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Ticker
Zusammengestellt von: Hubert Morang Fotos: Jeff Lahr (2), Jerry Gerard (2) (beide Editpress)
Walfer marschiert weiter
In der Total League lässt die Résidence Walferdingen auch den Musel Pikes keine Chance und festigt durch den 102:71-Sieg die Spitzenposition in der Tabelle. T71 Düdelingen (Foto) verliert überraschend im Heimspiel gegen den AB Contern (88:91), während Fels gegen Steinsel gewinnt (89:81). In den anderen Partien gab es Siege für Heffingen gegen Bartringen, für Esch gegen Hesperingen und für Ettelbrück gegen Racing.
Hesper patzt
In der BGL Ligue marschiert die Fola Esch in Richtung Meisterschaft. Gegen Union Titus Petingen ließ der Tabellenführer nichts anbrennen und siegte klar und deutlich mit 4:0. Der Tabellenzweite aus Düdelingen besiegte mit dem gleichen Resultat die Victoria aus Rosport. Unterdessen konnte der Tabellendritte Swift Hesperingen nur ein Unentschieden gegen RM Hamm Benfica einfahren. Spannend bleibt der Kampf um den vierten Tabellenplatz, wo Differdingen aktuell die Nase vorn hat, allerdings können sich alle Teams bis zu Rang 9 (aktuell die Jeunesse Esch) noch Chancen auf diesen Platz (der gleichbedeutend mit europäischem Wettbewerb ist) machen.


Matchwinner Barreiro
In der deutschen Bundesliga ist es im Meisterkampf ziemlich langweilig und Bayern München wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit erneut die Meisterkrone aufsetzen können. Dagegen ist der Abstiegskampf umso spannender. Das Team des Luxemburger Nationalspielers Leandro Barreiro (Archivbild) steckt mittendrin im Kampf um den Klassenerhalt. In den letzten Wochen haben die Mainzer so manche „Big Points“ gesammelt und am vergangenen Sonntag sorgte Barreiro mit einem Siegtreffer in der 90. Minute dafür, dass Mainz gute Chancen behält, auch in der kommenden Saison im deutschen Oberhaus zu kicken. Der 3:2-Siegtreffer gegen den stark abstiegsgefährdeten 1 FC Köln könnte am Ende der Saison sehr viel wert sein.

Käerjeng nutzt die Chance nicht
Tabellenführer HB Esch kommt am fünften Spieltag des Titel-Playoffs der AXA League bei den Red Boys Differdingen nicht über ein 29:29-Unentschieden hinaus. Der Tabellenzweite aus Käerjeng verpasst es allerdings, in der Tabelle näher an die Escher heranzurücken, weil er in einer vor allem in der Schlussphase hart umkämpften Partie gegen Düdelingen mit 34:33 den Kürzeren zog. Auch wenn Esch noch nicht Meister ist, so kann man in der Minettmetropole doch so langsam daran denken, schon mal die eine oder andere Kiste Sekt zu bestellen, es sei denn das Team fällt in ein Formtief.
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Radio ohne Rauschen
Mit dem Standard „DAB+“ wird das Radio in ein neues Zeitalter gehoben. In vielen Ländern ist der digitale Radioempfang bereits umgesetzt, in Luxemburg soll es bis Ende dieses Jahres so weit sein.
„If it ain’t broke, don’t fix it“ lautet die Devise unter Informatikern im angloamerikanischen Raum. Wenn also etwas reibungslos funktioniert, geht man am besten nicht dran fummeln. Zwar halten sich längst nicht alle ITler an diese goldene Regel, aber glücklicherweise die meisten. Aber was tun, wenn die Technik einen Quantensprung macht, sich drastisch weiterentwickelt und ganz neue Möglichkeiten bietet? Richtig! Irgendwann kommt man nicht daran vorbei sich den neuen Standards anzupassen.
Beim Radio ist das nicht anders. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte sich in Europa der UKW-Standard (Ultrakurzwelle) etabliert und war eigentlich gekommen, um zu bleiben. Doch die voranschreitende Digitalisierung machte auch vor dem Medium Radio nicht Halt, und es war eigentlich vorgesehen, auf EU-Ebene die Verbreitung von analogen Rundfunkprogrammen im Jahr 2012 einzustellen und durch digitalen Rundfunk („Digital Audio Broadcasting“ – DAB) zu ersetzen. Doch DAB konnte sich nicht durchsetzen, floppte gnadenlos und das anvisierte Ziel der Analog-Abschaltung wurde um Meilen verfehlt. Ganz nach dem Motto: Die Idee war gut, aber die Welt noch nicht bereit dafür. Mittlerweile ist allerdings der weiterentwickelte Standard DAB+ dabei sich zu behaupten. Dabei gibt es durchaus große Unterschiede von DAB zu DAB+. Zwei Beispiele (für die Technik-Nerds): Der verwendete Codec bei DAB+ (MPEG-4 Audiocode), der die Medien komprimiert, ist besser als bei DAB (MPEG-1 Codec), die Datenrate hingegen niedriger (128 kb pro Sekunde bei DAB und 80 kb pro Sekunde beim neuen Standard). in etwa so viel Freude bereiten wie das Durchlesen einer Staubsaugergebrauchsanweisung. Viel spannender ist es als Radiokonsument sowieso zu wissen, was DAB+ eigentlich konkret für Vorteile gegenüber der Ultrakurzwelle mit sich bringt, und es gibt durchaus einiges, was die neue Technologie verbessern wird. Allen voran die Klangqualität. Während bei UKW das Rauschen (wenn der Sender nicht richtig reinkommt) fast dazugehört, wie das Knistern beim Hören von Schallplatten, merzt DAB+ dies endgültig aus. Obendrein ist der Empfang stabiler. Des Weiteren können Sender Texte (etwa welcher Song von welchem Künstler gerade läuft) und Bilder (zum Beispiel das Logo des Senders oder das Albumcover eines Künstlers) gemeinsam mit dem Radioprogramm übertragen. Die Technik ermöglicht es, mehr Programme zu verbreiten (was vor dem Hintergrund, dass UKW stark ausgelastet ist, durchaus ein Vorteil ist), und die Technik ist offen für die Anforderungen und die Angebote der digitalen Welt. Zum Beispiel könnte DAB+ in Zukunft zeitversetztes Hören ermöglichen. Zudem entfällt die Frequenzeingabe, um einen bestimmten Sender zu hören, denn ganz wie beim digitalen Fernsehen kann man (nach einem Sendersuchlauf) aus einer Liste seine Programme auswählen. Schlussendlich braucht DAB+ im Gegensatz zu Internetradio keine Verbindung ins World Wide Web und ist obendrein frei empfänglich.
Es steht also ganz schön viel auf der Habenseite, und das klingt alles fast zu schön, um wahr zu sein. Aber es ist eben bei DAB+ auch nicht alles Gold, was glänzt, und natürlich hat das ganze einen Haken. Denn es kommen Kosten auf die Radiosender zu, um in die Qualität des neuen Netzwerkes zu investieren. Zwar steuert der Staat in diesem Jahr 100.000


Euro bei, um den Boden für DAB+ zu ebnen, der Rest der Unkosten soll von den Sendern selbst finanziert werden. Obendrein ist ungeklärt, was mit den kleinen Lokalsendern passieren wird, wenn das UKW abgeschaltet wird. Auch noch nicht gewusst ist, wie lange beide Formate parallel laufen werden, viel wird von der Akzeptanz des neuen Standards bei den Hörern abhängen, allerdings dürften eine Reihe Jahre verstreichen, bis es hierzulande heißt: „Ruhe in Frieden, UKW“. Im Gegensatz zu der Schweiz etwa, die diesen Schritt schneller und radikaler vollziehen will. Spätestens Ende 2024 wollen die Eidgenossen UKW endgültig abschalten. Schneller waren nur die Norweger. Die Skandinavier haben sich bereits 2017 vom analogen Radio verabschiedet.
Um die Einführung von DAB+ vorzubereiten, hat es hierzulande im Herbst des letzten Jahres einen Testbetrieb gegeben, welcher vom „Service des médias et des communications“ (SMC) finanziert wurde. Die Programme von Radio 100,7, RTL Lëtzebuerg, Eldoradio, L’Essentiel Radio, Radio Latina, Radio ARA, RTL Deutschland sowie vom „Péiteng On Air“ waren mehrere Monate bereits über DAB+ zu empfangen. Ziel des Testbetriebs war es unter anderem, mögliche Schwächen aufzudecken, etwa der Empfang in Autobahntunnels oder in Gebäuden.
Fakt ist, Luxemburg hinkt bei der Einführung von DAB+ seinen Nachbarländern hinterher. Zum Beispiel soll in Frankreich, wenn es nach der Medienbehörde „Conseil supérieur de l’audiovisuel“ geht, DAB+ bis 2023 flächendeckend verfügbar sein. In Deutschland verwenden noch rund 86 Prozent ein UKW-Radio, DAB+ liegt mit elf Prozent an zweiter Stelle. Dabei ist die neue Technologie in den Bundesländern recht unterschiedlich verbreitet. In Bayern stieg die Haushaltsdurchdringung in einem Jahr von 29,7 auf 31,0 Prozent. In Berlin ist der Prozentsatz mit 19,3 Prozent am niedrigsten, allerdings gab es im vergangenen Jahr einen starken Zuwachs. Die Zahl der Haushalte mit mindestens einem Digitalradio nimmt in Deutschland seit Jahren ständig zu, und mittlerweile steht in etwa jedem vierten Haushalt in Deutschland ein DAB+-Empfänger.
Was den Empfang des neuen Standards betrifft, kommen höchstens auf die Radiohörer Kosten zu, die noch ein älteres Radiogerät zu Hause herumstehen haben und bei Einführung direkt in den Genuss von DAB+ kommen wollen. Im Auto dagegen dürfte es für kaum einen Probleme geben, schließlich verbauen die meisten Hersteller schon seit Jahren DAB+-kompatible Radios und seit dem 21. Dezember des vergangenen Jahres sind sie sogar von der Europäischen Union verpflichtet entsprechende Radios zu verbauen. Es sieht also ganz danach aus, als würde in eigenen Jahren der neue Standard dem UKW-Format den Stecker endgültig ziehen, und wenn es die Buggles noch geben würde, würde das britische Pop-Wave-Duo wahrscheinlich spätestens dann „DAB+ killed the UKWStar“ über den Äther trällern.