bauSICHERHEIT April 2020

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April 2020

bausicherheit-online.de

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ROUTINE FÜR DEN ERNSTFALL ENTWICKELN

NEUE KOLLEKTION FÜR FRAUEN

VOR DER GEFAHR VON ABSTÜRZEN SCHÜTZEN

Blickpunkt: Petzl rät dazu, das Retten in der Höhe regelmäßig zu trainieren

Workwear: Helly Hansen bringt »Luna« auf den Markt

Ratgeber: Was beim Arbeiten in der Höhe alles zu beachten ist

TITEL-THEMA

MIT LEITERN ABSTURZUNFÄLLE VERMEIDEN


GRENZENLOSE VIELFALT

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Um den Ansprüchen aller leidenschaftlicher Handwerker und kompetenter Profis gerecht zu werden, wurde die Cetus Kollektion in neun Farbkombinationen entworfen. Entdecken Sie die Würth MODYF Highlights der kommenden Saison.

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AUF EIN WORT

PETRA REGER

Die Normalität wird künftig eine andere sein

In Zeiten von Corona wirkt der Blick in die Glaskugel anmaßend – niemand weiß, was die kommenden Wochen und Monate mit sich bringen. Und auch die Diskussion darüber, wie schwer die deutsche Wirtschaft schlussendlich Schaden nimmt, muss zwangsläufig vertagt werden. Insbesondere deshalb, weil die Gesundheit jedes einzelnen höchste Priorität hat und über jedem wirtschaftlichen Interesse steht. Und genau hier wird es kompliziert: Moral muss, so perfide es auch klingen mag, dennoch bezahlbar bleiben. Denn nüchtern betrachtet wären die Folgen dieser weltweiten Pandemie ohne funktionierende Wirtschaft um ein Vielfaches schlimmer. Die Bundesregierung hat in den vergangenen Wochen milliardenschwere Hilfspakete auf den Weg gebracht, um die Wirtschaft zu unterstützen. Aber es gibt Unterschiede: Während Gastronomen, Künstler und Einzelhändler wegen des »Lockdowns« in ihrer Existenz bedroht sind, wurde und wird in der Bauwirtschaft weiter gearbeitet. Schaden nimmt sie aber trotzdem: Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) geht aktuell von einem Umsatzrückgang von 20 bis 30 Prozent für 2020 aus.

Gleichwohl zeigt sich die Branche selbstbewusst – auch, weil sie noch immer vom soliden Umsatzplus der vergangenen Geschäftsjahre zehrt. Darüber hinaus bleibt der Bedarf im Neubausektor weiterhin hoch. Laut einer Mitgliederumfrage des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie seien aktuell (Stand 14. April) rund 56 Prozent der befragten Mittelständler und Groß-Baufirmen von den Auswirkungen des Corona-Virus betroffen, ein Großteil spreche hierbei aber von neutralen sowie geringfügigen Auswirkungen. Fehlende Materiallieferungen, ein höherer Krankenstand sowie behördliche Quarantäneauflagen seien dabei die größten Einschränkungen. Dankbar ist das Baugewerbe in diesem Zusammenhang für die Bewilligung von Schnellkrediten. »Wir begrüßen die Entscheidung des Corona-Kabinetts, KfW-Schnellkredite einzuführen, bei denen der Staat einhundert Prozent der Kreditrisiken übernimmt, so dass keine eigene Bewertung der Hausbank mehr notwendig ist«, sagt ZDBHauptgeschäftsführer Felix Pakleppa. Aufgrund dieser Haftungsübernahme sorgt der Bund dafür, dass die Mittelständler dringend benötigte Kredite schneller gewährt und ausbezahlt bekommen, um so ihre Liquidität zu sichern. Das was bleibt, ist die Sorge um das Corona-Virus selbst und damit Ungewissheit: Niemand kann seriös voraussagen, wie es weitergeht. Es gilt beispielsweise abzuwarten, wann und in welchem Umfang die verordneten Einschränkungen gelockert werden und wie sich das auf den weiteren Verlauf der Pandemie auswirkt. Ein zentraler Punkt ist die flächendeckende Versorgung mit Schutzmasken sowie das Einhalten der vorgegebenen Hygienemaßnahmen – auch auf der Baustelle. Der direkte Kontakt zu Kollegen ist bei

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vielen Arbeitsabläufen unvermeidbar, gerade beim Arbeiten auf engstem Raum. Umso wichtiger ist die Ausstattung mit sinnvollen Schutzmaßnahmen, die auch auf der Baustelle greifen.

Die Produktion läuft auf Hochtouren Experten gehen davon aus, dass die Lockerung der Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen nur dann Sinn macht, wenn die Verbreitung des Virus gleichzeitig weiter eingedämmt wird. Möglich ist das aber nur dann, wenn ausreichend Masken und Desinfektionsmittel vorhanden sind. Zahlreiche Unternehmen haben deshalb ihre Produktion umgestellt. Auch die Herstellung von dringend benötigtem Vliesstoff wurde in Deutschland hochgefahren, um den internationalen Lieferengpässen entgegenzuwirken. Fakt ist, je mehr Schutzmasken in Deutschland zur Verfügung stehen, desto wahrscheinlicher ist auch eine stufenweise Rückkehr zur Normalität. Tatsache ist aber auch, dass eben diese Normalität künftig eine andere sein wird. In diesem Sinne: Geben Sie auf sich Acht und bleiben Sie gesund.

Dan Windhorst Chefredakteur

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04/20 INHALT 003

AUF EIN WORT » Editorial

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TITEL-THEMA » »Wer ungeeignete Leitern verwendet oder unsachgemäß damit umgeht, provoziert Unfälle«, sagt Volker Jarosch, Geschäftsbereichsleitung Steigtechnik Serie bei Hymer-Leichtmetallbau. Das Unternehmen gibt nützliche Tipps zur richtigen Auswahl und Anwendung

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NEUES ZUERST » Arbeitssicherheit aktuell

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IM BLICKPUNKT » Gerade bei Rettungs-

einsätzen in der Höhe kommt es auf sichere PSA sowie die richtige Handhabung damit an. Marek Proba, Leiter des PTI, und Dennis Oezkol, Sales Manager bei Petzl, berichten über die Notwendigkeit von regelmäßigen Trainings. Der Anwender soll sich dabei mit dem Equipment auseinandersetzen, um mehr Routine zu entwickeln.

PERSÖNLICHER SCHUTZ

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028 PGP » Hautschutztipps von Peter Greven Physioderm zum häufigen Waschen oder Desinfizieren

030 OTTOBOCK » Das neue Exoskelett »Paexo Back« soll den Rücken während der Arbeit entlasten

WORKWEAR

032 VIKING RUBBER CO. » Professionelle Arbeits016 B ORNACK » Das Auffanggerät »Fallstop BK03« verfügt über eine Paniksicherung

017 HONEYWELL » Sicherheitstrainings für das Arbeiten in der Höhe

018 3M » Schulungen und geförderte PSAgA,

um die Sicherheit in der Höhe zu verbessern

020 A . HABERKORN » Zuverlässige Schutz-

und Schutzkleidung für den Einsatz in der Höhe

034 H ELLY HANSEN » Der Workwear-Spezialist Helly

Hansen hat eine Kollektion speziell für Frauen entwickelt

035 K ANSAS » Der Corporate Look nimmt auch auf Baustellen einen immer größeren Stellenwert ein

036 F RAUNHOFER IGD » Ein automatisches System zur Qualitätskontrolle von Warnkleidung

ausrüstung für extreme Arbeitsbedingungen

022 M IPS » Der schwedische PSA-Experte MIPS

038 Z INCO » Arbeitsschutzgeländer

gezielter Schulung verknüpfen

rät zu professionellem Kopfschutz am Bau

023 JSP » Der Schutzhelm »Evovista Dualswitch«

erweist sich als individualisierbarer Kopfschutz

025 LEIPOLD+DÖHLE » Der neue Handschuh

»1143-5-N« als vielseitige Schnittschutzlösung

026 SOLOPROTECT » Alleinarbeit auf der

Baustelle birgt ein erhöhtes Gefährdungspotenzial

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BAUSTELLENSICHERHEIT

021 WIEDENMANN » Hochwertige PSA mit

für sicheres Arbeiten auf dem Dach

040 S IFATEC » Während einer Dachsanierung in Karlsruhe kommt eine individuelle Gerüstlösung zum Einsatz

042 S PANSET » Mit seiner Sturzhöhenrechner-App möchte Spanset einen digitalen Helfer für mehr Schutz bieten

043 ABS SAFETY » Mit »ABS-Lock Book« steht eine App

für Montage- und Wartungsdokumentation zur Verfügung

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045 P ERI » Bautreppen erhöhen die Sicherheit auf

Baustellen und werden durch BG-Prämien gefördert

047 K RAUSE » Moderne Gelenkleitern

als flexible Alleskönner für die Baubranche

048 GÜNZBURGER STEIGTECHNIK » Innovative Steiglösungen für noch sichereres Arbeiten

050 ALTRAD » Bei Sanierungsarbeiten in Unna wurden

umfangreiche Gerüstlösungen von Altrad eingesetzt

052 I SG » Baustellenbewachung in Zeiten der Digitalisierung 054 K LAAS » Arbeitsbühnen für sicheres Arbeiten in der Höhe 055 N ILFISK » Mit einer Staubschutz-Kampagne

möchte Nilfisk auf die Risiken aufmerksam machen

056 KÄRCHER » Leistungsstarke Industriesauger

BE SAFE. WEAR JALAS .

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Sicher. Komfortabel. Funktionell. Wir schützen Dich und Deine Füße. In jeder Situation. An jedem Arbeitsplatz. Zum Beispiel mit den hochwertigen, zertifizierten Arbeitsschuhen des JALAS® Exalter2-Sortiments.

AHRZEUGSICHERHEIT F

058 OILQUICK » Zusammen mit Engcon stellt

OilQuick seine neue Tiltrotator-Serie »OQTR-E«

060 R OTOTILT » Im Mittelpunkt steht bei Rototilt eine

neue Generation an vollhydraulischen Schnellwechslern

061 R UTHMANN » Mit dem Steiger »250 E« präsentiert Ruthmann seinen ersten vollelektrischen Steiger

062 HP-TEC » Der Schwerlasteimer »SLE 36-65«

ermöglicht einen sicheren Materialtransport auf Baustellen

063 WISTRA » Ein Dauerbrenner der Ladungssicherung ist der Ratschen-Zurrgurt

RUBRIKEN

064 R ATGEBER » Nützliche Informationen

JALAS® EXALTER 9985 | 9548 Antistatische Eigenschaften, Stoßdämpfungssystem, ölbeständige Laufsohle – für In- und Outdoor.

zum sicheren Arbeiten in der Höhe

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AUF EINEN BLICK » Firmen dieser Ausgabe

066

SERVICE » Impressum, Vorschau

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TITEL-THEMA

HYMER (3)

Bestmöglich sichere Konstruktionen für höchste Anwendersicherheit: Der süddeutsche Hersteller Hymer-Leichtmetallbau bietet qualitativ hochwertige und langlebige Steigtechnikprodukte.

Absturzunfälle vermeiden: Der richtige Umgang mit Leitern [ HYMER-LEICHTMETALLBAU ] Leitern zählen zu den wichtigsten Helfern auf Baustellen. Sie sind leicht zu transportieren, flexibel einsetzbar und für die unterschiedlichsten Arbeiten geeignet. Aber gerade weil sie tagtäglich zum Einsatz kommen, schleicht sich die Gefahr der Routine ein und damit ein höheres Verletzungsrisiko durch Unachtsamkeit. Spezialisten wie Hymer-Leichtmetallbau raten dazu, sowohl bei der Auswahl des Produkts als auch beim Umgang mit der Leiter stets den Sicherheitsaspekt in den Mittelpunkt zu rücken.

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rofessioneller Arbeitsschutz beginnt bereits bei der Auswahl des richtigen Arbeitsequipments. Gerade bei Leitern nimmt dies einen hohen Stellenwert ein, da sie auf Baustellen so häufig zum Einsatz kommen und bei der falschen Produktauswahl sowie dem unsachgemäßen Umgang schnell mal zum Unfallrisiko werden können. »Wer eine für die Tätigkeit ungeeigne-

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te oder beschädigte Leiter verwendet oder das Produkt unsachgemäß einsetzt, provoziert Unfälle«, sagt Volker Jarosch, Geschäftsbereichsleitung Steigtechnik Serie bei Hymer-Leichtmetallbau. In Wangen fertigen die Aluminiumspezialisten seit rund 60 Jahren qualitative und langlebige Steigtechnikkonstruktionen, die bis ins Detail durchdacht und flexibel einsetzbar sind.

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Die Profis wissen aus Erfahrung: Nur hochwertige, normkonform hergestellte Produkte gewährleisten den Anwendern dauerhaft einen sicheren und ergonomischen Stand. Doch woran erkennen die Anwender, ob die gewählte Arbeitshilfe optimal den unternehmenseigenen Bedarf, ergonomische Kriterien sowie gesetzliche Vorgaben erfüllt?

Wertige Produktionen sorgen für Sicherheit Ein entscheidendes Kriterium für die Stabilität eines Steigtechnikprodukts sind aus Sicht des Unternehmens die Abmessungen der einzelnen Bauteile, erläutert Volker Jarosch: »Hier gelten einfache Regeln: Je stärker das Material der Holme und Sprossen ist, desto stabiler ist die Leiter. Je breiter die Traverse ist, desto sicherer steht die Leiter. Je größer der Querschnitt der Sprossen und der innere Holmabstand sind, desto sicherer und komfortabler ist die Nutzung.« Ein weiterer Sicherheitsaspekt ist die Technik der Verbindung von Sprossen oder Stufen und Holm. Leitern mit geschraubten, genieteten oder verbördelten Verbindungen sind bei häufiger und intensiver Nutzung zu bevorzugen. Geschweißte Verbindungen bergen das Risiko, an der Schweißnaht zu brechen. Geschraubte Verbindungen haben zudem den Vorteil, dass Sprossen oder Stufen bei Bedarf ausgetauscht werden können.

Ein Pluspunkt ist die Austauschbarkeit Einzelne Bauteile wie Beschläge, Scharniere oder Gelenke austauschen zu können, trägt generell zu einer längeren Nutzbarkeit der Steigtechniklösung bei. »Zum Beispiel sind die Gelenke bei unserer ›Stufenstehleiter 8024‹ mit Schrauben befestigt und können daher ganz einfach getauscht werden. Bei Leitern von niedrigerer Qualität kann es dagegen vorkommen, dass gleich die ganze Leiter entsorgt werden muss, wenn das Gelenk kaputt ist«, erklärt Volker Jarosch. Dies gelte ebenfalls für Komponenten wie Leiterfüße, Spreizgurte oder Aussteifungsstreben: Auch hier seien die Verwendung hochwertiger Materialien und die Austauschbarkeit der einzelnen Komponenten klare Pluspunkte.

Normkonform, aber eben auch funktional Für jedes Produkt gibt es eine vorgeschriebene Norm, nach der sich die Hersteller bei der Entwicklung und Fertigung richten müssen. Für tragbare Leitern ist das die europäische Norm EN 131, deren Ziel es ist, durch maximal sichere Produkte höchste Anwendersicherheit zu gewährleisten. Trotz klarer konstruktiver Vorgaben überlässt die Norm den Herstellern jedoch auch einen gewissen Spielraum in der Umsetzung, sodass es auch innerhalb normkonformer Produkte Unterschiede hinsichtlich Faktoren wie der Funktionalität geben kann. Ein Beispiel: Anlegeleitern wie Schiebe- oder Seilzugleitern ab einer Länge von drei Metern müssen grundsätzlich eine Standverbreiterung vorweisen. »Eine gängige Konstruktion hierfür ist die Ausstattung der Leiter mit einer Traverse, die je nach Leitertyp bis zu 1,20 m breit sein muss. Damit sich dies nicht auf die Lager- und Transportfähigkeit der Produkte auswirkt, bieten wir für Modelle mit ohnehin schon beträchtlichen Dimensionen wie die Hymer-Seilzugleitern ›6051‹ und ›6261‹ eine clevere Alternative an«, führt Volker Jarosch aus. »Sämtliche Größen dieser zwei- beziehungsweise dreiteiligen Seilzugleitern sind mit ausklappbaren Auslegern ausgestattet. So vereinen wir die vorgeschriebene Standsicherheit gemäß der Norm mit kompakten Maßen und Benutzerfreundlichkeit.«

EN 131

NORM

Für jedes Produkt gibt es eine vorgeschriebene Norm. Für tragbare Leitern ist das die europäische Norm EN 131, deren Ziel es ist, durch maximal sichere Produkte höchste Anwendersicherheit zu gewährleisten.

Je stärker das Material der Holme und Sprossen ist, desto stabiler ist die Leiter. Je breiter die Traverse ist, desto sicherer steht die Leiter. Je größer der Querschnitt der Sprossen und der innere Holmabstand sind, desto sicherer und komfortabler ist die Nutzung. Volker Jarosch, Geschäftsbereichsleitung Steigtechnik Serie bei Hymer-Leichtmetallbau

Pluspunkt Austauschbarkeit: Produkte mit verschraubten Bauteilen wie die Stufenstehleiter »8024« bieten solide Stabilität und eine maximale Nutzungsdauer der Leiter.

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Profiprodukte sind klar gekennzeichnet Neben konstruktiven Vorgaben regelt die EN 131 auch die Produktprüfungen, die die Hersteller vor der Markteinführung zwingend durchführen müssen, und schreibt diesbezüglich unterschiedliche Prüflasten für beruflich oder privat genutzte Leitern vor. Ob eine Leiter auch für den beruflichen Einsatz geeignet ist, muss auf dem Leiterholm eindeutig gekennzeichnet sein – für den Anwender eine sinnvolle Unterstützung bei der Produktauswahl, betont Volker Jarosch: »Kauft der Anwender eine Leiter aus dem Profisegment, wie beispielsweise ein Produkt aus unserem Sortiment, kann er sich hundertprozentig darauf verlassen, dass sie die notwendige Stabilität und somit Sicherheit auch bei extremer Belastung und im Dauereinsatz bietet.«

TRBS-Vorgaben helfen bei der Auswahl

Wer eine für die Tätigkeit ungeeignete oder beschädigte Leiter verwendet oder das Produkt unsachgemäß einsetzt, provoziert Unfälle. Volker Jarosch, Geschäftsbereichsleitung Steigtechnik Serie bei Hymer-Leichtmetallbau

Bei der Auswahl der passenden Leiter für den geplanten Einsatzzweck helfen auch die überarbeiteten Technischen Regeln für Betriebssicherheit (TRBS) 2121-2, die sich auf den gewerblichen Einsatz von Leitern beziehen. Diese unterscheiden vor allem die Nutzung der Leiter als Zustiegshilfe und die Nutzung der Leiter als Arbeitsplatz, wenn also der Anwender zur Durchführung seiner Arbeit auf der Leiter verweilen HYMER-Produkte wie die erweiterbare Plattformleiter HYMER ProTECT bieten den Anwendern maximale Sicherheit bis ins Detail. muss. Hier dürfen bis zu einer Standhöhe von 5 m ausschließlich Leitern eingesetzt einen optimalen Halt beim Auf- und Abstieg. Für freie werden, die dem Anwender den Stand auf einer minHände sorgen eine an der Leiter befestigte Werkdestens 80 mm tiefen Stufe oder einer Plattform erzeugtasche oder ein stabiler Eimerhaken. möglichen, wie die Hymer-Stufenstehleitern ›8024‹ und ›8026‹, die Plattformleiter ›8080‹ oder die werkKorrektes Verhalten zeugfrei höhenverstellbare ›Hymer ProTect 8484‹.

Kleines Zubehör für größere Sicherheit Um die neuen TRBS 2121-2 zu erfüllen, ist jedoch nicht der gesamte Leiterbestand auszutauschen, beruhigt Volker Jarosch: »Eine Option, um einen TRBS-konformen Stand auf einer Sprossenleiter zu gewährleisten, ist ein als Zubehör erhältlicher Einhängetritt, der flexibel als Plattform in eine Sprosse eingehängt werden kann. Außerdem haben wir, um den Anwendern unserer Sprossenleitern die Nutzung als Arbeitsplatz weiterhin zu ermöglichen, ein neues Produkt entwickelt: 80 mm tiefe Aufsetzstufen, die ganz einfach auf der Sprossenleiter montiert werden.« Generell lässt sich der bereits vorhandene Leiterbestand durch Zubehör kostengünstig mit einem Plus an Sicherheit ausstatten. Fußspitzen erhöhen die Standfestigkeit von Leitern auf weichem Untergrund. Einhängehaken sichern Anlegeleitern gegen ein Wegrutschen. Traversen erhöhen die Standstabilität. Nachträglich montierbare Handläufe ermöglichen

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immer im Blick behalten

Die sichersten Arbeitsmittel schützen allerdings nicht, wenn der Anwender die Grundregeln für den sicheren Umgang mit den Produkten sowie für die regelmäßige Prüfung und Wartung von Leitern missachtet. Um die Anwender auch hier zu unterstützen, bietet HymerLeichtmetallbau umfassendes Infomaterial. Jederzeit kostenlos angefordert werden können: ein Plakat mit Regeln für den sicheren Umgang mit Steigtechnik wie auch ein Flyer, der die neuen TRBS-Vorgaben anschaulich erläutert. Auf der Webseite von HymerLeichtmetallbau steht ein Prüfbuch als Leitfaden zur korrekten Prüfung von Leitern zum Download bereit. Ebenfalls online veranschaulicht ein Sicherheitsquiz die wichtigsten Verhaltensregeln im Umgang mit Steigtechnik. In den eintägigen, VDSI-anerkannten Seminaren für befähigte Personen für Leitern, Tritte und Fahrgerüste am Firmensitz in Wangen erfahren die Anwender praxisnah, wie betriebliche Steigtechnik korrekt geprüft und bestimmungsgemäß und siJ cher eingesetzt wird.

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NEUES ZUERST

PERSONELLE NEUAUSRICHTUNG BEI SKYLOTEC [ SKYLOTEC ] Zwei personelle Veränderungen stehen bei Skylotec an: Myriam Probst ist beim Hersteller von Absturzsicherung ab sofort für das Corporate Development verantwortlich. Die Nachfolge von Myriam Probst hat als Leiter der Entwicklung unterdessen Christian Papp angetreten. Sein übergeordnetes Ziel wird es sein, die Produktentwicklung auf die gestiegenen Marktanforderungen auszurichten.

TIPPS BEI MÜDIGKEIT IM JOB [ DGUV ] Wer schlecht geschlafen hat und während der Arbeit unter Müdigkeit leidet, ist mit altbewährten Helfern wie Kaffee oder Energydrinks bestens bedient – doch genau das ist ein großer Fehler. Derlei Wachmacher schützen laut DGUV leider nicht vor dem gefährlichen Sekundenschlaf oder müdigkeitsbedingter Nachlässigkeit im Job. Die Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) gibt fünf hilfreiche Tipps zum Wachbleiben, die jederzeit und überall einsetzbar sind.

SKYLOTEC (2)

yriam Probst wird daran arbeiten, die Wachstumsstrategie des Familienunternehmens voranzutreiben. Probst ist bereits seit über acht Jahren für Skylotec tätig und hat als Leiterin der Produktentwicklung weitreichende Kenntnisse über das Unternehmen, den Markt und den Wettbewerb erworben. Damit ist sie eine ideale Besetzung für diese neu geschaffene Position. »Unsere Sparten Industrie und Sport bieten weiterhin große Wachstumspotenziale. Wir möchten unsere Position als Innovationstreiber im Bereich der Absturzsicherung festigen und diese weiter ausbauen«, sagt Myriam Probst. »Dies geht beispielsweise nur mit einer sorgfältigen Planung unseres Produktprogramms und in enger Zusammenarbeit mit allen Abteilungen. Ich freue mich darauf, in diesen Bereichen in Zukunft neue Impulse setzen zu können.« Die Nachfolge von Myriam Probst hat als Leiter der Entwicklung unterdessen Christian Papp angetreten. Sein übergeordnetes Ziel wird es sein, die Produktentwicklung auf die gestiegenen Marktanforderungen auszurichten. »Prozesssicherheit bei der Produktentstehung und Qualitätsmanagement sind hier wesentliche Faktoren. Dabei geht es auch darum, die am Markt geforderte Agilität zu wahren und gleichzeitig Standardprozesse effizient zu gestalten«, sagt Papp, der langjährige Berufserfahrung in der Automotiv-Branche sammelte. Der studierte Maschinenbauer arbeitete unter anderem für die Schaeffler AG und die Diehl Metall Schmiedetechnik und verantwortete dabei Bereiche wie Entwicklung, Produktmanagement, Konstruktion und Qualitätsmanagement. »Ich freue mich darauf, den Namen SKYLOTEC am Markt gemeinsam mit meinem Team und weiteren innovativen Produkten zu einem Synonym für Absturzsicherung zu entwickeln«, sagt Papp. J

ND3000/STOCK.ADOBE.COM

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Während der Arbeit kann Müdigkeit schnell zu einem großen Risikofaktor werden – insbesondere auf Baustellen und in der Industrie, wo gefährliche Werkzeuge und tonnenschwere Maschinen eingesetzt werden.

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erade auf der Baustelle ist Aufmerksamkeit gefragt. Beim Hantieren mit tonnenschweren Maschinen und gefährlichem Werkzeug ist Wachsamkeit ein wesentlicher Sicherheitsfaktor. Die Reaktionszeit verändert sich durch Müdigkeit dramatisch und auch Fehler schleichen sich dadurch schnell mal ein. Daher ist es wichtig, sich hier und da wieder aufzurappeln. Wie das geht, ohne dabei auf große Mengen Koffein zurückgreifen zu müssen, verrät die BG ETEM. Ganz oben auf der Liste der besten Fitmacher steht schlicht und ergreifend Wasser: Denn ungünstige klimatische Verhältnisse in Büro oder Werkshalle und beispielsweise trockene Luft im Winter können zu Schwindel, Kopfschmerzen und eben Müdigkeit führen. Wer nicht genügend trinkt, dehydriert. Ein Glas Wasser pro Stunde hilft. Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Koffein: Bis zu zwei Kaffeetassen sind okay, Gleiches gilt für Energydrinks. Denn zu viel Koffein kann zu Kopfschmerzen, Reizbarkeit, erhöhtem Blutdruck und im schlimmsten Fall sogar zu einem lebensgefährlichen Kollaps führen.

Frische Luft schnappen und tief durchatmen Sonnenlicht, Bewegung und Sauerstoff helfen dem Körper, die Müdigkeit zu bekämpfen. Schon ein viertelstündiger Spaziergang während der Pause ist sehr hilfreich. Wer trotzdem noch gähnt, sollte das als Zeichen dafür werten, dass der Körper mehr Sauerstoff benötigt.

Auf deftige Mahlzeiten lieber verzichten Myriam Probst ist ab sofort für das Corporate Development bei Skylotec zuständig.

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Christian Papp hat bei Skylotec die Aufgabe als Leiter Produktentwicklung übernommen.

Wer viel gegessen hat, belastet seinen Körper mit viel Verdauungsarbeit. Das macht noch schläfriger. Daher lieber kleine Snacks wie Obst, Gemüse und Nüsse über den Tag verteilt essen. Vorsicht auch bei Zucker: So schnell, wie der Blutzuckerspiegel steigt, sinkt J er auch. Und das macht noch lustloser und matter.

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SICHERHEITSSCHUH VON STEITZ SECURA MIT IF DESIGN AWARD AUSGEZEICHNET [ STEITZ SECURA ] Mit seinem Sicherheitsschuh »CP 4360 ESD« hat Steitz Secura den diesjährigen »iF Design Award« des iF Industrie Forum Design e. V. gewonnen und zählt somit zu den Preisträgern des weltweit renommierten Design-Labels.

Der rote Sicherheitsschuh »CP 4360 ESD« im modernen Sneakers Look wurde in der Disziplin »Produkt Design« ausgezeichnet.

STEITZ SECURA

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er auffallend rote Sicherheitsschuh »CP 4360 ESD« im modernen Sneakers Look wurde in der Disziplin »Produkt Design« ausgezeichnet. Die 78-köpfige, unabhängige, internationale Expertenjury war laut eigener Angaben nicht nur vom äußeren Design, sondern auch vom verbauten Rückenvitalsystem, der Steitz-eigenen Passformmethode mit vier Weiten und einer Fußklimatechnologie begeistert. Der Schuh gilt bei Steitz Secura als das Flaggschiff der brandneuen Serie »Competition«. Diese Modelle sollen sich vorrangig durch ihre Leichtigkeit und ihr frisches Design auszeichnen. Es wurden neue High-Tech-Materialien verbaut die eine extreme Robustheit mit atmungsaktiven Eigenschaften verbinden sollen. Alle Modelle besitzen eine assymmetrisch geformte Zehenschutzkappe aus Komposit-Material welche in ihrer Schutzwirkung herkömmlichen Stahlkappen in nichts nachstehen soll. J

BG BAU ERLEICHTERT STUNDUNGSREGELUNGEN Wir wollen unseren Mitgliedsbetrieben jetzt schnell und wirksam dabei helfen, mit den Auswirkungen der Ausbreitung des Coronavirus umzugehen, indem wir die Stundung erleichtern und damit finanzielle Entlastung schaffen. Klaus-Richard Bergmann, Hauptgeschäftsführer der BG Bau

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ie Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) erleichtert die Stundung von Beiträgen für beitragspflichtige Unternehmen, die durch das Coronavirus außergewöhnlich belastet sind. Regelungen zu Stundung und Ratenzahlung wurden kurzfristig an die aktuelle Krisensituation angepasst. In der momentanen Lage werden aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus bundesweit Maßnahmen zur Eindämmung ergriffen, unter anderem werden Arbeiten eingestellt, Messeveranstaltungen abgesagt, Beschäftigte vorsorglich aufgefordert, zu Hause zu bleiben oder einer angeordneten Quarantäne zu folgen. Zudem wirkt sich die Krise auf die

Konjunktur in Deutschland insgesamt aus – auch auf Aufträge und Bautätigkeiten. »Dies alles führt auch für die Unternehmen der Baubranche zu einer erheblichen Belastung. Wir wollen unseren Mitgliedsbetrieben jetzt schnell und wirksam dabei helfen, mit den Auswirkungen der Ausbreitung des Coronavirus umzugehen, indem wir die Stundung erleichtern und damit finanzielle Entlastung schaffen,« sagt Klaus-Richard Bergmann, Hauptgeschäftsführer der BG Bau. Die zuständige Beitragsbearbeitung der BG Bau wurde daher umgehend angewiesen, den entsprechenden Anträgen einfach und unbürokratisch nachzukommen. J

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»STRETCH X KOLLEKTION« AUSGEZEICHNET rneut gelingt es dem Spezialisten für Workwear und Safety Footwear, Würth MODYF, durch seine Designleistung den German Design Award 2020 zu ergattern. Die komplette »Stretch X Kollektion« wurde in der Rubrik »Industry« mit der statusträchtigen Auszeichnung gewürdigt. Die Kollektion soll vor allem durch eine hochwertige Verarbeitung und raffinierten Details im Bereich der Arbeitskleidung auffallen. Laut Hersteller mache hierbei das virtuose Verständnis für Form- und Farbkombinationen die Besonderheit der Kollektion aus. Kerngedanke war es laut Würth Modyf, eine moderne und zuverlässige Montur für Profihandwerker zu entwickeln, die stylisch, aber eben auch hochfunktional und zuverlässig ist. Die Wertung der Jury: »Die Arbeitsbekleidungslinie für Damen und Herren vereint Funktionalität, Schutz und Tragekomfort mit einem modernen, professionellen und sehr hochwertig J wirkenden Look in acht verschiedenen Farben.«

WÜRTH

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Der Workwear-Spezialist Würth Modyf darf sich über den German Design Award für die »Stretch X«-Kollektion freuen.

AUSZEICHNUNG FÜR S3 SICHERHEITSSCHUHE [ ISM ] Die »Albatros«-Sicherheitsschuhe des Lippstädter Unternehmens ISM Heinrich Krämer wurden in diesem Jahr erstmalig mit dem German Design Award ausgezeichnet. Die beiden Modelle »Ultrarail Grey Low« und »Ultimate Impulse Black Low« reihen sich damit in die Reihe der Designpreisträger ein.

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ereits im letzten Jahr verkündete ISM die Auszeichnung zweier »Albatros«-Sicherheitsschuh-Modelle mit dem iF Design Award 2019 in der Disziplin Produkt, Kategorie Industrie/Werkzeuge. In diesem Jahr wird mit zwei weiteren Modellen erneut bestätigt, dass die Performance-Sicherheitsschuhe des renommierten Herstellers hinsichtlich Design, Komfort und Funktionalität in der obersten Liga mitspielen. »Die Auszeichnungen sind eine tolle Bestätigung für unsere Arbeit und beweisen, dass wir nicht nur in den Bereichen Technik, Ergonomie und Komfort, sondern auch in puncto Design als Innovationsgeber fungieren«, beschreibt Christian Güse, Leiter Marketing bei ISM, den erneuten Erfolg.

Die nominierten Modelle wurden in der Kategorie Excellent Product Design – Industry ausgezeichnet. Der »Ultrarail Grey Low« sieht auf den ersten Blick aus wie ein Sportschuh. Dabei kann der moderne Sicherheitsschuh so einiges ab. »Ein hervorragend gestalteter

Schuh, der den Fuß rundherum schützt«, heißt es seitens der Jury. Der Sicherheitsschuh aus der Linie »XTS Trail« soll nach Ansicht des Herstellers hohe Funktionalität mit einem trendigen Design verbinden. Die speziell für den Outdoorbereich entwickelten S3 Sicherheitsschuhe mit einem Obermaterial aus Vollrindleder und strapazierfähigen Textileinsätzen sind in Herren- und Damengrößen erhältlich. J

ISM

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Das Unternehmen ISM Heinrich Krämer erhielt für seine »Albatros«Sicherheitsschuhe den German Design Award.

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Sowohl die richtige Handhabung des Equipments als auch ein regelmäßiges Training sind wichtig, damit beim Arbeiten in der Höhe sowie bei notwendigen Rettungsaktionen alles möglichst sicher verläuft.

PETZL/HUGO PÉDEL (3)

IM BLICKPUNKT

»Wichtig ist es, Routine für den Ernstfall zu entwickeln« [ PETZL ] Auf der Baustelle unterliegt das Arbeiten in der Höhe einem besonders hohen Gefahrenpotenzial: Jede Unachtsamkeit, ein falscher Schritt sowie unzureichende Schutzmaßnahmen können Abstürze und damit schwere bis tödliche Verletzungen zur Folge haben. Seit seiner Gründung im Jahr 1975 setzt sich das Unternehmen Petzl mit genau dieser Problematik auseinander und hat seither eine Vielzahl an innovativen Lösungen auf den Weg gebracht, die das Arbeiten und Retten in der Höhe sicherer machen sollen. An vorderster Front steht hierbei der Einsatz von Persönlicher Schutzausrüstung (PSA) und damit professionelles Equipment, das im Ernstfall Leben retten kann. Aber genau hier zeigt sich ein weiteres Problem, denn selbst die beste PSA ist nutzlos, wenn sie nicht richtig Anwendung findet. Marek Proba, Leiter des Petzl Technical Institute (PTI), sowie Dennis Oezkol, Sales Manager bei Petzl Deutschland, gehen sogar noch einen Schritt weiter und stellen klar, dass PSA bei falscher Verwendung nicht nur nutzlos, sondern „darüber hinaus auch sehr gefährlich werden kann“. Im Gespräch mit bauSICHERHEITChefredakteur Dan Windhorst berichten die Experten vom wichtigen Austausch zwischen Hersteller und Anwender sowie der zwingenden Notwendigkeit, sich gerade für Rettungsmaßnahmen in der Höhe ausgiebig mit dem Equipment zu beschäftigen und den Ernstfall zu trainieren. Denn in einer Notfallsituation sind alle Beteiligten hohem Stress ausgesetzt, weshalb die Rettungstechnik sowie der Umgang mit der Ausrüstung intensiv geübt werden sollte, um routinierte Abläufe zu schaffen.

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Von Dan Windhorst

bauSICHERHEIT: Beim Arbeiten in der Höhe steht die Persönliche Schutzausrüstung (PSA) im Mittelpunkt. Sie bewahrt vor Abstürzen und kann im Fall der Fälle sogar Leben retten. Dennoch heißt es, dass eine PSA noch so gut sein kann – sie ist nutzlos, wenn sie falsch verwendet wird. Wie schätzen Sie das ein? Marek Proba: Wir würden die Aussage sogar noch erweitern: Eine PSA kann sogar gefährlich werden, wenn sie falsch benutzt wird. Trotz des technologischen Fortschritts und der vielen neuen Produkteinführungen muss die Handhabung der PSA gezielt geübt werden. Jemand der „nur“ einen Gurt trägt, begibt sich erfahrungsgemäß schneller in eine gefährliche Situation, weil er ein Gefühl der Sicherheit hat, und das obwohl sein Verbindungsmittel oder der Anschlagpunkt eventuell völlig falsch verwendet wurde. Die Auseinandersetzung mit dem Equipment hat daher höchste Priorität. bauSICHERHEIT: Ist die Nutzung Ihrer Produkte, insbesondere in der Höhen-Absturzsicherung, besonders beratungsintensiv? Marek Proba: Grundsätzlich sind Petzl-Produkte sehr benutzerfreundlich und leicht zu bedienen. Die Kennzeichnung ist systematisch und auf allen Produkten einheitlich. Durch die zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten der Produkte ist aber eine gute Beratung immer vorteilhaft. bauSICHERHEIT: Was genau hebt Ihre Lösungen aber von den Mitbewerbern ab? Oder anders gefragt: Wo sehen Sie die größte Stärke von Petzl?

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Dennis Oezkol: Access the inaccessible! Petzl entwickelt nun schon seit 50 Jahren Produkte, um die Arbeit in Höhen und Tiefen sicherer, einfacher und ergonomischer zu machen. Dabei liegt unsere oberste Priorität immer auf der Qualität unserer Lösungen und dadurch auch auf der Sicherheit des Anwenders. Unsere Produktpalette ist teilweise etwas überschaubarer als die unserer Mitbewerber, dafür aber gezielt auf die speziellen Bedürfnisse der verschiedenen Branchen ausgelegt.

Als Hersteller von Sicherheitslösungen, die bei Rettungen in der Höhe zum Einsatz kommen, kennt Petzl die hohen Anforderungen an das Material und die Technik.

bauSICHERHEIT: Seien es Abseilgeräte, Seile, Helme oder Stirnlampen: Petzl hat sich mit vielen Produkten einen Namen gemacht: Was sind die aktuell wichtigsten Entwicklungen und darf man 2020 auf Neuheiten gespannt sein? Dennis Oezkol: Die Entwicklung unserer Produkte ist eine Mischung aus bedarfsgerechtem Angebot und innovativen Neuerungen. Im Fokus liegt sowohl das Standard Produkt für die einfache Anwendung als auch die technische Raffinesse für detailverliebte Spezialisten. Auf Neuerungen darf man sich bei Petzl Jahr für Jahr freuen. Die großen internationalen Messen sind i.d.R. die Bühne für unsere Produktneuheiten. bauSICHERHEIT: Kommen wir zur Praxis: Jede vertikale Rettungssituation in der Höhe unterliegt zwar individuellen Gegebenheiten, gibt es trotzdem Grundregeln, die jeder zu beachten hat? Oder anders gefragt: Was muss ich gerade mit Blick auf mein Equipment und mein Verhalten während einer Rettungsaktion beachten? Marek Proba: Mit Blick auf unsere Produkte ist uns der Hinweis wichtig, dass die Ausrüstung für den Rettungseinsatz stets vollständig und in funktionsfähigem (geprüften) Zustand sein sollte. Wie immer bei Petzl betrachten wir allerdings das gesamte Szenario und da ist vor allem eines wichtig, nämlich Routine für den möglichen Ernstfall entwickeln. Am wichtigsten sind im Grunde die Maßnahmen, die vor einem Einsatz ergriffen werden müssen. Diese beginnen mit der Auswahl und Qualifizierung des Teams sowie mit der Beschaffung der richtigen Ausrüstung. Stehen beide Komponenten, muss eine geeignete Technik für mögliche Notfallsituationen entwickelt werden. Im Anschluss müssen diese Techniken intensiv geübt und immer wieder wiederholt werden, um die angesprochene Routine zu verinnerlichen. Jede Rettung

PETZL

bauSICHERHEIT: Als Spezialist für den Schutz von Höhenarbeitern kennt Petzl das Gefahrenpotenzial, dem Industriekletterer und Baustellenarbeiter ausgesetzt sind. Das Unternehmen veranstaltet zudem regelmäßig Events, Weiterbildungen sowie Trainings. Wie wird das von den Anwendern angenommen und was kann Petzl als Entwickler aus diesen Veranstaltungen für sich selbst mitnehmen? Marek Proba: Sowohl Fachmessen als auch spezielle Petzl-Events werden von Anwendern, aber auch Entscheidern sehr gut angenommen. Insbesondere bei beratungsintensiven Produkten ist der direkte Austausch zwischen Hersteller, Händler, Kunde und Anwender wichtig. Die Kommunikation und Diskussion mit dem Kunden über technische Problemstellungen und Lösungsansätzen ist nicht selten der Grundstein für neue Entwicklungen. Dennis Oezkol: Um neue Lösungen und Produkte vorzustellen, nutzen wir natürlich unsere Aktivitäten auf den verschiedenen Fachmessen. Veranstaltungen wie das FISAT Technikseminar sind wiederum ideal geeignet, um als Ansprechpartner für Endanwender zu dienen. Dazu kommen Hausmessen und Schulungen, die wir speziell für Händler durchführen. Wir bieten darüber hinaus auch Ausbildungsmaßnahmen und Trainings für die Anwender, das umfasst sowohl standardisierte DGUV-Unterweisungen als auch weiterbildende Workshops für Trainer und Unterweisende.

Petzl entwickelt seit 50 Jahren Produkte, um die Arbeit in Höhen und Tiefen sicherer zu machen. Dabei liegt unsere oberste Priorität auf der Qualität unserer Lösungen und dadurch auch auf der Sicherheit des Anwenders. Dennis Oezkol, Sales Manager bei Petzl Deutschland

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PETZL

Damit während der Arbeit sowie inmitten eines Rettungsvorgangs keine zusätzlichen Probleme entstehen, ist ein regelmäßiges Training sowie die Auseinandersetzung mit dem Equipment zwingend erforderlich.

Trotz des technologischen Fortschritts und der vielen neuen Produkteinführungen muss die Handhabung der PSA gezielt geübt werden. Marek Proba, Leiter des Petzl Technical Institute (PTI)

1100 Gramm

Die »Maestro«-Abseilgeräte weisen ein geringes Gewicht von nur 1 100 g auf.

ist eine Stresssituation für das gesamte Team, trotz aller Vorbereitungen und Trainings ist eine gegenseitige Kontrolle durch das sogenannte 4-AugenPrinzip sehr wichtig. Natürlich ist es vorteilhaft, wenn sich die verwendete Ausrüstung leicht bedienen lässt und eventuell eine Sicherheit vor absehbaren Fehlern bietet, einige Produkte von Petzl haben deswegen zum Beispiel eine integrierte Anti-Panik-Funktion. In Paniksituationen haben wir Menschen einen starten Greifinstinkt. Wir halten uns eher an etwas fest, als dass wir etwas loslassen. Beim Abseilen hat der Anwender den Griff des Abseilgeräts in der Hand und steuert damit die Geschwindigkeit. Zieht er immer weiter am Griff, so wird er immer schneller beim Abseilen. Gerät der Anwender in Panik und klammert sich am Griff fest und zieht diesen noch weiter auf, dann würde der Abseilvorgang immer schneller werden. Dank der Anti-Panik-Funktion stoppt das Gerät vollständig den Abseilvorgang, sobald der Anwender den Griff voll durchzieht. Nach dem Stoppen kann der Anwender die Situation neu analysieren und wieder weiter kontrolliert (langsam) abseilen. Generell muss man sagen, speziell bei Rettungen wird die gesamte Ausrüstung und insbesondere die Rettungsgeräte sehr hohen Lasten (Gewichten) ausgesetzt. Meist kommt ja zu dem Gewicht des Patienten noch das Gewicht des Retters und der gesamten Rettungsausrüstung (z. B. Trage) dazu – dabei darf auf keinen Fall die maximale Nutzlast der Geräte überschritten werden. Anfang des Jahres hat Petzl ein neues, bis jetzt einzig-

artiges Produkt auf den Markt gebracht, das speziell auf diese schwierigen Ansprüche ausgelegt ist und Einsätze im Ernstfall deutlich erleichtert: das für technische Rettungseinsätze konzipierte Abseilgerät Petzl „Maestro“. Es erleichtert das Handling von schweren Lasten sowohl beim Ablassen als auch beim Hochziehen und kann als erstes Sicherungssystem oder zur redundanten Sicherung eingesetzt werden. bauSICHERHEIT: Und abschließend ein Thema, das uns alle bewegt: Das Coronavirus hat uns alle fest im Griff. Noch ist nicht absehbar, welche Auswirkungen es auf die Wirtschaft hat. Und wir wollen auch keinen Blick in die Glaskugel wagen. Welche Maßnahmen hat Petzl aktuell ergriffen, um seine Mitarbeiter zu schützen und um einen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie zu leisten? Dennis Oezkol: Der Schutz der einzelnen Arbeitnehmer hat für das Familienunternehmen Petzl höchste Priorität. Die aktuelle Lage wird in einem Krisenmanagement-Team sehr genau beobachtet und an die jeweiligen Empfehlungen lokaler Behörden etc. angepasst. Petzl hat außerdem sehr früh begonnen, die notwendigen Maßnahmen wie Mindestabstände, Homeoffice und Hygieneregeln umzusetzen. Eines lässt sich in diesem Zusammenhang ganz klar sagen: Genauso wie für unsere Produkte gilt, dass die Sicherheit jedes einzelnen Menschen immer an erster Stelle steht. J

SERVICE Vielseitig einsetzbares Abseilgerät jeweiligen Situation individuell anpassen zu Hebel nicht benutzt wird. »Beim Ablassen von können. Zur Verfügung stehen aktuell zwei Lasten oder Personen zum Beispiel in einen Ausführungen: Der »Maestro S« ist für Seile Silo wird das System direkt am Anschlagmit einem Durchmesser von 10,5 bis 11,5 mm punkt installiert und passiv von einem zweiten geeignet und ermöglicht das Handling von Anwender bedient« , so Marek Proba, Leiter Lasten bis ca. 250 kg. Der »Maestro L« wiede- des Petzl Technical Institute (PTI). Das »Marum ist auf Seile mit einem Durchmesser von estro«-Abseilgerät könne genauso gut auch 12,5 bis 13 mm ausgerichtet und kann Lasten in einen Flaschenzug als Rücklaufsicherung bis 280 kg handhaben. Was sich bei beiden mit Ablassfunktion eingesetzt werden, so der Geräten zeigt, ist eine spezielle Markierung, Experte weiter. um das Seil schnell und unkompliziert einlegen »Ein Industriekletterer verwendet diese Lözu können. Darüber hinaus sorgt eine integ- sung in erster Linie aktiv bei sich am Gurt rierte Umlenkrolle mit Rücklaufsperre sowie angeschlagen zum Abseilen. die große Laufrolle mit gekapseltem Kugella- Es kann auch als Sicheger dafür, dass nur eine Laufrichtung möglich rungsgerät im redundanist. Zudem entsteht dabei laut Hersteller ein ten System eingesetzt ausgezeichneter Wirkungsgrad beim Heben werden.« von Lasten. Um die Steuerung des Abseilvorgangs komfortabler zu gestalten, Der »Maestro S« ist für ist der Hebel ergonomisch geformt und Seile mit einem DurchmesDer »Maestro L« ist auf Seile eine Bremse integriert. Das ebenfalls ser von 10,5 bis 11,5 mm mit einem Durchmesser von vorhandene Auto-Lock-System blockiert geeignet und ermöglicht 12,5 bis 13 mm ausgerichtet und das Seil übrigens automatisch, wenn der das Handling von Lasten kann Lasten bis 280 kg handhaben. bis ca. 250 kg. PET

ZL (2

)

Die »Maestro«-Abseilgeräte sind speziell für technische Rettungseinsätze konzipiert. Sie sind kompakt, weisen ein geringes Gewicht von rund 1100 g auf und erweisen sich in der Anwendung als vielseitig einsetzbar. Entwickelt wurde diese Lösung zum Handhaben schwerer Lasten beim Ablassen und Heben. Hinzu kommt die Verwendungsmöglichkeit als erstes Sicherungssystem oder zur redundanten Sicherung. Darüber hinaus besitzt das »Maestro«-Abseilgerät Abschrägungen an der Laufrolle, die für zusätzliche Kontaktflächen mit dem Seil sorgen sollen, sowie eine integrierte Bremse zur Dosierung der Bremsreibung. Damit soll es den Rettungskräften möglich sein, sich bei ihrem Einsatz der

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PERSÖNLIC

HER SCHU

A. HABERKORN

PSAgA Kopf- und Handschu tz Hautschu tz

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PERSÖNLICHER SCHUTZ

BORNACK (2)

Beim Fall in die Tiefe greifen Anwender von PSA häufig reflexartig nach dem mitlaufenden Auffanggerät und öffnen damit unbewusst die Bremse. Das Seil gleitet durch und die Person stürzt ab. Mit der Produktinnovation »Fallstop BK03« von Bornack soll dieses Problem behoben werden.

»Double-Stop« als integrierte Paniksicherung Aufgrund der »DoubleStop«-Technologie verfügt diese Sicherheitslösung über eine integrierte Panikfunktion.

[ BORNACK ] Selbst wenn Höhenarbeiter auf dem Dach mit einer Persönlichen Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) gesichert sind, bleibt ein Risiko: Sollten sie stolpern oder ausrutschen, kann dies folgenschwere Auswirkungen haben. Daran sind sie oft selbst beteiligt, ohne es zu beabsichtigen. Beim Fall in die Tiefe greifen sie reflexartig nach dem mitlaufenden Auffanggerät und öffnen damit unbewusst die Bremse. Das Seil gleitet durch und die Person stürzt ab. Mit der Produktinnovation »Fallstop BK03« von Bornack soll diese Gefahr gebannt sein. Dafür sorgt eine integrierte Panikfunktion, die »Double-Stop«-Technologie. Durch das instinktive Zugreifen wird diese aktiviert, die Klemmringe im Sicherungsgerät stellen sich schräg und der Fall wird gestoppt.

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Kilonewton

Entsprechend der normativen Bestimmungen bleibt die Fangstoßkraft auf maximal 6,0 kN begrenzt.

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ie Modelle der »Bornack BK-Serie« gehören zu den Klassikern unter den Sicherungsgeräten. Das Grundprinzip der störungsfreien Klemmringe bewährt sich laut Hersteller seit über 50 Jahren. Bereits eine halbe Million Produkte mit dieser Technologie hat das Unternehmen bislang verkauft. Mit dem »Fallstop BK03« präsentiert der Experte für sicheres Arbeiten in der Höhe eine neue Generation seiner mitlaufenden Auffanggeräte. Das Unternehmen erfüllt damit die Anforderungen internationaler Normen und kann seinen Kundenkreis auch global weiter ausbauen.

Maximale Anwendungssicherheit Für die Entwicklung des »BK03« hat sich Bornack die Funktionsweise des Vorgängermodells »BK02« zunutze gemacht und diese optimiert. Zusätzlich zur Einhängeund Steuerlasche verfügt die Lösung auf der gegenüberliegenden Seite über eine Druckleiste. Im Falle eines impulsgesteuerten Zugriffs drückt der Nutzer die Leiste reflexartig nach innen. Dadurch stellen sich die innen liegenden beweglichen Klemmringe schräg und fixieren das Seil. Der Sturz wird gestoppt, und das Gerät übernimmt seine vollständige lasttragende Funktion. Entsprechend der normativen Bestimmungen bleibt die Fangstoßkraft auf maximal 6,0 kN begrenzt. Da das Sicherungsgerät fest konfektioniert ist, sind bei

der Nutzung für unterschiedliche Situationen keine Umbaumaßnahmen erforderlich. Das erhöht die Anwendungssicherheit nach Ansicht von Bornack erheblich. Zudem fallen eigenen Angaben zufolge kaum zusätzliche Investitionskosten an, da der »Fallstop BK03« wartungsarm ist und beispielsweise nach einem Sturz keinen Austausch des Falldämpfers erfordert. Bornack bietet das mitlaufende Auffanggerät mit verschiedenen Seilvarianten mit 12 mm oder 16 mm Durchmesser an, entweder in Kernmantel-Ausführung oder in gedrehter Form. »Für die Anwendung spielt die Ausführung keine Rolle, es geht lediglich darum, mit welcher Seildicke der Höhenarbeiter sich am wohlsten fühlt«, sagt Björn Rothbrust, Produktmanager bei Bornack.

Die Legierung schützt vor Rost Der »Fallstop BK03« eignet sich laut Hersteller im horizontalen Einsatz unter anderem für Arbeiten auf Flach- und Steildächern. Auch für das Absichern von Personen im vertikalen Bereich, etwa auf Fahrgerüsten, Balkonen oder Fassaden, bietet das System guten Schutz. Darüber hinaus hat es für die Verwendung im Offshore-Bereich entscheidende Vorteile: Da die Klemmringe mit einer speziellen Legierung versehen sind, rosten sie nicht und halten Herstellerangaben zufolge der salzhaltigen Luft problemlos stand. J

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HONEYWELL (4)

Bei Arbeiten in der Höhe sind gesonderte Sicherheitsmaßnahmen nicht nur sinnvoll, sondern Pflicht. Jeder Nutzer von PSA sollte hierbei jedoch richtig geschult sein, damit eine ordnungsgemäße Anwendung erfolgt.

Mit dem »Honeywell Miller TurboLiteEdge« steht ein kantengeprüftes automatisches Höhensicherungsgerät zur Verfügung, um das Arbeiten in der Höhe einerseits sicherer, andererseits aber auch flexibler und komfortabler zu gestalten.

Trainings für sicheres Arbeiten in der Höhe [ HONEYWELL] Tagtäglich sind Arbeiter bei Tätigkeiten in der Höhe mit dem großen Risiko für tödliche Unfälle konfrontiert. Keine Absturzsicherung, egal wie effektiv, kann einen Mitarbeiter schützen, der nicht sachgerecht in ihrer Anwendung geschult ist. Um eine sichere und produktive Umgebung für Mitarbeiter in der Höhe zu gewährleisten, ist daher eine angemessene Schulung im Bereich Absturzsicherung der erste und wichtigste Schritt für ein effektives Sicherheitsprogramm.

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itarbeiter, die in der Höhe arbeiten, müssen über das Wissen und die Fähigkeiten verfügen, Absturzgefahren zu erkennen, das von jeder branchenspezifischen Gefahr ausgehende Risiko zu bewerten und die Gefahr durch Präventiv- oder Schutzmaßnahmen im Griff zu haben.

Fahrlässigkeit als großes Risiko Angesichts des zunehmenden Drucks, die Arbeit schneller zu erledigen, dürfen Unternehmen die Schulungsanforderungen nicht überstürzen, nur um den nächsten Auftrag schneller anzugehen oder um »die Pflicht abzuhaken«. Letztendlich kostet der kürzere Weg Unternehmen mehr als ihre anfänglichen Schulungsinvestitionen, da sie Mitarbeiter nachschulen oder zusätzliche vertragsgemäße Schulungen sicherstellen oder sogar Schadenersatz bei Vorfällen zahlen müssen. »Abstriche zu machen zahlt sich unterm Strich nicht aus, gerade wenn es um die Sicherheit der Mitarbeiter geht«, sagt Frank Scheibe, Manager Training&Service Rescue@Heights DACH bei Honeywell

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Fall Protection. »Wichtig ist, dass entsprechend der gesetzlichen Bestimmungen geschult wird, anstatt Schulungsmaßnahmen aus Bequemlichkeit zu verkürzen oder mit mangelnder Sorgfalt durchzuführen.«

Sicherheitstrainings vom Experten Die Auswahl des richtigen Schulungspartners für die richtige Ausbildung ist nach Ansicht von Frank Scheibe entscheidend. »Professionelle Schulungsanbieter für Absturzprävention und -schutz müssen in der Lage sein, wesentliche Sicherheitstheorien, verhaltensbasierte Sicherheitsschulungen sowie konkrete Sicherheitsmaßnahmen am Bau zu vermitteln, damit die Mitarbeiter im Zweifelsfall eigenständig die richtigen Entscheidungen treffen können.« Viele Anbieter, so der Experte weiter, böten umfassende Sicherheitsschulungen und -dienstleistungen vor Ort oder in mehreren Schulungszentren an. Beengte Räume, Windenergie, Turm- und andere branchenspezifische Simulatoren seien gute Indikatoren für eine fortschrittliche Trainingseinrichtung.

Um eine angemessene Lebensdauer und hohe Leistung aufrechtzuerhalten, müssen Absturzsicherungsprodukte wie Verankerungsverbindungen, Körperabnutzung und Verbindungsvorrichtungen regelmäßig überprüft werden. Frank Scheibe, Manager Training&Service bei Honeywell Fall Protection

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Damit Schulungsteilnehmer während des Trainings mit den Produkten lernen und üben können, die sie an ihrem Arbeitsplatz täglich nutzen, könnten Teilnehmer laut Frank Scheibe ihre eigene Ausrüstung mitbringen. Eigenes Equipment müsse innerhalb von sechs Monaten vor dem Kurs nach BGG 906 geprüft worden sein. Wenn es nicht den allgemeinen Sicherheitsstandards entspräche, sei dieses nicht zulässig. »Absturzsicherung hat einige komplexe technische Besonderheiten, umso kritischer ist daher eine sorgfältige Technik bei der Umsetzung der Sicherheitsmaßnahmen. Häufig ist die größte Erkenntnis der Schulungsteilnehmer, dass es weitaus mehr über Absturzsicherung zu wissen gibt, als man zunächst angenommen hatte«, ergänzt Frank Scheibe.

Unterschätzt: Pflege und Wartung Vielen ist seiner Ansicht nach auch unbekannt, dass persönliche Absturzausrüstung besondere Anforderungen an die Lagerung und Pflege mit sich bringe. Daher sei die richtige Pflege und Wartung der Ausrüstung für Arbeiten in der Höhe ebenfalls ein Schulungsbereich. »Um eine angemessene Lebensdauer und hohe Leistung aufrechtzuerhalten, müssen Absturzsicherungsprodukte wie Verankerungsverbindungen, Körperabnutzung und Verbindungsvorrichtungen regelmäßig überprüft werden. Die EU-OSHA verlangt, dass die Absturzsicherungsausrüstung bei jedem Gebrauch überprüft wird, was als Pre-Use bezeichnet wird. Das heißt, bevor ein Mitarbeiter einen Gurt anlegt, muss dieser inspiziert werden, um festzustellen, ob der Gurt beschädigt oder gebrochen ist.«

Auf der sicheren Seite sein Jedes Jahr werden neue und aufregende Fortschritte im Bereich der Absturzsicherung angekündigt. Inno-

Gerade bei Arbeiten in der Höhe sind zusätzliche Schutzmaßnahmen wie PSAgA erforderlich, um die Sicherheit des Arbeiters in jeder Arbeitssituation gewährleisten zu können.

vationen bei der Technologie, Design, Gewicht, Materialien und Komfort machen das Leben am Arbeitsplatz einfacher und sicherer. »Es ist von entscheidender Bedeutung, dass auch die Ausbilder für die technische Ausbildung in den Bereichen Absturzsicherungs-PSA, technologische Fortschritte, Praktiken und Vorschriften weitergebildet werden, wenn sie erfolgreich die Theorie und Anwendungen vermitteln wollen, die für die sichere Arbeit in der Höhe erforderlich sind«, so Frank Scheibe. Zu den genannten Fortschritten im Bereich der Absturzsicherung zählen beispielsweise die »Honeywell Miller TurboLiteEdge« . Sie sind kantengeprüfte automatische Höhensicherungsgeräte, die für alle Arbeitssituationen geeignet sind. Zu diesen gehören auch Arbeitssituationen, die aus Gründen der Flexibilität, Zuverlässigkeit und maximalen Sicherheit bei Arbeiten in Kantenbereichen eine Verankerung mit kleinen Winkeln erfordern. Die Höhensicherungsgeräte der Serie sind an alle Fallfaktoren angepasst: FF0, FF1 & FF2. »Turbolite Edge« ist aufgrund des winkelresistenten Energieabsorptionssystems, das den neuesten Normanforderungen entspricht, für Kanten mit einem Winkelradius von > = 0,5 mm geeignet. Es wurde mit einem Gewicht von 140 kg in allen Situationen in der Höhe getestet: horizontal, vertikal, mit Befestigung an den Füßen und in Kantenbereichen. Zwei Drehwirbel (am Karabiner am Gurtbandende oder Kabel und am Gehäuse) verhindern ein Verdrehen des Gurtbands oder Kabels und verbessern den Einzug. Eine einfache Sichtprüfung aufgrund integriertem Fallschutzindikator und zusätzlichem Energieabsorptionssystemschutz soll laut Hersteller für mehr J Komfort und eine höhere Sicherheit sorgen.

Geförderte PSAgA [ 3M ] Die Gründe für schwere oder gar tödliche Unfälle durch Absturz auf Baustellen sind groß. Sie reichen von der falschen Handhabung der PSA über Fahrlässigkeit durch Gewohnheit bis hin zu Nachlässigkeit durch Zeitdruck oder mangelndem Gefahrenbewusstsein. Abstürze etwa von Hubarbeitsbühnen zählen hierbei zu den häufigsten und gefährlichsten Unfallrisiken in der Bauwirtschaft. Marion Schiller, EMEA Standard Development and Regulatory for Fall Protection bei 3M Deutschland, kennt diese Gefahren und mahnt dazu, sich noch intensitver mit dem Risiko zu befassen.

U

m für das Thema zu sensibilisieren, investieren viele Unternehmen sowie Berufsgenossenschaften in umfangreiche Kampagnen. Kernpunkt des Ganzen ist immer wieder der Appell an die Arbeitgeber, ihre Mitarbeiter für die vorhandenen Risiken zu sensibilisieren, ihnen eine geeignete Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) zur Verfügung zu stellen und passende Schulungen zum richtigen Umgang zu ermöglichen.

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3M (3)

Neben den notwendigen PSASchutzlösungen sind auch intensive Schulungen ratsam, wie sie 3M beispielsweise in seinem Trainingscenter in Hamburg anbietet.

»Die Statistiken der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) zeigen uns, dass Abstürze weiterhin die häufigste Ursache für tödliche Arbeitsunfälle in der Bauwirtschaft sind. Über 35 Prozent der tödlichen Arbeitsunfälle im Zeitraum 2009 bis 2018 ereigneten sich laut BG Bau infolge eines Absturzes. Daher ist es sehr zu begrüßen, dass die Anschaffung von kleinen, leichten Höhensicherungsgeräten nun finanziell gefördert wird«, so Marion Schiller.

Geeignete PSAgA verwenden Zwei Drittel der tödlichen Absturzunfälle ereigneten sich laut Statistik der BG Bau aus weniger als fünf Metern Höhe. Insbesondere beim Arbeiten auf Hubarbeitsbühnen oder auf Dachkonstruktionen kommt es immer wieder zu Absturzunfällen. Mobile Hubarbeitsbühnen werden in vielen Bereichen für den zeitlich begrenzten Höhenzugang eingesetzt. Durch einen Peitschen- oder Katapulteffekt bei teleskopierbaren Arbeitsbühnen kann der Nutzer aus dem Arbeitskorb herausgeschleudert werden. Mit dem Einsatz geeigneter PSAgA lässt sich bei derartigen Vorfällen eine Vielzahl an schweren Unfällen verhindern.

Die Förderprogramme sinnvoll nutzen Die Förderung beträgt laut BG Bau aktuell 50 Prozent der Anschaffungskosten bis zu maximal 250 Euro. Voraussetzung für die Inanspruchnahme sei unter anderem, dass das Unternehmen Mitglied der BG Bau sein muss. Zudem sei vorgeschrieben, dass neben der PSAgA-Anschaffung auch eine entsprechende Schulung absolviert und nachgewiesen werden müsse. Das stelle sicher, dass der jeweilige Mitarbeiter die Schutzausrüstung korrekt einsetzen könne. Pro geschulter Person werde jeweils die Anschaffung eines Systems aus Höhensicherungsgerät und PSAgA gefördert. »3M etwa bietet den Unternehmen beides aus einer Hand – sowohl die geeigneten Produkte als auch maßgeschnei-

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derte Schulungen«, ergänzt Marion Schiller. »Unsere Trainer schulen Mitarbeiter aus dem Baubereich. Dazu bieten sich abhängig vom jeweiligen Unternehmen das 3M Trainingscenter in Hamburg an oder auch unsere mobilen Trainingseinheiten, die dezentrale Schulungen direkt vor Ort beim Unternehmen ermöglichen.«

PSA bei Tätigkeiten auf Hubarbeitsbühnen Wer auf einer Hubarbeitsbühne tätig ist, kann wiederum auf verschiedene Sicherheitslösungen zurückgreifen. »Für diese Anwendungsbereiche empfehlen wir unser Hubsteigersicherungs-Set mit dem ›3M DBI-SALA Nano-Lok Edge‹-Höhensicherungsgerät, dem dazu passenden ›Protecta‹-Auffanggurt sowie dem ›3M Protecta‹-Rucksack,« sagt Marion Schiller. Der Anwender, so die Expertin weiter, verfüge damit über ein zuverlässiges, robustes und anwenderfreundliches Komplettset für sicheres Arbeiten. Das Höhensicherungsgerät sei nach dem Prüfgrundsatz PSA gegen Absturz zur Verwendung in Arbeitskörben von fahrbaren Hubarbeitsbühnen getestet. Als wesentlichen Pluspunkt dieser Lösung nennt Marion Schiller ihre hohe Benutzerfreundlichkeit. Das Höhensicherungsgerät werde direkt am Körper getragen, so wie es Anwender allgemein gewohnt sind. Zudem sei das Gerät besonders wartungsfreundlich, die jährliche Überprüfung lasse sich einfach und somit zeit- und kostensparend umsetzen. Von Vorteil sei ebenfalls die einfache Befestigung: »Mittels eines Sicherheitsstiftes wird das Gerät direkt am Gurtband befestigt. Die Auffangöse bleibt somit frei und kann für eine mögliche Rettung genutzt werden. Das besondere Design minimiert die Stoßkräfte, der automatische Einzug von nicht genutztem Gurtband reduziert zudem das Stolperrisiko. Der integrierte Falldämpfer wird direkt am Gurtband kreuzbefestigt. Dadurch schlägt das Gehäuse zum Beispiel beim Bücken nicht gegen den Hinterkopf. Das Gewicht verteilt sich optimal«, so Marion Schiller abschließend. J

Über 35 Prozent der tödlichen Arbeitsunfälle im Zeitraum 2009 bis 2018 ereigneten sich laut BG Bau infolge eines Absturzes. Daher ist es sehr zu begrüßen, dass die Anschaffung von kleinen, leichten Höhensicherungsgeräten nun finanziell gefördert wird. Marion Schiller, EMEA Standard Development and Regulatory for Fall Protection bei 3M Deutschland

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A.HABERKORN

Gerade bei Arbeiten in der Höhe ist eine zuverlässige Schutzausrüstung unerlässlich, um die Gesundheit, aber auch das Leben des Arbeiters jederzeit schützen zu können.

PSA für extreme Arbeitsbedingungen 100

Prozent Sowohl der Auffanggurt »Arax« als auch der Haltegurt »Arax Belt« sind zu 100 Prozent aus Aramid-Fasern gefertigt.

[ A. HABERKORN ] Wer rund 20 oder 30 Meter über dem Boden hängend arbeitet, kann seinen Job ohne jeden Zweifel als extrem bezeichnen. Extrem sind auch Arbeiten mit ständigem Funkenflug, offenen Flammen und anderen Hitzequellen. Wichtig ist es deshalb, dass Arbeiter in solchen Arbeitsumgebungen speziellen Schutz brauchen. Das Unternehmen A. Haberkorn hat sich auf professionelle Komplettsysteme zur Absturzsicherung (PSA) sowie maßgefertigte Band- und Seilwaren für den technischen Einsatz spezialisiert und bietet beispielsweise mit seinem Gurt-System »Arax« eine nützliche Schutzlösung.

W

enn die Faktoren Höhe und Hitze zusammentreffen, kommt das Gurt-System »Arax« zum Einsatz. Sowohl der Auffanggurt »Arax« als auch der Haltegurt »Arax Belt« sind laut Hersteller zu 100 Prozent aus Aramid-Fasern gefertigt. Der große Vorteil dieses Materials ist eigenen Angaben zufolge, dass es sich auch bei großer Hitze nicht entzündet und nicht zu schmelzen beginnt. Diese Eigenschaft von

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Aramid macht den Gurt zur Lebensversicherung bei Schweiß-, Schleif- und Trennarbeiten auf Dächern, aber auch bei anderen Höhen-Arbeiten, bei denen mit Funkenflug, Flammen und großer Hitze zu rechnen ist. Damit auch beim Tragekomfort keine Abstriche gemacht werden müssen, sind Schulter- und Hüftpartie mit Polsterungen versehen, welche ebenfalls aus Aramid bestehen.

Unternehmen bietet alles aus einer Hand Das notwendige Know-how für die Entwicklung solcher Schutzlösungen bringt A. Haberkorn durch eine mehr als 100 Jahre andauernde Unternehmensgeschichte mit sich. Technische Textilien gelten dabei seit 1919 als ihre Kernkompetenz. A. Haberkorn hat sich von einer kleinen Seilerei zu einem, nach modernen Methoden geführten Industriebetrieb entwickelt. Rund 150 Mitarbeiter tragen Sorge dafür, ein umfangreiches Sortiment an Spezialgeweben von der Rohware bis zum individuell endkonfektionierten ArtiJ kel alles aus einer Hand anbieten zu können.

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Hochwertige PSA mit gezielter Schulung verknüpfen

N

eben maßgeschneiderter Konzeption und Anfertigung von komplexen Kransystemen findet sich auch ein breites Produktportfolio von Zurrgurten bis Anschlagmittel sowie Hebezeuge und Ladungssicherung. Übrigens: Hebebänder, Zurrgurte und Rundschlingen werden noch heute in den werkseigenen Nähereien individuell verarbeitet. Denn laut Hersteller hänge von der Qualität der eigenen Produkte nicht zuletzt auch Menschenleben ab, insbesondere mit Blick auf Arbeiten in der Höhe. Genau dafür bietet Wiedenmann die notwendige Si-

cherheitsausrüstung (PSAgA) sowie eine Vielzahl von passenden Schulungen in den eigenen Trainingszentren sowie vor Ort. Aus Sicht des Unternehmens gelte der Qualitätsanspruch nicht nur für das Equipment, sondern reiche von der Herstellung über die Wartung bis hin zur Prüfung und Schulung für den richtigen Umgang mit den Produkten.

Die richtige Handhabung erlernen Der Partner für Schulungen ist die Agora Akademie Goitzsche GmbH. In dieser Zusammen-

WIEDENMANN SEILE

[ WIEDENMANN ] Bereits seit 1812 wird in der Firma Wiedenmann Seile GmbH mit der Zielsetzung gearbeitet, Sorgfalt, Zuverlässigkeit und Leistung miteinander zu verknüpfen. Seit der Gründung vor über 200 Jahren ist die damalige Seilerei zu einem mittelständischen Unternehmen mit über 170 Mitarbeitern gewachsen, aber vor allem auch zum Experten im Hebetechnikund Sicherheitsausrüstungsbereich. Darüber hinaus bietet das Unternehmen Schulungen an, um den sicheren Umgang mit den Produkten zu ermöglichen. arbeit werden alle angebotenen Trainings, Zertifizierungen und Fortbildungen zu Absturzgefährdungen (PSAgA), Steigschutz-Einrichtungen und Ladungssicherung sowie Kran- und Gabelstaplerführerscheine gebündelt. Praxisorientierte Ansätze, geprüfte Methoden und jahrzehntelange Erfahrung sollen das Arbeiten mit besonderer Gefährdung zu einer sicheren Angelegenheit machen. Die neu errichtete Bildungsstätte am Großen Goitzschesee nördlich von Leipzig dient laut Wieden-

Unter möglichst realistischen Bedingungen können Interessierte an der Agora Akademie Goitzsche den richtigen Umgang mit Sicherheitslösungen lernen, um das Arbeiten in der Höhe künftig noch sicherer zu machen.

mann einerseits als Schulungszentrum mit Trainingsräumen für Unterweisungen, andererseits aber auch als Ort zum Austauschen und Entwickeln neuer Lösungen, um das Arbeiten in den unterschiedlichsten Branchen künftig noch sicherer zu machen. J

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MIPS möchte

MIPS

Um den Helmträger noch effektiver zu schützen, hat MIPS eine reibungsarme Schale entwickelt, die in das Innere des Helmes integriert wird.

deutsche Baustellen sicherer machen

786 803

Arbeitsunfälle

[ MIPS ] Das schwedische Unternehmen MIPS möchte den Kopfschutz von Arbeitern verbessern und deutsche Baustellen so sicherer machen. Der Hersteller hat eine reibungsarme Schale entwickelt, die im Inneren eines Helms eingebaut wird. Sie kann Rotationsbewegungen durch schräge Einwirkungen auf den Kopf, beispielsweise bei einem Sturz oder beim Aufprall eines Gegenstands auf den Kopf, reduzieren. Diese Rotationsbewegungen können das Gehirn verletzen. Das Hirnschutzsystem ist in Sporthelmen bereits fest etabliert.

Im Rahmen der Arbeitsunfallstatistik der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung wurden der DGUV 786 803 Arbeitsunfälle angezeigt.

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DAS UNTERNEHMEN MIPS ist spezialisiert auf die Sicherheit von Helmen und den Schutz des Gehirns. Das Unternehmen ist eine Ingredient Brand, die das MIPS-Hirnschutzsystem (Brain Protection System (BPS)) weltweit an Helmhersteller verkauft. Die MIPS-Lösungen sind in allen relevanten Märkten patentiert und basieren auf mehr als 20 Jahren Forschung und Entwicklung in Zusammenarbeit mit der Königlich- Technischen Hochschule und dem Karolinska Institut in Stockholm (Schweden). Hauptsitz und Testlabore von MIPS befinden sich in Stockholm. Dort arbeiten 38 Mitarbeiter in den Bereichen Forschung & Entwicklung, Vertrieb, Marketing und Verwaltung.

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nsgesamt 103 Helmmarken nutzen die patentierte Technologie in rund 580 Modellen. Erhältlich ist sie außerdem für Industrieschutzhelme. Dass der Bedarf für Zusatzschutz groß ist, zeigt sich bei einem Blick in die Arbeitsunfallstatistik der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). 2018 wurden der DGUV 786 803 Arbeitsunfälle angezeigt. Nach Hand, Knie und Fuß steht der Kopf darin auf Platz vier der meistverletzten Körperteile. Ein besonderes Problem: Gehirnerschütterungen. Sie liegen bei fast 22 000 aller gemeldeten Unfälle vor. Kopfverletzungen sind zudem die Todesursache Nummer 1 bei Arbeitsunfällen. Besonders gefährdet für Unfälle sind Bauarbeiter. Fast 15 Prozent aller gemeldeten Arbeitsunfälle und sogar 31,9 Prozent der tödlichen Unfälle 2018 passierten auf Baustellen. Die große Mehrheit verletzte sich dort durch Aufprall, Zusammenstoß oder Kontakt mit einem Gegenstand. Auch hier sind Kopfverletzungen ein großes Thema: Die BG BAU verzeichnete im Jahr 2017 fast 6 500 Arbeitsunfälle mit Kopfverletzungen und fordert sicherere Schutzhelme. MIPS hat eine reibungsarme Schale entwickelt. Sie reduziert Rotationsbewegungen, die sonst auf den Kopf übertragen würden, und kann Industrieschutzhelme so sicherer machen.

Rotationsbewegungen effektiv reduzieren »Aus unserer Forschung wissen wir, dass unser Kopf bei einem Sturz in den meisten Fällen schräg auf den

Boden aufschlägt. Gehirnerschütterungen sind typische Erscheinungen, die dabei auftreten können. Denn bei einem schrägen Aufprall kann es zu Rotationsbewegungen des Schädels kommen, bei denen das Hirngewebe reißen kann. Das Problem ist, dass herkömmliche Industrieschutzhelme meist nur vor Verletzungen wie Schädelbrüchen schützen, aber Rotationsbewegungen nicht ausreichend reduzieren«, erklärt Max Strandwitz, CEO von MIPS. Unser Gehirn ist rund sechs bis sieben Mal anfälliger für Rotationsbewegungen als für lineare Einwirkungen. Die MIPS-Schale sorgt im Inneren des Helms dafür, dass der Kopf im Helm 10 bis 15 mm in jede Richtung gleiten kann. Das kann auf das Gehirn wirkende Rotationsbewegungen verringern, wie unabhängige Tests zeigen. Sporthelmhersteller wie Bell, Giro, Head, Specialized und Scott haben die Schale bereits in ihre Helme eingebaut. »Letztes Jahr hat die schwedische Schutzhelmmarke Guardio den ersten Industrieschutzhelm (EN 397) mit MIPS auf den Markt gebracht. Aktuell führen wir auch Gespräche mit verschiedenen anderen europäischen Schutzhelmherstellern«, sagt Max Strandwitz. MIPS sieht großes Potenzial, die Branche sicherer zu machen. »In unserer Freizeit, etwa beim Radfahren oder Reiten, legen wir Wert auf sicheren Kopfschutz. Für Arbeiten mit hohem Risiko sollte der bestmögliche Helm daher auch ein Muss sein. Der Schutz vor Rotationsbewegungen sollte so selbstverständlich sein wie Airbags im Auto«, so Strandwitz weiter. J

SICHERHEIT [ 04/2020 ]


JSP (3)

Arbeiten in der Höhe bringen Gefahren mit sich, die durch das richtige Schutz-Equipment minimiert werden können. JSP bietet hierzu zuverlässige Lösungen – vom Kopfschutz bis zu den Auffanggurten.

Neue Schutzlösungen für Arbeiten in der Höhe [ JSP ] Mit seiner Helmlösung »Evovista Dualswitch« hat JSP einen Allrounder geschaffen, der sowohl einen Kopfschutz für Arbeiten am Boden als auch für Arbeiten in der Höhe darstellt. Kombinieren lässt sich das System mit einem Augen-/Gesichtsschutz in Form einer voll integrierten und voll kompatiblen Überbrille oder Visier. Zudem soll für den Träger per Knopfdruck ein einfacher Wechsel zwischen Arbeiten am Boden (EN 397) und Arbeiten in der Höhe (EN 12492) möglich gemacht werden. Darüber hinaus hat JSP eine Auffanggurt-Serie entwickelt, die das Arbeiten in der Höhe deutlich sicherer machen soll.

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leichzeitig bietet der »Evovista Dualswitch« Personen einen kompatiblen integrierten optischen Augenschutz der Klasse 1, der bei Nichtgebrauch vollständig einziehbar ist und nach der Ausgabe nicht verloren gehen oder vor Ort beschädigt werden kann. Die Träger können ihre eigene Korrektionsbrille unter dem Visier oder der Überbrille tragen, was den Unternehmen laut JSP zusätzliche Kosten für verschreibungspflichtige Schutzbrillen erspart. Der »Evovista Dualswitch« bietet die Wahl zwischen dem »VISTAlens« oder »VISTAshield«, je nach gewünschtem Schutz- und Leistungsniveau.

Auf die Anforderungen zugeschnitten Wird der Helm mit optischer Klasse 1 gewählt, verfügt der Anwender laut Unternehmen über ein ungehindertes Weitwinkelobjektiv gemäß EN166.1.FT. KN mit einem Aufprallschutz der Klasse F, getestet mit einer 6 mm Stahlkugel bei Geschwindigkeiten von bis zu 160 km/h, selbst bei extremen Temperaturen mit Antikratz- und Antibeschlagbeschichtungen. Eine

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andere Variante ist der »EVOVISTAshield Dualswitch« mit optischem Augenschutz der Klasse 1, der eine klare Panoramasicht gemäß EN166.1.AT.KN bietet sowie einen Aufprallschutz der Klasse A – ebenfalls getestet mit einer 6 mm Stahlkugel bei Geschwindigkeiten von bis zu 685 km/h, selbst bei extremen Temperaturen mit Antikratz- und Antibeschlagbeschichtungen.

Mehr Schutz durch Kompatibilität Die »Evovista Dualswitch«-Helmserie wurde so konzipiert, dass sie vollständig mit JSP- Atemschutzmasken wie der »Force8 PressToCheck«-Halbmaske und der Sonis- Gehörschutzreihe kompatibel ist. Auch weitere Zusatzlösungen wie eine Lampen- und Ausweishalterung oder CR2 zur Verbesserung der Sichtbarkeit können montiert werden.

Wird der Helm »Evovista Dualswitch« mit optischer Klasse 1 gewählt, verfügt der Anwender laut JSP über ein ungehindertes Weitwinkelobjektiv gemäß EN166.1.FT.KN mit einem Aufprallschutz der Klasse F, getestet mit einer 6 mm Stahlkugel bei Geschwindigkeiten von bis zu 160  km/h, selbst bei extremen Temperaturen mit Antikratz- und Antibeschlagbeschichtungen.

Zuverlässige Auffanggurt-Serie Gleichzeitig hat der britische Hersteller JSP eine Auffanggurt-Serie entwickelt, um das Arbeiten in der

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Die Auffanggurt-Serie »K2« ermöglicht sicheres Arbeiten in der Höhe, ohne dabei auf Komfort beim Tragen verzichten zu müssen.

Mit seiner neuen Helmlösung »Evovista Dualswitch« hat JSP einen professionellen Kopfschutz entwickelt, der sich als vielseitig einsetzbar, robust und langlebig erweist.

Die Spezialisten für individuelle, bedarfsgerechte PSA gegen Absturz Vertrieb Projektierung UVV-Prüfung Reparaturen Montagen Schulungen Absturzsicherung Höhensicherung Sicherheitsseile Steigschutz Abseilgeräte Hebesysteme Rollgliss, uvm.

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Höhe noch sicherer zu machen. Stürze aus der Höhe sind eine der Hauptursachen für schwere Verletzungen am Arbeitsplatz und können sogar zum Tod führen. Die Absturzprävention ist für die Sicherheit der Arbeitnehmer unerlässlich und es muss die richtige Ausrüstung für die jeweilige Anforderung verwendet werden. Die große Bandbreite an Arbeiten in Hochsituationen, Anwendungen und Jobs erfordert allerdings eine Vielzahl verschiedener Auffanggurte und Verbindungsmittel. Die Auffanggurt-Serie »K2« kombiniert laut Hersteller hochwertige Materialien mit innovativen Merkmalen für optimale ergonomische Leistung, Komfort und Sicherheit. Je nach Bedarf stehen Zwei-, Dreioder Fünf-Punkt-Gurte zur Auswahl.

Schutz und Komfort sind gefragt Die »K2«-Gurte bestehen aus einem Air-Mesh-Material, welches atmungsaktiv ist und einen besonderen Tragekomfort gewährleisten soll. Die Gurte sind mit fünf bis sechs Verankerungspunkten am Gurt leicht anzubringen und für den Tragekomfort gibt es eine Polyester-Polsterung im Bein-, Rücken- und Taillenbereich des Gurtes. Alle drei Varianten dieses Sortiments verfügen über Gebrauchsanweisungen und Inspektionsetiketten, die in einem schwarzen PVCBeutel am Geschirr geschützt sind. Darüber hinaus verfügen die »K2« Drei- und Fünf-Punkt-Gurte über einen speziellen ergonomischen Gurt zur Arbeitsplatzpositionierung sowie über Werkzeughalter zum sicheren Verstauen von Werkzeugen, wenn diese nicht in Gebrauch sind. Es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass jeder, der mit Höhenarbeiten zu tun hat, eine umfassende Schulung zu Kontrollen vor und nach der Benutzung, zum Anlegen des Gurtes und zur Anpassung an die Passform, zum Anbringen der Verbindungsmittel und zur Verwendung der Ausrüstung erhält, um diese sicher zu verwahren. Die Schulung sollte auch das Wissen vermitteln, um die richtige Ausrüstung für die Anwendung und die Situation auszuwählen. Hierbei bietet sich JSP an, um Informationen für J Interessierte zu liefern und bei der Auswahl behilflich zu sein.

SICHERHEIT [ 04/2020 ]


Ein vielseitiger Schnittschutzhandschuh

LEI POLD + DÖ

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[ LEIPOLD+DÖHLE ] Der neu entwickelte Schnittschutzhandschuh »1143-5-N« ist das jüngste Mitglied der Schnittschutzserie »Cuttexx« aus dem Hause L+D. Mit seinem Schnittschutzlevel 5E und seiner Nitrilbeschichtung erweist er sich laut Hersteller als vielseitig einsetzbar und bietet zuverlässig Schutz.

Aufgrund spezieller Materialien eignet sich der neue »Cuttexx-5-N«-Schnitthandschuh für viele verschiedene Arbeitssituationen.

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er nahtlos gestrickte Schnittschutzhandschuh besteht aus einer Kombination von HPPE-, Glasfaser und Elasthan. Zertifiziert wurde er nach der Norm EN 388:2016. Dabei erhielt er die Leistungsstufen 4 5 4 3 E. Sein hervorragender Schnittschutz prädestiniert ihn laut Hersteller besonders für die Ar-

beit mit scharfkantigen und bruchgefährdeten Materialien. Gleichzeitig eignet er sich durch seine exzellente Rutschhemmung für glatte und glitschige Oberflächen sowie im Umgang mit Ölen und Fetten. Die schwarze Nitrilbeschichtung beschränkt sich auf die Innenhand, sodass durch den unbeschichteten Handrücken eine gute Atmungsaktivität sichergestellt wird. Die gut ausbalancierte Passform ermöglicht laut Herstellerangaben zudem ein angenehmes Tragen auch über einen längeren Zeitraum hinweg. Besonders wirtschaftlich, so L+P, sei der »Cuttexx5-N« durch sein hervorragendes Preis-LeistungsVerhältnis und seine extreme Abriebfestigkeit, die eine J verlängerte Einsatzdauer ermöglichen solle.

EN 388:2016 zertifiziert Der Schnittschutzhandschuh »Cuttexx5-N« wurde nach EN 388:2016 zertifiziert. Dabei erhielt er die Leistungsstufen 4 5 4 3 E.

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SOLOPROTECT (3)

Bei Bewegungslosigkeit wird automatisch ein Totmannalarm durch die »SoloProtect ID« ausgelöst.

Alleinarbeit birgt ein erhöhtes Gefährdungspotenzial [ SOLOPROTECT ] Gerade in der Baubranche sind alle Beschäftigten bei ihren jeweiligen Tätigkeiten mehr oder weniger großen Risiken und Gefahren ausgesetzt: Zum Beispiel könnte in der Werkstatt, im Büro oder auch im Bürocontainer auf der Baustelle durch eine defekte Steckdose ein Feuer ausbrechen. Oder im Winter sind die Wege vor dem Firmengebäude oder auf der Baustelle vereist, sodass jemand ausrutschen und sich verletzen könnte.

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Jeder Mensch, der zur Arbeit geht, sollte am Ende des Tages unversehrt nach Hause kommen. Craig Swallow, Managing Director für Europa und Großbritannien bei SoloProtect

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as Risiko von Unfällen auf Baustellen zeigt sich in vielen verschiedenen Arbeitssituationen und -bereichen. Möglicherweise heizen sich auch die Lagerräume im Hochsommer sehr stark auf, sodass darin arbeitende Personen Kreislaufprobleme bekommen könnten. Viele Beschäftigte arbeiten zudem mit scharfem Werkzeug und könnten sich in einem unachtsamen Moment verletzen oder von der Leiter oder dem Baugerüst fallen. Andere arbeiten im Außendienst, fahren oft auf stark befahrenen Straßen, auf denen das Firmenfahrzeug in einen Unfall geraten kann.

de Personen eventuell in Not geraten könnten und wie Arbeitgeber die verschiedenen Sicherheitsrisiken für ihre Mitarbeiter identifizieren und verringern können, weiß Craig Swallow, Managing Director für Europa und Großbritannien vom britischen Unternehmen SoloProtect. Als Anbieter von Sicherheitslösungen für Alleinarbeiter hat SoloProtect bereits mehr als 260 000 Notrufgeräte in der täglichen Nutzung und überwacht diese kontinuierlich.

Im Ernstfall fehlt es an Unterstützung

»Ein Arbeitgeber oder Verantwortlicher muss das jeweilige Risiko erst einmal erkennen, dann auflisten und schließlich nach Art und Relevanz klassifizieren«, so Craig Swallow. »Das Bewusstsein für mögliche Gefahren, der Dialog mit allen beteiligten Mitarbeitern sowie deren Kooperation bei der Gefährdungsbeurteilung rund um ihre spezifischen Aufgabenbereiche sind wichtige Bestandteile dieses Prozesses.« Um schließlich das aus betriebswirtschaftlicher Sicht erkennbare Risiko zu minimieren, müsse man laut Swallow unter Umständen auch Arbeitsprozesse einzelner Abteilungen und Mitarbeiter verändern und bestimmte Hilfsmittel einsetzen.

Diese Beispiele sind natürlich für sämtliche Angestellten eines Unternehmens höchst alarmierende Szenarien. Doch noch bedrohlicher sind derartige Vorkommnisse für Personen, die den kompletten Arbeitstag oder auch nur zeitweise völlig allein und ohne Kolleginnen und Kollegen in Ruf- oder Sichtweite tätig sind. Diese sogenannten Alleinarbeiter sind umso stärker gefährdet, weil ihnen im Notfall niemand zur Seite stehen und nötige Hilfe holen kann. Welche möglichen Gefahren für die Angestellten in Unternehmen lauern, wo und wann allein arbeiten-

Die Risiken erkennen und klassifizieren

SICHERHEIT [ 04/2020 ]


Die Angestellten gezielt schützen Um mehr Sicherheit innerhalb eines Unternehmens zu schaffen, gäbe es laut Craig Swallow viele Möglichkeiten, zunächst solle man sich jedoch die jeweilige Unternehmenskultur der eigenen Organisation ansehen. »Wenn man daraus einen einheitlich geltenden Sicherheitsstandard schaffen kann, ist das ein guter Start für den gesamten Prozess.« Teil dieser Entwicklung sei aber auch das Festlegen einer dynamischen Sicherheitsregelung für Alleinarbeiter, die jedem Mitarbeiter bekannt sein und die stetig erneuert und individuell angepasst werden müsse. »Jegliche Sicherheitsmaßnahmen für Alleinarbeiter sollten auch den Einsatz von Technologien umfassen, die im ganzen Unternehmen genutzt werden. Dadurch wird verdeutlicht, was von allen Beteiligten erwartet wird und welche Vorteile diese Maßnahmen der gesamten Organisation bieten.« diesbezüglich regelmäßige Überprüfungen, Sicherheitstrainings sowie einen stetigen Dialog zum Thema Arbeitsschutz geben.«

Was, wenn die Regeln missachtet werden? Bei der Frage danach, wie man einer Missachtung von Regelwerken entgegentreten könne, stellt Craig Swallow klar: »Ich denke, es geht weniger um die konkrete Zusammenarbeit als vielmehr um gemeinsame Werte und Verantwortlichkeiten. Schließlich ist jede Person im Unternehmen mitverantwortlich für die Sicherheit an unseren Arbeitsplätzen.« Das Thema sei laut Swallow vielmehr als eine stetige Initiative zu betrachten, auf die alle Parteien hinarbeiten oder die sie aktiv aufrechterhalten. »Diese Herangehensweise ist ein maßgeblicher Teil der Entwicklung einer eigenen unternehmerischen Sicherheitskultur. Es ist wichtig, alle Beschäftigten in das Thema als gemeinschaftliches Projekt miteinzubeziehen und die Vorteile eines sichereren Arbeitsplatzes für die komplette Organisation effektiv zu kommunizieren.«

Die Schutzmaßnahmen auch nutzen Ein anderer wichtiger Punkt ist in diesem Zusammenhang, dass die eingerichteten Schutzmaßnahmen von den Arbeitnehmern nicht einfach ignoriert, sondern auch tatsächlich aktiv genutzt werden. »Wo Technologie eingesetzt wird, erhält man verwertbare Zahlen bezüglich der Akzeptanz und der laufenden Nutzung der Sicherheitsgeräte, die dem Unternehmen als wichtige Indikatoren für einen stattfindenden Return on Investment dienen.« Wenn festgelegte Sicherheitsmaßnahmen von Beschäftigten nicht ausreichend umgesetzt werden, solle man dies laut Swallow in einem persönlichen Gespräch über die verpflichtenden Sicherheitsrichtlinien deutlich thematisieren. »Außerdem sollte es

Das Gerät »SoloProtect Go« ist ein kleines und leichtes Notsignalgerät für Alleinarbeiter und Teil einer umfassenden Sicherheitslösung.

Gefahren erkennen und frühzeitig melden Damit bestimmte Gefahrensituationen kommuniziert werden können, empfiehlt Swallow eine für alle Mitarbeiter zugängliche Kommunikationsplattform für den regelmäßigen Dialog über beste Arbeitspraktiken. »Das kann beispielsweise im Rahmen eines speziellen Forums in Ihrem Firmenintranet sein oder auch in monatlichen Abteilungsmeetings.« Auch hierbei kann der Einsatz von Technologie helfen, indem bestimmte Funktionen gezielt periodisch ausgeführt werden.

Zeit und Budget für Sicherheitsmaßnahmen Die Investitionen in gezielte Schutzmaßnahmen zeigen sich bei jedem Unternehmen in unterschiedlicher Höhe. »Es hängt von den jeweiligen Risiken und dem entsprechenden unternehmerischen Verantwortungsgefühl ab, wie sehr man die Sicherheitsbedürfnisse der Belegschaft im Einklang mit den verfügbaren Ressourcen befriedigen kann und möchte«, fügt Craig Swallow an. »Jeder Mensch, der zur Arbeit geht, sollte am Ende des Tages unversehrt nach Hause kommen, doch das ist leider nicht immer der Fall. Ich halte es im Übrigen auch aus nüchterner betriebswirtschaftlicher Sicht für ratsam, die Ausgaben für Sicherheitsmaßnahmen nicht nur als reine Kosten zu betrachten, denn sie sind langfristig eine Investition in die körperliche und psychische Gesundheit des Personals, die der Organisation auf lange Sicht Vorteile bringt – zufriedene Angestellte und dadurch J weniger Fehlzeiten und Kündigungen.«

DAS UNTERNEHMEN Als Anbieter von NotsignalAnlagen für Alleinarbeiter in den USA, Großbritannien und Europa hat SoloProtect über 260  000 Notrufgeräte in der täglichen Nutzung und überwacht diese rund um die Uhr. Bei allen Geräten von SoloProtect sind die Nutzer rund um die Uhr mit einem zertifizierten Alarmempfangszentrum verbunden, das sich je nach Gerät per Audio- oder Videokanal dazuschalten kann und dann der individuellen Situation entsprechend handelt.

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PETER GREVEN (2)

Die Tensid-Kombination soll laut PGP die Basis für eine neue Generation von Hautreinigungsmitteln bieten. Es handelt sich dabei um einen Schaumreiniger für leichte bis mittlere Verschmutzungen und ein Reinigungsgel für leichte bis mittlere Verschmutzungen. Beide Präparate vereinen erstmals ein hohes Maß an Reinigungskraft mit einer besonderen Hautfreundlichkeit.

Hautschutztipps beim häufigen Waschen oder Desinfizieren [ PGP ] Desinfektion und richtiges Händewaschen sind in Zeiten der Corona-Krise bekanntlich unerlässliche Schutzmaßnahmen. Das Problem: Desinfektionsmittel, Reinigungsmittel und auch Wasser allein entziehen der Haut Fette – und können somit auf Dauer zu Hautschädigungen führen. Deswegen ist es sehr wichtig, Hautschutz- und -pflegeprodukte zu nutzen und auf besonders hautverträgliche Hautreiniger zu achten. Hier bietet der Hersteller Peter Greven Physioderm (PGP) mit einer neu entwickelten Generation Hautreiniger eine Lösung. Sie basiert auf der zum Patent angemeldeten Tensid-Kombination »OptiTens«, die hautfreundlich und wirksam zugleich sein soll.

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er sich häufig die Hände wäscht oder desinfiziert, entzieht der Haut Fett. Das Fett braucht die Haut aber, um ihre Schutzfunktion erfüllen zu können. Verliert die Haut ihre natürliche Barrierefunktion, wird sie anfällig für mechanische, physikalische, chemische und bakterielle Einwirkungen. Deswegen ist es sehr wichtig, Hautpflegeprodukte zu nutzen und hautfreundliche Reinigungsmittel zu verwenden.

Die Tensid-Kombination ist zum Patent angemeldet. Unter dem Markennamen »OptiTens« soll sie die Basis für eine neue Generation von Hautreinigungsmitteln bilden. Es handelt sich dabei um einen Schaumreiniger und ein Reinigungsgel, jeweils für leichte bis mittlere Verschmutzungen.

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Das Austrocknen der Haut verhindern Bei der Hautpflege, die Beschäftigte nach der Arbeit anwenden, kommt es darauf an, der Haut Fett zurückzuführen. Neben fetthaltigen Cremes eignen sich durch moderne Rezepturen mittlerweile auch leicht fettende Präparate, wie etwa die Creme »Physioderm Curea Soft«. Weil sie Harnstoff enthält, der die Feuchtigkeit in der Haut bindet, verhindert die »Curea Soft« laut Hersteller das gefährliche Austrocknen der Haut ebenso effektiv wie fetthaltige Cremes. Sie pflegt hochwirksam und lang anhaltend, zieht schnell ein und ist auch für die Nagelpflege geeignet. Genauso wichtig wie die Wahl der richtigen Creme ist laut PGP das korrekte Auftragen. Nach Möglichkeit sollten die Beschäftigten ihre Hände alle zwei Stunden eincremen und dabei wie folgt vorgehen: Zunächst

sollte der Nutzer eine kleine Menge Creme auf dem Handrücken auftragen, die er dann im zweiten Schritt sorgfältig verteilt – auch das Nagelbett und die Fingerkuppen sollte man dabei nicht vergessen. Zu guter Letzt sollte der Rest noch auf den Handinnenflächen und gegebenenfalls unter den Fingernägeln verteilt werden.

Die Haut richtig reinigen Bei der Hautreinigung müssen die Beschäftigten darauf achten, dass die Hautreinigungsmittel sehr mild sind und die Haut nicht übermäßig belasten. Das Problem: Milde Hautreiniger sind in ihrer Reinigungswirkung begrenzt. Vor allem Berufsgruppen, die mit anhaftenden Verschmutzungen zu tun haben, greifen daher häufig zu Handreinigern, die auf starken Tensiden basieren. Tenside sind in Hautreinigern – neben den Reibekörpern – für das Entfernen von Schmutz auf der Hautoberfläche zuständig. Sie heften sich aber auch an die hauteigenen Lipide und entziehen der Haut so noch mehr Fett, was die Barrierefunktion weiter zerstört. Das Risiko einer Hauterkrankung erhöht sich deutlich. Und im Extremfall kann sich sogar eine Abnutzungsdermatose entwickeln, die schließlich zur Berufsunfähigkeit führen kann.

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w w w. k r a t o s s a f e t y. c o m

Regelmäßiges Händewaschen oder Desinfizieren entzieht der Haut Fette. Deswegen ist es sehr wichtig, Pflegeprodukte zu verwenden und die Hände richtig einzucremen.

Leistungsstark und hautfreundlich zugleich In Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Universität Osnabrück fanden die Hautschutz-Experten von PGP nach eigenen Angaben eine Lösung für das Dilemma. Im Rahmen einer gemeinsamen Studie wurde eine ideale Tensid-Kombination entdeckt. Diese erzielte eigenen Angaben zufolge deutlich bessere Eigenschaften als die bislang in anderen Hautreinigungsmitteln üblicherweise verwendeten Tensid-Kombinationen – denn sie ist laut PGP sowohl sehr wirksam als auch sehr hautfreundlich. Die Vereinbarkeit von hoher Reinigungskraft und Hautfreundlichkeit galt bislang in der Fachwelt als ausgeschlossen. PGP gelang damit eigenen Angaben zufolge ein Durchbruch auf dem Gebiet der Hautreiniger. Die Tensid-Kombination ist zum Patent angemeldet. Unter dem Markennamen »OptiTens« soll sie die Basis für eine neue Generation von Hautreinigungsmitteln bilden. Es handelt sich dabei um einen Schaumreiniger und ein Reinigungsgel, jeweils für leichte bis mittlere VerschmutJ zungen.

DAS UNTERNEHMEN Hautschutz, Hautreinigung, Hautpflege und Desinfektion – das sind die vier Säulen der Peter Greven Physioderm GmbH (PGP). Das 1923 gegründete und inzwischen in dritter Generation geführte Familienunternehmen mit Sitz in Euskirchen bietet im Bereich des beruflichen Hautschutzes umfangreiche Lösungen. Die vier Produktprogramme Physioderm, Greven, Lordin und Myxal sind Grundlage eines ganzheitlichen Hautschutzmanagements. Die PGP-Experten bieten ihren Kunden individuelle Beratung – von der Gefährdungsanalyse bis zum Hautschutzplan. In der Forschung kooperiert das Unternehmen mit führenden Universitäten in Deutschland. PGP gehört zur Peter Greven Gruppe, die neben den deutschen Standorten in Euskirchen und Bad Münstereifel auch Produktionsstätten in den Niederlanden und in Malaysia betreibt. Weltweit sind mehr als 300 Mitarbeiter für Kunden aus über 85 Ländern tätig.

L i f eI s Precious


OTTOBOCK

Das neue Exoskelett »Paexo Back« schützt beim Heben vor zu starker Belastung und verringert dadurch die Möglichkeit schwerer Erkrankungen.

»Paexo Back« soll den Rücken entlasten [ OTTOBOCK] Mit dem neuen Exoskelett »Paexo Back« hat Ottobock eine Innovation auf den Weg gebracht, die den Arbeiter beim Heben schwerer Lasten unterstützen und damit besser vor unangenehmen Folgen schützen soll.

Exoskelette von Ottobock Seit 2012 forscht Ottobock an innovativen Lösungen, um Arbeitsplätze in Industrie, Logistik und Handwerk ergonomischer zu gestalten. Das Ziel ist, Menschen mit körperlich anspruchsvollen Tätigkeiten zu entlasten und gesündere Arbeitsbedingungen zu schaffen. Ottobock Industrials bietet eine breite Palette von passiven Exoskeletten und Ergonomielösungen, z. B. Paexo Shoulder und Paexo Neck zur Unterstützung bei der Überkopfarbeit sowie Paexo Thumb und Paexo Wrist zur Entlastung des Daumens bzw. des Handgelenks.

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rotz eines hohen Automatisierungsgrads spielt der Faktor Mensch weiterhin eine zentrale Rolle, zum Beispiel beim Be- und Entladen von Lkw. Dabei wird besonders der Rücken der MitarbeiterInnen belastet. Muskel-Skelett-Erkrankungen können die Folge sein, sie sind europaweit der häufigste Grund für Arbeitsunfähigkeitstage. Mit dem neuen Exoskelett »Paexo Back« stellt Ottobock erstmals solch eine Innovation vor: »Diese Lösung entlastet die Lendenwirbelsäule beim Heben um bis zu 25 kg, ohne dabei die Bewegungsfreiheit einzuschränken«, sagt Dr. Sönke Rössing. »Unser Ziel war es, ein Assistenzsystem für Lagerarbeiter zu entwickeln, das mindestens so leistungsfähig ist wie ein Exoskelett mit einem Antrieb, das aber mechanisch funktioniert und so kurzfristig und kosteneffizient den Weg in den Logistikalltag finden kann. Und dies ist uns mit dem Paexo Back gelungen.«

Wirkprinzip entlastet den Rücken Das Medizintechnikunternehmen Ottobock hat »Paexo Back« zusammen mit Logistikexperten und Mitarbeitern von Warenlagern und Paketverteilzentren

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entwickelt. Das Exoskelett funktioniert nach einem biomechanischen Prinzip: Die Last wird wie bei einem Rucksack an der Schulter abgenommen und mithilfe der Stützstruktur des Exoskeletts in die Oberschenkel umgeleitet. Der Energiespeicher nimmt beim Beugen Kraft auf und gibt sie beim Heben wieder ab. Dies führt zu einer spürbaren Entlastung des unteren Rückens von bis zu 25 kg. »Solche Werte werden sonst nur mit angetriebenen, batterieabhängigen Systemen erreicht, die dadurch aber deutlich schwerer und komplexer zu handhaben sind«, erklärt Rössing. Die Lösung wiegt ca. 4 kg. Es lässt sich innerhalb von 20 Sekunden an- und ausziehen und kann mithilfe von einem intuitiven Größensystem (S, M, L, XL) an mehreren Stellen optimal angepasst werden. Das Herz des Systems ist die rein mechanische Steuerung auf Hüfthöhe – eine technologische Weltneuheit. Diese kann zwischen Beugen und Gehen unterscheiden und schaltet sich beim Gehen automatisch ab, um so den vollen Bewegungsfreiraum zu gewährleisten. Die Unterstützungskraft lässt sich am Drehknopf stufenlos auf die Belastung unterschiedJ licher Arbeitsschritte einstellen.

SICHERHEIT [ 04/2020 ]


WORKWEAR Schutzkleidu ng Corporate Fa shio HELLY HANSEN

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WORKWEAR

Beim Arbeiten in der Höhe muss Arbeitskleidung hohen Anforderungen in Sachen Komfort und Sicherheit genügen.

VIKING (2)

Arbeitskleidung für Einsätze in der Höhe [ VIKING RUBBER CO. ] Ein Arbeitsumfeld, in dem gute Arbeitskleidung von besonderer Bedeutung ist, ist das Arbeiten in der Höhe. Ob in der Höhenrettung, auf dem Bau oder in der Branche der Windkraftwerke – hier sind die tägliche Schutzkleidung und die passende Ausrüstung eine wichtige Voraussetzung für jeden Arbeiter. An genau diesem Punkt setzt die dänische Firma Viking Rubber Co. an. In verschiedenen Kollektionen bietet das Unternehmen eine große Auswahl an Schutzkleidung für die Sicherheit auf dem Arbeitsplatz und die richtige Ausstattung. Mit der Kollektion »Extreme Access« richtet sich die dänische Marke schon seit einiger Zeit an die Höhenarbeiter und möchte dabei eine echte Innovation in der Höhensicherheit bieten.

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Meter Eine Schraube, die aus circa 75 m Höhe fällt, kann tödlich sein, daher sind alle Taschen, die zur Aufbewahrung dienen, doppelt gesichert.

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ie tägliche Arbeit in der Höhe benötigt eine spezielle Bekleidung, die den Arbeitern den notwendigen Schutz gewähren kann. Hier sind vor allem Einflüsse durch das Wetter entscheidend, weshalb eine bestmögliche Qualität der Kleidung gewährleistet sein muss. Mit der »Extreme Access«-Kollektion von Viking Rubber Co. sollen künftig auch Regen, Schnee oder Wind den Arbeitern nichts mehr anhaben können, denn die professionell angefertigten Schutzanzüge sind für jede Wetterlage geeignet. Durch hochwertige Materialien möchte das Unternehmen eigenen Angaben zufolge den Schutz der Arbeiter sicherstellen und gleichzeitig einen hohen Komfort bei der Arbeit bieten. Für die Firma, mit Deutschlandsitz in Hamburg, ist genau dieser Faktor von großer Bedeutung, denn der Komfort im Arbeitsalltag trägt grundlegend zum allgemeinen Arbeitserlebnis bei. Durch die bestmögliche Ausstattung will der dänische Produzent so den Arbeitsalltag der Arbeiter in der Höhe verbessern und komfortabler gestalten.

Hohen Anforderungen gerecht werden Durch das extrem strapazierfähige Material wird den Kletterern ein maximaler Bewegungsfreiraum geboten. Die Kollektion selbst besteht aus einem klassischen Zweiteiler, einer Jacke und einer Hose. Durch diese Kombination möchte Viking Rubber Co. die Branche der Bekleidung für Industriekletterer ein Stück weit revolutionieren, denn vor »Extreme Access« wurden dem Unternehmen zufolge lediglich Ganzkörperanzüge verkauft. Durch den Zweiteiler gewinne der Arbeiter jedoch an Flexibilität und könne sich deutlich freier bewegen. Beide Teile könnten mit Reißverschlüssen miteinander verbunden werden, was vor allem für die Sicherung in der Höhe von Bedeutung sei. Unterstützt werde die Flexibilität außerdem durch die Stretch-Einsätze und das dehnbare Material, das sich der Körperform des Arbeiters anpasse. Durch den engen Schnitt der Arbeitskleidung werde außerdem der Windwiderstand reduziert.

SICHERHEIT [ 04/2020 ]


Auf wichtige Sicherheitsaspekte achten Auch die Sicherheit der Arbeiter steht bei Viking Rubber Co. im Vordergrund und war bei dem Design der Kollektion eine klare Priorität. Somit lasse sich der Anzug an jegliche Sicherungskonstruktionen anpassen und auch das Design der Kleidung selbst unterstütze die Sicherheit der Arbeiter. So würden durch eine professionelle Gestaltung diverse Druckstellen vermieden und auch im Falle eines Absturzes unterstütze die Kleidung die anzubringende Sicherungskonstruktion. Ob hängend, sitzend oder stehend, die Arbeitskleidung werde an jede Position angepasst und ermögliche einen maximalen Bewegungsfreiraum. Das Material ist durch die starke Flexibilität gut anpassbar und macht jede Bewegung mit, ohne hindernd zu sein. Vorgeformte Ärmel und Beine unterstützen den Träger bei dem Arbeiten in Positionen mit angewinkelten Armen und Beinen.

Individuellen Anforderungen gezielt angepasst Bei der Arbeitskleidung steht aber nicht nur das optische Design im Vordergrund, auch der praktische Aspekt soll bedacht werden. Dazu gehören unter anderem die Taschen und der Stauraum. Bei der Kollektion wurde dies laut Hersteller an die Arbeit in der Höhe ange-

passt und optimiert. Durch die Anpassung der Taschen können diese in jeder Körperhaltung erreicht werden und das dehnbare Material ermöglicht zusätzliche Funktionalität. So kann auch mit Handschuhen einfach in Taschen gegriffen werden. Um die Sicherheit der Kollegen am Boden zu gewährleisten, sind alle Taschen mit Reißverschluss und Klettverschluss doppelt gesichert. Schrauben, Werkzeug und andere Utensilien können somit nicht herausfallen und stellen keine Gefahr für die Bodenunterstützung dar. Denn eine Schraube, die aus circa 75 m Höhe fällt, kann tödlich sein. Neben dem praktischen Charakter der Kleidung soll unter anderem auch das körperliche Wohl der Arbeiter berücksichtigt werden. Der Hersteller möchte daher, dass sich der Arbeiter wohl in der Kleidung fühlt und keinerlei Kompromisse eingehen muss. So sei beispielsweise das körperliche Wohl des Trägers mit dem Design kombiniert und ermögliche so die Atmungsaktivität und Temperaturregulierung des Körpers. Der atmungsaktive (4000  g/m2), wasserdichte (Wassersäule: 8000 mm) und windundurchlässige F120®-Stoff garantiere laut Hersteller einen effektiven Nässe- und Windschutz von außen und ermögliche die Atmungsaktivität und Temperaturregulierung J des Körpers von innen.

NEU

VIS-LINE Souverän gelöst.

Die Kollektion von Viking Rubber Co. setzt auf zuverlässige Materialien, um den Träger auch in gefährlichen Situationen wie Rettungsmaßnahmen auf der Baustelle unterstützen zu können.

1 EN ISO 20471

VIS-LINE I

EN ISO 20471 Klasse 1

EN ISO 11612

A1 | B1 | C1 | E3 | F1

EN ISO 11611 class 1 | A1

\ Innovatives Design EN 1149-3/-5

\ Multifunktionaler Schutz EN 13034 TYP 6

\ Maximaler Tragekomfort IEC 61482-2 APC=1

\ Auch in EN ISO 20471 Klasse 2 erhältlich

Informationen zu weiteren ROFA Kollektionen finden Sie unter www.rofa.de


HELLY HANSEN (2)

Gerade auf Baustellen muss Arbeitskleidung hohen Anforderungen gerecht werden.

Workwear-Kollektion speziell für Frauen [ HELLY HANSEN ] Auf Baustellen sind Frauen noch eine Minderheit und können sich nun auf Styles freuen, die so entwickelt wurden, dass sie die gleiche Funktionalität und Praktikabilität bieten wie die gleichwertigen Angebote für Männer, jedoch auf die Bedürfnisse und den Körperbau einer Frau zugeschnitten sind. Mit der »Luna«-Kollektion bringt Helly Hansen diese Saison zwei neue HiVis-Styles und drei neue Workwear Kleidungsstücke für Frauen auf den Markt.

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ereits seit 1877 ist Helly Hansen eine bekannte Marke für Berufsbekleidung und entwickelt Baselayer, Midlayer, Warnschutzkleidung und Oberbekleidung, welche den rauen Arbeitsbedingungen der Welt standhalten sollen. Warm, trocken und sicher zu bleiben ist für HandwerkerInnen von entscheidender Bedeutung, um sowohl den Fokus zu bewahren als auch das Leistungslevel konstant zu halten. Derzeit verlassen sich laut Unternehmen mehr als 55 000 Berufstätige aus den unterschiedlichsten Bereichen auf die Workwear-Lösungen des Herstellers. In diesem Zusammenhang zeigt sich Helly Hansen stolz darauf, auch eine vollständige Workwear-Kollektion speziell für Frauen anbieten zu können. Aufgrund der speziell für Frauen entwickelten Kollektion steht den Anwenderinnen eine gute Passform, Tragekomfort sowie ein hohes Maß an Schutz zur Verfügung.

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Jeder Style der Kollektion wurde von Frauen entworfen, entwickelt und getestet. Kleine Details wie Taschenpositionen und Ärmellängen wurden berücksichtigt, um sicherzugehen, dass Passform und Funktion den Anforderungen der Arbeiterinnen auf der Baustelle entsprechen. Komfort und Langlebigkeit bieten eine Softshell-Jacke, eine Construction- sowie eine Service-Pant. Die Styles wurden für die unterschiedlichsten Wetter- und Mobilitätsbedürfnisse entworfen. Sie sind laut Hersteller vielseitig einsetzbar und bieten der Trägerin Bewegungsfreiheit bei sämtlichen Herausforderungen. Speziell für Frauen wurden Styles entwickelt, die Komfort und Langlebigkeit vereinen, um auf den Baustellen ausreichend geschützt zu sein. Die weibliche Passform sorgt für ausreichend Bewegungsfreiheit J während der Arbeit.

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KANSAS (2)

Einheitliche Arbeitskleidung bringt nach Ansicht von Kansas zahlreiche Vorteile mit sich: Wichtig sei jedoch, dass neben der Optik aber auch der Komfort stimmen muss.

Neben der sichtbaren betrieblichen Zugehörigkeit kann einheitliche Bekleidung aber auch Sorge dafür tragen, dass Komfort- und Sicherheitsstandards etabliert sind.

Immer mehr Betriebe setzen auf Corporate Fashion [ KANSAS ] Auf Baustellen hat sich längst der Trend zu einer einheitlichen Bekleidung entwickelt. Der Corporate Look dient dem gemeinsamen Unternehmensauftritt. Gleichzeitig muss die Arbeitskleidung aber auch hohen Anforderungen hinsichtlich der Langlebigkeit und des Komforts gerecht werden.

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ute Berufskleidung hat schon immer den Arbeitsalltag eines jeden Handwerkers erleichtert. Weil sie praktisch ist. Vor Wind und Wetter sowie bei gefährlichen Arbeiten schützt. Und im besten Fall auch noch angenehm zu tragen ist. Doch vielen Unternehmen reicht das nicht mehr. »Wir bekommen immer mehr Anfragen von Unternehmen, die sich einen kompletten Corporate Look für ihre Belegschaft wünschen«, sagt Kim Hansen, Sales Director Deutschland bei Kansas. Die Gründe dafür sind vielseitig. Denn ein aufeinander abgestimmtes Erscheinungsbild hat unterschiedlichste Vorteile sowohl für die Firma als auch für ihre Mitarbeiter.

Das Aushängeschild des Unternehmens Ein erster Vorteil ist laut Kansas hohes Vertrauen von Anfang an. Nur eine Zehntelsekunde braucht das Gehirn, um sich ein Urteil über

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einen Unbekannten zu bilden. Dabei spielt das Outfit eine entscheidende Rolle. Treten Mitarbeiter eines Unternehmens einheitlich gekleidet auf, vermittelt das auf den ersten Blick einen souveränen Eindruck. Schließlich sind sie das Aushängeschild der Firma. Ein gepflegter und fachmännischer Auftritt schafft Angaben von Kansas zufolge auf Anhieb Vertrauen, strahlt Professionalität aus und vermittelt dem Gegenüber die Sicherheit, dass die spätere Arbeit dieselbe Qualität haben wird.

Der Designanspruch ist gestiegen Einen weiteren Vorteil sieht Kansas im modernen Image. Corporate Fashion liegt im Trend – und damit ist nicht die einfache Platzierung des Firmenlogos auf einem Blaumann oder einer Latzhose gemeint. Einen echten Wiedererkennungswert und ein modernes Image verleihen nur aufeinander abgestimmte Outfits.

Dabei ist es wichtig, so Kansas, dass die angebotene Auswahl zwar zum Unternehmen passt, aber gleichzeitig auch auf individuelle Wünsche der Belegschaft eingeht. Denn ein Corporate Look bedeutet nicht, dass alle Mitarbeiter streng uniformiert werden, im Gegenteil. Hersteller bieten mehrere Handwerker-Kollektionen mit verschiedensten Kleidungsstücken, die individuell kombinierbar sind. Auch eine große Auswahl an Farben und Qualitäten ist ein Muss. »Wir haben unser Sortiment gerade erst um zwei neue Kollektionen ergänzt, die jedem Gewerk die Möglichkeit geben, die Belegschaft von Kopf bis Fuß einheitlich, aber abwechslungsreich einzukleiden«, so Kim Hansen.

Ein konsequentes Wir-Gefühl schaffen Als nächsten Vorteil nennt Kansas motiviertere und engagiertere Mitarbeiter. Studien haben eige-

nen Angaben zufolge bewiesen: Einheitliche Kleidung stärkt das Wir-Gefühl einer Belegschaft. Und wer sich zugehörig fühlt, ist automatisch ein motivierter TeamPlayer. Der psychologische Effekt von Corporate Fashion geht sogar noch weiter. Denn gemeinschaftliche Arbeitskleidung steigert auch die Identifikation der Mitarbeiter mit ihrem Betrieb. »Einheitliche Kleidung schafft ein Arbeitsklima auf Augenhöhe«, sagt Kim Hansen. Last but not least weist Kansas auf den Vorteil der kostenlosen Außenwerbung hin. Der einfache Blaumann war gestern. Arbeitskleidung ist heute stylischer denn je und kommt in frischen Farben und Schnitten daher. »Die Ansprüche an moderne Workwear werden immer größer«, weiß Kim Hansen. »Arbeitskleidung muss heute nicht mehr nur funktional und praktisch sein, sondern auch freizeittauglich und cool – mit inJ novativen Funktionen.«

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Eine automatisierte optische Qualitätskontrolle stellt besser und genauer sicher, dass Warnschutzkleidung auch nach der Wäsche den hohen Sicherungsanforderungen entspricht.

Vollautomatische Qualitätsprüfung FRAUNHOFER IGD/MEWA

[ FRAUNHOFER IGD ] Warnkleidung bietet vielen Menschen Sicherheit in ihrem Arbeitsalltag. Das Fraunhofer IGD hat gemeinsam mit dem Textildienstleister Mewa ein automatisches System entwickelt, um die Qualität dieser Kleidung schneller und zuverlässiger zu kontrollieren und damit die Sicherheit zu gewährleisten. Das System wurde als gemeinsames Patent angemeldet.

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arn- und Schutzkleidung, wie sie zum Beispiel beim Straßenbau getragen wird, muss zur Sicherheit ihrer Träger bestimmte Standards erfüllen, die gesetzlich vorgeschrieben sind. Arbeitgeber haften für die gesetzeskonforme Einhaltung dieser Sicherheitsstandards. Im Auftrag von Mewa hat das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD ein System entwickelt, mit dem die Qualitätsprüfung automatisiert und optimiert werden kann.

Integrierte optische Qualitätskontrolle Das Fraunhofer IGD hat sein Qualitätskontrollsystem mit Unterstützung der Mewa Textil-Service AG

entwickelt, wo es seit diesem Jahr an zwei Standorten im täglichen Einsatz ist. Nach der Wäsche und Trocknung durchlaufen die Kleidungsstücke auf einzelnen Bügeln eine spezielle Aufnahmebox, in der Fotos von Vorder- und Rückseite angefertigt werden. Die Fraunhofer-Software analysiert sie in Echtzeit und überträgt das Ergebnis an eine Steuersoftware, welche die Kleidung zu weiteren Stationen im Qualitätskontrollprozess schickt. Die Ergebnisse der Prüfung werden im System gespeichert – eine nach eigener Aussage wertvolle Datensammlung, die Mewa zur Verfügung steht, um das System, aber auch interne Abläufe wie den Waschprozess zu analysieren und optimieren.

Prüfung wird schneller und genauer Bisher führen qualifizierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen die Qualitätsprüfung der Warnkleidung manuell durch. Sie prüfen die gewaschenen Kleidungsstücke unter anderem hinsichtlich der Helligkeit und Farbechtheit der Warnfarbe sowie der Unversehrtheit der Reflexstreifen. Die automatisierte Lösung des Fraunhofer IGD kann die Mitarbeiter bei dieser optischen Prüfung unterstützen und beschleunigt gleichzeitig diesen Prozess. »Mithilfe der maschinellen Auswertung können wir noch besser und genauer sicherstellen, dass die Warnschutzklei-

DAS UNTERNEHMEN Das vor 30 Jahren gegründete Fraunhofer IGD ist eine führende Einrichtung für angewandte Forschung im Visual Computing. Visual Computing ist bild- und modellbasierte Informatik. Vereinfacht gesagt, beschreibt es die Fähigkeit, Informationen in Bilder zu verwandeln (Computergrafik) und aus Bildern Informationen zu gewinnen (Computer Vision).

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Die Anwendungsmöglichkeiten hieraus sind vielfältig und werden unter anderem bei der Mensch-Maschine-Interaktion, der interaktiven Simulation und der Modellbildung eingesetzt. Die Forscher an den Standorten in Darmstadt, Rostock, Graz und Singapur entwickeln neue technische Lösungen und Prototypen bis hin zur Produktreife. In Zusammenarbeit mit unseren

Partnern entstehen dabei Anwendungslösungen, die direkt auf die Wünsche des Kunden zugeschnitten sind. Schwerpunkte der Forschung sind die Unterstützung des Menschen in der Industrie 4.0, die Entwicklung von Schlüsseltechnologien für die »Smart City« und die Nutzung von digitalen Lösungen im Bereich der personalisierten Medizin.

dung auch nach der Wäsche den hohen Sicherungsanforderungen entspricht«, sagt Uwe Schmidt, Leiter Engineering bei Mewa. In den eigenen Standorten Weil im Schönbuch bei Stuttgart und Groß Kienitz bei Berlin werden aktuell erste Erfahrungen mit dem System des Fraunhofer IGD im Probebetrieb gesammelt, die Ausrüstung weiterer Standorte ist geplant.

Prüfsystem auf andere Branchen übertragbar Das Prüfsystem des Instituts steht als Software-Baustein zur Implementation zur Verfügung. Auch andere Branchen könnte diese Technologie unterstützen. Eine automatische Klassifizierung von Retouren beim Versandhandel oder der Einsatz beim Textilrecycling wären denkbar. Eine nahtlose Einbettung in bestehende Systeme und Abläufe ist dabei entscheidend. Das Entwicklerteam beim Fraunhofer IGD arbeitet derzeit daran, die Qualitätsprüfung nicht nur anhand einzelner Fotos, sondern durch Videoaufnahmen und deren Echtzeit-Auswertung durchzuführen. Die deutlich erhöhte Anzahl der Produktansichten wird noch genauer alle AspekJ te der Prüfung abdecken.

SICHERHEIT [ 04/2020 ]


BAUSTELLE

NSICHERHE

SIFATEC

Schutzgel änder Steigtechn ik Anschlagp unkte

IT


ZINCO (4)

BAUSTELLENSICHERHEIT

Der Geländerpfosten wird aus dem vorgefertigten Pfostenmodul in die gewünschte Neigung nach oben geklappt. Links ist der Pfostenausleger mit lastverteilender Kunststoffplatte zu sehen.

Arbeitsschutzgeländer Einfach handelbare Eckverbinder ergänzen das flexible System.

für sicheres Arbeiten auf dem Dach [ ZINCO ] Als Spezialist für Dachlösungen kennt das Unternehmen ZinCo die Risiken, welche bei Arbeiten in der Höhe entstehen. Mit der Neuentwicklung des Arbeitsschutzgeländers »Fallnet ASG« möchte der Hersteller dauerhaften Schutz für alle bieten, die ihre Arbeiten auf dem Dach erledigen. Der Clou: Dieses leichte und schnell zu montierende Schutzgeländer aus Aluminium benötigt keinerlei Dachdurchdringungen zur Fixierung.

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in Arbeitsplatz hoch oben auf dem Dach bietet zwar für gewöhnlich immer auch eine schöne Aussicht, sollte vor allem aber Sicherheit für den Arbeiter mit sich bringen. Solange in der Bauphase eines Gebäudes ein Fassadengerüst alle Arbeiten absichert, ist für alles gesorgt. Doch ist dieses Baugerüst einmal abgebaut, sind entsprechende Absturzsicherungsmaßnahmen für alle späteren Arbeiten auf dem Dach zu treffen.

Effektiver Schutz bei Dacharbeiten Jedes Flachdach, sei es auch nur bekiest, muss regelmäßig zu Wartungszwecken begangen werden. Da das Flachdach zu Recht einen erfreulich hohen Stellenwert als sinnvoll nutzbare Fläche genießt, ist dort oben viel los.

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Das kann eine Dachbegrünung sein, die ein- oder zweimal im Jahr zur Pflege begangen wird – übrigens nicht öfter als beim Kiesdach. Darüber hinaus wird das Dach mittlerweile häufig auch zur Platzierung von Lüftungs-, Klima-, und Photovoltaikanlagen genutzt, was automatisch auch Wartungsaufwand bedeutet. So wird das Dach (auch für Unerfahrene) zum Arbeitsplatz, was Arbeitsschutzmaßnahmen einschließt. Bedingt durch die Erfahrung, dass in der Praxis Einzelanschlaglösungen zur Absturzsicherung kaum genutzt werden, führt der Trend nach Ansicht von ZinCo zum Kollektivschutz. Das Unternehmen bietet mit der Neuentwicklung des Arbeitsschutzgeländers »Fallnet ASG« hier dauerhaften Schutz für alle. Dieses leichte und schnell zu montierende Schutzgeländer aus Aluminium benötigt laut Hersteller keinerlei Dachdurchdringungen zur Fixierung.

SICHERHEIT [ 04/2020 ]


Zur Montage werden die Pfostenmodule der Geländerkonstruktion im Abstand von max. 2,60 m auf die Schutzlage ausgelegt. Nach dem Hochklappen der Geländerpfosten werden diese mit den Geländerrohren bestückt. Eckverbinder fixieren das Geländer dann im Bedarfsfall über Eck. Die Auflast des darauffolgenden Begrünungsaufbaus (Dränage-, Substrat- und Pflanzschicht) sorgt für die erforderliche Fixierung des Geländers. Dabei ist das Gewicht einer normalen Extensivbegrünung in der Regel ausreichend (80 kg/m² Trockengewicht). Das System lässt sich flexibel an die Dachgegebenheiten anpassen. Besonderer Vorteil des Arbeitsschutzgeländers ist eigenen Angaben zufolge die Möglichkeit, das Geländer senkrecht zu montieren oder in einem Winkel von 67,5 Grad zu neigen, ohne die vorgeschriebene Mindestgeländerhöhe von 1 m zu unterschreiten. Durch diese Schrägstellung entsteht ein optisch gefälliger Dachabschluss. Je nach Blickwinkel ist das Geländer dadurch von unten sogar ganz unsichtbar – eindeutiger Pluspunkt für die Ästhethik des Gebäudes. Das durch die Dekra geprüfte und zertifizierte Arbeitsschutzgeländer von ZinCo bietet als Kollektivschutzmaßnahme somit lebensrettende Sicherheit.

Arbeitsplatz Dach: Sicherheit für alle Das kollektive Arbeitsschutzgeländer »Fallnet ASG« bietet laut Herstellerangaben den Vorteil, dass es alle auf dem Dach tätigen Personen schützt, ohne dass diese dazu besondere Maßnahmen ergreifen müssten. Das filigrane Seitenschutzsystem ist eigenen Angaben nach einfach und schnell zu montieren – ohne hohe Punktlasten und ohne Dachdurchdringung, da eine lagesichere Begrünung für die erforderliche Auflast und Fixierung sorgt. Entwickelt und praxiserprobt wurde das Arbeitsschutzgeländer mit erfahrenen Handwerkern. Einfache Handhabung ist hier ein wesentliches Prinzip. So ist das gesamte System mit nur einem Werkzeug mit-

tels Akkuschrauber montierbar – Schritt für Schritt: Zunächst werden die Pfostenmodule der Geländerkonstruktion im Abstand von maximal 2,60 m auf einer Schutzmatte ausgelegt. Dann wird der bereits vormontierte Geländerpfosten lediglich noch nach oben geklappt und in der gewünschten Pfostenstellung von 90 Grad beziehungsweise 67,5 Grad Neigung fixiert. Im Anschluss können die Pfosten bereits mit den Geländerholmen und den Zwischenholmen bestückt werden. Dazu werden diese mittels integrierten Stoßverbinders ineinandergesteckt und mit Bohrschrauben fixiert. Auf die gleiche Weise werden die flexiblen Eckverbindungen montiert, welche das Geländer im Bedarfsfall über Eck führen. Die Geländerpfosten sind direkt an die Attika (Attikahöhe mindestens 50 mm) zu schieben. Beträgt der Abstand vom Zwischenholm zur Attika mehr als 470 mm, sind Bordbretter zu montieren.

Die erforderliche Auflast Ist das Arbeitsschutzgeländer aufgebaut, folgt seine Ballastierung durch die Aufbringung des Dachbegrünungssystems. Dränage-, Substrat- und Pflanzschicht kommen auf den lastverteilenden Kunststoffplatten der Pfostenausleger zu liegen und sorgen so für die erforderliche Auflast. Dabei ist das Gewicht einer normalen Extensivbegrünung in der Regel ausreichend. Bei einer Dachneigung von 0 Grad bis 2 Grad sind 80 kg/m² Trockengewicht zu beachten und bei einer Dachneigung von 2 Grad bis 5 Grad sind 100 kg/m² Trockengewicht der ZinCo-Systemerde bzw. des Dachbegrünungssubstrats einzuhalten. Diese Mindestauflast der Substratschicht gewährleistet die Lagestabilität des »Fallnet ASG« und ist daher regelmäßig zu überprüfen. Auf diese Weise ist nun ein Arbeitsschutzgeländer auf dem Dach integriert, welches ohne Dachdurchdringung auskommt und damit entscheidende J bautechnische Vorteile bringt.

2,60 Meter

Zur Montage werden die Pfostenmodule der Geländerkonstruktion im Abstand von max. 2,60 m auf die Schutzlage ausgelegt. Nach dem Hochklappen der Geländerpfosten werden diese mit den Geländerrohren bestückt. Eckverbinder fixieren das Geländer dann im Bedarfsfall über Eck.

Die Neigung des Arbeitsschutzgeländers Fallnet® ASG lässt den Dachrand gefällig aussehen.

Stück um Stück geht es bei der effizienten Montage von Geländerund Zwischenholmen samt Eckverbindern vorwärts.

SICHERHEIT [ 04/2020 ]

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SIFATEC (2)

In Karlsruhe machten schadhafte Abdichtungsbahnen die Sanierung eines Flachdachs auf dem Werksgelände von Siemens notwendig.

Individuelle Gerüstlösung bei Dachsanierung in Karlsruhe [ SIFATEC ] Dachsanierung ist nicht gleich Dachsanierung. Als langjähriger Experte für Flachdach-Absturzsicherungen weiß die Firma Sifatec um die sehr individuellen Anforderungen vor Ort, die sich zwangsläufig aus verschiedenen Dacharchitekturen oder Unterkonstruktionen ergeben können. Auch für die anstehende Instandhaltung eines Flachdachs auf dem Werksgelände von Siemens in Karlsruhe bedurfte es einer SeitenschutzLösung, die sich den Gegebenheiten der Bausubstanz anpasste und den höchsten Sicherheitsansprüchen des Auftraggebers entsprach – eine Aufgabe, die Sifatec erfüllte.

Auf Grundlage der Statik passte Sifatec sein temporäres Seitenschutzsystem flexibel den Gegebenheiten an. Es wurde zum einen ein deutlich geringerer Pfostenabstand gewählt, darüber hinaus verhinderte ein engmaschiges Netz das Herabfallen von Gegenständen.

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m baden-württembergischen Karlsruhe befindet sich einer der größten Standorte von Siemens, an dessen Campus zahlreiche Menschen in den Bereichen Entwicklung, Produktion, internationaler Vertrieb sowie Service und Management arbeiten. Auf einem derart großen Gelände mit eigener Infrastruktur sind Instandhaltungsarbeiten wie die Sanierung von Flachdächern keine Seltenheit. Bereits bei vorausgegangenen Dacharbeiten für den Technologiekonzern kamen dabei Absturzsicherungen der Firma Sifatec zum Einsatz.

Für eine gründliche Vorplanung sorgen Aufgrund der erfolgreichen vorherigen Zusammenarbeit wandte sich das Ingenieurbüro Fisch aus Ludwigsburg auch bei der Sanierung eines Flachdachs auf dem Werksgelände in Karlsruhe an den Experten für temporäre Absturzsicherungen. Die veraltete, beschädigte Dachabdichtung des Objekts machte eine vollständige Erneuerung des Dachaufbaus inklusive Dampfsperre, Dämmung und Abdichtung notwendig. Nach der Erstellung einer spezifischen Leistungsbe-

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schreibung sowie objektbezogener Skizzen durch Sifatec betraute der Bauherr den Absturzsicherer ebenfalls mit der Ausarbeitung einer Statik auf Grundlage der vorliegenden Bausubstanz, um einen optimalen Schutz für die Arbeiter vor Ort zu gewährleisten. Unter Berücksichtigung aller Sicherheitsvorschriften wurde folgerichtig eine Dachrandöffnung vorgenommen, um den Aufbau sowie die Beschaffenheit von Dachrand und Fassade zu analysieren und zu dokumentieren.

Maßgeschneiderte Sicherheitslösung Auf Grundlage der daraus resultierenden Statik passte Sifatec sein temporäres Seitenschutzsystem flexibel den Gegebenheiten an. Es wurde zum einen ein deutlich geringerer Pfostenabstand gewählt, darüber hinaus verhinderte ein engmaschiges Netz das Herabfallen von Gegenständen. Ein zusätzliches Rohr auf Höhe der Dachfläche stoppte zudem rollende Objekte zuverlässig. Über einen patentierten Einhängemechanismus wurden die Gerüstteile an der Unterkonstruktion der vorgehängten Fassade montiert. Zur Positionierung dient beim Sifatec-System eine Halteplatte, die am Dachrand und nicht auf der Fläche selbst fixiert wird. Der dort eingehängte Halter kann sich nach der Montage nicht mehr bewegen und gewährleistet eine dauerhafte Absicherung. Erst durch eine Schwenkbewegung des Halters lässt sich die Verbindung wieder aufheben und das Gerüstsystem demontieren. Die Halteplatte verbleibt dauerhaft am Dachrand. Überstände am Dachrand, wie sie auch beim Objekt in Karlsruhe vorzufinden sind, wurden mithilfe des eigens entwickelten Verstelladapters überbrückt. Dieser ermöglicht auch bei längeren Distanzen zur Fassade eine sichere Befestigung.

Ein überzeugendes Endresultat Abseits des Auf- und Abbaus des Seitenschutzes punktete Sifatec eigenen Angaben zufolge bei diesem Bauvorhaben durch ein umfassendes Dienstleistungspaket – von der Planung bis zur individuellen Anpassung der Gerüste. So gelang es dem Experten für Absturzsicherheit, die hohen Ansprüche, die Siemens an die Sicherheit auf dem Werksgelände stellt, zu erfüllen. Daneben profitierten die verarbeitenden Gewerke vom gewohnt barrierefreien Aufbau des Seitenschutzes, sodass die Arbeiten nicht durch beschwerte Ausleger auf der Dachfläche behindert wurden. Für alle Beteiligten ein Plus an Effektivität und Wirtschaftlichkeit bei einem Optimum an Sicherheit. J

Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten demontierten die Sifatec-Mitarbeiter den Seitenschutz in kürzester Zeit.

Vorsprung durch Wissen Im Betrieb. Auf der Baustelle Auch für morgen fit sein Gute Technik allein ist zu wenig – sie muss richtig verstanden und geschult werden. Dann können Sie dauerhaft erfolgreich sein. Wann nutzen Sie dieses Know-how?

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Die Sturzhöhenberechnung soll mit der SpanSet-App einfach und unkompliziert ablaufen.

SPANSET (2)

Sturzhöhen mit dem Passt alles mit der Absicherung? Die neue SpanSet-App errechnet die Sturzhöhe.

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eder, der auf dem Gerüst, im Hochregal oder an einer anderen exponierten Stelle arbeitet, muss sicherstellen, dass die Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) so ausgewählt und befestigt ist, dass sie den Anwender im Falle eines Falles sicher auffängt. Um die Sturzhöhe zu ermitteln, also die benötigte Strecke unterhalb des Anschlagpunktes, muss man eine Reihe von Parametern in Relation setzen: Lage des Anschlagpunktes, Länge des Verbindungsmittels, Gewicht des Anwenders, Länge des freien Falls und schließlich das Aufreißen des Falldämpfers. Die Addition schafft man zwar ohne Matheabitur, aber trotzdem bleibt es kein leichtes Unterfangen zwischen rotierendem Betonmischer und kreischender Flex auf der Baustelle.

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Smartphone berechnen [ SPANSET ] Als Anbieter von Persönlichen Schutzausrüstungen gegen Absturz hat SpanSet eine Sturzhöhenrechner-App entwickelt. Sie soll dabei dem Arbeiter ebenso nützlich sein wie dessem Chef: Der eine prüft zur eigenen Sicherheit, ob die Vorkehrungen ausreichen, und der andere dokumentiert seine Gefährdungsbeurteilung. Das kostenlose Angebot gilt ausschließlich für die SpanSet-Verbindungsmittel »SP140« und »DSL2«. Die Anwender der SpanSetVerbindungsmittel »SP140« und »DSL2« erhalten nun eine smarte Hilfe an die Hand. Für alle Varianten hat das Unternehmen aus Übach-Palenberg eine App zur Berechnung der Sturzhöhe ins Netz gestellt.

Reicht die Sturzhöhe für das Auffangen? Und die funktioniert eigenen Angaben zufolge ganz einfach. Die App gibt für verschiedenste Anwendungsszenarien darüber Auskunft, ob die Sturzhöhe ausreicht. Dazu klickt man das verwendete Verbindungsmittel an, definiert mit wenigen Fingertipps die Arbeitssituation und lässt die Applikation ausrechnen, ob bei einem Absturz die Person sicher aufgefangen wird. Das Programm verwendet einen Datensatz, den SpanSet in aufwändigen Versuchsreihen

erhoben und verifiziert hat. Der Monteur oder Arbeiter kann die Berechnung ganz einfach mit dem Smartphone vornehmen und weiß dann, wie wirkungsvoll seine Schutzausrüstung ist. Allein schon diese Auskunft auf dem Display kann Leben retten. »Nichts ist schlimmer, als wenn jemand die PSAgA gar nicht erst anlegt, weil er fälschlicherweise annimmt, dass ihn Verbindungsmittel und Falldämpfer ohnehin nicht vor einem Aufprall schützen«, warnt Jörg Scheilen, Bereichsleiter Höhensicherungstechnik bei SpanSet.

Fahrlässigkeit kann gefährlich werden Damit spricht der Anwendungstechniker einen wunden Punkt in jedem Höhensicherungskonzept an: die fehlende Bereitschaft der Mitarbeiter, aktiv mitzumachen.

Scheilen beobachtet in der Praxis immer wieder gefährliche Fahrlässigkeit. Die neue App verrät in wenigen Sekunden, wie gut die PSAgA für Sicherheit sorgt. Das motiviert, die ungeliebte Ausrüstung tatsächlich anzulegen.

Dokumentation per E-Mail erledigen Auch für Vorarbeiter, Bauleiter und andere Verantwortliche stellt die Sturzhöhenrechner-App eine wertvolle und mitunter arbeitsrechtlich relevante Unterstützung dar. Sie können das Ergebnis ihrer Gefährdungsbeurteilung dem einzelnen Arbeiter buchstäblich unter die Nase halten und die konkrete Situation entweder freigeben oder Veränderungen fordern, etwa die Auswahl eines anderen Anschlagpunktes. Ergänzend bietet die SpanSetApp eine nicht zu unterschätzende J Dokumentationsfunktion.

SICHERHEIT [ 04/2020 ]


Wartungs-App für Anschlageinrichtungen

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eil alle technischen Informationen und Nutzungsdaten zu den Anschlagpunkten und Sicherungssystemen des Herstellers bereits in der App hinterlegt sind, funktioniert die Dokumentation per Mobiltelefon unmittelbar vor Ort auch dann, wenn ein schlechte oder gar keine Internetverbindung verfügbar ist. Die aufgenommenen Daten

werden einfach zu einem späteren Zeitpunkt synchronisiert, sodass sie für den Montagebetrieb und seine Kunden wie gewohnt von überall einsehbar sind und verarbeitet werden können. Die App ermöglicht es zudem unkompliziert, herstellerunabhängig weitere Systeme und Bauteile einzupflegen, die dann im System gespeichert bleiben.

DAS UNTERNEHMEN Die am Niederrhein ansässige ABS Safety GmbH gehört zu den Experten in der Entwicklung, Fertigung und Installation von modernen Systemen zur Absturzsicherung. Das Familienunternehmen aus Kevelaer wurde 2003 gegründet und zählt heute in Deutschland zu den führenden Herstellern von Anschlageinrichtungen, Seilsicherungssystemen und Schutzgeländern. Das Unternehmen fertigt den Großteil der angebotenen Absturzsicherungen mit mehr als 100 Mitarbeitern auf einer Produktionsfläche von 2 000 m2 direkt am Firmensitz.

ABS SAFETY

[ ABS SAFETY ] Der Absturzsicherungsspezialist ABS Safety hat eine neue App zur lückenlosen Montage- und Wartungsdokumentation von Anschlageinrichtungen veröffentlicht. »ABS-Lock Book« ist nun kostenfrei im Google Play Store sowie für Apples iPhone verfügbar. Damit möchte das Unternehmen ein Problem bei der Nutzung webbasierter Anwendungen lösen – das digitale Tool ist als App nun auch bei schlechter Netzverfügbarkeit voll einsetzbar.

Die mobile Dokumentation per App funktioniert jetzt auch ohne Netz, da alle wichtigen Informationen und Datensätze bereits hinterlegt sind.

Für eine lückenlose Dokumentation Der Leistungsumfang der neuen App reicht von der intelligent gesteuerten Erfassung aller relevanter Angaben für eine lückenlose Dokumentation bis hin zum komfortablen Datenaustausch. Die notwendigen Fotos werden mit dem Smartphone direkt aus der App heraus erstellt und unmittelbar in die Dokumentation eingepflegt. Ebenso bietet der neue integrierte Datenspeicher die Möglichkeit, projektspezifische Unterlagen in der Dokumentation zu hinterlegen, etwa Bauskizzen oder spezielle Wartungshinweise. Bei

der jährlich vorgeschriebenen Überprüfung der Anschlageinrichtung zur Absturzsicherung sind alle notwendigen Daten abrufbar und werden automatisch in die Folgedokumentation J übernommen.

Da alle notwendigen technischen Informationen und Nutzungsdaten bereits in der App hinterlegt sind, funktioniert die Dokumentation per Mobiltelefon unmittelbar vor Ort auch dann, wenn ein schlechte oder gar keine Internetverbindung verfügbar ist.

Auch beim Gewicht echt easy PERI UP Easy im offenen Zahlenvergleich Zählt am Ende des Tages Jedes kg weniger ist besser: Rahmen (67 cm Breite) = 11,5 kg Stahlbelag (33 x 250 cm) = 16,2 kg Alubelag (67 x 250 cm) = 17,9 kg Ihr Team wird es Ihnen danken.

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ST QUADRAT FALL PROTECTION

Bei den Produktneuerungen und -ergänzungen der im Januar verlängerten allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung (abZ) sticht vor allem die Verbesserung der Montagebedingungen von Anschlagpunkten auf Trapezprofilen heraus. Hier zu sehen ist der Anschlagpunkt »LUX-top ASP« in der Einbauvariante 9 zur Befestigung auf Trapezprofilen.

Vereinfachte Montage der Anschlagpunkte [ ST QUADRAT ] Die Absturzsicherheitsexperten von ST Quadrat Fall Protection möchten mit ihren Entwicklungen Sicherheit auf höchstem Niveau bieten. Dass die Produkte des Betriebs aus dem luxemburgischen Beyren auch weiterhin den höchsten Standards entsprechen und den Anwendern größtmöglichen Schutz bei maximaler Flexibilität und Montagefreundlichkeit bieten, bestätigt das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt). Die Behörde hat im Rahmen der Verlängerung der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung (abZ) Nr. Z-14.9-727 eine Reihe von Ergänzungen und Anpassungen integriert.

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Grad Der Hersteller hat sein Produktsortiment um neue Anschlagpunkte mit zweimal 90 Grad Biegungen ergänzt.

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ie Produktneuerungen und -ergänzungen der im Januar verlängerten allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung (abZ) bedeuten zusätzliche Einsatzmöglichkeiten und eine vereinfachte Montage der Anschlagpunkte. Weitere Neuerungen betreffen den Anschlagpunkt »LUX-top ASP«. Dieser ist jetzt mit einem Durchmesser von 18 mm bis zu einer Bauhöhe von 80 cm zugelassen, die Version mit Konterplatte kann jetzt auch offiziell an Holz- und Betonunterkonstruktionen verbaut werden. Der Hersteller hat sein Produktsortiment darüber hinaus um neue Anschlagpunkte mit zweimal 90 Grad Biegungen ergänzt. Zusätzlich sind bei Stahlbefestigungen nun gewindefurchende Schrauben zulässig, die besonders bei der Montage an schwer zugänglichen Stellen, etwa bei Hohlprofilen, laut Hersteller eine gute Alternative zur Montage mittels Sechskantschraube und Mutter darstellen. Die Anschlagpunkte zur Befestigung auf Betonbauteilen dürfen ab sofort auch mittels Betonschrauben montiert werden.

Verlängerte Zulassung und neue Lösungen Die Neuerungen bei den Anschlagpunkten für Trapezprofile sind dabei nicht die einzigen Verbesserungen, mit denen ST Quadrat Fall Protection sein Portfolio ergänzt. So hat der Hersteller mit den neuen Anschlagösen zur Direktbefestigung auf Beton oder Stahl Produkte im Sortiment, welche unter anderem als Anschlagpunkte für die Seilzugangstechnik verwendet werden dürfen. Dies stellt aus Sicht des Herstellers vor allem für Industriekletterer eine intelligente Schutzmöglichkeit dar. Auch für die Nachrüstung der Absturzsicherungsanlagen im Zuge einer Sanierung oder innerhalb des Bauablaufs hat ST Quadrat eine Lösung entwickelt. In der abZ sind spezielle Verlängerungen integriert, mit denen bereits verbaute Anschlagpunkte erhöht werden können. Dies ermöglicht bei im Rahmen des Bauablaufs geänderten Dämmungshöhen eine einfache Anpassung der Anschlagpunkte an die neue J Höhe der Dachfläche.

SICHERHEIT [ 04/2020 ]


Prämien für Bautreppen sichern [ PERI ] Während der Roh- und Ausbauphase sind Bautreppen auf der Baustelle ein wesentlicher Bestandteil zur Vermeidung von Abstürzen und zur Reduzierung von Gesundheitsgefahren. Sie dienen als temporäre Überbrückung von Geschossebenen bis hinunter in die Baugrube und bedeuten dabei nicht nur eine wichtige ergonomische Entlastung. Sie erhöhen die Sicherheit des Baustellenpersonals, besonders im Vergleich zum Einsatz von Leitern. Die BG Bau fördert daher ausgewählte Produkte, um einen Anreiz für professionelle Arbeitssicherheit zu schaffen.

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autreppen empfehlen sich grundsätzlich für Bauunternehmer, Gerüstbauer und Handwerker, deren Mitarbeiter auf Baustellen häufig die Ebenen wechseln müssen, sollten aber auch von den Bauherren gefordert und honoriert werden. Beschrieben wird das Begehen von Bautreppen von der BG Bau als »sicherer und in ergonomischer Hinsicht weniger belastend als das Begehen von Anlegeleitern. Außerdem könne Werkzeug und Material leichter mitgeführt und bedarfsweise sogar beidhändig transportiert werden.« Die Berufsgenossenschaft fördert aus diesem Grund ausgewählte Produkte, um die Arbeitssicherheit zu erhöhen. Dazu zählen Arbeitsmittel, Maschinen und Geräte, die mit besonderer Sicherheitstechnik ausgestattet sind, wie zum Beispiel auch PeriZugangstechnik.

Die als förderwürdig anerkannten Bautreppen wie die »Easy Treppe 67« mit vorl. Treppengeländer sind gradläufig (ein- oder mehrläufig) oder gewendelt aus wiederverwendbaren Systembauteilen mit Seitenschutz und entsprechen der BGR 113/DGUV Regel 101-002.

Umfangreicher BG Bau Förderkatalog Der Schalungs- und Gerüsthersteller aus Weißenhorn legt bei der Entwicklung seiner Systeme und Produkte traditionell hohen Wert auf nachhaltiges Engineering. Ein wichtiges Ziel ist weitgehende Kompatibilität der verschiedenen Schalungen und Gerüste unter gleichzeitiger Berücksichtigung aller relevanten sicherheitstechnischen Aspekte. Dies gilt laut Unternehmen insbesondere auch für die integrierten Gerüsttreppen, die von der BG Bau bereits seit etwa drei Jahren gefördert werden. Im Fokus stehen hier besonders die »Peri Up Flex Treppe 75« und die Treppe »Stahl 100 | 125«. Darüber hinaus wurden auch Ausbautreppen und neue Lösungen wie die 67 cm breite Gerüsttreppe »UAS 67« seit Anfang 2020 neu in den Förderungstopf aufgenommen.

Höhensicherung Hebetechnik Ladungssicherung Safety Management

Sicher und flexibel anpassbar Die Gerüsttreppe »Peri Up Flex 75« eignet sich laut Hersteller als Zugang zu Arbeitsplätzen, die bis zu einer Höhe von 90 m reichen. Ihre Treppenläufe bestehen aus Aluminium mit geschlossenen Belagsflächen, gleichen Stufenhöhen sowie ebenen Podesten, sodass Stolperfallen minimiert sind und ein hoher Sicherheitsstandard gegeben ist. Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten lassen sich stirn- oder längsseitig realisieren. Höhenanpassungen können im Turm oder über Konsolen bis zu 25 cm im System ohne Stahlrohr/Kupplungen angebracht werden. Die »Peri Up Flex Treppe 75« lässt sich Herstellerangaben zufolge als gleich- und gegenläufige Variante schnell und leicht montieren, zudem in ein bestehendes »Peri Up«-Modul- bzw. Rahmengerüst integrieren oder als eigenständige Gerüsttreppe nutzen. Mit der Ausführung als Bau- und Ausbautreppe auf Basis der »Peri Up Flex 75« lassen sich kompakte Zugänge im Inneren von Gebäuden mit kleinen Räumen und engen Geometrien erstellen. Dazu werden kürzere Horizontalriegel im 90° Winkel höhengleich angeschlossen und Treppenläufe mit geringeren Lauflängen und -höhen eingesetzt. Auf diese Weise stehen flexible Lösungen zur

Flexible Länge nach Bedarf. DSL 2 Verbindungsmittel mit automtischem Aufrollautomat.

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Prozent Der Förderungsbetrag liegt bei 50 Prozent der Anschaffungskosten und gilt bis maximal 750 Euro pro Maßnahme.

Auswahl, die auf vielen Baustellen unerlässlich sind. Jedes neue Projekt bringt individuelle Anforderungen mit sich, die daher auch individuelle Systeme notwendig machen. Darüber hinaus darf trotz aller Besonderheiten die Sicherheit auf der Baustelle nicht vernachlässigt werden. Die Bau- und Ausbautreppe dient gleichzeitig als Arbeitsplattform für die Bearbeitung der Wandseiten. Mit Standardbauteilen können Zugänge in Höhenschritten von 25 cm geschaffen werden.

Geeignet für hohes Nutzeraufkommen Besonders hohe Anforderungen an Tragfähigkeit und Begehbarkeit sowie die Anforderungen zur Bergung Verletzter erfüllt eigenen Angaben zufolge die »Peri Up Flex Treppe 100 | 125« aus Stahl. Der Treppenturm besteht aus leichten Einzelteilen, verfügt über separate Podeste und kann bei einer zulässigen Belastung von 3,00 kN/m² in der Regelausführung bis zu einer Höhe von 50 m aufgebaut werden. Die Bautreppe gibt es in den Stufenbreiten 100 cm oder 125 cm und lässt sich entweder in ein bestehendes »Peri Up Flex Gerüst« für komplexere Gebäudegeometrien als auch mit einem längenorientierten Fassadengerüst integrieren oder als eigenständige Gerüsttreppe nutzen. Die Montage erfolgt nahezu werkzeuglos und ist einfach und schnell: Die Treppenwangen werden montiert und im Anschluss mit Stufen belegt. Diese verzahnen sich beim Einbau und werden durch die oberste Stufe gesichert. Die geschlossenen Stufen sowie die hohe Rutschfestigkeit bieten zusätzlich Komfort und Sicherheit. Das System ist für hohe Nutzeraufkommen bestens geeignet und bei Gegenverkehr bequem begehbar. Beim Fassadengerüst »Peri Up Easy« erfüllt die neue Gerüsttreppe »UAS 67« die Anforderungen der TRBS 2121-1 an hohe technische Sicherheit über die systembedingte vorlaufende Geländermontage mit

Besonders hohe Anforderungen an Tragfähigkeit und Begehbarkeit sowie die Anforderungen zur Bergung Verletzter erfüllt die »Peri Up Flex Treppe 100 | 125« aus Stahl.

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den vorlaufenden Treppengeländern und die integrierte Abhebesicherung. Das vorlaufende Treppengeländer kann auch bei der »Flex Treppe 75« eingesetzt werden. Rutschfeste Treppenstufen ergänzen die sichere Nutzung laut Peri. Das geringe Gewicht der Treppenelemente erlaubt ein gutes Handling für körperschonendes Arbeiten. Auch das ist ein wichtiger Bestandteil des modernen Arbeitsschutzes. Überall da, wo Gewicht eingespart werden kann, lassen sich Anwender schützen, beispielsweise vor schmerzhaften Rückenbeschwerden durch zu schweres Heben. Hinzu kommt, dass leichtere Lösungen auch besser transportiert sowie aufbewahrt werden können.

50 Prozent der Anschaffungskosten Der Förderungsbetrag liegt bei 50 Prozent der Anschaffungskosten und gilt bis maximal 750 Euro pro Maßnahme. Den beantragenden Unternehmen steht im Jahr in Summe ein bestimmter Betrag an Fördergeldern zur Verfügung. Weitere Informationen sowie den Antrag zur Förderung können Interessierte der J Internetseite der BG Bau entnehmen.

DAS UNTERNEHMEN Seit über 50 Jahren ist die Peri GmbH als Spezialist für Schalungs- und Gerüsttechnik international bekannt. Das Unternehmen wurde 1969 von Artur Schwörer in Weißenhorn gegründet und wird heute in zweiter Generation geführt. Peri verfügt aktuell über 70 Tochtergesellschaften und ist auf allen Kontinenten vertreten. In Deutschland ist das Unternehmen mit 17 Standorten und drei Competence Centern vor Ort. Derzeit beschäftigt der Hersteller rund 9 500 Mitarbeiter weltweit und konnte einen Jahresumsatz von ca. 1.56 Mrd. Euro erzielen.

Die Gerüsttreppe »Peri Up Flex Treppe 75« eignet sich als Zugang zu Arbeitsplätzen, die bis zu einer Höhe von 90 m reichen. Ihre Treppenläufe bestehen aus Aluminium mit geschlossenen Belagsflächen.

SICHERHEIT [ 04/2020 ]


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Gelenkleiter als Alleskönner [ KRAUSE ] Wenn es um hohe Flexibilität bei Leitern geht, können Gelenk- und Universal-Gelenkleitern punkten. Je nach Modell können sie in mehreren Aufstellvarianten zum Einsatz kommen. Sie dienen dabei als Anlegeleiter, als Stehleiter oder auch als Arbeitsbühne. Der Hersteller Krause aus dem hessischen Alsfeld bietet eine umfangreiche Gelenkleitern- Auswahl und kennt daher die Vorzüge, welche diese Leitergattung mit sich bringt.

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ei es im Handwerk, bei Heimarbeiten oder in der Industrie – Gelenkleitern lassen sich vielseitig einsetzen. Egal, ob als Anlege-, Stehleiter oder Arbeitsbühne. Die Sprossen-Gelenk-UniversalLeiter der »Stabilo«-Reihe beispielsweise lässt sich ab einer Sprossenanzahl von 4 x 3 Sprossen in drei Aufstellvarianten nutzen und soll dadurch laut Hersteller ein großes Anwendungsgebiet mit sich bringen.

Ein sicherer Stand für sicheres Arbeiten Das patentierte Sicherheitsrastgelenk mit Einhandbedienbügel, das »SpeedMatic«-System, ermöglicht laut Krause die komfortable, einhändige Bedienung des Gelenkpaares. Die Sprossen sollen zudem mit ihrer Tiefe von 30 mm und ihrer Profilierung rundum für sicheren Stand auf der Leiter sorgen. Zusätzliche Sicherheit biete außerdem der optionale Einsatz der CombiTritt/Ablage, so der Hersteller. Zwei breite Quertraversen mit rutschhemmenden Fußkappen, bei Krause »SafetyCap« genannt, sollen den optimalen Stand der Gelenkleiter ermöglichen. Die Holme aus Alu-Pressprofil weisen eine zusätzliche Kantenverstärkung für maximale Stabilität auf. Mit dem optional erhältlichen Plattformset soll darüber hinaus die Leiter im Handumdrehen um eine sichere und komfortable Arbeitsbühne ergänzt werden können. Auch bei längeren Tätigkeiten ist sie laut Angaben des Herstellers damit ein guter Partner für sicheres und ermüdungsfreies Arbeiten.

Treppengängig und höhenverstellbar Krause kann bei seinen Produkten auf eine mehr als 100-jährige Erfahrung in der Entwicklung von Steigtechnik zurückgreifen. Einige Gelenkleitern sind aufgrund einespatentiertem »ClickMatic«-Systems teleskopartig höhenverstellbar und lassen sich mit wenigen Handgriffen für den Einsatz auf Treppen und Absätzen anpassen. Das System kann, so Krause, mithilfe eines Knopfes entriegelt werden und ermöglicht das Verstellen der einzelnen Holme in der Höhe. Es rastet an der gewünschten Position wieder ein und bleibt fixiert bis zur erneuten, manuellen Lösung. So kann auch in komplizierten Arbeitssituationen sicher gearbeitet werden. Noch mehr Einsatzvielfalt bieten nach eigenen Angaben die, in einigen Modellen serienmäßig integrierten, Holmverlängerungen. Krause nennt diese Innovation das »IntegratedTele«-System. Stufenlos verstellbar gleichen sie schnell und unkompliziert Unebenheiten wie Treppenstufen, Absätze oder Höhenunterschiede im Gelände aus. Das System ermöglicht den Einsatz der Gelenkleiter auch in verwinkelten Bereichen wie Treppenhäusern oder auf unebenen Böden.

Gerade im Treppenbereich ist eine sicher stehende Leiter entscheidend. Dazu eignen sich beispielsweise moderne Gelenkleitern, die vielseitig eingesetzt werden können.

Vielzweckleiter oder Doppel-Stehleiter, als zwei separate Doppelstehleitern und als Arbeitsbühne zusammen mit dem optional erhältlichen »TeleBoard« genutzt werden. Die Leiter ist eigenen Angaben zufolge treppengängig und verfügt ebenfalls über das

»SpeedMatic«-System für eine einhändige Bedienung des Gelenkpaares. Zusätzlich hält bei diesem Produkt der automatisch einrastende Sperrhebel, das AutoSnap-System, die Leiter beim Anpassen in der Höhe sicher an J der Sprosse.

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Als echtes Allround-Talent dieser Produktgruppe bezeichnet Krause hingegen seine »Stabilo Professional«-Sprossen-Gelenk-Combileiter. Sie kann als Anlegeleiter,

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GÜNZBURGER STEIGTECHNIK (3)

Auch Sprossenleitern der Günzburger Steigtechnik können TRBS-konform genutzt werden, dazu muss der Anwender nur das Stufenmodul »MaxxStep« als Standstufe für alle Arbeiten in der Höhe anbringen.

Mit innovativer Steigtechnik in Zukunft sicherer arbeiten

Der neue »nivello«-Leiterschuh der Günzburger Steigtechnik sorgt dank seiner patentierten 2-Achsen-Neigungstechnik im integrierten Gelenk für eine optimale Bodenauflage und eine noch bessere Standsicherheit.

[ GÜNZBURGER STEIGTECHNIK ] Die Günzburger Steigtechnik blickt auf erfolgreiches Jahr 2019 zurück und investiert weiter in Forschung und Entwicklung mit dem Ziel, ihre Steigtechnik an den neuen Anforderungen anzupassen und sich als Unternehmens stets von Neuem zu erfnden. »Ich bin sehr stolz, dass wir im vergangenen Geschäftsjahr wieder so erfolgreich gearbeitet haben. Neben dem Teamgeist gehört vor allem die Innovationskraft zu unserem Erfolgsrezept«, so Ferdinand Munk, Geschäftsführer der Günzburger Steigtechnik GmbH.

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Wir wollen unsere Steigtechnik-Lösungen zukunftsfähig machen und stetig an sich ändernde Abläufe und Vorgaben anpassen. Ferdinand Munk, Geschäftsführer der Günzburger Steigtechnik GmbH

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b in der Fertigung, in der Wartung oder auch auf der Baustelle: In nahezu allen Bereichen überholen sich die Prozesse gerade selbst. Alles muss noch effizienter ablaufen und die eingesetzten Arbeitsmittel sollen so flexibel wie nie zuvor auf neue Impulse reagieren können. Ohne Zeitverlust. Ohne Ausfallrisiko. Und vor allem so, dass trotzdem ein Höchstmaß an Arbeitssicherheit garantiert ist. Weil der Anspruch der Anwender steigt und sich außerdem die Vorschriften laufend verschärfen, ist auch die Günzburger Steigtechnik immer wieder gefragt, neue Innovationen zu entwickeln – in Bezug auf Prozessoptimierung, Digitalisierung, Arbeitssicherheit und neue Materialien.

Ein erfolgreiche Geschäftsjahr Aus Sicht des Unternehmens gehöre hier vor allem der Innovationsgeist zum Erfolgsrezept. So habe das Unternehmen im Geschäftsjahr 2019 einmal mehr bei allen Kennzahlen deutlich zugelegt und sei erneut für seine innovativen Ideen ausgezeichnet worden. »Ich bin sehr stolz, dass wir im vergangenen Geschäftsjahr wieder so erfolgreich gearbeitet haben.

Neben dem Teamgeist gehört vor allem die Innovationskraft zu unserem Erfolgsrezept. Als Qualitätshersteller mit Innovations- und Führungsanspruch werden wir auch weiterhin nachhaltig in die Forschung und die Entwicklung investieren«, sagt Ferdinand Munk, Geschäftsführer der Günzburger Steigtechnik GmbH. »Wir wollen unsere Steigtechnik-Lösungen zukunftsfähig machen und stetig an sich ändernde Abläufe und Vorgaben anpassen. Vor einigen Jahren haben wir dafür die Weichen gestellt und uns zum Beispiel am Technologiezentrum Augsburg beteiligt. Hier profitieren wir von kurzen Wegen bei den Entwicklungsprojekten. Außerdem haben wir am Standort Günzburg eine eigene Innovationswerkstatt ins Leben gerufen, die sich mit Steigtechnik der Zukunft und mit strategischen Projekten der Zukunftssicherung beschäftigt.«

Neue Materialien im Fokus Der Hersteller aus Bayern forscht zum Beispiel am Einsatz von neuen Materialien. »Der Trend geht klar hin zu Leichtbauweisen, das zeigt bereits der große Erfolg unserer Aluminiumleitern. In Zukunft könnten

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Leitern aber auch aus alternativen Werkstoffen bestehen, die ebenfalls mit ihrem geringen Gewicht punkten werden«, verrät Ferdinand Munk. Nicht nur das Material der Zukunft, sondern auch die Kommunikation der Zukunft beschäftigt die Günzburger Steigtechnik, die nach eigenen Angaben bereits mitten im digitalen Wandel steckt. Dies werde, so das Unternehmen, gerade im Geschäftsbereich Sonderkonstruktionen deutlich: Die in Fertigungsstraßen integrierten Steigtechniklösungen seien über modernste Steuerungstechnik automatisiert an die vorgegebenen Taktzeiten der Produktionsplanung angebunden, eine spezielle Sensorik sorge für die permanente Überwachung und gewährleiste so die Ausfallsicherheit.

E-Mobilität in der Steigtechnik Auch der Trend der E-Mobilität spielt in der Steigtechnik eine Rolle. »Wir haben bereits vor Jahren für Alstom eine mobile Wartungsbühne entwickelt, die mit einem Hochleistungs-Akku ausgestattet ist und daher kabellos auf der gesamten Länge eines Wartungsgleises verfahrbar ist. Diesen Wunsch nach Unabhängigkeit von der nächsten Steckdose hören wir immer wieder, wenn es um neue Projekte für die Industrie geht, das ist ganz klar die Zukunft«, so Ferdinand Munk. E-Mobilität ist laut Hersteller auch im Rettungstechnik-Sortiment des Unternehmens das Gebot der Stunde. So habe die Günzburger Steigtechnik mit dem ersten elektrisch angetriebenen Rollcontainer »eRC« den Materialnachschub von Feuerwehren und Hilfsorganisationen revolutioniert. Mit dem »eRC« könne man Geräte und Material mühelos im Einmannbetrieb von A nach B transportieren – und das selbst in unwegsamem Gelände und über Hindernisse, wie Schläuche und Bordsteinkanten, hinweg.

Zur Arbeitssicherheit beitragen Das Unternehmen will nach eigener Aussage aber nicht nur mit neuen Entwicklungen in den Bereichen Rettungstechnik und High-End-Sonderkonstruk-

tionen glänzen, sondern auch immer wieder neue Benchmarks im Bereich des Standardsortiments setzen. So stellte die Günzburger Steigtechnik im vergangenen Geschäftsjahr zum Beispiel die neue Generation des Leiterschuhs nivello vor, der über eine patentierte 2-Achsen-Neigungstechnik im integrierten Gelenk die vollflächige Bodenauflage ermöglichen und damit die Standsicherheit optimieren soll. Für seine Mehrwerte wurde der »nivello« 2019 bereits mehrfach ausgezeichnet. Ein Plus an Arbeitssicherheit bieten auch die beiden Stufenleiter-Neuheiten: die zweiteilige Stufen-Schiebeleiter und die Stufen-Glasreinigerleiter. Sie wurden in Anlehnung an die Neufassung der TRBS 2121 Teil 2 entwickelt und entsprechen den verschärften Anforderungen der Technischen Regeln für die Betriebssicherheit. Werden Leitern demnach als Arbeitsplatz verwendet, dürfen neben Standplattformen nur noch Stufen anstatt Sprossen als Standflächen benutzt werden. Beide Stufenleiter-Neuheiten wurden im Rahmen der EuroTestPreisverleihung von der BG Bau mit dem Sonderpreis ausgezeichnet, der die Innovationskraft der Günzburger Steigtechnik im Bereich Prävention prämiert. Um auch Sprossenleitern für Arbeiten in der Höhe verwenden zu dürfen, hat die Günzburger Steigtech-

nik 2019 auch das Stufenmodul »MaxxStep« entwickelt (die bauSICHERHEIT berichtete darüber in Heft 10/2019 ab Seite 86). Mit der Innovation werden Sprossenleitern laut Unternehmen »ruckzuck TRBS-konform«. »MaxxStep« lasse sich zudem einfach, schnell und vor allem werkzeuglos anbringen und sei in unterschiedlichen Größen erhältlich. Für ein Plus an Rutschhemmung könne das Modul mit den Trittauflagen »clip-step« und »clip-step R13« mit Grips ausgestattet werden. Die Trittauflage »clip-step R13« hat eine neue Benchmark im Bereich rutschhemmender Trittflächen gesetzt, denn sie wird den strengen Vorgaben der höchsten Bewertungsgruppe für Rutschhemmung R13 gerecht und erlaubt damit den Einsatz von Leitern auch in nassen, ölverschmierten und staubigen ArbeitsJ bereichen.

DAS UNTERNEHMEN Die Günzburger Steigtechnik ist Anbieter von Steigtechnik aller Art. Ihr Standardsortiment umfasst über 1 600 Produkte und reicht von Leitern für den gewerblichen, öffentlichen und privaten Gebrauch über Rollgerüste, Podeste und Überstiege bis hin zu Rettungstechnik sowie maßgefertigten Sonderkonstruktionen. Dazu zählen etwa Arbeits- und Wartungsbühnen, Dockanlagen, Laufstege und Montageplattformen. Zum Geschäftsfeld Service bietet die Günzburger Steigtechnik zudem Montage, Reparatur und Wartung sowie Seminare an. Die Günzburger Steigtechnik ist in vierter Generation inhabergeführt und fertigt ausnahmslos am Standort Günzburg. Das Unternehmen schloss das Geschäftsjahr erneut mit einem Umsatzplus ab und ist seit nunmehr über 120 Jahren auf Wachstumskurs. Die Günzburger Steigtechnik beschäftigt an ihrem Firmensitz in Günzburg über 350 Mitarbeiter.

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2 000 m2 Gerüst an Stadtkirche in Unna aufgestellt [ ALTRAD ] Während der Sanierungsarbeiten an der evangelischen Stadtkirche in Unna setzte das Traditionsunternehmen C.O. Weise für einen sicheren Zugang, vom Sockel beginnend bis zur Turmspitze, auf einen Mix aus »Plettac SL«-Fassadengerüsten und »Plettac Contur«-Modulgerüsten, um die gewünschten Natursteinarbeiten und Dachdeckerarbeiten möglichst sicher durchführen zu können.

ALTRAD

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Die evangelische Stadtkirche in Unna musste dringend saniert werden. Um die Arbeiten durchführen zu können, hat das Traditionsunternehmen C.O. Weise das historische Gebäude mit Gerüstelementen von Altrad eingekleidet.

ie Evangelische Stadtkirche in Unna ist mit ihrem mächtigen Westturm, eines der Wahrzeichen der Stadt und Sinnbild für die gotische Epoche. Die Hallenkirche, deren Turm in das Mittelschiff einbezogen ist und in Mauerstärke aus der Westfront hervortritt, wurde 1407 bis 1467 erbaut. Ihre Architektur gilt als besonders ungewöhnlich, da die Seitenschiffe um den Chor als Umgang herumgeführt werden. Der 85 m hohe Turm wurde seit seiner Erbauung mehrfach beschädigt, zuletzt im Januar 2018 durch den Sturm Friederike. Eine Fiale – ein typisches Stilelement der gotischen Architektur und wichtiges Element zur Stabilisierung der Konstruktion, brach vom Turm ab, stürzte auf das Dach des Kirchenschiffes, beschädigte das darunter liegende Gewölbe und damit auch die Statik.

Sanierungsarbeiten sicher durchgeführt

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Meter Der 85 m hohe Turm wurde seit seiner Erbauung mehrfach beschädigt, zuletzt im Januar 2018 durch den Sturm Friederike.

Eine Sanierung war notwendig, um die schlimmsten Schäden seit dem Zweiten Weltkrieg an der Kirchturmspitze sowie die zusätzlich entdeckten Schäden an der Fassade zu beheben. Unterstützung holte man sich für die Einrüstung vom Dortmunder Gerüstbaumeister C.O. Weise. Das Traditionsunternehmen C.O. Weise setzte für einen sicheren und bequemen Zugang, vom Sockel beginnend bis zur Turmspitze, auf einen Mix aus »Plettac SL«-Fassadengerüsten und »Plettac Contur«-Modulgerüsten. Das Fassadengerüst punktete während der Arbeiten laut Unternehmen mit der selbstständigen Lotjustierung, die eine schnelle und sichere Montage ermöglichen soll.

Ein bewährtes Gerüstsystem Das Modulgerüst vom Typ »Plettac Contur« verwendeten die Spezialisten bereits mehrfach, nämlich immer dort, wo neben hoher Standsicherheit auch

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höchste Flexibilität gefragt ist. Bei diesem Projekt erwies sich die Gerüstwahl laut eigener Aussage als ideal: Aufgrund der besonderen Anforderungen an die Rüstung der historischen Kirche sei das Modulgerüst von Altrad genau das richtige System. Zum Beispiel die Abstützung gegen den Kirchturm, eine Netzverkleidung oder ein 500 kg Personen- und Lastenaufzug konnten so realisiert werden. Besonders bei der Kirchturmspitze kam ein achteckiges Modulgerüst mit einer Schenkellänge von 10 m unten und 4 m oben flexibel zum Einsatz und ermöglichte laut Anwender einen schrägen Aufbau, angepasst an die Kirchturmspitze. Eine weitere besondere Herausforderung war laut C.O. Weise die Überbrückung der Seitenschiffe der Kirche mit »HEB 300«-Stahlträgern.

Sechs Monteure mehrere Wochen im Einsatz In Summe wurden 1 500 m² an »Plettac SL 100«-Fassadengerüst und 500 m² »Plettac Contur«-Modulgerüst in Unna aufgestellt. Das Gerüst steht auf einer Grundfläche von 13 x 13 m. Sechs Monteure waren mehrere Wochen im Einsatz. Aber neben der richtigen Gerüstwahl und zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen nimmt auch die Erfahrung der Monteure einen wichtigen Stellenwert beim sicheren Arbeiten ein. Der Anwender muss die einzelnen Abläufe beim Gerüstaufbau genau kennen. C.O. Weise ist seit 125 Jahren und fünf Generationen im Gerüstbau tätig. Laut eigener Angaben seien dabei sowohl Tradition als auch Innovation ständige Begleiter gewesen. Gerüstbau und Traggerüstbau sowie Aluminium-Steigtechnik aus eigener Fertigung sind heute starke Säulen des modernen mittelständischen Betriebs. »Wir wollen ein verlässlicher Partner für unsere Kunden bleiben, auch im Wandel der Zeit«, sagt Geschäftsführer Thomas Weise. »Seit nun 30 Jahren begleitet uns auf diesem Weg Altrad Plettac Assco – ebenfalls ein Unternehmen mit großer Tradition. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit, die hohe Verfügbarkeit und die kompetente Unterstützung in Planungsfragen münzen wir im Tagesgeschäft J regelmäßig in entscheidende Vorteile um.«

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VIDEO GUARD (2)

Über ein integriertes Lautsprechersystem können die Mitarbeiter der Alarmzentrale Unbefugte aus sicherer Distanz ansprechen – und zum Verlassen der Fläche auffordern.

Baustellenbewachung in Zeiten der Digitalisierung [ ISG ] Die Digitalisierung eröffnet in vielen Bereichen die Möglichkeit, Prozesse effizienter und wirtschaftlicher zu gestalten. In der Baubranche liegt das Augenmerk derzeit verstärkt auf der digitalen Planungsmethode Building Information Modeling. Jedoch auch angrenzende Bereiche und Dienstleistungen – wie beispielsweise die Bewachung von Baustellen – verändern sich durch moderne Technologien und die Möglichkeit, digitale Daten automatisiert auszuwerten. Der Einsatz personeller Wachdienste lässt sich durch Videotechnik mit intelligenter Software ergänzen, reduzieren oder ersetzen.

S Kameras behalten die Baustelle im Blick, eine intelligente Software erfasst das Eindringen von Personen auf dem zu sichernden Gebiet und meldet dies an die personell besetzte Sicherheitszentrale.

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eien es 3D-Druck, Building Information Modeling oder mobile Cloudlösungen, längst sind die Themen der Digitalisierung in der Baubranche angekommen. In der Umsetzung stehen viele Unternehmen jedoch noch am Anfang und schöpfen die Potenziale nach Ansicht von ISG nicht aus. Meist wird die Digitalisierung als Belastung und weniger als Chance gesehen. Zugleich sehen sich bauausführende Unternehmen mit immer komplexeren Bauvorhaben konfrontiert – bei steigendem Kostenund Zeitdruck, Fachkräftemangel und hoher Qualitätserwartung der Bauherren. Es müssen somit Methoden und Tools gefunden werden, die Kosten reduzieren, Abläufe optimieren und hohe Qualität bieten. Das weitverbreitete Problem des Diebstahls auf Baustellen stellt in diesem Kontext ein bekanntes Risiko dar, da entwendetes Material oder fehlender Kraftstoff den Ablauf auf der Baustelle behindern.

Digital statt manuell Personelle Wachdienste sind nicht nur teuer, sondern in Zeiten der Digitalisierung auch nicht mehr zeitgemäß. Nach dem Leitgedanken »Baustellensicherung 4.0« setzt »Video Guard Professional« das Thema Sicherheit digital um: Kameras behalten die Baustelle im Blick, eine intelligente Software erfasst das Eindringen von Personen auf dem zu sichernden Gebiet und meldet dies an die personell besetzte Sicherheitszentrale. Das System wertet die digitalen Daten somit im ersten Schritt autonom aus und reduziert an dieser Stelle den personellen Einsatz. Zudem ist eine Sicherung großer Flächen zu vergleichsweisen geringen Kosten möglich. Durch die Kombination mehrerer Kameras an einem Turm mit unterschiedlichen Öffnungswinkeln lassen sich Nah- und Fernbereich optimal erfassen. Der Raum, der gesichert wird, ist maximiert – da auf Schwenken verzichtet wird, entstehen keine blinden Flecken.

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Schnell und effizient Dem Effizienzgedanken trägt das System mit optimierten Reaktionszeiten Rechnung – in lediglich zwei Minuten ist eine Benachrichtigung dank der technischen Vorarbeit möglich; Sicherheitsmitarbeiter benötigen vor Ort viel mehr Zeit, um die Lage zu beurteilen und dann die Polizei zu benachrichtigen. Die personelle Bewachung schließt zudem weitere, natürliche Schwächen ein: Auch wenn das Gesichtsfeld des menschlichen Auges etwa 175 Grad beträgt, sieht dieses nur punktuell scharf und ist zudem auf Lichtquellen angewiesen. Auch die Kameratechnik benötigt eine Beleuchtungseinheit, um das Gelände bei Dunkelheit erfassen zu können – sie funktioniert jedoch auf der gesamten Fläche. Je nach eingesetzter Beleuchtung trägt diese zur Effizienz des Systems bei. Denn sie optimiert die Empfindlichkeit der Kameras und verhindert damit Fehlalarme. »Video Guard Professional« setzt in diesem Kontext auf nahes Infrarot (NIR). Das menschliche Auge nimmt dieses nicht wahr, sodass Anlieger nicht gestört werden. Im Falle einer Straftat liegen die gesammelten Daten digital vor – das heißt, es ist unkompliziert möglich, diese im Bedarfsfall der Polizei zur Täterermittlung und Aufklärung zur Verfügung zu stellen. Neben den genannten Effekten, die zur Effizienzund Qualitätssteigerung beitragen und die Kosten der Bewachung senken, ist ein weiterer Faktor aus Sicht des Herstellers besonders wichtig: Denn mit der digitalen Bewachung entfällt eine mögliche Konfrontation zwischen Wachpersonal und Kriminellen

– das Eingreifen in das Geschehen geschieht aus sicherer Distanz. Auf die direkte Täteransprache wird hingegen nicht verzichtet. Mitarbeiter der Alarmzentrale nutzen hierfür die in den Kameratürmen integrierten Lautsprecher. Dies sorgt in den meisten Fällen bereits dafür, dass sich Unbefugte wieder vom Gelände zurückziehen und das Risiko von Straftaten J verringert wird.

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Arbeitsbühnen für sicheres Arbeiten in der Höhe [ KLAAS ] Nahezu alle Klaas-Alu-Krane lassen sich innerhalb weniger Minuten und ohne Werkzeug in eine vollwertige Hubarbeitsbühne umwandeln, die das Arbeiten in der Höhe nicht nur komfortabel, sondern auch sicher macht. Für seine größten Autokrane entwickelte Klaas nun eine neue Arbeitsbühne, mit der selbst schwer zugängliche Stellen an hoch gelegenen Dächern und Fassaden angefahren werden können.

KLAAS (2)

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Die neue Bühne erreicht jede beliebige Position innerhalb von 360 Grad, selbst bei extrem flachem Winkel des Mastes. Die geforderte Kopffreiheit zum komfortablen Arbeiten ist gewährleistet.

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er innovative Bühnenkorb lässt sich in beide Richtungen drehen und erreicht somit jede beliebige Position innerhalb von 360 Grad. Da die Bühne über ein manuell teleskopierbares Verbindungsstück am Ende des Auslegers angebracht wird, ist das flexible Drehen des Korbes auch dann möglich, wenn enorme Reichweiten erforderlich sind und der Winkel des Mastes extrem flach ist. Die geforderte Kopffreiheit zum komfortablen Arbeiten ist gewährleistet. Konstruiert aus hochwertigem und wertbeständigem Aluminium, ist die Bühne mit einer Traglast von 300 kg und für drei Personen zugelassen. Sie verfügt über normgerechte Verzurrpunkte und entspricht den strengen Sicherheitsstandards der EN 280. Über die Fernbedienung lässt sich die Bühne präzise und sicher bedienen, die Nivellierung erfolgt automatisch durch die Bühnensteuerung. Um für Dachdecker und Zimmerer auch das freie Arbeiten an exponierten Stellen so sicher wie möglich zu machen, stattet Klaas seine großen Autokranmodelle sowie den größten Anhängerkran »K400« serienmäßig mit der Personensicherung FPM (Fall Protection Mode) aus. Alle anderen Autokrane können optional mit diesem Sicherungsmodus gemäß BG-Richtlinien versehen werden. Dazu wird der Kran mit einem Höhensicherungsgerät ausgestattet, das mit dem Gurtgeschirr des zu sichernden Mitarbeiters verbunden wird. Die Personensicherung über den Kranausleger sollte jedoch eine Ausnahme sein und darf nur unter strikter Einhaltung diverser Sicherungsmaßnahmen und bei bestimmten Kranvoraussetzungen vorgenommen werden. So muss das zulässige Gesamtgewicht bei Lkw-Kranen mindestens 7,5 t betragen und die Traglastreserven müssen in jeder möglichen Position mindestens 600 kg betragen. Zusätzlich ist es zwingend notwendig, dass der Kran über eine permanente Standsicherheitsüberwachung verfügt. Das Mitführen des Anschlagpunktes erfolgt mit reduzierter GeJ schwindigkeit gemäß DIN EN 280.

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Der innovative Bühnenkorb lässt sich in beide Richtungen drehen und erreicht somit jede beliebige Position innerhalb von 360 Grad.

Klaas Alu-Krane lassen sich schnell und werkzeuglos in eine vollwertige Hubarbeitsbühne umwandeln und sichern dadurch das Arbeiten in der Höhe.

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Staub auf der Baustelle ist eine ernstzunehmende Gefahr für die Gesundheit. Nilfisk macht mit einer breit angelegten Kampagne auf dieses Problem aufmerksam.

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Nilfisk startet Kampagne

Verkehrsweg

zum Staubschutz

TRBS 2121-2:2018

[ NILFISK ] Baustellen prägen in den letzten Jahren das Bild vieler Städte und die Auftragsbücher im Bauhaupt- und Ausbaugewerbe sind demensprechend gefüllt. Damit bei so viel Arbeit die Gesundheit der Mitarbeiter jederzeit geschützt ist, achten Handwerksbetriebe darauf, durch passendes Equipment und durchdachte Prozesse für Sicherheit zu sorgen. Im Bereich des Staubschutzes unterschätzen jedoch viele Handwerker das Risiko und verwenden unzureichende Sicherheitssauger. Nilfisk möchte deshalb mit einer breit angelegten, weltweiten Informationskampagne auf das Thema aufmerksam machen und sowohl Händler als auch Entscheider in der Branche sensibilisieren.

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nter dem Slogan »Schützen, was wichtig ist« steht hierbei der Mitarbeiter im Fokus. Zugleich wird aber auch auf Faktoren wie Effizienz und Wirtschaftlichkeit großen Wert gelegt. Umfassende Aufklärung über die verschiedenen Aspekte des Staubschutzes ist aus diesem Grund entscheidend. Händler sollen in die Lage versetzt werden, ihren Kunden noch gezielter ein passendes Gerät zu empfehlen und ihnen die damit einhergehenden Fragen mit tiefer Expertise zu beantworten. Den Handwerkern wiederum möchte Nilfisk das Know-how mitgeben, verschiedene Staubarten richtig zu erkennen, deren Gefahrenpotenzial einzuschätzen und sich effektiv vor ihnen zu schützen.

Staubschutz ist Arbeitsschutz Das Thema Arbeitsschutz ist in Handwerksbetrieben allgegenwärtig. Helme, Sicherheitsschuhe und Schutzbrillen gehören selbstverständlich auf jede Baustelle. Geht es aber um den Einsatz passender Sicherheitssauger, zeigt sich häufig, dass der Schutz vor gefährlichen Stäuben massiv unterschätzt wird. Zwar setzt ein Großteil der Handwerker spezielle Industriesauger ein, viele sind jedoch mit den verschiedenen Risikofeldern nur wenig vertraut. Im Rahmen der Informationskampagne unter dem Slogan »Schützen, was wichtig ist« möchte Nilfisk deshalb über gesundheitsschädliche Stäube und die entsprechenden Sauger sowie Filter und andere Präventivtechnologien aufklären.

Arbeitsplatz

Hierbei stehen nicht nur weitläufig bekannte Materialen, wie Asbest oder Blei, im Fokus. Besonderes Augenmerk liegt auch auf Stoffen, die erst durch die Bearbeitung mit bestimmten Maschinen zu gefährlichen Stäuben werden, etwa Hartholz.

Unterstützung durch Know-how Dem Anspruch der Kampagne, zu schützen, was wichtig ist, wird Nilfisk in zweifacher Hinsicht gerecht. Einerseits werden Entscheider im Handwerk sowie Händler für Industriesauger für das wichtige Thema sensibilisiert. So können diese eine informierte Kaufentscheidung treffen beziehungsweise den Endkunden bei dieser unterstützen. Gleichzeitig bietet Nilfisk interessierten Betrieben eine breite Auswahl leistungsfähiger Sicherheitssauger in allen Staubklassen. Insbesondere die Geräte der ATTIX-Serien sind mit einer Zertifizierung nach Staubklasse H sowie einem vollautomatischen Filterabreinigungssystem bestens für die Entfernung gesundheitsgefährdender Stäube geeignet und arbeiten dabei äußerst effizient. Um den Kunden das Thema zielgerichtet näherzubringen, werden die Informationen unterschiedlich vermittelt. Während über soziale Medien und die eigens eingerichtete Website ein erster Einstieg in die Thematik geboten wird, geben ausführliche textliche und grafische InformationsmaJ terialien einen umfassenden Überblick.

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ALFRED KÄRCHER (2)

Grobe Partikel und feine Stäube lassen sich problemlos aufnehmen.

Leistungsstarke Industriesauger [ KÄRCHER ] Ein leistungsstarker Sauger für grobe, feine, brennbare sowie feuchte Materialien ist quer durch alle Industrien gefragt – von Metallverarbeitung über Chemie und Pharmazie bis zur Lebensmittelverarbeitung. Mit der »IVM«-Reihe bringt Kärcher nun MittelklasseIndustriesauger auf den Markt, bei denen Langlebigkeit des Geräts und einfache Handhabung für den Anwender im Fokus stehen. Gleichzeitig bieten die Sauger mit rund 800 m3/h einen für diese Klasse hohen Luftvolumenstrom und damit eine starke Saugleistung. Alle produktberührenden Behälter sind serienmäßig in Edelstahl ausgeführt, womit die Einhaltung von Hygienestandards und eine einfache Reinigung des Geräts sichergestellt werden sollen.

W Der neue Standard in der Industriesauger-Mittelklasse: die »IVM«-Reihe von Kärcher.

erden bezüglich Filter alle Aspekte im Blick behalten, ist ein leistungsstarker Sauger dauerhaft zuverlässig. Daher hat Kärcher bei der »IVM«Reihe Eigenschaften kombiniert, die laut eigener Angaben normalerweise nur in höheren Geräteklassen berücksichtigt werden. Die Herausforderung: Feuchte oder klebrige Partikel bleiben am Filter haften und müssten bei der Abreinigung ebenso beseitigt werden wie normaler Staub.

Langlebig und zuverlässig

Die Geräte der »IVM«-Reihe sind als Wechselstrom-Varianten für den sporadischen Einsatz sowie als Drehstrom-Varianten für den Dauerbetrieb (24h) erhältlich. Die Wechselstrom-Sauger verfügen über drei Turbinen, die je nach Bedarf stufenweise zugeschaltet werden können.

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Ein Hebel am Deckel des Auffangbehälters der Geräte erzeugt federgesteuert einen starken Stoß. Damit werden Partikel zuverlässiger abgelöst als durch einfaches Rütteln. Die Konsequenz: Ein sauberer Filter hält länger und erhöht die Langlebigkeit des Saugers. Zudem sind Zubehör und Verschleißteile sehr robust, sodass Wartungsaufwand und damit verbundene Kosten reduziert werden. Zudem sorgt die klug konzipierte Einströmgeometrie dafür, dass der Luftstrom nicht mittig, sondern seitlich auftrifft. Dadurch werden größere Partikel an der Behälterwand abgebremst und fallen durch die Schwerkraft einfach zu Boden. Somit kommt weniger Verschmutzung beim Filter an, was ihn und das komplette Gerät schont. Die Filterfläche wurde passend zur hohen Saugleistung der »IVM«-Geräte großzügig

gestaltet, um die empfohlene maximale Filterflächenbelastung einzuhalten und damit ein schnelles Verstopfen zu vermeiden.

Leicht im Alltag zu handhaben Bereits die Filterabreinigung hat die einfache, ergonomische Handhabung für den Anwender im Blick. Hinzu kommen Schiebegriffe auf beiden Seiten des Geräts, wodurch das Manövrieren jederzeit problemlos möglich ist. Am Saugbehälter sind ebenfalls Griffe angebracht, die sich nach links und rechts drehen lassen. So kann der Behälter von beiden Seiten in das Gerät geschoben und dort befestigt werden. Er ist zudem fahrbar, was vor allem bei schweren Materialien die Handhabung erleichtert. Zur platzsparenden Aufbewahrung von Zubehör sind Schlauchhaken und Halterungen für Düsen angebracht. Die minimierte Standfläche berücksichtigt die meist engen Platzverhältnisse in der Produktion. Die Geräte der »IVM«-Reihe sind als Wechselstrom-Varianten für den sporadischen Einsatz sowie als Drehstrom-Varianten für den Dauerbetrieb (24 h) erhältlich. Die Wechselstrom-Sauger verfügen über drei Turbinen, die je nach Bedarf stufenweise zugeschaltet werden können. Der »IVM Z22« ist für den Einsatz in normalen oder explosionsgefährdeten BeJ reichen (ATEX-Zone 22) geeignet.

SICHERHEIT [ 04/2020 ]


FAHRZEUGS

ROTOTILT

ICHERHEIT

Anbauger äte Hubarbeit sbühnen Ladungssi cherung


OILQUICK (2)

FAHRZEUGSICHERHEIT

Neue Weiterentwicklungen sollen die Arbeit mit Baggern künftig noch sicherer machen, gleichzeitig aber auch die Flexibilität erhöhen.

Neue Tiltrotator-Serie »OQTR-E« [ OILQUICK ] Für OilQuick stellt die Einführung der neuen Tiltrotator-Serie »OQTR-E« eine wichtige Neuerung dar. Das Unternehmen arbeitet hierfür eng mit dem Tiltrotatoren-Experten Engcon zusammen. Die Serie umfasst fünf unterschiedliche Modelle für Bagger mit einem Einsatzgewicht von 6 t bis 33 t.

Die Tiltrotator-Serie »OQTR-E« umfasst insgesamt fünf verschiedene Modelle, die für Bagger der Gewichtsklasse von 6 t bis 33 t angesiedelt sind.

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ilQuick und Engcon sind weltbekannte Akteure der Branche und haben ihr technisches Knowhow genutzt, um die neue Tiltrotator-Serie »OQTR-E« auf den Weg zu bringen. »Wir möchten dabei betonen, dass es auch in Zukunft möglich sein wird, Tiltrotatoren von anderen Herstellern zu erwerben«, so Henrik Sonerud, Geschäftsführer der OilQuick AB. Sämtliche Modelle, so das Unternehmen, sollen in allen Ländern, in denen OilQuick derzeit seine Produkte vertreibt, erhältlich sein. Die Serie umfasst insgesamt fünf verschiedene Modelle, die für Bagger der Gewichtsklasse von 6 t bis 33 t angesiedelt sind. Die Produktion der neuen Serie ist bereits in vollem Gange.

»OQ LockSupport« (OQLS), das aktuell zu den fortschrittlichsten Sicherheitssystemen für Bagger zählt. Nun wurde das »OQ LockSupport 2.0« mit neuen Sensoren, besserer Verkabelung und einer komplett neuen Software vorgestellt. Bisher wurden alle erforderlichen Sicherheitsanforderungen der zuständigen Behörden erfüllt und die neue Version soll laut Hersteller dabei keine Ausnahme sein. »OQLS« führt den Fahrer durch den gesamten Gerätewechsel, standardisiert die Bedienung der Verriegelungsfunktion und informiert den Fahrer über eine Fahrerhaussteuertafel. »OQLS« ist für zwei Schnellwechselsysteme auch in der sogenannten SandwichAusführung erhältlich.

»OQLS« für mehr Sicherheit

Weitere Sicherheitslösungen von OilQuick

Ein für OilQuick wichtiger Entwicklungsgrundsatz war die Sicherheit am Arbeitsplatz. Seit fünf Jahren gibt es das elektronische Überwachungssystem

Der Hersteller bietet darüber hinaus mit »OQSH« auch eine innovative Fallsicherung an, sodass Herstellerangaben zufolge keine Gefahr mehr besteht,

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dass sich Anbaugeräte von der Maschine lösen. Bei einem fahrlässigen oder falschen Ankuppeln von Anbaugeräten durch den Fahrer fange das Sicherheitshaken-System des »OQSH« die Anbaugeräte in allen Positionen auf. »OQSH« fungiere dabei wie ein Sicherheitsgurt im Auto, der im Notfall und bei einer Verletzungsgefahr auslöse. Als weitere Zusatzfunktion hat OilQuick mit »MRL« eine mechanische Verriegelungsanzeige entwickelt, die den Fahrer informiert, ob sich die Verriegelungsbolzen in geschlossener oder offener Position befinden. Es gilt jedoch zu beachten, dass »MRL« nur anzeigt, dass das Gerät korrekt angekuppelt und verriegelt ist, wenn sich die Verriegelungsbolzen in der richtigen Position unter der Adapterachse befinden. »OQLS«, »OQSH« und »MRL« sind eigenständige Sicherheitslösungen, die einzeln oder in verschiedenen Kombinationen verwendet werden können.

»OQC« mit verbessertem Rotator Getan hat sich außerdem etwas beim »OQC«. Dies ist ein von OilQuick entwickeltes Schnellwechselsystem für pendelnde Anbaugeräte, das vor allem für die Nutzung mit Materialumschlagmaschinen und Lastenkranen bestimmt ist. Das System besteht im Grunde aus einem äußerst robusten Rotor, der über unserem vollhydraulischen, bewährten Schnellwechsler befestigt wird und eine vollständige Rotation von 360 Grad ermöglicht. Die OQC-Einheit wird pendelnd am Ausleger der Materialumschlagmaschine montiert und das System kann darüber hinaus mit einem elektrischen Drehgelenk ausgestattet werden, mit dem eine Magnetplatte gesteuert werden kann. »Der Rotor wurde komplett überarbeitet: Die Halterungen gibt es in zwei Grö-

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ßen, ›OQC65‹ und ›OQC70/55‹, mit einer maximalen Hubkraft von 20 bzw. 30 Tonnen«, so Johan Schedin, Verkäufer bei OilQuick. »Wir haben das System außerdem lange bei unseren Kunden vor Ort getestet und bereits einige Anlagen verkauft. Das Ergebnis ist beeindruckend. Robustheit, Sicherheit, Zuverlässigkeit und Leistung erfüllen alle erdenklichen Anforderungen. Das System hat sich in allen Umgebungen bewährt und ist darüber hinaus kleiner und leichter als sein Vorgänger.« Als prägnante Vorteile der Weiterentwicklung nennt Johan Schedin ein schnelles und sicheres Ankuppeln sowie den einfachen und sicheren Wechsel von hydraulischen, mechanischen und elektrischen Anbaugeräten direkt vom Fahrerhaus aus. Auch die Rentabilität und die Flexibilität sind seiner Aussage nach entscheidend. »Die Verwendung des richtigen Anbaugeräts in jeder Situation macht die Maschine zu einem vielseitigen Geräteträger. Dadurch können die Trägermaschine maximal ausgenutzt und die Prozesse optimiert werden.« Ein integrierter elektrischer Drehverteiler als Zubehör soll darüber hinaus die Verwendung von Magnetplatten ohne zusätzliche, manuelle Kabelführung von der Maschine zur Magnetplatte ermöglichen. Alle Anbaugeräte können eigenen Angaben zufolge mithilfe des Rotors komplett um 360 Grad gedreht werden. J

DAS UNTERNEHMEN OilQuick ist international auf allen Märkten vertreten. Das Unternehmen hat seinen Sitz im mittelschwedischen Hudiksvall. In zahlreichen Ländern hat das Unternehmen Tochtergesellschaften und Vertriebsbüros. Mit seinen 90 Mitarbeitern in Hudiksvall erzielte das Unternehmen im vergangenen Jahr einen Umsatz von 378 Mio. SEK.

Die neue TiltrotatorSerie »OQTR-E« umfasst unterschiedliche Modelle für Bagger von 6 bis 33 Tonnen. Die Produktion ist laut Hersteller bereits in vollem Gange.

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ROTOTILT

Mit »QuickChange« soll es Baggerfahrern möglich sein, das hydraulische Anbaugerät zu wechseln, ohne die Kabine zu verlassen.

Eine neue Generation an Schnellwechselsystemen [ ROTOTILT ] Mehr Sicherheit für Baggerfahrer und Baustellenmitarbeiter: Gerade bei der Nutzung tonnenschwerer Baumaschinen sowie Anbaugeräten ist zuverlässige Technik gefragt, um die Sicherheitsstandards weiter zu verbessern. Der schwedische Hersteller bringt in diesem Zuge im Mai eine neue Generation vollhydraulischer Schnellwechselsysteme für Schwenkrotatoren, Bagger und Anbaugeräte auf den Markt.

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Durch den ›QuickChange‹ wird die Sicherheit deutlich erhöht, da sich beim Wechsel der Anbaugeräte niemand draußen aufhalten muss. Auch entfällt die Sorge um herabfallende oder pendelnde Anbaugeräte. Sven-Roger Ekström, Produktmanager bei Rototilt

er »Rototilt QuickChange« soll eine deutlich höhere Leistung, Sicherheit und Langlebigkeit als bisher erhältliche Lösungen bieten. Es handelt sich dabei um eine Weiterentwicklung der bekannten Rototilt-Technologie für Baggerschnellwechsler. »Das vollhydraulische Schnellwechselsystem ermöglicht zum einen eine enorme Effizienzsteigerung, da der Baggerfahrer zum Wechseln der hydraulischen Anbaugeräte nicht einmal die Kabine zu verlassen braucht. Zum anderen wird die Sicherheit deutlich erhöht, da sich beim Wechsel der Anbaugeräte niemand draußen aufhalten muss. Auch entfällt die Sorge um herabfallende oder pendelnde Anbaugeräte«, erklärt Sven-Roger Ekström, Produktmanager bei Rototilt. Das Schnellwechsler-Sicherheitssystem »SecureLock« ist laut Hersteller bei »QuickChange« serienmäßig enthalten. »Der ›QuickChange‹ ist unser bisher größtes Entwicklungsprojekt und eröffnet völlig neue Möglichkeiten für Baggerfahrer und unsere Partner, aber auch für uns als Unternehmen. Dieses umfangreiche Projekt beruht auf der großen Nachfrage seitens der Kunden, die sich von uns eine ganzheitliches Konzept wünschen, bei dem wir die gesamte Produkthaftung übernehmen«, konkretisiert Ekström.

50 Prozent erhöhte Öldurchflussmenge Die neue Konstruktion soll eine Öldurchflussmenge ermöglichen, die laut Hersteller bis zu 50 Prozent über dem Durchfluss vergleichbarer Lösungen liegt. »Das ist der Vorteil, wenn man etwas von Grund auf entwickelt. Teile einer vorhandenen Lösung zu verbessern hat uns nicht gereicht. Unser Ansatz war der

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kompromisslose Weg nach vorn«, sagt Niklas Bjuhr, Vice President R&D bei Rototilt. »Effizienz und Sicherheit müssen miteinander Hand in Hand gehen. ›Rototilt QuickChange‹ bietet Baggerfahrern beides, ganz gleich, womit sie arbeiten und womit der Bagger bestückt ist«, schließt Sven-Roger Ekström an.

Baggerhersteller bekunden Interesse Eine weitere bahnbrechende Innovation ist laut Unternehmen die besonders lange Lebensdauer des Produkts. Umfangreiche Tests sollen gezeigt haben, dass die Hydraulik von »QuickChange« eine bei vergleichbarem Einsatz deutlich längere Lebensdauer biete als die bisher besten Lösungen am Markt, so das Unternehmen. Per Väppling, Vice President Marketing & Sales bei Rototilt, dazu: »Ich habe zweimal nachgesehen, ob ich mich bei den Testergebnissen nicht verlesen habe. Sie wirkten einfach zu gut, um wahr zu sein. Hier hat sich unsere Entwicklungsabteilung einfach mal wieder selbst übertroffen. Dies ist einer der Gründe dafür, dass führende Baggerhersteller jetzt Interesse an unserem vollhydraulischen Schnellwechselsystem zeigen.« Das Unternehmen hatte sich über sein Entwicklungsprojekt in Schweigen gehüllt. Dafür gab es eigenen Angaben zufolge zwei Gründe: »Einerseits hatten wir unser Ziel sehr hochgesteckt und wollten damit nicht an die Öffentlichkeit gehen, bevor wir zu 100 Prozent sicher waren, dass diese neue Generation vollhydraulischer Schnellwechselsysteme auch wirklich das hält, was sie verspricht. Und andererseits wollten wir die Kunden nach der Produktankündigung J schnell beliefern können.«

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Vollelektrischer Steiger Ruthmann macht sich fit für die Zukunft und hat den ersten vollelektrischen Steiger entwickelt. Der »Ampero TBR 250 E« fährt zu 100 Prozent elektrisch.

[ RUTHMANN ] Mit dem Steiger »Ampero TBR 250 E« ist der Arbeitsbühnenhersteller Ruthmann für den IAPA Award in der Kategorie für innovative Technologie nominiert. Der »250 E« ist nach Aussage des Herstellers der erste vollelektrische Steiger.

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ls Hersteller von Hubarbeitsbühnen möchte Ruthmann ein einzigartiges Konzept des elektrischen Antriebs anbieten: Die Traktionsbatterie des Sprinters wird gleichzeitig für den Antrieb des Steigers genutzt. Daher wird nur ein Ladegerät für die gesamte Maschine benötigt. Mit dem neuen Steiger soll außerdem das Fahren und Arbeiten in der Höhe emissionsfrei und leise erfolgen. Dadurch, so Ruthmann, habe der Anwender die Möglichkeit, früh morgens oder in der Stadt während der Öffnungszeiten mit der Arbeit zu beginnen, ohne die Anwohner oder Fußgänger zu stören. Auch das Arbeiten in geschlossenen Räumen sei damit emissionsfrei möglich. Das Projekt »E-Steiger« hat Ruthmann vorab seinem langjährigen Kunden Gerken aus Düsseldorf vorgestellt. Christian Gerken, Geschäftsführer der Gerken Arbeitsbühnen GmbH, kennt die Sorgen seiner Kunden: Viele Firmen und Kommunen arbeiten in gefüllten Innenstädten und haben Angst davor, in Zukunft vom Diesel-Fahrverbot eingeschränkt zu werden. Um seinen Kunden flexibles Arbeiten zu ermöglichen und gleichzeitig die Umwelt zu schonen, hat Christian Gerken sich schnell entschieden und den ersten »Ampero TBR 250 E« gekauft. Damit sei das Unternehmen ein Vorreiter und vermiete seinen Kunden exklusiv den innovativen Elektro-Steiger. Die Investition in die neueste Technik hat sich seiner Aussage nach bereits gelohnt. »Der Steiger ist in der Vermietung voll ausgelastet und wir sind rundum zufrieden mit der vollelektronischen Lkw-Arbeitsbühne«, freut sich Christian Gerken. J

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RUTHMANNS

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Für sicheren

Der Schwerlasteimer »SLE 36-65« kann dabei helfen, Arbeitsmaterial einfacher und vor allem sicherer zu transportieren.

Materialtransport

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ie Einsatzmöglichkeiten dieses Transportmittels sind nach Ansicht des Herstellers nahezu unbegrenzt. Überall, wo schwere Montageteile gekrant werden oder größere Werkzeuge in die Höhe transportiert werden müssen, löse dieser »Lastesel« Transportprobleme. Ob in der Industriemontage, dem Frei- und Fahrleitungsbau, dem Gerüst- oder Aufzugbau, dem Dachdeckerhandwerk, in diesen und in vielen Anwendungsbereichen mehr erfülle das Produkt seine Aufgaben dauerhaft und zuverlässig.

Hinzu kommt Angaben des Unternehmens zufolge die Verfügbarkeit der von vielen Sicherheits-Fachkräften geforderten Verschließmöglichkeit eines solchen Lasteimers. Die Verschlusskappe »safety cap« , die dem Verlust von Eimerinhalten auch in extremen Situationen vorbeuge, sei wahlweise auch für den neuen Schwerlasteimer »SLE 36-65« lieferbar. Überzeugend sei die einfache, praktische EinhandBedienung. J

HP-TEC

[ HP-TEC ] Mit seinem Schwerlasteimer »SLE 36-65« möchte die Firma HP-TEC einen sicheren und komfortablen Transport von Arbeitsmaterial ermöglichen. Stärkere Materialien und eine neue Fertigungstechnik sollen hierbei die Belastbarkeit des Eimers auf ein WLL (Working Load Limit, auch Nenntragfähigkeit oder maximale Arbeitslast genannt) von 200 kg steigern.

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Ein Klassiker der Ladungssicherung [ WISTRA ] Gerade in Zeiten, wo eine gut funktionierende Logistik notwendig ist, um Geschäfte am Laufen und die Wirtschaft aufrechtzuerhalten, rückt das Thema Ladungssicherung wieder verstärkt in den Mittelpunkt. Ein nützlicher Helfer ist hierbei der klassische Ratschen-Zurrgurt, der neben einer zuverlässigen Sicherung auch behördliche Kontrollen vereinfacht. Ein Quick-View-Label beschleunigt dabei die Überprüfung.

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ie auf die Entwicklung und Herstellung von Ladungssicherungshilfsmitteln spezialisierte Wistra GmbH hat vor dem Hintergrund der Corona-Krise Schutzmaßnahmen für einen störungsfreien Geschäftsbetrieb ergriffen. Aktuell gibt es keine Einschränkungen hinsichtlich Transport und Anlieferung von Waren. Zu den Bestsellern gehört nach wie vor der RatschenZurrgurt »WTR 5000« mit einer Lashing Capacity von 2 500 daN im geraden Zug, praktischen Quick-ViewLabels und optionaler individueller Beschriftung.

Aufgedruckte Leistungsmerkmale Der Ratschen-Zurrgurt verfügt über einen 50 mm breiten Zurrgurt und einen Spitzhaken als Endbeschlag. Lieferbar ist das Modell mit einer Länge von 7,6 oder 9,6 m. Zu den Besonderheiten gehört das seitliche »WIS Quick-View-Label«, das die innen liegenden Etiketten ergänzt und über den Rand der Gurte hinausragt. Auf dem Quick-View-Label sind alle wichtigen Leistungsmerkmale aufgedruckt. Dies sorgt vor allem bei behördlichen Kontrollen für eine schnellere Abwicklung und kürzere Standzeiten. Ferner lassen sich mithilfe der zusätzlichen Label die relevanten Daten auch dann noch prüfen, wenn die Gurte bereits an der zu sichernden Ladung angebracht und gespannt wur-

den. Während der innen liegende Teil des Labels gut vor Verschleiß geschützt wird, sorgt das Zusatzlabel schnell für Klarheit, ohne dass der Gurt gelöst werden muss. Auf dem rechtlich geschützten Label sind die Zurrgurt-Daten Zurrkraft (LC – Lashing Capacity) und normale Vorspannkraft (STF – Standard Tension Force) aufgedruckt – genau wie auf dem innen liegenden Teil des normgerechten Labels.

Individuell gestaltete Zurrgurte Die Ratschen-Zurrgurte lassen sich ab einer Abnahmemenge von 10 Stück individuell bedrucken. Neben dem Kundennamen und alphanumerischen Folgen lassen sich dabei auch Firmenlogos auf das Zurrgurtgewebe aufbringen. Die Kombination mit verschiedenen Gurtbandfarben erhöht die mögliche Vielfalt für die Auswahl der nach DIN EN 12195-2 gefertigten Zurrgurte. Mit dem Angebot entspricht Wistra der steigenden Nachfrage nach deutlichen und haltbaren Eigentumskennzeichnungen von Zurrgurten. Die Kennzeichnungen sind zum einen ein wirksamer Schutz vor Diebstahl und zugleich eine dauerhafte J Werbung für das eigene Unternehmen.

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Ratgeber Das Arbeiten bei Absturzgefahr ist tabu [ bauSICHERHEIT ] Im Bereich der hoch gelegenen Arbeitsplätze sind schwere Absturzunfälle aufgrund nicht ausreichender oder gar fehlender Sicherungseinrichtungen leider noch immer keine Seltenheit. Hinzu kommt das Problem mit der Selbstüberschätzung: Gerade dann, wenn jemand seit vielen Jahren auf der Baustelle tätig ist, schleicht sich Unachtsamkeit in die Arbeitsabläufe ein. Da Abstürze bereits aus geringer Höhe schmerzhafte und zuweilen langwierige Folgen haben können, ist aus Sicht vieler Experten besondere Vorsicht geboten. Die Berufsgenossenschaft Bau (BG Bau) rät in diesem Zusammenhang zu Maßnahmen, die eine Gefährdung durch Absturz gar nicht erst entstehen lassen. Generell gilt, dass kein Arbeitsplatz freigegeben werden sollte, der eine Absturzgefahr mit sich bringt. Die richtige Absturzsicherung ist daher Pflicht.

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ie gefährlich Arbeiten in der Höhe sind, zeigen Zahlen der BG Bau: 2016 registrierte die Berufsgenossenschaft rund 8 000 Absturzunfälle, 29 davon endeten tödlich. Als größte Gefahr erweisen sich dabei Abstürze von Leitern und Gerüsten sowie Stürze von Dächern und Treppen. Das zeigt vor allem, dass es für schwere Verletzungen nicht immer große Höhen braucht. Gleiches gilt aber auch für das Arbeiten in der Tiefe, etwa in Brunnenschächten. »Überall, wo man rein muss und dann umschlossen sein könnte«, sagt Klaus Bornack, Präsident der A+A-Fachmesse und Mitglied des Vorstandes des Herstellerverbandes IVPS.

Für den persönlichen Schutz sorgen Als wichtigste Schutzmaßnahme gilt daher die Persönliche Schutzausrüstung (PSA). Sie dient dazu, Beschäftigte vor Gefahren zu schützen und Unfälle zu vermeiden. Um einen Mindeststandard an Sicherheit zu ermöglichen, bilden technische Normen und Unfallverhütungsvorschriften der Berufsgenossenschaften die Grundlage. Europäische Richtlinien, die grenzübergreifend gelten, prägen die Regelwerke hierzulande und dienen als wichtiges Werkzeug, um Sicherheit auf Baustellen zu vereinheitlichen. So trifft beispielsweise die PSARichtlinie 89/686/EWG klare Vorgaben, was die Herstellung und das sogenannte Inverkehrbringen von PSA betrifft. Zentrale Maßnahmen zum Schutz vor Abstürzen regelt unter anderem die Technische Regel ASR A2.1.

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Die Vorschrift bestimmt die Höhe von Umwehrungen zur Sicherheit von Beschäftigten in Abhängigkeit der Absturzhöhe. Die besagte Absturzhöhe gilt es laut BG Bau bereits im Vorfeld zu ermitteln. Gemäß ASR A2.1 gilt bei Maßnahmen zum Schutz vor Absturz gezielte Rangfolge. Bauliche und technische Maßnahmen haben vor organisatorischen und individuellen Maßnahmen stets Vorrang. So haben zum Beispiel Absturzsicherungen, aber auch Auffangeinrichtungen höchste Priorität. Ist der Einsatz dessen nicht möglich, muss der Arbeiter Persönliche Schutzausrüstungen gegen Absturz (PSAgA) als individuelle Schutzmaßnahme verwenden. Auf dem Markt finden sich, je nach Branche, unterschiedlichste Absturzsicherungs-Lösungen. Dazu zählen neben den baulichen und technischen Maßnahmen auch die PSA. Für den Anwender gilt: Der verwendete Schutz sollte passgenau und individuell auf die jeweilige Arbeitssituation zugeschnitten sein. Gleiches gilt für die Handhabung. Denn eine gut funktionierende Schutzlösung oder PSA ist nutzlos, wenn sie falsch angewandt wird. Darüber hinaus sollte der Nutzer seine Ausrüstung regelmäßig prüfen. Neben klassischem Verschleiß können auch Umwelteinflüsse wie Sonneneinstrahlung oder die unsachgemäße Lagerung die Materialeigenschaften einer PSA verändern und damit zum zusätzlichen Risikofaktor werden. Hersteller von PSA bieten hierfür spezielle Workshops, Trainings und Weiterbildungskurse an. Auch die Verbände, Versicherer und Berufsgenossenschaften laden regelmäßig dazu ein, um die Anwendung und Prüfung sicherer zu gestalten.

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Persönliche Schutzausrüstungen gegen Absturz (PSAgA) gehören zu den persönlichen Schutzmaßnahmen. Sie schützen vor einem Absturz entweder durch Verhinderung eines Sturzes (Rückhaltesystem), Auffangen eines freien Falls (Auffangsystem) oder durch Positionieren am Arbeitsplatz (Arbeitsplatzpositionierungssystem). R ückhaltesysteme schränken den Bewegungsbereich der Benutzerinnen und Benutzer dahingehend ein, dass die Absturzkante nicht erreicht werden kann und somit ein Absturz ausgeschlossen ist. A uffangsysteme fangen die Benutzerinnen und Benutzer bei einem freien Fall auf und begrenzen dabei die auf den Körper wirkende Fangstoßkraft und die Fallstrecke. A rbeitsplatzpositionierungssysteme ermöglichen es den Benutzerinnen und Benutzern durch das Hineinlehnen in das System und Fußkontakt zum Bauwerk, sich am Arbeitsplatz zu positionieren, wodurch ein Absturz verhindert wird.

Richtig prüfen und dokumentieren

Gewicht der Benutzer. Nicht zu unterschätzen ist Darüber hinaus sollte jeder Anwender die Gefähraus Sicht der Experten aber auch der Blick auf ein dungsbeurteilung zur Auswahl und Benutzung der möglichst geringes Gewicht der Ausrüstung, etwa PSA gegen Absturz erstellen, dokumentieren und bei ein leichter Auffanggurt oder Höhensicherungsgeräte mit Kunststoffgehäuse. Gleiches gilt für eine siVeränderung der Arbeitsbedingungen überprüfen. Die chere Bedienung: Die Handhabung sollte leicht verAkzeptanz von PSA ist aus Sicht der Verbände ein ständlich und nach Möglichkeit selbsterklärend sein. wichtiger Aspekt für die Tragebereitschaft und kann Generell gilt für Persönliche SchutzAufschluss über individuelle ausrüstung, dass sie neben hohen körperliche Voraussetzungen, Sicherheitsstandards auch Komfort persönliche Unverträglichkeiten bieten muss. Denn trotz notwendiger oder Umgebungsbedingungen Schutzmaßnahmen soll der Anwender und Einsatzmöglichkeiten am trotzdem dazu in der Lage sein, seine Arbeitsplatz bieten. Im Rahmen Arbeitsunfälle Arbeit wie gewohnt ausüben zu köndieser Gefährdungsbeurteilung 2016 registrierte die Benen. Viel Aufmerksamkeit sollte man ist durch den Unternehmer eine rufsgenossenschaft rund in diesem Zusammenhang aber auch Bewertung der von ihm vorge8 000 Absturzunfälle, sehenen PSA gegen Absturz der Befestigung der PSA widmen. Es 29 davon endeten tödlich. zu prüfen, ob diese geeigneten gilt zu prüfen, ob bauseits geeignete Als größte Gefahr erweiSchutz gegenüber den abzuEinrichtung wie Ringösen, Dachpfossen sich dabei Abstürze wehrenden Gefahren bietet, ten und Träger vorhanden und sicher von Leitern und Gerüsten ohne selbst eine größere Gefahr sind. Übrigens: Für die Beurteilung der sowie Stürze von Dächern und Treppen. mit sich zu bringen. Tragfähigkeit können fachlich geeignete Personen eingebunden werden. Dazu gehört übrigens auch Zudem ist immer zu berücksichtigen, die Abwägung der Verletzungsgefahren durch einen Aufdass die Person im Falle eines Sturfangvorgang, etwa durch Anprallen gegen Teile der zes von der PSA gegen Absturz aufgefangen wird und Umgebung, gegenüber den Verletzungsfolgen bei unverzüglich gerettet werden muss. Durch längeres einem Absturz. Dazu kommen die Bewertung der bewegungsloses Hängen im Auffanggurt können Gesundheitsgefahren auftreten. Dazu ist ein funktionieStolpergefahren durch Seile, die Auswahl von energieabsorbierenden Bestandteilen wie Falldämpfer, rendes Rettungskonzept festzulegen, wie es explizit in DC und Höhensicherungsgeräte, abgestimmt auf das der DGUV Regel 112-199 festgehalten wird.

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B BG BAU – Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft Bornack GmbH & Co. KG

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D Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV) F

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O OilQuick Deutschland GmbH

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R Rototilt GmbH Ruthmann GmbH & Co. KG

S SIFATEC GmbH & Co. KG Skylotec GmbH

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ST Quadrat s.a.

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st-quadrat.lu

STEITZ SECURA GmbH + Co. KG

SBM Verlag GmbH Hermann-von-Barth-Straße 2 87435 Kempten Tel.: (08 31) 5 22 04-0 Fax: (08 31) 5 22 04-50 bausicherheit@sbm-verlag.de www.bausicherheit-online.de ISSN 2566-882X GESAMTVERANTWORTLICH Markus Holl (-40) Joachim Plath (-41) VERLAGSLEITUNG Tobias Haslach (-39) CHEFREDAKTION Dan Windhorst (-0) LEITUNG OBJEKTMANAGEMENT Tobias Nickert (-17) ANZEIGENDISPOSITION Eray Cakirogullari (-28) Christian Dietrich (-31) MAGAZIN-LAYOUT Jessica Joos (-21) REDAKTIONSASSISTENZ – ANZEIGEN-LAYOUT Alexandra Kastl (-23) Simone Frank (-38) Jessica Joos (-21) Franziska Schenk (-24) LESER- UND ABONNENTENSERVICE Claudia Maguire (-29) Susanne Traub (-30) DRUCKVORSTUFE UND DRUCK AZ Druck und Datentechnik GmbH, Kempten www.az-druck.de

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Wistra Cargo Control GmbH

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wistra.eu

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wuerth.de

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Z ZinCo GmbH

TERMINE

SONDERTEIL

Redaktionsschluss

3. Juni

Anzeigenschluss

8. Juni

Erscheinungstermin

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Alle Rechte vorbehalten. Nach­druck – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des Ver­lages. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 3 vom 1. Januar 2019. Namentlich gekennzeichnete ­Beiträge kenn­zeichnen nicht die Ansicht der Redaktion. Für unverlangt eingesandte ­Manuskripte wird keine Haftung über­nommen. Jahresabonnements können nur bei Ein­haltung der Frist (drei Monate vor Ablauf des Bezugszeitraumes) schriftlich beim Verlag gekündigt werden.

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