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Praktische Massnahmen bei entzündlichen Erkrankungen

Die folgenden Empfehlungen gelten für die entzündlichen Rheumaerkrankungen, wie zum Beispiel die rheumatoide Arthritis, den Morbus Bechterew und die entzündlichen Bindegewebserkrankungen. Wichtig sind sie aber auch bei Arthrose und Weichteilrheuma. Spezifische Hinweise zu Osteoporose und Gicht finden Sie auf den Seiten 25–30.

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Gemüse, Früchte Vollwertige Getreide Kartoffeln Weniger

Fleisch, Würste, Innereien Eier

Kaffee

Hülsenfrüchte Alkohol

Fisch Zucker

Rapsöl, Olivenöl, Leinöl, Nussöl Sonnenblumenöl, Distelöl, Maiskeimöl Flüssigkeit (Wasser, ungesüsster Kräutertee)

1. Setzen Sie pflanzliche Nahrungsmittel in den Mittelpunkt! Fangen Sie bei der Menüplanung mit dem Saisongemüse an und machen Sie daraus, wann immer möglich, ein Hauptgericht. Lassen Sie sich dabei vom lokalen Marktangebot inspirieren. Fahren Sie fort mit einem Salat der Saison, üppig gewürzt mit Kräutern und Sprossen und wählen Sie dazu noch verschiedenfarbige Früchte. Damit haben Sie den Hauptteil Ihres Vitaminbedarfs bereits gedeckt. Nun kommen noch vollwertige Getreide, Kartoffeln und Hülsenfrüchte als sättigende Beilage dazu – und schon sind Sie auf der gesunden, übrigens auch basenbildenden Seite. Denken Sie bei den vollwertigen Getreiden auch an Gerste, Hafer, Hirse und Mais.

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2. Tierisches Eiweiss – gut gewählt Essen Sie nicht mehr als zwei Portionen Fleisch pro Woche. Achten Sie wegen der Fettsäurenzusammensetzung auf mageres FreilandFleisch. Auf fettes Fleisch, Würste und Innereien verzichten Sie am besten. Sie sparen so viel Arachidonsäure und überflüssiges Fett ein.

Mit Eiern (zwei Stück pro Woche) lassen sich viele fleischlose Gerichte zaubern. Hühner, die mit Leinsamen gefüttert werden, legen Eier mit einem höheren Gehalt an AlphaLinolensäure. Wählen Sie Teigwaren ohne Eier und verwenden Sie die so eingesparten Eier zum Beispiel für ein Kartoffelgericht mit Ei.

Mit fettarmen Milchprodukten dreimal täglich über den Tag verteilt decken Sie Ihren Calciumbedarf. Dank des Alpha-Linolensäuregehalts der Alpenkräuter hat echter Alpkäse die beste Fettqualität. Achten Sie darum bei fettem Käse auf die Herkunft aus den Alpen. 3. Pflanzliches Eiweiss gut kombinieren Damit Sie trotz der kleinen Fleischmengen gut mit Eiweiss versorgt sind, ist es sinnvoll die richtigen Lebensmittel miteinander zu kombinieren. Der Körper kann so die einzelnen Eiweissbausteine optimal verwerten.

Kombinieren Sie Reis mit Hülsenfrüchten zum indischen Dal baht, Mais und Bohnen zu mexikanischem Salat, Getreide und Nüsse zur altbewährten Wähe und Kartoffeln und Eier zum Kartoffelauflauf. Mit Gerichten dieser Art fällt es leichter, auf das gewohnte Fleisch zu verzichten. Mehr davon im Kapitel «Rezepte».

Tofu gehört ebenfalls in die Kategorie des pflanzlichen Eiweisses. Er kann kalt oder warm zu allen Geschmacksrichtungen verarbeitet werden. Lassen Sie sich von der asiatischen Küche inspirieren.

4. Fisch entdecken Fisch enthält entzündungshemmende Fettsäuren, weshalb zwei Fischmahlzeiten pro Woche empfehlenswert sind. Wenn Sie zwischen Meerfisch und lokalem Fisch abwechseln, leisten Sie einen Beitrag ans ökologische Gleichgewicht. Orientierung zum Thema Ökologie gibt das MSCLabel. Achten Sie auf eine fettarme Zubereitungsart: Wenn Sie panierten Fisch mit Mayonnaise wählen, wird die positive Wirkung der Fischfettsäuren neutralisiert; wenn Sie aber den Fisch auf einem Gemüsebett pochieren, bekommen Sie Antioxydantien und die guten Fettsäuren gleichzeitig. Sie können auch geräucherten Fisch oder Thon (in Salzwasser) als Salat oder zusammen mit Gemüse als Saucenbeilage zu Teigwaren geniessen.

5. Hochwertige pflanzliche Öle wählen Verwenden Sie Rapsöl und Olivenöl zum Kochen. Für Rapsöl sprechen das zusätzlich enthaltene Vitamin E und die Herkunft aus einheimischer Produktion. Warmgepresste Öle können Sie zum Kochen verwenden, kaltgepresste nur für die kalte Küche, weil die hitzeempfindlichen Stoffe noch enthalten sind.

Zur Abwechslung in der kalten Küche eignen sich auch Baumnuss-, Haselnuss- und Kürbiskernöl. Leinöl hat die günstigste Fettsäuren-

zusammensetzung, aber einen starken Eigengeschmack. Es eignet sich nicht zum Kochen. Am besten schmeckt es zusammen mit Quark, Joghurt oder Orangensaft zum Frühstück. Ein Teelöffel Leinöl pro Tag deckt schon die Hälfte des Bedarfs an Alpha-Linolensäure.

Als Brotaufstrich ist ein wenig Butter besser als eine Pflanzenmargarine mit viel Linolsäure und Sie haben erst noch etwas Vitamin D dazu gewonnen.

Kürbiskerne, Leinsamen, Sesam, Mohnsamen, Baumnusskerne oder Mandelstifte können Ihren Salat bereichern. 6. Genussmittel dosieren (Kaffee, Alkohol, Zucker, Süssigkeiten) Hier geht es um das gesunde Mass! Bewährt hat sich die Richtlinie, Süsses und Alkohol nicht täglich zu konsumieren, sondern bei passender Gelegenheit mit allen Sinnen und ohne schlechtes Gewissen zu geniessen. Manchen hilft es, während eines schmerzhaften Schubs auf Genussmittel zu verzichten oder den Kaffee auf eine bis zwei Tassen täglich zu reduzieren. Denken Sie auch an Energiespender ausserhalb der Küche: zum Beispiel Musik hören oder ein warmes Bad nehmen. Auf Seite 66 finden Sie eine Ernährungspyramide für entzündliche Erkrankungen.

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