Rheuma Management, Ausgabe Januar/Februar 2022

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Rheuma MANAGEMENT | Jan/Feb 2022

BDRh

Mitgliederrundschreiben zum Beginn der neuen Legislaturperiode Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, liebe Mitglieder, zum 01.01.2022 begann die neue Amtsperiode des BDRh-Bundesvorstands. Dies nehmen wir zum Anlass einen Rückblick auf das Erreichte der letzten Jahre zu werfen und auch die anstehenden Aufgaben zu skizzieren. Durch den Entfall persönlicher Treffen in den vergangenen beiden Jahren haben wir den Eindruck, dass für viele unserer Mitglieder Berufspolitik (aus sehr gut nachvollziehbaren Gründen) in den Hintergrund gerückt ist und dadurch vielleicht auch die Relevanz einer starken berufspolitischen Vertretung nicht mehr so präsent ist.

Rheumatologie (DGRh) und dem Verband Rheumatologischer Akutkliniken (VRA) haben wir vergangenes Jahr die Kampagne http://rheuma2025.de, die die Rheumatologie bei Medizinstudierenden, aber auch in Politik und Öffentlichkeit sichtbarer machen soll, angestoßen.

Dabei ist sie in der sich immer schneller wandelnden Gesundheitspolitik wichtiger denn je. Auch während der gesamten Zeit der Pandemie war unser Verband deshalb sehr aktiv – mit ehrenamtlichem Engagement der Beteiligten für die Kollegenschaft.

Wichtig für die Gewinnung des Nachwuchses sind gute Rahmenbedingungen für die tägliche Arbeit. Da eine leitliniengerechte Therapie wie Tight Control bei hoher Krankheitsaktivität nicht im pauschalierten EBM abgebildet ist, konnten wir dies über Zusatzvergütungen in Verträgen mit mehreren Krankenkassen verhandeln. Auch die wichtige Arbeit unserer Rheumatologischen Fachassistenzen (RFA) wird durch diese Verträge honoriert. Über unsere Versorgungsverträge können Praxen nennenswerte Mehrumsätze realisieren.

Grundlage jeglicher berufspolitischen Arbeit sind Daten zur Versorgungssituation, gerade in unserem Fach mit der bekannten Unterversorgung. Mit dem „Versorgungsatlas Rheumatologie“ haben wir im vergangenen Jahr begonnen, eine umfassende Datenbasis zu schaffen. Viele von Ihnen haben sich bei unserer Befragung beteiligt – dafür noch ein herzliches Danke. Unter https://www.bdrh-service.de/versorgungsatlas/bisherige-ergebnisse/ sind bereits Daten aus externen Quellen aufbereitet; die Ergebnisse der Befragung werden folgen. Für dieses Jahr planen wir eine noch breiter aufgestellte Versorgungsanalyse auf Basis von Daten der Krankenkassen.

Neben den Selektivverträgen hat sich die Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung (ASV) zu einer relevanten Versorgungs- und Abrechnungsform entwickelt. Unser Verband hat die Einführung über Jahre eng begleitet. Auch jetzt unterstützt unsere Geschäftsstelle die Kolleginnen und Kollegen bei Fragen und Problemen. Mehrfach haben wir uns beim Gemeinsamen Bundesausschuss für Änderungen der ASV eingesetzt – teils mit Erfolg. So konnten wir die umfassten Krankheiten um zusätzliche Diagnosen ergänzen, weitere Abrechnungsziffern im Appendix durchsetzen oder eine Verkleinerung des ASVTeams erreichen.

Mit diesen Daten werden wir das weiterhin ungelöste Problem der Bedarfsplanung politisch adressieren. Wir haben in der Vergangenheit bereits darauf hingewiesen, dass die Regelung zur Mindestquote an rheumatologischen Sitzen handwerkliche Mängel aufweist. Auch wurde das angestrebte Ziel eines „Mehr“ an Rheumatologen nicht in allen KV-Bezirken erreicht. Hier haben wir klare Forderungen an die politischen Entscheidungsträger formuliert. Notwendig sind längere Fristen zur Besetzung offener Sitze, eine räumliche Flexibilisierung und die Umwandlung von Sonderbedarfszulassungen in reguläre Zulassungen.

Neben ASV und Verträgen bleibt natürlich auch die Regelversorgung im Fokus unserer Aktivitäten. Mit der Anerkennung des Curriculums zur RFA ist nun die Basis gegeben, für die RFA Vergütungspositionen im EBM zu erreichen. Dazu haben wir Kontakt mit den relevanten Partnern aufgenommen und sind zuversichtlich, bis zum Jahreskongress im April ein tragfähiges Konzept vorlegen zu können. Dabei ist unser Ziel, EBM-Positionen für die RFA dann auch in den ASV-Appendix zu integrieren.

Doch zusätzliche Sitze sind nur dann wirksam, wenn sie besetzt werden. Die Förderung des rheumatologischen Nachwuchses ist uns daher ein wichtiges Anliegen. Mit unserem eigenen Famulaturprogramm unterstützen wir Praxen und versuchen, Medizinstudierende für die Rheumatologie zu begeistern. Gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für

Ob Vertragsverhandlungen, ASV oder Änderungen im EBM – Basis dafür ist die Darstellung der Qualität der von uns geleisteten Patientenversorgung. Unser Fachgebiet ist durch das etablierte Treat-to-target-Prinzip und die validierten Scores hier sehr gut aufgestellt. Mit unserer Dokumentationssoftware RheMIT haben wir ein zukunftsfähiges und anwenderfreundliches IT-Tool in sehr kurzer Zeit eingeführt, das Grundlage für Verträge und Studien ist. Durch die Kooperation mit dem Deutschen Rheumaforschungszentrum (DRFZ), der DGRh und →


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