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Der 10-Tonnen-Mann

Wären Sie fit genug, jeden Tag Gewichte so schwer wie zwei Elefanten zu stemmen?

Unser Warenumschlags­Allrounder Tamas Filyo ist es. Er erzählt, weshalb er trotzdem zusätzlichen Sport treibt, was ihn von Budapest nach Rothenburg lockte und worauf er stolz ist.

Text: Raphael Dorigo

Rothenburg. Die Sonne steht im Zenit. Während die meisten Mitarbeitenden ins Personalrestaurant «Brioche» strömen, um ihre hungrigen Mägen zu besänftigen, biegt ein weisser Mazda mit Luzerner Kennzeichen ums Eck. Vom Fahrersitz schwingt sich ein durchtrainierter Frühvierziger. Wache Augen, bestimmter Händedruck. «Hoi, ich bi de Tamas», stellt er sich vor.

Höchstleistungen am Laufmeter

Wir folgen Tamas zu seinem Arbeitsplatz im Warenumschlagszentrum (WUZ) West. Kommissionierfahrzeuge quietschen, Geräte piepen, emsige Mitarbeitende packen Produkte von Paletten in Rollwagen. Tagtäglich zwischen 300 und 400 Tonnen bewegen sie hier allein durch ihre Muskelkraft – also zwischen 10 und 20 Tonnen pro Person. Wie er das schaffe, wollen wir von Tamas wissen. «Durch meine Erfahrung und meine Einstellung. Ich lasse nicht nach, will mich immer verbessern und dazulernen.» Dazu passt, dass er sich in seinem Job breit aufstellt: Er vertritt Schichtleiter und beweist ein feines Gespür bei der Rekrutierung und Einarbeitung von neuen Mitarbeitenden. «Ich mag diese Abwechslung. Und ich mag die Menschen hier», erklärt der Juventus-Fan lächelnd.

Mit Selbstdisziplin durch den Tag

Aufgewachsen in der ungarischen Hauptstadt Budapest, hat es ihn vor 15 Jahren in die Schweiz verschlagen. Der Liebe wegen. «Kennengelernt haben wir uns an einem Ferienstrand in Spanien», erzählt der überzeugte Veganer. Gerade ist er daran, seine Sprache von Deutsch auf Schweizerdeutsch umzustellen. Integration ist ihm nämlich äusserst wichtig. Genauso wie Selbstdisziplin: Um 7 Uhr morgens schwingt er sich aus dem Bett. Danach stehen Meditation, Sport (Sit-ups, Joggen oder Yoga) und Kochen auf dem Programm. Moment mal, Sport? «Unsere Arbeit ist zwar enorm anstrengend», erläutert Tamas, «aber wir machen oft die gleichen Bewegungen. Die sollte man ausgleichen, um Verletzungen zu verhindern.»

Stolz auf Pistor und sein Team Trotz stark steigender Auftragszahlen läuft das WUZ wie geschmiert: «Wir haben ein super Team, das Vollgas gibt und sehr gut organisiert ist. Ich bin stolz, dass wir unseren Teil zum Erfolg des Unternehmens beitragen können.» Zudem habe Pistor vorausschauend gehandelt und frühzeitig Personal aufgebaut. Nur eines würden sich er und sein Team wünschen: «Etwas mehr Anerkennung und Wertschätzung. Ich denke, vielen ist gar nicht bewusst, was bei uns praktisch rund um die Uhr geleistet wird.» Sagt’s und packt die nächste Ladung an. Ist verstanden und notiert, Tamas. Vielleicht trägt dieser Bericht ja dazu bei.

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