bauMAGAZIN November 2020

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November 2020

BAUMAGAZIN-ONLINE.DE

11 | BAUMASCHINEN | BAUGERÄTE | BAUFAHRZEUGE

MARTIN

Rotierende Anbautechnik mit dem Schnellwechselsystem M-Quick kombinieren VON PROFIS FÜR PROFIS

Acht Schutzhelme unter der Lupe BAUMAGAZINPRAXISPROJEKT

IM BLICKPUNKT

INTERVIEW

LIEBHERR »Wir haben die Corona-Krise bislang ganz gut gemeistert«

HUMBAUR »Meilenstein« mit einer Million verkauften Anhängern gesetzt



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ZFE GmbH 77855 Achern-Gamshurst Fon: 07841 2057-0

bsg Handels GmbH 85411 Eglhausen Fon: 08166 9969-0


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INHALT 11/2020 10 | Editorial | 12 | Zum Titel – Martin | Durch rotierende Anbaugeräte wird der Arbeitsablauf auf der Baustelle vielfach effektiver. Es gibt mittlerweile zahlreiche Anbieter mit eigenen Systemen auf dem Markt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Anbietern von Schnellwechselsystemen verfolgt MARTIN einen ganz eigenen Weg. 14 | Namen und Neuigkeiten | Baubranche aktuell

1 VERKEHRSWEGE- UND KANALBAU 28 | Ammann | Der ATF 700­3 asphaltiert eine 7,3 m breite Fahrbahn in einem Zug

30 | Vögele – Wirtgen | In 55 Stunden ist ein 3,6 km langer Abschnitt der A 3 saniert

30 | Milex Rent – Vögele | Starre Bohle

SB 300 überzeugt in der Kombination mit dem Vögele­Fertiger Super 2100­3i

33 | Wirtgen | Neuer Gleitschalungsfertiger SP 154i ist als Unter­ oder Oberbetonfertiger einsetzbar

35 | Romonta | Mit Rohmontanwachs die Qualität im Asphalteinbau nachhaltig verbessern 36 | Kaemmerer | Heizsysteme erhöhen die Effizienz beim Einbau neuer Fahrbahndecken

36 | Atlas | Sicherheitsschuh Thermo Tech 800 ist auf den Straßenbau ausgelegt

37 | Protection One | Hochsensible Wärmekameras entdecken Hitzeentwicklungen, bevor es zum Brand kommt 38 | Lissmac | Mit Diamant­Trenching Glasfaserkabel minimalinvasiv verlegen 40 | Thyssenkrupp | Wie eine Kunststoff­ baustraße ein sensibles Baufeld schützt

B IM BLICKPUNKT

IM INTERVIEW

18 | Liebherr | Die Unternehmensgruppe

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Liebherr, die 2019 nach einem Plus von 1,199 Mrd. Euro einen Rekordumsatz in Höhe von 11,75 Mrd. Euro erwirtschaftet hat, rechnet in diesem Jahr mit einem Corona­bedingten Umsatzrückgang von etwa 13% – vor allem weil die Sparte Aerospace sehr stark von der Pandemie betroffen ist. Im bauMAGAZIN­ Interview Ende Oktober zeigten sich Andreas Böhm als Mitglied des Direktoriums der Liebherr­International AG (Bulle/Schweiz) und Joachim Strobel als Geschäftsführer der Liebherr EMtec GmbH (Kirchdorf/Iller) – der weltweiten Obergesellschaft der Sparte Erdbewegungsmaschinen – gleichwohl zuversichtlich und erläuterten im Gespräch mit Chefredakteur Michael Wulf, dank welcher Maßnahmen Liebherr die Corona­Krise bislang gemeistert hat. Eine wichtige Rolle haben dabei – wie schon in der Finanzkrise 2009 – die finanzielle Unabhängigkeit des Konzerns, dessen dezentrale Unternehmensstruktur sowie die breite Diversifikation gespielt. Joachim Strobel kündigte zudem an, dass Liebherr spätestens 2022 elektrisch angetriebene Kompaktmaschinen, wie Radlader und Teleskoplader, auf den Markt bringen und das neue Bedienkonzept INTUSI beginnend mit der Bauma 2022 im Zuge von Neueinführungen in allen Erdbewegungsmaschinen implementieren wird.

NOVEMBER 2020

42 | Cleanline | Mit Cleansweep­V schneller, sauberer und staubärmer kehren

43 | Bobcat | Mit der Kampagne »Next is Now« neue Kompakt­Radlader und knickgelenkte Radlader präsentiert

44 | BHS Innovationen | Das Baustoff­

Recycling­Sieb SBR 4 kann jetzt schneller beschickt werden

45 | Prinoth | Panther­Dumper schonen den Boden und sind sehr wendig

46 | Caterpillar – Zeppelin | Der neue Kurzheckbagger Cat 325 verspricht eine Effizienzsteigerung von bis zu 45 %

48 | MB Crusher | Warum sich Schaufel­

separator und Sieblöffel bestens ergänzen auf vielen Baustellen


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VON PROFIS FÜR PROFIS 70 | bauMAGAZIN-Praxisprojekt |

In dieser Ausgabe feiert das große bauMAGAZIN­Praxisprojekt Premiere: Vier Bauprofis haben acht Schutzhelme der Hersteller MSA Safety, Voss, Petzl und JSP Safety auf ihrer Baustelle während acht Wochen unter die Lupe genommen.

48 | Doosan/Moba | Doosan bietet

MOBA­Baggerassistenzsysteme optional an

54 | Ammann | ACE­Technologie zeigt Verdichtungsstatus in Echtzeit an

48 | Max Wild | Mammutprojekt in Heidenheim

55 | Euro Verbau | Gleitschienensystem DGPV

an der Brenz im Tief­ und Erdbau

überzeugt beim Einsatz an der Nordseeküste

49 | Engcon | Verriegelungssystem QSC ist Standard bei allen Engcon­Tiltrotatoren mit DC2­Steuerung

50 | MTS | Leistungsschau macht Automatisierung

und BIM im kommunalen Verkehrswege­ und Tiefbau erfahrbar

51 | Rokla | Rockwheel­Fräse G60 überzeugt bei Erdbauarbeiten für ein neues Abwassersystem

2 SPEZIALTIEFBAU – TUNNELBAU 56 | Sennebogen | Kranunterstützung

für den Neubau der zweiten »Stammstrecke« in München

59 | Liebherr | Bohrgerät LB 45 erstellt 106 Bohr­

pfähle beim Neubau der Neckartalbrücke bei Heilbronn

52 | HS-Schoch | Speziell für den Kabelbau entwickelt: »The Raptor« und »The Punk«

60 | Klemm | Europa­Premiere für das neue Ankerbohrgerät KR 806­4GM in Bilbao

53 | Kemroc | Kettenfräse

60 | Thyssenkrupp | Mit Silent­Piler­Spundbohlen

EK 100 arbeitet im Verbund mit dem Rotationsmodul KRM 60 präzise und zeitsparend

erschütterungsfrei einpressen

52

62 | MBI | Pfahlbrecher der PB­Serie trägt

322 Gründungspfähle auf eine Kapphöhe von 1 m ab


84 | Tudalit | Wie die Bewehrung mit

Carbonfasern nicht nur dabei helfen soll, CO₂­Emissionen zu reduzieren

86 | Schwamborn | Mit der Wand­ und Deckenschleifmaschine WDS 530 wochenlange Handarbeit erspart 87 | Milwaukee | Neue Akkutechnik ermöglicht auch Heavy­Duty­Arbeiten

88 | Klingspor | Mit der Diamanttrennscheibe DT 350 BT das Schnitttempo deutlich erhöhen

IM INTERVIEW

4 BETONBAU

90 | Humbaur | Mit einer Million

verkaufter Anhänger knackt Humbaur in diesem Jahr einen historischen Meilenstein. Feiern möchte der Spezialist für Anhänger und Aufbauten das mit einem besonderen Design für das Jubiläumsmodell, dem HTK­ Tandemkipper aus der 3­t­Klasse, der in goldener Aufmachung erstrahlt. Im bauMAGAZIN­Interview berichtet Geschäftsführer Christian Dieminger zudem von überraschend guten Umsatz­ zahlen, die das Unternehmen aus dem bayerisch­schwäbischen Gersthofen trotz Corona­Krise verzeichnen konnte.

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6 UNTERNEHMENSFÜHRUNG

63 | VP Groundforce | Hydrauliksteifen vom Typ MP150 überzeugen auch bei Standardeinsätzen

99 | DLL | Als Spezialist für Finanzierung

64 | Hitachi – Kiesel | Der Nullheckbagger ZX135US­5 SRF ist speziell für Tunnelbau­ einsätze konzipiert

66 | Epiroc | Zwei neue Hydraulikhämmer für den Tunnelbau vorgestellt

5

BAU- UND NUTZFAHRZEUGE

92 | Broshuis | Die neue PL2­Pendelachs­ Semi­Tiefladerreihe vorgestellt

67 | Herrenknecht | Europas größte

Tunnelbohrmaschine schafft den Durchbruch beim Großprojekt »Santa Lucia«

68 | Wadle/L-Team | Mobile MRS 350+ verringert den Aufwand bei horizontalen Spülbohrungen

93 | MAX Trailer | Tiefbett­Auflieger der Serie

MAX500 überzeugen auch in der Pendelachsen­ Variante

und Leasing erklärt DLL gegenüber dem bauMAGAZIN, worauf sich die Bauindustrie derzeit fokussiert und warum mittlerweile rund 96 % aller Maschinen finanziert werden.

101 | SüdLeasing |

Mit klimaneutralem Leasing Ökonomie und Ökologie in Einklang bringen

94 | Daimler | Der neue Arocs will Maßstäbe

102 | BNP Paribas Leasing Solutions |

96 | Volvo Trucks | Kunden erproben voll­

103 | abcfinance | Durch den Verkauf von

in den Bereichen Effizienz, Digitalisierung, Sicherheit und Konnektivität setzen

elektrische Transportlösung für die Bauindustrie

97 | MAN | Die Bayerische Zugspitzbahn setzt beim Warentransport auf den TGE 4x4

98 | DMS Technologie | Auch beim Ladekran­

Greifer sind Geschwindigkeit und Schließkraft entscheidend

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Zusatzleistungen sollen beim Mietkauf für mehr Flexibilität und Sicherheit sorgen Kundenforderungen die eigene Liquidität sichern

104 | Ritchie Bros. | Auch die Baubranche

setzt in der Corona­Krise vielfach auf digitale Erneuerung

105 | Tresono | Wie sich das Geschäft mit der Vermietung von Gewerbeflächen zukunfts­ orientiert ausrichten lässt 106 | Uppenbrink | Wie ein möglicher

R RUBRIKEN

Subventionsbetrug bei Corona­Soforthilfen nachträglich geprüft wird

100 | Impressum |

107 | Equippo | Baumaschinen­Start­up will

108 | Aktuelles |

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NOVEMBER 2020

112 | Redaktionsverzeichnis | 113 | Der bauMAGAZIN-Marktplatz |

mit neuartigem Auktionskonzept überzeugen


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Editorial 11/2020

PETRA REGER

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Andreas Scheuers nächster Streich Wenn in der Politik oder Wirtschaft bei einem Projekt zwischen Anspruch und dessen tatsächlicher Umsetzung eine Lücke klafft, die so groß ist wie der Grand Canyon lang, dann wird oft das Wort Desaster bemüht. Wie jetzt auch bei der Reform der Autobahn­ verwaltung: Denn die dafür vor zwei Jahren neu gegründete Autobahn GmbH wird nicht wie geplant zum Januar 2021 ihre Arbeit aufnehmen können. Zu gravierend die rechtlichen Bedenken, zu groß die organisatorischen Mängel – von den Kosten ganz zu schweigen. So beanstandet der Bundesrechnungshof, dass unter anderem deswegen die mittelfristige Finanzplanung des Bundesverkehrsministeriums um 1 Mrd. Euro habe angehoben werden müssen. Politisch verantwortlich für das Fiasko ist einer der »üblichen Verdächtigen«: Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer.

D

ie in Berlin ansässige Autobahn GmbH war vom Bund gegründet worden, um ab 2021 von den Bundesländern die Planung, den Bau und die Verwaltung der Autobahnen zu übernehmen – mit dem Ziel, durch die zentrale Steuerung deren Realisierung zu beschleunigen und Kosten zu reduzieren. Ein löblicher Ansatz, den auch die deutsche Bauindustrie unterstützt. Fordert sie doch seit Jahren, die Planung und Vergabe von Infrastrukturprojekten zu vereinfachen und zu beschleunigen. Jetzt hat das Bundesverkehrsministerium nach einem Bericht des Handelsblatt einräumen müssen, dass sich die laut Andreas Scheuer »größte Verwaltungsreform in der Geschichte der Autobahn« verzögert. Weshalb inzwischen auch der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) und der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) mahnend den Finger heben. Die Verbände befürchten Einschränkungen bei den Vergabeverfahren im Straßenbau und dass geplante Investitionen stattdessen in den Verwaltungsaufbau der Autobahn

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GmbH und des als Aufsichtsbehörde ebenfalls neu gegründeten Fernstraßen-Bundesamtes in Leipzig fließen sollen – mit immerhin rund 15 000 Beschäftigten. Allein dafür sollen bislang mehr als 350 Mio. Euro veranschlagt worden sein.

»Verheerendes Signal« So spricht der HDB von einem »verheerenden Signal«, würden die Investitionen in den Bundesfernstraßenbau nicht in der vorgesehenen Höhe getätigt, und der ZDB konstatiert: »Es wäre fatal für unsere Infrastrukturpolitik, wenn mit dem Start der Autobahn GmbH die Auftragsverwaltung der Bundesstraßen zum Stillstand gebracht würde. Bund und Länder müssen dringend Klarheit über die Aufgabenverteilung und Planungsverantwortung im Straßenbau schaffen und eine zeitnahe Lösung finden.« Andreas Scheuers nächster Streich – um in diesem Zusammenhang einmal Wilhelm Busch zu bemühen – nach der gescheiterten Einführung der Pkw-Maut ist die Folge von gleich mehreren Versäumnissen. Am elementarsten ist dabei sicherlich, dass die bis-

lang für den Autobahnbau zuständige »Deutsche Einheit Fernstraßenplanungsund -bau GmbH« (Deges) – die mehrheitlich den Bundesländern gehört und für zwölf Landesregierungen die Planung von Großprojekten übernimmt – aus verfassungsrechtlichen Gründen nicht wie geplant mit der Autobahn GmbH verschmolzen werden kann. Deshalb bleibt die Deges »zunächst in ihrer bisherigen Form bestehen«, so das Bundesverkehrsministerium im Oktober, und werde ihre bisher von den Ländern übertragenen Autobahnprojekte im Auftrag der Autobahn GmbH eigenständig und verantwortlich weiterführen. Da stellt sich die Frage, zumal weder die IT-Strukturen der Länder harmonisiert, noch notwendige personelle Rochaden auf den diversen Verwaltungsebenen zeitgerecht zum Januar 2021 realisiert werden können: Was bringt sie nun, diese »größte Verwaltungsreform in der Geschichte der Autobahn«, außer zunächst einmal zusätzliche Kosten in Millionenhöhe? Eine Feder kann sich Andreas Scheuer gleichwohl an den Hut stecken: Er geht in die Geschichte als der Bundesverkehrsminister ein, in dessen Ägide der Berliner Flughafen »BER« eröffnet wurde – am 31. Oktober war das der Fall, mit neunjähriger Verspätung nach 13 Jahren Bauzeit und einer mehr als Verdreifachung der Kosten auf derzeit rund 7,3 Mrd. Euro. Immerhin. Noch zwei Hinweise in eigener Sache: Premiere feiert in dieser Ausgabe das bauMAGAZIN-Praxisprojekt. Vier Bauprofis haben acht aktuelle Schutzhelme wochenlang unter die Lupe genommen und berichten über ihre Erfahrungen (ab Seite 70). Und in unser Rubrik »Im Blickpunkt« erläutern Andreas Böhm und Joachim Strobel als Vertreter der Unternehmensleitung, wie Liebherr bislang die Corona-Pandemie gemeistert hat (ab Seite 18). Sollten Sie zu unseren Themen in dieser bauMAGAZIN-Ausgabe Anregungen haben oder Wünsche, schreiben Sie uns unter baumagazin@sbm-verlag.de. Wir freuen uns über jede Zuschrift. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine interessante Lektüre … und bleiben Sie gesund!

Michael Wulf Chefredakteur


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A R A TIE N


Zum

Titel

Rotierende Anbautechnik mit dem Schnellwechselsystem M-Quick kombinieren 12

NOVEMBER 2020

MARTIN / TOBIAS KOESTL (3)

L MARTIN


Durch rotierende Anbaugeräte wird der Arbeitsablauf auf der Baustelle vielfach effektiver. Es gibt mittlerweile zahlreiche Anbieter mit eigenen Systemen auf dem Markt. Jeder hat hier sein eigenes System, aber fast alle verfolgen denselben Lösungsansatz: Dreh­ und Schwenkeinheit werden fix im Schnellwechselsystem integriert. Dies bedinge jedoch einige Nachteile wie zum Beispiel eingeschränkter Schwenkwinkel oder wachsende Löffelbreite, wie der Vorarlberger Anbaugerätespezialist MARTIN unterstreicht. Durch das ständig hohe Gewicht am Stielende würden zudem Einsatzweite, Grabkräfte und Ladekapazität wesentlich reduziert. Im Gegensatz zu den meisten anderen Anbietern von Schnellwechselsystemen verfolge MARTIN einen ganz anderen Weg. ARTIN verbaut die Rotationsfunktion nicht in einem Dreh-Tilt-System, sondern beim jeweiligen Anbaugerät. Das Tilt-System ist Teil einer kompakten Einheit zusammen mit dem Schnellwechselsystem M-Quick. Das ermöglicht dem Hersteller aus Ludesch in Österreich extrem schmale Baubreiten mit bis zu 300 mm. Schnellwechselsysteme bieten zudem den Vorteil, dass innerhalb kürzester Zeit das passende Werkzeug verwendet werden kann, was deutlich Zeit spart und die Ausrüstung schont. Durch die Trennung von Powertilt und rotierender Funktion komme es, so betonen die MARTINEntwickler, zu keinerlei Einschränkungen. Vor allem der Schwenkbereich des Tilt-Systems werde nicht reduziert – bei der Lösung der Vorarlberger stehen demnach immer ± 90° zur Verfügung. Das M-Quick-System sichert bei jedem Anbaugerät ebenso eine maximale Öldurchflussmenge ohne Einschränkung zu. Gerade beim Betrieb eines Hydraulikhammers gilt dies als ein wesentlicher Punkt.

Einschränkungen vermeiden helfen Bei Kompaktmaschinen in der Klasse von 4 t bis 10 t ist das Gewicht am Stiel ebenso wichtig wie die Baubreite des Systems. Wenn rotierende Werkzeuge nur dann zum Einsatz kommen, wenn sie auch wirklich benötigt werden, können bei normalen Grabarbeiten leichtere Löffel verwendet werden. Die Lösung von MARTIN will hier Einschränkungen von Reißkraft, Ladevolumen und Grabtiefe ausschließen. Das umfangreiche Sortiment rotierender Anbautechnik von MARTIN umfasst verschiedene Löffel, Grabraumlöffel, Greifer und Planierbalken, die alle mit den mechanischen sowie hydraulischen Schnellwechselsystemen kombiniert werden können.

Vollhydraulische Schnellwechselsysteme Zusätzlich mit dem M-Quick-System will der Hersteller auch dem Kundenwunsch nach vollhydraulischen Schnellwechselsystemen entsprechen – es werden Systemlösungen für Bagger von 1 t bis 30 t angeboten. Anwender können sich das System nach eigenen Wünschen und Bedürfnissen konfigurieren und kombinieren. Schlussendlich ist es auch eine wirtschaftliche Überlegung, nur dort rotierende Werkzeuge zu verwenden, wo sie tatsächlich benötigt werden. »Wir empfehlen unseren Kunden eines unserer Schnellwechselsysteme mit einem Powertilt und das zur Anforderung passende Anbaugerät. Somit kommt Rotation nur dann zum Einsatz, wenn sie wirklich benötigt wird. Das spart Geld und auch Ressourcen«, unterstreicht MARTINGeschäftsführer Andreas Veith. Die MARTIN-Schnellwechselsysteme gelten als robust, zuverlässig und wartungsarm. Die Verwendung hochverschleißfester Stähle und eine präzise Fertigung unterstützen eine lange Lebensdauer. Was die Sicherheit betrifft, wird bereits seit mehr als 20 Jahren der bewährte Sicherheitsfanghaken verwendet – eine einfache, aber als »absolut sicher und wartungsfrei« beschriebene Lösung, weil keine bewegten Teile verbaut sind (das baut MAGAZIN berichtete in Heft 8/20, Seite 76).

ZAHLEN

Sortiment rotierender Anbaugeräte Rotatorlöffel:

für Bagger von 1 t bis 26 t

Universalgreifer:

für Bagger von 1 t bis 20 t

Abbruchgreifer:

für Bagger von 6 t bis 30 t

Planierbalken

für Bagger bis 16 t

M-Quick mit Sicherheitsfanghaken, der seit mehr als 20 Jahren als eine einfache, aber sichere und wartungsfreie Lösung gilt.

HUBER KARL

M

Wir empfehlen unseren Kunden eines unserer Schnellwechselsysteme mit einem Powertilt und das zur Anforderung passende Anbaugerät. Somit kommt Rotation nur dann zum Einsatz, wenn sie wirklich benötigt wird. Das spart Geld und steigert die Zuverlässigkeit.« Andreas Veith, Geschäftsführer MARTIN GmbH

UNTERNEHMEN Das im Jahr 1961 gegründete Unternehmen MARTIN gilt heute als einer der größten Hersteller für Baggeranbaugeräte in Österreich. Rund 80 Mitarbeiter entwickeln, planen und produzieren unter einem Dach Lösungen. Im Firmenbereich »Sonderanbau­ technik« erfüllt das Unternehmen besondere Kundenwünsche in bewährter Qualität durch ein Team erfahrener Konstrukteure und Mechaniker. Seit dem vergangenen Sommer befindet sich MARTIN an seinem neuen Vorarlberger Standort in Ludesch. Die positiven Entwicklungen der letzten Jahre verlangten nach einer modernen Infrastruktur mit einem neuen Betriebsgebäude.

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Namen und Neuigkeiten

N&N O BOMAG – Das Bopparder Unternehmen BOMAG meldet zwei

BOMAG

Änderungen in der Geschäftsleitung: Michael Grünewald, bis dato Geschäftsleiter Vertrieb Europa, Mittlerer Osten/Afrika und Lateinamerika, verantwortet seit Oktober die Position als Geschäftsleiter des Bereichs Services & Solutions der BOMAGGruppe. Gleichzeitig hat Jonathan Stringham die Leitung Vertrieb und Marketing weltweit übernommen.

Michael Grünewald (Geschäftsleiter Services & Solutions; li.) und Jonathan Stringham (Geschäftsleiter Vertrieb und Marketing). eit 1989 arbeitet Michael Grünewald für den Baumaschinenhersteller. Der studierte Maschinenbau­ und Wirtschaftsingenieur wechselte 1993 von der Produktion in den internationalen Vertrieb, wo er unter anderem den weltweiten BOMAG­Ersatzteilverkauf verantwortete. Jonathan Stringham, neuer Leiter Vertrieb und Marketing weltweit, ist seit 2013 in der Geschäfts­ leitung der BOMAG und verantwortete in den vergangenen Jahren die Bereiche Strategie, Digitalisierung sowie den Produktbereich Fräsen. Bevor er zur BOMAG kam, hatte er verschiedene Führungspositionen in der Unter­ nehmensberatung, der Konzernstrategie und im Produkt­Management inne. BOMAG­Präsident Ralf Junker zu den personellen und strukturellen Änderungen im Unternehmen: »Als Reaktion auf das sich dynamisch ändernde Marktumfeld bündeln wir weltweite Expertise und Kompetenzen und führen unsere Geschäftsbereiche enger zusammen. Zudem helfen uns diese Veränderungen dabei, zentrale Bereiche für den Ausbau unserer welt­ weiten Geschäftsaktivitäten und den direkten Kontakt zu unseren Kunden t weiter zu stärken.«

Wacker Neuson SE erweitert mit Felix Bietenbeck Vorstand

O WACKER NEUSON – Felix Bietenbeck

ist zum Oktober als viertes Mitglied in den Vorstand der Wacker Neuson SE berufen worden. Er übernimmt die neugeschaffene Position des Chief Operations Officer (COO). Zuletzt trug Bietenbeck als Executive Vice President bei Continental Verantwortung für den Geschäftsbereich Vehicle Dynamics mit rund 10 000 Mitarbeitern und mehr als Felix Bietenbeck. 20 Produktions- und Entwicklungsstandorten. Mit ihm vergrößert sich der Vorstand der Wacker Neuson SE auf vier Mitglieder. Martin Lehner (CEO) hatte im Herbst 2017 zusätzlich zu seiner Rolle als CTO und COO auch den Vorstandsvorsitz übernommen. Seit Oktober hat nun Bietenbeck die Position des COO übernommen. Die Zuständigkeitsbereiche von Alexander Greschner (CSO) und Wilfried Trepels (CFO) bleiben unverändert. t WACKER NEUSON

Organisatorische Änderungen in der BOMAG-Geschäftsleitung

S

O CASE CONSTRUCTION – Federico

CASE CONSTRUCTION

Bullo ist bei CASE Construction Equipment zum neuen Head of Europe für den Bereich Baumaschinen Europa ernannt worden. Bullo war zuletzt Vice President/General Manager bei Naveco in China, einem Joint-Venture zwischen der Nanjing Automobile Group und Iveco. Er übernimmt seine neue Aufgabe von Jose Cuadrado, der seine Zuständigkeiten als Federico Bullo Global Head of Aftermarket Solutions & Digital – Construction Equipment bei CNH Industrial beibehält. CASE ist neben u. a. Iveco, Steyr, New Holland oder Magirus eine Marke von CNH Industrial. t

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O SCHWARZMÜLLER – Erstmals kann die SchwarzmüllerGruppe einen zweistelligen Marktanteil in Deutschland verzeichnen. Auch im Corona-Jahr steigert der österreichische Hersteller den Absatz auf dem größten europäischen Nutzfahrzeugmarkt und wird hier rund 3 500 Fahrzeuge verkaufen.

ANDREAS HECHENBERGER / SCHWARZMÜLLER

CASE mit neuem Direktor für den Bereich Baumaschinen in Europa

Erstmals zweistellig auf deutschem Markt

Fertigung der Hüffermann Transportsysteme in Neustadt/Dosse.

Etwa 1 000 Fahrzeuge trägt der Anfang des Jahres übernommene Fahr­ zeugbauer Hüffermann Transportsysteme aus Neustadt/Dosse (Brandenburg) bei. Das Unternehmen mit rund 40 Mio. Euro Umsatz gilt als deutscher Marktführer bei Behältertransportfahrzeugen für die Entsorgungs­ sowie Wertstoffindustrie und wird vollständig in die Schwarzmüller­Gruppe integriert. Schwarzmüller­CEO Roland Hartwig betonte, dass in Deutschland die Premium­Nutzfahrzeuge für die Bauindustrie und den Infrastrukturbereich, die seine Unternehmens­ gruppe anbiete, anhaltend gut nachgefragt würden. Erfreulich sei aus der Sicht der Gruppe der Anteil von 75 %, den diese Produktgruppe ausmache. Mit der positiven Entwicklung setzt der österreichische Hersteller sein Wachstum auf dem deutschen Markt fort. 2015 betrug der Marktanteil 1,8 %, was einem Absatz von etwa 700 Fahrzeugen entsprach. 2020 werden es 10 % oder eben 3 500 Stück sein. T


Bei der Hyster-Yale Group folgt Stewart Murdoch auf Harry Sands

STUDIO JEMANDA

O HYSTER-YALE – Harry Sands, Senior Vice

HYSTER-YALE

Spatenstich Anfang Oktober mit Peter Wildemann (Manitou Deutschland), Horst Burghardt (Bürgermeister Friedrichsdorf) und Dirk Förderer (Freyler Industriebau; v. li. n. re.).

Spatenstich für neue deutsche Manitou-Firmenzentrale O MANITOU – Die französische Manitou-Gruppe zählt mit ihren Teleskopladern sowie Gelände- und Industriestaplern zu den Marktführern. Nachdem die deutsche Firmenzentrale in Ober-Mörlen aus Kapazitätsgründen an ihre Grenzen stößt, entsteht bis Oktober nächsten Jahres im 25 km entfernten Friedrichsdorf ein neues Lager mit Verwaltungsgebäude und Schulungszentrum. it einem offiziellen Spatenstich wurde der exponierten Lage und einer markanten Op­ Anfang Oktober unter Beisein des Fried­ tik wird unser Neubau künftig weithin sichtbar richsdorfer Bürgermeisters Horst Burghardt sein«, betont Peter Wildemann, Geschäftsfüh­ der Baustart gefeiert. Konzept, rer bei Manitou Deutschland. Planung und bezugsfertige Aus­ Markant soll sich insbesondere führung der neuen deutschen die Lagerhalle zeigen, die mit Manitou­Zentrale liegen in den Metall­Sandwich­Elementen in Rund 40 MITARBEITER und ein Netzwerk von ca. Händen von Freyler Industrie­ »Manitou­Rot« verkleidet wird. 75 Händlern stellen die bau (Darmstadt). Manitou ver­ Auch das zweietagige Büro­ Betreuung der Kunden in treibt in Deutschland die Mar­ gebäude soll ein Blickfang dank Deutschland, Österreich ken Manitou und Gehl. Rund großflächiger Verglasungen und und der Schweiz sicher. 40 Mitarbeiter und ein Netz­ raffiniert auskragender Elemen­ werk von ca. 75 Händlern stellen die Betreuung te werden. Die 890 m2 Büroflächen lassen sich der Kunden in Deutschland, Österreich und der bei Bedarf um ein Stockwerk aufstocken. Die Schweiz sicher. 460 m2 große Lagerhalle entsteht in Stahlbau­ Das 5 000 m2 große neue Baugrundstück weise mit einer zweigeschossigen, nochmals t liegt verkehrsgünstig direkt an der A 5. »Dank 90 m2 umfassenden Lagerbühne.

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President und Managing Director EMEA bei der Hyster-Yale Group, geht in den Ruhestand – Nachfolger ist Stewart Murdoch. Sands war seit 2015 Senior Vice President und Managing Director EMEA des Gabelstaplerspezialisten, kam 1980 zu Hyster und war zunächst Betriebsleiter im Werk Craigavon (Nordirland). Stewart Murdoch ist seit Oktober sein Nachfolger und bringt mehr als 25 Jahre internationale Erfahrung mit im Stewart Murdoch. Handling von Schüttgütern und der industriellen Prozessautomatisierung. Er war in Europa und Großbritannien in Vorstands- und operativen Führungspositionen tätig, unter anderem als Vice President der deutschen Schenck Process Group und als UK Managing Director/GM & Head of EMEA North & Australasia für die Schweizer Habasit Group. t

Starke Erholung der Nachfrage im dritten Quartal für Volvo CE

o VOLVO CE – Eine verbesserte Kunden-

stimmung führte bei Volvo Construction Equipment im 3. Quartal 2020 zu einem Anstieg der Auftragseingänge um 40 % und bei den Maschinenauslieferungen um 20 %. Während der Nettoumsatz im 3. Quartal dennoch um 2 % auf umgerechnet 1,7 Mrd. Euro im Vergleich zum Vorjahresquartal zurückging, stieg er währungsbereinigt in diesem Zeitraum um 6 %. Das bereinigte Betriebsergebnis war mit 190 Mio. Euro ebenfalls leicht rückläufig, verglichen mit 211 Mio. Euro im entsprechenden Vergleichszeitraum des Jahres 2019. Dies entspricht einer operativen Marge von 11,1 % (3. Quartal 2019: 12,2 %). t

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Thomas Heidrich ist neuer CTO für das »Wolff-Rudel«

O WOLFFKRAN – Seit September ist Thomas

WOLFFKRAN

Heidrich als Chief Technical Officer an Bord von Wolffkran. Der 54-jährige Diplom-Ingenieur der Elektrotechnik begann seine Karriere 1996 beim Mobilkranhersteller Manitowoc, bei dem er 17 Jahre lang arbeitete und als Director Engineering u. a. die strategische Ausarbeitung und Einführung der Telematik wie auch Industrie 4.0 für Baustellen verantwortete. Weitere berufliche Stationen absolvierte er bei Hydac Electronic Thomas Heidrich. und TTControl, beides Anbieter komplexer Steuerungslösungen für mobile Arbeitsmaschinen. Heidrich will das Thema »autonomer Kran« vorantreiben und in einem ersten Schritt den Fachbereich Digitalisierung bei Wolffkran personell weiter ausbauen. t

Horton Europe erweitert in Schweinfurt Produktionskapazitäten

O HORTON – Zum Standort Schweinfurt (Unter-

franken) bekennt sich Horton Europe mit der Erweiterung der Produktionskapazitäten. Horton ist hier seit 2002 ansässig, nachdem das Unternehmen den Bereich »Viskolüfterkupplung« von ZF Sachs übernommen hatte. Von der Entscheidung bis zur fertigen, 1 800 m² messenden Halle sollen nur acht Monate vergehen. Bereits im Dezember soll sie fertig gestellt sein, um erste Rohmaterialien für die Serienproduktion für den amerikanischen LkwHersteller Paccar einzulagern. Der Neubau wurde notwendig, da Horton Europe für die nächsten Jahre ein rund 50 %-iges Wachstum erwartet. Dies ist darauf zurückzuführen, dass in Schweinfurt erst vor zwei Jahren ein Nutzfahrzeugprüfstand für 1,8 Mio. Euro gebaut wurde und rund 3 Mio. Euro in eine neue Fertigungslinie investiert wurden. t

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O SCHMITZ CARGOBULL – In seinem bis Ende März reichenden Geschäftsjahr 2019/20 hat Schmitz Cargobull 46 124 Fahrzeuge produziert und mit 5 700 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,87 Mrd. Euro erwirtschaftet. »Die bereits seit Mitte 2018 nachlassende Nachfrage hat sich im Geschäftsjahr leider fortgesetzt. Und die leichte Markterholung Anfang 2020 wurde dann durch die Corona-Pandemie gestoppt«, so Vorstandsvorsitzender Andreas Schmitz. it einem Marktanteil von durchschnittlich rund 25 % hat sich Schmitz Cargobull als führender Trailerhersteller in Europa behauptet. »Trotz der um 27,4 % gesunkenen Anzahl produzierter Ein­ heiten war der Umsatzrückgang um 18,4 % im Vergleich zum Vorjahr weniger stark«, berichtet Schmitz. Die Nachfrage bei den höher­ wertigen Koffer­ und Kipperfahrzeugen habe weniger stark nach­ gegeben als im umkämpften Curtainsider­Segment. Angesichts der unsicheren Rahmenbedingungen durch Corona falle der Ausblick schwer. »Nach einem starken Einbruch im März hat sich die Nachfrage Andreas Schmitz. schneller erholt als zunächst gedacht«, so der Vorstandsvorsitzende. Die genutzte Kurzarbeit konnte im September vielfach reduziert werden. Je nach Entwicklung der Pandemiesituation und deren Auswirkungen auf das Wirtschaftsgeschehen, liegt die Prognose bei den produzierten Einheiten zwischen 30 000 und 50 000 Fahrzeugen sowie bei einem Umsatz zwischen 1,2 Mrd. und 2 Mrd. Euro. Mittelfristig hält der Vorstand an den Kernzielen der eigenen »Strategie 2025« fest. »Das heißt für uns konkret: weltweit führender Hersteller von Curtainsidern und Kühlfahrzeugen, europäischer Marktführer bei Aufliegern und ein Umsatzziel von mehr als T 2,5 Mrd. Euro«, so Andreas Schmitz.

M

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RESCHKE

Holding Main Valley vermeldet die Reschke Schweißtechnik einen bedeutsamen Schritt in der strategischen Entwicklung des Anbieters von Anbaugeräten für Bagger und Radlader. »Gemeinsam mit der Investorengruppe können wir nun entscheidende Investitionen in den Ausbau der Fertigungskapazitäten voranbringen«, so die geschäftsführende Gesellschafterin Silvia Reschke. Weiterhin könnten ebenso Produktinnovationen, die zum Teil schon patentiert wurden, umgesetzt werden. Die Geschäftsführung Silvia Reschke. wurde zudem mit Holger Bützler erweitert, der ebenfalls in den Gesellschafterkreis aufgenommen wurde. Verstärkung gab es zudem im Bereich Produktion und Qualitäts-Management. t

SPATENSTICH

O RESCHKE – Mit dem Einstieg der Beteiligungs-

Leichte Markterholung Anfang 2020 von Corona-Pandemie ausgebremst

Lindner Recyclingtech verdoppelt Kapazitäten mit Bau einer neuen Firmenzentrale

O LINDNER RECYCLINGTECH – Der 1948 gegründete österreichische Spezialist für

Abfallaufbereitung und Zerkleinerungstechnologie hat Mitte September den Spatenstich für ein neues Werksgelände in Spittal an der Drau gefeiert. Das Unternehmen investiert in einen mehr als 45 000 m² umfassenden neuen Standort. Neben einer Produktionsanlage soll die neue Zentrale zum Kompetenzzentrum für Müllverwertung und Recycling werden. An den Produktionsstandorten in Spittal/Drau und Feistritz/Drau fertigt Lindner Maschinen und Anlagenkomponenten, die in fast 100 Länder exportiert werden. Das Portfolio umfasst neben stationären und mobilen Zerkleinerungsmaschinen für die Abfallverwertung auch Systeme für das Kunststoff-Recycling sowie für die Aufbereitung von Ersatzbrennstoffen und Altholz. Zu den Anwendungen gehören u. a. Gewerbe- und Industrieabfälle, Altholz und Leichtschrott. T

LINDNER RECYCLINGTECH

Beteiligungs-Holding steigt bei Reschke Schweißtechnik ein

Spatenstich: Matthias Egarter, Harald Ebner, Michael Lackner, Karin und Manuel Lindner (alle Lindner) mit dem Spittaler Bürgermeister Gerhard Pirih (v. li. n. re.).


Aus der Algeco Group wird die Modulaire Group

Frank Graefe verstärkt deutsches Heuver-Verkaufs-Team

O MODULAIRE – Algeco, internationaler Anbieter für modulare

HEUVER

Reifenhandelsspezialist Heuver verstärkt mit der Ernennung von Frank Graefe (43) zum Account Manager für Norddeutschland sein deutsches Verkaufs-Team. Gleichzeitig tritt Detlev Schwarznecker, der diesen Bereich lange Jahre als Kundenbetreuer verantwortete, angesichts seiner bevorstehenden Rente kürzer. »Mit Frank Graefe verstärkt ein enthusiastischer Frank Graefe. und ehrgeiziger Mann unser deutsches Vertriebs-Team in Norddeutschland. Aufgrund seiner umfangreichen Erfahrung, mehr als 14 Jahre in der Branche, die er u. a. bei TyreXpert gesammelt hat, sind wir davon überzeugt, dass wir einen Experten im Haus haben, von dem wir gemeinsam eine glänzende Zukunft erwarten«, betont Heuver-Geschäftsführer Bertus Heuver am Firmensitz in Hardenberg (Niederlande). »Mit starken Hausmarken wie Aeolus, Barkley, Athlete und anderen verfügen wir über ein wunderbar ausgewogenes und qualitativ hochwertiges Produktsortiment. Ich freue mich auch auf die Arbeit in meiner eigenen Region – als in Kiel lebendes ›Nordlicht‹ fühle ich mich hier wie ein Fisch im Wasser«, so Graefe. t

Maibach VuS auf Wachstumskurs – neuer Unternehmensstandort in Gescher

O MAIBACH VUS – Der Name Maibach VuS steht seit Jahren u. a. für Straßenausrüstung und Verkehrssicherheit wie auch für videobasierte Kamerasysteme zur Baustellensicherung. Seit einiger Zeit vertreibt Maibach VuS zudem intelligente Parkplatzsperren. Jetzt ist das Unternehmen in größere Büroräumlichkeiten im münsterländischen Gescher gezogen.

Von Velen nach Gescher: Am neuen Standort profitiert Maibach VuS von modernen Arbeitsplätzen und einer guten Anbindung an die A 31.

MAIBACH VUS

»Um auch weiterhin wachsen zu können, haben wir nun einen neuen Standort in Gescher bezogen. Moderne und helle Arbeitsplätze sind die Basis – der zusätzliche Platz schafft aber auch Raum für neue Ideen und kreative Ansätze«, erklärt Benno Blömen, Geschäftsführer von Maibach VuS. »Denn unser Produktportfolio ist seit jeher nicht statisch, sondern gerichtet auf die volatilen Anforderungen des Marktes. Wir haben hier den richtigen Riecher, um diese zu erkennen – und schaffen geeignete Strukturen für den Vertrieb«, so Blömen weiter. Ein zusätzlicher Pluspunkt der neuen Zentrale: die gute Anbindung an die A31, die logistische Abläufe zusätzlich erleichtert – und den Standort für Kundenbesuche und Schulungen attraktiver macht. T

Raumsysteme, hat sich den neuen Namen Modulaire Group gegeben. In Deutschland soll Algeco als Marke und Bezeichnung für das unter dem Dach der Gruppe wirkende Unternehmen bestehen bleiben. Modulaire ist ein weltweiter Serviceanbieter rund um den modularen Raum – von der Planung bis zu Lieferung und Betrieb. Modulaire ist in 24 Ländern vertreten und verfügt über 250 000 Raumeinheiten sowie 3 400 mobile Personalunterkünfte. Das Unternehmen firmiert als Algeco in Europa, Elliott im Vereinigten Königreich, Buko in den Niederlanden, Malthus Uniteam und Wexus in Norwegen, Ausco in Australien, Portacom in Neuseeland und Algeco Chengdong in China. Die deutsche Algeco verfügt über bundesweit 15 Standorte. T

Ersatzteilspezialist TVH setzt künftig noch mehr auf den deutschen Markt

O TVH – Der global tätige Akteur im

TVH

O HEUVER – Der niederländische

Bereich der Ersatzteile für Flurförderzeuge sowie für industrielle und landwirtschaftliche Geräte TVH stärkt seine Position auf dem deutschen Markt: Ende 2018 hatte der belgische Spezialist bereits das deutsche Unternehmen Industrie-Service-Jung (ISJ) übernommen. Im Oktober wurde ISJ jetzt in TVH integriert und damit zu TVH Deutschland. ISJ wurde 1978 als Lieferant von Gabelstaplerersatzteilen gegründet. Sein Lagerbestand wird jetzt dem im belgischen TVH-Hauptsitz in Waregem hinzugefügt. Pierre-Alexis Ulbrich, als Regional Manager bei TVH unter anderem für Deutschland verantwortlich: »Seit der Übernahme haben wir das Beste aus beiden Welten kombiniert. Diese Integration bedeutet eine Optimierung der Synergien, indem wir allen unseren deutschen Kunden Zugang zu unserem Knowhow mit mehr als 43 Millionen bekannten Referenzen und mehr als 920 000 Artikeln auf Lager bieten.« t

Ahern Deutschland baut Vertriebsnetz auf

O AHERN – Mit dem jüngst durch die Faresin-Agrar-Teleskoplader in

Deutschland erweiterten Vertriebssortiment will Ahern Deutschland seine Vertriebskapazitäten hierzulande durch den Aufbau eines Subvertriebsnetzes ausbauen. Ahern Deutschland, bereits Vertriebs-, Service- und Ersatzteilspezialist für Snorkel und Xtreme, sucht derzeit regionale Vertriebspartner, um die Markenbekanntheit zu steigern und den wachsenden Kundenstamm in Deutschland und Österreich zu unterstützen. Bernhard Kahn, Geschäftsführer von Ahern Deutschland mit Sitz in Weyerbusch im Raum WesterwaldRhein/Sieg: »Mit dem Wachstum unseres Produktangebots wollen wir auch unser Vertriebsnetz erweitern, um einen einfachen Zugang zu unseren Produkten und einen schnellen, lokalen Support für unsere Kunden in Deutschland und Österreich zu gewährleisten. Unsere Vertriebspartner werden sorgfältig ausgewählt, denn unsere zukünftigen Kunden sollen den gleichen hochwertigen Service bekommen, den unsere bestehenden Kunden bereits von Ahern Deutschland erhalten. t

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Im

Blickpunkt

L LIEBHERR

»Wir haben die Krise bislang ganz gut gemeistert« Michael Wulf bauMAGAZIN-Interview mit ANDREAS BÖHM, Mitglied des Direktoriums der Liebherr-International AG, und JOACHIM STROBEL, Geschäftsführer der Liebherr EMtec GmbH

Die Unternehmensgruppe Liebherr, die 2019 nach einem Plus von 1,199 Mrd. Euro einen Rekordumsatz in Höhe von 11,75 Mrd. Euro erwirtschaftet hat, rechnet in diesem Jahr mit einem Corona­bedingten Umsatzrückgang von etwa 13% – vor allem weil die Sparte Aerospace sehr stark von der Pandemie betroffen ist. Im bauMAGAZIN­Interview Ende Oktober zeigten sich Andreas Böhm als Mitglied des Direktoriums der Liebherr­International AG (Bulle/Schweiz) und Joachim Strobel als Geschäftsführer der Liebherr EMtec GmbH (Kirchdorf/Iller) – der weltweiten Obergesellschaft der Sparte Erdbewegungsmaschinen – gleichwohl zuversichtlich und erläuterten im Gespräch mit Chefredakteur Michael Wulf, dank welcher Maßnahmen Liebherr die Corona­Krise bislang gemeistert hat. Eine wichtige Rolle haben dabei – wie schon in der Finanzkrise 2009 – die finanzielle Unabhängigkeit des Konzerns, dessen dezentrale Unternehmensstruktur sowie die breite Diversifikation gespielt. Joachim Strobel kündigte zudem an, dass Liebherr spätestens 2022 elektrisch angetriebene Kompaktmaschinen, wie Radlader und Teleskoplader, auf den Markt bringen und das neue Bedienkonzept INTUSI beginnend mit der Bauma 2022 im Zuge von Neueinführungen in allen Erdbewegungsmaschinen implementieren wird.

bauMAGAZIN: Herr Böhm, Herr Strobel, mitten im CoronaLockdown hat die Unternehmensgruppe Liebherr Anfang April ihren Geschäftsbericht für 2019 mit einem Rekordumsatz von 11,75 Mrd. Euro veröffentlicht. An was haben Sie damals gedacht? Dass es mit den beständigen Umsatzsteigerungen jetzt erst einmal für längere Zeit vorbei ist, oder dass alles halb so schlimm ist und es zu einer schnellen Erholung

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kommen wird? Oder überwog die Unsicherheit, weil es solch eine Situation wie den Lockdown zuvor noch nicht gegeben hat? Andreas Böhm: Zunächst ein kurzer Rückblick. Als Gruppe waren wir natürlich unheimlich zufrieden mit dem Jahr 2019. Es war das dritte Jahr hintereinander mit einer ganz signifikanten Umsatzstei-


BAUMAGAZININTERVIEW

gerung. Allerdings haben wir im 4. Quartal bereits Rückgänge bei den Auftragseingängen festgestellt. Wir haben das jedoch als eine Stabilisierung auf sehr hohem Niveau eingeordnet. Die Phase der Hochkonjunktur war für uns also schon vor dem Beginn der Corona-Pandemie beendet. Trotzdem sind wir im 1. Quartal noch davon ausgegangen, in 2020 als Unternehmensgruppe vielleicht noch ein kleines Plus im Vergleich zu 2019 erwirtschaften zu können. Dann kam Corona. Der Ausbruch in China hatte für uns zunächst relativ geringe Auswirkungen. Denn der Lockdown in China fiel in die Zeit des chinesischen Neujahrsfestes, während dessen das ganze Land fast vier Wochen lang nahezu stillsteht. Als das Virus dann in Europa präsent war ab Anfang März und es dann zu den Lockdowns in ganz Europa kam, waren wir zunächst sicherlich optimistischer, als wir es heute sind. Wir hielten es damals noch für möglich, dass wir in einigen Wochen wieder das Vorkrisenniveau erreichen können. Das hat sich dann sukzessive anders dargestellt.

bauMAGAZIN: Der Lockdown, den es ja zuvor in Deutschland bzw. in Europa so noch nie gegeben hat, hat Ihnen also keine große Angst gemacht … Böhm: Keiner von uns hat schon einmal eine Pandemie erlebt. Aber es hat schon andere Krisen gegeben, wie die große Weltwirtschaftskrise 2009. So etwas hatte es für uns vorher auch noch nicht gegeben, aber wir haben diese Krise gemeistert. Wir bei Liebherr verfallen weder in extreme Euphorie, wenn es gut läuft, noch bekommen wir Panik, wenn so etwas passiert wie 2009 oder jetzt die Corona-Pandemie. Ich denke, wir haben die Pandemie bislang ganz gut gemeistert, indem wir sehr rational und pragmatisch die Themen abgearbeitet haben. Es gab bei uns in der Gruppe wirklich keinerlei Anzeichen von Panik. Am Anfang hat es einige Probleme bezüglich der Lieferketten oder der Logistik gegeben, aber nichts Wesentliches.

Die Sparte Erdbewegungsmaschinen war mit zuletzt 3,178 Mrd. Euro die umsatzstärkste Sparte der Unternehmensgruppe Liebherr, die im vergangenen Jahr einen Rekordumsatz in Höhe von 11,750 Mrd. Euro (+ 11,4 %) erwirtschaftete. In diesem Jahr rechnet Liebherr Corona-bedingt mit einem Umsatzrückgang von rund 13 %.

bauMAGAZIN: Von welchem Zeitpunkt an war Ihnen bewusst, dass Covid-19 eine große Bedrohung ist? War das schon, als das Virus in China ausbrach, oder erst als beispielsweise die

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Joachim Strobel ist Geschäftsführer der Liebherr EMtec GmbH (Kirchdorf), der weltweiten Obergesellschaft der Sparte Erdbewegungsmaschinen.

MICHAEL WULF (3)

Nimmt man die Reduzierung der Umweltbelastung als globalen Maßstab, dann sehen wir einen enormen Mehrwert in der synthetischen Kraftstofftechnologie. Das ist die derzeit einzige Technologie, mit der sich der weltweite Maschinenbestand mit relativ geringem technischen Aufwand in kürzester Zeit umrüsten lässt.« Joachim Strobel

13,5%

ii

In den ersten sechs Monaten ist der Umsatz der Unternehmensgruppe Liebherr im Vergleich zum Rekordwert des Vorjahres Corona-bedingt um 13,5 % gesunken, vor allem wegen des extremen Rückgangs im Bereich Aerospace. Baumaschinen und Mining liegt im Bereich von 10 % bis 12 %.

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Infektionszahlen im Elsass explodierten, wo in Colmar ein wichtiger Standort von Liebherr ist, und nach und nach die Grenzen in Europa geschlossen wurden?

uns gab’s keine Panik, denn das ist immer der schlechteste Ratgeber in solch einer Notsituation.

Böhm: Für mich war dieser Zeitpunkt am Ende der zweiten März-Woche auf dem Rückflug von der Conexpo in Las Vegas. US-Präsident Trump hatte gerade seine Einreisebeschränkungen für EU-Bürger verkündet. Natürlich hat man vorher die Entwicklung in China beobachtet. Aber richtig bewusst geworden ist uns die Corona-Gefahr wohl erst Anfang bzw. Mitte März. Joachim Strobel: Wir hatten schon im Vorfeld der Conexpo Diskussionen, ob eine Teilnahme wirklich Sinn macht. Aber wir konnten zu dem Zeitpunkt die Dimension von Corona noch nicht im tatsächlichen Maß abschätzen. Die Messe endete deswegen ja auch zwei Tage früher als geplant. Schon eine Woche später mussten wir unser Werk in Colmar herunterfahren, weil sich das Elsass zu einer Hotspot-Region entwickelt hatte. Das Gleiche haben wir dann mit zwei Werken in Österreich und dem in Kirchdorf gemacht, auch um die geforderten Hygienevorschriften und Sicherheitsmaßnahmen umsetzen zu können. Auch die Anpassungen an die Arbeitsorganisation haben gut funktioniert. Bereits knapp zwei Wochen später konnten wir die Fabriken wieder hochfahren. Grundsätzlich noch einmal zu den Zahlen und zur Entwicklung der vergangenen Jahre: Die Sparte Erdbewegungsmaschinen ist sehr stark beteiligt gewesen am Wachstum. Da kann man schon von einem Hoch sprechen, das die ganze Branche hatte, und von dem auch wir profitiert haben. Unser Strategieplan war in bestimmten Märkten deutlich auf Wachstum ausgelegt. Gleichwohl wussten wir, dass dieses Wachstum so nicht endlos anhalten kann. Aber wir waren durchaus optimistisch, mit unserer Positionierung auch bei Seitwärtsbewegungen in verschiedenen Märkten Zugewinne realisieren zu können. Deshalb hatten wir in der Sparte Erdbewegung für 2020 eine Steigerung geplant, was durch die Zahlen bis Mitte März auch bestätigt wurde. Doch dann war durch Corona von einem Tag auf den anderen alles in Frage gestellt. Aber auch bei

bauMAGAZIN: Firmenchef Willi Liebherr wird im Geschäftsbericht mit der Aussage zitiert, »dass es infolge der Pandemie zu Umsatzrückgängen kommen wird«. Allerdings gehe man davon aus, auf die Herausforderungen gut vorbereitet zu sein. Hat die Unternehmensgruppe diese Herausforderungen bislang bewältigen können, gab es Kurzarbeit, Werksschließungen, Entlassungen? Wie wurde die Corona-Krise bislang gemanagt? Böhm: Erst einmal sehr pragmatisch. Wir haben versucht, die richtigen Maßnahmen zu treffen und einzuleiten. Zunächst einmal zu den Zahlen: Aktuell sieht es so aus, dass wir als Gruppe in den ersten sechs Monaten dieses Jahres einen Umsatzrückgang von 13,5 % konstatieren müssen. Das ist im Rahmen der Erwartungen. Die Umsatzzahlen resultieren in erster Linie – natürlich Coronabedingt – aus einem schlechten 2. Quartal. Das ist im Quervergleich, betrachtet man Referenzzahlen aus der Industrie, gar nicht so schlecht. Diese 13,5 % sind stark beeinflusst durch einen Bereich, der nichts mit Baumaschinen oder Mining zu tun hat – nämlich der Sparte Aerospace. Dort sind die Umsatzrückgänge natürlich extrem. Baumaschinen und Mining liegt eher im Bereich von 10 % bis 12 %. Darüber sind wir sehr froh. Es gab keine Stornierungswellen von Kunden. Wir mussten auch keine Kunden-Ausfälle verzeichnen. Es gab bislang so gut wie keine Insolvenzen, nicht zuletzt auch dank der staatlichen Unterstützungsprogramme in Europa. Intern sind wir mit Bedacht vorgegangen. Wir haben uns neu organisiert. In den administrativen Bereichen wurde mobiles Arbeiten eingeführt und zeitweise in Schichten gearbeitet. Kurzarbeit haben wir in den europäischen Ländern teilweise beantragt, vor allem deshalb, weil wir zunächst aufgrund der Schwierigkeiten mit den Lieferketten unsere Produktionskapazitäten nicht auslasten konnten. In keinem einzigen Fall dauerte die Kurzarbeit im Bereich Baumaschinen, flächendeckend über ganze Unternehmen hinweg, aber länger als


Andreas Böhm ist Mitglied des Direktoriums der Liebherr-International AG mit Sitz in Bulle (Schweiz).

Im Gegensatz zu Unternehmen, die finanziell nicht unabhängig sind, können wir bestimmte Maßnahmen vermeiden, wie beispielsweise die Zahl der Beschäftigten deutlich zu reduzieren. Wir haben genügend Mittel, um solch eine Krise durchzustehen.« Andreas Böhm

zehn Wochen. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben wirklich sehr gut mitgezogen. Kurzarbeit hilft natürlich auch dabei, die Beschäftigtenzahl stabil zu halten und Entlassungen zu vermeiden. So haben wir zum Halbjahr 2020 fast genauso viele Beschäftigte wie zum Ende des Jahres 2019.

bauMAGAZIN: Welche Rolle spielt in dieser Krise die finanzielle Unabhängigkeit des Konzerns, seine dezentrale Unternehmensstruktur und die breite Diversifikation? Böhm: Wenn Sie fragen, was für uns oberste Priorität hat, dann ist das die Unabhängigkeit. Dazu gehört nicht nur, aber auch die finanzielle Unabhängigkeit. Im Gegensatz zu Unternehmen, die finanziell nicht unabhängig sind, können wir bestimmte Maßnahmen vermeiden, wie beispielsweise die Zahl der Beschäftigten deutlich zu redu-

zieren. Wir haben genügend Mittel, um solch eine Krise durchzustehen. Das können wir auch gegenüber unseren Geschäftspartnern sehr gut nachweisen. Die Dezentralisierung ist natürlich insofern wichtig, weil sie uns ermöglicht, Kapazitäten umzuschichten. Auch 2009 waren einige Sparten stärker betroffen als andere, weshalb wir beispielsweise in Deutschland seinerzeit einen Kapazitätsausgleich hinsichtlich der Beschäftigten vereinbart haben. So konnten sich die Sparten gegenseitig helfen und unterstützen. Das ist auch jetzt wieder der Fall und ermöglicht es uns, Beschäftigung zu sichern.

bauMAGAZIN: Die Sparte Erdbewegung ist mit zuletzt 3,178 Mrd. Euro die umsatzstärkste Sparte in der LiebherrGruppe, wobei die EU mit einem Anteil von knapp 62 % der mit Abstand größte Absatzmarkt ist. Wie stellt sich die Situation

Bei den Erdbewegungsmaschinen sieht Liebherr in Europa ein stabile Entwicklung und das Potenzial, seine Marktanteile auszubauen.

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hinsichtlich Umsatz und Absatz derzeit dar und wie beurteilen Sie die weiteren Aussichten?

Der Kunde ist am Ende der Entscheider. Wenn er feststellt, dass er sich mit einem System gleichzeitig an eine Marke bindet, dann dürfte die Mehrzahl der Kunden damit auf Dauer ein Problem haben. Und das, so glaube ich, erkennen mittlerweile alle.« Joachim Strobel

Strobel: Es ist tatsächlich deckungsgleich mit dem, was wir in der Unternehmensgruppe sehen. Die Schwerpunktmärkte in der Erdbewegung liegen für uns nach wie vor in Europa mit Deutschland an der Spitze. Der deutsche Markt ist im Übrigen einer der attraktivsten Märkte weltweit im Bereich Erdbewegung. Das Absatzvolumen für Erdbewegungsmaschinen in dem flächenmäßig eher kleinen Deutschland ist enorm. Da gibt es eigentlich nichts Vergleichbares. Und logisch: Als deutscher Hersteller liegt unser Fokus auf diesem Markt, der allerdings auch heiß umkämpft ist. Deshalb waren wir froh, dass sich Deutschland wieder als einer der stabileren Märkte in Europa behauptet hat. Grundsätzlich sehen wir in Europa eine stabile Entwicklung und das Potenzial, unsere Marktanteile auszubauen, beispielsweise in Skandinavien und Osteuropa. Auch Spanien und Italien hatten sich bis Corona wieder positiv entwickelt. Wir wachsen auch in den USA, Russland ist traditionell ein starker Absatzmarkt, und in Australien profitieren wir unter anderem von einer positiven Entwicklung im Mining. Ich denke aber auch, dass sich die Verteilung von Umsatz und Absatz in den Märkten tendenziell nicht verschieben wird. Allerdings haben wir unsere Präsenz in den USA massiv ausgebaut, um uns dort deutlich besser aufzustellen. Die USA sind nun mal der größte Markt in Bereich der regulierten Märkte, also den Märkten mit den strengsten Emissionsnormen.

bauMAGAZIN: Noch einmal zurück zum deutschen Markt: Wie hat sich der Absatz der Erdbewegungsmaschinen in Deutschland entwickelt, wo die Bauwirtschaft ja bislang so gut wie keine wirtschaftlichen Einbußen verkraften muss, die Baustellen nicht wie in anderen europäischen Ländern während des Lockdowns geschlossen wurden? Strobel: Schauen wir uns die offiziellen Statistiken des europäischen Verbandes der Baumaschinenhersteller CECE an, liegt der deutsche Markt mit einem Rückgang von 19 % im August in einem guten Bereich im europäischen Vergleich. Und es stimmt: Bei den Bauprojekten in Deutschland hat

es so gut wie keine Unterbrechungen gegeben. Aber das wirkt sich nicht unbedingt gleich auf das Neumaschinengeschäft aus, sondern eher auf das Geschäft mit Ersatzteilen. In unserer Organisation haben wir sichergestellt, dass unsere Kunden mit Ersatzteilen versorgt werden. Deshalb gab’s in diesem Bereich kaum Unterschiede zum Vorjahr. Bei den Neumaschinen halten sich die Kunden derzeit mit Investitionen eher zurück, auch weil viele in den vergangenen Jahren ihren Maschinenpark erst erneuert haben und jetzt abwarten, wie es weitergeht. Bis zum Ende des Jahres rechnen wir mit einem Umsatzrückgang von etwa 15 % in Deutschland, ausgehend von einem wirklich sehr hohen Niveau. Das wirft uns nicht aus der Bahn. Allerdings hört man mittlerweile aus dem Markt, dass es zu einem Stau bei vielen Projekten kommt, da notwendige Planungs- und Genehmigungsprozesse in den betreffenden Ämtern durch die Pandemie ebenfalls deutlich verzögert laufen. Das führt natürlich zu einer zunehmend angespannten Auftragslage bei unseren Kunden. Ein Indikator dafür ist auch, dass es selbst für mittlere und kleinere Bauprojekte wieder eine deutlich höhere Anzahl von Anbietern gibt. Nun muss man abwarten, ob das nur temporäre Auswirkungen sind oder sich zu einem Trend entwickeln.

bauMAGAZIN: Zum Thema Investitionen: Liebherr hat in den vergangenen fünf Jahren jedes Jahr Investitionen im Bereich von rund 750 Mio. bis 830 Mio. Euro getätigt. So wurde in diesem Jahr unter anderem die für 60 Mio. US-Dollar erweiterte USA-Zentrale in Newport News (Virginia) in Betrieb genommen. Welche Summe ist für dieses Jahr budgetiert, welches sind die wichtigsten Projekte? Böhm: Eine klassische Budgetierung, wie es sie bei anderen Unternehmen gibt, findet bei uns so nicht statt. Zudem ist zu vermerken, dass unsere Investitionen auch immer zu einem großen Teil die Investitionen in unseren Mietpark beinhalten. Also nicht nur die klassischen Investitionen in Sachanlagen, in Fabriken, in Gebäude oder in technische Anlagen. Wir werden dieses Jahr unter der Summe vom vergangenen Jahr liegen, aber es wird auch keinen Einbruch geben. Der Anteil der Mietparkinvestitio-

Die Investitionen werden in diesem Jahr unter den zuletzt rund 750 Mio. Euro liegen, mit denen unter anderem die US-Zentrale in Virginia für 60 Mio. US-Dollar erweitert wurde (li.). Für den Bereich Erdbewegung in Deutschland baut Liebherr in Dettingen an der Iller, wenige Kilometer entfernt vom Kirchdorfer Werk, eine neue Vertriebszentrale, die im 1. Quartal 2021 in Betrieb genommen werden soll.

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nen bleibt allerdings stabil. Die Sachanlageninvestitionen, wie die angeführte Erweiterung unserer US-Zentrale, werden hingegen etwas reduziert. Derzeit wird für den Bereich Erdbewegung in Deutschland eine neue Vertriebszentrale in Dettingen an der Iller gebaut, nur wenige Kilometer entfernt von unserem Kirchdorfer Werk, die im 1. Quartal 2021 in Betrieb genommen wird. Es gibt größere Projekte im Ehinger Werk bezüglich Lagerwirtschaft und Logistik, und wir haben von den Gesellschaftern grünes Licht erhalten für eine größere Investition in Österreich: nämlich den Bau eines Logistikzentrums im Radladerwerk Bischofshofen.

bauMAGAZIN: Die »Baustelle der Zukunft« war auf dem Bauma-Stand von Liebherr das dominierende Thema. Stichworte sind dabei unter anderem energieeffiziente Motoren, emissionsfreie Antriebslösungen oder auch das autonome Fahren. Welche Neu- und Weiterentwicklungen hat es seit der Bauma gegeben? Strobel: Der Elektroantrieb ist derzeit das bestimmende Thema bei jeder Diskussion über neue Antriebe, sei es im Pkw-Bereich oder bei Nutzfahrzeugen. Auch im Bereich Erdbewegungsmaschinen gibt es vermehrt eine Tendenz hin zum Elektroantrieb mittels Akku. Es gibt Wettbewerber, die sich da schon klar festlegen. Wir sehen dafür vor allem in kleineren Maschinen eine relativ sinnvolle Ver-

wendung. Bei uns wären das die Kompaktradlader oder Teleskoplader. Auch Liebherr wird zeitnah akkubetriebene Maschinen in den Markt bringen …

bauMAGAZIN: Gibt es dafür schon ein konkretes Datum? Strobel: Wegen der Corona-Pandemie müssen wir die Zeitschiene neu planen. Wir gehen aber davon aus, dass wir damit spätestens 2022 starten werden. Wie gesagt, unserer Ansicht nach macht der Einsatz hauptsächlich bei kleinen Maschinen Sinn. Warum? Weil die effektive Nutzungsdauer relativ überschaubar ist und sich aufgrund der bevorzugten Einsatzfelder, wie zum Beispiel im innerstädtischen Bereich, die Ladesituation gut abbilden lässt. Bei Einsätzen von mittleren oder größeren Baggern macht der Akku-Antrieb für uns eher weniger Sinn. Denn die Dimensionen der heute verfügbaren Batterien wären viel zu groß im Verhältnis zur Maschine oder die Nutzungszeit ist relativ überschaubar und begrenzt. Dieses Manko gibt es ja nach wie vor auch bei den Pkw.

Wir bei Liebherr verfallen weder in extreme Euphorie, wenn es gut läuft, noch bekommen wir Panik, wenn so etwas passiert wie 2009 oder jetzt die Corona-Pandemie.« Andreas Böhm

bauMAGAZIN: Wie beurteilt man bei Liebherr die alternativen Antriebe generell? Strobel: Wir sind in allen Bereichen entwicklungstechnisch aktiv – sei es bei Brennstoffzellen, Elektroantrieben oder Hybridlösungen. Aber wir können noch nicht erkennen, wohin die Reise im Markt gehen wird. Deshalb werden wir uns heute nicht

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Spätestens im Jahr 2022 wird Liebherr im Bereich seiner Kompaktmaschinen Stereolader wie den L507 auch mit einem Elektroantrieb ausstatten.

Ich hoffe, dass die Politiker mit dem großen Bild vor Augen die richtigen Maßnahmen, die sie ja schon eingeleitet haben, jetzt auch wirklich umsetzen. Dann bin ich optimistisch.« Joachim Strobel

auf eine Technologie festlegen. Denn so kann man ganz schnell aufs Abstellgleis geraten. Und das wollen wir vermeiden. Nimmt man die Reduzierung der Umweltbelastung als globalen Maßstab, dann sehen wir einen enormen Mehrwert in der synthetischen Kraftstofftechnologie. Denn das ist derzeit die einzige Technologie, mit der sich der weltweit bestehende Maschinenbestand mit relativ geringem technischen Aufwand in kürzester Zeit umrüsten lässt. Wenn man diesen synthetischen Kraftstoff mit grüner Energie herstellt, wäre die Nutzung der Maschinen CO2-neutral. In dem Fall würden zusätzliche CO2-Ausstöße vermieden, die durch die Batterieproduktion und die dazu gehörende Infrastruktur entstehen. Wenn man also bis 2030 den CO2-Ausstoß so gravierend senken will, dass die Klimaziele erreicht werden, dann sollte man unserer Ansicht nach nicht nur in die Batterietechnologie investieren, erhöht diese doch erst einmal die CO2-Belastung. Deshalb liegt unser Schwerpunkt auf der Nutzung des synthetischen Kraftstoffs. Denn die Maschinen können mit dem fast gleichen Leistungsvolumen eingesetzt und die bestehende Tankstelleninfrastruktur kann genutzt werden.

bauMAGAZIN: Wird Liebherr demnächst auch autonom fahrende Maschinen in den Markt bringen? Strobel: Wir testen seit einem Dreivierteljahr Prototypen für autonomes Fahren mit beachtlichem Erfolg. Aber man muss, bei aller Weiterentwicklung der Technologien, immer auch die Wirtschaftlichkeit im Blick haben und die Relation sehen zum Gesamtmarkt. Deshalb wird das autonome Fahren noch über Jahre ein Nischenfeld bleiben. Gleichwohl ist die Entwicklung all dieser Systeme wichtig. Denn sie unterstützen den Bediener der Maschine in seinen Tätigkeiten deutlich besser, erhöhen so

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dessen Konzentrationsfähigkeit sowie seine Präzision beim Arbeiten und damit die Produktivität. Wir sehen also den großen Mehrwert nicht darin, den Fahrer auf kurze Sicht zu ersetzen. Sondern unsere Philosophie ist es, mit den aus dem Bereich autonomes Fahren stammenden Assistenzsystemen für mehr Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Sicherheit zu sorgen, was sowohl für den Betreiber als auch für den Eigentümer der Maschine einen echten Mehrwert bietet. Denn bei einem Investitionsgut wie einer Baumaschine wird sich nur die Technologie durchsetzen, die auch wirtschaftlich ist.

bauMAGAZIN: Das andere große aktuelle Themenfeld in der Bau- und Baumaschinenindustrie ist die Digitalisierung. Hier lauten die Stichworte Vernetzung, Augmented Reality, Virtual Reality, Assistenzsysteme etc. Unter anderem hat Liebherr auf der Bauma mit INTUSI eine adaptive und intuitiv zu bedienende Steuerkonsole für Baumaschinen vorgestellt. Wann und in welchen Maschinen kommt dieses neuartige Bedienkonzept zum Einsatz? Strobel: INTUSI wird im Zuge von Maschinen-Neueinführungen implementiert. Das wird erstmals zur nächsten Bauma der Fall sein. Wir schätzen, dass es ungefähr fünf Jahre lang dauern wird, bis unsere komplette Palette der Erdbewegungsmaschinen mit INTUSI ausgestattet ist. Wir vergleichen die Entwicklung und den Nutzen von INTUSI mit dem Mehrwert, den ein Smartphone bietet im Gegensatz zu den alten Mobilfunkgeräten. Heute wird ein Smartphone ganz selbstverständlich von jeder Altersgruppe bedient. Das Beispiel zeigt, wie man etwas variabel und individuell hinterlegt mit Funktionen, die man intuitiv lernen und bedienen kann. Deshalb ist INTUSI für uns ein ganz wichtiger Schritt dahingehend, wie man künftig eine Bau-


maschine effizienter und sicherer bedienen kann. Denn mit diesem selbstlernenden System stellen wir sicher, dass die neuen digitalen Assistenzsysteme und Applikationen vom Bediener auch individueller genutzt werden und sich dadurch die Produktivität und damit die Wirtschaftlichkeit der Maschine erhöht.

bauMAGAZIN: Nun ist INTUSI eine Art Zukunftsmusik. In der Realität ist es aber immer noch so, dass auf einer Baustelle die Vernetzung von Baumaschinen verschiedener Hersteller trotz der ISO-Norm 15143-3 nicht funktioniert, sehr zum Missfallen der Bauunternehmer. Herr Strobel, Sie sind stellvertretender Vorsitzender des VDMA-Fachverbandes Bau- und Baustoffmaschinen, und der versucht schon seit Jahren, dieses Problem zu lösen. Unter anderem strebt man einen europäischen Standard an. Wie ist der derzeitige Stand der Diskussionen, und gibt es bald eine Lösung dieses Problems der mangelnden Schnittstellen, und wie handhabt Liebherr diese Problematik? Strobel: Es gibt diesen Fortschritt, und zwar mit der Gründung der Gesellschaft »Machines Construction 4.0« auf der Bauma 2019. Das Ziel dieses Gremiums ist es, einen gemeinsamen Standard zu kreieren. Die Hersteller, die sich dazu bekennen, werden entsprechend zertifiziert. Dieser Standard soll sich dann immer schnell der technischen Weiterentwicklung entsprechend anpassen. Dadurch weiß der Kunde, dass dieser Maschinenhersteller standardisierte Daten im definierten Format zur Verfügung stellt und er diesen Vorteil auf der Baustelle für sich nutzen kann. Dies ist jedoch eine anspruchsvolle Aufgabe. Es ist aber in MiC 4.0 schon gelungen, die Maschinenzustandsdaten entsprechend der ISO 15143-3 zu standardisieren. Im nächsten Schritt werden die Prozessdaten in enger Zusammenarbeit mit den Endanwendern definiert und das Format standardisiert. Aber es ist allen bewusst, so denke ich, dass wir sehr schnell in die nächste Phase übergehen müssen. Ein wichtiger Punkt dabei ist, dass immer mehr BaumaschinenHersteller mit einsteigen. Es hilft ja nichts, wenn die eine Hälfte der Hersteller in die eine Richtung geht, und die andere Hälfte in eine andere. Auch die Verbände in Nordamerika und in Europa sollten bei dieser Thematik nicht mehr im Wettbewerb miteinander stehen. Wir haben erkannt, dass unsere Kunden eine durchgehende Palette an Maschinen nutzen. Deshalb ist diese VDMA-Initiative ein guter Weg.

bauMAGAZIN: Gibt es denn Signale von Mitbewerbern, wie Caterpillar und Komatsu, die bislang ja ihre eigene FlottenManagement-Systeme favorisieren, diesen Weg künftig mitgehen zu wollen? Strobel: Es gibt Signale von Wettbewerbern, wie Cat und Volvo – und zwar in der Form, dass sie Mitglied in der AG MiC 4.0 sind. Weitere Mitwettbewerber zeigen ebenfalls Interesse an der Teilnahme. Das zeigt zumindest: Es gibt eine Anerkennung dafür und eine gewisse Einsicht, dass diese Problematik keiner für sich alleine auflösen kann. Der Kunde ist am Ende der Entscheider. Wenn der feststellt, dass

er sich mit einem System gleichzeitig an eine Marke bindet, dann dürfte die Mehrzahl der Kunden damit auf Dauer ein Problem haben. Und das, so glaube ich, erkennen mittlerweile alle. Alle wissen, dass sie sich irgendwann an dieser Diskussion beteiligen müssen. Wenn das am Ende dazu führt, dass sie eine Schnittstelle zur Schnittstelle anbieten und den anderen Herstellern nichts verbaut wird, dann kann auch das eine Lösung dieser Problematik sein. Kein Hersteller wird sich dem verschließen können.

bauMAGAZIN: Wagen Sie eine Prognose, bis wann diese Daten im standardisierten Format zur Verfügung stehen? Strobel: Das ist wirklich schwierig. Ich formuliere es mal so: Jedes Jahr, das es länger dauert, ist ein Jahr zu spät. Denn nur, wenn man sich auf einen Standard einigt, dann kann darauf aufbauend weiter entwickelt werden. Deshalb eilt es wirklich. Die Mitglieder der VDMA-Initiative haben die Standardisierung der Maschinenzustandsdaten abgeschlossen und die Bearbeitung der Prozessdaten erfolgt in den nächsten Monaten. Wir hoffen, dass wir auf diesem Weg so viele Marktteilnehmer wie möglich mitnehmen. Deshalb ist es aus unserer Sicht so wichtig, dass auch die Kundenseite in dieser Initiative vertreten ist.

bauMAGAZIN: Noch einmal zurück zur allgemeinen wirtschaftlichen Situation, denn die Corona-Pandemie ist ja nicht die einzige Bedrohung. Es gibt den amerikanisch-chinesischen Handelskonflikt, die Russland-Sanktionen wegen der KrimAnnexion und des Ukraine-Konflikts, der Brexit wird Ende des Jahres Realität und die Region Middle East ist nach wie vor ein Pulverfass. Wie managt die Unternehmensgruppe Liebherr mit fast 50 000 Mitarbeitern und rund 140 Gesellschaften auf allen Kontinenten diese Vielzahl an politischen Unwägbarkeiten? Böhm: Mit Ruhe, mit Bedacht und mit Pragmatismus. Das wäre die kurze Antwort. Wenn wir die angesprochenen Konfliktfelder einzeln betrachten, dann würde ich sagen: Der amerikanisch-chinesische Handelskonflikt ist wahrscheinlich das Thema, das uns in den kommenden Jahren am längsten beschäftigen wird. Ob das ein Handelskonflikt ist oder auch ein politischer Konflikt, das sei mal dahingestellt. Es geht eher um die Vormachtstellung in der Welt. Und das wird uns alle begleiten, davon sind wir überzeugt. Als jemand, der sehr lange in China gelebt hat, weiß ich, dass die Chinesen genauso pragmatisch sind wie wir in Europa. Sie werden also auch darauf achten, dass für sie daraus keine Nachteile entstehen. Insofern kann man guter Dinge sein, dass man es mit den gegenseitigen Zöllen auch nicht so übertreibt, dass die Märkte in größerem Maße beschädigt werden. Zum Brexit: Wir warten jetzt einmal ab, was zum Jahresende passiert. In Großbritannien war schon vor der Pandemie die Nachfrage geringer, weil sich viele unserer Kunden schon auf das Thema Brexit generell vorbereitet haben. Für uns als Gruppe birgt der Brexit Risiken, bietet aber auch Chancen. Denn wir haben im UK nicht nur eine

Das Jahr 2021 wird Herausforderungen mit sich bringen, weil die Auftragseingänge nicht auf dem gewohnten Niveau und die daraus resultierenden Auftragsbestände deutlich niedriger sein werden.« Andreas Böhm

15%

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In Deutschland erwartet Liebherr im Bereich Erdmaschinen für 2020 einen Umsatzrückgang von 15 %.

Der amerikanischchinesische Handelskonflikt ist wahrscheinlich das Thema, das uns in den kommenden Jahren am längsten beschäftigen wird.« Andreas Böhm

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Seine adaptive und intuitiv zu bedienende Steuerkonsole INTUSI will Liebherr, beginnend mit der Bauma 2022, im Zuge von MaschinenNeueinführungen nach und nach in alle Erdbewegungsmaschinen implementieren.

Bis zum Ende des Jahres rechnen wir mit einem Umsatzrückgang von etwa 15 % in Deutschland, ausgehend von einem wirklich sehr hohen Niveau. Das wirft uns nicht aus der Bahn.« Joachim Strobel

unserer größten Vertriebsorganisation, sondern in Sunderland im Nordosten Englands auch ein Werk. Die Sanktionen in Russland gibt es jetzt schon seit längerer Zeit. Trotzdem sind unsere Geschäftszahlen in Russland derzeit hervorragend, vor allem in den Bereichen Mining, Autokrane oder maritime Krane. Dabei halten wir uns natürlich strikt an die Sanktionsbestimmungen. Deshalb sind wir auch positiv überrascht, wie sich das Geschäft trotz der politischen Umstände entwickelt. Noch ein Wort zum Nahen bzw. Mittleren Osten: Die Konflikte dort werden weiterhin die Welt beschäftigen. Auch ist die Frage spannend, wie die Staaten dort den Umbau ihrer Volkswirtschaften verkraften, wenn die Nachfrage nach Öl und Gas nachlässt, weil weltweit künftig vermehrt regenerative Energiequellen genutzt werden.

bauMAGAZIN: Schlussfrage: Es scheint derzeit so, als ob eine zweite Corona-Welle kaum aufzuhalten ist, wobei deren Folgen noch nicht abzusehen sind. Wie lautet Ihre Prognose für die Unternehmensgruppe Liebherr, wie schätzen Sie die allgemeine wirtschaftliche Situation bis zum kommenden Frühjahr ein und welche Maßnahmen von Seiten der Politik – vor allem in Deutschland und Europa – würden Sie sich wünschen?

LIEBHERR (8)

Böhm: Wir gehen davon aus, dass wir uns 2020 in der gleichen Größenordnung bewegen im Vergleich zu 2019, wie wir das bei den Halbjahreszahlen konstatiert haben. Also ein Umsatzrückgang in

Auch Teleskoplader wie den T36-7 will Liebherr spätestens 2022 mit Elektroantrieb ausgestattet anbieten.

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der Größenordnung von rund 13 % in der Unternehmensgruppe. Da rechnen wir mit keinen großen Veränderungen mehr. Das Jahr 2021 wird Herausforderungen mit sich bringen, weil die Auftragseingänge nicht mehr auf dem gewohnten Niveau und die daraus resultierenden Auftragsbestände für 2021 deutlich niedriger sein werden. Die Entwicklung hängt also sehr stark davon ab, was wir tatsächlich an Aufträgen in 2021 realisieren können. Deshalb sind wir mit Prognosen, wie auch die allermeisten Wettbewerber, eher zurückhaltend. Jetzt Zahlen zu nennen, das ist wirklich sehr schwierig. Lassen Sie es mich so formulieren: Wir würden uns freuen, wenn wir als Gruppe insgesamt im Jahr 2021 etwas besser abschneiden als 2020. Das wäre ein Erfolg. Was wünschen wir uns? Dass gewisse staatliche Maßnahmen, die in Deutschland bzw. in Mitteleuropa ergriffen wurden, fortgesetzt werden. Viele sind befristet bis Jahresende. Diese Maßnahmen haben bislang dafür gesorgt, dass es nicht zu Insolvenz-Wellen gekommen ist. Wir würden uns wünschen, dass das weiterhin der Fall ist. Dass die Staaten alles daransetzen, damit sich das Rad weiterdreht. Auch sollten nicht nur schon beschlossene Infrastrukturprojekte abgearbeitet werden, sondern auch neue Projekte dieser Art angestoßen werden. Es wäre elementar wichtig, diese Zeit jetzt zu nutzen für Investitionen in die Infrastruktur, die ja auch wirklich verbesserungswürdig ist in ganz Europa. Strobel: Ergänzen möchte ich das dahingehend, dass wir im Falle von erneuten Corona-Restriktionen jetzt über Erfahrungen im Umgang damit verfügen. Es wird nicht mehr so sein, dass Fabriken von einem Tag auf den anderen geschlossen werden. Da hat es einen Lernprozess in der Industrie nach dem Lockdown im Frühjahr gegeben. Problematisch dürfte eher sein, dass Projekte oder Baugenehmigungen nicht zeitgerecht abgearbeitet werden können, weil die personellen Kapazitäten nicht ausreichen. An den Geldern fehlt es jedenfalls nicht. Diese wurden zur Unterstützung der Industrie richtigerweise innerhalb kurzer Zeit bewilligt. Aber die Frage ist doch: Wie schafft man es, dass dieses Geld auch zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort eingesetzt wird? Und da hoffe ich, dass die Politiker mit dem großen Bild vor Augen die richtigen Maßnahmen, die sie ja schon eingeleitet haben, jetzt auch wirklich umsetzen. Dann bin ich optimistisch. Böhm: Noch ein Satz zum Abschluss: Als Vertreter eines Unternehmens, das paneuropäisch verankert ist, würde ich mir vor allem eines wünschen in diesen Pandemie-Zeiten: Eine generelle und für alle verständliche Regelung in ganz Europa darüber, wer wie reisen kann und wie Güter transportiert werden. Denn diese Kleinstaaterei mit den unterschiedlichsten Bestimmungen schon auf regionaler Ebene kann niemand nachvollziehen – ganz zu schweigen von den Kosten und von dem Aufwand, der dadurch verursacht wird. Diese einheitliche m Regelung, die wünsche ich mir.



Verkehrswege- und Kanalbau

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Bei rund 180 °C wird der Belag vom Lkw in den Fertiger gekippt.

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AMMANN

Hohe Verdichtungsleistung bei schnellem Einbau Im Auftrag des Schweizer Kantons Wallis errichtet das Unternehmen Imboden Ulrich den rund 32 km langen Streckenabschnitt der eidgenössischen A 9 zwischen Siders und Brig. Eine sensible Linienführung ist darauf ausgerichtet, die Verkehrs­ wege im engen Rhônetal so effizient wie möglich zu bündeln. Entsprechend verlaufen rund 50 % der Autobahnstrecke im Oberwallis unterirdisch. Bei den anspruchsvollen Belagsarbeiten unterstützen ein Straßenfertiger AFT 700­3, die Tandemradwalze des Typs ARP 95, eine Gummiradwalze der Serie AP 240 sowie eine Asphaltmischanlage von Ammann.

D 7,3Meter Mit dem AFT 700-3 von Ammann kann die Fahrbahn in der Gesamtbreite von 7,3 m in einem Zug asphaltiert werden.

ie Baustelle ist insgesamt 31,8 km lang und mit vielen Herausforderungen gespickt. So führen zwei durch eine Brücke verbundene Tunnel die Autofahrer auf rund 7 km Länge direkt durch die Berge. Gefordert ist eine überdurchschnittlich hohe Qualität des Asphalteinbaus. Für die Deckschicht wird ein besonderer Asphaltmix mit PMB (Polymer Modified Bitumen) verwendet, der durch eine hohe Beständigkeit überzeugt. Eine optimale Verdichtungsleistung ist zudem wichtig, damit Öl, das Fahrzeuge verlieren, nicht in den Untergrund gelangt, sondern in ein Abwassersystem der Tunnel abgeleitet werden kann.

Abgestimmte Maschinen Die Tunnel haben noch weitere Tücken für Imboden Ulrich in petto: Aufgrund der hohen Temperaturen, die beim Asphalteinbau entstehen, ent-

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weicht im Tunnel Dampf, den eine Lüftung hinausbläst. Da der Wind im Wallis gerne dreht, muss das Lüftungssystem immer wieder neu ausgerichtet werden. Ein Vorgang, der zeitaufwendig ist, die Temperatur des Belags reduziert und damit die Verdichtungsleistung beeinträchtigen kann. Hier benötigt es eine eingespielte Mannschaft und perfekt aufeinander abgestimmte Maschinen: Von der Asphaltmischanlage über den Straßenfertiger bis hin zu den Walzen. In unmittelbarer Nähe der Tunnel betreibt Imboden Ulrich seit mehreren Jahren eine fest installierte Ammann-Asphaltmischanlage. Sie stellt für diverse Projekte im Wallis den Asphalt her und verfügt über ausreichende Kapazität, um ein Mammutunterfangen wie den Ausbau der A 9 zuverlässig zu versorgen.

In einem Zug asphaltiert Die Nähe zur Baustelle ist ideal – Lkw benötigen nur wenige Minuten, um das Mischgut zum Fertiger zu transportieren. Mit ihrem Output muss sich die Anlage am aktuellen Bedarf des Asphaltfertigers orientieren. Schließlich ist der AFT 700-3 von Ammann das »Herz« und damit der Taktgeber des gesamten Einbauprozesses, mit ihm kann die Fahrbahn in der Gesamtbreite von 7,3 m in einem


AMMANN VERDICHTUNG

Der Asphaltfertiger AFT 700-3 von Ammann asphaltiert die Gesamtbreite von 7,3 m in einem Zug. Die genaue Abfolge der Walzen erfordert ein eingespieltes Team mit hoher Expertise.

Zug asphaltiert werden. Rund 180 °C heiß ist der Asphalt, der vom Lkw in den Fertiger gekippt wird. Er muss so schnell wie möglich und bei gleichbleibender Temperatur verarbeitet werden. Die Temperatur darf unter keinen Umständen unter 70 °C fallen, denn das würde die Verdichtung unmöglich machen. Der Mannschaft wird bei einem derartigen Szenario ein Höchstmaß an Präzision und Produktivität abverlangt, um die Arbeit im geforderten Zeitraum zu stemmen. Da kann zum einen die Höhe des Tunnels das Kippen des Lkw behindern. Zum anderen erfordert die genaue Abfolge der Walzen ein gut eingespieltes Team mit der notwendigen Expertise. Um den frischen Belag zu verdichten, kommen direkt hinter dem Fertiger eine Tandemwalze ARP 95 mit ACE-Technologie und eine Gummiradwalze vom Typ AP 240 zum Einsatz. Letztere hat ein höheres statisches Gewicht als die Tandemwalze und erzeugt durch die Pneumatik einen Kneteffekt, der die Verdichtungsleistung erhöht.

Ammanns ACE-Technologie ist ein wichtiges Werkzeug im gesamten Prozess. Die eingebaute automatische Verdichtungskontrolle zeigt dem Maschinenführer den Verdichtungsgrad während seiner Arbeit an. Er vermeidet damit unnötige Überfahrten und hat die direkte Kontrolle. Letztendlich spart das nicht nur Zeit, sondern auch Kraftstoff und vermeidet teure Nacharbeiten. Für die finale Deckschicht sind schemelgelenkte Tandemwalzen des Ammann-Typs ARP 95 im Einsatz. Durch die Vibration der Walzen wird die Oberfläche des Belags optimal eingeebnet. Um auch die Straßenkanten effizient zu verdichten, finalisieren zwei APF-Rüttelplatten von Ammann den Prozess.

Gewichtige Rolle für Projekt und Partnerschaft Inzwischen sind die Beton- und Belagsarbeiten fast vollendet. Die Maschinen haben ihre gewichtige Rolle gespielt, um das Projekt im geplanten Zeitraum und innerhalb der geforderten Qualitätsziele t zu verwirklichen.

Ausbau der Schweizer A 9 im Kanton Wallis – mittendrin eine Asphaltmischanlage von Ammann.

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VÖGELE – WIRTGEN

Autobahn-Sanierung in Rekordzeit Baustellen auf stark frequentierten Schnellstraßen führen oft zu Staus. Wie es gelingen kann, in kürzester Zeit die Deck­ und Binderschicht eines Autobahnteilstücks zu erneuern, zeigte kürzlich die Johann Bunte Bauunternehmung: Auf der A 3 bei Duisburg sanierte das Einbau­Team eine 60 000 m2 große Fläche mit vier Wirtgen­Fräsen und sechs Vögele­Straßenfertigern in lediglich 55 Stunden.

P 120 000 Fahrzeuge Auf der Pendlerstrecke sind werktags rund 120 000 Fahrzeuge unterwegs.

rojekte, die in einer extrem kurzen Bauzeit umgesetzt werden sollen, erfordern eine präzise Planung, ein hohes Maß an Prozesssicherheit und zuverlässige Maschinentechnik. Darüber hinaus braucht es auch die Erfahrung und Kompetenz der Anwender und Experten. All diese Parameter waren auch bei der Sanierung eines 3,6 km langen Abschnitts der A 3 bei Duisburg wichtig. Weil auf der stark befahrenen Pendlerstrecke werktags rund 120 000 Fahrzeuge unterwegs sind, entschied sich die zuständige Straßenbaubehörde Straßen.NRW für eine Sanierung unter Vollsperrung. »Damit schaffen wir an einem Wochenende die Arbeit, die den Verkehr sonst mehrere Wochen behindert hätte – und haben am Ende auch noch eine bessere Qualität«, so Thomas Oehler, Straßen.NRW-Abteilungsdirektor.

Die SprayJet-Technologie erübrigt das Vorsprühen mit Bitumenemulsion. Straffer Zeitplan Die Arbeiten starteten freitags um 22 Uhr mit dem Einrichten der Vollsperrung in beide Fahrtrichtungen. Danach wurde zunächst die rechte Fahrspur, die aus Beton besteht und nicht sanierungsbedürf-

Nahtloser Einbau mit überzeugender Vögele-Technik Einsatz für die SB 300 von Vögele mit dem Dienstleister Milex Rent: Bei der Verlegung einer Bundesstraße zeigte die starre Bohle – dafür steht die Abkürzung SB – von Anfang an ihre Vorzüge. Sie verarbeitete anspruchsvolle Mischgüter wie offenporigen Asphalt und Splittmastix in großer Breite – mit überzeugendem Ergebnis.

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tarre Bohlen kommen häufig zum Einsatz, wenn nahtlos in großer Breite gebaut werden soll. So auch beim Neubau eines Abschnitts der B 75 in Hamburg. Auf einer Län­ ge von rund 4,6 km wird die Straße an die Bahngleise verlegt. Den Ein­ bau übernahm ein Raupenfertiger vom Typ Super 2100­3i. Der High­ way­Class­Fertiger der Strich­3­Ge­ neration von Vögele ist bei vielen Fernstraßen­Projekten eine Maschi­ ne der Wahl. Seit einiger Zeit haben Bauunter­ nehmer einen Grund mehr, mit dem Super 2100­3i nahtlos in großer Brei­ te zu arbeiten – die starre Bohle SB 300. Sie kann in Kombination mit dem Super 2100­3i auf maximal 13 m einbauen. An das Limit reichten die Asphaltarbeiten in Hamburg fast heran: Binder­ und Deckschicht wur­ den in variierender Breite zwischen 10,5 m und 12,5 m eingebaut. Für ho­ he Standfestigkeit der Fahrbahn wur­

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VÖGELE

o MILEX RENT/VÖGELE –

de ein Teil aus Splittmastixasphalt hergestellt, ein 2,2 km langer Ab­ schnitt wurde zur Lärmminderung mit offenporigem Asphalt (OPA) aus­ geführt. Bei der Verarbeitung von Misch­ gütern sind das Verdichtungsergeb­ nis und das Schwimmverhalten der Einbaubohle von Bedeutung. Beides hängt von einem korrekt eingestell­ ten Tamper ab. Für die neuen starren Bohlen bietet Vögele mit der hydrau­ lischen Tamperhubeinstellung eine Lösung, mit der der Tamperhub auf

Knopfdruck zwischen 4 mm und 8 mm verstellt wird. Für geringe Schichtstärken wie beim Einbau von Binder­ und Deckschichten empfeh­ len sich 4 mm, für dicke Tragschich­ ten 8 mm Hub.

Variabilität erhöhen Bauleiter Martin Iseke vom beauf­ tragten Bauunternehmen Kemna meisterte die Herausforderungen auf der B 75 mit seinem Einbau­ Team bravourös – auch dank der neuen Vögele­Bohlentechnologie:


Voller Einsatz für die Pendlerstrecke: Um 3,6 km Autobahn in nur 55 Stunden sanieren zu können, arbeiteten bei der Deckschicht jeweils zwei Sprühfertiger pro Fahrtrichtung gleichzeitig – unterstützt von je einem Beschicker.

tig war, mit einer Nutfräse von der angrenzenden Asphaltspur getrennt. Um 23 Uhr begannen vier Wirtgen-Großfräsen der Typen W 210i, W 220i und W 250i mit dem Abtragen der sanierungsbedürftigen Deck- und Binderschicht. Dafür waren 20 Stun-

den vorgesehen. Noch vor Beendigung der Fräsarbeiten, am Samstagmorgen um 7.15 Uhr, begann der Asphalteinbau. Dieser musste bereits am Sonntag um 10.30 Uhr abgeschlossen sein, damit genug Zeit für Nacharbeiten wie das Aufbringen der Mar-

Kompromisslose Qualität für die B 75 in Hamburg: Die starre Bohle SB 300 von Vögele steht für hochwertige, eben ausgeführte Ergebnisse und gilt als ein technologisches Aushängeschild des Weltmarktführers. »Die neue Bohle ist sehr steif, das macht sich an der tadellosen Eben­ heit bemerkbar. Hervorzuheben ist auch die neue Variabilität – ohne sie hätte der nahtlose Einbau nicht funk­ tioniert.« Damit spielt Iseke auf das hydraulische Ausziehanbauteil als ei­ ne zentrale Neuheit der SB 300 an. Es ist 1,25 m auf jeder Seite hydrau­ lisch ausziehbar. Hier verbindet Vö­ gele die Vorteile seiner Ausziehboh­ len mit denen der starren – große Fle­ xibilität und maximale Ebenheit. Auch diesen Vorzug nutzte das Kem­ na­Einbau­Team auf der Großbau­ stelle bis fast ans Maximum aus: Die Einbaubreite variierte um rund 2 m.

Effizienz steigern Die SB 300 ist mit mehreren Vögele­ Fertigern kombinierbar, vom Super 1800­3i bis zum Super 3000­3i, ba­

siert auf einer Grundbreite von 3 m und kann mit unterschiedlichen An­ bauteilen auf bis zu 16 m Breite auf­ gebaut werden. Die SB 300 wurde gemeinsam mit der SB 350 ent­ wickelt. Letztere steht für eine Ein­ baubreite von 18 m, die im Verbund mit dem Vögele­Flaggschiff Su­ per 3000­3i erreicht werden kann. Das Führungs­ und Positionie­ rungssystem sowie das elektrische Heizsystem sorgen bei den starren Bohlen SB 300 und SB 350 für ra­ sche Einsatzbereitschaft. Während das Führungs­ und Positionie­ rungssystem die Anwender bei der korrekten Montage der Verbreite­ rungsteile unterstützt, bringt das elektrische Heizsystem die Bohle gegenüber dem Vorgängermodell schneller und homogener auf Be­ t triebstemperatur.

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Materialversorgung sicherzustellen, waren drei Mischanlagen mit der Asphaltproduktion beauftragt, eine weitere stand zur Reserve bereit. Den heißen Asphalt transportierten 130 Sattelzüge in 500 Fuhren zur Baustelle zwischen dem Kreuz Duisburg-Kaiserberg und dem Breitscheider Kreuz. In Summe mussten 16 000 t Asphalt, davon 12 000 t für die Binderschicht und 4 000 t für die Deckschicht, produziert, transportiert und eingebaut werden.

Kontinuierliche Versorgung

Sechs Fertiger gleichzeitig

Ein Arbeitsgang

Für den Einbau auf einer Fläche von 60 000 m2 standen lediglich 27 Stunden zur Verfügung. Diese Herausforderung ging das Team der Johann Bunte Bauunternehmung mit insgesamt sechs Vögele-Fertigern an. Zunächst stellten zwei Super 2100-3i die Binderschicht her. Einer der beiden Highway-ClassFertiger arbeitete dabei in die eine Fahrtrichtung, der andere nahm gleichzeitig am anderen Baustellenende die Arbeit in die entgegengesetzte Richtung auf. Die Deckschicht aus lärmminderndem Splittmastixasphalt (LOA) bauten anschließend je zwei Super 1800-3i SprayJet im »Heiß an heiß«-Verfahren ein. Um in der knapp bemessenen Zeit die

Für einen effizienten Ablauf sorgten auch die Vögele-Sprühfertiger Super 1800-3i SprayJet: Sie erledigten das Aufsprühen der Bitumenemulsion und den Einbau der Asphaltdeckschicht in einem Arbeitsgang. Neben der Zeitersparnis bot der Einbau mit der Vögele-SprayJet-Technik auf der A 3 weitere Vorteile: Da der frisch aufgetragene Emulsionsfilm direkt im Anschluss überbaut wurde, konnten Baufahrzeuge den Bindemittelfilm nicht überfahren und dadurch beschädigen. Das verbessert den Schichtenverbund und damit auch die Lebensdauer der Straße. Dank des reibungslosen Zusammenspiels des Teams von Johann Bunte und der Maschinentechnik von Wirtgen und Vögele war es schließlich am Montagmorgen um 5 Uhr soweit: Die A 3 wurde an den Verkehr übergeben. Die Erleichterung, den straffen Zeitplan eingehalten zu haben, war bei allen Beteiligten groß. »Das war eine Spitzenleistung, die das gesamte Team hier abgeliefert hat. Alle haben sich gegenseitig unterstützt«, so Bauleiter Niklas Lehmann nach Abschluss der Baumaßt nahme.

JOSEPH VÖGELE

kierungen blieb. Die Verkehrsfreigabe war für den folgenden Montag geplant.

Zwei Vögele-PowerFeeder vom Typ MT 3000-2i Offset nahmen das Mischgut von den Lkw entgegen und sicherten so die kontinuierliche Versorgung der Straßenfertiger. Während der Beschickerfahrer die Entladung koordinierte, konnte sich der Fertigerfahrer voll auf den Einbauprozess konzentrieren. Angesichts von 500 Lkw-Ladungen in wenigen Stunden und den hohen Einbaugeschwindigkeiten war dies unverzichtbar.

Der Einbau der Binderschicht auf der A 3 erfolgte mit zwei Vögele-Fertigern Super 2100-3i, unterstützt von jeweils einem Beschicker MT 3000-2i Offset.

Der Vögele-Beschicker MT 3000-2i Offset kann dank seines Schwenkbands zwei Fertiger mit Mischgut versorgen. Die beiden Fertigerfahrer können sich dadurch voll auf den Einbau konzentrieren.

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WIRTGEN

Neuer Gleitschalungsfertiger baut Beton zweilagig ein

Der SP 154i lässt sich je nach Maschinenkonfiguration als Unter- oder Oberbetonfertiger einsetzen.

Wirtgen aktualisiert mit dem SP 154i seine Produktfamilie der großen Gleitschalungs­ fertiger. Der neue Fertiger kommt vorwiegend beim zweilagigen Betoneinbau auf Autobahnen und Flugbetriebs­ flächen zum Einsatz und ersetzt das Modell SP 1500.

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it seinem 436 PS starken Cummins-Motor (Abgasstufe EU-Stage V/US EPA Tier334f) kann der SP 154i nach Herstellerangaben mit hohen Leistungsreserven punkten, die den Einbau von bis zu 16 m breiten und 450 mm dicken Betonflächen ermöglichen. Beim zweilagigen Betoneinbau arbeiten drei separate Maschinen als Einbauzug zusammen: Unterbetonfertiger, Oberbetonfertiger sowie ein TCM als Nachbehandlungsgerät – der SP 154i kann als Unter- bzw. Oberbetonfertiger eingesetzt werden. Dank des umfangreichen Wirtgen-Maschinenportfolios in unterschiedlichen Leistungsklassen lassen sich Betoneinbauzüge entsprechend der Einsatzanforderung gezielt aufeinander abstimmen.

Unter­ bzw. Oberbetonfertiger Als Unterbetonfertiger ist der Gleitschalungsfertiger mit einem automatischen Dübelsetzgerät, bis zu drei automatischen Ankersetzgeräten sowie einer fernbedienbaren Betonfördereinheit zum Oberbetonfertiger ausgerüstet. Die Fahrbahnschalung baut während des Überfahrens den Beton profilgerecht ein. Elektrische Rüttler verdichten den Beton. Anschließend werden Dübel und Anker in den Unterbeton eingearbeitet. Ergebnis ist eine homogene, kostengünstige Betonfläche, die den idealen Unterbau für den hochwertigen Oberbeton bildet. Beim Einsatz des SP 154i als Oberbetonfertiger wird der Oberbeton mittels Förderband über den

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Kundenumfrage 2020: Durchschnittsnote Kundenbewertung 1,57


Der Wirtgen-Gleitschalungsfertiger SP 154i kann Beton bis zu 450 mm dick und – je nach Konfiguration – zwischen 5 m und 16 m breit einbauen.

beidseitig hydraulisch einstellbaren ein- oder zweiteiligen Seitenschalungen für einen geringen Betonverlust. Speziell konzipierte Schlepp- und Tiefenschalungen ermöglichen zudem das Fertigen optimaler Betonkanten.

WIRTGEN

Einfacher Transport – kurze Rüstzeiten

Unterbetonfertiger hinweg transportiert und auf dem frischen Unterbeton vor dem Oberbetonfertiger ablegt. Der Oberbeton wird »nass in nass« eingebaut und mit für den Oberbeton konzipiertem T-Rüttler verdichtet. Die serienmäßigen Quer- und Längsglätter sorgen für eine ebene Oberfläche, die

Der SP 154i ist mit vier lenk- und schwenkbaren Kettenfahrwerken ausgestattet, die für hohe Wendigkeit und Traktion unabhängig vom Untergrund stehen. Die Trennung der Einheiten voneinander ermöglicht den einfachen Transport und einen geringen Montage- bzw. Demontageaufwand. Durch den hohen Automatisierungsgrad soll der Betoneinbau mit SP 154i besonders wirtschaftlich t erfolgen.

PKD-Fräswerkzeuge machen sich bezahlt

WIRTGEN

Je nach Anwendung versprechen PKDFräswerkzeuge von Wirtgen eine längere Lebensdauer, höhere Maschinenproduktivität und -verfügbarkeit, ein konstantes Fräsbild sowie verbesserte Arbeitsbedingungen aufgrund eines geringeren Wartungsaufwands.

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ie PKD­Fräswerkzeuge sind aufgrund ihrer Werk­ zeuggeometrie und Werkzeugmaterialien heute vor allem für die Deckschichtsanierung geeignet und kom­ men insbesondere in Feinfräsanwendungen zum Einsatz. Beim Feinfräsen von Fahrbahnen werden Fräswalzen mit einem Linienabstand von 6 mm oder 8 mm (LA6 oder LA8) genutzt. Eine Standardfräswalze für herkömmliche Fräsarbeiten hat im Vergleich dazu einen Linienabstand von 15 mm (LA15).

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Feinfräsen auch beim Dünnschichteinbau gefragt Das Feinfräsen beseitigt Spurrinnen oder Unebenheiten in der Fahrbahnoberfläche, verbessert die Griffigkeit von Fahrbahnen, die bereits vor dem Einbau der Deckschicht für den Verkehr freigegeben wurden, und sorgt beim Auf­ bringen von Dünnschichtbelägen für einen besseren Schichtenverbund. Für das US­Unternehmen Pike Industries spielt der Feinfräsprozess eine wichtige Rolle. Mit ihm lässt sich ein besonders ebener Untergrund für die ultradünnen Ver­ bunddeckschichten herstellen, die das Unternehmen im Auftrag des Bundesstaates Maine einbaut. Die Anfor­ derungen sehen Feinfräsen und zum Teil auch Standard­ fräsen als Vorbereitung für den Einbau der Dünnschicht­ beläge vor. »Wir arbeiten in einem Projekt, bei dem wir mit Feinfräswalzen eine Querneigung fräsen und den Belag sogar in einer Tiefe von 15 cm abtragen«, sagt Tom Quinn, Leiter Kaltfräsen und Belagsausbau bei Pike Industries. »Ein Grund für die Vorgabe der kleinen Linienabstände ist die Beständigkeit des Fräsbildes, wenn die Straße über

WIRTGEN / TOM KUENNEN

Leistungsfähige Fräswerk­ zeuge von Wirtgen mit einer Spitze aus polykristallinem Diamant (PKD) sorgen bei einem großen Straßenbauer in der nordamerikanischen Region New England für eine deutliche Steigerung der Produktivität.

Das Unternehmen Pike Industries hat 2017 von Rundschaftmeißeln mit Hartmetallspitze auf PKD-Fräswerkzeuge umgestellt. Die Folge: Extrem ebene Fräsflächen und große Zeitgewinne im Fräseinsatz. einen längeren Zeitraum ohne Deckschicht befahren wird. Man geht davon aus, dass der Belag dadurch der Verkehrsbelastung besser standhält.« Ausschlaggebend für die optimale Wahl der wirt­ schaftlichen Meißelbestückung (Hartmetall oder PKD) ist die Art der Anwendung. Kaltfräsen­Spezialist Wirt­ gen hat unabhängig davon mit den PKD­Fräswerkzeu­ gen eine sinnvolle Ergänzung zu seinem bestehenden Rundschaftmeißel­Programm geschaffen und damit das Lösungsangebot in der Schneidtechnologie maß­ geschneidert erweitert. Bei Pike Industries ist man der Meinung, dass die Arbeitseinsparungen im täglichen Fräseinsatz die höhe­ ren Anschaffungskosten der PKD­Fräswerkzeuge mehr t als wettmachen.


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www.opens.org

ROMONTA

Mit Montanwachs zu Verbesserungen im Asphalteinbau

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it seinen besonderen Eigenschaften ist Montanwachs für viele Anwendungen interessant. Traditionelle Einsatzgebiete sind Schuhcremes, Polituren, Schmierstoffe, Emulsionen zur Baustoffhydrophobierung, aber auch die Modifikation von Bitumen und Asphalt. Seit mehr als 80 Jahren ist bekannt, dass Rohmontanwachse eine Herabsetzung der Viskosität und somit eine Verbesserung beim Einbau von Asphalt bewirken.

Asphaltan ist eine Wachsmischung auf Montanwachsbasis und beeinflusst nach Anbieterangaben selbst in kleinen Mengen von 0,1 % den Asphalt maßgeblich. Durch die zielgerichtete Temperaturabsenkung helfe Asphaltan, schädliche Emissionen beim Straßenbau zu vermindern, spare Energie, vereinfache die Handhabung auf der Baustelle und sorge im Weiteren für eine belastungsresistente Fahrbahn.

Hoher technischer Stand In der modernen Asphaltbauweise wurde in den letzten Jahren durch stetige Anpassung an die Erfordernisse der täglichen Praxis ein hoher technischer Stand erreicht. Dennoch gibt es immer wieder Schäden, die auf den Einfluss von Wasser zurückzuführen sind. Durch eintretendes Wasser wird die Bindung zwischen Bitumen und Gestein gestört, was zu einer verminderten Nutzungsdauer der Asphaltstraße beiträgt und somit die Nachhaltigkeit der Bauweise erheblich beeinflusst. Romonta verweist darauf, dass die Erhöhung der Affinität haftungskritischer Gesteine zum unpolaren Bitumen (Straßenbaubitumen 70/100) durch Asphaltan A bereits wissenschaftlich zweifelsfrei bestätigt und dokumentiert wurde. Künftig will sich das Unternehmen der weiteren Optimierung der Additive widmen. Nachhaltigkeit und Effizienz stehen dabei im Blickfeld t der aktuellen Entwicklung.

FAKTEN

Spezielle Anwendungen machen Wachse mit ebenso speziellen Eigenschaften erforderlich. Gemeinsam mit seinen Kunden entwickelt das Unternehmen Romonta maßgeschneiderte und für den Einsatzzweck optimierte Wachse. Ausgehend von den positiven Erfahrungen von Romonta N im Gussasphalt wurden die Asphalt-Additive Asphaltan A und B entwickelt. Mit der Asphaltan-Reihe bietet das Unternehmen seit mehr als 25 Jahren bewährte Asphalt- bzw. Bitumenadditive an. Durch den Einsatz spezieller, auf das Anwendungsgebiet optimierter Wachse will Romonta sowohl Bitumenanbietern wie auch Asphaltverarbeitern eine elegante Möglichkeit bieten, wesentliche Bindemitteleigenschaften effektiv und aufwandarm zu beeinflussen, um somit der Forderung nach Erhöhung der Qualität und umweltschonenden Einarbeitung von Straßenbelägen nachhaltig Rechnung zu tragen. Mit diesen Bitumenadditiven können Bindemittel erzeugt werden, die durch die gezielten Eigenschaftsänderungen für erhöhte Anforderungen der Asphaltstraße geeignet sind. Der Zusatz ist im Normalbitumen wie auch im polymermodifizierten Bitumen möglich.

Asphaltan – anwendungstechnische Stärken

> Übergang von fest zu niedrigviskos in einem sehr engen Temperaturfeld

> große Härte bei relativ niedrigem Schmelzpunkt > polare Inhaltsstoffe

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Auf dem rund 13 200 km umfassenden deutschen Autobahnnetz muss man regelmäßig für Baustellen bremsen. Das überörtliche Strecken­ netz bemisst sich auf insgesamt 230 000 km im Land. Produkte von Romonta spielen bei der Erhaltung und Erneuerung dieser Verkehrswege eine wichtige Rolle. Das Unternehmen gilt als welt­ größter Erzeuger von Rohmontanwachs mit einer nahezu 100­jährigen Tradition. Das fossile Wachs wird aus bitumenreichen Rohstoffen gewonnen.

Auswirkungen auf Bitumen/Asphalt

> Verbesserung des Haftverhaltens an saurem > > > > > > > > > >

Gesteinssplitt Reduzierung der Einbautemperatur geringere Emissionen Energieeinsparung Reduzierung des CO₂­Ausstoßes viskositätsabsenkende Effekte Erleichterung im Einbau Verbesserung der Standfestigkeit Verminderung der Spurrinnenbildung Verbesserung der Verformungsbeständigkeit Asphaltan­Produkte sind gelistet bei der BAST (Bundesanstalt für Straßenwesen) und durch die FGSV (Forschungsgesellschaft für Straßen­ und Verkehrswesen) im Merkblatt für Temperatur­ absenkung von Asphalt (M TA) und den Empfehlungen zur Klassifikation viskositätsveränderter Bindemittel (E KvB).

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Jürgen Dietrich +43 (660) 4463493

Jürgen Dietrich +43 (660) 4463493 Joachim Schier +49 170 1145 624 Christian Wimmer +49 173 8613 874 Alexander Koppermann +49 160 6511 984

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KAEMMERER

Zur Bearbeitung von Asphalt­ schichten sind im Straßenbau spezielle Systeme notwendig, um einzelne Straßenabschnitte während der Reparaturarbeiten beheizen zu können. Dank ihnen lassen sich Einbaufehler beheben, Schichten in beliebiger Stärke bearbeiten und nahtlose Straßendecken herstellen. Das Unternehmen Wärme­ & Kältetechnik Kaemmerer aus dem mittel­ fränkischen Petersaurach bietet hierfür Lösungen an, die das Bearbeiten von Asphaltflächen effizient und einfach machen sollen.

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m Gussasphalt, bituminöse Beläge oder Nahtverbindungen gut replastifizieren zu können, eignen sich sogenannte Nahtheizgeräte. Sie kommen beispielsweise zur Nachbehandlung von Unebenheiten und Nahtver-

bindungen sowie beim Einbau neuer Fahrbahndecken zum Einsatz, wenn zweibahnig eingebaut werden muss. Auch im Bereich der Kabelgrabenarbeiten eignen sich laut Kaemmerer zur gleichzeitigen Beheizung von zwei Nahtverbindungen etwa Nahtheizgeräte wie die Typen K-ST, ZB50 oder 25L. Die Heizung besteht hier aus Gasinfrarotstrahlern, die, in Längsreihe angeordnet, in einen Strahlerrahmen eingebaut sind. Die Abstandshöhe zwischen Strahlergitter und Straßenfläche ist zwischen 10 cm und 15 cm einstellbar. Damit die Anschlussnaht beim zweibahnigen Einbau kontinuierlich beheizt werden kann, lässt sich das Nahtheizgerät am Fertiger hinter der Bohle anbauen.

Die Reifenflächen beheizen Damit das Ankleben des Belagmaterials an den Reifenflächen vermieden wird, empfehlen sich

WÄRME- & KÄLTETECHNIK KAEMMERER

Heizsysteme für den Straßenbau

Flächenheizanlage 900 mm x 1 500 mm – Typ FL 90/150. laut Kaemmerer wiederum Reifenflächenheizungen, die der Hersteller ebenfalls im Portfolio hat. Hierbei werden die Aufstandsflächen der Reifen mittels Infrarotbestrahlung erwärmt. Weiter erwärmt werden die Reifenflächen dann während des Walzvorgangs durch das heiße Belagsmaterial. Somit muss das zusätzliche Heizsystem nur vor Beginn der Walzarbeit sowie beim Abkühlen des Belags eingesetzt werden. Die Heizbreite

liegt im Bereich von 1 200 mm bis 2 300 mm. Von Vorteil ist aus Sicht von Kaemmerer, dass dieses System eine sichere Zündung und Überwachung sowie eine einfache Regulierung der Heizleistung über den Gasdruck ermöglicht. Darüber hinaus sei bei den Modellen A300 sowie A300E eine automatische Fahrabschaltung integriert. Die Beheizung der Reifen ist für beliebige Gummirad- und Kombiwalzen CE-zertifiziert. dc d

Sicherheitsschuh speziell für den Straßenbau o ATLAS – Nicht nur der Straßenbauer muss beim Bau und bei der Instandhaltung vor allem eines im Blick behalten: die hohe Qualität. Denn der Belag muss stärkster Beanspruchung standhalten. Das gilt auch für Sicherheitsschuhe. Ein Hochleistungssicherheitsmodell speziell für den Straßenbau hat jetzt Atlas vorgestellt. itarbeiter, die Straßen asphaltieren, müssen häufig viele Kilometer am Tag auf einem heißen Unter­ grund zurücklegen und stellen somit ganz besondere Anforderungen an ihr Schuhwerk. Neben einer rutschfes­ ten Laufsohle und einer guten Passform, steht auch der Tragekomfort im Blickfeld, wird doch ein Sicherheits­ schuh täglich bis zu 14 Stunden getragen. Hierbei ist besonders wichtig, dass der Schuh atmungsaktiv ist und trotzdem allen Arbeitsbedingungen Stand hält. Beson­ ders im Straßenbau kommt es bei Sicherheitsschuhen auf eine sehr gute Thermoisolierung und auf eine profil­ lose Laufsohle an, die unerwünschte Abdrücke auf der Asphaltdecke vermeidet. Seinen neuen Thermo Tech 800 hat Atlas in Zusam­ menarbeit mit Experten aus dem Straßenbau entwickelt. Das Aktiv­X­Funktionsfutter steht für eine dauerhafte,

ATLAS

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Mit seinem Laufsohlenkomplex aus multifunktionalem Polyurethan ist der Thermo Tech 800 als ein idealer Wegbegleiter für alle Straßenbauer ausgelegt.

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aktive Feuchtigkeitsregulierung. Als Obermaterial ver­ wendet Atlas hochwertiges Rindleder, das sich durch gute Atmungsaktivität, Langlebigkeit, Formstabilität und zugleich Flexibilität auszeichnet. Basis jeden Atlas­Sohlensystems ist das multifunk­ tionale­Polyurethan (MPU). Der zweischichtige Aufbau kombiniert eine besonders abriebfeste Laufsohle und eine hochenergieaufnahmefähige und gleichzeitig sta­ bilisierende Zwischensohle.

Hitzeschutz und Tragekomfort Das ebenfalls neue Heat­Protect­Sohlensystem ver­ steht sich als ganzheitliches Laufsohlenkonzept und will den Träger in jeder Bewegungsphase unterstützen. Durch den Heat­Protect­MPU­Kern wirkt der Sicher­ heitsschuh hitzeisolierend und verspricht ein ange­ nehmes Tragegefühl. Atlas verwendet zudem eine pro­ fillose Nitril­Laufsohle, um damit unerwünschte Abdrü­ cke auf der Oberfläche zu verhindern. Zugleich ist das Sohlensystem leicht, flexibel und besonders rutsch­ t hemmend.


Mit Temperatur-Fernüberwachung einem Brand zuvorkommen o PROTECTION ONE – Aus einem Funken kann schnell ein Großbrand entstehen:

urch eine kontinuierliche, automatische Tempera­ turmessung können Glimmnester oder Schwel­ brände frühzeitig erkannt und beseitigt werden. Der Kunde legt einen Grenzwert der Temperaturüberschrei­ tung oder ­unterschreitung fest. Wird ein Grenzwert erreicht, geht ein Alarm in der Notruf­ und Serviceleit­ stelle von Protection One ein. Dort wird das Thermalbild analysiert und je nach Bewertung werden die gewünsch­ ten Interventionsmaßnahmen – beispielsweise die Alar­ mierung des Betreibers oder der Feuerwehr – eingeleitet. Neben der Temperaturfernüberwachung bietet Pro­ tection One ebenfalls die Installation und Aufschaltung von Brandmeldeanlagen innerhalb von Gebäuden, Hallen und überdachten Lagerflächen an. Diese werden von der firmeneigenen Notruf­ und Serviceleitstelle (NSL) über­ wacht. Bei einer Alarmauslösung reagieren die Wach­ habenden der NSL in Sekundenschnelle und verständi­ gen umgehend die Feuerwehr. Protection One in Meerbusch bei Düsseldorf ist seit 23 Jahren auf die 24­h­Fernüberwachung mit Live­Täter­ ansprache in Deutschland am Markt und reklamiert die Marktführerschaft für sich. Das Unternehmen bietet sei­ nen Kunden Schutz vor Überfall, Einbruch, Diebstahl und Vandalismus. »Ganz nach unserem Motto ›Erste Wahl für unsere Kunden‹ erweitern wir ständig unser Dienstleis­ tungsportfolio, um uns mit ganzheitlichen Sicherheits­ konzepten optimal auf die Bedürfnisse unserer Kunden einzustellen«, erklärt Sylke Mokrus, Geschäftsführerin

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Die VdS-zertifizierte Notruf- und Serviceleitstelle von Protection One bietet Brand- und Einbruchschutz rund um die Uhr.

PROTECTION ONE

Wo Materialien und Maschinen lagern, ist eine sofortige Reaktion die einzige Chance, eine Katastrophe zu verhindern. Mit seiner Temperaturfernüberwachung hat sich Protection One genau darauf spezialisiert: Hochsensible Wärmebildkameras entdecken Hitzeentwicklungen, bevor es zum Brand kommt.

Die Sicherheitsprofis von Protection One sind in der Lage, zu jeder Zeit sofort die Feuerwehr zu alarmieren, damit aus einem Funken kein Großbrand wird. bei Protection One. Die Sicherheitslösungen des Anbie­ ters lassen sich für die ganzheitliche Sicherheit aus einer Hand beliebig kombinieren.

Schutz für 14 000 Objekte Neben dem Einbruch­ und Brandschutz bietet Protec­ tion One ebenfalls Schutz vor Überfällen durch einen Handfunksender, mobile Überwachung durch einen Video Tower und das Detection Concept für die Unter­ teilung des nicht eingefriedeten Außenbereichs in Zonen mit verschiedenen Interventionsmaßnahmen. Das Unternehmen schützt derzeit etwa 14 000 Objekte seiner Kunden mit Überwachungssystemen, die von den Sicherheitsexperten konzipiert, installiert und rund um die Uhr von der firmeneigenen Notruf­ und Service­ leitstelle zum Verhindern von Straftaten genutzt wer­ den. In mehr als 97 % aller Fälle würden nennenswerte Schäden durch Einbruch, Diebstahl und Vandalismus verhindert, wie Protection One als Ergebnis eines unab­ t hängigen Audits von DQS nennt.

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Mit mindestens 1 m/min verlegt die Diamant-Trenching-Maschine DT 60 von Lissmac die Leerrohre für die Datenautobahn. Den 30-mm-Schlitz schließen die Helfer sofort provisorisch, damit ist die Straße direkt wieder befahrbar.

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LISSMAC

Ein etwas anderes Verfahren für den Glasfaserausbau Als dreimal schneller gelte Diamant­Trenching für das Verlegen von Glasfaserleitungen gegenüber der herkömmlichen Methode mittels Bagger und Schaufel, gibt der Maschinenbauer Lissmac zu bedenken. Das Erstellen des Grabens (Trenching) und Leerrohrverlegen erfolgt hier in einem Arbeitsgang, das Verfüllen des nur 30 mm breiten Schlitzes direkt im Anschluss. Das minimalinvasive Verfahren, das bevorzugt in verfestigtem Untergrund eingesetzt werde, spare damit Zeit, Geld und belaste die Anwohner weit weniger als jede Alternative. Diamant­Trenching nennt Lissmac als smarte neue Lösung für den Glasfaserausbau, das seine Vorteile gerade bei der Erschließung der »letzten Meile« ausspielen soll.

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ie Vorteile des Diamant-Trenchings in dicht besiedelten Bereichen zeigt ein Projekt im oberschwäbischen Bad Wurzach, der Heimatstadt von Lissmac. Graf Tiefbau aus Leutkirch im Allgäu hatte den Auftrag, rund 40 Glasfaserhausanschlüsse im Wurzacher Gewerbegebiet Ziegelwiesenweg herzustellen. Für die Trench-Arbeiten und die Verfüllung der Schlitze beauftragte man die OAT-Straßenbauprofis aus Oberpframmern, die dafür zwei Diamant-Trenching-Maschinen von Lissmac einsetzten. Lissmac-Anwendungstechniker begleiteten das Projekt mit Rat und Tat, schulten die Bedienmannschaft auf den Diamant-Trenching-Maschinen und halfen bei der Optimierung der Arbeitsabläufe.

LISSMAC

Zwei Kilometer in 15 Tagen

Die kleinere, wendigere Diamant-Trenching-Maschine DT 90 von Lissmac schneidet die kurzen Abzweige vom Hauptkabelkanal zu den Grundstücken. Vorteil des Teamworks: Die große DT 60 kann ohne abzusetzen ordentlich Strecke machen.

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»Wir reißen keine tiefen Gräben, sperren keine kompletten Straßen, blockieren nicht tagelang Grundstückszufahrten und hinterlassen keinen hässlichen Flickenteppich auf dem Asphalt. Nach einer Stunde können Anwohner wieder ihre Einfahrt nutzen, nach längstens 24 Stunden sind so gut wie alle Spuren beseitigt«, schildert Franz Bareth, Anwendungstechniker und Diamant-TrenchingSpezialist bei Lissmac, die Vorteile des Verfahrens. Etwa 1 m/min arbeitet sich die Lissmac-DiamantTrenching-Maschine DT 60 durch den Wurzacher Untergrund und verlegt im gleichen Arbeitsgang bis zu 12 mm x 10 mm + 1 x 20 mm Leerrohre in den 38 cm tiefen Kabelkanal. »Wir würden 2 m/min schaffen, wenn der Boden unter dem Asphalt nicht so locker kiesig, sondern kompakter wäre«, so Bareth. Trotz widriger Bodenverhältnisse ist das Einbautempo hoch: Den 2 km langen Kabelkanal


durch das Gewerbegebiet schneidet die DT 60 in 15 Arbeitstagen. Nach 17 Tagen ist das Projekt abgeschlossen, die Hausanschlüsse sind verlegt, die Schlitze verfüllt, verdichtet und mit Gussasphalt versiegelt. »Diamant-Trenching ist wesentlich schneller als das Ausbaggern der Kanäle. Der Bauunternehmer spart immens Personalkosten und kann die gewonnene Arbeitszeit in weitere Projekte stecken. Die schmalen Schlitze können sofort wieder mit dem Auto oder Lkw überfahren werden«, sagt Roland Gaile, Spartenleiter Diamant-Trenching bei Lissmac.

Die Stärksten kommen durch

Kanalsohle positioniert. An die DT 60 angehängt ist der Kabelwagen, der aktuell bis zu 16 x 1-m-Rollen tragen kann. »Unser Unicut 600 ist in der Diamant-TrenchingAusführung DT 60 wie geschaffen für diese sehr anspruchsvolle Aufgabe. Er ist hydraulisch gesteuert, das macht den Schneidblattantrieb so extrem robust und volllastfest ohne nennenswerten Verschleiß. Richtig Freude macht es mir als Techniker, zu sehen und zu spüren, wie kraftvoll und laufruhig der Antrieb mit dem 100-kW-Deutz-Motor die hohe Last beim ›Trenchen‹ durchzieht. Und all das steuere ich zentimetergenau durch Antippen mit einem Finger per Joystick«, sagt Lissmac-Anwendungstechniker Bareth.

38 cm tief und 30 mm breit auf einen Rutsch in den Asphalt zu sägen, bedeutet eine massive Belastung für die Trenching-Maschine. Herkömmliche Fugenschneider sind auf materialschonendes Stufenschneiden ausgelegt und wären überfordert. Die beiden kräftigsten Lissmac-Konstruktionen kommen für das Diamant-Trenching in Frage: Als Basis für die DT 60 dient das Fugenschneider-Flaggschiff Unicut 600. Für das 136-PS-Paket wurde ein Diamant-Trenching-Anbausatz entwickelt, bestehend aus einer speziellen Haube, die das zerspante Material seitlich ablegt. Auch integriert ist die Verlegeeinheit, die aussieht wie ein Pflug und die Leerrohre direkt dem Schneidblatt folgend auf der

Die Vorgabe an die DT 60 besteht darin, mindestens 1 m/min Strecke zu machen und den Kabelkanal der festgelegten Route folgend voranzutreiben. Zur Seite steht im Idealfall die etwas kleinere, wendige Lissmac DT 90, die flink die Abzweige zu den Hausanschlüssen erstellt. Hier dient der Multicut 900 als Basismaschine, deren 55 kW (74,8 PS) leistender Motor ein 800-mm-Schneidblatt antreibt, das 30 cm tiefe und 20 mm breite Fugen herstellt. Die größere DT 60 arbeitet mit einem 1 000-mm-TrenchingBlatt, eine Spezialanfertigung für extra tiefe (38 cm) t und breite (30 mm) Schnitte.

1 000 Millimeter Die DT 60 arbeitet mit einem 1 000-mm-Trenching-Blatt, eine Spezialanfertigung für extra tiefe (38 cm) und breite (30 mm) Schnitte.

Im Team besonders schnell

Feine Schnitte statt breiter Gräben. Nach längstens 24 Stunden sind die schmalen Kabelkanäle verfüllt, verdichtet und abschließend mit Gussasphalt versiegelt.


Neue Bettenstation für das Uniklinikum Tübingen: Sowohl bei der Anlieferung der Module mit Schwerlasttransportern als auch bei der Positionierung des für deren Aufstellung benötigten Mobilkrans konnten die Baustraßenelemente ihre Vorteile ausspielen.

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THYSSENKRUPP INFRASTRUCTURE

Kunststoffbaustraße schützt sensibles Baufeld Ab dem Jahr 2023 soll das Universitätsklinikum Tübingen einen Anbau für Pränatal­ und Kinderwunschambulanz sowie zwei Pflegestationen erhalten. Um die Bettenkapazitäten im Vorfeld aufstocken zu können, wurden im Juni zehn Bettenmodul­Container für rund 20 Betten aufgestellt. Den Auftrag für den Transport und die Montage der teilweise mehr als 30 t wiegenden Module erhielt Felbermayr Deutschland aus Nürnberg. Für den Schutz des in weiten Teilen unter Denkmalschutz stehenden Klinikgeländes griff das Unternehmen auf die Kunststoffbaustraße von thyssenkrupp Infrastructure zurück.

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Baupartner einig: Der Einsatz der mobilen Baustraße hat wesentlich dazu beigetragen, die gepflasterte Zufahrt zum Aufstellort sowie die umliegenden Parkund Wiesenflächen optimal zu schützen.

Denkmalschutz im Blickfeld „Das Gelände und die vorhandenen Gebäude wurden im Stil der 1920er-Jahre errichtet und 1935 als Chirurgische Klinik eröffnet und stehen heute unter Denkmalschutz«, so Andreas Wiegel, Universitätsklinikum Tübingen.

Alle Anforderungen erfüllt Nach Abwägung verschiedener Alternativen entschieden sich die Baupartner für den Einsatz der mobilen Kunststoffbaustraße aus dem Hause thyssenkrupp Infrastructure. Bei den Kunststoffelementen handelt es sich um Leichtgewichte, für An- und Abtransport sind keine Spezialfahrzeuge nötig. Ein Lkw kann je nach Größe bis zu 75 Platten transportieren. »Entsprechend niedrig sind die Transportkosten«, erklärt Nicole Wehrle,

Produkt-Managerin für Baustraßensysteme bei thyssenkrupp Infrastructure. Die 3 000 mm x 2 400 mm x 45,5 mm großen Elemente bestehen aus Polyethylen und sind weitestgehend ohne vorherige Erdarbeiten verlegbar. Trotz relativ geringem Eigengewicht von rund 280 kg pro Platte beträgt die Traglast in Abhängigkeit vom Untergrund rund 160 t/m2. Hinzu kommt: »Die Elemente sind einfach und schnell zu verlegen und sorgen für eine optimale Lastverteilung«, so Wehrle weiter. Ebenso erwähnenswert ist, dass die Elemente der Kunststoffbaustraße auf fast jedem Untergrund eingesetzt werden können. »So etwa zum Schutz des Untergrunds bei temporären Baustellenzufahrten«, wie Matthias Schel, Fachberater bei thyssenkrupp Infrastructure, ergänzt. Ebenso eignet sich die Kunststoffbaustraße als Wegeverbreiterung oder Lagerfläche, wie als Kran- und Montageplattt form.

WWW.FOTO-GROTHUES.DE

owohl bei der Anlieferung der Module mit Schwerlasttransportern als auch bei der Positionierung des für deren Aufstellung benötigten Mobilkrans konnten die Baustraßenelemente ihre Vorteile ausspielen. Hierzu zählen neben einem niedrigen Gewicht bei gleichzeitig hoher Traglast auch die niedrigen Transport- und Verarbeitungskosten. In ihrem Fazit zum Abschluss der Arbeiten, die innerhalb einer Woche zur Zufriedenheit des Auftraggebers erledigt werden konnten, waren sich die

Neben dem geschützten Baumbestand galt es vor allem, das parkähnliche Gelände, aber auch die gepflasterte Zufahrt zu schützen. Ein nicht ganz einfaches Unterfangen bei einem Gesamtgewicht von 65 t bis 75 t bei den Schwertransportern, die je ein Bettenmodul zur Einbaustelle transportierten. Zudem verfügte der für das Einheben der Module nötige Mobilkran über eine Traglast von 400 t.

Die Kunststoffbaustraße ist einfach zu verlegen, sorgt für Lastverteilung und kann auf fast jedem Untergrund eingesetzt werden.

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Dank ihrer Werkstoffeigenschaften passen sich die Panels auch bei schwierigeren Untergründen an. Die Verbindung erfolgt per Metallverbinder und Sechskantschrauben.


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Beim Kehren das seitliche »Weglaufen« vergessen machen o CLEANLINE – Mit dem Kehrbesen Cleansweep-V-Concept sieht sich Hersteller CLEANline seit Jahren auf Erfolgskurs. Mit dem Kehrgerät lasse sich schließlich die Arbeit schneller, sauberer und staubärmer als mit den herkömmlichen Systemen verrichten. Die Entscheidung zum Wechsel vom gewohnten Kehrgerät auf die Cleansweep-Technik will das Unternehmen jetzt deutlich unterstützen.

CLEANLINE

Mit dem Cleansweep-V-Concept-Kehrbesen ist auch Schnee schnell beseitigt.

Ob klein und fein oder groß und schwer; die Cleansweep-Hochleistungsbürsten sorgen bei verschiedensten Materialien für ein ansprechendes Kehrergebnis. ei seinem V­Concept verzichtet CLEANline auf Elek­ trik, Hydraulik und Mechanik, was Unterhaltungs­ und Wartungskosten entfallen lässt. Spezielle Hochleis­ tungsbürsten erlauben das Kehren von feinem Staub bis zu groben Steinen, von Sand über Schlamm bis zu Bau­ schutt. Selbst bei Schnee soll diese Lösung punkten. Die Kopplung mit jeglichem Trägerfahrzeug bis hin zum Rad­ lader, Traktor und Teleskoplader erfolgt binnen Augenbli­ cken. Der Hersteller führt hierzu die notwendigen Schnell­ wechselaufnahmen größtenteils am Lager.

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Ein Kehrstrich ohne Streifenbildung Das Unternehmen hat sein Cleansweep­V­Concept über Jahre beständig weiterentwickelt – sowohl in der Optik, wie auch in der Qualität und Effizienz habe es jetzt eine

Perfektion erreicht, die ihresgleichen suche. Dabei sei das Grundprinzip immer gleich geblieben: Durch das »V« im Kehrbesen werde das Kehrgut zur Mitte hin befördert und wandere nicht, wie bei üblichen Syste­ men, zum Rand hin ab. Außerdem soll durch die robus­ ten Borsten mit minimalem Aufwand und in kurzer Zeit ein optimales Kehrergebnis erzielt werden. Die Borsten halten laut Herstellerangaben etwa viermal so lange wie eine Rotationsbürste. Dabei gelte der Mehraufwand bei der Beschaffung als minimal. Die Kombination aus schnellem Anbau, robusten Borsten und dem »V« im Kehrbesen, verspreche eine Zeitersparnis von bis zu 80 % beim Kehren, da statt drei Kehrstrichen mit seitli­ chem »Weglaufen« nur noch einer ohne Streifenbildung notwendig sei. Wenn ein neues Gerät angeschafft werden müsse, scheuten aber viele die Investition aus Kostengründen und arbeiteten weiter mit dem alten Kehrgerät, wie man bei CLEANline unterstreicht. Jene, die beim Kehren auf eine neue und effiziente Technologie umsteigen wollen, will CLEANline mit einer »Abwrackprämie« für alte Kehr­ geräte unterstützen, die auch die fachgerechte Entsor­ gung des alten Kehrgeräts inkludiert. Somit soll sich die Investition ebenso signifikant wie der Arbeitsaufwand beim Kehren reduzieren. Die Höhe der Prämie richtet sich nach Unternehmensangaben nicht nach dem Zustand des Altgeräts, sondern orientiert sich an der Investitionshöhe für das Neugerät. Auch bietet der Hersteller die Möglichkeit eines kostenlosen Tests t vorab.

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BOBCAT

Bobcat hat Ende Oktober im Rahmen der Online­Veranstaltung »Next is Now« eine wahre Flut neuentwickelter Produkte vorgestellt. In der ersten Phase sollen insgesamt 48 neue Produkte aus zwölf verschiedenen Kategorien erscheinen. Als Highlight wurde der Eintritt in den europäischen Markt für Kompakt­Radlader (CWL) sowie knickgelenkte Radlader (SAL) verkündet. Am tschechischen Produktionsstandort Dobříš stellte Gustavo Otero, Präsident von Doosan Bobcat EMEA, klar: »Mit ›Next is Now‹ setzt sich Bobcat dafür ein, dass Menschen effizienter arbeiten und mehr erreichen können. Wir treiben leistungsstärkere, effizientere und intelligentere Geräte und Technologien voran.«

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E Mit ›Next is Now‹ setzt sich Bobcat dafür ein, dass Menschen effizienter arbeiten und mehr erreichen können. Wir treiben leistungsstärkere, effizientere und intelligentere Geräte und Technologien voran.« Gustavo Otero, Präsident Doosan Bobcat EMEA

s soll ein Aufbruch in die Zukunft sein: Mit seiner Philosophie »Next is Now« verbindet Bobcat das Voranbringen zukunftsrelevanter Technologien, die laut Roy Haaker, Vice-President Sales and Marketing bei Doosan Bobcat EMEA, »der Branche die Richtung vorgeben«. Corona-bedingt entschloss sich das Unternehmen dazu, diese Botschaft in diesem Jahr per Online-Vorstellung zu verbreiten. Für Aufsehen sorgte dabei die Entscheidung, mit kompakten sowie knickgelenkten Radladern in ein neues Segment einzusteigen – den Anfang sollen die Modelle L65 und L85 machen. Laut Bobcat sind die Kompakt-Radlader primär auf den Bau- und Vermietungssektor ausgelegt, gelten aber auch für Stra-

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Mit Einstieg in das Radladersegment überrascht

Laut Bobcat sind die Kompakt-Radlader L65 und L85 (Bild) primär auf den Bau- und Vermietungssektor ausgelegt, aber auch für Straßen-, Schneeräum- und Wartungsarbeiten geeignet.

ßen-, Schneeräum- und Wartungsarbeiten geeignet. Überzeugen sollen die Neuheiten vor allem durch den leistungsstarken Motor sowie ein gut ausbalanciertes Hydrauliksystem. Bei der Entwicklung der CWLReihe habe man eigenen Angaben zufolge auf bewährte Bauelemente, namhafte Zulieferer und Prozesse vertraut, die schon bei anderen Bobcat-Produkten erprobt worden seien. Gleiches gelte auch für die beiden knickgelenkten Radlader L23 und L28. Neben herkömmlichen Attributen wie Hochleistung bei kompakter Größe, Flexibilität und Vielseitigkeit sollen sich die neuen Modelle durch niedrigen Bodendruck und eine größere Hubkraft für Maschinen mit geringerem Eigengewicht auszeichnen.

Weitere Neuheiten vorgestellt Präsentiert hat Bobcat außerdem seine weiterentwickelten Kompaktlader. Zur neuen R-Serie gehören die Stage-V-konformen Kompaktlader S66 und S76 sowie die Kompaktraupenlader T66 und T76. Zur Steigerung der Produktivität wurden Verbesserungen hinsichtlich Leistung, Komfort und Sicht implementiert, wobei viele bisherige Sonderausstattungen serienmäßig in die neuen Lader der R-Serie integriert wurden. Weiterhin bringt Bobcat die neue Generation an Minibaggern im Segment von 5 t bis 6 t auf den Markt: die Stage-Vkonformen Modelle E50z, E55z und E60 der neuen R2-Serie. Die Modelle zeichnen sich nach Angaben des Herstellers durch die Kombination aus hoher Leis-

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BUNDESWEITE VERMIETUNG VON DREI STANDORTEN werwie ist spezialisiert auf die bundeweite Vermietung von Asphaltbeschickern, Asphaltfertigern und Verdichtungstechnik für den Erd- und Asphalteinbau. Darüber hinaus umfasst der werwie Kundenservice auch die Bereitstellung von erfahrenem Bedienpersonal für Beschicker, Transportorganisation, Aufbau und Umbau der Baumaschinen auf individuelle Anforderungen, Einweisung sowie Reinigung, Wartung, Service und Reparaturen vor Ort. www.werwie.com


tungsfähigkeit, Stabilität und angenehmer Steuerbarkeit der Arbeitsfunktionen aus. Die Auslieferung der ersten Bagger der R2Serie ist für Anfang 2021 geplant.

Leichte Verdichtungsgeräte Auftrumpfen möchte der Baumaschinenhersteller zudem mit einem neuen Angebot an leichten Verdichtungsmaschinen, das in Zusammenarbeit mit der Ammann Group entwickelt wurde. Insgesamt 37 Modelle aus sieben verschiedenen Produktfamilien sollen hier künftig für jede Arbeitsanforderung auf der Bau-

stelle das passende Gerät bieten. Unter anderen zählen dazu Vibrationsstampfer, verschiedene Rüttelplatten sowie Graben- und Tandemwalzen. Gleichwohl möchte Bobcat die Baustelle künftig intelligenter machen: Mit der neuen und bereits auf den letztjährigen »Demo Days« in Dobříš vorgestellten Fernsteuerungslösung MaxControl lassen sich Maschinen per App auf dem Smartphone steuern (das bauMAGAZIN berichtete bereits in Heft 11/19, Seite 26). Arbeiten, für die bisher zwei Personen nötig waren, werden da-

mit laut Bobcat zur Einmannaufgabe. Einfache Routinetätigkeiten, wie das Öffnen und Schließen von Toren oder das Laden von Ballen, lassen sich mit weniger Zeit- und Personalaufwand erledigen. MaxControl ist mit allen Kompaktladern kompatibel, die mit der bereits seit 2004 verfügbaren SCJ-Joystickbedienung (nur iOS) ausgestattet sind. Bobcat möchte mit dieser neuen Lösung den Grundstein für weitere Funktionen legen. Die Fernsteuerung ist dabei das erste Modul – in Zukunft sollen weitere folgen. dc

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Bobcat führt eine nie dagewesene Zahl neuer Produkte und Produktkategorien ein – in dieser ersten Phase 48 Produkte aus zwölf Kategorien sowie zukunftsrelevante Technologien, die der Branche die Richtung vorgeben.« Roy Haaker, Vice-President Sales and Marketing Doosan Bobcat EMEA

Aufgabeprobleme deutlich leiser lösen

BHS INNOVATIONEN

o BHS INNOVATIONEN – Das in diesem Jahr von BHS Innovationen neu auf den Markt gebrachte Baustoff-Recycling-Sieb SBR 4 kommt wie der Vorgänger SBR 2 in der Asphaltaufbereitung zum Einsatz, will aber mit mehr Möglichkeiten aufwarten. BHS, selbst Betreiber von neun Asphaltmischanlagen in der eigenen Unternehmensgruppe, ist seit acht Jahren als Maschinenhersteller aktiv und inzwischen über die eigene Branche hinausgewachsen. Mit dem Brenz Asphaltmischwerk in Langenau bei Ulm hat sich die dritte Beteiligungsgesellschaft der Leonhard-Weiss-Gruppe für eine BHS-Siebmaschine entschieden.

Prozessintegration ab der ersten Minute – mit der SBR 4 sollen verstopfte Aufgabedoseure der Vergangenheit angehören. laus Reinhardt, Leiter Maschinentechnik Asphalt, ist von der Robustheit der BHS­Maschinen überzeugt. »Die erste Maschine wurde 2014 in Satteldorf, die zweite 2016 in Ehingen in Betrieb genommen. Beide Maschinen laufen problemlos und wurden im Laufe der Zeit lediglich mit einem neuen Siebdeck bespannt«, so Reinhardt. Die vorrangige Aufgabenstellung in Langenau war, Verstopfungen durch RC­Material im Aufgabedoseur zu vermeiden. Um die zeitraubende und anstrengende Arbeit und Beschädigungen durch »Befreiungsversuche« des Schutzgitters per Radladerschaufel zu vermeiden, bot die SBR 4 eine ersehnte Lösung. Rund 15 000 t bis 20 000 t wird die Siebanlage pro Jahr vorsieben. Die Stundenleistung, vom Hersteller mit 140 t angegeben, steht dabei weniger im Vordergrund als die Prozessinte­ gration. Das Unterkorn wird direkt in die Mischanlage gegeben, das Überkorn gelagert und später gebrochen.

K Jede Schraube und jedes Teil an der Maschine hat seinen Grund, es gibt nichts Überflüssiges.« Christian Mattig, Mischmeister Brenz Asphaltmischwerk

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Die Steuerung per Ultraschallnäherungssensor ermög­ licht den Betrieb, ohne dass der Radlader verlassen wer­ den müsste. So arbeitet die Maschine mit geringen Betriebskosten und fügt sich in den Prozess, zwischen Aufbereitung und Mischanlage, ein. Mit der Verdopplung der Motorleistung auf 4 kW und dem neuentwickelten Linearschwingsystem kann die Maschine flacher betrieben und somit schneller beschickt werden. Die Verlängerung der Siebstrecke auf 3 000 mm ist der Beschickung und der Trenn­ schärfe ebenfalls zuträglich. Am Mischwerk in Lange­ nau wird mit einem Volvo 150H mit 4,5 m³ Schaufel­ inhalt gearbeitet, die Siebmaschine ist mit einer 50 mm x 50 mm Quadratmasche bespannt, um Tragschicht­ granulat aus Fräsgut zu separieren. Ein Stangen­Sizer sorgt wie bisher für die Grobabscheidung der Schollen.

Siebwechsel binnen einer Stunde Dank der neuen Schwingungstechnik bietet die SBR 4 zusätzlich die Möglichkeit, beispielsweise Recycling­ Material bis auf 0 – 11 mm abzusieben und für Deck­ und Binderschichten einzusetzen. Der Siebwechsel der 9,6 m² großen Siebfläche nimmt mit zwei bis drei Per­ sonen rund eine Stunde in Anspruch. Außer insgesamt acht Spannschrauben muss nichts weiter demontiert oder verstellt werden. Trotz Verdopplung der Motorleis­ tung belegen nach Herstellerangaben unabhängige Messberichte einen Schallleistungspegel von 103 dB bei der Beschickung mit Asphaltfräsgut, womit die Schallemissionen der SBR 4 gegenüber ihrem Vorgän­ ger mehr als halbiert wären. Christian Mattig, Mischmeister in Langenau, hatte die Maschine schon länger auf der Wunschliste und betont, dass neben der Robustheit und dem flexiblen Einsatz die Einfachheit überzeugt. »Jede Schraube und jedes Teil an der Maschine hat seinen Grund, es gibt t nichts Überflüssiges«, so Mattig.


L PRINOTH

Den Boden schonen und auf engen Baustellen mit Wendigkeit aufwarten

gegen übe, so der Hersteller, selbst voll beladen dank seiner Gummiketten und eines speziellen Fahrwerks mit hohem Federweg nur einen Bodendruck von 351 g/cm2 aus – unbeladenem gar nur 211 g/cm2. Muss das befahrene Gelände nach dem Arbeitseinsatz möglichst intakt sein, sieht Prinoth das Kettenfahrzeug als Arbeitsgerät der Wahl an, bleibt es doch weder im Schlamm stecken, noch hinterlässt es Spurrillen oder Löcher im Boden.

Besondere Manövrierbarkeit

Geht es um Off­Road­Bauprojekte mit schwierigen Bodenverhältnissen, bieten sich Bauunternehmen vielfach die auf Gummiketten laufenden Panther­Modelle von Prinoth an. Diese sind sowohl mit einer starren Mulde wie auch mit einem um 360° drehbaren Oberwagen verfügbar. Die Nutzlast der Fahrzeuge reicht von 5,4 t bis 15,2 t – vom kleinsten Modell Panther T6 bis zum größten Dumper Panther T16.

PRINOTH

Die Prinoth-Modelle Panther T7R und T14R sind rotierende Dumper, ihre obere Struktur kann sich um 360° über den unteren Teil des Fahrzeugs drehen.

Die Prinoth-Modelle Panther T7R und T14R sind rotierende Dumper, ihre obere Struktur kann sich um 360° über den unteren Teil des Fahrzeugs drehen. Die Ketten sind mittels einer schnellen Richtungsrückstellung jederzeit fahrbereit. So kann man in engen Bereichen arbeiten und muss dennoch die vorgesehenen Befahrflächen weder verlassen, noch auf diesen wenden. Die durchschnittliche Geschwindigkeit der meisten Kettenfahrzeuge gibt Prinoth mit 9 km/h an, die Panther-Fahrzeuge erreichen bis zu t 14 km/h.

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er optimierte Bodendruck gilt als Hauptgrund für die bloße Existenz von Raupendumpern. Weil knickgelenkte Muldenkipper auf Reifen laufen, können sie beim Wenden wie auch auf dem reinen Fahrtweg mit Bodendrücken im Bereich von 2 110 g/cm2 bis 4 220 g/cm2 (Prinoth-Angabe) den Boden deutlich beschädigen. Der Panther T7R hin-

Seit über 50 Jahren entwickelt und liefert die SMB Kehrmaschinen und Winterdienstgeräte in herausragender Qualität. Seit der Erfindung und dem Bau der ersten Anbaukehrmaschine im Jahr 1969 steht SMB mit ganzer Kraft hinter der kontinuierlichen Weiterentwicklung und Adaption der Anbaugeräte, auch im Bereich von vielerlei Sonderanwendungen.

Sobernheimer Maschinenbau GmbH – Wir kehren alles zum Besten! Westtangente 4 55566 Bad Sobernheim

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L CATERPILLAR – ZEPPELIN

Kompakte Kurzheckmaschine der neuen Baggergeneration

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urch den Standard- oder Verstellausleger, eine ideale Anpassung an verschiedene Anbaugeräte und eine Auswahl von Schnellwechslern und Löffeln zeigt sich der neue 325 als eine vielseitige Maschine mit geringem Platzbedarf und hoher Leistungsfähigkeit. So sind jetzt drei Kontergewichte verfügbar – eines mit 8,3 t für die Version mit Monoausleger, das auf maximale Hubhöhe ausgelegt ist, eines mit 6,7 t für die Version mit Verstellausleger und eines mit nur 4,9 t, das zusammen mit dem Abstützplanierschild zum Einsatz kommt. Der optionale Abstützplanierschild erleichtert Reinigungsarbeiten und dient gleichzeitig als Stabilisator, um die Hubkapazität zu verbessern.

Neuer Kurzheckbagger Cat 325 mit 129 kW (175 PS) Motorleistung und rund 25 t Einsatzgewicht.

Der Cat-Motor C4.4 erfüllt die Emissionsnormen der Stufe V. Er reduziert den Kraftstoffverbrauch im Vergleich zum 325F nach Herstellerangaben um bis zu 25 %. Das Abgasnachbehandlungssystem erfordert weder Wartung noch Stillstand. Der neue Cat-Kurzheckbagger verfügt über drei wählbare Leistungsstufen, um den Bagger an den Einsatz anzupassen und die Kraftstoffeffizienz zu steigern. Die neue Maschine zeichnet sich vor allem durch eine einfache Bedienung aus. Der neue Bagger verfügt über einen schlüssellosen Starttaster und der Zugang zur Maschine wird mithilfe von Fahrer-ID-Codes beschränkt sowie nachverfolgt. Der Fahrer kann bevorzugte Einstellungen

Großer Bagger macht sich klein – das Bild unterstreicht die kompakte Bauweise und den geringen Heckschwenkradius des vielseitigen Cat 325.

Stehr... bessere Straßen durch

bessere Verdichtung!

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CATERPILLAR / ZEPPELIN

Der neue Kurzheck­ Kettenbagger Cat 325 in der 25­t­Klasse zeichnet sich durch eine kompakte Bauweise aus und eignet sich daher ideal für schwere Arbeiten auf engem Raum. Er verspricht eine erstklassige Leistung mit integrierten Assistenzsystemen, um die Ermüdung des Fahrers zu verringern und die Effizienz im Vergleich zu früheren Modellen um bis zu 45 % zu steigern. Der neue Bagger erreicht laut Hersteller außerdem einen niedrigeren Kraftstoffverbrauch, geringere Wartungskosten und bietet einen verbesserten Fahrerkomfort.


mithilfe seiner Fahrer-ID programmieren und speichern. Der hochauflösende Touchscreen erlaubt intuitives und schnelles Navigieren und direkten Zugriff auf das Bedienungshandbuch. Das erweiterte Hydrauliksystem des neuen Cat-Baggers 325 steht für ein optimiertes Verhältnis zwischen Leistung und Effizienz. Das Schwenkmoment wurde um 10 % verbessert, was das Arbeiten an Böschungen erleichtern soll. Durch eine automatische Anpassung der Motordrehzahl und Hydraulikleistung bietet der Smart-Modus eine zusätzliche Kraftstoffeinsparung von 5 % ohne Produktivitätsverluste. Mit der serienmäßigen Funktion Smartboom kann der Ausleger auf- und abwärts bewegt werden, ohne dass der Pumpenförderstrom verwendet wird. Dies entlastet den Fahrer und reduziert den Kraftstoffverbrauch. Der Austausch der Cat-AdvansysLöffelzähne erfolgt mit einem Vierkantschlüssel. Der neue Bagger verfügt außerdem über die passende Zusatzhydraulik für die Verwendung einer Vielzahl von Cat-Anbaugeräten.

Assistenzsysteme steigern die Effizienz Mit serienmäßigen Assistenzsystemen, die die Ermüdung des Fahrers und die Betriebskosten (einschließlich Kraftstoffverbrauch und täglicher Wartung) senken, soll sich die Betriebseffizienz um bis zu 45 % steigern lassen. Programmierbar sind mit dem Standardsystem Cat Grade in 2D bis zu vier Tiefen- und Neigungsabstände. Ein Upgrade des 2D-Standardsystems auf Cat Grade mit erweiterter 2D- oder 3D-Funktion gestattet beim Cat 325 die Anpassung an anspruchsvollere Aufgaben. Mit der standardmäßigen Planiersteuerung kann der Fahrer nur mit Einhebelsteuerung einfach auf dem Planum bleiben, während die Löffel-Assistenzfunktionen den Winkel bei Abschrägungs-, Planier-, Feinabstufungs- und Aushubarbeiten automatisch aufrecht erhalten. Die Schwenkhilfe stoppt das Schwen-

ken des Baggers automatisch an vordefinierten Stellen, zum Beispiel für Lkw-Beladung oder Grabenfräsen, um Aufwand und Kraftstoffverbrauch zu verringern. Der Auslegerassistent sorgt für sicheren Stand bei Hub- und schweren Grabarbeiten. Das Wägesystem Cat Payload liefert auch hier präzise Lastziele, um eine Über-/Unterladung zu vermeiden und die Effizienz bei der Lkw-Beladung zu maximieren. Mit Cat Payload und ebenso dem Flotten-Management VisionLink nutzen Unternehmen den Zugriff auf Informationen und Produktionsziele.

Komfort und Sicherheit auf hohes Niveau heben

tungsintervalle über den Monitor in der Fahrerkabine überwachen. Konsolidierte Filterpositionen verkürzen die Wartungszeit, während Hydraulik-, Luft- und Kraftstofftankfilter eine höhere Kapazität und damit eine längere Einsatzdauer aufweisen. Der neue Bagger verfügt außerdem über einen erweiterten Luftfilter, der doppelt so viel Staub aufnehmen kann wie der t Vorgängerfilter.

20%

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Der neue Cat-Bagger 325 soll die Wartungskosten im Vergleich zum 325F aufgrund der längeren und synchronisierten Wartungsintervalle um bis zu 20 % senken.

Vorne räumen – hinten streuen

Der Cat 325 der »nächsten GeneR: ration« bietet zwei Ausführuni ADLE Nur be hone gen der Fahrerkabine – Deluxe Smartp rung e u te S und Premium. Die ISO-zertifietooth! über Blu zierte ROPS-Fahrerkabine ist schallgedämpft und abgedichtet und verfügt über eine Klimaautomatik. Das neue Cat-Modell verfügt außerdem über Blue +49 2573 97999-0 · www.adler-arbeitsmaschinen.de tooth sowie über USB-Anschlüsse zum Laden und für den An01.10.20 schluss von Mobiltelefonen. anzeige_Schneeräumer-Salz_90x60.indd 1 Die serienmäßigen Heckund Seitenkameras, die Fenster und das abgesenkte Frontprofil versprechen eine hervorragende Sicht auf den Arbeitsbereich. Darüber hinaus ist auch eine optionale 360°-Sichtfunktion (Bird View) verfügbar. Lift Assist vermeidet das Umkippen der Maschine. Dazu werden visuelle und akustische Signale ausgegeben, wenn sich die Last außerhalb der Grenzwerte für den sicheren Arbeitsbereich des Baggers befindet.

15:40

Temperatur-fernüberwachung

BEVOR ES ZU SPÄT IST! 50°C

20°C

-10°C

Synchronisierte Wartungsintervalle Der neue Cat-Bagger 325 soll die Wartungskosten im Vergleich zum 325F aufgrund der längeren und synchronisierten Wartungsintervalle um bis zu 20 % senken. Alle Wartungskontrollpunkte sind vom Boden aus zugänglich, wodurch Kontrollen im Rahmen der täglichen Wartung schneller, einfacher und sicherer vonstattengehen. Der Fahrer kann die Filterlebensdauer und die War-

24h-Fernüberwachung via Wärmebildkamera Sofortige Alarmauslösung bei Über- oder Unterschreitung des Grenzwertes Individuelle Analyse und Interventionsmaßnahmen 0800 / 23 40 005 customercarecenter@protectionone.de www.protectionone.de

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L Mammutprojekt für Max Wild im Tief- und Erdbau

Zwei Anbaugeräte, die sich ergänzen

O MAX WILD – In Heidenheim an der Brenz

(Baden­Württemberg) entsteht auf einem 13,5 ha großen Areal eine Logistikhalle mit einer Fläche von mehr als 50 000 m2. Seit August sind die Erdbau­ profis von Max Wild aus Berkheim an der Iller am Werk. Allein die Ab­ und Auftragsmenge beträgt

Doosan bietet MOBA-Baggerassistenzsysteme optional an

b der HDS-Schaufelseparator oder der MB-S-Sieblöffel eingesetzt wird, hängt von der Aufgabenstellung und der Materialsituation vor Ort ab. Auf einer Baustelle in den USA musste beispielsweise Sand für ein Kanalisierungsprojekt von Steinen getrennt werden. Das beauftragte Bauunternehmen entschied sich für den Einsatz des HDS-Schaufelseparators von MB, ermöglichte es doch dieser, das Material gesiebt und ohne Verluste präzise über den Graben zu befördern. Angebaut war der Separator an einem Kobelco SK300LC. In Spanien hingegen setzte ein Bauunternehmen auf den MBS14-Sieblöffel, um mit ihm am Strand von Valencia vor Beginn der Sommersaison Sand von Abfall zu trennen. Auf beide Anbaumodelle – einen Schaufelseparator des Typs MB-HDS314 und einen Sieblöffel der Serie MB-S18 – griff ein ungarisches Unternehmen zurück. Am Bozsik-József-Fußballstadion in Budapest musste die Erde gesäubert werden, um sie als Bodenbelag für den Spielfeldbau anschließend wiederverwenden zu können. An anderer Stelle der ungarischen Hauptstadt waren hingegen Kanalbauarbeiten für Versorgungsrohre zwischen zwei Gebäuden eines Gefängnisses gefordert. Während sich der Sieblöffel

MB-Schaufelseparator HDS320 an einem Kobelco SK300LC in den USA beim Kanalbau.

MB-S18 mit einem 10 mm x 10 mm messenden Korb dem Fußballspielfeld widmete – trockene Erde musste gereinigt und gleichmäßig verteilt werden –, war die Erde im Bereich der Kanalbauarbeiten hingegen nass und teilweise verklebt. Letzteres bot für den Schaufelseparator HDS ein ideales Einsatzfeld, der mit seinen Wellen die verdichteten Erdklumpen brach und diese auch im feuchten Zustand zu sieben vermochte.

Spezialgebiete Als Sieb mit Korb eignet sich der Sieblöffel MB-S, wenn feines von grobem Material zu trennen sowie gleichmäßige Größen zu erzielen sind und hochwertiges sowie gebrauchsfertiges Material gefordert ist. Geht es um das Einsatzfeld Kompostierung, ist hingegen der HDS dank der Bewegung seiner Wellen im Vorteil, wenn es darum geht, Material leicht zu belüften t und aufzubrechen.

MOBA

Kettenbagger DX235LCR­5 neu optional mit einer Vorrüstung für das Baggerassistenzsystem Xsite Pro Assist von MOBA aus. Die weiteren Komponenten lassen sich dann zu einem späteren Zeitpunkt schneller installieren. Der Anbausatz wird im Doosan Customization Centre in Belgien auf die Kunden­ maschinen montiert. Bereits bestehende Aufträge lassen sich noch wenige Tage vor der Auslieferung modifizieren. Die Automatisierung der Ausleger­, Löffelstiel­ und Löffelfunktionen des Xsite Pro Assist ermöglichen das Planieren gemäß definiertem Soll­ niveau und ­gefälle, wobei sich Abziehbewegung und ­geschwindigkeit per Joystick steuern lassen. Das System bietet auch eine integrierte Messung von Tiefe, Abstand und Gefälle und zeigt dem Fahrer die Löffelhöhe an. So müssen die Bagger­ arbeiten nicht für Nivellierkontrollen unterbrochen werden. Die Löffelassistenzfunk­ tion sperrt die Löffel­ ausrichtung und hilft so bei Ladearbeiten und anderen Anwendungen. Durch das MOBA­ System können auch Bewegungsgrenzwerte Doosan bietet den und Einschränkungen DX235LCR-5 optional mit für Ausleger­, Löffelstiel­ einer Vorrüstung für das MOBA-Bagger-Assistenz- und Löffelbewegung system Xsite Pro Assist an. festgelegt werden. t

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MB DEUTSCHLAND

MAX WILD

Zur letzten Bauma hat der italienische Anbaugerätehersteller MB Crusher seinen neuen HDS­Schaufelseparator vorgestellt, heute sind viele Modelle längst auf Baustellen weltweit im Einsatz – zusammen mit dem MB­S­Sieblöffel, den der HDS ergänzt.

300 000 m³. Im Leistungsumfang befinden sich zudem Kanal­ und Außenanlagenarbeiten, im Rahmen derer circa 4,5 km Kanalrohre verlegt werden. Die Zusammensetzung des Baugrundbodens stellt eine besondere Herausforderung dar. Da dieser aus Felsen und Lehm besteht, müssen spezielle Techniken und Verfahren zum Abtragen eingesetzt werden. Um das Mammutprojekt optimal zu meistern, sind deshalb drei Kolonnen mit insgesamt 25 Mitarbeitern im Einsatz. t

o MOBA/DOOSAN – Doosan liefert seinen

MB CRUSHER

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An einem Cat-Bagger des Typs 316 FL bewährt sich ein MB-S14-Sieblöffel im Recycling-Einsatz.


Sichere Verriegelungseinheit QSC ist jetzt serienmäßig o ENGCON – Mit dem zur Bauma 2016 vorgestellten Verriegelungssystem QSC will der schwedische Tilt-Spezialist Engcon das Baggern sicherer machen (das bauMAGAZIN berichtete in Heft 3/16, Seite 82). Seit Oktober bietet Engcon das sichere Verriegelungssystem jetzt serienmäßig bei allen Tiltrotatoren mit EngconSteuerung an und ersetzt damit sein bisheriges System zur Kontrolle der Löffelverriegelung unter dem Tiltrotator.

chon seit geraumer Zeit wird das automatische Schnellwechselsystem EC­Oil von Engcon ohne Auf­ preis angeboten. Der nächste Schritt ist es nun, die sichere Verriegelungseinheit QSC unter dem Tiltrotator als Standardausrüstung anzubieten. Es verfügt über klar erkennbare und beleuchtete Symbole, die den Bagger­ fahrer bei seinen Manövern leiten. Auf diese Weise verein­ facht und standardisiert Engcon die Handhabung der Löf­ felverriegelung – unabhängig von Marke und Baggermo­ dell. Dadurch sollen die Risiken durch herabfallende oder pendelnde Anbauwerkzeuge deutlich minimiert werden. »Normalerweise vergleichen wir das mit der Tatsa­ che, dass Gas und Bremse in einem Auto je nach Auto­ marke unterschiedlich platziert sind«, sagt Martin Eng­ ström, Produkt­Manager bei Engcon. »Wenn also ein Fah­ rer, der von einem Bagger zu einem anderen wechselt, die notwendigen Manöver erkennt, wird das Risiko gefähr­ licher Fehler stark minimiert.«

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Sicherheitsfunktion, die Leben retten kann Neben der Standardisierung des Verriegelungsvorgangs bietet QSC zudem den Vorteil, dass sich die Löffelverrie­ gelung unter dem Tiltrotator nicht aktivieren lässt, so lange der Löffel in der Luft hängt und keinen Bodenkon­ takt hat. Eine Sicherheitsfunktion, die Engcon für seine

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CO N QSC erfüllt alle aktuellen sowie angekündigten Sicherheitsstandards für Schnellwechsler und ist Teil von Engcons Sicherheitskonzept »Non Accident Generation«. Es ist seit Oktober Standard bei allen Engcon-Tiltrotatoren mit DC2-Steuerungssystem.

Verriegelungslösung als einzigartig reklamiert. »Dadurch wird das größte Risiko verringert, dass sich ein Löffel oder ein anderes Anbauwerkzeug versehent­ lich vom Baggerarm abkoppelt und herunterfällt. So können sowohl Verletzungen als auch tödliche Unfälle verhindert werden«, sagt Engström. Das Verriegelungssystem QSC verfügt zusammen mit dem Engcon­Schnellwechsler Q­Safe zudem über ein optisches und akustisches Warnsystem. Das Sys­ tem warnt mittels Ton und Licht, wenn der Löffel falsch angeschlossen ist. Optional bietet Engcon eine zusätz­ liche Sicherheitsfunktion an, die im Falle eines falsch angekoppelten Anbauwerkzeugs die Drehbewegungen des Baggers blockiert, was die Sicherheit nochmals t erhöht.

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Leistungsschau zu Automatisierung und BIM im kommunalen Verkehrswege- und Tiefbau

nter welchen Voraussetzungen modellbasiertes Bauen für kleinere Bauunternehmen, Ingenieur­ büros und Kommunen heute umsetzbar ist, stellte Schrode im letzten Jahr mit Deutschlands erster Modell­ baustelle für BIM im K­VTB im Schwäbischen Erbstetten unter Beweis. Ausgangspunkt für die Idee der diesjähri­ gen Leistungsschau war sein Wunsch, aktuelle Weiterent­ wicklungen aufzuzeigen, die aufgezeigten Möglichkeiten noch greifbarer zu machen und ebenso konkret wie pra­ xistauglich auf das Parcours­Beispiel Straßenbau runter­ zubrechen.

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Informations­Anforderungen der Auftraggeber Angefangen wurde bei der Planung und den Auftrag­ geber­Informations­Anforderungen (AIA), im Rahmen derer Auftraggeber, Bauunternehmer und Planer gemein­ sam definieren, was sie für die Planung, den Bau und die Unterhaltung des Bauwerks konkret benötigen und in welcher Tiefe die Informationen für die jeweiligen Anwen­ dungsfälle abzubilden sind. Eine Art gemeinsam erstell­ tes Lastenheft also. Projektraum und Bauabwicklungsplan Der Parcours führte weiter vorbei am gemeinsamen Pro­ jektraum und dem Bauabwicklungsplan (BAP). Dieser legt fest, wie genau was genau wann genau auf welcher Grundlage umzusetzen und zu dokumentieren ist. Dabei gilt jeder Prozessbeteiligte gleichzeitig als Nutzer und Autor des Modells. So beispielsweise der Geräteführer, der beim Aufnehmen von Homogenbereichen oder Infra­ strukturleitungen mit seinem Löffel als »BIM­Autor« agiert. Beim profilgerechten Einbau entlang der Oberflä­ chenkonturen des virtuellen Bauwerkmodells wird er dann wieder »BIM­Nutzer«. Ebenso wie der Planer, der am Ende der Prozesskette das fertige Bauwerk nicht mehr komplett neu aufmessen muss, sondern das Aus­ führungsmodell als Grundlage für seine Abrechnung nut­ zen kann und – wenn überhaupt – nur noch einzelne Lagen und Höhen prüfen muss (AsBuilt). Die Rollen wechseln in der Prozesskette weiter: So ist der Geräteführer beispielsweise bei der Qualitätssiche­ rung wieder »BIM­Autor«, indem er über das sauber auf­ einander abgestimmte Zusammenspiel aus 3D­Bagger­ steuerung und Anbauverdichter Verdichtungsgrad und Tragfähigkeit während des Verdichtungsprozesses auto­

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MTS SCHRODE

o MTS – Mit der ersten Leistungsschau für BIM im kommunalen Verkehrswegeund Tiefbau (K-VTB) verfolgte MTS-Vorstandsvorsitzender Rainer Schrode Anfang Oktober in Hayingen (Baden-Württemberg) den Leitgedanken, das »Big Picture« der BIM-Idee auf seine wichtigsten Puzzlesteine herabzubrechen und so die bereits heute bestehenden Umsetzungsmöglichkeiten im Hinblick auf die Besonderheiten des K-VTB verständlich und praxisnah darzustellen – mit Blick auf alle am Bauprozess Beteiligten. Die in moderierte Kleingruppen aufgeteilten Teilnehmer rotierten im 20-Minuten-Takt über den Leistungsschau-Parcours und hatten an 13 Stationen ausführlich Gelegenheit, sich ihr eigenes Bild zu machen.

Rund 300 Fach- und Führungskräfte rotierten über die auf 10 000 m2 Fläche verteilten 13 Themenstationen des BIM-Parcours im Schwäbischen Hayingen, dem zentralen Stützpunkt der MTS Schrode AG. matisch misst und dokumentiert. Der letzte BIM­Nut­ zer in diesem Zirkel ist der Auftraggeber, der im Ergeb­ nis nicht mehr nur wie bisher ein Stück Straße oder Infrastruktur erhält, sondern auch ein Bauwerksmodell mit sämtlichen Informationen, also »echtes Datengold« für den folgenden Zirkel der Bewirtschaftung und Unterhaltung des Bauwerks. Um allen Prozessbeteiligten den mit dem Leis­ tungsschau­Parcours veranschaulichten Weg zu ebnen, entwickelte MTS unter Federführung von Ausbildungs­ leiter Tobias Hesse eine in ihrem Grundmodul BIM Basic durch buildingSmart und VDI zertifizierte Weiter­ bildung zum »BIM­Baustellen­Manager für den kom­ munalen Verkehrswege­ und Tiefbau«. Die darauf auf­ bauende nebenberufliche Qualifizierungsmaßnahme »BIM Professional« vermittelt im Rahmen von zehn Monaten das nötige Expertenwissen, um BIM­Prozesse zu verstehen und im eigenen Unternehmen erfolgreich anleiten und umsetzen zu können.

Plädoyer für eine neue Baukultur Wer am Ende des Leistungsschau­Parcours angekom­ men war, begriff, dass BIM wenig bis gar nichts mit einer Software­Lösung zu tun hat, sondern eine neue Form der Baukultur darstellt, bei der das Herzstück das Mit­ einander, die Kommunikation, der Austausch und die Transparenz der Prozessbeteiligten ist. MTS­Vorstandsvorsitzender Schrode schloss den Rundgang mit dem Aufruf an jeden Einzelnen, schon heute neue Wege zu wagen. Denn der BIM­Stufenplan rücke näher und würde jeden einholen, der sich damit nicht rechtzeitig auseinandersetze. Das gelte für alle am Bauprozess Beteiligten. Abgesehen von den wirt­ schaftlichen Vorteilen auch im Hinblick auf Termin­ sicherheit und Effizienz sowie auf die gesteigerte Attraktivität von Arbeitsplätzen, die letztlich für alle Pro­ t zessbeteiligten Thema sei.


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ROKLA

Fräse punktet mit Leistung und geringer Geräuschentwicklung

ROKLA

Wenn es um stabile und gerade Seitenwände im Kanalbau geht, bietet sich der Einsatz von Rockwheel­Fräsen an. Haag­Bau aus Neuler (Baden­Württem­ berg) setzte für die Erdarbeiten eines neuen Abwassersystems erfolgreich auf eine Rockwheel G60. Um den Aushub für das Abwassersystem zu meistern, kam eine hydraulische Rockwheel-Anbaufräse G60 zum Einsatz, mit der sich die örtlichen Bodenherausforderungen lösen ließen.

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Mit doppelter Motorenkraft und 220 kW beißt sich die Fräse problemlos durch den harten Boden.« Karl Krasny, Maschinenführer bei Haag-Bau

aschinenführer Karl Krasny zeigt sich von der Leistung der Rockwheel-Fräse G60 begeistert: »Mit doppelter Motorenkraft und 220 kW beißt sich die Fräse problemlos durch den harten Boden. Das kontinuierliche Schneiden des Materials gewährleistet die gewünschte Grabenbreite und die geraden Seitenwände, auch in größerer Tiefe.« Rund 1,8 ha groß ist das neue Wohngebiet in Kirchberg an der Jagst. Um den Aushub für das Abwassersystem zu meistern, wählte Maschinenführer Krasny eine hydraulische Rockwheel-Anbaufräse G60, mit der sich die Herausforderungen der Bodenbeschaffenheit vor Ort lösen ließen: An der Oberfläche befanden sich Kalkstein und Lehmgemisch, das durch unerwünschte Ausbrüche die Grabenwände verbreiterte. Für den tiefer liegenden Fels war ein Hammer ungeeignet, da er immer zur Grabenmitte abrutschen würde. Die gewünschte Grabenbreite konnte nur mit einer Rockwheel gehalten werden. Das Kalklehmgemisch klebte zu größeren Steinplatten zusammen. Bei der Verwendung eines Hammers oder eines Reißzahns würde oft zu viel Material mit herausgerissen werden. Die Rockwheel-Fräse hingegen schnitt sich durch das

Material und garantierte ebenmäßige Seitenwände in Trommelbreite.

Ebenmäßige Seitenwände Auch für den Fels in größerer Tiefe hat sich die Rockwheel als das richtige Anbauwerkzeug erwiesen. Sie biss sich in den Fels und schnitt ihn in 1 cm bis 3 cm große Felsstücke. Die Seitenwände blieben auch in der Tiefe so ebenmäßig wie an der Oberfläche. Ein trichterförmiger Graben, der beim Hammer oder Reißzahn entstehen würde, konnte vermieden werden. Darüber hinaus konnte das geschnittene Material direkt wiederverwendet werden. Mit den besagten 1 cm bis 3 cm Durchmesser eignete sich das Fräsgut ohne weitere Verarbeitungsschritte gut zum Verfüllen. Wegen des angrenzenden Wohngebiets galt es auf der Baustelle, den Geräuschpegel so niedrig wie möglich zu halten, was dank der vibrations- und geräuscharmen Arbeitsweise der Fräse gelungen ist. Die geringe Vibration schonte nicht nur den Bagger, sondern auch Fahrer und die unmittelbare t Umwelt.

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HS-SCHOCH

Auf den effektiven Kabelbau

ausgelegt

Das Jahr 2020 gezeigt, wie wichtig schnelles und stabiles Internet ist. Home­Office und ­Schooling fordern flinke Verbindungen. Der Anbaugeräte­ Experte HS­Schoch hat speziell für den Kabelbau neue Produkte entwickelt: Der HS­Kabelbaulöffel »The Raptor« und das HS­Verdichterrad »The Punk« wollen im Praxistest deutlich überzeugen.

Das HS-Verdichterrad »The Punk« verdichtet selbst schmale Gräben. Seine Noppen sollen dabei für eine extra starke Verdichtung sorgen.

»The Punk« schließt die Arbeit ab

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m Rahmen eines eigenen Vergleichs hat Hersteller HS-Schoch einen HS-Kabelbaulöffel Raptor mit einer Schnittbreite von 150 mm gegen einen Standardtieflöffel mit einer Schnittbreite von 300 mm antreten lassen – beide an einem 1,8-t-Bagger. Das Ergebnis nach zwei Stunden: Bei gleicher Grabtiefe von 500 mm schaffte der HS-Kabelbaulöffel 43 m, während der Tieflöffel nur 29 m schaffte. Der Kabelbaulöffel war also rund 33 % schneller und somit auch effektiver im Einsatz. Darüber hinaus lässt sich der Kabelbaulöffel nach Anbieterangaben durch eine extra langgezogene Bauform gut befüllen und soll auch größere Gesteinsbrocken oder Schutt mühelos herausheben. Das Entleeren funktioniert ebenfalls problemlos, selbst bei einer Fahrzeughöhe von 2 m.

Nachdem der Graben ausgehoben wurde, kam das HS-Verdichterrad Punk zum Einsatz. Dieses drückt mit einer Walzbreite den Erdboden durch Löffelstilbewegung gleichmäßig fest. Aus Testzwecken wurde versucht, die Anwalzung mit einer Verdichterplatte noch stärker zu verdichten, was allerdings nicht mehr notwendig war. Beide Anbaugeräte punkten mit verschleißfester Hardox-Bauweise im Praxistest, um den Kabelbau schneller, effektiver und wirtschaftlicher zu machen. Der HS-Kabelbaulöffel Raptor ist mit Hochtiefaufnahme für die Klassen 1 bis 7 (Einsatzgewicht bis 9 t) erhältlich. Das HS-Verdichterrad Punk bietet HS-Schoch ebenfalls für die Klassen 1 bis 7 (Einsatzgewicht bis 9 t) und mit Ø 1000 mm x 100 mm an. Das Verdichterrad kann ebenso auch nach Kunt denwunsch gefertigt werden.

HS-SCHOCH

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Der HS-Kabelbaulöfffel »The Raptor« war im Test 33 % effektiver als ein Standardtieflöffel.

Ein »Beast« auf der Autobahn Für den sechsspurigen Ausbau einer Autobahn müssen derzeit zwei HS­Reißlöffel »The Beast« beweisen. Bei den Kanalarbeiten an dem 35 km langen Streckenabschnitt sind sie an einem 35­t­ und einem 50­7­CAT­Bagger im Einsatz.

ie Reißlöffel »The Beast« ersetzen den bisher ver­ wendeten Reißzahn und machen die Arbeiten im vorhandenen Felssand deutlich effektiver. Ausgerüstet mit hochwertigem ESCO­Zahnsystem dringt ein Beast­ Reißlöffel nahezu mühelos auch in den härtesten Sand­

D Dem Sand-Felsboden wird der HS-Reißlöffel »The Beast« Herr.

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felsboden. Dank spezieller Löffelgeometrie entwickelt das Werkzeug zudem maximale Reiß­ sowie Hebel­ kräfte und leistet somit einen wesentlichen Beitrag bei den Bauarbeiten. Auch die Arbeiter der Großbaustelle zeigen sich zufrieden, sparen sie sich doch zeitaufwendiges Wech­ seln der Anbaugeräte, da die HS­Reißlöffel Beast in dem Sand­Felsboden vor Ort optimal arbeiten. Der Reißlöffel ist in diversen Ausführungen bis einem Bagger­ dienstgewicht von 100 t erhältlich. Im Mietpark von HS­Schoch kann der HS­Reißlöffel gemietet und damit t getestet werden.


10

Meter pro Stunde

Mithilfe des Rotationsmoduls zwischen Anbaufräse und Löffelstiel kann der Maschinist unabhängig von der Baggerstellung das Anbaugerät genau parallel zur Grubenwand führen. Damit wird ein aufwendiges Überbaggern verhindert.

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KEMROC

Sauberes Fräsen in der Baugrube Beim Anlegen einer Baugrube auf dem Gelände der Staatlichen Feuerwehrschule Würzburg stießen die Praktiker des Bauunternehmens Höhn überraschend auf massiven Fels. Weil das Gestein sich per Bagger und Reißzahn nur oberflächlich lösen ließ, wurde die Baugrube mit einer selbstfahrenden Straßenfräse ausgefräst. Danach verwendete man beim Anlegen eines Drainagegrabens eine Kemroc­Kettenfräse EK 100 mit hydraulischem Rotationsmodul KRM 60 am 24­t­Raupenbagger, was sich als eine präzise und zeitsparende Methode erwiesen hat.

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eben einem neuen Übungsgelände entsteht im Rahmen eines 23 Mio. Euro schweren Projekts für die Staatliche Feuerwehrschule in Würzburg auch ein Unterkunftsgebäude mit Fahrzeughalle. Beim Anlegen der rund 60 m x 15 m großen und bis zu 5 m tiefen Baugrube stießen die Experten der Bauunternehmung Balthasar Höhn bereits in rund 3 m Tiefe auf Muschelkalk – nicht unüblich hier, aber deutlich massiv. Anders als angenommen,

Die Fräsarbeit zum Öffnen des Drainage-Grabens nahm zwei Arbeitstage je acht Stunden in Anspruch und ergab einen Arbeitsfortschritt von rund 10 m/h.

wies der Wellenkalk, der als fein geschichtetes Sedimentgestein vorliegt, einen sehr kompakten Verbund auf. Flächiges Lösen mit dem Bagger war daher nur für die oberen 10 cm möglich. Kurzerhand mietete man eine selbstfahrende Straßenfräse und trug den Fels bis auf das Niveau der Bodenplatte ab. Danach wollte man mit einer Bagger-Hammer-Kombination einen Drainage-Graben um das künftige Gebäude anlegen. Schon die ersten Versuche misslangen, daher entschied sich Bauleiter Wolfgang Metzger für den Einsatz einer BaggerAnbaufräse von Kemroc. Es folgten Unterredungen mit Kemroc-Anwendungsberater Enrico Trender und Verkaufsberater Andreas Öhrlein vom Vertriebspartner Carl Beutlhauser Baumaschinen. Sie überzeugten den Bauleiter, dass er die Aufgabe mit einer Kemroc-Kettenfräse EK 100_700 mit 700 mm Arbeitsbreite in Verbindung mit einem hydraulischen Rotationsmodul KRM 60 lösen könnte.

Den Dreh herausbekommen Die Querschneidkopfkettenfräsen der EK-Serie verfügen über eine spezielle Mittelkette mit Fräsmeißeln zwischen den Schneidköpfen und wurden

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KEMROC

Spontan auftretendes Regenwasser oder anstehendes Grundwasser in der Baugrube spielen beim Einsatz einer Fräse – im Gegensatz zum Hydraulikhammer – keine Rolle. Der Lösevorgang wird sogar erleichtert.

zum Abbau von weichen bis mittelharten Gesteinen sowie zum Anlegen schmaler Gräben entwickelt. In diversen Größen für Bagger bis 50 t lieferbar, öffnen sie schmale, tiefe Gräben in Gesteinen bis 120 MPa Druckfestigkeit. Kemroc will das Programm der EK-Fräsen weiter ausbauen und aktuell das 220 kW starke Modell EK 220 für Bagger von 50 t bis 70 t Einsatzgewicht auf den Markt bringen, gefolgt von der EK 40 für Bagger von 5 t bis 10 t (Herbst 2021). Ebenfalls neu sind die endlos drehenden Rotationsmodule der KRM-Serie für Bagger von 2 t bis 70 t. In Verbindung mit Kettenfräsen ermöglichen sie das Öffnen von Gräben nicht nur mittig zwischen den Laufwerken, sondern auch seitlich am Bagger. Das spart Raum und Mehraushub. Dieser Vorteil eines Rotationsmoduls bewies sich im Juni auf dem Gelände der Feuerwehrschule in Würzburg. Im Vorfeld stellten die Kemroc-Techniker in kurzer Zeit die geforderte Konfiguration aus Kettenfräse und Rotator zusammen. Kemroc-Händler Beutlhauser lieferte aus seinem Mietpark einen Liebherr-Raupenbagger R924 G8 (24 t) mit dem Anbaugerät.

Fristgerechte Übergabe Im Einsatz konnte der Baggerfahrer seine Maschine so nah wie erforderlich an der Baugrubenwand aufstellen und die Fräse mithilfe des Rotators

parallel zur Wand ansetzen. Die eigentliche Fräsarbeit zum Öffnen des rund um die Baugrube 150 m langen, ca. 700 mm breiten und 400 mm tiefen Drainage-Grabens nahm zwei Arbeitstage je acht Stunden in Anspruch und ergab einen Arbeitsfortschritt von etwa 10 m/h. Laut Bauleiter Wolfgang Metzger hätte man per Bagger und Hydraulikhammer oder Reißzahn ein solches Tempo und eine solche Präzision nicht erreicht: »Unter dem gegebenen Zeitdruck erwies sich das Ausfräsen des Drainage-Grabens geradezu als ein Segen. Das Öffnen des Grabens gelang uns auch mit erfreulicher Genauigkeit, nur an einigen Stellen gab es Abplatzungen in dem schieferigen Gestein und im lockeren Material am Grabenkopf erweiterte sich die Grabenöffnung auf 800 mm.« Anschließend wurden die Grabenwände per Bagger und Schneidlöffel nachgezogen und das Drainage-Rohr verlegt. »Später haben wir mit der Kemroc-Kettenfräse auch noch zwei Pumpensümpfe angelegt«, berichtet der Bauleiter. »Danach haben wir fristgerecht die Baustelle übergeben.« So sagt denn auch Paula Höhn als Geschäftsführerin des Würzburger Bauunternehmens: »Bei einem Hammereinsatz hätte die Arbeit dreimal so lange gedauert. Zudem ist uns in Zeiten chronischen Fachkräftemangels jedes Hilfsmittel willkommen, um unsere Maschinisten nicht länger als t notwendig an eine Baustelle zu binden.«

Klares Signal statt Rätselraten – Grabenwalzen mit ACE-Technologie

AMMANN VERDICHTUNG

o AMMANN – Gerade an schwer zugänglichen Stellen ersetzt die ACE-Technologie von Ammann und ihre Verdichtungskontrolle den erfahrenen Blick des Maschinenführers. Die ARR-Grabenwalze kann so ihrem Ruf als Mehrzweckverdichter gerecht werden.

Leuchtdioden zeigen den erfolgreichen Abschluss der Verdichtung an.

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ei Gräben für Rohrleitungen oder Kabel, Hinterfüllun­ gen von Bauwerken oder auch im Straßenunterbau geraten Maschinenführer beim Verdichten an ihre Gren­ zen: Diese Baustellen sind schwer zugänglich, mitunter auch nur erschwert einzusehen. Wie soll man hier erken­ nen, ob der richtige Verdichtungsgrad erreicht ist? Erfah­ rungswerte und Bauchgefühl nützen nichts, zumal sie im Zweifelsfall nicht als stichhaltiger Nachweis gelten. Hier kann Ammann für Abhilfe sorgen: Dank der ACE­ Technologie gibt die ARR­Grabenwalze klare Signale im Verdichtungsdunkel in Echtzeit. LED zeigen auf einen Blick den aktuellen Verdichtungsstatus an. Solange es im Graben blinkt, rollen die Stampffuß­Bandagen über den Untergrund. Leuchtet das gesamte Diodenband grün, ist die maximale Verdichtung erreicht. Vor Überverdichtung warnt ein rotes Blinklicht.

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Kein Interpretationsspielraum ACE steht für »Ammann Compaction Expert«. Mit der farblich codierten LED­Anzeige ist der Bodenstatus auch an unwegsamen Stellen zu erfassen. Als Spezialist für bindige Böden will die ARR 1575 durch ihre hohe Verdich­ tungsleistung überzeugen. Über die Infrarotfernbedie­ nung soll die ARR 1575 auch von unerfahrenen Maschi­

Das Knick-/ Pendelgelenk garantiert Wendigkeit in unwegsamem Gelände. nenführern effizient zu steuern sein. Gerät sie außer­ halb des Infrarot­Sendekegels oder kommt ein Hinder­ nis dazwischen, bleibt sie umgehend stehen. Damit das System auch immer einsatzbereit ist, wird die Fern­ steuerung über Solarzellen kontinuierlich geladen. »Die ARR­Serie ist die Weiterentwicklung der Ram­ max Grabenwalze«, erläutert Willi Reutter, Application Manager Heavy Equipment. »In Kombination mit den Ammann­eigenen Technologien wie ACE und einem innovativen Erregersystem haben wir eine effiziente Maschine, die sich gleichzeitig durch ihre kompakten Maße und einen wartungsarmen Betrieb auszeichnet.« Mit einer Arbeitsbreite von 850 mm ist die ARR 1575 variabel einsetzbar und darüber hinaus mit 640 mm Arbeitsbreite ideal auch für beengte Arbeitsräume t geeignet.


EURO VERBAU

In Noordwijk aan Zee stellte das DGPVGleitschienensystem von Euro Verbau seine Leistungsfähigkeit unter Beweis. Die Verbauplatten hielten den Grobschluff zuverlässig aus dem Schacht, das an der Nordseeküste anstehende Grundwasser konnte damit gut abgepumpt werden. Auch wurden die Setzwerte auf ein Minimum reduziert.

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EURO VERBAU

Auf Sand bauen können Was Badeurlauber an der niederländischen Nord­ seeküste genießen, ist für Bauunternehmungen eine Herausforderung: Der feine Sand, auf dem auch Städte errichtet wurden, macht Tiefbau­ arbeiten zu einer delikaten Aufgabe: Zu starkes Rütteln kann den benachbarten Boden destabilisieren und umliegende Häuser beschädigen. In Noordwijk aan Zee wurde kürzlich die Gleitschienentechnologie von Euro Verbau erfolgreich für solche Einsätze getestet.

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ie Lage am Meer sorgt vor allem in den Wintermonaten für zu viel Wasser: Große Regenmengen versickern kaum und führen mitunter zu Überschwemmungen. Deshalb hat sich die Stadt entschieden, bei der Neugestaltung des Parallel Boulevard, der als Verkehrsader durch Noordwijk aan Zee verläuft, auch eine Drainage im Boden zu verlegen. Diese soll das Grundwasserniveau besser regulieren und große Regenwassermengen schneller ableiten.

Einrütteln unmöglich Da der Ort sprichwörtlich auf Sand bzw. auf Grobschluff gebaut ist, stellten die Tiefbauarbeiten in 6 m Tiefe eine Hürde dar: Durch die verdichtete Bebauung in der Umgebung ist das Einrütteln von Dielen unmöglich. Um eine technologische Alternative zu entwickeln, wandte sich die Stadt Noordwijk aan Zee an Marco Verstraaten, dem Vertriebspartner von Euro Verbau in den Benelux-Ländern. Dabei sollte die technische Alternative drei Voraussetzungen erfüllen: setzungsarmes Arbeiten, optimale Sicherheit und keine Beeinträchtigung der vorhandenen Bausubstanz entlang des Boulevards. Verstraaten empfahl ein Gleitschienensystem von Euro Verbau, bei dem einzelne Platten und Schienenpaare eine geschlossene Verbaueinheit bilden und ein reibungsloses Arbeiten bis in 8 m

Tiefe ermöglichen. Nach einer Besichtigung deutscher Baustellen startete die Testphase in Noordwijk mit dem System DGPV 6000. »Das DoppelGleitschienensystem Parallel Verbau (DGPV) mit 6 000 mm langen Gleitschienen bietet eine hohe Festigkeit und Biegesteifigkeit des Rahmens und kann nahezu ohne Setzung in bis zu 6 m Tiefe eingebracht werden«, so Verstraaten. Zu Testzwecken wurde im Ortskern von Noordwijk aan Zee ein 12 m langer, 4 m breiter und 6 m tiefer Schacht im sandigen Grobschluff ausgehoben und mittels DGPV 6000 befestigt. Damit wollte die Stadt untersuchen, ob der Schacht mit dieser Technologie trocken gehalten werden kann und ob die Setzung den vorab gemachten Berechnungen entspricht. Hierfür wurden schon während der Tiefbauarbeiten die entsprechenden Messungen vorgenommen.

Minimale Setzwerte Auch nach mehreren Tagen zeigte sich, dass die Verbauplatten den Grobschluff zuverlässig aus dem Schacht hielten, sodass das Grundwasser gut abgepumpt werden konnte. Es hat sich herausgestellt, dass die Setzwerte bei allen Tätigkeiten direkt neben dem Graben minimal waren. In einigen Metern Entfernung wurden gar keine Setzungen gemessen. Mit den gemessenen Daten und dem Testergebnis zeigte sich auch Marco Verstraaten zufrieden: »Das DGPV-Gleitschienensystem hat die Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern teilweise übertroffen.« Dabei bietet das System weitere Vorteile für praktische Bauausführung: Die Aussteifungen zwischen den Schienen können auf vier Positionen befestigt werden und vergrößern so die Flexibilität auf der Baustelle. Damit sind große Rohrdurchführungen genauso möglich wie eine zusätzliche Stabit lisierung mit weiteren Kanalstreben.


Spezialtiefbau – Tunnelbau

SENNEBOGEN

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Der Sennebogen 5500 G, in dieser Konfiguration für Hebearbeiten bis zu 200 t geeignet, beim Verheben, Setzen und Einbau der Primärstützen inmitten des Projekts für die neue S-Bahn-Station »München Hauptbahnhof«.

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SENNEBOGEN

Kranunterstützung für Bahn-Großprojekt in München Die Münchener S­Bahn befördert täglich bis zu 840 000 Fahrgäste und legt im Jahr mehr als 20 Mio. km zurück. Alle Züge müssen auf ihrem Weg von einem Ende der Region zum anderen durch einen Tunnel die Münchner Innenstadt unterqueren. Um das Nadelöhr zu beseitigen, entsteht im Auftrag der Deutschen Bahn eine zweite »Stammstrecke«. Kernstück ist ein 7 km langer Tunnel, der den Hauptbahnhof und den Ostbahnhof miteinander verbinden wird. Dazu erfolgt der Neubau der drei unter­ irdischen Stationen »Hauptbahnhof«, »Marienhof« und »Ostbahnhof«. Wie die Stadt selbst pulsieren auch die innerstädtischen Baustellen, mittendrin zwei Sennebogen­ Raupentelekrane für 40 t bzw. 120 t Traglast, sowie ein Sennebogen­Raupenkran Stufe V, der sich für Hebearbeiten bis 200 t eignet.

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nweit der Deutschen Oper und des Marienplatzes befindet sich das Baufeld »Marienhof«. Hier werden derzeit die Rohbauarbeiten für den neuen Haltepunkt Marienhof durchgeführt, der sich künftig in einer Tiefe von ca. 40 m befindet. Bauausführende Firmen innerhalb der ARGE Marienhof sind Implenia Construction, Hochtief Infrastructure und Implenia Spezialtiefbau. Dank ihrer grünen Farbe trotz Hochbetrieb nicht übersehbar sind vor Ort die Sennebogen-Raupentelekrane 643 E und 6113 E, die hier die Stärken des Kanonkonzepts ausspielen können. Besondere Herausfor-

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derungen der Baustelle sind die engen Platzverhältnisse, die es erschweren, Material zu lagern und mit der Vielzahl an Maschinen zu arbeiten. Aufgrund dieser Verhältnisse können nur kompakte und flexible Maschinen eingesetzt werden. Weitere Anforderungen, um den Bauvorschritt wie geplant zügig voranzutreiben, sind Wendigkeit sowie feinfühlige Bedienbarkeit und Steuerung.

Wie geschaffen für die Zuarbeit Der Sennebogen 6113 E ist zuständig für die Zuarbeiten für das Bohrgerät, indem er Verlängerungen der Bohrkrone an die Maschine bringt sowie zurückgebaute Bohrkronen an den Lagerplatz hebt. Außerdem lädt er die Stahlbewehrung für die Bohrpfähle zur Lagerung ab und hebt anschließend die 6 m langen Rohre in das Bohrloch ein. Als flexibel einsetzbarer Kran kümmert er sich außerdem um die Logistik auf der Baustelle, indem er Hebearbeiten für diverse Montagearbeiten ausführt sowie die Lagerung der benötigten Materialien vornimmt. »Der 6113 wurde aufgrund seiner Hubkraft im geforderten Bereich und seiner kompakten Bauweise ausgewählt. Vor allem überzeugte sein unter Last


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SENNEBOGEN

Beengte Platzverhältnisse im Herzen Münchens: Sennebogen-Raupentelekrane 6113 E und 643 E im Einsatz bei Rohbauarbeiten für den neuen Haltepunkt »Marienhof«, der sich künftig in einer Tiefe von ca. 40 m befindet.

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Der Star-Lifter-Raupenunterwagen verleiht dem Sennebogen-Raupenkran 5500 der G-Serie einen sicheren Stand und die Möglichkeit, auch mit bis zu 90 % der maximalen Traglast komfortabel und sicher zu verfahren.

teleskopierbarer Ausleger und die damit verbundene Flexibilität«, erklärt Helge Schäfer, Innendienstleiter bei Vertriebs- und Servicepartner Schwab. Der Full-Power-Boom lässt sich unter Last in jeder Auslegerlänge per Joystick teleskopieren. Zusätzlich kann er dank Pick & Carry die Last auf der Baustelle verfahren und erreicht auch den letzten Winkel auf der Baustelle. Der Raupentelekran spielt dort seine Stärken aus, wo Lasten horizontal und vertikal bewegt werden müssen: Rohrlegearbeiten, Tunnelbau, Wasserbau, Tiefbau, Brückenbau, Windkraft, Abbruch, Rückbau, Tagebau, Instandhaltung, Hochbau, Offshore und wie hier im Spezialtiefbau. Schrägstellung bis 4° und Steigungen bis 20° meistern diese Krane ebenfalls.

Moderne Mobilitätsdrehscheibe Hauptbahnhof

Einfacher und übersichtlicher Aufbau, verständliche Technik und gute Zugänglichkeit der Komponenten versprechen niedrige Servicekosten beim 5500 G.

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Noch nie wurde in München so tief gebaut: Am Hauptbahnhof geht es jetzt in den Untergrund – 65 m tief, um die Stützen für die neue Station der zweiten Stammstrecke in die Erde zu bringen. Mittendrin ragt ein grüner Gittermast in den Himmel: der Sennebogen-Raupenkran 5500 der G-Serie, hier in der 200-t-Traglastvariante. Der Kran, der in dieser Konfiguration auf der letzten Bauma seine Premiere hatte, ging über Vertriebs- und Servicepartner Van Den Heuvel an den Kranvermieter Zwagerman VMT, der somit den neuesten Sennebogen 200-t-Raupenkran der G-Serie mit neuestem Motor der Stufe V im Fuhrpark hat. In München liegt seine Aufgabe im Verheben, Setzen und Einbau der Primärstützen. Eine der größten Herausforderungen dabei ist, diese Primärstützen punktgenau zu setzen. Der Star-Lifter-Raupenunterwagen verleiht dem Raupenkran hier einen sicheren Stand und die Möglichkeit, auch mit bis zu 90 % der maximalen Traglast komfortabel und sicher zu verfahren.

Durch die große Varianz in der Auslegerkonfiguration bietet er dem Kunden eine hohe Einsatzvielfalt. Dabei sparen der einfache und übersichtliche Aufbau, verständliche Technik und die gute Zugänglichkeit zu den Komponenten Zeit und Kosten. Der neue 5500 G ist auch in der 200-t-Variante kompakt, wodurch er auf den heutzutage immer beengteren Baustellen leicht zu manövrieren ist. Dank einfacher Selbstmontage kommt der Sennebogen Raupenkran ohne Hilfe zusätzlicher Aufbaukrane aus und ist so in wenigen Schritten montiert. Sämtliche Bauteile sind für den kostensparenden Transport in Containern optimiert, somit geht die Montage auch platzsparend vonstatten.

Stationsbau in Schlitzwand­Deckelbauweise Nicht nur die innerstädtische Lage eint beide Baustellen, auch die Schlitzwand-Deckelbauweise kommt beim Bau der unterirdischen Stationen Hauptbahnhof und Marienhof zum Einsatz. Für die jeweilige Station wird zunächst eine tiefe, die Baugrube umschließende Wand aus Stahlbeton errichtet. Die Wand besteht aus aneinander gereihten Schlitzen, die in den Boden gefräst und dann mit Beton verfüllt werden. Diese Schlitzwand ist die spätere Außenhülle der Station und wird benötigt, um die Baugrube gegen das anstehende Erdreich und gegen Grundwasser abzusichern. Innerhalb dieser Schlitzwand wird die Baugrube für die jeweilige Station ausgehoben. Über die Baugrube wird eine Betondecke gegossen, die weiteren Aushubarbeiten finden dann unter diesem Betondeckel statt. Nach und nach werden unter dem Deckel weitere Bodenschichten abgegraben und in bestimmten Abständen dann wiederum Betondecken eingezogen. Diese bilden dann die Ebenen der Zwischengeschosse und steifen gleichzeitig die Baugrube aus. Am Ende der Bauarbeiten wird der Marienhof t wieder als Grünanlage hergestellt.


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LIEBHERR

kann mit einfacher Handhabung aufwarten

LIEBHERR

Bohrgerät

Das LB 45 hat für den Neubau der Neckartalbrücke, die voraussichtlich Mitte 2022 in Betrieb gehen soll, 106 Bohrpfähle erstellt.

Das LB 45 ist der Nachfolger des Liebherr­Bohrgeräts LB 36. Für den Neubau der Neckertal­ brücke bei Heilbronn erstellt das Unternehmen Hochtief Infrastructure damit erfolgreich Bohrpfähle für die Fundamente.

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ie Autobahn A 6 beginnt an den Staatsgrenzen Frankreichs und Tschechiens und führt quer durch Süddeutschland. Als Teil der Europastraße 50 ist sie eine wichtige Fernverbindung zwischen Paris und Prag. Im Zuge ihres Ausbaus wird bei Heilbronn die Neckartalbrücke zwischen den Anschlussstellen Untereisesheim und Neckarsulm neu gebaut. Die

Bohrpfähle für die Fundamente erstellte Hochtief Infrastructure mit dem neuen Bohrgerät LB 45 von Liebherr. Seine Typbezeichnung entspringt dem nominellen Drehmoment von 450 kNm. Dieses entspricht einer Erhöhung von rund 10 % gegenüber dem mit 410 kNm bereits leistungsstarken LB 36.

Herausforderung Eine Achse der neuen Brücke war die vom Ufer rund 100 m entfernte »Neckarinsel«. Um dorthin zu gelangen, musste das Bohrgerät per Ponton umsetzen. Nach dem Transport errichtete Hochtief aus Elementen des Pontons eine Pontonbrücke für die Überfahrten der Baustellenfahr-

zeuge. Das Bohrgerät war jedoch zu schwer für die Pontonbrücke. Nach Fertigstellung des Bauabschnitts musste deshalb die Pontonbrücke wieder zum Ponton zurückgebaut und das LB 45 erneut über den Neckar transportiert werden. Die einfache Handhabung des Geräts erweist sich sowohl in der Anwendung als auch bei solchen logistischen Herausforderungen als großer Vorteil. Während der sechsmonatigen Bohrpfahlarbeiten erstellte Hochtief 106 Gründungspfähle im Kelly-Bohrverfahren mit Bohrschnecke und Felseimer. Dabei verbaute das Unternehmen 170 t Stahlbewehrung und 2 000 m3 Beton. Die Pfähle sind durchschnittlich 11,5 m tief und haben einen Durchmesser von

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Mit 450 kNm bietet das LB 45 im Vergleich zum bereits leistungsstarken LB 36 ein um rund 10 % erhöhtes Drehmoment.

1,5 m. In Abhängigkeit von Felshärte und Bohrtiefe benötigte Hochtief rund zwei Stunden für einen Pfahl. Inklusive Betoniervorgang konnten so 2,5 Pfähle pro Tag erstellt werden. Besonders positiv beschreibt Hochtief das Handling und die Kraft des t LB 45.


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KLEMM BOHRTECHNIK

Einpresstechnik sorgt für erschütterungsfreien Untergrund KLEMM

Neues Ankerbohrgerät mit Europa-Debüt im Baskenland

THYSSENKRUPP INFRASTRUCTURE

Im Rahmen der Erweiterung des S­Bahnhofs Düsseldorf­Bilk entstehen auch zwei unterirdische Regenrückhaltebecken. Sie sollen künftig dafür sorgen, dass die städtische Kanalisation nicht zusätzlich durch den anfallenden Niederschlag belastet wird. Während bei den meisten Baugrubensicherungen die Spundbohlen hör­ und spürbar in den Boden gerammt oder vibriert werden, ging es hier relativ leise zu – dem Silent Piler von thyssenkrupp Infrastructure sei dank.

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ach Abwägung aller Randbedingungen hatten sich die Beteiligten für das Einpressen der Spundbohlen in den Untergrund entschieden. Zum Einsatz kam ein Silent Piler, den thyssenkrupp Infrastructure lieferte. Dieser arbeitet erschütterungsfrei sowie lärmarm und ver-

Wir haben nach einem Verfahren gesucht, das keine negativen Auswirkungen ausübt.« Dipl.-Ing. Yunus Aydin, Bauleiter TGH – Tief- und Gleisbau Hannover

Mit dem Erwerb eines neuen Ankerbohrgeräts setzte Tecimasa, ein Unternehmen der spanischen Gruppe Viuda de Sainz, erneut auf moderne Technik aus dem Hause Klemm Bohrtechnik. In Kooperation mit dem Klemm­Partner KMMB Demolición y Perforación (Madrid) erfolgten im August die Inbetriebnahme einer KR 806­4GM und der erste Baustelleneinsatz am Stadtrand der baskischen Industrie­ und Hafenstadt Bilbao.

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ür den Neubau eines Gebäudes mit Tiefgarage wurden in Bilbao bei mehr als 40 °C Umgebungstemperatur Ankerbohrungen mit 152 mm Verrohrungsdurchmesser und 9 m bis 12 m Bohrtiefe ausgeführt. Das mit Manipulator und drehbarer Magazintrommel (Gestängemagazin MAG 6.1) ausgestattete Gerät

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trieb in diesem Fall das Bohrgestänge mit einem Tieflochhammer in das Erdreich. Nachdem sich mehrere Geräte der auf der Conexpo in Las Vegas im Frühjahr vorgestellten KR 806-4GM bereits bei Bauprojekten in den USA bewährt hatten, war dies der erste Einsatz auf dem europäischen Markt. t

Erschütterungen nicht erlaubt Das Entwässerungskonzept sieht den Bau zweier unterirdischer Regenrückhaltebecken vor. Bei einem dieser Becken hatten sich die Planer von TGH mit Zwangspunkten auseinanderzusetzen, die ein herkömmliches Einrammen oder -vibrieren der Baugrubensicherung unmöglich gemacht haben, wie TGH-Bauleiter Yunus Aydin erläutert: »Nördlich des Beckens befindet sich eine Schwerlastmauer und östlich liegt in unmittelbarer Nähe eine Unterführung. Westlich steht ein Oberleitungsmast und südlich ein GSM-R-Funkmast der Bahn. Dort verlaufen auch die Gleise.« Alles erschütterungssensible Bauwerke, sodass man ein Verfahren gesucht habe, was keine negativen Auswirkungen ausübte. So sei man auf den Silent Pi-

THYSSENKRUPP INFRASTRUCTURE

Inbetriebnahme der KR 806-4GM aus dem Hause Klemm Bohrtechnik.

ursacht beim Einpressen bzw. Ziehen der Spundbohlen keine Bodensetzungen oder Schäden an den angrenzenden Bauwerken. Wegen der selbstschreitenden Fortbewegung ist beim Silent Piler im Vergleich zu ande-

ren Verfahren weniger Personal und Platz auf der Baustelle erforderlich. Geplant und ausgeführt wurde der Bau der Rückhaltebecken von TGH – Tief- und Gleisbau Hannover aus Pattensen.

Vor dem Einpressen werden die Schlösser mit Bitumen vergossen, um die Mantelreibung beim Einpressen zu reduzieren. Für eine zusätzliche Festigkeit verschweißten die TGH-Mitarbeiter zudem die Spundbohlenschlösser.


Schritt für Schritt zum Ziel

Bei dem Silent Piler handelt es sich um ein relativ kleines, kompaktes Gerät. Damit solten auch beengte Platzverhältnisse für keine Problem sorgen.

ler bei thyssenkrupp Infrastructure gestoßen. Dieser presse die Spundbohlen erschütterungsfrei in den Baugrund. Die Vorteile liegen laut Tim Bartels, der zuständige Fachberater bei thyssenkrupp Infrastructure Region Nord, auf der Hand: »Beim Pressen wird lediglich ein statischer Druck auf die Bohlen

ausgeübt. So werden nicht nur Erschütterungen im Baugrund vermieden, das Verfahren ist weitestgehend lärmarm.« Durch die selbstschreitende Technik bewegt sich die Spundwandpresse ferngesteuert von Bohle zu Bohle. Damit nutzt das System während des Pressvorganges die Reaktionskräfte des

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Bei den ersten Spundbohlen arbeitet die Presse zunächst von einem Startrahmen aus. »Der Rahmen verfügt über seitliche Arme, die zur Stabilisierung ausgeklappt werden«, so Bartels. Zur weiteren Stabilisierung werden diese noch beschwert. In Düsseldorf legten die TGH-Mitarbeiter dort die Spundbohlen ab. So konnte zusätzlich Lagerfläche bei den beengten Verhältnissen auf der Baustelle eingespart werden. Die Zuführung der Bohlen in die Spundwandpresse erfolgte per Mobilkran. Dafür wurde an dem Z-Profil ein Sicherheitsschäkel befestigt, die Spundbohle angehoben und senkrecht von oben in die Presse eingesetzt. »Um die Reibungskräfte beim Einpressen der Spundbohlen am Schloss zu reduzieren, wurden die Schlösser mit Bitumen versiegelt«, sagt Aydin. Darüber hinaus wurden die Schlösser für eine größere Festigkeit im oberirdischen Bereich nach dem Einpressen abschließend noch verschweißt. Mit jeder Bohle, die in

THYSSENKRUPP INFRASTRUCTURE

Baugrunds auf die bereits eingebrachten Spundbohlen aus. »Bei schwierigen Bodenverhältnissen kann das System auch noch mit zusätzlichem Zubehör ausgerüstet werden«, so Bartels weiter. So könne der Baugrund mit unter Hochdruck eingespritztem Wasser örtlich gelockert werden (Water-Jetting-Modus) oder im Super-Crush-Modus mit einem integrierten Bohrgerät gearbeitet werden.

Beim Pressen wird lediglich ein statischer Druck auf die Bohlen ausgeübt. So werden nicht nur Erschütterungen im Baugrund vermieden, das Verfahren ist weitestgehend lärmarm.« Dipl.-Ing. Tim Bartels, thyssenkrupp Infrastructure

den Boden gepresst wird, wandert die Presse dann Schritt für Schritt weiter. Klemmbacken halten sich hierfür an den eingepressten Spundbohlen fest. So konnten die 34 je 9,5 m langen Spundbohlen in kurzer Zeit in den Baugrund eingebracht t werden.

Mit Klemmbacken hält sich die Presse an den bereits gesetzten Spundbohlen fest.


IBV Spezialabbruch trägt 322 Gründungspfähle mit einem Pfahlbrecher der PB-Serie von MBI auf eine Kapphöhe von 1 m ab.

Ausgangssituation.

Steckverbinder lassen sich Pfähle unterschiedlicher Formen perfekt umfassen, um eine maximale Effizienz und Vielseitigkeit zu gewährleisten. Die verschieden Meißelsets erleichtern nicht nur die Wartung, sie verbessern auch die Anpassungsfähigkeit an die spezifischen Anforderungen. Das einfache Hebesystem ermöglicht den Einsatz des Pfahlbrechers mit Kran, Bagger oder einer anderen Baumaschine.

MBI

Zwei Ausführungsvarianten

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MBI

322 Gründungspfählen mit dem Pfahlbrecher Herr werden Im Zuge des vor zwei Jahren begonnenen Neubaus einer Zerlegehalle für atomare Abfälle in Lubmin (Mecklenburg­Vorpommern) ist das Wilhelmshavener Unternehmen IBV Spezialabbruch damit beauftragt worden, exakt 322 Gründungspfähle auf eine Kapphöhe von 1 m abzutragen. Die Arbeiten erfolgten parallel zu den Ausschachtungs­ arbeiten von März bis Mai diesen Jahres. Die Pfähle wiesen eine Druckfestigkeit der Klasse C45/55 auf. Für den Einsatz suchte sich IBV­Geschäftsführer Thomas Broicher mit MBI Deutschland einen sprichwörtlich starken Partner.

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ür eine derartige Aufgabe bietet MBI mit seinen leistungsstarken und flexiblen Pfahlbrechern der PB-Serie genau die passenden Anbaugeräte für den Abbruch von Gründungspfählen. Dank seines speziellen Designs kann der Pfahlbrecher genau an Form und Abmessungen der Pfähle angepasst werden. Durch verschiedene Zylindermodule und

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Die PB-Serie ist sowohl in leichter als auch in schwerer Ausführung erhältlich. Die leichte Ausführung eignet sich für Pfähle von 350 mm bis 900 mm, hat ein Eigengewicht von 1 t bis 1,5 t und kann an Trägergeräten von 10 t bis 20 t eingesetzt werden. Bei der schweren Ausführung kann der Pfahldurchmesser 750 mm bis 1 800 mm betragen. Hier reicht das Pfahlbrechereigengewicht von 2 t bis 3,665 t. Das Einsatzgewicht des Trägergerätes kann zwischen 21 t und 35 t liegen. In Lubmin kam die schwere Ausführung in Kombination mit einem CAT 325F zum Einsatz. »Dank effizientem Einsatz konnten wir einen Zeitgewinn von vier Arbeitswochen für alle nachfolgenden Gewerke erzielen«, betont Thomas Broicher. »Die Pfähle wurden – unter dem Aspekt der Lärm- und Vibrationsarbeitsschutzverordnung – schonend zurück gebaut. Das händische Abstemmen konnte auf ein Minimum reduziert werden.« Broicher hebt auch den Aspekt der geringen Staubentwicklung hervor und bescheinigt: »MBI ist ein hervorragender Geschäftspartner. Die Qualität der Anbaugeräte ist top, die Kommunikation läuft über kurze und direkte Wege. Modifikationen werden besprochen und umgesetzt. Wir werden in jedem Fall auch andere Anbaugeräte künftig bei t MBI kaufen.«


VP GROUNDFORCE

Die Absicherung beim Bau der Fundamente mit Groundforce-Megabrace-Gurtungen und einer Hydrauliksteife vom Typ MP150.

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VP GROUNDFORCE

Hydrauliksteifen erfolgreich an der Egelseebrücke im Einsatz

Ressourcenschonender Einsatz

Groundforce­Hydraulikgurtungen und ­steifen haben bei zahlreichen Großprojekten ihre Vorteile und Zuverlässigkeit unter Beweis gestellt. Dabei können die gelben Systemkomponenten immer wieder durch die kurzen Ein­ und Ausbauzeiten sowie ihre hohe Flexibilität überzeugen. Bei der Errichtung der Fundamente für die neue Egelseebrücke über die Enz im Verlauf der B 10 bei Vaihingen in Baden­ Württemberg zeigte sich nun, dass sich die Verwendung des Groundforce­Equipments auch bei Einsätzen mit überschaubarer Größe für den Kunden durchaus rechnet.

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ie alte Egelseebrücke hatte bereits eine lange und bewegte Geschichte hinter sich. Ende des Zweiten Weltkrieges wie so viele Brücken im Land vollständig gesprengt, wurde sie bereits 1948 auf den alten Gründungen wiederaufgebaut. Da hochwertiges Baumaterial knapp war, behalf man sich, wie fast überall im Nachkriegs-Deutschland, mit Trümmersteinen und den Resten der Bauwerke vor Ort. Bei einer Überprüfung 2014 stellte man dann gravierende Schäden am Tragsystem der Konstruktion fest. Der Verkehr über die Brücke musste daraufhin beschränkt werden und es wurde direkt neben der Stahlbetonkonstruktion eine Behelfsbrücke gebaut. Im Oktober 2019 hatte dann endgültig die letzte Stunde der alten Brücke geschlagen. Das marode Bauwerk wurde mit einer Sprengung niedergelegt und anschließend wurden die Reste beseitigt. An gleicher Stelle soll künftig eine

insgesamt 6,4 Mio. Euro teure, dreigliedrige Spannbetonbrücke mit deutlich schlankeren Pfeilern den Verkehr über die Enz führen. Mit den Bauarbeiten wurde das Unternehmen Leonhard Weiss (Göppingen) betraut. Da die Untersuchung durch ein Baugutachten ergab, dass die alten Fundamente nicht für eine Gründung geeignet waren, mussten an gleicher Stelle neue Fundamente gelegt werden.

Ahmet Mese. Beim Einsatz verschweißter Stahlbauteile hätte bei der Einrichtung der zweiten Baugrube für die Gründung auf dem gegenüberliegenden Flussufer bestenfalls ein kleiner Teil des Materials wiederverwendet werden können. Die Groundforce-Komponenten konnten dagegen nach einer kurzen Anpassung mit der Hydraulik direkt wiederverwendet werden. Das sparte nicht nur Zeit, sondern auch Aufwand und Kosten. Im Gegensatz zu den Gründungsarbeiten werden die übrigen Bauarbeiten an der neuen rund 92 m langen Brücke noch deutlich länger dauern. Nach vorliegender Planung werden die Arbeiten voraussichtlich Mitte 2021 abgeschlossen sein.

ventionellen Stahlbau offensichtlich. Hier muss nicht geschweißt werden und der Aufbau ist dank der unproblematischen Handhabung der Groundforce-Komponenten im Handumdrehen abgeschlossen. Ist das Fundament gegossen, dann ist der Ausbau der Aussteifung anschließend genauso schnell erledigt«, so Groundforce-Projekt-Manager

Nedim Cetin unterstreicht als General Manager von Groundforce die besonderen Vorteile des Groundforce-Systems im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Wiederverwendbarkeit: »Unser Hydrauliksystem ist mittlerweile in vielen Bereichen als verlässliche und kostengünstige Lösung etabliert und findet neben spektakulären Großprojekten und technisch anspruchsvollen Spezialprojekten auch immer öfter bei Standardeinsätzen Verwendung. Am Beispiel Egelseebrücke zeigt sich, dass unsere Komponenten durch den ressourcenschonenden Einsatz eines wiederverwendbaren Mietsystems auch im kleinen Maßstab deutliche Vort teile bringen.«

»Vorteile sind offensichtlich« Für die beiden rund 14 m x 7 m großen Baugrubenaussteifungen orderte das Bauunternehmen bei Groundforce eine umlaufende Megabrace-Hydraulikgurtung und eine Hydrauliksteife vom Typ MP150. »Eigentlich nichts Besonderes. Der Kunde hat bereits erfolgreiche Einsätze mit unserem Groundforce-›Baukasten‹ durchgeführt. Auch bei dieser Standardaussteifung für die Baugrube sind die Vorteile im Vergleich zum kon-

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HITACHI – KIESEL

Erdarbeiten unterhalb einer massiven Stahlbetonplatte Zwischen Isartor und Maximilianstraße unter der Fahrbahn des östlichen Altstadtrings soll in München eine Tiefgarage entstehen – 500 m lang und 80 m breit. Im Prinzip nichts Ungewöhnliches. Doch die Umstände des Projekts sind so schwierig, dass Planer und ausführendes Bauunternehmen tief in die Ideenkiste greifen und die Baustelle praktisch auf den Kopf stellen müssen, um das Vorhaben zu realisieren. Mit von der Partie: ein Hitachi ZX135US­5 SRF, der für diesen Einsatz von Kiesel ausgerüstet wurde.

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Anstatt von unten nach oben wird bei dieser Baustelle von oben nach unten gearbeitet. Dazu muss der Bagger immer durch ein Loch in der Bodendecke schlüpfen.

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as Bauvorhaben zählt zu den spektakulärsten Deutschlands, denn eine Baugrube kann nicht ausgehoben werden. Zu nah würde diese an die Fundamente der angrenzenden Altstadt-Gebäude heranreichen. Statik und Tragfähigkeit wären in Gefahr. Um die Tiefgarage mit drei unterirdischen Ebenen und Stellplätzen für bis zu 520 Pkw bauen zu können, haben die zuständigen Planer die Baustelle im wahrsten Sinne des Wortes auf den Kopf gestellt: Statt von unten nach oben entsteht der Rohbau des unterirdischen Komplexes von oben nach unten. Ebene um Ebene soll eine Stahlbetondecke gegossen – durch ein Loch in der Decke der Bagger jeweils heruntergelassen – und darunter dann die nötigen Aushubarbeiten erledigt werden. Alexander Stümpfl, Kiesel-Mietparkleiter in Eching, kann dem Unternehmen Bauer Resources für den Auftrag eine ideale, extrem kompakte und leistungsstarke Ma-

schine bieten: einen Hitachi ZX135US-5 SRF, ausgerüstet für den unterirdischen Einsatz und mit entsprechendem Anbaugerätepaket.

Premiere im Untergrund Der ZX frisst sich, Etage um Etage, in den Untergrund Münchens. »Eine Maschine mit solch einem Stiel hatten wir noch nie im Einsatz«, erläutert Stefan Schöberl, Leiter Maschinentechnik bei Bauer Resources. Der besondere Kurzausleger der Maschine wird zum ersten Mal in Deutschland eingesetzt. Hersteller Hitachi vermarktet ihn außer in Japan derzeit nur in Frankreich und England. Der Ausleger verleiht der 14 t schweren Maschine die Grabkraft eines 25-t-Baggers. Sie kann Anbaugeräte nutzen, die eigentlich für Trägermaschinen über 20 t ausgelegt sind. Zugleich ist der Bagger samt Ausrüstung äußert kompakt. Für den Untertage-Einsatz muss er das auch sein. Denn der Bagger kann seinen Einsatzort unter der Betondecke nur auf einem Wege erreichen – er muss durch eine Aussparung in der betonierten Platte »schlüpfen«. Jeweils eine dieser »Logistiköffnungen« haben die Betonarbeiter für jede Ebene beim Gießen der Platten bereits integriert. Die Öffnung ist nur 7 m lang und kaum breiter als 2,5 m. Doch mit 2,49 m passt der ZX durch. Am Einsatzort direkt an der unterirdischen Abgrabungskante angelangt, bleibt es eng. Seinen

KIESEL

Der speziell für Tunnelbaueinsätze konzipierte Ausleger wird von Hitachi in Japan vermarktet. Systempartner Kiesel hat ein Exemplar aus Fernost nach Deutschland verschifft. Nun können auch deutsche Bauunternehmen die Vorteile des Auslegers nutzen.


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Kilonewton

Dem extrem schwer lösbaren Fels begegnet der Bagger mit einer Losbrechkraft von 95 kN.

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Raum muss der Hitachi sich dann freigraben. Die Raumhöhe beträgt an manchen Stellen nur 4 m. Der Nullheckbagger selbst ist nur 5,41 m lang und 2,94 m hoch. Der Auslegeransatz ist weit in den Oberwagen eingerückt.

Fahrer und Maschine ein Team »Im Vergleich zu Baggern mit gewöhnlichen Auslegern verfügt der Hitachi über deutlich mehr Kraft beim Drücken«, berichtet Christian Heinig. Dem Baumaschinenführer ist noch nie ein Bagger mit diesen Spezifikationen untergekommen. Rund 15 000 m3 Erdreich muss er mithilfe seiner Spezialmaschine aus dem Untergrund brechen. Alpengeröll und Schwemmsedimente haben sich über

Jahrmillionen stetig weiter verdichtet. Dem extrem schwer lösbaren Fels begegnet der Bagger mit einer Losbrechkraft von 95 kN. »Zum Teil haben wir es hier mit der höchsten Härteklasse im Erdbau zu tun. Doch mit angebauter Fräse ist auch Klasse 7 überhaupt kein Problem«, erzählt Heinig. Je nach Härtegrad des Bodens wechselt Heinig zwischen einer 700 kg schweren Rockwheel-Fräse, einem Loc-matic-Beraubelöffel und einem HD-Tieflöffel hin und her. Der vollhydraulische OilQuickSchnellwechsler OQ70-55 erlaubt den Gerätetausch in Minutenschnelle. Der ebenfalls verbaute HolpRotator ermöglicht es dem Bediener außerdem, das Anbaugerät extrem präzise entlang der Gesteinsfort mation zu bewegen.

EPIROC

Neue Hydraulikhämmer für den Tunnelbau Die Reihe der SB­Tunnel­ Hydraulikhämmer von Epiroc ist um zwei Modelle gewachsen. Der neue leichte SB 202 Tunnel und das Kraftpaket SB 552 Tunnel wollen an beiden Enden des Produktspektrums noch mehr Vielseitigkeit ins Sortiment bringen.

Das »Kraftpaket« SB 552 Tunnel verfügt über ein Dienstgewicht von 560 kg.

ie Erneuerung des bewährten SB-Hammerkonzepts für den Untertageeinsatz hatte Epiroc im Jahr 2017 mit der Einführung der Modelle SB 302 und SB 452 Tunnel begonnen. Beide Modelle hätten sich insbesondere wegen ihrer längeren Lebensdauer und der niedrigeren Gesamtkosten untertage nach Herstellerangaben als »Volltreffer« erwiesen. Mitte des Jahres verdoppelte sich nun die Produktfamilie: Der leichtere SB 202 mit 200 kg Gewicht und das Kraftpaket SB 552 mit einem Dienstgewicht von 560 kg verfügen, wie Epiroc unterstreicht, über die gleiche Qualität und Robustheit der bisherigen Modelle. Mit ihnen verbreitert sich das Spektrum geeigneter Trägergeräte von bislang 4,5 t bis 13 t auf 2,5 t bis 15 t.

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EPIROC

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Zu den Ausstattungsmerkmalen, die vom ursprünglichen SB-Abbruchhammer übernommen wurden, gehören das Energierückgewinnungssystem, das die Rückstoßenergie des Kolbens zur Dämpfung von Vibrationen und zur Leistungssteigerung nutzt, das Druckentlastungsventil zum Schutz gegen Überlastung und die Gewichts-, Design- sowie Haltbarkeitsvorteile des Solid-Body-Konzepts selbst.

Integrierte Wasserdüsen Zu den anwendungsspezifischen Modifikationen zählen unter anderem die auswechselbare Ver-

schleißplatte und der Staubschutz an der Frontabdeckung. Beide tragen zu einer längeren Lebensdauer bei, indem sie ver-

hindern, dass größere Felsbrocken das Hammergehäuse beschädigen oder Staub eindringen kann – insbesondere bei Überkopfarbeiten ein Einsatzplus. Die Tunnelversion ist außerdem mit integrierten Wasserdüsen ausgerüstet, die einen positiven Beitrag zur Arbeitssicherheit leisten. Der Sprühnebel fängt Staub ein, schafft freie Sicht für den Bediener und bindet den Staub am Boden. Die Verschleißbuchse ist eingepresst und mit einem zusätzlichen Stift verriegelt, was die Verschleißfestigkeit erhöhen soll. Eine Auswahl an auswechselbaren Drosselscheiben sorgt für die Leistungsanpassung an die aktuelle Aufgabe – ob herkömmliche Abtragsarbeiten oder anspruchsvolleres Brechen von Get stein.


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HERRENKNECHT

Durchbruch für Europas größten Bohrer

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emäß den Vorgaben des Auftraggebers Pavimental designte und fertigte Herrenknecht eine Maschine des Typs EPB (Earth Pressure Balance Shield – Erddruckschild). In Zusammenarbeit mit dem Kunden stimmten die Herrenknecht-Ingenieure die Tunnelbohrmaschine auf die Anforderungen des Projekts

lich zehntausenden Fahrzeugen reduzieren. Der EPB-Schild stand bei Herrenknecht in Schwanau im August 2016 nach zwölf Monaten Design- und Montagezeit zur Abnahme durch den Kunden sowie Vertreter des Bauherrn Autostrade per l’Italia bereit. Nach dem Vortriebsstart im Juli 2017 trieben die Mineure von Pavimental mit dem 4 800-t-Koloss bis zu 122 m Tunnel pro Woche durch den Gebirgszug. Auf der Vortriebsstrecke von 7,5 km baute die EPB-Maschine mit dem Großdurchmesser von 15,87 m in der Summe rund 1,5 Mio. m3 Boden und Gestein ab.

HERRENKNECHT

In Italien hat im Juni die größte je in Europa eingesetzte Tunnelbohrmaschine ihren Vortrieb erfolgreich abge­ schlossen. 7,5 km Autobahn­ tunnel grub der von Herrenknecht im badischen Schwanau gefertigte Supersize­ Bohrer (Erddruckschild, Durch­ messer 15,87 m) durch den Apennin. In Kooperation mit dem Auftraggeber hatte Herrenknecht für die Maschine ein neuartiges System entworfen, um insbesondere das Baustellenpersonal vor den im Boden erwarteten Methan­ gasvorkommen zu schützen.

Im Juni hat der 8 750 kW starke Herrenknecht-EPB-Schild für den SantaLucia-Tunnel seine Vortriebsmission durch Kalkstein, Mergel, Schluffstein, Schieferton und Sandstein erfolgreich abgeschlossen. Der Schilddurchmesser betrug 15 870 mm.

ab und implementierten unter anderem ein Warn- und Schutzsystem, um während des Vortriebs das Baustellenpersonal vor möglichen Gefahren durch die im Untergrund vorhergesagten Methangasvorkommen zuverlässig schützen zu können. Diese Umsicht bewährte sich. Der durch den EPB-Schild neu

aufgefahrene dreispurige Großtunnel »Santa Lucia« ist ein Schlüsselprojekt beim Ausbau der Autobahn A 1 zwischen Bologna und Florenz. Er soll durch eine optimierte Streckenführung auf der bisher kurvenreichen Autobahn die Unfallträchtigkeit sowie die Reisezeiten und damit den Kraftstoffverbrauch von täg-

Neuer Rekord Mit der Santa-Lucia-Maschine stellte Herrenknecht den bis dahin geltenden Europarekord für TBM-Durchmesser von 15,55 m ein. Ihn hatte seit dem Jahr 2010 der Herrenknecht-EPB-Schild für den Sparvo-Tunnel inne, ebenfalls für den Ausbau der Aut tobahn A 1 in Italien.

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L WADLE BAUUNTERNEHMUNG – L-TEAM

Bohrspülung dank Zentrifuge wieder verwenden In der Oberpfalz wird im Auftrag eines örtlichen Energieversorgers ein 20­kV­Kabel zur Netzverstärkung zwischen zwei Schalthäusern verlegt. Die Verbindung verläuft unterirdisch und passiert kritische Landschaftsbereiche wie Bodendenkmäler und felsiges Gelände. Daher setzt die ausführende Wadle Bauunternehmung beim Verlegen auf das Spülbohrverfahren, um auf das aufwendige Ausheben eines Grabens zu verzichten. Dies ist jedoch mit einem gewissen Versorgungs­ und Entsorgungsaufwand verbunden, da genügend Wasser für die Bohrspülung bereitgestellt werden muss und das anfallende Bohrklein sowie die verbrauchte Spülung fachgerecht entsorgt werden müssen. Um den Aufwand zu minimieren, nutzt Wadle das mobile Modulare­Recycling­System MRS 350+ von L­Team Baumaschinen.

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beiten. Dabei gilt es, das freigebohrte Material zügig zu entnehmen und zu separieren, ohne dass Bohrwerkzeug oder Spülvorgang in Mitleidenschaft gezogen werden.« Durch das Einbringen einer tragfähigen Bentonit-Suspension in das Bohrloch wird das durch den Bohrkopf gelockerte Material tragfähig gemacht und rückwärts entlang des Bohrgestänges ausgetragen. Da der Gesetzgeber eine ordnungsgemäße Entsorgung der Spülung und des ausgetragenen Materials vorschreibt, viele Deponien jedoch den flüssigen Bohrschlamm nicht mehr annehmen, wird die Trennung von Suspensionswasser und Gestein bzw. der festen Bodeninhalte vor Ort mit einer Separationsanlage vorgenom-

L-TEAM

m das bei horizontalen Spülbohrungen gelockerte Material effizient an die Oberfläche zu befördern und minimal in die Baustellenumgebung eingreifen zu müssen, wird das Spülbohrverfahren genutzt. Dabei können verschiedene Rohrleitungen nahezu ohne Aufgrabungen und mit geringsten Flurschäden verlegt werden. Bei dem aktuellen Auftrag handelt es sich um eine 20-kV-Leitung zwischen den Orten Postbauer-Heng und Berg zur Verstärkung des Versorgungsnetzes eines Energieversorgers. »Eine der größten Herausforderungen bilden die teils unterschiedlich beschaffenen Abschnitte«, berichtet Wadle-Bauleiter Rainer Rothenaicher. »Wir müssen über 390 m entlang eines Steilhangs in teils felsigem Untergrund ar-

Das zu entsorgende Spülmaterial sowie grobe Fels- und Gesteinsreste werden in Gruben oder Containern gesammelt und dann abtransportiert.

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Zwischen Postbauer-Heng und Berg in der Oberpfalz wird im Auftrag eines örtlichen Energieversorgers zur Netzverstärkung ein Kabel zwischen zwei Schalthäusern verlegt. Die Verbindung verläuft unterirdisch und passiert dabei kritische Landschaftsbereiche wie Bodendenkmäler und felsiges Gelände.

men. Durch die Wiederverwendung der Bohrspülung ergeben sich erhebliche Einsparungen bei den Entsorgungskosten.

Doppelte Aufgabenstellung Grundsätzlich stellen sich bei Horizontalbohrungen zwei Herausforderungen: So braucht es eine dauerhafte Wasserversorgung, um genügend Suspensionsflüssigkeit einleiten zu können. Ist kein Wasseranschluss in der Nähe, muss Wasser per Lkw herangefahren oder per Misch-Lkw geholt werden, was eine Bauverzögerung bedeutet. Zudem ist es erforderlich, die Gruben, in denen das separierte Material und die Suspension gesammelt sind, regelmäßig von Kanal- oder Saugfahrzeugen entleeren zu lassen, was ebenfalls mit einer Verzögerung verbunden ist. Um dennoch die Vorteile des Spülbohrens zeit- und ressourcenschonend ausspielen zu können, nutzt Wadle bei der Verlegung wie bei anderen Projekten die mobile MRS 350+ von L-Team Baumaschinen. Die Separationsplattform mit der Funktion eines Recycling-Aufbereitungssystems ermöglicht eine effektive Reinigung des mit Feststoffen versetzten Mediums, sodass eine Spülung beziehungsweise Suspension mehrmals eingesetzt werden kann. Dadurch

Durch das effiziente Trennen werden auch höhere Spülmengen ermöglicht, wobei der gesamte Bohrstrang vor Verschleiß geschützt wird.« Torsten Mickel, Mitglied der Geschäftsführung L-Team Baumaschinen

sind weniger Bentonit, Wasser und Transportfahrten nötig.

Stillstandzeiten reduzieren Die modular aufgebaute Anlage steht auf einer mobilen Unterkonstruktion und arbeitet weitestgehend automatisch. »Zu Beginn wird dem zugeführten Frischwasser die benötigte Menge Bentonit in Abhängigkeit von der Bodenbeschaffenheit in einer Mischanlage zugesetzt, um die Tragfähigkeit des Wassers zu erhöhen«, erklärt Torsten Mickel, Mitglied der Geschäftsführung bei L-Team Baumaschinen. »Diese Suspension wird dann durch das Bohrgestänge in den Boden gepumpt. Entlang des Bohrgestänges fließt die Bohrsuspension mit dem losgebohrten Bohrklein zusammen zurück in die Startgrube.« Dabei haftet das


lose gewordene Material sozusagen an der Spülung und wird in einer Sammelgrube aufgefangen. Über eine Pumpe gelangt die Masse auf ein Siebdeck der Recycling-Anlage, wo grobe Bestandteile wie Felssplitter, Steine oder grober Sand per Vibrationen abgetrennt werden. Das anfallende Material wird am hinteren Ende der Anlage abgeworfen. Die gesiebte Flüssigkeit wiederum gelangt in einen Tank und wird dosiert der Zentrifuge zugeführt. Die für Mineralik optimierte Zentrifuge nutzt die Zentrifugalkraft, um die Fest-Flüssig-Trennung durchzuführen, sodass auch Feinanteile aus der Flüssigkeit herausgetrennt werden, die von üblichen Hydrozyklonen nicht erfasst werden.

Wirksames Kreislaufprinzip Ein einmaliger Durchlauf durch die Anlage ist ausreichend, um die Bohrspülung wiederverwenden zu können. Die gereinigte Suspension gelangt wieder zur Mischanlage, wo sie in die Bohrung eingebracht oder mit weiterem Bentonit angereichert werden kann. »Dadurch schließt sich der Kreis und wir können diesel-

be Spülung drei oder vier Mal durchlaufen lassen, bevor sie erneut mit Frischwasser oder Bentonit angereichert werden muss«, berichtet Rothenaicher. »Dabei ist die Anlage so effizient, dass die Spülung die Anlage nur einmal passieren muss. Bei anderen Anlagen sind oft mehrere Durchgänge erforderlich, bis alle Feststoffe entzogen sind.« Das Kreislaufprinzip macht ein kontinuierliches Arbeiten der Anlage möglich. Indem eine Basissuspension nur mit neuem Wasser aufgefrischt und nicht neu angesetzt werden muss, fällt die insgesamt benötigte Wassermenge geringer aus und ebenso Nachfüll- und Wartezeiten, bis neue Wassertanks an der Baustelle verfügbar sind, lassen sich deutlich reduzieren. »Durch das effiziente Trennen werden auch höhere Spülmengen ermöglicht, wobei der gesamte Bohrstrang vor Verschleiß geschützt wird. Feststoffe werden schneller ausgetragen und belasten dadurch das Bohrgestänge und -werkzeug weniger durch Reibung«, so Mickel. »Diese hochwertige Technik ist angesichts des hohen Durchsatzes elementar, denn es können täglich bis zu 250 m3 aus gebrauchter Spülung aufbereitet werden.«

Intuitive Steuerung und Hydraulikzylinder Neben der Leistung zeigt sich der Bauunternehmer von der Aufstellung und Bedienung der Anlage erfreut: »Über einen zentralen Bildschirm, der auf einem Tablet gespiegelt bzw. mit diesem synchronisiert ist, kann ich alles im Blick behalten und steuern – angefangen von der Zentrifuge bis hin zu Sensoren und Rüttler«, so Rothenaicher. Die Flexibilität mache sich gerade in der täglichen Anwendung bezahlt. So könne der Benutzer die Anlage auch rückwärts spülen lassen, etwa um Sandablagerungen in dem Tank vor der Zentrifuge auszuspülen. Dank der vier Hydraulikzylinder sei die Anlage zudem schnell austariert. »Bevor wir uns zur Anschaffung eines eigenen MRS 350+ entschieden, konnten wir bereits auf sehr gute Erfahrungen mit Mietanlagen von L-Team bei verschiedenen Projekten zurückblicken«, so Rothenaicher. »Die Zu-

sammenarbeit war damals wie heute stets zielorientiert und gut. So haben die Partner bei L-Team unsere Expertise immer mit aufgenommen und bei der Entwicklung berücksichtigt. Davon profit tieren alle gemeinsam.«

Um die Vorteile des Spülbohrens zeitund ressourcenschonend ausspielen zu können, nutzt Wadle bei dieser Verlegung die mobile Separationsplattform MRS 350 +. Mit der Funktion eines Recycling-Aufbereitungssystems ermöglicht sie eine effektive Reinigung des mit Feststoffen versetzten Mediums, sodass dieselbe Spülung bzw. Suspension im Kreislauf eingesetzt werden kann.

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Geotherm wechselt in den Juni 2021

O 24./25. JUNI 2021 – Die Messe Geotherm ist auf den 24. und

25. Juni 2021 verschoben worden, wie die Messe Offenburg informiert. Im Hinblick auf die aktuellen Corona­bedingten Entwicklungen und den damit einhergehenden Reisebeschränkungen, habe man von einer annähernd normalen und erfolgversprechenden Durchführung der Messe im kommenden Februar nicht mehr ausgehen können. »Es ist uns wichtig, für die Geotherm den besten Rahmen zu bieten. Daher haben wir uns dazu entschieden, die Messe im Frühsommer nächsten Jahres durch­ zuführen«, erläutert Messe­Geschäftsführerin Sandra Kircher. »Wir freuen uns sehr über die positiven Feedbacks der Aussteller und sind uns sicher, mit einem optimalen Hygiene­ und Sicherheits­ konzept und dem Jahreszeitenwechsel für die Geotherm die besten Voraussetzungen zu schaffen«, beschreibt Projektleiterin Anja Kurz das Vorgehen. Europas größte Geothermie­Fachmesse mit Kongress greift regelmäßig die aktuellen Entwicklungen der Branche auf und schafft eine Plattform, die sich ausschließlich dem Thema Geothermie widmet. Im Jahr 2019 nutzten rund 3 600 Fachbesucher sowie 200 Aussteller aus 48 Nationen die Möglichkeit, Kontakte auf Europas größter Fachmesse zu knüpfen. Die Kombination von Kongress und Fachmesse zur oberflächen­ nahen und tiefen Geothermie soll auch im Juni 2021 beibehalten werden. Bereits erworbene Eintrittskarten behalten ebenso ihre Gültigkeit. t

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Deniz Soyari (Facharbeiter)

Mario Gutsfeld (Facharbeiter)

Was einen Schutzhelm auf der Baustelle auszeichnet: Der Kopf ist der komplexeste, zerbrechlichste und damit schützenswerteste Körperteil des Menschen. Ein Sturz oder Aufprall kann bereits aus geringer Höhe lebensgefährliche Schäden zur Folge haben. Gerade deshalb nimmt der Kopfschutz in der Bauindustrie einen besonders hohen Stellenwert ein. Denn dort lauern viele Gefahren, etwa durch herabfallende Gegenstände oder Sturzund Anstoßunfälle. Im Mittelpunkt steht deshalb das Tragen von Schutzhelmen und damit ein Bereich der Persönlichen Schutzausrüstung (PSA), der mit vielen Faktoren einher geht. Denn eine zuverlässige Schutzfunktion allein macht einen guten »Bauhelm« noch lange nicht aus. Das wissen vor allem diejenigen, die tagtäglich auf Baustellen arbeiten und ihre ganz eigenen Erfahrungen mit Schutzhelmen abseits aller Herstellerversprechen machen. Die bauMAGAZINRedaktion hat im Sommer erstmals ein umfangreiches Praxisprojekt auf den Weg gebracht und wollte wissen, was echte Profis am Bau von den aktuellen Schutzhelmen am Markt halten. Ein großer Dank gilt in diesem Zusammenhang 70

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Alfons Eibeler (Kranfahrer)

Jürgen Martin (Polier)

Bauprofis testen acht Modelle den Herstellern MSA Safety, Voss, Petzl und JSP Safety, die ihre neuesten Lösungen für dieses Projekt zur Verfügung gestellt haben. Als unabhängige Testgruppe diente ein eingespieltes Team der Firmengruppe Dobler, einem familiengeführten Bauunternehmen aus dem Allgäu, das bereits auf eine über 140-jährige Firmengeschichte zurückblickt und großen Wert auf professionelle Schutzausrüstung legt. In einem Zeitraum von acht Wochen hat das Dobler-Team acht verschiedene Helmmodelle getragen und dabei alles bis ins kleinste Detail unter die Lupe genommen. Nach Abschluss des Projekts war eines nämlich mehr als offensichtlich: Ein Bauhelm muss mehr können als »nur« zu schützen. NOVEMBER 2020

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BAUMAGAZIN-PRAXISPROJEKT

Startschuss für das bauMAGAZIN-Praxisprojekt: Kranfahrer Alfons Eibeler (re.) und Facharbeiter Deniz Soyari passen den V-Gard H1 von MSA Safety an.

Dan Windhorst bauMAGAZIN-Praxisprojekt mit Bauhelmen von

MSA SAFETY, VOSS, PETZL und JSP SAFETY

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wischen Stahlstreben, Staub und sengender Hitze: Am Tag der Helmübergabe brannte die Sonne im Allgäu geradezu unerbittlich vom Himmel. Das Dobler-Team hatte uns bereits erwartet und war gespannt auf die Helme von JSP Safety, Petzl, Voss und MSA Safety. Jeder Hersteller hatte jeweils zwei verschiedene Ausführungen für das Helmprojekt zur Verfügung gestellt – getestet wurden insgesamt acht Modelle für den Bereich Hochund Tiefbau. Die Probanden Alfons Eibeler (Kranfahrer, 60 Jahre), Jürgen Martin (Polier, 49 Jahre), Deniz Soyari (Facharbeiter, 19 Jahre) und Mario Gutsfeld (Facharbeiter, 40 Jahre) sind erfahrene Baufachleute, die ihre neuen Helme bereits beim Auspacken ausgiebig unter die Lupe nahmen. Genau das ist es, was dieses Projekt letztlich so interessant macht: Natürlich müssen Kopfschutzlösungen zahlreichen Vorgaben und Richtlinien genügen. Doch neben der Erfüllung wichtiger Schutzkriterien sollen sie auch alltagstauglich sein. Dabei zählt ganz besonders die Einschätzung und Beurteilung derer, die einen Helm tatsächlich acht bis zehn Stunden am Tag nutzen. Zu verstehen ist das Praxisprojekt allerdings nicht als klassischer Vergleichstest. Die verschiedenen Modelle wurden bewusst nicht direkt miteinander verglichen – aus zwei Gründen: Erstens gibt es den einen »richtigen« Helm nicht – jede Ausführung und jedes Modell ist zu individuell gestaltet.

Zweitens verhält es sich bei Helmen ähnlich wie mit Schuhen, oft ist es Ansichtssache, wie und was bewertet wird. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Design, denn auch das ist in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Kriterium geworden, weshalb jeder Helm subjektiven Einschätzungen unterliegt. Problemlos darstellen lassen sich allerdings die Erfahrungswerte unserer Teilnehmer am Praxisprojekt – und damit die Einschätzung von Profis, die bei der Beurteilung der Helme alles andere als zimperlich sind.

Vier Hersteller und mehrere Modelle Der Markt für Schutzhelme ist groß, nicht zuletzt auch deshalb, weil jeder Arbeitsbereich auch individuelle Schutzanforderungen mit sich bringt. Während der Forstbereich beispielsweise zusätzlich zum Aufprall und Anstoßschutz auch integrierte Hör- und Sichtschutzlösungen abverlangt, sind beim klassischen Bauhelm völlig andere Voraussetzungen gefragt. Einige Hersteller setzen zudem auf Kombimodelle und damit Helme, die sich mittels flexibel einsetzbarer Zubehörteile für den jeweiligen Arbeitseinsatz nutzen lassen. Im Folgenden stellen wir alle teilnehmenden Hersteller sowie deren Helmmodelle im Einzelnen vor, inklusive der Erfahrungen, die unsere Tester im Verlauf der acht Wochen mit den Kopfschutzlösungen gemacht haben.


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Die Helme von JSP lassen sich mit Reflexionsbereichen ausstatten, die im Schnitt rund 60 % mehr Reflexionsvermögen bieten und die Nachtsichtbarkeit im Kopfbereich deutlich erhöhen.

Modular, modern und individuell – die Modelle von JSP Safety Für JSP Safety gingen EVOLite und EVO VISTAlens Dualswitch an den Start – zwei Modelle, die sich aufgrund des modularen Systems mit zahlreichen Features ausstatten lassen. Auf diese Weise möchte das Unternehmen ein möglichst breites Anwenderspektrum ansprechen. Zu den Zubehörteilen gehören beispielsweise Nackencapes, Helmausleuchtungen, verschiedene Schweißbänder, mehrere Kinnriemen mit und ohne Kinnschutz, Lampenund Brillenhalter, LED-Lampen, großflächige Visiere, Schutzbrillen und Gehörschutzlösungen wie Sonis-Gehörschützer, die sich in den Helm integrieren lassen. Auf diese Weise, so der Hersteller, kann der Helm den individuellen Anforderungen des jeweiligen Arbeitsbereichs angepasst werden. Polier Jürgen Martin trug im Rahmen des Projekts den Schutzhelm EVOLite, der für den Test mit integriertem ID-Badge-Holder sowie einer getönten EVOSpec-Schutzbrille ausgestattet war. Der Badge-Holder dient der Personalisierung und Individualisierung. Beispielsweise, so Jürgen Martin, könne dieses Feature gut genutzt werden, um die Helme untereinander nicht zu vertauschen. Lob fand der erfahrene Polier für die hohe Qualität: »Der Helm ist insgesamt gut verarbeitet, was man sofort spürt.« Der Helm weist mit weniger als 300 g ein geringes Gewicht auf und passt sich nach Aussage des Herstellers einer Reihe von Kopfgrößen sowie -formen an. Die Innenausstattung sowie die Außenschale sind so miteinander verbunden, dass der Helm fest und sicher auf dem Kopf sitzen kann. Das soll vor allem bei starkem Wind sowie bei Tätigkeiten, die eine hohe Mobilität erfordern, für mehr Schutz sorgen. Gerade weil während der Testphase hochsommerliche Temperaturen auf der Baustelle herrschten, richtete sich das Augenmerk der Tester auch auf das Schweißband. Verarbeitet sind im EVOLite ein 6-Punkt-Terylene-Gurtsystem sowie ein Chamlon-Schweißband, das aus ägyptischer Baumwolle mit poröser Oberflächenschicht aus PU besteht. Letzteres soll laut Hersteller eine maximale Schweißaufnahme bieten. »Gerade im Hochsommer ist das natürlich extrem wichtig – und wurde bei diesem Helm auch gut gelöst«, so Jürgen Martin. Auffällig war für den Tester außerdem der tiefsitzende Nackengurt, der für einen sicheren sowie festen Sitz sorge und der Helm dadurch nicht verrutschen könne. Ausstattbar ist das EVOLite-Modell

Polier Jürgen Martin trug im Rahmen des Projekts u. a. den Schutzhelm EVOLite von JSP Safety.

sowohl mit Drehrad- als auch Gleitverschluss. »In meinem Fall verfügt der Helm über die Drehradvariante. Das macht das Aufsetzen und Feststellen schnell und unkompliziert.« Übrigens: Geeignet ist dieses Modell in der unbelüfteten Version auch für Elektriker. Der EVOLite erfüllt die Norm EN 50365 Klasse 0 10 kV. Diese gilt für elektrisch isolierte Helme für Arbeiten, die direkt oder in der Nähe von elektrischen Anlagen unter Spannung stattfinden (maximal 1 000 V Wechselspannung oder 1 500 V Gleichstrom). Beim Design fielen Jürgen Martin außerdem die zahlreichen Reflexionsbereiche auf, die seitlich sowie am Hinterkopf angebracht sind. Dabei handelt es sich um das passiv hoch reflektierende Material CR2, das laut JSP Safety im Durchschnitt rund 60 Prozent mehr Reflexionsvermögen bieten soll und die Nachtsichtbarkeit im Kopfbereich deutlich erhöht.

Für den Test war der EVOLite mit integriertem ID-Badge-Holder sowie einer getönten EVOSpecSchutzbrille ausgestattet.

Vollständig einziehbare Überbrillentechnologie Beim Schutzhelm EVO VISTAlens Dualswitch hingegen, den Jürgen Martin ebenfalls testete, gab es jede Menge Lob für die Ausstattung, die Größeneinstellung sowie die Handhabung. »Man merkt, dass

UNTERNEHMEN Die Firmengruppe Dobler ist ein Familienunternehmen mit einer über 140­jährigen Geschichte. Aufgrund hoher Qualitätsansprüche, Termintreue und kosten­ bewusstem Handeln bei Geschäftspartnern hat sich das im Allgäu ansässige Unternehmen in dieser Zeit einen guten Ruf erarbeitet, der maßgeblich auf dem tatkräftigen Einsatz der eigenen Mitarbeiter beruht. Mit ihren rund 1 000 Mitarbeitern, darunter mehr als 100 Auszubildende, ist die Dobler­Gruppe an acht Standorten in den Bereichen Planen, Bauen und Betreiben von Immobilien tätig. Im Einzelnen ist die Gruppe sowohl im klassischen gewerblichen Hoch­, Tief­ und Ingenieurbau, Schlüsselfertigbau und auch bei Betonsanierungen im süddeutschen Raum aktiv. Neben dem Hauptsitz in Kaufbeuren (Ostallgäu) besitzt das Unternehmen seit Jahren Zweigstellen in Augsburg, Bad Wörishofen, Kempten, Lindenberg, München, Penzberg und Sonthofen.

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BAUMAGAZIN-PRAXISPROJEKT

24 Stunden JSP Safety testet seine Helme unter extremen Temperaturbedingungen: Der Helm wird in einer Kältekammer bei – 40 °C bis zu 24 Stunden lang vorbehandelt und muss dann dem EN 397-Test auf Stoßdämpfung und Schlagfestigkeit standhalten.

Am EVO VISTAlens Dualswitch lobte Jürgen Martin die Ausstattung, Größeneinstellung sowie Handhabung.

Man merkt, dass sich beim EVO VISTAlens von JSP jemand Gedanken gemacht hat. Die einzelnen Komponenten wie die Überbrille oder der Nackenschutz sind gut integriert und leicht einzustellen.« Polier Jürgen Martin

sich da jemand Gedanken gemacht hat. Die einzelnen Komponenten wie die Überbrille oder der Nackenschutz sind gut integriert und leicht einzustellen.« Gleichwohl merkt Jürgen Martin an, dass die Ausführung mit der Überbrillentechnologie zwar noch mehr Extras als das andere Modell bietet, letztlich aber nicht für jede Situation gleichermaßen gut geeignet ist. »Es kommt natürlich immer auf die Arbeit an, die man gerade erledigt. Bei manchen Bewegungen war der Helm im vorderen Bereich etwas schwerer, weshalb man das Gefühl hat, dass er nicht richtig sitzt.« Um dem entgegen zu wirken, lässt sich der Helm allerdings

Was Industrieschutzhelme leisten müssen ie Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) stellt klar: Industrieschutzhelme sollen vor Gefährdungen durch herab­ fallende, pendelnde, umfallende oder wegfliegende Gegenstände sowie bei Anstoßen mit dem Kopf an Gegenständen schützen. Sie bestehen aus einer Helmschale und einer Innenausstattung. Die Helmschale nimmt die von außen wirkenden Kräfte auf und leitet sie auf die Innen­ ausstattung weiter. Industrieschutzhelme müssen zudem der EN 397 »Industrieschutzhelme« entsprechen. Bestimmte Basisanforderungen wie etwa Stoßdämpfungsvermögen oder Durchdringungsfestigkeit, müssen alle Industrieschutzhelme erfüllen. Bei entsprechender Kenn­

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noch fester mittels Drehradverschluss justieren oder mithilfe des vorhandenen Kinnriemens festmachen. Die bereits erwähnte Überbrillentechnologie ist vollständig einziehbar und mit der optischen Klasse 1 ausgestattet. Sie bietet eine Panoramasicht mit minimaler Verzerrung und entspricht der Norm EN166.1.FT.KN. Hinzu kommt, dass die Überbrille laut Hersteller einen effektiven Stoßschutz sowie eine kratzfeste Antibeschlagbeschichtung aufweist. Dazu kommt das Dualswitch-Kinnriemensystem, wodurch ein einfacher Wechsel zwischen der Arbeit am Boden und der Arbeit in der Höhe ermöglicht werden soll. Zur Info: Damit das Risiko der Strangulation reduziert wird, beträgt die maximale Haltekraft für den Kinnriemen bei der EN 397Schiebestellung weniger als 25 daN (250 N) – sie liegt zwischen 15 daN und 25 daN (150 N bis 250 N). Der Kinnriemen lässt sich daher selbst bei einer Verhakung lösen. In dieser Stellung erfüllt er die Standards EN 397, EN 50365 und ANSI/ISEA Z89.1. Für das Arbeiten in der Höhe ist hingegen wichtig, dass die Haltekraft für den Kinnriemen bei diesem Helm mindestens 50 daN (> 500 N) beträgt, um so das Risiko des Verlustes des Helmes während eines Sturzes zu vermindern.

Dem »Molten Metal«­ und dem Verformungstest widerstehen Aussagen des Herstellers zufolge lege man zudem großen Wert auf die hauseigenen Testverfahren: Beim sogenannten »Molten Metal«-Test zum Bei-

zeichnung werden diese Schutzfunktionen zum Beispiel auch bei sehr niedrigen (bis – 30 °C) und sehr hohen Temperaturen (+ 150 °C) erfüllt. Weiterhin können Industrieschutzhelme bestimmte elektrisch isolierende Eigenschaften haben, bei Gefährdung durch flüssige Metallspritzer oder bei Gefährdung durch seitliche Beanspruchung schützen. In der Herstel­ lerinformation zu jedem Helm ist nachzulesen, welche Eigenschaften der Helm bietet. Schutzhelme im Bergsteiger­Design dürfen ebenfalls auf Baustellen getragen werden, jedoch müssen sie, wie auch der Kinnriemen, der EN 397 genügen und der Kinnriemen muss bei max. 25 kg Zugkraft öffnen. Der Bergsteigerhelm allein nach EN 12492 hat nicht die Funktionen eines Industrieschutzhelms. Der Hochleistungshelm nach EN 14052 ist baustellentauglich und kann bei besonderen Anforderungen notwendig sein. Industrieschutzhelme mittels Gurtband oder Stell­ schraube immer auf die Kopfgröße anpassen. Ein Schweißband sorgt für Tragekomfort. Industrieschutzhelme, die durch starken Schlag oder Aufprall etc. beansprucht wurden, nicht weiter verwenden.


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BAUMAGAZIN-PRAXISPROJEKT Der MSA-Helm V-Gard H1 sieht futuristisch aus – fast schon etwas zu schick für den Bau.« Kranführer Alfons Eibeler

Für Kranfahrer Alfons Eibeler waren Qualität und Verarbeitung des V-Gard H1 sicht- und spürbar.

Fas-Trac Im V-Gard H1 setzt MSA mit der Fas-Trac-Innenausstattung auf volle Bewegungsfreiheit. Die schwenkbare Konstruktion sorgt dafür, dass sich der Helm mitbewegt, gleichzeitig aber festen Halt bietet.

spiel wird geschmolzenes Metall auf die Helmschale gegossen. Das Metall darf nicht in die Helmschale eindringen, eine Verformung der Helmschale muss unter < 10 mm bleiben und die Flammen dürfen nach fünf Sekunden nicht weiter brennen. Hinzu kommt der Verformungstest: Die seitliche Verformung ist ein zusätzlicher EN 397Test, bei dem der Helm zwischen zwei Stahlplatten platziert wird und seitliche Druckkräfte von bis zu 430 N wirken. Die Anforderung ist, dass die maximale seitliche Verformung < 40 mm und die verbleibende Verformung < 15 mm beträgt. Zudem prüft JSP Safety seine Helme unter extremen Temperaturbedingungen: Der Helm wird in einer Kältekammer bei – 40 °C bis zu 24 Stunden lang vorbehandelt. Der Helm muss dann dem EN 397-Test auf Stoßdämpfung und Schlagfestigkeit standhalten.

Kompakt, hochwertig und vielseitig – der Schutzhelm von MSA Safety

Der V-Gard H1 von MSA ist atmungsaktiv, was gerade im Sommer super wichtig ist.« Facharbeiter Deniz Soyari

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Aus dem Hause MSA Safety hat das Dobler-Team den neuentwickelten Schutzhelm V-Gard H1 in der unbelüfteten (Novent) sowie belüfteten Version (Trivent) unter die Lupe genommen. Mit Bivent bietet der Hersteller noch eine weitere belüftete Ausführung an, die die Norm EN 12492 für Bergsteigerausrüstung erfüllt. Auffällig ist bei allen Varianten des V-Gard H1 in erster Linie das moderne Design mit einer eng anliegenden Konstruktion, was aus Sicht des Herstellers einerseits einen hohen Komfort, andererseits aber auch eine gute Handhabung ermöglichen soll. Erprobt haben das in diesem Fall Alfons Eibeler und Deniz Soyari. Beide befürworte-

ten die Mischung aus geringem Gewicht und kompakter Gestaltung. »Der MSA-Helm sieht futuristisch aus – fast schon etwas zu schick für den Bau«, sagt Alfons Eibeler schmunzelnd und stellt klar, dass die Qualität und Verarbeitung des V-Gard nicht nur sicht-, sondern auch spürbar seien. Insgesamt zeigten sich beide Tester überzeugt vom Gesamtkonzept des Helms, waren sich allerdings uneins beim Thema Komfort. Während Alfons Eibeler die Handhabung und das Tragegefühl lobt, kritisiert Deniz Soyari den Verstellriemen: »Nach einiger Zeit ist der Riemen nach oben gerutscht, was sich aber schnell wieder justieren lässt.« Erfreut zeigten sich beide zudem von der guten Belüftung bei der Trivent-Ausführung: »Der Helm ist atmungsaktiv, was gerade im Sommer super wichtig ist«, so Deniz Soyari. Unterstützt wird das laut MSA Safety durch die kontaktlose Hartschaumstoffauskleidung und ein hochwertiges Schweißband, um eine optimale Luftstromführung und damit gezielte Kühle für den Träger zu erreichen. Eine Besonderheit des Helms ist zudem ein patentiertes Schienensystem, dank dem das Einund Ausbauen von Visieren und Brillen erleichtert wird. So sind nur wenige Handgriffe nötig, um das gewünschte Feature anzubringen. Und genau hier hat MSA Safety in den vergangenen Jahren interessante Extras auf den Weg gebracht: Neben Gesichtsschutzlösungen lassen sich deren Helme beispielsweise auch mit Nackenschutz, Unterziehhauben für kältere Tage oder auch Kühleinlagen ausstatten. Ähnlich der Reflektor-Technologie von JSP setzt MSA auf eine höhere Sichtbarkeit durch reflektierende Aufkleber. Im Helminneren entdeckten die beiden Tester zudem die Fas-Trac-Innenausstattung, die eine volle Bewegungsfreiheit bieten soll. Die schwenkbare Konstruktion sorgt dafür, dass sich der Helm mitbewegt, gleichzeitig aber festen Halt bietet. Auf diese Weise soll dem Träger auch bei hektischen Bewegungen ein gutes Tragegefühl geboten werden.

Tragekomfort trifft bei den Modellen von Petzl auf vielseitige Einsatzmöglichkeiten Der Hersteller Petzl schickte seine Modelle Vertex und Strato Vent ins Rennen, die von Deniz Soyari und Mario Gutsfeld ausprobiert wurden. Auffällig, so die beiden, sei beim Vertex das sportliche sowie moderne Aussehen: Aufgrund der markanten Form und dem knallig gelben Design tauften die Tester ihn kurzerhand den »Ei-Helm«. Gepunktet habe der Vertex aber vor allem mit der außergewöhnlich guten Passform, einem festen Halt und einem ausgewogenen Gesamtgewicht. »Du hast ihn


Du hast den Vertex von Petzl aufgesetzt, er hat sofort gepasst und sich beim Tragen richtig gut angefühlt.« Facharbeiter Deniz Soyari

Deniz Soyari unterstrich den Pass- und Tragekomfort des Vertex von Petzl.

aufgesetzt, er hat sofort gepasst und sich beim Tragen richtig gut angefühlt«, urteilte Soyari. Gleich dem EVOLite von JSP verfügt der Petzl-Helm ebenfalls über eine 6-Punkt-Textilaufhängung, kombiniert mit den sogenannten Centerfit- und Flip&Fit-Systemen, die Angaben des Herstellers zufolge den besonders guten Halt des Helmes auszeichnen sollen. Für die nötige Haltekraft sorgt außerdem ein Kinnband, das die Probanden, wie bei allen anderen getesteten Helmen, jedoch schon vor der Erstnutzung entfernt hatten. »Für unsere Arbeiten am Boden ist das Kinnband natürlich nicht notwendig, scheint aber bei allen Herstellern hochwertig und sicher gemacht zu sein«, so Jürgen Martin. Der Vertex verfügt darüber hinaus über eine geschlossene Außenschale, was effektiven Schutz vor elektrischer Gefährdung bieten soll. Bekannt ist Petzl zudem für seine hochwertigen Stirnlampen: Sie lassen sich, ebenso wie Visiere, Gehörschutzlösungen und viele andere Zubehörteile, problemlos am Vertex anbringen. Das macht auch dieses Modell zu einer modularen Ausführung, weshalb sich der Helm vielseitig einsetzen lässt. Großes Lob hat Mario Gutsfeld überdies für das Einstellsystem übrig: Mithilfe der beiden seitlichen Einstellrädchen bleibt der Helm mittig auf dem Kopf sitzen und verrutscht nicht. Unterstützt wird das durch ein justierbares Kopfband, das sich weit nach unten positionieren lässt, um den Halt zu erhöhen. Wird es nicht benötigt, etwa beim Transport oder bei der platzsparenden Aufbewahrung, kann das System in der Helmschale verstaut werden.

Die Handhabung deutlich vereinfachen Beim Strato Vent spielte das ausgewogene Gewicht von rund 415 g eine Rolle: »Das hat mich am Anfang überrascht«, so Deniz Soyari. »Insbesondere deshalb, weil der Helm sehr wertig und gut verarbeitet rüberkommt.« Genauso wie der Vertex verfügt auch der Strato Vent über die Centerfit- und Flip&Fit-Systeme, was für einen guten Halt sorgt. Identisch sind darüber hinaus die seitlich angebrachten Einstellrädchen: »Dadurch wird die Handhabung vereinfacht – außerdem musst du keine umständlichen Verrenkungen machen, damit der Helm richtig sitzt«, ergänzt Soyari. Eine Besonderheit sind die markanten Lüftungsöffnungen, die sich an den Seiten des Helms zeigen: »Du spürst einfach, dass die Luft gut rein strömt. Bei hohen Temperaturen auf der Baustelle ist so etwas extrem wichtig«, so Deniz Soyari. Betrachtet man das Innenleben des Helms, fällt hingegen auf, dass die Innenschale aus zwei Teilen besteht. Laut Hersteller kommen hierbei

Mario Gutsfeld sprach sich für die einfache Handhabung des Strato Vent von Petzl aus. Ebenso lobte er die seitlichen Einstellrädchen an den Helmen des Herstellers.

Mithilfe der beiden seitlichen Einstellrädchen bleibt der Strato Vent von Petzl mittig auf dem Kopf sitzen und verrutscht nicht.« Facharbeiter Mario Gutsfeld

Die Innenschale des Strato Vent von Petzl besteht aus zwei Teilen, EPP (expandiertes Polypropylen) und EPS (expandiertes Polystyrol), um das Gewicht zu reduzieren.

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BAUMAGAZIN-PRAXISPROJEKT Verglichen mit den anderen Modellen ist der INAP-Profiler von Voss ein echtes Leichtgewicht.« Facharbeiter Mario Gutsfeld

Klassisch designt und individuell gestaltbar – der Schutzhelm von Voss

Facharbeiter Mario Gutsfeld mit dem eher klassisch gehaltenen INAP-Profiler von Voss.

UV-Schutz Anbringen lässt sich am INAP-Profiler von Voss u. a. ein Sonnennackenschutz, der laut Hersteller für einen UV-Schutz 50+ nach DIN EN 13758-1:2 sorgt.

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EPP (expandiertes Polypropylen) sowie EPS (expandiertes Polystyrol) zum Einsatz, um das Gesamtgewicht zu reduzieren. Integriert ist im Strato Vent natürlich auch das Kinnband: Es erlaubt dem Benutzer laut Petzl die Möglichkeit, die Bandhaltekraft zu ändern, um den Helm unterschiedlichen Arbeitssituationen anzupassen. So sei das Arbeiten in der Höhe nach EN 12492 damit ebenso möglich wie das Arbeiten am Boden nach EN 397. Der Clip verfüge zudem über zwei Positionen für zwei unterschiedliche Einsatzzwecke: hohe Haltekraft, um das Risiko zu reduzieren, dass der Helm bei einem Sturz vom Kopf gerissen wird, und geringe Haltekraft, um das Strangulationsrisiko zu reduzieren, wenn sich der Helm beim Arbeiten am Boden verfängt. Für beide Ausführungen von Petzl gilt, dass beispielsweise Schutzvisiere durch das seitliche Easyclip-System anbringbar sind. Verwenden lassen sich zudem spezielle Schutzüberzüge, um die Helmschale vor Schmutz und Farbspritzern zu schützen. Petzl weist in diesem Zusammenhang außerdem darauf hin, dass gerade beim Einsatz auf der Baustelle die Verwendung von Nackenschutzlösungen sinnvoll ist, um den Nacken vor Regen und zu starken Sonnenstrahlen zu schützen. Aufwerten lassen sich die Petzl-Helme auch mit Gehörschutz, Ausweishalter sowie Außenschale in Leuchtfarbe mit phosphoreszierenden Clips und reflektierenden Streifen.

Last but not least durfte der INAP-Profiler von Voss in zwei verschiedenen Ausführungen ans Werk – einmal in der Standardversion und einmal mit zusätzlichem Nacken- und Gehörschutz. Auffälligstes Merkmal ist aus Sicht von Mario Gutsfeld das extrem geringe Gewicht: »Verglichen mit den anderen Modellen ist der Profiler ein echtes Leichtgewicht«, so Mario Gutsfeld. Tatsächlich weist das Produkt ein Helmschalengewicht von gerade einmal 250 g auf. Ins Auge stach dem Dobler-Team auch das Design, das, verglichen mit den anderen Modellen, eher klassisch gehalten ist. Markant ist beim INAP-Profiler hingegen die leicht im Nacken heruntergezogene Helmschale. Auch dieses Modell verfügt zudem über Aufwertungsmöglichkeiten. So stehen mehrere Slots für beliebiges Zubehör zur Verfügung, wodurch sich der Voss-Helm den jeweiligen Arbeitsbedingungen und -anforderungen anpassen lässt. Um erhöhten Schutz zu bieten, kann eine Helmhalterung angebracht werden, etwa, um einen Gesichts- oder Hörschutz zu integrieren. Dabei handelt es sich um einen Alu-U-Profilrahmen, der von vorn auf den Helm aufgeschoben und hinten durch eine Spiralfeder gehalten wird. Seitliche Drehelemente sorgen wiederum für ein schnelles und unkompliziertes Auswechseln verschiedener Gesichtsschutzschilde. Anbringen lassen sich auch Reflexstreifen, farbige Kopfbänder und Sonderfarben zur Personalisierung und schnelleren Identifizierung. Positiv bewertet das Team bei der Ausführung mit Extras die Anbringung eines Sonnennackenschutzes, der laut Hersteller für einen UV-Schutz 50+ nach DIN EN 13758-1:2 sorgt. Im Inneren des Helms findet sich hingegen ein 6-Punkt-Gurtband mit Drehverschluss. Wer will, kann auch auf ein 4-Punkt-System zurückgreifen. Für einen guten Sitz, den die Tester dem INAP-Profiler bescheinigen, ist hingegen ein stark abgewinkeltes Nackenband verantwortlich. Zudem verfügt der Helm über ein umlaufendes Schweißband, das sich bei Bedarf austauschen lässt. Gerade dann, wenn zusätzlich zu den ohnehin schon schweißtreibenden Arbeiten auf der Baustelle auch hochsommerliche Temperaturen jenseits der 30 °C vorherrschen, nimmt das Schweißband eine wichtige Funktion ein. »Schwitzen gehört zum Bau dazu – aber das kann schnell mal unangenehm und gefährlich


werden, wenn Schweißtropfen im falschen Moment ins Auge laufen«, so Mario Gutsfeld. Der INAPProfiler besitzt darüber hinaus eine regulierbare Belüftung, die sich mittels Scheiben einstellen lässt und einen mindestens genauso wunden Punkt bei den Bauprofis trifft wie das Schweißband: »Außenstehende müssen bedenken, dass wir die Helme über den ganzen Tag hinweg tragen müssen – wenn dann keine ausreichende Luft zirkulieren kann, wird es ziemlich schnell unangenehm.« Beim VossHelm begrüßte das Team daher, dass beide Aspekte gut umgesetzt wurden.

Ein Fazit: Großes Lob für die stetige Weiterentwicklung von Schutzhelmen Bemerkenswert und beruhigend zugleich ist, dass keiner der getesteten Schutzhelme bei unseren Baustellenprofis »durchgefallen« ist, sondern vielmehr die Entwicklungsarbeit der vergangenen Jahre gelobt wird. »Früher war ein Helm halt ein Helm – heute gibt es so viele Kriterien, die ein professioneller Kopfschutz erfüllen muss«, so Alfons Eibeler, der als Kranführer ohnehin mit ganz anderen Problemen zu kämpfen hatte wie seine Kollegen: »Ich muss andauernd nach oben schauen und den Kran im Blick behalten, da ist der Helm natürlich gern mal im Weg.« Trotzdem ist auch er positiv überrascht von den verschiedenen Einstellsystemen und dem sicheren Halt. Ein Manko sehen die Tester hingegen bei plötzlich auftretendem Regen: »Dann

sind Helme mit zu kurzen Abmessungen und Luftschlitzen natürlich viel anfälliger.« Besonders hervorheben wollen die vier Bauprofis, dass ihnen die Weiterentwicklungen der Helme gefallen – insbesondere in den Bereichen einfacher Handhabung, Schutzfunktion, Design und Extras. »Heutzutage kann man seinen Helm jeder Arbeitssituation anpassen. Die Hersteller bieten viel Zubehör. Das hat den Vorteil, dass man unnötigen Kram weglassen und Zusatzfunktionen wie Sicht- oder Gehörschutz bei Bedarf integrieren kann, ohne dafür einen neuen Helm kaufen zu müssen«, so die Bauexperten. Ein weiterer wichtiger Aspekt für die Wahl des richtigen Kopfschutzes ist die Passform: Ein Helm kann den sensiblen Kopfbereich nur dann effektiv schützen, wenn er seine Position selbst im Falle eines Sturzes beibehält. Was viele Anwender aus Sicht der BG Bau sowie der DGUV ebenso gern vernachlässigen, ist die Frage nach der begrenzten Lebensdauer von Helmen.

Auch Schutzhelme haben nur eine begrenzte Lebensdauer Es hat einen guten Grund, warum Schutzausrüstung auf Baustellen möglichst lang getragen wird und gern auch mal etwas »zerlumpt« daher kommt. Egal, ob Arbeitshose, Schutzhelm oder Sicherheitsschuh – die Schutzausrüstung muss tagtäglich getragen werden, weshalb der Tragekomfort eine immense Rolle spielt. Hinzu kommt der subjektive

Großes Lob Besonders hervorheben wollen die vier Bauprofis, dass ihnen die Weiterentwicklungen der Helme gefallen – insbesondere in den Bereichen einfacher Handhabung, Schutzfunktion, Design und Extras.


BAUMAGAZIN-PRAXISPROJEKT Merkmale des EVOLite von JSP Safety

Merkmale der V­Gard H1 Novent und Trivent von MSA Safety

> Geringes Gewicht von weniger als 300 g > 6­Punkt­Terylene­Gurtsystem sowie Schweißband > CR2­Reflektion: hochreflektierendes Material der Klasse R2

> Schwenkbare Fas­Trac­III­Ratscheninnenausstattung für hervorragenden

zur Erhöhung der Nachtsichtbarkeit

Komfort, Einstellmöglichkeiten und Bewegungsfreiheit

> Kontaktlose Hartschaumstoffauskleidung maximiert Luftstromführung und Luftdurchlässigkeit für optimale Kühlung und Hygiene (bei Modell Trivent)

> Kompatibel mit Sicht­ und Hörschutzlösungen > Maximale Schweißaufnahme

> Optionen mit Belüftung für optimale Luftstromführung und Kühlung > Im Einsatz austauschbarer Vierpunkt­Kinnriemen mit mehreren

Merkmale des EVO VISTAlens Dualswitch von JSP Safety

> Hochwertiges Schweißband mit

> Optische Klasse 1: Keine optische Verzerrung (geeignet für permanentes Tragen)

> Kratzfeste Beschichtung: Beständigkeit gegen Oberflächen­ beschädigungen durch feine Partikel

> Beschlagfrei: Verhindert das Beschlagen des Sichtbereichs > UV­Filter UV 2C­1.2: bietet Schutz vor schädlichem UV­C > Individuell einstellbar: Schwenkbügel ermöglichen das

Einstellpunkten für individuelle Passform und Komfort schweißabsorbierendem Gewebe, atmungsaktivem Schaumstoff > Patentierte Zubehör­ Adapterschiene zur raschen Anbringung und Entfernung von Zubehörteilen mittels Drucktaste und universelle Lampenbefestigung

nahtlose Ein­ und Ausfahren der Überbrille

> Kompatibel mit JSP­Atemschutz­ masken sowie helmmontierte Gehör­ schutzlösungen > CR2­Reflektion: hochreflektierendes Material der Klasse R2 zur Erhöhung der Nachtsichtbarkeit

Eindruck, dass der alte Helm einfach besser sitzt als der neue, was auch in unserem Praxistest immer wieder zum Thema wurde. Und das ist genau genommen doch erstaunlich. Denn ein Schutzhelm verfügt über so gut wie keine verformbaren Teile. Anders ist das beispielsweise bei Sicherheitsschuhen: Sie bestehen größtenteils aus flexiblen Mate-

Wo Schutzhelme zur Pflicht werden as Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) verpflichtet den Arbeitgeber, vor dem Einsatz von persönlicher Schutzausrüstung, also auch vor dem Einsatz von Kopfschutz, eine Beurteilung der Gefährdungen vorzunehmen, denen die Arbeitnehmer bei der Arbeit ausgesetzt sind. Nur wenn sich die festgestellten Gefährdungen technisch und/oder organisatorisch nicht beseitigen lassen, darf zum Schutz der Arbeit­ nehmer persönliche Schutzausrüstung, in diesem Fall Kopfschutz, zum Einsatz kommen. Aufgrund einer solcher Gefährdungsbeurteilung ergibt sich, dass Industrieschutzhelme beispielsweise in folgenden Bereichen bzw. bei folgenden Tätigkeiten getragen werden müssen: i Hoch­ und Tiefbauarbeiten, einschließlich Abbruch­ und Umbau­ arbeiten i Montagearbeiten im Stahl­, Holz­ sowie Maschinenbau

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rialien, die sich den Konturen und Druckpunkten des Fußes anpassen und dadurch mit der Zeit »mitwachsen«. Bekannt ist hierbei die Redewendung, dass man einen guten Schuh erst einmal »einlaufen« muss. Wie bei vielen Dingen im Leben lautet das Zauberwort auch hier Gewohnheit. Je länger ein Helm getragen wird, desto angenehmer wird

i Arbeiten in ortsfesten Betrieben, wie in Fertigteilwerken, Steinbrüchen, Hütten­ und Walzwerken, Gießereien und der chemischen Industrie

i Arbeiten mit Bolzenschubwerkzeugen oder Eintreibgeräten, sowie

Arbeiten im Bereich von Aufzügen, Hebezeugen, Kranen, Fördermitteln, Rammen i Sprengarbeiten i Arbeiten über Kopf Diesen vielfältigen Einsatzzwecken entsprechend gibt es daher neben der Standardausführung von Industrieschutzhelmen auch Helmtypen, die besondere Schutzeigenschaften bieten. Hier sind zu nennen: i Schutz bei sehr niedrigen (– 30 °C) bzw. sehr hohen (+ 150 °C) Temperaturen i Schutz gegen flüssige Metallspritzer i Schutz gegen elektrischen Strom bis 440 V Wechselstrom i Schutz bei seitlicher Beanspruchung Industrie­Anstoßkappen können überall dort eingesetzt werden, wo aufgrund der Gefährdungsbeurteilung Industrieschutzhelme nicht erforderlich sind. Sie ersetzen aber auf gar keinen Fall Schutzhelme, da Industrie­Anstoßkappen nur gegen Anstoßen, nicht aber gegen herab­ fallende Gegenstände schützen.


Merkmale des INAP­Profiler (Standard sowie mit Nacken­ und Gehörschutz) von Voss > Klassische Form mit leicht im Nacken heruntergezogener Helmschale

> Leichtgewichtiger Schutzhelm aus Polyethylen mit ca. 250 g Gewicht Seitliche Slots für Gehörschützer Regulierbare Belüftung Umlaufendes Schweißband Stark abgewinkeltes Nackenband für perfekten Sitz > Mit montiertem Schaumstoffstreifen > Kinnriemenhalterung

> > > >

Merkmale des Vertex von Petzl > 6­Punkt­Textilaufhängung gewährleistet eine optimale Passform > »Centerfit«­Einstellsystem mit zwei seitlichen Einstellrädchen > Flip&Fit­System: Kopfband lässt sich in die untere Position platzieren. Bei Nichtbenutzung des Helms und zum Transport kann das System in der Helmschale verstaut werden

> Geliefert mit austauschbarem Standard­Komfortpolster > Dual­Kinnband, um die Haltekraft des Kinnbands zu ändern, um den Helm unterschiedlichen Arbeitssituationen anzupassen

> Arbeiten in der Höhe (EN 12492) und Arbeiten am Boden (EN 397) > Stoßdämpfung durch Verformung der Außenschale > Geschlossene Außenschale: Schutz vor elektrischer Gefährdung, Spritzern aus schmelzflüssigem Metall und Flammen

Merkmale des Strato Vent von Petzl > Leichte Bauweise bei 415 g Gesamtgewicht > Innenschale aus EPP und EPS zur Gewichtreduzierung > »Centerfit«­Einstellsystem mit seitlichen Einstellrädchen > Flip&Fit­System: Kopfband lässt sich in die untere Position platzieren. Bei Nichtbenutzung des Helms und zum Transport kann das System in der Helmschale verstaut werden > Geliefert mit austauschbarem Standard­Komfortpolster > Dual­Kinnband, um die Haltekraft des Kinnbands zu ändern, um den Helm unterschiedlichen Arbeitssituationen anzupassen > Arbeiten in der Höhe (EN 12492) und Arbeiten am Boden (EN 397) > Clip verfügt über zwei Positionen für zwei unterschiedliche Einsatz­ zwecke: hohe Haltekraft und geringe Haltekraft > Stoßdämpfung durch Verformung der Innenschale > Lüftungsöffnungen für eine gute Belüftung des Helms

das Tragen empfunden. Damit einher geht aber die Gefahr, die Lebensdauer eines Schutzhelmes zu überschreiten. Denn trotz der starren und widerstandsfähigen Konstruktion hält ein Helm nicht ewig.

Thermo­ oder Duroplast: Klare Materialunterschiede Industrieschutzhelme altern mit der Zeit. Verantwortlich dafür ist die Fertigung aus Kunststoffen. Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) spricht in diesem Zusammenhang von einer alterungsbedingten Minderung der Schutzfunktion. Die Gründe für die Alterung der Helme sind vielfältig. Bei der Nutzung im Freien sind Schutzhelme beispielsweise starker UV-Bestrahlung sowie Hitze, Kälte und Regen ausgesetzt. Dazu gesellen sich typische Materialschwächungen durch Stoß- und Kratzschäden, wie sie auf Baustellen häufig vorkommen. Eine tragende Rolle nehmen hierbei aber auch die Qualität der verwendeten Kunststoffe sowie Art und Menge der zugesetzten UV-Stabilisatoren ein. An Helmschalen aus thermoplastischen Kunststoffen vollzieht sich der Alterungsprozess laut DGUV im Regelfall schneller als an Helmschalen aus duroplastischen Kunststoffen. Welches Material verwendet wurde, lässt sich durch Kennzeichnungen am Helm ablesen. Die Kurzzeichen gemäß ISO 472 für die gängigsten Kunststoffe: Polyamid (PA), Polyethylen (PE), Polycarbonat (PC) sowie Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS).

Industrieschutzhelme, die aus thermoplastischen Kunststoffen bestehen, werden im Spritzgießverfahren hergestellt. Da die Formbeständigkeit bei Wärme verhältnismäßig gering ist, eignen sie sich nicht für den Einsatz in Heißbereichen. Denn der Schmelzprozess beginnt bereits bei rund 150 °C bei Polyethylen und bei 230 °C bei Polycarbonat. Glänzen kann das Material hingegen bei niedrigen Temperaturen: Die Bruchfestigkeit bei Kälte reicht bei ABS und Polyamid bis ca. – 20 °C und bei Polyethylen sogar bis ca. – 40 °C. Generell lässt sich sagen, dass Schutzhelme aus Polyethylen einen großen Marktanteil genießen, da die Herstellungskosten vergleichsweise niedrig sind und die Materialeigenschaften den Anforderungen auf Baustellen genügen. Die duroplastischen Helmschalen hingegen werden mittels Stempelpresse gefertigt. Zum Einsatz kommen dabei laut DGUV verschiedene Harze, Härter sowie Glasfaser- und Textilverstärkungen. Der größte Unterschied zu den thermoplastischen Ausführungen ist die extreme Formbeständigkeit bis ca. 500 °C. Zum Einsatz kommen duroplastische Helme deshalb in Arbeitsbereichen mit sehr hohen Umgebungstemperaturen. Gleichzeitig punkten sie mit einer besseren Chemikalienbeständigkeit sowie guten antistatischen Eigenschaften und einer langen Lebensdauer. Klassische Einsatzgebiete für duroplastische Schutzhelme sind neben dem Bergund Tagebau daher die Chemie-Industrie sowie Hitzearbeitsplätze. Auch hier lässt sich mithilfe der Kurzzeichen gemäß ISO 472 am Helm ablesen, um

Gewohnheit Je länger ein Bauhelm getragen wird, desto angenehmer wird das Tragen empfunden. Damit einher geht allerdings die Gefahr, die Lebensdauer eines Schutzhelmes zu überschreiten. Trotz starrer und widerstandsfähiger Konstruktion hält ein Helm nicht ewig.

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welchen Kunststoff es sich handelt. Die gängigsten Materialien sind hierbei faserverstärktes PhenolFormaldehyd-Harz (PF-SF) und glasfaserverstärktes ungesättigtes Polyesterharz (UP-GF).

Die Gebrauchsdauer berücksichtigen

Knacktest Wird die Helmschale mit den Händen seitlich leicht eingedrückt und lässt sich dann bei aufgelegtem Ohr ein Knister- oder Knackgeräusch wahrnehmen, gilt das als ein Zeichen für eine Versprödung des Kunststoffs.

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Eines vorweg: Eine Langzeitstudie des Berufsgenossenschaftlichen Instituts für Arbeitssicherheit (BIA) und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat ergeben, dass selbst duroplastische Schutzhelme keine unbegrenzte Schutzfähigkeit besitzen. Auch sie altern entgegen einer weitverbreiteten Meinung ebenfalls durch Umgebungseinflüsse. Über einen Zeitraum von zehn Jahren wurden sowohl duro- als auch thermoplastische Helmschalen verschiedener Hersteller typischen Umwelteinflüssen im Freien ausgesetzt. Gezeigt hat sich laut DGUV, dass vor allem die UV-Strahlung und hohe Umgebungstemperaturen große Auswirkungen auf die Beständigkeit der Materialien haben. Im Vergleich zu duroplastischen Helmschalen vollziehe sich die Alterung bei thermoplastischen Ausführungen wesentlich schneller. Generell empfiehlt der Fachausschuss eine Nutzungsdauer von vier Jahren bei thermoplastischem und rund acht Jahre bei duroplastischem Material. Gleichzeitig sind Hersteller dazu verpflichtet, genaue Angaben zur Gebrauchsdauer seiner Produkte zu liefern. Denn ein weiteres Ergebnis der Studie war, dass die Geschwindigkeit

des Alterungsprozesses von der Qualität der verwendeten Ausgangskunststoffe abhängig ist. Auch Art und Menge der zugesetzten UV-Stabilisatoren nimmt großen Einfluss auf die empfohlene Verwendungszeit. Unabhängig davon, wie widerstandsfähig und hochwertig die verwendeten Materialien sind, soll aus Sicht des DGUV aber auch der individuelle Verschleiß berücksichtigt werden. Soll heißen: Unabhängig von seiner Gebrauchsdauer müsse ein Helm beispielsweise nach einer Schlag- oder Stoßbeanspruchung ausgetauscht werden. Und das gelte auch dann, wenn äußerlich keine Beschädigungen erkennbar seien. Denn durch den Aufprall könne die Helmschale beispielsweise im molekularen Gefüge gestört und/oder die Tragkonstruktion der Innenausstattung erheblich gedehnt worden sein. Als alltagstauglichen Tipp empfiehlt die DGUV den sogenannten Knacktest: Dabei wird die Helmschale mit den Händen seitlich leicht eingedrückt. Lässt sich dann bei aufgelegtem Ohr ein Knisteroder Knackgeräusch wahrnehmen, ist das ein Zeichen für die Versprödung des Kunststoffs. Unsere Bauprofis von Dobler haben in jedem Fall erst einmal ausreichend vorgesorgt: Als Dankeschön für ihre Teilnahme an unserem PraxistestProjekt durften die Probanden alle getesteten Helme natürlich behalten. Wofür sie sich, ebenso wie das bauMAGAZIN-Team, bei allen teilnehmend den Herstellern herzlichst bedanken.

BILDER: MICHAEL WULF (5), DAN WINDHORST (1), CHRISTINE SEIF (4), TOBIAS HASLACH (3), PETZL (3), VOSS (2), MSA SAFETY (2), JSP SAFETY (2)

Aus der Praxis für die Praxis: Als unabhängige Testgruppe haben Polier Jürgen Martin, Kranfahrer Alfons Eibeler und Facharbeiter Deniz Soyari (v. re. n. li.) zusammen mit Facharbeiter Mario Gutsfeld im Rahmen des bauMAGAZIN-Praxisprojekts acht aktuelle Schutzhelmmodelle acht Wochen lang auf ihrer Baustelle einem Profitest unterzogen.


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Betonbau

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Carbonbeton kann auch für denkmalgeschützte Gebäude ein geeigneter Baustoff sein: In Zürich war eine Brücke aus dem Jahr 1880 deutlich in die Jahre gekommen. Sie ist 52,5 m lang und wurde als Stahlfachwerkkonstruktion erstellt, ihre Fahrbahn bestand ursprünglich aus Holzbohlen. Diese wurde später durch eine Stahlbetonplatte ersetzt, bei der jedoch im Laufe der Zeit die korrodierenden Bewehrungseisen zum Vorschein kamen. Im Zuge der Sanierung wurde die Stahlbetonplatte zurückgebaut und durch 35 Fertigteilplatten aus Carbonbeton mit den Abmessungen 3 759 mm x 1 490 mm ersetzt. Als Carbonbewehrung wurde das Gittergelege SITgrid 022 der Kneitz SiT eingesetzt. Bevor die Fertigteilplatten auf der Brücke montiert werden konnten, wurden sie an einem Prüfinstitut umfassend getestet.

TUDALIT

Mit Carbon Ressourcen für Betonbauten sparen Derzeit ist Beton der weltweit meistverwendete Baustoff, was für den Verbrauch jährlich massiver Mengen an Zement, Sand und Kies sowie Wasser für den Betonbau sorgt und geschätzt allein aus der Zementherstellung resultieren rund 5 % der weltweiten CO₂­Emission. Gelingt es, den Anteil des Betons zu reduzieren, ist ein wichtiger Schritt in Richtung ökologischen Bauens getan. Hier soll künftig Carbonbeton punkten können. Bei ihm ersetzen Kohlenstofffasern den sonst üblichen Bewehrungsstahl. Dies bringt zahlreiche Vorteile mit sich, die unter anderem zum Schutz der Umwelt beitragen.

D VEREIN TUDALIT ist ein eingetragener Verein, der sich für das Bauen mit nichtmetallischen Bewehrungen wie Carbon einsetzt. In diesem Zusammenhang ist er bestrebt, die Vorteile nicht­ metallischer Bewehrungen bekannt zu machen und fort­ laufende Forschungen und Weiter­ entwicklungen zu unterstützen. Der Verband ist Inhaber eines Gütezeichens (Kollektivmarke). Dieses dient der Sicherstellung der Einhaltung von Qualitätsstandards durch seine Mitglieder. Gleichzeitig ist es ein Maßstab für alle Betei­ ligten beim Bauen mit nicht­ metallischen Bewehrungen. Den Mitgliedern des Vereins eröffnet sich die Chance, wichtige Entwick­ lungsprozesse mitzugestalten, um so die Weichen für Regelwerke und Vorschriften mitaufzubauen.

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ie meisten Betonbauteile erhalten ihre Zugfestigkeit durch den Einsatz von Stahl. Aber Stahl korrodiert, weshalb er mit einer Mindestbetondeckung geschützt werden muss. Dies führt dazu, dass zum Beispiel Plattendicken von 35 cm bis 40 cm, im Brückenbau gar 50 cm bis 60 cm, durchaus üblich sind. Die Bewehrung aus Carbonfasern korrodiert nicht, weshalb die Betonüberdeckung wesentlich dünner ausfallen kann. Das bedeutet, dass bereits bei der Herstellung der Betonbauteile ein Großteil an Zement, Zuschlag und Wasser eingespart wird. Zuweilen sollen schon 10 mm bis 15 mm an Betonüberdeckung ausreichen, um die Kräfte einleiten zu können, so informiert Tudalit. Der eingetragene Verein setzt sich für das Bauen mit nichtmetallischen Bewehrungen – wie Carbon – ein. Indessen bringt die Verschlankung der Bauteile weitere Vorzüge mit sich: Nicht nur bei der Herstellung, auch beim Transport von Kies, Sand, Zementen und Co. fällt CO2 an. Wenn weniger Beton verbaut wird, müssen weniger Ausgangsstoffe auf die Baustelle beziehungsweise ins Fertigteilwerk transportiert werden. Werden die Betonbauteile im Fertigteilwerk hergestellt, müssen sie nach der Herstellung auf die Baustelle gebracht werden. Je leichter sie sind, desto weniger Treibhausgase fallen bei ihrem

Transport und ihrer Montage an. Ein weiterer Pluspunkt der Bewehrung ist, dass auch sie selbst um ein Vielfaches leichter und wesentlich dünner als üblicher Armierungsstahl ist. Das kann beispielsweise den Vorteil mit sich bringen, dass für eine Baustelle zwei Lkw-Ladungen mit normalem Bewehrungsstahl erforderlich sind, während bei einer Carbonbewehrung nur eine benötigt wird. Dieser Ansatz lässt sich, je nach Situation, auf weitere Logistikaspekte ausdehnen. Beispielsweise können bei einer vorgehängten Betonfassade, je nach Plattengröße, auch weniger Befestigungselemente erforderlich sein oder gar die Dimensionierung der tragenden Gebäudestruktur reduziert werden.

Dauerhafter als Stahlbeton Die Lebensdauer von Stahlbeton ist von den Umgebungsbedingungen abhängig. Hier müssen sich die Verantwortlichen unter anderem fragen: Befindet sich das Bauwerk in Küstennähe? Ist es Frosttausalz ausgesetzt? Kann es zu großen Temperaturschwankungen kommen? Diese Aspekte können dazu führen, dass die Stahlbewehrung von Rost angegriffen wird und die Konstruktion nicht mehr die anfallenden Lasten abtragen kann. Dann muss abgewogen werden, was ökonomischer ist – Sanierung oder Abriss und Neubau des Gebäudes oder einer Brücke. Je nach Situation können in Deutschland die Brücken-Verantwortlichen schon nach 30 bis 40 Jahren vor dieser Entscheidung stehen. Auch wenn es noch keine Langzeiterfahrungen gibt – dazu ist der Baustoff Carbon zu jung –, geht man bei Tudalit davon aus, dass die Objekte auch über lange Zeit keine Korrosionsprobleme bekommen. Für glasfaserarmierte Betonfertigteile sei dieser Nachweis mit rund zehn Jahren Nutzungsdauer bereits


erbracht. Carbonfertigteile sind seit mehr als acht Jahren im Einsatz und Glasfaserbeton seit rund 40 Jahren. Zu einem ökologischen Baustoff gehört auch, dass er unproblematisch entsorgt oder – besser – recycelt werden kann. Tudalit verweist auf Untersuchungen, die gezeigt hätten, dass sich sowohl Carbonstäbe als auch -gitter von der Betonmatrix trennen lassen. Einige Hersteller geben an, dass ihre textilen Bewehrungen recycelbar sind und als Fasern erneut dem Beton zugegeben werden können. Sobald sich dies kosteneffizient auf eine breite Masse von Carbonbewehrungen übertragen lässt, gilt ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung umweltschonenden Bauens als getan.

SOLIDIAN / THOMAS MOELLER

Im Jahr 2015 entstand in Albstadt-Ebingen die weltweit erste Carbonbetonbrücke, die ohne Stahlbewehrung und Vorspannung auskommt. Sie ist 15,5 m lang sowie knapp 3 m breit, wurde als Fertigteil hergestellt und hat den Querschnitt eines Trogträgers. Die Trogwände sind 70 mm, die Bodenplatte ist 90 mm dick. Die Bewehrung besteht aus einem epoxidharzgetränkten Carbontextil, Typ Solidian GRID Q95/95-CCE-38, mit einer Maschenweite von 38 mm und einer Querschnittsfläche von 95 mm/m2 in beiden Richtungen. Eingesetzt wurde selbstverdichtender Beton. Die Betondeckung liegt bei nur 15 mm. Tudalit verweist auf eine unabhängige Ökobilanz, die zeigte, dass dank Carbonbeton 50 % Beton und Gewicht eingespart werden konnten, dass 50 % weniger Primärenergie erforderlich war und der CO2-Ausstoß um 30 % reduziert wurde.

Baurecht Aktuell gibt es noch keine Normen für den neuen Verbundbaustoff, was bei jedem Bauprojekt in Deutschland die Zulassung im Einzelfall oder eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung erforderlich macht. Um das Bauen mit Carbonbeton zu erleichtern, wären entsprechende gesetzliche Normungen hilfreich. Der deutsche Ausschuss für Stahlbeton (DAfStb) erarbeitet in dem Unterausschuss Nichtmetallische Bewehrung Richtlinien, die das Bauen mit Carbonbeton vereinheitlichen und erleichtern werden. Zudem fördert Tudalit mit seinem Netzwerk und Veranstaltungen die Verbreitung von Wissen über textile Bewehrung und untert stützt so das Bauen mit Carbonbeton.

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Schwamborn Anwendungstechnik. »Normal wäre über Wochen per Handarbeit und aufwendigem Gerüstbau gearbeitet worden, um ein nicht so gleichmäßiges, ähnliches Ergebnis zu erzielen.«

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SCHWAMBORN

Mit der Schwamborn WDS 530 an einem Brokk-Abbruchroboter wurden 2 000 m2 Wand in einer Woche gestockt.

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SCHWAMBORN

Die Handarbeit von mehreren Wochen eingespart Für das »Carmen Würth Forum« in Künzelsau hat der britische Architekt David Chipperfield zwei Stützwände aus gestocktem Ortbeton vorgesehen, die einen Vorplatz vor dem Gebäudeeingang einfassen. Für das Stocken der 2 000 m2 umfassenden Wände entschied man sich für die neue Wand­ und Deckenschleif­ maschine WDS 530 von Schwamborn.

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n direkter Nachbarschaft zum Würth-Firmensitz entstanden mit dem »Carmen Würth Forum« eine multifunktionale Veranstaltungshalle und ein Kammermusiksaal. Architekt Chipperfield band die Gebäude so harmonisch wie möglich in die Hohenloher Landschaft ein. Dies gelang auch durch die Stützwände aus Ortbeton und die der Landschaft nachempfundene Wellenoptik der Wände. Der Beton wurde in zwei farblich abgesetzten Schichten in die Schalung eingebracht und nach dem Erhärten ausgeschalt. Für die finale Optik wurden die Wände gestockt, ihre Oberfläche also in einer an Steinmetze erinnernden Art bearbeitet. »Mit unserer neuen Schleifmaschine und den für sie konzipierten Stockrollen konnten wir in nur einer Woche die große Wand im ›Würth Forum‹ stocken«, erläutert Siegmund Griesheimer, Leiter der

Mit der WDS 530 hat der schwäbische Maschinenbauer die mehr als 50-jährige Erfahrung in Sachen professioneller Schleiftechnologie auf Wände und Decken übertragen. Die WDS 530 arbeitet mit einem hydraulischen, per Fernsteuerung bedienbarem Antrieb und steht für wirtschaftliches Schleifen sowie Strukturieren großer Wand- und Deckenflächen mit einer herausragenden Flächenleistung. Darüber hinaus sorgt sie für eine deutliche Arbeitsvereinfachung und -erleichterung, mussten doch die bisherigen Technologien entweder per Hand angewendet werden oder waren nicht annähernd so schonend für die Bausubstanz.

Gleichmäßiger Anpressdruck »Die für die Arbeit mit Brokk-Abbruchrobotern und damit einer Arbeitshöhe von bis zu 9 m konzipierte Maschine ermöglicht einen gleichmäßig hohen Anpressdruck an Wand und Decke und liegt mittels Kardantechnologie am Schleifkopf immer plan auf. Je nach Aufgabenstellung kann die Maschine mit unterschiedlichsten Werkzeugen (Diamanten, PKD, Stockwerkzeugen) ausgestattet werden«, berichtet Eckart Schwamborn, der in dritter Generation das Unternehmen führt. Die WDS 530 zeigt sich für verschiedenste Einsatzbereiche geeignet: Beispielsweise für eine effiziente, schnelle, gründliche und sichere Entfernung von Beschichtungen – auch mit Schadstoffen wie Asbest. Ein weiterer Einsatzbereich ist die Untergrundvorbereitung bei Sanierungen und die Gestaltung von Design-Beton bzw. Naturstein durch t Schleifen mit Diamantwerkzeugen.

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Mit MX Fuel will Milwaukee die Arbeitsausrüstung für Baustellen neu definieren: Maschinen dieser Leistungsklasse sollen bei Aufgaben zum Einsatz kommen, die bisher vor allem die Domäne von Benzin­ oder Druckluftgeräten waren. Eine neue Akkutechnik ermöglicht entsprechende Arbeiten auch dort, wo das bisher nur eingeschränkt oder unter großem Aufwand möglich war. Dazu gehört unter anderem die Arbeit in Gräben, im Berg­ und Tunnelbau oder in geschlossenen Gebäuden.

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ie Maschinen auf der neuen Plattform bieten den Komfort der Akkutechnologie und reduzieren die Belastungen durch Emissionen von Lärm, Abgasen und Vibrationen. Viele Arbeiten können damit künftig sicherer, leiser und effizienter ausgeführt werden. Bei der Arbeit mit Verbrennungsmotoren kämpfen Anwender mit zahlreichen Frustrationen, die beim Einsatz von Akkutechnik wegfallen. Dazu gehören

die Lagerung von Kraft- und Schmierstoffen, Schwierigkeiten beim Starten mit Zugseil oder im Einsatz bei niedrigen Temperaturen. MX Fuel will alle diese Probleme eliminieren.

Neue Akkus voller Energie Basis der neuen Plattform sind zwei Akkupacks mit 3 Ah und 6 Ah Kapazität. Sie bieten mit 216 Wh sowie 432 Wh eine Leistung, die mit starken Verbrennungsmotoren vergleichbar ist.

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Ablösung für Benzin und Kabel auch bei Heavy-Duty-Arbeiten

Der nach Herstellerangaben weltweit erste Akku-Trennschleifer für Stahlbeton mit 350-mm-Scheibe bietet eine Schnitttiefe von 125 mm und arbeitet geräuscharm mit 89 dbA. Die Akkus sind zudem voll funktionsfähig bei Temperaturen bis – 28 °C. Ein im Akkupack integriertes Energie-Management kommuniziert mit dem Werkzeug, um unter allen Bedingungen die volle Leistung in Kombination mit maximaler Laufzeit zu liefern. Die stoßfesten Gehäuse mit

speziellem Design sind mit großflächigen Gummierungen versehen – für eine lange Lebensdauer auch unter härtesten Baustellenbedingungen. Die neuen MX-Fuel-Geräte sind ausgerüstet mit bürstenlosen Motoren und der RedlinkPlus-Elektronik, die mit dem Akku kommuniziert, um das Gerät


Zu den ersten Akkugeräten, die Milwaukee als Problemlöser in der neuen Leistungsklasse anbietet, gehören der Trennschleifer MXF COS350, das DiamantKernbohrgerät MXF DCD150 und ebenso der Abbruchhammer MXF DH2528H. Weitere Geräte wie ein Baustrahler mit bis zu 27 000 Lumen Punkt- und Flächenbeleuchtung sollen noch dieses Jahr folgen.

Erste Geräte verfügbar Zu den ersten Akkugeräten, die Milwaukee als Problemlöser in der neuen Leistungsklasse anbietet, gehören der Trennschleifer MXF COS350, das DiamantKernbohrgerät MXF DCD150 und ebenso der Abbruchhammer MXF DH2528H. Weitere Geräte wie ein Baustrahler mit bis zu 27 000 Lumen Punkt- und Flächenbeleuchtung sollen noch dieses Jahr folgen. Der Trennschleifer MXF COS350 ist das nach Herstellerangaben weltweit erste Akkugerät dieser Art für das Schneiden von Stahlbeton, das mit einer 350 mm Scheibe arbeitet. Es bietet eine Schnitttiefe von 125 mm und ist sekundenschnell

MILWAUKEE

vor Überhitzung und Überlastung zu schützen. Ebenso zum Standard zählt die Integration auf der digitalen Plattform OneKey. Bei Verlust werden Manipulationen mit der Remote-SperrFunktion verhindert. Das neue MX Fuel-Ladegerät unterstützt kurze Ladezeiten, so sind es beim 3-Ah-Akku 45 Minuten. Der 6-Ah-Akku wird innerhalb von 90 Minuten vollständig aufgeladen.

einsatzbereit. Das Betriebsgeräusch liege, so Milwaukee, mit 89 dbA deutlich unter dem vergleichbarer Benzingeräte. Ein Führungswagen, zwei verschiedene Tanksysteme und für den Akkueinsatz optimierte Trennscheiben komplettieren das System. Das Diamant-Kernbohrgerät MXF DCD150 verspricht kurze Rüstzeiten und ermöglicht Bohrungen mit einen maximalen Kerndurchmesser von 152 mm bei bis zu 250 mm Länge. Komfortfunktionen wie ein Drucksen-

sor sowie ein Lagesensor, der die Funktion einer Wasserwaage erfüllt, unterstützen den Anwender. Eine Rutschkupplung mit Gyrosensor schützt vor plötzlichen Lastwechseln beim Verkanten. Leistung wie Benzin-, Kabeloder Druckluftgeräte will auch der neue Abbruchhammer MXF DH2528H mit 28-mm-HexAufnahme bieten. Das Akkugerät liefert eine Schlagenergie von 64 J. Mit einer Akkuladung können bis zu 2 t Beton bearbeitet werden. Der Motor ist vom Ge-

64 Joule Der Akkuabbruchhammer MXF DH2528H liefert eine Schlagenergie von 64 J. Mit einer Akkuladung können bis zu 2 t Beton bearbeitet werden. häuse komplett getrennt – das sorgt für niedrige Vibrationswerte von 5,17 m/s2. Damit sieht der Hersteller einen ununterbrochenen Einsatz von mehr als sieben Stunden (HAVS) möglich wert dend.

Eine »Turboscheibe« für den Betonschnitt o KLINGSPOR – Mit der Diamanttrennscheibe DT 350 BT für Beton will Klingspor das Schnitttempo in der Bauindustrie deutlich erhöhen. Auch sie stammt aus dem Klingspor-Werk in Lviv (Ukraine) und entspricht laut Hersteller den höchsten Sicherheits- und Qualitätsansprüchen.

und 10 kg bis 11 kg beträgt das Durchschnitts­ gewicht eines modernen Benzintrennschleifers. »Weil das Gewicht ausschließlich auf den Armen lastet, ist die Arbeit mit dem Werkzeug besonders anstrengend«, weiß Ibraim Lapa, Leiter Business Development bei Kling­ spor. »Dieser Umstand hat uns zu der Frage geführt, wie man den Anwender dabei entlasten kann. Aktuell lässt es sich nur dadurch komfortabler gestalten, wenn die Schnitte so schnell wie möglich erfolgen und der Anwen­ der das Werkzeug kürzere Zeit halten muss.« Den wich­ tigsten Vorteil für den Anwender verspricht das verarbei­ tete sogenannte Turbosegment. »Die darin enthaltenen

KLINGSPOR

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Die DT 350 BT ist speziell auf die Bedürfnisse der Bauindustrie zugeschnitten.

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Verzahnungen reduzieren die Reibung – und ermögli­ chen dadurch schnellere Schnitte«, erklärt Lapa. Eigen­ schaften, die vor allem bei der Verarbeitung von Stahl­ beton wichtig sind. »Dieser kommt in der Bauindustrie in verschiedensten Zug­ und Druckfestigkeitsklassen zum Einsatz. Deshalb haben wir bei der Entwicklung darauf geachtet, dass die Scheibe sich gleichermaßen für alle gängigen Standardklassen eignet«, so Lapa.

»Jedes Segment einzeln überprüft« Seit diesem Jahr hat Klingspor mit der DT 350 BT eine besonders aggressive Diamanttrennscheibe im Ange­ bot, die speziell auf die Bedürfnisse der Bauindustrie zugeschnitten ist. »Wie alle unsere Diamanttrennschei­ ben wird auch bei der DT 350 BT jedes Segment ein­ zeln überprüft – schließlich müssen die Scheiben bei uns nicht nur die gesetzlichen Mindestanforderungen erfüllen, sondern auch den hohen Anforderungen der ›Organization for the Safety of Abrasives‹ genügen«, t unterstreicht Ibraim Lapa.


BAU- UND NUTZFAHRZEUGE

Tieflader – Anhänger Lkw – Kipper Transporter Ausrüstung und Zubehör


BAU- UND NUTZFAHRZEUGE

Der 1 000 000. Anhänger ist ein HTK-Tandemkipper aus der 3-t-Klasse, die Nummer 999 999 trägt der Pferdeanhänger Maximus Deluxe. Der Dritte im Bunde – Nummer 1 000 001 – ist ein vierachsiger Tieflader. Alle drei kennzeichnet ein einmaliges Aussehen.

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HUMBAUR

BAUMAGAZIN-INTERVIEW

HUMBAUR

Eine Million verkaufte Anhänger – ein Meilenstein in Zeiten von Corona Eine Million Anhänger – das ist eine gewaltige Zahl. Und wäre die Covid­19­Pandemie nicht gewesen, hätten die Mitarbeiter von Humbaur guten Grund gehabt, sich dank dieser historischen Marke freude­ strahlend in den Armen zu liegen. Statt aber guter Dinge in das Geschäftsjahr 2020 zu starten, kam am 15. März dann der flächendeckende Lockdown. Auch Humbaur schickte seine Angestellten in die Kurz­ arbeit – ohne zu wissen, was die kommenden Wochen und Monate mit sich bringen würden. Was danach passierte, hätte zu diesem Zeitpunkt niemand geahnt: Die Nachfrage an Anhängerlösungen stieg deutlich, weshalb das Unternehmen aus dem bayerischen Gersthofen in diesem Jahr mit einem Umsatz­ plus von rund 15 % rechnen kann. Auch und gerade in Zeiten von Corona ist die Freude bei Humbaur darüber groß: »Wir haben in der Krise zusammen gestanden, die Lage bitterernst genommen und dennoch den Mut gehabt, vereint nach vorn zu blicken«, so Geschäftsführer Christian Dieminger, der im Gespräch mit bauMAGAZIN­Redakteur Dan Windhorst davon berichtet, mit welcher Strategie das Unternehmen der Pandemie begegnet ist und was die Gründe für den jüngsten Erfolgskurs sind.

Dan Windhorst bauMAGAZIN-Interview mit CHRISTIAN DIEMINGER, Geschäftsführer Humbaur GmbH

bauMAGAZIN: Herr Dieminger, ein Ereignis steht bei Humbaur aktuell im Mittelpunkt: Das Unternehmen hat jüngst die Rekordmarke von einer Million verkaufter Anhänger geknackt und damit einen beeindruckenden Meilenstein erreicht. Um was für einen Anhänger handelt es sich dabei und was bedeutet diese Zahl für Humbaur? Christian Dieminger: In erster Linie waren wir überrascht. Wir sind nicht davon ausgegangen, dass wir die Zahl so schnell erreichen würden. Trotz anhaltender Corona-Krise konnte Humbaur

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2020 eine bemerkenswerte Stückzahl produzieren und viele Produkte weiterentwickeln. Eine Million Anhänger – mit einer solchen Zahl wird man nur selten konfrontiert, weshalb wir auch unglaublich stolz darauf sind. Der 1 000 000. Anhänger ist ein HTK-Tandemkipper aus der 3-tKlasse, den wir zu diesem Anlass mit einem besonderen Design versehen haben. Es hätte keinen besseren Repräsentanten dafür geben können: die Baureihe ist eines unserer großen Erfolgsträ-

ger. Aber es sind auch andere Modelle für die Million verantwortlich, weshalb wir zwei weitere Anhänger in den Mittelpunkt rücken möchten: Nummer 999 999 war zum Beispiel unser Pferdeanhänger Maximus Deluxe. Der Dritte im Bunde – Nummer 1 000 001 – ist ein vierachsiger Tieflader, dem wir ebenfalls ein einmaliges Aussehen verpasst haben. Ich denke, dass die drei Modelle den Erfolg von Humbaur toll repräsentieren und uns gebührend an diesen besonderen Meilenstein erinnern werden.

bauMAGAZIN: Trotz der Erfolgsmarke kommt man in diesem Jahr aber nicht umhin, die Corona-Krise anzusprechen: Wie hat Humbaur das laufende Geschäftsjahr als Unternehmen erlebt? Was hat sich verändert? Dieminger: Als am 15. März der Lockdown kam, haben wir natürlich, wie alle anderen auch, erst einmal alles auf Eis gelegt: Für vier Wochen hat Humbaur seine


BAU- UND NUTZFAHRZEUGE Tore dicht gemacht. Erstaunlich war aber, wie schnell wir nach den Lockerungen zurückkehren konnten. Wir haben mit Vollgas weiter gemacht und bei einem Wachstum von mehr als 30 % eine steile Kurve hinter uns. Der Vorteil für Humbaur war und ist der große Nachholbedarf: Nach dem weltweiten Shutdown hat uns die hohe Nachfrage für PkwAnhänger weit nach vorn gebracht, da viele Deutsche auf Urlaub im eigenen Land setzen haben. Gleiches gilt für die starke Nachfrage aus der Bauindustrie, die im Gegensatz zu anderen Branchen bisher gut durch die Krise gekommen ist. Seit Juni befinden wir uns nun im DreiSchicht-Betrieb und aus rein wirtschaftlicher Sicht betrachtet, lassen wir uns von Corona nicht einschüchtern. Die Auftragslage ist überraschend gut, weshalb wir glauben, dass Humbaur ge-

BAUMAGAZININTERVIEW

ist da bis hin zum Handwerksbetrieb ein breites Anwenderspektrum vertreten – auch und gerade, weil Sie gleichzeitig private Pkw-Nutzer, die Landwirtschaft, Messebauer oder die Reitsportbranche abdecken. In welchem Sektor ist das Unternehmen nach wie vor am stärksten vertreten? Dieminger: Grundsätzlich kommen wir aus dem Pkw-Bereich und der ist umsatzmäßig nach wie vor unser stärkstes Zugpferd. Gleichwohl muss da unterschieden werden: Der Bereich ist untergliedert in gebremste und ungebremste Anhänger und deckt generell ein gewaltiges Spektrum an Einsatzmöglichkeiten ab. Unsere stärkste Kompetenz liegt im gebremsten Bereich – sowohl bei privaten Nutzern als auch bei Profis. Wahnsinnig gefragt sind da unsere Kippanhänger. In den vergangenen Jahren hat sich außerdem gezeigt, dass dreiachsige Anhänger und Spezi-

Wir haben mit Vollgas weiter gemacht und bei einem Wachstum von mehr als 30 % eine steile Kurve hinter uns.« Christian Dieminger

ment hat sich stark im Umsatz entwickelt und steht in erster Linie für hohe Flexibilität. Humbaur bietet hier eine breite Palette an Fahrzeugaufbauten für Trocken-, Kühl- und Tiefkühltransporte an und dazu passende Anhänger. Das System ermöglicht die Montage auf einem beliebigen Fahrzeug, weshalb wir auch hier möglichst viele Anwendergebiete abdecken können.

bauMAGAZIN: Jetzt steht für das bauMAGAZIN natürlich der Bausektor im Mittelpunkt. Worauf kommt es hier bei der Entwicklung von Anhängerlösungen besonders an? Humbaur knackt Rekordmarke: Der 1 000 000. Anhänger ist der HTK-Tandemkipper aus der 3-t-Klasse, der zu diesem Anlass in einem goldenen Sonder-Design gehalten ist. stärkt aus dieser Krise gehen kann. Covid-19 hat uns allen aber auch gezeigt, wie wichtig eine vorausschauende Planung ist: Gerade jetzt stehen die Lieferketten für viele Hersteller auf dem Prüfstand. Ein ganz wesentlicher Punkt in diesen Zeiten ist aber auch, wie wir als Unternehmen selbst mit dem Virus umgehen. Wir haben Wert auf umfangreiche Hygienemaßnahmen gelegt und darüber hinaus auf Schnelltests für Urlaubsrückkehrer gesetzt. Unser Ziel ist es, mit einem konsequenten Konzept durch die Corona-Krise zu gehen und unsere Mitarbeiter bestmöglich zu schützen.

bauMAGAZIN: Im Anhängerbereich bietet Humbaur ein breitgefächertes Portfolio an Lösungen. Vom Bauunternehmer über Logistiker und GaLaBauer

allösungen verstärkt nachgefragt werden. Ein gutes Beispiel sind dafür unsere Kabeltrommelanhänger: Sie ermöglichen ein einfaches Abwickeln der Kabel und damit flexibleres und effizienteres Arbeiten, was gerade beim deutschlandweiten Digitalausbau gefragt ist. Und dann sind da natürlich noch unsere »Schwergewichte«: Die Schwerlastanhänger stellen für uns ein zweites Standbein dar, weshalb Humbaur hier mittlerweile auch ein großes Produktportfolio vorweisen kann. Wichtige Meilensteine sind hier die Entwicklung der Tieflader und die vielen Neuund Weiterentwicklungen in den Bereichen Kipper, Baumaschinentransporter oder Multifunktionsanhänger. Viel Potenzial sehe ich außerdem bei unseren FlexBox-Aufbauten. Dieses Seg-

Dieminger: Im Bausektor müssen hohe Anforderungen erfüllt werden – gerade was Robustheit, Langlebigkeit und Effizienz betrifft. Für die Baubranche setzen wir bei unseren Anhängern auf besonders robust geschweißte Bauteile. Die Schwierigkeit besteht darin, gleichzeitig ein mög-

lichst geringes Gewicht zu erzielen und dabei eine hohe Robustheit zu gewährleisten. Unter anderem nutzen wir Stahlblechbrücken sowie Böden aus hochfestem Stahl. Dazu kommt, dass wir bei der Entwicklung neuer Anhänger auch Radstand und Laufwerkbreite im Blick behalten müssen, um den speziellen Bedingungen auf Baustellen gerecht zu werden. Gerade in der internationalen Baubranche sind vor allem unsere Tandemanhänger gefragt. Umfangreich ist im Bausektor natürlich auch das Schwerlastprogramm – zum Transport von Material oder Baumaschinen. Einen besonders hohen Stellenwert nimmt allerdings die Ladungssicherung ein: Gerade weil im Bausektor mit tonnenschweren Maschinen hantiert wird, muss das Equipment darauf ausgerichtet sein. Wir produzieren beispielsweise Gitteraufsätze, Schienensysteme oder ausfahrbare Sicherungs-

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Auch Nummer 1 000 001 wird gefeiert: Der vierachsiger Tieflader HTD 40 soll zum Erreichen des Meilensteins aufzeigen, wie groß die Bandbreite an Anhängerlösungen bei Humbaur ist.

Unser Ziel ist es, mit einem konsequenten Konzept durch die Corona-Krise zu gehen und unsere Mitarbeiter bestmöglich zu schützen.« Christian Dieminger

punkte, damit selbst auf Sandoder Kiesgrund für den notwendigen Halt gesorgt ist.

bauMAGAZIN: Zum Abschluss eine Frage, die angesichts der noch immer andauernden Covid-19-Pandemie sicherlich schwer zu beantworten sein dürfte: Was wird 2021 passieren? Können Sie für Humbaur bereits eine Prognose abgeben? Dieminger: Wir alle müssen mit einer Rezession rechnen. Und auch für uns wird es keinen Anstieg wie in den vergangenen Jahren geben. Aber wir gehen davon aus, dass sich die Lage weiter entspannt. Für uns spricht das überraschend gute Auftragspolster,

was uns für 2021 Rückenwind geben wird. Der Bedarf ist weiterhin da und das Niveau, auf dem wir uns befinden, hoch. Dazu kommen unsere Neuentwicklungen, mit denen wir bestens aufgestellt sind. Ein gutes Beispiel ist unser HKPA-Fahrzeugtransporter für den Freizeitund Pkw-Sektor – einem Bereich, der gerade massiv wächst. Für die Baubranche haben wir wiederum den »HD18 Baustoff« – eine

Kombination aus Pritsche und Drehschemel-Anhänger (das bauMAGAZIN berichtete in Heft 10/20, Seite 99) sowie einen vierachsigen Multitransporter und neue Tieflader für den Baumaschinentransport konzipiert. Kurzum: Wir sind vorbereitet und blicken optimistisch auf das neue Jahr. Trotzdem müssen wir alle unsere Hausaufgaben machen und als Unternehmen flexibel auf die Veränderungen der nächsten Monate reagieren. d

UNTERNEHMEN Humbaur ist ein deutscher Hersteller von Anhängern, Kofferaufbauten und Aufliegern mit Hauptsitz im bayerisch­schwäbischen Gersthofen. Mit über einer Million verkauften Anhängern zählt Humbaur zu den führenden Nutzfahr­ zeugherstellern in Europa. Gegründet wurde das Unternehmen 1957 von Anton Humbaur als Werksvertretung für landwirtschaftliche Maschinen. Neben CEO Ulrich Humbaur fungieren Christian Dieminger und Oliver Czech derzeit als Geschäftsführer. Das Unternehmen beschäftigt aktuell rund 600 Mitarbeiter und verfügt über eine Produktionsfläche von 45 000 m2 bei einer Produktions­ kapazität von 1 000 Fahrzeugen pro Woche. Im Portfolio hat Humbaur über 420 Serienmodelle von 750 kg bis 55 t Gesamtgewicht. Im Geschäftsjahr 2019 konnte Humbaur einen Umsatz von rund 145 Mio. Euro verzeichnen.

Pendelachs-Tieflader der neuen Generation

BROSHUIS

o BROSHUIS – Broshuis hat Ende Oktober seine neue PL2-Pendelachs-SemiTiefladerreihe vorgestellt. Dank eines Großauftrags von insgesamt 170 achtachsiger Pendelachs-Semi-Tieflader für die US-Armee und 42 Exemplaren für die dänische Armee konnte Broshuis seinen neuesten PL2-Pendelachs-Semi-Tieflader umfänglichen Tests unterziehen. »Eine einzigartige Situation und auch eine einzigartige Chance«, unterstreicht Pieter-Bas Broshuis für das Familienunternehmen aus dem niederländischen Kampen.

Sechsachsige Version der neuen PL2-Pendelachs-Semi-Tiefladerreihe von Broshuis. roshuis hatte drei Prototypen hergestellt, die in den USA ausführlich getestet wurden. »Das US­Militär ist nur mit dem Besten zufrieden, sie gehen kein Risiko ein. Dank dieser Tests konnten wir unseren PL2­Semi­Tief­ lader weiterentwickeln, was zu höchster Qualität führte.

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Dies war eine sehr außergewöhnliche und großartige Gelegenheit, die Qualität auf ein noch höheres Niveau zu heben. Unsere Kunden können davon optimal profi­ tieren«, ist Pieter­Bas Broshuis überzeugt. Die PL2­Pen­ delachs­Semi­Tieflader würden vollständig von Robo­ tern im eigenen Werk geschweißt. Der neue PL2­Semi­Tieflader will zudem mit eini­ gen besonderen Vorteilen aufwarten: Beispielsweise kann die Federung mit einem Hub von 600 mm über die Funkfernbedienung links und rechts unabhängig bedient werden, ebenso sind alle Rohre im Pendelarm geschützt. Die 100­t­Varianten verfügen serienmäßig über Bolzenlaschenkupplungen, sodass der Auflieger lastabhängig vorgespannt werden und für Verlänge­ rungsträger geeignet ist.

Auf die jeweilige Anforderung ausgelegt Mit seinem neuen PL2­Semi­Tieflader sieht sich Broshuis als einziger Anbieter, der seinen Kunden die jeweils neueste Generation aller Achstypen anbieten kann. Auf diese Weise könnten die Broshuis­Berater unabhängig das beste System für die jeweilige Anfor­ derung anbieten, ob für SL­Achsen, Pendelachsen oder t durchgehende Achsen.


MAX TRAILER

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Der MAX510 ist ein Tiefbett-Auflieger mit zwei Achsen, abfahrbarem Schwanenhals und ausziehbarem Bett.

MAX TRAILER

Das Tiefbett mit Pendelachsen Die Faymonville­Marke MAX Trailer sieht sich weiter auf Expansionskurs: Seit Kurzem lassen sich aus dem modularen Baukasten heraus, Tiefbetten der Serie MAX510 mit Pendelachsen konfigurieren. Verfügbar ist die Baureihe über ein internationales Verkaufsnetzwerk von derzeit 45 Partnern, das künftig weiter ausgebaut werden soll.

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ie bewährte Achstechnologie der Serie MAX510 ist für den Einsatz bei schwierigen Strecken- und Geländeverhältnissen ausgelegt. Ein Gesamthub von 600 mm sorgt für einen maximalen Ausgleich zwischen den einzelnen Achsen. Die Pen-

FAKTEN Die Produktpalette von MAX Trailer umfasst sechs Fahrzeugtypen

> MAX100: 2­ bis 6­Achs­Semi­Tieflader, reibungs­ oder zwangsgelenkt, der auch als teleskopierbare Variante (einfach oder doppelt) verfügbar ist.

> MAX200: 3­ bis 4­Achs­Plateauauflieger, ebenfalls teleskopierbar erhältlich, reibungs­ oder zwangsgelenkt.

> MAX300: Anhänger mit zwei oder drei Zentralachsen und Rampen. > MAX410: Auf den Transport von Kranteilen und ­gewichten spezialisierter zwangsgelenkter Ballastauflieger mit drei bis fünf Achsen.

> MAX51: Tiefbett­Auflieger mit zwei Achsen, abfahrbarem Schwanenhals und ausziehbarem Bett. > MAX600: Drehschemelanhänger mit drei oder vier Achsen für den Hoch­ und Tiefbausektor.

72270 Baiersbronn-Mitteltal

delbewegungen fangen Unebenheiten auf und halten das Fahrzeug stabil im Gleichgewicht. Bei Kurvenfahrten und verwinkelten Baustellenzugängen unterstützt der 60°-Einschlagwinkel eine optimale Manövrierbarkeit. Das verbesserte Fahrverhalten und die einfache Handhabung würden, wie die Luxemburger unterstreichen, bei Fahrern geschätzt. Die Pendelachsen verschaffen Nutzlastmöglichkeiten von 12 t je Achslinie. Der abfahrbare Schwanenhals des MAX510-Tiefbettaufliegers ermöglicht eine praktische Beladung von vorn. Die Variante mit Pendelachsen bildet nun einen weiteren Baustein innerhalb der bekannt vielseitigen MAX-Trailer-Produktpalette. Das Baukastensystem wusste bereits vielfach zu überzeugen, der modulare Aufbau der MAX-Trailer-Fahrzeuge bringt einen sehr hohen Anteil von Gleichteilen mit sich. Das erhöhe die Qualität der Konstruktion und werde als Vorteil für den Kunden bei der Bestellung von Ersatz- und Verschleißteilen verstanden, so der Hersteller. Dies garantiere eine maximale Austauschbarkeit und verringere den Materialauft wand.

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BAU- UND NUTZFAHRZEUGE L O KÄSSBOHRER – Einen 1. Platz und zwei

2. Plätze kann Kässbohrer bei den »Trailer Innovation 2021« vermelden. Mit dem multifunktionalen Heck­ unterfahrschutz RUPD­5K1 stellt das Unternehmen den Gewinner in der Kategorie »Component«, mit dem ersten Coil­Wechselbehälter K.SWAU CC belegen die Ulmer den zweiten Platz in der Kategorie »Body«, und in der Kategorie »Smart Trailer« erreichte K­ADAS (Kässbohrer Advanced Driver Assistance Systems) ebenfalls den zweiten Platz. Damit konnte Kässbohrer die Auszeichnung in drei aufeinander folgenden Jahren gewinnen, nachdem das Unternehmen bereits den 1. Platz im Jahr 2017 in der Kategorie »Safety« mit dem Safety Bitumen­ tanker K.STS F 32 und 2019 in der Kategorie »Chassis« mit dem multifunktionalen Container­ Chassis K.SHG AVMH gewann. Der multifunktionale Heckunterfahrschutz RUPD­5K1, 2021er­Preisträger in der Kategorie »Component«, zeichnet sich durch eine faltbare Konstruktion aus, kann in verschiedene Positionen verstellt werden und erfüllt eine Schutz­ aufgabe für Sattelauflieger als hinterer Stoßfänger nach ECE.R58.003 (Typengenehmigung). t

Scania unterstützt Kunden mit Anlauffinanzierung

o SCANIA – Mit einer »Phase­in«­Finanzierung will

Scania Finance die Finanzierung eines neuen oder gebrauchten Scania­Lkw erleichtern. »Mit der neuen ›Phase­in‹­Finanzierung, auch Anlauffinanzierung genannt, zahlen Kunden in den ersten drei bis sechs Monaten verrin­ gerte Raten«, so René Renkema, Geschäfts­ führer der Scania­ Finance­Deutschland­ »Phase-in« verringert in Gruppe. Mit dieser den ersten drei bis sechs Finanzierung blieben Monaten die Raten. Kunden flexibel, schonten die Liquidität und könnten das Geld bei Bedarf für andere Zwecke einsetzen. Für viele Kunden sei dies besonders in der Anfangsphase wichtig, um mehr finanziellen Spielraum zu haben. t

Bohnenkamp stellt neuen Sailun-Reifenkatalog vor

o BOHNENKAMP – Im Frühjahr hat Reifen­

spezialist Bohnenkamp sein Angebot an Lkw­Reifen um die Marke Sailun erweitert (das bauMAGAZIN berichtete in Heft 4/20, Seite 123). Jetzt ist auch ein neuer Katalog für dieses Sortiment erhältlich, das 17 Profile in 60 Größen für Baustelle, Regional­ und Fernverkehr sowie diverse Produkte mit 3PMSF­Kennung umfasst. Die Reifen für das Basissegment bieten Produkte für die Vorder­ und/oder Antriebsachse, Trailer, All­Position und Bus. t

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Sicherheit auch im Baustellenverkehr Am Bau geht es handfest zu, ein harter Job, der einiges verlangt. Der neue Arocs von Mercedes­Benz will mit allen Tugenden aufwarten, die ihn zu einem geeigneten Partner für alle Transportaufgaben rund um den und auf dem Bau machen: kräftige Motoren, vielfältige Antriebskonfigurationen und ein robustes Fahrwerk als trag­ kräftige Basis für branchengerechte Aufbauten. Das Arocs­Programm ermöglicht es, sich die maßgeschneiderte Transportlösung für den jeweiligen Einsatz zusammen­ zustellen. Mit der jeweils aktuellen technologischen Generation von Predictive Power­ train Control (PPC), Abbiege­Assistent, Active Brake Assist und Marktpremieren wie MirrorCam und Multimedia Cockpit sowie der Connectivity­Plattform Truck Data Center (TDC) will der Arocs zudem Maßstäbe in den Bereichen Effizienz, Digitalisierung, Sicherheit und Konnektivität setzen.

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uch der häufig auf Landstraßen bewegte Arocs profitiert jetzt von der erweiterten Tempomat- und Getriebesteuerung Predictive Powertrain Control. Die neue PPC-Generation nutzt neben dem GPS-Ortungssystem digitale Straßenkarten, die Daten über Topografie, Kurvenverläufe, geometrische Beschaffenheit von Kreuzungen und Kreisverkehren sowie Verkehrszeichen enthalten. So kann der Arocs nicht nur in Gefällen und an Steigungen, sondern auch auf kurvigen Straßen zwischen Städten und Ortschaften, den für den Verbrauch passenden Gang und die passende Geschwindigkeit wählen. Felix Amann, Fahrer bei Meichle + Mohr aus Baden-Württemberg, hatte Gelegenheit, dem neuen Arocs auf Landstraßen rund um den Bodensee auf den Zahn zu fühlen und freut sich über die Unterstützung des neuen Systems. »Dank des neuen Predictive Powertrain Control kann ich jetzt auch über Land entspannter mit Tempomat fahren.« Sein Fuhrparkleiter Roland Maier ergänzt: »Selbst ein extrem guter und streckenkundiger Fahrer erreicht im Überlandverkehr nicht die Verbrauchswerte des neuen Arocs mit dem verbesserten PPC.« Bis zu 5 % sparsamer soll der Arocs damit im Vergleich zu Modellen ohne die intelligente Tempomatund Getriebesteuerung unterwegs sein. PPC ist jetzt auch für Schwerlasttransporter bis 120 t, Allradfahrzeuge und Fahrzeuge mit Hydraulic Auxiliary Drive (HAD) oder Turbo-Retarder-Kupplung (TRK) verfügbar – mit Ausnahme der Betonmischer. In Kombination mit der MirrorCam fällt die Verbrauchsersparnis aufgrund der optimierten Aerodynamik der stromlinienförmigen Kameragehäuse

DAIMLER

Bei den »Trailer Innovation 2021« dreimal auf dem Treppchen

Dank der großen Auswahl von Fahrerhäusern, effizienten Motoren – gestaffelt mit Leistungen von 175 kW (238 PS) bis 460 kW (625 PS) – und Antriebsvarianten sowie Radformeln erfüllt der Arocs unterschiedliche Anforderungsprofile. Das Bild zeigt die Varianten Arocs 4151 AK (8x8/4, OM 471, inline 6, 12,8 l, Euro VI, D, 375 kW (510 PS), 2 500 Nm) und Arocs 4146 K (8x4/4, OM 470, R6, 10,7 l, Euro VI, D, 335 kW (455 PS), 2 200 Nm).

seitlich am Dachrahmen der Kabine noch besser aus. Sie ersetzt die Haupt- und Weitwinkelspiegel mit zwei nach hinten gerichteten Kameras, deren Bilder auf zwei 15"Displays an der A-Säule im Fahrerhaus angezeigt werden.

MirrorCam – ein Plus für die Sicherheit Der Wegfall der Spiegel erlaubt eine deutlich verbesserte Rundumsicht. Der Fahrer hat selbst schräg vor dem Lkw eine gute Sicht, die sonst von den Spiegelgehäusen verdeckt würde. Zudem ist es nicht möglich, dass der Fahrer die Spiegel falsch einstellt. Außerdem bietet die MirrorCam dem Fahrer eine Reihe von Hilfsfunktionen. Zum Beispiel schwenkt der Blickwinkel auf dem kurveninneren Display so mit, dass der Fahrer immer die optimale Sicht auf den Auflieger hat. Beim Rangieren oder beim Spurwechsel hilft die Projek-


BAU- UND NUTZFAHRZEUGE

Das Arocs-Programm umfasst Radformeln von 4x2 und 4x4 über die Dreiachser in 6x2, 6x4 bis 6x6. Die Vierachser sind als 8x2 mit Nachlaufachse lieferbar, als 8x4, 8x4 mit Nachlaufachse, als 8x6 und 8x8. Im Angebot befinden sich Stahl- und Luftfederung, Rahmen für den überwiegenden Straßen- oder Offroad-Einsatz, zahlreiche Radstände, Fahrerhäuser für Tagestouren und den Fernverkehr und drei Allradsysteme. Schwerlastzugmaschinen und Sonderfahrzeuge runden das Angebot ab. Das Bild zeigt die Modelle Arocs 3345 AK 6x6 BG13, Arocs 4148 AK 8x6/4, und Arocs 1835 AK 4x4 B 08. tion von Distanzlinien in das Bild, den Abstand zu nachfolgenden Fahrzeugen einzuschätzen. Zusätzlich arbeitet die MirrorCam Hand in Hand mit dem Abbiege-Assistent von MercedesBenz, der Unfälle beim Rechtsabbiegen auf der Beifahrerseite vermeiden hilft, indem er den Fahrer optisch und akustisch vor einer Kollision warnen kann. Dazu berechnet es die Schleppkurve des Trailers. Ist die MirrorCam verbaut, stellt der Abbiege-Assistent Warnhinweise im rechten Display dar.

Beitrag für mehr Sicherheit soll auch die fünfte Generation des Active Brake Assist (ABA) leisten. Unabhängig davon, ob es sich um ein stehendes oder vorausfahrendes Fahrzeug oder um einen ungeschützten Verkehrsteilnehmer wie einen Radfahrer oder Fußgänger handelt: ABA 5 kann den Fahrer unterstützen, einen Auffahrunfall zu vermeiden. Im Bedarfsfall kann das Sicherheitssystem eine automatisierte Vollbremsung innerhalb der Systemgrenzen bis zum Stillstand einleiten.

»Active Sideguard Assist« ab kommendem Jahr

Vollintegriertes und vernetztes Multimedia­Cockpit

Ab Juni 2021 soll ein weiteres Sicherheitsassistenzsystem für zahlreiche Arocs-Baumuster verfügbar sein – der Active Sideguard Assist (ASGA). Das System kann den Fahrer nicht mehr nur vor auf der Beifahrerseite befindlichen Radfahrern oder Fußgängern warnen, so wie es der Abbiege-Assistent tut, sondern bis zu einer eigenen Abbiegegeschwindigkeit von 20 km/h auch eine automatisierte Bremsung bis zum Stillstand einleiten, wenn der Fahrer nicht auf die Warntöne reagiert. Der ASGA kann über den Lenkwinkel die Notwendigkeit dieses Bremseingriffs erkennen und im Idealfall eine mögliche Kollision verhindern. Einen

Die Warnung von Gefahren und weiteren Informationen auf eine Weise, die den Fahrer nicht überlastet, war ein weiterer Entwicklungsaspekt beim neuen Arocs. Eine Hilfe dazu leistet das Multimedia-Cockpit, das das Kombiinstrument ersetzt. Es informiert den Fahrer übersichtlich über wesentliche Fahr- und Betriebszustände. Dazu zählen auch Informationen über die Assistenzsysteme. Das Multimedia-Cockpit gibt es in zwei Ausführungen und beinhaltet immer ein RadioInfotainmentsystem. Zum Multimedia-Cockpit gehört ein zweiter Bildschirm, der das Schalterbedienfeld rechts vom Lenkrad ergänzt und als

Multimedia-Touch-Display ausgeführt ist. Per Fingertipp kann der Fahrer, sofern die Verkehrssituation es erlaubt, intuitiv und komfortabel mehrere Funktionen steuern. So kann er über bis

zu fünf virtuelle Schalter nicht sicherheitsrelevante Aufbaufunktionen bedienen. Auch Heizung, Klimaanlage und Telefonie werden vom Sekundär-Display gesteuert. Außerdem lassen sich

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BAU- UND NUTZFAHRZEUGE Ein Multimedia-Cockpit ersetzt das klassische Kombiinstrument und informiert den Fahrer übersichtlich über alle wesentlichen Fahr- und Betriebszustände. Dazu zählen auch die Informationen über die Assistenzsysteme. Zum Multimedia-Cockpit gehört ein zweiter Bildschirm, der das herkömmliche Schalterbedienfeld rechts vom Lenkrad ergänzt.

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Bis zu 5 % sparsamer kann der Arocs im Vergleich zu Modellen ohne die intelligente Tempomatund Getriebesteuerung Predictive Powertrain Control unterwegs sein.

über den Touchscreen Apps des »Mercedes-Benz Truck App Portals« nutzen, die u. a. dazu dienen, das Transport- und Fahrzeug-Management zu optimieren. Über das Multimedia-TouchDisplay erhält der Fahrer zudem Informationen zu Reifendruck und Achslast. Ebenso kann die digitale Anzeige Bilder von bis zu vier Kameras darstellen.

Serienmäßiges »Truck Data Center« Der Arocs ist immer online – Basis für die Vernetzung von Fahrzeug und Internet ist das Truck Data Center Modul (TDC). Es empfängt Daten beispielsweise von Sensoren und Kameras im Lkw und bildet damit die Basis

für die Kommunikation des Fahrzeugs mit externen Systemen wie dem Service- und Wartungs-Management Uptime und Fleetboard. Der Uptime-Dienst prüft fortwährend Zustandsmeldungen von Fahrzeugsystemen, die mit Sensoren ausgestattet sind. Auch der Zustand von Verschleißteilen und Betriebsmitteln gehört dazu. Deutet sich ein Reparatur- oder Wartungsbedarf an, meldet sich der Lkw automatisch an den Mercedes-Benz-Service. Die Daten werden in Echtzeit analysiert und mit konkreten Handlungsempfehlungen an die Service-Organisation weitergeleitet. Droht der Ausfall eines Lkw, kontaktiert sie den Kunden und organi-

siert den Werkstattstopp entlang der geplanten Route. Zudem wird Reparatur- und Wartungsbedarf automatisch an den vom Kunden benannten Servicepartner übermittelt. Er bündelt anstehende Arbeiten und vereinbart mit dem Kunden einen Termin, der auf die Tourenplanung abgestimmt ist.

HAD und TRK erweitern die Leistungsfähigkeit Eine hohe Arbeitserleichterung bedeutet der zuschaltbare hydraulische Vorderradantrieb Hydraulic Auxiliary Drive (HAD) für all jene Fahrzeuge, die vorwiegend auf der Straße unterwegs sind, aber gelegentlich einen Ausflug in schwieriges Gelände

wie Baustellen und Steinbrüche unternehmen müssen (das bauMAGAZIN berichtete in Heft 10/20, Seite 97). Eine Spezialität für harte Einsätze ist die Turbo-RetarderKupplung (TRK). Als Kombination aus hydraulischer Anfahrkupplung und Retarder in einer gemeinsamen Komponente ermöglicht sie auch unter hoher Last feinfühliges Anfahren und Rangieren selbst bei niedrigsten Geschwindigkeiten. Als Primärretarder entwickelt sie eine Bremsleistung von 350 kW bzw. 476 PS. Gemeinsam mit der bis zu 475 kW (646 PS) starken »High Performance Engine Brake« sorgt die TRK für hohe Leistungst fähigkeit.

Kundenseitige Erprobung vollelektrischer Lkw für die Bauindustrie hat begonnen

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m Rahmen der Tests wird ein mit einem Mischer aus­ gestatteter elektrischer Volvo FM Kunden mit Beton beliefern. Zudem wird ein mit einem Abrollkipper aus­ gestatteter elektrischer Volvo FMX bei größeren Infra­ strukturprojekten zum Einsatz kommen. »Lkw für die Bauwirtschaft benötigen in der Regel mehr Leistung und müssen robuster sein als die Fahr­ zeuge vieler anderer Branchen, was natürlich auch für Elektrofahrzeuge gilt«, so Jonas Odermalm, Vice Pre­ sident der Elektromobilitätssparte von Volvo Trucks. Mit dem Projekt soll entsprechend untersucht werden, wie sich elektrisch angetriebene Lkw hier einsetzen lassen. Das Ziel ist eine Steigerung der Effizienz bei gleichzeitiger Abnahme der Klimabelastung. Neben der Analyse der Leistungsfähigkeit der eigentlichen Fahrzeuge geht es bei den Tests auch um die Ladeinfrastruktur als Ganzes. Hierbei sollen die besten Lademöglichkeiten ent­ sprechend der Anforderungen getestet werden. Die Aus­ wertungen der Vorteile von Elektrofahrzeugen für

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VOLVO TRUCKS

o VOLVO TRUCKS – Im Oktober hat Volvo Trucks die praktische Erprobung einer vollelektrischen Transportlösung für die Bauindustrie gestartet. Dafür sind zwei schwere Lkw an das skandinavische Unternehmen Swerock ausgeliefert worden. Zum Test gehört auch die Erprobung der Ladeinfrastruktur in der täglichen Praxis bei einem Anwender.

Start frei für die Praxiserprobung zweier E-Lkw von Volvo für die Bauindustrie. Ballungsräume erfolgt unter Berücksichtigung der Aspekte Lärmreduzierung, Baustellensicherheit und Fahrerkomfort. Durch die Erprobung der beiden elek­ trisch angetriebenen Lkw unter realen Bedingungen lässt sich einschätzen, wie die Fahrzeuge genutzt wer­ den und welche Verbesserungen für eine breitere t Umsetzung nötig sind.


BAU- UND NUTZFAHRZEUGE Mit voller Traktion in den bayerischen Alpen ens Schulze, verantwortlich für die technische Lage­ rung und Logistik bei der Bayerischen Zugspitzbahn, äußert sich über den neuesten Fuhrparkzugang am Betriebswerk in Grainau: »Entscheidend für die Anschaf­ fung dieses MAN TGE 4x4 war die enorme Antriebskraft des Allrads im steilen Gelände. Es ist schon beeindru­ ckend, wie das intelligente Allradsystem arbeitet und den Transporter auch auf unbefestigten Wegen wie eine Gams den Berg hinaufzieht.«

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Antriebsdrehmoment stufenlos zwischen Vorder­ und Hinterachse verteilt Der TGE 4x4 schafft dank seines Allradsystems die Forst­ und Wanderwege auch im extrem rauen und steilen Gelände des Wettersteingebirges problemlos. Das Beson­ dere des smarten Allrads von MAN: Bei Traktionsdefiziten reagiert die Steuerung automatisch und schaltet binnen 0,084 Sekunden den Heckantrieb hinzu. Dadurch kann der Antriebsdrehmoment stufenlos zwischen Vorder­ und Hinterachse verteilt werden – von 100 % bis 0 % und umgekehrt. Möglich macht dies die schnelle Reaktions­ fähigkeit der Kupplung, die der Antriebsdrehmoment automatisch zwischen Vorder­ und Hinterachse verteilt. Die Kupplung selbst ist eine elektronisch gesteuerte

MAN TRUCK & BUS

o MAN – Die Bayerische Zugspitzbahn betreibt in den Gebieten Garmisch, Wank und Zugspitze 27 Bergbahnen und Skilifte sowie acht eigene Gastronomiebetriebe. Letztere setzen jährlich unter anderem rund 133 000 Brezeln, 19 t Kaiserschmarrn sowie 60 t Pommes frites um. Damit Nachschub bei Bedarf schnell in ein Restaurant kommt, setzt das Unternehmen für den Transport der Waren seit Kurzem auf einen MAN TGE 4x4.

Der MAN TGE 4x4 schafft dank seines Allradsystems die Forstund Wanderwege auch im extrem rauen und steilen Gelände des Wettersteingebirges problemlos. Lamellenkupplung, deren Lamellen in einem Ölbad lau­ fen. Dabei werden die Lamellen bedarfsabhängig axial zusammengeführt. Auf diese Weise garantiert das Sys­ tem durchgehend beste Traktion, egal ob bei nassen oder schneebedeckten Wegen. Ein weiterer Pluspunkt des Transporters ist seine Variabilität. Der Kombi, der sowohl für den Transport von Personen als auch von Gütern konzipiert ist, verfügt über ein Schienensystem im Boden. Dies ermöglicht, dass sich die Sitze im Kombi mithilfe von Schnellver­ t schlüssen ohne Werkzeug verschieben lassen.

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BAU- UND NUTZFAHRZEUGE Wenn Geschwindigkeit und eine starke Schließkraft entscheiden o DMS TECHNOLOGIE – Wichtige Kriterien bei der Investition in ein hochwertiges,

DMS TECHNOLOGIE

wirtschaftlich arbeitendes Anbaugerät sind unter anderem lange Lebensdauer, auf ein Minimum reduziertes Ausfallrisiko, Feinfühligkeit und bei Greifern eine hohe Schließkraft. In allen Punkten haben sich die Greifer der DMS Technologie seit 2014 im Segment der Hydraulikbagger bewährt. Seit Kurzem ist das Unternehmen aus dem Odenwald auch mit Lösungen für Ladekrane am Markt.

Sein Greiferkonzept hat DMS Technologie jetzt auch auf das Segment der Ladekrane übertragen.

ls wir vor sechs Jahren unseren ersten Greifer für Minibagger vorstellten, gab es zahlreiche kritische Stimmen. Inhaltlich drehten sich die Gespräche häufig darum, dass es für Bagger doch schon genügend Greifer gäbe und der Markt keinen weiteren Anbieter benötige«, erinnert sich Adam Geiß, Geschäftsführer der DMS Tech­ nologie, an die ersten Schritte des Unternehmens im Anbaugerätebereich. »Wenn man davon überzeugt ist, Kunden durch belegbar mehr Nutzen erfolgreicher machen zu können, sind dies die besten Argumente dafür, den Markteintritt auch bei eingespielten Strukturen zu wagen.« Und so könne er auch keinen Grund nennen, warum dem Unternehmen dies für den Bereich der Lade­ krane, die DMS seit Kurzem anbietet, nicht noch einmal gelingen solle (das bauMAGAZIN berichtete in Heft 9/20, Seite 117). »Hochwertige Verarbeitung für lange Haltbar­ keit und eine sehr feinfühlige Ansteuerung der Hydraulik­ komponenten bei gleichzeitig hoher Schließkraft liefern einen hohen Mehrwert, der sich zu Beginn der Investition noch gar nicht in Zahlen fassen lässt. Wenn ein Unterneh­ mer aber durch sein Anbaugerät Zeit, Equipment und Ausfallzeiten einsparen kann, lohnt sich die Investition sogar doppelt«, unterstreicht Geiß.

MICHAEL WULF

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Wenn man davon überzeugt ist, Kunden durch belegbar mehr Nutzen erfolgreicher machen zu können, sind dies die besten Argumente dafür, den Markteintritt auch bei eingespielten Strukturen zu wagen.« Adam Geiß, Geschäftsführer DMS Technologie

»DMS­Greifer fallen niemals wegen Kolbenstangenschäden aus« Das DMS­Konzept unterscheide sich grundsätzlich von anderen Greifern, waren doch bisher nur Geräte mit Getriebe oder Kolbenstange verfügbar. Das Herzstück der DMS­Greifer bilde hingegen ein vollständig gekapsel­ ter Kolben, der sich ohne Getriebe verschleißfrei zwi­

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schen zwei Ölkammern verschiebt. »Es gibt keine für Beschädigungen anfällige Kolbenstange, DMS­Greifer fallen also niemals wegen Kolbenstangenschäden aus. Die im Zylinder liegenden Ölkanäle ersetzen Hydraulik­ schläuche, die sonst im Arbeitsbereich stören würden. Die Reklamationszahlen seit Beginn der Produktion sprechen für sich: Es gab noch keinen Reparaturfall, für den mechanische Schäden am Zylinder ursächlich waren«, so der Geschäftsführer. Schon die DMS­Greiferanbaugeräte im Baumaschi­ nenmarkt konnten durch ihren neuartigen Zylinderauf­ bau und einem damit verbundenen Nutzermehrwert vielfach punkten. »Wer einmal mit den Greifern gearbei­ tet hat, möchte ungern wieder wechseln. Auch unsere Tester für die Greifer am Ladekran sind begeistert und bereits überzeugt«, unterstreicht Produkt­Managerin Evelyn Arraiza. Erst kürzlich hatte DMS für einen Grab­ greifer mit stehendem Zylinder den »German Design Award 2021« in der Kategorie Excellent Product Design – Industry erhalten (bauMAGAZIN 10/20, Seite 48).

Ladegreifer kann mitunter Bagger auf der Baustelle ersetzen »Die DMS­Produkte sind sehr hochwertig verarbeitet. Da der Hydraulikzylinder selbst das tragende Element für die Greiferschalen ist, entfallen weitere Bauteile. Dadurch hat der Greifer eine äußerst geringe Bauhöhe. Diese ist besonders vorteilhaft gerade beim Arbeiten direkt an der vorderen Ladebordwand. Manchmal kön­ nen wir uns sogar einen Bagger auf der Baustelle spa­ ren, da beim Verladen ähnliche Geschwindigkeiten wie mit einem Kompaktbagger erreicht werden können«, betont Holger Grübel, Geschäftsführer des gleichnami­ gen Dienstleisters für alle Fragen rund um Transporte, Baustoffe und die Vermietung von Maschinen aus Kirch­ hundem (NRW). Überrascht habe Grübel beim ersten Einsatz der DMS­Greifer die feinfühlige Ansteuerung der Hydraulik­ komponenten. »Die Greifer lassen sich fantastisch steu­ ern, die Hydraulik reagiert prompt und zuverlässig. Sehr vorteilhaft ist bei unseren Arbeiten neben der Geschwindigkeit auch die starke Schließkraft«, fügt Grübel hinzu. Sein Unternehmen kann bereits seit rund einem Jahr die DMS­Greifer für Ladekrane im täglichen Einsatz testen und zeigt sich »höchst zufrieden mit den t neuen ›Team­Mitgliedern‹«.


Unternehmensführung

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DLL

Die deutsche Bauindustrie hat sich auch während der Covid­19­Pandemie als stabiles Fundament der Wirtschaft erwiesen. Einerseits war die Branche wenig bis gar nicht von den Lockdown­Maßnahmen betroffen, andererseits konnten viele Unternehmer von der weiterhin guten Auftragslage sowie dem hohen Niveau des Jahres 2019 profitieren. Ebenso hat die Branche den Vorteil flexibler Finanzierungs­ lösungen für sich erkannt – auch und gerade was das Leasing bei Baumaschinen betrifft. Statt lang­ fristig zu planen und damit mehr oder minder im Trüben fischen zu müssen, können Bauunternehmer heute schneller und damit effizienter reagieren. Möglich machen das modern aufgestellte Finanzierungs­ und Leasinggesellschaften wie DLL (De Lage Landen). Das Unternehmen mit Sitz im niederländischen Eindhoven ist weltweit tätig, verwaltet ein Portfolio von 35 Mrd. Euro und hat in den vergangenen Jahren vor allem schnelle, flexible und nutzungsbasierte Finanzierungslösungen entwickelt, die sich digital abwickeln lassen. Im Gespräch mit Peter Lingner, Head of Regional Sales West – Benelux/DACH, sowie Christian Wich, Account Manager bei DLL, erfuhr bauMAGAZIN­Redakteur Dan Windhorst, worauf sich die Bauindustrie derzeit fokussiert und warum mittlerweile rund 96 % aller Maschinen in der Baubranche finanziert werden.

Dan Windhorst

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uf einer Baustelle geht es gern mal hektisch zu, grundsätzlich ist die Branche aber eher von langfristiger Planung geprägt. Wegen der nach wie vor guten Auftragslage und einem hohen Baubedarf müssen Unter-

nehmer aber immer enger takten – zu Ausfällen oder Fehlern darf es nicht kommen. Umso wichtiger ist aus Sicht von DLL eine beständige, aber eben auch flexible Finanzierungsarbeit. »Bemerkbar macht sich, dass die Kunden mittlerweile zielgerichteter finanzieren – die Zyklen werden spürbar kürzer«, so Peter Lingner. »Dass sich etwas ver-

ändert hat, lässt sich aber auch gut daran festmachen, dass rund 96 % aller Maschinen heutzutage finanziert werden, weshalb unser Geschäftsbereich ein immenses Spektrum an Branchen und Maschinen abdeckt.« Gleichzeitig weist DLL darauf hin, dass es mit Zahlen auf dem Papier allein nicht gemacht sei. Es gehe laut Peter Lingner vor al-

TIM FRANKENHEIM

Auf flexible Finanzierungslösungen und digitale Technologien setzen

Dass sich etwas verändert hat, lässt sich gut daran festmachen, dass rund 96 % aller Maschinen heutzutage finanziert werden.« Peter Lingner, Head of Regional Sales West – Benelux/DACH

lem darum, einen Geschäftspartner so zu nehmen, wie er ist. »Wir gehen die Sache gemeinsam an und begleiten den Hersteller und Händler mit unserem Knowhow, um für ihre Kunden Finanzierungslösungen anzubieten, sodass der Vertriebspartner sich voll und ganz auf seinen Geschäftsablauf konzentrieren kann.« Im Mittelpunkt stehe,

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MARKUS LIENERT

Unsere Kunden können ihre Anfrage auf kürzestem Wege online stellen, was beiden Seiten viel Zeit und Aufwand spart. Dazu kommt eine Genehmigungsquote von aktuell rund 82 %.« Christian Wich, Account Manager DLL

dass sich beide Seiten auf Augenhöhe begegnen und ihre Erfahrungswerte mit einbringen, um gemeinsame Lösungsstrategien zu entwickeln.

In Zeiten von Corona Entgegen der Gastronomie-, Tourismus- oder Einzelhandelsbranche ist die deutsche Bauindustrie bisher vergleichsweise mild durch die Krise gekommen. Zwar muss auch hier für 2020 mit einem Umsatzrückgang gerechnet werden, aber von der anfangs befürchteten Talfahrt ist man hierzulande bisher verschont geblieben: Insgesamt stieg der Umsatz der deutschen Bauwirtschaft in den ersten sieben Monaten um rund 6,6 %, bei einen Minus im Auftragseingang von gerade einmal 0,5 %. Angesichts solcher Zahlen hat der Hauptverband

der Deutschen Bauindustrie (HDB) seine Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr wieder leicht angehoben und geht aktuell von einem Plus von 3,5 % aus. Zu einer ähnlichen Einschätzung gelangt auch Peter Lingner, der bei seinen Kunden nach wie vor ein gesundes Maß an Optimismus spürt – auch und gerade mit Blick auf das kommende Geschäftsjahr. Dass die Corona-Krise trotzdem Narben hinterlässt, ist auch bei DLL sichtbar: »Durch Corona verzeichnen natürlich auch wir einen Rückgang. Allerdings bewegt sich unser Umsatz hier vergleichsweise auf Vorjahresniveau. Aktuell sind wir in 30 Ländern tätig und weisen ein Portfolio von 35 Mrd. Euro auf«, so Lingner. »Was uns sicherlich zugute kommt, ist, dass wir breit aufgestellt sind.« Neben der Baubranche ist DLL auch stark in den Bereichen Agriculture, Food, Healthcare, Clean Technology, Construction, Transportation, Industrial, Office Equipment und Technology Industries vertreten. Dazu kommt, dass DLL als Tochtergesellschaft der niederländischen Rabobank Group zuverlässigen Rückhalt genießt. Tatsächlich ist DLL auch in diesem Jahr gewachsen und rechnet aktuell mit einem einstelligen Wachstum für 2021.

Online­Abwicklung im Blickfeld Oben auf der Agenda steht für DLL nach eigener Aussage die Investition in die Digitalisierung. Das Unternehmen setzt auf papierlose Abwicklung und hat laut Christian Wich bereits einen wichtigen Schritt mit der hauseigenen Online-Plattform ge-

UNTERNEHMEN DLL ist ein global tätiges Asset­Finance­Unternehmen für Maschinen und Technologie mit einem verwalteten Portfolio von mehr als 35 Mrd. Euro. Das 1969 gegründete Unternehmen mit Sitz im niederländischen Eindhoven ist als Anbieter von Finanzlösungen in den Bereichen Agriculture, Food, Health­ care, Clean Technology, Construction, Transportation, Industrial, Office Equipment und Technology Industries in mehr als 30 Ländern vertreten. DLL arbeitet mit Herstellern, Händlern und Distributoren von Maschinen sowie mit Endkunden direkt zusammen, um Unternehmen einen leichteren Zugang zu Maschinen, Technologie und Software zu ermöglichen. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft der ebenfalls niederländischen Rabobank Group.

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macht. »Unsere Kunden können dort ihre Anfrage auf kürzestem Wege stellen, was beiden Seiten viel Zeit und Aufwand spart. Dazu kommt eine Genehmigungsquote von aktuell rund 82 %.« Peter Lingner fügt an, dass gerade die Großunternehmen das Online-Angebot stark nachfragen. Interessant seien außerdem kleinere und junge Unternehmen, die sich abheben möchten und von Beginn an auf die Digitalisierung setzen. »Die Akzeptanz der Online-Abwicklung hat in den vergangenen Jahren stark zugelegt, und das nicht zuletzt deshalb, weil sie viele Abläufe drastisch vereinfacht«, fügt Christian Wich an. Ein Trend ist aus Sicht von DLL zudem, dass die Unternehmen flexibler sein möchten, um schneller auf Unvorhersehbarkeiten reagieren zu können. Dies sei laut Lingner genauso wichtig geworden wie das Umsetzen neuer Ideen.

Individuell zugeschnitten Setzen möchte DLL aber auch auf individuell zugeschnittene Finanzierungsprodukte wie Fair Market Value Leasing (FMV). Neben Standardangeboten wie Mietkauf, Darlehen, Leasing oder Miete soll FMV dabei helfen, Maschinenparks zu optimieren, Risiken zu reduzieren und die betriebswirtschaftliche Kalkulation zu verbessern. Eigenen Angaben zufolge unterstütze DLL damit »den Weg vom Besitzen zum Nutzen« und sichere zugleich eine moderne Ausstattung für die Unternehmen einschließlich aller Nebenleistungen wie Wartung und Versicherung. Bei einem FMV-Vertrag zahlt der Leasingnehmer die monatliche Nutzung der Maschine – am Vertragsende besteht jedoch keine Kaufverpflichtung für den Kunden. Zudem führt DLL an, dass die Maschinen regelmäßig getauscht, alternativ aber auch verlängert bzw. zurückgegeben werden können. Damit habe der Leasing-Nehmer die Möglichkeit, zusätzlichen Maschinenbedarf abzudecken, und könne stets auf einen aktuellen Maschid nenpark zurückgreifen.

IMPRESSUM 11/2020 Magazin digital VERLAG SBM Verlag GmbH Hermann­von­Barth­Straße 2 87435 Kempten Tel.: (08 31) 5 22 04­0 Fax: (08 31) 5 22 04­50 baumagazin@sbm­verlag.de www.baumagazin­online.de GESAMTVERANTWORTLICH Markus Holl (­40) Joachim Plath (­41) VERLAGSLEITUNG Tobias Haslach (­39) REDAKTION Michael Wulf (iwu) Thomas Schürger (tü) Dan Windhorst (dc) LEITUNG OBJEKT-MANAGEMENT Tobias Nickert (­17) KEY-ACCOUNT-MANAGEMENT Norman Zenzinger (­33) ANZEIGENDISPOSITION Benjamin Chucholowski (­18) Wolfgang Emmler (­20) MAGAZIN-LAYOUT Brigitte Weixler www.weixler­schuerger.de REDAKTIONSASSISTENZ – ANZEIGEN-LAYOUT Simone Frank (­38) Jessica Joos (­21) Franziska Schenk (­24) LESER- UND ABONNENTENSERVICE Claudia Maguire (­29) Susanne Traub (­30) DRUCKVORSTUFE UND DRUCK W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co. KG, Stuttgart – www.kohlhammerdruck.de BANKVERBINDUNG IBAN DE14 7332 0073 6690 4171 87 HypoVereinsbank Kempten BIC HYVEDEMM428 BEILAGE Dieser Ausgabe liegt ein Prospekt für Cleanline (Siegbach) bei. AUTORENBILDER Petra Reger TITELBILDER MARTIN, Tobias Koestl, Petzl, MSA Safety, JSP Safety, Voss Helme, Liebherr, Michael Wulf, Humbaur

IVW angeschlossen ISSN 1439­5592 Alle Rechte vorbehalten. © Layout/Layout­Konzept: Thomas Schürger Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 23 vom 1. Januar 2020. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge kenn­ zeichnen nicht die Ansicht der Redaktion. Nach­ druck – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des Verlages. Jahresabon­ nements können nur bei Einhaltung der Frist (drei Monate vor Ablauf des Bezugszeitraumes) schriftlich beim Verlag gekündigt werden. Das Jahresabo kostet 55,– € (11 Ausgaben, eine Doppelnummer) inkl. MwSt. und Versandkosten; bei Auslandslieferung 68,– € inkl. Versand. Einzelpreis: 6,50 Euro (D), 6,65 SFr


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Mit klimaneutralem Leasing für den Klimaschutz aktiv

ClimatePartner mit an Bord

SüdLeasing bietet neu die Wahlmöglichkeit, das Leasing einer Anlage oder einer Maschine klimaneutral zu stellen. Kunden können aus weltweiten Klimaprojekten wählen, beispielsweise Windenergie im indonesischen Sidrap, Kochöfen in Ghana sowie den Schutz von Wäldern in Freiburg oder Brasilien.

Die Nachfrage nach klima­ neutralen Produkten steigt täglich. Um die eigenen Kunden dabei zu unterstützen, bietet die SüdLeasing ab sofort die Wahlmöglichkeit, das Leasing einer Anlage oder einer Maschine klimaneutral zu stellen. Das Unternehmen sieht sich damit als deutschlandweit erste Universal­Leasing­ gesellschaft, die diesen Ansatz verfolgt.

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eim klimaneutralen Vertrag werden die CO2-Emissionen, die beim Betrieb von Maschinen wie Bagger, Krane und Radlader oder auch bei fest installierten Anlagen anfallen, hochgerechnet und in Euro umgewandelt. Der ermittelte Betrag wird in anerkannte Klimaschutzprojekte investiert. Dadurch werden die unvermeidbaren CO2-Emissionen ausgeglichen und die geleasten Maschinen und Anlagen klimaneutral. »Wir wollen unseren Kunden eine vergleichsweise einfache Möglichkeit bieten, den Unternehmensalltag nachhaltiger zu gestalten«, sagt SüdLeasing-Direktor Oliver Drenckhahn. Um beispielsweise die Emissionen eines Baggers auszugleichen, wird

monatlich ein überschaubarer zweistelliger Betrag fällig, der zur Leasing-Rate addiert wird. Alle klimaneutralen Maschinen erhalten dafür ein Zertifikat plus einen Aufkleber, der ihre Klimaneutralität bestätigt. Das Unternehmen kann damit auch nach außen nachvollziehbar kommunizieren, dass es sich proaktiv für mehr Klimaschutz einsetzt.

Die SüdLeasing arbeitet bei der Auswahl ihrer Klimaschutzprojekte mit ClimatePartner zusammen, das als höchste Qualitätsstufe den »Gold-Standard« bietet. Dieser wurde in Kooperation von WWF und dem Bundesumweltministerium entwickelt und berücksichtigt neben ökologischer auch soziale Nachhaltigkeit. Kunden können aus weltweiten Kli-

PHILIP KOTTLORZ

SÜDLEASING

Anbieterangaben vollkommene Transparenz über die Projekte, in die das Geld fließt. Als weiteren Vorteil nennt SüdLeasing die durch einen positiven Image-Effekt erhöhten Chancen auf Aufträge.

Wir wollen unseren Kunden eine vergleichsweise einfache Möglichkeit bieten, den Unternehmensalltag nachhaltiger zu gestalten.« Oliver Drenckhahn, SüdLeasing-Direktor

Ökonomie und Ökologie in Einklang bringen Mit dem Pariser Klimaschutzübereinkommen und der »UNAgenda 2030« haben sich weltweit Regierungen entschieden, einen nachhaltigeren Weg für Gesellschaft und Wirtschaft zu beschreiten. Auch mit dem hierauf basierenden EU-Aktionsplan für ein nachhaltiges Finanzwesen sollen Impulse gesetzt werden. Dabei sieht sich die LBBW als Mutterkonzern der SüdLeasing seit Jahren als Vorreiter in Sachen nachhaltiger Finanzprodukte. Um auch ihre Kunden bei der Entwicklung nachhaltiger Geschäftsmodelle begleiten zu können, entwickelte die SüdLeasing jetzt den klimaneutralen Leasing-Vertrag. Damit hat der Kunde die Möglichkeit, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, und genießt dabei nach

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maprojekten wählen, ob sie zum Beispiel die Windenergie in Indonesien, den Klimaschutz in Ghana oder Bergwaldprojekte in Brasilien und Deutschland unterstützen möchten. Dabei unterscheiden sich auch die Beitragshöhen.

Durch die Kombination von Klimaschutz und einem LeasingObjekt, das CO2 verursacht, will die SüdLeasing einen sehr einfachen und unkomplizierten Zugang zu der Klimaneutralität

schaffen. »Wir wollen niemanden missionieren«, betont Oliver Drenckhahn. »Wir wollen unseren Kunden allerdings die Chance geben, im Unternehmensalltag nachhaltig zu wirken.« Das Interesse sei laut Drenckhahn groß: »Viele Unternehmen wol-

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Mietkaufangebot ermöglicht Investitionen, ohne Kapital zu binden Mietkauf bietet sich als Finanzierungsalternative insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) an, die Investitionen auch bei geringer Eigenkapitalleistung ermöglicht. BNP Paribas Leasing Solutions setzt beim Mietkauf auf wichtige Zusatz­ leistungen für mehr Flexibilität und Sicherheit.

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ie digitale Betriebsausstattung, leistungsfähigere Maschinen oder der neue Fuhrpark – viele Unternehmen investieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Mit dem Mietkaufangebot von BNP Paribas Leasing Solutions können Händler ihren Kunden auch in der aktuell herausfordernden Situation eine attraktive Finanzierungsalternative anbieten. Unternehmen sollten in

wirtschaftlich unsicheren Zeiten ihre Liquidität schonen, um handlungsfähig zu bleiben. Beim Mietkauf können sie notwendige Investitionen tätigen, ohne zu viel Kapital zu binden. Das Unternehmen bleibt liquide und schont seine Kreditlinie. Zudem bietet sich Firmen die Möglichkeit, für Investitionen Förderprogramme in Anspruch zu nehmen, die in der Regel Eigentum voraussetzen.

Abschreibung über die betriebliche Nutzungsdauer Das Prinzip des Mietkaufs ist einfach: BNP Paribas Leasing Solutions kauft das jeweilige Investitionsobjekt beim Händler und überlässt es dem Kunden gegen Zahlung von Raten. Vertragsdauer und die Höhe der monatlichen Zahlungen sind vereinbar. Der Kunde wird zu Beginn des Vertra-

FAKTEN Vorteile des Mietkaufs

> Liquidität und die Kreditlinie von Unternehmen werden geschont, das Unternehmen bleibt finanziell flexibel.

> Es ist möglich, Fördergelder für Investitionen in Anspruch zu nehmen, die an Eigentum gebunden sind.

> Mit dem Vertragsmodul »Pro Flex« können die Raten des Mietkaufangebots von BNP Paribas Leasing Solutions flexibel an die jeweilige Liquiditäts­ situation angepasst werden. > Mit einer Kaufpreisschutz­ und Maschinenbruchversicherung lassen sich weitere Risiken abdecken. > Die Umsatzsteuer kann in voller Höhe als Vorsteuer geltend gemacht werden. > Die Integration von Serviceverträgen ist möglich: Es besteht die Möglichkeit, dass BNP Paribas Leasing Solutions die zwischen dem Händler und Kunden in einem Servicevertrag vereinbarte Servicepauschale während der Vertrags­ laufzeit beim Kunden einzieht und an den Händler weiterleitet.

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len gerne nachhaltig agieren, es fehlen allerdings oft Ansatzpunkte. Wir schlagen mit dem klimaneutralen Leasingvertrag eine Brücke zwischen Nachhaltigkeit und den betriebswirtschaftlich optimalen Finanzierungswünt schen unserer Kunden.«

BNP PARIBAS LEASING SOLUTIONS

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Klimaschutz und Leasing als Erfolgsfaktoren

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ges wirtschaftlicher Eigentümer, aktiviert die Maschine in seiner Bilanz und schreibt diese über die betriebliche Nutzungsdauer ab. Das vollständige Eigentum an der Maschine geht automatisch mit Zahlung der letzten Rate auf den Kunden über.

Flexibel und sicher Beim Mietkauf von BNP Paribas Leasing Solutions sind, wie der Anbieter unterstreicht, Zusatzleistungen integriert: beispielsweise eine flexible Ratenanpassung über das Vertragsmodul »Pro Flex« sowie Versicherungen. Mit »Pro Flex« können Mietkäufer ihren Ratenplan jährlich neu strukturieren. Sie dürfen bis zu einem Viertel der jährlichen Ratensumme aussetzen oder auch vorzeitig tilgen. »Diese hohe Flexibilität ist für Unternehmen besonders wichtig, wenn die wirtschaftliche Entwicklung unsicher ist«, sagt Cédric Fourrier, Niederlassungsleiter BNP Paribas Leasing Solutions/Head of Equipment & Logistics Solutions D-A-CH. Zudem kann sich der Kunde auch gegen einen Totalschaden oder Diebstahl des angeschafften Investitionsgutes absichern. Die Kaufpreisschutzversicherung »Pro Invest+« schließt im Schadenfall die Lücke zwischen dem Nettokaufpreis und dem Zeitwert, der deutlich niedriger sein kann. Der Kunde erhält damit sofortige Liquidität für eine

Hohe Flexibilität ist für Unternehmen besonders wichtig, wenn die wirtschaftliche Entwicklung unsicher ist.« Cédric Fourrier, Niederlassungsleiter BNP Paribas Leasing Solutions/Head of Equipment & Logistics Solutions D-A-CH

Ersatzmaschine. Abhängig von der Konstellation der Neuanschaffung übernimmt die Versicherung bis zu drei Monatsraten der Finanzierung. Den gesamten Finanzierungsprozess von der Kalkulation und Anfrageeinreichung über die Genehmigung und digitale Vertragsunterzeichnung bis zur Auszahlung können Händler schnell über die Service-Tools der BNP Paribas Leasing Solutions abwickeln (das bauMAGAZIN berichtete in Heft 8/20, Seite 104). t

UNTERNEHMEN Als europäischer Markt­ führer in der Finanzierung mobiler Investitionsgüter bietet BNP Paribas Leasing Solutions Miet­ und Finanzierungslösungen sowie daran geknüpfte Dienstleistungen wie Versicherungen, Wartungs­ und Servicedienste für professionelle Ausrüstungen. Die Experten des Unternehmens haben im Jahr 2019 346 000 Investitionsprojekte mit einem Gesamtvolumen von 14,1 Mrd. Euro in Europa sowie in China, den USA und Kanada finanziert. In Deutschland ist die BNP­Paribas­Gruppe seit 1947 und mit heute 12 Geschäfts­ einheiten aktiv.


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ABCFINANCE

JOHANNES HAAS

Liquidität durch den Verkauf von Kundenforderungen sichern

AMNAJ – STOCK.ADOBE.COM

Eine schlechte Zahlungsmoral der Auftraggeber bis hin zu Forderungsausfällen ist für die Baubranche keine Unbekannte. Diese wirken sich schwächend auf die Eigenkapitalquote aus und können mitunter die Unternehmensexistenz gefährden – besonders in Corona­Zeiten, in denen die Liquiditätssicherung zum Gebot der Stunde zählt. Mit Factoring sichern sich Unternehmen gegen Zahlungsverzüge oder ­ausfälle ab und erhalten kurzfristig dringend benötigte Liquidität, um beispielsweise Lieferketten aufrecht zu erhalten. Stephan Ninow ist Geschäftsführer des Factoring­Anbieters abcfinance und unterstreicht, warum der Verkauf von Kundenforderungen besonders in Betracht gezogen werden sollte. reits eine Umfrage von Ende 2019 belegt habe (das bauMAGAZIN berichtete in Heft 3/20, Seite 119). Darin zeigte sich, dass nur wenige mittelständische Unternehmen bis dahin die in Forderungen gebundene Liquidität aktiv steuerten. Stattdessen nutzten sie mehrheitlich passive Instrumente, wurden erst dann tätig, wenn Forderungen bereits überfällig waren.

Gesunde Kundenstruktur pflegen

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s war noch nie ein Zeichen von besonderer Weisheit »alle Eier in einen Korb« zu legen – das lehrt eine alte Börsenweisheit. Und dies gilt besonders in Krisenzeiten: Mehr denn je gilt es, die eigene Liquidität zu erhalten und die Fremdkapitalaufnahme auf mehrere Quellen zu verteilen, um sich unabhängiger von einzelnen Finanzpartnern zu machen. Versiegt eine Finanzierungsquelle, können andere die Rettung sein. Dazu sollten neben der Kreditlinie bei der Hausbank auch Leasing-Lösungen oder Factoring, also der Verkauf von Kundenforderungen, in Betracht gezogen werden.

Liquidität ist in Forderungen gebunden »Factoring bietet vor allem die Gewissheit, dass der Kunde in der Lage ist, den Auftrag zu bezahlen, und dass der Auftrag in Liquidität umgewandelt werden kann«, sagt abcfinance-Geschäftsführer Stephan Ninow. »Die obligatorische Bonitätsprüfung und der 100 %-ige Ausfallschutz durch den FactoringAnbieter führen dazu, dass der Unternehmer diese Punkte gedanklich abhaken kann – zu jeder Zeit.« Doch viele würden bisher das Liquiditätspotenzial von Forderungen unterschätzen, wie be-

Ein weiterer Vorteil von Factoring: Die Bonität von Neu-, aber auch von Bestandskunden wird regelmäßig überprüft. Wer gestern noch pünktlich seine Rechnungen bezahlt hat, kann das heute unter Umständen nicht mehr. Damit erhält Factoring eine Frühwarnfunktion. Auch die Rechnungsempfänger können profitieren, denn das rechnungsstellende Unternehmen kann durch Factoring unter

Factoring bietet vor allem die Gewissheit, dass der Kunde in der Lage ist, den Auftrag zu bezahlen, und dass der Auftrag in Liquidität umgewandelt werden kann.« Stephan Ninow, Geschäftsführer abcfinance

Umständen Zahlungsziele anbieten, die es ohne den Forderungsverkauf möglicherweise nicht hätte gewähren können. Der Zeitvorteil für den Zahlungspflichtigen kann wiederum zum Kriterium werden, das einen wichtigen Auftrag erst sichert.

Gestärkt durch den Abschwung kommen Stephan Ninow rät: »Die Erfahrungen aus der Krise ab 2009 haben gezeigt, dass Unternehmen, die sich strategisch gut auf Abschwungszenarien vorbereitet hatten, deutlich widerstandsfähiger durch die Verwerfungen gekommen sind.« Den Kopf in den Sand zu stecken und auf ein baldiges Ende der Pandemie zu hoffen, seien laut dem Experten für Unternehmensfinanzierung keine Optionen. Sobald der Geschäftsbetrieb wieder anlaufe, werde Liquidität für notwendige Anschub- und Ausrüstungsinvest titionen benötigt.

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UNTERNEHMEN Im Jahr 1976 als spezialisierter Finanzdienstleister der Wilh. Werhahn KG gegründet, konzentriert sich abcfinance von Anfang an auf die Finanzierungsbedürfnisse mittelständischer Unternehmen. Mit rund 760 Mitarbeitern in der Kölner Zentrale und 17 weiteren Standorten in Deutschland, Österreich und den Niederlanden verfügt der Finanzdienstleister über ein breites Netzwerk aus Spezialisten. Mit der abcbank verfügt abcfinance zudem über ein Kreditinstitut, das auf die Refinanzierung von Forderungen aus Leasing­ und Factoringgeschäften spezialisiert ist.

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In der Corona-Krise setzt auch die Baubranche vielfach auf digitale Erneuerung

RITCHIE BROS.

o RITCHIE BROS. – Die Art und Weise, wie man Geschäfte macht, verändert sich beständig. Durch die Corona-Krise dürfte das Jahr 2020 auch im Baumaschinenbereich dazu führen, die eigene Herangehensweise an die digitale Welt zu verändern. Matt Ackley von Ritchie Bros. äußert sich zu den Themen E-Commerce – den Fortschritten in den letzten Jahren und den künftigen Entwicklungen.

Ein bekanntes Bild für Maschinenauktionen von Ritchie Bros. Aber auch in der Bau- und Bergbaubranche hat die Corona-Krise Tür und Tor für digitale Arbeitsweisen, Kommunikationslösungen und eine neue Welt des Online-Ankaufs und -Verkaufs geöffnet. elbst Branchen, die immer auf zwischenmensch­ liche Kommunikation und Kontakte gesetzt haben, verzeichnen enorme digitale Fortschritte, wie Matt Ackley unterstreicht, Chief Marketing Officer, GM Platform Busi­ ness, SVP Product Management bei Ritchie Bros. Traditio­ nell gelte die Schwermaschinenindustrie als wenig digital und konservativ. Weil aber die Bau­ und Bergbaubranche kontrollierte Umgebungen mit begrenztem öffentlichen Kontakt bieten, gelten diese laut Ackley als perfekte Labore zum Test digitaler Technologien.

S Wir nutzen Algorithmen, um bestimmte Nachfragemerkmale zu identifizieren und diese Eigenschaften vor der Auktion anzupassen, um mehr potenzielle Käufer für eine Maschine zu finden.« Matt Ackley, Chief Marketing Officer, GM Platform Business, SVP Product Management bei Ritchie Bros.

Eine typische Auktion in vergangenen Zeiten – heute machen Online-Gebote bei Ritchie Bros. bereits 75 % des Firmenumsatzes aus.

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E­Commerce: die Transformation E­Commerce zählt zu den bedeutenden digitalen Trends. Allein 2019 legte laut Ackley der weltweite E­Commerce­ Umsatz um rund 18 % gegenüber dem Vorjahr zu. In die­ sem Jahr verzeichneten Einzelhandelsplattformen von Januar bis März einen Anstieg des Datenverkehrs um 6 %. Insgesamt hätten Einzelhandel­Websites im März 14,34 Mrd. Besuche generiert, im Vergleich zu 12,81 Mrd. im Januar. Neben der Corona­Pandemie stünden die Zah­ len auch für eine möglicherweise Veränderung des Käu­ fer­ und Verkäuferverhaltens. Ritchie Bros. entwickelt seit Ende der 1990er­Jahre digitale Angebote und hielt 2002 seine erste Online­Auk­ tion ab. Durch die Übernahmen von Mascus im Jahr 2016 und IronPlanet (2017) konnte das Unternehmen seine Kompetenzen weiter ausbauen. Heute machen Online­ Gebote 75 % im Firmenumsatz aus. Die Auswirkungen des Corona­Virus nutzte Ritchie Bros., um die eigene Transformation zu beschleunigen und den Wandel zu einem ausschließlichen Online­Business zu vollziehen. Daten und Einblicke »Auktionen sind im Wesentlichen dynamische Preissys­ teme. Wir wissen schon im Voraus, wer wonach sucht und ob Bieter in der Vergangenheit ähnliche Maschinen erworben haben. So können wir Marketing­Entscheidun­ gen in Echtzeit treffen, noch bevor die Auktion beginnt. Wir nutzen Algorithmen, um bestimmte Nachfragemerk­

male zu identifizieren und diese Eigenschaften vor der Auktion anzupassen, um mehr potenzielle Käufer für eine Maschine zu finden«, sagt Matt Ackley. Ritchie Bros. identifiziert Käufer, spricht sie an und nutzt Daten für die Preisgestaltung der Maschinen. In der Vergangenheit war dies zeitaufwendig. Inzwischen geht man das Problem aus der Perspektive maschinel­ len Lernens an. »Die Herausforderung einer exakten Preisgestaltung für Gebrauchtmaschinen ist wie maß­ geschneidert für das maschinelle Lernen«, so Ackley. »Man hat Tausende von Variablen, die den Preis beein­ flussen. Für den internen Gebrauch haben wir einen Algorithmus entwickelt, der diese Daten sortiert. Wir haben diesen perfektioniert und beginnen damit, ihn unseren Kunden über die Plattform ›Ritchie Bros. Asset Solutions‹ anzubieten. So können diese den Wert ihres Bestands berechnen und bessere Entscheidungen über die Anschaffung oder Veräußerung treffen.«

Ein Blick in die Zukunft Die Corona­Krise hat Tür und Tor für digitale Arbeitswei­ sen, Kommunikationslösungen und eine neue Welt des Online­Ankaufs und ­Verkaufs geöffnet. »Wir haben bei­ spielsweise eine Software getestet, die es Kunden erlaubt, Bilder ihrer Maschinen zu übermitteln, die dann durch maschinelles Lernen analysiert werden. Sie bietet so detaillierte Einsichten in den Wert der Maschine, wo sie hergestellt wurde, die Marke und u. a. das Modell. Künftig könnte das die Art und Weise des Maschinenhandels radikal verändern, indem zum Bei­ spiel Inspektionen aus der Ferne durchgeführt werden«, sagt Ackley. Der Vorteil von Ritchie Bros. liege seit Lan­ gem darin, dass das Unternehmen ein globales Netz­ werk mit einem persönlichen und sachkundigen Kun­ dendienst vor Ort vereine. »An diesen Beziehungen ändert sich auch mit dem Übergang zu Online­Auktio­ nen nichts. Wir gehen vom Auktionsstandort auf die Website über – das wird der Beginn eines neuen und t aufregenden Kapitels für die Branche sein!«


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Vermieter von Gewerbeflächen haben mit wachsenden Heraus­ forderungen zu kämpfen. Viele Bestandsimmobilien erfüllen nicht mehr die aktuellen Marktanforderungen. Oft scheitert eine direkte Anschlussvermietung und Mietausfälle entstehen. Schnell rutscht ein langjährig lukratives Vermietungsgeschäft in tiefrote Zahlen. Stephan Knichel, Vorstand von Tresono Family Office, zeigt auf, wie sich das Vermietungsgeschäft – auch zum Nutzen der Gewerbe­ mieter – zukunftsorientiert ausrichten lässt.

beitsplatz für jeden Angestellten verschlingt unnötige Ressourcen. Verstärkt sind Arbeitsbereiche gefragt, die Mitarbeiter im Wechsel nutzen oder Kommunikationsbereiche, die den interdisziplinären Austausch fördern.

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Umbruch nicht verschlafen

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ie veränderte Marktnachfrage hängt wesentlich mit der fortschreitenden Digitalisierung, dem boomenden Online-Handel und auch mit den Folgen des Corona-Jahres 2020 zusammen. Im Zuge dessen verändern sich die Raumanforderungen von Unternehmen grundlegend. Hiervon sind Produktions-, Handels- und Büroflächen betroffen. Mietinteressenten haben heute individuelle Vorstellungen und erwar-

ten große Flexibilität bei Flächen, Zuschnitten und Zugängen. Während der Flächenbedarf pro Einheit stark sinkt, steigen die Erwartungen an die Ausstattung des Objekts. Zudem wird die Flächeneffizienz zum entscheidenden Faktor. Beispiel Bürofläche: Bis zu 30 % der Arbeitsplätze bleiben ungenutzt, da immer mehr Mitarbeiter von zuhause und unterwegs arbeiten oder in Elternzeit sind. Ein fester Ar-

Eigentümer, Immobilienbetreiber, Projektentwickler ebenso wie auch Asset Manager stehen vor schwierigen Entscheidungen und müssen neuartige Immobilienstrategien entwickeln, umfassende Umbaumaßnahmen in Angriff nehmen oder den Verkauf der Immobilie in die Wege leiten. Viele Vermieter halten lange an bewährten Immobilienkonzepten fest und überdenken sie erst, wenn es die Situation unbedingt erfordert. Dann ist ein hoher wirtschaftlicher Schaden kaum zu vermeiden. Idealerweise agieren Vermieter proaktiv und richten ihr Vermietungskonzept neu aus, bevor sie überrascht werden. Gefragt sind Strategien, die flexibel auf dynamische Marktveränderungen reagieren. Noch ist aber unklar, welche neuen Geschäftsmodelle von Mietinteressenten überhaupt dauerhaft funktionieren. Neue Vermietungskonzepte

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Gewerbevermietung mit Weitblick ZUR PERSON Stephan Knichel ist Vorstand von Tresono Family Office und verantwortet schwerpunkt­ mäßig die Betreuung von Gesamt­ vermögen und Immobilien. Tresono Family Office ist ein unabhängiges Family Office mit Sitz in Köln. Ein Experten­Team übernimmt die ganzheitliche Betreuung großer Vermögen, insbesondere für Unter­ nehmerfamilien. Dazu zählen Kapitalmarktanlagen, Immobilien­ investments und Unternehmens­ beteiligungen.

sollten nicht allein auf eine Geschäftsidee setzen. Sie sollten Spielraum für Anpassungen bieten, bis sich Geschäftsmodelle dauerhaft etablieren.

Warnsignale erkennen Vermieter sollten wachsam sein und Warnsignale früh erkennen. Alarmierend sind wachsende Mietrückstände, -minderungsansprüche oder sonstige Nachforderungen. Grundsätzlich ist eine intensive Betreuung der Bestandsmieter wichtiger denn je. Dazu zählt eine enge Kommunikation zwischen Vermieter und Mieter, die auch die geschäftliche Entwicklung thematisiert,


Der richtige Mix Es ist verlockend, auf eine Nutzungsart mit einem Großmieter zu setzen, da die Handhabung einfacher erscheint. Damit gehen Vermieter in dynamischen Märkten aber ein hohes Ausfallrisiko ein. Die besten Erfolgsaussichten bietet vielerorts eine Mischnutzung, denn verschiedene Nutzungsarten unter einem Dach streuen das Risiko. Fällt ein Mieter aus, lässt sich dies durch den Expansionsbedarf anderer Mieter im Objekt meist kostengünstig kompensieren. Während etwa die Nachfrage nach Einzelhandelsflächen sinkt, steigt die Nachfrage nach Büroflächen aktuell rapide an. Angesichts der weiterhin hohen Marktdynamik ist ein professionelles Immobilien-Management unerlässlich, bei Bedarf mit Unterstützung durch externe Spezialisten. Eine intensive Betreuung der Gewerbeimmobilie und ein enger Austausch mit den Mietern ist Pflicht. Vermieter sollten wichtige Marktentwicklungen und ihre Auswirkungen auf das Vermietungsmodell laufend prüfen. In vielen Fällen sind Mischkonzepte eine Option, die t man sondieren sollte.

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UPPENBRINK

Corona-Soforthilfen: Wie wird ein möglicher Subventionsbetrug nachträglich geprüft? Staat, Länder und Institutionen haben während der ersten Corona­Pandemiewelle »verlorene« Zuschüsse für Unternehmen und Selbstständige gewährt, die durch einfachen Antrag abgefordert werden konnten. Für die Auszahlung galten Vergabeauflagen, die in den Anträgen detailliert beschrieben waren: Man musste tatsächlich durch die Corona­Pandemie in wirtschaftliche bzw. existenzielle Schwierigkeiten gerutscht sein. Schon während der Auszahlungen wurde klar, dass es auch eine Vielzahl an Fällen von Subventionsbetrug durch unrechtmäßige oder falsche Angaben bei den Anträgen geben würde. Thomas Uppenbrink, Geschäftsführender Gesellschafter der Thomas Uppenbrink & Collegen GmbH in Hagen, informiert über die Folgen der Prüfung eines möglichen Subventionsbetrugs.

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er Tatbestand des Subventionsbetrugs durch vorsätzlich falsche bzw. keine oder unklare Angaben beschränkt sich nicht nur auf die Corona-Soforthilfe, auch die BAFA-Hilfen (Unterstützung für die Beauftragung von Beratern) oder die Hilfen bei der KfW-Bank bzw. landesspezifischen Förderbanken zählen dazu. Der Tatbestand des Subventionsbetrugs ist erfüllt, wenn aufgrund fahrlässiger oder vorsätzlicher Handlung falsche Tatsachen geschaffen werden, die zu einer unrechtmäßigen Auszahlung der Hilfen geführt haben.

dachtsmeldung abgeben und die FIU wird die zuerst als »Unregelmäßigkeit« eingeschätzte Situation (Kontentransaktion) überprüfen. Ein Beispiel stammt aus Berlin, wo eine Verdachtsmeldung zunächst durch die Bank abgegeben wurde. Nach den ersten Prozessen prüft dort die IBB (In-

Behörden zusammengeschaltet Regelmäßig werden bei eingeleiteten Ermittlungsverfahren die Behörden so eingeschaltet, dass durch enge Zusammenarbeit ein entsprechender Informationsaustausch möglich ist. Die Abteilungen für gewöhnlichen Betrug gelten als Hauptstelle für die Bearbeitung und Einschätzung bei

ALEXANDER-HAUK / PIXELIO.DE

bestenfalls durch den Einblick in Jahresabschlüsse. Während sich lange Zeit Vermieter ihre Mieter aussuchen konnten, ist es nun umgekehrt. Eine Neuvermietung ist zeit- und kostenintensiv. Neben der Mietersuche fallen oft Baukostenzuschüsse für Umbauten an. Vermieter sollten vorrangig in bestehende Mietverhältnisse investieren, damit es möglichst wenige Mieterwechsel gibt. Denkbar sind etwa finanzielle Zugeständnisse bei einer verlängerten Mietdauer. Partnerschaftliche Lösungen wie die »Umsatzmiete« sollten kein Tabu sein. Hier wird ein Teil der Miete an den erzielten Umsatz des Mieters gekoppelt. Dieser hat den Vorteil, dass er bei einem schlechten Geschäftsverlauf eine geringere Miete zu zahlen hat. Umgekehrt ist der Vermieter bei einem guten Geschäftsverlauf am Erfolg beteiligt.

Ermittlungsverfahren Besteht der Verdacht, dass auf unredlicher bzw. unrichtiger Datenbasis ein Subventionsbetrug durch Unternehmen, Selbstständige oder Vereine begangen wurde, muss damit gerechnet werden, dass es zur Einleitung eines Ermittlungsverfahrens kommt. Dies kann durch einen Hinweis ausgelöst werden – das wäre bei erhärtetem Verdacht eine gestellte Strafanzeige vonseiten der Geschädigten (Staat, Land oder Kreditinstitut) oder es besteht ein besonderes öffentliches Interesse. So werden sicher besonders die Kreditinstitute sensibel reagieren, wenn sie auf den Konten ihrer Kunden Vorgänge bemerken, die ihnen verdächtig vorkommen. Tatsächlich verdächtige Geldtransaktionen werden dann weitergeleitet an die AntiGeldwäsche-Einheit, der Financial Intelligence Unit (FIU). Dort wird das Geldinstitut eine Ver-

vestitionsbank Berlin) inzwischen alle bewilligten Anträge und gleicht die angegebenen Daten mit den Daten des Finanzamts hinsichtlich bereits bekannter Betrugsfälle ab. Ergibt sich ein Verdacht, wird eine Tiefenprüfung vorgenommen. Hintergrund für die umfassenden Untersuchungen der IBB sind Vorwürfe gegen die Bank. Ihr wurde explizit vorgeworfen, Anträge nicht ausreichend überprüft zu haben und Betrug begünstigt zu haben. Der Fall zeigt, dass am Ende die landeseigenen Investitionsbanken oder die entsprechenden Finanzbehörden selbst auf die (versuchten) Betrugsdelikte aufmerksam geworden sind.

Subventionsbetrug im Rahmen der Corona-Soforthilfen. Eine genauere Prüfung findet statt, wenn Corona-Soforthilfen als verlorene Zuschüsse genehmigt und ausgezahlt wurden, obwohl die Aktenlage eine Zuschussfähigkeit im Rahmen der Antragsvorgaben nicht vorsah. Bei Ermittlung von möglichem Subventionsbetrug werden zwei Tatbestände überprüft: Wurden die bei Antragstellung geltenden Anforderungen auf Basis des konkreten Antrags für die Gewährung der Soforthilfen erfüllt und die Fördermittel somit rechtmäßig abgefordert? Und lagen die Voraussetzungen bei der Gewährung dieser Mittel (tatsächlich) noch vor bzw. hat


Thomas Uppenbrink ist u. a. Geschäftsführender Gesell­ schafter der Thomas Uppenbrink & Collegen GmbH in Hagen und bei verschiedenen Verbänden sowie Institutionen als fachkompetenter Partner akkreditiert. Uppenbrink ist Herausgeber von Fachliteratur zum Themenkreis Insolvenz, Sanierung und Restrukturierung.

der Antragsteller keine Mitteilung über eine veränderte Situation gemacht?

Umsatzsteuervoranmeldung Zur Prüfung, ob die tatsächliche wirtschaftliche Situation des Antragstellers zum Antragzeitpunkt und bei Auszahlung entsprechend der Subventionsvergabe angepasst war, nutzen die Behörden unter anderem die Umsatzsteuervoranmeldung der Unternehmen für das 2. Quartal 2020. Ein massiver Umsatz- und Gewinneinbruch deutet dabei deutlich auf eine Krise, bedingt durch die Corona-Pandemie und Shutdown, hin. Lässt sich ein massiver wirtschaftlicher Einschnitt anhand von (Steuer-)Unterlagen und anderen betriebswirtschaftlichen

anderem Aufzeichnungen bzw. Nachweise bzgl. der aktuellen Situation des wirtschaftlichen Standes des Antragstellers, die zum Zeitpunkt der Antragstellung vorlagen. Aufgrund der Vergaberichtlinien der Corona-Pandemiehilfen ist es den Behörden auch erlaubt, im Nachgang betriebswirtschaftliche Auswertungen und andere buchhalterische

Nachweise wie Kontenbuchungen abzufordern. Auch aufgrund möglicher Veränderung der Auftragseingänge bzw. Umsatzentwicklung vor und während des Antragzeitraums, können hier entweder entlastende Details oder belastende Fakten gefunden und dann für weitere staatsanwaltliche Ermittlungen get nutzt werden.

Baumaschinen-Start-up will mit neuartigem Auktionsformat überzeugen o EQUIPPO – Mit einer paneuropäischen Auktion hat das Start-up Equippo Ende Oktober ein neues Auktionsformat eingeführt, das den Markt für gebrauchte Baumaschinen nachhaltig verändern soll. Das Konzept steht im Widerspruch zum traditionellen Auktionsmodell, bei dem das Prinzip »gekauft wie gesehen« vorherrscht. quippo ist der nach eigenen Angaben einzige Anbie­ ter in der Branche, der eine »Geld­zurück­Garantie« bietet, mit voller Rückerstattung ohne Angabe von Gründen. Das Start­up bietet Geräte an von Verkäufern in Deutschland und der Schweiz, Frankreich und ande­ ren Ländern virtuell ab Kundenstandort sowie von zwei eigenen Plätzen im belgischen Zeebrugge und bei Avi­ gnon in Frankreich.

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Flexibilität, Agilität und Sicherheit bieten Der Equippo­Service umfasst auch eine vollständige Inspektion bei der die Maschinen vom Anbieter über­ prüft werden, um den Bietern detaillierte Berichte sowie Fotos, Videos und Funktionstests zur Verfügung zu stellen. Equippo bietet auch die Lieferung zum Käu­ ferstandort an. Dank eines transparenten Kostenrech­ ners für Schwertransporte kennt der Bieter den genauen Preis der Transaktion einschließlich Lieferung – jedoch ohne Einschränkung bei der Wahl des Spedi­ teurs. Mit der »Geld­zurück­Garantie« wird der Käufer

vor Fehlkäufen geschützt – Equippo bietet für die erstei­ gerten Maschinen einen Testzeitraum von fünf Tagen oder 25 Betriebsstunden an. Ist der Kunde nicht voll­ ständig zufrieden, bietet Equippo eine vollständige t Rückerstattung an, unabhängig vom Grund.

EQUIPPO

CÉDRIC OLIVIER NOUGRIGAT

ZUR PERSON

Belegen darlegen, hilft dies bei einer möglichen Ermittlung als Nachweis. Gibt es aber vertiefende Indizien dafür, dass möglicherweise widerrechtlich die Corona-Soforthilfe und/oder andere Subventionen und verlorene Zuschüsse beantragt worden sind, wird die Staatsanwaltschaft informiert und Strafanzeige gestellt. Als hilfreich gelten unter

Equippo bietet Baumaschinen virtuell ab Kundenstandort sowie von zwei eigenen Plätzen im belgischen Zeebrugge (Bild) und bei Avignon in Frankreich an.

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Aktuelles

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KOBELCO

Im Jahr 1930 schuf Kobelco den ersten elektrischen Bergbaubagger Japans, der den Weg für alle künftigen Kobelco-Baumaschinen ebnete (li.). 37 Jahre später wurde der H208 hergestellt, der erste KettenHydraulikbagger mit Kobelco-eigener Technologie. Er leitete weitere Jahrzehnte mit Innovationen des Unternehmens ein.

90 Jahre Innovation und Spitzenleistung O KOBELCO – Das Jahr 2020 hat beispiellose globale Herausforderungen mit sich gebracht, doch für Kobelco Construction Machinery (KCM) ist es auch ein Festjahr. So jährt sich zum 90. Mal, dass der Hersteller Japans ersten elektrischen Bergbaubagger vorstellte. Die Innovation sollte erhebliche Auswirkungen auf das Unternehmen und die weltweite Bauindustrie haben. er Erfolg von Kobelco ist größ­ tenteils auf den Ruf des Herstel­ lers zurückzuführen, langlebige und wartungsarme Maschinen zu bauen, die den härtesten Einsatzbedingun­ gen auf der Baustelle standhalten. Entsprechend hat seit 90 Jahren die Produktqualität bei Kobelco oberste Priorität. Im Jahr 1930 schuf Kobel­ co den ersten elektrischen Bergbau­ bagger Japans, der den Weg für alle

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künftigen Kobelco­Baumaschinen ebnete. 1960 begann das Unterneh­ men im Werk Okubo mit der Ferti­ gung von Baumaschinen. Im Jahr 1967 wurde der H208, der erste Ketten­Hydraulikbagger mit Kobelco­eigener Technologie, hergestellt, er leitete weitere 40 Jah­ re mit Kobelco­Innovationen ein. So kamen die neue SK­MARKII­Hydrau­ likbaggerserie (1987), die Hydraulik­ baggerserie Acera für den städti­ schen Einsatz (1989) und die Beetle­ Serie der Kurzheck­Minibagger (1996) auf den Markt.

Das Unternehmen heute In den letzten beiden Jahrzehnten spielte Kobelco weiter eine führende Rolle in der Baggertechnologie – das Hightech­Werk Itsukaichi spielt heu­ te eine wichtige Rolle als Produkti­ onsstandort für Kobelco­Bagger und für die Entwicklung fortschritt­

licher Technologien. Eine der bislang wichtigsten Innovationen von Kobel­ co war die Hybridentwicklung, die der Hersteller bereits 1999 einleitete. Das vorausschauende Denken führ­ te 2007 zum Hybridbagger HE­01, gefolgt vom 80H (8­t­Klasse) im Jahr 2010. Die Nachfrage nach einer größeren Hybridmaschine wurde mit dem SK200H­9 realisiert – dem ersten Hybridbagger der 20­t­Klas­ se von Kobelco, bevor 2017 mit dem SK210HLC­10 der erste Hybridbag­ ger mit Lithium­Ionen­Technologie auf den Markt kam. Heute ist Kobelco mit rund 8 000 Mitarbeitern in 200 Ländern tätig. »In den 90 Jahren, seit wir 1930 unseren ersten großen elektrischen Bagger für Japan hergestellt haben, haben wir eine Vielzahl von Produk­ ten für die Anforderungen unserer Kunden entwickelt, indem wir uns an unser Umfeld angepasst und neue Technologien entwickelt haben. Die­ ser ›praxisorientierte Ansatz‹ war schon immer Teil unserer DNA«, un­ terstreicht Yoshinori Onoe, Präsident

und CEO von Kobelco Construction Machinery.

Kobelco in Europa Einen Meilenstein stellte die neue Zentrale von Kobelco Construction Machinery Europe (KCME) im nie­ derländischen Almere im Jahr 2013 dar. In den letzten sieben Jahren hat sie den europäischen Kunden, mehr als 64 Händler und 270 Verkaufsstel­ len in 60 Ländern einen effizienten und schnellen Service sowie einen umfassenden After­Sales­Support geboten. »Die ersten neuen Kobelco­ Bagger für Europa kamen 2013 und ich denke, wir können stolz auf das zurückblicken, was unsere Händler erreicht haben«, betont denn auch Hanns Renz als Kobelco­Geschäfts­ führer für Deutschland und unter­ streicht: »Die europäischen Kunden mögen als die anspruchsvollsten der Welt bekannt sein, aber mit Kobelcos kontinuierlicher Innovation und japa­ nischem Know­how werden wir der Branche weiterhin einen Schritt vo­ t raus sein.«

Arbeitsbühnenvermieter mit mehr als 12 000 Modellen an rund 60 Standorten

O MATECO – Mehr als 12 000 Arbeitsbühnen in mehr als 700 Ausführungen führt der Vermiet-

MATECO

spezialist mateco in seinem Programm. Arbeitshöhen von 4,9 m bis 90 m, seitliche Reichweiten bis zu 43 m und Traglasten bis zu 7,2 t sind damit zu erreichen.

Der Arbeitsbühnenvermieter mateco ist weltweit vertreten.

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Im Mietprogramm finden sich Straßengeräte mit Zulassung nach StVZO sowie Geräte für den industriellen Einsatz, wie Lkw­Arbeitsbühnen bis 90 m, Anhänger­Arbeitsbühnen bis 30 m, Scherenarbeitsbühnen und Roll­Lifte bis 34 m, Teleskoparbeitsbühnen bis 57 m, Teleskopgelenkarbeitsbühnen bis 43 m, Spezialarbeits­ bühnen – beispielsweise mit Raupenfahrgestell bis 42 m oder auch Teleskop­Stapler bis 31 m. mateco ist seit mehr als 45 Jahren in der Arbeitsbühnenvermietung tätig. Dank flächendeckendem Netz mit rund 60 Standorten in ganz Deutschland sind mateco­Arbeitsbühnen ohne weite Wege verfügbar. Auch international ist mateco mit eigenen Landesgesellschaften in 16 Ländern vertreten und somit ein weltweiter Ansprechpartner, wenn es um die Vermietung von Arbeitsbühnen geht. t


Schnellwechselsystemhersteller setzt auf kommunikatives Redesign

Das minimalistische Logo-Redesign zeigt eine markante Typographie.

ir wollen unseren Kunden die beste analoge und digitale ›Brand Experience‹ bieten – bei unseren Produkten, beim Service und bei der Wahrnehmung der Marke OilQuick«, erläutert Geschäftsführer Franz Josef Schauer. »Bei allem, was wir tun, möchten wir ein Stück über den Status quo hinaus­ wachsen.« Geschäftsführerin Brigitte Schauer ergänzt: »Innovation, Effizienz und Qualität sind wichtige Werte, die uns auszeichnen. Das Design­ Upgrade visualisiert diese Stärken noch deutlicher und macht unseren Markenkern mit einem zeitgemäßen Erscheinungsbild erlebbar.«

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»Improve Your Machine – Be Better« Im Schnellwechslermarkt trägt OilQuick seit 30 Jahren mit seinen Lösungen dazu bei, Anbaugeräte smarter und sicherer zu wechseln und so die Effizienz im Baustellen­ alltag zu steigern. »Dieser Ehrgeiz, die Arbeit unserer Kunden immer wieder ein Stück besser zu machen, wird von unserem neuen Marken­Claim ›Improve Your Machine – Be Better‹ perfekt transportiert«, betont Geschäftsführer Stefan Schauer überzeugt. Auch der erneuerte Internet­Auftritt oilquick.de ste­ he ganz im Zeichen der Kundenorientierung: Eine durch­ dachte Benutzerführung, ein aufgeräumtes Seiten­Lay­ out und schnelle Ladezeiten sollen die Navigation im deutlich erweiterten Informationsangebot unkompliziert und effizient machen. Die überarbeitete OilQuick­App wartet mit mobil optimierten Features für Routinetätig­ keiten auf, beispielsweise einem digitalen Wartungsplan, der geobasierten Bestellung von Ersatzteilen und Video­

Reifenhersteller BKT startet eigenes TV-Format

O BKT – Die indische BKT-Gruppe hat mit »BKT Network« ein TV-Format lanciert, das jede Woche neue Episoden aus dem »BKT-Universum« ausstrahlen soll. Von Reifen bis zum Sport reichend, anhand der Geschichten von BKT-Mitarbeitern und ebenso auch Anwendern, die mit BKT-Produkten arbeiten.

»Effizienz beginnt mit einem Upgrade«, fasst die OilQuickGeschäftsführung die zentrale Botschaft ihrer Kampagne zusammen – beim Außenauftritt mit einem Design- und beim Arbeitsalltag der Kunden mit Maschinen-Upgrade: Stefan Schauer, Franz Josef Schauer, Brigitte Schauer (v. li. n. re.). tutorials für die Wartungs­ und Reparaturarbeiten. Ent­ wickelt und realisiert wurde die neue Markenidentität von t der Augsburger Agentur trumedia.

Virtuelle Messe war für Fahrzeugtechnikanbieter »ein voller Erfolg«

O UNSINN – Mitte September lud Unsinn Fahrzeugtechnik erst-

mals zu einer virtuellen Messe ein. Weil aufgrund der aktuellen Corona-Lage die Leitmesse GaLaBau in Nürnberg verschoben wurde, nutzte das Unternehmen aus Holzheim (Baden-Württemberg) die Gelegenheit, um sich den Kunden und Interessenten virtuell zu präsentieren. Neben Produktvideos bot man auch die Möglichkeit, via »Video-Call« mit dem Verkaufs-Team in Kontakt zu treten, um sich genauer zu informieren und Fragen zu klären. Des Weiteren konnte man im Rahmen eines virtuellen Rundgangs den Messestand besichtigen sowie an einem Gewinnspiel teilnehmen. Verbunden war die virtuelle Messe mit der Präsentation zweier Neuheiten: dem Dreiseitenkipper UDK mit einem neuen, einfachen Ladungssicherungssystem und dem Absenkanhänger AS. t

CHRISTINA HILGERT

BKT

Die Episoden des Netzwerks sollen ein breites Themenspektrum abdecken: Technische Schulungen, Einblicke in das Unternehmen und die Reifen, Produktschulungen, BKT­Geschichten mit Berichten aus erster Hand von Anwendern aus aller Welt, Blicke hinter die Kulissen des Sportsponsorings, Ausstellungen oder auch Aktivitäten zur unternehmerischen Sozialver­ antwortung – live und ebenso per Stream. Man wolle, besonders im »ganz speziellen« Jahr 2020, einen direkten Draht zu Benutzern, Partnern und Distributoren, aber auch zum gesamten Publikumsspektrum schaffen, sagt BKT­Vorstandsvorsitzender Arvind Poddar. »Wir wollen mit allen in Kontakt bleiben und vermitteln, wie nahe wir ihnen sind. Mehr denn je ist Team­Arbeit und Zusammenhalt – auch online – wichtig.« t

OIL QUICK

O OILQUICK – Vom Logo-Refresh bis zur Website: Mit einem »Marken-Relaunch« will OilQuick seine visuelle Identität schärfen. Der neue Look soll die beständige Weiterentwicklung des Unternehmens sowie des Portfolios symbolisieren und den Premiumanspruch der Marke OilQuick auf den Außenauftritt übertragen.

Der virtuelle Messestand kann unter unsinn.de/messe weiter besucht werden.

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O SAINT-GOBAIN/EVB – Mit der Höchst-

O KLARX – Die Plattform für die Miete von Baumaschinen und Bau-Equipment klarx hat Ende September sein Logistikzentrum in München-Sendling eröffnet. Funktionen wie kontakt- und papierlose Übergabe oder Live-Tracking der Mietmaschinen stehen nun allen Kunden im Großraum München zur Verfügung. Damit wird nach Unternehmensangaben erstmals ein voll digitaler Mietprozess für Baumaschinen angeboten, der die Beschaffung für Kunden deutlich effizienter macht.

o MERLO – Auf einer eigenen Produktions-

MERLO

strecke lässt die Merlo-Gruppe im norditalienischen Cuneo ihre Cingo-Dumper entstehen. Passend dazu werden auch Kipppritschen, Mulden oder auch Betonmischer angeboten. Die Baureihen unterteilen sich nach den wesentlichen Aufgaben in die Gruppen Transporter, Multifunktionsgeräte und Geräteträger. Die Modelle messen in der Breite je nach Gerät zwischen 690 mm bis 1 000 mm und können Lasten von 400 kg bis 1 200 kg transportieren. Dabei laufen die Cingos auf Gummikettenlaufwerken mit drei, vier oder fünf Rollen pro Seite. Angeboten werden Modelle mit Benzin- und Dieselmotoren, die es auf Höchstgeschwindigkeiten von 3,5 km/h bis 6 km/h bringen. Abhängig vom Typ verfügen sie über 5,5 PS bis 33 PS. Merlo Deutschland vertreibt die Cingo-Raupen mit einer Auswahl an Anbaugeräten und Optionen, die wichtigsten Infos hierzu stehen jetzt auch auf der neuen Website cingo.merlo.de. t

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ONE WAVE STUDIOS

Von der Anfrage bis zur Rückgabe: Den Maschinenmietprozess will klarx komplett digitalisieren.

VERMIETUNG

Merlo Deutschland integriert CingoRaupentransporter in den Vertrieb

it dem Logistikzentrum heben wir die digitale Maschinenmiete auf das nächste Level«, ist klarx­Mitgründer Matthias Handschuh überzeugt. »Wir schaffen einen ganz besonderen Ort, der unsere Kunden und Partner überraschen und begeistern wird. Die Zukunft der Maschinenmiete wird dort greifbar und wir laden jeden dazu ein, daran mitzuwirken.« Die Eröff­ nungsfeier bot den Gästen erstmals Gelegenheit, die Räumlichkeiten und Neuerungen kennenzulernen. Datenbasierte Bedarfsanalysen sind die Grundlage für das digitale Mietgeschäft und sollen nun für die optimale Einbindung von Mietpartnern genutzt werden, die ihre Maschinen für die Vermietung über das Logistik­ zentrum bereitstellen. Eine optimierte Logistik soll durch das Pooling von Lieferungen und Lieferstatus­Updates für den Kunden erreicht werden. Omni­Channel­Miet­

M

EVB BAUPUNKT

punktzahl im Lieferanten-Ranking wurde der Schleifmittelspezialist Norton Clipper aus dem Hause Saint-Gobain Abrasives als »Lieferant des Jahres« durch EVB BauPunkt ausgezeichnet. Die Verbundgruppe ist eine führende Einkaufs- und Handelsgemeinschaft für Baumaschinen, Baugeräte und Werkzeuge in Deutschland. Mit dem seit 2017 verliehenen Preis für Lieferanten würdigt die Verbundgruppe die Zusammenarbeit mit ihren besten Industriepartnern. Die Marke EVB-BauPunkt-Einkaufsleiter Norton Clipper zähle Manfred Trumpp (re.) bei der Preisübergabe an Marko bereits seit 1991 zu den Waldschmidt (Vertriebsleiter Top-Lieferanten der für Deutschland, Österreich Kooperation und, so und die Schweiz bei EVB-Einkaufsleiter Saint-Gobain Abrasives). Manfred Trumpp, sei einer der »zuverlässigsten Industriepartner«, der auf ein Rekordjahr 2019 mit der EVB BauPunkt zurückblicken könne. Die Bewertung für den Top-Lieferanten erfolgte mittels Kriterien wie Produktqualität, Fachhandelstreue, Kommunikation, Erreichbarkeit, Umsatz mit der Verbundgruppe sowie aktive Beteiligung an Aktionen und MarketingMaßnahmen der Kooperation. t

In München eröffnet das erste Logistikzentrum für die digitale Baumaschinenmiete

Optimierte Lkw-Arbeitsbühne für die Tunnel- und Brücken-Wartung

O W. REITINGER/DORN LIFT – Mit sechs Standorten und einem breiten Produktprogramm zählt das Unternehmen W. Reitinger zu den führenden Vermietern von Hebetechnikgeräten. Neuestes Highlight im Mietpark ist Österreichs erste Multitel-Lkw-Arbeitsbühne MS 100, die Dorn Lift in St. Florian bei Linz übergeben hat. Im Sinne eines Komplettanbieters umfasst das Reitinger­Leistungsspektrum heute verschiedenste Varianten an Arbeitsbühnen bis zu einer Arbeitshöhe von 43 m und Mobilkrane von 30 t bis 130 t. Die wichtigsten Einsatzbereiche der neuen Multitel­Lkw­Arbeitsbühne bilden Inspektionen und Wartungsarbeiten in Tunneln oder bei Brücken, sie leistet aber auch bei Arbeiten an Fassaden wertvolle Dienste. Die größte Stärke der MS 100 ist die Möglichkeit der Versetzfahrt, die von der Lkw­Kabine, aber auch von der Platt­ form aus gesteuert werden kann. So können einerseits große Flächen zügig kontrolliert werden, andererseits kann die Mannschaft in der Plattform das Ziel zenti­ metergenau ansteuern. Die Arbeitsbühne ermöglicht abgestützt eine Nutzlast von 400 kg in 10 m Arbeitshöhe und während der Versetzfahrt 280 kg Nutzlast in 6,5 m Arbeitshöhe. Der Kunde kann die Lkw­ Bühne mit Führerschein B selbst zu einem oder mehreren Einsätzen fahren. T

5BAUBLATT ÖSTERREICH

Norton Clipper ist »Lieferant des Jahres« der EVB BauPunkt

Die Firma W. Reitinger verfügt über die erste Multitel-Lkw-Arbeitsbühne MS 100 in Österreich. Der Anwender kann mit der Plattform senkrecht hochfahren, diese auf beide Seiten verschieben und von oben alle wichtigen Funktionen steuern.


Baumaschinenvermieter richtet Engagement an der Effizienzsteigerung für den Kunden aus

O KILOUTOU – Die Bauwirtschaft zählt zu den wenigen Wachstumsmärkten

klarx hat in München-Sendling sein erstes Logistikzentrum eröffnet. Die Plattform für die Miete von Baumaschinen in Deutschland und Österreich will veraltete Mietabläufe in der Baubranche durch digitale Lösungen revolutionieren und wurde 2015 von den Brüdern Matthias & Florian Handschuh gemeinsam mit Vincent Koch in München gegründet.

erfahrung – ob online, per Telefon oder direkt vor Ort, der Kunde erhält den gleichen Service und digitalen Miet­ prozess. Eine papierlose Übergabe ist gerade während der Pandemie ein wichtiges Element für die Sicherheit aller Mitarbeiter sowie unabdingbar für eine Dokumentation des Maschinenzustands ohne Medienbruch. Das Telematik & Live­Tracking ermöglicht zudem den Mietkunden, ihre Maschinen live im »klarxManager« zu verfolgen und damit deren Standorte sowie Aktivität aus­ zulesen. Das soll Transparenz bei größeren Bauvorhaben und zusätzliche Sicherheit gegen Diebstahl schaffen. In Verbindung mit dem bestehenden »klarxManager« soll die Eröffnung des Logistikzentrums die Zukunft der t Maschinenmiete von München aus einläuten.

Stephan Kulawik, Geschäftsführer von Kiloutou Deutsch­ land in Mönchengladbach, weiß aus Erfahrung: »Oftmals werden durch mangelndes Wissen oder durch nicht fach­ kompetente Beratung von Herstellern oder Vermietern von Höhenzugangstechnik Entscheidungen getroffen, die unter ökonomisch und ökologisch nachhaltigen Kriterien nicht effizient genug sind.« Deshalb hat das Vermiet­ unternehmen mit Standorten in Hamburg, Rostock, Berlin, Paderborn, Köln, Baden­Baden und Freiburg mit einer Investitionsoffensive den Maschinen­ und Geräte­ park für den Kernmarkt Bauunternehmen und Bauhand­ werk im Bereich Spezialmaschinen erweitert. Bei diesen Spezialmaschinen handelt es sich um Arbeitsbühnen mit speziellen Anwendungsprofilen für die Bauwirtschaft, die auf sensitiven Zufahrten oder morastigen Bodenverhält­ nissen auf Baustellen eingesetzt werden, um die Mobilität gewährleisten zu können. Parallel dazu sind auch die Mitarbeiter an den Standorten nicht nur auf die fachkompetente Beratung für diese Anwendungs­ parameter, sondern darüber hinaus ganz explizit auch zum Thema »Sicherheit bei Tätigkeiten in der Höhe« geschult worden. t

KILOUTOU

im Land. Entsprechend steht weniger die Akquise neuer Aufträge im Vordergrund unternehmerischer Aktivitäten, sondern die Effizienzsteigerung bestehender Aufträge. Eine der teuersten und zeitaufwendigsten Problemlösungen auf Baustellen ist die Schaffung von Höhenzugängen, die oft nur für kurze Zeitfenster benötigt werden. Hier will der Vermieter Kiloutou für Abhilfe sorgen.

Die Akquise neuer Aufträge steht nicht so sehr im Vordergrund unternehmerischer Aktivitäten, wie die Effizienzsteigerung bei bestehenden Bauaufträgen.

»Telematik Award« mit Flotten-Management für Elektrofahrzeuge gewonnen

O WEBFLEET – Mit einer neuen Lösung für das datenbasierte

Mit dem »Telematik Award« werden zum zehnten Mal zur IAA Nutzfahr­ zeuge Entwicklungsleistungen und Lösungen im Bereich der Telematik ausgezeichnet. Aufgrund der Corona­bedingten Absage der Messe wurde die Verleihung in diesem Jahr im Rahmen eines mehrtägigen digitalen Forums durchgeführt. Mit der neuen Webfleet­Lösung für Elektrofahr­ zeuge, die seit Juli am Markt ist, erhalten Flotten­Manager aus der Ferne Einblicke in ihre Elektro­ und Hybridfahrzeuge sowie in Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Sie und ihre Fahrer profitieren von den Daten von Webfleet Solutions. Fuhrparkentscheidern bietet sich so die nötige Trans­ parenz, um fundierte Entscheidungen über ihren Ein­/Umstieg in die Elektromobilität zu treffen. Sie können dabei den Energieverbrauch, das Fahrverhalten, die bisherigen Fahrten, die gefahrenen Kilometer und andere entscheidende Punkte berücksichtigen und auf Datenbasis

WEBFLEET

Management von Elektrofahrzeugen hat Webfleet Solutions den »Telematik Award 2020« gewonnen. »Ich bin sehr stolz auf diesen besonderen Preis, denn als wir vor zehn Jahren unseren ersten Telematik Award gewonnen haben, war eine Auszeichnung für Elektromobilität noch kaum denkbar«, sagt Wolfgang Schmid, Sales Director D-A-CH bei Webfleet Solutions.

Wolfgang Schmid mit dem »Telematik Award 2020«. analysieren, ob ein Elektrofahrzeug eine Alternative für ein neues Fahr­ zeug mit Verbrennungsmotor sein kann. Der Preisträger Webfleet Solutions war bis 2019 als TomTom Telematics bekannt und gehört heute zur Bridgestone­Gruppe. »Ich sehe die Auszeichnung mit dem Telematik Award 2020 für unsere E­Fahrzeuglösung dankbar als Anerkennung dafür, dass wir als Webfleet Solutions kontinuierlich innovative, praxisgerechte Lösungen sowohl für Fuhrpark­Manager als auch für Fahrer schaffen«, sagt Wolfgang Schmid. t

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Redaktionsverzeichnis

A-Z Firma A abcfinance GmbH Ahern Rentals Algeco GmbH Ammann Verdichtung GmbH Atlas Schuhfabrik GmbH & Co. KG B BHS Innovationen GmbH BKT Europe Srl BNP Paribas Lease Group S.A. Zweigniederlassung Deutschland Doosan Bobcat EMEA Bohnenkamp AG Bomag GmbH BROKK DA GmbH BROSHUIS B.V. C Case Construction – CNH Industrial N.V. CLEANline Reinigungstechnik GmbH & Co. KG D Daimler AG DLL – De Lage Landen Leasing GmbH DMS Technologie GmbH Doosan Infracore Europe B.V. IBC – International Business Centre Dorn Lift GmbH Hinowa Deutschland E engcon Germany GmbH EPIROC Deutschland GmbH Equippo AG Euro Verbau GmbH EVB BauPunkt Einkaufs- und Handelsgemeinschaft GmbH & Co. KG H Herrenknecht AG Heuver Bandengroothandel B.V. Horton Europe GmbH & Co.KG HS-Schoch GmbH & Co. KG Humbaur GmbH Hyster-Yale Deutschland GmbH J JSP Safety GmbH K Wärme- & Kältetechnik Kaemmerer Kässbohrer Sales GmbH KEMROC Spezialmaschinen GmbH Kiesel GmbH Kiloutou Deutschland GmbH klarx GmbH Klemm Bohrtechnik GmbH Klingspor Management GmbH & Co. KG Kobelco Construction Machinery Europe B.V. L L-Team Baumaschinen GmbH Liebherr Werk Nenzing GmbH Liebherr-International Deutschland GmbH LINDNER-RECYCLINGTECH GMBH Lissmac Maschinenbau GmbH M Maibach VuS GmbH MAN Truck & BUS MANITOU DEUTSCHLAND GmbH Martin GmbH mateco GmbH MaxTrailer – FAYMONVILLE DISTRIBUTION AG Max Wild GmbH Transporte – Tiefbau MB Deutschland GmbH MBI Deutschland GmbH Merlo Deutschland GmbH Messe Geotherm – Messe Offenburg-Ortenau GmbH Milex Rent GmbH Milwaukee – Techtronic Industries Central Europe GmbH MOBA Mobile Automation AG MSA Safety Incorporated MTS Schrode AG O OilQuick Deutschland KG P PETZL DEUTSCHLAND GMBH Prinoth GmbH Protection One GmbH R W. Reitinger GmbH Reschke Schweißtechnik GmbH Ritchie Bros. Auctioneers B.V. ROKLA GmbH ROMONTA Bergwerks Holding AG S Saint Gobain Abrasives GmbH Scania Deutschland GmbH Schmitz Cargobull AG Schwamborn Gerätebau GmbH Wilhelm Schwarzmüller GmbH Sennebogen Maschinenfabrik GmbH SüdLeasing GmbH T thyssenkrupp Infrastructure GmbH Tresono Family Office AG Tudalit e. V. TVH Headquarters U Unsinn Fahrzeugtechnik GmbH THOMAS UPPENBRINK & COLLEGEN GmbH V Joseph Vögele AG Volvo Construction Equipment Germany GmbH Volvo Group Trucks Central Europe GmbH VOSS-HELME GmbH & Co. KG VP GmbH – Groundforce Speziallösungen für den Bau W Wacker Neuson SE Wadle Bauunternehmung GmbH Webfleet Solutions Wirtgen GmbH Wirtgen GROUP Branch of John Deere GmbH & Co. KG WOLFFKRAN International AG Z Zeppelin Baumaschinen GmbH

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Seite 103 17 17 28, 54 36 44 109 102 43 94 14 86 92 14 42 94 99 98 48 110 49 66 107 55 110 67 17 16 52 90 15 70 36 94 53 64 111 110 60 88 108 68 59 18 16 38 17 97 15 12 108 93 48 48 62 110 69 30 87 48 70 50 109 70 45 37 110 16 104 51, 64 35 110 94 16 86 14 56 101 40, 60 105 84 17 109 106 30 15 96 70 63 14 68 111 33 30, 33 16 46

Ort Köln Omaha Kehl Hennef (Sieg) Dortmund Dresden Seregno Köln Dobris Osnabrück Boppard Friedenweiler Kampen Wandlitz Siegbach Stuttgart Düsseldorf Fürth Prague Lauterach Wertheim Essen Zug Mönchengladbach-Wickrath Göppingen Schwanau Hardenberg Schweinfurt Lauchheim Gersthofen Neu-Isenburg Düsseldorf Petersaurach Achstetten Leimbach Baienfurt Baden-Baden München Drolshagen Haiger Almere Ranstadt Nenzing Biberach an der Riß Spittal/Drau Bad Wurzach Gescher München Ober-Mörlen Ludesch Stuttgart Weiswampach Berkheim München Dresden Bremen Offenburg Hamburg Hilden Limburg Cranberry Township Hayingen Steindorf Geretsried Herdwangen-Schönach Meerbusch St. Florian Maintal Breda Langenburg Seegebiet Mansfelder Land Wesseling Koblenz Horstmar Wangen/Göppingen Freinberg Straubing Stuttgart Essen Köln Dresden Waregem Holzheim Hagen Ludwigshafen am Rhein Ismaning Ismaning Burgwedel Frankfurt München Essenbach Leipzig Windhagen Windhagen Zug Garching

www abcfinance.de ahern.com algeco.de ammann-group.com atlasschuhe.de bhs-dresden.de bkt-tires.com leasingsolutions.bnpparibas.de bobcat.com bohnenkamp.de bomag.de brokk.com broshuis.com cnhindustrial.com cleanline-reinigungstechnik.de daimler.com delagelanden.com dms-tec.de doosan.com hinowa.de engcon.com epiroc.com equippo.com euroverbau.de evb.de herrenknecht.de heuver.com hortonww.com hs-schoch.de humbaur.com hyster.de jspsafety.com hallenheizung-kaemmerer.de kaessbohrer.com kemroc.de kiesel.net butsch-meier.de klarx.de klemm-bt.de klingspor.de kobelco-europe.com l-team-baumaschinen.de liebherr.com liebherr.com lindner.com lissmac.com maibach-vus.de man.eu manitou.com martin.at mateco.de faymonville.com maxwild.com mbcrusher.com mbi-deutschland.de merlo.de geotherm-offenburg.de milex-rent.de milwaukeetool.de moba.de de.msasafety.com mts-online.ws oilquick.de petzl.com prinoth.com protectionone.de w-reitinger.com reschke-gmbh.de rbauction.com rockwheel.com romonta.de construction.norton.eu scania.de cargobull.com schwamborn.com schwarzmueller.com sennebogen.de suedleasing.de thyssenkrupp-infrastructure.com tresono.de tudalit.de tvh.com unsinn.de uppenbrink.de voegele.info volvoce.com volvogrouptrucks.de voss-helme.de groundforce.de wackerneusongroup.com wadle.de webfleet.com wirtgen.de wirtgen.de wolffkran.com zeppelin-cat.de


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