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Was hets mit «foif» und «füüf» uf sich?

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Dr. PHlex

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Text: Robin Reber

Ich bin Zuger und bin drum au in Zug as Gymi gange. Während em Gymi hend mich mini Kollege plötzlich mal druf ufmerksam gmacht, dass ich en Zahl falsch sege. – Mir sind überhaupt erst uf das cho, well ich guet gsi bin in Mahti und ich ihne amigs erchlärt han, was mer mache mues.

– Und ich bin zerst mal zimli perplex gsi. Was hend sie demit gmeint, dass ich en Zahl falsch sege? Es ish um Zahl 5 gange. Uf Hochdütsch ish es eifach «fünf» und für mich ish es auch immer klar gsi, dass die Zahl uf Schwiizerdütsch «foif» heisst. Mini Kollege hend mir denn aber gseit, dass das falsch oder zumindest komisch isch.

Die Zahl heisst nämlich «füüf». Und was speziell gsi isch, dass sich würkli alli andere einig gsi sind, dass es «füüf» heisst. Ich bin de einzig gsi wo «foif» gseit het und ich han au «foifefüzig» gseit für 55. Das hend denn die andere no komischer gfunde.

Das Ganze het mich als junge Teenager natürli chli verunsichert, aber ich hans den auch wiedermal vergesse und ich ha au nüt a minere Usprach geändert. Jez han ich aber für die Usgab vo de RePHlex mich entschiede dem nomal uf de Grund z’gha und ich han au en spannendi Entdeckig gmacht. Zum so Umständ wo Dialekt chönne untersueche, muss mer s’Umfeld und d’Umwelt vomene Mensch analysiere.

Aso han ich das gmacht bi mir. Wie erwähnt bin ich Zuger oder besser gseit, bis ich 26gi gsi bin han ich in Zug gwohnt. - Aso ned ganz, s’erste halbe Jahr han ich im Kanton Aargau gwohnt. Aber s’erste halbe Jahr het no kein Ifluss druf welle Dialekt, dass mer entwicklet.- Mini Eltere sind aber weder Aargauer no Zuger, sie sind beidi Zürcher.

Beidi sind vo chli uf in Züri ufgwachse. Und das isch en grosse Unterschied gsi zwüshed mir und mine Kollege. Mir sind alli Zuger gsi, aso mir hend nie imene andere Kanton gwohnt, aber sie alli hend entweder Eltere gha wo scho immer in Zug gwohnt hend oder hochdütsch mit ihne gredet hend.

Und das ish sicher de entscheidendi Unterschied gsi. Alli andere hend immer nume «füüf» ghört, wenn sie Zahl 5 uf schwiizerdütsch ghört hend, während ich dehei amigs «foif» ghört han, well beidi mini Eltere wo Züridütsch redet es immer so gseit hend.

Die Schlussfolgerig ish natürli ned 100 % genau. Am beste zeigt sich das drah, dass mini Gschwüsterti mengisch zwüsched «foif» und «füüf» wechsled. Es het also genau so guet chönne si, dass ich au «füüf» sege, aber bi mir het sich i dem Fall s’Züridütsch duregsetzt. - D’Tatsache, dass «foif» Züridütsh ish, ish übrigens zimlich unumstritte es het vor öppe 10 Jahr en Artikel drüber geh ide NZZ*. – Was sicher au no erwähnt werde mues, isch dass es natürli ned nume «füüf» und «foif» git. Ich ha au shon «fünf» (Basel) und «fiif» (Obwalde) ghört. «Foif» und «füüf» wird eifach am meiste diskutiert, well halt alli Kantön um Züri ume «füüf» seged.

Und mit dem chömmed mer no zum Letsche wo ich da erwähne wot. Wie gseit ich bi öppe 13i, 14i gsi, wo mich mini Kollege versuecht hend z‘korrigiere. Es paar Jahr spöter han ich erst erfahre, dass es in Zug mengish unerwünscht isch Züridütsch z’rede. Natürli ish es ned so shlimm und ich wür das Ganze fründliche und lustige Kantönligeist nenne, aber ich han vonere Kollegin würkli mal ghört, dass ihri Eltere mal gmeint hend, dass sie chli en Zürishnorre het. Mini Kollege und ich hend mit 13i, 14i nonig gwüsst, was en Zürischnorre isch.

Aber sie hend sicher alli denkt, dass ich Zahl 5 falsch ussprich und sie alli sprecheds richtig us. Und wenn es eus bewusst gsi wär, denn het ich mir sicher es paar mal müesse alose: «Ja die Zürcher wieder, die wüssed ned wie rede». Ich han mich aber nie beirre lah in mine 26 Jahr in Zug und ich sege au hüt no «foif» und ned «füüf».

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