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Stadttheater Bruneck: Die Blonde, die Brünette und die Rache der Rothaarigen

STADTTHEATER BRUNECK Die Blonde, die Brünette

und die Rache der Rothaarigen

Mit ihrer zweiten Eigenproduktion in der aktuellen Spielzeit feierte das Stadtheater Bruneck am vergangenen Samstag Premiere. Ein Ein-Personen-Krimi des australischen Autors Robert Hewett unter der Regie von Florian Eisner, bei dem die künstlerische Leiterin des Stadttheaters, Christine Lasta, auch wieder einmal selbst auf der Bühne steht.

Zum Stück: Die blonde Chrissie wird in einem Einkaufszentrum von der rothaarigen Rhonda brutal attackiert und stirbt. Rhonda wiederum ist mit Graham verheiratet. Ihre brünette Nachbarin Lynette hat Graham zuvor mit einer Blonden gesehen

… Ein Eifersuchtsmord? Tötung im Affekt? Ein Unfall? Der australische Autor Robert Hewett spielt in seinem weltweit erfolgreichen Krimi-Ein-Personen-Stück mit unterschiedlichen Wahrnehmungen und konstruiert so eine spannende Spielvorlage für eine wandlungsfreudige Charakterdarstellerin: Christine Lasta schlüpft an diesem Abend in nicht weniger als sieben verschiedene Rollen und erzählt sieben Geschichten aus ganz unterschiedlichen Perspektiven. Aus einem Wir bieten … Reparaturdienste Wir bieten … Reparaturdienste einzigen Sachverhalt werden so sieben ver-für Geräte der Marken für Geräte der Marken schiedene Wahrheiten und ein Kriminalfall, Miele, Siemens, Bosch Miele, Siemens, Bosch und viele mehr … und viele mehr … REPARATURDIENSTE für Geräte der TEL. 0474 375000 TEL. 0474 375000 führenden Marken T. 0474 375 000

dessen ganzer Umfang sich erst nach und nach enthüllt. Die Frage ist nur: Wer sagt die Wahrheit? Gibt es so etwas wie die Wahrheit überhaupt? // jst

PZ-Redakteurin Judith Steinmair hat mit Christine Lasta über das Stück und ihre Arbeit gesprochen:

PZ: Froh, neben der Arbeit als künstlerische Leiterin, auch wieder auf der

Bühne zu stehen?

Christine Lasta: Ja, um nicht zu sagen überglücklich. Ich mag diese Bühnenbretter halt verdammt gerne und das Rampenlicht erfüllt mich. Proben fühlt sich für mich an wie Urlaub.

An sich ist ein Ein-Personen-Stück schon eine Herausforderung…

Ja, aber wenn man sieben Rollen an einem Abend spielen darf, ist es eindeutig eine einzigartige Spielwiese für eine Schauspielerin. Da kann man schon ein paar Register ziehen und darf sich zwischendurch auch austoben.

Wird man da nicht kirre in der Erarbeitung? Wie schwierig ist es, ständig in eine andere Rolle zu schlüpfen?

Am Anfang der Probenzeit wird man kirre. Vor allem wenn der Text noch nicht sitzt. Ich lerne seit Anfang September die sieben verschiedenen Rollen. Meine Kinder finden es unheimlich, weil ich ständig vor mich her brabble: beim Kochen, im Auto oder unter der Dusche. Ständig spreche ich mit mir alleine. Der vierjährige Maximilian macht dann ein verzagtes Gesicht und fleht: „Bitte Mama hör auf!“ Wenn man den Text dann halbwegs in petto hat, wird es leichter. Dann kann man sich auf die Rollenarbeit konzentrieren und die ist spannend. Bis zum Schluss wird gefeilt. Die Perücken, die Kostümteile, die Licht- und Musikwechsel helfen natürlich die Rollen zu wechseln. Aber schlussendlich bin es dann doch immer ich, die spielt. Der Regisseur Florian Eisner hat mich wunderbar gelenkt und wir hatten viel Spaß an der Arbeit. Eigentlich das Wichtigste. //

DIE WEITEREN AUFFÜHRUNGEN

25. / 27. / 30. November sowie am 14. und 15. Dezember 2022 Beginn 20 Uhr, sonntags 18 Uhr Weitere Informationen unter www.stadttheater.eu

DIE ANDEREN VIER JAHRESZEITEN

Am 4. Dezember 2023 spielen der Südtiroler Geiger Johannes Pramsohler und sein in Paris ansässiges Ensemble Diderot im Gustav Mahler Saal des Kulturzentrums. Auf dem Programm stehen die „Vier Jahreszeiten“ des rätselhaften Giovanni Antonio Guido (ca. 1675 – nach 1729). Guidos originelle Komposition gilt als musikalische Auseinandersetzung mit den viel bekannteren „Vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi und ist ein Geheimtipp in der Barockmusik.

Schon mehrmals hat das Ensemble Diderot so manches musikalisches Juwel der europäischen Barockgeschichte ausgegraben und vergessene Komponisten wiederentdeckt. Im Falle des Geigenvirtuosen aus Genua in französischen Diensten wird hier ein Komponist und Interpret präsentiert, der einerseits den Grundstein für die Entwicklung des Virtuosentums in Frankreich gelegt hat und andererseits Ansätze des Geistes der Aufklärung aufweist. So beschreibt Guido - im Unterschied zu Vivaldi - nicht nur die Natur in den verschiedenen Jahreszeiten, sondern lässt auch geschichtliche und menschliche Aspekte miteinfließen. Zudem steht in den „Vier Jahreszeiten“ von Guido nicht mehr der Sologeiger im Vordergrund, sondern gleich drei Sopraninstrumente sind im Einsatz und unterstreichen die Bedeutung des Zusammenspiels der verschiedenen Musiker. Das Ensemble Diderot leitet seinen Namen vom französischen Philosophen und Aufklärer Denis Diderot, dem Mitherausgeber der Encyclopédie, ab und ist vom selben Entdeckungs- und Wissens-

2022

DEZEMBER

04.12.2022

18.00 Uhr / Gustav-Mahler-Saal Konzert Ensemble Diderot „Die anderen Jahreszeiten“

11.12.2022

18.00 Uhr / Gustav-Mahler-Saal Konzert Sturm & Klang

17.12.2022

20.00 Uhr / Gustav-Mahler-Saal Konzert Symphonic Winds & David Childs

30.12.2022

20.30 Uhr / Gustav-Mahler-Saal Silvesterkonzert Haydnorchester von Bozen und Trient

Das „Ensemble Diderot“ wird in Toblach auftreten. Mit starker Südtiroler Beteiligung. Edouard Brane

drang getrieben. Für Aufnahmen und Konzerte sind Pramsohler und sein Ensemble, der Artist in Residence des Kulturzentrums Toblach. Derzeit ist Pramsohler auch wieder mit seinem Musiklabel als Produzent im Kulturzentrum Toblach tätig und leitet die Cd-Aufnahmen der beiden zur Weltkarriere aufsteigenden jungen Sängerinnen Adriana González und Marina Viotti, mit Iñaki Encina Oyón am Klavier. // baru

DER TERMIN

Johannes Pramsohler und Ensemble Diderot

am 4. Dezember um 18:00 Uhr

KULTURZENTRUM TOBLACH

UNGEWOHNTE MUSIKALISCHE BEGEGNUNGEN

Das Kulturzentrum Toblach eröffnet am 27. November 2022 um 18.00 Uhr seine Adventskonzerte der etwas anderen Art. Die ersten beiden Sonntage bieten Musik und Schauspiel sowie einen Geheimtipp für Barockliebhaber.

Walzer versus Tango: Am 27. November beginnt der Advent im Kulturzentrum Toblach mit einem unvergesslichen Erlebnis für Jung und Alt. An diesem Abend treffen auf derselben Bühne zwei grundverschiedene Musikstile und Musikwelten aufeinander und geben Anlass zu einem sympathischen „Match“ zwischen Walzer und Tango, Strauß und Piazzolla, Wien und Buenos Aires! Im Familienkonzert „Tritsch-Tratsch-Tango“ switchen die fünf MusikerInnen des Innsbrucker Groovin‘ Tango Quintetts virtuos und unerwartet zwischen wienerischen und argentinischen Tanzrhythmen hin und her. So kann es passieren, dass man in einem Tango plötzlich Tschaikowskis „Nussknacker“ erkennt oder sich überhaupt in Themen von Bach oder Strauß wiederfindet – die allerdings überraschend anders klingen als gewohnt. Begleitet wird die Musik von einer pantomimisch dargestellten Geschichte. Eine spannende und unerwartete Begegnung für die ganze Familie! // baru

COFFEE-ART VOM FEINSTEN

Die Galerie in der Buchhandlung am Rienztor in Bruneck präsentierte die Künstlerin Sylvia Neulicheld am Freitag, den 18. November 2022 um 19 Uhr ihre neue Ausstellung mit abstrakten CoffeeArt-Kunstwerken. Die Vernissage eröffnete mit einer Lesung aus ihrem Buch und einer musikalischen Performance von Upcycling-Künstler Max Castlunger.

[ESC] nennt sich die Ausstellung von Sylvia Neulichedl, bei welcher sie in die Tiefe der Kaffeetasse blickt, um der Wahrheit des Lebens ein klein wenig auf die Spur zu kommen. Mit ihren abstrakten Coffee-Art-Bildern inspiriert die Künstlerin, die ESC-Taste im Alltag zu drücken: aus dem Hamsterrad hin und wieder auszusteigen, innezuhalten, einzuatmen, auszuatmen und sich zu besinnen, was wirklich wichtig ist und was gut tut. „Kaffee ist nicht nur ein Getränk“, sagt Neulichedl, „das schwarze Gold steht als Symbol für eine Lebensphilosophie“. Eine Pause machen, sich Zeit nehmen, um sich auszuruhen, Kraft zu tanken, aber auch um den sozialen Aspekt rund um das Kultgetränk zu genießen. Schon viel Positives ist beim Zelebrieren des gemeinsamen Kaffee trinken entstanden. Sylvia Neulichedl ist eine Südtiroler Künstlerin, die sich der abstrakten Malerei und im speziellen dem Thema Ruhe und Kraft verschrieben hat. Im Frühjahr 2022 eröffnete sie ihr Atelier in Casale Marittimo in ihrer Wahlheimat Toskana. Ihre Werke wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt. Mit der Ausstellung „ESC“ möchte sie den Betrachtern ihrer Kunstwerke einen Einblick in ihr künstlerisches Schaffen geben und Inspiration für den Alltag mitgeben.

Die Künstlerin Sylvia Neulichedl (im Bild) stellt im Buchladen am Rienztor ihre besonderen Werke aus.

Mit ihrer Lesung aus ihrem Verlagswerk „Coffee Art Acryl Abstrakt“ spannt Sylvia Neulichedl kurzweilig den Bogen von der Malerei hin zu tiefsinnigen Lebensphilosophien. Max Castlunger begleitet mit einer musikalischen Performance auf einigen seiner selbst entwickelten Upcycling-Instrumenten. Die Ausstellung „ESC“ kann bis zum 7. Jänner 2023 zu den Geschäftszeiten besichtigt werden. // hn

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