ersten Biathlon-Wettkampf in Antholz bestritten. Ab 1994 besuchte er mit Trainingskamerad Manuel Ilmer aus Goldrain die Sportoberschule in Mals. Es war das Gründungsjahr der Schule und die beiden waren die ersten Untervinschger Schüler. Zuerst wurden sie von Veit Angerer aus Schlinig trainiert; danach übernahm Andreas Kuppelwieser den Bereich Biathlon an der Oberschule. Ein Schlüsselerlebnis für Klaus war die Teilnahme an den Olympischen Jugendspielen in Schweden. 2021, November, Chef-Trainer Klaus gehörte zu Andreas Zingerle (links) und den vier besten Co-Trainer Klaus Höllrigl in Biathleten Italiens Östersund, Schweden. seines Jahrganges und wurde 1997 zur Sportgruppe der Carabinieri berufen. 1998 kam er als Junior in die nationale Auswahl. Danach wurde er Mitglied der
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1997: Klaus Höllrigl im schwedischen Sundsvall
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B- und schließlich unter Andreas Zingerle auch der A-Nationalmannschaft. 2003 hatte er sich für die Weltmeisterschaften im russischen Chanty-Mansijsk qualifiziert und erstmals Weltcup-Atmosphäre geschnuppert. 2004/05 kam es zu einem rätselhaften, aber dramatischen Leistungsabfall - Klaus wurde vom „Pfeiffer’schen Drüsenfieber“ befallen. Die Junioren-WM in Martell hat er als Zuschauer erleben müssen. Unterstützt vom Opa kam er beim Komplementärmediziner Christian Thuile in Behandlung. 2008 beendete Klaus seine aktive Laufbahn und wurde Biathlon-Trainer an der Sportoberschule. Damals habe ihm der „Direttore Tecnico“ des Biathlons um die Mitarbeit in der Nationalmannschaft ersucht. „Die Zeit in Mals waren Lehrjahre, prägende Jahre“, stellte er rückblickend fest. 2016 verbrachte er ein Arbeitsjahr „ohne Sport“. Es reichte, um einzusehen, dass Biathlon ein Teil seines Lebens bleibt. 2017/2018 nahm er daher das Angebot der FISI an und kehrte wieder zur Nationalmannschaft zurück. Nach einigen Trainerwechseln erfüllte sich ein Traum: Klaus Höllrigl wurde Teil des Trainerteams unter Cheftrainer Andreas Zingerle. Günther Schöpf
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Hol dir dein Abenteuer Bereits die Anfahrt ins Gletscherskigebiet verspricht malerische Momente. Schnalstal - Das urige Schnalstal ist gesäumt von tausenden von Lärchen, die zurzeit in kräftigem Orange leuchten. Gespickt mit dem tiefen Blau des Stausees und dem schneeweiß des Gletschers, dürfen Wintersportler sich also nicht nur auf Pistenabenteuer freuen, sondern auch auf ein Naturspektakel, das seinesgleichen sucht. Dass die Schneebedingungen passen, haben heuer bereits zahlreiche Nationalmannschaften und Skiclubs bewiesen. Die letzten Wochen war der Schnalstaler Gletscher der Hotspot des Alpinen Skizirkus. Auf der Leo Gurschler Piste holte sich die Weltelite den Feinschliff für das Weltcup Opening in Sölden. Darunter die Speerspitze der italienischen Damen-Nationalmannschaft Sofia Goggia, Marta Bassino, Federica Brignone und die junge Südtirolerin Karoline Pichler ebenso wie die Herrenmannschaft. Internationale Stars wie Henrik Kristoffersen und Mikaela Shiffrin oder der Franzose Alexis Pinturault trainierten vor Ort mit Aleksander Aamodt Kilde und der norwegischen Nationalmannschaft.
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Wintersport in imposanter Kulisse Am Gletscher genießen die Skifahrer die ungewöhnlich lange Saison und vor allem die Weite und den Raum der Skipisten. Meistens wähnt man sich auf Skiern fast allein unterwegs. Ein guter Skitag beginnt auf 3.212 Metern Meereshöhe, denn so hoch liegt die Bergstation der Schnalstaler Gletscherbahn. Ein guter Tipp: gleich in aller Frühe die erste Seilbahn nehmen, im höchsten Hotel Europas noch einen Cappuccino trinken und dann die frisch gespurte, 7 Kilometer lange Abfahrt bis nach Kurzras genießen! Wer im Winter nicht gleich auf den Gletscher möchte, kann mit den Aufstiegsanlagen auf Lazaun, zum Roten Kofel oder aufs Teufelsegg Vorlieb nehmen. Im Skigebiet ist für alle Könnensstufen etwas mit dabei, auch wenn das Angebot für sportlich geübte Stufen überwiegt. Kundenservice wird in der
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Alpin Arena Schnals großgeschrieben: Auf der Webseite werden täglich in der Früh die Öffnungen der Pisten und Lifte sowie die Neuschneemengen eingegeben. „Damit bieten wir den Skifahrern aus der Umgebung Informationen zu den aktuellen Schnee- und Wetterbedingungen.
Super Angebote für Familien Für Anfänger oder Wiedereinsteiger, bestens umsorgt von den Skilehrern der örtlichen Skischule, gibt es in Kurzras selbst, gleich neben der Talstation der Gletscherbahn, zwei Schlepplifte samt perfektem Übungshang. Gegenüber, auf der anderen Talseite, führt die Umlaufkabinenbahn auf Lazaun, wo es neben einer anspruchsvollen Abfahrt eine schöne Familien-Piste gibt. Von Lazaun startet auch die sonnige Rodelpiste und schlängelt sich auf 3,3 Kilometern durch den Winterwald bis zur Talstation, von wo aus man mit der Kabinenbahn bequem wieder zurück zum Startpunkt gelangt.
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© Alex Filz
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Bei den Castiglionis ist Rodeln Familiensport Seit 1966 gibt es Vinschger Rodler an den Standorten Tarsch bei Latsch und Töll bei Meran. Partschins - Am Anfang war der Hermann, heute der rodelnde Opa von der Töll. Mit 74 ist er der älteste, nationale und internationale Kampfrichter im Bereich Naturbahnrodeln. In dieser Funktion und als Jury-Mitglied oder Sicherheitsbeauftragter war und ist er auf sämtlichen Bahnen in Europa im Einsatz. Nur Russland ist ihm inzwischen zu weit. Gern erklärt er, wie jemand im schneearmen, untersten Vinschgau zum Rodelpionier werden kann: „Ihr werdet es nicht glauben, Schuld sind die klimatischen Bedingungen rund um unser Haus.“ Der Lokalaugenschein im Dezember brachte Klarheit. Der schattenseitige Bergfuß war so von Reif überzogen, dass auch der kleinste Knirps die größte Gaudi darin fand, über die Abhänge hinunter zu rutschen. Kaum konnten Andreas, 1980 geboren, und der um zwei Jahre jüngere Werner auf einer 2005: Andreas bei einem Durchgang der Weltmeisterschaft in Tarsch
Rodel sitzen, baute ihnen Tata Hermann eine Startanlage. 1987 bestritt Andreas in Gummer (Gemeinde Karneid) sein erstes Rodelrennen. „Ich war ein Durchschnittsrodler“, meinte er. Mit 14 hatte er immer 2004: Renate und mehr Spaß daran und Andreas in der schrieb sich an der neugeErfolgsspur gründeten Sportoberschule in Mals ein – als einziger Rodler unter Skifahrern und Langläufern. Der Durchbruch erfolgte 1996 und 1997. Andreas sicherte sich den Europa Cup und wurde Landes- und Italienmeister. Durch den Europacup-Sieg 1998 kam er in die National-
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2021 Seiseralm: Die Rodlerfamilie Andreas, Renate, Jenny (hinten, v.l.), Nina und Alex (v.l.)
2006: Mit Tochter Jenny haben die Castiglionis eine Rodlerdynastie gegründet.
mannschaft. 1999 holte er sich auch den Welt-Cup. Er erinnert sich an die Weltmeisterschaften 2005 in Tarsch, wofür er sich erst im Training qualifiziert hatte. „Es war ein emotionaler Höhepunkt“, meinte er. „Die vielen Zuschauer waren beeindruckend. Die Begeisterung und das Interesse haben sich auf uns Athleten übertragen.“ Andreas ist heute Direktor der FIL (Federation International Luge, Rennrodelverband) für Sport und Technik Naturbahn. Beruflich ist er Verwaltungsleiter der OG Cofrum in Marling. Seine gleichaltrige Frau, Renate Kasslatter aus St. Ulrich, hat Andreas 1995 an der Sportoberschule in Mals kennen gelernt. Sie haben geheiratet und sich noch im Weltmeisterschaftsjahr 2005 über die Geburt der Tochter Jenny gefreut. Bis 2009 ist Renate in der Nationalmannschaft aktiv geblieben. Sie holte sich die Titel einer Landesmeisterin, Italienmeisterin und wurde 2. der Europameisterschaft. Als Gesamtzweite beendete sie den Weltcup 2003/2004. Bei der WM 2009 in Passeier holte sie noch eine Bronzemedaille, dann kam Nina zur Welt, 2011 Sohn Alex. Nina wurde Weltmeisterin der Kategorie Kinder 2018, Jenny, ihre Schwester, war die Vorgängerin als Weltmeisterin 2017 in derselben Kategorie Kinder. Alex hat sich mit fünf die Rodel zwischen die Beine geklemmt und mit sechs erste Rennen gefahren. Mama Renate war und ist die Trainerin der Vinschger Nachwuchsrodler. Inzwischen hat sie als Techniktrainerin an der Sportoberschule erste Erfolge vorzuweisen. „Mit unseren Mädels und Jungs haben wir im letzten Winter den Landesmeister- und Italienmeistertitel in der Juniorenklasse geholt“, erklärte sie strahlend, nicht mit Obervinschger, sondern mit grödnerisch angehauchtem Akzent. Günther Schöpf
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INFOS TOURISMUSGENOSSENSCHAFT STERZING PFITSCH FREIENFELD info@sterzing.com www.sterzing.com Tel. +39 0472 765 325 TOURISMUSVEREIN GOSSENSASS info@gossensass.org www.gossensass.org Tel. +39 0472 632 372
Sterzing und das Pflerschtal Skigenuss im Norden Südtirols Wenn der erste Schnee fällt, dann gibt es in Sterzing und im Pflerschtal kein Halten mehr. Dann ist der Winter endlich da – und mit ihm unzählige Möglichkeiten, die Zeit zu genießen. Dabei kommen Outdoorsportler und Genussliebhaber gleichermaßen auf ihre Kosten.
sportler und Sonnenanbeter höher schlagen. Langlauffreunde können sich im Pfitschtal so richtig auspowern. Wer lieber gemütlich seine Runden auf der Loipe dreht, kann dabei das herrliche Bergpanorama genießen.
Sterzinger Glockenweihnacht
Ein Naturerlebnis ersten Ranges bieten Gossensass und das Pflerschtal für große wie kleine Entdecker. Das Bergpanorama mit dem majestätischen Tribulaun ist fast zu schön, um wahr zu sein. Auch im Winter bleiben hier keine Wünsche offen.
Ein Ohrenschmaus wird in diesem Jahr der Sterzinger Weihnachtsmarkt, Mitglied der Original Südtiroler Christkindlmärkte, der ganz unter dem Motto „Sterzinger Glockenweihnacht“ steht. Ein klangliches Highlight ist das Glockenspiel auf dem Zwölferturm aus dem Hause Grassmayr. Die Altstadt wird in der Adventzeit zur Glockengasse mit Glockenausstellung und Ruheraum, weihnachtliches Flair erfüllt auch den Klangwald im Nordpark. Ganz persönliche Weihnachtswünsche an das Christkind können an der „Wunschglocke“ am Rosskopf formuliert werden.
Ein perfekter Wintertag Nur wenige Gehminuten vom Stadtzentrum entfernt, lässt das Skigebiet Rosskopf mit 20 km bestens präparierter Skipisten, herrlichen Schneeschuhwanderungen und dazu noch mit der längsten beleuchteten und beschneiten Rodelbahn Südtirols und ganz Italiens das Herz aller Winter-
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Unberührte Natur
Aktivurlaub in einem der schönsten Täler Südtirols Absolutes Skivergnügen gibt es im kleinen, aber feinen Skigebiet Ladurns mit seinen 18 schneesicheren Pistenkilometern. Familien erwartet eine Skischule mit bestens ausgebildeten Skilehrern und ein Skikindergarten. Höchsten Fahrgastkomfort und Sicherheit bietet die neue leistungsstarke 10er-Kabinenbahn „Ladurns“. Jede Menge Spaß und Action ist auch beim Rodeln garantiert. Ein Genuss für Körper, Geist und Auge ist eine Winterwanderung durch die tief verschneite Winterlandschaft. Langläufer können sich auf der Langlaufloipe Silbertal oder der Rundloipe Erl austoben.
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TIPP Das Skigebiet Rosskopf bei Sterzing und das Skigebiet Ladurns im Pflerschtal sind Mitglied der Ortler Skiarena!
© Alex Filz
Alle Infos unter: www.sterzing.com www.gossensass.org
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Der Winter steht in Sterzing und dem Pflerschtal schon vor der Tür. Machen Sie sich bereit für jede Menge Schneevergnügen mit unvergleichlichen Genussmomenten!
Die neue Kabinenbahn im Skigebiet Ladurns
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Winterzeit im Apfelparadies Obstgärten brauchen Zuwendung und Pflege, das ganze Jahr über. So auch im Apfelparadies Vinschgau. Doch was macht ein Obstbauer im Winter und was zeichnet das Anbaugebiet Vinschgau aus? Alle Äpfel sind von den Bäumen gepflückt. Am Morgen überzieht glitzernder Frost die Bäume, der erste Schnee fällt. Zeit für die Winterruhe? Nicht ganz: Im Apfelparadies Vinschgau legen die Bauern weiterhin fleißig Hand an.
Nach der Ernte ist vor der Ernte Nun entfernen die Obstbauern das trockene Geäst von den Bäumen, die Zweige werden zurückgeschnitten. Damit stärken sie die Vitalität der Bäume. Der Baum kann gesund wachsen und im Frühjahr mit neuer Kraft austreiben. Beim Rückschnitt fällt viel Kleinholz an. Dieses wird mit einem Mulchgerät zerkleinert und bleibt am Boden liegen. So gelangt es wieder zurück in den natürlichen Kreislauf. Alte Bäume müssen hingegen gerodet werden. Sorgsam überlegen sich die Bauern, welche neue Sorten sie anpflanzen, um ein vielfältiges Apfelsortiment aus dem Vinschgau anbieten zu können. Und natürlich fallen auch am Hof viele Arbeiten an, für die im Sommer die Zeit fehlt.
Ideales Anbaugebiet für Äpfel Die Obstwiesen im Vinschgau liegen zwischen 500 und 1.000 Meter Meereshöhe. Damit ist der Vinschgau das höchste homogene Apfelanbaugebiet Europas. In dieser Höhenlage und durch die vielen Sonnentage im Jahr reifen die Äpfel langsam heran und können ihr volles Aroma entfalten. Die großen Temperaturunterschiede zwischen Tag
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und Nacht verlangsamen zudem die Zellteilung. Das macht die Vinschger Äpfel fest und knackig.
Apfelbauern aus Leidenschaft Der Apfelanbau hat im Vinschgau Tradition und ist Familiensache, die von Generation zu Generation weitergetragen wird. Jeder der 1.600 Obstbauern kümmert sich mit Sorgfalt um seine Äpfel. Im Apfelparadies Vinschgau vereinen sich die traditionellen Wurzeln der Landwirtschaft mit dem technologischen Fortschritt: im Anbau wie in der Lagerung, Weiterverarbeitung und Vermarktung der Äpfel durch die Vinschger Genossenschaften, in denen sich die Bauern zusammengeschlossen haben.
Nachhaltigkeit als Muss Landwirtschaft gelingt nur im Einklang mit der Natur, dies wissen die Bauern seit jeher. Mit den natürlichen Ressourcen gehen sie verantwortungsvoll um. Die Hälfte der Vinschger Obstwiesen wird mit der wassersparenden Tropfberegnung bewässert. Insektenhotels und Nistplätze in den Obstwiesen schaffen zusätzlichen Lebensraum für Pflanzen und Kleintiere, die als natürliche Schädlingsbekämpfer das natürliche Gleichgewicht bewahren helfen. Im Frühjahr erwacht dann die Natur erneut und der Vinschgau ist überzogen von einem herrlichen Blütenmeer. Ein neues Apfeljahr kann beginnen.
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