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Senden Sie uns die beiliegende Kar te „REL AX & WIN“. Erreicht sie uns bis zum 20. Dezember 2022, dann sind auch Sie dabei. Zu gewinnen ist ein WellnessWeekend für zwei Personen in einem mit Lilien ausgezeichneten Spa-Hotel . I M P RES S UM Medieninhaber: Werner Medien GmbH, Herausgeber: Mag. Christian Werner, Geschäftsführung: Eva Maria Werner Redaktion: Mag. Flavia Fellini (Reise, Kosmetik), Dr. Georg Frank (Gesellschaft, Politik), Ulrike Karl (Chef vom Dienst), Mag. Karl Riffert (Wirtschaft, Reise), Mag. Christian Werner Anzeigenberatung: Melanie Schmidt key@relax-guide.com, Alexandra Jungbauer sales@relax-guide.com, Martina Salz mann sales2@relax-guide.com Lektorat: Magdalena Burghardt MA, Gestaltung: Nicola Reber, Lithographie: R12, Herstellung: Vogel Druck Höchberg
Ein besonderer Ort. Ein besonderer Weg. Und ein besonderer Genuss.
Verlagsanschrift: Breitenfelder Gasse 10, 1080 Wien, Austria, Fon & Fax: +43-1-403 2565, DW 66, E-Mail: redaktion@ relax-guide.com, Web: www.relax-guide.com Coverfoto: Forestis by Jeremy Austin
Die Klause ist ein in Europa einmaliges Öko-Medizinisches Gesundheitsgut, das sich mit den Herausfor-
Österreichische
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Wiederverwendung des Inhalts (auch auszugsweise) nur mit schriftlicher Zustimmung gestattet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos keine Haftung. Das Magazin RELAX erscheint seit 1997 einmal jährlich im Februar. RELAX® und RELAX Guide® sind eingetragene Warenzeichen – Registered Trademark.
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derungen des 21. Jahrhunderts bezüglich Gesundheit, Lebensqualität, intakter Umwelt, Ernährung und Bewegung sowie individuellem Stressmanagement und Resilienzstärkung beschäftigt. Eingebettet in die sanften Hügel des Steirischen Vulkanlands bietet die Klause ihren Gästen einen stillen, anonymen und durch positive Schwingungen mit allen Sinnen erlebbaren Rückzugsraum. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Taxbergstraße 15/17/19 A-8344 Bad Gleichenberg Tel. +43/664/53 32 490 willkommen@die-klause.at ÖKO-MEDIZINISCHES GESUNDHEITSGUT
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Liebe Leserin, lieber Leser! Was waren das nur für zwei Jahre, die hinter uns liegen? Was waren das nur für unverhältnismäßige und lebensferne Regierungsmaßnahmen? Sie erzeugten Panik und Schrecken bei vielen, seelisches Leid bei Kindern und Jugendlichen, und sie machten sehr viele Menschen ärmer sowie ganz wenige sehr viel reicher. Das Totalversagen der Regierung, die ihre „alternativlosen“ Maßnahmen an irrelevante Tagesinzidenzen geknüpft hatte, gipfelte im Impfzwang: just dann, als Länder wie Dänemark, England, Spanien oder die Schweiz alle Maßnahmen bereits aufgehoben hatten! Es handelt sich um den Zwang zur Impfung mit Impfstoffen, die eigentlich gar keine sind. Die zudem nur eine Notzulassung haben, deren Hersteller nicht für Schäden haften und für die eine Technologie verwendet wird, vor welcher der US-amerikanische mRNA-Pionier Robert Malone – so wie andere – gewarnt und sie als „nicht ausgereift“ eingestuft hat. Die Maßnahmen haben es jedenfalls geschafft, unter anderem Existenzen zu ruinieren, die Ausbildung sowie die Beziehungen zwischen Ehepaaren, Freunden und Kollegen massiv zu beschädigen und die Gesellschaft in einem historischen Ausmaß zu spalten. Ihre Aufgabe, nämlich Geimpfte zu immunisieren, ist den Impfungen freilich kläglich misslungen. Eine dominante Rolle bei den im gehobenen Volksmund längst als „Plandemie“ bezeichneten Absurditäten haben die sogenannten Leitmedien übernommen. In ihrer unheiligen Abhängigkeit von der Politik haben uns die Paniktreiber in den Redaktionsbüros fortwährend Angst eingejagt und uns „ein X für ein U“ vorgemacht. So haben sie etwa verschleiert, dass Hospitalisierte wie Verstorbene mit einem positiven Test automatisch als Coronaopfer registriert werden, auch wenn das Virus gar nicht ursächlich war. Sie haben beispielsweise verschleiert, dass der globale Impfmeister von einst, Israel, gegenwärtig die höchste Infektionsrate der Welt verzeichnet. Und sie haben die Politik nicht hinterfragt, sondern ihr die totale Macht gegeben, indem sie einer winzig kleinen Gruppe die unumschränkte Deutungshoheit über alles eingeräumt haben. Es verwundert nicht, wenn bei vielen Menschen der Eindruck rasenden Stillstands entstanden ist und die Hoffnungs losigkeit gegenüber der Zukunft wächst. Im Kern erinnert die systematische Irreführung des Bürgers an das Sozialverhalten eines Narzissten. Nicht Probleme lösen, sondern täuschen und manipulieren – und dabei immer tiefer in die Krise abrutschen! In der Politik, so heißt es immer wieder, tummeln sich zahlreich Narzissten, was der deutsche Psychotherapeut Hans-Joachim Maaz mit „Die Demokratie ist im Spinnennetz ihrer narzisstischen Akteure gefangen“ beschreibt. Was einen Narzissten ausmacht, wie er Beziehungen zerstört und wie sich seine pathologischen Züge in der Gesellschaft wiederfinden, lesen Sie in unserem Essay „Im Zeitalter des Narzissmus“ ab Seite 58. Yoga liegt voll im Trend. Doch häufig treffen allzu ehrgeizige Schüler auf unerfahrene Lehrer. Verletzungen und körperliche Schäden sind dann oftmals die Folge. Aber auch die Auswirkungen auf die Psyche können fatal werden. Wir haben daher 4
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recherchiert, was Yoga eigentlich ist und was es bewirken kann. Und wie es dazu gekommen ist, dass es zum Trendsport für urbane Stresspatienten verkommen konnte – ab Seite 28. Die neue Ausgabe unseres Jahresmagazins entführt Sie aber auch in die besten Wellnesshotels von Österreich, Deutschland und Südtirol, und einmal mehr zu anderen Zielen, etwa nach Sri Lanka oder nach Moskau. Zudem gibt es inspirierende Hoteltipps von den Testern unseres kritischen Wellnesshotelführers RELAX Guide, dies etwa zu den Themen Naturlage, Adults only und Gourmetküche. Hinweisen möchte ich darauf, dass wir nur über Hotels schreiben, die wir selbst anonym getestet haben und als empfehlenswert einstufen. Auch Inserate dürfen nur die von uns mit Lilien ausgezeichneten Häuser schalten – das sind weniger als ein Fünftel aller Wellnesshotels! Sie erhalten unser Jahresmagazin übrigens auch gratis ins Haus, so Sie sich über unseren Newsletter (Dezember oder Jänner) dafür angemeldet haben. Der Gratisversand an Privatpersonen erfolgt nur einmal pro Jahr – eine Nachlieferung wäre zu kostspielig und ist daher leider nicht möglich. Bitte achten Sie daher zum Jahresende auf unseren Newsletter, in den Sie Ihre Zustelladresse stets aufs Neue eintragen müssen. Das Magazin finden Sie jedoch auch online auf relax-guide.com. 1997 habe ich unser „RELAX Jahresmagazin für Körper und Geist“, dessen 26. Ausgabe Sie nun in Händen halten, gegründet. Wir haben uns seither viel Mühe gegeben, den Anspruch eines erweiterten, ganzheitlichen Wellnessbegriffs zu erfüllen. Denn Wellness muss mehr bedeuten, als sich nur um das eigene Wohlbefinden zu kümmern. Wer kann sich wirklich wohlfühlen, wenn ringsum vieles in einen immer schriller werdenden Krisenmodus abrutscht? Es muss doch stets auch darum gehen, die gesellschaftlichen Verwerfungen zu thematisieren, Hintergründe zu erhellen und das, was uns die Mainstream-Medien verschweigen, ans Licht zu zerren. Denn ohne Kenntnis des Sachverhalts gibt es keine Kenntnis über die Ursachen, und ohne diese lässt sich nichts zum Positiven verändern. Und es gibt sehr vieles in der Gesellschaft, das sich zum Positiven verändern muss. Soweit es uns möglich war, haben wir daher immer wieder große Themen wie das EU-„Theater“, die sogenannte Energiewende, die Weltmacht Finanzindustrie oder den von hysterisch inszeniertem Aktionismus begleiteten Klimawandel untersucht. Wir waren übrigens auch die Ersten, die darüber berichteten, wie es gro ßen Konzernen mithilfe von durchaus legalen Mitteln gelingt, so gut wie keine Gewinnsteuern zu zahlen, obwohl sie tatsächlich märchenhafte Gewinne einstreifen. Das etwa eineinhalb Jahre, bevor andere Medien darüber etwas hören ließen. Hinzu kam die Wellnessbranche, die sich in den vergangenen 25 Jahren mit immer neuen Innovationen zu voller Blüte entfalten konnte. All das versorgte mein Team und mich mit viel spannendem Stoff für eine tief befriedigende Arbeit. Nach mehr als einem Vierteljahrhundert als Chefredakteur verspüre ich nunmehr den Wunsch, mein Leben in Zukunft anders zu gestalten, auch wenn das mit einem gehörigen Quäntchen Wehmut verbunden ist. Ich verabschiede mich also von Ihnen und bedanke mich herzlich für Ihre langjährige Treue als Leser und als Inserent – Sie waren wunderbar! Christian Werner
F oto : Isabell a Bar t h
EDITORIAL
„Suchten Abwechslung, kamen zur Ruhe.“
INH A LT 8 GEHEIMNISSE DER TEE-INSEL Sri Lanka, wie man es noch nicht kennt 16 ALLES, WAS FRAUEN WÜNSCHEN Top-Hotel für Freundinnen und eine Mutter-Tochter-Auszeit 18 VIELFALT UND FÜLLE ENTDECKEN Nahe bei Salzburg: Wellness in einem echten „Genussdorf“ 20 ADULTS ONLY – SOGAR MI T KIDS! Kinder und gute Wellness? Ein Resort hat die Zauberformel 24 DAS SCHÖNE LEBEN Ein Spa-Hotel für Liebhaber des Echten und Unaufgeregten 26 „DIE AUSZEI T-QUALI TÄT S TEIGERN“ Ein Hotel im Ausseerland besinnt sich auf seine Werte 28 YOGA GEHT GANZ ANDERS Falsch praktiziert zeitigt der „Trendsport“ fatale Folgen 42 SINNLICHE GEWISSHEI T IM SCHLOSS Vom sensiblen Umgang mit dem heiklen Thema Berührung 44 THE BIG SWEE TS Riesige Suiten mit allen Extras: ein Hotel im Bayerwald 46 WASSER-GENUSS MI T AUSBLICK Im Allgäuer Königswinkel gefunden: Wellness mit Wirkung 50 NUR WIR ZWEI IM BAYERWALD Wonne für Liebespaare und solche, die es werden wollen 52 TRIFF T DEN NERV DER ZEI T Ein Thermenresort als Musterschüler in puncto Nachhaltigkeit 54 RUSSISCHE WUNDER Stalin und die Luxushotels: Expedition ins moderne Moskau 58 IM ZEI TALTER DES NARZISSMUS Die Krisen der modernen Gesellschaft haben eine Wurzel 70 MAN WIRD DOCH NOCH FRAGEN DÜRFEN! Weitere 80 dringlichste Fragen an das moderne Leben 72 WOHIN GEHT DIE REISE? Die Spätmoderne wird zu ihrer eigenen Karikatur. Was nun? 74 FAS T VERLIEBT Was ist das richtige Ausmaß an Verletzlichkeit? 80 NATURL AGE – WICHT IGER DENN JE Das stärkste „Tool“ für Wohlbefinden – vier Hotels zum Thema 82 SO SCHÖN KANN ES AM WASSER SEIN! Direkt am Ufer: vier Hotels mit unterschiedlichen Vorzügen 84 ZEI T FÜR DICH UND MICH Auszeit mit dem Partner: vier Lilien-Hotels für Adults only 86 PRIVAC Y, PLE ASE! Wellness ganz privat: vier Lilien-Hotels mit Spa im Zimmer 88 KLEINE FES TE FÜR FEINSCHMECKER Acht Lilien-Hotels, in denen es ausgezeichnet schmeckt 92 T IPPS Empfohlene Spa-Hotels – Lilien sind Bedingung!
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SR I L A N KA
GEHEIMNISSE DER TEE-INSEL Sr i Lanka, wie man es nicht kennt : kühles Bergland, koloniale Hotels, ein Österreicher als erster Unter w assermaler der Geschichte. Und ein Br ite, der die einstige Kaffee-Insel in ein Tee-Imper ium ver wandelte und es damit zu Ruhm und einer Weltmarke schaffte.
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s gibt tatsächlich ein Wort für die zufällige Entdeckung einer fremden Welt. Der englische Romancier Horace Walpole erfand es im 18. Jahrhundert für sein Märchen „Die drei Prinzen von Serendip“. Er nannte den wundersamen Blick auf etwas ganz Neues schlicht Serendipity. Serendip, diesen Namen gaben arabische Seefahrer im Mittelalter jener Insel im Indischen Ozean, die wir heute als Sri Lanka oder unter ihrem runderen britischen Kolonialnamen Ceylon kennen. Im Gegensatz zu den alten Seefahrern landen heute sonnenhungrige Badetouristen nicht zufällig am Banderaneike International Airport, um dann ihren Urlaub an einem Strandhotel zu verbringen. Das Überraschendste an diesem Flughafen sind übrigens die vielen Geschäfte mit Kühlschränken und Waschmaschinen. Das Geheimnis dieses etwas seltsamen Angebots zum Airport-Shopping ist simpel: Einheimische Flugreisende dürfen hier die Waren steuerfrei kaufen. Also warum nicht nach dem Landen gleich eine Tiefkühltruhe mitnehmen? Ich aber will keine Waschmaschine besorgen und auch nicht
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gleich an den Strand, sondern dorthin, wo die Seefahrer bis Mitte des 19. Jahrhunderts in Ceylon anlandeten und wo privilegierte Reisende nach wochenlangen Schiffsreisen erleichtert abstiegen. Dazu fahre ich rund 120 Kilometer nach Galle, der früheren Hauptstadt im Südwesten der Insel, und dort mitten hinein in die größte noch erhaltene europäische Festung in Südasien. Sie wird von knapp drei Kilometern Mauern umschlossen, mitten drinnen befindet sich das 1865 eröffnete frühere New Oriental Hotel, das jetzt Amangalla heißt und nur 28 Zimmer und Suiten hat. Früher kamen hier wohlhabende Dampfschifffahrtspassagiere an, die Herren in weißen Anzügen mit Hüten, die Damen in langen Kleidern. Heute ist die edle Kolonialherberge am Ende der Church Street, die einst Sitz des holländischen Gouverneurs war, so etwas wie die erste Adresse für First-Class-Flugpassagiere. Das Amangalla hat sich in eine Zeitinsel deluxe verwandelt: mit eleganten Fliesen auf der Veranda, mit polierten Holzböden im Zaal, der großen Halle mit alten holländischen Kolonialmöbeln und Blumenarrangements, die der Schwerkraft
zu widerstehen scheinen. Ein perfekter Ort also für ein Tässchen Ceylon-Tee oder auch einen ceylonesischen Arrack, eine lokale Rumvariante aus Zuckerrohrmelasse und etwas rotem Reis. Zurücklehnen, entspannen, die ersten Eindrücke reflektieren. Diese Insel hat etwas Wunderbares, wenn auch zu viele Einwohner. Es sind jetzt 22 Millionen. Damals, als das ehemalige New Oriental Hotel in der britischen Kolonie er-
Der Adelige aus Hietzing war der erste Unterwasser maler der Welt. öffnet wurde, lebten hier nur an die zwei Millionen Menschen. Sri Lanka bedeutet übrigens so viel wie „ehrenwerte Insel“. Sie ist etwas kleiner als Österreich, hat aber zweieinhalbmal so viele Einwohner. Die Singhalesen stellen die größte Bevölkerungsgruppe, es gibt aber eine Reihe von Minderheiten, wovon die zahlenmäßig wichtigste die Tamilen sind, die vor gar nicht so langer Zeit ein Vierteljahrhundert lang in einen Bürgerkrieg mit den Shinghalesen verstrickt waren. Ceylon, wie ich die Insel als anglophiler Weltreisender lieber nenne, ist erstaunlich vielfältig. In ihrem Inneren liegt der vielleicht schönste Teil, das Hochland mit seinen Teeplantagen, ein Meer an Grün, mit Jahresdurchschnittstemperaturen von 16 Grad und im Winter bisweilen auch mit Schnee. Das fruchtbare Tiefland, wo Kokosnuss, Reis, Zuckerrohr, Indigo, Kaffee, Tabak und Gewürze wie Chili, Zimt und Kurkuma angebaut werden, und die palmenumsäumten Küsten erfreuen sich dagegen tropischer Temperaturen mit durchschnittlich 28 Grad. Für Marco Polo, den unerschrockenen China-Reisenden, war Ceylon jedenfalls schlicht „die beste Insel der Welt“, wie er 1293 begeistert notierte. Einer der ersten Ceylon-Touristen war übrigens ein Österreicher. So wie heute Raumsonden allererste, oft erstaunliche Bilder fremder Planeten liefern, entzückten früher Reisende ihre Zeitgenossen mit Geschichten und Bildern aus exotischen Gefilden. Einer davon, der Wiener Freiherr Eugen Ransonnet-Villez, reiste 1866 monatelang durch Ceylon, und zeichnete unbeeindruckt von Mosquitos, Blutegeln und allerlei sonstigem Getier penible Abbildungen des ceylonesischen Dschungels und seiner Einwohner. Der vermögende
Galle, die ehemalige Hauptstadt. Hier wurde 1865 das New Oriental Hotel erö ffnet.
Heute ein koloniales Schmuckstück aus der Schatulle der Aman-Resorts: das Amangalla.
Unter Palmen: der riesige Pool dieses AmanResorts. – Badezimmer à la Amangalla (u.).
Adelige, Diplomat und Forschungsreisende aus Hietzing, der am liebsten in seiner Villa in Nußdorf am Attersee weilte, war auch der erste Unterwassermaler der Welt. Seine Bilder fertigte er in Ceylon mit einem selbst gebauten Tauchapparat an. Übrigens: Auch eine andere Premiere geht auf das Konto von Ransonnet-Villez. Er transportierte das erste Klavier nach Japan, natürlich ein Bösendorfer-Flügel, und spielte vor dem Kaiser. Etwas zufällig zu entdecken und ein Land ohne Massen von Touristen zu bereisen ist in heutigen Zeiten fast unmöglich geworden. Man schätzt, dass 1950 weltweit rund 25 Millionen Touristen unterwegs waren. 2019 waren es schon gewaltige 1,4 Milliarden. Die Maßnahmen zur sogenannten Pandemie haben diese Entwicklung dramatisch verändert. 2019 kamen zum Beispiel 1,9 Millionen Touristen nach Sri Lanka, 2021 hingegen nur weniger als 65.000. Den Mutigen erschließt sich jetzt also eine Insel mit so wenigen Touristen wie seit Jahrzehnten nicht. Die meisten wollen nur einen der vielen Traumstrände sehen, manche suchen auch nach ein wenig Ayurvedaglück, und zwar am liebsten dort, wo das Meer rauscht und es schön heiß ist. Die britischen Kolonialherren von ehedem würden wohl den Kopf schütteln, denn sie waren froh, wenn sie dem schwülheißen Colombo ins Landesinnere entkommen konnten. Dort, auf mehr als 2.000 Meter Höhe, stößt der Reisende auf Berge, Hochebenen und paradiesische Landschaften mit frischem, kühlem Klima – nachts fällt das Thermometer meist auf 16 Grad –, vor allem aber auf wunderschöne, endlose Teeplantagen in sattem Grün. Mittendrin findet sich der frühere britische Kurort Nuwara Eliya, den man kurz „Nurelia“ ausspricht, was so viel wie „Stadt des Lichts“ bedeutet. Gegründet wurde die Stadt einst von dem britischen Forschungsreisenden Samuel Baker, nachdem er zuvor die Quellen des Nil gesucht hatte. Baker und die britischen Teepflanzer bauten edwardianische Villen, importierten englische Hereford-Kühe und pflanzten Erdbeeren, Karotten und allerlei anderes europäisches Gemüse. Der Charme des kolonialen Kurorts mit einem der schönsten Golfplätze Asiens hat sich am besten in den Hotels erhalten. Im St. Andrews etwa kann man bei knisterndem Kaminfeuer einen wuchtigen hundertzwanzig Jahre alten Billardtisch bestaunen, den einst Elefanten auf
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Jetzt scannen
unwegsamen Pfaden drei Monate lang von Colombo hochgeschleppt hatten. Und im nahen Hill Club fühlt sich der Gast überhaupt wie in der britischen Kolonialzeit: Die Kellner tragen weiße Handschuhe, und beim Dinner ist Krawatte Pflicht. Hermann Hesse, der 1911 hierher reiste, war von Ceylons Hochland tief beeindruckt: „Soeben hatte der Wind das ganze weite Tal von Nurelia klargefegt, ich sah tiefblau und riesig das ganze Hochgebirge von Ceylon in mächtigen Wällen aufgebaut, inmitten die schöne Pyramide des uralt-heiligen Adam’s Peak. Daneben in unendlicher Ferne und Tiefe lag blau und glatt das Meer, dazwischen tausend Berge, weite Täler, schmale Schluchten, Ströme und Wasserfälle, mit unzählbaren Falten die ganze gebirgige Insel, auf der die alten Sagen das Paradies gefunden haben.“ Auf Hesses Spuren kann man sich zum Beispiel im 25 Kilometer entfernten Nationalpark Horton Plains begeben, wo einst die Plantagenbesitzer Leoparden und Sambahirsche jagten. Nach einem wunderschönen, dreieinhalbstündigen Spaziergang entlang windgebeugter Bäume und üppiger Farne gelangt man zu einem spektakulären Steilabfall: Am „World’s End“ geht es senkrecht 1.600 Meter in die Tiefe, und bei entsprechendem Wetter sieht man den 90 Kilometer entfernten Indischen Ozean. Den höchsten Berg Sri Lankas, den 2.524 Meter hohen Pidurutalagala, kann man hingegen erstens schwer aussprechen und zweitens nicht bis zum Gipfel besteigen, weil der militärisches Sperrgebiet ist. Anders hingegen der beeindruckende Adam’s Peak, ein viel besuchter Pilgerberg. Wer frühmorgens die Wanderung zum Gipfel zügig in Angriff nimmt, erlebt – zwischen Dezember und Mitte März – das Schattenwunder: Die Sonne wirft einen Schatten des Kegelbergs auf die weiße Wolkendecke, die etwa 300 Meter unterhalb des Gipfels liegt. Von Bergen einmal abgesehen, prägen die unzähligen Teeplantagen die Landschaft. Sri Lanka ist bekanntlich der größte Teeexporteur der Welt, und von den sechs Gebieten, in denen Tee angebaut wird, findet sich der beste hier im Hochland rund um Nuwara Eliya; er gilt als „Champagner“ der Ceylon-Tees. Seinen Ruf als Teeland verdankt Ceylon übrigens zwei Engländern: James Taylor und Thomas Lipton. Bis 1860 wurde auf Ceylons Plantagen fast nur Kaffee angebaut. Dann tauchte ein Pilz auf und ruinierte zuerst die Pflanzen und danach Plantagenbesitzer. James Taylor war mit 16 Jahren nach Ceylon gekommen, um sein Glück zu suchen. Er pflanzte 1866 als erster Teepflanzen auf der kaputten Kaffeeplantage Loolecondera, entwickelte die ersten Maschinen zum Rollen der Teeblätter und eröffnete die erste Teefabrik. Doch Tee war damals in England sündteuer. Das rief Thomas Lipton auf den Plan, der auf einer Reise nach Australien in Ceylon Station machte und eine Chance witterte. Lipton wurde 1850 geboren, war in den Slums von Glasgow aufgewachsen, musste schon als Zehnjähriger hart arbeiten und wanderte mit 14 für einige Jahre allein nach Amerika aus. Dort lernte er die Macht der Werbung kennen. Lipton kehrte mit 20 zurück nach Glasgow, wurde Mitglied der Freimaurer – und avancierte mit einem einfachen Rezept zum reichsten Teekaufmann der Welt, seine Firma wurde eine der ersten global tätigen: Er erwarb etliche pleite gegangene Kaffeeplantagen zu einem Spottpreis und ließ dort Tee anpflanzen, den er ohne Zwischenhandel in England weit unter den üblichen Preisen anbot. Tee wurde damals lose verkauft, aber nicht bei Lipton,
Für romantische Abendessen: das traumhaft gelegene Restaurant des 27-Suiten-Resor ts Amanwella. – Malerisch und weltabgewandt: Absolute Pr ivate Dining direkt am Amanwella-Strand (u.).
der ihn erstmals in bunten, verlockenden Packungen anbot. Der findige Kaufmann erfand auch gleich einen Werbespruch für sein Produkt: „Straight from the tea gardens to the tea pot.“ Ich muss jetzt schließen, auf der Veranda des Amangalla-Hotels wird jetzt Afternoon Tea serviert. Ob die auch Tee vom Loolecondera Estate haben? Das war die erste Teeplantage auf Ceylon, gegründet von James Taylor. Sie liegt in Kandy, dem letzten Königreich der Insel, das die Briten unterwarfen. Die Stadt Kandy ist ein Ort voll mit buddhistischen Heiligtümern, darunter auch der Tempel mit dem Zahn Buddhas. Die Wissenschafter aus der Zeit des Kolonialismus meinten zwar, es sei ein Krokodilzahn, aber dem Glauben tat das freilich keinen Abbruch. Aber ich genieße jetzt den feinen Tee und träume von den wiegenden Palmen, den goldenen Stränden, den Zimtbäumen, den endlosen grünen Teeplantagen und all den anderen Wundern Ceylons. ■ Hotel-Tipps * Amangalla. Heute wie vor hundert Jahren die feinste Adresse in Sri Lanka. Kolonialer Charme und Fünfsternluxus mit Butler in der größten europäischen Festung Südasiens. DZ ab rund 500 Euro. www.aman.com * Amanwella: 800 m Strand, eine traumhafte Bucht, ein 45 m langer Pool. Nur 27 Suiten, die kleinste ist 100 m2 groß. Luxus strandurlaub ab rund 660 Euro fürs DZ. www.aman.com * Jetwing St. Andrew’s. British Feeling im Tudorstil aus 1875. Der ehemalige „Scots Club“ liegt auf 1.880 m neben dem Golf platz. Lokaler Fünfsternluxus und Fine Dining im Restaurant Old Course. DZ ab rund 190 Euro. www.jetwinghotels.com
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leich vorweg: Ja, es handelt sich um eines der vier allerbesten Wellnesshotels Deutschlands, um Das Kranzbach nämlich. Und nein, es ist kein „Frauenhotel“. Aber es ist ein Adults-only-Haus, das mehrheitlich weibliche Gäste anzuziehen vermag. Weil es sensibel auf weibliche Bedürfnisse eingestellt ist, bis ins kleinste Detail. Das im neuen RELAX Guide wiederum mit vier Lilien ausgezeichnete Kranzbach befindet sich in einem Nirgendwo von betörenden, geradezu märchenhaften Dimensionen. Es ist nur über eine mautpflichtige Privatstraße zu erreichen und liegt ein paar gute Autominuten von Garmisch-Partenkirchen entfernt inmitten geschützter Buckelwiesen, und zwar auf einem sonnigen Hochplateau samt eigener Bergquelle. Keinerlei Verkehr ist zu hören, kein Hochspannungsmast und auch keine Windkraftanlage sind zu sehen. Ringsum nur Wälder, dickflauschige hellgrüne Buckelwiesen, das atemberaubende Panorama mit Karwendel, Wetterstein und Zugspitze – und saubere Luft. Man kann also gar nicht umhin, sich nicht in diese Landschaft zu verlieben. Und genau das passierte vor gut hundert Jahren Mary Portman, einer jungen Frau, die aus einer der 16
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reichsten Familien des damaligen England entstammte. Sie ließ sich hier ein englisches Schloss bauen, das heute den histo rischen Teil des Kranzbach bildet. Um moderne Zubauten erweitert, wurde Mary Portmanns Traumschloss vor fünfzehn Jahren als Hotel eröffnet. Wiederum war es eine Frau, die Taten setzte: Die britische Innen architektin Ilse Crawford hatte das historische Haupthaus („Mary Portman House“) neu gestaltet. Garantiert frei von der in der Hotellerie so häufig anzutreffenden Geschmacks legasthenie. Stilsicher, mit feminin verspielter Leichtigkeit. Alles im Kranzbach präsentiert sich hell und weitläufig, alles verströmt hochwertige Anmutung, und Zimmer gibt es für jedweden Geschmack – bis hin zu einem richtig romantischen „Baumhaus“! Auch das Spa des Kranzbach wurde gleichsam in die Tannenwipfel hineingebaut, im Obergeschoß vermeint man sogar, buchstäblich über den grünen Zweigen zu schweben, während der Blick auf die Berge und ihre unbeugsame Standsicherheit das Gefühl reflektiert, den Stress loslassen und endlich wieder tief in sich ruhen zu können. Obwohl der Wellnessbereich in puncto Ausstattung und
Schöner sitzen kann man nirgendwo: Frühstücksterrasse und Restaurant Green House (re.) im Das Kranzbach. Frisch, regional, leicht und fein: die Kranzbach-Küche mit duftenden Kräutern aus dem eigenen Garten (unten).
Zimmer für jeden Geschmack: Espr it und Design inter ieurs im Mar y Por tman House (re.). – Für wonne-
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vollen Schlaf: der Good Night Tea am Kaminfeuer (u.).
Raumangebot keinerlei Wünsche offenlässt, ist er, ebenso wie Restaurant und Bar, ausschließlich Hausgästen vorbehalten. Das bedeutet größtmögliche Ruhe und ein Ungestörtsein, das sich in einem separaten Ladys-Spa nochmals steigert. Entspannung vom Feinsten bieten unter anderem Ruheräume mit Kaminfeuer, schier endlose Liegemöglichkeiten mit Kuscheldecken und Leselämpchen, acht verschiedene Saunen sowie vier auch im Winter nutzbare Außenpools. Einer davon ist 21 m lang, ein anderer ein Onsen – ein großes heißes Wasserbecken nach japanischem Vorbild, all das vor einer gefühlt unendlich weiten Liegewiese. In warme Decken gehüllt, kann man im Kranzbach-Spa auch im Freien überdacht liegen und mit einer Tasse heißen Tees in der Hand sogar dem Regen lauschen. Eine Sensation ohne Wenn und Aber ist freilich das Meditation House mitten im Wald. Ein berühmter japanischer Architekt hat es einer Skulptur aus Glas und Holz ähnlich entworfen, und es verströmt eine unglaublich starke Energie, die schon viele Gäste in ihrem Innersten tief berührt hat. Meditation und Yoga sind demnach ein besonderer Schwerpunkt im Kranzbach, 90-minütige Yogaeinheiten werden täglich morgens und abends geboten, zu mehreren Terminen im Jahr finden auch Retreats statt. Im Yogastudio mit Plattformen im Freien kommt der Geist freilich nicht nur durch die Asanas, die sanften Dehnübungen, zur Ruhe, sondern auch durch den freien Ausblick auf die Weite der herrlichen Natur ringsum. Die Kosmetik-Treatments sind – wie man es sich von einem Vier-Lilien-Hotel erwarten darf – durchwegs sehr gut. Auch
Entgiftung und Entschlackung zählen im Kranzbach zum SpaAngebot, dazu gibt es Detox-Programme mit fünf oder 12 Behandlungstagen, die von Christine Müller, der ärztlichen Leiterin des Hauses, betreut werden. Noch eine Besonderheit wollen wir anführen, den hoteleigenen Garten, in dem rund 130 verschiedene Kräuter und Heilpflanzen kultiviert werden. Geerntet wird für Tees, für Naturkosmetik sowie auch für die Küche, die – auch vegetarisch oder vegan – nicht nur mit ihrer Raffinesse, sondern immer wieder auch mit essbaren Blüten am Teller erfreut. Der RELAX Guide schließt seine Kranzbach-Kritik übrigens mit „Ruhe, Ruhe, Ruhe … Keine Tagungen, keine Reisegruppen, keine Hochzeiten und Events. Bester Schlaf.“ Das passt! ■ Mehr: Das Kranzbach, Fon +49-8823-928000, www.daskranzbach.de und www.relax-guide.com
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VIELFALT UND FÜLLE ENTDECKEN Ganz nahe bei Salzburg: ein „Genussdor f “ par excellence. Mit Brauerei, Metzgerei und sensationellem Wellnessbereich – tropisches Klima, Sand und Hängematten inklusive.
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enn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen. Oder seine Eindrücke in Architektur verwandeln und ein Spa bauen lassen, das seinesgleichen sucht. Franz Gmachl junior – er bildet die bereits achte Generation der bekannten Salzburger Gastgeberfamilie – war während seiner Fernreisen auf die unterschiedlichsten Traumwelten gestoßen. Auf üppig grüne ebenso wie auf karge, schlichte, die den Geist zu ordnen vermögen. Das Beste aus all diesen Welten wurde in Form gegossen, gemauert, gestapelt, geschlichtet. Der Familienbetrieb in Bergheim bei Salzburg mit seiner jahrhundertealten Tradition – man kann auf 600 Jahre Gastlichkeit zurückblicken! – hat sich mit dem Hang-Spa als Ergänzung des Dorf-Spas endgültig unter die größten Player der österreichischen Wellnesshotels gereiht. Was das Gmachl dabei so besonders macht: Es beweist, dass sich ein rustikales „Genussdorf“ samt hauseigener Brauerei und Metzgerei – die neuerdings sogar auf eine ausgebildete Fleisch-Sommelière verweisen kann, das Metzgerhandwerk wird hier seit jeher hochgehalten – sowie exotische Weltläufigkeit ausgezeichnet unter einen Hut, pardon, ein Dach bringen lassen. Ein zentraler Begriff in diesem organisch gewachsenen Hotel lautet Luftveränderung: Nur im Gmachl gelangt man innerhalb weniger Minuten vom typisch malzigen Duft der Braukessel zu fülligen tropischen Duftschwaden, die unsere Gedanken auf direktem Wege in die Ferne entführen. Mit der 2020 errichteten „Grünen Insel“ ist der Hotelierfamilie ein wahrer Coup gelungen: Das Äußere einem Vogelnest nachempfunden (ähnlich wie das von den Weltrangarchitekten Herzog & de Meuron entworfene Pekinger Nationalstadion), betört es innen mit seidigem Sandboden, dramatischem Schattenspiel, Hängematten und milder Tropenwärme. Die vorgelagerte Holzterrasse ragt über den Nacktbadeteich samt integriertem Whirlpool. Und das ist nur ein ganz kleiner Teil des 10.000 Quadratmeter großen Gmachl-Gartens, in dem man – apropos Luftveränderung – in den Lungen klare Frischluft wirken lassen kann. Auf ganz andere Art wohltuend für die Atemwege ist das „Gradierwerk“, ein von althergebrachter Salzgewinnung inspirierter Raum mit Holzstämmen und beheizten Steinliegen: Die 50 Grad warme Luft ist von winzigen Sole partikeln durchsetzt. Man ahnt es nun schon: Das auf drei Ebenen liegende DorfSpa ist unfassbar vielseitig. Seine drei Bereiche – das Hang-Spa,
das Garten-Spa und das Dach-Spa – bieten insgesamt sechs Pools, zahlreiche dampfende oder trockene Saunen sowie weitläufige Ruheräume, in denen man wunderbar abschalten kann. Vom 33 Grad warmen Infinite-Edge-Pool hoch oben auf dem Dach blickt man hinüber zur Festung Hohensalzburg, die Panoramasauna bietet ebenfalls fabelhafte Aussichten. Vielseitig ist das Gmachl auch beim Behandlungsangebot. Man setzt auf Naturkosmetik, um Umweltirritationen entgegenzuwirken (Heilkräuter sind hier übrigens auch ein Interior-Thema), und hat das Wiederaktivieren unseres körpereigenen Kraftwerks zum Credo erhoben. Um ein solches menschliches Kraftwerk zu betreiben, braucht es natürlich die passende Energiezufuhr. Wie gut, dass das Gmachl als „Genussdorf“ ein wahres Füllhorn an Essen und Trinken über seine Gäste ausschütten kann. (Füllhorn-Gebrauchsanweisung: Nicht zur Seite springen, sondern in vollen Zügen genießen, was da kommt!) Die Restaurants bieten ausgezeichnete regionale Küche, stets mit einer klug dosierten Prise heimeliger Deftigkeit versehen. Fleischspezialitäten wie Leberkäse oder Steaks werden in der Gmachl-Metzgerei vorbereitet. Aus der Gmachl-Brauerei kommen urige Hausbierspezialitäten, auch Führungen und Verkostungen sind zu buchen. Und wer nach zu viel Genuss am nächsten Tag wohltuende Bewegung und Luftveränderung braucht, der radle mit einem der hoteleigenen E-Bikes oder Mountainbikes in die nahe Stadt Salzburg. Auch das eine Reise, von der man was erzählen kann. ■ Mehr: Gmachl Genussdorf, Fon +43-662-452124-0, www.gmachl.at und relax-guide.com
Tropisch hei ße „Insel“: im Gmachl Genussdorf (li.). – Von Bali inspiriert: Das Gmachl sorgt auch im Freien für angenehme Überraschungen (o.). – Erquickende Pool-Vielfalt:
F ot os: G m achl G enu ss do r f
einen ganz großen Pool mit ebensolchem Ausblick gibt es auch auf dem Dach! (u.)
So sweet, die Suite! Das Genussdorf der Familie Gmachl bietet auch superfeine Suiten mit Garten, offenem Kamin und ganz privatem Wellnessbereich.
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BURGENL AND
ADULTS ONLY – SOGAR MI T KIDS! Kinder und Wellness, das ist ein Widerspruch, den kein Hotel so r ichtig auflösen kann. Ein Ausnahme-Resor t hat jedoch die Zauber formel gefunden – für beide Zielgruppen!
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inder und Wellness, so heißt es, passen nicht zusammen. Klar: Wer Ruhe, Entspannung und Zeit mit dem Partner (übrigens momentan hochmodisch „Quality Time“) sucht, möchte nicht zwingend mit einem unvermeidlich hohen Lärmpegel konfrontiert sein. Andererseits gibt es auch Eltern, die trotz ihrer Leidenschaft für einen Wellnessurlaub diesen nicht ohne ihre Kinder genießen wollen. Die Abhilfe heißt dann „Familienhotel mit Wellnessbereich“. Nur hat die Sache dann fast immer einen Haken: In solchen Hotels mag es zwar mitunter tolle Spiel- und Sporteinrichtungen für Kids geben, aber in Sachen Saunen, Pools und Ruhe zonen sind solche Häuser in aller Regel unterdimen sioniert, selbst wenn sie, was ja längst nicht immer der Fall ist, ein separates Spa für Erwachsene bieten. 20
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Sogar in tollen Familienhotels wird der anspruchsvolle Gast daher in puncto Wellness praktisch immer ins Hintertreffen geraten. Familienhotels sind eben Spezialisten für Kinder, aber niemals „Spitzenprodukte“ für Wellness. Eine Ausnahme bildet freilich das Reiters Reserve im burgenländischen Bad Tatzmannsdorf. Hier funktioniert Adults only sogar mit den Kids, doch davon später. Es ist ein Resort mit zwei völlig unterschiedlichen Hotels. Das eine ist ein feiner Fünfsterntempel („Supreme“) für Erwachsene (ab 16), das andere ein Viereinhalbsternhaus („Finest Family“) mit großzügigem All-inclusive-Service für Eltern mit Babys oder Kindern und in dieser Klasse wohl eines der angenehmsten und „finest“ Hotels in Europa – wenn nicht sogar das allerbeste!
F oto s: Rei t er s Res er v e/Jenn i Ko ller
Es handelt sich also im Reiters Reserve um zwei Ausnahmehotels, die sich deutlich vom Mainstream abheben. Denn das Gebotene ist nichts weniger als ein mit gastgeberischer Leidenschaft formuliertes Statement für Einzigartigkeit und Qualität. Es beginnt mit der schier unendlichen Weite des Reserve: auf 125 Hektar ein Beinahe-Naturreservat. Mit Wiesen und Wäldern, mit Teichen, Weiden und Feldern. Aber auch ein 27-Loch-Golfplatz mit Schule gehört dazu, genauso wie etwa eine Sport-Arena oder ein edler Lipizzaner-Reitstall sowie allerlei Tiere, deren Vielzahl unweigerlich an die Arche Noah erinnert: Schwalben, Falken, Esel, Hasen, Enten, Gänse und Perlhühner, Ziegen, Mangalitzaschweine, Wasserbüffel und Galloway-Rinder. Geschuldet ist die „Arche Noah“ übrigens der Tierliebe des Hoteliers Karl Reiter, der sich auch als Landwirt sieht: Drei hoteleigene Bauernhöfe liefern Zutaten für die Küchen des Reserve, Mutterkuhhaltung ist Standard, und sogar einen eigenen Schlachthof gibt es. Hoteleigene Schlachtung heißt: keine Transporte, keine angstmachende Umgebung, kein Stress für die Tiere. Das wiederum bedeutet null Adrenalinausschüttung ins Blut – und allerbeste Fleischqualität! „Gelebte Landwirtschaft“ nennt das Karl Reiter. Der aus Tirol stammende, heute 72-jährige Hotelier ist übrigens schlechthin der Wellnesspionier Österreichs – selbst der geniale Peter Leeb vom Hochschober war erst später dran. Reiter hatte das Posthotel in Achenkirch aufgebaut, das bald zur Messlatte der Wellnesshotellerie westlich der Thermenlinie avancierte. War Reiter seit jeher ein Wellness-Vorreiter, so wurde er das inzwischen auch für die Küche. Sein Ziel: höchste Lebensmittelqualität! Keine Industrieprodukte, und alles Mögliche selbermachen, den Rest von kleinen Lieferanten aus der Umgebung beziehen. Selbstgemacht werden im Reserve unter anderem Fruchtsäfte, Wein, Eis, Teigwaren, Würste, Brot und Dry Aged Beef. Übrigens: Auch Vegetarier werden in den zwei Häusern des Reiters Reserve bestens bedient – von früh bis spät. Zu Adults only im Spa: Der Wellnessbereich im Supreme ist riesig und lässt keine Wünsche offen, dazu gehören hier unter anderem neun unterschiedlich temperierte Pools (Sole, Süßwasser, mineralisiertes Thermalwasser), ein separates LadysSpa, FKK-Zonen sowie feine Rückzugsoasen sowohl innen als auch im Freien – und die Massagen sind vom Allerfeinsten! Aber auch das Spa im Finest Family kann an die Weitläufigkeit jenes vom Supreme aufschließen. Denn neben einem großen Kinderareal mit Rutschen, Babybecken und Wasserspielpark gibt es ein großes Familien-Spa mit fünf Süßwasser- und Thermalpools. Plus ein separates Adults-only-Spa mit FKK-Garten. Dieses wird kurz nach der Drucklegung dieser Ausgabe großzügig erweitert sein: unter anderem um einen Yin-Yang-Pool, um Saunen und weitere Ruhezonen. Alltagsabgewandtes Relaxen in „Adults only“-Dimensionen nun also auch im Familienhotel! Aber eine Auszeit im Supreme-Hotel wird auch für Eltern möglich. Zum Beispiel dann, wenn die Großeltern mit den Kindern im Finest Family wohnen, während sie selbst „Quality Time“ unter Paaren im Adults-only-Haus genießen. ■
Kuschelstunden deluxe im Private Spa: Der r iesige Wellnessb ereich im Supreme-Hotel des Reiters Reserve lässt keine Wünsche offen (o.). – „Quality Time“ für Paare, auch mit Kindern: Adults only ist im Reserve auf zweierlei Arten möglich (großes Bild).
14 unterschiedlich temperierte Pools, auch solche mit Sole oder Thermalwasser: die großen Wasser flächen im Reiters Reserve.
Viele Tiere und ein Füllhorn an spannenden Möglichkeiten für Kids, bis hin zum Spielbauernhof: im Finest Family (re.). – Best e Küche, bestes Fleisch: von den drei Bauernhöfen des Reserve (u.).
Mehr: Reiters Reserve, Fon +43-3353-8841, www.reiters-reserve.at und relax-guide.com
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ZELL AM SEE 5 STERNE SUPERIOR 3 RELAX LILIEN 3 HAUBEN GAULT MILLAU WELLNESS - GOURMET - SKI & GOLF
Ein Lieblingsplatz unter 5 Sternen
Anspruchsvolle Individualisten finden im SALZBURGERHOF ZELL AM SEE mit seinem bezaubernden Garten alles, was einen gelungenen Urlaub ausmacht: Herzliche Gastfreundschaft eines Familienbetriebes, ein erstklassiges Wellnessangebot mit hochprofessionellen Treatments, 5 Sterne Superior Komfort und eine exzellente 3-Hauben-Küche in einer der attraktivsten Ferienregionen Österreichs.
© PAUL DAHAN
Familie Holleis | A-5700 ZellZell am am See See | Tel. +43+43 6542 765765 | Fax +43+43 6542 765-66 | 5sterne@salzburgerhof.at Familie Holleis | A-5700 | Tel. 6542 | Fax 6542 765-66 | 5sterne@salzburgerhof.at
www.s www.s alzb alzur bur g egreho r ho f . af t. a t
STEIERMARK
DA S SCHÖNE LEBEN Die Sehnsucht nach dem Unaufgeregten, nach dem Echten steigt . Doch die guten alten Hotelt ugenden sind selten geworden. Hier ein Thermenhotel , in dem wir sie noch f anden.
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ir leben in seltsamen Zeiten. Das hat freilich auch sein Gutes. Immer mehr Bürgern fällt zum Beispiel auf, dass Politik und Massenmedien ständig versuchen, uns etwas anderes einzureden, als wir selbst beobachten, empfinden und denken. Dass vieles von dem, was da in unsere Wohnzimmer herein flimmert, von der Aura des Unechten umgeben ist – um es einmal ganz vorsichtig und höflich auszudrücken. Das geschieht praktisch auf allen Ebenen, geht von der Milch, die auch nach drei Wochen noch „länger frisch“ sein soll, bis hin zu einem jungen Exbundeskanzler, von dem man durchaus den Eindruck gewinnen konnte, es handle sich bei ihm mehr um eine reine Marketingerfindung als um ein Wesen aus Fleisch und Blut. Auch in der Wellnessbranche gibt es die Blender. Und Hotels, hinter deren schönen Fassaden gehaltlose Ödnis herrscht: sich auftürmende Buffets mit billiger Massenware etwa, oder industriell vorgefertigte Speisen auf den Tischen. Auch ungeschulte Mitarbeiter sind häufig – ein Klassiker der Barkeeper, der auf die Bestellung „Einen Metaxa, bitte“ ein Taxi ruft. Außerdem gibt es da noch jene Hotels, die den Gast zerstreuen und bespaßen, die bereits einen Saunagang als Show-Gaudi mit Tanz, Videoeffekten und Laserlicht inszenieren.
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All das mag und darf seine Anhängerschaft haben, kann aber naturgemäß nicht jedermann entzücken. Wer jedoch auf die Bedürfnisse von Körper und Geist achtet und deshalb nach Qualität – und ja, auch Ruhe und ein inspirierendes Ambiente gehören hier dazu – sucht, für den ist es wesentlich schwieriger als für jemanden, der unkritisch und selbstvergessen mit dem Mainstream geht. Denn Häuser, in denen gute alte Hotel tugenden noch hochgehalten werden, sind selten geworden. Vielleicht ist das ein bisschen so wie in der Politik: Hier repräsentative Nullen zu entdecken ist leicht, in Sachen lautere Talente und edle Persönlichkeiten wird es allerdings schwieriger. Ach, lassen wir doch die Politik, der Vergleich gelingt auch anders: Alle Menschen besitzen eine Wirbelsäule, ein Rückgrat jedoch längst nicht immer. Zu der immer seltener werdenden Spezies zählen wir auch den mit vier Lilien ausgezeichneten Steirerhof im steirischen Bad Waltersdorf. Ein Fünfsternhaus, das gesteigertem Verlangen nach Chichi, Protz und Trendigkeit nicht entgegenkommt, Schnösel und klandestine Herrenfahrer also bestenfalls nur bedingt zufriedenstellen kann. Denn es ist ein Haus der leisen Töne. Beinahe schon ein Nischenprodukt.
Betörende Anderswelt: das La dysSpa im Steirerhof Bad Waltersdor f (großes Bild). – Liebevoll gedeckt: das Giardino-Restaur ant (links). – Tee und feines Gebäck in er fr ischend behaglichem Ambiente (rechts).
Fo to s: D er Stei rerh of B ad Wal ter s d or f
Kein Chichi, dafür hohe Qualität: das Ehepaar Unterweger als lang jähr iges Führungsduo (li.). – Erquickend: Abendsonne auf der Barterrasse.
Mehr als zwei Jahrzehnte lang feilen die Gastgeber Gunda und Werner Unterweger nun bereits daran, das Thermenhotel mit seinen 150 Zimmern und seinen 200 Mitarbeitern stetig „reifer“ werden zu lassen. In dem Sinn, ein Refugium für Feingeister zu schaffen. Anderswo verbreitete Unsitten, etwa externe Gäste in Restaurant, Bar und Spa oder gar Reisegruppen, haben die Unterwegers schon vor langer Zeit zum Tabu erklärt. Umgeben von lieblichen Obsthainen liegt das Hotel auf einer Anhöhe am Ortsrand, der Ausblick geht weit hinaus ins Hügelland – und jedes Zimmer hat Balkon oder Terrasse. Zeitlose Klassik prägt das Ambiente. Möbelstücke von Thonet und Wittmann sowie Naturmaterialien wie Sölker Marmor, Messing und Kirschholz verströmen Dezenz und Behaglichkeit in herzerfrischenden Dimensionen. Eine weitere Besonderheit des Steirerhofs ist die hoteleigene Therme. Unter anderem erfreuen dort sieben Pools mit unterschiedlichen Temperaturen (20 bis 38 Grad) und verschiedenartiger Mineralisierung, einer auch mit pH-neutralem Perlwasser. Weiters ein Ladys-Spa, 10 Saunen sowie eine weitläufige Außenanlage mit schönen Liegeterrassen in einem ebensolchen Naturgarten.
Zum Spa gehört aber auch ein medizinischer Bereich, nämlich ein anerkanntes Vorsorgeinstitut mit den Schwerpunkten Herz, Bewegungsapparat und Sportmedizin, das von einem Allgemeinmediziner, der auch Internist und Kardiologe ist, geleitet wird. Hinzu kommt eine ganze Schar von qualifizierten Therapeuten, die sich auf ganzheitliche Prävention, Regeneration und Rehabilitation verstehen. Erwähnenswert die Küche, sie zählt zu den ersten hierzulande, die Zutaten aus einem hoteleigenen Kräutergarten verwenden. Das Credo des Küchenchefs: „Qualität und Frische, möglichst aus biologischem Anbau. Fleisch nur aus tiergerechter Haltung. Und echtes Handwerk.“ Ein bisschen fühlt man sich hier übrigens an Mercedes-Modelle der 1950er und 1960er Jahre erinnert: stilsicher, ohne modische Verrenkungen, unschlagbar verlässlich, mit übersichtlicher Funktionalität und der Anmutung eines Spitzenprodukts. Freilich: Einen Dyson-Haarföhn, so wie er hier auf jedem Zimmer ist, hatten die Luxuslimousinen nicht eingebaut. ■ Mehr: Der Steirerhof, 08000-311412 (zum Nulltarif ), +43-3333-3211-0, www.dersteirerhof.at und relax-guide.com
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Fo t o s : D ie Wa s n e r in G’s u n d - & N a turh ote l
STEIERMARK
„DIE AUSZEI T-QUALI TÄT S TEIGERN“ Herzlichkeit, schöne Natur r ingsum und saubere Dienstleistungen: Das sind die Wer te, die man für eine r ichtige Auszeit sucht. Ein Hotel im Ausseerland hat sich darauf spezialisier t.
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as wäre eine Krise, wenn sie nicht auch die Chance auf Veränderung zum Guten beinhalten würde. Das Gute entsteht durch die Rückbesinnung auf das, was man wirklich braucht, und auf das, was einen stark gemacht hat, auf seine Werte also. Was für den Einzelnen gilt, passt freilich auch für ein Hotel. Und daran muss man in der Wasnerin, einem familien geführten Ausseerland-Haus, das vom RELAX Guide mit drei Lilien ausgezeichnet wurde, gedacht haben, als die Regierungsmaßnahmen in Bezug auf die sogenannte Pandemie die Hotellerie zu langen Schließzeiten zwangen. Schlimm für die Gäs te und für die Mitarbeiter, für die Branche sowieso. Aber auch: endlich Zeit zum tiefen und breiten Nachdenken, besonders darüber, wer und wie man in der Zukunft sein möchte. Vielleicht ist das ja in der Wasnerin ein bisschen leichter gefallen als anderswo, denn bereits seit Jahren gelingt es den Gastgebern Petra und Davor Barta, ihren Gästen ein Refu gium für eine Auszeit, die den Namen verdient, zu bieten. Auf einem Niveau, das die Begriffe „Rück-Besinnung“ und „Weiter-Entwicklung“ als zentrales Motto führt. 26
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Nach monatelangem Reflektieren ist jedenfalls jene Strategie entstanden, welche Petra Barta ganz kurz zusammenzufassen vermag: „Wir wollen familiär bleiben, nur unsere Qualität steigern. Alles noch gehaltvoller gestalten.“ Mögen andere die Bettenkapazität erweitern und noch größer werden, die Wasnerin bleibt in Zukunft das, was sie ist. Nur besser! Mit anderen Worten: Die schöne Auszeit-Spezialistin mit ihren Schwerpunkten – Literatur, Yoga, Golfspiel, Detox und unverfälschte Vitalküche – schärft ihr Profil und wird noch charakterstärker. Bevor wir auf Details der neuerdings verfeinerten Vorzüge der Wasnerin näher eingehen, ein kurzer Blick in die Vergangenheit des Hauses, dessen Wurzeln sich bis ins Jahr 1474 zurückverfolgen lassen. In eine Zeit also, in der noch viele glaubten, dass die Erde eine Scheibe sei, und die Amerikas noch ihrer Entdeckung harrten. Etwa Mitte des 19. Jahrhunderts avancierte die ehemalige Fuhrwerkerherberge dann zum Zentrum vornehmer Sommerfrischler aus Wien: Adel, Fabrikanten und feudales Bürgertum gaben sich im Kaffeesalon der Wasnerin ein illustres Stelldichein.
Berge, Seen und Gletscher als Traumkulisse für Yoga im Freien: Die
Die große Bibliothek knüpft an die literarische Vergangenheit an,
Wasnerin in Bad Aussee ist von Naturschönheit umgeben (gr. Bild li.).
das Ambiente ebenso: Inspiration und Auszeit-Feeling in der Wasnerin.
Es muss wohl der inspirierende Zauber des Orts gewesen sein, dass diesem immer mehr Menschen erlagen. Denn bald wurde die Wasnerin auch zum Treff von Schriftstellern, Philosophen, Malern und Musikern. Große Namen wie Oskar Kokoschka, Hugo von Hofmannsthal, Richard Strauß, Gustav Mahler, Arthur Schnitzler und Friedrich Torberg sowie viele andere fanden sich darunter, Torberg hat „den Gang zur Wasnerin“ in seinem Gedicht „Sehnsucht nach Altaussee“ verewigt. Nach dem Zweiten Weltkrieg spielte das Haus – nicht zuletzt seiner belebenden Panoramalage mit Ausblick auf den Dachsteingletscher geschuldet – quasi eine tragende Nebenrolle im österreichischen Film. Denn häufig diente es als Drehort, etwa auch für „Wetterleuchten am Dachstein“ mit Marianne Koch, Elfriede Ott und Hans Weigl – 1953, so romantisch, unvergesslich. Einen vorläufigen Höhepunkt gab es in den 1990er Jahren, als die Wasnerin wiederum Treffpunkt von Kulturschaffenden wurde. Nach Schließung und Erweiterung öffnete das Haus 2006 erneut, es folgten sechs glücklose Jahre mit Falkensteiner und den deutschen Lindner Hotels als Betreibern, in denen sich nicht weniger als acht Direktoren versuchten. Und nein, es lag nicht an der „Hardware“ des komplett modernisierten Hotels. 2012 war mit dem Ehepaar Barta die Wende da: Die Bartas begannen, dem geschichtsträchtigen Haus wieder Seele einzuhauchen. Sie knüpften an die literarische Historie an: mit einer großen Bibliothek, mit einem Buchladen, mit Lesungen von bekannten Schriftstellern und Stipendiumsaufenthalten für junge Autoren. Mit überladenen Buffets, mit ständiger Musikberieselung und Angeboten für Busgruppen und Billigbucher über SupermarktVeranstalter oder Kaffeeröster war nun Schluss. Die Wasnerin wurde wieder zum Ort für Inspiration und Muße – ein AuszeitRefugium inmitten herrlicher Natur nämlich. Da passt Yoga perfekt dazu, und so setzten die Bartas einen weiteren Schwerpunkt, der bis heute immer weiter verfeinert wurde, bis hin zu Aerial Yoga – sogar im Freien! Nun gibt es Yogastunden dreimal täglich, spezielle Yoga-Workshops und Retreats sowie drei gut
ausgebildete Yogalehrerinnen. Sie verstehen sich übrigens auch auf Katherine Roberts’ Konzept von „Yoga for Golfers“, befindet sich doch der Golfplatz, es ist Österreichs einziger mit Ausblick auf einen Gletscher, direkt am Hotel. Die Schließzeiten wurden genutzt, um noch mehr Natur ins Haus zu bringen: Zahlreiche Zimmer erhielten bodentiefe Glasflächen, ganz neu sind jene vom Typ „Clamping Loft“, bei denen der Balkon zum Wohnzimmer wird – Outdoor-Schlafplatz inklusive! Das Spa erhielt sowohl im Innen- als auch im Außenbereich ein gründliches Facelift, zudem gibt es nun einen Schneeraum und einen größeren Außenpool. „Damit schaffen wir noch mehr Platz“, sagt Petra Barta, „unsere Verbesserungen hatten jedoch auch unsere Mitarbeiter im Fokus“. So wurde geschult und trainiert, um Herzlichkeit und Dienstleistungsqualität weiter zu verbessern. Auf Wunsch gibt es übrigens vegane Küche auf hohem Niveau, und auch die Detox-Küche zur Regulierung des SäureBasen-Haushalts beherrscht man hier. Ganz neu ist ein kleines À-la-carte-Restaurant am Golfplatz, es ist keinen Steinwurf vom Hotel entfernt und heißt „Das James“. In einem Ambiente, das an Lässigkeit ebenso wie an die Eleganz eines Salons aus den 1920er Jahren erinnert, feiert man hier im kleinen Kreis, egal ob es sich dabei um Golfer, Yoga-Gäste oder Freunde handelt. Das James verwöhnt mit Haubenküche, und es offeriert den Sundowner mit Ausblick auf Loser oder Dachstein. Herrlich! ■ Mehr: Die Wasnerin G’sund- & Naturhotel, Fon +43-362252108, www.diewasnerin.at und relax-guide.com
Feingefühl und Charme: Petra Bar ta, die Mutter des Wasner inEr folgs, liebt Wandern, Yoga und Literatur. Namhafte Autoren sind bei ihr regelmäßig zu Gast – zuletzt gerade Nava Ebrahimi.
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YOGA
YO GA GEHT GANZ ANDERS Yoga liegt voll im Trend. Doch häufig treffen allzu ehrgeizige Schüler auf uner f ahrene Lehrer. Verletzungen und körperliche Schäden sind dann oftmals die Folge. Aber auch die Auswirkungen auf die Psyche können f at al werden. Über das, was Yoga eigentlich ist und was es bewirken kann. Und wie es dazu kam, dass es zum großen Geschäft sowie zum Trendspor t für urbane Stressp atienten verkommen ist .
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ein Zweifel ist möglich: Yoga liegt im Trend, seine Popularität ist im vergangenen Jahrzehnt geradezu explodiert, die Zahl der Yogalehrer steigt und steigt, und kaum ein Wellnesshotel, das nicht auch Yoga in seinem Programm bewirbt. Waren es vor dreißig, vierzig Jahren vornehmlich noch sanftbunt und wunderlich gekleidete Menschen mit langen Mähnen, die im Lotussitz um eine Buddha-Figur herumsaßen und „Om Shanti“ sangen, so kann man heute fast schon überall ein Yogastudio finden, das von ganz alltäglichen Menschen besucht wird. Inzwischen gibt es eine Unzahl von Yogazeitschriften, aber auch von medizinischen Studien, zudem Hunderte verschiedene Ausbildungen zum Yogalehrer. Dabei handelt es sich aber nicht um einen geschützten Begriff, so dass das jeder anbieten darf, selbst wenn er nur einen Wochenendkurs besucht haben sollte. Und es gibt eine verlockende Outfit-Werbung, die uns glauben machen will, man bräuchte irgendeine spezielle – und natürlich aktuell modische – Kleidung da-
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für. Solcherart gestylte Frauen tummeln sich in Scharen auf den Social-Media-Plattformen und zeigen mit kaum zu verhüllender Selbstgefälligkeit alle möglichen und unmöglichen Yogaposen sowie stets neue, „trendige“ Yogaformen, die freilich gar keine sind, aber davon später. Doch warum wurde Yoga nun zum Trend? Die Basis legten mehrere Menschen, die um die 1970er Jahre das jahrtausendealte indische Medizinsystem Ayurveda (Yoga ist ein Teilbereich davon) in den westlichen Industrieländern bekanntmachten, allen voran der 2008 verstorbene Guru Maharishi Mahesh Yogi. Er versammelte übrigens auch Pop- und Filmgrößen wie die Beatles, Clint Eastwood und Mia Farrow zu Kursen in Rishikesh. Buchautor Deepak Chopra nennt ihn rückblickend „eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des Jahrhunderts“, Ringo Starr „einen der wirklich weisen Männer, denen ich im Leben begegnet bin“, und nach Regisseur David Lynch hat Maharishi „das Fundament für einen weltweiten Frieden gelegt“.
Fo t o s : Ve d ic Va l le y M or j i m Be a ch
Sinnsuche und Selbstentfaltung Das seit den 1960er Jahren hauptsächlich von Kalifornien ausgehende Human Potential Movement betrachtete Selbstentfaltung und Sinnerfüllung als das höchste Ziel des menschlichen Seins. Das „wahre Selbst“ müsse gestärkt werden, anstatt die Menschen an die Zwänge der herrschenden Wirtschaftsordnung anzupassen. Zentrales Anliegen ist, dass Menschen durch die Entfaltung ihres Entwicklungspotenzials ihre Lebensqualität verbessern können, was zu höherer Reife, Angstfreiheit, Gesundheit, Selbsterfüllung und Lebenssinn führt und sich auf lange Sicht gesehen positiv auf die Gesellschaft auswirken wird. In der Folge entstanden zahlreiche neuartige psychotherapeutische Verfahren, und häufig wurden auch Yoga und Meditation integriert – und immer mehr Menschen in Europa und den USA kamen mit Yoga in Berührung. Vom großen Trend war es damals freilich noch weit entfernt. Seinen Anfang nahm er erst, als mit dem Boom der IT („Informationstechnologie“) das Zeitalter der permanent sich beschleunigenden Informationsflut über die Welt hereinbrach und die steilste Phase der Beschleunigung auf allen Ebenen einleitete. Der in den urbanen Ballungszentren herrschende Stresslevel, der spätestens seit den 1980er Jahren ständig zugenommen hatte, erreichte damit für die meisten Menschen unserer Zeit ein Ausmaß, das in der Zivilisationsgeschichte wohl einmalig dasteht. Und es verwundert nicht, dass sich zur selben Zeit ein neues Krankheitsbild geradezu seuchenartig auszubreiten begann, das inzwischen ein Fünftel der Bevölkerung erfasst hat: Burnout. Das Ausgebranntsein. Antriebslos, gereizt, innerlich leer. Ein Zustand tiefer emotionaler, körperlicher und geistiger Erschöpfung. Zu den bisherigen Stressoren, etwa Lärm, wirtschaftlicher Unsicherheit, Realeinkommensverlusten, Umweltgiften, sozialen Spannungen, illegaler Migration – um nur einiges zu nennen –, kam also die zivilisationsgeschichtlich völlig neue Informationsflut hinzu, ein Würgegriff unseres Wirtschaftssys tems, der uns immer mehr den Lebensatem raubt und uns keine Pause mehr gönnen will. Stündlich, minütlich: News, neue Trends, neue Gesetze, turbulente Entwicklungen auf den Märk- ten, Katastrophen – bereits eingetretene und angekündigte –, Nachrichten und Botschaften aus Tausenden von Quellen. Drogen aus dem eigenen Körper Viele glauben heute, sie müssten sich zum Stress durch die Informationsflut sowie zum täglichen Stress in Verkehr, Familie und Beruf zusätzlich noch jenen der sozialen Medien zumuten, müssten sich mit allen möglichen Personen, die sie kaum oder gar nicht kennen, „vernetzen“, um sich irgendwie zugehörig zu fühlen, und sich zudem in möglichst positiver Selbstdarstellung üben, weil es „Freunde“ und Follower bringt. Natürlich kann man dabei nicht anders, als oberflächlich zu bleiben, und natürlich sind diese „Freunde“ gar keine wirklichen Freunde – eine tiefere soziale Bindung fehlt. Dennoch treibt jede unbeantwortete Nachricht auf dem Handy den Stresslevel noch weiter nach oben. Immer mehr Informationen müssen also immer schneller und vor allem nahezu sofort verarbeitet werden. Mehr Stress, mehr Oberflächlichkeit und eine sich stetig verringernde Konzentrationsfähigkeit sind die Folge. Freilich, die Fähigkeit, sich über einen längeren Zeitraum mit nur einer Sache zu beschäftigen, sehen heute viele bereits als alt-
modisch an. Denn in allen Lebensbereichen werden wir unweigerlich zum Multitasking gezwungen – so als wäre der Mensch ein Computer. Doch das ist er nicht. Die Forschung hat bewiesen, dass unser Gehirn Informationen nicht wie ein solcher gleichzeitig, sondern nur nacheinander verarbeiten kann. Auf diesen Informationsstress reagiert unser Körper mit der Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin und Cortisol, damit lässt sich die Leistungsfähigkeit des Gehirns über kürzere Zeiträume ganz weit über normal erhöhen. Allerdings:
Ständig werden wir zum Multitasking gezwungen – so als wäre der Mensch ein Computer. Doch das ist er nicht. Diese vom Körper selbst produzierten Drogen, mit denen uns die Natur im Laufe der Evolution ausgestattet hat, wären eigentlich nur für kurzfristige Einsätze auslegt, um uns, wie einst den Höhlenmenschen vor einem Raubtier, aus Gefahren zu retten – durch Angriff oder Flucht. Heute aber missbrauchen wir dieses körpereigene Werkzeug „Kurzzeit-Doping“, weil wir unserem Gehirn permanent eine Gefahrensituation vorgaukeln, indem wir quasi ohne Pause höchste Informationsverarbeitungsleistung von ihm abverlangen. Daher muss der Körper auch ständig diese Stresshormone ausschütten. Fürchterlich? Nein, weit gefehlt! Das gefällt uns sogar ungemein, denn es putscht uns regelrecht auf, verleiht uns ungeahnte Energieschübe. Die Schattenseiten: Es führt zu allerlei körperlichen Problemen, unter anderem zu Muskelverspannungen, zu erhöhtem Blutdruck, verringerter Verdauungskraft und flacherer Atmung. Und ganz entscheidend: Es macht uns gleichzeitig auch abhängig, lässt uns allmählich zu Adrenalin-Junkies werden, die immer mehr davon brauchen. Ohne es zu wissen, ohne es selbst zu merken. Kann der beständig hohe Stresshormonspiegel dann irgendwann einmal gar nicht mehr abgebaut werden, so kommt es früher oder später zu massiven Schäden. Unter anderem zählen Herzerkrankungen, Demenz, Leistungsabfall und ein geschwächtes Immunsystem zu den Folgen. Insbesondere aber werden die Nervenzellen im Hippocampus, das ist jener Teil des Gehirns, der für Lernfähigkeit und Gedächtnis zuständig ist, geschädigt. Man merkt es daran, dass es plötzlich schwerfällt, sich zu erinnern und zu konzentrieren. Gegen das „Hauptleiden“ Stress Es kommt also nicht von ungefähr, wenn sich der Zivilisa tionsstressgeplagte um Linderung seines Hauptleidens Stress bemüht, und dabei kann Yoga ausgesprochen hilfreich sein. Freilich haftet dem Ganzen heute längst eine Art von LifestyleAnmutung an, und manche beginnen mit Yoga nur deshalb, weil es die Freundin auch tut. Dennoch haben wohl die meis ten Menschen Stressfolgen als Beweggründe: Unerklärliche Erschöpfung, schlechter Schlaf, innere Leere, psychische und körperliche Verspannungszustände sind hier vorrangig zu nennen, genauso wie etwa Rückenschmerzen oder Kreislaufprobleme. Und nicht selten steht auch schlicht der Wunsch nach körperlichem und seelischem Wohlbefinden im Vordergrund, will man gesünder und leistungsfähiger sein, sich einfach besser fühlen.
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Wer das sucht, kann mit Yoga bestens bedient werden. Im Idealfall entspannt es Muskeln und Faszien, kräftigt den Bewegungsapparat, regt den Stoffwechsel an, beruhigt die Nerven und den Geist. Auch die Blutwerte können sich verbessern, zudem, so haben Untersuchungen gezeigt, wird das Immunsystem positiv beeinflusst. Yoga beflügelt das Gemüt, hebt die Stimmung. Es steigert unser Gefühl für den eigenen Körper, genauso aber auch jenes für andere Menschen. Yoga könnte also zu einem regelrechten Happy-und-Healthy-Wunder-Tool werden. Vorausgesetzt, man macht es richtig. Mehr als vier Millionen Deutsche praktizieren inzwischen Yoga, 90 Prozent davon sind weiblich, Singles zwischen 25 und 49 Jahren sind am stärksten vertreten. Seltsam nur: Mehr als doppelt so viele Menschen, wie zurzeit Yoga praktizieren, haben inzwischen wieder damit aufgehört. Der durchschnittliche Zeitraum, in dem man sich Yoga widmet, beträgt nur rund dreieinhalb Jahre. Das bedeutet freilich, dass viele bereits nach wesentlich kürzerer Zeit wieder damit aufhören. Warum?
S T E R N E . S TA U N E N . S T I L L E .
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Körperliche Schäden Knapp zehn Jahre sind vergangen, seitdem der US-Wissenschaftsjournalist William J. Broad sein Buch „The Science of Yoga“ veröffentlicht und darin aufgezeigt hat, wie gefährlich falsch praktiziertes Yoga sein kann. Das Spektrum reicht von gezerrten Muskeln, abgenützten Gelenken und entzündeten Nerven bis hin zu ausgeleierten Bändern und Bandscheibenvorfällen. Berichte in medizinischen Fachmagazinen beschreiben Fälle von Schäden an den das Gehirn mit Blut versorgenden Arterien, unter anderem Schwellungen und Blutgerinnsel. Im Extremfall droht ein Schlaganfall, selbst bei jungen, gesunden Menschen. Vor allem gefährdet sind Wirbelsäule, Schulter-, Knie- und Hüftgelenke. Viele wissen gar nicht, dass sie sich mit den vermeintlich sanften Dehnungen Schaden zufügen können. Haben sich Schmerzen und Schäden erst einmal eingestellt, so ist es dann meistens zu spät. Jahrelang hatte sich William J. Broad für sein Buch mit Yoga beschäftigt – und dabei sogar selbst einen Bandscheibenvorfall erlitten. Neben den angeführten Gefahren warnt er unter anderem vor möglichen Nervenschäden („Lotus-Neuropathie“) und vor einem Blutstau beim Sitzen im Lotussitz, der zu Venenthrombosen führen kann. Broads erhobener Zeigefinger gilt aber auch einem Aspekt, den man in der Yogagemeinde nur ungern ans Tageslicht zerrt, der möglichen sexuellen Abhängigkeit vom Yogalehrer nämlich. Tatsächlich kann Yoga wie ein Aphrodisiakum wirken, deshalb wären eigentlich alle Lehrer dazu aufgerufen, sich professionell abzugrenzen, was aber offensichtlich nicht immer der Fall ist. Schon in den jahrtausendealten vedischen Schriften werden die Lehrer mit Nachdruck vor der Versuchung gewarnt, sich als Guru bewundern zu lassen. „So viele Menschen praktizieren heutzutage Yoga, aber nicht richtig und oft zu exzessiv. Sogar manche Yogalehrer sind da auch keine Ausnahme“, weiß auch Petra Barta, die Gastgeberin des auf Yoga spezialisierten Wellnesshotels „Die Wasnerin“ im steirischen Bad Aussee. Barta spricht von nicht weniger als 60 Prozent, die aufgrund von falsch ausgeübtem Yoga unter Abnützungserscheinungen leiden oder gar kleine Verletzungen davongetragen haben: „Tatsächlich kann man sehr viel falsch machen. Treten dann noch ein übergroßes Ego, Perfektionszwang und schlecht ausgebildete Yogalehrer hinzu, kann man sich 30 |
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schnell seine Gesundheit ruinieren. Vor allem sehr sportliche Menschen sowie Anfänger neigen dazu, sich zu überfordern.“ Wichtig: gute Lehrer, gute Schüler Niemand bestreitet ernsthaft den möglichen gesundheitsfördernden Nutzen von Yoga, der allerdings nur dann entsteht, wenn zwei wesentliche Grundvoraussetzungen berücksichtigt werden. Zum einen ist das ein gut ausgebildeter Lehrer, der auch die menschliche Anatomie und Physiologie studiert hat, zum anderen ein „guter“ Schüler. Gut heißt, dass er sich in seinem Ehrgeiz nicht selbst überschätzt und sich nicht mit anderen wie in einem Wettbewerb zu messen versucht, nicht in der Yoga klasse unbedingt zeigen will, dass er bei durchgestreckten Beinen mit den Handflächen spielend den Boden erreichen kann. Wer sein bisheriges Leben vornehmlich auf Bürosesseln, im Auto und auf der Couch zu Hause vor dem TV verbracht hat, muss zunächst einmal das richtige Atmen lernen, bevor er sich an die Asanas heranwagen kann. An die Bewegungsübungen, an die Posen, die häufig nach Tieren benannt sind. Herabschauender Hund etwa, oder Fisch, Krähe und Kobra. Er muss einsehen, dass alles seine Zeit braucht und man nur dann Fort-
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Viele wissen gar nicht, dass sie sich mit den vermeintlich sanften Übungen ernsthafte Schäden zufügen können. schritte macht, wenn man sich dabei leicht unterfordert fühlt. Denn man benötigt ein gewisses Körpergefühl, welches sich aber erst mit der Zeit entwickelt. Yoga ist ja gar nicht Yoga! Nach weit verbreiteter Auffassung geht es bei Yoga im Kern um die körperlichen Übungen, um die Asanas, von denen es unzählige verschiedene gibt. Was aber nur die wenigsten wissen: Yoga ist eine Lehre, die vor Tausenden von Jahren in Altindien entwickelt wurde, wobei die Asanas im Gegensatz zu heute nicht im Zentrum standen, sondern nur ein kleiner Teil des Ganzen waren. Tatsächlich wurden die meisten Asanas erst im vorigen Jahrhundert modifiziert, das heißt zumeist in den westlichen Industrieländern an neue Einsatzmöglichkeiten angepasst. Daraus entwickelten sich unzählige Yogastile, deren Vielzahl heute kaum mehr überschaubar ist – und häufig mit dem ursprünglichen Konzept, wie es in den alten Schriften überliefert ist, überhaupt nichts mehr zu tun hat. Oder gar das genaue Gegenteil davon ist! Man denke etwa an die brillante, zwischenzeitlich zu einem Big Business gewordene Marketing idee namens Power-Yoga. Wie verlockend klingt das in den Ohren des urbanen Menschen von heute! Mehr Power – ja, bitte, sofort! Bei genauerem Hinsehen zeigt sich dann freilich die absolute Unvereinbarkeit beider Worte, ähnlich wie wenn man Friedens-Krieg oder Zen-Lifestyle sagte. Gegensätze, die einander ausschließen! Dass Yoga, wie es heute vielfach praktiziert wird, nichts mehr mit dem ursprünglichen Konzept aus dem alten Indien zu tun hat, darauf verweist einer, der es wissen muss: Meister Anand Semalty. Er wurde 1982 in Uttarakhand, Nordindien gebo-
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ren und entstammt einer adeligen Brahmanenfamilie, deren Wurzeln bis in das sechzehnte Jahrhundert zurückreichen. Sein Studium der vedischen Schriften hat er mit dem Meis tertitel der Sampurnanand Sanskrit-Universität in Varanasi abgeschlossen. Schon in jungen Jahren kam Anand im Kreis der Familie mit Yoga in Berührung, sein Vater führte ihn zudem in die Weisheiten vedischer Rituale und Tantra-Praktiken ein. Zusätzlich absolvierte er bei anerkannten Yogis die traditionelle Ausbildung in Yoga und Meditation. „Der fälschlich als Yoga bezeichnete Sport ist zu einem gro ßen Geschäft geworden“, sagt Anand Semalty. „Durch diese Verdinglichung geht die Essenz verloren. Die Leute präsentieren sich in sozialen Medien, machen also Yoga für ihr Publikum auf Instagram & Co anstatt für sich selbst. Damit heischen sie nach Bewunderung, damit füttern sie ihr Ego.“ Andere wiederum, so Anand weiter, machten drei Stunden Yoga und kämen dennoch nicht zu innerlicher Ruhe: „Weil sie es wie einen Kampfsport betreiben, als Wettbewerb mit sich selbst oder mit anderen.“ Auch das geschähe nur für das Ego. „Dabei ist es gerade das Ziel von Yoga, das Ego loszuwerden. Der Blick nach innen zählt. Wo Ehrgeiz und Wettbewerb auftreten, verschwindet das Wesen des Yoga.“ Die wörtliche Übersetzung von Yoga bedeutet „die Einheit von Körper, Seele und Geist“. Alles, was uns im Kopf herumspukt, die Ängste, Sorgen, Vorstellungen und Wünsche zum Stillstand zu bringen. Richtiges Yoga umfasst acht Stufen, von denen die Asanas nur ein kleiner Teil sind, keinesfalls geht es um körperliche Ertüchtigung, schon gar nicht um Ausdauersport. Auch bei den Asanas selbst nicht, heißt doch die Übersetzung des Sanskritwortes nichts anderes als „Sitze bequem in deinem Körper“. Das Ethos als Fundament Die ersten zwei Stufen umfassen die sittliche Einstellung, den Charakter gleichsam, sie sind das Fundament von Yoga, das man sich durch ständiges Üben in Tausenden von kleinen Schritten erarbeiten muss. Es sind zum einen die Yamas – Regeln für Denken und Handeln im Umgang mit anderen und der Umwelt – und zum anderen die Niyamas, Regeln für das Verhalten sich selbst gegenüber, also Übungen zur persönlichen Disziplin. Sowohl die Yamas als auch die Niyamas sind lebenslang durchzuführende Übungen für das Wachstum an ständig höheren Herausforderungen des Lebens. Die Yamas und ihre fünf Tugenden: 1. Gewaltlosigkeit („Ahimsa“): Man sollte sich stets so verhalten, wie man es von anderen erwartet: niemanden verletzen, alle leben lassen. Das bedeutet konsequenterweise, dass man diesen Grundsatz auch beim Essen beherzigt, denn auch Tiere wollen leben, spüren den Schmerz. In der Aufzucht und beim Schlachten produzieren sie zudem Stresshormone, die wir mit ihrem Fleisch aufnehmen. Anand Semalty: „Ihre Angst, ihren Stress und ihre Hilflosigkeit essen wir als negative Energien in uns hinein. Warum leiden so viele Leute an Krankheiten, wenn wir uns doch angeblich so gut ernähren wie noch nie zuvor in der Zivilisationsgeschichte? Das heißt, in unserem System ist etwas grundlegend falsch. Das Prinzip der Gewaltlosigkeit muss sich durch alle Lebensbereiche ziehen, etwa auch da, wo es um unsere Mitarbeiter und um die Produkte, die wir herstellen, geht. Wir haben die Pflicht, zu wissen, woher das Geld kommt, das wir verdienen. Die Ausre-
de, man hätte es nicht gewusst, zählt vor dem Naturgesetz von Ursache und Wirkung nicht.“ 2. Wahrhaftigkeit („Satya“): Man soll ehrlich sein, die Wahrheit sehen, hören und sprechen können. Das muss man freilich erst üben. „Aber ohne Angst vor den Folgen“, weiß Anand Semalty.
„Es ist ein großes Geschäft geworden. Es geht nur ums Ego. Dabei wäre es das Ziel von Yoga, das Ego loszuwerden.“ 3. Nicht-Stehlen („Asteya“): Gedanken, die um das kreisen, was anderen gehört – etwa: „Wie mache ich es, um es zu bekommen?“ –, sind tabu. Dazu gehört beispielsweise auch, geis tiges Eigentum von anderen nicht als das eigene auszugeben oder sich nur eine kleine Portion von einer Speise zu nehmen, wenn es nicht für alle reichen würde. 4. Bescheidenheit („Aparigraha“): Die Empfehlung, sich mit dem zu bescheiden, was man hat, seine geistigen wie körperlichen Energien nicht darauf zu verschwenden, möglichst viel Besitz anzuhäufen und darüber das Leben zu vergessen. Das Horten von Besitz bindet emotionale Kräfte, da man sich darüber sorgt, ihn wieder zu verlieren. Auch der sorgsame Umgang mit den Ressourcen auf der Erde und unseren Nahrungsmitteln gehört hier dazu. Man denke etwa an den Hunger in vielen Teilen der Welt vor dem traurigen Hintergrund, dass weltweit alljährlich 2,5 Milliarden Tonnen oder 40 Prozent aller Lebensmittel weggeschmissen werden. Anand Semalty: „Es ist letztlich auch Deine Energie, die da im Müll landet.“ 5. Sexuelle Mäßigung („Brahmacharya“): Hier geht es um die Kontrolle der Leidenschaft, um das Vermeiden von sexuellem Fehlverhalten. Dazu gehören etwa anzügliche Bemerkungen, mangelndes Mitgefühl, Gewalt oder das Ausnutzen seiner sozialen Stellung für sexuelle Abenteuer. Aber auch das Üben von Treue, in den alten Schriften heißt es, dass es große Lebenskraft erzeugt. Genau das Gegenteil tritt übrigens ein, wenn man übersteigerte sexuelle Wünsche verfolgt: Die Lebenskraft wird geschwächt. In einem fortgeschrittenen Stadium bezeichnet Brahmacharya die bewusste Enthaltsamkeit in Verbindung mit spirituellen Praktiken. Auch die Niyamas, die persönlichen Verhaltensregeln, enthalten fünf Tugenden: 1. Reinheit („Saucha“): Damit ist nicht nur die körperliche Hygiene gemeint, sondern speziell sechs Reinigungsübungen, sie betreffen Augen, Nase, Lungen, Magen, Dünndarm und Enddarm. Das Prinzip ist übrigens der Panchakarma-Reinigung aus dem Ayurveda recht ähnlich. Ziel ist die Beseitigung von energetischen Blockaden, damit die Lebensenergie ungehindert fließen kann, zudem das Denken von Unreinheit zu befreien. Harsche, derbe und schmutzige Worte sind demnach zu vermeiden, ebenso wie Grübeln über Vergangenes. Ein reiner Körper, reine Ernährung, reine Kleidung, reine Umgebung, reine Sprache und anderes führen übrigens dazu, dass man sich vom äußeren Erscheinungsbild eines Menschen sowie generell von Äußerlichkeiten immer weniger beeindrucken lässt. Zu den Reinigungsübungen zählen auch die Mas-
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sage der Verdauungsorgane durch kreisförmige Bewegungen der Bauchmuskulatur („Nauli“), das sogenannte Feueratmen („Kapalabhati“) – eine Reinigungstechnik durch forciertes Ausatmen – sowie die Augenkonzentration auf eine Kerzenflamme („Tratka“). 2. Zufriedenheit („Santosha“): Dabei handelt es sich um Übungen zur Dankbarkeit, sie besänftigen das Ego, aus ihnen entsteht Zufriedenheit und letztlich tiefes Glück. Social-Media-taugliche Urlaubsreisen und andere Äußerlichkeiten sind damit freilich nicht gemeint, vielmehr geht es um die innere Zufriedenheit durch unsere Einstellung zum Leben und zur Arbeit. Um das Durchschauen der „Höher, schneller, weiter“Illusion, die uns dieses Zeitalter des Narzissmus vorgaukelt, um Dankbarkeit für alles, das bereits da ist – eine gemütliche Wohnung, ein unversehrter Körper oder genügend Geld für gesundes Essen. 3. Selbstdisziplin („Tapas“): Damit gemeint sind systematische Übungen, die einen aus der Versklavung seiner Wünsche befreien und lehren, was Körper und Psyche stark macht. Etwa das Fasten, der temporäre Verzicht auf Industriezucker oder den Morgenkaffee, kalt duschen, im Winter die Raumtemperatur um einige gute Grad absenken. Besonders auch das bewusste Ausführen von Tätigkeiten, die man nicht mag, gehört dazu, und zwar so lange, bis man es mag! Es verhilft zu der Einsicht, dass das persönliche Glück überhaupt nicht davon abhängt, dieses oder jenes nicht zu tun – und damit zu geistiger Stärke. 4. Selbststudium („Swadhyaya“): Die Selbsterforschung steht hier im Mittelpunkt, nämlich Beobachtung, Reflexion und kritisches Hinterfragen des eigenen Denkens und Handelns. Es gibt unter vielem anderen Antworten auf die Fragen, warum und wie man so oder anders handelt und welchen Reiz-Reaktions-Ketten man immer wieder zum Opfer fällt. Auch der Satz „Erkenne dich selbst“ gehört dazu. So, wie er in der antiken Philosophie formuliert wurde. Als Aufforderung an den Menschen, sich nicht in Selbstüberhebung und bloßen Äußerlichkeiten zu verlieren, sondern die Grundhaltung seines Tuns und Lassens unter die Lupe zu nehmen. Anand Semalty: „Erkenne Dich selbst, denn nicht die Anpassung nach außen zählt, sondern nur die Haltung, die Dein Handeln leitet. Nicht die sichtbare Tat ist entscheidend, sondern die Absicht dahinter, Gutes oder Böses zu tun. Erkenne Dich selbst. Wer bist du wirklich? Wohin gehst du? Was ist deine Mission?“ 5. Selbsthingabe („Ishvara Pranidhana“): Sie ist Übung der Hingabe an das Göttliche, wobei es sich nicht um einen Gott im religiösen Sinn handelt, sondern darum, sich dem Universum – oder einfach einer höheren Macht, die einen durch das Leben führt – anzuvertrauen. Annehmen, was da kommt, selbst schicksalshafte Tiefen, die wir weder verstehen noch ändern können. Mit Hingabe und dem Vertrauen, dass alles irgendwie einen Sinn hat, auch wenn er sich zumeist nicht so bald erschließt. Hingabe umfasst aber auch die völlige Konzentration auf das, was man gerade tut. Wenn man beispielsweise mit jemandem spricht, sollte man sein Herz voll und ganz auf sein Gegenüber ausrichten. Genauso wie man etwa bei der Gartenarbeit alle Dankbarkeit und Ehrerbietung an die Natur richten sollte. Übt man das, so stellen sich allmählich Gleichmut, Klarheit und innerer Friede ein. Irgendwann hört man dann von selbst auf, persönliche Ziele zu verfolgen. Man tut einfach, was nötig 36 |
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ist, alles Gute wird quasi wie von selbst an einen herangetragen. Je achtsamer man dabei wird, desto klarer kann man erkennen, wie sich alles ineinander fügt. Anand Semalty: „Alles, was Du hast, hast Du vom Universum. Akzeptiere das Gegebene, so wie es ist, egal, was kommt. Vertraue darauf, dass alles ein sinnhafter Teil des Universums ist.“ Körperübungen und Atmung Die nächsten zwei Stufen auf dem „Yoga-Pfad“ sind vornehmlich körperlicher Natur. Sie bestehen aus Körperübungen („Asanas“) und Atemübungen („Pranayama“). Asanas können entweder dynamisch – also mit langsamer Bewegung verbunden – sein oder statisch, wobei man eine gewisse Körperhaltung für längere Zeit einnimmt. Asanas wurden vielfach von den natürlichen Bewegungen von Tieren abgeleitet, sie tragen dann Namen wie etwa Löwe, Kuh und Hase. Asanas wirken auf Atmung, Nerven, Lymphe, Bewegungsapparat, Herz-Kreislauf-System ebenso wie auf Geist, Psyche und die Energiezentren („Chakras“). Richtig angewandt führen sie zu Gelassenheit und geistiger Beruhigung, sie lassen dann Gefühle von Frieden und innerer Freiheit entstehen. Anders als beim Sport beobachtet man dabei körperliche und geistige Vorgänge – und fühlt sich danach nicht müde, sondern energetisiert und erfrischt! Man beginnt mit vorbereitenden und einfachen Übungen und geht dann allmählich zu immer schwierigeren über, wobei das Gefühl für den eigenen Körper erst langsam entsteht und danach sozusagen ständig mitwächst. Eine ganz entscheidende Rolle spielt dabei die Atmung: Das bewusste Ein- und Ausatmen und die Umstellung von einer zu flachen zu einer langsameren Tiefenatmung. Weiters ganz wichtig sind die Lenkung der Aufmerksamkeit nach innen und eine Entspannungsphase vor der nächsten Übung sowie das Nachspüren am Schluss. Unzureichend ausgebildete Yogalehrer, das wissen auch die Tester vom RELAX Guide aus zigfachen Beob achtungen, erkennt man hier übrigens sofort, da sie diese elementaren Erfordernisse zu wenig oder gar nicht beachten, hingegen vehement auf perfekt ausgerichtete Körperhaltung drängen. Optimal ist es, wenn man diese Übungen täglich vor dem Frühstück macht, 15 Minuten genügen für den Anfang, Geübtere können bis zu eineinhalb Stunden praktizieren, jedoch nicht länger – der Alltag darf nicht vernachlässigt werden, wie es in den alten Schriften heißt. Bei Pranayama, den Atemübungen, geht es um die willentliche Lenkung und Vertiefung der Atmung – des Pranas, der universellen Lebensenergie –, und zwar durch beständiges Üben mit Konzentration auf die Atemvorgänge. Es gibt mehr als 50 verschiedene Pranayama-Übungen. Bei ihnen werden jeweils unterschiedliche Muskelgruppen aktiviert, beispielsweise das Zwerchfell oder der Beckenboden. Ausatmung, Einatmung und Atempausen werden dabei bewusst verändert. Dadurch erhöht sich zunächst einmal die eigene Aufmerksamkeit für die Atmung, dabei werden unbewusste, alltägliche Atemmuster erkennbar. Warum das bedeutsam ist? Weil die unbewussten Atemmuster mit den unbewussten Mustern der Psyche verknüpft sind. Mit einer verbesserten Wahrnehmung der Atmung kann diese dann allmählich verändert werden, womit sich Schritt für Schritt auch problematisch eingefahrene psychische Muster auflösen lassen. Medizinische Studien bescheinigen der Pranayama-Atmung
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zahlreiche positive Effekte, darunter etwa niedrigeren Blutdruck, Verbesserung des vegetativen Nervensystems sowie positive Effekte bei Stress, Depressionen, Demenz und Angststörungen. Kontrolle von Sinnen und Verstand Die Stufen mit den Nummern fünf und sechs auf dem achtstufigen Pfad des Yoga werden auf der mentalen Ebene praktiziert. Während man auf der vierten Stufe durch Beobachtung und Beeinflussung der Atemtätigkeit den Geist sammelt, folgt auf der fünften Stufe nach und nach die Kontrolle der Sinne („Pratyahara“). Dieses Pratyahara ist wie alle anderen Begriffe aus dem Yoga ein Sanskrit-Wort. Es bedeutet „Rückzug der Kämpfer aus der Schlacht“ und meint die fortwährende Übung, den verschiedenen Sinneserfahrungen immer weniger Bedeutung zuzumessen, sie immer mehr als neutral wahrzunehmen. Tatsächlich gibt es ja im Alltag eine Art von Kampfgetümmel in unserem Kopf, stürmen doch tagtäglich Tausende von Sinneseindrücken auf uns ein, die uns in der Folge mit endlosen Forderungen geradezu beherrschen. Anand Semalty: „Das trübt den Geist. Und führt sehr oft dazu, dass Du Dich dann in der Rolle des eifrigen Erfüllers der von Deinen Sinnen getriggerten Wünsche verlierst. Fatal, denn darüber vergisst Du, dass wahre Freude eigentlich aus Deinem Inneren kommt.“ Mit dem sukzessiven Üben des Schließens der „Sinnestüren“ nimmt man zwar auch weiterhin noch wahr, hört beispielsweise sehr wohl ein Geräusch auf der Straße. Man geht aber nicht mehr darauf ein, sondern versucht, die Konzentration im Inneren zu halten. Damit verringert sich die Ablenkung von wesentlichen Aufgaben und stellen sich Ruhe und Entspannung ein. Außerdem schult das Pratyahara die Wahrnehmung von Feinheiten, die den Sinnen normalerweise verborgen bleiben. Pratyahara sind typische Übungen, die man in den Alltag einfließen lässt. Voraussetzung für das Praktizieren ist freilich, dass man mit den vorangegangenen Stufen bereits vertraut ist. Gelingt es, sich nach innen auszurichten, erreicht man nach und nach, dass der Geist von den Sinneseindrücken unabhängig wird. Das Zurückziehen der Sinne leitet über zur sechsten Stufe, zur Kontrolle des Geistes („Dharana“) durch Konzentration. Dharana, den Zustand innerer Klarheit und Fokussierung, übt man durch das willentliche Ausrichten des Geistes auf eine einzige Sache, die man zum Objekt der Konzentration werden lässt. Kinder können das übrigens, wenn sie in tiefster Versenkung spielen und darüber die Welt ringsum vergessen. Sie riechen nicht den Duft der Lilien neben ihnen, sie spüren nicht den kalten Wind, sie hören nicht, wenn man sie ruft. Ihr Geist ist auf eine einzige Sache ausgerichtet. Als Erwachsener muss man sich diese Fähigkeit erst mühsam wieder aneignen. Während des Meditierens kann man sich beispielsweise auf ein Bild konzentrieren oder beobachtet eine Zeit lang die Flamme einer Kerze. Auch Visualisieren gehört zu den Übungen. Es ist dies die Fähigkeit, ein beliebiges klares Bild vor seinem geistigen Auge entstehen zu lassen. All das klingt recht einfach, ist aber außerordentlich schwierig und nur allmählich zu erreichen. Durch Willenskraft und ständiges Üben. Aber ohne Ehrgeiz und inneren Kampf, sondern entspannt und zielgerichtet. Am Anfang sind bereits wenige Minuten, gelinde gesagt, eine echte Herausforderung. Denn der Geist ist abwesend, träg oder zerstreut, und das Ziel, den Geist unter Kontrolle, also frei von Gedanken zu halten, erscheint schier unerreichbar.
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Vorbereitend üben lässt sich die Konzentration auch im Alltag, etwa bei der Unterhaltung mit jemandem, wobei man sich vollständig auf diesen Menschen konzentriert. Nur zuhören und sprechen – kein Gedanke daran, dass man noch etwas anderes zu tun hätte, kein Gedanke daran, was danach geschieht, kein Blick auf das Handy. Je öfter man übt, der Macht von Ablenkung und Reizen zu widerstehen, sich voll und ganz auf eine Tätigkeit, auf eine Sache zu konzentrieren und in ihr zu versinken, umso leichter fällt es einem. Hilfreich ist es, wenn man sich täglich ein, zwei Stunden lang in Stille übt, also auch Radio und TV abschaltet, Wünsche und Begierden eindämmt und Pranayama übt. Meister Anand Semalty erinnert im Zusammenhang mit Dharana, dass man damit nur beginnen sollte, wenn man mit den fünf unteren Ebenen einigermaßen vertraut ist, da man sonst riskiert, innere Probleme nur zu verschärfen oder gar auf bislang schlummernde seelische Minenfelder zu treten. Anand Semalty: „Wenn man es hingegen richtig angeht, wird die Intuition geschärft und der Geist fokussiert und ruhig. Was Dir bislang als undurchschaubar erschienen ist, wird durchsichtig. Du erhältst Antworten und Lösungen aus Deinem Inneren. Dein Innenleben wird reicher, als Du es Dir jemals hättest vorstellen können.“
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Meditation, Überbewusstsein Die siebente Stufe auf dem Pfad heißt Dhyana, Meditation. Der Begriff kommt ursprünglich aus den vedischen Schriften, er wurde später vom Buddhismus übernommen („Jhana“), erreichte danach China („Chan“), Japan („Zen“), Korea („Seon“) und schließlich auch Vietnam („Thien“). Während die Fixierung auf eine einzige Sache das Ziel von Dharana, der sechsten Stufe, ist, geht es bei Dhyana um das beständige Fließen einer einzigen Vorstellung. Oder anders gesagt, um die Fähigkeit, zu erlernen, den Geist in Verbindung mit etwas, was wir begreifen wollen, verweilen zu lassen. Die Meditation dient dazu, alles Wissen, alle Gefühle, Denkmuster und Erwartungshaltungen hinter sich zu lassen. So wird man quasi zu einem neutralen Beobachter von sich selbst. Das Ego und seine Gedanken verschwinden, ein Zustand der Zeitlosigkeit und der liebevollen Verbundenheit mit dem Kosmos breitet sich aus, vorausgesetzt, dass man seine geistige Energie über lange Zeit fokussieren kann. Der Dhyana-Zustand ist intensiv und einem Flow-Erlebnis sehr ähnlich. Auch im Alltag könnte man Dhyana praktizieren: Dann, wenn man einfach ohne Ego, ohne Kalkül und ohne Erwartungen ganz mit einer Tätigkeit verschmilzt und das mit Liebe und Freude macht. Dhyana ist die letzte Stufe vor einem Bewusstseinszustand, der Samadhi heißt. Gemäß den alten Schriften führt er zu unterschiedlichen Formen einer mit Erkenntnis verbundenen Versenkung. Von Samadhi gibt es, je nach Überlieferung, bis zu 14 Stufen, der Einfachheit halber seien sie hier auf zwei ganz wesentliche reduziert. In der ersten gibt es noch die Subjekt-ObjektTrennung zwischen dem betrachtenden Geist und der Seele (höheres Selbst). In der zweiten Stufe hingegen soll sich das geistige Bewusstsein derart mit der kosmischen Seele (Überseele) vereinen, dass sich die Unterscheidung zwischen Erkennendem, Erkenntnis und Erkanntem auflöst. Wenn sich also die Seele selbst erkennt, wird sie eins mit der kosmischen Seele. Das wird als vollkommenes Glück, als Verschmelzung mit dem Kosmos erfahren. Ein Zustand des Überbewusstseins, der Erleuchtung. 40 |
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Ein Zustand, der mit unseren Begriffen bestenfalls höchst unzureichend zu beschreiben ist. „Aus Büchern kann man nicht lernen, wie man ihn erreicht“, sagt Meister Anand Semalty. „Denn es braucht die fortschreitenden Erfahrungen jedes einzelnen Schrittes auf dem Weg dorthin. Es sind Erfahrungen, bei denen die Sinne, das Ego und der Verstand ausgeschaltet sind. Schritt für Schritt musst Du schwierige Hindernisse überwinden: die Macht von Ablenkung, geistiger Trägheit, Illusion und vielen Begierden. Das braucht Mut, Ausdauer und innere Stärke über viele Jahre hinweg. Und nur wenige können es erreichen.“ Eine andere Lebensrealität Fassen wir zusammen: Yoga im eigentlichen Sinn hat weder mit Fitnessübungen noch mit Ausdauersport irgendetwas zu tun. Es bedeutet hingegen, durch konsequentes Üben die Herrschaft über seine Gedanken zu erlangen, seinen Geist, sein Ego, zu disziplinieren. Es ist kein theoretisches Konzept, sondern eine fortwährende Praxis, die nahezu zur Gänze aus Übungen besteht und nur durch diese erfahrbar ist. Mit Atemtechniken, Körperübungen, Selbstbeobachtung und Meditation gelangt man mit seinem subjektiven Alltagsbewusstsein allmählich in sein höheres (wahres) Selbst, in seine Seele, bis sich diese irgendwann einmal mit der kosmischen Seele vereinen kann. Yoga ist nicht an eine Religion gebunden, setzt aber den Glauben an eine höhere Ordnung voraus. Genauso wie das Akzeptieren eines ethischen Fundaments, das die ersten zwei der insgesamt acht Stufen des Yogapfades umfasst. Aber warum soll man seine Gedanken überhaupt kontrollieren und disziplinieren? Andand Semalty: „Weil sie uns vorgaukeln, dass wir individuelle Subjekte sind, die getrennt von der Schöpfung existieren. Daraus entstehen ständig neue Wünsche, Gier und Begehrlichkeiten, deren Befriedigung zwar unser Ego vergrößert, uns allerdings nicht glücklicher macht. Es ist doch nicht so, dass wir wirklich glücklicher werden, wenn wir materiellen Besitz anhäufen oder durch Bewunderung von außen unser Ego aufblasen. Dadurch werden wir nur noch abhängiger und unfreier. Auf gesellschaftlicher Ebene betrachtet bedeutet das etwas, was wir heute so genau beobachten können: Menschen ohne Disziplin verursachen Katastrophen.“ Doch nur, wenn man innerlich wirklich frei ist, so Anand Semalty weiter, könne man wachsen und glücklich werden. Freilich steht das für die meisten Menschen in krassem Gegensatz zu ihrem bisherigen Selbstverständnis, in krassem Gegensatz zu dem, was uns das heutige Gesellschaftssystem vermittels Medien und Werbung ständig einzubläuen versucht: Erfülle dir doch deine Wünsche! Kauf dir dies und kauf dir das, mehre deinen Besitz – dann wirst du glücklich sein! Gegenteilige Wirkung „Yoga wurde entwickelt, um uns aus der Versklavung durch unsere Wünsche zu befreien“, sagt Anand Semalty, „als Mittel für eine gesunde und glückliche Gesellschaft.“ Im Übrigen sei es doch so, dass man für komplizierte Geräte eine Betriebsanleitung benötige. Und obwohl der Mensch das Komplizierteste sei, das existiert, gibt es keine Betriebsanleitung für ihn. „Bis auf Yoga. Wer den Yogaweg sucht, wird fähig, diese Betriebsanleitung zu lesen und zu verstehen.“ Der Yogameister warnt eindringlich vor den Gefahren, die durch falsches Praktizieren unvermeidlich entstehen: „Übst Du, ohne zu versuchen, nach dem ethischen Fundament zu le-
ben, dann wird sich früher oder später alles gegen Dich wenden. Denn es wirkt fatal auf Ego, Verstand, Seele und Körper. Deine Wünsche werden noch stärker, Deine Verwirrung wächst wie Deine Zweifel, Krankheiten entstehen. Denn beim Üben produzierst Du mächtige Energien im Körper, mit denen Du aber nichts anfangen kannst. Daher werden sie Dich glauben machen, Du seiest etwas Besseres. Du wirst egoistisch, verblendet, siehst auf andere herab. Das spaltet übrigens auch unsere Gesellschaft noch weiter.“ Ein falsches Verständnis führe eben unweigerlich zu einem falschen Ergebnis. „Das bringt Disharmonien in Deine Beziehung zum Partner, in Dein ganzes Leben ebenso wie in die Welt. Als Yogalehrer sehe ich, wie unglücklich viele geworden sind, nachdem sie zehn, zwanzig Jahre etwas praktiziert haben, das nur auf Körperübungen bezogen war.“ Die positiven Effekte von Yoga können sich also geradezu ins Gegenteil verkehren, wenn man das eigentliche Ziel gar nicht verfolgt – oder irgendwann aus den Augen verliert! Anand Semalty: „Das Ziel ist es, sein Ego loszuwerden. Aber das wollen manche Menschen gar nicht hören.“ ■
Meister Anand Semalty wurde 1982 in Uttarakhand, Nord indien geboren und entstammt einer adeligen Brahmanenfamilie, deren Wurzeln bis in das sechzehnte Jahrhundert zurückreichen. Seine Vorfahren standen als Ratgeber und Astrologen den Königen von Tehri (Himalaya) zur Seite. Sein Studium der vedischen Schriften hat er mit dem Meistertitel der Sampur nanand Sanskrit-Universität in Varanasi abgeschlossen. Von seinem Großvater lernte er tieferes Wissen über Astrologie und Handlesen. Sein Vater führte ihn in die Weisheiten vedischer Rituale und Tantra-Praktiken ein. Zudem erhielt er von anerkannten Yogis die traditionelle Ausbildung in Yoga und Meditation. Im „Vedic Valley“, einem reizenden Ayurveda-Resort in Goa, erstellt Meister Anand ebenso wie in seinem kleinen Yogazentrum im steirischen Bad Blumau vedische Horoskope und unterrichtet Yoga sowie Meditationstechniken. Anand Semalty ist verheiratet und Vater von drei Kindern.
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B A D E N - W Ü R T T E M BER G
SINNLICHE GEWISSHEI T IM SCHLOSS Unser Verhältnis zu Berührungen hat sich gewandelt . In einem luxur iösen, von Park und Wald umgebenen Schlosshotel weiß man mit dem heiklen Thema sensibel umzugehen.
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er Ohrwurm „Tausendmal berührt“ wurde lange vor der „Corona-Zeit“ geschrieben. Heute müsste man wohl titeln: „Tausendmal nicht berührt“. Das Virus hat nicht nur die Welt komplett verdreht, sondern auch unser Berührungsverhalten. Aus Mangel an realen Begegnungen rückten die TouchScreens von Handys oder Tablets noch näher. Gleichzeitig hat in anderen Bereichen die absolute Berührungslosigkeit Einzug gehalten. Angefangen von Supermarktkassen, die auffordern, „zur Sicherheit unserer Mitarbeiter“ möglichst „berührungslos“ zu bezahlen, bis hin zu unbeholfenen Winke-Verbeugungs-Begrüßungen bester Freundinnen, die einander jahrzehntelang stets fest zu umarmen pflegten. Wenn Abstandhalten Leben retten soll, hat die Tuchfühlung Feierabend. Die zwischenmenschliche Berührung und wie sie sich im Laufe der Corona-Maßnahmen verändert hat, ist für die sogenannten „körpernahen Dienstleistungen“ ein wichtiges Thema. Die Wellnesshotellerie als eine Branche, für die Anwendungen mit Körperkontakt zur Kerntätigkeit zählen, muss sich darüber Gedanken machen, wie sie in Zukunft mit Berührungen umgehen wird. Wie begrüßt man fortan liebgewonnene Stammgäste? Wie gestaltet man die notwendige räumliche Nähe zwischen Kosmetikerin und Kundin während eines Peelings? Wie reagieren die Teilnehmer einer Yogastunde auf haltungskorri-
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gierende Berührungen? Und eine zentrale Frage lautet: Wollen die Gäste überhaupt wieder berührt werden? Im luxuriösen Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe in Baden-Württemberg, einem der allerbesten Spa-Hotels Deutschlands, kann man diese Frage klar mit Ja beantworten. Denn es zeigte sich, dass die Gäste des renommierten Fünfstern-superiorHauses nach den vielen Monaten der Schließung Berührungen und zwischenmenschliche Gesten nun mehr wertschätzen als davor. „Sie kommen heute seltener mit dem Handy herein, und sie verlassen die Massage mit mehr Dankbarkeit und Herzlichkeit als früher“, berichtet etwa die Massagetherapeutin Anna Annett Albinus. Sie und ihre Kolleginnen wussten freilich schon vor Corona, dass die körperliche Nähe, wie sie zwischen Therapeuten und Gästen herrscht, auch die seelische Nähe verstärken kann. Heute jedoch sind die Gespräche währenddessen oft noch tiefer, noch persönlicher. „Es entsteht Verständnis füreinander. Man spürt die Energie des anderen, selbst mit geschlossenen Augen.“ Auch die Wertschätzung der Therapeuten dem eigenen Beruf gegenüber ist gewachsen. Für sie ist es eine höchst erfüllende Aufgabe, durch gezielte Berührungen, die sie in jahrelanger Ausbildung und Praxis bis zur Virtuosität weiterentwickelt haben, in diesen anspruchsvollen Zeiten zur körperlichen und seelischen Gesundheit ihrer Gäste beizutragen.
Fo t o s : Fr ie d r i ch sr uh e Wa ld & S ch lossh otel
Es braucht generell viel Gespür, um das richtige Maß an Berührungshunger bei seinem Gegenüber einzuschätzen. Seit Corona ist das Thema ein noch heikleres. Merle Fairhurst, die Forscherin für Biologische Psychologie der Universität der Bundeswehr München, hat in einer Studie mit 1.700 Probanden untersucht, was die Lockdowns mit unserem Bedürfnis nach Berührungen gemacht haben. Ein Fazit war: 15 Prozent der Menschen fühlen sich noch immer zu viel berührt. Darauf gilt es sensibel einzugehen, ist man sich im Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe bewusst. Für die bestens geschulten, stets stilvoll agierenden Mitarbeiter dieses Ausnahme hotels, das vom RELAX Guide 2022 bereits zum 12. Mal in Folge mit der Höchstnote von vier Lilien ausgezeichnet wurde, ist das ein Leichtes. Sie alle haben feine Antennen dafür, was die Gäs te brauchen, das gehört zu den vielen Details, die das Service im Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe so exzeptionell machen. Der RELAX Guide hebt „die bemerkenswerte Absenz von ,Kleinigkeiten‘“ hervor, die anderswo so häufig irritieren: Hier findet man weder schlechte Gerüche, die auf mangelnde Hygiene oder billige Materialien hindeuten, noch Ärgernisse wie dauernassen Boden im Spa-Bereich. Das Service erlebt man als schlechthin perfekt. Wer in dieses in Privatbesitz befindliche Schlosshotel kommt, hat hohe Ansprüche. Dennoch werden diese immer wieder übertroffen. Schon allein die nackten Fakten lassen erkennen, dass man es mit einem ganz und gar außergewöhnlichen Wellnesshotel zu tun hat. Viereinhalb Hektar Park und Wald mit Bäumen, von denen einige schon das Treiben vor drei Jahrhunderten mitverfolgt haben – sie sind genauso alt wie das älteste der fünf Gebäude des stilvollen Ensembles, das Jagdschloss mit seinen wertvollen Antiquitäten und herrlich breiten Gängen: Es stammt von 1712. Der Golfplatz neben dem Hotel, der zu den Leading Golf Clubs of Germany gehört, lockt mit 27 Löchern. Und noch etwas: 4.400 Quadratmetern Spa-Fläche stehen lediglich 66 Zimmer gegenüber, das bedeutet viel Platz für alle und wohltuend großen Abstand zu anderen. Dieses Weltklassehaus bietet stets ein Quäntchen mehr und löst damit in seinen Gästen ein Gefühl des Sich-zurücklehnen-Könnens aus – mit der beruhigenden Gewissheit, es wird sicher alles gut werden. Aus den Wasserleitungen rinnt nicht gechlortes Wasser, sondern Quellwasser aus mehreren eigenen Brunnen. Poliertes Silberbesteck zählt ganz selbstverständlich zur alltäglichen Tischkultur – das ist ja bei weitem nicht in jedem Schlosshotel üblich! Allerbestes Kellnerhandwerk erfreut, und hier muss auch die ebenso kompetente wie charmante Weinberatung angeführt werden. In der Küche des Wald & Schlosshotels Friedrichsruhe kommen vorrangig Zutaten aus der unmittelbaren Umgebung zum Einsatz. Da ist es nur konsequent, dass auf der Speisekarte nicht der Küchenchef allein genannt wird, sondern die Empfehlungen der Spezialitäten von „Boris Rommel und der Region“ kommen. Serviert werden in den verschiedenen Stuben schwäbische Spezialitäten wie Maultaschen und Markklößchen ebenso wie Wild in Kombination mit fast vergessenen Obst- und Gemüsesorten von Quitte bis Steckrübe. All diese feinen Details vermögen etwas ganz Essenzielles in uns zu berühren: die Sinne. ■
Das Jagdschloss aus dem frühen 18. Jahrhundert: eines der feinen Logiergebäude des Wald & Schlosshotels Fr iedr ichsruhe.
Viel Raum für alle: Der mit Naturstein geflieste Friedrichsruhe-Pool ist ein Ruhepol par excellence! – Unten: Auch feine Tischkultur berührt die Sinne: stets stilvolles Service im Wald & Schlosshotel.
Mehr: Friedrichsruhe Wald & Schlosshotel, Fon +49-79416087-0, www.schlosshotel-friedrichsruhe.de und relax-guide.com
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TH E BIG S WEETS Riesige Suiten mit Kinoleinwand, mit Sauna, Whirlpool und sogar mit einem InfinityAußenpool: Ein Fünfsternhotel im Bayer ischen Wald hat all das – und noch viel mehr!
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s war einmal … So beginnen Märchen, freilich auch jene, die mit großem Luxus zu tun haben. In dieser Geschichte geht es um ein solches, nämlich um einen einfachen Dorfgasthof, der innert weniger als einer Generation zum luxuriösen Fünfsternhotel avancierte – sogar zum einzigen der gesamten Region: das Jagdhof Wellness- & Sporthotel in Röhrnbach im Bayerischen Wald. Über Jahre hinweg hat man hier schrittweise vergrößert und am glanzvollen Auftritt der öffentlichen Räume gefeilt, so empfängt heute etwa eine großzügige Lobby mit Marmorboden, weißem Stuck und Spiegelflächen an der Decke, bietet also eine prunkvolle Eleganz, die einem guten Stadthotel zur Ehre gereichte. Die Zimmer wurden allesamt auf den letzten Stand gebracht, man kann nun aus insgesamt 24 völlig unterschiedlichen Typen wählen, ländliche Klassik findet man darunter ebenso wie heimelige Zirbenholzinterieurs, neoalpinen Landhausstil ebenso wie urbane Modernität. Brandneu und sozusagen richtig heiß sind allerdings die Luxussuiten, die bis zu 100 m2 groß sind und alle über Balkon oder Dachterrasse verfügen. Eingerichtet sind sie allesamt so pompös, dass man sich bald unweigerlich als zwar in den Bayerwald gereist, aber irgendwie doch eher in Hollywood angekommen wähnt: Extravagante Möblierung, übergroße Betten, Weinklimaschrank, ausgeklügelte Licht- und Soundsysteme, riesige Kuschelcouchen und begehbare Kleiderschränke sind nur einige der möglichen Features. 44
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Auch fabelhafte Bäder gehören dazu, einige sind von der G röße her betrachtet eigentlich Wohnzimmer, jedenfalls so groß, dass sich selbst eine kleine Elefantenfamilie hier noch komfortabel die Stoßzähne putzen könnte. Doch damit ist noch längst nicht alles gesagt, das Beste kommt erst noch. Ganz private Wellnessbereiche nämlich. Das Spektrum reicht von Infrarotliegen über finnische Saunen bis hin zum überdachten Hot-Whirlpool am Balkon. Absolutes Highlight sind allerdings die acht Meter langen und drei Meter breiten Infinity-Pools auf der Dachterrasse! In den allgemeinen Wellnessbereich wurde bereits vor wenigen Jahren gehörig investiert, deshalb kann man sich als Jagdhof-Gast nun zunächst einmal über viel Platz freuen. Unter anderem zu genießen sind 11 Saunen, große Pools innen und außen, ein mondänes Ladys-Spa und zahlreiche Ruhezonen – all das mit einer Anmutung, deren Glanz und Gloria an die Luxuslabels für Kleidung und Accessoires dieser Welt erinnert. Im Freien wartet ein – von Nachbarhäusern begrenzter – Garten mit Liegewiese, mit so tiefem wie sauberem Schwimmteich und Wasserfall, mit Himmelbetten, einem FKK-Außenwhirlpool sowie einem entzückenden alten Saunahäuschen. Ebenfalls brandneu ist ein super weitläufiges Fitnessstudio, hier findet man die neuesten Geräte von Technogym, einen Freihantelbereich von Eleiko, einen Boxturm und einen BalanceTrainingsturm. Außerdem gibt es noch einen eigenen Sportpool mit Zeitmessung und Kameraanalyse.
Big Luxur y: die neuen Suiten im Jagdhof Röhrnbach (links). – Auch
Die brandneue Design-Suite: eine von 24 Zimmertypen im Jagdhof.
Bäder mit 30 m 2 : Eigentlich sind das schon Wohnzimmer! (oben).
– Ebenso ganz im neuen Design: das r iesige Fitnesscenter (u.).
Opulenz sogar im historischen Keller des Jagdhofs: Hier lagern fast 1.000 Gewächse aus aller Welt . Das teuerste Fläschchen? Läppische 12.600 Euro!
F o tos : Jag dho f Well ness - & S po r t ho tel/ J. B auer, Jag dh of Well nes s- & S por t ho tel /Mi chael H uber
Weiters: ein Icaros-Gerät für virtuelles Tauchen und Fliegen und zwei Höhenkammern. Moment! Höhenkammern? Ja, eine Art Druckkammern für Training in simulierter Höhenluft. Wahlweise befindet man sich auf 4.000 oder 8.000 m Seehöhe – sozusagen am Großglockner oder am Mount Everest, wie ein Bergsteiger. Das vertieft die Atmung, beschleunigt die Fettverbrennung und stärkt das Herz-Kreislauf-System. Das Aktivprogramm im Jagdhof ist außerordentlich umfangreich, es umfasst etwa auch Yoga, Pilates, Jacobson-Muskelentspannung und geführte Wanderungen. Wer sich für Sport mit ganz vielen Pferdestärken begeistern kann, dem bietet der Jagdhof gleich 620 davon. Und zwar in
einem ganz besonderen Cabrio, das bei zwei Packages („Driving“ mit zwei Übernachtungen und „Feeling“ mit vier Übernachtungen) für einen halben oder einen ganzen Tag inkludiert ist. Das Auto? Ein Audi R8 Spyder V10 Performance Quattro! Mit dem letzten großen Saugmotor der deutschen Ingenieurskunst, um nicht zu sagen, des christlichen Abendlandes. Wie auch immer: in 10 Sekunden auf 200 km/h. Höchstgeschwindigkeit 329 km/h! Einen ähnlichen Superlativ erlebt man als Jagdhof-Gast übrigens auch im Keller: Rund 900 Weine aus aller Herren Länder – etwa auch aus Israel und der Schweiz – lagern hier, feine Champagner und außergewöhnlich viele Österreicher finden sich auch darunter. Das teuerste Fläschchen, das wir auf den 115 Seiten der Weinkarte gefunden haben, ist jedoch ein Moselwein, nämlich eine 2011er-Riesling-Trockenbeerenauslese, die mit 12.600 Euronen aufgewogen werden will. Im Zimmerpreis („Verwöhnpension“) ist ein üppiges Nachmittagsbuffet mit alkoholfreien Getränken inkludiert. Und donnerstags wie sonntags feiern die Küchenmeister des Jagdhofs die Abende noch ausgiebiger als sonst: mit siebengängigen Menüs bei Kerzenschein. ■ Mehr: Jagdhof Wellness- & Sporthotel, Fon +49-8582-9159-31, www.jagdhof-roehrnbach.de und relax-guide.com
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WASSER-GENUSS MI T AUSBLICK Ein Adults-only-Resor t im Allgäuer Königswinkel hat sich komplett neu aufgestellt : luxur iöse Suiten, feine Küche, weite Wasser flächen. Und ganz neu: Wellness mit Wirkung!
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inen körperlichen Reset im Spa-Urlaub zu erleben, also sozusagen Wellness mit Wirkung, das verspricht neuerdings das mit zwei RELAX-Guide-Lilien bewertete König Ludwig Wellness & Spa Resort in Schwangau. Es handelt sich um einen seit 42 Jahren bestehenden Familienbetrieb, der vor kurzem selbst die Reset-Taste gedrückt hat, und zwar ganz fest. Zunächst wurde modernisiert. Eigentlich ist dabei kein Stein auf dem anderen geblieben, nach mehreren Ausbaustufen ist nun alles neu und zeigt sich stilistisch aus einem neoköniglich anmutenden Guss, dies von der Lobby bis in die Zimmer, von denen etwa ein Viertel Suiten sind, die teilweise mit Whirlpool auf Balkon oder Terrasse, zumeist aber mit eigener Sauna und offenem Kamin ausgestattet wurden und von denen viele mit lustvoll verspielten Interieurs ein ganz besonderes Beherbergungserlebnis vermitteln. Geblieben ist freilich das schöne Panorama. Es ist seit jeher eine aufpreisfreie Spezialität dieses Adults-only-Hauses, das in Sichtweite der Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau liegt. Geblieben ist auch die heute selbst in Bayern schon ziemlich selten gewordene Haltung, keine externen Gäste ins Spa zu lassen. Dank großer Wasserflächen – unter anderem
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gibt es einen 20 m langen, auch im Winter nutzbaren Außen pool, einen weitläufigen Naturbadeteich und einen zweiten zur FKK-Nutzung nach der Sauna – gerät hier das Baden und Schwimmen zu einem besonderen Genuss. Auf der großen Liegewiese ringsum findet man mehrere Liegendecks und Cabanas, innen mehrere Saunen, ausgezeichnete Körper- und Beautybehandlungen sowie ein wunderbares Yoga-, Fitness- und Sportprogramm, all das immer vor prächtiger Bergkulisse. Die großangelegten Umbauten waren allerdings nicht unbedingt in branchenüblicher Manier abgelaufen. Denn während anderswo mit einer derartigen porentiefen Modernisierung zumeist die Bettenanzahl erhöht wird, hat man das hier nicht getan. Dafür wurde in Qualität investiert. Das Credo: Räumliche Großzügigkeit schaffen, damit die Gäste entspannen und genießen können. Damit nicht genug: Die Gäste sollen auch eine nachhaltige Wirkung auf die Gesundheit erfahren, etwas, das sie nach Hause mitnehmen können. Zu diesem Zweck suchte die Gastgeberfamilie Lingenfelder einen neuen Spa-Leiter des Resorts. Mit Sven Huckenbeck, einem vielseitig begabten Sportwissenschafter, der unter anderem auch als Heilpraktiker, Akupunktmasseur und Myoreflex-
therapeut ausgebildet ist, war er gefunden. Huckenbeck entwickelte in der Folge ein Konzept für Wellness mit Wirkung. Am Beginn stand seine Überlegung, dass wir, zumindest körperlich, immer noch so sind wie die Jäger und Sammler in der Steinzeit: „Zwischen unseren Vorfahren, die vor Bären wegrannten, und uns liegen nur 250 Generationen. Da hat keine Evolution stattgefunden. Wir sind dafür gemacht, 40 Kilometer am Tag zu laufen. Alles im Körper ist dafür ausgelegt. Wir haben es nur verlernt und uns systematisch in eine Ecke gewirtschaftet, die längst nicht mehr gesund ist.“ Huckenbecks Ansatz: Der Mensch sitzt von Kindheit an viel zu lange. Wir „trainieren“ das Sitzen tagtäglich ungefähr doppelt so viele Stunden, wie ein Hochleistungssportler in Vorbereitung auf eine Weltmeisterschaft trainiert. Dadurch verkürzen sich die Muskeln, speziell an der Vorderseite des Körpers. Stress und Schmerz verstärken das zusätzlich. Huckenbeck: „Geht man nun ins Fitnessstudio, so stabilisiert man damit letztlich genau das aus den Fugen geratene System. Gegen diese unnatürliche Körperhaltung wirkt unser Bio-Balance-Konzept.“ Es ist ein individuell abgestimmtes Behandlungs-Bewegungs-Konzept zur Entfaltung des vollen körperlichen Potenzials, das mit dem Blick eines Sportwissenschafters entwickelt wurde. Für Gesunde. „Physiotherapeuten können Kranke gesund machen“, schmunzelt Sven Huckenbeck, „aber Sportwissenschafter können aus Gesunden sogar Weltmeister machen.“ Unterstützt wird das Bio-Balance-Konzept durch spezielle Anwendungen sowie, bei Bedarf, durch Coaching für mentale
Stärke – um Stress im Beruf und in der Familie wirksam zu begegnen oder erlittene Traumata aufzulösen. Das Ergebnis: eine stabile, entspannte und selbstbewusste Haltung, harmonische Bewegungen und eine verbesserte Atmung. Wohlbefinden und spürbare Leichtigkeit. Wellness mit Wirkung eben. Es liegt auf der Hand, dass ein solches Konzept auch die Qualität bei der Küche miteinschließen muss. Der junge Küchenchef Simon Schaller legt daher großen Wert auf regionale und saisonale Zutaten, auf sauberes Handwerk sowieso. Schaller hat auch alte Obst- und Gemüsesorten wiederentdeckt: „Wir arbeiten beispielsweise mit Felsenbirne, Sauerklee, Blutampfer und Wildbret aus unserer eigenen Jagd, mit alten und fast vergessenen Produkten, welche aber schon seit jeher verwendet wurden.“ Für eine perfekte Weinbegleitung seines fünfgängigen Abendmenüs sorgt übrigens eine Auswahl von mehr als 250 edlen Tropfen aus der hauseigenen Vinothek. Inkludiert in die Bio-Balance-Behandlung ist übrigens ein Trainingsplan, der es den Gästen ermöglicht, zu Hause täglich einige auf sie persönlich abgestimmte Übungen durchzuführen, dies am besten morgens und abends für jeweils mindestens fünf Minuten. Huckenbeck: „Unser Programm ist komplex. Es sprengt alte Ketten. Aber man muss danach schon ein bisschen etwas tun, um die vielen Jahre im Sitzen zu kompensieren. Damit der Reset nachhaltig bleibt.“ ■ Mehr: Das König Ludwig, Fon +49-8362-88 90, www.koenig-ludwig-hotel.de und relax-guide.com
Lustvoll verspieltes Beherbergungserlebnis: die König-Ludwig-Suiten. Übrigens nur eine von insgesamt 13 Zimmertypen mit Größen bis zu 70 m 2 .
Luxusidylle mit privater Sauna und Bergp anora ma: F o tos : Das Köni g L ud wi g Wel lnes s & S pa Re sor t
die Fernblick-Suiten im König Ludwig. Whirlpool auf der Terrasse ist dabei! (oben) – Prunkstück der Lilien-Lounge: die Bar. Hier lässt man den Abend in lebensfroher Heiterkeit ausklingen (li.).
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NUR WIR ZWEI IM BAYERWALD Spa-Suiten und Spa-Chalets für zwei im Dör fchen Grainet : ein wonnevolles Umfeld für jene Liebespaare, die sich in ihrer Auszeit ganz auf sich selbst konzentr ieren wollen.
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it dem Motto „Adults only“ eckt ein Wellnesshotel bei Reflex-Empörten erst einmal an. Sind die Betreiber etwa kinderfeindlich? Begreifen die Gäste, die dort Urlaub machen, denn nicht, dass Kinder unsere Zukunft sind? Solchen einfältigen Einwänden weiß man im Hüttenhof, einem Erwachsenenhotel im Bayerischen Wald, mit guten Argumenten zu begegnen. Zuallererst: Wenn Gastlichkeit seit Generationen von einer Großfamilie vorgelebt wird, kann man wohl schwerlich von Kinderfeindlichkeit sprechen. Außerdem: Sehr viele Gäste dieses familiengeführten, über die Jahre immer auf den neuesten Stand gebrachten Wellnesshotels haben selbst Kinder – und steigen aus exakt diesem Grund hier ab. Adults only bedeutet für sie, die ab und zu notwendige Auszeit von den alltäglichen familiären Verpflichtungen in beruhigender Gewissheit genießen zu können: Im Hüttenhof muss nämlich niemand befürchten, dass im Nachbarzimmer um vier Uhr morgens doch wieder ein Kleinkind weint oder dass eine lautstark plantschende pubertäre Bande das herrliche Wegdösen auf der Ruheliege am Pool zunichtemacht – Kinder unter 15 Jahren sind hier nicht erlaubt. Die Hoteliersfamilie Paster in Grainet hat sich schon vor Jahren auf Paare spezialisiert, ob mit oder ohne Kinder. Erhol-
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same Zweisamkeit, mit der sich die Paar-Batterien ihrer Gäste wieder aufladen lassen, ist das Hauptanliegen der bodenständigen, sympathischen Gastgeber. Dafür haben sie einerseits die innenarchitektonischen Rahmenbedingungen geschaffen und andererseits unzählige Ideen für liebevolle kleine Extras geboren, von Rosenblättern auf dem Kingsize-Bett bis zur romantischen Überraschungs-Pferdeschlittenfahrt. Die Spa-Suiten, die verheißungsvolle Namen wie „Wolke 7“ tragen, locken mit Details wie einem Effektkamin, eigenem Whirlpool und einer Sauna nur für zwei – für jene Liebespaare, die sich in ihrer Auszeit ganz auf sich selbst konzentrieren und das Zimmer möglichst nicht verlassen wollen. Das Pyjama-Frühstück, einer der vielen kreativen Einfälle der Hüttenhof-Betreiber, setzt am nächsten Tag noch eines drauf: die ersten Sonnenstrahlen mit dem Partner im noch nachtwarmen Bett genießen, von köstlichem Kaffeeduft umfangen, vor sich ein knusprig splitterndes Croissant (und die herrliche Gewissheit, die Pölster und Decken später nicht selbst von den Bröseln befreien zu müssen). Auch gemütliche Chalets stehen zur Wahl, samt freistehender Badewanne, blickgeschütztem Außenwhirlpool, Heimkino und Weinklimaschrank.
Fo t o s : H ü t t e n h o f We lln e ssh ote l un d L uxus- Bergchale ts
Auf uns, auf die Liebe und viele intensive Momente: Der Hüttenhof ist auf Wellness für Paare spezialisiert – pr ivate Spa-Bereiche inklusive.
Ganz neu ist das Sky-Spa auf dem Dach des Hüttenhofs: Von der großzügigen Panoramasauna, den Ruheräumen und natürlich von der Terrasse aus können Paare ihre Blicke einträchtig auf die weite Landschaft des Bayerischen Walds schweifen und die Gedanken fortschweben lassen – jeder für sich, aber dennoch in wohliger Nähe vereint. Und vom Sky-Pool aus, einem großen Außenwhirlpool, staunt man über das Wolkenspiel hoch im Himmel, fühlt sich angesichts der luftigen Weite so klein und in den Armen des Liebsten doch so bedeutend. Unlängst neu gestaltet wurden die Bar und das Restaurant, in einem gelungenen stilistischen Spagat zwischen edel und neorustikal. Sich beim Aperitif des „Dinner in Love“ tief in die Augen zu schauen und auf einen besonderen Abend anzu stoßen, gehört zu den Höhepunkten eines Wellnessurlaubs hier im Bayerischen Wald. Auf uns, auf die Liebe, auf viele
intensive Momente! Wer innige Augenblicke für die Ewigkeit festhalten will, kann ein Fotoshooting buchen, und selbst für die Krönung der Liebe, den Heiratsantrag, ist hier im Hüttenhof auf Wunsch gesorgt. Lediglich fragen – das muss man dann noch selbst … ■ Mehr: Hüttenhof, Fon +49-8585-96050, www.hotel-huettenhof.de und relax-guide.com
O B E R Ö S T E R R E I CH
TRIFFT DEN NERV DER ZEI T Eine schöne Therme mit zwei ebensolchen Hotels nützte die Maßnahmen-Plage für um f assende Neuerungen. Ab sofor t will man die Gäste zudem mit Nachhaltigkeit überzeugen.
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aben Sie schon einmal von Hans Carl von Carlowitz gehört, dem zweitältesten von 16 Kindern eines adeligen sächsischen Oberforstmeisters? Die Familie lebte auf Burg Rabenstein bei Chemnitz. Was aber hat das mit dem Therme Geinberg Spa Resort zu tun? Nun, das hängt mit einem Buch zusammen, das wohl für die meisten Menschen noch unbekannter ist als unser mysteriöser Herr selbst. Es trägt den nicht wirklich massentauglichen Titel „Sylvicultura oeconomica“ und wurde 1713 veröffentlicht. In seinem Werk prägte von Carlowitz einen Begriff, der es mehr als drei Jahrhunderte später auch ins oberösterreichische Geinberg geschafft hat: Nachhaltigkeit. 52
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Damals im 18. Jahrhundert plagte die Menschen die „Holznot“, die durch immer mehr Eisenhütten entstanden war, heute ist es die Befürchtung einer prophezeiten Erderwärmung und Klimakatastrophe, die Nachhaltigkeit zu einem populären Begriff gemacht hat. Auch im Tourismus und in der Wellnessbranche ist nachhaltiges Wirtschaften zu einem Anliegen avanciert, das den Zeitgeist trifft. In Geinberg steht das Thema sogar bereits seit zehn Jahren ganz oben in der Prioritätenliste, aber davon später. Das Therme Geinberg Spa Resort besteht aus der öffentlichen Therme, aus dem Vierstern-superior-Vitalhotel und aus den Geinberg5 Private Spa Villas, Letztere ein ausgewiesenes Luxusrefugi-
F oto s: Ther me Gei nb erg Sp a Res or t/ Ni c ky Web b, Th er me G ei nbe rg S pa Re sor t/C hr is P er k les
um übrigens, wo der Butler schon warman zu Halmen aus Maisstärke fand. Alle Restaurants in der tet, wenn man ankommt, wo man per Therme, im Vitalhotel und im Luxusresort schmücken sich inElektroauto zur Suite gebracht wird zwischen mit dem Zertifikat der Ama-Genussregion – im Kern und der Butler auf Wunsch die Kleider Ausweis für regionale und saisonale Küchenzutaten. Der dung aufbügelt. Ach ja, und die SuiFuhrpark besteht ausschließlich aus E-Cars, und auch anderes ten passen so von der Größe her: Die verstärkt den grünen Trend: So wurden etwa Blumenwiesen für kleinste misst 114 Quadratmeter! Insekten angelegt, werden alle Rasenflächen nur zweimal jährSchon seit Jahren schließen diese drei lich gemäht und werden die Verpackungen der Hamam-Proder Vamed Vitality World zugehörigen dukte von Hand in der Medina von Marrakesch produziert. Betriebe mit ihrem Qualitätsanspruch Besonders stolz ist man auf den Umstand, dass Geinberg nun zur Oberliga auf. Demnach ist die Therdie erste CO2-neutrale Therme Österreichs ist – emissionsfreie me auf Ruhesuchende und Paare ausKlimaanlage und Beheizung rein über Geothermie inklusive. gerichtet, es gibt keine Diskont-Tarife, Die Regierungsmaßnahmen im Zusammenhang mit Corokeine Rutschen und keinen Lärm. Im na waren – wie für die ganze Branche und viele andere – eine großen Badetempel offeriert man auch große Herausforderung. Allein durch die 2-G-Pflicht verlor die so etwas wie Business- und First-Class: Therme ein Drittel ihrer Eintritte! Positiver Effekt war hingeUpgrade-Möglichkeiten wie etwa die gen eine Verjüngungskur für die Anlage. „Wir haben während Relax-Lounge mit Garten, wo der Gast der Schließungen an allen Ecken und Enden modernisiert und besonders bequeme Liegen und einen gebaut“, resümierte der scheidende Direktor Manfred Kalcher. Zeitungs kiosk findet, oder die Silent So wurden im Vitalhotel 60 Zimmer komplett renoviert und Zone, wo gegen Aufpreis Stille herrscht. alle Restaurantterrassen erneuert. In der Thermen-Arena wurEine Adults-only-Therme ist man aber den sämtliche Liegen ausgetauscht, die Salzwasser-Lagune benicht: „Wir haben nichts gegen Kinkam eine neue Cocktailbar, und auch die Geinberg5-Villas der, aber wir haben auch nichts extra für wurden aufgefrischt. Kinder“, sagt Direktor Karl BerghamAuch die Küche profitierte von den Schließzeiten. „Die Kümer, der soeben dem langjährigen Geinchenteams sind in dieser schwierigen Zeit näher zusammengeberg-Chef Manfred Kalcher nachfolgte. rückt und holten sich neue Inputs“, erinnert sich Manfred KalDie Innviertler Therme, die etwa 35 cher. So entwickelte man etwa mit „Kim kocht“ neue asiatische Kilometer von der Barockstadt SchärGerichte – nicht gerade gewöhnlich für eine Therme! ding entfernt liegt, hat im nahen Bayern Im Haubenrestaurant Aqarium ist indes das feine, achtgänmit den Thermen in Griesbach, Birngige Chef-Menü (224 Euro mit Weinbegleitung, 129 Euro bach und Bad Füssing viel Konkurrenz, ohne) der Renner. Jeder Gang wird übrigens mit einer eigenen muss sich daher abheben. Besonders geGeschichte serviert. lungen ist das mit dem kleinen FirstÜberhaupt läuft die Luxusklasse-Wellness in Geinberg5 so Class-Resort Geinberg5. Die 21 Vilgut, dass man sogar eine Erweiterung andenkt. Kalcher: „Die las, die um zwei Naturschwimmteiche ‚Privacy‘, die wir dort bieten können, war schon vor Corona gruppiert sind, bieten in ihren großräuhochgeschätzt, aber jetzt trifft es voll den Nerv der Zeit.“ ■ migen Suiten alles, was sich verwöhnte Gäste so wünschen: beispielsweise Butler-Service, eine Sauna, Mehr: Therme Geinberg Spa Resort, +43-7723-8501, hochwertige Interieurs sowie Außenwhirlpool und einen priwww.therme-geinberg.at, geinberg5.com und relax-guide.com vaten Badesteg. Trotz Einstiegspreisen von rund 355 Euro pro Nacht und Person verzeichnete Geinberg5 im Vorjahr eine Auslastung von 95 Prozent. Die Gäste, von denen zahlreiche bereits 30-, 40-mal da waren, kommen aus Wien, aus Deutschland, aus der Schweiz und mitunter von noch weiter angereist. Sie lassen sich weder von den ambitionierten Preisen noch von den ausgewachsenen Stören, die im Naturteich für ökologische Balance sorgen, abhalten. Dazu trägt natürlich auch die Kulinarik bei. Im Restaurant Aqarium hat Küchenchef Peter Reithmayr mit seinem Team zwei Gault-Millau-Hauben erkocht und vermag sie gefühlt seit Menschengedenken erfolgreich zu verteidigen. Für den Sonntags-Brunch gibt es monatelange Anmeldezeiten – freilich nicht für die Geinberg5-Gäste. Der Nachhaltigkeitsgedanke soll nun forciert und zu Am lieblichen Biotop: das Gourmetrestaurant Aqar ium des „Geinberg5 einem weiteren Anziehungsfaktor werden. Bereits seit Pr ivate Spa Villas“-Resorts (großes Bild li.). – Auch fürs Auge zum Niederknien: die Küche des Herdvirtuosen Peter Reithmayr (o.). – Die Natur im zehn Jahren gibt es in Geinberg keine Plastiktrinkhalme Fokus: Insektenzuflucht an der Kar ibik-Lagune der Therme Geinberg (links). mehr, auch wenn das allerlei Experimente erforderte, bis
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Fo t o s : R a d is s o n C o l le c t io n
M O S KAU
RU SSIS CHE WUNDER Europas größte St adt ist nicht nur wir tschaftlich ein Schwergewicht , sondern auch jeder zeit eine Reise wer t . Unser Redakteur Karl Riffer t unternahm eine Expedition ins moderne Moskau. Und entdeckte zwei Luxushotels, die ihre Wurzeln in der St alin-Ära haben.
E
s ist ein herrlich sonniger Wintertag in Moskau mit viel Schnee und russischer Kälte. Bei minus 12 Grad kann man den Atem der Moskauer sehen. Deswegen verwundert es überhaupt nicht, dass die elegante Moskauerin, die mit ihrem Porsche Cayenne vor dem Radisson Collection Hotel vorfährt, in einem Pelzmantel aussteigt – der übrigens so sündhaft teuer aussieht wie sie selbst – und mit hastig gestiefelten Schritten in der Lobby verschwindet. Dabei ist das hier ein besonderer Ort am Südufer der Moskwa. Eine der „Sieben Schwestern“ steht hier, wie Stalins kühne Wolkenkratzer im Zuckerbäckerstil genannt werden. Dies war einmal, damals bei der Eröffnung im Mai 1957, das höchste Hotel der Welt, und nicht nur das: Es war das Hotel Ukraina, ein wolkenkratzender Marmorpalast mit mehr als 500 Zimmern und neun Restaurants. Er sollte zeigen, dass Moskau es sogar mit New York, dem glitzernden Zentrum des globalen
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Finanzkapitals, aufnehmen kann. 1.200 das Sowjetsystem verherrlichende Malereien wurden aufgehängt, mit dem Zweck, die Vormacht über den verrottenden Kapitalismus auch künstlerisch auszudrücken. Schon in der Lobby kann man ein riesiges Deckenfresko bestaunen, das überglückliche Proletarier bei der Getreideernte in der Ukraine, der UdSSR-Kornkammer, zeigt. Das von Stalin persönlich in Auftrag gegebene Hotel Ukraina ist übrigens immer noch das höchste Hotelbauwerk in Europa und Russland. Ich folge der blonden Irina, meiner schönen Moskauerin, die zielstrebig am hoteleigenen Rolls-Royce-Outlet und am vornehmen Ableger des Londoner Tatler-Clubs vorbei zu einem Lift eilt. Ihre Augen sind wasserblau, der Teint wie Elfenbein, die Lippen hellrot. Wir fahren in den 31. Stock. Dort oben befindet sich ein Biotop der heutigen Moskauer Schickeria. Die Mercedes-Bar, die man nach passender Gesichtskontrolle pri-
vilegiert betreten darf. Die Bar wird nicht von Radisson betrieben, sondern ist ein Joint Venture von russischen Investoren und Mercedes Benz Russia. Und so serviert man Cocktails in fünf kraftfahrzeugtechnischen Kategorien: Motor, Karosserie, Fahrgestell (Klassiker), Getriebe (Gin Tonics) und Bremsen (alkoholfreie Cocktails). Man kann sich auch kulinarische Köstlichkeiten servieren lassen. Zum Beispiel Kamtschatka-Krabbe mit Mangos und Avocados (29 Euro), Lachs „à la Russe“ oder lieber gleich die bescheidene Meeres früchte-Auswahl (156 Euro): Austern, Lachs, Blauflossenthunfisch, Kamtschatka-Krabbe, Jakobsmuscheln und Kaviar. Während ich mir einen Drink aus der Kategorie „Motor“ bestelle, einen „Daimler“ (Jim Beam Red Stag Bourbon, Beerensorbet, Ananas, Vanillesirup, Limettensaft), scheinen die Probleme Russlands klein und weit weg. Von der Mercedes-Bar hier ganz oben im stalinistischen Wolkenkratzer hat man einen atemberaubenden Blick auf das Moskau des 21. Jahrhunderts. Es ist eine Stadt, die samt ihrem Umfeld rund 15 Millionen Einwohner zählt und als Motor Russlands verlässlich auf hohen Touren läuft. 20 Prozent des Bruttonationalprodukts des größten Landes der Welt werden allein in dieser Metropole erwirtschaftet. Mehr noch: Ein Drittel aller Handelsumsätze und vier Fünftel aller Finanztransaktionen finden in Moskau statt. Die russische Hauptstadt ist das Epizentrum aller ökonomischen und politischen Macht in Putins Russland, und sie ist eine Stadt, die – mehr noch als New York – niemals schläft. „Moskau ist ein Wunder, eine großartige Stadt, wenn du Geld hast“, sagt Bob, ein amerikanischer Filmproduzent und Mercedes-Bar-Fan, begeistert zwischen zwei Gin Tonics (Kategorie „Getriebe“). „Ich kann hier um zwei Uhr früh in eine Buchhandlung gehen und einen Roman kaufen. Und du könntest um drei Uhr morgens einen Bodenbelag im Baumarkt ordern, um vier Uhr irgendein Medikament aus einer Apotheke besorgen, und um fünf Uhr früh kaufst du dann Blumen für deine Freundin, bevor du um sechs Uhr morgens deinen Mercedes waschen lässt.“ Nun gut, mag sein. Aber ich habe weder einen Mercedes noch eine Freundin in Moskau, und Blumen würde ich ihr um fünf Uhr morgens auch nicht kaufen. Dennoch finde ich
Größte Kirche des Zarenreiches: die ErlöserKathedrale. 1863 erbaut, 1931 auf Befehl der Regierung gesprengt. Vor 25 Jahren als perfekte Kopie neu errichtet.
Damals das höchste Hotelgebäude der Welt: das heutige Radisson Collection Hotel im Zuckerbäckerstil der Stalin-Ära (li.). – Prunk und Marmor: die Lobby des Radisson (oben).
Polit-Lüge „glückliche“ Staatsbauern bei der Ernte: Deckenfresko im Radisson Collection (oben). – Ein Palast: U-Bahn-Station (u.).
diese pulsierende Stadt faszinierend. Für Stalin freilich wäre das moderne Moskau sein Alptraum. Aber es ist auch anders, als man es im Westen wahrnimmt. Moskau ist nicht nur Putin, Kreml, Roter Platz und die schönste U-Bahn der Welt. Letztere hat bekanntlich der blutrünstige Tyrann Josef Stalin, der in Wahrheit Iosseb Bessarionis Dschughaschwili hieß, unter schier unmenschlichen Bedingungen bauen lassen. Es wurde ein unterirdischer Palast mit Marmor und Lustern, während zur gleichen Zeit Millionen von Sowjetbürgern verhungerten oder verhaftet wurden. Moskau ist Russland in hochkonzentrierter Form. Eine Mischung aus Putins eisener, russlandtreuer Hand, zügellosem Kapitalismus und einer enor men Dynamik. Moskau ist auch die Stadt der Verkehrsstaus. Dabei gibt es 190 U-BahnStationen, durch die zu den Stoßzeiten die Züge im 90-Sekunden-Takt brausen, und neuerdings kann man auch eine moderne Mono-Rail benutzen. Ebenso populär sind die berühmten Sammeltaxis „Marschrutki“, meist Kleinbusse, die dich an jeder Ecke aussteigen lassen. Moskau hat auch viele Parks, nicht nur den berühmten Gorki Park. Die Stadt zählt mehr als einhundert Grünanlagen. Die neueste, direkt beim Roten Platz, wo früher das Sowjet-Riesenhotel Rossija (3.170 Zimmer!) stand, wurde von US-Gartenarchitekten aus New York gestaltet. Die russische Metropole hat sich dramatisch verändert. War die Stadt zu Sowjet zeiten eine einzige kulinarische Desasterzone, so ist sie heute voller spannender Restaurants, Clubs und Bars. Allerdings ist Moskau inzwischen ein teures Pflaster. Die Zeiten, als in der Sowjetunion eine Riesenportion Beluga-Kaviar im Ausländerhotel fünf Dollar plus Trinkgeld für den Kellner kostete, sind vorbei. Und Shopping ist „in“. Einkaufen ist – wer hätte sich das noch zu Gorbatschows Zeiten vorstellen können – eines der liebsten Freizeitvergnügen der Moskauer, egal, ob in sündteuren Boutiquen in der Twerskaja-Straße, in denen ein T-Shirt schon mal 500 Euro kosten darf, im wunderschönen Nobelkaufhaus Gum am Roten Platz oder in einer der riesigen ShoppingMalls, vielleicht auch nur bei Ikea. Die einstige Welthauptstadt des Sozialismus ist heute voller Gegensätze, und die Konturen sind unscharf. Mos-
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Sportlich fit mit Omega-3?
Eine gute Versorgung mit Omega-3 ist auch im Sport wichtig. In einem Artikel der Sportärztezeitung aus dem Jahr 2018 wird erwähnt, dass die marinen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA unter anderem Muskelkater und Kraftverlust vorbeugen und auch die Regenerationszeit nach dem Sport reduzieren können. Zudem kann ein hoher Omega-3-Spiegel im Körper dazu beitragen, den Muskelabbau im Alter zu verlangsamen.1 NORSAN bietet hochdosierte und von Schadstoffen, PCBs und Schwermetallen gereinigte Fischöle aus nachhaltigem Wildfang und alternativ pflanzliches Algenöl an, die reich an Omega-3 (EPA & DHA) sind. Nur ein Löffel NORSAN Omega-3 Total (Fischöl) oder NORSAN Omega-3 Vegan (Algenöl) genügt, um den Tagesbedarf von 2.000 mg Omega-3 (EPA & DHA) zu decken. Mit NORSAN Omega-3 in den AktivUrlaub: In Form von Kapseln und Kaugeleedrops bietet NORSAN zudem für unterwegs und für die Kleinsten eine gute Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren. Nähere Informationen unter: www.norsan.at Zertifiziert mit dem Qualitätsgütesiegel der Nährstoff-Akademie Salzburg Omega-3 Total Zitrone, PHZNR: 4524935 Omega-3 Vegan, PHZNR: 4383995 1
kau und der Rest Russlands sind zwei verschiedene Welten. In Moskau verdient man zum Beispiel dreimal so viel wie in der russischen Provinz, weil das Leben hier so teuer ist. Das durchschnittliche Monatseinkommen in der russischen Hauptstadt beträgt rund 124.000 Rubel (1.500 Euro), in einer Provinzstadt wie Murmansk sind es nur 40.000 Rubel (480 Euro). Ein Teil des Lohns wird übrigens häufig schwarz ausbezahlt. Auch wenn die Einkommensunterschiede enorm sind, verfügen eine Million Moskauer, so schätzen Ökonomen, über eine beträchtliche Kaufkraft, und natürlich gibt es auch eine hohe Millionärsdichte. Deshalb Rolls-Royce und Tatler. Die Mercedes-Bar ist mittlerweile richtig voll geworden, und Moskau hat sich in ein nächtliches Lichtermeer verwandelt, in dem der Strom der Autos genauso zäh dahinfließt wie die Moskwa. Irina ist in bester Laune. Sie zählt zu den Gewinnern des neuen Russlands, und sie hat geschafft, was westlichen Feministinnen das Blut in den Adern gefrieren lässt, für viele junge Moskauerinnen jedoch auch weiterhin ein erstrebenswertes Ziel ist: sich einen reichen Mann zu angeln. Bob, der seit zehn Jahren Wahl-Moskauer ist, raunt mir zu: „God bought this place!“ Was, God? Ja, und es kam so. Damals in den 1930er Jahren, als Stalin die USA übertrumpfen wollte und Hochhäuser wie in New York bauen ließ, erlebte Moskau einen rasanten Bevölkerungszuwachs – von zwei auf 3,6 Millionen Menschen innerhalb kurzer Zeit. Daher beschloss Stalin 1935 einen neuen Generalplan für Moskau: Vor dem Kreml sollte der Palast der Sowjets, das höchste Gebäude der Welt, entstehen. Mit einer gigantischen Lenin-Statue obendrauf, dazu nicht weniger als acht Wolkenkratzer. Die historische Innenstadt sollte weitgehend abgerissen und neu bebaut werden. Doch es kam anders: Der Palast der Sowjets konnte wegen sumpfigen Bodens nie gebaut werden, und die Innenstadt wurde vor dem Abriss gerettet – ausgerechnet durch den Zweiten Weltkrieg, welche Ironie der Geschichte! Aber es wurden immerhin sieben gigantische Wolkenkratzer hochgezogen, welche das Stadtbild bis heute dominieren. Die Moskauer nennen sie die sieben Schwestern. Die siebte Schwester war das zuletzt gebaute Hotel Ukraina. Und jetzt kommen wir zu „Gott“ oder besser „God“. 2005 kaufen die beiden Oligarchen God Nisanow und Zarakh Iliew Stalins Vorzeigehotel, investieren 241 Millionen Dollar in die Renovierung und verpachten es an Radisson. Eine typische Moskauer Geschichte eigentlich. Die alten Leute leben in Armut, die Errungenschaften von dreieinhalb Generationen des Arbeiter- und Bauernstaates sind jetzt in Oligarchenbesitz. Allerdings war das Hotel auch schon zu Stalins Zeiten ein typisches Beispiel dafür, wie die Regierung ihre treuen Bürger verhöhnte: Das Ukraina Hotel war nur den privilegiertesten Parteibonzen zugänglich. Genug räsoniert. Scarlett Johansson steigt hier öfter ab, und wer weiß, vielleicht hat sie ja Lust auf einen Cocktail in der Mercedes-Bar. Ich will mich einmal umsehen. Aber Scarlett kommt nicht, und auf meinem Moskauer Fahrplan steht noch eine andere Hotellegende, die trefflich für die Metamorphose vom sowjetischen zum oligarchischen Russland steht: das ehemalige Hotel Moskwa, das heute Four Seasons Moscow heißt. Es hat das, was man eine Toplage nennt: der Kreml, der Rote Platz, das berühmte Kaufhaus Gum, das Bolschoi-Theater, alles im Umkreis von drei Gehminuten.
Prof. Dr. med. Clemens von Schacky (2018): Omega-3 Fettsäuren – Spiegel rauf im Leistungssport. Sportärztezeitung.
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F o tos : F our Se aso ns M osc ow
Das Moskwa galt als Glanzstück stalinistischer Architektur und wurde 1935 eröffnet. Ein Jahr später widmete sich Stalin dem „Großen Terror“ gegen Schriftsteller, Publizisten, Geistliche und Künstler, aber auch einer „Säuberung“ in Partei, Armee und Verwaltung. Das sollte Angst und Schrecken erzeugen und kostete Millionen Menschenleben. Von der Angst, die im damaligen Russ land herrschte, erzählt auch die Hotelfassade, die asymmetrisch ist. Architekt Alexej Schtschussew, der auch das LeninMausoleum gebaut hat, legte Stalin einen Plan mit zwei Varianten für die Fassade auf einem Bild vor, eine klassische und eine mehr dekorative. Stalin setzte seine Unterschrift in die Mitte, und niemand traute sich, ihn zu fragen, welche Fassadenvariante er damit meinte. Also baute man beide Versionen, eine links, die andere rechts. Fast ebenso bizarr war dann das Schicksal, welches das Architekturjuwel Hotel Moskwa im Jahr 2004 traf. Es wurde aus undurchsichtigen Gründen abgerissen, vermutlich um eine lukrative Tiefgarage bauen zu können. Dann geschah ein Moskauer Wunder. Eben abgerissen, wurde das Hotel 2005 wieder aufgebaut – außen genauso, wie es gewesen war. Übrigens vom österreichischen Baukonzern Strabag, der ja nicht nur Hans-Peter Haselsteiner, sondern auch dem russischen Oligarchen Oleg Deripaska gehört. Wie auch immer, seit sieben Jahren ist das alte Moskwa in seiner Reinkarnation als Four Seasons Moscow wieder eine der besten Fünfsternherbergen der Stadt. Mit dem größten Spa der Stadt und einem beeindruckenden Indoorpool mit Glasdach. Die Wände sind mit großflächigen Bildern aus der Stalinzeit geschmückt, die aus dem alten Hotel Moskwa gerettet wurden. Man kann sich also sportlich durch den Sozialismus schwimmen. Aber ich will jetzt erst einmal einchecken, freilich ohne Oligarchen-Budget. Es muss ja nicht gleich die Royal South Suite sein, 381 Quadratmeter mit Terrasse und direktem Blick auf den Roten Platz und den Kreml, Richtpreis 17.000 Euro die Nacht. Für Normalbürger wie mich gibt es auch schon etwas Schönes um 500 Euro. Ich werde mir jetzt aber erst einmal in der Moskovsky Bar einen Drink gönnen. Moscow Mule oder Trans-SibirianExpress, das ist jetzt für mich die Frage. Aber die haben sich die Moskauer zu Stalins Zeiten auch schon gestellt. ■
Hotel-Tipps * Radisson Collection Hotel Moscow. Ein stalinscher Zuckerbäcker-Wolkenkratzer als außergewöhnliche Luxusherberge. Liegt nicht so zentral, lockt aber mit neun Res taurants und tollem Ausblick. Zimmer ab rund 230 Euro. www.radisson.ru * Four Seasons Moscow. 70 m vom Roten Platz entfernt. Dazu der schwer zu top pende Four-Seasons-Service, zu dem auch das Besorgen von Tickets (etwa für das Bol schoi-Theater oder den Großen Moskauer Staatszirkus) gehört. Zimmer ab rund 500 Euro. www.fourseasons.com
Keinen Steinwurf vom Roten Platz entfernt: das Four Seasons Moscow. 2004 abgerissen, 2005 originalreu komplett wieder aufgebaut.
Flug Wer schon beim Hinflug das moderne Russland erleben will, ist mit Aeroflot gut beraten. Die heutige Airline hat nichts mehr mit der alten Sowjetflotte zu tun. Sitze und Essen sind besser als bei den meisten westlichen Airlines. Wenn Zeit übrig bleibt, dann … * Restaurant „Strana katorij njet“. Span nendes Restaurant zwischen Rotem Platz und Bolschoi-Theater und trotzdem keine Touristenfalle. Sehr gute Küche, unpräten tiöses Service und gute Atmosphäre. Der Name bedeutet übrigens: „Das Land, das es nicht gibt.“ Betreiber ist der erfolgreiche Moskauer Multigastronom Arkadij Novi kov. Ochotnij Rjad 2. * Neue Tretjakow-Galerie. Nein, wir meinen nicht die Tretjakow-Galerie mit den 100.000 Kunstwerken und den zahl losen Touristen, sondern ihren kleinen Ab leger im berühmten Gorki-Park. Dort kann man eine Zeitreise durch die russische Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts an treten: Bilder im Stil der Impressionisten des vorrevolutionären Russlands, Werke der
Four-Seasons-Pool im größten Spa Moskaus. Auch zu haben: Facial mit Kaviar. Oder Peeling mit 24-karätigem Gold – nur 575 Euronen (oben). – Putin als Nachbar: Four Seasons Suiten mit freiem Blick auf den Kreml (u.).
Konstruktivisten bis zum sozialistischen Realismus usw. Ein wundersamer Spazier gang von Stalin bis zur Jetztzeit. Sehens wert. Krimski Wal 10 (Gorki Park). * Nikulin-Zirkus. Einer der zwei DauerZirkusse in Moskau und der älteste Russlands. Simply the best. Zwetnoj Boulevard 13.
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IM ZEI TALTER DES NARZISSMUS Stress, Angst und innere Leere. Viele Menschen sind heute st ark verunsicher t . Wir stecken in unlösbar scheinenden Kr isen. Und kaum ein Lösungsversuch, der die Leiden nicht nochmals verschlimmer te. Es heißt , die moderne Gesellschaft trage Züge eines pathologischen Charakters. Eine kleine Anregung zum besseren Verst ändnis unserer Zeit .
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ir stecken in der Klemme. Krisen und Niedergang auf allen Ebenen: die Verarmung des Mittelstandes, die Zersplitterung des Gemeinschaftsgefühls, der wachsende Analphabetismus, die explodierenden Staatsschulden, die Rohstoffkrisen, die Massenmigration, die Krisen von Bildungssystem, Parteiendemokratie und Weltfrieden – um nur einiges zu nennen. Dazu die gigantischen Materialschlachten jenes „Weltkriegs“, den die moderne Gesellschaft, allerdings verschleiert und weitgehend aus unserem Alltagsbewusstsein verdrängt, führt. Dieser Krieg hat keinen militärischen Gegner, sondern wird durch die Ideologie des ständigen Wachstums, des stetigen Mehr von allem, des Kaufens und Wegwerfens – letztlich durch die Gier – befeuert. Geführt zu Wasser, zu Lande und in der Luft wirkt dieser Krieg wie ein permanenter Angriff auf die Fauna und Flora unserer Erde, gleichzeitig aber unweigerlich auch auf die Psyche und die Würde des Menschen. Selbst wenn wir uns nur in bescheidenem Umfang mit dem Weltgeschehen beschäftigen, kommen wir kaum umhin, eine Zunahme von Frustration, Aggression und Destruktion in erschreckenden Ausmaßen zu erkennen. Es sind dies die Symp tome vielschichtiger Krisen institutioneller und persönlicher Identität, wie sie beispielsweise Günther Anders, Friedrich Nietzsche und Leo Tolstoi vorausgesagt hatten. Und es verwundert nicht, wenn sich bei vielen eine Art Endzeitgefühl ausbreitet oder der Eindruck rasenden Stillstands entsteht – und die Hoffnungslosigkeit gegenüber der Zukunft wächst. Wo blieb der gesunde Menschenverstand? Das hat natürlich auch damit zu tun, dass sich die Problem lösungskapazitäten von Politikern und Experten sozusagen als umso begrenzter erweisen, je genauer man hinsieht: Zahlreich entpuppen sich „Lösungen“ als Verschlechterung der Gesamtsituation. Und gerade dann, wenn sich Maßnahmen auf „die Wissenschaft“ stützen, führen sie vielfach zu Dummheiten und Grausamkeiten in monströsen Dimensionen – so, als wäre der gesunde Menschenverstand abhanden gekommen. So, als steckte ein Teufel dahinter. Beispiele dafür gibt es ohne Zahl, im Kleinen ebenso wie im Großen. Denken wir etwa nur an die vor ein, zwei Generationen noch geltende medizinische Lehre, Babys einfach schreien zu lassen, weil das ihre Lungen stärke. Oder an die industrielle Landwirtschaft, die das Zehnfache der Energie verbraucht, die am Ende in der verzehrten Nahrung steckt. Oder an Regierungsbeschlüsse, die unsere Kinder zu Hausarrest in einem Klima von
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Angst und Schrecken verurteilen, ohne an die Folgeschäden zu denken, und die uns dazu zwingen, sich von sterbenden Angehörigen nicht einmal mehr verabschieden zu dürfen. Wenn der Irrsinn zur Normalität wird, kann das für uns nicht ohne Folgen bleiben. Die Gesellschaft von heute lebt jedenfalls alles andere als entspannt, nämlich sozusagen im Dauerstress, der durch eine geradezu unheimliche Beschleunigung in allen Bereichen nochmals verstärkt wird. Das System verlangt uns immer mehr ab, wird immer hektischer und zerstreuter – und wir mit ihm. Wir sind in ständiger Unruhe, sind permanent getrieben, etwas Neues zu suchen, uns im Außen zu orientieren. Gebannt verfolgen wir unsere „Informanten“: Facebook, Influencer, Medien, Werbung und den Tsunami von Bildern einer „Show-Gesellschaft“. Wir schlucken Drogen und Netflix-Menüs. Getrieben von der Sehnsucht nach einem Moment der Illusion von Wohlbefinden. Wir lächeln und amüsieren uns, so oft es nur möglich ist. Zu Tode, wie der Medienkritiker Neil Postman („Das Fernsehen wurde nicht für Idioten erschaffen, es erzeugt sie“) bereits 1985 anmerkte. Vergangenheit und Zukunft : irrelevant Was dabei zählt, ist lediglich die momentane Gegenwart. Sowohl Vergangenheit als auch Zukunft verlieren ihre Bedeutung, und das ist wohl einmalig in der Zivilisationsgeschichte. Frühere Generationen hingegen, daran erinnert der Historiker Christopher Lasch, betrachteten „die Vergangenheit als politische und psychologische Schatzkammer“, aus der man lernen konnte. Das Gefühl einer geschichtlichen Fortsetzung stiftete Identität und die Einsicht, in einer Ahnenreihe zu stehen, die aus der Vergangenheit kommt und in die Zukunft führt, weshalb das Wohl der kommenden Generationen in allen Kulturen ein ganz selbstverständliches Thema war. Heute hingegen regiert gegenüber zukünftigen Generatio nen gesellschaftliche Gleichgültigkeit, auf der Ebene des Einzelnen häufen sich sogar Zweifel, ob man überhaupt noch Nachkommen in die Welt setzen sollte. Heute vorherrschend, so Christopher Lasch, sei jedenfalls die Reduzierung der Betrachtung der Zukunft einzig auf den Scheinwerferkegel des persönlichen Erfolgs: „Für sich selbst zu leben ist die vorherrschende Passion.“ Niemand denke darüber nach, was kollektiv verändert werden müsse, stattdessen stünden allein die Selbsterhaltung, das persönliche Überleben und der Kult des „persönlichen Wachstums“ im Fokus – Maßnahmen zur Verlängerung des eigenen Lebens inklusive.
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In seinem Werk „Das Zeitalter des Narzissmus“ resümierte Christopher Lasch daher bereits in den 1990er Jahren: „Die Gesellschaft hat die Fähigkeiten und den Willen eingebüßt, die Probleme zu lösen, sie kann den Lauf der modernen Geschichte weder verstehen noch ihn vernünftig steuern.“ Für seine Zeitdiagnose verglich Lasch die Leitgrundsätze der Arbeitswelt und des Familienlebens während der letzten drei Jahrhunderte und arbeitete heraus, wie sich diese verändert haben sowie welche Kräfte daran maßgeblich beteiligt waren. Unter anderem thematisiert werden der Niedergang des Bildungssystems, die schrittweise Abwertung von Arbeit und Familie sowie die neue Abhängigkeit des Bürgers von Bürokratien, Experten und Institutionen. Zentrales Thema ist freilich der Narzissmus. Lasch legt dazu sozusagen den seelischen „Grundriss“ des Narzissten über die moderne Gesellschaft und sucht nach ähnlichen Charakterzügen. Was er findet, ist verstörend: Längst nicht, dass wir alle krank wären, aber viele Menschen tragen mehr oder weniger narzisstische Wesenszüge. Gleiches gilt für Institutionen, bürokratische Organisationen und Konzerne – sowie für das moderne Gesellschaftssystem insgesamt. Auch Hans-Joachim Maaz, ein deutscher Psychoanalytiker und Psychiater, kommt in seinem rund dreißig Jahre nach Christopher Laschs klarsichtiger Analyse erschienenen Buch „Die narzisstische Gesellschaft. Ein Psychogramm“ zu einem ähnlichen, jedoch weitaus drastischer formulierten Befund. Nach Maaz sitzen wir gesellschaftlich in der Narzissmus-Falle: „Solange wir keine Mittel und Wege finden, den Narzissmus und die ihm zugrunde liegende Bedürftigkeit zu zähmen, so lange gleichen alle unsere Versuche, die Krisen zu überwinden und die gesellschaftlichen Verhältnisse doch noch zum Besseren zu verändern, einem Stühlerücken auf der Titanic.“ Gier als Ausdruck einer narzisstischen Störung Hans-Joachim Maaz zeigt, dass die Gier – nach Geld, Vorteilen oder Anerkennung – Ausdruck einer narzisstischen Störung ist. Äußerlich zwar mit strahlendem Glanz ausgestattet, ist der Narzisst in seinem Inneren leer und daher extrem verunsichert. So stark, dass er buchstäblich zu allem bereit ist, um seine Gier zu befriedigen. Diese sogenannte narzisstische Bedürftigkeit braucht ständig Energiezufuhr von außen: Lob, den Erwerb von Besitz, die Ablenkung durch Konsum, Animation und Aktion. Gier, so Maaz, sei keine spezifische Charakter eigenschaft etwa von Hedgefonds-Managern, sie sei jedoch bei den Trägern gesellschaftlicher Macht besonders ausgeprägt: bei Politikern, Top-Managern und weltberühmten Schauspielern. Maaz sieht zwar die Schuldenkrisen, den rücksichtslosen Umgang mit den natürlichen Ressourcen oder auch Kriege als Werke narzisstisch gestörter Menschen, verweist aber gleichzeitig darauf, dass auch „Normalbürger“ nach ähnlichen Mus tern ticken: beispielsweise das Leben über die eigenen Verhältnisse, das Leben in Scheinwelten, der verschleiernde Umgang mit der persönlichen Geschichte, die ständige Unruhe oder die Suche nach einem Leben, das „groß genug“ für einen sei. Für Maaz ist die Gier als ein zentrales Symptom der narzisstischen Bedürftigkeit also auch bei den meisten Bürgern der westlichen Konsumgesellschaften zu finden. Freilich verschleiert, und das ist fatal: „Wenn die große Mehrheit der Bevölkerung so lebt“, sagt Hans-Joachim Maaz, „wenn fast alle so leben, dann wird das gar nicht mehr wahrgenommen. Wenn
jeder meint, er mache es doch ohnedies nur so wie jeder andere, dann wird die Pathologie zur Normalität, und dadurch wird sie schwer erkennbar. Und die Absurdität dieser Entwicklung wird gar nicht mehr wahrgenommen. Dass man aber weiterhin glaubt, man müsse sich da anpassen, ist immer auch ein Zeichen tiefer Selbstunsicherheit.“ Unfähig zur inneren Einschau Was aber ist nun Narzissmus, und woher kommt die Bezeichnung überhaupt? Generell geht es um mangelnde Selbstliebe bei gleichzeitiger Selbstbezogenheit. Etwas überspitzt gesagt handelt es sich um eine Art seelischer Fehlsichtigkeit, um die Unfähigkeit zu innerer Einschau nämlich. Tatsächlich kann der Narzisst sein wahres Selbst nicht erkennen. Er hat keine Einsicht in seine Problematik, hat keinen ihm erkennbaren Leidensdruck und würde sich selbst niemals als seelisch leidend bezeichnen. Einfach deshalb, weil er sich für normal und gesund hält. Er soll sich verändern? Nein, die Welt muss sich ihm anpassen! In der Mythologie des griechischen Altertums war Narziss der Sohn des Flussgottes. Er wurde durch eine Vergewaltigung gezeugt. Seine Mutter, die Nymphe Leiriope, befüchtete, dass sie dem ungewollten Kind nicht die nötige Liebe entgegenbringen könne und dieses sich später daher womöglich umbringen wür-
Der Narzisst hat keine Einsicht in seine Problematik. Er hält sich für normal und gesund. de. Deshalb fragte Leiriope einen Seher, unter welchen Umständen ihr Sohn überleben und alt werden könne. Sie erhielt die Antwort, dass dies nur möglich sei, wenn ihr Sohn „sich fremd“ bliebe, wenn es ihm nicht gelänge, sich selbst zu erkennen. Er müsse folglich emotionell gelähmt und gefühllos, wie narkotisiert werden. Die Mutter gab dem Sohn daher den Namen Narziss, der im Altgriechischen aus der Wortverwandtschaft mit nárkē (Erstarrtheit, Narkose) stammt, und zog ihn alleine groß. Dieser Narziss darf also keine Gefühle haben. Er darf weder das Fehlen der Liebe noch den Schmerz darüber wahrnehmen. Er verpanzert sein Innerstes so, dass er keinen Zugang hat. Als er zum Jüngling herangewachsen ist, verleiht ihm sein Panzer eine besondere Anziehungskraft, lässt ihn auf den ers ten Blick außergewöhnlich stark und strahlend erscheinen. Obwohl ihm die Frauen deswegen zu Füßen liegen, verweigert er sich allen, was die Nymphe Echo aber nicht wahrhaben will. Die Nymphe Echo war wegen ihres unlauteren, schwatzhaften Verhaltens von der Göttin Hera dazu verdammt worden, lediglich wiederholen zu können, was andere zuvor ausgesprochen haben. Unsterblich in Narziss verliebt, folgt sie ihm nach in den Wald. Als sie ihn endlich umarmen will, weist er sie barsch zurück. Die verschmähte Echo hebt darauf die Hände zum Himmel und fleht: „So soll er denn sich selbst lieben, auf dass er niemals in der Liebe glücklich werde!“ Echos Fluch wird von Nemesis, der Göttin der Rache, erhört. Narziss ist inzwischen im Wald weitergewandert und an ein stilles Wasser gekommen, in dem er sein Spiegelbild erblickt. Da er sich darin nicht erkennen kann, hält er es für einen anderen Menschen und verliebt sich in ihn, obwohl er das
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Bild nicht erreichen kann. All seine Versuche, es zu umarmen und zu liebkosen, bleiben erfolglos. Allmählich sich selbst begreifend und gewahr werdend, dass ihm die echte Selbstliebe – der Zugang zu seinem Innersten – versagt ist und er daher auch niemanden anderen lieben kann, begeht Narziss Selbstmord und ertrinkt im Wasser seines Spiegelbilds. Damit erfüllt sich die Verheißung des Sehers. Mit anderen Worten: Narziss’ Problem bestand darin, dass er kein echtes Bild von sich hatte. Er kannte nicht das Bild seines wahren Selbst, sondern nur das trügerische Bild seines Egos. Dieses zeigte ihn zwar stark und strahlend, aber es war eben ein Fake. Das Bild seines falschen Selbst – eine Illusion! Selbstliebe: das Wissen, wer man ist Selbstliebe ist die Voraussetzung für seelische Gesundheit, verhilft sie doch zu einem echten Bild von sich selbst. Sie verleiht die Fähigkeit, sich in liebevoller Weise sich selbst zuzuwenden, und das ist ja geradezu die Basis für ein glückliches, erfülltes Leben. Zu wissen, wer man ist, seine Grenzen zu kennen, zu seinen Gefühlen und Bedürfnissen Zugang zu haben, das sind die Früchte einer gesunden Selbstliebe, sie führen zu einem stabilen Selbstwertgefühl. Woraus genau aber setzt sich dieser Selbstwert zusammen? Zum einen aus dem Selbstvertrauen, der realistischen Bewertung der eigenen Qualifikationen und Leistungen. Zweitens aus der sozialen Kompetenz, also unter anderem aus der Fähigkeit, das Verhältnis von Nähe und Distanz zu anderen problemlos regulieren zu können. Drittens aus der Einbettung in verlässliche soziale Beziehungen, beispielsweise in emotionell befriedigende Freundschaften. Viertens und letztens aus der Selbstakzeptanz, aus der Einstellung zu sich selbst. Sie ist dann stark, wenn man eins mit sich ist, sich arglos und selbstverständlich als zu Hause in sich selbst empfindet, wenn man zum Beispiel von sich sagen kann: „Ich bin mit meinen Eigenschaften und inneren Werten einverstanden, der Gedanke an sie zaubert mir sogar ein Lächeln ins Gesicht. Ich bin der Mann (die Frau) meines Herzens.“ Heute gelten Narzissten gemeinhin als Menschen mit selbstbezogenem, geltungsbedürftigem Auftritt und aufgeblähtem Ego. Es sind Menschen, die sich nach außen hin als „Ich bin etwas Besonderes“ definieren. Solange diese Persönlichkeitsmerkmale nicht starr und im Rahmen einer halbwegs harmonischen Persönlichkeit bleiben, handelt es sich dabei noch nicht um krankhaftes Verhalten. Der Übergang zwischen „normal“ und „krank“ ist freilich fließend – auch normale Menschen können Züge tragen, die in mehr oder weniger stärkeren Dimensionen beim krankhaften Narzissten zu finden sind. Die Fachliteratur verweist übrigens darauf, dass die narzisstische Persönlichkeit die in unserer Gesellschaft am häufigsten auftretende Charakterstruktur darstellt. Von Pathologie spricht man dagegen bei einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung („NPS“), die heute ebenfalls weit verbreitet ist: Sie zählt zu den am häufigsten auftretenden psychischen Leiden – in starkem Kontrast zu Sigmund Freuds Zeiten, in denen noch Zwänge und Neurosen vorherrschten. Bei der narzisstischen Persönlichkeitsstörung, die übrigens nicht selten im Verbund mit anderen Störungen, etwa mit Depressionen oder mit dem Borderline-Syndrom, auftritt, sind die Persönlichkeitszüge starr und führen ständig zu Konflikten. Typisch sind unter anderem die ausgeprägte Empfindlichkeit gegenüber Kritik und ein schwaches, instabiles Selbstwertgefühl,
das sich sehr schnell von ganz groß nach ganz klein – und wieder retour – verändern kann. In der indischen Mythologie findet sich dazu eine treffende Beschreibung: Ein Dämon bläht
Typisch sind die ausgeprägte Empfindlichkeit gegenüber Kritik und ein schwaches, instabiles Selbstwertgefühl. sich auf und erscheint riesig. Spricht man ihn an, so fällt er zusammen und findet auf einem winzigen Lotosblatt Platz. Unstillbarer Hunger nach Anerkennung Die Überlebensstragegie des Narzissten besteht nun sozusagen darin, das schwache, instabile Selbstwertgefühl mit einem Trick vor sich selbst zu verschleiern, nämlich mit Hilfe eines Fake-Selbstbilds wettzumachen. Dieses Fake-Selbstbild enthält die eigene Großartigkeit ebenso wie Überlegenheitsgefühle und Verachtung anderer, durchaus häufig aber auch Phantasien, die sich zum Beispiel um Schönheit, Reichtum, Berühmtheit oder auch um den ultimativ idealen Partner drehen. Die vorgetäuschte Großartigkeit ist zwar weit verbreitet, allerdings nur eine der möglichen Varianten. Betroffene können durchaus auch unsicher, scheu und hochgradig sensibel wirken, in diesem Fall spricht man vom vulnerabel-fragilen Typus oder vom „verdeckten Narzissmus“. Jeder Mensch, darauf verweist die in München lebende Psychotherapeutin Bärbel Wardetzki, überprüft und reguliert tagtäglich seinen Selbstwert aufs Neue. Denn für seine Leistungen erhält er sowohl Lob als auch Kritik. Ein gesundes Selbstwertgefühl beruht auf der Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung und ist daher weitgehend stabil. Durch Kritik gerät es kurzfristig aus dem Gleichgewicht, durch Lob wird es gleichsam genährt. Beim pathologischen Narzissten ist hingegen genau das Gegenteil der Fall: Er besitzt kein oder ein nur schwaches Selbstwertgefühl, ihm fehlt sowohl die Fähigkeit zur Überprüfung als auch jene zur Regulierung desselben. Daher ist sein Hunger nach Anerkennung und Bestätigung praktisch unstillbar. Er ist aber nicht nur abhängig von Bestätigung von außen, sondern reagiert auch hochsensibel auf sie. Lob führt bei ihm kurzfristig zur Selbstwertüberhöhung – „ich bin ja viel besser als die anderen“ –, allerdings nährt das Lob sein Selbstwertgefühl nicht, sondern verpufft nach kurzer Zeit. Unbändige Wut auf Kr itiker Kritik an seinen Leistungen, und sei sie auch noch so geringfügig, erlebt der Narzisst hingegen massiv, mitunter sogar als existenziell bedrohlich: entweder als tief schmerzendes Minderwertigkeitsgefühl oder als unbändige Wut, die sich bis hin zu Rachsucht und realitätsverweigerndem Vernichtungswahn steigern kann. Bärbel Wardetzki: „Kritik wird dann nicht als Selbstwerteinbruch erlebt, sondern als Wut auf den Kritiker.“ Ebenso verdreht ist der Umgang mit Erfolg und Misserfolg. Während der Narzisst einen Erfolg immer ausschließlich auf seine eigenen Fähigkeiten zurückführt, ist es ihm unmöglich, einen Misserfolg, selbst auch nur einen kleineren Fehler, zu reflektieren, zuzugeben – oder gar in Zukunft zu vermeiden!
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Auch Zurückweisung oder Kränkungen werden als hochbedrohlich empfunden, so kann in einer Beziehung bereits ein einziges Nein zur Folge haben, dass sich Betroffene in ihrem ganzen Wesen abgelehnt fühlen – freilich ohne dass ihnen das bewusst wird – und beispielsweise mit Weinen oder Ausrasten reagieren. Daher bergen bereits Nichtigkeiten den Sprengsatz für die Eskalation zu einem heftigen Streit. Verschlimmert wird die Situation dadurch, dass der Narzisst auch seine Gekränktheit de facto verschleiern muss, weil er die Enttäuschung oder die Trauer über die Zurückweisung gar nicht als Gefühle wahrnehmen kann. Diese Gefühle sind abgespalten, sie stecken unter dem Panzer. Sie sind für ihn nicht da, und daher kann er sie seinem Partner auch nicht signalisieren. Es kommt jedoch noch fürchterlicher für ihn: Nicht einmal seine Verzweiflung darüber, dass er zu seinen abgespaltenen Gefühlen keinen Zugang hat, kann er seinem Partner vermitteln. All das muss ihn unbewusst so empören, dass er mit einem Wutanfall reagiert. Freilich: Für den Partner bleiben sowohl die Anlässe als auch die Wut rätselhaft, denn mit Sicherheit hat er nichts getan, das eine solche Reaktion rechtfertigen würde. Pathologische Narzissten sind virtuose Verschleierungskünst ler und als solche eher nur für Menschen mit außerordentlicher Beobachtungsgabe und psychologischen Kenntnissen erkennbar. Wer nicht weiß, wie Narzissten ticken, für den stehen die Chancen nicht schlecht, auf der Partnersuche in die Falle eines Narzissten zu tappen. Eigenschaften wie hohe Sensibilität, mütterliche Fürsorglichkeit und großherzige Selbstvergessenheit sind dafür die Voraussetzung. Als „Wunscher füllungsmaschine“ dienen Seinen Partner wählt der Narzisst mit Kalkül, also lieblos, aus, die Beziehung beginnt er dennoch höchst verheißungsvoll: mit virtuosen Eroberungskünsten, mit der aufwendigen Ins zenierung eines Theaters von perfekter Liebe – Darbietungen hochdosierter sinnlicher Verzauberung inklusive. „Ja, so muss die große Liebe aussehen!“, könnte der Partner nun etwa sagen, nicht erkennend, dass der oberflächliche Glanz trügerisch ist. Denn sobald sich die Routine des Alltags einstellt, wird es zunehmend holpriger, denn sich stets wiederholende Tätigkeiten, banale Pflichten und generell die Übernahme von Verantwortung empfindet der Narzisst als Zumutungen, die er recht schnell zu delegieren versucht, so sie ihm der Partner nicht ohnedies unaufgefordert abnimmt. Ist dem Narzissten das gelungen, dann beginnt er, seine Interessen sukzessive durchzusetzen, und es dauert nicht lange, bis seine Wünsche und Forderungen die Beziehung dominieren. Nimmt es der Partner hin, dann wird er immer häufiger dazu verpflichtet, als „Wunscherfüllungsmaschine“ zu dienen, wozu er die eigenen Bedürfnisse vernachlässigen muss. Spätestens zu diesem Zeitpunkt sind dem Partner gewisse Züge an seiner großen Liebe aufgefallen, die er nicht nachvollziehen kann. Etwa, dass sie sich niemals entschuldigt, dass sie offensichtlich häufig nicht sagt, was sie wirklich denkt. Oder, dass sie Sexualität nicht spielerisch auszuleben vermag, dass sie ihn nicht an ihrem Gefühlsleben teilhaben lässt, dass es mit ihr nicht möglich ist, klärend über die Ursachen eines Streits zu sprechen, dass sie Kritik stets als Majestätsbeleidigung auffasst. Oder die Paradoxie, dass es dem Narzissten anscheinend besser geht, wenn er merkt, dass es seinem Partner schlecht geht.
Das ganze Verhalten des Narzissten scheint alternativlos zu sein. Aber um all das genauer zu beobachten, zu reflektieren und einzuordnen, bräuchte es Entspannung und Zeit. Beides weiß der Narzisst seinem Partner geschickt zu verwehren, in-
Bereits ein einziges Nein kann dazu führen, dass sich der Narzisst in seinem ganzen Wesen abgelehnt fühlt. dem er ihn mit immer neuen Wünschen und mit verantwortungslosen oder verwirrenden Handlungen buchstäblich in die Atemlosigkeit treibt. Lässt der Partner all das so selbstvergessen wie opferbereit mit sich geschehen, so wird der Narzisst allerdings noch maßloser. Er fordert nun etwa „Kommunikation auf Augenhöhe“ ein, für die allerdings er die Regeln diktiert. Die Kontrolle über den Partner wird total, auch Handy, Computer und EMails werden heimlich überwacht. Die totale Kontrolle ist für den Narzissten alternativlos, weil extrem wichtig. Sie verschafft ihm die lllusion, er hätte Kontrolle über sich selbst! Totale Macht : die Deutungshoheit über alles Selbst wenn der Partner überdurchschnittliche Disziplin und Nervenstärke besitzen sollte, lassen ihn die Unlösbarkeit von Konflikten und die immer verrückter werdende Fahrt auf der Gefühlsachterbahn nicht selten verzweifeln und zornig werden – bis hin zur Weißglut. Passieren ihm dann im Affekt Äuße rungen oder Handlungen, die er ohne inneren Aufruhr niemals gemacht hätte, so spielt er dem Narzissten damit gleichsam die ultimativen Beweise für seine Schlechtigkeit in die Hände. Der Narzisst triumphiert – und hält die „Beweise“ wie Sieges trophäen hoch. Und wenn es ihm auch ausgesprochen schwer fällt, glückliche Momente der Beziehungsvergangenheit in Erinnerung zu behalten: Die Siegestrophäen wird er künftighin stets vor Augen haben. Er hat sie penibel notiert und wird sie niemals vergessen! Wann immer er sein zerstörerisches Verhalten verteidigen müsste, wird er sie als Angriffswaffe gegen den Partner einsetzen. Dann wird er dessen affektgetriebene Ausrutscher mit erhobenem Zeigefinger hervorkramen und lauthals skandalisieren – vor allem gegenüber Dritten! Irgendwann hat der Narzisst dann die totale Macht an sich gerissen. Nun besitzt er auch die Deutungshoheit über alles, was in der Familie geschieht, ebenso über das, was sein Partner an Meinungen, Gedanken und Gefühlen äußert, wofür dieser freilich kaum etwas anderes als Spott, Empörung oder offensiv zur Schau getragene Teilnahmslosigkeit erntet. Der missbrauchte Partner wird mittlerweile vollständig als Sklave betrachtet. Sein Selbstwertgefühl wird mit Respektlosigkeiten und Aggressionen jeglicher Art bombardiert. Schritt für Schritt verliert er den Kontakt zu sich selbst, auch weil er sich nicht mehr um seine Bedürfnisse, sondern nur noch um jene des Narzissten kümmert – in der Hoffnung, dass damit weitere Aggressionen vermieden werden könnten. Das hilft! Tatsächlich kommt es nämlich dann immer wieder zu harmonischen, nein, zu wonnevollen Phasen, die Tage oder gar Wochen anhalten können. Der Missbrauchte schwelgt dann Fortsetzung auf Seite 67 ➝ R E L AX Magazin 2022
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eit zwanzig Jahren ist das Castel Dorf Tirol der Familie Dobitsch ein Garant für fünf Sterne ohne Wenn und Aber: gut ausgebildete Mitarbeiter und professionelles Service, all das in einer Atmosphäre von erfrischender Herzlichkeit, der jede Art förmlicher Steifheit fremd ist. Im Vorjahr wurde das hoch über Meran inmitten von Weinhängen und Apfelhainen liegende Hotel modernisiert, und kaum ein Stein blieb auf dem anderen. Aber am Hochhalten der guten alten Hoteltugenden hat sich nichts geändert. Und auch das Ambiente verströmt auch weiterhin Italianità und Grandezza, jene italienische Spielart von innerer Größe, die Stilhoheit meint, was sich hier auch auf den Umgang mit den Mitarbeitern bezieht, auf jenen mit den Gästen sowieso. Das Castel ist also mehr denn je ein Haus für Anspruchsvolle, für Menschen mit der Sehnsucht nach einem charaktervollen Umfeld, in dem einfach alles passt. Praktisch jeder Raum ist, ebenso wie alle Zimmer, nach Süden hin ausgerichtet – Luxuspanorama inklusive!
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Tataren-Beef mit Wachtelei und 14 weitere Gerichte auf der HP-Karte: Die Küche im Castel Dor Tirol zählt zu den allerbesten Südtirols.
Nur fünf Tische, alle mit Ausblick in Front-RowQualität: Fine Dining im Castel (gr. Bild).
Diesen Ausblick genießt man auch im neuen Restaurant, sozusagen stets inkludiert sind die Morgensonne beim Frühstück und die Abendsonne beim Dinner. Und man kann dabei auch im Freien sitzen, denn sowohl das Glasdach als auch die bodentief verglasten Seitenteile lassen sich nun vollständig öffnen. Man speist hier übrigens sogar als Halbpensionsgast à la carte und kann jeden Abend aus rund 14 Gerichten wählen – die Küche ist ein Traum! Aus der berühmten Trenkerstube wurde nun das „Castel finedining“ – mit nur fünf Tischen, von denen alle das Panorama in Front-Row-Qualität bieten, was bei einem Gewitter regelrecht zum Schauspiel gerät. Chef de Cuisine ist Gerhard Wieser, ein Virtuose der leichten alpin-mediterranen Küche, die der Guide Michelin bereits seit elf Jahren mit zwei Sternen auszeichnet, also zu den Best of Alpenraum zählt. Es kommt nicht von ungefähr, dass der RELAX Guide das Castel mit vier Lilien bedacht hat! ■ Mehr: Castel Dorf Tirol, +39-0473-923693, hotel-castel.com und relax-guide.com
Fot os : C a s te l Do r f T irol , A n ne tte S an dne r
Ein Kleinod hoch über Meran wurde gerade umf assend modernisier t . Die liebenswer ten Charakterz üge – Herzlichkeit, Stil, hohe Qualität und beste Küche – blieben freilich erhalten.
➝ Fortsetzung von Seite 65 geradezu in der charmanten Aufmerksamkeit des Narzissten. Und hofft insgeheim, dass sich letztlich doch noch alles zum Guten wenden würde. Das Glück jedoch, es währt nur kurz. Eine Kleinigkeit genügt, um das nun vermeintlich stabilere Beziehungsgeschehen wieder aus dem Gleichgewicht zu kippen. Und außerdem ist ja da noch die duldsame Rolle des Sklaven! Der Narzisst, der keinerlei Verantwortung für das Gelingen der Beziehung übernimmt und die Schuld für ausnahmslos alle Probleme seinem Partner zuweist, empfindet diese Rolle als abstoßend – und reagiert mit noch mehr Dominanz. Es hagelt Schuldzuweisungen, und der Partner wird von Selbstzweifeln, Schuldgefühlen und Verwirrung geplagt. Beschwerden wie Schlafstörungen, Erschöpfung, erhöhte Reizbarkeit und Konzentrationsstörungen gesellen sich hinzu. Lügen sind die neue Wahrheit Auf die zunehmende Schwäche des Partners reagiert der Narzisst nun nicht etwa mit Einlenken, sondern mit Gehirnwäsche: Er verdreht Tatsachen zu seinen Gunsten ins Gegenteil, kommuniziert mit Doppelbotschaften (Paradoxien mit zwei Aufforderungen, die einander gegenseitig ausschließen), bestraft jeden Widerstand mit Abwertung und boshafter Kritik, stellt seine Lügen als Wahrheit und sich selber als hilfloses Opfer dar. Und stets wiederholt er, wie sehr er sich um die Beziehung bemühe, während der Partner fortwährend für Streit und Zerrüttung sorge, da er ein „Psychopath“ sei, den er auch mit größter Mühe einfach „nicht glücklich machen“ könne, ohne dabei „selbst seelisch kaputt“ zu gehen. Es ist dem Narzissten nicht möglich, sein zerstörerisches Verhalten zu reflektieren, da es ihm quasi in der Sekunde aus dem Gedächtnis flutscht und er somit keinen Bezug zur Vergangenheit hat. Damit gelingt es ihm, keinen Moment an der Alternativlosigkeit seiner Handlungen zweifeln zu müssen. In den meisten Fällen glaubt der missbrauchte Partner nun, tatsächlich an allem schuld zu sein. Vielleicht aber erkennt er, dass das so doch gar nicht stimmen kann, und grübelt in Endlosschleifen darüber, wie es denn nur möglich sei, dass der geliebte Mensch derartig grausam agiert. Es ist doch nicht zu fassen, es kann doch gar nicht wahr sein! Oder doch? Bin ich verrückt? Jedenfalls schreitet sein körperlicher und psychischer Verfall voran. Regelmäßig kommen Tage, an denen er es nicht mehr schafft, seinen Aufgaben nachzukommen: Die Angstzustände werden zu Panikattacken, die Konzentrationsfähigkeit nimmt stark ab, immer wieder setzt sein Gedächtnis aus, innerlich ist er wie gelähmt. In diesem katastrophalen Zustand ist er jedenfalls nicht in der Lage zu erkennen, dass er, zu völliger Unbeweglichkeit narkotisiert, ins „Spinnennetz des Narzissten“ verstrickt ist. Masken der Nieder tracht Mit Hilfe eines guten Therapeuten wird es jedoch allmählich klar, dass die Beziehung unheilbar ausbeuterisch und daher nicht zu retten ist. Hatte der Missbrauchte aber angenommen, sein Leidensmarathon sei nach der Trennung zu Ende, so kommt es nochmals dicker: Denn der Narzisst reagiert auf seinen Machtverlust mit einer langen Phase von Wut, deren Ausmaß alles Bisherige übertrifft. Mit Schmutzkampagnen verbreitet er schamlose Lügen, um das Umfeld des Opfers zu manipulieren. Und er glaubt selbst an diese Lügen!
Die Aufteilung des Vermögens, das Besuchsrecht für die Kinder und alle anderen zu regelnden Belange türmen sich nun zu Orkanwogen aus Wut und Rachegelüsten. Sachlich-vernünftige Lösungsangebote kann der Narzisst niemals annehmen, und dass sich die Anwälte die Hände reiben, bemerkt er nicht. Fairness ist ihm fremd, da er sich stets als über den Tisch gezogenes Opfer sieht. Er kann schließlich nicht vertrauen. Anderen nicht, sich selbst nicht und einem Gott sowieso nicht! Die Psychoanalytikerin Maire-France Hirigoyen beschreibt in ihrem Buch „Die Masken der Niedertracht“ die Folgen der Trennung von einem Narzissten: Dieser will die totale Vernichtung des Expartners erreichen, jedes Mittel ist ihm recht, um ihn seelisch zu destabilisieren. Und das kommt freilich nicht von ungefähr: In seiner Panik über den eingetretenen Machtverlust hält er sich ja selbst für das Opfer und muss folglich nach Vergeltung dürsten! Mächtig und berühmt im Spiegelsaal Im Hinblick auf die Charakterzüge des pathologischen Narzissten erinnert Christopher Lasch daran, dass sie „in schwächerer Form im Alltagsleben unserer Epoche überreichlich in Erscheinung treten“, darunter etwa als Angst vor Abhängigkeit, als berechnendes Verführungsgehabe und als große Angst vor Alter und Tod. Letztere gehe mit der irrigen Auffassung einher, dass Gesundheit von stetiger ärztlicher Kontrolle und der Früherkennung von Krankheiten abhänge: „Der Patient fühlt sich erst dann wieder gesund, wenn ihm seine Röntgenbilder einen klaren Gesundheitsbefund bestätigen.“ Hinzu kommt die Faszination für Berühmtheiten. Der Narzisst teilt die Menschen in zwei Gruppen ein: auf der einen Seite die Reichen und Berühmten, auf der anderen die Masse der Gewöhnlichen. „Narzisstische Patienten“, schrieb der öster reichstämmige Psychiater Otto F. Kernberg in seinem Werk „Borderline-Störungen und pathologischer Narzissmus“, „sind ständig bemüht, selber auch zu den Großen, Reichen und Mächtigen zu gehören, und sie fürchten andauernd, es könnte sich herausstellen, dass auch sie nur mittelmäßig sind, was für sie nicht nur durchschnittlich im üblichen Sinn heißt, sondern praktisch gleichbedeutend ist mit einer wertlosen und verächtlichen Existenz.“ Ruhm ist abhängig von Fähigkeiten und Leistungen. Und er ist nachhaltig, Berühmtheit hingegen das Gegenteil davon. Denn dabei geht es darum, mediale Aufmerksamkeit zu erregen, in Talkshows und auf Twitter präsent zu sein. Christopher Lasch: „Das ist hochgradig vergänglich, man muss sich unaufhörlich sorgen, die Berühmtheit nicht wieder zu verlieren. Alle, sogar auch Beamte, die nicht vom Wählerwillen abhängen, müssen sich ständig im Blickfeld der Öffentlichkeit halten, die ganze Politik wird zu einer Art von Show.“ Die Welt der Massenmedien ähnelt so einem riesigen Spiegelsaal. Mit „Medientraining“ und videogestützten Rhetorikkursen hochgerüstet und von Werbeagenturen wie Kosmetika zum Vermarkten verpackt, verströmen Politiker mit ihrem einstudierten „viele Worte, aber nichts Substanzielles sagen“-Gehabe nicht selten die Aura eines Narzissten. Und wer genauer hinsieht, erkennt unweigerlich, dass gerade die Strahlemänner überhaupt nicht besser als andere sind, sondern zumeist sogar viel schlechter. Dass ihnen nämlich eine wirkliche geis tige Auseinandersetzung mit der Welt noch fehlt. Dass es ihnen nicht um das „dem Volk dienen“, sondern um das „am
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Volk verdienen“ geht. Also um Macht und Selbstbereicherung, um Ausbeutung in narzisstischer Manier. Gut, es war ja nicht etwa ihre breite humanistische Bildung, es war ja nicht ihre überdurchschnittliche Menschlichkeit, ihre unbeugsame Redlichkeit, nein! Seilschaften haben sie an die Macht gehievt, jahre langes Hinauf dienen durch Gefälligkeiten und strom linienförmiges Anpassen. Einmal oben angelangt, macht ihre Selbstbezogenheit immer wieder staunen: Österreichs Regierungsspitzen etwa, als sie sich bei Tanz und Champagnergeselligkeit im Fernsehen präsentierten – ohne Masken und ohne Abstand, während man dem Volk einen absurd strengen Lockdown verordnet hatte! Immer strengere Formen staatlicher Einflussnahme kennzeichnen die sogenannte Demokratie von heute, die längst zur Herrschaft einer kleinen Elite über riesige Machtnetzwerke und Institutionen geworden ist. Die so mächtig sind, dass selbst der US-Präsident ohnmächtig zusehen muss, wenn Twitter seine „Telefonleitung“ sperrt. Dieser neuen Art von „Überwachungskapitalismus“ geht es darum, den „ganzen Menschen“ unter die Kontrolle zu bringen, also nicht etwa nur darum, die Arbeitsbedingungen zu regeln, sondern auch das Privatleben, die Kindererziehung, die Gesundheit und die Freizeit. Das politische Handeln wird zunehmend alternativlos – so alternativlos wie das Verhalten des Narzissten in der Beziehung mit seinem Partner! Damit verstrickt uns die Politik immer tiefer, kann aber die wirklichen Probleme nicht lösen. Hans-Joachim Maaz resü miert treffend: „Die Demokratie ist im Spinnennetz ihrer narzisstischen Akteure gefangen.“ Keine Verantwor tung für desaströse Folgen Ein weiterer, ganz typischer Charakterzug des Narzissten ist seine mangelnde Empathie. Es ist ihm mehr oder weniger unmöglich, sich in andere hineinzuversetzen, allerdings ist das nicht unbedingt einfach zu erkennen, denn wenn er aus einem anderen Menschen einen Nutzen ziehen will, entwickelt er nahezu hellseherische Fähigkeiten – fast so, als könne er die Gedanken seines Gegenübers irgendwie scannen. Für den Narzissten ist sein Gegenüber eigentlich gar kein eigenständiges Wesen, sondern eine Art von Anhängsel seiner Person, das lediglich der Erreichung seiner ausbeuterischen Ziele dient. Dieser Charakterzug herrscht freilich auch in der Wirtschaft vor. Er reduziert beispielsweise Wälder zu Bauholz, etwas, das in Kubikmetern gemessen werden kann und dessen Wert allein der Marktpreis bestimmt. Er steckt hinter den Unternehmenskulturen transnationaler Konzerne, die mit Corporate Identities, Produktstrategien, Global Advertising und strahlenden Bildern geschaffen werden, aber Menschen, Tiere, Pflanzen und Landschaften ohne Skrupel zu reinen Ausbeutungsobjekten machen. Er steckt hinter der Jagd nach Rendite, die Arbeitsplätze streicht, die Produktion in Billiglohnländer auslagert und die Verantwortung verschleiert, wenn die desaströsen Folgen ans Tageslicht kommen. Dieser Charakterzug steckt hinter jener verschleierten militärischen Kriminalität, die verharmlosend „Gain of function“Forschung (Erweiterung der Funktion) genannt wird, deren Ziel es aber ist, Tierviren auf den Menschen übertragbar und tödlich zu machen, um sie im Krieg zur Massenvernichtung einsetzen zu können – ohne die Infrastruktur zu zerstören! Dieser Charakterzug steckt hinter der Erlaubnis für Unter68 |
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nehmen, Infrastrukturkosten und ökologische Kosten auf den Steuerzahler abzuwälzen, ebenso wie hinter der Erlaubnis für Unternehmen, ihre Produkte unreparierbar und mit eingebauter Obsoleszenz (absichtlich verringerter Lebensdauer) zu verkaufen. Er steckt hinter der Erlaubnis für Konzerne, in Ländern, in denen sie Umsätze erzielen, keine Gewinnsteuern zu zahlen, ebenso wie in der paradoxen Forderung durch die Welthandelsorganisation („WTO“), dass unsere Arbeitnehmer mit jenen in Ländern ohne Umwelt- oder Sozialstandards konkurrieren müssen. Dieser Charakterzug steckt ebenso hinter verschleierten Spekulationsprodukten wie den Credit Default Swaps („CDS“), einer quasi psychotischen Sonderform der Kreditversicherung. Diese Versicherung kann nämlich nicht zwischen Kreditgeber und Kreditnehmer abgeschlossen werden, sondern mit jedem – also auch mit einem am Geschäft gar nicht Beteilig ten. Das funktioniert in etwa so, als würde man eine Wette auf die Brandschadenversicherung des Hauses eines Nachbarn abschließen, und zwar gleichzeitig bei 25 Banken. Brennt das Haus des Nachbarn dann tatsächlich ab, erhält nicht der Nachbar, sondern der CDS-Besitzer die gesamte Versicherungssumme des Nachbarhauses, und das gleich 25-fach! Er könnte also ein beachtliches Interesse daran entwickeln, dass das Haus seines Nachbarn abbrennt – weil er dann zum Multimillionär wird! So etwa wie Mitt Romney, der einstige Gegenspieler von Barack Obama, oder Wilbur Ross, der Handelsminister der Trump-Regierung. Beide haben dieses „Geschäftsmodell“ betrieben, und längst nicht nur sie. Der ausbeuterische Charakterzug steckt hinter der Gier einer verschleiert als einzige tatsächliche Weltmacht agierenden Finanzindustrie, die mit immer undurchschaubareren Konstruktionen in fast teuflischer Weise alle legalen Schlupflöcher aufzuspüren und auszunutzen weiß und gigantische Profite damit erzielt, mittelständische Unternehmen oder gleich ganze Währungen in den Abgrund zu treiben. Der Kollaps Die Frage stellt sich für die moderne Gesellschaft ebenso wie für den Einzelnen: Wie geht es weiter? Gibt es ein Entkommen aus der Narzissmus-Falle? Fest steht: Mit der bisherigen Strategie, nämlich mehr vom gleichen Falschen zu tun, gibt es auf beiden Ebenen kein Entkommen. Übrigens mutet auch der Plan des Multimilliardärs Elon Musk, nämlich bereits in wenigen Jahren damit zu beginnen, den Mars zu besiedeln, wie eine hochgradig pathologische Ausprägung dieser „Mehr vom Gleichen“-Strategie an: Anstatt unsere Lebenswelt zu reparieren und in eine würdevolle Neuordnung zu führen, baut Musk auf die Vorstellung, dass die Erde in Zukunft nicht mehr für Menschen bewohnbar sein wird. Der Mars ist 250 Millionen Kilometer entfernt und eine Sandödnis ohne Wasser, mit Nachttemperaturen um minus 90 Grad und einer Atmosphäre ohne Sauerstoff. Rückkehr unmöglich. Tausende Amerikaner haben sich dennoch bereits dafür gemeldet, die Wurzeln ihres Menschseins, unseren „Garten“ Erde zu verlassen. Warum? Ist es ihre Sehnsucht nach Berühmtheit? Oder ihre Sehnsucht nach dem Untergang? Erinnern wir uns an den Narziss aus der Antike: Er bringt sich um, nachdem ihm seine missliche Lage gewahr geworden ist. Heute weist keine andere Persönlichkeitsstörung ähnlich hohe Selbstmordraten auf wie die narzisstische: Nahezu je-
der zehnte Patient tötet sich selbst. Da aber nur die wenigsten krankhaften Narzissten therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen, ist eine wesentlich höhere Dunkelziffer vorstellbar. Wenn auch der Selbstmord nur den Extremfall darstellen mag, ein Kollaps erscheint wohl kaum vermeidbar. Auf kollektiver Ebene wäre das der seit Jahren diskutierte System-Crash, auf der persönlichen Ebene des Narzissten beispielsweise ein schweres Burnout. Beide Ebenen haben sehr ähnliche Verlaufsmuster: In der Gesellschaft führen die wachsenden Konflikte und Krisen fast zwangsläufig zu immer realitätsferneren – sprich: Menschen, Natur und eine höhere Macht verachtenden – Scheinlösungen. Die Politik gerät in einen Teufelskreis, der zur Eskalation und in weiterer Folge zum Systemzusammenbruch führen kann. Auch dem Narzissten schlägt irgendwann einmal die Stunde der Wahrheit – dann, wenn sein Umfeld eine realistische Sicht auf sein Verhalten einfordert. Zunächst wird auch er noch versuchen, mehr vom gleichen Falschen zu tun: Er muss noch mehr lügen, muss noch mehr kontrollieren und noch verbissener arbeiten, um sein ausbeuterisches Verhalten zu verschleiern. Früher oder später führt das jedoch unweigerlich zu seinem Zusammenbruch. Die Tragik des Narzissten ist, dass er sein Heil und seine Heilung unablässig im Außen sucht, unwissend, dass dies nur von innen kommen kann. Diesen „außengeleiteten“ Menschen der amerikanischen Gesellschaft beschrieb David Riesman vor mehr als siebzig Jahren in seiner soziologischen Studie „Die einsame Masse“: mangelnde Empathie, Selbstbezogenheit, Rücksichtslosigkeit sowie Steuerung durch die Massenmedien charakterisieren ihn, und zwar in krassem Gegensatz zum „innengeleiteten“ Menschen der Vergangenheit. Für ein lebenswertes Überleben wäre sowohl der Weltgesellschaft als auch dem Narzissten eine radikale Neuorientierung hilfreich. Das sagt sich einfach, wird aber auf beiden Ebenen nicht ohne eine Art von Kampf abgehen. Denn Probleme, daran erinnerte uns Albert Einstein, können nicht mit derselben Haltung gelöst werden, durch die sie entstanden sind. HansJoachim Maaz plädiert dafür, dass wir uns von der Gier verabschieden, und skizziert eine demokratische Revolution. Dass wir von einer solchen aber noch ein Stück weit entfernt sein dürften, meint der in Neuseeland lebende Autor Hans-Jürgen Geese. In seinem Essay „Die Rückkehr zum menschlichen Maß“ schreibt er auf Anderwelt-Online: „Mein bescheidener Rat: Leben Sie in Frieden mit sich selbst und der Welt. Und in enger Zusammenarbeit in einer Gemeinschaft mit Gleichgesinnten. Das ist alles. Sie werden den Weltengang nicht aufhalten können. Es wird geschehen, was geschehen muss. Letztendlich wird wieder einmal in einer gigantischen Schlacht entschieden, ob das Böse oder ob das Gute gewinnen wird. Sie müssen nur Ihrer inneren Stimme lauschen und für sich bestimmen, unerschütterlich, auf welcher Seite Sie sich einreihen wollen in diesem Kampf. Und Ihren kleinen Beitrag leisten. Sterben werden Sie so oder so. Aber unsere Kinder müssen überleben.“ ■ Zum Weiterlesen: Hans-Joachim Maaz, „Die narzisstische Gesellschaft. Ein Psycho gramm“, Dtv, 11,30 Euro. Christopher Lasch, „Das Zeitalter des Narzissmus“, Dtv, 59,50 Euro. Bärbel Wardetzki, „Weiblicher Narzissmus: Der Hunger nach Anerkennung“, Kösel, 20,56 Euro.
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Fo t o : C l a s s ic St o ck / C o r b is
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MAN WIRD DOCH NOCH FRAGEN DÜRFEN! Weil das Bedür fnis nach Welterklärung wächst : weitere 80 unserer dr inglichsten Fragen an das moderne Leben. Sie verhelfen auch ohne Antwor ten zu neuen Einsichten! 01. Darf man sagen, leben erhöht das Risiko zu sterben? 02. Soll man als Frau der Antwort auf eine Heiratsannonce mit dem Text „Arzt sucht Frau mit innerer Schönheit“ ein Röntgenbild beilegen? 03. Ist es nicht seltsam, dass das Quaken der Ente kein Echo erzeugt und niemand weiß warum? 04. Warum muss eigentlich der Deckel von einem Sarg immer zugenagelt werden? 05. Darf man fragen, ob die Regierung mit oder an Corona gescheitert ist? 06. Kann eine Hautcreme, die einen 20 Jahre jünger aussehen lässt, für eine 19-Jährige tödlich sein? 07. Wenn Tiere reden könnten, gäbe es dann welche, mit denen man nichts zu tun haben möchte? 08. Darf man sagen, dass kein Atomreaktor jemals gebaut wird, ohne dass die Regierungen den Steuerzahler ungefragt dazu verpflichten, für etwaige Unfälle und die ewige Lagerung des radioaktiven Abfalls zu haften? 09. Warum gibt es Armutsforschung, aber keine Forschungen darüber, wie man reich wird? 70
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10. Wenn zwei Gedankenleser gleichzeitig die Gedanken des anderen lesen, wessen Gedanken lesen sie dann? 11. Darf man sagen, dass Wachstum und Geldvermehrung zur Religion geworden sind und diese Religion so ausgeübt wird, dass die einen daran verdienen dürfen und die anderen daran glauben müssen? 12. Darf man sagen, dass zur Intelligenz die Einsicht gehört, dass man dümmer ist, als man eigentlich dachte? 13. Darf man sagen, so viel DDR war bei uns noch nie? 14. Gibt es ein Rückgaberecht für gekaufte Politiker? 15. Darf man sagen, die Gesinnungsmetzger sind unter uns? 16. Sind Neonazis gekränkt, wenn Demonstranten gegen lebensferne Regierungsmaßnahmen von den Massenmedien als „Neonazis“ bezeichnet werden? 17. Weil die Heizkosten nicht linear, sondern exponentiell mit der gewünschten Zimmertemperatur steigen: Kann man sagen, dass die ewig Verfrorenen angesichts der exorbitant steigenden Energiepreise sich neuerdings in Richtung Privatkonkurs bewegen?
18. Kann man sagen, wer die Sonne im Herzen trägt, ist vom Wetter unabhängig? 19. Warum war früher alles einfacher? 20. Können Gefühlslegastheniker auch nett sein? 21. Hat der Weltraum irgendwo einen Ausgang? 22. Wird demnächst auch das Glücklichsein besteuert? 23. Können Fische Durst empfinden? 24. Darf man fragen, wer verurteilt würde, wenn die Menschheit von hochentwickelten Außerirdischen vor Gericht gestellt würde? 25. Warum sieht man eigentlich nie Baby-Tauben? 26. Warum schwimmen einbeinige Enten nicht ständig im Kreis? 27. Fürchten sich viele vor allem deshalb vor dem Tod, weil man nicht weiß, was danach kommt? 28. Darf man sagen, die Bürokraten planen und die Geschichte weint darüber? 29. Wenn man liebend gerne Zeit verschwendet, ist diese Zeit dann wirklich verschwendet? 30. Darf man sagen, heute wird häufig der Bug des eigenen Schiffs mit der Kompassnadel verwechselt? 31. Darf man darüber lachen, dass der Verein für Sterbehilfe in Zürich von Suizidwilligen „2 G“ verlangt? 32. Darf man sagen, es leben alle unter dem gleichen Himmel, doch nicht alle haben denselben Horizont? 33. Kann man sagen, Selbstbezogenheit ist das Selbstbewusstsein des Minderwertigkeitskomplexes? 34. Kann man sagen, wer den Zeitgeist heiratet, ist bald Witwe? 35. Was hatten die Psychiater eingenommen, als sie Hippopotomonstrosesquippedaliophobie als Fachbegriff für die Angst vor sehr langen Wörtern festlegten? 36. Suchen Psychoanalytiker Frauen, die sie verstehen? 37. Kann ein Mörder mit sich im Reinen sein? 38. Was genau versucht der Name der Flüssigseife „duschdas“ auszudrücken und warum heißt sie nicht „duschdich“? 39. Warum sterben so viele Menschen etwa auf der Toilette, aber niemals ein Chirurg, während er operiert? 40. Warum gibt es Brokkoli niemals in der Dose? 41. Was genau bewog das Fräulein Williams aus Texas, mit 24 Jahren ihren Vornamen auf Rhoshandiatellyneshiaunneveshenk Koyaanisquatsiuth zu ändern? 42. Darf man sagen, die Politik ist die Unterhaltungsabteilung der globalen Finanzindustrie? 43. Wie kann man es erklären, dass man in den USA heute eher vom Millionär zum Tellerwäscher wird als umgekehrt? 44. Darf man sagen, Political Correctness ist ein aus den USA kommender Virus, der nur den Verstand krank macht? 45. Kann man sich im Handumdrehen den Fuß brechen? 46. Darf man sagen, Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung? 47. Wenn man die Möglichkeit hätte, gefahrlos in einem perfekten Klon weiterzuleben, wofür würde man dann sein Leben aufs Spiel setzen? 48. Wie kommt es, dass es just für das Wort „Synonym“ kein Synonym gibt? 49. Sind die Bezeichnungen falsch gewählt, wenn im Eigelb mehr Eiweiß als im Eiweiß enthalten ist? 50. Nachdem die EU „Weihnachten“ und „Maria und Josef“
verbieten wollte: Würde es helfen, Maria und Josef in „Melek und Yusef“ umzubenennen und unser christliches Weihnachtsfest zur muslimischen Tradition zu erklären? 51. Gibt es tiefgläubige Hochstapler? 52. Warum heißt es „arbeiten wie ein Hund“, wenn doch Hunde gar nichts arbeiten? 53. Darf man sagen, dass bei Politikern nicht das Amt zu einer psychischen Störung, sondern die Störung zum Amt führt? 54. Gibt es einen Sinn des Lebens auch für Tiere? 55. Warum ist es nicht möglich, ein normales Leben zu führen, ohne jemals zu lügen? 56. War früher alles schöner oder wird man einfach nur alt? 57. Darf man sagen, bei vielen siegt stets die Gesinnung über die Urteilskraft? 58. Geht die Menschheit in die richtige oder falsche Richtung? 59. Darf man sagen, Depressionen sind weltweit einfach der Wachstumsmarkt? 60. Darf man als Vegetarier eigentlich Fruchtfleisch essen? 61. Was will uns Superman damit sagen, wenn er seine Unterhose stets über dem Anzug trägt? 62. Passt es noch in die heutige Zeit oder ist es einfach nur unpraktisch, wenn Supergirl einen Rock trägt, was beim Fliegen durch die Luft und ganz besonders beim Landen allerlei unerwünschte Nebeneffekte mit sich bringt? 63. Bringt es einen Vorteil, wenn man ein entschiedener Zweifler ist? 64. Darf man sagen, in der Öffentlichkeit tummeln sich repräsentative Nullen zuhauf? 65. Sind bei Suchtberatungen Rauchpausen zulässig? 66. Sieht jemand, der nur Gebärdensprache spricht, kleine Hände vor seinem inneren Auge, wenn er darüber nachdenkt, was jemand gesagt hat? 67. Darf man fragen, ob bei der Vergabe öffentlicher Ämter Eignung und Erfahrung überhaupt noch eine Rolle spielen? 68. Was würde passieren, wenn die Lebenserwartung plötzlich auf 500 Jahre anstiege? 69. Darf man sagen, alles wird immer verrückter? 70. Darf man sagen, die reale Welt und die unrealistischen Bilder von ihr driften ständig weiter auseinander? 71. Heißen Teigwaren Teigwaren, weil sie vorher Teig waren? 72. Darf man fragen, wie viel Globalisierung der Mensch überhaupt aushalten kann? 73. Darf man sagen, Angst ist der Treibstoff jeder Diktatur? 74. Wenn in den USA die Lebenserwartung sinkt, darf man sagen, wer früher stirbt, ist kürzer arm? 75. Kann man sagen, nicht was in den Mund hineingeht, sondern was aus ihm herauskommt, vergiftet den Menschen? 76. Darf man sagen, je größer die Zahl der Weltverbesserer, desto schlechter die Welt? 77. Wenn im Staatsfernsehen gegendert werden muss, warum macht man dann bei Geisterfahrern stets eine Ausnahme? 78. Warum ist es erlaubt, künstliches Aroma im Handel als „natürliches Aroma“ zu bezeichnen? 79. Wird es jemals eine Renaissance des gesunden Menschenverstandes geben? 80. Wer weiß, dass er während seines Lebens im Schlaf statis tisch betrachtet 70 Insekten und 10 Spinnen isst? ■
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WOHIN GEHT DIE REISE? Treue, Disziplin und Verantwor tungsgefühl verlieren ihren sozialen St atus. Die Spät moderne wird endgültig zu ihrer eigenen Kar ikatur. Was nun? – Von Alexander Grau.
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ie Suche nach dem eigenen Selbst ist der Kult unserer Zeit. Ganze Industrien leben davon. Unser Alltag ist darauf ausgerichtet. Der Wohlstandsbürger der westlichen Welt klettert im Hochgebirge, trekkt durch Thailand, bewandert Pilgerpfade, meditiert in Klöstern, verausgabt sich beim Triathlon oder nimmt ein Sabbatical – nur um sich endlich irgendwo selbstzufinden. Doch er findet sich nicht. Nicht auf den Gipfeln des Himalaya. Nicht beim Apnoetauchen. Und auch nicht beim Hatha-Yoga. Denn der empfundene Selbstverlust ist weder durch Urlaubsreisen noch durch die neuste Trendsportart zu überwinden, sondern gründet in der Verfasstheit moderner Gesellschaften. Die Götter sind tot. Und der Blick nach innen entlarvt eine große Verunsicherung, die durch Erlebnisse und Events zumindest teilweise kaschiert werden soll. Allerdings machen auch die aufregendsten oder exotischsten Erfahrungen das Leben kein bisschen sinnvoller. Ein Urlaub auf Bali gibt ihm nicht mehr Orientierung als ein paar Tage in der Eifel. Die Verwertungslogik der Massenkonsumgesellschaft ist nicht in der Lage, jene Wunden zu heilen, die sie geschlagen hat.
Doch der Mensch braucht eine Identität. Auch wenn er meint, man müsse sie um der Selbstfindung willen überwinden. Er findet sie in persönlichen Neigungen, Interessen und Lifestyle-Präferenzen. In der Folge differenziert sich die Gesellschaft zunehmend in Subkulturen und Submilieus aus, die ihren jeweiligen Mitgliedern den Anschein einer Identität vermitteln. Aber diese Identität ist fragil. Der Selbstentwurf allein aus dem Zeitgeist und den persönlichen Vorlieben heraus muss scheitern. Zudem sind Identität und Selbstwertgefühl auch in einer Emanzipationsgesellschaft von der Anerkennung der Mehrheit abhängig: Der postmoderne Individualist will Applaus für seinen Individualismus. Lediglich toleriert zu werden verschafft keine Identität. Selbstbestätigung vermittelt allein die Akzeptanz. Man will geliebt, zumindest anerkannt werden. Das hat erhebliche Konsequenzen: Schutzrechte von Minderheiten mutieren zu Anspruchsrechten gegenüber der Mehrheitsgesellschaft. Ein individualistischer Lebensstil hat nun nicht nur ein Anrecht auf Existenz, er muss bejaht werden. Wer ihm nicht huldigt, verweigert das, worauf der Selbstfindungsprozess zielte – den Beifall für einen besonderen Lebensstil.
Pathologischer Zustand als Ideal Groteskes Symbol dieser Entfremdungstendenzen ist das Selfie. Tief verunsichert fotografiert sich der Narzisst der Spätmoderne pausenlos selbst, um sich seiner eigenen fragilen Existenz zu versichern. Euphorisch klammert sich das orientierungslose Ich an sein digitales Abbild. Und weil einem verunsicherten Selbst sogar das eigene Bild als Beweis seiner Existenz nicht ausreicht, stellt es sein Portrait in soziale Netzwerke. Seht ihr mich? Bin das ich? Wie bin ich? Beklagten vergangene Generationen noch die Verdinglichung des Menschen durch die Gesellschaft, so macht der Mensch unserer Gegenwart sich freiwillig zum Objekt. Nur als Ding, als Ware unter Waren im globalisierten Austausch der Güter fühlt er noch einen Rest an Geborgenheit. Die allerdings wird im Spiel der immer neuen Moden in Frage gestellt. Jeder ist dazu aufgerufen, sich permanent neu zu erfinden, neue Identitäten und Lebensstile zu entwerfen. Sich ein Leben lang treu geblieben zu sein, wird zum Anachronismus. Gestalten der Popindustrie werden medial zu Vorbildern stilisiert. Der Zustand der Selbstentfremdung wird zum eigentlichen Identitätskonzept. Ein pathologischer Zustand gerät zum gesellschaftlichen Ideal. Entsprechend beginnen spätmoderne Gesellschaften diesen Identitätsverlust als angeblichen Emanzipationsgewinn zu feiern. Herkömmliche Bindungen werden im Gegenzug diskreditiert. Herkunft, Abstammung und Tradition erscheinen als emanzipationsfeindlich. Geschlechter und ihre Rollen werden in Abrede gestellt. Bewährte Identitätskonzepte gelten als politisch fragwürdig.
Hang zu Weinerlichkeit Beifallsverweigerung wird dementsprechend sanktioniert, da sie die gesamtgesellschaftliche Grundkonstruktion zu unterminieren droht: ihre Ideologie, ihr Wirtschaftssystem, ihre Institutionen. Nur wer lobt und für gut befindet, setzt nicht herab. Schon Desinteresse gilt als diskriminierend. Der dauer gedrückte Like-Button wird zum Menschenrecht. Zunehmend ersetzt eine auf individuellen Befindlichkeiten fußende Simulation die Wirklichkeit. Wunsch und Wirklichkeit prallen irgendwann aufeinander. Die damit einhergehenden narzisstischen Kränkungen versucht man durch eine umfassende psychische Regression aufzufangen. Es kommt zu einer tiefgreifenden Infantilisierung des Verhaltens. Wut, Empörung und Selbstgerechtigkeit bestimmen die gesellschaftliche Auseinandersetzung ebenso wie der Hang zu Weinerlichkeit, narzisstischer Blickverengung und intellektuellem Kitsch. Entsprechend infantilisiert auch die gesellschaftliche Realität: Treue, Gehorsam, Disziplin und Pflichtbewusstsein verlieren ihren sozialen Status, gesellschaftliche Rituale ihre Bedeutung, tradierte Verhaltensnormen lösen sich auf oder gelten als unzeitgemäß. Hierarchien werden flacher. Im Gegenzug genießen Spaß, Unkonventionalität und Kreativität eine hohe Verehrung. Ganze Gesellschaften scheinen in der Pubertät festzustecken. Selbst der CEO eines Weltkonzerns kommt in T-Shirt und nachhaltigen Sneakern daher. Und wenn nicht alle gleich viele Smarties bekommen, ist die Aufregung groß. Die Fähigkeit des reifen Charakters, ohne zu klagen und zu jammern, auch mal Un-
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gleichheiten oder Schieflagen zu ertragen, tendiert gegen null. Die ewige Jugend wird zum Ideal der Epoche, Gefühle radikal ausgelebt. Man heult, schreit, jubelt und zeigt sich wahlweise betroffen oder tief berührt. Emotionskontrolle, seit Jahrtausenden eingeübter Beleg persönlicher Reife, gerät in Vergessenheit. Die Moderne wird endgültig zu ihrer eigenen Karikatur. Einst mit dem Versprechen in die Geschichte eingetreten, den Menschen Freiheit und Rationalität zu geben, scheitert sie schließlich an sich selbst. Ihre technischen, wissenschaftlichen, ökonomischen und sozialen Versprechen haben sich zwar erfüllt, im gewissen Sinne sogar übererfüllt, doch der psychosoziale und gesellschaftspolitische Preis dafür war hoch. Mit erstaunlicher Konsequenz entfalten spätmoderne Gesellschaften eine verhängnisvolle Dialektik, die die Verheißungen der Moderne im Moment ihrer Erfüllung in ihr Gegenteil verkehren. Statt Individualismus regiert Uniformität, Freiheit zeigt sich in Angepasstheit, Vielfalt mündet in der Homogenität einer alles beherrschenden Ideologie. An die Stelle der reifen Persönlichkeit tritt der gealterte Kindskopf. Autonomie zeigt sich als Haltlosigkeit. Emanzipation realisiert sich allenfalls als narzisstische Bindungsunfähigkeit. Technik wird nicht beherrscht, vielmehr beherrscht sie die Individuen. Wie Digitaljunkies sitzen die Menschen vor ihren blinkenden, sprechenden und fiependen Geräten, wischen, tippen und scrollen und meinen damit nicht nur auf der Höhe der Zeit zu sein, sondern sich mündig zu informieren und am gesellschaftlichen Diskurs teilzunehmen. Alexa – sprich mit mir. Menschen können Pläne machen, sie können sie wieder verwerfen oder korrigieren. Sie haben Visionen und Ideen. Sie können ihre Umwelt verändern, Felder anlegen, Wälder roden und Straßen bauen. Das alles kann auch zerstörerisch sein und dazu angetan, die Lebensgrundlagen des Menschen selbst zu vernichten. Doch zunächst einmal sind diese Fähigkeiten Ausdruck von Intelligenz und Gestaltungswillen. Es ist unsere Künstlichkeit, die uns Kulturräume, Städte, Paläste, Kunstwerke und Epen schaffen lässt. Erst die Entfremdung macht den Mensch zum Menschen. Narzisstische Kränkung Doch der Mensch ist nicht nur fremd gegenüber der Welt. Er ist auch fremd gegenüber sich selbst. Die eigene Offenheit, das Unabgeschlossene verunsichern ihn doch und verleiten ihn zu der Hoffnung oder Vermutung, irgendwo gäbe es sein wahres Selbst – oder zumindest einen Ort, eine Tätigkeit, einen anderen Menschen, bei dem er sich selbst finden könne. Das jedoch ist ein tragischer Irrtum. Die menschliche Existenz ist von radikaler Kontingenz. Allenfalls kurzfristig gelingt es uns, die Illusion eines festgefügten Lebens aufzubauen, indem wir es in ein bürgerliches Gerüst pressen. Aber genau dieses Gerüst wird vielen langfristig zur Last, da sie es als selbstverwirklichungsfeindlich erleben. Also suchen sie ihre tatsächliche Identität in einem neuen Leben, neuen Hobbys, neuen Lebenspartnern oder neuen Berufen. Doch das wahre, eigentliche und nicht entfremdete Leben gibt es nicht. Die narzisstische Kränkung, die mit dem Scheitern des Selbstfindungsprojektes einhergeht, zeigt sich jedoch nicht nur in Form äußerer Infantilisierung, sondern vor allem in psychischer Regression. Man suhlt sich in seinen Befindlichkeiten und beschäftigt sich vorzugsweise mit dem eigenen Innenleben. Es entsteht eine ganze Industrie von Beratern, Therapeuten,
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FAS T VERLIEBT Was ist das richtige Ausmaß an Verletzlichkeit?
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ie nette, gutgekleidete Kollegin, die keinen Geburtstag vergisst, sich nie krankmeldet, immer ihren Schreibtisch aufräumt – datet seit Jahren, findet keinen Partner. Der lus tige Nachbar, ziemlich groß, charmante Lachgrübchen, interessanter Job – datet seit Jahren, findet keine Partnerin. Die schöne Karrierefrau, der aufmerksame Künstler, die menschlich so angenehme Aktivistin: In meinem Umfeld wimmelt es nur so von Dauersingles und Serienmonogamisten, die sich eigentlich etwas anderes wünschen. Und zwar, ganz plump und unindividualistisch: Liebe. Für immer. Kennen Sie auch dieses seltsame Phänomen? Dass Sie Leute im Bekanntenkreis haben, die Sie richtig toll finden und die jahrelang nach einem Partner suchen, aber einfach keinen finden? Ich frage mich ja, was die für Leichen im Keller haben. Für meine engeren Freunde unter den Dauersingles kann ich diese Frage sogar beantworten: keine. Zumindest haben sie keine gröberen Macken als Britney Spears, und die lebt ja auch ständig in Beziehung. Woran liegt es also, wenn man völlig normal ist, vielleicht sogar ein ziemlich toller Mensch – aber den richtigen Partner findet man einfach nicht? Schaue ich auf meine eigene Dating-Biografie zurück, hatte das Gelingen oder Nichtgelingen von Beziehungen und Beziehungsversuchen immer etwas mit meiner eigenen Verletzlichkeit zu tun. War ich verletzlich genug, um mich ehrlich zu zeigen, wie ich war – auch auf die Gefahr hin, dabei verwundet zu werden? Und war ich, das ist genauso wichtig, nicht zu verletzlich und unsicher, um mich wegen jeder Kleinigkeit, die das Gegenüber sagt, verrückt zu machen? Einer meiner Freunde ist schon so lange Single, dass ihn jede Frau nach dem ersten Date latent nervt. Eigentlich will er, dass alles so bleibt, wie es ist. Schon der leiseste Hauch von Veränderung – der jeden Menschen umweht, den wir in unser Leben lassen – treibt ihn in die Flucht. Im Prinzip würde er am liebsten seinen Kapuzenpullover daten, aber das geht ja nun auch wieder nicht. Am anderen Extrempunkt steht eine Freundin von mir, die nach jedem Treffen mit einem neuen Mann so irritiert ist, dass sie eine Extrastunde bei ihrem Psychologen buchen muss, um jede seiner Äußerungen auf die Goldwaage zu legen. Der eine macht sich gar nicht verletzlich, die andere ist zu verletzlich: Beides macht das Liebe-Finden schwer. „Geliebt wirst du einzig, wo du schwach dich zeigen darfst, ohne Stärke zu provozieren“, wusste Adorno. Ich glaube, es gehört zu jeder intimen Beziehung, dass beide sich verletzlich zeigen – und genauso muss man darauf vertrauen, dass der andere einen deswegen nicht unterbuttert. ■ Diese Kolumne aus Claudia Schumachers Serie „Fast verliebt“ ist zuerst in der Weltwoche erschienen. 74
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➝ Fortsetzung von Seite 71 Analytikern und Coaches, die dem nach sich selbst suchenden Selbst den Weg aus dem Irrgarten unbewusster Blockaden und Hemmungen weisen sollen. Das Karussell narzisstischer Selbstbespiegelung dreht sich immer schneller und schneller. Ursache des jeweiligen Unwohlseins ist nicht etwa die eigene infantile Persönlichkeitsstruktur, die das selbstmitleidige Ich in eine Infantilisierungsspirale treibt, sondern – wahlweise – die Eltern, die Schule, der Partner oder die Gesellschaft. Infolge dieses zum Scheitern verurteilten Befreiungsversuches sind inzwischen auch die letzten Restbestände alteuropäischer Kultur nahezu abgeräumt und desavouiert. Doch der Mensch ist noch immer nicht bei sich. Die Rebellion im Namen von Emanzipation und Selbstsein greift nicht mehr. Letztlich zerschellt die Überwindung des umfassenden Entfremdungsgefühls an seinen eigenen Widersprüchen. Denn je heterogener eine Gesellschaft wird und je schneller soziale Beziehungen, Institutionen und Präferenzen sich wandeln, desto kleiner wird die Basis an gemeinsamen Überzeugungen, Ritualen und Regeln und umso schneller schwindet damit die Gewissheit von Stabilität und Orientierung. In dem Versuch, die dadurch entstehende Verunsicherung zu kompensieren, organisiert sich die Gesellschaft in immer neuen Strukturen. Der Komplexitätsgrad nimmt zu. Die damit einhergehende Un übersichtlichkeit und Regelungsdichte droht den Einzelnen zu anonymisieren und ohnmächtiger zu machen. Am Ende steht der verlorene Mensch, der seine Verlorenheit nicht einmal mehr bemerkt. Das falsche Bewusstsein wird zum wahren Bewusstsein. Ideologie geht in Wirklichkeit auf. Dass die Entfremdungskritik seit Jahrzehnten aus der Mode gekommen ist, kann vor diesem Hintergrund nicht überraschen. Denn Entfremdungskritik setzt ein Bewusstsein für Entfremdung voraus, also etwas, das in den hochtechnisierten Emanzipationsgesellschaften westlicher Prägung nur noch unterschwellig vorhanden ist. Allenfalls im Konsumverhalten deutet sich bezeichnenderweise die Sehnsucht nach Authentizität an. Denn auch das Ursprüngliche und Unverfälschte wird konsumierbar. Jeder Bioladen, jedes handgeschmiedete Küchenmesser und jedes das herrliche Landleben beschwörende Hochglanzmagazin ist ein Zeugnis dieses Bedürfnisses nach dem Echten. Der an den Segnungen der Zivilisation zweifelnde Wohlstandsbürger bekämpft seine unterschwellig empfundene Entfremdung mit Ökoprodukten, handgenähten Arbeiterstiefeln und Craft Beer. Die Vorstellung, man könne mit Hilfe von Selbstverwirklichungsstrategien, Selbstoptimierungskonzepten, Eskapismus oder einfach dem richtigen Lifestyle sich selbst finden, ist lächerlich und die Sehnsucht nach dem Authentischen naiv. Alle ideologischen, politischen oder konsumistischen Versuche, die Entfremdung zu überwinden, scheitern zwangsläufig. Das Ergebnis ist der endgültige und umfassende Autonomieverlust, der sich selbst nicht mehr wahrnimmt, da er sich als selbstbestimmt begreift. So schraubt sich der Mensch der Moderne in eine Spirale der Selbstentfremdung hinein, in der die Methoden zur Selbstbefreiung ihn immer weiter in ein Netz gesellschaftlicher und ideologischer Abhängigkeiten treiben. Die allgegenwärtige Selbstverwirklichungspropaganda wird zum Kerker. ■ Alexander Grau ist Philosoph und Publizist, der Text eine gekürzte Fassung der Einleitung seines neusten Buchs: „Entfremdet. Zwischen Realitätsverlust und Identitätsfalle“. Zu Klampen Ver lag, 14 Euro.
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KO S M E T I K
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egelmäßiges Saunieren macht gesund – und auch schön! Denn um die Hitze beim Saunagang abzuleiten, erweitern sich die Gefäße unter der Haut, und die obersten Hautschichten werden besser durchblutet und ordentlich mit Sauerstoff versorgt. Wirkstoffe können nun leichter aufgenommen werden. Durch das Schwitzen werden zudem die Poren gereinigt, und der anschließende kalte Guss sorgt dafür, dass sie sich wieder zusammenziehen, wodurch das Hautbild verfeinert wird. Ein Wellnesstrip ist also der perfekte Zeitpunkt, diese Effekte zu nutzen und sich mit Wärme und Dampf nicht nur um Körper und Geist zu kümmern, sondern auch um die Haut.
Erhitzen, abkühlen, ruhen. Wer der Haut – unserem größten Organ – etwas Gutes tun möchte, befreit sie vor dem Besuch des finnischen Bades mit einem sanften Gesichtspeeling von abgestorbenen Zellen. Die „Magic Relax Peeling Mask“ des österreichischen Naturkosmetikherstellers Master Lin aus Leopoldsdorf bei Wien bietet dabei die perfekte Unterstützung: Zarte Bambusfasern sorgen dafür, dass die Haut sanft exfoliert wird. Rosa Tonerde, die sich durch besonders feine Mineralien auszeichnet und dadurch auch für empfindliche Haut geeignet ist, befreit von überschüssigem Talg, Schmutzpartikeln, abgestorbenen Hautschuppen und Bakterien. Der Magnolie kommt in der effektiven Rezeptur eine ganz besondere Bedeutung zu: Sowohl der Rindenextrakt, der erfolgreich gegen Hautunreinheiten eingesetzt wird, also auch
Schöne Haut im Schlaf? Das wird nicht nur eine Traum-Vorstellung bleiben! der Blütenextrakt, dessen Wirkstoffe in der Traditionellen Chinesischen Medizin („TCM“) als antioxidativ, antibakteriell und hautberuhigend bekannt sind, kommen zum Einsatz. Da die Poren durch die Wärme erweitert sind und die Haut nun am aufnahmefähigsten ist, kann die „Magic Relax Peeling Mask“ aber auch ideal nach dem Saunagang aufgetragen werden. Die wertvollen Inhaltsstoffe wie Tigergras, das als Radikalfänger bekannt ist und sich positiv auf die Hautdichte auswirkt, sowie entzündungshemmendes Feingold wirken dann 76
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wie ein direkter Booster. Rosenhydrolat, das aus den Blüten der Damaszener Rose gewonnen wird, wirkt abschließend feuchtigkeitsspendend und beruhigend. Eine Wohltat für die durch die Hitze in Fahrt gekommene Haut! Mehr als heiße Luft: Wer sich in die heißen Temperaturen einer Sauna begibt, kurbelt damit übrigens auch die körpereigene Produktion von sogenannten Glückshormonen wie Endorphinen und Serotonin an, das entspannend und schlaffördernd wirkt. Eine perfekte Ergänzung dazu bietet die „Miracle Overnight Cream Mask“ von Master Lin. Nach dem letzten Saunagang am Abend aufgetragen, hilft die reichhaltige Pflege, trockene und regenerationsbedürftige Haut über Nacht wieder zum Leuchten zu bringen: Jambu, auch als Parakresse bekannt, sorgt mit dem Wirkstoff Spilanthol für einen natürlichen Sofortglättungseffekt. Feingold wirkt antioxidativ und energetisierend, Kamelie glättend und entzündungshemmend. Engelwurz tonisiert die Haut und versorgt sie intensiv mit Feuchtigkeit. Schöne Haut im Schlaf? Das wird in diesem Fall nicht nur eine Traum-Vorstellung bleiben … Erhältlich sind die Masken, die dank natürlicher Wirkstoffe in Kombination mit der Fünf-Elemente-Lehre der Traditionellen Chinesischen Medizin selbstverständlich auch ohne Saunabesuch ihre volle Wirkung zeigen, in ausgewählten Drogerien, im Parfümerie- und Reformhausfachhandel sowie im Onlineshop von Master Lin. ■ Mehr: www.masterlin.com
Dr. Christine Reiler, Ärztin & Master Lin-Markenbotschafterin
Rosa Glow für ein strahlendes Hautbild. F oto s: G W Cos me ti cs
Die Magic Relax Peeling Mask von Master Lin pflegt und schützt die Haut mit den Wirkstoffen von rosa Tonerde, beruhigendem Magnolienblüten-Extrakt und glättendem Mandelöl. Feine Bambusfasern sorgen für einen zarten Peeling-Effekt – die Haut strahlt und sieht gesünder aus.
REL AX Magazin 2022
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NATURAL SKIN CARE BASED ON TCM
masterlin.com
F oto: A uror a Kosme ti k s tudi o
KO S M E T I K
INNSBRUCK SCHL ÄG T PARIS Das Innsbrucker Beauty-Studio Aurora wurde als weltbester Kosmetik s alon ausgezeichnet . Zum zweiten Mal in Folge.
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ualität gewinnt: Bereits zum zweiten Mal in Folge wurde das Innsbrucker Kosmetikinstitut Aurora im Rahmen der World Spa Awards als „World’s Best Beauty Salon“ ausgezeichnet. Das Aurora hat sich dabei erfolgreich gegen namhafte Kosmetikstudios in Paris, New York, Melbourne oder Dubai durchgesetzt – und Weltklasseformat bewiesen. Aurora-Chef Murat Coskun freut sich über den Sieg: „Nach fünf Jahren unseres Bemühens, immer besser zu werden, hatten wir es bereits im Vorjahr geschafft! Und nun noch einmal! Diese Auszeichnung ist eine große Ehre und eine tolle Bestätigung unserer Arbeit, mit dem Aurora unseren Kunden etwas ganz Besonderes zu bieten.“ Und etwas ganz Besonderes ist
bereits das Ambiente des Aurora: hell, lichtdurchflutet – und zum alltagsabgewandten Entspannen und Wohlfühlen wie geschaffen. Hinzu kommt die fachliche Expertise aller Mitarbeiter, denn im Aurora wird echtes Handwerk noch hochgehalten. Coskun: „Mit Sorgfalt und viel Einfühlungsvermögen gehen wir individuell auf jeden Kunden ein.“ Die Aurora-Erfolgsformel, so Coskun weiter, klinge eigentlich recht einfach, liege jedoch in der konsequenten Umsetzung der „Best-of“-Zielsetzung. Die Eckpunkte: zum einen das Umfeld auf hochentspannendem Auszeitniveau, weiters der ausschließliche Einsatz von hochqualitativen Produkten, zudem Kompetenz und Know-how sowie ein zuvorkommendes Service. Murat Coskun: „Diese Auszeichnung spiegelt auch den Wunsch aller Aurora-Mitarbeiter wider, in ihrem Beruf nicht nur rein technisch, sondern auch menschlich ihr Bestes zu geben und daran Freude zu erleben.“ ■ Mehr: www.kosmetik-aurora.at
PHYRIS Das gesunde Waldbaden gibt’s nun auch für die Haut alleine: mit der neuen Linie „Forest“! m die positive Wirkung der aus Japan stammenden Tradition des Waldbadens weiß man schon sehr lange. Das Augsburger Familienunternehmen Dr. Grandel nutzt nun die Kraft des Waldes auch für die Haut: mit „Forest“ – der neuen Hautpflegeserie der Dr.-Grandel-Marke Phyris. „Forest“ ist sozusagen die Einladung zu einem belebenden Waldspaziergang für die Haut. Für eine frische Ausstrahlung und den berühmten Glow sorgen Extrakte aus natürlichen Wirkstoffen von Bäumen, Moosen und Pilzen. Die Linie „Forest“ bietet fünf verschiedenartige Hautpflegeprodukte, die gegen Stress verursachende, urbane Einflüsse schützen und der Haut Erholung schenken. Das enthaltene Zellwasser aus Birkenblättern schützt vor freien Radikalen und wirkt damit vorzeitiger Hautalterung entgegen. Extrakte aus Moos und Chaga-Pilz stärken die natürliche Schutz funktion der Haut. Eine gut abgestimmte und tägliche Hautpflegeroutine verleiht ein strahlendes und ebenmäßiges Hautbild, gleichzeitig 78
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schafft sie stets Verwöhnmomente als kleine Auszeiten vom Alltag. Allen fünf Produkten der „Forest“-Linie ist eines gemeinsam: Sie erinnern an die drei Stadien des Erlebnisses beim Waldbaden: Rest. Refresh. Glow. Das Forest Elixier vitalisiert und verleiht ein frisches Hautgefühl. Die Forest Gel Cream ist hingegen eine mattierende GelCreme, sie sorgt für ein angenehm durchfeuchtetes Hautgefühl. Zudem verbessert sie die Ebenmäßigkeit des Teints und verleiht dem Gesicht eine mattierte, natürliche Ausstrahlung. Die Forest Light Cream ist die leichteste feuchtigkeitsspendende Creme der Serie. Reichhaltig, nährend und regenerierend wirkt dagegen die Forest Rich Cream. Wäre da noch die Forest Mask: die kühlende Maske für ein glattes und jugendliches Hautbild. Erhältlich in Phyris-Instituten und online. ■ Mehr: www.cosmetic-gallery.at
Fo to s: D r. Gr ande l G mbH
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Die Croma farewellTM-Gesichtsseren made in Austria sind vegan und tierversuchsfrei hergestellt.
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Begrüßen Sie Ihr neues Ich. Farewell skin problems. Hello You. So lautet das Motto der Gesichtspflegeinnovation von Croma Pharma. Und der Name ist Programm: Die Konsumentinnen und Konsumenten verabschieden sich mit Croma farewell™ von ihren Hautproblemen und begrüßen ihr neues Ich. Hautpflege auf Basis von Hyaluronsäure Genetische, äußere und psychische Einflüsse können das individuelle Hautbild entscheidend beeinflussen und unterschiedliche Probleme verursachen. Die Croma farewell™-Produktserie aus fünf verschiedenen Gesichtsseren vereint sorgfältig ausgewählte Inhaltsstoffe mit jahrelanger Erfahrung im pharmazeutischen und ästhetischen Bereich. Basierend auf dieser Expertise enthalten alle Formulierungen eine Mischung aus hoch und niedermolekularer Hyaluronsäure. Hyaluronsäure befeuchtet und hydratisiert die Haut, verbessert die Elastizität und ist ein hilfreiches Antioxidans, das die Haut glättet und aufpolstert und gleichzeitig das Erscheinungsbild von feinen Linien und Falten verbessert. Clean Beauty Die Croma farewell™-Seren sind vegan und frei von Silikonen, Parfums und Mineralölen und somit auch für empfindliche Haut geeignet. Sie werden ausschließlich in Österreich entwickelt und produziert. Erhältlich über cromaskincareshop.com und bei ausgewählten Partnern.
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Fo t o : S o n n b e rgh of La n dh ote l- G ut
SPA & N AT U R
NATURL AGE – WICHTIGER DENN JE Körperliches und seelisches Wohlbefinden: Die Natur ist das st ärk ste „Tool“ dafür. Sie tut einf ach gut . Dazu Tipps aus unserer Redaktion – vier Lilien-Hotels in herrlicher Lage. Sonnberghof Landhotel-Gut – Idylle mit Ausblick Ob beim Aufwachen, tagsüber oder beim Einschlafen: Hier oben im Sonnberghof wirken die Berge wie ständige liebevolle Begleiter, schenken sie einem doch unablässig Weitblick und innere Ruhe. Zwischen Nationalpark Hohe Tauern und den Kitzbüheler Alpen liegt dieser Familienbetrieb abgeschieden auf 900 m Seehöhe. Das feine Spa verfügt unter anderem über einen auch im Winter nutzbaren Außenpool, fünf Saunen – eine davon im Freien – und einen Naturbadeteich mit dem für das Haus so typischen herrlichen Ausblick. Den kann man übrigens auch vom Yogaraum aus bewundern, nicht nur im Rahmen der regelmäßig stattfindenden Retreats. Schnell verspürt man Lust, die umgebende Natur zu erkunden, wer will, kann bei geführten Wanderungen (im Winter mit Schneeschuhen) mitgehen. Abends gibt’s Genuss, und das reichlich: eine sehr gute, regional ausgerichtete Küche mit Zutaten vom eigenen Biobauernhof. Die Restaurantterrassen beglücken mit Morgen- und Abendsonne, Gastgeber und Mitarbeiter hingegen mit ihrer erfrischend ungekünstelten Herzlichkeit. Jordan’s Untermühle – Wein und mehr Im größten Weinanbaugebiet Deutschlands liegt dieser kleine, feine Familienbetrieb, und zwar – nomen est omen – just 80
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an der Adresse „Außerhalb Nr. 1“. Wo sich einst Mühlräder drehten, stehen heute ein behutsam renoviertes Ensemble aus historischen Fachwerk- und Bruchsteinhäusern sowie ein moderner Zubau, in dem sich die 48 im modernen Landhausstil eingerichteten Zimmer und der Wellnessbereich befinden. Körper und Geist sollen hier in Balance kommen, so lautet das Credo der stets präsenten Gastgeber. Und so verströmt denn auch alles Ruhe und Harmonie, neben einem ganzjährig nutzbaren Außenpool und drei Saunen offeriert man zudem einen ausgesprochen schönen Yogaraum – regelmäßige Retreats inklusive. Dem regionalen Weinbau geschuldet ist die Vinotherapie ein Schwerpunkt des Spa-Angebots. Weinkultur und Vinothek sind einnehmend, mit einem Gläschen Grauburgunder, Riesling, Silvaner oder eines anderen erlesenen Gewächses lässt sich freilich auch das Essen feiern. Die Küche versteht sich auf achtsam zubereitete Tradition, die sie mit internationalen Inspirationen zu verfeinern weiß. Seehotel am Neuklostersee – zum Runterkommen Inmitten des Naturschutzgebiets Sternberger Seenland liegt dieses entzückende Kleinhotel mit Badesteg und Segeljolle. Die knapp drei Hektar große Idylle besteht aus mehreren mit viel Liebe und architektonischem Feingefühl renovierten Gebäuden, ringsum ein weitgehend naturbelassener Garten mit Obstbäu-
men, freilaufenden Schafen, Ruheplätzen im Schilf sowie stets erquickend vielstimmigem Vogelgesang. Auf Kinder wartet etwa ein früher als Trafo genutzter Backsteinturm, der zu einem geheimnisvollen „Kinderhotel“ umgebaut wurde, oder ein übergroßes Vogelnest, das nur über eine Strickleiter – natürlich ist sie, wie es sich für ein echtes Versteck gehört, einziehbar – zu erklimmen ist. Überall ist jedenfalls zu spüren, wie sehr hier auf Details geachtet wird, dabei zeigt sich alles ebenso herzöffnend beseelt wie niveauvoll gestaltet. Das Spa bietet drei Saunen, wunderbare Treatments und ein Schwimmbad mit offenem Kamin, von dem man hinaus auf die Birken blickt. Ebenso Freude bereiten die ausgezeichnete, regional und biologisch ausgerichtete Küche sowie die gute Weinkarte. Eine erlesene Auswahl in hervorragender Qualität bietet auch das Frühstück, das bei Morgensonne auf der Restaurantterrasse eingenommen werden kann – fabelhaft!
F oto s: J ordan’s Unter mühle, Ben Don at h, Waldh aus Oh lenba ch
Waldhaus Ohlenbach – Logenplatz im Wald Was für eine Ruhe! Was für ein Ausblick! Man hat ihn in diesem Haus im Hochsauerland eigentlich von überall. Ringsum Wald, saftige Wiesen, Vogelgezwitscher und ein leiser Wind, der durch die Bäume säuselt. Mittendrin, am Südhang, sonnt sich dieser herzliche, mit Leidenschaft geführte Familienbetrieb. Nachts umhüllt lediglich von absoluter Dunkelheit und Stille. In den Tag startet man beim Frühstücksbuffet mit einnehmender Tischkultur, selbstgebackenem Gebäck, kreativen Aufstrichen und Eggs Benedict. Um dann in eine der unzähligen Wanderrouten direkt beim Haus einzusteigen oder im Winter die gespurten Loipen zu nutzen. Danach lässt es sich im Wellnessbereich mit zwei Pools – einer davon ganzjährig wohlig temperiert –, mit sehr guten Massagen und zwei rustikalen Saunen entspannen. Allen Grund zur Vorfreude gibt es auf die ausgezeichnete Küche, abends wählt man aus der täglich wechselnden Speisekarte à la carte, die Weinauswahl ist gut beraten und exzellent – alles ein schönes Erlebnis, um den Abend ausklingen zu lassen. ■
Der Pool für schöne Tage: im Waldhaus Ohlenbach. – Südhangi dylle mit weitem Ausblick: das Sonnberghof Landhotel-Gut (gr. Bild links).
Ein entzückendes Kleinhotel, es zeigt sich ebenso herzö ffnend beseelt wie niveauvoll gestaltet: das Seehotel am Neuklostersee.
Gute Küche, Vinothek mit großer regionaler Auswahl und „Weintherapie“ sowie Yoga-Retreats sind Hausspezialitäten: Jordan’s Untermühle in Rheinhessen. – Aerial Yoga in der Untermühle (rechts).
T i p p s a us d er Red akt ion d es REL AX G uide: v ier Lilien-Hotels in wundersc höner Lage Sonnberghof Landhotel-Gut **** – Mittersill, Salzburg +43-6562-8311, www.sonnberghof.at
Seehotel am Neuklostersee **** – Nakenstorf, Mecklenburg-Vp. +49-38422-457-0, www.seehotel-neuklostersee.de
Jordan’s Untermühle ****s – Köngernheim, Rheinland-Pfalz +49-6737-7100-0, www.jordans-untermuehle.de
Waldhaus Ohlenbach **** – Schmallenberg, Nordrhein-Westfalen +49-2975-84-0, www.waldhaus-ohlenbach.de
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Fo t o : Gr a n d h o t e l Z e ll a m S e e
DIREK T AM UFER
SO SCHÖN KANN ES AM WASSER SEIN! Wir haben alle Spa-Hotels zum Thema „direkt am Ufer “ besucht . Hier nun eine kleine Auswahl der schönsten: vier Häuser mit jeweils ganz unterschiedlichen Vorzügen. Brennseehof Familien-Spor tresor t – Erlebnis pur Sportbegeisterte und Wasserratten finden am Kärntner Brennsee, auch Feldsee genannt, so ziemlich alles, was das Herz begehrt: Kursangebote für Segeln, Surfen oder Stand-up-Paddeln, einen großen und recht flachen Badestrand, Volleyplatz, Rad- und Laufstrecken und neuerdings ganze 12 Tennisplätze. Im Winter hingegen Langlaufloipen, Kinderskihang und einen witterungsunabhängigen Kunsteislaufplatz. Der Wellnessbereich bietet vor allem in Sommer viel Platz und Abwechslung, so gibt es etwa Kinderbecken, Familiensauna sowie zahlreiche Pools. Ganz neu ist ein Adults-only-Saunahaus am See, Herzstück ist die finnische Sauna mit Ausblick auf den See und die Berge. Zur Abkühlung geht es über wenige Stufen in die eigens geschaffene Badelagune im See. Auch in den Zimmern gibt es Neues zu entdecken, ein Großteil wurde im Vorjahr modernisiert. Böden und Möbel aus heimischem Eichenholz sowie ein harmonisches Farb- und Beleuchtungskonzept sorgen für Gemütlichkeit. Zum Ausklang eines abwechslungsreichen Tages erfreut die Alpen-Adria-Küche des Hauses, die großen Wert auf regionale Lebensmittel legt – Gemüse und Kräuter stammen aus dem eigenen Permakulturgarten des freundlichen Familienbetriebs. 82
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Jagdhaus Eiden Romantik-Hotel – ein Schmuckstück Im niedersächsischen Ammerland, genauer in Bad Zwischen ahn, befindet sich dieser charmante Traditionsbetrieb. Das Hotel zeichnet sich durch vieles aus, etwa die herzliche Gastgeberfamilie, den See, den Strand, das feine Spa und die Zimmer – viele mit herrlichem Ausblick aufs Wasser. Schwimmen, Surfen oder Stand-up-Paddeln ist nur eine kleine Auswahl dessen, was man hier im und am Wasser machen kann. Vom hoteleigenen Privatstrand aus, versteht sich. Ebendort, am Ufer des „Zwischenahner Meeres“ – das freilich ein See ist –, stehen Strandwägen, erbaut nach dem Vorbild der von Pferden gezogenen Umkleidekabinen an den Nordseestränden zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die lustigen Wägelchen sind zu Saunen umgebaut, die man exklusiv für zwei buchen kann! Weitere Saunen bietet der Wellnessbereich, der mit Außenpool und Liegewiese inmitten eines 10 Hektar großen Parks liegt. Sitz- und Liegegelegenheiten wie Daybeds oder Baumnester laden dort an lauen Tagen zum Entspannen ein. Die Küche ist sehr gut, sie punktet mit feiner Tischkultur und verwendet auch Zutaten, die rund ums Hotel zu finden sind: Kräuter und Gemüse aus Garten und Gewächshaus sowie Eier von glücklichen Hühnern.
Sportliche Aktivitäten ohne Ende, und das auch für die Kids: das Brennseehof Familien-Spor thotel. – Die beste Lage des Ortes: das Grand Hotel Zell am See. Mit Belle-Époque-Fassade, imperialem Flair und Spielcasino – auf einer privaten Halbinsel im See (gr. Bild links).
Denn zu diesen Zeiten ist der Strand zumeist menschenleer. Neben dieser herrlichen Strandsauna bietet ein schöner Wellnessbereich unter anderem noch einen Innenpool und feine Ruhezonen Ausblick auf die Ostsee. Für Wassersportler stehen Kite-Surfen, Stand-up-Paddeln und Tauchen am Programm, Wanderer zieht es in die Wälder des küstennahen Naturschutzgebiets Ribnitzer Moor. Als ungeahnte Wohltat selbst im Winter erlebten wir jedenfalls die ausgedehnten Strandspaziergänge: jodhaltige Meeresluft, der leise Wind – und Stille. Unser Lieblingsplatz an lauen Sommerabenden ist und bleibt freilich die Terrasse mitten in der Düne. Sonnenuntergang, dazu ein feines Gläschen Champagner – wie schön! ■
F ot os: Jagd haus Ei den Ro manti k-H o tel , D ün e n m e e r St r a n d h o t e l
Dünenmeer Strandhotel – Logenplatz an der Ostsee Tief einatmen und abschalten: Eine salzige Brise erfrischt die Luft, das rhythmische Rauschen der Wellen beruhigt das Herz, und zarte Sonnenstrahlen wärmen das Gemüt. Das FünfsternErwachsenenhotel Dünenmeer befindet sich an einem schier endlos scheinenden Sandstrand an der Ostseeküste, den man fast als privaten empfindet. Wen es frühmorgens oder abends aus der Strandsauna nackt ins Meer zieht, der bleibt ungestört.
F oto: Brennseehof Fami li en-S por t-Hotel
Grand Hotel Zell am See – Urlauben wie die Kaiser Einst der Treff gekrönter Häupter: Ein kleines Juwel in der wohl schönsten Lage des Orts ist dieses Grandhotel mit Belle-Époque-Fassade und Spielcasino, und das auf einer privaten Halbinsel im See. Im Inneren begeistert die Hotellegende mit eindrucksvollen öffentlichen Räumen sowie klassisch eingerichteten Zimmern, jene im Spa-Gebäude sind mit Sauna und Dampfbad zu haben. Im Dachgeschoß befindet sich ein luxuriöser Adults-onlyWellnessbereich, und der Ausblick auf See und Berge ist grandios! Das Spa für Familien liegt hingegen im Erdgeschoß, es bietet unter anderem Hallenbad und Whirlpool, zudem einen direkten Seezugang mit privatem Badestrand, wo Liegewiese, Tretboote und ein Steg zum Plantschen und Sonnetanken einladen. Unser Lieblingsplatz ist übrigens die fabelhafte Seeterrasse, wo nachmittags frisch gerösteter Kaffee und Strudel aus der Grand-Hotel-Patisserie gereicht werden. Wer sich lieber bei einem kühlen Blonden erfrischt, wird sich freudvoll im neuen Biergarten am See einfinden: Selbstgebrautes aus hauseigenen Braukesseln wird hier in Tonkrügen kredenzt. Abends serviert man traditionelle österreichische Gerichte, die Küche versteht sich zudem auf Vegetarisches und Kalorienarmes.
Für unbeschwerte Stunden am „Zwischenahner Meer“ auch für zwei zu haben: die lustigen Saunawägen des Jagdhaus Eiden Romantik-Hotels. Ein richtiges Spa mit allem Drum und Dran gibt es freilich auch im Hotel selbst. – An einem schier endlosen Sandstrand, den man beinahe als privat empfindet: das Dünenmeer Strandhotel, ein Adults-only-Haus und schlechthin einfach der Logenplatz an der Ostseeküste (rechts).
T ip p s au s d er Red akt ion d es R EL A X G uide: v ier Lilien-Hotels am Wasser Brennseehof Familien-Sportresort ****s – Feld am See, Kärnten +43-4246-2495, www.brennseehof.com
Grand Hotel Zell am See ****s – Zell am See, Salzburg +43-6542-7880, www.grandhotel-zellamsee.at
Jagdhaus Eiden Romantikhotel ****s – Bad Zwischenahn, Nieders. +49-4403-698-000, www.jagdhaus-eiden.de
Dünenmeer Strandhotel ***** – Dierhagen, Mecklenburg-Vp. +49-38226-501-0, www.strandhotel-duenenmeer.de
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Fo t o s : D a n ie l Z a n ge r l , A m Hol a n d, A n di Br uckner, Zum Br äu
ZU ZWEIT
ZEIT FÜR DICH UND MICH Wieder miteinander lachen können: Eine Auszeit mit dem Par tner kann wahre Wunder bewirken. Dazu Empfehlungen unserer Redakteure – vier Lilien-Hotels für Adults only. Juffing – Rendezvous für Feingeister Luxuriöser kann das Einfache und Authentische kaum gelebt werden. Die Rede ist von einem mit Herzblut geführten Familienbetrieb, der auf einer Anhöhe in einem idyllischen Dorf im Tiroler Thierseetal gelegen ist. Gemäß dem Credo „Balance, die beflügelt“ steht das Angebot des Adults-only-Hauses (ab 18 Jahren) im Zeichen von Innehalten und ganzheitlicher Entspannung. Neben drei bestens sortierten Bibliotheken werden etwa mit Yoga, Meditation oder Klangbädern positive Impulse gesetzt. Waldbaden oder Walking-Touren sind Möglichkeiten, die herrliche Natur ringsum zu erleben, ob als Paar von kompetenten Trainern begleitet oder allein zu zweit. Im Winter ist es hier ideal zum Langlaufen oder Schneeschuhwandern. Freude bereitet das mit hellgrauem Marmor gestaltete Spa, es bietet unter anderem sieben unterschiedliche Saunen und einen ganzjährig nutzbaren Außenpool mit Liegewiese. Besonders fein sind auch die Massagen. Nach so viel gehaltvollen Wohlfühlanreizen gibt es allen Grund, sich auf das Abendessen zu freuen. Denn die Küche ist ausgezeichnet und fokussiert auf biologische und regionale Zutaten, Vegetarier werden auf einem ebenso hohen Niveau bekocht. So schön kann Innehalten sein. Jedenfalls reist man beflügelt ab – und träumt vom Wiederkommen! 84
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Am Holand – Herzöffner in solitärer Lage Wie ein Fleckchen heile Welt: Auf einem Sonnenplateau mit Ausblick auf die Bergwelt des hinteren Bregenzerwaldes liegt dieses familiengeführte Kleinsthotel, das wohl als richtiges Hideaway bezeichnet werden darf. Die Lage und dass man hier nur Gäste über 16 Jahren antrifft, garantiert eines, nämlich Ruhe, Ruhe und Ruhe. Ringsum weiden Kühe, im Inneren duftet es nach Zirbe. In diesem urigen 13-Zimmer-Kleinod aus dem 19. Jahrhundert, das mit Liebe modernisiert wurde, lässt sich eine Auszeit zu zweit wie spielerisch zelebrieren. Den traumhaften Ausblick genießt man sogar im Wellnessbereich, der unter anderem über drei Saunen samt Tauch becken und einen auch im Winter nutzbaren Infinity-Pool verfügt, zudem sind die Massagen außerordentlich gut. Weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist die ausgezeichnete Küche. Gastgeber Sebastian Simma kocht selbst, und das mit Verve. Die neue Schauküche ist sein ganzer Stolz, nun können die Gäste bei der Entstehung der saisonalen und regionalen Gerichte live dabei sein, und auch Fans der vegetarischen Ernährung werden bestens bedient. Wer trotz der familiären Atmosphäre und des herzlichen Umfelds einmal die Lust verspürt, die Gegend zu erkunden, kann dies direkt vom Haus weg tun – auf einem der unzähligen Wanderwege.
Öffnet selbst gestresste Herzen: der Ausblick von der Sonnent errasse
Gute Idee: Quality Time zu zweit auch für die Gesundh eit nutzen. Und
des Kleinhotels Am Holand im Bregenzerwald. – Liebesglück im
abends ins Restaurant! Das Reduce Hotel Thermal im Burgenland.
wohlig-warmen Außenpool: zu zweit im Juffing (großes Bild).
Zum Bräu – romantische Auszeit vom Alltag Auch wenn es häufig zu wenig beachtet wird: Paare brauchen einfach Zeit zu zweit. Ein schönes Umfeld dazu bietet dieser sympathische Familienbetrieb im Bayerischen Wald, der sich als „Genießer- und Wohlfühlhotel“ bestens auf das Thema versteht. Mit Romantikpaketen wie „Traumpaar-Tage“ oder „Kuschelzauber“ ebenso wie mit Paar-Treatments und romantischen Extras, darunter „Dessert mal anders“, eine Kutschenfahrt oder spätabends der Pool exklusiv als Lichtermeer – um nur einiges zu nennen, was das Adults-only-Haus (ab 15) zu bieten hat. Lauschige Plätze finden sich in der warmen Jahreszeit im kleinen Garten mit Naturbadeteich und FKK-Zone, ganzjährig nutzbar sind hingegen der Infinity-Außenpool sowie insgesamt sechs Saunen. Wer in Sachen Wellness ganz für sich sein möchte, ist mit einer der Relax-Suiten mit eigener Sauna, freistehender Badewanne und Südterrasse bestens bedient. Nicht anders ist’s auf der Restaurantterrasse, auf der man bei entsprechender Witterung nicht nur ein herrliches Frühstück, sondern auch das Abendessen einnehmen kann. Die Küche ist sehr gut und versteht sich auf bodenständige Tradition, die sie mit kreativer Inspiration zu verfeinern weiß.
Reduce Hotel Thermal – Gesundheit genießen Am weitläufigen Kurpark liegt dieses Urgestein in Sachen Thermenhotels: Das Adults-only-Haus (ab 16 Jahren) ist ein Teil des Gesundheitsressorts Bad Tatzmannsdorf und auf Kuren gegen Gefäßleiden und Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparats spezialisiert, zum Einsatz kommen gleich drei natürliche Heilvorkommen, kohlensäurehaltiges Heilwasser, Moor und Thermalwasser wirken dabei unterstützend. Der im römischen Stil gestaltete Wellnessbereich bietet einen großzügigen Außenpool sowie verschiedene Saunen und Dampfbäder. Eine der guten Behandlungen muss man sich hier gönnen, ein prickelndes Erlebnis sind auch die Kohlensäurebäder – toll! Ein feiner Gaumen ist hier sozusagen kein Handicap, denn die Küchenmeister favorisieren regionale Zutaten und verstehen sich auch auf kreative vegane Gerichte. Mit den hoteleigenen EMountainbikes oder dem E-Smart Cabrio lässt sich das Südburgenland mit seinen Weingärten und romantischen Burgen bequem erkunden, ein prall gefüllter Picknick-Rucksack wird auf Wunsch gepackt. Gute Idee: Neben der Quality Time zu zweit lässt sich der Urlaub mit dem Partner auch für die Wiedererlangung oder Förderung der Gesundheit nutzen. ■
Tipps aus der Redaktion des REL AX Guide: v ier Lilien-Hotels für gute Zeiten zu zweit Juffing ****s – Thiersee, Tirol +43-5376-5585-0, www.juffing.at Am Holand *** – Au, Vorarlberg +43-5515-2932, www.amholand.at Zum Bräu **** – Kollnburg, Bayern +49-9942-9485-0, www.zum-braeu.de Reduce Hotel Thermal ****s – Bad Tatzmannsdorf Burgenland +43-3353-8200-50, www.reduce.at
Romantik zelebrieren: Der Indoorpool als Lichtermeer ist nur eine der vielen Möglichkeiten im bayer ischen Spa-Hotel Zum Bräu.
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Fo t o : K lo s t e r h o f Al p in e H id e a w a y & S pa
ZIM M E R M I T S PA
PRIVACY, PLEASE! Ob Sauna, Whirlpool oder freistehende Badewanne – immer mehr Gäste schätzen Wellness ganz pr ivat . Unsere Empfehlung: vier Lilien-Hotels mit eigenem Spa im Zimmer. Klosterhof Alpine Hideaway & Spa – Inspiration Natur In einzigartiger Panoramalage inmitten der Natur und unweit der Stadt Salzburg liegt dieses familiengeführte Haus. Im Inneren zeigen sich schöne, geradlinige Interieurs, alles verströmt hochwertige Anmutung. Jedes noch so kleine Detail wurde von den Gastgebern, die übrigens stets präsent sind, selbst ausgewählt. Auch die Zimmer sind eine wahre Augenweide. Die Spa-Lofts im Dachgeschoß haben ein ganz besonderes Flair, Apfelholzmöbel und mit Bedacht platzierte Kunstwerke ergeben ein einnehmendes Ambiente. In der Galerieebene der fast sechs Meter hohen Räume finden sich eine Infrarotsauna und eine Whirlbadewanne direkt am großen Panoramafenster. Während man im warmen Wasser entspannt, genießt man hier einen herrlichen Ausblick auf das Lattengebirge. Der großzügige Wellnessbereich bietet unter anderem drei Saunen, einen auch im Winter nutzbaren Außenpool mit Whirlliegen sowie ein geschmackvoll arrangiertes Schwimmbad mit offenem Kamin. Für Inspiration durch die Natur ist gesorgt: Zahlreiche Wander- und Radwege finden sich rings86
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um, Outdoor-Yoga und die Sonnenterrasse ergeben eine gute Voraussetzung für belebende Stunden. Wöscherhof – Suiten am Naturbadeteich Typisch tirolerisch: Mit Herzlichkeit, Charme und traditioneller Alpenländlichkeit erfreut dieser sympathische Familienbetrieb im Zillertal. Ganz in der Nähe befinden sich der örtliche Golfplatz, ein großes Netz von Wander- und Mountainbike-Routen sowie zwei Skigebiete. Umso schöner, wenn man sich nach einem ereignisreichen Tag zum Abschalten in die eigenen vier Wände zurückziehen kann. In den modernen Wellness-Suiten gibt es alles, was es zum Entspannen braucht. Zur Wahl stehen drei Varianten, einmal mit Infrarotkabine und Bergpanorama, eine weitere mit Sauna und die luxuriöseste mit Sauna und freistehender Badewanne. Die beiden Letzteren bieten einen direkten Zugang zum Naturbadeteich – nach dem Saunagang die Wonne schlechthin. Wer mehr Abwechslung braucht, findet im Dachgeschoß ein Adults-only-Spa samt Finnsauna, feinen Ruhezonen mit Alt-
holz und Kamin sowie einer Terrasse mit Ausblick auf die Berge. Zum Schwimmen indoor gibt es ein uriges, als Heustadl stilisiertes Hallenbad mit Schwimmschleuse in den ganzjährig beheizten Außenpool.
F oto s: G arb erho f, D ie H o chkö ni gi n, Wös cherh of
Die Hochkönigin – innige Momente Ein Urlaubsdomizil für Groß und Klein: Unweit des Hochkönigs liegt dieser engagiert geführte Familienbetrieb, zur Talstation sind’s nur fünf Gehminuten. Die Zimmer sind allesamt gefällig-modern gestaltet und haben Balkon oder Loggia. Wer Wellness gerne privat genießt, ist in der großzügigen Penthouse-Spa-Suite gut aufgehoben. Sie bietet neben einer Zirbensauna eine Doppelbadewanne sowie ein Kingsize-Boxspringbett – frische Bergluft auf den beiden Balkonen inklusive. Über zwei Ebenen erstreckt sich das Spa für Erwachsene: Im ersten Stock befindet sich der Saunabereich, im zweiten der Einstieg in die Poollandschaft. Ein ganzjährig nutzbarer Infinity-Pool und der Whirlpool auf dem Dach bieten einen traumhaften Ausblick auf das Steinerne Meer. Für die kleinen Gäste gibt es einen eigenen Bereich mit Innenpool und zwei Saunen. Für körperliche Aktivität stehen geführte Wanderungen, BikeTouren und Yoga-Sessions zur Auswahl. Kulinarisch verwöhnt Juniorchef Thomas Hörl, die Küche ist sehr gut. So manche Zutaten stammen vom eigenen BioBauernhof. Und wer tagsüber nicht genug von dem Ausblick bekommen hat, dem sei abends ein Cocktail auf der Terrasse empfohlen. Das offene Feuer wärmt – auch die Seele. Garberhof – luxuriöse Rückzugsoasen Als bodenständig-luxuriös lässt sich dieser kunstaffine, kleine Familienbetrieb beschreiben. Die alte Bautradition des Vinschgaus wurde hier stilsicher mit zeitgenössischem Gestaltungswillen verbunden. Im großen, ruhigen Garten genießt man, ebenso wie aus den südseitigen Zimmern, einen tollen Ausblick in den Vinschgau. Ein paar Schritte entfernt befinden sich zwei großzügige Chalets mit Lärchenholzwänden, Terrazzoboden aus Eisacktaler Flusskies und eigenem kleinen Spa. Neben Annehmlichkeiten wie der freistehenden Badewanne oder dem Weinklimaschrank bieten sie als Highlight eine traumhafte Terrasse mit privater Sauna. Das für alle Hotelgäste zugängliche Spa schmeichelt ebenso dem Auge wie dem Gemüt: Unter anderem stehen ein besonders schönes Hallenbad, ein 20 m langer Außenpool, Hamam und vier Saunen zur Verfügung. Beim Trainieren im gut ausgestatteten Fitnessraum wirkt das Panorama dank der großen Fensterfronten geradezu motivierend. Auch kulinarisch wird auf hohe Qualität geachtet. Die Küche ist sehr gut und legt großenWert auf Frische und Regionalität. Den schönen Urlaubstag lässt man abends vor dem offenen Kamin mit einer Gin-Kreation Revue passieren. ■
Feine Chalets mit Sauna und traumhafter Terrasse: der Garberhof in Südtirol (o.). – Urlaubsglück: das Spa-Loft im bayerischen Klosterhof mit Infrarotsauna und Whirlwanne samt Ausblick (gr. Bild links).
Finnische Sauna und Doppelbadewanne in den eigenen vier Wänden: die Penthouse-Spa-Suite in der Hochkönigin im Pinzgau.
Wellness ganz privat: eine eigene Sauna in der Suite und der Natur badet eich direkt vor der Terrasse im Wöscherhof im Ziller tal.
Tipps aus der Redaktion des REL AX Guide: v ier Lilien-Hotels mit Spa im Zimmer Klosterhof Alpine Hideaway ****s – Bayerisch Gmain, Bayern +49-8651-9825-0, www.klosterhof.de
Die Hochkönigin ****s – Maria Alm, Salzburg +43-6584-7447, www.hochkoenigin.com
Wöscherhof ****s – Uderns, Tirol +43-5288-63054, www.woescherhof.com
Garberhof ****s – Mals, Südtirol +39-0473-831399, www.garberhof.com
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BESTE KÜCHEN
KLEINE FESTE FÜR FEINSCHMECKER Beste Zutaten und sauberes Kochhandwerk sind die Voraussetzungen für eine ausgezeichnete Küche. Kurzpor träts von acht Lilien-Hotels, in denen das Essen ausgezeichnet schmeckt .
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übrigens auch die Gastgeber und ihre Mitarbeiter. Sie agieren nämlich hochkompetent und erfrischend herzlich zugleich. Geinberg5 Pr ivate Spa Villas – Pr ivac y total Privater geht es kaum: In diesem oberösterreichischen Miniresort gibt es nur wenige Villas, und die haben riesige Suiten mit allem erdenklichen Luxus. Neben Sauna und Dampfbad etwa auch einem wohlig-warmen Thermalwhirlpool auf der Terras-
Zur Erfüllung von allerlei Wünschen steht ein Butler bereit. Er sorgt auch für das Feuer im Kamin. se sowie auch einem eigenen Steg im Naturbadeteich. Also alles so sehr verlockend, dass man seine Suite gar nicht mehr verlassen möchte – was übrigens nicht wenige Gäste auch tun. Erweitert wird das Private Spa mit einem zusätzlichen Wellnessbereich mit Innen- und Außenpool. Zur Erfüllung von allerlei Wünschen steht ein privater Butler bereit. Er sorgt etwa für Feuer im Kamin, serviert Frühstück
F oto s: Cas t el D or f T i ro l , Sp a Res o r t T her me Gei nb erg /Chr is P erkle s, Car me n H u ter
Castel Dor f Tirol – betörend auf der ganzen Linie Wunderschöne Lage, bestes Service und ausgezeichnete Küche: ein lupenreines Fünfsternhotel hoch über Meran, in dem die guten alten Hoteltugenden noch hochgehalten werden. Das Ambiente schmeichelt den Sinnen, praktisch jeder Raum ist nach Süden hin ausgerichtet, was für einen grandiosen Ausblick sorgt. Diese Idylle genießt man auch im neuen Restaurant – das Hotel wurde im Vorjahr großzügig modernisiert –, sozusagen stets inkludiert sind die Morgensonne beim Frühstück und die Abendsonne beim Dinner. Und man kann dabei auch im Freien sitzen, denn sowohl das Glasdach als auch die bodentief verglasten Seitenteile lassen sich nun vollständig öffnen. Neben dem À-la-carte-Restaurant, in dem man im Rahmen der Halbpension speist (bis zu 16 Gerichte stehen täglich zur Auswahl!), gibt es die seit Jahren mit zwei Michelin-Sternen prämierte Trenkerstube, die neuerdings Castel finedining heißt. Ebendort: nur fünf Tische, und alle mit Panorama in Front-Row-Qualität, was bei einem Gewitter regelrecht zum Schauspiel gerät. Das Spa bietet unter anderem fünf Saunen und einen Außenpool inmitten eines schönen mediterranen Gartens – auch hier betört der Ausblick. Als entspannende Wohltat erlebt man
Herrlicher Ausblick, belebendes Ambiente, feine Tischkultur und ausgezeichnete Küche: Castel Dor f Tirol bei Meran (großes Bild).
(bis 18 Uhr!) und Abendessen in der Suite oder chauffiert den Gast per Elektroauto in das Zwei-Hauben-Restaurant. Dort warten die ausgezeichneten Kreationen von Chefkoch Peter Reithmayr, der großen Wert auf hochwertige saisonale Lebensmittel aus der Region legt: Pilze beispielsweise kommen aus den umliegenden Wäldern, Kräuter aus dem eigenen Garten und viele weitere Lebensmittel von Lieferanten aus der Umgebung. Wer sich gerne überraschen lässt, dem empfehlen wir das achtgängige Chefs Menü. So werden etwa alle Bestandteile einer Frucht verwendet, die sich raffiniert interpretiert in der Menüfolge wiederfinden. Für die passende Getränkebegleitung stehen erlesene Tropfen aus dem eigenen Weinkeller oder ausgewählte Fruchtsäfte aus der Region zur Auswahl. Die Riederalm – heimatnahe Inspirationen Getreu dem Credo „aus dem Beständigen Inspiration schöpfen“ verwöhnt hier Andreas Herbst mit modern interpretierten heimischen Schmankerln. Herbst ist Gastgeber und Küchenchef! Sein in der Halbpension inkludiertes Abendmenü, so fanden die Tester des RELAX Guide, zählt jedenfalls zu den allerbesten der Region. Und das bereits seit Jahren. Ganz neu ist hingegen das À-la-carte-Restaurant Dahoam. Der Name ist hier Programm für das kulinarische Repertoire: Gemüseraritäten kommen etwa vom Bauern in der Nachbarschaft, Wild von befreundeten Jägern sowie Forelle und Saibling von hiesigen Fischzüchtern. Qualität und Frische kennzeichnen die kreative und zugleich im Alpenraum verwurzelte Küche, die übrigens mit drei Hauben ausgezeichnet wurde, sozusagen aus dem Stand heraus – Chapeau! Im Spa kann man zwischen Bereichen für Familien und Ruhesuchende wählen. Letzterer verfügt unter anderem über eine Sauna mit Ausblick auf die Leoganger Steinberge und einen Thermalaußenpool. Der ist im Pinzgau der einzige seiner Art und auch im Winter eine Wohltat, wenn man vom Skifahren zurückkommt. Das Haus liegt übrigens direkt an Piste und Seilbahn, genauso aber an Langlaufloipen, Wanderwegen und
einem Bikepark. Und für die Kids gibt’s eine tolle Wasserrutsche und einen Abenteuerspielplatz. Post Lermoos – genussvolle Aussichten Am Fuße der Zugspitze liegt dieses mit Herzblut geführte Traditionshotel. Die Tester des RELAX Guide schätzen an diesem sympathischen Familienbetrieb besonders das belebende Bergpanorama und die ausgezeichnete Küche, dazu den Umstand, das man beides auch zusammen genießen kann, etwa auf der Sonnenterrasse bereits bei einem Frühstück, das alles bietet, was Anspruchsvolle schätzen. So beginnen gute Tage! Der Ausklang wird indes mit einem sechsgängigen Abendmenü eingeleitet. Tiroler Spezialitäten und Gerichte aus aller
Charmantes Service und mehr als 1.000 Positionen auf der Weinkarte sind ein stimmiger Rahmen. Welt haben Küchenchef Thomas Strasser zu seiner mehrfach ausgezeichneten „Alpine Haute Cuisine“ inspiriert. Die Zutaten für die exquisiten Speisen (zwei Gault-Millau-Hauben) kommen aus der Umgebung – oder gar aus der eigenen Landwirtschaft. Charmantes Service, ein heimeliges Ambiente und eine Weinkarte mit mehr als 1.000 Positionen bilden einen stimmigen Rahmen für ein schönes Erlebnis. Auch im Wellnessbereich erfüllen sich Wünsche. Zu jeder Jahreszeit laden hier zwei Außenpools zum Schwimmen ein. Fein sind überdies das Hallenbad und der Ruheraum mit offenem Kamin sowie die Außensauna aus Zirbenholz. Im separaten Adults-only-Spa kann man sich dem alltagsabgewandten Entspannen völlig hingeben – und beim Anblick der Zug spitze vom nächsten Abendessen träumen! Reiters Reser ve Supreme – Luxus vom Bauernhof In diesem südburgenländischen Adults-only-Thermenhotel ist nahezu alles, was auf den Tisch kommt, etwas authentisch Regionales. Es stammt entweder von kleinen Produzenten oder
Pilze aus dem nahen Wald, Kräuter aus dem Hotelgarten: Küchen
Spektakuläre Bühne für Kochkunst und regionale Zutaten: das neue
zutaten fürs Restaurant Aqarium der Geinberg5 Private Spa Villas.
À-la-carte-Restaurant im Lilien-Hotel Die Riederalm in Leogang.
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Konfierter Saibling aus der Umgebung, mit Kohlrabi, Radieschen
bester Fleischqualität: das Reiters Reser ve Supreme im Burgenland.
und Spitzmorcheln: ausgezeichnete Küche im Hotel Post Lermoos.
ist sogar selbstgemacht. In der hauseigenen Genusswerkstatt werden Suppen, Saucen, Brot und Nudeln hergestellt – Geschmacksverstärker sind dabei absolutes Tabu. Die hoteleigene Patisserie versteht sich auf feinste Desserts, und sogar Wein produziert man selbst, gehören zu Reiters Reserve doch nicht weniger als 15 Hektar eigener Rebflächen. Die Frühstückseier stammen von einer großen Schar von freilaufenden Hühnern, das Rindfleisch stammt ausschließlich vom Reiters-Reserve-Bauernhof, dort leben die Tiere auf der Weide, und dort werden sie ohne Stress und Transportwege auch geschlachtet, was zu einer Fleischqualität führt, die man erst einmal erlebt haben muss! Vegetarier kommen ebenfalls auf ihre Kosten – zu jeder Mahlzeit gibt es auch rein Pflanzliches –, und die Küche ist ausgezeichnet. Der Wellnessbereich freilich auch: viel Platz, neun unterschiedlich temperierte Pools (Sole, Süßwasser, Thermalwasser), fünf Saunen, ein feiner FKK-Bereich mit Thermalwasserbecken sowie ein separates Ladys-Spa mit Saunen und Whirlpool. Und all das neben einem 27-Loch-Golfplatz und einem Lipizzaner-Reitstall – inmitten der Natur des 125 Hektar großen Reiters Reserve!
Eine liebenswerte Tradition ist das sonntägliche Bergfrühstück. Bei schönem Wetter geht’s zu Fuß oder mit dem Heuwagen und dem alten Traktor auf die Alm hoch über Ober staufen. Vor traumhafter Alpenkulisse werden BioBergkäse vom Nachbarn, frische Eierspeisen, Brot vom Dorfbäcker und aus Quellwasser aufgebrühter Kaffee serviert. Zu bestimmten Terminen kann auch das Abendessen an den großen gewärmten Sitznischen im „Schwalbennest“ genossen werden. Zurück im Tal warten mittags Smoothies und frische Snacks im Haus am See, wo sich zudem ein schöner Adults-onlySaunabereich und ein Naturbadeteich befinden. Weiters erfreuen im Spa ein neuer großzügiger Außenwhirlpool sowie ein 25 Meter langes Sportbecken. Petrus – vom Gar ten auf den Teller Herzlich willkommen bei den Aichners: Papa Hans, Mama Gerti, die drei Töchter und Haushündin Lila kümmern sich hier liebevoll um das Wohl ihrer Gäste. Das Hotel liegt ru-
Haubers Naturresor t – gelebte Naturnähe Ein wunderschön am Waldrand gelegener Familienbetrieb. Hier stehen solides Handwerk und spürbare Leidenschaft für
Vor traumhafter Alpenkulisse werden Bio-Bergkäse vom Nachbarn und Brot vom Dorfbäcker serviert. eine biologische und regionale Küche im Mittelpunkt des kulinarischen Schaffens. Die Hauptkomponente der erfrischend bodenständigen Kreationen von Tobias Boneberg und seinem Küchenteam sind Lebensmittel von ausgewählten heimischen Bauern. An lauen Tagen darf man sich auf ein sechsgängiges Abendmenü auf der herrlichen Terrasse freuen. Stets zur Auswahl stehen vegetarische Speisen, auf Wunsch werden auch vegane und gluten- oder laktosefreie Gerichte gerne zubereitet. 90
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Spürbare Leidenschaft für biologische und regionale Zutaten: der Herdvir tuose Tobias Boneberg in Haubers Naturresor t im Allgäu.
Fotos: Jenni Koller for Reiters Reser ve, Hotel Pos t Ler moos, Hauber s Natur resor t
Weltklasse in puncto artgerechter Tierhaltung, Nachhaltigkeit und
se findet der Tag seinen gemütlichen Ausklang, mit einem Gläschen vom besten Roten – und alles wird gut!
Mit einem solchen Frühstück – es wird auf der Terrasse serviert! – beginnen schöne Tage: Hotel Petrus im Südtiroler Puster tal .
hig an Wiesen und Wäldern, im Winter sind es nur ein paar Gehminuten zur Kronplatz-Gondelbahn. Zeitgemäß und wunderbar gepflegt zeigt sich das Innere, behutsam arrangierte Details verströmen harmonische Behaglichkeit. Im Spa entspannt der angenehme Duft von Zirbenholz, hinzu kommen
Die Küche setzt auf Südtiroler Tradition und versteht sich zudem hervorragend auf Glutenfreies.
F ot os: And erga sse n Dr u ck, B er l i ns Kro nel amm
feine Ruhezonen, fünf Saunen und ein 25 m langer Innenund Außenpool. In den Tag startet man mit selbstgemachten Marmeladen, frischen Eierspeisen, Brot vom Dorfbäcker und selbstgebackenen Kuchen. Neuerdings wird das Frühstück übrigens serviert. Obst und Gemüse stammen aus dem eigenen Garten – er ist das Reich von Gastgeber Hans, der sich leidenschaftlich um seine Ernte kümmert. Aufgetischt wird, was gerade wächst, viele weitere Küchenzutaten stammen aus der Region. Die Küche ist ausgezeichnet, sie setzt auf Südtiroler Tradition und versteht sich zudem hervorragend auf Glutenfreies. Eine nette Idee ist die kulinarische Schatzsuche – samt Schatzkarte –, die mit einem Brunch an einem idyllischen Plätzchen in der Natur belohnt wird. Auf einer fabelhaften Sonnenterras-
Berlins Kronelamm – Genuss im Schwarzwald Auf eine dreihundertjährige Geschichte blickt dieser sympathische Familienbetrieb zurück. Aus den beiden Gasthäusern Krone und Lamm entstand das heutige Wellnesshotel. Im Haupthaus Lamm wird die erweiterte Halbpension serviert. Eine herzöffnende Besonderheit dabei ist die Terrasse, sie bietet einen herrlichen Ausblick in den Schwarzwald. Und schnell ist die Lust geweckt, die Natur bei einer Wanderung zu erkunden, wobei man auf die Einkehr im zugehörigen „Wanderheim“ nicht verzichten sollte, wo es traditionelle schwäbische Küche gibt. In der nur ein paar Schritte entfernten Krone befindet sich das gleichnamige Gourmetrestaurant des Hotels, es setzt diesem quasi die kulinarische Krone auf. Denn die Küche unter der Leitung von Gastgebersohn Franz Berlin ist mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet, und für einen durchaus nicht alltäglichen Rahmen sorgt die historische Gaststube. Das Spa bietet unter anderem sechs Saunen, einen auch im Winter nutzbaren Außenpool und eine Liegewiese am Waldrand. Richtig fein: die „Hochsitzsauna“ – inmitten von Baumwipfeln in neun Metern Höhe, der Ausblick auf das Teinachtal ist wunderbar. Abendlicher Treffpunkt im Lamm ist die Bar mit ihren gemütlichen Loungesesseln am offenen Kamin – die stimmungsvoll-gesellige Krönung eines Urlaubstags. ■
Herzö ffnende Besonderheit in Berlins Kronelamm in Zavelstein: die Restaurantterrasse mit Ausblick in den Schwarzwald.
Tipps aus der Redaktion des RELAX Guide: acht Spa-Hotels mit ausgezeichneter Küche Castel Dorf Tirol ***** – Dorf Tirol bei Meran, Südtirol +39-0473-923693, www.hotel-castel.com
Reiters Reserve Supreme ***** – Bad Tatzmannsdorf, Bgld. +43-3353-8841-609, www.reiters-reserve.at/supreme
Geinberg5 Private Spa Villas – Geinberg, Oberösterreich +43-7723-8500-5555, www.geinberg5.com
Haubers Naturresort ****s – Oberstaufen, Bayern +49-8386-9330-5, www.haubers.de
Die Riederalm ****s – Leogang, Salzburg +43-6583-7342, www.riederalm.com
Petrus ****s – Reischach, Südtirol +39-0474-548263, www.hotelpetrus.com
Post Lermoos ****s – Lermoos, Tirol +43-5673-2281-0, www.post-lermoos.at
Berlins Kronelamm ****s – Bad Teinach-Zavelstein, BW +49-7053-9294-0, www.berlins-hotel.de
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HOTEL-TIPPS: AUSGEWÄHLTE LILIEN-HOTELS
ADULT S O NLY
AY U R VE DA
DAS KRANZBACH HOTEL & WELLNESS-REFUGIUM 4 Ruhe- und Alleinlage mit Blick auf die Zugspitze. Spa in der Natur mit großer Liegewiese, Pools, Saunen, separater Ladys-Sauna und Spa-Behandlungen. Yoga-Plattform und Meditation House mitten im Wald. Regionale Küche und eigener Kräutergarten. • D 82493 Kranzbach-Klais, BAYERN Fon +49-8823-928000, www.daskranzbach.de
AYURVEDA RESORT MANDIRA **** S 2
ROSENALP GESUNDHEITSRESORT & SPA **** S 2 Mit dem hauseigenen Gesundheits zentrum mit Arztpraxis und Physiotherapie sowie einem umfangreichen Sport- und Aktivprogramm bietet die Rosenalp beste Voraussetzungen für Ihren Fasten- und Gesundheitsurlaub. • D 87534 Oberstaufen, BAYERN Fon +49-8386-706-0 www.rosenalp.de
HÜT TENHOF **** 2 Im Erwachsenenhotel Hüttenhof erleben Sie eine traumhafte Auszeit zu zweit. Wohlfühlzimmer und Suiten, eine großzügige Spa-Welt sowie das neue Restaurant bieten den perfekten Ort für unvergessliche Glücksmomente. • D 94143 Grainet, BAYERN Fon +49-8585-9605-0, www.hotel-huettenhof.de
Holistic Ayurveda schafft mit einer Symbiose aus Ayurveda, komplemetärund schulmedizinischen Behandlungen sowie maßgeschneiderten Bewegungs- und Ernährungskonzepten die optimale Basis für eine starke Abwehr, seelisch-geistige Balance und ganzheitliches Wohlbefinden. Perfekt abgestimmt auf die westliche Lebensweise und die individuellen Bedürfnisse. Das Ayurveda Resort Mandira bietet zudem Programme für Menschen mit Gewichts-, Gelenks- und Rückenproblemen, Wechselbeschwerden oder zur Burnout-Prophylaxe. Darüber hinaus lässt es sich im Mandira hervorragend genießen: etwa in der hauseigenen Thermalquelle oder mit der steirischfrischen „Lebensfreude-Vollpension“. • A 8271 Bad Waltersdorf, STEIERMARK Fon +43-3333-2801-0, www.mandira-ayurveda.at
BE AU T Y & WE L L N E S S
ANDREUS GOLF LODGE ***** 3 Adults-only-Hotel mit nur 30 Suiten, am 18-Loch-Golfplatz, ganz viel Platz für jeden Einzelnen: 4.000 m² Spa, beheizter 28-Meter-Pool, Infinity-Solepool, Saunaworld mit täglichen Aufgüssen und als Highlight die Seeterrasse. • I 39015 St. Leonhard in Passeier, ST Fon +39-0473-491330 www.golf-lodge.it
BADHOTEL STERNHAGEN ***** S 2 Wellness an der Nordsee und dem Unes co-Weltnaturerbe Wattenmeer. OriginalThalasso-Center, großes MeerwasserSpa. Gourmetrestaurants (u.a. 1 Michelin-Stern) und Café mit herrlichem Panoramablick. Hauseigene Konditorei. • D 27476 Cuxhaven, NIEDERSACHSEN Fon +49-4721-434-0 www.badhotel-sternhagen.de
POSTHOTEL ACHENKIRCH ***** 4 Ein Spielplatz für das Ich in den Tiroler Bergen. 7.000 m² Wasser- und Saunawelten, 40 Jahre Wellness. Im Posthotel kann die Reise ins Ich beginnen. Für Gäste ab 18 Jahren. • A 6215 Achenkirch am Achensee, TIROL Fon +43-(0)5246-6522, www.posthotel.at
WELLNESS- UND FERIENHOTEL REPPERT **** S 3 Spa auf 1.000 m² mit Garten-, Sole- und Süßwasserpools, Saunen und verschiedenen Ruheräumen lassen Ihre Auszeit unvergesslich werden. Genuss, wo Glück und Erholung zu Hause sind und Herzlichkeit Ihr ständiger Begleiter ist. • D 79856 Hinterzarten/Hochschwarzwald, BADEN-WÜRTTEMBERG Fon +49-7652-1208-0, www.reppert.de
DAS SONNENPARADIES **** 1 Das Sonnenparadies steht für exklusives Ambiente und Wellnessfreude auf 2.000 m² sowie Südtiroler Gourmetgenuss auf Vierstern-superior-Niveau. Mit der Neugestaltung 2022 erwartet Gäste noch mehr Wohlgefühl. • I 39017 Schenna bei Meran, ST Fon +39-0473-945-676 www.sonnen-paradies.it
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BIO-WE L L N E S S BIO-THERMALHOTEL FALKENHOF **** 2 Das zertifizierte Biohotel mit eigenem Thermalbad und großzügigem Spa liegt ruhig am Ortsrand im bayerischen Bad Füssing, unweit der österreichischen Grenze. Die 40 Zimmer sind baubiologisch hochwertig ausgestattet. • D 94072 Bad Füssing, BAYERN Fon +49-8531-9743, www.hotel-falkenhof.de
DER DABERER – DAS BIOHOTEL **** S 3 Natur-Spa mit Raum und Weitblick, Lieblingsplatz-Garantie sowie achtsame Treatments. Schlichte, klare Architektur, feine Atmosphäre, Bio-Küchengenuss, privates Naturresort ums Haus, Yoga, Waldsauna und Waldteich. • A 9635 Dellach im Gailtal, KÄRNTEN Fon +43-4718-590 www.biohotel-daberer.at
G OL F & WE L L N E S S GUT WEISSENHOF **** S 3 Spa mit Saunalandschaft, Treatments, In- und Outdoorpool, Fitness. Direkt am Golfplatz, Reithalle und -schule. Familiär geführt, Genussküche mit dem Besten aus eigener Landwirtschaft, Kidsclub, Babybetreuung, Radeln, Wandern. • A 5550 Radstadt, SALZBURG Fon +43-6452-7001 www.weissenhof.at
FA M I L I E & W E L L N E S S REITERS FINEST FAMILY HOTEL **** S 3
EBNERS WALDHOF AM SEE **** S 1
Wohlbehüteter Familienurlaub mit zwölf Stunden Kinderbetreuung täglich, Reiters Tierreich, Lipizzanergestüt und hochwertigen Speisen aus eigener Landwirtschaft. • A 7431 Bad Tatzmannsdorf, BURGENLAND Fon +43-3353-8841, www.reiters-reserve.at
Wellnesszeit ist Waldhofzeit. Malerisch eingebettet zwischen Bergen und direkt am kristallklaren Fuschlsee – der perfekte Ort für Erholung und Aktivitäten. Highlights: 4.000 m² Spa, Privatstrand und eigener Golfplatz. • A 5330 Fuschl am See SALZBURG Fon +43-6226-8264 www.ebners-waldhof.at
REITERS RESORT ALLEGRIA HOTEL **** 3 Thermenwellness für Ruhe und Erholung, Vollpension für eine kulinarische Rundumversorgung sowie ein breites Sport- und Golfangebot. • A 7551 Stegersbach, BURGENLAND, Fon +43-3353-500, www.reiters-resort.at
G OU R ME T & WE L L N E S S
FA S T EN & D E T OX LANDHOTEL VOSHÖVEL **** S 2 Familiengeführtes Hotel mit 75 stilvollen Zimmern. Im Livingroom-Spa treffen Naturmaterialien auf Designermöbel und bieten exklusive Entspannung. Kreative Küche und professionelles Service runden Ihren Aufenthalt ab. • D 46514 Schermbeck, NRW Fon +49-2856-91400 www.landhotel.de
TANNERHOF – NATURHOTEL & GESUNDHEITSRESORT 2 Am Tannerhof machen Sie die prägende Erfahrung eines ganz neuen Körper gefühls. Dafür bieten wir ein Behandlungsangebot, das seinesgleichen sucht. Eingebettet in eine Atmosphäre der unkomplizierten Warmherzigkeit. Wir sind „Ihr Versteck in den Bergen“. • D 83735 Bayrischzell, BAYERN, +49-8023-810, www.natur-hotel-tannerhof.de
GESUND H EI T S H O T E L S G’SUND & NATUR HOTEL DIE WASNERIN **** S 3 Ihr Kraftplatz inmitten der imposanten Bergkulisse Österreichs. Professionelle Yogapraxis und Workshops, vitale und vegane Kulinarik. Exklusiver Spa-Bereich auf drei Etagen mit einzigartigen Tiefenentspannungsanwendungen, ganzjähriges Literaturprogramm sowie liebevolle und individuelle Dienstleistung von charmanten Gastgeberherzen. • A 8990 Bad Aussee, STEIERMARK, Fon +43-3622-52108, www.diewasnerin.at
ELIXHAUSER WIRT **** S 1 Im ältesten Familienbetrieb Österreichs trifft Tradition auf Moderne. Das weitläufige Spa „Horizont“ und das Hauben restaurant laden zu einer wohltuenden, genussreichen Auszeit für Körper und Seele ein. • A 5161 Elixhausen, SALZBURG Fon +43-662-480212-0 www.elixhauserwirt.at
BAD CLEVERS GESUNDHEITSRESORT & SPA 2 Unser ganzheitliches Wohlfühlkonzept kombiniert Medizin, Wellness und Natur mit neusten Erkenntnissen aus Sport und Ernährung. Erleben Sie nachhaltige Regeneration und gesunde Prävention – individuell auf Sie abgestimmt. • D 87730 Bad Grönenbach, BAYERN Fon +49-8334-609-101 www.badclevers.de
SALZBURGERHOF WELLNESS- & GENIESSERHOTEL *****S 3 Familiengeführtes Fünfstern-superior-Hotel mit edler Behaglichkeit in Seenähe mit eigenem Badestrand, traumhaftem Garten mit Naturbadeteich und 20 m langem Außenbecken. Erstklassiges Wellnessangebot und preisgekrönte Küche. 3 Lilien von RELAX Guide, 3 Hauben von Gault Millau und 3 Gabeln von Falstaff. • A 5700 Zell am See, SALZBURG Fon +43-6542-765-0 www.salzburgerhof.at R E L AX Magazin 2022
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HOTEL-TIPPS: AUSGEWÄHLTE LILIEN-HOTELS
HOTEL SCHLOSS SEEFELS ***** 3 Das Schloss Seefels mit seinem markanten Turm – ein Schmuckstück der Wörthersee-Architektur. Die Lage am See – so einzigartig wie der Bau auf Fels. Das auf 28 Grad beheizte Seebad, der weitläufige Strand und die stilvollen Stege bereiten Freude, ebenso die ausgezeichnete Drei-Hauben-Küche. • A 9212 Pörtschach, KÄRNTEN Fon +43-4272-2377, www.seefels.at
KAISERHOF ELLMAU ***** S 4
ANSITZ PLANTITSCHERHOF ***** 2 Anders, besonders und liebevoll: Im Villenviertel von Meran erwarten Sie ein Spa mit neuester TDA-Sauerstoffbehandlung, Body- und Mind-Programm, Suiten mit Privatpool und Sauna, ein Gartenparadies sowie beste Kulinarik. • I 39012 Meran SÜDTIROL Fon +39-0473-230577 www.plantitscherhof.com
KOLLERS HOTEL **** S 3 Gleich einer Perle liegt das Kollers direkt am Millstätter See. Mit Spa, Saunahaus am See, ganzjährig beheiztem See-Pool, Relax-Schiff „MS Kollers Swan“. LuxusBootshaussuite Riva. Dinner for 2 auf einer „Palmeninsel“ im See. • A 9871 Seeboden, KÄRNTEN Fon +43-4762-82000, www.kollers.at
HOTEL CASTEL ***** 4 Beste Kulinarik vom Zwei-Sterne-Koch. À la carte im Rahmen der Halbpension und als Highlight im Castel „fine dining**“. Immer inklusive sind die Traumaussicht, das herzliche Service und viele weitere Annehmlichkeiten. • I 39019 Dorf Tirol bei Meran SÜDTIROL Fon +39-0473-923-693 www.hotel-castel.com
GEINBERG5 PRIVATE SPA VILLAS 4
An diesem einzigartigen, von der Welt völlig abgeschiedenen Ort genießen Sie exklusive Wellness-Momente. In den Geinberg5 Private Spa Villas erwarten Sie absolute Privatsphäre in Ihrer Private-Spa-Suite direkt am Naturbadeteich. Mit eigenem Wellnessbereich, À-la-carte-Kulinarik, Private Butler Service und der Oriental World zelebrieren Sie Ihr persönliches Wellnessritual getreu unserer Philosophie: Just private. Es erwartet Sie modernste Ausstattung mit geschmackvollen Details. Herzstück ist stets der private Wellnessbereich mit freistehender Badewanne, finnischer Sauna, Dampfbad, Whirlpool und offenem Kamin. Hier können Sie abschalten und entspannen. • A 4943 Geinberg, OBERÖSTERREICH Fon +43-7723-8501-5555, www.geinberg5.com
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Genießen Sie einzigartiges alpines Wellnessflair in unserem familiengeführten Luxushotel in äußerst privilegierter Lage auf einem Sonnenplateau hoch über Ellmau. Großzügigst angelegte Zimmer und Suiten holen mit bodentiefen Fenstern die Natur förmlich in die Räume hinein. Entspannung pur auf vier Ebenen (vier Lilien von RELAX Guide) im Panorama-Spa-Turm (Adults only). Highlight: der ganzjährig beheizte, 18 m lange Unlimited-Mountain-Pool mit 360-Grad-Blick. Hoteleigene Beautyfarm mit wirkungsvollen Behandlungsmethoden und einem exklusiven Schönheitsprogramm. Höchster Genuss (zwei Hauben von Gault Millau) erwartet Sie in unseren edlen Restaurants, dem „Walk of Wine“ und in der stylischen Skybar. • A 6352 Ellmau, TIROL, Fon +43-5358-2022, www.kaiserhof-ellmau.at
HE IL - U N D T H E R MA L QU E L L E N QUELLENHOTEL HEILTHERME BAD WALTERSDORF **** 2 Pures Thermalwasser, sprudelnde Lebensfreude: Entspannen auf 28.000 m² Wohlfühllandschaft mit zwei eigenen Thermen. Quellenoase nur für Hotelgäste und Heiltherme mit Ruheoasen und dem Restaurant Quellblick. • A 8271 Bad Waltersdorf STEIERMARK Fon +43-3333-500-0 www.heiltherme.at
THERME LAA – HOTEL & SILENT SPA **** S 1 Ankommen, abtauchen, genießen: Mitten im schönen Weinviertel gelegen, lädt die Wasser- und Saunalandschaft der Therme Laa – Hotel & Silent Spa zu einer entspannten Auszeit ein. • A 2136 Laa an der Thaya NIEDERÖSTERREICH Fon +43-2522-84700-733 www.therme-laa.at
HOTEL & SPA DER STEIRERHOF ***** 4 Private Therme mit 7 Pools, 10 Saunen und Ladys-Spa. Physikalisches Vorsorgeinstitut, Hotelarzt, Massagen, Schmerztherapie, Detox-Behandlungen, Kosmetik. Aktivprogramm, Haubenküche, Panoramaterrasse und vieles mehr! • A 8271 Bad Waltersdorf, STEIERMARK Fon +43-3333-3211-0 www.dersteirerhof.at
LUX US & SPA HÜT TENHOF **** 2 Im Erwachsenenhotel Hüttenhof erleben Sie eine traumhafte Auszeit zu zweit. Wohlfühlzimmer und Suiten, eine großzügige Spa-Welt sowie das neue Restaurant bieten den perfekten Ort für unvergessliche Glücksmomente. • D 94143 Grainet, BAYERN Fon +49-8585-9605-0, www.hotel-huettenhof.de
N AT U R L AG E SEEHOTEL AM NEUKLOSTERSEE **** 2 Privat geführtes Wohlfühlhotel direkt am Neuklostersee. Mit eigenem Sandstrand, Indoorpool und umfangreichem Sport- und Wellnessangebot. Das Restaurant mit Wintergarten und Terrasse bietet einen wunderbaren Seeblick. • D 23992 Nakenstorf MECKLENBURG-VORPOMMERN Fon +49-38422-457-0 www.seehotel-neuklostersee.de
GUT VARENDORF 3
S MA L L HO T E L S
Als die mit der höchsten Wertung ausgezeichnete Beautyfarm bietet das Gut Varendorf auf 25.000 Quadratmetern alles, was das Herz begehrt, die Seele berührt, die Sinne betört und die Gesundheit erhält. Seinen unverwechselbaren Charme hat sich das inmitten einer traumhaften Parklandschaft gelegene historische Anwesen erhalten. Mehr als 35 außerordentlich kompetente, engagierte und aufmerksame Mitarbeiter kümmern sich um maximal 23 Gäste. Sie werden Gastfreundschaft mit Herz und Stil spüren, Geborgenheit erfahren und eine bezaubernde Ruhe finden. Ein Garten Eden nur für Frauen. Wir heißen Sie auf Gut Varendorf herzlich willkommen! • D 49597 Rieste-Süd, NIEDERSACHSEN Fon +49-5464-9205-0, www.gut-varendorf.de
WELLNESS- UND FERIENHOTEL REPPERT **** S 3 Spa auf 1000 m² mit Garten-, Sole- und Süßwasserpools, Saunen und verschiedenen Ruheräumen lassen Ihre Auszeit unvergesslich werden. Genuss, wo Glück und Erholung zu Hause sind und Herzlichkeit Ihr ständiger Begleiter ist. • D 79856 Hinterzarten/Hochschwarzwald, BADEN-WÜRTTEMBERG Fon +49-7652-1208-0, www.reppert.de
HOTEL ELISABETH & SPA **** 1 Kleiner, freundlicher Familienbetrieb mit sehr guter Küche und wunder schönem Ausblick auf das Zillertal. Entspannung pur im ganzjährig nutzbaren Außenpool, auf der Liegewiese und bei wohltuenden Massagen. • A 6263 Fügen TIROL Fon +43-5288-62972 www.elisabeth-fuegen.at
HOTEL & SPA DER STEIRERHOF ***** 4 Private Therme mit 7 Pools, 10 Saunen und Ladys-Spa. Physikalisches Vorsorgeinstitut, Hotelarzt, Massagen, Schmerztherapie, Detox-Behandlungen, Kosmetik. Aktivprogramm, Haubenküche, Panoramaterrasse und mehr! • A 8271 Bad Waltersdorf, STEIERMARK Fon +43-3333-3211-0, www.dersteirerhof.at
GEINBERG5 PRIVATE SPA VILLAS 4 ANDREUS ***** 3
Direkt am 18-Loch-Golfplatz Passeier.Meran gelegen, bietet das Andreus über 8.000 m² Spa mit fünf beheizten Pools, 2.000 m² Saunaworld, mediterraner Gartenanlage, Fitness-Tower, Adults-only-Bereichen, Kinderclub, fünf Tennis sandplätze, Reitstall u. v. m. Neu ab 2022: Das Andreus bringt die Aufgüsse in den Eventsaunen nochmals auf ein höheres Level. Die Dome-Eventsauna mit über 85 m², einer Höhe von fast fünf Metern und Blick auf die Berge ist die größte Eventsauna im Alpenraum. Andreus-Aufgussmeister Helli Haller ist amtierender Italienmeister im Showaufguss und zelebriert mit seinem Team täglich bis zu sechs Showaufgüsse. Ein Wellnessurlaub der Extraklasse! • I 39015 St. Leonhard in Passeier, SÜDTIROL Fon +39-0473-491330, www.andreus-resorts.it
An diesem einzigartigen, von der Welt völlig abgeschiedenen Ort genießen Sie exklusive Wellness-Momente. In den Geinberg5 Private Spa Villas erwarten Sie absolute Privatsphäre in Ihrer Private-Spa-Suite direkt am Naturbadeteich. Mit eigenem Wellnessbereich, À-la-carte-Kulinarik, Private Butler Service und der Oriental World zelebrieren Sie Ihr persönliches Wellnessritual getreu unserer Philosophie: Just private. Es erwartet Sie modernste Ausstattung mit geschmackvollen Details. Herzstück ist stets der private Wellnessbereich mit freistehender Badewanne, finnischer Sauna, Dampfbad, Whirlpool und offenem Kamin. Hier können Sie abschalten und entspannen. • A 4943 Geinberg, OÖ, +43-7723-8501-5555, www.geinberg5.com
VILLA GLEICHENBERG 2 Wohnen unter einem guten Stern im Jugendstil-Schmuckkästchen. Bioküche, feines Spa, nur 17 Zimmer in behaglicher Größe mit Eichendielen und Naturkorkböden. Herzlich willkommen bei Gerti und Reinhard Kaulfersch! • A 8344 Bad Gleichenberg STEIERMARK Fon +43-3159-2424 www.villa-gleichenberg.at
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HOTEL-TIPPS: AUSGEWÄHLTE LILIEN-HOTELS
DAS KAPPEL **** 1
DESIGN & WELLNESS HOTEL ALPENHOF **** S 1 Das wunderschön gelegene Winzerhotel inmitten der südsteirischen Weinberge verbindet Wellness und Wein. Mit 21 Zimmern, eigenem Weingut, Winzersauna, beheiztem Meerwasseraußenpool sowie Liegewiese mit herrlichem Ausblick. • A 8442 Kitzeck im Sausal STEIERMARK Fon +43-3456-2347 www.daskappel.at
SEEHOTEL AM NEUKLOSTERSEE **** 2 Privat geführtes Wohlfühlhotel direkt am Neuklostersee. Mit eigenem Sandstrand, Indoorpool und umfangreichem Sport- und Wellnessangebot. Das Restaurant mit Wintergarten und Terrasse bietet auch einen wunderbaren Seeblick. • D 23992 Nakenstorf, MECKLENBURG-VORPOMMERN Fon +49-(0)38422-457-0, www.seehotel-neuklostersee.de
Nachhaltige Entspannung im Alpenhof: geräumige Zimmer und Suiten, Hotelgarten mit privaten Liegeinseln. Das Design-Spa lädt zum Entschleunigen ein und die innovative Küche verwöhnt den Gaumen anspruchsvoller Gäste. • A 5542 Flachau SALZBURG Fon +43-6457-2205 www.alpenhof.info
WELLNESS- UND FERIENHOTEL REPPERT **** S 3 Spa auf 1000 m² mit Garten-, Sole- und Süßwasserpools, Saunen und verschiedenen Ruheräumen lassen Ihre Auszeit unvergesslich werden. Genuss, wo Glück und Erholung zu Hause sind und Herzlichkeit Ihr ständiger Begleiter ist. • D 79856 Hinterzarten BADEN-WÜRTTEMBERG Fon +49-7652-1208-0 www.reppert.de
SPOR T & W E L L N E S S MEIN ALMHOF **** S 2 Mit #einfachmehrerleben feiern wir das Außergewöhnliche in unserem Vierstern-superior-Hotel am Reschenpass. Mit Sky-Pool, „Fine & Dine“-Kulinarium, imposantem Spa-Wohlfühl-Eldorado und vielem mehr – alles in Bestlage! • A 6543 Nauders TIROL Fon +43-5473-87313 www.meinalmhof.at
ALPENHOF HINTERTUX **** S 1 Mitten in den Zillertaler Bergen im Alpen hof in Hintertux zwischen 1.250 und 3.250 m Seehöhe. Kraft tanken und Ruhe finden: ob im 2.800-m²-Vitalis-Spa mit Saunen, Hallenbad, Panoramaaußenwhirlpool oder unterwegs in der Natur. • A 6293 Tux TIROL Fon +43-5287-8550 www.alpenhof.at
V EG AN & V E G E TA R I S C H GARBERHOF **** S 2 KLOSTERBRÄU ***** 2 Entspannter Luxus mit 3.500 m² IndoorSpa und 150.000 m² privatem Garten Eden, im ehemaligen Kloster aus dem Jahre 1516. Von Familie Seyrling charmant und mit jugendlicher Leichtigkeit geführt – seit über 200 Jahren. • A 6100 Seefeld TIROL Fon +43-5212-2621-0 www.klosterbraeu.com
WA NDERN & W E L L N E S S RELAX & WANDERHOTEL POPPENGUT **** 1 Wandern und Genießen im Stodertal: familiär geführtes, auf Wandern spezialisiertes Hotel, gemütliches Ambiente, feinste Gourmetküche, harmonischer Wellnessbereich in Gartenlage, herzliche Gastgeber, Ruhe und Erholung pur. • A 4573 Hinterstoder, OBERÖSTERREICH, +43-7564-5268, www.poppengut.at
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R EL AX Magazin 2022
Wenn sich die höchsten Berge Südtirols vor Ihnen erheben und Sie durch warmes Wasser in die Alpenluft hinausgleiten, dann sind Sie angekommen im luxuriösen Garberhof. Hier vertraut man auf die Kräfte der Natur: Ob Biosauna oder Kneipp-Parcours, Rosenblütenbad oder Heumassage – Körper und Geist werden rundum verwöhnt. Beste Vinschger Bioprodukte von den Höfen und Obstwiesen vor der Tür werden zu kreativen Erlebnissen auf dem Teller. Das Vierstern-superior-Haus wartet außerdem mit einer Reise in den Orient, beherbergt es doch den größten Hotel-Hamam Italiens. Lassen Sie sich von Seifenbergen sanft in eine ferne Welt entführen. Augen schließen und genießen. • I 39024 Mals, SÜDTIROL Fon +39-0473-831399 www.garberhof.com
DORFHOTEL FASCHING **** 3 Zweitbestes Wellnesshotel der Steier mark in Roseggers Waldheimat. Familiär geführt, großes Spa mit Panorama hallenbad, beheiztem Infinity-Außenpool u. weiterem Außenpool. Viel Platz zum Entspannen, geräumige Zimmer. • A 8654 Fischbach STEIERMARK Fon +43-3170-262 www.dorfhotel-fasching.at
HOTEL BERGHOF **** 1 Bei Genießern zu Gast! Erleben Sie familiär geführte Gastlichkeit vor einer herrlichen Bergkulisse. Kulinarische, heimische und saisonale Köstlichkeiten, Schnapsbücherl, Weinkarte, Sauna, Spa und Hundefreundlichkeit. • A 8972 Ramsau am Dachstein STEIERMARK Fon +43-3687- 81848-0 www.hotel-berghof.at
W EI N & W ELL N E S S WALDHAUS OHLENBACH **** S 2 Im Waldhaus Ohlenbach können Sie nicht nur das Spa, sondern auch die Natur ringsum genießen. Ob beim Wandern oder Langlaufen, Sie können sich danach auf ausgezeichnete Kulinarik freuen. Kommen Sie gerne vorbei! • D 57392 Schmallenberg-Ohlenbach NORDRHEIN-WESTFALEN Fon +49-2975-84-0 www.waldhaus-ohlenbach.de
DAS KAPPEL **** 1 Das wunderschön gelegene Winzerhotel inmitten der südsteirischen Weinberge verbindet Wellness und Wein. Mit 21 Zimmern, eigenem Weingut, Winzersauna, beheiztem Meersalzwasseraußenpool sowie Liegewiese mit herrlichem Ausblick. • A 8442 Kitzeck im Sausal, STEIERMARK Fon +43-3456-2347, www.daskappel.at
LANDGUT & SPA ALTHOF RETZ **** 1 700 Jahre alter Gutshof am Fuße der Weinberge. Premium-Winzerzimmer, eigene Gebietsvinothek mit 250 Weinen. 1000 m² Vino-Spa mit Infinity-Dachpool und der in Österreich exklusiv angewendeten Weinkosmetik von SanVino. • A 2070 Retz NIEDERÖSTERREICH Fon +43-2942-3711 www.althof.at
WE L L N E S S A M WA S S E R BADHOTEL STERNHAGEN ***** S 2 Wellness an der Nordsee und dem UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer. OriginalThalasso-Center, große Meerwasser-Spa-Landschaft. Gourmetrestaurants (u.a. 1 Michelin-Stern) und Café mit herrlichem Panoramablick. Hauseigene Konditorei und großartiger Weinkeller. • D 27476 Cuxhaven-Duhnen NIEDERSACHSEN Fon +49-4721-434-0 www.badhotel-sternhagen.de
ROMANTIK HOTEL JAGDHAUS EIDEN AM SEE **** S 2 Inmitten der Ruhe eines weitläufigen, liebevoll gepflegten Parks liegt das familiengeführte Hotel mit ganzjährig beheizten Pools, verschiedenen Saunen sowie herrlichen Ruheoasen innen und unter alten Bäumen auf der großen Liegewiese. Zum Sonnetanken steht der private Badestrand am See – dem Zwischenahner Meer – zur Verfügung, wo sich neben Strandkörben und Tretbooten mit der einzigartigen Strandwagensauna ein weiterer charmanter Rückzugsort befindet. Den besonderen Zauber verdankt dieser Ort nicht zuletzt der engagierten Gastgeberfamilie in fünfter Generation, die mit Herzlichkeit bis ins kleinste Detail begeistert und verwöhnt. Willkommen im Eiden! • D 26160 Bad Zwischenahn NIEDERSACHSEN Fon +49-4403-698-000 www.jagdhaus-eiden.de
DAS AHLBECK HOTEL & SPA **** S 2 Ihr Boutique-Hotel am Ostseestrand: Freuen Sie sich auf 77 individuelle Zimmer und Appartements, ein 2.000 m² großes Spa mit Infinity-Pool, MeerblickSaunen, die feine Küche und hausgebackene Köstlichkeiten unseres Ahlbäckers. • D 17419 Seebad Ahlbeck MECKLENBURG-VORPOMMERN Fon +49-38378-4994-800 www.das-ahlbeck.de
GEINBERG5 PRIVATE SPA VILLAS 4 An diesem einzigartigen, von der Welt völlig abgeschiedenen Ort genießen Sie exklusive Wellness-Momente. In den Geinberg5 Private Spa Villas erwarten Sie absolute Privatsphäre in Ihrer großzügigen Private-Spa-Suite direkt am Natur badeteich mit eigenem Badesteg. Mit einem Wellnessbereich ganz für sich, À-lacarte-Kulinarik, Private Butler Service und der Oriental World zelebrieren Sie Ihr persönliches Wellnessritual getreu unserer Philosophie: Just private. Es erwartet Sie modernste Ausstattung mit geschmackvollen Details. Herzstück ist stets der private Wellnessbereich mit freistehender Badewanne, finnischer Sauna, Dampfbad, Thermalwhirlpool auf der Terrasse und offenem Kamin. Hier können Sie abschalten und entspannen. • A 4943 Geinberg OBERÖSTERREICH Fon +43-7723-8501-5555 www.geinberg5.com R E L AX Magazin 2022
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HOTEL-TIPPS: AUSGEWÄHLTE LILIEN-HOTELS
SEEZEITLODGE HOTEL & SPA **** S 3
ALPENPALACE LUXURY HIDEAWAY ***** 2
Das Wellnessresort liegt auf einem bewaldeten Kap am Bostalsee. Jetzt entdecken: Zimmer und Suiten mit herrlichem Seeblick, Restaurant, Bar, Veranstaltungsräume, 2.700 m² großes SeezeitSpa mit keltischem Außensaunadorf. • D 66625 Gonnesweiler SAARLAND Fon +49-6852 8098-0 www.seezeitlodge.de
EBNERS WALDHOF AM SEE **** S 1 Wellnesszeit ist Waldhofzeit. Malerisch eingebettet zwischen Bergen und direkt am kristallklaren Fuschlsee – der perfekte Ort für Erholung und Aktivitäten. Highlights: 4000 m² Spa, Privatstrand und über 100 Inklusivleistungen. • A 5330 Fuschl am See SALZBURG Fon +43-6226-8264 www.ebners-waldhof.at
WERZER’S HOTEL RESORT PÖRTSCHACH **** S 1 Erste Reihe fußfrei am Wörthersee und eingebettet in die Bergwelt Kärntens liegt das Werzer’s. Ein Ort, an dem man morgens wie abends kulinarisch verführt, bei Wellness verwöhnt und von der Lage verzaubert wird. • A 9210 Pörtschach am Wörthersee KÄRNTEN Fon +43-4272-2231-0 www.resort.werzers.at
Im Südtiroler Ahrntal – zwischen Naturwundern, Bergerlebnissen und inspirierender kultureller Vielfalt – hat Familie Mairhofer ein Hideaway geschaffen, das alpinen Lifestyle und italienische Noblesse stilvoll miteinander verbindet. Beneidenswerte Ruhe, souveränes Service und diskrete Privatsphäre lassen diesen Rückzugsort zum besonderen Erlebnis werden. Erholung finden Sie im ausgezeichneten Spa mit fünf warmen Pools oder beim Yoga. Ein weitläufiges Wandergebiet, die Skiworld Ahrntal und die Großzügigkeit des 30.000 m² großen Hotelparks bieten Raum zum Abschalten. Erleben Sie Zeitlosigkeit und unbegrenzte Möglichkeiten zum Erholen und Entspannen. • I 39030 St. Johann im Ahrntal, SÜDTIROL Fon +39-0474-670230, www.alpenpalace.com
ZIMME R MI T S PA HÜT TENHOF **** 2 Im Erwachsenenhotel Hüttenhof erleben Sie eine traumhafte Auszeit zu zweit. Wohlfühlzimmer und Suiten, eine großzügige Spa-Welt sowie das neue Restaurant bieten den perfekten Ort für unvergessliche Glücksmomente. • D 94143 Grainet, BAYERN Fon +49-8585-9605-0 www.hotel-huettenhof.de
NATURRESORT SCHINDELBRUCH **** S 3
W I NT ERSPO R T & W E L L N E S S GUT WEISSENHOF **** S 3 Spa mit Saunalandschaft, Treatments, In- und Outdoorpool, Fitness. Direkt am Golfplatz, Reithalle und -schule. Familiär geführt, Genussküche mit dem Besten aus eigener Landwirtschaft, Kidsclub, Babybetreuung, Radeln, Wandern. • A 5550 Radstadt, SALZBURG, Fon +43-6452-7001, www.weissenhof.at
DESIGN & WELLNESS HOTEL ALPENHOF **** S 1 Nachhaltige Entspannung im Alpenhof: geräumige Zimmer und Suiten, Hotel garten mit privaten Liegeinseln. Das Design-Spa lädt zum Entschleunigen ein und die innovative Küche verwöhnt den Gaumen anspruchsvoller Gäste. • A 5542 Flachau, SALZBURG, Fon +43-6457-2205, www.alpenhof.info
YO G A & W EL L N E S S DER DABERER – DAS BIOHOTEL **** S 3 Natur-Spa mit Raum und Weitblick, Lieblingsplatz-Garantie sowie achtsame Treatments. Schlichte, klare Architektur, feine Atmosphäre, Bio-Küchengenuss, privates Naturresort ums Haus, Yoga, Waldsauna und Waldteich. • A 9635 Dellach im Gailtal, KÄRNTEN, Fon +43-4718-590, www.biohotel-daberer.at
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R EL AX Magazin 2022
Wer eine anregende Auszeit sucht, schlemmen und entspannen mitten im Grünen möchte, der ist im Naturresort Schindelbruch richtig. Verwurzelt in der reichen Natur des Südharzes ist ein weitläufiges Vierstern-superiorResort entstanden. Folgen Sie der Anziehungskraft des 2500 m² großen Spa mit seinen Pools, Saunen und charmanten, naturverbundenen Ruheräumen. Die neue Landresidenz mit vier exklusiven Private-Spa-Suiten ist das Schmuckstück des Naturresorts. Hier trifft Exklusivität auf Wellnessvergnügen mit einer Extraportion Ungestörtheit. Mit eigener finnischer Sauna, MassageBadewanne und dem guten Gefühl, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. • D 06536 Südharz-Stolberg, SACHSEN-ANHALT Fon +49-34654-808-0, www.schindelbruch.de
G EWI N N S P I EL
EIN SPA-WEEKEND FÜR ZWEI GEWINNEN!
Die Klause: Das Gegenteil von Burnout
Senden Sie uns die beiliegende Kar te „REL AX & WIN“. Erreicht sie uns bis zum 20. Dezember 2022, dann sind auch Sie dabei. Zu gewinnen ist ein WellnessWeekend für zwei Personen in einem mit Lilien ausgezeichneten Spa-Hotel . I M P RES S UM Medieninhaber: Werner Medien GmbH, Herausgeber: Mag. Christian Werner, Geschäftsführung: Eva Maria Werner Redaktion: Mag. Flavia Fellini (Reise, Kosmetik), Dr. Georg Frank (Gesellschaft, Politik), Ulrike Karl (Chef vom Dienst), Mag. Karl Riffert (Wirtschaft, Reise), Mag. Christian Werner Anzeigenberatung: Melanie Schmidt key@relax-guide.com, Alexandra Jungbauer sales@relax-guide.com, Martina Salz mann sales2@relax-guide.com Lektorat: Magdalena Burghardt MA, Gestaltung: Nicola Reber, Lithographie: R12, Herstellung: Vogel Druck Höchberg
Ein besonderer Ort. Ein besonderer Weg. Und ein besonderer Genuss.
Verlagsanschrift: Breitenfelder Gasse 10, 1080 Wien, Austria, Fon & Fax: +43-1-403 2565, DW 66, E-Mail: redaktion@ relax-guide.com, Web: www.relax-guide.com Coverfoto: Forestis by Jeremy Austin
Die Klause ist ein in Europa einmaliges Öko-Medizinisches Gesundheitsgut, das sich mit den Herausfor-
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derungen des 21. Jahrhunderts bezüglich Gesundheit, Lebensqualität, intakter Umwelt, Ernährung und Bewegung sowie individuellem Stressmanagement und Resilienzstärkung beschäftigt. Eingebettet in die sanften Hügel des Steirischen Vulkanlands bietet die Klause ihren Gästen einen stillen, anonymen und durch positive Schwingungen mit allen Sinnen erlebbaren Rückzugsraum. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Taxbergstraße 15/17/19 A-8344 Bad Gleichenberg Tel. +43/664/53 32 490 willkommen@die-klause.at ÖKO-MEDIZINISCHES GESUNDHEITSGUT
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