Die Zukunft Süddänemarks

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Die Zukunft Süddänemarks


VORWORT

Die Zukunft Süddänemarks In Süddänemark wollen wir einen Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen leisten und eine kohärente, attraktive und nachhaltige Region mit kompetenten Bürgern, Wohlbefinden und Engagement entwickeln. In der Strategie für die regionale Entwicklung geht es darum, auf welche Herausforderungen wir uns in den kommenden Jahren konzentrieren und auf welche Möglichkeiten wir setzen sollten – und wie wir gemeinsam die Aufgaben am besten lösen und Süddänemark auf die Tagesordnung setzen. Es geht für die Süddänen um Bildungschancen, einen verstärkten Blick auf die Klimaschutzagenda und um Senkung der CO2-Emissionen. Um die Gewähr, dass die Süddänen zur richtigen Tageszeit von A nach B gelangen können; es geht um sauberes Trinkwasser, Gesundheitsroboter und eine lebendige Kultur. Es geht um ungefähr 1,2 Millionen Süddänen, denen ein Leben nach ihren eigenen Vorstellungen ermöglicht werden soll.

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-- / Hrsg: Regionalrat, Region Süddänemark Damhaven 12, DK-7100 Vejle -- / Design & Produktion: Mediegruppen as -- / Foto: Hyldager Fotografi -- / ISBN: 978-87-92217-70-7

Die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen legen eine gemeinsame globale Agenda für eine nachhaltige Entwicklung und für rasche Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen fest. Wir wollen einen ehrgeizigen Beitrag zu dieser Agenda leisten. Energiewende und Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels spielen daher eine zentrale und wichtige Rolle in der regionalen Entwicklungsstrategie, wie auch der Wunsch, zur Entwicklung einer nachhaltigen Gesellschaft beizutragen, ein konsequenter Bestandteil der Strategie ist. Dies gilt insbesondere für den Bildungsbereich, in dem durch die Globalisierung und die rasche technologische Entwicklung der Zugang zu guten Bildungschancen in der gesamten Region immer wichtiger wird, um den künftigen Bedürfnissen des Arbeitsmarktes gerecht zu werden. Wir müssen Süddänemark gestärkt in die Zukunft führen. Das erfordert Zusammenarbeit und Partnerschaften zwischen Region, Gemeinden, Wissens- und Bildungseinrichtungen, der Wirtschaft und den Menschen vor Ort – und über die deutsch-dänische Grenze hinweg. Die Entwicklungsstrategie ist daher auch eine Aufforderung zur Zusammenarbeit, um ein kohärentes, attraktives und nachhaltiges Süddänemark zu entwickeln.

Stephanie Lose Vorsitzende des Regionalrates, Region Süddänemark

-- Regionale Entwicklungsstrategie 2020 – 2023 -- /

Søren Rasmussen Vorsitzender, Ausschuss für regionale Entwicklung, Region Süddänemark

H.P. Geil Vorsitzender, Der städtische Kontaktrat, Süddänemark

Inhalt - - / S. 3

Eine gemeinsame Strategie

- - / S. 4 Die UN-Ziele – eine gemeinsame Mission - - / S. 6 Strategischer Rahmen - - / S. 8 Energiewende, Klima und Ressourcen - - / S. 10 Sauberes Wasser, saubere Böden - - / S. 12 Kompetenzen für die Zukunft - - / S. 14 Gesundes Leben - - / S. 16 Eine attraktive Region voller Angebote - - / S. 18 Mobilität für alle - - / S. 20 Starke Partnerschaften - - / S. 22 Beitrag zu den UN-Zielen

Handeln in Partnerschaften ”Die Zukunft Süddänemarks” ist unsere gemeinsame Entwicklungsstrategie. Unsere Vision möchten wir mit unseren regionalen Bürgern und durch Partnerschaften z. B. mit Kommunen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen, der Wirtschaft und internationalen Partnern verwirklichen.


D I E S T R AT E G I E

Vision Gemeinsam tragen wir zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen bei und entwickeln ein für die Zukunft aufgestelltes Süddänemark – eine kohärente, attraktive und nachhaltige Region mit kompetenten Bürgern, Wohlbefinden und Engagement.

“Ich möchte einen Job, bei dem ich das Gefühl habe, etwas bewegen zu können, der mich glücklich macht, und bei dem ich jeden Tag etwas Neues ausprobieren darf. Ansonsten heißt gutes Leben für mich, der Familie und den Freunden nahe zu sein, glücklich zu sein und ein stabiles Leben zu führen, in dem man gesund und gut drauf ist.”

“Mit dem Klima- und Umweltwandel müssen wir uns als Designer auseinandersetzen. Wir erstellen schließlich die Prototypen für die spä– tere Massenproduktion. Daher tragen wir eine große Verantwortung für die Verwirklichung von Nachhaltigkeit.”

ST I N E U. M A AC H , P OL I T IC A L S C I E NC E , S Ü DDÄ N . U N I V E R S I TÄT, ODE N S E

DAV I D YA Z DA N D OU ST , KOM M U N I K AT ION S DE S IG N , DE S IG N S C H U L E KOL DI NG

“Auch wenn viele nach Aarhus und Kopenhagen gehen, lassen sich meine Träume durchaus erfüllen, wenn ich in der Region Süddänemark bleibe. Ich habe meine Freunde und Familie hier, es gibt viele berufliche Möglichkeiten, und ich lebe gerne auf dem Land.”

PE T E R S KOL E HØY , E U X - E L E K T R I K E R , RY BN E R S T E C H N I S C H E S C H U L E , E S B J E RG

“Mit der Ausbildung zur Industrietechnikerin erwarte ich für mich eine stabile Zukunft in Süddänemark. Hier möchte ich sein, und in diesem Beruf möchte ich arbeiten. Und ich wurde nicht enttäuscht, denn nach Abschluss meiner Ausbildung habe ich bereits einen Job.”

I BE N BA LT S E R S E N PE T E R S E N I N DU ST R I E T E C H N I K E R I N , E UC S Ü D, S ON DE R BU RG

G E M E I N S A M E S T R A T E G I E Die Region Süddänemark möchte einen Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen leisten. Die regionale Entwicklungsstrategie gibt eine gemeinsame Richtung vor, wie dies in der Region Süddänemark in enger Zusammenarbeit mit Bürgern, Bildungseinrichtungen, Kommunen und anderen Partnern geschehen kann. Die Strategie wurde in einer breiten Zusammenarbeit und im Dialog mit Partnern der gesamten Region entwickelt. Wir haben gemeinsam konkrete Vorschläge formuliert, welche Herausforderungen Süddänemark aufgreifen und in welche Richtung die Strategie gehen sollte. Es wurden auch Ideen für Initiativen formuliert, an denen die Region und die Partner im Rahmen von Teilstrategien für die einzelnen Strategiemodule arbeiten können. Die Strategie umfasst sechs Module, die auf gemeinsamen Herausforderungen oder typischen süddänischen Stärken basieren. Für jedes Modul wurden drei gemeinsame regionale Ziele formuliert, die die Richtung für die regionalen Maßnahmen und Teilstrategien in den kommenden Jahren vorgeben. Die globalen Ziele der Vereinten Nationen sind der Rahmen für die Strategien. Der Dialog über die Strategie hört hier nicht auf, sondern wird in den kommenden Jahren im Zuge der Umsetzung der konkreten Maßnahmen fortgeführt. REGION SÜDDÄNEMARK

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EINE GEMEINSAME MISSION

Die UN-Ziele – eine gemeinsame Mission Mit den Nachhaltigkeitszielen der UN hat die ganze Welt quasi die Arbeitskluft übergestreift. Herausforderungen und Ressourcen sind global sehr unterschiedlich, aber insgesamt können die Ziele nur gemeinsam erreicht werden. Mit der allgemeinen süddänischen Entwicklungsstrategie übernehmen Kommunen und die Region eine Mitverantwortung für eine nachhaltige Entwicklung im weiteren Sinne, einschließlich ökologischer, wirtschaftlicher und sozialer Aspekte.

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Gemeinsame Ziele geschlossen angehen Die Nachhaltigkeitsziele der UN wurden 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedet. Heute sind sie jedoch Jedermanns Sache – und legen Ziele und Richtlinien für eine Vielzahl unterschiedlicher Akteure fest. Von der Grundschule bis zum Parlament, von den Gemeinden bis zu ganzen Nationen, von Vereinen bis zu großen internationalen Unternehmen, überall stehen die Nachhaltigkeitsziele der UN auf der Tagesordnung. Das ist eine starke Ausgangsbasis für die Bewältigung der Herausforderungen Süd- und ganz Dänemarks, die gemeinsam angegangen werden müssen. Mitverantwortung Süddänemarks Mit gemeinsamen Anstrengungen bei gemeinsamen Herausforderungen setzen wir uns in Süddänemark für eine Entwicklung ein, in der Wohlbefinden, Engagement und kompetente Bürger dazu beitragen, eine kohärente, attraktive und nachhaltige Region zu schaffen. Mit der Strategie für die Zukunft Süddänemarks übernehmen wir Verantwortung für die Entwicklung der Region und eine Mitverantwortung für eine nachhaltige Entwicklung im globalen Sinne. Die regionalen Ziele jedes Strategiemoduls sollen jeweils dazu beitragen, dass Süddänemark in sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Fragen aktiv handelt und damit die weltweiten Ziele unterstützt. Die Weltziele bedingen sich gegenseitig und sind miteinander verbunden. Als Rahmen für die süddänische Entwicklungsstrategie tragen sie dazu bei, eine Kohärenz übergreifend zwischen Strategiemodulen und Handlungsfeldern zu gewährleisten, damit Bemühungen, die etwa auf die Lösung von Mobilitätsproblemen abzielen, nicht zu unnötigen Umwelt- oder Klimabelastungen führen.

-- Regionale Entwicklungsstrategie 2020 – 2023 -- /

Süddänischer Fokus In Süddänemark geben die globalen Ziele den Rahmen für die regionale Entwicklungsstra– tegie vor. Sie bestimmen die Richtung und sind der gemeinsame Ausgangspunkt für die Bemühungen in den verschiedenen Bereichen der Strategie. Die gemeinsame Sichtweise auf die Arbeit gewährleistet gleichzeitig eine bereichsübergreifende Kohärenz. Einige der Nachhaltigkeitsziele sind weitgehend deckungsgleich mit zentralen regionalen Aufgaben. Aus diesem Grund hat die Region Süddänemark beschlossen, sich besonders auf die Ziele zu konzentrieren, die für die Arbeit der Region am relevantesten sind.

Nachhaltige Entwicklung Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung wurden 2015 von den Regierungschefs verabschiedet. Sie legen die globale Entwicklungsagenda bis 2030 fest und verpflichten die Länder der Welt, sich den globalen Herausforderungen zu stellen. Die Herausforderungen haben nationale, regionale und lokale Auswirkungen und müssen gemeinsam gelöst werden.


Gemeinsame Herausforderungen Süddänemark steht in den kommenden Jahren vor verschiedenen Herausforderungen – Herausforderungen, die in den Gemeinden Süddänemarks, in Bildungseinrichtungen, Unternehmen, örtlichen Gemeinwesen und unter den süddänischen Bürgern spürbar sind. Und gleichzeitig Herausforderungen, die wir mit vielen Anderen außerhalb der Grenzen der Region teilen. Mit einem breitgefächerten und kohärenten Ansatz können wir gemeinsam Herausforderungen angehen, süddänische Stärken ins Spiel bringen und zur Vision beitragen, dass Süddänemark auch in Zukunft eine attraktive und nachhaltige Region mit Bürgern sein wird, die sich in ihren örtlichen Gemeinwesen einbringen und engagieren. Weniger Kinder, mehr Senioren und weitere Urbanisierung Wo Menschen sind, gibt es Leben und Entwicklungsmöglichkei– ten. In den letzten Jahren hat die Zahl der Süddänen zugenom– men, wobei das Bevölkerungswachstum in den größeren Städten am deutlichsten ist. In den kleineren Dörfern und auf dem Land hingegen leben heute 13.000 Menschen weniger als im Jahr 2010. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Kinder in der Regel ab, und es gibt mehr ältere Menschen. Der Rückgang bei den Jüngeren setzt zunächst einmal die Bil– dungseinrichtungen unter Druck, aber längerfristig wird dies auch auf dem Arbeitsmarkt spürbar sein, wo es im Vergleich weniger Berufstätige geben wird. Gleichzeitig stellt die Urbani– sierung die Entwicklung kleinerer Städte und ländlicher Gebiete in Frage, in denen neue Lösungen angedacht werden müssen, um die Bevölkerungsbasis zu erhalten. Der Fachkräftemangel Kompetenzen bieten Chancen – für den Einzelnen wie auch für die Gemeinschaft. Sowohl der private als auch der öffentliche Sektor haben bereits Schwierigkeiten, Fachkräfte mit den gewünschten Kompetenzen zu finden. Das Problem wird noch dadurch verschärft, dass viele junge Dänen zwecks Ausbildung fortziehen und nach ihrem Abschluss nicht zurückkehren. Die Entwicklung in Süddänemark hängt eng mit den verfügbaren Humanressourcen zusammen – und alle Hände werden gebraucht, um die Entwicklung voranzutreiben. Andererseits

können Menschen ohne die gefragten Kompetenzen ihre Ressourcen nicht ausspielen, und dies hat sowohl persönliche als auch gesellschaftliche Konsequenzen. Ungleichheit in Sachen Gesundheit Eine gute Gesundheit ist für das Wohlergehen der Bürger und die Anbindung an den Arbeitsmarkt von großer Bedeutung. Umgekehrt können Unzufriedenheit und Arbeitslosigkeit die Gesundheit der Bürger beeinträchtigen. Soziale Ungleichheit, aber auch andere Faktoren, wie psychische Erkrankungen und Suchtprobleme, können zu gesundheitlichen Ungleichheiten führen. Schlechte Ernährung, Rauchen, hoher Alkoholkonsum, Müßiggang sowie mangelnder Umgang mit der eigenen Krankheit wirken sich sozial negativ aus und sind ein wichtiger Faktor in Sachen gesundheitliche Ungleichheit. Klimawandel und Ressourcenfragen Extreme Wetterereignisse und das Risiko von Überschwemmungen betreffen die südlichen Dänen und unsere Gemeinden. Durch unseren Konsum sind wir für diese Veränderungen mitverantwortlich, da wir durch Straßenverkehr und Beschaffungswesen unter anderem zur Emission von CO2 und anderen Treibhausgasen beitragen. Unser digitales Leben und der wachsende Bedarf an Datenverarbeitung und -speicherung verbrauchen ebenfalls große Mengen an Energie, wofür die neuen Rechenzentren in Süddänemark konkrete Beispiele sind. Es fehlen Lösungen zur Emissionsreduzierung für den Teil des Energieverbrauchs, dem nicht durch Maßnahmen der Energiewende begegnet werden kann. Darüber hinaus ist das derzeitige Energiesystem noch zu unzusammenhängend, um eine Steigerung der Effizienz herbeizuführen. Zudem besteht stets das Risiko von Fehlinvestitionen. Gleichzeitig zehrt unser Konsumverhalten an den natürlichen Ressourcen, die für die Entwicklung der Region so wichtig sind. Wenn wir Ressourcen verbrauchen,

die nicht erneuerbar sind, werden kommende Generationen die entsprechenden Folgen zu spüren bekommen. Herausforderungen in Sachen Mobilität Das alltägliche ‘Puzzle’ mit Beruf, Familie und Freizeit stellt immer höhere Anforderungen an eine hohe Mobilität – digital und im Straßenverkehr. Die Mobilität der Süddänen ist heute allgemein gut, aber es gibt auch Herausforderungen. Die zunehmende Ver– kehrsbelastung der Autobahnen E 20 und E 45 sowie in den größ– ten Städten der Region schränkt die Erreichbarkeit ein, während gleichzeitig ein Bevölkerungsrückgang in den dünn besiedelten Gebieten die Voraussetzungen für einen ÖPNV nicht gerade ver– bessert. Die digitale Mobilität der Süddänen ist ebenfalls für ein zusammenhängendes, modernes Leben von entscheidender Be– deutung, aber Teile von Süddänemark sind hier herausgefordert. Unzureichende Mobilität belastet den Alltag von Bürgern und Wirtschaft in und außerhalb von Süddänemark. Gleichzeitig bedeutet das erhöhte Verkehrsaufkommen auch einen erhöhten Ausstoß von CO2 und schädlichen Partikeln. Belastung von Wasser und Böden Sauberes Wasser und unbedenkliche Bodenverhältnisse sind für die Gesundheit der Menschen in Süddänemark und für die Um– welt von entscheidender Bedeutung. In Süddänemark wurden ungefähr 10.000 Bodenverunreinigungen registriert, die sich auf unser Grund- und Trinkwasser, die menschliche Gesundheit und die Umwelt auswirken. Darüber hinaus gibt es in der Region mehrere große sog. Generationskontaminationen, die sehr ressourcenintensiv sind und neue Lösungsansätze erfordern. Viele Bürger müssen mit den Folgen von Bodenverunreinigung leben. Gleichzeitig wird die Bereitstellung von sauberem Trink– wasser immer schwieriger.

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S T R AT E G I E M O D U L E U N D Z I E L E

Strategischer Rahmen D ANALYS SEN UN EN WIS

Die Entwicklungsstrategie konzentriert sich auf die Bereiche, in denen wir als Region eine besondere Rolle spielen können, und in denen wir gemeinsam mit Partnern in der gesamten Region über Instrumente verfügen, um gemeinsame Herausforderungen anzugehen und die besonderen Potenziale der Region auszuschöpfen.

Strategiemodule Die Entwicklungsstrategie beruht daher auf sechs Strategiemodulen:

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-- Regionale Entwicklungsstrategie 2020 – 2023 -- /

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ENERGIEWENDE, KLIMA UND RESSOURCEN

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MOBILITÄT FÜR ALLE

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Energiewende, Klima und Ressourcen Sauberes Wasser, saubere Böden Kompetenzen für die Zukunft Gesundes Leben Eine attraktive Region voller Angebote Mobilität für alle

Regionale Ziele Für jedes Strategiemodul wurden drei regionale Leitziele entwickelt, die helfen, die Herausforderungen anzugehen oder besondere regionale Potenziale zu nutzen. Gleichzeitig tragen die regionalen Ziele, jedes auf seine Weise, direkt oder indirekt zur Verwirklichung der Ambitionen der Nachhaltigkeitsziele der UN bei.

Teilstrategien Die Entwicklungsstrategie konkretisiert sich in Teilstrategien im Rahmen des Strategiemoduls. Die Teilstrategien gehen mehr in die Tiefe und beschreiben konkrete Initiativen und Maßnahmen, die während des Strategiezeitraums umgesetzt werden sollen.

Partnerschaften, Wissen und gemeinsame Agendas Partnerschaften und Kooperationen übergreifend zwischen Staat, Regionen, Kommunen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen, Kultureinrichtungen, Unternehmen, Bürgern und anderen regionalen Partnern sind für die Erreichung der Ziele der Entwicklungsstrategie von wesentlicher Bedeutung. Dies ist eine Grundvoraussetzung für die Schaffung von Kohärenz und Ausgewogenheit in der Region. Und es ist Voraussetzung für gemeinsame Wissensproduktion, gemeinsame Agendas und gemeinsame Entwicklungen – regional, national und international.


ZIELE

Vier übergreifende Themen Übergreifend über die 6 Schwerpunkte der Strategie werden wir auch mit 4 interdisziplinären Initiativen arbeiten: deutsch-dänische und internationale Zusammenarbeit, Wissen und Analysen, Entwicklung in der gesamten Region und Digitalisierung. Deu.-dän. und internationale Kooperation Die regionalen Maßnahmen werden weiterhin auf der grenzüberschreitenden deutsch-dänischen Zusammenarbeit und anderen internationalen Kooperationen aufbauen, die zur Umsetzung der jeweiligen Strategiemodule beitragen können. Dies gilt z. B. für die Interreg-Zusammenarbeit, die Nordseekommission, die Trilaterale Kooperation im Wadden Sea Forum, die Region Sønderjylland-Schleswig, das Dialogforum Nord, das Süddänische EU-Büro und das Kooperationsabkommen der Region Süddänemark mit dem Land Schleswig-Holstein. Gute regionale Lebensbedingungen ermöglichen den deutschen und dänischen Minderheiten sowie Bürgern, die auf beiden Seiten der deutsch-dänischen Grenze wohnen und leben, Aufgeschlossenheit und grenzüberschreitende Zusammenarbeit. In Bezug auf Demographie, Lebensbedingungen, Fachkräfte, Klima und Infrastruktur sind die Herausforderungen auf beiden Seiten der deutsch-dänischen Grenze und auch in vielen anderen europäischen Regionen häufig gleich. Daher bieten sich u. U. gute Möglichkeiten für die Aufnahme von Partnerschaften und Initiati– ven über die deutsch-dänische Grenze hinweg und auch mit anderen europäischen Regionen. Wissen und Analysen Voraussetzung, um neue Chancen zu nutzen und Herausforderungen zu begegnen, ist die Einbeziehung der regionalen Wissensbasis. Wie läuft es in der Region, und wohin geht Süddänemark? Wo liegen die Potenziale, wie wirken sich neue Herausforderungen auf die Region aus, und welche Ressourcen stehen zur Verfügung? Die Welt ist ständig in Bewegung und Süddänemark genauso. Durch die Entwicklung verändern sich ständig die Rahmenbedingungen für regionales und lokales Fortkommen. Neue Chancen und ebenso Herausforderungen ergeben sich. Die Strategie muss daher weiterhin auf einer soliden Wissensbasis aufbauen, die eine gemeinsame

Grundlage für alle Maßnahmen darstellt. Gemeinsames Wissen über kollektive Herausforderungen schafft die Grundlage für Entscheidungen, Dialog und Zusammenarbeit. Wissen kann die Entscheidungen qualifizieren, mit denen Initiativen und Prioritäten in Bezug auf die Entwicklung in Süddänemark gestaltet werden, und kann zur Festlegung einer gemeinsamen Entwicklungsagenda vor Ort beitragen. Entwicklung der gesamten Region Gesellschaftliche Veränderungen prägen die Städte und Gemeinden der Region. In Teilen der Region wachsen die Städte, während andere Teile einen Bevölkerungsrückgang verzeichnen. Städte, ländliche Gebiete und Außengebiete sind der Rahmen für das menschliche Leben, und es besteht die Notwendigkeit, die Stärken und Potenziale aufzudecken, die die Möglichkeit einer Lebenswertigkeit in ganz Süddänemark – auch in Zukunft – unterstützen sollen. Wir müssen daher den Entwicklungsbedingungen in allen Gebieten Süddänemarks besondere Aufmerksamkeit widmen, um eine kohärente Zusammenarbeit in unseren Partnerschaften zu erreichen. Wir müssen die Humanressourcen und das Engagement vor Ort einsetzen und aufrechterhalten. Und wir müssen Süddänemark nach außen hin auf die Tagesordnung setzen und das Gleichgewicht in der gesamten Region unterstützen. Digitalisierung Die Digitalisierung ist ein globaler Megatrend, der unser Handeln, Arbeiten, Lernen und Unterhaltenwerden rasant verändert. Das schafft neue Möglichkeiten für Bürger, Unternehmen und Behörden, erfordert aber auch neue Kompetenzen, stellt herkömmliche Berufe in Frage und verursacht privat neue Sicherheits- und Datenschutzrisiken. Datenverarbeitung und -speicherung machen auch einen wachsenden Anteil des weltweiten Energieverbrauchs aus, wofür die sehr großen Rechenzentren, die in diesen Jahren an mehreren Orten in Süddänemark gebaut werden, ein Beispiel sind. Im Rahmen regionaler Partnerschaften werden wir uns daher für die Sicherstellung einer starken digitalen Infrastruktur in Süddänemark einsetzen, um digitale Chancen zu nutzen und die damit verbundenen Herausforderungen zu meistern.

Regionale Ziele Energiewende, Klima und Ressourcen

• Reduzierung der CO2-Emissionen und anderer Treibhausgase in der Region Süddänemark • Wende hin zu mehr Kreislaufwirtschaft mit effiziente– rem Einsatz von Ressourcen einschl. Rohstoffen • Reduzieren der negativen Folgen erhöhter Wasserstän– de und aufgrund von Extremwetterlagen

Sauberes Wasser, saubere Böden

• Sauberes Grundwasser • Ganzheitliche Lösungen für sauberes Trinkwasser sowie Gesundheit und Sicherheit der Bürger • Aufgabenlösung durch Effektivitet, Innovation, Partnerschaften und bürgerseitige Mitgestaltung

Kompetenzen für die Zukunft

• Schaffung guter Bildungsangebote für die ganze Region • Kompetenzen im Sinne von Leben, Arbeitsmarkt und einer nachhaltigen Gesellschaft • B ildungsumfelder, die Wohlbefinden und Gesundheit junger Menschen fördern

Gesundes Leben

• Fördern des geistigen und körperlichen Wohlbefindens der Bürger • Stärkung gesunder Lebensbedingungen durch Kenntnis lokaler und sozioökonomischer Unterschiede • Förderung neuer Lösungen durch öffentlich-private Innovation

Eine attraktive Region voller Angebote

• S tärkung von Attraktivität und Ansiedlung durch Angebote • Stärkung von Wohlbefinden und Aktivsein der Bürger • Weiterentwicklung und Nutzung süddänischer Stärken in Sachen Kultur, Natur und Kreativität, z. B. das süddänische Welterbe und die besondere Geschichte und Eigenart des Grenzlandes

Mobilität für alle

• Grüne, klimaneutrale Mobilität – ÖPNV und privat • Hohes Maß an Erreichbarkeit und Kohärenz – straßenverkehrstechnisch und digital • Guter Verkehrsfluss, dadurch weniger Staubelastung in und zwischen den Städten

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Energiewende, Klima und Ressourcen

-- Regionale Entwicklungsstrategie 2020 – 2023 -- /


FA K T E N

Unser täglicher Konsum erhöht die Nachfrage nach verfügbaren Ressourcen und verbraucht viel Energie. In der Region Süddänemark müssen wir daher die Energiewende durch eine stärkere Kreislaufwirtschaft fördern, beispielsweise durch Ressourcenoptimierung sowie eine bessere (Wieder)Verwertung und Verwendung alternativer Materialien. Dies gilt auch für den Umgang mit den in der Region vorhandenen Rohstoffen. Wir müssen eine Entwicklung unterstützen, bei der der Bedarf an Rohstoffen in Bezug auf die Umwelt und die Möglichkeit des Recyclings von Materialien oder die Verwendung von Alternativen mit geringeren Klima- und Umweltauswirkungen entsprechend ausgewogen ist. Ebenso wollen wir auch die Zusammenarbeit mit Deutschland in Sachen Rohstoffmanagement voranbringen. Wir alle haben eine wichtige Aufgabe in der Region Süddänemark, um die negativen Folgen des Klimawandels zu minimieren, die Bürger und Wirtschaft bereits jetzt spüren. Dies muss unter anderem durch das Eingehen von Partnerschaften und die Umsetzung gemeinsamer Klimaanpassungsprojekte geschehen, von denen auch unsere Natur und unsere biologische Vielfalt profitieren können. Die Region Süddänemark wird als großer öffentlicher Betrieb ihren Klimaabdruck reduzieren. Wir werden uns verstärkt um umweltfreundliche Lösungen und einen geringeren Ressourcenverbrauch bemühen. Dies gilt sowohl für den Betrieb und ggf. Neubau regionaler Krankenhäuser als auch für den Abschluss von Kauf- und Transportverträgen. Wir werden uns unter anderem für ein verstärktes Recycling und die Minimierung von Abfällen sowie für einen klimaneutralen Verkehr einsetzen.

Große Aufgabe bis zum Jahr 2050

• Reduzierung der CO₂Emissionen und anderer Treibhausgase in der Region Süddänemark • Umstellung auf mehr Kreislaufwirtschaft mit effizienterem Einsatz von Ressourcen, einschließlich Rohstoffen • Reduktion negativer Folgen erhöhter Wasserstände und extremer Wetterlagen

Bisherige und voraussichtliche Emission von Treibhausgasen in Dänemark Mio. t CO2e 100 80 60 40 20

In Richtung Null-Emission netto

Bisherige Emissionen

Bis 2030

0 1990

Die Maßnahmen der Region Süddänemark werden zum einen in einer Klimastrategie zusammengefasst, in der die Bemühungen im Bereich Klima und Umwelt detaillierter beschrieben werden, und zum anderen in einem Rohstoffplan, in welchem an der Umstellung auf eine nachhaltigere Rohstoffgewinnung gearbeitet wird.

2000

2010

2020

2030

2040

Quelle: Klimarat

Der Klimawandel beeinflusst unsere Gesellschaft, unser Leben und unsere Ökosysteme. Wir werden daher die Verantwortung dafür übernehmen, dass die Region Süddänemark 2050 ein Gebiet mit netto null Emissionen von Treibhausgasen ist. Zum Beispiel durch ein energieeffizientes System, das auf erneuerbaren Energien und Energiesparlösungen basiert. Wir müssen auf bestehenden Initiativen aufbauen und Part–nerschaften anregen, an denen Bürger, Unternehmen, Kommunen und Bildungs- und Forschungseinrichtungen der Region über Versorgungsformen und geografische Grenzen hinweg – einschl. der deutsch-dänischen – beteiligt sind, um zu gemeinsamen regionalen Lösungen zu kommen. Dies soll dazu beitragen, Dänemark im Jahr 2050 klimaneutral und unabhängig von fossilen Brennstoffen zu machen und dass die globale Durchschnittstemperatur weniger als zwei Grad ansteigt.

REGIONALE ZIELE:

2050

Bisherige Emissionen 1990-2016 Basishochrechnung 2018 Energieabkommen

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Wer emittiert am meisten? Hochrechnung der Treibhausgasemissionen 2021-2030 durch Verkehr, Landwirtsch., priv. Haushalte u. a. m. Quotensektor nicht mitgerechnet (hierzu gehören Energiesektor, Großindustrie und intraeuropäischer Flugverkehr). Verkehr 42% Landwirtschaft 36%

Die Strategie wird zum UN-Weltziel Nr. 7 „Nachhaltige Energie“, Nr. 11 „Nachhaltige Städte und Gemeinden“, Nr. 12 „Verantwortungsbewusster Konsum und Produktion“ und Nr. 13 „Maßnahmen zum Klimaschutz“ beitragen.

Heizen 9% Produzier. Gewerbe 11% Müll 2%

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Quelle: Klimarat

In der Region Süddänemark müssen wir einen ehrgeizigen Beitrag zur Energiewende leisten. Das Klima ist unter Druck, und unsere Ressourcen sind nicht endlos. Die Konsequenzen unseres Handelns sind nicht nur global, sondern auch lokal spürbar.


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Sauberes Wasser, saubere Böden

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FA K T E N

Es gibt ca. 10.000 Bodenverunreinigungsfälle in der Region, und entsprechende Maßnahmen sind teuer und langwierig. Daher muss eine große Anzahl von Bürgern jahrelang mit den Nachteilen einer Bodenverschmutzung leben. Gleichzeitig werden im Grundwasser ständig neue Schadstoffe gefunden, die die Trinkwasserversorgung gefährden können, weshalb die Wasserversorger unter dem Druck stehen, sauberes Trinkwasser liefern zu können. Der Umgang mit Bodenverunreinigungen ist kompliziert und erfordert hohe Professionalität. Die Aufgabe, unser wertvolles Grund- und Oberflächenwasser zu schützen, erfordert Zusammenarbeit und den Aufbau gemeinsamen Wissens, damit wir Ressourcen effizient nutzen. Deshalb gehen wir Partnerschaften mit anderen Entscheidungsträgern und Wasserversorgern ein, zum Beispiel im Hinblick auf pestizidbezogene Maßnahmen zur Sicherstellung von sauberem Trinkwasser – jetzt und in Zukunft. Es erfordert gute Planung und Zusammenarbeit mit den Bürgern, wenn ein Grundstück gerei– nigt werden soll. Bevor eine zufriedenstellende Reinigung erfolgen kann, müssen Untersuchungen vorgenommen werden. Durch die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch mit Bürgern, Kommunen, Wissenseinrichtungen und Behörden übernehmen wir gemeinsam Ver– antwortung für die Gesundheit und Sicherheit der Bürger. Die großen sog. Generationenverschmutzungen in Süddänemark sind eine ganz besondere Herausforderung. Der Umgang mit diesen wird weiterhin von zentraler Bedeutung sein, damit beispielsweise die Bürger in Grindsted und die Nutzer der Natur im Dünenwald Kærgård und am Himmark Strand sich sicher fühlen können. Die Generationenverschmutzungen erfordern daher innovative Lösungsansätze und Kooperationsvereinbarungen.

• Sauberes Grundwasser • Ganzheitliche Lösungen mit Schwerpunkt auf sauberem Trinkwasser, Gesundheit und Sicher– heit für die Bürger • Problemlösung durch Effizienz, Innovation, Partnerschaften und Zusammenarbeit mit den Bürgern.

Die Teilstrategie für Wasserund Bodensauberkeit in Süddänemark beschreibt die Strategie der Region hinsichtlich der Maßnahmen, die Ermittlung, Prüfung und Beseitigung verschmutzter Standorte umfassen. Der jährliche Arbeitsplan legt die konkrete Priorisierung der Region für bestimmte Standorte fest.

Der schlimmste Feind des Wassers Die Verschmutzung durch Pflanzenschutzmittel und Lösungsmittel zählt zu den größten Gefahren für das Trinkwasser. Allein in der Region Süddänemark wurden ca. 4.000 Fälle registriert, in denen Anstrengungen erforderlich sind, um das Grundwasser vor Bodenverunreinigungen zu schützen. Dies sind Fälle, in denen die Verschmutzungsquelle untersucht, überwacht oder gereinigt werden muss. Quelle: Region Süddänemark

Bodenverunreinigungen dürfen keine Gefahr für Mensch, Umwelt und Trinkwasser darstellen. Daher ist der Aufwand für das Grundwasser und die vielen tausend Bürger, die auf belastetem Boden leben, von zentraler Bedeutung. Kohärenz und Erneuerung der Umweltanstrengungen müssen durch Einflussnahme auf die nationalen Tagesordnungen sowie durch Partnerschaften und Bürgerbeteiligung geschaffen werden.

REGIONALE ZIELE:

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Es werden mehr Verschmutzungen in Süddänemark festgestellt Anzahl der ermittelten Standorte, an denen eine Kontamination festgestellt wurde oder bei denen eine Verschmutzung vermutet wird.

5.400 Der Strategiepfad wird zum UN-Weltziel Nr. 3 „Gesundheit und Wohlbefinden“, Nr. 6 „Sauberes Wasser und sanitäre Anlagen“ und Nr. 14 „Leben unter Wasser“ beitragen.

10.749

2018 Quelle: Region Süddänemark

Bodenverunreinigungen beeinträchtigen unser Trinkwasser, die menschliche Gesundheit und die Umwelt. Dies gilt sowohl für die großen generationsübergreifenden Kontaminationen als auch für Tausende anderer geringfügiger Verschmutzungen, die durch die Aktivitäten der Vergangenheit zurückbleiben.

2007

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Kompetenzen für die Zukunft

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-- Regionale Entwicklungsstrategie 2020 – 2023 -- /


FA K T E N

Das Bildungsangebot in der gesamten Region steht indessen unter Druck. Die Zahl der Jugendlichen, die sich für eine Ausbildung entscheiden müssen, sinkt in weiten Teilen der Region, insbesondere in den dünn besiedelten Gebieten. Gleichzeitig ziehen viele junge Menschen in die größeren Städte außerhalb der Region, um eine Ausbildung zu absolvieren und sich niederzulassen. Daher sind neue Wege erforderlich, um den Zugang zu guten Bildungschancen in der gesamten Region zu fördern, beispielsweise durch den Einsatz digitaler Unterrichtsformen und eine gute Anbindung der Bildungsstätten an die öffentlichen Verkehrsmittel. Neue Technologien und digitale Lösungen entwickeln sich rasant. Das schafft Möglichkeiten und Herausforderungen, erfordert aber auch eine gewisse ’Robustheit’ des Einzelnen sowie Kompetenzen, um sich lebenslang anpassen und Probleme in Zusammenarbeit mit anderen lösen zu können. In Süddänemark wird für die Zukunft eine steigende Nachfrage nach Fachkräften sowohl für die private Wirtschaft als auch für den öffentlichen Sektor erwartet. Naturwissenschaftliche, technische und gesundheitswissenschaftliche Kompetenzen sind gefragt. Gleiches gilt für die Fähigkeit, die Kompetenzen in praktische Lösungen umzusetzen. Fremdsprachliche Kompetenzen werden ebenfalls nachgefragt sein – und zwar ganz besonders in Sachen Deutsch. Schließlich bietet die direkte Lage an der Grenze zu Deutschland den jungen Menschen der Region besondere Voraussetzungen und Möglichkeiten. Auch Jugendliche, die berufliche, persönliche oder soziale Schwierigkeiten haben, müssen eine Ausbildung bekommen. Viele junge Leute, insbesondere Frauen, sind mit ihrem Leben unzufrieden. Zudem ist Süddänemark die Region mit den meisten jungen täglichen Rauchern, wobei mit dem Rauchen häufig in den Jugendbildungsstätten überhaupt erst begonnen wird. In Zusammenarbeit u.a. mit Bildungseinrichtungen und Kommunen müssen die Fachkenntnisse wie auch die körperliche und geistige Gesundheit der Jugendlichen gefördert werden. Die Region Süddänemark setzt sich im Rahmen von Partnerschaften mit Akteuren im Bereich Bildung und Arbeitsmarkt dafür ein, die Herausforderungen sowohl regional als auch national zu bewältigen. Wir tun dies mit Partnern südlich der Grenze, wo es einige der Herausforderungen genauso gibt wie bei uns. Und wir arbeiten mit Partnern z. B. aus den Bereichen Gesundheit, Klima und Mobilität zusammen, was von großer Bedeutung ist, damit sich Süddänemark im Bildungsbereich in die richtige Richtung bewegt.

• Zugang zu guten Bildungsmöglichkeiten in der ganzen Region • Kompetenzen für das Leben, den Arbeitsmarkt und eine nachhaltige Gesellschaft • Bildungsumfelder, die das Wohlbefinden und die Gesundheit junger Menschen fördern

Die jungen Leute werden weniger Die Zahl der 15- bis 19-Jährigen sinkt Richtung 2032 um 11.600 Personen. Das sind 15 Prozent weniger als im Jahr 2018.

76.800 2018

65.200 2032

Quellen: Region Süddänemark und Danmarks Statistik

Bildung ermöglicht den Zugang zu Arbeitsplätzen und hilft dem Einzelnen, für sein eigenes Leben zu sorgen. Bildung stärkt das demokratische Engagement in der Gesellschaft und vermittelt Kompetenzen, die zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen können.

REGIONALE ZIELE:

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Die bildungspolitischen Elemente der Regionalentwicklungsstrategie werden in einer Ausbildungsstrategie entwickelt.

Die Fachkräfte werden älter Das Strategiemodul wird zu den UN-Weltzielen Nr. 3 „Gesundheit und Wohlbefinden“, Nr. 4 „Hochwertige Bildung“, Nr. 5 „Geschlechtergleichheit“ und Nr. 11 „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ beitragen.

Im Jahr 2007 waren 4 von 10 Fachkräften zwischen 50 und 69 Jahre alt. Im Jahr 2018 stieg dieser Wert auf 5 von 10.

REGION SÜDDÄNEMARK

Quellen: Region Süddänemark und Danmarks Statistik

Süddänemark soll ein attraktiver Ort sein, um sich auszubilden. Die Welt verändert sich, und Bildung versetzt den Einzelnen in die Lage, im Leben und in der Gemeinschaft mit Anderen, auf dem Arbeitsmarkt und in seinem lokalen Umfeld gut zurechtzukommen. Der Einzelne muss Zugang zu Bildung haben, Mitarbeiter mit den richtigen Kompetenzen müssen in allen Teilen der Region verfügbar sein und den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes entsprechen.


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Gesundes Leben / S. 14

-- Regionale Entwicklungsstrategie 2020 – 2023 -- /


FA K T E N

Gesundheit und Wohlbefinden sind eine Grundvoraussetzung dafür, dass wir uns mit unseren Möglichkeiten entfalten können – in der Familie, auf dem Arbeitsmarkt, in der Bildung und in unserer Freizeit. REGIONALE ZIELE:

Wir brauchen gute Möglichkeiten, um uns um unsere eigene Gesundheit zu kümmern, damit wir geistig und körperlich gesund bleiben können. Dies wollen wir unterstützen durch gemeinsame Wissensvermittlung und die Schaffung von Rahmenbedingungen für ein gesundes und aktives Leben in der gesamten Region – und durch Entwicklung innovativer Lösungen als Antwort auf die Herausforderungen im Gesundheits- und Sozialsektor in Kooperation mit privaten Unternehmen und auf der Grundlage konkreter Bedürfnisse.

• Fördern des geistigen und körperlichen Wohlbefindens der Bürger • Stärkung gesunder Lebensführung durch Kenntnis lokaler und sozioökonomischer Unterschiede • Förderung neuer Lösungen durch öffentlich-private Innovation

Gewohnheiten und Trends müssen sich ändern Entwicklung des Gesundheitsverhaltens 2010-17

21% 18,5%

17,8%

16,4% 14,5%

14,5%

Eine breite Zusammenarbeit für gesunde Lebensverhältnisse in der gesamten Region kann zur Lösung einiger künftiger Probleme im Gesundheits- und Sozialbereich beitragen. Gleichzeitig können so unsere Möglichkeiten für ein gesundes und aktives Leben gestärkt werden.

Es braucht neues Wissen über regionale und lokale Gegebenheiten sowie über die Voraussetzungen und Bedürfnisse verschiedener Bevölkerungsgruppen. So können wir uns ein Bild davon machen, wo die Herausforderungen im Hinblick auf ein gesundes Leben am größten und wo besondere Anstrengungen – mittels welcher Initiativen – erforderlich sind. Auf diese Weise können wir unsere Maßnahmen gezielt auf die Vermeidung gesundheitlicher Ungleichheiten ausrichten. Gute Rahmenbedingungen für ein gesundes und aktives Leben können zu Änderungen unserer Lebensweise und unseres Lebensstils beitragen. Die Erfahrung, Teil einer Gemeinschaft zu sein, beeinflusst unsere körperliche und geistige Gesundheit. Es braucht sowohl Vorbeugung als auch Innovation, damit wir motiviert sind, auf unsere eigene Gesundheit zu achten. Dies kann u.a. durch die Einbeziehung von Natur, Kultur und Sport in Zusammenarbeit mit Kommunen, Krankenhäusern, praktizierender Ärzten, Bildungseinrichtungen, Ehrenamtlichen und Verbänden geschehen. Die Herausforderungen im Gesundheits- und Sozialsektor erfordern auch die Zusammenarbeit bei der Entwicklung neuer Lösungen zwischen dem privaten und dem öffentlichen Sektor. In Süddänemark hat die Zusammenarbeit zwischen Privatwirtschaft, Kommunen, Krankenhäusern sowie Forschungsund Bildungseinrichtungen im Bereich der öffentlich-privaten Innovation eine lange Tradition, und im Gesundheits- und Sozialbereich wurde ein starkes Forschungs-, Innovations- und Testumfeld geschaffen. Wir wollen auf dieser Zusammenarbeit weiter aufbauen. Neue, innovative Gesundheits- und Sozialstaatsansätze, z. B. digitale Lösungen und Wellfare Tech, können ebenfalls zu mehr Bindung in der Region beitragen und die Gesundheitsversorgung der Region den Menschen näherbringen. Die Herausforderungen sind auf beiden Seiten der deutsch-dänischen Grenze und in den anderen europäischen Regionen gleich. Das sollte Anlass sein, Kooperationen im Sinne von mehr Innovation bei den Lösungsansätzen einzugehen.

2010

Der Rahmen für die Gesundheitsinnovation der Region Süddänemark ist in der süddänischen Innovationsstrategie festgelegt; die Maßnahmen sind auch mit Strategien, Plänen und Vereinbarungen im Gesundheitsbereich , einschl. der Gesunheitsvereinbarung 2019-2023, unterlegt.

2017

Stillsitzendes Freizeitverhalten

2010

2017

Schweres Übergewicht

2010

2017

Ungesunde Essgewohnheiten

Mehr jungen Frauen geht es schlecht Anteil mit schlechter mentaler Gesundheit

25%

20%

Das Strategiemodul wird zu den UN-Weltzielen Nr. 3 ”Gesundheit und Wohlbefinden”, Nr. 5 ” Geschlechtergleichheit”, Nr. 9 ”Industrie, Innovation und Infrastruktur”, Nr. 10 ”Weniger Ungleichheit” und Nr. 11 ”Nachhaltige Städte und Gemeinden” beitragen.

15%

10%

16-24 J.

25-34 J.

35-44 J.

45-54 J.

55-64 J.

65-74 J.

>75 J.

REGION SÜDDÄNEMARK

/ S. 15

Quelle: Gesundheitsprofil 2017 für Region Süddänemark u. Kommunen – Wie geht es Dir?, Region Süddänemark, 2017.

In den kommenden Jahren wird es mehr Ältere und gleichzeitig weniger Personen im erwerbsfähigen Alter geben. Aber längeres Leben bedeutet auch häufig mehr Krankheiten. Zudem besteht die Tendenz, dass mehr Menschen körperlich inaktiv sind, übergewichtig werden und dass mehr junge Menschen unzufrieden mit ihrem Leben sind.


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/ S. 16

Eine attraktive Region voller Angebote -- Regionale Entwicklungsstrategie 2020 – 2023 -- /


FA K T E N

Ein Süddänemark voller Erlebnisse Erlebnisbeispiele in der Region

Das kulturelle Angebot Süddänemarks und unsere einzigartigen Natur- und Erholungs– gebiete tragen zur Entwicklung, Definition und Sensibilisierung der Städte, Küsten und ländlichen Gebiete der Region bei. Kultur, Natur und Erholungsgebiete verleihen einem Gebiet Identität und Besonderheit und tragen zur Schaffung lebendiger Städte und örtlicher Gemeinwesen bei. Das regionale Weltkulturerbe und das Weltnaturerbe sowie die Geschichte des Grenzlandes und seine Eigenart sind ganz besondere süddänische Stärken, die unterstützt und genutzt werden müssen. Kultur schafft Brücken zwischen Menschen, und unsere Maßnahmen in der Region sollen dazu beitragen, Erlebnisse und ein Gemeinschaftsgefühl in allen Teilen der Region und über die Grenzen der Region hinaus zu schaffen. Dies erhöht die Attraktivität der Region, fördert die Ansiedlung und trägt dazu bei, junge Menschen hier zu halten und zusätzliche anzulocken. Wir wollen auch Entwicklung und Innovation stärken, indem wir die besonderen Kompetenzen und den Wissensfundus der Region in den Bereichen Design und Kreativität ins Spiel bringen. Wir wollen zur Schaffung von Rahmenbedingungen beitragen, unter denen die Süddänen ein aktives Leben in sozialen Gemeinschaften führen können. Dies kann durch neue, kreative Arten der Bürgerbeteiligung oder die Förderung größerer strategischer Initiativen erreicht werden. Beispielsweise können Aktivitäten im Zusammenspiel von Kultur, Natur und gesunden Lebensbedingungen zur Schaffung bestmöglicher Voraussetzungen für ein aktives Leben der Bürger beitragen und das Wohlbefinden in Süddänemark stärken.

REGIONALE ZIELE: • Mehr Attraktivität und Ansiedlung durch Angebote. • Stärkung von aktivem Leben und Wohlbefinden. • Weiterentwicklung und Nutzung süddänischer Stärken in Sachen Kultur, Natur und Kreativität, z. B. das süddänische Welterbe und die besondere Geschichte und Eigenart des Grenzlandes.

In Süddänemark kann man 3 der 7 einzigartigen und erhaltungswürdigen dänischen Attraktionen erleben, die auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes stehen. Darüber hinaus wurde die Stadt Kolding in das UNESCO-Netzwerk der Creative Cities aufgenommen: 1 2 3 4

Stadt Christiansfeld Das Wattenmeer Die Jelling-Monumente Kolding, Creative City

7 1 2

8 3 3 1

6 9 2

4 4

1

5

2 3

Maßnahmen in den Bereichen Kultur, Natur und Kreativität, Innovation und Design im Rahmen einer Kulturstrategie.

/ S. 17

10

Darüber hinaus locken der Nationalpark Wattenmeer und die Naturparks Kleiner Belt (Lillebælt) und Nordsee (Vesterhavet) sowie die drei süddänischen sog. Naturkanongebiete: Das Strategiemodul wird zu den Nachhaltigkeitszielen der UN Nr. 3 „Gesundheit und Wohlbefinden“, Nr. 9 „Industrie, Innovation und Infrastruktur“ und Nr. 11 „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ beitragen.

1 2 3

Landenge Trelde Næs und Waldgebiet Trelde Skov Gezeiteninsel Mandø und das Wattenmeer Hügellandschaft Svanninge Bakker und Bjerge

Die 10 meistbesuchten Attraktionen: Legoland Aquadome – Lalandia Billund 3 Zoo Givskud 4 Zoo Odense 5 Schloss Egeskov 6 Tirpitz 7 Lego House 8 Erlebniscenter Kongernes Jelling, das Nationalmuseum 9 Museum im Koldinghus 10 Universe REGION 1 2

SÜDDÄNEMARK

Quelle: VisitDenmark.dk, 2017 (Attraktionsliste)

Es soll interessant und attraktiv sein, in der gesamten Region zu leben, zu studieren und zu arbeiten. Wir wollen zur Schaffung neuer Erfahrungsrahmen beitragen, ausgehend von den kulturellen, geschichtlichen und natürlichen Stärken und Besonderheiten der Region und durch das Beschreiten neuer Wege im Dialog mit der süddänischen Bevölkerung. Unsere gemeinsamen Bemühungen sollen die Erlebnismöglichkeiten und die Lebensqualität der Bürger verbessern und gute Rahmenbedingungen für ein aktives Leben schaffen.


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Mobilität für alle

/ S. 18

-- Regionale Entwicklungsstrategie 2020 – 2023 -- /


FA K T E N

Die Bedürfnisse der Süddänen nach Mobilität sind vielfältig und unterschiedlich. Naturgemäß möchte jeder möglichst schnell, günstig und termingerecht ans Ziel kommen. Ein zügiger Ausbau der Technologien kann dafür sorgen, dass dies ‚smarter‘ geschieht. Aus Gründen des Klimaschutzes muss der Verkehr grüner werden. Und schließlich kann mehr Fahrradfahren und Zufußgehen ja auch gesundheitsfördernd sein. Heutzutage sind Vorstellungen und Wünsche in Sachen Mobilität im Wandel. Auch in Süddänemark erfordert die Hochgeschwindigkeitsgesellschaft ein erhöhtes Tempo, Verfügbarkeit und technologisches Zusammenspiel, während Urbanisierung, Klimawandel und die technologische Entwicklung neue Bedingungen für die zukünftige Mobilitätsplanung schaffen. Gut funktionierende Mobilität und moderne Infrastruktur – Straßen, Eisenbahnen, Brücken, Flug- und Seehäfen sowie zeitgemäße Breitband- und Mobilfunknetze – verbinden ein gutes Alltags- und Freizeitleben, sichern den Zugang junger Menschen zu Bildungsangeboten und den Zugang der Wirtschaft zu Arbeits- und Exportmärkten. Süddänemark verfügt über eine robuste Verkehrsinfrastruktur, die Mobilität gerät jedoch unter Druck. Die Zahl der Fahrzeuge wächst, immer mehr Pendler sind immer länger unterwegs und die Überlastung des Hauptstraßennetzes nimmt zu. Urbanisierung und (durch Steuersenkungen) günstiger gewordene Autos lassen die Kundenzahlen im ÖPNV zurückgehen – besonders in dünn besiedelten Gebieten. Lücken in der digitalen Infrastruktur behindern lokal die Entwick–lung hin zur digitalen Gesellschaft. Die grüne Verkehrswende muss in den kommenden Jahren auf allen gesellschaftlichen Ebenen und in einer verbindlichen nationalen und süddänischen Zusammenarbeit auf dem Weg zur emissionsfreien Gesellschaft beschleunigt und bewältigt werden. Der ÖPNV Süddänemarks ist Teil der gesamten Mobilitätslösung, wobei sich die Süddänen in Zukunft zunehmend verkehrsträgerübergreifend bewegen werden. Gerade in den dünn besiedelten Gegenden Süddänemarks bedarfs es der Entwicklung und Förderung neuer Mobilitätslösungen. Dies erfordert eine verstärkte Ausrichtung auf die technologischen Entwicklungen, die bereits unser Mobilitätsverhalten verändern. Digitale und verkehrsbezogene Technologien werden in neue Verkehrsträger eingebunden. Das eröffnet Möglichkeiten, die wir durch breit angelegte Partnerschaften mit Kommunen, Mobilitätsanbietern und neuen Akteuren in der Region aufgreifen müssen. Die Infrastruktur ist insgesamt eine nationale Aufgabe, und es wird heftig um die Baugelder gerungen. Daher arbeiten wir in Süddänemark konzertiert zusammen, um drei gemeinsame Infrastrukturprioritäten sicherzustellen. Auch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist von entscheidender Bedeutung. Der Großteil des dänischen Landgüterverkehrs führt durch Süddänemark, weshalb wir mit Akteuren auch grenzüberschreitend beim Ausbau des Jütlandkorridors und des Ten-T-Netzes zwecks Entwicklung einer robusten skandinavischen und europäischen Infrastruktur auf Straße und Schiene zusammenarbeiten.

Staus kommen die Wirtschaft teuer zu stehen REGIONALE ZIELE: • Grüner, klimaneutraler Transport – im ÖPNV und Individualverkehr. • Hohe Erreichbarkeit und Kohärenz – verkehrstechnisch und digital. • Guter Verkehrsfluss, dadurch weniger Staus in und zwischen den Städten.

In Zukunft wird die Überlastung des dänischen Hauptstraßennetzes deutlich zunehmen, wobei allerdings bereits heute 2 von 3 süddäni– schen Unternehmen Staus und längere Fahrtzeiten als die größten Verkehrsprobleme bezeichnen – und diesem Umstand schwerwie– gende Folgen für ihre Betriebe attestieren. ÜBERLASTUNG DES STRASSENNETZES FÜHRT LT. ANGABEN DER WIRTSCHAFT ZU: Arbeitszeitverlusten

78% 55%

Kostenanstieg im Transport

53%

Verspäteten Lieferungen an Kunden 36%

Zusätzlicher Verwaltungsarbeit

34%

Rufschädigung / Verlust von Goodwill Konsequenzen für andere Bereiche durch Verspätungen Erlösverlusten wg. entgangener Verkäufe

Umsetzung der Maßnahmen im Mobilitätsbereich im Rahmen einer Mobilitätsstrategie

29% 25% 12%

Zahlung von Geldbußen Sonstigem

4%

/ S. 19

DI E I N F R AST RU K T U R PR IOR I TÄT E N F Ü R SÜ DDÄ N E M A R K Die drei Prioritäten wurden 2011 gemeinsam zwischen der Region Süddänemark und den 22 Kommunen festgelegt und zuletzt 2019 aktualisiert: Das Strategiemodul wird zu den Nachhaltigkeitszielen der UN Nr. 9 „Industrie, Innovation und Infrastruktur“, Nr. 11 „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ und Nr. 13 „Maßnahmen zum Klimaschutz“ beitragen.

Quelle: Antworten von 566 Betrieben, die ’hin und wieder’, ’häufig’ oder ’sehr häufig’ Verkehrsbelastungsprobleme erleben. Region SüdDK,Unternehmenspanel, 2018.

Mobilität, unter Einbeziehung digitaler Lösungen , soll Agilität und Wohlergehen von Bürgern und Wirtschaft unterstützen.

• Implementierung des Stundenmodells mit den vorgesehenen fünf Haltepunkten in Süddänemark (Odense, Esbjerg, Fredericia, Kolding und Vejle), und zwar in einer Form, die „Das große H“ unterstützen kann, einschließlich einer nach Süden verlaufenden Streckenführung in Jütland, die zu einer besseren Verbindung nach Hamburg beitragen kann. • Eine Autobahn für Mitteljütland, die mit dem Flughafen Billund verbunden ist und eine Querverbindung zur E45 südlich von Vejle hat. • Eine Parallelverbindung über den Kleinen Belt. Zusätzlich zu den drei Schwerpunkten werden die E20 südlich um Odense und für die Bahn eine Zweigleisigkeit zwischen Tingleff und Pattburg als zu finanzierende und abzuschließende Projekte hervorgehoben. Im engen Dialog mit den Kommunen werden regelmäßig weitere relevante süddänische Infrastrukturprojekte geprüft, und die Region bringt sich nach konkreter Bewertung mit Analysen, in Ausschüssen und dergleichen mit ein, wie es beispielsweise bei der Verbindung Fünen-Alsen der Fall war. REGION SÜDDÄNEMARK


REGIONALE MASSNAHMEN

Starke Partnerschaften

/ S. 20

-- Regionale Entwicklungsstrategie 2020 – 2023 -- /


Das Süddänemark der Zukunft – ein gemeinsamer Ansatz Globalisierung, Klimawandel, Urbanisierung, demografischer Wandel, Digitalisierung und andere rasante technologische Entwicklungen sind globale Megatrends, die auch Wirtschaft und Bürger in Süddänemark betreffen. Die Zusammenarbeit in Partnerschaften, eine gemeinsame Wissensbasis und eine gemeinsame Projektentwicklung zwischen Bürgern, Behörden, Bildungs- und Forschungseinrichtungen, Kulturinstitutionen, Unternehmen, den Tarifpartnern, der Zivilgesellschaft, internationalen und vielen anderen Partnern ist eine entscheidende Voraussetzung für die Festlegung gemeinsamer regionaler Agenden und die Bewältigung gemeinsamer Herausforderungen sowie die Nutzung der besonderen Potenziale in einer attraktiven und nachhaltig aufgestellten Region. Dies gilt, wenn zukunftsorientierte Bildung geschaffen, das süddänische Welterbe gefördert, kulturelle Großereignisse entwickelt und der Klimawandel verhindert werden soll oder seine Folgen gemindert werden müssen, wenn sauberes Trinkwasser für die Zukunft sichergestellt oder kommenden Generationen der bestmögliche Rahmen für ein gesundes und aktives Leben mitgegeben werden soll.

Starke regionale Partnerschaften

Gemeinsames Wissen

Starke Partnerschaften zwischen öffentlichen und privaten Unternehmen können zur Sicherstellung nachhaltiger Bildungschancen in der gesamten Region beitragen. In Sonderburg, wo die Unternehmen jahrelang händeringend nach Ingenieuren suchen mussten, hat beispielsweise eine breite regionale Partnerschaft die Initiative ergriffen, um das Center for Industriel Elektronik (CIE) an der Universität von Süddänemark zu gründen und zu finanzieren. Das Zentrum bietet Studiengänge für Bauund Diplomingenieurwesen an, die auf die Nachfrage der umliegenden Industriebetriebe zugeschnitten sind. Die Partnerschaft hinter dieser einzigartigen öffentlich-privaten Zusammenarbeit sind die Universität Süddänemark, die Region Süddänemark, die Firma Danfoss, die Firma LINAK und die Kommune Sonderburg.

Analysen und gemeinsames Wissen sind die Basis für wirksame Strategien und Entwicklungsbemühungen. Dabei kann es sich um Kenntnisse über eine einzelne Kommune oder alle handeln, über Teilgebiete der Region oder über das ganze Land. In Süddänemark werden Entwicklungsentscheidungen durch die Kontur-Veröffentlichungen, die in Zusammenarbeit zwischen den düddänischen Kommunen und der Region entwickelt wurden, fortlaufend mit aktuellem und aktualisiertem Wissen über die regionale Entwicklung unterstützt. Kontur wird jedes Jahr als Teil der gemeinsamen Wissensbasis veröffentlicht. Es wird darin ein Profil der 22 süddänischen Kommunen gezeichnet. / S. 21

Finanzierung Gemeinsame Anstrengungen erfordern gemeinsame Mittel und Ressourcen. Ein Beispiel ist der Kulturbereich, in dem kulturelle Projekte und kulturelle Veranstaltungen dazu beitragen, Präsenz zu zeigen, Süddänemark attraktiv zu machen, innovative kulturelle Umfelder zu stärken und die lokalen Stärken und Besonderheiten der Region zu unterstützen. Aus diesem Grund hat der Regionalrat in Zusammenarbeit mit anderen Partnern wichtige und markante Veranstaltungen und Institutionen finanziert – beispielsweise Initiativen zur UNESCOAusweisung des Wattenmeeres, die Gewinnung einer Tour-deFrance-Etappe für Süddänemark und nicht zuletzt das Grenzjubiläum (Dänisch: Wiedervereinigungsfeier) im Jahr 2020, bei dem die Region an der Partnerschaft zur Würdigung dieses Ereignisses beteiligt ist.

Eine regionale Aufgabe – und eine gemeinsame Tagesordnung In Süddänemark gibt es rund 10.000 mehr oder weniger stark kontaminierte Böden. Die sogenannten generationsbedingten Verunreinigungen, die noch für viele Generationen existieren werden, wenn wir nichts unternehmen, sind da noch nicht einmal mitgezählt. In Grindsted haben jahrzehntelange Verschmutzungen durch das ehemalige Grindstedwerk große Teile des Grundwassers unter der Stadt verseucht. Zudem hat das Unternehmen an mehreren Stellen Chemikalien abgeladen. Für die Bemühungen hinsichtlich dieser Schadstoffe wurde eine lokale Bürgerinitiative gegründet, die mit der Region zusammenarbeitet, um das Thema auf die Tagesordnung zu setzen und Ermittlungen und andere Maßnahmen in Grindsted voranzutreiben. In ähnlicher Weise rückt die Partnerschaft „Gemeinsames Grundwasser – geteilte Verantwortung“ den Grundwasserschutz in einem Gebiet westlich von Odense in den Fokus, von wo aus das Vandcenter Syd einen Großteil des Wassers gewinnt, das in die Wasserhähne der 200.000 Bürger von Odense eingespeist wird.

REGION SÜDDÄNEMARK


NACHBETRACHTUNG

Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen der UN

/ S. 22

- Gesundes Leben - Sauberes Wasser, saubere Böden - Kompetenzen für die Zukunft - Eine attraktive Region voller Angebote

- Energiewende, Klima und Ressourcen

- Energiewende, Klima und Ressourcen

- Kompetenzen für die Zukunft

- Gesundes Leben - Eine attraktive Region voller Angebote - Mobilität für alle

- Energiewende, Klima und Ressourcen - Mobilität für alle

- Gesundes Leben - Kompetenzen für die Zukunft

- Gesundes Leben - Eine attraktive Region voller Angebote

- Sauberes Wasser, saubere Böden

- Sauberes Wasser, saubere Böden

- Energiewende, Klima und Ressourcen - Eine attraktive Region voller Angebote - Kompetenzen für die Zukunft - Gesundes Leben - Mobilität für alle

- Energiewende, Klima und Ressourcen - Sauberes Wasser, saubere Böden - Kompetenzen für die Zukunft - Gesundes Leben - Eine attraktive Region voller Angebote - Mobilität für alle

-- Regionale Entwicklungsstrategie 2020 – 2023 -- /


Beitrag zu Nachhaltigkeitszielen der UN Die sechs Module der Strategie und die interdisziplinären Maßnahmen unterstützen allesamt Nachhaltigkeitsziele der UN. Letztere können nicht isoliert betrachtet werden, sondern bedingen sich gegenseitig. Maßnahmen in Bezug auf ein Ziel können sich daher auf andere Weltziele auswirken, und es besteht daher die Notwendigkeit eines Ausbalancierens und In-Einklang-Bringens der verschiedenen Perspektiven der Weltziele, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Dimensionen aufweisen. Es braucht Maßnahmen, die sich politisch bereichsübergreifend über verschiedene Themen erstrecken. Die sechs Strategiemodule sind daher keine losgelösten Elemente in der Arbeit mit den Weltzielen, sondern müssen als gemeinsame Anstrengungen gesehen werden, die sich gegenseitig unterstützen und verstärken. Kohärenz in den Maßnahmen schafft nicht nur einen Mehrwert bei der Arbeit mit den Weltzielen, sondern auch einen Mehrwert für Süddänemark und die Lebensqualität des Einzelnen. Bei der Arbeit mit den Nachhaltigkeitszielen der UN müssen die globalen Ziele ’übersetzt’ werden, damit sie besser in einen süddänischen Kontext passen. Ausgangspunkt dieser Übersetzung waren die Bereiche, in denen Süddänemark es mit Herausforderungen zu tun hat, die sich auf die Weltziele beziehen, und in denen die Region etwas bewegen (”einen Unterschied machen”) kann.

/ S. 23

Wie läuft es mit den regionalen und den Nachhaltigkeitszielen der UN? Für jedes der sechs Strategiemodule werden Sachstand und Entwicklung in einer jährlichen Gesamtveröffentlichung aufgegriffen. Diese jährliche Nachbereitung enthält eine kurze Soll-Ist-Darstellung der Entwicklung im Vergleich zu den regionalen Zielen. Die Darstellung wird durch verschiedene Indikatoren unterfüttert, die sowohl der aktuellen Situation als auch der Entwicklung angepasst werden können. Insofern kann die Nachbereitung sowohl aktuelle Herausforderungen aufzeigen als auch neue Entwicklungen verfolgen. Die gemeinsame Wissensbasis kann für Entwicklungsinitiativen sowohl in der Region als auch durch andere Akteure genutzt werden und bildet die Grundlage für neue Partnerschaften. Die Methode der Nachbereitung variiert klarerweise für die verschiedenen Arten von Zielen. Einige stammen direkt aus den Indikatoren der Weltziele, während ggf. durch andere Indikatoren ergänzt wird, wenn es um genauere Informationen zu den lokalen und regionalen Gegebenheiten geht.

REGION SÜDDÄNEMARK


www.regionsyddanmark.dk


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