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FF Steinhaus: Olympische Ehren Neues Tanklöschfahrzeug für die Feuerwehr
FREIWILLIGE FEUERWEHR STEINHAUS Große olympische Ehren
Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer im ganzen Ahrntal und darüber hinaus: Gold und Silber für die Feuerwehrmannschaften von Steinhaus bei der Olympiade der Feuerwehren in Celje in Slowenien! Nach dem großen Erfolg von 2013 im französischen Mühlhausen, als die Steinhauser schon mit Gold heimkehrten, war dies noch mal eine Steigerung.
Es ist auch die Geschichte eines lange erwarteten, lange erhofften und endlich erreichten Erfolgs. Die Sportgruppe Steinhaus I, genannt „die Oltn“ besteht seit 38 Jahren und hat bis jetzt immer vergeblich um die Teilnahme am wichtigsten Wettkampf für Feuerwehrmänner gekämpft. Man war oft nah dran, doch immer ist irgendetwas danebengegangen. „Wir waren uns immer selbst im Weg“ sagt Walter Fischer, Wettkampfteilnehmer und Kommandant der Feuerwehr. Zu langsam, Pech, zu wenig Alterspunkte oder eine Verletzung. Es sollte einfach nicht sein. Doch als 2021 die Qualifikation geschafft wurde, war schon ein großer Schritt getan. Einige meinten damit schon das Ziel erreicht zu haben, ganz nach dem Motto „Dabeisein ist alles“. Doch der Ehrgeiz der Wehrmänner war dann doch geweckt worden.
PZ: Wie bereitet man sich auf so einen wichtigen Wettkampf vor?
Walter Fischer: Wir haben uns präzise vorbereitet, seit Oktober zweimal pro Woche ein Training absolviert, mit Andreas Weger einen Konditionstrainer angestellt und immer wieder an den technischen Abläufen gearbeitet und gefeilt. Es waren anstrengende Zeiten, doch am Schluss hat sich der Aufwand gelohnt.
Die beiden siegreichen Mannschaften der Feuerwehr Steinhaus. Isabella Oberarzbacher
Einen schönen Satz hat Wettkampfteilnehmer, Olympiagoldmedaillengewinner und Kommandant Walter Fischer bei der Begrüßung in Steinhaus gesagt: „Während sich 200 Kilometer weiter die Kriegstreibenden die Bomben auf die Köpfe werfen, haben wir in Slowenien friedlich mit den europäischen Konkurrenten um sportliche Ehren gekämpft. Wie schön könnte die Welt sein, wenn alle so denken würden wie die Teilnehmer dieser Olympiade!“
Wie war die Woche in Celje vor dem sportlichen Auftritt?
Wir haben natürlich jeden Tag trainiert, einmal auch abends etwas länger…. Es war ein schönes Erlebnis, mit Mannschaften aus ganz Europa ein gemeinsames Ziel zu verfolgen. Mit unseren Konkurrenten aus aller europäischen Herren Länder sind wir zusammengesessen, haben die landestypischen Köstlichkeiten der jeweiligen Mannschaften verkostet und gemeinsam gefeiert. Aufgetretene Sprachprobleme wurden mit viel Gestik und Mimik neutralisiert, nicht einmal die finnische Sprache hat unseren Kameraden Schwierigkeiten bereitet (schmunzelt) Unser Start war für 8.30 Uhr angesagt, also noch vor der großen Hitze. Uns ist ein perfekter Durchgang gelungen, wir haben unsere Bestzeit um drei Sekunden unterboten. Nach den Starts unserer Konkurrenten hat sich bald abgezeichnet, dass wir eine Goldmedaille erreicht haben. Die Freude wurde noch durch die Silbermedaille unserer zweiten Mannschaft verstärkt. Man kann sich die Euphorie und den Jubel bei uns, unserer Kameraden und den mitgereisten Fans vorstellen….
Ihr seid dann ja auch im Heimatort
Steinhaus begeistert empfangen worden…
Die Heimreise war ein emotionaler Triumphzug für uns! Der Empfang für alle Südtiroler Teilnehmer in Vierschach und der Empfang in Steinhaus mit unseren Familien, Musik-
kapelle, offiziellen Gästen, und ungezählten Menschen aus der Bevölkerung war überwältigend. Diese Begeisterung hat uns allen die Tränen in die Augen getrieben…ganz besonders gefreut haben wir uns auch über die Begrüßung der Nachbarwehren von St.Johann und Luttach, die mit ihren Tanklöschfahrzeugen ein Spalier gebildet haben. Hier hat sich gezeigt, unter den Feuerwehren des Tales herrscht kein Konkurrenzdenken sondern gemeinsame Freude!!
Für zwei von euch war dieser Erfolg ein besonderer…
Jakob Gartner und ich sind seit der Gründung der Sportgruppe vor 38 Jahren dabei. In dieser Zeit haben viele Männer mit unserer Gruppe gekämpft und sie aus den verschiedensten Gründen wieder verlassen. Seit mittlerweile 15 Jahren sind wir in der bestehenden Formation bei Wettkämpfen angetreten. Da wir alle auch nicht jünger werden, und Jakob Gartner aus Altersgründen (nicht wegen fehlender Fitness!) ausscheiden muss, war dies die allerletzte Gelegenheit gemeinsam einen Erfolg zu feiern. Dass es mit der Goldmedaille gelingt, haben wir uns nicht erwartet. Umso größer sind die Freude und der Stolz darüber.
Wie geht es mit eurer Wettkampftruppe weiter?
Wir starten im Oktober beim Bundeswettbewerb in St. Pölten, dies ist der zweithöchste Bewerb für Sportgruppen der Feuerwehr. Auch dafür haben sich beide Kampfmannschaften unserer Gruppe qualifizieren können. Dort sind wir noch alle beisammen, dies ist allerdings der letzte Wettkampf für unseren Kameraden Jakob Gartner, dementsprechend werden wir uns alle ins Zeug legen. Danach muss man schauen, wie es weitergeht. Erstmals müssen wir alle diesen großen Erfolg realisieren und alle Gefühle und Eindrücke verarbeiten. Und uns wieder mehr um unsere Familien kümmern, denn diese haben in der Trainings- und Wettkampfphase oft auf uns verzichten müssen. Ohne ihre Unterstützung wären wir sicher nicht so weit gekommen.
// Interview: Monika Gruber
DIE MUSIKKAPELLE STEINHAUS AM KLAUSSEE GENUSS IN HÖCHSTER VOLLENDUNG
Die Messe am Klaussee ist mittlerweile eine liebgewonnene Tradition geworden und wird von Einheimischen und Feriengästen gerne besucht. Auf 2100 Metern Meereshöhe umrahmt von den schroffen Felswänden des Jochkofel und seiner Begleiter liegt der malerische See, ein beliebtes Ausflugsziel. Alljährlich an einem Sonntag im Juli, so es der Wettergott zulässt, machen sich die Mitglieder der Steinhauser Musikkapelle auf den Weg zum See um dort die Heilige Messe musikalisch zu umrahmen. Zu den Klängen der Sankt Johannesmesse von Mathias Rauch zelebrierte Pfarrer Josef Profanter – ein ausgesprochener
Schöne, friedliche Stimmung am wunderschön adaptierten Klaussee. Bergliebhaber - die Feier. Nur ein paar Regentropfen störten die Andacht, doch wie Pfarrer Profanter sagte, können diese auch als Weihwasser empfunden werden. Da Bergsteigen, Musizieren und Beten auch hungrig und durstig macht, sorgten die Män-
Stefan Leiter
ner der Freiwilligen Feuerwehr mit ihren fleißigen Helferinnen für das leibliche Wohl, denn Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen… // mg