Im Gespräch
«Entweder du gewinnst oder du lernst» Für Jason-Candid Knüsel ging mit der Anstellung im Hotel Savoy ein Traum in Erfüllung. Wir haben mit ihm über Berufung, anspruchsvolle Gäste und Trends im Getränkemarkt gesprochen. Interview: Latifa Pichler Bild: H.P. Albert Photography
Traum bleiben soll oder ob das Vorhaben verwirklicht wird. Ich habe mich für die zweite Möglichkeit entschieden und getestet, wie weit ich komme, wenn ich mich einfach mal persönlich bewerbe. Nach einigen Bewerbungsgesprächen hatte ich die Stelle. Das hätte ich damals nie für möglich gehalten.
• Ihr Beispiel zeigt, dass man etwas wagen soll, um ein Ziel zu erreichen. Absolut. Ich finde, man soll Dinge ausprobieren und kann gar nicht verlieren. Entweder du gewinnst oder du lernst.
• Sie sind Bartender mit Leib und Seele. Haben sich Ihre Erwartungen an den Beruf erfüllt?
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30 / Pistor «AROMA» / No 2, 2020
• Sie bezeichneten das «Savoy» in London einst als den Wunscharbeitgeber schlechthin. Nun arbeiten Sie in der American Bar im «Savoy». Wie kam es dazu? Während meiner Lehre kam ich erstmals mit dem Hotel Savoy in Berührung, als wir in der Berufsschule das Thema Gastronomie behandelten. Nach meiner anschlies senden Recherche wusste ich mit 16 Jahren intuitiv, dass ich eines Tages dort arbeiten möchte. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, sich zu entscheiden, ob es ein
Definitiv. Ich komme aus einem gastronomie geprägten Elternhaus. Mein Vater war ursprünglich Schreiner und Architekt. Eines Tages stand ein Hotel leer und er sah das Potenzial des Gebäudes. Über knapp zehn Jahre hinweg hat er sämtliche Räume selbst restauriert, ohne es als Hotel zu betreiben. Wir haben unterdessen in ebendiesem Hotel gelebt. Als alle Zimmer renoviert waren, hat er ein Bed & Breakfast eröffnet. Damit bin ich aufgewachsen, habe in jungen Jahren bereits drei Teller getragen und in der Küche geholfen und probiert, so viel wie möglich wegzuessen [lacht]. Deshalb ist es für mich nicht ein Beruf, sondern war seit jeher Teil meines Lebens. Mit der Gastronomie verbinde ich, zuhause zu sein.