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Walter Thomaser: Ein großes Kaliber
Walter Thomaser gehört zu jenen Menschen, die das Vereinswesen prägen. Über 40 Jahre führte er die Sportschützengilde St. Lorenzen als Präsident an und nahm wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung des Vereins und eines für viele unbekannten Sports. Im Interview erzählt er, warum er gerade Kindern diesen Sport empfiehlt. Vor kurzem wurde er am Schießstand in St. Lorenzen besonders geehrt.
PZ: Die Sportschützengilde St. Lorenzen blickt auf eine lange Geschichte zurück.
Walter Thomaser: Schon vor dem Ersten Weltkrieg gab es in St. Lorenzen einen Schießstand mit reger Tätigkeit. 1967 ist die Sportschützengilde wiedergegründet worden. Damals war der Schießstand in einer Garage der Firma Hellweger untergebracht. Als die Gilde 1974 ein Dorfschießen beim damaligen Schießstand im Gasthof Traube organisierte, habe ich zum Spaß mitgemacht und mit dem Luftgewehr gleich den ersten Platz belegt. Damals war die Sportschützengilde noch eine Delegation der Sektion Bruneck, 1980 hat St. Lorenzen dann eine eigene Sektion gegründet.
PZ: War Ihr Sieg beim Dorfschießen ein
Vorzeichen für besonderes Talent?
Walter Thomaser: Ich denke schon. Ich war lange Zeit aktiver Sportschütze und habe an vielen regionalen und nationalen Wettkämpfen teilgenommen. Treviso, Verona, Brescia, Deutschland: Ich bin viel herumgekommen. Walter Thomaser, Jahrgang 1942, wächst in Olang auf. Kurz vor der Matura erleidet er einen schweren Unfall, weshalb er die Prüfung nicht machen kann und sich auch nach seiner Genesung dagegen entscheidet. Nach dem Militär fängt er in der „Senni” an und arbeitet dort ein ganzes Berufsleben als leitender Angestellter. 1974 kommt er durch Zufall zum Schießsport und tritt der Sportschützengilde St. Lorenzen bei. Bis Jänner 2021 führt er den Verein als Präsident an. In den mehr als 40 Jahren als Sportschütze gewinnt er viele Wettbewerbe auf regionaler und nationaler Ebene. Sein bestes Ergebnis fährt er in Dortmund ein, wo er mit der Luftpistole 573 von 600 möglichen Treffern erzielt. Für sein Engagement wird er vielfach ausgezeichnet. Thomaser lebt mit seiner Frau Helga in Bruneck. www.sgsl.org //
PZ: Was hat sich in den Jahrzehnten
Ihrer aktiven Tätigkeit geändert?
Walter Thomaser: Was den Sport selbst betrifft, so haben sich die Geräte und die Elektronik wesentlich entwickelt. Mit den Geräten ist es heute viel einfacher, besser zu schießen, denn sie verfügen über eine höhere Treffsicherheit. Mittlerweile gibt es auch dementsprechende Kleidung, die dem Körper einen Schutz bieten soll. Mit anderen Worten: Der Sport ist professioneller geworden. Was unseren Verein betrifft, gab es stetig Veränderung. 1987 haben wir den Schießstand erweitert, auch der Aufenthaltsraum wurde neu gemacht. Seit 1998 haben wir zusätzliche Feuerstände: 25 Meter Großkaliber, den Kipphasen für die Jägerprüfung, 25 Meter Kleinkaliber und 100 Meter für die Jagdgewehre, damit die Jäger die Möglichkeit haben, sich einzuschießen. Der Verein zählt 450 Mitglieder. Das ist eine stolze Zahl. Wir haben nicht nur Sportschützen, sondern auch Jäger, die sich einschreiben müssen, um die Jagdprüfung im Herbst zu absolvieren. Und manche bleiben auch danach noch dabei.

PZ: Schießsport, da fragen sich viele:
Ist das nicht gefährlich?
Walter Thomaser: In den 40 Jahren, die ich der Schützengilde vorstand, gab es keinen Unfall. Ständige Fortbildung ist natürlich eine Voraussetzung. Die Sportschützengilde bietet Kurse an, alle Anwärterinnen und Anwärter lernen die notwendigen Sicherheitsbestimmungen.
PZ: Was ist der Reiz des Sportschießens?
Walter Thomaser: Es ist kein beweglicher Sport wie Fußball oder Hockey, sondern eine statische Sportart, die Ruhe braucht, Treff-



sicherheit und ein gutes Auge. Weil sich die Sportler dabei kaum bewegen, ist es in den Augen mancher gar kein richtiger Sport. Wie in jedem Sport kommt nach einem Hoch oft ein Tief, das muss man aushalten können. Die Konzentration, die es für ein Schießen braucht, kann sich ein Laie gar nicht vorstellen. Gerade deshalb ist es ein Sport für Kinder, weil sie lernen, sich voll zu konzentrieren. Unser Nachwuchs trainiert zweimal pro Woche. Erst letzthin hat ein Nachwuchssportler den Landesmeistertitel im Luftgewehr geholt.
PZ: Von Mitte September bis Mitte Oktober fand ein Jubiläumsschießen statt, um Ihre 40 Jahre als Oberschützenmeister zu feiern. Zufrieden, wie sich der Verein seit Ihrem Ausscheiden als
Präsident im Jänner 2021 entwickelt?
Walter Thomaser: Ich wollte den Weg frei machen für einen Wechsel. Das hat alles gut geklappt, die Tätigkeit läuft ohne Probleme weiter und ich selbst bin ja auch noch sehr oft am Schießstand. Nur eben nicht mehr als Präsident. Wir waren immer ein Team, und das war für mich besonders.
Oberschützenmeister Walter Thomaser mit dem Tiroler Landesschützenmeister, Andreas Hauser, vor einigen Jahren.
PZ: Haben Sie am Jubiläumsschießen selbst teilgenommen?
Walter Thomaser: Ich schieße selbst nicht mehr. Um im Schießsport etwas zu erreichen, muss man viel trainieren und diese Zeit hatte ich letzthin nicht mehr. Ich war mehr mit organisatorischen Dingen beschäftigt. Ein Beispiel: Auch die Ortspolizei von Bruneck, Brixen und Klausen absolviert ihr Pflichtschießen viermal im Jahr in St. Lorenzen. Das bedeutet für den Verein viel Vorbereitung.
Das heurige Jubiläumsschießen fand zu Ehren des nunmehrigen Ehren-Oberschützenmeisters statt. Er sorgte stets für den guten Ton.
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Ein Blick zurück: Walter Thomaser (Bildmitte) bei einem Empfang (1977). Bei der feierlichen Preisübergabe beim Ernteschießen im Jahr 1979.

PZ: Wie blicken Sie zurück auf eine über 40-jährige Vereinstätigkeit?
Walter Thomaser: Es ist einfach schön. Zum einen gibt es ein gutes Gefühl, etwas voranzubringen: Wir haben immer versucht, alles auf dem neuesten Stand zu halten und nicht stehenzubleiben. Es gibt einen Schulungsraum für bis zu 70 Leute, eine Bar, es mangelt an nichts. Und dann sind da die persönlichen Erfolge und die Freundschaften, die entstanden sind. Die Freischießen in Südtirol habe ich mehr oder weniger alle gewonnen. Auch bei regionalen Wettkämpfen hatte ich tolle Erfolge mit ersten Plätzen. Mein bestes Ergebnis habe ich allerdings in Dortmund bei der Einweihung eines Sportzentrums geholt mit 573 von möglichen 600 Treffern. Normalerweise findet im Herbst immer ein internationales Freischießen in St. Lorenzen statt, da kommen über die Wochen verteilt an die 400 Schützen. Sehr viele von ihnen aus Bayern. Manche sind schon seit über 30 Jahren dabei, das verbindet.
PZ: Wegen Corona konnte dieses internationale Schießen nun zwei Jahre in
Folge nicht stattfinden.
Walter Thomaser: Das ist nicht nur auf persönlicher Ebene schade. Wir finanzieren uns über die ganze Tätigkeit, mit Sponsoren schaut es schlecht aus. Wenn so ein großes Freischießen ausfällt, fehlt Geld in der Kasse, das kann man nicht anders sagen.
// Interview: Verena Duregger

Das rührige Vereinsleben war dem Chef immer wichtig. Anbei 1980. Schnaps und Schnupftabak gehören einfach auch dazu (1983).



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