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und 89 gerettete Personen
369 Einsätze, 5.650 Einsatz-Stunden, 79 Übungen und 89 gerettete Personen
Die Stadtfeuerwehr Bruneck zählt aktuell 123 Mitglieder. Die eigene Jugendgruppe ist ebenfalls seit Jahren gut integriert. Vor kurzem wurde im Rahmen einer Videokonferenz auf das Einsatzjahr 2020 zurückgeblickt. Die Brunecker Feuerwehrleute haben demnach im Laufe des Jahres 2020 insgesamt 330 technische Nothilfen abgewickelt, 18 Brände gelöscht, 31 Sturm- und Unwettereinsätze gefahren. Dabei wurden 89 Personen und zahlreiche Tiere gerettet. Das Jahr selbst stand freilich im Schatten der Corona-Seuche.
Obwohl das Corona-Virus nach wie vor sein Unwesen treibt, war es Kommandant Reinhard Weger überaus wichtig, die Jahreshauptversammlung gemeinsam mit allen Kameraden der Brunecker Wehr abzuhalten, was dann auch passierte. Es war eine Premiere. Im großen Saal der Feuerwache fanden sich neben dem Kommandanten und Vize-Kommandant Christof Hauser, Bürgermeister Roland Griessmair (er ist aktives Mitglied der Brunecker Feuerwehr) noch Kassier und Zugskommandant-Stellvertreter Kuno Rubenthaler sowie Schriftführer und VizeZugskommandant Martin Tinkhauser ein. Die Tagesordnung wurde auf die gesetzlich relevanten Punkte zusammengestutzt und die Mitglieder der Brunecker Wehr virtuell zugeschaltet. In den letzten Jahren wurde eines immer deutlicher: Das Einsatzgeschehen hat sich
Das EDV-Team der Feuerwehr Bruneck baute mit Kameramann Jiri Gasperi ein professionelles Außenstudio für die erste virtuelle Jahreshauptversammlung der Brunecker Feuerwehr auf. FF Bruneck
maßgeblich verändert. Die Anforderungen auf die Feuerwehren im ganzen Land nehmen zu. Davon bleibt natürlich auch die Feuerwehr Bruneck als Bezirkshauptort- und Stützpunktwehr nicht verschont. Fakt ist, dass sich die Feuerwehren auf zunehmende Katastrophenszenarien in der näheren und weiteren Umgebung technisch, logistisch, personell und auch einstellungsmäßig vorbereiten müssen. Die starke Zunahme und vor allem die Häufigkeit der Unwetterereignisse liegen nämlich auf der Hand. Darüber hinaus treten Unwetter mittlerweile oft kleinräumig, dafür aber plötzlich und mit immenser Schadenskraft auf. Das war beispielsweise in Obervintl der Fall, wo immense Wassermassen für brenzlige Situationen sorgten.
UMFANGREICHES EINSATZSZENARIO
Von den entsprechenden Auswirkungen blieb auch die Stadtfeuerwehr Bruneck nicht verschont. Wie üblich entfiel auch im Jahr 2020 der Löwenanteil der Einsätze auf die technischen Nothilfen, die mit 330 Ausfahren zu Buche schlagen. Es gab auch einige zähe und tragische Einsätze zu bewältigen. Auffallend ist auch die Häufigkeit der Witterungs-, Sturm- und Unwettereinsätze, die mit bemerkenswerter Häufigkeit registriert werden müssen. Zwar blieb die Stadt Bruneck selbst vor größeren Unwettern gottlob verschont, aber rundherum wurden zum Teil schwere Schäden vor allem am Verkehrsnetz und am Bahnkörper verursacht. Die Schäden in der Rienzschlucht werden im Laufe der nächsten Zeit soweit behoben, dass
Kommandant Reinhard Weger FF Bruneck Bürgermeister Roland Griessmair FF Bruneck
auch die dortigen Rad- und Wanderwege wieder geöffnet werden können. Ein kürzlich niedergegangener Steinschlag machte ein weiteres Eingreifen nötig. Zudem werden mit Ende April die Bauarbeiten im Flussbett im Zuge der Renaturierung der Moessmer-Kraftwerkseinmündung abgeschlossen. Die offizielle Öffnung wird jedenfalls sehnlich erwartet. Bei den Bränden registrierte Schriftführer Tinkhauser hingegen 18 Ausrückungen. Das Spektrum umfasste dabei alles vom Groß- bis zum Kleinbrand in Bruneck und im gesamten Pustertal. Die Stadt selbst blieb gottlob vor größeren Bränden verschont. Im Zuge der Einsatztätigkeit wurden 89 Menschen und gar einige Tiere gerettet.
ÜBEN IN CORONA-ZEITEN
Obwohl die Umstände nicht einfach waren, gelang es dennoch, ein umfangreiches Übungs- und Schulungsprogramm im Laufe des Jahres 2020 abzuwickeln. Natürlich immer unter der Wahrung der Sicherheits- und Hygienebestimmungen. In Summe wurden 79 Übungen abgehalten, was fünf mehr als 2019 waren. Geübt wurde vor allem in Kleingruppen, wobei das Übungsprogramm ein detailliertes Modulprogramm umfasste. Reaktiviert wurde auch die Ausbildungsgruppe, wobei 14 teils neuen die feuerwehrtechnischen Grundlagen gezeigt wurden. Allein dabei gab es elf modulare Übungseinheiten. Alle waren mit vollem Eifer bei der Sache! Stark zugenommen haben auch die Dienste, die zum Wohl der Allgemeinheit von der Brunecker Wehr übernommen wurden. Insgesamt waren es 75, war vor allem auf die vielen Aufgaben rund um die Bewältigung der Seuche zu tun hat. Die Stadtfeuerwehr Bruneck unterstützte dabei vor allem die Gemeindeleitstelle, war bei den Massentests vielfach eingebunden und unterstützte ein spezialisiertes Unternehmen bei der nächtlichen Desinfektion der Hauptstraße und Plätze der Rienzstadt. Zu erwähnen ist ferner, dass von Seiten der Feuerwehr auch Lebensmittel und Computer zu jenen Menschen gebracht wurden, die selbst das Haus nicht verlassen konnten.
GELEBTE KAMERADSCHAFT
Die Kameradschaft wird bei der Feuerwehr Bruneck besonders Ernst genommen. In jeglicher Hinsicht! Zwar war vieles nicht möglich, was normalerweise üblich ist, aber auch die beiden Kameradschaftsführer Norbert Tinkhauser und Hansjörg Alton haben sich ebenfalls mächtig ins Zeug gelegt. Von den 14 runden bzw. halbrunden Geburtstagen konnten immerhin noch die Hälfte mit den Geburtstagskindern gebührend gefeiert werden. Die anderen Termine werden nachgeholt. Sechs Mal mussten hingegen Krankenbesuche gemacht werden und die beliebten Ausflüge mussten leider gestrichen werden. Der Pandemie zum Opfer gefallen sind alle sportlichen Veranstaltungen, die zünftige Weihnachtsfeier und das Zugskegeln. Zum ersten Mal in der 156-jährigen Geschichte der ältesten Wehr des Landes fielen sowohl die Floriani- als auch die Weihnachtsfeier komplett aus. Die Hoffnung bleibt aber, dass es bald gelingen möge, die Situation soweit zu stabilisieren, dass diese wichtigen Termine rasch wieder unter normalen Bedingungen abgewickelt werden können. Die Austragung der internationalen Feuerwehr-Sternfahrt, die für Mitte Mai dieses Jahres geplant gewesen wäre, musste coronabedingt ebenfalls verschoben werden. Der neue Termin in Bruneck wurde für Ende Mai 2022 vorläufig fixiert, wobei Kommandant Weger die Hoffnung ausdrückte, dass sich die Situation an der Corona-Front bis dahin soweit stabilisiert haben könnte, dass eines der größten Feuerwehr-Treffen der Welt ohne Komplikationen und größeren Einschränkungen abgehalten werden kann.
EHRUNGEN WERDEN NACHGEHOLT
Im Rahmen der Jahreshauptversammlung hätten auch die Ehrungen und Neuaufnahmen vorgenommen werden sollen. Das konnte heuer ebenfalls nicht stattfinden, wird aber in einem würdigen Rahmen bei passender Gelegenheit nachgeholt. Kommandant Weger verlas die Namen der jeweiligen Kameraden und hoffte auch diesen Programmpunkt so rasch wie möglich nachholen zu können. Nach dem Tätigkeitsbericht, dem Bericht des Kommandanten und der Verlesung des Kassaberichtes nutzte Bürgermeister Roland Griessmair die Gelegenheit, den Brunecker Wehrleuten für das große Engagement für den Nächsten zu danken. Er überbrachte auch die Wertschätzung und den Dank der Stadtgemeinde und der gesamten Bürgerschaft für den großen Einsatz in einem durchwegs schwierigen Jahr. Mit dem Wunsch, dass alle gesund bleiben mögen und der großen Hoffnung, dass die Normalität bald wieder Einkehr halten möge, wurde die virtuelle Jahreshauptversammlung schließlich vom Kommandanten beendet. // pez
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