DOT.magazine 086

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The King Die weiblichen Fans sind in Ekstase, die Sittenwächter erzürnt, sein Manager hält die Taschen auf: Baz Luhrmann beschäftigt sich mit „Elvis“.

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o einige sehen wohl mich als den Bösen in dieser Geschichte hier“, weiß Colonel Parker. Wenn Baz Luhrmann von Elvis Presley erzählt, dann ist der Manager des „King“ der Dreh- und Angelpunkt. Dieser Thomas Andrew „Colonel Tom“ Parker war ein Hochstapler. Seine niederländische Herkunft verwandelte der 1929 illegal in die USA eingewanderte Mann kurzerhand in „Huntington, West Virginia“, nach ein paar Jahren in der Armee begann er sich als Manager in der Musikbranche zu betätigen und vertrat vor allem CountryStars. Als er auf den schmächtigen Jungen, der auf der Bühne plötzlich zum Superhelden wurde – zum Mann mit wilden, ungestümen Tanzbewegungen –, traf, wusste er, dass er aus Elvis eine Marke machen wollte. Über 50 Produkte mit Bezug zu Elvis Presley wurden mit der Zeit aufgelegt – Armbänder, Parfum, Turnschuhe, Lippenstifte … Parker wusste selbst mit ElvisHatern Gewinn zu machen, indem es auch Pins zu kaufen gab, auf denen Bekenntnisse wie „I hate Elvis“ zu lesen waren. Jede Art von Publicity ist gut, nicht wahr? So einige werden ihn wohl als den Bösen in dieser Geschichte hier sehen, ja. Nun trifft also dieser Manager, der sich erst 25 %, später 50 % der Netto-Einnahmen des Sängers vertraglich sicherte, auf der Leinwand auf den Musiker mit dem wild gewordenen Becken: Tom Hanks übt sich in Schlitzohrigkeit. Zu Hanks‘ Gegenüber, seiner hoch talentierten Cash Cow, wird Austin Butler (Once Upon a Time in Hollywood, The Carrie Diaries), der sich gegen Mitbewerber wie Harry Styles, Miles Teller und Ansel Elgort durchgesetzt hat.

BEREIT FÜR DIE GRÖSSTE SHOW Baz Luhrmann beleuchtet das Leben und die Musik von Elvis Presley im Kontext seiner komplizierten Beziehung zu seinem rätselhaften Manager – eine komplexe Dynamik, die 20 Jahre andauern sollte. Zwischen Aufstieg und Starkult wird auch vom Verlust der Unschuld in Amerika erzählt – als Präsident Kennedy und die große Bürgerrechtshoffnung Martin Luther King (in Elvis‘ Heimatstadt Memphis) ermordet werden. „Tragisch, aber das hat nichts mit uns zu tun“, meint Parker. Presley aber meint: „Das hat alles mit uns zu tun“ – und will sich klar positionieren. Natürlich ist Baz Luhrmann ein großartiger Regisseur für die „größte Show auf Erden“. Mit großen Bildern kennt er sich aus, wie praktisch jeder Titel seiner Filmografie unterstreicht: Der aus dem Opernund Musicalbereich kommende Regisseur machte Shakespeare poppig (mit Leonardo DiCaprio und Claire Danes als Romeo + Julia), sperrte eine fiktionale Variante des Varietés Moulin Rouge (mit Nicole Kidman und Ewan McGregor) auf und richtete für Der große Gatsby (Leonardo DiCaprio buhlt um Carey Mulligan) opulente Partys aus. Mit Elvis inszeniert er überlebensgroß: Er versucht, die Legende einzufangen – und die Wirkung, die der junge Musiker auf sein Publikum hatte. Er macht es mit toller Ausstattung, großen Emotionen und überwältigenden schillernden Bildern; Elvis‘ Songs tun das Ihre dazu. Seine Premiere wird die flirrende Arbeit in Cannes feiern. #elvisfilm

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