bauSICHERHEIT Juni 2020

Page 1

Juni 2020

bausicherheit-online.de

06

DEN HELMSCHUTZ WEITER VERBESSERN

»UV-STRAHLEN KÖNNEN ZU HAUTKREBS FÜHREN«

ZU VIEL LÄRM AUF DER BAUSTELLE VERMEIDEN

Blickpunkt: MIPS-Lösungen helfen, das Gehirn bei Unfällen abzusichern

Sonderthema: Wie sich Beschäftigte auf der Baustelle schützen können

Ratgeber: Wer nicht aufpasst, riskiert schwerhörig zu werden

TITEL-THEMA

AUCH SICHERHEITSSCHUHE BIETEN KOMFORT


GANZ SICHER:

IHR STARKER AUFTRITT. BESTMARKEN ERREICHEN. Das ist das Ziel unserer neuen Modellreihe COMPETITION. Tragekomfort auf einem ganz neuen Level – das einzigartige Rückenvitalsystem, die STEITZ Passformmethode und die exklusive Fußklimatechnologie unterstützen Sie dabei. Plus eine extraflache und extrem robuste asymmetrische Zehenschutzkappe aus Komposit-Materialien für neue Freiheiten für Ihre Zehen. Das alles kombiniert mit innovativen Hightech-Obermaterialien und der neu designten, rutschhemmenden Laufsohle. Hier trifft Leichtigkeit auf Top-Komfort. Verbinden Sie unschlagbare Sicherheit mit cooler Sneakers-Optik!

IHR PERFEKT GESCHNÜRTES SICHERHEITSPAKET. Stolpergefahren durch offene Schnürsenkel gehören mit STEITZ FLEXO der Vergangenheit an. Einmal eingestellt und die individuelle Passform Ihres Sicherheitsschuhs ist für immer gegeben. Tag für Tag. Ohne zeitaufwendiges Schnüren. Einfach die beste Verbindung von Komfort und Schutz – als Zubehör erhältlich, serienmäßig ausgestattet bei diesen Modellen: CP 4100 ESD • CP 4210 ESD • CP 4300 ESD / CP 4300 SF • JULIA • FRIEDA

Damenfüße haben besondere Ansprüche an Passform und Komfort – daher sind die Schuhe der Women-Kollektion noch leichter und flexibler und unterstützen die natürliche Bewegung des Fußes. Klassisch oder trendy in der Optik, punkten diese Modelle durch einzigartige Technik. Erleben Sie damit Ihr bestes Tragegefühl und profitieren Sie von sicherem Halt – die sportlich leichte Laufsohle „TPU Woman Sport ESD“, auf die Ganganatomie der Dame ausgerichtet, wurde dafür neu entwickelt. Tailliert im Gelenkbereich für hohe Flexibilität und mit einer neuen, extrem schmutzabweisenden Profilstruktur.

STEITZSECURA.COM

FÜR FRAUEN MIT POWER.


AUF EIN WORT

Eine Art PETRA REGER

»Warnschuss«

Keine Zeit für Euphemismus – die Covid-19-Pandemie hat uns weiterhin fest im Griff. Das, was bleibt, ist eine Momentaufnahme, die uns zeigt, dass Deutschland das Ausmaß der ersten Welle abmildern konnte: Der Zusammenbruch des Gesundheitssystems wurde weitestgehend verhindert, und auch die gesunkene Zahl der Neuinfektionen verdeutlicht den Erfolg der drastischen Lockdown-Maßnahmen. Aus Sicht der Experten bleibt nunmehr abzuwarten, wie sich die Zahlen im Rahmen der kürzlich erfolgten Lockerungen entwickeln. Und auch aus wirtschaftlicher Sicht hat sich vieles verändert: Die Bundesregierung hat in kürzester Zeit milliardenschwere Hilfspakete geschnürt, um Großunternehmen, Mittelständler, aber auch kleinere Betriebe zu unterstützen. Ein weiterer wichtiger Faktor wird aus Sicht von Experten das vom Koalitionsausschluss vorgelegte Konjunktur- und Krisenbewältigungspaket sein. Der Bund möchte hierbei prüfen, inwieweit sich geplante Aufträge und öffentliche Investitionen vorziehen lassen, um die Wirtschaft zusätzlich anzukurbeln. Allerdings mahnt Dieter Babiel, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie (HDB), in diesem Zusammenhang zur Eile: »Es darf nicht nur bei einer Prüfung bleiben. Gerade jetzt muss die Bundesregierung für eine schnelle Umsetzung von Infrastrukturprojekten sorgen.«

F

akt ist, eine stabile Baukonjunktur stärkt die deutsche Wirtschaft. Tatsache bleibt aber auch, dass das allein nicht ausreichen wird. Wirtschaftsexperten raten dazu, die Corona-Krise als eine Art »Warnschuss« zu verstehen. Neben der umfassenden Digitalisierung, so der HDB, müsse die Modernisierung der öffentlichen Infrastruktur ebenso im Mittelpunkt stehen wie die Entbürokratisierung von Wirtschaft und Verwaltung oder die Aufstockung der öffentlichen Verwaltung. Das »Hausaufgabenbuch« von Bund, Ländern und Kommunen ist damit prall gefüllt. Die kommenden Monate werden daher zeigen, ob Deutschland auch aus wirtschaftlicher Sicht die richtigen Schlüsse zieht und der Krise weiterhin mit Entschlusskraft entgegentritt. Sichtbar werden die durch die Pandemie ausgelösten Veränderungen auch in den Bereichen Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit. So hat Anfang Juni Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier beispielsweise den ersten Förderbescheid im Rahmen des Förderprogramms »Vliesproduktion« übergeben und damit eine deutliche Botschaft gesendet. Die Innovatec GmbH in Troisdorf aus NRW soll mit zwei geförderten neuen Anlagen künftig dazu in der Lage sein, rund 1 500 Tonnen Vlies zusätzlich herzustellen, was laut Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) eine Produktion von über 1,5 Milliarden Schutzmasken ermöglicht. »Wir wollen die Produktionskapazität für Schutzausrüstung in Deutschland deutlich ausbauen und so unsere Importabhängigkeit wirksam reduzieren«, so Peter Altmaier. Im Gespräch mit weiteren Unternehmen hat die bauSICHERHEIT erfahren, dass auch andere Unternehmen bereits auf die Herstellung von Schutzmasken umstellen und zusätzliche Produktionslinien schaffen. Ein weiterer wichtiger Aspekt: Die Corona-Krise hat uns alle sensibilisiert. Der Schutz vor Infektionen ist Alltag geworden und hat das Bewusstsein für die Notwendigkeit

SICHERHEIT [ 06/2020 ]

präventiver Maßnahmen gestärkt. So auch im Bereich des Arbeitsschutzes und der Arbeitssicherheit. Denn eines haben Corona-Krise und Arbeitsunfälle bei aller Unterscheidbarkeit gemein: Sie gefährden Menschenleben und schaden der Wirtschaft. Fällt ein Beschäftigter aufgrund von Verletzung oder Folgeerkrankung aus, lässt sich das gerade in Zeiten des Fachkräftemangels nur schwer kompensieren. In dieser Ausgabe berichtet die bauSICHERHEIT in seiner Rubrik »Sonderthema« von Seite 27 an zum Beispiel ausführlich über die Notwendigkeit, sich vor der UVStrahleneinwirkung zu schützen. Jeder Beschäftigte, der sich tagtäglich im Freien auf der Baustelle aufhält und dabei nicht ausreichend geschützt ist, riskiert gefährliche Langzeiterkrankungen wie den weißen Hautkrebs. In Zusammenarbeit mit der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) sowie engagierten Herstellern wie Peter Greven Physioderm (PGP), pervormance international und SC Johnson Professional zeigen wir auf, welche Schutzmaßnahmen existieren, um dieser noch immer unterschätzten Gefahr entgegenzuwirken. Darüber hinaus finden Sie in unserer Rubrik »Ratgeber« (Seite 54) einen ausführlichen Beitrag zum Thema »Gehörschutz«. Denn wer sich regelmäßig zu starkem Lärm auf der Baustelle aussetzt, der läuft Gefahr, an einer Lärmschwerhörigkeit zu erkranken. Das Team der bauSICHERHEIT wünscht Ihnen viel Spaß beim Lesen und bleiben Sie gesund!

Dan Windhorst Chefredakteur

3


06/20 INHALT 003

AUF EIN WORT » Editorial

006

ITEL-THEMA » Der SicherheitsschuhT hersteller Elten setzt auf eine spezielle Sohlentechnologie mit dem Material »Infinergy«, um den Tragekomfort bei Sicherheitsschuhen stärker in den Mittelpunkt zu rücken.

009

NEUES ZUERST » Arbeitssicherheit aktuell

012

#LESENSWERT » Kurzmeldungen

014

I M BLICKPUNKT » MIPS hat sich auf die Helmsicherheit sowie den Schutz des Gehirns spezialisiert. Die Redaktion berichtet über spezielle Testverfahren, die der Hersteller nutzt, um den Helmschutz weiter zu verbessern.

14

20

PERSÖNLICHER SCHUTZ

020

IASCO » Eine neue Technologie soll Schutz G und Komfort von Arbeitsschuhen erhöhen

022

I SM » Einlegesohle mit Mehrweitensystem

023

B IG » Runnex mit neuen Sicherheitsschuhen

28 024

STEITZ SECURA » Die »Vario Multiflex«-Technologie verbindet Schutz mit Gesundheit

DIE

Sonderveröffentlichung

Die bauSICHERH EIT – kompakt zusammeng efasst: unserem Sonderteil »Die In branchenSPE

ZIALISTEN« Sie Information en zu Unternehme n, Produktenfinden Dienstleistu ngen aus dem und Bereich Arbeitsschut Arbeitssiche rheit sowie die Möglichkeit, direkt z und mit Herstellern, Händlern Kontakt und Dienstleister n aufzunehme n.

bausicherheit-online.de

Sonderteil DIE branchenSPEZIALISTEN

Die bauSICHERHEIT – kompakt zusammengefasst: In unserem Sonderteil finden Sie Informationen zu Unternehmen, Produkten und Dienstleistungen aus dem Bereich Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit sowie die Möglichkeit, direkt Kontakt mit Herstellern, Händlern und Dienstleistern aufzunehmen.

4

025

WEITBLICK » Miet-Workwear im Mehrwegsystem

026

P ETZL » Eine Profi-Stirnlampe für Arbeiten am Bau

SONDERTHEMA UV-SCHUTZ

028

BG BAU » Die Gefahr von UV-Strahlen wird bei Arbeiten im Freien häufig unterschätzt.

031

PGP » Tipps vom Profi zum professionellen UV-Schutz

034

SC JOHNSON » Das 5-S-Prinzip zur Prävention

036

P ERVORMANCE » Lösungen für die Körperkühlung

038

M EWA » Warnschutzkleidung auch bei schönem Wetter

SICHERHEIT [ 06/2020 ]


BAUSTELLENSICHERHEIT 040

R ACK REPAIR » Beschädigte Lagerregale als häufig unterschätzte Gefahr

042

HYMER-LEICHTMETALLBAU » Reform der Leiternorm

043

Z ARGES » Weiterentwicklung der Stufen-Plattformleiter

044

HOPPE » Der »Wartungsplaner« für die Leiterprüfung

046

TIBATEK » Neue Spundwandleiter für Baugrubenarbeiten

048

PASCHAL » Bau des LTC-Campus mit Paschal-Lösungen

049

P ERI » Gerüstlösungen, die hohe Sicherheit

w w w. k r a t o s s a f e t y. c o m

mit einer flexiblen Handhabung verknüpfen

050

I NNOTECH » Sicherungslösungen für Flachdacharbeiten

0 51

ST QUADRAT » Absturzsicherungen richtig planen

052

R OBUSTA-GAUKEL » Bau-Container sicher versetzen

053

S IEBERT » Unfallfreie Tage im Betrieb digital anzeigen

RUBRIKEN

054

ATGEBER » Die Redaktion der bauSICHERHEIT R berichtet über die Notwendigkeit von Gehörschutz, um die Gefahr einer Lärmschwerhörigkeit abzuwenden.

058

AUF EINEN BLICK » Firmen dieser Ausgabe

058

S ERVICE » Impressum, Vorschau

40

44

EN360

54

ät r e r sg ba g n üg ru erf e h v ic ze s r en Kü h ö H n in s e lte ng e ä s L ap re k e e G eit W


TITEL-THEMA

ELTEN

Sicherheitsschuhe wie der »Maddox GTX black-red Mid« von Elten erfüllen nicht nur die Schutzfunktion, sondern auch die Erwartungen an Tragekomfort und Ergonomie.

Sicher und komfortabel auf dem Bau unterwegs Auch aufgrund einer Gore-Tex-Membran ist der »Maddox GTX black-red Mid« ein robuster Begleiter für den Arbeitsalltag auf dem Bau.

W

[ ELTEN ] Auf einer Baustelle lauern zahlreiche Gefahren. Das wissen Beschäftigte zur Genüge. Sei es herabfallendes Werkzeug oder ein spitzer Nagel auf dem Boden – betroffen sind in vielen Unfallsituationen vor allem die Füße. Um gravierende Verletzungen zu vermeiden, sind Sicherheitsschuhe daher aus gutem Grund zur Pflicht geworden. Sie sollen mit Zehenschutzkappe oder durchtritthemmender Zwischensohle davor schützen. Doch nicht nur der Schutz ist für die Schuhträger wichtig: Wer im Job täglich mehrere Stunden auf den Beinen ist, erwartet Sicherheitsschuhe, die mit Tragekomfort punkten.

er auf dem Bau arbeitet und hier etwa Gruben aushebt, felsige Böden bewegt oder alte Gebäudemauern abreißt, muss hart im Nehmen sein. Denn die körperlichen Strapazen sind enorm und verlangen den Beschäftigten viel ab. Das Arbeiten mit großen Baufahrzeugen, Werkzeugen, Maschinen sowie schweren Materialien ist darüber hinaus gefährlich und erhöht demnach das Verletzungsrisiko während der Arbeit. Davon betroffen sind speziell die

6

Füße: Denn wenn diese unter das Material, große Reifen oder zwischen Anlagen geraten, drohen mindestens schmerzhafte Quetschungen. Daher sind für Beschäftigte in der Baubranche Sicherheitsschuhe der Schutzklasse S3 verpflichtend. Sie bieten wirksamen Schutz vor Verletzungen, können gefährlichen Unfällen vorbeugen und sind auf den Einsatz im Innenbereich von Baustellen oder unter freiem Himmel zugeschnitten.

SICHERHEIT [ 06/2020 ]


Ein langer Arbeitstag in unbequemen Sicherheitsschuhen kann auf der Baustelle zur großen Herausforderung für die Gesundheit werden. Wenn Jobs körperlich anspruchsvoll sind, haben nicht nur die älteren, sondern auch junge Mitarbeiter mit Einschränkungen zu kämpfen.

Ein effektiver Schutz für die Füße Solche Modelle sind mit Zehenschutzkappe, durchtritthemmender Zwischen- und profilierter Laufsohle ausgestattet – sie passen sich den rauen Bedingungen auf der Baustelle an und sind damit genauso hart im Nehmen wie die Beschäftigten selbst. Bei der Auswahl passender Sicherheitsschuhe hat die Schutzfunktion zwar oberste Priorität, sie ist aber nur ein Auswahlkriterium von weiteren. Mindestens genauso wichtig sind Details wie Tragekomfort und Ergonomie. Unbequemes Schuhwerk, das nicht richtig passt, kann Gesundheitsprobleme zur Folge haben – von Fuß- und Gelenkbeschwerden über Nacken- bis hin zu Kopfschmerzen. Sitzen die Schuhe nicht richtig und führen gar zu Schmerzen, sind die Träger geneigt, ihre Schuhe erst gar nicht zu tragen und somit auf ihren Schutz zu verzichten. Ein langer Arbeitstag in unbequemen Sicherheitsschuhen kann also zur großen Herausforderung für

die Gesundheit werden. Wenn Jobs wie in der Bauwirtschaft körperlich anspruchsvoll sind, haben nicht nur die älteren, sondern auch junge Mitarbeiter mit Einschränkungen zu kämpfen. Daher sind Kriterien wie Ergonomie und Tragekomfort auch längst kein wünschenswerter Zusatz mehr für Sicherheitsschuhe, sondern eine notwendige Voraussetzung.

Bequem durch den Arbeitstag kommen Um den Anforderungen an Tragekomfort gerecht zu werden, entwickeln Hersteller durchdachte Lösungen, die sich an die individuellen Bedürfnisse der Träger anpassen. Dabei ist die Dämpfung ein sehr wichtiger Komfortaspekt und spielt etwa auf harten Betonböden eine entscheidende Rolle. Denn verfügt der Untergrund über keine stoßabsorbierenden Eigenschaften, erhöht sich die Dauerbelastung der Füße, der sie an einem langen Arbeitstag ohnehin ausgesetzt sind. Und diese kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken sowie zu dauerhaften Beschwerden führen. Der Sicherheitsschuhhersteller Elten hat sich diesem Problem angenommen und setzt auf eine moderne Sohlentechnologie mit dem Material »Infinergy«. Damit ist beispielsweise das Modell »Maddox W black-red Low« aus der »Wellmaxx«-Serie ausge-

S3

Schutzklasse Für Beschäftigte in der Baubranche sind Sicherheitsschuhe der Schutzklasse S3 verpflichtend. Sie bieten wirksamen Schutz vor Verletzungen und können gefährlichen Unfällen vorbeugen.

Der Sohlenkern aus dem Material »Infinergy« dämpft den Aufprall des Fußes – und gibt die Energie zu einem Großteil wieder an den Schuhträger zurück.

SICHERHEIT [ 06/2020 ]

7


Mit einem Dreh sitzt der »Maddox Boa black-red« aufgrund eines praktischen Verschlusses optimal am Fuß. Für ausreichend Dämpfung sorgt eine spezielle »Wellmaxx«-Sohle.

8 -10 Stunden

Wer täglich acht bis zehn Stunden auf der Baustelle auf den Beinen ist, setzt seine Füße starken Belastungen aus. Bei der Wahl passender Sicherheitsschuhe spielen Ergonomie und Tragekomfort eine wichtige Rolle.

stattet. Bei diesem Material handelt es sich um eine Entwicklung von BASF, die aus expandiertem thermoplastischem Polyurethan (E-TPU) besteht. Dieser elastische Partikelschaum sorgt für eine komfortable Federung des Fußes. Er ergänzt die Vorteile von thermoplastischem Polyurethan um die typischen Eigenschaften von Schaumstoffen. Das Ergebnis: Der Kunststoff ist elastisch wie Gummi, aber federnd leicht. Das Material dämpft nicht nur den Aufprall des Fußes, sondern federt ihn auch wieder zurück. Zwar wird die Energie des Schuhträgers somit beim Auftreten zunächst absorbiert, aber dann auch zu einem Großteil wieder an den Träger zurückgegeben. So müssen Beschäftigte beim Laufen weniger Kraft aufwenden, selbst bei mehrstündigem Tragen der Sicherheitsschuhe auf der Baustelle ermüden die Füße langsamer. Das ist eine spürbare Erleichterung an langen Arbeitstagen und kann einen Beitrag zur Gesunderhaltung der Beschäftigten leisten. Der S3-Halbschuh »Maddox W black-red Low« ist in zwei verschiedenen Weiten verfügbar, sodass auch Beschäftigte mit breiten Füßen von bequemem und passgenauem Fußschutz profitieren. Sein hydro-

Der Sicherheitsschuhhersteller Elten setzt auf eine moderne Sohlentechnologie mit dem Material »Infinergy«. Dabei handelt es sich um eine Entwicklung, die aus expandiertem thermoplastischem Polyurethan (E-TPU) besteht. Dieser elastische Partikelschaum sorgt für eine komfortable Fede-

8

rung des Fußes. Er ergänzt die Vorteile von thermoplastischem Polyurethan um die typischen Eigenschaften von Schaumstoffen. Das Ergebnis: Der Kunststoff ist elastisch wie Gummi, aber federnd leicht. Das Material dämpft nicht nur den Aufprall des Fußes, sondern federt ihn auch wieder zurück.

phobiertes Obermaterial aus Mikrofaser und Textilmaterial sowie seine Gore-Tex-Membran machen den Schuh zu einem robusten Baubegleiter, auch beim Outdoor-Einsatz bei jeder Witterung.

An die Fußform angepasst Beschäftigte auf dem Bau tragen ihren Fußschutz den ganzen Arbeitstag über mehrere Stunden lang. Im Dauereinsatz kann es passieren, dass sich der Schuh weitet. Sind die Beschäftigten beladen mit Baumaterialien oder Werkzeug, ist meist keine Hand frei, um den Schuh schnell wieder festzubinden. Moderner Fußschutz setzt deshalb mit einem cleveren Drehverschluss auf eine Alternative zu Senkeln, Schnallen oder Kletten. Der Clou: Mit nur einem Dreh wird der Schuh geschlossen. Ein versehentliches Lösen, selbst an langen Arbeitstagen mit hoher Beanspruchung, ist ausgeschlossen. Mit dem Drehknopf lässt sich der Schuh nicht nur schnell an- und ausziehen, sondern ist zudem besonders komfortabel: Durch die clevere Seilführung passt sich die Passform des Schuhs in Sekunden optimal an die individuelle Fußform an. Nichts drückt und zwickt, der Schuh sitzt angenehm. Sollte sich der Schuh bei der Arbeit etwas weiten, wird er wortwörtlich im Handumdrehen wieder festgezogen. Elten setzt das sogenannte »Boa Fit«-System etwa in seinem Modell »Maddox Boa black-red ESD S3« ein. Als Teil der »Wellmaxx«-Produktlinie verfügt der Schuh ebenfalls über den TrageJ komfort der federnden Infinergy-Sohle.

SICHERHEIT [ 06/2020 ]


KRAUSE

NEUES ZUERST

120 Jahre sichere Steigtechnik [ KRAUSE ] Wenn sich ein Unternehmen über 120 Jahre in einem starken Markt behauptet, kann es stolz auf die eigene Entwicklung zurückschauen. Das im Jahr 1900 gegründete Krause-Werk wirft in diesem Jahr einen Blick auf seine lange und traditionsreiche Historie, die vom Wandel der Arbeitswelt vieler Menschen geprägt und mitbestimmt wurde. Die Marke hat alle Entwicklungen begleitet und mit zahlreichen Patenten und Innovationen seinen Beitrag geleistet, dass Steigtechnik sich heute konsequent an den ergonomischen Bedürfnissen der Nutzer orientiert.

A

ls die Familie Krause 1900 das KrauseWerk in Thüringen gründete, war eigenen Angaben zufolge nicht abzusehen, welche Entwicklung das Unternehmen vor sich hatte. Der erfolgreiche Ausbau schien gesichert, bis im Jahr 1925 ein Brandschaden die Gebäude und alle technischen Anlagen zerstörte. Daraufhin beschloss Familie Krause, in Hessen komplett neu zu beginnen. Noch im selben Jahr erwarb sie ein Anwesen in Alsfeld und baute die Leitern-Fertigung auf. Anfang der 1970er-Jahre, nachdem aus den Leitern ein ganzes Steigtechnik-Sortiment geworden war, baute das Unternehmen eine deutlich größere Produktionsstätte. Diese neue Fertigung bezog Krause kurz danach, direkt vor den Toren Alsfelds, im Stadtteil Altenburg. Mit der räumlichen Veränderung ging auch die Produktentwicklung

Der Steigtechnik-Experte Krause, mit Sitz in Alsfeld im Stadtteil Altenburg, blickt in diesem Jahr auf eine über 120 Jahre andauernde Unternehmensgeschichte zurück.

neue Wege. Stahl und das relativ neue Material Aluminium wurden immer attraktiver für die Produktion der Tritte, Leitern und Gerüste. Die Qualität und Sicherheit der eigenen Produkte setzten die Produktentwickler laut Unternehmen mit den neuen Materialien fort. Bis heute sei die Entwicklung des Unternehmens von bahnbrechenden und innovativen Produktentwicklungen geprägt. Dabei stünden die Sicherheit und der Komfort der Nutzer immer im Vordergrund. Am gleichen Standort haben die Verantwortlichen im Jahr 2014 noch einmal investiert und eine moderne Zentralverwaltung gebaut. Seit vier Generationen wächst die Marke familiengeführt und ist mittlerweile in vielen Ländern der Erde aktiv. Die vielen Ideen und Entwicklungen sowie der Enthusiasmus der Mitarbeiter sind aus Sicht der Geschäftsführung der Garant für das weitere Wachstum der

120

Jahre

Das im Jahr 1900 gegründete Unternehmen blickt auf eine nunmehr 120 Jahre andauernde Historie zurück.

Marke. Neben privaten Nutzern und ambitionierten Heimwerkern setzen laut Krause auch professionelle Anwender aus Handwerk und Industrie auf die Qualität des Herstellers. Aufgrund einer konsequenten Ausrichtung der Strategie an den Bedürfnissen der Nutzer sowie klugen Investitionen und einer beständigen Entwicklungsarbeit sieht sich Krause gut für die kommenden Jahre J gewappnet.

Neue Unfallverhütungsvorschrift [ BG BAU ] Das grundlegende Regelwerk für den Arbeitsschutz auf Baustellen, die »Unfallverhütungsvorschrift (UVV) Bauarbeiten«, ist neu erschienen. Sie wurde vollständig überarbeitet und aktualisiert. Seit April gilt die neue Fassung, die alte UVV Bauarbeiten tritt damit außer Kraft. Die neue Regelung formuliert klarer, übersichtlicher und präziser die Anforderungen für ein sicheres Arbeiten am Bau. Neu ist, dass die UVV künftig auch für sogenannte Solo-Selbstständige gilt.

D

ie UVV Bauarbeiten, auch als DGUV Vorschrift 38 bezeichnet, hat ihren Ursprung im Jahr 1977 und wurde letztmalig 2012 punktuell unter Berücksichtigung des europäischen Rechts und des Sozialgesetzbuches überarbeitet. Hintergrund für eine eigene UVV für die Bauwirtschaft sind Besonderheiten der Branche wie etwa die Tätigkeit auf wechselnden Baustellen, den sich mit dem jeweiligen Baufortschritt verändernden Bedingungen, dem Umgang mit den jeweiligen Witterungsbedingungen, regelmäßig neuen Projektbeteiligten und Infrastrukturen – aber auch das generell hohe Unfallgeschehen.

Praxisnaher gestaltet Die neue UVV Bauarbeiten mit der Bezeichnung »Bauarbeiten – DGUV Vorschrift 38« ist

SICHERHEIT [ 06/2020 ]

in einem intensiven Prozess unter Beteiligung von Experten der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU), der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), den Sozialpartnern Bau und staatlichen Stellen entstanden. »Wir sind erleichtert, dass wir nun die Arbeiten an dieser verschlankten und sehr viel praxisnäheren UVV abschließen konnten. Das

Die neue UVV Bauarbeiten mit der Bezeichnung »Bauarbeiten – DGUV Vorschrift 38« ist in einem intensiven Prozess unter Beteiligung von Experten der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU), der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), den Sozialpartnern Bau und staatlichen Stellen entstanden.

sorgt für Klarheit in Sachen Arbeitsschutz für unsere Mitgliedsbetriebe – und vor allem für eine bessere Handhabung des Themas auf der Baustelle«, so Bernhard Arenz, Präventionsleiter der BG Bau. Die neue UVV Bauarbeiten wurde erheblich gestrafft und auf nur 13 Paragrafen beziehungsweise Kernbereiche reduziert. Zu den wichtigsten Themen gehören dabei die Standsicherheit und Tragfähigkeit, bestehende Ablagen und Verkehrsgefahren, der Betrieb von selbstfahrenden Arbeitsmitteln und Fahrzeugen auf Baustellen, das Thema Absturz oder auch die Gefahr durch herabfallende Gegenstände. Die UVV wurde insbesondere an das staatliche Vorschriften- und Regelwerk angepasst. Die bauspezifischen bußgeldbewehrten Regelungen wurden zudem auf die wesentlichen Unfallschwerpunkte beschränkt. Die DGUV Vorschrift 38 ist auf der Webseite der BG Bau veröffentlicht. Erläuterungen zu den Inhalten der Vorschrift 38 werden über eine DGUV Regel erfolgen, die zeitgleich mit der UVV verJ öffentlicht werden wird.

9


Verstärkung für Vertrieb bei Camp Safety [ CAMP SAFETY ] Nach Jahren der konstanten Steigerung von Umsatz und Marktanteilen wird das Vertriebsteam der italienischen Traditionsfirma CAMP um eine Kollegin für den Vertrieb von CAMP Safety in Westdeutschland erweitert. »Wir freuen uns sehr, Juliet Ziegenbein ab Juni in unserem Team willkommen zu heißen und mit ihr gemeinsam die Marke Camp Safety weiter voranzubringen«, so das Unternehmen. Juliet Ziegenbein hat jahrelange Erfahrung in der Arbeitssicherheit beim Leverkusener Unternehmen Ropemen gesammelt und ist mit der Marke Camp wie auch der Branche vertraut. Sie wird sich künftig vor allem um die Bundesländer NRW, Niedersachsen, Hessen und das Saarland kümmern.

[ ABS SAFETY ] Der niederrheinische Absturzsicherungsspezialist ABS Safety startet mit einem neuen OnlineSchulungsangebot. Die Kursteilnehmer können ab sofort vom heimischen oder Büro-PC aus mitmachen. ABS SAFETY

Juliet Ziegenbein

CAMP

ABS Safety startet Online-Schulungen

Z

um Schulungsangebot gehören kostenlose Webinare. Eine Kombination In den Live-Webinaren von ABS Safety wird unter anaus E-Learning, Webinar und 3D-Tutorials derem der richtige Umgang mit PSAgA (Persönlicher bietet zudem Gelegenheit, kostenpflichtig Schutzausrüstung gegen Absturz) demonstriert. die Zertifizierung zum offiziellen Revisor von Produkten des Herstellers zu erwerben oder fung, Wartung und Kennzeichnung der die bestehende Zertifizierung zu verlängern. Mit Absturzsicherungen erforderliche Zertifikat. dem sogenannten #StayHome-Angebot erhalDie Anmeldung zu den Live-Webinaren und zur ten die Teilnehmer, nach erfolgreichem AbOnline-Schulung von ABS Safety erfolgt über J schluss der Online-Schulung, das für die Prüdie Website des Herstellers.

DAS UNTERNEHMEN Die am Niederrhein ansässige ABS Safety GmbH gehört zu den Experten in der Entwicklung, Fertigung und Installation von modernen Systemen zur Absturzsicherung. Das Familienunternehmen aus Kevelaer wurde 2003 gegründet und zählt heute in Deutschland zu den

führenden Herstellern von Anschlageinrichtungen, Seilsicherungssystemen und Schutzgeländern. Das Unternehmen fertigt den Großteil der angebotenen Absturzsicherungen mit mehr als 130 Mitarbeitern auf einer Produktionsfläche von 2 000 m2 direkt am Firmensitz.

[ PGP ] Nachdem sie wegen der Corona-Pandemie lange keine persönlichen Beratungsgespräche führen konnten, sind die Hautschutzberater von Peter Greven Physioderm (PGP) wieder in den Unternehmen unterwegs. Und das mit einer noch größeren Mannschaft. Denn: PGP baut sein deutschland- und europaweites Servicenetz aus. Eric Schreiner, der als Nachwuchskraft erfolgreich sein Duales Studium bei den Euskirchenern absolviert hat, übernimmt ab sofort eine verantwortungsvolle Aufgabe. Der 22-Jährige wird für PGP künftig im Norden von Nordrhein-Westfalen (NRW) als Hautschutzberater fungieren. Der Franzose Christophe Stocky stärkt derweil die Präsenz von PGP am französischen Markt. Damit positioniert sich PGP als der Hautschutz-Partner Nummer 1 für Unternehmen aus Industrie, Handwerk und Dienstleistung.

A

uch und gerade in Zeiten, in denen viele Wettbewerber im Außendienst Personal einsparen, investiert PGP daher in sein bundes- und europaweites BeratungsEric Schreiner ist ab sofort für die Betreuung und Beratung der Kunden im Norden von NRW zuständig.

10

netz. »Wir sind der festen Überzeugung, dass der persönliche Kontakt und die fachliche Beratung unerlässlich für ein erfolgreiches Hygiene- und Hautschutzsystem sind«, sagt Frank Severiens, Kaufmännischer Leiter bei PGP. »Die Rückmeldungen unserer Kunden zeigen, dass wir mit dieser Einschätzung richtig liegen.« Neuer Fachberater Hautschutz in NRW wird Eric Schreiner. Der 22-Jährige ist ein Eigengewächs. Er stammt aus dem Nachwuchsprogramm der Peter Greven-Gruppe. Eric Schreiner schloss erfolgreich sein Duales Studium International Management als Bachelor of Arts ab und ist ab sofort für die Betreuung und Beratung von Kunden zuständig. »Wir legen viel

PETER GREVEN PHYSIODERM

PGP erweitert sein Beraterteam

Der Franzose Christophe Stocky arbeitet seit September 2019 als Business Development Manager daran, die Marke Physioderm auf dem französischen Markt noch bekannter zu machen.

Wert darauf, unsere künftigen Fach- und Führungskräfte selber auszubilden«, betont Frank Severiens. Auch im Ausland ist PGP mit eigenen Hautschutzberatern vertreten. Auf dem französischen Markt arbeitet Christophe Stocky seit September 2019 als Business Development Manager. Seine Aufgabe ist es, die Marken von PGP auf dem französischen Markt noch bekannter zu machen. Dazu betreut der 35-Jährige Unternehmen aus vielen Bereichen. Den PSA-Markt kennt Stocky gut: Er war zuvor J bei einem Handschuhhersteller tätig.

SICHERHEIT [ 06/2020 ]


Nachdem in den vergangenen Wochen mehrere tödliche Unfälle auf Baustellen registriert wurden, mahnt die BG Bau zu mehr Aufklärung, Prävention und Sensibilisierung.

Tödliche Arbeitsunfälle deutlich angestiegen

BG BAU

[ BG BAU ] Bereits 15 Menschen kamen von Mitte März bis Ende April auf deutschen Baustellen durch Unfälle ums Leben. Das zeigen aktuelle Daten der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau). Abstürze von Dächern und Durchstürze waren dabei die häufigste Ursache für die tragischen Ereignisse. Die BG BAU spricht von einer alarmierenden Entwicklung und appelliert eindringlich an Unternehmen und Versicherte, Arbeitsschutz ernst zu nehmen und Menschenleben nicht aufs Spiel zu setzen.

D

ie Analyse der Zahlen zeigt, dass es sich bei den 15 Todesfällen im Verlauf der bis dahin sechs Wochen CoronavirusEpidemie um sechs Abstürze von Dächern handelte – davon fünf Abstürze nach innen durch ungesicherte Dachöffnungen sowie nicht durchbruchsichere Dachflächen – sowie zwei Abstürze von Gerüsten. Vier Unfälle ereigneten sich im Zusammenhang mit herabstürzenden beziehungsweise kippenden Bauteilen. Drei Unfälle passierten mit Baumaschinen. Besonders erschütternd ist der Tod eines 19-jährigen Dachdecker-Auszubildenden, der bei der Neueindeckung eines Mansardendaches in die Tiefe stürzte und sich dabei die tödlichen Verletzungen zuzog.

»Die Situation muss uns alle wachrütteln« Die BG Bau zeigt sich angesichts der Zahlen tief besorgt über die Entwicklung. »Seit Wochen dominieren das Coronavirus und die entsprechenden Regelungen die Arbeitswelt. Verständlich, dass damit viel Aufmerksamkeit und Energie auf den Baustellen, die ja nach wie vor weiterarbeiten, gebunden wird«, so Bernhard Arenz, Präventionsleiter der BG Bau. »Doch das darf keinesfalls dazu führen, dass der Arbeitsschutz generell aus dem Blick gerät – denn die Beschäftigten bezahlen dies unter Umständen mit ihrem Leben.« Entsprechend setzen sich die Präventionsexperten der BG Bau intensiv mit dem aktuellen Phänomen auseinander und versuchen gegenzusteuern – durch Aufklärung, Sensibilisierung und verstärkte Baustellenbesuche.

Denn zumeist ließen sich die tragischen Unfälle mit einfachen Mitteln und der Einhaltung der Vorgaben verhindern. Arenz weiter: »Die Situation muss uns alle wachrütteln. Wir brauchen nun ein konzertiertes, gemeinsames Vorgehen aller Beteiligten, um nicht noch weitere Menschenleben zu gefährden. Arbeitsschutz muss wieder in den Fokus rücken, es kann nicht sein, dass Regelungen umgangen werden oder vor dem Hintergrund der Coronavirus-Epidemie aus dem Blick geraten.« Die BG Bau berät alle Unternehmen und Versicherte nicht nur persönlich, sondern auch mit ihrer Präventionshotline unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 8020100. Außerdem bietet sie umfassende Informationen zu allen ArbeitsJ schutzthemen auf ihrer Webseite an.

»Fortbildung statt Stillstand« [ SEILFLECHTER ] Der Tauwerkspezialist Seilflechter aus Braunschweig stellt sein neues Seminar-Programm 20/21vor. Unter dem Motto »Fortbildung statt Stillstand« möchte das Unternehmen gerade in der momentan schwierigen Zeit ein Zeichen setzen und motivieren, die Zeit sinnvoll zu nutzen. ie qualifizierte Fortbildung ermöglicht jedem Menschen, seine beruflichen Kenntnisse und Fertigkeiten im bisherigen Berufsfeld zu erhalten und zu erweitern. Dabei geht es auch darum, seine Qualifikationen an technische Entwicklungen bzw. Veränderungen anzupassen, um im Berufsalltag seine Arbeitsleistung bestmöglich abzurufen, um sich gegen Arbeitsplatzverlust abzusichern, oder um sich für einen beruflichen Aufstieg bestens zu positionieren.

Vielfältiges Programm Darüber hinaus bietet das Traditionsunternehmen Seilflechter Seminare an, in denen es um Schutz von Mensch und Material geht. In diesem Zusammenhang werden Fortbildungen über Ladungssicherungen, Anschlagtechniken und den richtigen Einsatz der PSA gegen Absturz angeboten. Ein weiteres Feld sind praktische Produktschulungen über das richtige

SICHERHEIT [ 06/2020 ]

Spleißen von Tauwerk, über den korrekten Umgang mit nautischem Equipment oder über Grundlagen im Umgang mit Lithium-Ionen-Batteriezellen und -Batteriemodulen. Das neue Seilflechter-Seminarprogramm 20/21 läuft unter dem Motto »Fortbildung statt Stillstand«. Fast alle Seminare werden je nach Qualifikation in zertifikat oder einer Teilnahmebestätigung abunterschiedlichen Aufbaustufen durchgeführt. schließen. Alle Seminare gelten im Sinne des Es gibt Workshops, Grundlehrgänge, WiederArbeitssicherheitsgesetzes (ASiG) § 5 (3) als holungslehrgänge, Basisseminare, FachsemiFortbildung und richten sich an neue Mitarbeinare oder Aufbauseminare, die in der Regel ter, Auszubildende, aber auch erfahrene Miteinen Tag gehen und mit einem Teilnahmearbeiter, damit sie zukünftig die aktuellen Vorgaben und Richtlinien umsetzen können. Alle Seminare gelten im Sinne des ArbeitsEine Besonderheit, auf die Andreas Halle, sicherheitsgesetzes (ASiG) § 5 (3) als Fortbildung und richten sich an neue MitGeschäftsführer von Seilflechter, hinweist: »Die arbeiter, Auszubildende, aber auch erfahreSeminare können ganz individuell auf die Anne Mitarbeiter, damit sie zukünftig die akforderungen und Wünsche der Unternehmen tuellen Vorgaben und Richtlinien umsetzen ausgerichtet und auch in den jeweiligen Betriekönnen. J ben vor Ort durchgeführt werden.« SEILFLECHTER

D

11


ar-Style e w k r o W r Moderne rker e w d n a H r fü ünstlerisch

Mit den k Serie irts aus der h ts a [ e w S d Shirts un ar-Spezialist designten Tder Workwe te ch ö m « 20 nd Kreativi»Mission 20 ividualität u d In r h e m as Ganze rauss etont wird d B engelbert st . n e g n ri b iedndwerk r die untersch fü n e tät in das Ha g zü ft ri die neuen en 3D-Sch mit passend Dazu sollen . n e rt a p ss bequem werk rtabel und fo lichen Hand m ko ch u azieraber a ts aus strap ir h Kreationen ts a e w S des ortlichen n Angaben e g u e sein. Die sp rz e b ü nd elastichgewebe gebrushten u fähigem Mis h ic e w it m e . J folg eln und Saum rm Herstellers zu Ä , ls a H n ündchen a schen Rippb ]

Mit seiner neuen Kollektion möchte engelbert strauss mehr Kreativität und einen individuell geprägten Style für Handwerker bieten.

Produktions linie für me dizinische Einwegmaske n geplant

[ HAS

E SAFETY ] D ie Hase Safety Group AG in Jeve Lieferant mit Foku r ist Hersteller un s auf der Produk tion von Arbeitssc d Fußschutz. Aufg hutzhandschuhe rund der Corona n un -P d an demie und den den Engpässen damit einhergehe bei medizinischer nSchutzbekleidung men nun den Au plant das Unter fbau einer eigene nehn Produktionslin eigenen Maskenf ie. Mit dem Kauf ertigungsanlage einer wird der Grundst und Material kom ein dafür gelegt. men jeweils von An lage de utschen Herstelle die Fertigung im rn. Ab Sommer eigenen Hause be soll ginnen. J

ENGELBERT STRAUSS

SS RT STRAU E NG E LB E

873 971

Arbeitsunfä

lle

9 ist die Im Jahr 201 ArbeitsAnzahl der 971 873  unfälle auf e dies ntgesunken, zent wespricht 0,4 Pro Jahr 2018. niger als im

Die Handschuhe mit Touch-Funktion sind an allen Fingern und der gesamten Handfläche mit einer leitfähigen Beschichtung ausgestattet.

12

STIH L

Handschuh m it leitfähiger B eschichtung

[ STIH L ] Wer bei der A rbeit auf das Tr Schutzhandschu agen von hen angewiese n ist, hat Prob beim Bedienen leme von Touchscree ns. Mit den ne wickelten Han u entdschuhen »Fun ction Senso To von Stihl sollen uch« sich Smartpho nes und Tablet auch auf der s nun Baustelle prob lemlos nutzen Sie sind mit ei la ssen. ner leitfähigen Beschichtung au stattet, schütz sgeen laut Herstel ler aber gleich nach DIN EN 3 zeitig 88 vor Nässe, Sc hmutz und Öle n. J

SICHERHEIT [ 06/2020 ]


neue Lupos stellt he vor u h c s s it e h r Siche

LU PO

S

rwendet echnologie ve -T s« lu P k te u ekt ins Die »P Garne, die dir [ LU POS ] e st fe b e ri b a man te und adurch erhält D . hochresisten n e rd e w t earbeite sowie die Gewebe eing ngsgewebe tu is le ch o H s saktiven ste und atmung ein abriebfe n te h ic le ra lt nu erte in erreichen W Herstellung vo lle e d o M S1P . Die S3 igkeit wie ein ss lä S3 Produkten u fz p m a r Wasserd tiefel) und der Norm fü r« (Knöchels o vi A » J lle e d Mo -zertifiziert. V Modell. Die U G D d n si ) schuh »Travis« (Halb

Nachhaltige W

Die Modelle »Avior« (Knöchelstiefel) und »Travis« (Halbschuh) sind DGUVzertifiziert und damit für die Einlagenversorgung geeignet.

orkwear

MA

SC

OT

[ MASCOT ] D as neue Kollektion Unternehmen Mascot hat ei ne mit nachhaltigen gestellt, die in Produkten vorzwei Varianten hergestellt wer Produkte aus 1 den: 0 Produkte aus ei 0 Prozent Bio-Baumwolle sow ner Mischung au ie Baumwolle und s 40 Prozent recy 60 Prozent BioDie neuen T-Shi celtem Polyeste rts, Sweatshirt r. s und Polohem sind aus Mater den ialien gefertigt, die es den Kun ermöglichen, ei den ne len. Die neue K nachhaltige Alternative zu w ähollektion umfass bestehend aus t T-Shirts, Polohe zehn Oberteile, mden und Swea shirts für Herre n tsammensetzun und Damen in zwei Materialz gen. uJ

Die neue Kollekti on von Mascot so ll da Thema Nachhaltig keit gezielt unterstr s eichen und damit eine sin nvolle Alternative bieten.

n sicher verstauen Arbeitsutensilie [ TANOS ] Mit seiner neuesten Generation an Ver-

TANOS

stauungslösungen, dem »Systainer3«, bietet Tanos ein Mobilitätskonzept, um Werkzeuge, Arbeitsmaterial, Schutzausrüstung oder auch Arbeitskleidung sicher im Fahrzeug unterzubringen. Das modulare System soll mehr Übersicht, aber auch Sicherheit und Funktionalität bieten. Durch die Kooperation mit bott und Festool hat Tanos mit der neuen Generation »Systainer3« ein ganzheitliches Konzept entwickelt, das dem Anwender zahlreiche Funktionen bieten soll. J

Mit dem »Systainer3« bietet Tanos übersichtliches Aufbewahren von Arbeitsmaterialien und Werkzeug sowie erhöhte Sicherheit beim Transport.

SICHERHEIT [ 06/2020 ]

13


IM BLICKPUNKT

MIPS

Das schwedische Unternehmen MIPS entwickelt Schutzlösungen, um die Sicherheit von Helmen weiter zu verbessern. Im Fokus steht dabei der Schutz des sensiblen Gehirns, welches bei nicht ausreichendem Schutz durch Aufprallunfälle schwer verletzt werden kann.

»Es ist notwendig, den Helmschutz weiter zu verbessern« Wir müssen alles in unserer Macht Stehende dafür tun, Hirnverletzungen bei Arbeitsunfällen vorzubeugen. Max Strandwitz, CEO von MIPS

14

[ MIPS ] Mit seinen rund 86 Milliarden Nervenzellen stellt das menschliche Gehirn die wohl komplexeste biologische Struktur unseres Universums dar. Doch so erstaunlich dessen Beschaffenheit und Leistungsfähigkeit auch sein mag – es ist äußerst zerbrechlich. Ein Sturz oder Aufprall, wie er beispielsweise auf Baustellen passiert, kann laut aktueller Studien schwere Hirnverletzung zur Folge haben. Ein großes Problem sind die dabei entstehenden Drehbewegungen: Prallt der Kopf bei einem Sturz schräg auf den Boden auf, wird das Hirngewebe zu stark belastet. Abhilfe schaffen durchdachte Schutzlösungen. Das schwedische Unternehmen MIPS hat sich auf die Sicherheit von Helmen sowie den Schutz des Gehirns spezialisiert und die Redaktion der bauSICHERHEIT Ende April in Zeiten von Corona zu einer virtuellen Tour eingeladen, um die Auswirkungen eines Absturzunfalls auf der Baustelle aufzuzeigen und verschiedene Testverfahren vorzustellen, die genutzt werden, um den Helmschutz weiter zu verbessern.

SICHERHEIT [ 06/2020 ]


Von Dan Windhorst

M

it einem einfachen Bauarbeiter-Helm ist es aus Sicht von MIPS meist nicht getan. Das schwedische Unternehmen hat mit seinem »Brain Protection System« (BPS) ein Hirnschutzsystem entwickelt, das sich weltweit in den Produkten vieler Helmhersteller wiederfindet. Das System basiert auf 20-jähriger Entwicklungsarbeit und soll als Erweiterung des Helmschutzes verstanden werden. Es befindet sich im Inneren des Helms – für gewöhnlich zwischen der Komfortpolsterung und dem EPS, einem hochwertigen Schaumstoff, der zur Energiereduzierung verwendet wird. Das MIPS »BPS« soll es dem Kopf ermöglichen, sich im Helm zu bewegen, wodurch gefährliche Drehbewegungen reduziert werden, die sich sonst auf das Gehirn übertragen würden. »Die Wissenschaft hat gezeigt, dass unser Gehirn äußerst empfindlich auf die Drehkräfte reagiert. Bei einem schrägen Aufprall können eben diese Kräfte zu schweren Verletzungen führen«, sagte Peter Halldin, Technical-Chief-Officer bei MIPS, im Rahmen der virtuellen Tour, die vom Testzentrum in Stockholm live übertragen wurde. »Genau hier kommt unser ›BPS‹ zum Tragen: Es kann die Rotationsbewegung reduzieren und damit das Risiko einer Hirnschädigung verringern.« Bestätigt habe sich das mithilfe von mehr als 31 000 Tests, die sowohl von MIPS selbst als auch Dritten durchgeführt wurden.

Standard-Tests reichen nicht aus Als Problem betrachtet MIPS jedoch die gängigen Standards sowie die damit einhergehenden Testverfahren. Einer aktuellen Studie zufolge, die in Zusammenarbeit mit der Expertin Karin Brolin, Ph. D., entstanden ist, lasse sich mit den heutigen Standards für Industrieschutzhelme (DIN EN 397) bei einem Bauhelm-Test kein realitätsnaher Unfall simulieren. Momentan umfasse die Prüfnorm nur einen linearen Aufprall: Dazu werde lediglich ein Gegenstand zentriert auf die Mitte des Helmes fallen gelassen, statt auch den seitlichen Aufprall zu berücksichtigen. Internationale Studien zeigen laut MIPS, dass rund 50 Prozent aller Hirnverletzungen durch Stürze aus der Höhe entstehen. Dabei sei es wahrscheinlich, dass der Kopf schräg auf den Boden aufpralle. Welchen Schutz ein

Die Abbildung zeigt die Belastung des Gehirns durch einen Winkelaufprall, wenn der Dummy-Kopf den gleichen Helmtyp trägt – mit und ohne MIPS »BPS«.

Industrieschutzhelm dabei bieten könne, sei durch die aktuellen Test-Standards nicht ermittelbar. Die Basis der Studie waren internationale Unfallstatistiken. Die wichtigsten Ergebnisse: Bauarbeiter seien besonders gefährdet für Kopfverletzungen. In Deutschland, so die Studie weiter, sei die Zahl der Hirnverletzungen in der Bauindustrie ungefähr doppelt so hoch im Vergleich zum gesamten Arbeitsmarkt – schwere sowie tödliche Hirnverletzungen würden in den meisten Fällen durch Stürze aus der Höhe auftreten.

Verletzungsrisiko auf der Baustelle Auf der Baustelle finden sich unterschiedlichste Szenarien, bei denen die gefährlichen Rotationsbewegungen entstehen. Das kann bei schrägen Einwirkungen auf den Kopf auftreten, zum Beispiel beim Aufprall auf den Boden oder durch herabfallende Trümmer oder Werkzeuge. Dabei kann das Hirngewebe reißen. Verletzungen wie Gehirnerschütterungen, Blutungen zwischen Hirnhaut und Gehirn sowie Schädigungen von Nervenzellen im Gehirn können laut MIPS die Folge sein. Trotz dieser bekannten Gefahr gibt es in Europa keinen Teststandard für Industrieschutzhelme, der die genannten Rotationsbewegungen berücksichtigt.

20

Jahre Seit mehr als 20 Jahren forscht und entwickelt MIPS an seinem Hirnschutzsystem, das bei Helmen zum Einsatz kommt.

SERVICE MIPS »BPS« Das MIPS »Brain Protection System« (BPS) wurde entwickelt, um einen zusätzlichen Schutz gegen Rotationsbewegungen zu bieten, die auf das Gehirn übertragen werden. Rotationsbewegungen wirken sich auf das Gehirn aus und erhöhen das Risiko für leichte und schwere Hirnverletzungen. Wenn das »BPS« in einen Helm eingebaut wird,

SICHERHEIT [ 06/2020 ]

kann es die Drehbewegung reduzieren, indem es Energien und Kräfte, die anderweitig auf das Gehirn übertragen werden, umleitet. Der Kern dieser Schutzlösung ist eine reibungsarme Schicht, die es dem Kopf ermöglicht, sich 10 – 15 mm relativ zum Helm in alle Richtungen zu bewegen, wodurch die Drehbewegung zum Gehirn reduziert wird.

15


2,2

Meter

Bei den Tests werden die Helme aus rund 2,2 bis 3,1 m Höhe auf einen mit Schleifpapier bedeckten Aufprallwinkel von 45 Grad fallen gelassen.

Heutzutage setzt der Prüfingenieur den Helm lediglich auf eine Kopfform und lässt ein fünf kg schweres, rundes Metallobjekt sowie ein drei kg schweres, scharfkantiges Objekt aus einem Meter Höhe auf den Helm fallen. Ein schräger Aufprall oder ein Sturz aus der Höhe werden nicht simuliert. »Wir sollten kritisch hinterfragen, wie Teststandards heutzutage gestaltet werden, und sie an den aktuellen akademischen Wissensstand anpassen. Wichtig wäre es, Baustellenunfälle zu analysieren und die Standards künftig verstärkt auf Unfallstatistiken und wissenschaftlichen Erkenntnissen aufzubauen«, so Karin Brolin. »Wir müssen alles in unserer Macht Stehende dafür tun, Hirnverletzungen bei Arbeitsunfällen vorzubeugen. Ein erster wichtiger Schritt wäre, Industrieschutzhelme in Szenarien zu testen, die realitätsnahen Unfällen entsprechen. Dazu sollte man ein Element zum Prüfen der Rotationsbewegungen in die Tests aufnehmen. Diese Änderung des Prüfprotokolls würde die Realität besser abbilden«, ergänzt Max Strandwitz, CEO von MIPS. Bei anderen Helmarten, wie etwa Ski-, Fahrradund Motorradhelmen, basiere der Helmtest schon heute auf Daten aus dem wirklichen Leben. Hier würden detaillierte Unfallberichte und -analysen zugrundeliegen – für Baustellenunfälle, so die Expertin, gäbe es diese kaum.

Die Wissenschaft hat gezeigt, dass unser Gehirn äußerst empfindlich auf die Drehkräfte reagiert. Bei einem schrägen Aufprall können eben diese Kräfte zu schweren Verletzungen führen. Peter Halldin, Technical-Chief-Officer bei MIPS

»Ein besserer Schutz ist notwendig« Im Stockholmer Testlabor von MIPS wird bei allen Helmtests bereits ein schräger Aufprall aus der Höhe simuliert und mit einem Computermodell des menschlichen Kopfes analysiert. Zusammen mit dem Unternehmen untersuchten die Wissenschaftler nun,

Auf Baustellen besteht ein erhöhtes Risiko von Stolper- und Sturzunfällen: Mithilfe eines professionellen Kopfschutzes lassen sich die Gefahren schwerer Verletzungen an Kopf und Gehirn deutlich reduzieren.

16

SICHERHEIT [ 06/2020 ]


Eine Rotationsbewegung durch einen schrägen Aufprall kann eine Belastung im Gehirn verursachen, die zu Rissen im Hirngewebe führen kann. Der DummyKopf, der einen Helm trägt, wurde in einem Prüfstand im MIPS-Labor in Schweden einem Winkelaufprall ausgesetzt.

wie sich Rotationsbewegungen bei Baustellenunfällen reduzieren lassen und welche Auswirkungen das auf Hirnverletzungen haben könnte. Dazu simulierten sie typische Arbeitsunfälle im Bausektor und nutzten das MIPS-Hirnschutzsystem, das die Rotationsbewegungen reduzieren kann. Ihre Auswertungen zeigen eigenen Angaben zufolge, dass Helme mit dem Hirnschutzsystem die auf das Gehirn wirkende Winkelgeschwindigkeit und Winkelbeschleunigung sowie die Belastung des Gehirns verringern. »Wir nutzen unsere wissenschaftlichen Erkenntnisse, um die Notwendigkeit eines besseren Schutzes klarzustellen«, erläuterte Marcus Seyffarth, Head of Product Development bei MIPS, im Rahmen der virtuellen Führung, bei der ein genauer Blick auf die aktuellen Testverfahren gewährt wurde.

Spezielle Tests für mehr Sicherheit Getestet werden dabei unterschiedliche Situationen von Einwirkungen auf den Kopf, um ein möglichst realitätsnahes Ergebnis aufzuzeigen, so auch ein Einschlag von hinten sowie von den Seiten oder oberhalb. Live gezeigt wurde beispielsweise der Aufprall des Kopfes auf einen beweglichen Untergrund, was den klassischen Fall in der Bewegung simulieren sollte. Zu Beginn wurde der am Helm angebrachte QR-Code eingescannt. Dieser liefert alle notwendigen Parameter wie Helm-Art, Herstellungsangaben und Größe. Anschließend wurde der Helm in Position gebracht, um die exakt richtige Distanz zwischen Helm und Kopf herzustellen. Der rund 4,2 kg schwere Dummy-Kopf schnellte daraufhin mit einer Fallgeschwindigkeit von ca. 10,6 m pro Sekunde zu Boden. Aufnahmen mit einer High-Speed-Kamera machten dabei die Betrachtung des Ablaufs möglich, um so die auftretenden Rotationsbewegungen genau analysieren zu können. Anhand der Distanz von Nase zu Helmfront lässt sich beispielsweise gut erkennen, wie stark ein gewöhnlicher Schutzhelm beim Aufprall in Bewegung

gerät und wie ein Helm mit integriertem »BPS« die Rotationen abmildert. Gerade auf der Baustelle begegnen Arbeiter immer wieder gefährlichen Arbeitssituationen, in denen ein Sturz- oder Stolperunfall ebenso wie die Gefahr durch herabfallende Gegen-

DAS UNTERNEHMEN MIPS ist spezialisiert auf die Sicherheit von Helmen und den Schutz des Gehirns. Das Unternehmen ist eine Ingredient Brand, die das MIPSHirnschutzsystem (Brain Protection System (BPS) weltweit an Helmhersteller verkauft, weshalb es bei zahlreichen Helmlösungen am Markt zu finden ist. Genutzt werden diese von den unterschiedlichsten Branchen, so auch von der Bauindustrie, die aufgrund des erhöhten Unfallrisikos auch hohen Sicherheitsanforderungen genügen muss. Gerade bei Arbeiten in der Höhe oder bei Unfällen durch

SICHERHEIT [ 06/2020 ]

herabfallende Materialien und Werkzeuge ist ein professioneller Kopfschutz unerlässlich. Die MIPSLösungen sind in allen relevanten Märkten patentiert und basieren auf mehr als 20 Jahren Forschung und Entwicklung in Zusammenarbeit mit der KöniglichTechnischen Hochschule und dem Karolinska Institut in Stockholm (Schweden). Der Hauptsitz von MIPS befindet sich in Stockholm, so auch die Testlabore, welche auf hohe Standards ausgelegt sind. Dort arbeiten 38 Mitarbeiter in den Bereichen Forschung & Entwicklung, Vertrieb, Marketing und Verwaltung.

17


Die spezielle Gehirnschutz-Lösung »BPS« von MIPS befindet sich im Inneren eines Helmes und reduziert die Auswirkungen von Rotationsbewegungen beim Aufprall auf den Boden. So wird das Gehirn besser vor Beschädigungen geschützt.

50

Prozent Internationale Studien zeigen laut MIPS, dass rund 50 Prozent aller Hirnverletzungen durch Stürze aus der Höhe entstehen.

18

stände dramatische Folgen haben kann, wenn der Helm die Kräfte nicht effektiv abmildert. Genau deshalb investiert MIPS so viel Zeit, aber eben auch Aufwand in die Tests. Hier fließen auch die Erfahrungswerte aus zahlreichen anderen Bereichen in die Testverfahren sowie Entwicklungen mit ein. So nennt Marcus Seyffarth als Beispiel den American Football, ein Sport, bei dem die Athleten während der Spielzüge extrem starken Aufprallkräften ausgesetzt. Mithilfe speziell dafür entwickelter Tests werden diese Kräfte ermittelt und immer wieder neue Schutzlösungen ausprobiert. Je nachdem, welche Art von Helm bei den Tests für typische Baustellen-Schutzhelmen geprüft wird, wird der Helm aus 2,2 bis 3,1 m Höhe auf einen mit Schleifpapier bedeckten Aufprallwinkel von 45 Grad fallen gelassen. Es werden drei verschiedene Arten von Aufprallpunkten sowie Helme in allen Größen getestet. Die Daten werden mit neun Beschleunigungsmessern in einem Hybrid-III-Crashtest-Dummy-Kopf gesammelt und mit einem Computermodell, dem sogenannten Finite-Elemente-Modell, analysiert. Dasselbe Helmmodell wird mit und ohne MIPS »BPS« verglichen, um sicherzustellen, dass der Helm die Dehnungsreduzierungskriterien erfüllt, die MIPS für alle zugelassenen Helme vorsieht. Auf den Prüfstand kommen daher sowohl standardisier-

Wir nutzen unsere wissenschaftlichen Erkenntnisse, um die Notwendigkeit eines besseren Schutzes klarzustellen. Marcus Seyffarth, Head of Product Development bei MIPS

te Helme mit als auch ohne MIPS-Zusatz. »Eines möchte ich an dieser Stelle allerdings deutlich machen: Kein Helm am Markt lässt sich generell als schlecht bezeichnen. Am wichtigsten ist, dass die Leute überhaupt einen Helm tragen«, ergänzte Marcus Seyffarth. »Sie alle schützen den Träger und wir wollen diesen Schutz stetig verbessern.«

SICHERHEIT [ 06/2020 ]


Z T U H C HER S

MEWA

IC L N Ö S PER

chuhe s s t i e h Sicher r rkwea o W t e Mi mpen a l n r i t S


PERSÖNLICHER SCHUTZ

GIASCO

Mit seiner neuesten Technologie sollen die Schuhe von Giasco mehr Komfort, Sicherheit und Langlebigkeit bieten – gerade für die schweren Belastungen auf dem Bau sind derartige Eigenschaften wichtige Kriterien.

Arbeitsschuh soll Sicherheit und Komfort maximieren [ GIASCO ] Der italienische Schuhhersteller hat eine patentierte Technologie in den Markt eingeführt, die Sicherheit und Komfort beim Tragen maximieren soll. Laut Angaben des Herstellers soll es sich dabei um den einzigen Schuh der Welt mit drei verschiedenen Schichten Polyurethan handeln, die auf das Oberleder aufgespritzt werden.

D

iese Produktionstechnik gehört der neuen Schuhgeneration an, die es gestattet, dank der Kombination der drei verschiedenen Dichten der verschiedenen Schichten der Sohle den maximalen Komfort und die Stabilität des Fußes zu bieten. Die Innovation (Patent WO2018177684) besteht darin, das alle drei Teile der Sohle nacheinander gespritzt werden. Bisher war ein dreifarbiges Produkt nur möglich durch das Kleben der Sohle an das Oberleder, was laut eigener Aussage zwar ein ansprechen-

20

des Design biete, jedoch keine zufriedenstellende Qualität und vor allem keine gute Haltbarkeit. Gerade aufgrund des Klebeprozesses tendiere die Sohle dazu, sich vorzeitig vom Oberleder zu lösen. »Aufgrund des immer stärkeren Wettbewerbs, der unseren Sektor kennzeichnet, haben wir entschieden, uns von unseren Konkurrenten abzusetzen, indem wir auf das setzen, was wir am besten können: das Maximum der Technologie bieten«, sagt Marketing-Direktor Ettore Caneva.

SICHERHEIT [ 06/2020 ]


Aufgrund der Zwischensohle, die eine weiche Dichte aufweist, entsteht beim Auftreten ein angenehmes Trage- und Laufgefühl.

»Diese Technologie ist das Resultat von Jahren harter Arbeit, nicht nur unserer Abteilung für Forschung und Entwicklung, sondern eines gesamten internationalen Teams, auch bestehend aus verschiedenen strategischen Lieferanten, vor allem von Formen und Injektionsmaschinen.Diese Kombination der verschiedenen Kompetenzen hat zu einer durchschlagenden Innovation im Bereich der gespritzten Schuhe geführt, der mehr als 20 Jahre von Schuhen mit einer oder zwei Dichten geprägt war«, fährt Ettore Caneva weiter fort.

So funktioniert die neue Technologie Die Zwischensohlen, das heißt, der zentrale Teil der drei Schichten weist laut Hersteller eine weiche Dichte auf, die bei jedem Schritt eine hohe Weichheit garantiere. Ein wichtiger Aspekt dieser Lösung aus Polyurethan sei seine Resilienz, die es gestatte, im Laufe der Zeit einen Memory-Effekt beizubehalten. Dieses Detail maximiere die Haltbarkeit des Produkts und unterscheide es von anderen Materialien, die sich im Laufe der Zeit verformen und zu einer falschen Haltung führen könnten. Der obere Teil, der mit dem Oberleder in Kontakt steht (Stablisierungsring), gewährleiste hingegen eine größere Stabilität des Fußes, vor allem bei Personen mit einem dynamischen Gang und nicht immer auf festem Untergrund. Dieser Ring hat nach Angaben des Herstellers die Aufgabe, die Ferse während den Bewegungen zu stabilisieren, die auf Dauer zu Ermüdung des Rückens und der Knie führen könne. Auch hier garantiere der Memory-Effekt wichtige Vorzüge gegenüber anderen Lösungen, die heute auf dem Markt seien. Der äußere Teil, der mit dem Boden in Kontakt komme, sei dank der härteren Mischung hingegen entwickelt, um beim Kontakt mit allen beliebigen Oberflächen den maximalen Widerstand zu bieten. Dieses Material ermögliche in Kombination mit dem Design des Profils außerdem eine optimale SRC Performance (Slip Resistance Classification) für Rutschfestigkeit auf schwierigen oder geneigten Oberflächen. Das spezielle Design des Profils ge-

SICHERHEIT [ 06/2020 ]

statte aufgrund der Öffnung und Schließung kleiner Kuben im Bereich mit der größten Rutschgefahr eine Haftung mit Saugeffekt. Die größeren Kuben im hinteren Bereich verhindern laut Hersteller das Haften von Schutt und ermöglichen so auch in den schwierigsten Situationen eine gute Haftung. Die Kombination dieser drei verschiedenen Elemente verleihe dem Schuh eine gute Performance hinsichtlich Weichheit, Stabilität und Rutschfestigkeit und garantiere außerdem ein innovatives Farbenspiel. Die Verwendung mehrerer Farbkombinationen steigere die Einzigartigkeit des Modells und gestatte außerdem verschiedene Kombinationen mit der getragenen Kleidung. Die ersten Schuhe, bei denen diese neue Technologie eingesetzt wird, tragen die Bezeichnung »3-RUN«. Es handelt sich dabei laut Giasco um eine Produktlinie, die aus verschiedenen Schuhmodellen besteht und durch einen sportlichen und jugendlichen Charakter gekennzeichnet ist. Die Produktlinie umfasst mehr als 16 Modelle, die sich durch ihre Ästhetik unterschieden, darunter flache Schuhe, Sandalen und Halbstiefel, mit Größen von 36 bis 47 sowie mit technischen Eigenschaften mit Zertifikat S1P und S3 J oder ESD.

UV-Schutz im Beruf

3

Schichten Der Schuh verfügt über 3 Schichten: Die Obere ist für die Stabilität verantwortlich, während die Zwischensohle weich ist und Komfort schafft. Die unterste Sohle hingegen ist härter und sorgt für die Rutschfestigkeit.

 Hier Erklärvideo

ansehen oder unter: www.pgp-hautschutz.de/ kompetenzcenter/videos/

Peter Greven Physioderm GmbH Procter-&-Gamble-Str. 26 D-53881 Euskirchen info@pgp-hautschutz.de Tel.: +49 (0) 2251 77617-0 www.pgp-hautschutz.de

21


Mehrweitensystem [ ISM ] Die Füße gelten als das Fundament des Körpers: Sie ermöglichen das Fortbewegen und bilden dabei ein komplexes Gebilde aus Knochen, Muskeln und Bändern. Gleichzeitig stellen sie den am meisten belasteten Bewegungsapparat dar und sollten daher immer ausreichend unterstützt werden. Während der Arbeit lassen sich die dauerhaften Belastungen durch die Wahl passender Einlegesohlen gezielt reduzieren.

ISM

Einlegesohle mit

Um den Fuß während der Arbeit effektiv zu entlasten hat ISM mit »Evercushion Comfort Fit« eine Komfort-Einlegesohle mit Mehrweitensystem entwickelt.

U

m eine geeignete Einlegesohle zu finden, ist es wichtig, die Anatomie des Fußes zu kennen. Man untergliedert den Fuß in drei Bereiche: die Fußwurzel, den Mittelfuß und die Zehen. Längs- und Querwölbungen dienen zur Stabilisierung und wirken wie Stoßdämpfer. Bänder und Sehnen bilden das Quergewölbe, die Bänder der Fußsohle und Muskeln das Längsgewölbe. Durch ein Zusammenwirken der Bänder, Sehnen und Muskeln kann der Fuß Das Mehrweitensystem soll Sorge dafür tragen, dass der Anwender beim Bewegen oder Stehen an unter- auf Einlegesohlen zurückgreifen kann, die exakt auf dessen Füße schiedliche Bodenverhältnisse adaptie- abgestimmt sind. ren und den Körper im Gleichgewicht Die passende Einlegesohle finden halten. Außerdem laufen im Fuß ca. 75 000 Nerven Da nicht jeder Fuß gleich breit ist und das Fußgewölbe zusammen und man findet viele Reflexzonen, die in Im menschlichen Fuß lauvon Mensch zu Mensch unterschiedlich stark ausgeeiner indirekten Verbindung zu anderen Organen und fen rund 75 000 Nerven prägt ist, hat der Hersteller von Sicherheitsschuhen Bereichen des Körpers stehen. Trägt man Schuhe zusammen. Zudem finden und Work- und Outdoorfashion ISM eine Komfortohne passende Unterstützung, kann dies zu langfrissich viele Reflexzonen, Einlegesohle mit Mehrweitensystem entwickelt, die tigen Problemen und einem verschlechterten körperdie in einer indirekten »Evercushion Comfort Fit«. Die unterschiedlichen lichen Wohlbefinden führen. Verbindung zu anderen Ausführungen Low, Mid und High sind jeweils konziOrganen und Bereichen des Körpers stehen. Schmerzhafte Folgen vermeiden piert für den breiten, den normalen und den schmalen Bei rund zwei Dritteln der Erwachsenen treten FehlstelFuß. Ergonomisches Design und eine unterschiedlich lungen und Beschwerden auf, die bei langem Stehen stark ausgeprägte Fußgewölbeunterstützung sorgen oder viel Bewegung während der Arbeit unangenehme dabei für sehr gute Dämpfungseigenschaften, entlasSchmerzen verursachen. Um diese zu korrigieren, den ten die Gelenke und erhalten so die LeistungsfähigFuß zu unterstützen und Beschwerden zu lindern, ist keit des Trägers – auch an langen Arbeitstagen. die Wahl der richtigen Einlegesohlen essenziell. Entwickelt von einem Orthopädieschuhtechniker, Vor der Wahl einer Einlegesohle steht jedoch die entsprechen die »Evercushion«-Einlegesohlen laut Auswahl eines Sicherheitsschuhs, der während der Hersteller den neuesten orthopädischen FachArbeit getragen wird. Für einen optimalen Tragekomkenntnissen und sind nach der europäischen Norm fort ist eine gute Passform ausschlaggebend. Hat man EN ISO 20345 zertifiziert. Das macht sie laut ISM sich für ein Paar Sicherheitsschuhe entschieden oder einsetzbar in allen Sicherheits- und Freizeitschuhen ist man bereits im Besitz passender Arbeitsschuhe, der Marken »Albatros« und »Puma Safety«. steht die Wahl einer komfortablen Einlegesohle an. Zusätzlich sollen das Material aus hoch atmungsaktivem Schaumstoff und eine antibakterielle Textiloberfläche, beschichtet mit »Hypro Odor Control«, für eine gute Klimaregulierung im Schuh sorgen und die Geruchsbildung minimieren. Je nach individueller Fußform kann also die passende EinlegesohMit seiner 90-jährigen Firmengeschichte ist das familiengeführte Unternehmen ISM le gewählt und dadurch der Tragekomfort optimiert Heinrich Krämer GmbH & Co. KG international tätiger Hersteller von Sicherheitsschuhen, Workwear und Outdoorfashion. Hier bieten sich ein Vollsortiment an Arbeits- und werden. Bei starken Fehlstellungen sollte allerdings Freizeitbekleidung, eine perfekt abgestimmte weltweite Lieferkette und kundenorientierstets ein Orthopäde aufgesucht werden und ggf. ter Service: Vom westfälischen Lippstadt aus werden die Marken »Albatros« »Footguard« DGUV 112-191 zertifizierte Sicherheitsschuhe getraund »Puma Safety« weltweit vertrieben. Um diesen reibungslosen Ablauf zu gewährleisgen werden, die die Einlage individuell orthopädisch ten, arbeitet ein inzwischen 85-köpfiges Team Hand-in-Hand. J angefertigter Einlegesohlen zulassen.

75 000

Nerven

DAS UNTERNEHMEN

22

SICHERHEIT [ 06/2020 ]


Runnex stellt neuen

[ BIG ] Sie gelten als unerlässlicher Schutz auf Baustellen: Sicherheitsschuhe müssen neben hohen Sicherheitsstandards jedoch auch eine Fülle an weiteren Bedingungen erfüllen, so auch in den Bereichen Komfort, Optik und Qualität. Runnex hat nun sein Portfolio um die Modelle »5311« und »5312 (ESD)« erweitert und dabei eben diese Anforderungen in die Entwicklung einfließen lassen.

D

ie neuen Modelle aus hydrophobierter Microfaser erreichen die Schutzklasse S3 und sollen durch eine Aluminium-Schutzkappe und metallfreien Durchtrittschutz alle Vorzüge eines sportiven Schuhs beibehalten. Ziel war es laut Hersteller, einen Schuh zu entwickeln, der ein geringes Gewicht bietet, hohe Sicherheitsanforderungen erfüllt und gleichzeitig für jeden Einsatz gewappnet ist.

»EVA«-Dämpfung sorgt für Komfort Die PU Sohle mit dem hauseigenen »EVA«-Dämpfungssystem ermöglicht dem Träger laut Hersteller einen bequemen Arbeitsalltag, die hohe Atmungsaktivität erreichen Modelle durch ein »Sporty«-Funktionsfutter, das die Wärme verlässlich aus den Schuhen abführen soll. Diese Aspekte sind gerade für

B IG

Sicherheitsschuh vor

Beschäftigte auf der Baustelle wichtig: Da die Sicherheitsschuhe den ganzen Arbeitstag über getragen werden müssen, darf es an Tragekomfort nicht fehlen. Unterstützt durch die atmungsaktiven Eigenschaften, können derartige Schuhe das Arbeiten angenehmer gestalten. Die Modelle »5311« und »5312 (ESD)« sind darüber hinaus nach DGUV 112-119 für den Einsatz mit orthopädiJ schen Einlagen freigegeben.

Trotz der hohen Schutzfunktion (Schutzklasse S3) sind die neuen Modelle möglichst sportlich designt, um auch den optischen Ansprüchen des Marktes zu entsprechen.

Die PU Sohle mit dem hauseigenen »EVA«Dämpfungssystem ermöglicht dem Träger einen bequemen Arbeitsalltag, die hohe Atmungsaktivität erreichen Modelle durch ein »Sporty«-Funktionsfutter, das die Wärme verlässlich aus den Schuhen abführen soll.

REAKTIVE DÄMPFUNG Die IMPULSE.FOAM® Zwischensohle gibt dir aktiv Energie zurück und sorgt für maximale Dämpfung.

PRÄZISER GRIP Optimale Traktion und Halt auf weichen oder harten, nassen oder trockenen Böden. On- und Offroad der perfekte Begleiter.

albatros-world.de

ULTIMATIVER KOMFORT Das atmungsaktive, anti-shock comfit®AIR Fußbett stimuliert deine Muskulatur. Die geräumige Fiberglaskappe bietet mehr Zehenfreiheit.


Steitz Secura hat Sicherheitsschuhe entwickelt, die neben hohem Schutz und ansprechendem Design auch hohen Gesundheits- und Komfortansprüchen gerecht werden sollen.

Schuh verbindet

STEITZ

Sicherheit mit Gesundheit [ STEITZ SECURA ] Sicheres Schuhwerk ist wichtig, vor allem auf der Baustelle. Um die benötigten Sicherheitsstandards einhalten zu können, bedarf es daher Schuhe, die den Fuß jederzeit vor Verletzungen schützen. Doch wie steht es mit der Gesundheit? Mit der »Vario Multiflex«-Technologie möchte der Hersteller Steitz Secura beide Aspekte zusammenbringen.

I

Für die Fußgesundheit ist eine höhere Flexibilität bei Sicherheitsschuhen gefragt, ohne auf den hohen Schutzanspruch zu verzichten. Mit seiner »Vario Multiflex«-Technologie möchte Steitz Secura zeigen, dass sich diese beiden Aspekte durchaus verbinden lassen.

n schwierigem Gelände braucht es für schwere Baufahrzeuge, salopp gesagt, breite Schlappen. Keiner käme hier auf den Gedanken, die kleinen Reifen eines normalen Pkw aufzuziehen. Ähnlich verhält es sich aber auch mit Schuhen. Wer sicher stehen und vorwärtskommen will, braucht festes Schuhwerk. Schwere Gegenstände, scharfe Kanten, spitze Objekte, unsicherer Untergrund – es gibt gute Gründe, auf spezielle Sicherheitsschuhe zurückzugreifen. Und die sollten vor allem robust sein und über wichtige Features wie Aluminium-Zehen- und Durchtrittschutz sowie Schutz vor elektrischer Entladung verfügen. Aber das ist nach Ansicht von Steitz Secura nicht alles.

Auch die Gesundheit berücksichtigen Denn gerade wer sich den ganzen Tag in seinen Schuhen bewegt, läuft, körperlich arbeitet, muss auch einen anderen Aspekt im Blick haben: seine Gesundheit. Je mehr ein Schuh die natürliche Bewegung des Fußes einschränkt, desto schneller können durch Hebelarmkräfte Knieschmerzen oder Rückenprobleme entstehen. Zudem begünstigt steifes Schuhwerk auch Umknick-Unfälle. Für die Gesundheit ist also eine höhere Flexibilität gefragt, ohne auf die hohen Sicherheitsanforderungen zu verzichten. Mit seiner »Vario Multiflex«Technologie möchte Steitz Secura nun zeigen, dass sich diese beiden Aspekte durchaus verbinden lassen. Darüber hinaus könne man die hauseigenen Sicher-

Original Wohltat Knieschoner … … gibt es nur bei uns und unseren Handelspartnern! Informieren Sie sich über unser großes Sortiment an zertifizierten Knieschonern und Kniekissen für professionelle Anwender in allen Branchen.

www.nierhaus-knieschoner.de

24

heitsschuhe aufgrund des Steitz Secura Mehrweitensystems dem Träger individuell anpassen.

Eine flexible Sohle für das Barfuß-Feeling Die multiflexible Sohle trägt laut Hersteller der Tatsache Rechnung, dass unser Bewegungsapparat eigentlich auf die Barfuß-Situation eingestellt ist. Die veränderte Geometrie der Laufsohle in Kombination mit der verringerten Sohlendicke schafft dort Beweglichkeit, wo der Fuß sehr flexibel ist: am Zehengrundgelenk. Diese weiche Bettung des vorderen Fußes, so Steitz Secura, schützt auch vor sogenannten Vorfuß-Problemen, die besonders im Alter auftreten können. Die Sohle gleicht auch die Unterschiede zwischen verschiedenen Böden aus. Wer ständig zwischen Sand, Beton, Asphalt und Kies wechselt, weiß das zu schätzen. Ein weiterer Vorteil der Multiflex-Technologie ist aus Sicht des Herstellers eine spezielle Fersendämpfung, die der individuellen Belastung angepasst werden kann. Dafür lassen sich in die Sohle fünf Module in verschiedenen Farben einsetzen, die für verschiedene Gewichts- und Belastungsklassen gedacht sind: der gelbe Einsatz für ein Gewicht bis 57 kg, der grüne bis 79 kg etc. Diese angepasste Dämpfung soll hierbei die Druckbelastung im Schuh reduzieren, den Rücken entlasten und die Ermüdung verringern.

Und dann auch noch komfortabel und schick Neben dem Sicherheits- und Gesundheitsaspekt flackert allerdings auch immer wieder der Wunsch nach Design und Komfort auf und damit Anforderungen, die in den vergangenen Jahren verstärkt bei Sicherheitsschuhen gefragt sind. Auch hier möchte der Hersteller mit seinen sportlichen Sicherheitsschuhen punkten: Die spezielle Lederbrandsohle hält den Schuh innen trocken und bewirkt eine Feuchtigkeitsabgabe nach dem Tragen. Das neue »Flexo«-Verschlusssystem, mit dem einige der Modelle ausgestattet sind, soll es leicht machen, den Schuh an- und auszuziehen. Einmal eingestellt, bleibt die individuelle Passform erhalten. Auffällig ist außerdem der optische Anspruch: Bei Steitz Secura fallen aktuell farbenfrohe, lässige und sportliche Designs auf, die sowohl für Damen als auch J Herren auf dem Bau konzipiert wurden.

SICHERHEIT [ 06/2020 ]


WEITBLICK

Wird die Mietwäsche nicht mehr benötigt, muss sie gereinigt oder repariert werden, landet sie in professionellen Händen.

Mieten statt kaufen: Dieses Mehrwegsystem punktet durch Nachhaltigkeit, da nicht mehr benötigte Mietwäsche dem Kreislauf erneut zugeführt werden kann.

Miet-Workwear im nachhaltigen Mehrwegsystem [ WEITBLICK ] Das Prinzip »Mieten statt kaufen« basiert laut Weitblick auf einem nachhaltig ausgerichteten Mehrwegsystem. Nicht mehr benötigte Mietwäsche wird dem Kreislauf wieder zugeführt, Workwear bei Beschädigung repariert oder durch Re- und Upcycling sinnvoll weiterverarbeitet – bis zum wahrlichen Ende des Produktlebenszyklus. Weitblick, Hersteller von Premium-Workwear aus Kleinostheim, ist als Lieferant unter anderem für den Unternehmensverbund »diemietwaesche.de« seit Jahrzehnten Teil der Sharing Economy.

S

ervice aus nächster Nähe soll bei »diemietwaesche.de« der Schlüssel für einen reibungslosen Ablauf der Textilversorgung sein. Zum einen sichern laut Unternehmen kurze, umweltschonende Wege bei der Lieferung den Ablauf der Textilversorgung. Zum anderen soll »diemietwäsche.de« trotz der Unternehmensgröße ein Höchstmaß an persönlichem Service bieten: Jeder Kunde, so Weitblick, habe mit dem Servicefahrer einen festen Ansprechpartner vor Ort bei der Lieferung und gleichbleibende Kundenberater im Innen- und Außendienst. Ob Sonderwünsche oder kurzfristige Umstellungen, flexible Lösungen seien so schnell geplant.

Innovative Ideen auf den Weg bringen Um seinen Kunden im nachhaltigen Textilkreislauf einen Mehrwert zu bieten, legt der Unternehmensverbund den Fokus auf Weiterentwicklungen. Die zertifizierte Reparatur von

SICHERHEIT [ 06/2020 ]

Hitze-/Flammschutzkleidung der Klasse D3 betrachtet das Unternehmen als eine solche Innovation: Stark beanspruchte Schutzkleidung könne oft nicht mehr oder nur eingeschränkt und kostenintensiv repariert werden, ohne dass die Kleidung das notwendige Prüfzertifikat verliere. Zur Lösung sei eine zertifizierte, normkonforme Reparatur für Hitze-/Flammschutzkleidung entwickelt worden. »Die Zusammenarbeit mit Weitblick funktioniert auch deshalb so gut, weil wir die gleichen Werte und Prinzipien teilen. Weitblick versteht es nicht nur, Workwear zeitgemäß in Szene zu setzen, sondern denkt einen Schritt weiter. Es wird in Produktforschung und -entwicklung investiert, ohne dabei die unternehmerische Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Umwelt außer Acht zu lassen«, so Mario Neipp, Leiter Marketing, Produktmanagement & CSR beim »diemietwaesche.de«-Gesellschafter Greif aus Augsburg.

Workwear nutzen statt besitzen Die Nutzung von Gegenständen, statt diese durch einen Kauf besitzen zu müssen, ist nach Ansicht von Weitblick und dem Unternehmensverbund sinnvoll. Aber wie werden Sharingmodelle genau genutzt: Häufig, so die eigene Aussage, sei Sharing eher on top, als zweite Ressource oder Alternative zu einem vorhandenen Produkt im Blickfeld der Anwender. Bei Workwear verhalte sich das anders. Die umständliche Anschaffung eigener Ressourcen und die damit verbundene Investition ist aus Sicht des Unternehmens schlicht nicht nötig. Die gemietete Kleidung erfülle aber in puncto Tragekomfort, Optik, Passform und Hygiene trotzdem Ansprüche. Dafür sorge Weitblick mit langlebigen Produkten in hoher Qualität. Und »diemietwaesche.de« mit einem verantwortungsbewussten sowie nachhaltigen TextilJ kreislauf.

25


PETZ L

Leistungsstark und leicht: Die Stirnlampe »Swift RL Pro« verfügt über 900 Lumen bei einem Gewicht von rund 123 g.

Stirnlampe für Profis am Bau [ PETZL ] Die bereits bei einigen Stirnlampen für den OutdoorSportbereich eingesetzte »Reactive Lighting«-Technologie des Spezialisten Petzl soll mit der »Swift RL Pro« nun auch für professionelle Anwender verfügbar sein, um ein sichereres Arbeiten zu ermöglichen und den Arbeitsbereich flexibel ausleuchten zu können.

D

123

Gramm Ein echtes Leichtgewicht: Die Stirnlampe »Swift RL Pro« wiegt nur 123 g.

ie in erster Linie für Handwerk und kleine Wartungsarbeiten bestimmte »Swift RL Pro« hat eine Leuchtkraft von 900 Lumen. Die Lampe verfügt außerdem über einen Sensor, der die umgebende Helligkeit misst und die Leuchtkraft automatisch den Anforderungen des Benutzers anpasst. So sollen die Leuchtdauer optimiert und manuelle Eingriffe auf ein Minimum reduziert werden. Auf diese Weise kann sich der Anwender auf seine Arbeit konzentrieren.

Einfache Handhabung Alle Funktionen der intuitiv bedienbaren »Swift RL Pro«, darunter ein Rotlicht, sind über einen einzigen Schalter zugänglich. Sie ist mit einem Akku ausgerüstet und verfügt über eine fünfstufige Anzeige des Ladezustands für eine präzise Kontrolle der ver-

S Aufladbar über Micro-U

26

bleibenden Akkulaufzeit. Vorteilhaft ist laut Hersteller außerdem, dass die Stirnlampe mit hauseigenen Helmen wie dem »Vertex« oder »Strato« kompatibel ist und mit den als Zubehör verfügbaren Befestigungssystemen auch an allen anderen Helmmodellen angebracht werden kann. Darüber hinaus erweist sich die Lampe Angaben des Herstellers zufolge als kompakt und extrem leicht. Der Lithium-Ionen-Akku 2  350 mAh lässt sich über einen Micro-USB-Anschluss Typ B aufladen. Hinzu kommt, dass die Stirnlampe über ein abnehmbares Kopfband verfügt, das sich bei Bedarf waschen lässt. Die LOCK-Funktion hingegen soll ein unbeabsichtigtes Einschalten, etwa J bei Transport oder Lagerung, verhindern.

ss . B-Anschlu

SICHERHEIT [ 06/2020 ]


DIE

Die bauSICHERHEIT – kompakt zusammengefasst: In unserem Sonderteil »Die branchenSPEZIALISTEN« finden Sie Informationen zu Unternehmen, Produkten und Dienstleistungen aus dem Bereich Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit sowie die Möglichkeit, direkt Kontakt mit Herstellern, Händlern und Dienstleistern aufzunehmen.

bausicherheit-online.de

Sonderveröffentlichung


Das Grundgerüst für deine Zukunft

Unbenannt-8 1

26.05.20 10:34


1.000 MAL BRAUN GEBRANNT, 1 MAL KREBS ERKANNT!

J채hrlich sterben 체ber 400 Menschen durch Berufskrankheiten im Baubereich. Jeder Todesfall ist einer zu viel. Du hast es in der Hand: Du hast das Recht, kein Risiko einzugehen. Jetzt 체ber das Pr채ventionsprogramm der BG BAU informieren und mitmachen unter www.bau-auf-sicherheit.de


JETZT NEWSLETTER ABONNIEREN UND KEIN UPDATE VERPASSEN

www.bim-world.de/newsletter-subscription

BIM World MUNICH

24. & 25. November 2020 Internationales Congress Center München NEU AUF DER BIM WORLD IST… + Das BIM Studio 365 mit Live Webcasts und Webinars der Top Experten der Branche

+ Die aktuellsten News unserer Aussteller und

Partner exklusiv für das BIM World Netzwerk

+ Ein 2-tägiger Congress mit führenden BIM Experten aus der Bau-, Gebäudeund Städtebauindustrie auf 7 Bühnen

+ Eine vergrößerte Messe mit über 240

Ausstellern, die ihre neuesten Technologien für die Digitalisierung präsentieren

+ DER TREFFPUNKT IN D-A-CH FÜR DIE DIGITALISIERUNG DER BAUUND IMMOBILIENBRANCHE

Jetzt das BIM Studio live verfolgen www.bim-world.de/bim-studio



PRODUCT GUIDE

WORKWEAR www.workweartextilien.de Bezug über den qualifizierten Arbeitsschutzhandel


Metallwarenfabrik Gemmingen GmbH IndustriestraĂ&#x;e 1 75050 Gemmingen

Tel. +49 (0) 72 67 / 80 60 Fax +49 (0) 72 67 / 80 61 00 info@metallwarenfabrik.com www.metallwarenfabrik.com


SAFETY FIRST

MASKEN MADE IN GERMANY Medizinische Einwegmasken - komplett hergestellt von Hase Safety Gloves in Jever! Inbetriebnahme Spätsommer 2020, je nach Materialverfügbarkeit.

Hase Safety Gloves GmbH Am Hillernsen Hamm 6 26441 Jever

 +49 4461 9222-0 info@hase-safety.com www.hase-safety.com


Die Hultafors Group Germany GmbH, Premiumpartner für Arbeitssicherheit & Arbeitsbekleidung & Werkzeug, gehört zur schwedischen Hultafors Group AB. Sie führt ein starkes Marken-Portfolio zum Thema Arbeitssicherheit. Die Marke Snickers® deckt den Bereich Arbeitsschutz ab, Hellberg liefert den notwendigen Gehörschutz und Toe Guard bietet Sicherheitsschuhe an. Alles aus einer Hand für professionelle Anwender.

+ Hitze- und Flamm+ Schutzkleidung + von Experten für Profis

+ Gehörschutz + Gesichtsschutz und + Kommunikationslösungen

+ Sicherheit + ohne Kompromisse + in Topqualität

www.hultaforsgroup.de


PRODUKTFÖRDERMAßNAHMEN DER BG BAU FÜR JSP PRODUKTE

Andere Helmfarben erhältlich

EVO® 3 & NACKENCAPE & LINESMAN KINNRIEMEN

EN397 / EN13758-1 & ISO 13688 / EN50365 ANSI Z89 EVO®3 Schutzhelm, der die perfekte Mischung aus Stärke und Komfort bietet.

Andere Helmfarben erhältlich

EVO® LITE & NACKENCAPE & LINESMAN KINNRIEMEN

EN397 / EN13758-1 & ISO 13688 / EN50365 ANSI Z89 Mit einem Gewicht von weniger als 300 g ist der EVOLite® der leichteste Schutzhelm, der in Europa erhältlich ist.

Andere Helmfarben erhältlich

EVO® VISTAlens™ & NACKENCAPE & LINESMAN KINNRIEMEN EN397 / EN13758-1 & ISO 13688 / EN50365 ANSI Z89 Ein funktionsreicher Schutzhelm mit einer vollständig einziehbaren Überbrille der optischen Klasse 1.

SCHUTZHELM ACCESSOIRES

Erhältlich für:

EVO® AUSWEISHALTER Transparenter Plastikkartenhalter mit Lampenhalterfunktion. Passend für Standard-Visitenkartenausweis.

CR2 REFLEKTIONS KIT EN12899-1 (nur reflektierend)

Hoch reflektierendes Material und bietet im Durchschnitt 60% mehr Reflexionsvermögen als gängige Lösungen.

EVOSPEC® - EINZIEHBARER POLYCARBONAT AUGENSCHUTZ

EVO® NACKENCAPE

Vollständig verstellbarer und einziehbarer Augenschutz für bestehende Helme.

Vollständige Nacken- und Ohrenabdeckung mit UV50+ Schutz.

EN166 Klar: 2-1.2 1 F Rauch: 5-2.5 1 F

EN13758-1 & ISO 13688

EVO® LINESMAN KINNRIEMEN EN397 EN50365 ANSI Z89

4-Punkt-Kinnriemen für EVO® Helme. Ideal für Arbeiten in der Höhe.

HI-VIS NACKENCAPE

ISO 20471 (nur Hintergrundfarbe) & ISO 14116 Hi-vis Nackenschutz mit Antistatikum, Flammschutz und UV50+ Schutz.

www.jspsafety.de

info@jspsafety.de Tel: +49 (0) 211 50668449


Steig- und GerüstSysteme

Mehr Sicherheit am Arbeitsplatz Ein Leiternprogramm für beide Verwendungsarten…

TRBS 2121-2:2018

Verkehrsweg

Arbeitsplatz

STABILO Professional

®

STABILO ProfiTritt Professional ®

Nahes Arbeiten am Objekt!

Extra große Standplattform

Vielseitig einsetzbar!

KRAUSE-Werk GmbH & Co. KG

www.krause-systems.de/bs

+S


KÜBLER BODYFORCE

VOLLER KÖRPEREINSATZ. M A DE IN GERM A N Y

Einzigartiges Gewebe Komfortabler Stretch Starkes CORDURA ® Auffallende Reflexelemente

KÜBLER BODYFORCE ist gemacht für vollen Körpereinsatz. Für alle, die täglich mit Leidenschaft und Kraft an die Arbeit gehen. Mit mehr Design, mehr Funktionen, mehr Tragekomfort und einem komplett neu entwickelten Gewebe haben wir eine innovative Generation Workwear geschaffen. Flexibel und fortschrittlich passt sie sich jeder Körperform an. Mehr Informationen unter www.kuebler.eu.

Paul H. Kübler Bekleidungswerk GmbH & Co. KG Jakob-Schüle-Straße 11-25 | D-73655 Plüderhausen Tel. +49 7181 8003-0 | www.kuebler.eu | info@kuebler.eu


© 2019 - Petzl Distribution - Vuedici.org - RES - Parc éolien de Marsan, France

PETZL WIND SOLUTIONS Arbeiten an Windkraftanlagen erfordern spezielle Fachkenntnisse und Produkte. Petzl stellt Ihnen seine Expertise zur Verfügung und bietet Ihnen die optimale Ausrüstung für die Durchführung Ihrer Einsätze an. Dies ist der Grund, weshalb sich die Techniker von RES für uns entschieden haben, um sie in ihrem Arbeitsalltag zu unterstützen, wie z.B. hier an den Anlagen des Windparks von Marsanne im Rhône-Tal (Frankreich).

Ausrüstungsset für Arbeiten an Windkraftanlagen mit einem VERTEX VENT HI-VIZ-Helm, einem VOLT WIND-Gurt, einem ABSORBICA-YVerbindungsmittel zur Absturzsicherung und einem GRILLON HOOK-Verbindungsmittel zur Arbeitsplatzpositionierung. www.petzl.com

19_AD_VOLTWIND_Eu.indd 1

14/10/2019 17:22


Preising Anzeige Branchen Spezialisten A4:Preising Anzeige Branchen Spezialisten A4

TÜV NORD CERT GmbH

g e Z e r tifi z i e r u

ng

Seite 1

N

EN

F re

i w ill i

01

S C C **

i w illi

14:45 Uhr

TÜV NORD CERT GmbH

DI

F re

03.06.2020

0 I S O 9ng

g e Z e r ti fi z i e r u

Preising hat in Zusammenarbeit mit IBC SOLAR die integrierte Absturzsicherung AeroFix_Latch gemäß EN795:2012 Typ E/C entwickelt. Das System ist erfolgreich EU-baumustergeprüft, ausgeführt bei der DEKRA Testing and Certicfication. Die Absturzsicherung AeroFix_Latch wird mit dem Montagesystem IBC AeroFix kombiniert und ermöglicht eine dachdurchdringungsfreie Montage der Photovoltaikanlage. Die Absturzsicherung ist direkt mit dem Modulfeld verbunden und erlaubt in Kombination mit geeigneter persönlicher Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) die gesicherte Ausführung aller Wartungs-und Instandhaltungsarbeiten an der Photovoltaikanlage. Einmal installiert können sich auch alle anderen Berufsgruppen, die Arbeiten in absturzgefährdeten Bereichen durchführen müssen, an der Absturzsicherung sichern. • Absturzsicherung von bis zu 3 Personen gleichzeitig • Dachdurchdringungsfreie Montage • EU – Baumustergeprüft ZP/B303/18

Mit Sicherheit für Sie da!


NEU

VIS-LINE Sicher sein.

ROFA VIS-LINE vereint funktionales und innovatives Design mit ergonomischer Passform und bietet maximalen Tragekomfort sowie sicheren Schutz in gefährlichen Arbeitssituationen.

EN ISO 11612

A1 | A2 | B1 | C1 | E3 | F1

EN ISO 11611

Klasse 1 | A1 + A2

EN 13034 TYP 6

EN 1149-3/-5

IEC 61482-2 APC 1

1 EN ISO 20471

Informationen zu weiteren ROFA Kollektionen finden Sie unter www.rofa.de


EN 388

Langlebigkeit. Griffsicherheit. EfďŹ zientes Arbeiten. Seiz Industriehandschuhe GmbH Neuhauser Str. 63 | D-72555 Metzingen Tel.: +49 (0)7123/1704-0 | Fax: +49 (0)7123/1704-44 info@seiz.de | www.seiz.de | SEIZ | seizgloves

4121X

DIPTEX 122


A M E ERTH

ADOBE STOCK

SOND

z

ut h c S UV


BG BAU

SONDERTHEMA

Gerade auf der Baustelle sind Arbeiter der UV-Strahlung permanent ausgesetzt. Ratsam sind daher eine schützende Bekleidung und regelmäßige Pausen im Schatten.

Bei hohen Temperaturen und schweißtreibender Arbeit ist auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr notwendig.

»Zu häufig wird die Gefahr von UV-Strahlung unterschätzt« [ BG BAU ] Sei es beim Asphaltieren von Straßen, dem Gießen von Fundamenten oder beim Eindecken von Dächern – der Anblick von oberkörperfreien Bauarbeitern ist keine Seltenheit und Sinnbild dafür, dass auch nach jahrelanger Aufklärungsarbeit etwas gewaltig schiefläuft. Fakt ist, dass ein strahlend blauer Himmel ideal für jeden Bauunternehmer ist: Er bekommt seine Bauprojekte fristgerecht hochgezogen und seine Angestellten müssen keine nerv- und zeitraubenden Zwangspausen durch schlechtes Wetter ertragen. Wer allerdings tagtäglich im Freien arbeitet, riskiert dadurch mehr als nur einen regelmäßigen Sonnenbrand. Die intensive UV-Strahlung der Sonne ist schädlich für die menschliche Haut und bringt ein hohes Hautkrebsrisiko mit sich. Allerdings, und genau hier schlummert das eigentliche Problem, machen sich derartige Krankheitsbilder erst nach vielen Jahren bemerkbar. Und weil der Mensch für gewöhnlich nur auf unmittelbare Gefahren reagiert, wird die Sorge um Spätfolgen hinten angestellt. Vergleichbar ist das mit Rauchern, die die Gefahr von Lungenkrebs und anderen schwerwiegenden Erkrankungen ignorieren und erst viele Jahre später mit einer schwerwiegenden Diagnose konfrontiert sind. Aber anders als bei der Sucht nach Nikotin ließe sich das Problem mit der UV-Strahlung weit einfacher in den Griff bekommen.

28

SICHERHEIT [ 06/2020 ]


UV-SCHUTZ SERVICE Von Dan Windhorst

Die UV-Gefahr nimmt weiter zu

G

Durch den Klimawandel könnte es nach Simulationen wärmer und trockener in rundsätzlich gilt: Wer im Freien arbeitet, sollte darDeutschland werden. Mehr sonnige Tage führen zu mehr Tagen mit hohen Werten auf achten, sich rechtzeitig und ausreichend zu ultravioletter (UV) Strahlen. Die Zahl UV-bedingter Hautkrebs-Erkrankungen nimmt schützen. Denn nach wie vor ist der weiße Hautkrebs seit Jahren zu, wie das Bundesamt für Strahlenschutz feststellt. Besonders hoch ist die häufigste angezeigte Berufskrankheit in der Baudie Gefahr, an weißem Hautkrebs (Plattenepithelkarzinom oder multiple aktinische branche. Darauf weist die Berufsgenossenschaft der Keratose) zu erkranken, für Beschäftigte, die viel im Freien arbeiten. Seit Aufnahme in Bauwirtschaft (BG Bau) hin. Sie rät dazu, frühzeitig die Liste der Berufskrankheiten im Jahr 2015 ist der weiße Hautkrebs die häufigste technische und organisatorische Maßnahmen zu ergreiangezeigte Berufskrankheit. Der AMD der BG Bau stellt die gesetzliche Aufgabenerfen und auch den persönlichen Schutz ernst zu nehmen. füllung der Berufsgenossenschaft in Bezug auf den Arbeits- und Gesundheitsschutz nach dem Arbeitssicherheits- und dem Arbeitsschutzgesetz sicher. Dabei übernimmt Nach den neuesten, noch vorläufigen Zahlen er bundesweit insbesondere Aufgaben wie die Betriebsärztliche Betreuung und Benimmt der weiße Hautkrebs laut Berufsgenossenratung sowie die Durchführung arbeitsmedizinischer Vorsorge nach ArbMedVV und schaft auch 2019 den Spitzenplatz bei den angedie Durchführung von Eignungsuntersuchungen. zeigten Berufskrankheiten am Bau ein. Seit Aufnahme des sogenannten Plattenepithelkarzinoms in die Liste der Berufskrankheiten im Jahr 2015 haben die Fallzahlen demnach stark zugenommen. »Deshalb dürfen wir in unseren Bemühungen nicht 2016 verzeichnete die BG Bau bereits 2 671 Annachlassen. Der UV-Schutz auf Baustellen muss bei zeigen auf Verdacht des weißen allen Tätigkeiten eine wichtige Rolle Hautkrebses, im letzten Jahr ist spielen – und zwar immer, bei jeder die Zahl auf 3 131 VerdachtsanArbeit im Freien, vor allem von Anzeigen angestiegen. Für die Folgen fang April bis Ende September« , so mussten 2019 über 14 Millionen Klaus-Richard Bergmann, HauptEuro für Heilbehandlungen, Rehageschäftsführer der BG Bau. Verdachtsfälle bilitationsmaßnahmen und Renten Unternehmen und Beschäftigte Im Jahr 2019 ist die Zahl an die Betroffenen aufgebracht können einiges für den Schutz vor der Verdachtsfälle für werden. Das macht die DringlichUV-Strahlung tun: von technischen weißen Hautkrebs auf keit, UV-Schutzmaßnahmen zu erHilfsmitteln über eine angepasste 3 131 angestiegen. greifen und Verhaltenshinweise zu Arbeitsorganisation bis hin zu persönlichem Schutz wie bedeckende beachten, aus Sicht der BG Bau Kleidung oder UV-Schutzcreme. mehr als deutlich. »Noch viel zu häufig wird die Gefahr durch UV-Strah»UV-Schutz muss eine lung unterschätzt. Kein Wunder, denn die Sonne wird oft als angenehm empfunden. Langfristig verwichtige Rolle spielen« Noch viel zu häufig wird die Die anhaltend hohe Zahl der Berufserkrankungen zeizeiht unsere Haut jedoch keine Strahlungsdosis und Gefahr durch UV-Strahlung ge, dass viel getan werden müsse, damit die Solidardie Hautschäden summieren sich im Laufe der Zeit unterschätzt. Kein Wunder, denn die Sonne wird oft gemeinschaft der versicherten Unternehmen künftig und können zu Hautkrebs führen«, ergänzt Klaus-Rials angenehm empfunden. chard Bergmann. nicht mehr, sondern weniger Fälle zu schultern habe. Langfristig verzeiht unsere Haut jedoch keine Strahlungsdosis und die Hautschäden summieren sich im Laufe der Zeit und können zu Hautkrebs führen.

3 131

Klaus-Richard Bergmann, Hauptgeschäftsführer der BG Bau

In den Sommermonaten ist die UV-Strahlenbelastung durch das Sonnenlicht besonders hoch. Wer wie auf einer Baustelle regelmäßig im Freien arbeitet, sollte daher besonders achtgeben und sich effektiv schützen.

SICHERHEIT [ 06/2020 ]

29


SONDERTHEMA

98 000

Neuerkrankungen

Deutschlandweit erkranken laut Stiftung Deutsche Krebshilfe rund 98 000 Menschen am weißen Hautkrebs. Besonders gefährdet seien Personen, die im Freien arbeiten, so auch viele Beschäftigte der Bauwirtschaft und baunaher Dienstleistungen.

Deutschlandweit erkranken laut Stiftung Deutsche Krebshilfe rund 98 000 Menschen am weißen Hautkrebs. Besonders gefährdet seien Personen, die im Freien arbeiten, so auch viele Beschäftigte der Bauwirtschaft und baunaher Dienstleistungen wie etwa Gebäudereiniger. »Das Gefahrenbewusstsein ist ein zentraler Faktor, um den Krebs zu verhindern«, betont Klaus-Richard Bergmann. Daher werde die BG Bau ihre Aktivitäten wie in den Vorjahren auch in den kommenden Wochen deutlich verstärken, dazu gehörten etwa mehr Beratungsgespräche in den Betrieben, verstärkte Aufklärung des Branchennachwuchses sowie Informationen über die Website und in den Social-Media-Kanälen. Außerdem fördert die Berufsgenossenschaft verschiedene Maßnahmen zum Schutz bei der Arbeit unter der Sonne mit ihren Arbeitsschutzprämien, beispielsweise spezielle Wetterschutzdächer als technische Maßnahme zum Schutz gegen natürliche UV-Strahlung.

Weißen Hautkrebs frühzeitig erkennen Mit seinem Angebot der arbeitsmedizinischen Vorsorgen berät der Arbeitsmedizinische Dienst der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (AMD der BG BAU) außerdem zum Schutz vor UV-Strahlung und möchte auf diese Weise dazu beitragen, bösartige Hautveränderungen wie den weißen Hautkrebs frühzeitig zu erkennen. Ziel ist es laut Berufsgenossenschaft, gesundheitliche Risiken für Beschäftigte zu verringern. »Im vergangenen Jahr haben weit über 60 000 Beschäftigte, die im Freien arbeiten, von unserem Angebot zur arbeitsmedizinischen Vorsorge Gebrauch gemacht«, so Anette Wahl-Wachendorf, Ärztliche Direktorin des AMD der BG Bau. Die große Nachfrage aus den Betrieben zeige die Bedeutung des Themas für Unternehmen und Versicherte. »Die Angebotsvorsorge ist ein wirksames Instrument zur Vorbeugung von weißem Hautkrebs durch ultraviolette Strahlung, der seit einigen Jahren die häufigste angezeigte Berufskrankheit am Bau ist.«

Beratungs- und Vorsorgeangebote Die Angebotsvorsorge nach der arbeitsmedizinischen Vorsorgeverordnung (ArbmedVV) zur Prävention von weißem Hautkrebs darf laut BG Bau nur von Fachärzten für Arbeitsmedizin sowie Ärzten mit der Zusatz-

Die Angebotsvorsorge ist ein wirksames Instrument zur Vorbeugung von weißem Hautkrebs durch ultraviolette Strahlung, der seit einigen Jahren die häufigste angezeigte Berufskrankheit am Bau ist. Anette Wahl-Wachendorf, Ärztliche Direktorin des AMD der BG Bau

bezeichnung Betriebsmedizin durchgeführt werden. »Der AMD bietet den Beschäftigten Beratungsgespräche und auf Wunsch auch Hautscreenings an. Die Diagnosen werden ausschließlich den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mitgeteilt. Der Arbeitgeber erhält eine Bescheinigung, dass die Vorsorge stattgefunden hat«, fügt Anette Wahl-Wachendorf an. »Eine regelmäßige Vorsorge ist ein probates Mittel, um langfristig etwas für die Gesundheit zu tun. Denn wenn krebsverdächtige Hautveränderungen früh erkannt werden, gibt es gute Heilungschancen. Daher ist es wichtig, dass die Unternehmen sicherstellen, dass die Vorsorge am besten schon vor Aufnahme der Tätigkeit angesprochen und angeboten wird. Besonders wichtig ist und bleibt aber die Vorbeugung. Auch dazu erfolgt eine ausführliche Beratung.« Zur arbeitsmedizinischen Vorsorge hat die BG Bau den Unternehmen ein Musteranschreiben zur Verfügung gestellt, mit dem sie ihre Beschäftigten über die Angebotsvorsorge informieren können. Das Schreiben weist auf die gesetzliche Verpflichtung der Arbeitgeber hin, allen Beschäftigten, die mindestens eine Stunde lang intensiver UV-Strahlung ausgesetzt sind, eine arbeitsmedizinische Vorsorge anzubieten. Das Musteranschreiben zur Arbeitsmedizinischen Vorsorge ist auf der Internetseite der BG Bau abrufbar.

SERVICE Sich selbst auf der Baustelle schützen Das klassische Präventionsprinzip zum Schutz vor UV-Strahlen sieht in erster Linie Abschattungslösungen vor. Hinzu kommt die Empfehlung der DGUV, die besonders intensiven Sonnenstunden (von 10 bis 15 Uhr) nach Möglichkeit zu vermeiden. Ist das nicht realisierbar, sollte in jedem Fall für richtige Kleidung gesorgt sein, was vor allem Kopfbedeckungen sowie Kleidung mit langen Ärmeln und langen Hosen beinhaltet. Ein Sonnenschutzmittel wie etwa Sonnencreme sollte nach Ansicht von Experten nur dann verwendet werden, wenn die anderen Schutzmaßnahmen nicht umsetzbar sind. Mindestens genauso wichtig ist es aus Sicht des DGUV, die Gefahren von zu hohen Temperaturen zu berücksichtigen. Gerade im Hochsommer sind viele Arbeiter im Freien zusätzlich zu schweißtreibender Arbeit einer möglichen Überhitzung ausgesetzt, die das Herz-Kreislauf-System belastet. Hier gilt, regelmäßige Pausen im Schatten einzuhalten und trotz der UV-Schutz-Maßnahmen für eine luftige Bekleidung zu sorgen, die den Stau von Hitze vermeidet.

30

SICHERHEIT [ 06/2020 ]


UV-SCHUTZ

PETER GREVEN PHYSIODERM

In Deutschland arbeiten rund 2,7 Millionen Beschäftigte, wie zum Beispiel Dachdecker, im Freien und sind der Sonnenstrahlung ausgesetzt. Besonders sensible Stellen sind die Nase, Ohren und Unterlippe, aber auch Nacken und Hände.

Auf professionellen UV-Schutz setzen [ PGP ] Gerade für Beschäftigte in der Bauindustrie ist die Gefahr, an weißem Hautkrebs zu erkranken, besonders hoch. Einerseits, weil viele Arbeiten im Freien durchgeführt werden, andererseits aber auch, weil die Gefahr von zu starker ultravioletter Strahlungseinwirkung häufig unterschätzt wird. Die sonnenintensive Sommerzeit hat bereits begonnen, doch Experten stellen klar, dass sinnvolle Schutzmaßnahmen bereits im Frühling unerlässlich sind und bis in den Oktober hinein genutzt werden sollten. Als Spezialist für UV-Schutz stellt Peter Greven Physioderm (PGP) klar: Wer weiß, worauf er dabei achten muss, kann sein Risiko erheblich senken.

Von Dan Windhorst

V

on Ostern bis Oktober: In diesem Zeitraum sollten Beschäftigte am Bau unbedingt UV-Schutz auftragen. Denn bereits jetzt hat die Stärke ultravioletter Strahlung in unseren Breiten deutlich zugenommen. Allein auf die Monate April und Mai entfällt ein Viertel der jährlichen UV-Bestrahlung. Darauf weisen Berufsgenossenschaften und die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) hin. Für Beschäftigte am Bau ist das Risiko erschreckend hoch: Wenn die UV-Strahlen zu lange und zu intensiv auf die Haut einwirken, können sie das Erbgut der Hautzellen beschädigen, sodass Krebszellen entstehen. Jährlich erkranken laut Deutscher Krebshilfe knapp 260 000 Menschen in Deutschland neu an weißem Hautkrebs. Um diese immens hohen Zahlen zu senken, wurden bestimmte Formen des weißen Hautkrebses 2015 in die Liste der Berufskrankheiten aufgenommen – und zählen seither zu den häufigsten

SICHERHEIT [ 06/2020 ]

Berufskrankheiten. Mit der Aufnahme in die Liste ist der angemessene Schutz vor natürlicher UV-Strahlung Bestandteil der Persönlichen Schutzausrüstung. Für die Arbeitgeber heißt das, dass sie gefährdeten Mitarbeitern Schutzprodukte zur Verfügung stellen müssen.

Schutzmaßnahmen während der Arbeit

260 000

Neuerkrankte

Jährlich erkranken laut Deutscher Krebshilfe knapp 260 000 Menschen in Deutschland neu an weißem Hautkrebs.

»Wer geeignete Schutzmaßnahmen trifft, kann das Risiko stark senken«, sagt Experte Frank Severiens, von Peter Greven Physioderm (PGP), einem Hersteller von beruflichen Haut- und Sonnenschutzmitteln, der im nachfolgenden Interview nochmals explizite Tipps zu effektiven Schutzmaßnahmen bietet. Beim UV-Schutz gilt, wie grundsätzlich bei der Beseitigung von allen Gefahren am Arbeitsplatz, das Top-Prinzip; das heißt: Zunächst sollten technische, dann organisatorische und schließlich persönliche

31


SONDERTHEMA schäftigten eine angemessene Kopfbedeckung, Sonnenbrille und UV-Schutzkleidung tragen. Viermal »H« lautet hier die Eselsbrücke: Hemd, Hose, Hut und hoher Lichtschutzfaktor. Denn die besonders neuralgischen Körperstellen wie Nase, Ohren, Unterlippe, Nacken oder Hände, die sogenannten Sonnenterrassen, müssen in jedem Fall mit Sonnenschutzmitteln eingecremt oder besprüht werden.

Auf dem Bau sind Profiprodukte nötig

Der Euskirchener Hautschutzhersteller Peter Greven Physioderm bietet individuelle UV-Schutzmöglichkeiten für Beschäftigte aus sämtlichen Branchen.

Maßnahmen ergriffen werden. Zu den organisatorischen Maßnahmen gehört es beispielsweise, dass die Arbeitszeiten nicht in der sonnenintensivsten Zeit zwischen 11 und 14 Uhr liegen sollten. Das ist aber natürlich nicht immer möglich. Daher müssen die Be-

Sonnenschutzmittel ist dabei nicht gleich Sonnenschutzmittel. So eignen sich Produkte aus dem Consumer-Bereich nicht für den beruflichen und dauerhaften Gebrauch. Zum einen liegt das an der Zusammensetzung der Inhaltsstoffe. Profimittel decken nämlich anders als Produkte aus dem Supermarkt oder der Drogerie das gesamte als gefährlich geltende Strahlungsspektrum gleichmäßig ab. Zum anderen enthalten so gut wie alle ConsumerProdukte Parfüm. Das riecht zwar gut, allerdings sind

INTERVIEW »Der persönliche Schutz vor UV-Strahlung ist wichtig« Immer dann, wenn eine Gefahr auf den ersten Blick unsichtbar scheint, stellt sich eine gefährliche Unachtsamkeit ein. Das Risiko, an weißem Hautkrebs zu erkranken, ist hoch. Trotzdem setzen sich viele Beschäftigte der Baubranche tagtäglich der UV-Strahlung aus, ohne sich ausreichend zu schützen. Im Gespräch mit bauSICHERHEIT-Chefredakteur Dan Windhorst erklärt Frank Severiens, Kaufmännischer Leiter Vertrieb und Marketing bei PGP, worauf es beim UV-Schutz tatsächlich ankommt und welche Fehler beispielsweise beim Auftragen von Sonnenschutz-Cremes häufig gemacht werden. bauSICHERHEIT: Die neuesten Zahlen zeigen, dass der weiße Hautkrebs laut BG Bau auch 2019 wieder den Spitzenplatz bei den angezeigten Berufskrankheiten am Bau eingenommen hat. Wird die Gefahr nach wie vor nicht ernst genug genommen? Frank Severiens: Das Problem ist, dass die jetzigen Zahlen das Ergebnis der Versäumnisse in der Vergangenheit sind. Die meisten Fälle von weißem Hautkrebs treten jenseits des 50. und 60. Lebensjahres auf. Bei allem, was die Sozialpartner heute präventiv in die Wege leiten, werden die Ergebnisse wohl erst in mehreren Jahren sichtbar werden. In jedem Fall ist die Aufmerksamkeit dem Thema gegenüber deutlich gestiegen und es wird auch bereits einiges getan. Ob das schon genug ist, wage ich nicht zu beurteilen.

32

bauSICHERHEIT: Auch beim UV-Schutz gilt gemäß § 4 des Arbeitsschutzgesetzes das Top-Prinzip: Erst sollen technische, dann organisatorische und schlussendlich persönliche Maßnahmen ergriffen werden, um Gefahren am Arbeitsplatz zu beseitigen. Auf einer typischen Baustelle sind viele technische, aber auch organisatorische Maßnahmen allerdings nur schwer umsetzbar: Wie sehen Sie das und wozu raten Sie in einem solchen Fall? Frank Severiens: Das ist richtig. Es ist kaum denkbar, dass man Baustellen in naher Zukunft komplett von der Sonne abschirmen wird oder irgendwann nur noch in der Nacht arbeitet. Daher kommt dem persönlichen Schutz vor UV-Strahlung eine hohe Bedeutung zu. Und am Ende wird man auch nicht

Frank Severiens

um die Sonnencreme herumkommen. Auch wenn man da mit richtiger Bekleidung inzwischen viel machen kann: Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass lange Hosen und lange Ärmel und Hüte bzw. Helme mit breiten Krempen sich so schnell durchsetzen. Da fehlt einfach die Akzeptanz der Mitarbeiter. Und selbst wenn – das Gesicht und die Hände wird man trotzdem noch eincremen müssen. bauSICHERHEIT: Bei Peter Greven Physioderm ist von der vierfachen H-Regel die Rede: Hemd, Hose, Hut und hoher Lichtschutzfaktor: Können Sie das genauer erläutern? Frank Severiens: Wie schon beschrieben: Den besten Sonnenschutz im Freien erreicht man mit Kleidung (Hemd, Hose, Hut). Jedes

SICHERHEIT [ 06/2020 ]


UV-SCHUTZ Parfüminhaltsstoffe für die Hautverträglichkeit nicht unumstritten, weil sie grundsätzlich Allergien auslösen können. Das ist ein Problem, das sich in Verbindung mit der Sonneneinstrahlung noch Zu den organisatorischen verschärft, weil ParfüminhaltsMaßnahmen des UV-Schutstoffe Sonnenallergien fördern zes gehört, dass die Arbeitskönnen. Hinzu kommt der Serzeiten nicht in der sonnenintensivsten Zeit zwischen 11 vice, den Profianbieter vorhalten. und 14 Uhr liegen sollten. Diese liefern nämlich nicht nur die Produkte, sie schauen sich auch die Arbeitsplätze an, helfen bei der Gefährdungsbeurteilung und beraten in sämtlichen Fragen. »Das ist sehr wichtig, denn das größte Problem beim Sonnenschutz und beim Hautschutz insgesamt ist nämlich, dass die Mitarbeiter die Produkte nicht oder falsch anwenden«, erklärt Frank Severiens. Profianbieter helfen da mit Unterweisungen, Online-Tutorials und Hilfsmitteln wie Postern und Infokarten – und sensibilisieren so die Mitarbeiter.

11-14 Uhr

nach dem Schwitzen nicht immer wieder neu aufgetragen werden müssen.« Denn wer im Sommer draußen arbeitet, der schwitzt – und zwar ganz anders als jemand, der sich am Strand bräunt. Für alle, die intensiver Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, empfiehlt sich sogar Lichtschutzfaktor 50. In jedem Fall ist es wichtig, den Sonnenschutz regelmäßig zu erneuern, um den Schutz aufrechtzuerhalten. J

Profianbieter wie PGP informieren die Anwender mit unterhaltsamen Tutorial-Videos auf ihrer Internetseite.

Was ein guter Sonnenschutz braucht Bleibt die Frage, auf welche Eigenschaften Beschäftigte bei Sonnenschutzmitteln achten sollten. Auch hier weiß Experte Severiens Rat: »Sonnenschutzmittel sollten mindestens Lichtschutzfaktor 30 aufweisen und idealerweise extra wasserfest sein, damit sie

Kleidungsstück schützt vor ultravioletter (UV-) Strahlung. Durch normale Kleidung gelangen jedoch weiterhin bis zu 90 Prozent der UVStrahlen auf die Haut. Daher wird inzwischen auch spezielle UV-Schutzkleidung angeboten. Wie hoch der Schutz ist, hängt in erster Linie vom Gewebetyp und der Dichte des Gewebes ab. Grundsätzlich gilt: je dichter gewebt, desto besser. Das letzte H steht für die richtige Auswahl der Sonnencreme. Hier sollten Produkte mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF) ausgewählt werden. Wir empfehlen mindestens LSF 30 mit einem ausgeglichenen UV-A- und UV-B-Schutz, der das UV-Licht gleichmäßig absenkt und den Gang in den Schatten imitiert. Besser noch LSF 50. bauSICHERHEIT: Bei Messen und Veranstaltungen setzt PGP gezielt auf Prävention und Aufklärung: Im vergangenen Jahr haben Sie beispielsweise während der A+A aufgezeigt, dass Sonnenschutzmittel häufig falsch angewendet werden. Mithilfe einer Spezialkamera konnten die Standbesucher erkennen, wie sich UV-Schutz-Lösungen (etwa Cremes oder Sprays) am besten auftragen lassen und

SICHERHEIT [ 06/2020 ]

was dabei die größten Fehler sind (die bauSICHERHEIT berichtete in Ausgabe 12/2019 ab Seite 73). Worauf müssen Anwender besonders achten? Frank Severiens: Der größte Fehler ist sicherlich, dass man die Sonnencreme nicht flächendeckend aufträgt oder einfach zu wenig nimmt. Der Lichtschutzfaktor wird bei allen Produkten in Europa nach einem einheitlichen Verfahren gemessen. Dabei werden zur Bestimmung 2 mg Produkt je cm² Haut aufgetragen. Diese Menge erreicht aber in der Praxis eigentlich niemand, sodass der erzielbare UV-Schutz meist niedriger ist als der auf dem Produkt angegebene LSF. Daher ist es unserer Meinung nach wichtig, Produkte mit hohem Lichtschutzfaktor zur Verfügung zu stellen, die gleichzeitig hohe Akzeptanz finden und sich gut verteilen lassen. bauSICHERHEIT: Peter Greven Physioderm bietet zahlreiche UV-Schutzmöglichkeiten für unterschiedliche Branchen an. Wozu würden Sie Beschäftigten aus der Bauindustrie raten, die regelmäßig im Freien arbeiten? Frank Severiens: Allen, die längere Zeit

draußen arbeiten und größere Flächen (Arme, Beine, Gesicht) schützen müssen, würde ich unser »Physio UV 50«-Spray empfehlen. Die Applikation als Spray macht es dem Anwender extrem einfach, das Produkt flächendeckend aufzutragen. Mit dem hohen Lichtschutzfaktor ist man außerdem ganztägig gut geschützt. Darüber hinaus legen wir bei allen UV-Produkten darauf Wert, dass diese eine hohe Wasserfestigkeit aufweisen. Wir sind ja nicht auf der Sonnenliege, sondern auf der Arbeit, wo man u. U. stark schwitzt. Das Gleiche gilt für einen hohen UV-A-Schutz. Gesetzlich vorgegeben ist nur, dass der UV-ASchutz 1/3 vom UV-B-Schutz erreichen soll. Da aber beide Wellenlängen zu Hautschäden wie Krebs führen, versuchen wir eine gleichmäßige Wirksamkeit unserer Produkte in allen gefährlichen Wellenlängenbereichen zu erreichen, auch im UV-C-Bereich, der zum Beispiel bei Schweißarbeiten auftritt. Zu guter Letzt folgen wir auch bei den UV-Cremes unserem Leitsatz, dass die Inhaltstoffe die Haut nicht unnötig belasten sollen. Daher verzichten wir bei allen UV-Produkten konsequent auf Parfüm.

33


SONDERTHEMA

Wenn die Sonne krank macht [ SC JOHNSON ] Seit 2015 ist heller Hautkrebs, das sogenannte Plattenepithelkarzinom, unter der Nummer 5103 in die Liste der Berufskrankheiten aufgenommen. 2018 machte die Erkrankung bereits fast 10 Prozent der gemeldeten Verdachtsfälle auf Berufskrankheiten aus. Vor allem Menschen, die einen Großteil ihres Arbeitsalltages im Freien verbringen, sind von der Krankheit bedroht. SC Johnson Professional entwickelt Schutzlösungen im Bereich des beruflichen Hautschutzes und empfiehlt Betroffenen, sich mit dem 5-S-Prinzip zu schützen.

S

eien es Bauarbeiter, Dachdecker oder Kanalbauer – zahlreiche Berufsbilder sind durch Sonneneinstrahlung schädlicher UV-Strahlung ausgesetzt. Bereits ab einem UV-Index von 3 sollten aus Sicht von SC Johnson deshalb UV-Schutz-Maßnahmen ergriffen werden, ein Wert, der häufig auch an sonnigen Tagen im Winter oder Frühjahr erreicht wird. Die Empfehlung von SC Johnson ist, sich pro Tag nicht länger als 15 bis 20 Minuten ohne Sonnenschutz direkter Sonneneinstrahlung auszusetzen. Je nach Hauttyp kann auch schon vorher ein Schutz sinnvoll sein.

Das 5-S-Prinzip 1. Schatten suchen 2. Sonnenschutzkleidung tragen 3. Sonnenschutzprodukt verwenden 4. Sonnenhut tragen 5. Sonnenbrille nutzen

Kinderleicht schützen

SC JOHNSON

Je nach Berufsbild variieren die zu treffenden UVSchutzmaßnahmen. Grundsätzlich gilt jedoch das 5-S-Prinzip: Schatten suchen (Sonne meiden), Sonnenschutzkleidung tragen, Sonnenschutzprodukt verwenden, Sonnenhut und Sonnenbrille tragen. Der wirksamste und effektivste Schutz ist laut SC Johnson das Vermeiden von direkter Sonneneinstrahlung. Das kann auch durch veränderte Arbeitszeiten oder Infrastruktur, wie schattenspendende Zelte auf

Wer tagtäglich auf Baustellen im Freien arbeitet, sollte sich um professionellen Hautschutz bemühen, um Erkrankungen vorzubeugen.

34

DAS UNTERNEHMEN SC Johnson Professional bietet professionelle Hautschutz-, -reinigungs-, -pflege- und -hygiene-Produkte und -Lösungen für Anwender aus zahlreichen Branchen an. SC Johnson agierte erstmals in den 1930er-Jahren auf dem professionellen Markt und kann somit auf eine lange Geschichte zurückblicken. 2015 kehrte das Unternehmen mit der Übernahme der Deb Group auf diesen Markt zurück und hat das Unternehmen nun in eine erweiterte SC Johnson Professional Organisation integriert, um als Anbieter von Gesamtlösungen für Industrie, Waschraum und Gesundheitswesen aufzutreten. SC Johnson ist ein Familienunternehmen mit Sitz in den USA. Das seit 132 Jahren bestehende Unternehmen erwirtschaftet mit etwa 13 000 Mitarbeitern Umsätze von 10 Milliarden USD und vertreibt Produkte in nahezu jedem Land der Welt.

SICHERHEIT [ 06/2020 ]


UV-SCHUTZ

50

Lichtschutzfaktor

Körperstellen, die nicht bedeckt sind, müssen regelmäßig mit einer geeigneten UV-Schutzcreme eingecremt werden. Das Unternehmen empfiehlt für den beruflichen Hautschutz mindestens Lichtschutzfaktor 50.

te etwa 20 Minuten vor dem Arbeiten in der Sonne aufgetragen und auch regelmäßig erneuert werden. Experten sind sich einig: Es gibt wirksamen Schutz vor UV-Strahlung. Damit die Zahlen der Verdachtsfälle auf hellen Hautkrebs als Berufskrankheit aber nicht weiter steigen, sollten sich alle Betroffenen an das 5-S-Prinzip halten und ihre Haut J schützen.

Baustellen, erreicht werden. Bei vielen Berufsbildern ist dies jedoch nicht konsequent möglich. Dort greifen dann andere Maßnahmen: Je mehr Haut von Kleidung bedeckt ist, desto weniger Haut ist der UVStrahlung ausgesetzt.

Schutzcremes nutzen Körperstellen, die nicht bedeckt sind, müssen regelmäßig mit einer geeigneten UV-Schutzcreme eingecremt werden. Das Unternehmen empfiehlt für den beruflichen Hautschutz mindestens Lichtschutzfaktor 50. Außerdem gilt bei UV-Schutzcreme: Viel hilft viel. Pro cm² Haut sollte 2 mg UV-Schutzcreme aufgetragen werden. Das sind etwa drei Teelöffel für Kopf, Hände und Unterarme. Eine UV-Schutzcreme soll-

Als Experte für Hautschutz empfiehlt SC Johnson Professional neben Schattenlösungen und Sonnenschutz-Bekleidung auch UV-Schutzcremes mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 50.

Egal wo, egal wann. Bestens informiert mit ONLINE

E.de

bauSICHERHEIT-ONLIN

Das Magazin & Fachportal für mehr Sicherheit am Bau Mit dem Magazin und Online-Portal bietet die bauSICHERHEIT eine Plattform für alles, was das Arbeiten auf der Baustelle sicherer macht: Die optimale Präsenz für Hersteller, Händler und Dienstleister sowie Versicherungs- und Bildungsträger.

SBM Online GmbH • Hermann-von-Barth-Str. 2 • 87435 Kempten • Fon: +49 (0)831-522 04-0 • Fax: +49 (0)831-522 04-50 • info@bausicherheit-online.de • www.bausicherheit-online.de


SONDERTHEMA

PERVORMANCE

Bei Arbeitseinsätzen auf der Baustelle ist ein Nackenschutz ratsam, um den UV-Strahlen entgegenzuwirken. Auch die Verwendung von Kühlfunktionskleidung empfiehlt sich, um die Belastung durch zu hohe Temperaturen zu reduzieren.

Hitzeschlacht auf der Baustelle [ PERVORMANCE ] Der Klimawandel ist in vollem Gange. Besonders hart trifft das die Arbeiter im Hoch- und Tiefbau, die nach wie vor eine der kräfteraubendsten Tätigkeiten ausüben. Schon jetzt gehören hitzebedingte Erschöpfung sowie Konzentrations- und Leistungsprobleme für viele zum Alltag – einschließlich aller damit verbundenen Gesundheitsgefahren. Nun verschärft sich die Hitzeproblematik durch das Tragen von Atemschutzmasken, die laut des SARS-CoV-2-Arbeitsschutzstandards für das Baugewerbe auf Baustellen getragen werden sollen, wenn der Mindestabstand nicht sicher eingehalten werden kann. »E.Cooline«, die Klimaanlage zum Anziehen, kann helfen, die Hitzebelastungen am Bau zu meistern und dabei gesund und leistungsfähig zu bleiben.

Die BG Bau fördert Kühlwesten Auch die Berufsgenossenschaft Bau hat auf die verschärften klimatischen Bedingungen, einhergehend mit Hitzetoten, Krankheits- und Ausfallzeiten sowie einer erhöhten Unfallrate am Bau, reagiert und fördert Kühlwesten und die beschriebenen kühlenden Kopfbedeckungen für Mitgliedsunternehmen mit einem Zuschuss von bis zu 50 Prozent.

36

S

chon jetzt folgt nach Ansicht zahlreicher Experten ein Jahrhundertsommer dem nächsten. Starke Hitze in Deutschland mit Temperaturen jenseits der 30 Grad Marke werden laut Klimaexperten zur Normalität. Damit müssen die Arbeiter auf dem Bau in irgendeiner Form zurechtkommen. Für alle, die sowieso schon Herz-Kreislauf-Probleme haben, an Übergewicht, Diabetes oder chronischen Lungen-

krankheiten leiden, können die klimatischen Bedingungen lebensgefährlich werden und die Lebensqualität deutlich einschränken. Laut BG Bau haben Arbeitsunfälle durch Hitzschlag, Schwächeanfälle oder Sonnenstich in den vergangenen Jahren bereits zugenommen und weißer Hautkrebs ist mittlerweile die am häufigsten angezeigte Berufskrankheit in der Branche.

SICHERHEIT [ 06/2020 ]


UV-SCHUTZ Hohe Belastung für den Körper

und wurde nach den Anforderungen der Berufsgenossenschaften konzipiert. Der Nackenschutz Trotzdem wird der freie ist nicht abnehmbar Oberkörper häufig noch und erfüllt damit die den empfohlenen SchutzVorgaben der BGs für Kurz und knapp maßnahmen vorgezogen, eine förderfähige kühDie »E.Cooline«-Lösung eignet sich lende Kopfbedeckung. da vor der Sonne schützenzum Schutz von Arbeitern, die sich de Kleidung in der Regel Kombinieren lässt sich häufig im Freien aufhalten, starker Hitzestau verursacht und diese Lösung etwa Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind unter Extrembedingungen mit einer Signalweste oder an Produktionsstätten mit besonzur Tortur werden kann. wie der »PowerSignal ders hohen Temperaturen tätig sind. Arbeiter auf dem Bau, die Weste SX3« mit aktueller EN 20471 Zerbei 30 Grad ohne Kopftifizierung oder einer und Körperschutz arbeiten, »Powercool SX3«-Kühlweste. gehen damit jedoch ein extrem hohes Risiko ein. Auch bei Hitzeproblemen mit Atemschutzmasken Ein weiteres Problem: kann die »E.Cooline«-Kühlkleidung laut Hersteller entlastend wirken. In einer wissenschaftlichen StuAtemschutzmasken Verschärft wird die Hitzeproblematik nun durch das die der Universität Münster unter Prof. Winfried Joch Tragen von Atemschutzmasken (laut b.a.u.a. PPT1-3), sei ermittelt worden, dass bei Hitze und körperlicher die unabhängig vom betrieblichen MaßnahmenkonBelastung die notwendige Sauerstoffaufnahme durch zept in Zweifelsfällen, bei denen der Mindestabstand »E.Cooline«-Kühlwesten deutlich reduziert werden nicht sicher eingehalten werden kann, getragen werkönne. Der Körper benötige durch Kühlung weniger den sollen. Sauerstoff, was beim Tragen von Atemschutzmasken Da selbst einfache Masken zu einer eingeschränkentscheidend sein könne. ten Ventilation und Sauerstoffversorgung führen, Schnell und kommt es schnell zu Erschöpfung, Konzentrationsverlust und weiteren gesundheitlichen Problemen. unkompliziert Die aktiv kühlende Kleidung ist laut HerstellerangaZudem ist die Tragezeit der Masken begrenzt, da die ben in Sekunden einsatzbereit, kühlt den Menschen menschliche Atmung und Sauerstoffversorgung nicht direkt und kann wie eine Klimaanlage zum Anziedafür ausgelegt ist, den eigenen Atem und höhere hen nahezu überall am Bau eingesetzt werden. Die Mengen CO2 zum Teil wieder einzuatmen – und das für längere Zeit. »Cooline«-SX3 Technologie sorgt dabei mit smarten Geregelt ist die Tragezeitbegrenzung beim AtemFasern in einer 3D-Struktur dafür, dass eine Kühlenergie von bis zu 660 Watt erzeugt werden kann, schutz in der DGUV Regel 112-190. Es gibt klare die den Körper je nach Bedarf um bis zu 12°C heTragezeitbeschränkungen von 75 bis 120 Minuten. runterkühlen kann und das über mehrere Stunden. Auch der Faktor körperliche Arbeit spielt dabei eine Die waschbare Kühlfunktionskleidung benötigt hiergroße Rolle. Außerdem reduziert sich diese Tragezeit für keinerlei umweltbelastende Energiequellen und um einen weiteren Faktor von 0,7, wenn Hitze daist klimaneutral. Auch die Berufsgenossenschaft zukommt. Dann liegt die Tragezeit deutlich niedriger. Bau hat auf die verschärften klimatischen BedingunDanach sind jeweils Pausen von 30 Minuten Pflicht. gen, einhergehend mit Hitzetoten, Krankheits- und Das Thema Atemschutz ist eigentlich nicht für den Ausfallzeiten sowie einer erhöhten Unfallrate am ganzen Arbeitstag und auch nicht für den täglichen Bau, reagiert und fördert Kühlwesten und die beEinsatz über Wochen ausgelegt. schriebenen kühlenden Kopfbedeckungen für MitFür eine effektive gliedsunternehmen mit einem Zuschuss von bis zu J 50 Prozent. Abkühlung sorgen Trotz aller einschränkenden Gegebenheiten müssen die Baustellen meist ohne große Unterbrechungen weiterlaufen. Was also tun bei Hitze, wenn sich die Rahmenbedingungen nicht ändern lassen? Kühlwesten, Kühlshirts oder kühlende Kopfbedeckungen können hier helfen und manchmal sogar lebensrettend sein. Die »E.Cooline«-Kühlfunktionskleidung bietet Bauarbeitern Angaben des Herstellers zufolge sekundenschnell eine körpernahe, Das Ulmer Unternehmen pervormance international GmbH entwickelt, produziert und individuelle Kühlung und macht die empfohlene verkauft weltweit mit den Marken »E.Cooline« und »SlimCOOL«-Funktionskleidung zur Schutzausrüstung dadurch auch bei größter Hitze Körperkühlung. In Deutschland ist das Unternehmen der einzige Entwickler und Produzent erträglich, wodurch auch das Hautkrebsrisiko deutvon Kühltextilien. Pervormance international besitzt dafür weltweit Patente in Europa, lich gesenkt wird. den USA und Australien. Das Unternehmen wird geleitet von Gabriele Renner und Sabine Speziell für das Baugewerbe entwickelt wurStein, die in Ulm bereits das Beratungsunternehmen pervormance GmbH gegründet de das »Powercool SX3 BandanaPRO« mit Nasowie das Ulmer Pharma-Dienstleistungsunternehmen Marvecs GmbH mitgegründet und ckenschutz in Signalfarbe. Die kühlende Kopfmit über 300 Mitarbeitern geleitet haben. bedeckung ist für alle Standardhelme geeignet

DAS UNTERNEHMEN

SICHERHEIT [ 06/2020 ]

37


UV-SCHUTZ

SONDERTHEMA

MEWA

Auch im Sommer müssen Beschäftigte auf Baustellen gut erkennbar sein: Reflektionskleidung ist daher wichtig, um die Sichtbarkeit zu erhöhen.

Warnschutzkleidung Shorts, Shirts und Westen aus fluoreszierendem Gewebe: Mewa Textil-Service hat die Warnschutz-Linie »Dynamic Reflect« um Sommeroutfits für Straßenbau, Entsorgung und Grünflächenpflege erweitert.

auch bei schönem Wetter [ MEWA ] Wer in Straßenbau, Entsorgung oder Landschaftspflege tätig ist, braucht sichere Warnschutzkleidung – auch wenn das Thermometer steigt. Damit die Wahl der Sommerkleidung von Mitarbeitern von Stadt, Gemeinde und privaten Anbietern nicht auf Kosten ihrer Sicherheit geht, bietet Mewa Warnschutzkleidung, die luftig und normgerecht gestaltet ist.

DAS UNTERNEHMEN Mewa stellt seit 1908 Betriebstextilien im Full-Service zur Verfügung. Heute versorgt das Unternehmen europaweit von 45 Standorten aus Firmen mit Berufsund Schutzkleidung, Putztüchern, Ölauffangmatten und Fußmatten – inklusive Pflege, Instandhaltung, Lagerhaltung, Logistik. Ergänzend können Arbeitsschutzartikel bestellt werden. 5  600 Mitarbeiter betreuen 188  000 Kunden aus Industrie, Handel, Handwerk und Gastronomie. 2018 erzielte Mewa einen Umsatz von 704 Mio. Euro.

38

M

it steigenden Temperaturen wächst am Bau der Wunsch nach leichter Kleidung. Das gilt auch für alle, die in Städten und Kommunen Straßen und Grünflächen in Ordnung halten. Für Mitarbeiter von Stadtreinigungen, Entsorgern, Bauhöfen oder in der Garten- und Landschaftspflege hat Mewa, Anbieter von Berufskleidung im hygienischen Mietsystem, die Warnschutzkollektion »Dynamic Reflect« um Shirts, Shorts und Westen ergänzt.

Warnschutznorm EN ISO 20471 Die Kleidung ist zertifiziert nach der Warnschutznorm EN ISO 20471 und sichert damit die Sichtbarkeit ihrer Träger, zum Beispiel durch waagerechte und senkrechte Reflexstreifen auf den Shirts. Entwickelt wurde die Kleidung für Menschen, die bei der Arbeit in Aktion sind. Shirts und Shorts passen sich den Bewegungen an. So engt auch beim Bücken und Strecken nichts ein und das Hemd bleibt in der Hose. Um alle Arbeitsutensilien immer griffbereit zu

haben, sind Westen und Hosen mit vielen Taschen ausgestattet.

Arbeitsschutzrelevante Richtlinien erfüllen Berufs- und Schutzkleidung bietet Mewa inklusive Pflege an: Der Textildienstleister berät bei der Auswahl der Betriebstextilien und übernimmt alle Aufgaben der Aufbereitung und Pflege einschließlich Holund Bringservice. Die Profiwäsche von Kleidung, die im Berufsalltag einiges aushalten muss, sorgt auch dafür, dass relevante Verordnungen und Richtlinien der Arbeitssicherheit und Hygiene eingehalten werden. Nach jedem Wasch- und Trockenvorgang wird die Kleidung bei Mewa auf Beschädigungen überprüft. Aktuell hat das Unternehmen in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut eine automatisierte Prüfanlage für Warnschutzkleidung entwickelt und zum Patent angemeldet. Die Anlage ist bereits an einigen Standorten im Einsatz und wird für den Serieneinsatz vorbereitet. J

SICHERHEIT [ 06/2020 ]


IT

HE R E H C I LLENS

E T S U A B PERI

echnik Steigt g herun c i s z r u bst

A


RACK-REPAIR

Eine Beschädigung ist schnell passiert: Häufig werden Schäden am Regalsystem ignoriert, was schnell zu einer bedrohlichen Gefahr werden kann. Es empfiehlt sich daher eine regelmäßige professionelle Begutachtung der Regalanlagen.

Beschädigte Lagerregale – eine häufig unterschätzte Gefahr [ RACK-REPAIR ] Aufgrund individueller Produktionsabläufe müssen Unternehmen unterschiedlichste Waren, Rohstoffe und Fertigteile (Zulieferteile) vorrätig halten. Um diese Lagerwerte jedoch systematisch ordnen und griffbereit aufbewahren zu können, bedarf es ausgeklügelter Lagersysteme mit Industrieregalen. Gerade mit Blick auf die großen Baumaschinenhersteller, Komponentenzulieferer oder Baustoffproduzenten sind zum Aufstellen der Regale große Gebäude bzw. Areale notwendig, um die Materialmasse unterzubringen. Hinzu kommen die zahlreichen Ein- und Auslagerungsvorgänge, weshalb es in den Gängen einer Produktionsund Lagerhalle schnell mal hektisch wird. Damit einher geht das Risiko von Beschädigungen an den Lagereinrichtungen. Und das kann schnell gefährlich werden.

V

Wer seine Regalsysteme regelmäßig auf Schäden hin untersuchen lässt, schützt damit sowohl Menschenleben als auch zusätzliche Materialschäden.

40

or allem durch die tägliche Nutzung von manuell bedienbaren, schweren Geräten wie Gabelstaplern oder Hubwagen erhöht sich das Beschädigungsrisiko merklich. Vermeidbar sind diese aber kaum: Das Einund Auslagern unterliegt strikten Zeitvorgaben, nicht zuletzt deshalb, weil der laufende Fertigungsprozess nicht unterbrochen werden kann oder Auslieferungstermine bestehen. Zum Problem werden Beschädigungen an Regalsystemen deshalb, weil sie teils extremer Belastung ausgesetzt sind: Gerade in der Produktion für die Baubranche müssen nicht selten schwere Materialien gelagert werden. Die Regale sind zwar auf das jeweilige Gewicht ausgelegt, aber gewährleisten nur dann eine sichere

Handhabung, solange sie unbeschädigt sind. Nicht zuletzt deshalb ist es zwingend notwendig, die eigenen Lagereinrichtungen kontinuierlich inspizieren und damit auf mögliche Schäden hin untersuchen zu lassen. Das dient insbesondere dem Schutz der Mitarbeiter und soll sicherstellen, dass diese in ihren Arbeitsbereichen nicht durch defekte Einrichtungen und Geräte zu Schaden kommen. Darüber hinaus kann eine solche Überprüfung die größtmögliche Gewähr für die uneingeschränkte Nutzung des Lagers bieten. Die Überprüfungen werden von speziell dafür ausgebildeten und dazu befähigten Regalinspekteuren durchgeführt.

Eine Beschädigung wird gern ignoriert Bei einem Regalsystem handelt es sich in den meisten Fällen um stabile Aufbauten, die aus Metall gefertigt sind. Wird beispielsweise eine Stütze der Regalkonstruktion durch einen Gabelstapler beschädigt, ignorieren viele einen solchen Zwischenfall und urtei-

SICHERHEIT [ 06/2020 ]


len ihn als »nicht so dramatisch« ab – insbesondere dann, wenn der Schaden nicht immer gleich offensichtlich ist. Die große Gefahr hierbei ist, dass das gesamte Regal auch bei einer flüchtigen Beschädigung der Stütze instabil wird, aber nicht von jetzt auf gleich zusammenfällt. Wird der Vorfall ignoriert und das Regal auch weiterhin belastet, knickt es irgendwann ein. Die Folge sind kostenintensive Beschädigungen des gelagerten Materials und der Lagerstätte. Im schlimmsten Fall sorgt der Einsturz des Systems allerdings auch für gefährliche oder gar tödliche Verletzungen bei den Mitarbeitern.

Die Regalsysteme werden instabil Wer glaubt, dass Unfälle mit umstürzenden Regalen die große Ausnahme darstellen, der wird durch die

DIN EN 15635 Diese Norm beschreibt, wie ortsfeste Regalsysteme aus Stahl betrieben und gewartet werden müssen. Darüber hinaus enthält sie, neben umfangreichen Begriffsbestimmungen, wichtige Hinweise zur Planung, Montage und dem Vorgehen bei Änderungen von Lagereinrichtungen. Speziell im Hinblick auf die Nutzung dieser Lagereinrichtungen werden unter anderem auch detaillierte Angaben zur Arbeitssicherheit sowie der korrekten Handhabung von Ladeeinheiten gemacht. Ein ganz wesentlicher Teil der Norm ist der Kontrolle von Regalen gewidmet. Insbesondere werden die Häufigkeit und der Ablauf von Prüfungen bzw. Inspektionen sowie die Anforderungen an die durchführenden Personen vorgegeben. Zusätzlich beinhaltet die Norm DIN EN 15635 Regeln dafür, wie Schäden ermittelt und bewertet werden und wie im Schadensfall vorzugehen ist. Insofern gilt die Norm als richtungsweisend für die Überprüfung von Lagereinrichtungen. Man kann davon ausgehen, dass Betriebe, die ihre Regale entsprechend den darin gemachten Vorgaben kontrollieren, auf jeden Fall den erforderlichen Arbeitssicherheitsaspekten genügen.

Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung schnell eines BesseKurz und knapp ren belehrt: Laut DGUV ereignen sich pro Jahr rund 3 000 meldeLagereinrichtungen gelten als Arbeitsmittel und unterliegen deshalb der Verpflichtige Arbeitsunfälle beim antwortung des Arbeitgebers. Zu den Umgang mit Regalsystemen und wichtigsten Vorschriften zählen hierbei Palettieranlagen. Generell lässt die Betriebssicherheitsverordnung (Besich sagen: Beim Umgang mit trSichV) sowie die DGUV-Regel 108Flurförderzeugen wie Hubwagen 007 und die DIN EN 15635. oder Gabelstaplern besteht immer die Möglichkeit, dass Regalträger oder Stützen angefahren und dadurch in Mitleidenschaft gezogen werden können. Mit dem zusätzlichen Gewicht des eingelagerten Materialguts steigt dabei die Gefahr, dass die Regalböden, Kragarme oder Träger überlastet werden und das System instabil wird. Christian Nickert, Geschäftsführer der Rack-Repair UG, kennt diese Probleme und rät dazu, seine Regalsysteme von einem Profi überprüfen zu lassen: »Unsere Mitarbeiter sind Unsere Mitarbeiter überprüausgebildete zertifizierte DEKRA Regalinspektoren fen die Regalanlagen und und verfügen über eine langjährige Erfahrung im führen eine Inspektion nach Lagerbereich. Sie überprüfen die Regalanlagen und den Vorschriften der DGUV führen eine Inspektion nach den Vorschriften der Regel 108-007 und der DIN EN 15635 durch. DarDGUV Regel 108-007 (bisher BGR 234) und der aufhin wird ein ausführlicher DIN EN 15635 durch. Daraufhin wird ein ausführliPrüfbericht erstellt, welcher cher Prüfbericht erstellt, welcher alle sichtbaren Mänalle sichtbaren Mängel dokugel mit Foto dokumentiert.« mentiert. Der Experte fügt an, dass jeder Lagerbetreiber Christian Nickert, in der Verantwortung steht, eine gefahrlose BedieGeschäftsführer der nung der Regalanlagen sowie die Sicherheit seiner Rack-Repair UG Mitarbeiter zu gewährleisten. Die Regalinspekteure übernehmen die jährliche Inspektion und weisen auf eventuelle Mängel und Schäden hin. Bei einer Sichtkontrolle wird festgestellt, ob die Regale, die Beladung sowie die Schutzmaßnahmen auch tatsächlich den Vorschriften entsprechen. »Die Inspektion wird dokumentiert und abschließend mit einer offiziellen Prüfplakette versehen«, ergänzt Christian J Nickert.

Bester Dienst am Kunden Beim Bauen zählt die gleiche Wellenlänge Direkt und persönlich Über 2.000 Ingenieure und Fachberater unterstützen weltweit den Erfolg Ihrer Ortbeton-, Schalungsoder Gerüstbauprojekte. Menschen machen den Unterschied.

www.peri.de

Schalung Gerüst Engineering


Reform der Leiternorm EN 131-4 [ HYMER-LEICHTMETALLBAU ] Um höchste Anwendersicherheit zu gewährleisten, müssen die Hersteller bei der Entwicklung und Fertigung tragbarer Leitern die Konstruktionsvorgaben der europäischen Norm EN 131 einhalten. Nach der bereits seit Januar 2018 geltenden Reform der Teile 1 bis 3 sind am 1. Juni nun auch die Änderungen der Norm für Teil 4 in Kraft getreten, der sich auf Ein- oder Mehrgelenkleitern wie Teleskop- und Vielzweckleitern bezieht. Bis spätestens zum Ende der Übergangsfrist, also ab Oktober, müssen Produkte der neuen Fassung der Norm entsprechen, wenn sie mit der Kennzeichnung EN 131 auf den Markt gebracht werden. Hymer-Leichtmetallbau hat bereits Lösungen dafür im Sortiment.

E

HYM

ER

ine wesentliche Änderung durch die Reform der EN 131-4 betrifft Gelenkleitern, die als Anlegeleiter in ausgefahrenem Zustand eine Länge von drei Metern überschreiten. Sie müssen nach der neuen Norm mit einer Standverbreiterung beispielsweise in Form einer Traverse ausgestattet sein. Die Länge der Standverbreiterung ist jeweils abhängig von der Leiterlänge, beträgt aber maximal 1,20  m. Der süddeutsche Steigtechnikproduzent Hymer-Leichtmetallbau hat bei der Konstruktion und Fertigung sämtlicher Produkte nach eigenen Angaben nicht nur die jeweils aktuellen Normen im Blick, sondern möchte auch die stetig steigenden Ansprüche an die Arbeitssicherheit der Anwender berücksichtigen. So hatte das Sortiment des Steigtechnikexperten nach eigener Aussage schon vor Veröffentlichung der neuen Anforderungen entsprechende Lösungen zu bieten: »Mit unseren ›4142‹ Teleskopleitern und ›8142‹ mit klappbaren Auslegern haben wir schon vor zwei Jahren eine intelligente Lö-

42

sung entwickelt, die der jetzt veröffentlichten neuen Norm entspricht«, berichtet Michaela Weber, verantwortlich für das Marketing bei Hymer-Leichtmetallbau. »Die gemäß neuer Norm erforderliche erhöhte Standbreite für Gelenkleitern durch klappbare Ausleger umzusetzen anstelle der gängigen Quertraverse bietet für den Anwender in puncto Platzbedarf und Flexibilität bei der Arbeit viele Vorteile. Zwar gewährleisten auch Quertraversen die geforderte Standverbreiterung, bei Lagerung und Transport der an sich kompakten Gelenkleitern können sie jedoch sehr unpraktisch sein.« Die klappbaren Ausleger werden nach der Nutzung der Leiter einfach eingeklappt und platzsparend am Holm fixiert. Da sie darüber hinaus in der Höhe anpassbar sind, können mithilfe der Ausleger auch Bodenunebenheiten ausgeglichen werden, was die Standsicherheit der Leiter zusätzlich steigert. »Für unsere Teleskopleitern ›4042‹ und ›8042‹ bieten wir

Mit den ausklappbaren Auslegern hat Steigtechnikproduzent HymerLeichtmetallbau eine platzsparende Alternative zur Umsetzung der nach der neuen EN 131-4 geforderten Standverbreiterung entwickelt.

die klappbaren Ausleger auch als Nachrüstsets an«, ergänzt Michaela Weber.

Vielzweckleitern inklusive Plattform Vielzweckleitern mit 4 x 3 Sprossen, die eine Möglichkeit des Aufbaus als Arbeitsbühne bieten, müssen spätestens ab Oktober vom Hersteller inklusive einer passenden Plattform ausgeliefert werden. Auch hier habe HymerLeichtmetallbau laut Michaela Weber bereits eine den neuen Vorgaben entsprechende Lösung im Sortiment. »Die Vielzweckleiter ›4143‹ inklusive Plattform ist eine normkonforme Arbeitshilfe, die besonders flexibel einsetzbar und darüber hinaus auch platzsparend zu transportieren und zu lagern ist. Sie kann sowohl als Anlegeals auch als Stehleiter verwendet werden. Durch die im Lieferumfang enthaltene Plattform lässt sie sich zusätzlich als komfortable Arbeitsbühne auch in Treppenstellung einsetzen.«

Prüfvorschriften wurden verschärft Eine weitere Änderung der Norm EN 131-4 betrifft die Festigkeitsprüfungen, mit der Gelenkleitern durch die Hersteller getestet werden müssen, bevor sie in den Handel kommen dürfen. Die neuen Prüfvorschriften schreiben vor, dass die Prüflast bei Leitern mit mehreren Gelenkpaaren künftig oberhalb des obersten Gelenkpaares angebracht werden muss. »Generell wurden die Prüfvorgaben für neue Produkte durch die Reform der Leiternorm 131 deutlich verschärft«, erläutert Michaela Weber. »Das bringt für uns als Hersteller zwar mehr Aufwand mit sich, trägt

aber entscheidend dazu bei, dass ausschließlich sichere Produkte auf den Markt kommen.« Die seit 2018 geltende Klassifizierung zur Unterscheidung von Leitern für den nicht beruflichen und für den beruflichen Gebrauch hilft bei der Auswahl des passenden Produkts. Leitern aus dem Profisegment, wie beispiels-

Eine wesentliche Änderung durch die Reform der EN 1314 betrifft Gelenkleitern, die als Anlegeleiter in ausgefahrenem Zustand eine Länge von drei Metern überschreiten. Sie müssen nach der neuen Norm mit einer Standverbreiterung beispielsweise in Form einer Traverse ausgestattet sein.

weise die Produkte aus dem Sortiment, gewährleisten die notwendige Stabilität und somit Sicherheit auch bei extremer Belastung und im Dauereinsatz.

Erhöhte Sicherheit bei Steigtechnik Die EN 131 richtet sich an die Hersteller, die spätestens nach Ablauf der Übergangsfrist ab Oktober alle Leitern nach den Vorgaben der neuen Norm produzieren müssen. Für den vorhandenen Bestand im Handel und bei den Anwendern gebe es hierdurch jedoch keinen akuten Handlungsbedarf, informiert Michaela Weber: »Der vorhandene Leiterbestand gilt durch die neue Norm nicht automatisch als unsicher und darf weiterhin noch verkauft beziehungsweise von den Anwendern genutzt werden. Wir empfehlen jedoch gerade Profianwendern, beim Kauf einer neuen Leiter auf normkonform gefertigte Produkte zu achten, da so die Sicherheit der Arbeitsmittel beim Einsatz bestmöglich gewährleistet ist.« J

SICHERHEIT [ 06/2020 ]


Stufen-Plattformleiter im neuen Gewand [ ZARGES ] Arbeitssicherheit ist einer der Grundpfeiler in Industrie und Handwerk, um schwerwiegende Unfälle zu vermeiden. Hochwertige Arbeits- und Steiggeräte leisten dabei einen wichtigen Beitrag, um Gefahren zu minimieren. Denn nicht zuletzt resultiert nach Angaben der BG Bau jeder fünfte Arbeitsunfall auf deutschen Baustellen aus einem Absturz. Dabei geht der allgemeine Trend dazu, vermehrt auf Stufen-, Plattform- und Podestleitern zurückzugreifen, insbesondere auf mobile Varianten, die nach DIN EN 131-7 zertifiziert sind. Vor diesem Hintergrund hat der Steigtechnik-Experte Zarges die Plattformleiter »ZAP Safemaster S« als Bestandteil des optimierten Lösungskonzepts von StufenPlattformleitern überarbeitet.

Die Stufen-Plattformleiter »ZAP Safemaster S« ist eine gezielte Weiterentwicklung, um die Sicherheit bei der Arbeit zusätzlich zu erhöhen.

Z AR G

ie »ZAP Safemaster S« ist laut Hersteller dafür konzipiert, die Anforderungen an eine moderne Stufen-Plattformleiter zu erfüllen. Bei der Überarbeitung seines Klassikers hat sich Zarges eigenen Angaben zufolge das Ziel gesetzt, die Arbeitssicherheit weiter zu optimieren. Die Plattform misst weiterhin 400 mal 400 mm, aber das dreiseitige Geländer ist mit 1 000 mm um 25 Prozent höher als beim Vorgängermodell. Hinauf gelangen Nutzer wie zuvor über rutschsichere Stufen. Neu ist indessen der eloxierte Handlauf. Oben angekommen, können sie hinter sich an der Aufstiegsseite ein Absperrband zuziehen und Werkzeuge und Kleinteile in einer Ablageschale deponieren. Ein weiteres eloxiertes Schutzgeländer ist als Zubehör erhältlich, das ohne Bohren angebracht werden kann.

ES

D

Vorlaufende Geländermontage PERI UP macht den Arbeitsschutz easy Einfach TOP Je nach Bauwerkstyp können Sie den vorlaufenden, allseitigen Seitenschutz dank PERI UP Easy sowohl in der Rahmen- als auch Stielvariante ausführen. Vorlaufend, allseitig, systemintegriert.

www.peri.de

Schalung Gerüst Engineering


25

Prozent Die Plattform misst weiterhin 400 mal 400 mm, aber das dreiseitige Geländer ist mit 1 000 mm um 25 Prozent höher als beim Vorgängermodell.

Am Fuß der Leiter wurde außerdem ein entscheidendes Stützteil verstärkt, was für mehr Stabilität sorgt. Als weiteres Zubehör gibt es jetzt ausschwenkbare Ausleger. Generell ist die »ZAP Safemaster S« nach DIN EN 131 zertifiziert. Die Varianten mit zwei und drei Stufen bieten Standsicherheit nach den Vorschriften der DIN EN 131-7. Aufgrund der Ausleger können alle Größen gemäß DIN EN 131-7 aufgerüstet werden. Für ein Optimum an Arbeitsschutz entspricht die Stufen-Plattformleiter laut Zarges zudem den Technischen Regeln für Betriebssicherheit hinsichtlich der TRBS 2121-2. Darüber hinaus ist sie ohne Werkzeug zusammenzuklappen und für den Transport schmal zusammenlegbar, so der Hersteller.

Kontinuierliche Weiterentwicklung Die neue Version der Plattformleiter kam im Januar auf den Markt. Begonnen hat ihre Geschichte jedoch bereits 2007, in dem Zarges das erste Modell, die »ZAP Telemaster«, präsentierte. Seither wurden die Modelle der Produktreihe weiterentwickelt. »Zarges hat seit Beginn an der Optimierung der Arbeitssicherheit mitgearbeitet und auch geprägt«, erklärt Höbke Thomssen, Produktmanagerin bei Zarges. »Als europaweit tätiges Unternehmen sind wir weit vernetzt und verfügen über die notwendigen Ressourcen, aktuelle Sicherheitstrends frühzeitig in unsere Produktlösungen zu integrieren.« Das neue Lösungskonzept sieht zudem vor, weitere Modelle der »ZAP«-Reihe zu J ergänzen.

Leiterprüfung per Wartungsplaner dokumentieren [ HOPPE ] Leitern und Tritte sind häufig verwendete Arbeitsmittel im Betrieb. Ob zum Einräumen von Regalen, zur Glasreinigung, zum Streichen oder sonstigen Handgriffen in der Höhe: Leitern werden ständig belastet und ihre Benutzung ist besonders unfallträchtig. Laut Statistik der Unfallversicherungen führt jeder dritte Absturzunfall zur Berufsunfähigkeit. Um das Risiko so weit wie möglich einzudämmen, gilt es, Leitern und Tritte regelmäßig auf ihre Sicherheit zu überprüfen. Die Software »Wartungsplaner« soll alles beinhalten, was für die Dokumentation und Steuerung vorgeschriebener Leiterprüfungen notwendig ist.

F

HOPPE

ür die Sicherheit der Leitern und Tritte im Betrieb zu achten ist Aufgabe des Arbeitgebers. Die Gefahren bei ihrer Benutzung werden allerdings häufig unterschätzt. Ein Arbeitsunfall ist für alle Seiten ein unangenehmer Vorfall, deswegen sollte man Der »Wartungsplaner« von Hoppe eignet sich ideal, um Dokumentation sowie Steuerung vorgeschriebener sich rechtzeitig darLeiterprüfungen durchführen zu können. um kümmern, dass es gar nicht erst dazu kommt, und die gesetzlich vorgeschriebene Prüfung der Arbeitsmittel immer fristgemäß vornehmen. Aber das ist leichter gesagt als getan, denn so vielfältig

44

sind die Betriebsmittel und damit verbundenen Aufgaben, dass schnell der Überblick verloren gehen kann.

Mitarbeiter mit Leiterprüfung betrauen Am besten wird ein verantwortlicher Mitarbeiter mit diesem Thema betraut, der sich voll und ganz darauf konzentrieren kann, den Überblick behält und – besonders wichtig für die Rechtssicherheit – all sein Tun auch dokumentiert. Damit er mit dieser Aufgabe nicht alleine ist, sollte der Arbeitgeber ihm einen digitalen Wartungsplaner zur Seite stellen, in dem alle Betriebsmittel gespeichert sind, mit Fristen und zugehöriger Dokumentation. Die Hoppe Unternehmensberatung bietet eigenen Angaben zufolge zum Beispiel einen rechtssicheren »Wartungsplaner« für vielfältige Betriebsmittel an, der einen idealen Einstieg ins digitale Dokumentenmanagement bietet.

SICHERHEIT [ 06/2020 ]


Gesetzlich vorgeschriebene Prüfungen Die Betriebssicherheitsverordnung und die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) Information 208-016 schreiben die Prüfung aller Leitern und Tritte im Unternehmen vor, um die Arbeitssicherheit zu garantieren. Die rund 50-seitige Handlungsanleitung für den Umgang mit Leitern und Tritten der DGUV ist umfangreich, eben weil dem Hoch- und Runtersteigen dieser Betriebsmittel ein besonders hohes Risiko für einen Arbeitsunfall innewohnt. Natürlich sind beide weit verbreitete Arbeitsmittel und aus der täglichen Arbeit kaum wegzudenken – aber die Sicherheit muss unbedingt durch regelmäßige Kontrollen garantiert werden. Regelmäßig heißt in diesem Fall mindestens einmal jährlich oder besser noch häufiger. Die DGUV empfiehlt hier in ihrer Handlungsanleitung: »Die Zeitabstände für die Prüfung richten sich nach den Betriebsverhältnissen.« Sind Leitern und Tritte täglich im Einsatz, sollte auch die Leiterprüfung in Form einer Sicht- und Funktionsprüfung täglich durchgeführt werden. Die genauen Prüfintervalle legt der Arbeitgeber anhand der Ergebnisse der Gefährdungsbeurteilung fest.

Wartungsplanung mit Smartphone und Tablet Egal ob Anlegeleiter, Schiebeleiter, Stehleiter, Podestleiter, Tritthocker oder Treppentritt – alle diese Betriebsmittel sind in häufigem Gebrauch und verschleißen natürlich schnell. Ganz abhängig vom Material kann es zu Verformungen der Sprossen, scharfen Kanten oder Rissen kommen. Die DGUV empfiehlt bei der Prüfung besonders auf folgende Punkte zu achten: Verschleiß, Verformung und Zerstörung von Bauteilen, – fehlende Bauteile – und ordnungsgemäße Funktion der Verbindungselemente. Am besten behält der Verantwortliche den Überblick mit einem eigens entworfenen Kontrollblatt zur Überprüfung mit einer Checkliste zum Ankreuzen. Moderne Unternehmen arbeiten natürlich im Zeitalter der Digitalisierung nicht mit Papierlisten, die dann im Ordner

verschwinden, sondern füllen Listen direkt vor Ort am Tablet oder Smartphone aus. Auch diese Tools sind im Hoppe »Wartungsplaner« enthalten und die Ergebnisse der Prüfung landen dann automatisch in der Software.

Immer auf externe Prüfungen vorbereitet Vorteile der Verwendung einer Software für die Wartung von Betriebsmitteln sind auch, dass bei einer externen Prüfung alle Nachweise an einem Ort gespeichert sind. Das sogenannte digitale Leiternkontrollbuch enthält einen Überblick über alle Kontrollen, beanstandete Punkte und Instandhaltungsmaßnahmen. Darüber hinaus gibt die einfach zu bedienende Software einen Überblick über die Betriebsmittel, dokumentiert Prozesse und grenzt Wartungen, Prüfungen und Reparaturen der Leitern voneinander ab, was ein organisiertes Arbeiten ermöglicht.

Wichtig ist der sachgemäße Umgang Wichtigster Verbündeter, um Arbeitsunfälle zu vermeiden, sind die eigenen Mitarbeiter. Alle Sicherheitsmaßnahmen und Vorbeugung helfen nichts, wenn die eigenen Angestellten nicht sachgemäß mit Leitern und Tritten umgehen. Mit einer einmaligen Unterweisung ist es nicht getan. Diese sollte mindestens einmal jährlich wiederholt werden sowie bei besonderen Anlässen, zum Beispiel bei neuen Betriebsmitteln oder wenn ein Unfall passiert ist. Bei der Schulung sollte besonders betont werden, dass schon bei einem Sturz aus geringer Höhe der Schaden für die Gesundheit groß sein kann. Darüber hinaus sollten Hinweise zur bestimmungsgemäßen Benutzung und auf zusätzliche Gefährdungen gegeben werden. Alles in allem ist zu beachten, dass die Arbeitssicherheit im Betrieb an erster Stelle steht. Die Kombination einer Wartungsplanung per Software mit der rechtssicheren regelmäßigen Prüfung von allen Leitern und Tritten sowie der Schulung und Unterweisung der Mitarbeiter ist die beste Garantie für unfallJ freies Arbeiten.

208 - 016

Die Betriebssicherheitsverordnung und die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) Information 208-016, schreiben die Prüfung aller Leitern und Tritte im Unternehmen vor, um die Arbeitssicherheit zu garantieren.

Mit Leichtigkeit sicher nach oben SKYMAX beschleunigt das Deckenschalen Großflächig, aber leicht Wenige Bauteile, beliebig positionierbare Stütz- und Absenkköpfe, plus denkbar einfache Montage: Mit der SKYMAX GroßpaneelDeckenschalung kann Ihr Planungsund Baustellenteam auf Tempo gehen.

www.peri.de

Schalung Gerüst Engineering


TIBATEK

Das gesamte System auf einen Blick: Einstiegspodest, Zwischenstücke und Ruhepodest.

Ein sicher eingehängtes Einstiegspodest in der Spundwand soll die Sicherheit des Anwenders deutlich erhöhen.

Neue Spundwandleiter für den sicheren Abstieg in die Baugrube [ TIBATEK ] Damit die Sicherheit der Mitarbeiter bei Baugruben, in denen Spundwände verwendet werden, gewährleistet ist, hat das Borkener Unternehmen Tibatek GmbH eine neue Spundwandleiter mit Rückenschutz entwickelt, mit der Tiefen bis zu 10 m problemlos erreicht werden können.

W

10

Meter Mit der neuen Spundwandleiter mit Rückenschutz können Tiefen bis zu 10 m problemlos erreicht werden.

enn in die Höhe gebaut wird, ist es üblicher Standard, Gerüste, Leitern oder hochkomplexe Gerüstsysteme einzusetzen, um die vorgeschriebene Arbeitssicherheit zu gewährleisten und den Arbeitsablauf produktiver zu gestalten. Geht der Weg aber in die umgekehrte Richtung, stellt sich die Situation jedoch meist noch ganz anders dar. Vielfach werden Provisorien bzw. Eigenkonstruktionen verwendet, die nicht nur unsachgemäß sind, sondern vor allem nicht den geltenden gesetzlichen Regularien entsprechen und ein nicht unerhebliches Unfallrisiko darstellen. Die DGUV-Vorschrift 38 § 10 gibt hierfür eine klare Vorgabe; denn ein Abstieg mit einer herkömmlichen Leiter ab einem Höhenunterschied ab 5 m ist ohne Fallschutz oder Rückenschutzkorb nicht zulässig. Dies gilt darüber hinaus ebenso für Abstiege, die nicht nur für kurzfristige Bauarbeiten benötigt werden.

Neue Spundwandleiter mit Rückenschutz Damit die Sicherheit der Mitarbeiter bei Baugruben, in denen Spundwände verwendet werden, gewährleistet ist, hat das Borkener Unternehmen Tibatek GmbH eine neue Spundwandleiter mit Rückenschutz entwickelt, mit der laut Hersteller Tiefen bis zu 10 m problemlos erreicht werden können. Diese entsprechen der DIN EN ISO 14122-4, DIN 18799-1 sowie DIN EN 131-2.

46

Auch diese Neuheit steht laut Herstellerangaben ebenfalls unter dem Motto »Lösungen aus der Praxis für die Praxis«, denn bei der Entwicklung wurde nicht nur darauf geachtet, alle sicherheitsrelevanten Aspekte zu erfüllen, sondern vor allem auch eine praktikable und flexible Lösung für unterschiedlichste Gegebenheiten zu schaffen. Die Standardausführung besitzt eine Länge von 4 m und besteht aus einem oberen Einstiegspodest, einem Zwischenstück sowie einem unteren Ruhepodest. Durch Zwischenstücke von jeweils 1 m kann die Spundwandleiter an die Grabentiefe variabel bis zu maximal 10 m angepasst werden. Je nach Bedarf kann am Ruhepodest eine weitere Leiter fixiert werden, um den restlichen Abstieg zu bewerkstelligen. Damit die Spundwandleiter dauerhaft lotgerecht ausgerichtet ist, verfügen die Stützrohre über eine eigene, stufenlos verstellbare Justierfunktion, die unterschiedlichsten Gegebenheiten angepasst werden kann. Die Spundwandleiter kann nicht nur einfach aufgebaut werden, ein weiterer wirtschaftlicher Vorteil zeigt sich dadurch, dass die Leiter ganz einfach mit einem Bagger an die Spundwand gehängt wird. An der Einsatzstelle muss kein zeitaufwendiges Auf- bzw. Abbauen eines Treppenturms vorgenommen werden. Ebenfalls wird es überflüssig, dass ein Personen-Arbeitskorb eingesetzt wird, um das Baustellenpersonal J in die Baugrube abzulassen.

SICHERHEIT [ 06/2020 ]



PASCHAL

Wo man auf dieser Großbaustelle auch hinsieht, überall sind Systeme von Paschal im Einsatz.

Paschal-Lösungen für den Bau des LTC-Campus [ PASCHAL ] Auf mehr als 11 000 m2 entsteht für über 22 Mio. Euro in Karlsruhe der Unternehmenscampus LTC. Das harmonisch geformte Bauprojekt wird unter stetiger Mitwirkung von Paschal gebaut. Dazu werden »LOGO.3«, »Raster, Grip«, »TTR«, «Paschal Deck« und die neue Absturzsicherung »Secuset« eingesetzt.

D

11 000

Quadratmeter Auf einer Fläche von über 11 000 m² entstehen rund 15 000 m² Bruttogrundrissfläche mit einem Bruttorauminhalt von ca. 52 000 m³ .

48

er außergewöhnliche Entwurf der Architekten essari + lequime gmbh verbindet fünf Häuser, die durch viele Rundungen und organische Formen geprägt sind. Auf diese Art und Weise kreierten die Architekten ein Ensemble für einen ansprechenden Campus mit modernen Arbeitsplätzen. Die Konstruktionen und Räume, innen wie außen, sind die Basis für eine positive Arbeitsatmosphäre für zunächst rund 250 Beschäftigte und die Voraussetzung für Expansionen der Einzelunternehmen.

Baustart war Mitte 2018 Die offizielle Bauphase des besonderen Unternehmenscampus startete am 24. Juli 2018 mit dem Erdbau, gefolgt von den Rohbauarbeiten. Beides wird von der Bauunternehmung Peter Gross Hoch- und Tiefbau GmbH & Co. KG verantwortet. So entstehen auf einer Fläche von über 11 000 m² rund 15 000 m² Bruttogrundrissfläche mit einem Bruttorauminhalt von ca. 52 000 m³ fast zu 100 Prozent als reine Stahlbetonkonstruktion. Nicht tragende Gebäudeteile werden flexibel gestaltet, um den Campus den jeweiligen Bedürfnissen der Mieter anzupassen. Alle Betonkonstruktionen werden mit Schal- und Rüstsystemen von Paschal geformt. Für die Absturzsicherung an den Deckenrändern sorgt das neue Seitenschutzsystem »Secuset« von Paschal. Um die vorgegebene Architektur, außen wie innen, maß- und formengenau umzusetzen, setzt die Bauunternehmung außerdem auf Schal- und Rüstsysteme des Herstellers.

Zu den gerundeten und winkligen Raum- und Gebäudeformen hat die Bauunternehmung noch die Besonderheit zu meistern, dass gleichzeitig an den fünf Häusern parallel gebaut wird. Alle fünf Einzelhäuser stehen auf dem gemeinsamen Sockelgeschoss, das als Parkebene dient und in dem die Medienver- und entsorgung untergebracht werden. Gemeinschaftliche Einrichtungen wie Empfang, Kantine, Kindertagesstätte, Café und Großraumbereiche für Konferenzen, Meetings und Sport sind zentral in den Häusern A und D eingeplant. Ab dem Sockelgeschoss sind die aufgehenden Baukörper im Wesentlichen 3-geschossig mit darüberliegendem Staffelgeschoss geplant, was zu einer aufgelockerten Baumasse führt. Die Freifläche im ersten Obergeschoss ist durch runde und geschwungene Öffnungen unterbrochen und aufgelockert.

Plan elektronisch auf Baustelle übertragen Mit einem optischen Messgerät werden die Entwurfsund Schalplanungsdaten auf die Baustelle übertragen und nach dem Einschalen kontrolliert. Je kleiner der Radius, desto mehr Fixpunkte für die Rundschalung werden übernommen und markiert. Gleiches gilt für die Winkelkonstruktionen bei den Wänden. Durch die optimale Elementierung der Paschal-Schalsysteme lassen sich ohne bauseitige Holzausgleiche die gewünschten Geometrien exakt einschalen und betonieren. Die Bauleiter und Poliere, die hier zum ersten Mal mit Paschal zusammenarbei-

SICHERHEIT [ 06/2020 ]


ten, seien eigenen Angaben zufolge immer wieder überrascht, wie vielseitig die Schalungssysteme doch seien und wie exakt sich der Entwurf und die Planungsvorgabe der Tragwerksplaner im System umsetzen lassen. Beide Bauleiter (Dimitro Huppert und Junior Talla Todem) sind von der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit Paschal überzeugt. »Die Mitarbeiter von Paschal betreuen die Baustelle mit den logistischen Besonderheiten. Das Material und die Schalpläne sind zur Stelle, wenn sie benötigt werden. So lassen sich die zahlreichen Arbeiten an gleichzeitig fünf Bauabschnitten aufeinander abstimmen. Auf diese Weise kommen wir mit überschaubaren Mengen an Schalund Rüstmaterial aus, was für Übersichtlichkeit auf der Baustelle sorgt und geringe Baukosten bedeutet«, so die beiden Bauingenieure der Bauunternehmung Peter Gross Hoch- und Tiefbau GmbH & Co. KG. Da der Rohbau zu 98 Prozent eine Stahlbetonkonstruktion ist, hat die Zusammenarbeit mit Paschal laut eigener Aussage eine besondere Bedeutung. Die Betondecken inkl. Tiefgaragenrampe addieren sich auf 14 900 m². Die 45 cm dicke Stahlbetondecke über dem Untergeschoss wird durch die Betonkernaktivierung als Energiespeicher genutzt und die sonstigen Stahlbetondecken sind allesamt zur Raumklimatisierung (Heizen wie Kühlen) durch einbetonierte Rohrsysteme vorgesehen. Die Stahlbetongeschoss-

decken in den Häusern A bis F werden mit »Paschal Deck« ausgeführt. Die Dachdecken der Obergeschosse werden ebenfalls in Stahlbeton als Warmdach ausgeführt und nach der Abdichtung begrünt. Die Stahlbetonwandflächen sind mit 19 000 m² angegeben. Dazu kommen Stahlbetonstützen und zahlreiche Brüstungskonstruktionen aus Beton. Das schnelle Schalen der Aufzugsschächte erfolgt mit zwei Schalsätzen »LOGO.3« als Schachtschalungen mit Ausschalinnenecken. Alle vertikalen Stahlbetonkonstruktionen werden mit rund 700 m² LOGO.3, ca. 100 m² TTR, 3 Schalsätzen »Grip«-Stützenschalung ausgeführt. Eine weitere Besonderheit: Für die Absturzsicherung wird an den Deckenrändern das neue Seitenschutzsystem von Paschal eingesetzt. Auch die neue Lösung beinhaltet umfassende Systembauteile, um auf die unterschiedlichsten Geometrien, Bauformen und Sicherheitsvorgaben individuell angepasst J werden zu können.

Arbeitssicherheit A im Produkt integriert

PERI DEUTSCHLAND

[ PERI ] Der Schalungs- und Gerüsthersteller Peri betrachtet und bewertet seine Produkte ganzheitlich, also im Zusammenwirken aller zugehörigen Bauteile und Verbindungsmittel. Die Entwicklungs- und Produktionsprozesse umfassen unter anderem Belastungstests, Dauerhaftigkeitsprüfungen sowie stetige Qualitätskontrollen. Auf diese Weise möchte das Unternehmen Lösungen konzipieren, die einerseits hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards entsprechen, andererseits aber auch eine einfache sowie flexible Handhabung ermöglichen.

Peri bietet Bauunternehmen sowie Gerüstbau- und Handwerksbetrieben ein zielgerichtetes Schulungsprgramm mit Produktschulungen und Fachseminaren zu aktuellen Themen rund um den Baubetrieb.

SICHERHEIT [ 06/2020 ]

us diesem Grund legt das Familienunternehmen eigenen Angaben zufolge schon bei der Entwicklung seiner Systeme hohen Wert auf intuitiven Aufbau, Verwendung und Demontage der einzelnen Bauteile bei gleichzeitig integrierter technischer Sicherheit. Dazu gehören beim »PERI UP«-Gerüstbaukasten niedrige Bauteilgewichte, vorlaufender Seitenschutz und Gerüstbeläge mit integrierter automatischer Abhebesicherung.

Aufeinander abgestimmt Das kluge Engineering der Entwickler beginnt laut Peri an der Grenze unterschiedlicher Eignung und Verwendbarkeit von Rahmenund Modulgerüst. Die beiden Bauteilfamilien »Easy« und »Flex« verfügen mit dem Gerüstknoten über das gleiche Verbindungselement. Zudem sind sie in ihren Höhen-, Breiten- und Längenmaßen kompatibel und lassen sich im horizontalen wie vertikalen Aufbau miteinander kombinieren. Die arbeitsergonomischen, sicherheitstechnischen und logis-

Drei Paschal-Systeme im Einsatz: »Paschal Deck« für die Decke über dem Sockelgeschoss kombiniert mit der neuen Absturzsicherung »Secuset« und die Stützen-Schalung »Grip« und dahinter die »LOGO.3« zum Schalen eines kurzen Wandabschnittes.

tischen Lösungen erlauben den Nutzern, mit dem »PERI UP«Gerüstbaukasten zwischen den darin enthaltenen »Easy«- und »Flex«-Bauteilen zu wechseln oder sie zu mischen – und das bei weitgehend gleichbleibender Montagelogik im Auf-, Um- oder Abbau. Auch die hauseigenen Schalungssysteme integrieren die Merkmale der Arbeitssicherheit in ihren konstruktiven und logischen Aufbau, so Peri. Die Modularität erlaubt wenige gleiche Bauteile mit niedrigen Gewichten und verschiedene Leistungs- und Ausbaustufen. Das metrische System erlaubt das Zusammenspiel von Gerüst und Schalung in vielen Varianten. Peri bietet Bauunternehmen sowie Gerüstbau- und Handwerksbetrieben zudem ein Schulungsprogramm zu aktuellen Themen rund um den Baubetrieb. Ein wichtiges Ziel ist es, das sichere Arbeiten in der Praxis sowie den wirtschaftlichen Einsatz der Schalungs- und Gerüstsysteme im Baustellenalltag zu fördern. Die Teilnehmer trainieren dabei J direkt am Produkt.

49


INNOTECH

Bei Arbeiten auf Dächern ist ein durchdachtes Sicherheitskonzept unerlässlich, um Abstürze und damit schwerwiegende Folgen zu verhindern.

Flachdach-Sicherungen sind nicht optional, sondern notwendig

Eine sinnvolle Maßnahme, um das Arbeiten auf Dächern sicherer zu machen, kann ein kollektiver Seitenschutz sein.

G

erade auf Dächern, wo ein erhöhtes Unfallrisiko für Beschäftigte existiert, ist ein zuverlässiges und durchdachtes Sicherheitskonzept notwendig. Immer wieder kommt es bei Arbeiten auf Dächern zu schweren Verletzungen und Todesfällen. Und das, obwohl eine Vielzahl an präventiven Maßnahmen zur Verfügung steht, die genau das verhindern können. Als Experte für derartige Lösungen nennt das Unternehmen Innotech beispielsweise Geländersicherung wie die »Barrier«, ein vielseitiges Produkt mit unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten im kollektiven Seitenschutz, das in der Standardausführung sowohl neigbar als auch höhenverstellbar ist.

Eine einfache Montage Der unkomplizierte, rasche Aufbau und die Möglichkeit der dachdurchdringungsfreien Montage machen das Produkt nach Angaben des Herstellers zu einem flexiblen Allrounder, der sich schonend in die Ästhetik von Bauten einfügen lässt. Das Geländer ist aus wetterbeständigem Aluminium gefertigt und wird nach Ansicht von Innotech durch eine variabel verstellbare Neigung auch architektonischen

50

[ INNOTECH ] Weltweit sind mehrere Milliarden m2 Flachdächer verbaut, die mindestens einmal jährlich von einem Fachmann zu Wartungs- oder Instandhaltungsarbeiten begangen werden müssen. Jeder zweite tödliche Unfall auf Gebäuden ist ein Absturz, rund 50 Prozent davon sind Absturzunfälle von Dächern. Eine Sicherung von Flachdächern ist daher nicht optional, sondern eine notwendige Maßnahme, um Sicherheit bei Dacharbeiten zu gewährleisten und Leben zu sichern. Innotech zeigt Beispiele dafür auf, wie sich das Flachdach mit auflastgehaltenen Absturzsicherungssystemen ohne Beschädigung sichern lässt. Ansprüchen gerecht. Die Zertifizierung nach der aktuellsten Norm soll dem Anwender ein Produkt am Stand der Technik und langfristige Sicherheit am Dach bieten.

Universell einsetzbar

Als weiteren Vorzug nennt Innotech die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten: »Barrier« könne nicht nur als Geländersicherung eingesetzt werden, sondern sei auch zur Absicherung von Stetig weiterentwickelt Lichtkuppeln oder als Fluchtwegsystem geDie Geländersicherung »Barrier« wurde dem eignet, wobei Niveauunterschiede von bis zu Unternehmen zufolge weiter optimiert und 125 mm ausgeglichen werden könnten. Die dachdurchdringungsfreie Sicherungszeichne sich insbesondere durch eine um lösung könne entweder direkt an der Attika 30 Prozent reduzierte Montagezeit aus. Erreicht werde dies durch eine Weiterentwickoder mithilfe eines Betongewichts befestigt lung der einzelnen Produktbestandteile, werden. Die stapelbaren Gewichte ermöglichen laut Hersteller zudem insbesondere durch einen eine einfache Lagerung, optimierten Rohrhalter, verbesserte End- und Eckveroptimiertes Handling und binder sowie eine Reduktion könnten bei Bedarf unsichtbar in der Dachbegrünung der Montagewerkzeuge. Die Eigenschaften des integriert werden. Der maximale Steherabstand von Produktes sollen eine rasche, Die Geländersicherung 2,2 m führe zu einer gerinspänefreie Montage am Dach »Barrier« wurde weiter geren Auflast am Dach und sowie einen unkomplizierten optimiert und zeichnet ermögliche eine Reduktion Aufbau ermöglichen. Durch die sich durch eine um des Liefer- und LagervoluPlanung des Systems mit offe30 Prozent reduzierte nen Ecken komme es zu einer mens um 20 Prozent im VerMontagezeit aus. gleich zu anderen Geländerdeutlichen Zeit- und Kostenersparnis im Montageprozess. systemen. J

30

Prozent

SICHERHEIT [ 06/2020 ]


Planung von Absturzsicherungen

D

ieser Grundsatz gilt für die gesamte Gebäudehülle, sprich Dach und Fassaden. Ob Warmoder Kaltdach, Gründach, Kühlhalle oder Parkdach – all diese Dächer mit individuellen Anforderungen müssen regelkonform abgedichtet und nach Fertigstellung regelmäßig gewartet werden, wenn sie langfristig zum Werterhalt einer Immobilie beitragen sollen. Deshalb gilt es, bereits bei der Planung eine Reihe von Normen und Regelwerken zu berücksichtigen, Schutzziele zu definieren und Rangfolgen einzuhalten.

Zuverlässige Schutzlösungen verwenden Als Schutzmaßnahmen gegen Absturz während der Bauabwicklung werden vorübergehende Maßnahmen wie Gerüste, Baugeländer, Auffangnetze und Abdeckungen eingesetzt. Eine wirtschaftliche spätere Wartung und Instandhaltung des Gebäudes ist hingegen mittels Anschlageinrichtungen, Seilsystemen oder auch Seitenschutzsystemen möglich, die dauerhaft auf dem Dach verbleiben. Für die Montage durch die ausführenden Betriebe halten die Hersteller Montageanweisungen bereit, anhand derer die Systeme fachgerecht montiert werden können. Und auch hier sind wieder die Sicherheitsaspekte zur Unfallverhütung/Absturzgefahr vor Beginn einer Baumaßnahme umfassend zu berücksichtigen.

Ohne Sicherung auch keine Nachhaltigkeit Absturzsicherungen ermöglichen den nachhaltigen Unterhalt eines Gebäudes. Sie müssen dauerhaft und verlässlich sein, um den Schutz von Menschenleben zu garantieren. Das bloße Vorhandensein einer Absturzsicherung ist noch lange kein Garant dafür, dass auch die Benutzung sicher vonstattengeht. Eine frühzeitige Berücksichtigung der Absturzsicherung im Zuge der Planung des Gebäudes unter Betrachtung aller betroffenen Gewerke ist unumgänglich, um Schnittstellen-Problematiken zwischen den Gewerken zu reduzieren und die Ausführung

SICHERHEIT [ 06/2020 ]

ST QUADRAT FALL PROTECTION

[ ST QUADRAT ] Mit der steigenden Technisierung von Gebäuden wird das Dach in den meisten Fällen auch zur Nutzfläche. RWAs, Lüftungsanlagen/ Klimatisierung, Belichtungselemente, Technikzentralen, aber auch Begrünung, integrierte oder aufgeständerte Photovoltaik- und Solarthermieanlagen sind häufig auf Flachdächern vertreten. Bei der Planung darf nicht vergessen werden, dass diese Aufbauten auch regelmäßig gewartet und instandgehalten werden müssen. Egal um welchen Aufbau oder um welche Geometrie es sich handelt, entscheidend ist laut ST Quadrat: keine Bauausführung ohne vorherige Planung. eines sicher nutzbaren, praxistauglichen Absturzsicherungssystems zu gewährleisten. Hier sind also die Architekten, aber auch sonstige an der Planung Beteiligten gefordert, die Absturzsicherung in die Planung zu integrieren. Das Planungsteam von ST Quadrat Fall Protection steht beispielsweise täglich vor neuen Herausforderungen, um den beauftragten Verarbeitern die für die Montage erforderliche Ausführungsplanung der Absturzsicherungssysteme auf Basis der Architektenplanung zu erstellen. Aber auch während der Planungsphase unterstützt der Profi die Architekten mit Rat und Tat bei komplexen Fragestellungen. Von der Machbarkeitsprüfung hinsichtlich Befestigungsmöglichkeiten der Systeme bis hin zur Unterstützung mit Ausschreibungstexten als auch Hilfestellung in Planungsfragen ist ein breites Leistungsspektrum gegeben.

Individuelle Lösungen finden Neben einer großen Palette an Standardprodukten ist auch die Konzeption von objektbezogenen Sonderlösungen kein Problem. Nach der 3D-Konstruktion und der Fertigung von Prototypen können auch praktische Versuche an realitätsnahen Dachmodellen am hauseigenen Prüfstand durchgeführt werden. Durch eigene Fertigung und leistungsfähige Logistik können die Aufträge in kürzester Zeit ausgeliefert werden.Der Hersteller macht sich zum Beispiel auch Gedanken darüber, wie ein Maximum an Sicherheit bei der späteren Begehung und Kontrolle von Dachflächen sinnvoll ablaufen kann. Demnach muss bereits im Planungsstadium einer Baumaßnahme beurteilt werden, welchen Gefahren ein Mensch bei der Ausübung seiner Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten ausgesetzt sein könnte. Diesen Gefahren gilt es mit geeigneten Schutzmaßnahmen frühzeitig vorzubeugen. Besondere Risiken bestehen dabei an hoch gelegenen Arbeitsplätzen, an Maschinen und Anlagen, auf dem Dach oder an der Fassade, kurzum überall J dort, wo die Gefahr eines Absturzes besteht.

Das Planungsteam von ST Quadrat Fall Protection steht täglich vor neuen Herausforderungen, um den beauftragten Verarbeitern die für die Montage erforderliche Ausführungsplanung der Absturzsicherungssysteme auf Basis der Architektenplanung zu erstellen.

Von der Machbarkeitsprüfung hinsichtlich Befestigungsmöglichkeiten der Absturzsicherung bis hin zur Unterstützung mit Ausschreibungstexten als auch Tipps in Planungsfragen bieten die Experten von ST Quadrat Fall Protection nützliche Hilfestellungen.

51


ROBUSTA GAUKEL

Mittels Seilen kann »ConFlex« vom sicheren Boden aus verriegelt und wieder gelöst werden.

Bau-Container sicher versetzen [ ROBUSTA-GAUKEL ] Als Spezialist für Montage-, Anker-, Sicherheitstechnik und Schalungen hat Robusta-Gaukel mit der Innovation »ConFlex« eine sichere Lösung für das Auf- und Abstapeln von Bau-Containern entwickelt. Gleichzeitig soll das System durch die Reduzierung von Wegezeiten sowohl Zeit als auch Kosten sparen.

D Ein besonders heikler Punkt im Hinblick auf die Arbeitssicherheit ist das An- bzw. Abschlagen des Krangehänges in der zweiten oder gar noch höheren Ebene. Bei zwei Containern übereinander beträgt die Absturzhöhe bereits fünf Meter. Johannes Lißner, Leiter Technik bei Robusta-Gaukel

Der Transportrahmen ist an allen vier Ecken mit Twist-Locks ausgestattet, die mittels Seilen vom Boden aus verriegelt und wieder gelöst werden können.

52

ie Themen Sicherheit und Effizienz am Bau treiben den Erfindergeist des Expertenteams bei Robusta-Gaukel eigenen Angaben zufolge bereits seit mehr als 50 Jahren an. Mit der Entwicklung von »ConFlex« möchte das Unternehmen einen weiteren wichtigen Schritt gehen, um die Sicherheit auf der Baustelle weiter zu erhöhen.

Sicheres Versetzen

Dachfläche muss nicht mehr betreten werden, sondern die Bedienung erfolgt mit dem ›ConFlex‹ immer vom sicheren Boden aus«, ergänzt Johannes Lißner. Der Transportrahmen ist an allen vier Ecken mit Twist-Locks ausgestattet, die mittels Seilen vom Boden aus verriegelt und wieder gelöst werden können. Eine deutlich sichtbare Fahne zeigt laut Lißner an, ob der Twist-Lock korrekt in die Transportstellung eingerastet ist. »Besonders wichtig für die Sicherheit: Bei angehängter Last sind die 4 Twist-Locks stets sicher verriegelt, ein versehentliches Öffnen durch Ziehen am Seil ist ausgeschlossen.«

Beim Einrichten von Baustellen werden Baustellencontainer benötigt. Besonders bei größeren Bauvorhaben müssen diese aus Platzgründen aufeinandergestapelt werden. »Ein besonders heikler Punkt im Flexibel einstellbar Hinblick auf die Arbeitssicherheit ist das An- bzw. Die Nutzlast beträgt 4 x 1,5 = 6 Tonnen. Damit könAbschlagen des Krangehänges in der zweiten oder nen laut Hersteller auch Magazincontainer mit Argar noch höheren Ebene. Bei zwei Containern überbeitsmaterial oder Bürocontainer mit außermittigen einander beträgt die Absturzhöhe bereits fünf Meter«, Lasten, beispielsweise durch eingebaute Nasszelerklärt Johannes Lißner, Leiter Technik bei Robuslen, sicher angehoben ta-Gaukel. Ein weiund versetzt werden. terer bedeutender Für eine universelFaktor sei laut des le Anwendung ist der Experten die fehlen»ConFlex«-Transportde Geländer-Absturzrahmen flexibel auf sicherung, wenn der unterschiedliche ConBediener auf dem tainer-Abmessungen Containerdach hereinstellbar. Auch Sonumlaufe und direkt derabmessungen sind an der Absturzkante auf Anfrage möglich. die Kranhaken an Darüber hinaus überden Eckwürfeln auszeugt die neue Lösung hänge. »Unsere inlaut Hersteller durch telligente Idee für ein Das »ConFlex«-System im Detail: Die Twist-Locks einen robusten Aufbau sicheres Versetzen sollen zu einem sicheren Verriegeln beitragen. sowie Langlebigkeit. J von Containern: die

SICHERHEIT [ 06/2020 ]


Für mehr Sicherheit sensibilisieren [ SIEBERT ] Mehr Sicherheit am Arbeitsplatz setzt das bewusste Handeln eines jeden Einzelnen voraus. Gebote, Verbote oder Schulungen sind in vielen Fällen aber nur der erste Schritt, um für das Thema Sicherheit zu sensibilisieren. Ein wirkungsvolles Mittel ist beispielsweise die Visualisierung der betrieblichen Unfallstatistik. Auf einer großen Tafel lässt sich damit die Anzahl der unfallfreien Tage anzeigen.

U

nfallbedingte Fehlzeiten und Produktionsstörungen belasten die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen nicht unerheblich. Abgesehen von hohen Folgekosten durch Produktionsausfall führen Unfälle auch zu einem Imageverlust des Unternehmens. Führungskräfte und Sicherheitsbeauftragte sind daher darauf bedacht, präventive Sicherheitsmaßnahmen zur Unfallvermeidung zu finden.

Auf das Thema aufmerksam machen Der Erfolg präventiver Sicherheitsmaßnahmen hängt maßgeblich vom sicherheitsbewussten Handeln eines jeden Einzelnen ab. Eine hohe Maschinensicherheit ist erst ein Teil der Präventivmaßnahmen. Auch Gebote und Verbote, in Schulungen oder Anweisungen vermittelt, sind allein noch kein Garant für sicherheitsbewusstes Denken und Handeln. Sicherheit beginnt bekanntlich schon viel früher, und zwar im Kopf. Hier liegt ein emotional zugängliches Potential, das zur Vermeidung von Unfällen genutzt werden kann. Es gilt, jeden Einzelnen durch gezielte Information für das Thema Sicherheit zu sensibilisieren. Ein wirkungsvoller Weg, um dieses Ziel zu erreichen, ist die Visualisierung der betrieblichen Unfallstatistik.

schehen ist. Hier zeigt sich die Wirkung der Anzeigetafel: Das Bewusstsein für die persönliche Sicherheit erlangt spontan einen höheren Stellenwert und beeinflusst nachhaltig das sicherheitsbewusste Verhalten am Arbeitsplatz. Darüber hinaus stehen größere Informationssysteme zur Verfügung, die neben der Anzahl der unfallfreien Tage die Anzahl der Unfälle anzeigen, die sich seit Jahresbeginn insgesamt ereignet haben. Mit einer integrierten elektronischen Textanzeige lassen sich diese Modelle zu komplexeren Informationssystemen ausbauen, auf denen sich individuelle Informationen darstellen lassen. Sicherheitsslogans, betriebliche Mitteilungen, Begrüßungstexte für Besucher oder Termine können damit angezeigt werden. Soll die Anzeigetafel im Sinne der Corporate Identity repräsentativ in die Unternehmenskommunikation integriert werden, bieten weitere Modellreihen vielseitige Möglichkeiten: von Kommunikationsanzeigen für die Mitarbeitersuche und Ausschreibung von AusbilJ dungsstellen bis hin zu Lkw-Leitsystemen.

Jeder neue unfallfreie Tag spornt an, durch sicherheitsbewusstes Verhalten zur Verlängerung der unfallfreien Zeit beizutragen. Ereignet sich ein Unfall, wird die Anzeige auf null gesetzt.

Als Medium zur Visualisierung eignen sich hierfür elektronische Informationssysteme. Sowohl standardisierte Systeme als auch individuelle Lösungen sind möglich. Mit großen Ziffern wird die Anzahl der unfallfreien Tage angezeigt. Jeder neue unfallfreie Tag spornt an, durch sicherheitsbewusstes Verhalten zur Verlängerung der unfallfreien Zeit beizutragen. Ereignet sich ein Unfall, wird die Anzeige auf null gesetzt. Dies erweckt Aufmerksamkeit – jeder will wissen, was ge-

SICHERHEIT [ 06/2020 ]

SIEBERT

Wichtige Fakten auf einen Blick

Elektronische Informationssysteme eignen sich ideal, um das Thema Arbeitssicherheit in den Mittelpunkt zu rücken und dafür zu sensibilisieren.

53


ADOBE STOCK

Ratgeber

An einen Gehörschutz kann si ch jeder gewöhnen, an eine Lärmschwerhörigkeit aber nicht!

[ bauSICHERHEIT ] Sei es auf der Baustelle im Hoch- und Tiefbau, bei der Verarbeitung von Metall, Holz und Stein oder beim Bedienen von Baumaschinen und motorisierten Werkzeugen – all diese Arbeitsbereiche haben eines gemeinsam, sie sind extrem laut. Und wer sich dieser Belastung dauerhaft ungeschützt aussetzt, muss mit Gehörschäden rechnen, die unter anderem zu einer Lärmschwerhörigkeit führen können. Die DGUV-Richtlinie 212-621 stellt klar, dass Personen, die einem Lärmpegel ab 85 dB (A) ausgesetzt sind, zu eben dieser Risikogruppe zählen. Und bereits oberhalb eines Tages-Lärmexpositionspegel von 80 dB(A) ist der Arbeitgeber dazu verpflichtet, einen Gehörschutz zur Verfügung zu stellen. Die Redaktion der bauSICHERHEIT hat sich im Rahmen dieser Rubrik mit dieser Thematik beschäftigt und unter Berücksichtigung aktuell geltender Vorgaben und Richtlinien mehrere Tipps zusammengestellt, wie Sie das Gehör während der Arbeit noch besser schützen können.

80

dB(A) Oberhalb eines TagesLärmexpositionspegel von 80 dB(A) ist der Arbeitgeber dazu verpflichtet, einen Gehörschutz zur Verfügung zu stellen.

Von Dan Windhorst

I

st der Mensch außergewöhnlichem Lärm ausgesetzt, wirkt das Gehör wie gelähmt: Es macht sich ein dumpfes Gefühl im Inneren des Gehörgangs breit. Und je länger die Lärmbelastung anhält, desto bemerkbarer macht sich ein Druck- und Schmerzgefühl. Insofern es sich lediglich um eine kurzfristige Lärmbelastung handelt, verschwinden die Symptome schnell wieder.

54

Wer sich allerdings tagtäglich Lärm aussetzt, läuft Gefahr, dass das Gehör dauerhaft Schaden nimmt. Zur Risikogruppe zählt laut DGUV generell jeder, der den sogenannten Tages-Lärmexpositionspegel von 85 dB(A) erreicht oder gar überschreitet. Und das auch dann, wenn höhere Schallpegel nur

SICHERHEIT [ 06/2020 ]


kurzfristig, aber eben regelmäßig auf den Beschäftigten einwirken. Ein Beispiel: Wer sich regelmäßig für 45 Minuten einem Lärm von 95 dB(A) aussetzt, ist genauso gefährdet wie jemand, der über die gesamte Arbeitsschicht hinweg von 85 dB(A) belastet wird. Und damit fallen auch andere Personengruppen wie beispielsweise Schichtleiter, Vorgesetzte, Besucher und Geschäftsführer in den Risikobereich, die sich »nur kurz im Betrieb umschauen« möchten.

Eine vorgeschriebene Bemessungsgrundlage Um nicht nur auf das eigene Bauch- oder Hörgefühl zu vertrauen, gilt eine klare Vorgabe für das Maß einer Lärmbelastung – der Tages-Lärmexpositionspegel. Es handelt sich dabei um einen über die Zeit gemittelten Wert, bezogen auf acht Stunden und umfasst alle am Arbeitsplatz auftretenden Schallereignisse. Er gibt Aufschluss darüber, welche Schutzmaßnahmen getroffen werden müssen. Alles hängt laut der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) »davon ab, ob die im Betrieb ermittelten Werte des TagesLärmexpositionspegels oder des Spitzenschalldruckpegels den jeweiligen unteren oder oberen Auslösewert erreichen oder überschreiten.« Die unteren Auslösewerte betragen hierbei 80 dB(A) für den Tages-Lärmexpositionspegel bzw. 135 dB(C) für den Spitzenschalldruckpegel. Die oberen Auslösewerte liegen wiederum bei 85 dB(A) bzw. 137 dB(C). Zusammengefasst bedeutet das: Sobald der Tages-Lärmexpositionspegel 80 dB(A) erreicht wurde, sind Maßnahmen erforderlich. Doch wie bereits erwähnt, kann bei einer weitaus höheren Belastung der obere Auslösewert bereits nach deutlich kürzerer Einwirkzeit erreicht werden. Nach Auskunft der BG ETEM müssen die jeweiligen Gefährdungen personenbezogen ermittelt werden. Dazu sei es notwendig, die ortsbezogenen Beurteilungspegel an allen Arbeitsplätzen zu messen, die Zeitanteile zu ermitteln und den Tages-Lärmexposi-

Welcher Gehörschutz ist richtig? Wichtig ist, dass er den Lärm so weit reduziert, dass die Grenzwerte eingehalten werden. Der Gehörschutz sollte gleichzeitig aber auch perfekt sitzen und während der Arbeit nicht stören. Hoher Tragekomfort ist daher ebenso entscheidend. Übrigens: Wer seinen Gehörschutz während der Arbeit häufiger abnimmt, sollte statt der Stöpsel lieber auf Kapselgehörschützer setzen. Generell gilt für alle Schutzlösungen, dass sie sauber gehalten und Dichtungskissen regelmäßig ausgetauscht werden müssen.

SICHERHEIT [ 06/2020 ]

tionspegel für jeden Mitarbeiter einzeln zu berechnen. Wer den genannten Pegel an seinem Arbeitsplatz Lärm regelmäßig erreicht oder gar überschreitet, sollte nach Empfehlung der DGUV in wiederkehrenden Abständen an einer arbeitsmedizinischen Vorsorge teilnehmen. Der Arzt berät dabei zur Lärmgefährdung und richtigen Benutzung von Gehörschutz. Jedoch haben Mitarbeiter schon oberhalb eines Tages-Lärmexpositionspegels von 80dB(A) am Arbeitsplatz das Recht, an einer arbeitsmedizinischen Vorsorge teilzunehmen. Auch sollte der zur Verfügung gestellte Gehörschutz dann schon benutzt werden.

Das Risiko nicht unterschätzen Ein großes Problem in diesem Zusammenhang ist die Gewöhnung. Eine Lärmschwerhörigkeit entsteht über lange Zeit hinweg und bleibt aufgrund des schleichenden Prozesses häufig unbemerkt. Ähnlich verhält es sich zum Beispiel mit der Sehfähigkeit: Häufig behaupten Personen mit verminderter Sehfähigkeit, dass sie nach wie vor gut gucken können, und das obwohl sie längst eine Sehhilfe benötigen würden. Das Gehör spielt uns gern einen vergleichbaren Streich. Bei einer zunehmenden Lärmschwerhörigkeit entsteht kein Schmerzgefühl, das uns vor der drohenden Gefahr des Hörverlusts warnt. Fakt ist, dass jeder Betroffene die Auswirkungen kennen und ernst nehmen sollte. Tritt eine Verminderung der Hörfähigkeit ein, sind Gespräche mit Arbeitskollegen kaum noch möglich. Auch wichtige Anweisungen oder Warnsignale werden dann überhört, wodurch sich Betroffene schneller in Gefahrensituationen begeben. Auf der Baustelle nimmt diese Tatsache einen noch höheren Stellenwert ein, da dort Gefahren lauern, welche keine Fehler verzeihen: Sei es der Warnruf vor herabfallenden Gegenständen, das Hupen eines tonnenschweren Baggers oder der Warnton eines Feuermelders – wer nicht mehr richtig hört, begibt sich unter Umständen in Lebensgefahr. Und zu guter Letzt gilt: Lärmschwerhörigkeit ist und bleibt unheilbar.

Auf präventive Maßnahmen setzen Wer einen geeigneten Gehörschutz trägt, verhindert die Entstehung einer Lärmschwerhörigkeit. Grundsätzlich gilt, dass technische Lärmminderungslösungen Vorrang haben. Dazu zählen laut BG Bau neben lärmarmen Werkzeugen und Geräten auch Folien zur Dämpfung von Körperschall, Kapselungen sowie raumakustische Maßnahmen wie Decken- und Wandelemente, welche den Lärm schlucken. Tipps sowie Hilfestellungen kann hierbei der Unfallversicherungsträger bieten. Eine weitere sinnvolle Maßnahme ist eine persönliche Schutzausrüstung (PSA) wie Gehörschutzstöpsel oder Kapselgehörschützer. Aufgrund ihrer speziellen Schutzfunktion schwächen sie den Lärm auf der Baustelle

4 FAKTEN Eine zu hohe Lärmbelastung führt auf Dauer zu Schwerhörigkeit.

Ab 80 dB(A) muss ein Gehörschutz zur Verfügung gestellt werden.

Die DGUV empfiehlt regelmäßige arbeitsmedizinische Vorsorge.

Die Lärmgefahr gehört personenbezogen und damit individuell ermittelt.

55


so weit ab, dass das Gehör keinen Schaden nimmt. Der Vorteil dabei ist, dass wichtige akustische Signale wie Warnhinweise, Gespräche oder Maschinengeräusche trotzdem wahrgenommen werden. Wer sich einen Gehörschutz zulegt, sollte jedoch folgende Grundsätze beachten: Die jeweilige Schutzlösung muss laut BG Bau so ausgewählt werden, dass der maximal zulässige Expositionswert von 85 Wer sich regelmäßig für dB(A) am Ohr nicht über45 Minuten einem Lärm von schritten wird. 95 dB(A) aussetzt, ist genauso Gleichzeitig sollte die gefährdet wie jemand, Schalldämmung des Geder über die gesamte hörschutzes nicht zu niedrig Arbeitsschicht hinweg von gewählt werden. Ein wei85 dB(A) belastet wird. terer wichtiger Faktor ist nach Ansicht von Experten aber auch der Tragekomfort – ein nicht zu unterschätzendes Kriterium, das vor allem bei regelmäßiger Nutzung viel Gewichtung erhält. Denn: Jeder, der schon mal für mehrere Stunden auf dem Bau tätig war, weiß, dass Persönliche Schutzausrüstung schnell lästig werden kann. Der Gehörschutz sollte sich beim Tragen möglichst gut anfühlen, eng anliegen, aber kein zu starkes Druckgefühl entwickeln. Gleichwohl muss sichergestellt sein, dass der Anwender seine Arbeitskollegen, die Maschinengeräusche sowie Warnsignale auch beim Tragen noch wahrnimmt. Andernfalls besteht die Gefahr, dass der Träger den Gehörschutz während der Arbeit immer wieder kurz abnimmt. Zur richtigen Handhabung, aber auch Pflege des Gehörschutzes empfehlen sich übrigens die Hinweise der Gebrauchsanweisung.

45 Minuten

Die Gefahr ernst nehmen Auf einer Baustelle sind Vorurteile gegenüber Gehörschutzlösungen noch immer Alltag. Viele befürchten, dass das Gehör beim Tragen zu stark beeinträchtigt ist. Natürlich werden Geräusche vermindert wahrgenommen – alles hört sich schlicht und ergreifend anders an. Aber das ist lediglich eine Frage der Ge-

56

wöhnung. Das Gehör stellt sich, ähnlich allen anderen Sinnen, mehr und mehr auf die vorherrschende Arbeitssituation ein. Daher ist in erster Linie ein klein wenig Geduld gefragt. Häufig erweist sich aber auch ein falsch ausgewählter Gehörschutz als Problemfaktor: Es empfiehlt sich daher, unterschiedliche Gehörschutzarten auszutesten und anfangs mit kurzen Tragezeiten zu beginnen. Generell gilt: An das Tragen eines Gehörschutzes kann sich jeder gewöhnen – an eine Lärmschwerhörigkeit aber nicht!

Auch die Pflege berücksichtigen Wer beim regelmäßigen Tragen eines Gehörschutzes hingegen mit Entzündungen im Gehörgang konfrontiert ist, sollte die richtige Pflege beachten: Die Gehörschutzlösung muss sauber sein, das gilt insbesondere für jene, die direkt im Ohr getragen werden. Bereits beim Einsetzen der Stöpsel sollten Sie daher auf saubere Finger achten. Wird der Gehörschutz häufiger herausgenommen und wieder eingesetzt, empfiehlt sich wiederum die Verwendung von Schützern mit Bügel oder Kordel – so auch die Nutzung eines Kapselgehörschützers. Aber auch hier gelten Regeln: Die Hersteller empfehlen einen regelmäßigen Austausch der Dichtungskissen.

Sobald der Tages-Lärmexpositionspegel 80 dB(A) erreicht wurde, sind Maßnahmen erforderlich. Bei einer weitaus höheren Lärmelastung kann der obere Auslösewert aber bereits nach deutlich kürzerer Einwirkzeit erreicht werden: Bei 88 dB(A) nach 4 Stunden Bei 91 dB(A) nach 2 Stunden Bei 94 dB(A) nach 1 Stunde Bei 97 dB(A) nach 30 Minuten Bei 100 dB(A) nach 15 Minuten Bei 105 dB(A) nach knapp 5 Minuten

SICHERHEIT [ 06/2020 ]


MIT SICHERHEIT

ABO

GUT INFORMIERT MASCOT

Lesen Sie die nächsten 6 Ausgaben für nur 36 �* *Ausland: 45 � (inkl. Versand)

Als erstes Fachmagazin legt bauSICHERHEIT den Fokus auf alle sicherheitsrelevanten Aspekte speziell rund um die Baustelle. Die Persönliche Schutzausrüstung (PSA) steht ebenso im Mittelpunkt wie Höhen- und Absturzsicherung oder Dienstleistungen wie Beratung und Schulung. Lesen Sie außerdem das Wichtigste über Baustellen-Sicherheit, Gesundheit (BGM) sowie Dienstleistungen zu Bereichen wie ArbeitsschutzManagement und -Dokumentation.

Sichern Sie sich diese hochwertigen Prämien: Prämie 1 FESTOOL Bitkasette BIT/BH-SORT/31x GRATIS!

Prämie 2 FESTOOL Deckelfach-Systainer SYS 2 TL-DF (nur � 39,– Zuzahlung zzgl. MwSt.)

Abovarianten und Prämien bequem online unter

www.bausicherheit-online.de SBM Verlag GmbH · Telefon (08 31) 52 20 4-0 · bausicherheit@sbm-verlag.de · www.bausicherheit-online.de


AUF EINEN BLICK VORSCHAU IMPRESSUM

FIRMEN DIESER AUSGABE Firma B BG BAU – Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft BIG Arbeitsschutz GmbH C CAMP Conczezione Articoli Montagna Premana

Seite 9,11, 28

www www.bgbau.de

23

www.big-arbeitsschutz.de

10

www.camp.it

IMPRESSUM VERLAG

12

www.engelbert-strauss.de

G GIASCO s.r.l.

20

www.giasco.com

H Hase Safety Gloves GmbH

12

www.hase-safety.com

SBM Verlag GmbH Hermann-von-Barth-Straße 2 87435 Kempten Tel.: (08 31) 5 22 04-0 Fax: (08 31) 5 22 04-50 bausicherheit@sbm-verlag.de www.bausicherheit-online.de

HOPPE Unternehmensberatung

44

www.wartungsplaner.de

ISSN 2566-882X

Hymer-Leichtmetallbau GmbH & Co. KG

42

www.Hymer-Alu.de

Innotech Arbeitsschutz GmbH

50

www.innotech.at

ISM Heinrich Krämer GmbH & Co. KG

22

www.ism-europa.de

E Elten GmbH engelbert strauss GmbH & Co. KG

I

K Krause-Werk GmbH & Co. KG L Louis STEITZ SECURA GmbH + Co. KG LUPOS GmbH M Mascot International A/S

6

9

www.elten.com

www.krause-systems.de

24

www.steitzsecura.com

13

www.lupos-safety.com

13

www.mascot.de

MEWA Textil-Service AG & Co. Management oHG

38

www.mewa.de

MIPS AB

14

www.mipsprotection.com

48

www.paschal.de

PERI GmbH

49

www.peri.de

pervormance international GmbH

36

www.e-cooline.de

Peter Greven Physioderm GmbH

10, 31

P Paschal-Werk G. Maier GmbH

Petzl Deutschland GmbH

www.pgp-hautschutz.de

40

www.rack-repair.de

52

www.robusta-gaukel.de

34

www.debgroup.com

Seilflechter Tauwerk GmbH

11

www.seilflechter.de

Siebert Industrieelektronik GmbH

53

www.siebert-group.com

ST Quadrat s.a.

51

www.st-quadrat.lu

STIHL AG

12

www.stihl.de

T TANOS GmbH

13

www.tanos.de

Tibatek GmbH

46

www.tibatek.de

W WEITBLICK | Gottfried Schmidt OHG

25

www.weitblick.vision

Z Zarges GmbH & Co. KG

43

www.zarges.de

S SC Johnson Professional GmbH

CHEFREDAKTION Dan Windhorst (-0)

ANZEIGENDISPOSITION Eray Cakirogullari (-28) Christian Dietrich (-31) MAGAZIN-LAYOUT Jessica Joos (-21)

www.petzl.com

Robusta-Gaukel GmbH & Co. KG

VERLAGSLEITUNG Tobias Haslach (-39)

LEITUNG OBJEKTMANAGEMENT Tobias Nickert (-17)

26

R Rack-Repair UG

GESAMTVERANTWORTLICH Markus Holl (-40) Joachim Plath (-41)

REDAKTIONSASSISTENZ – ANZEIGEN-LAYOUT Alexandra Kastl (-23) Simone Frank (-38) Jessica Joos (-21) Franziska Schenk (-24) LESER- UND ABONNENTENSERVICE Claudia Maguire (-29) Susanne Traub (-30) DRUCKVORSTUFE UND DRUCK W. Kohlhammer Druckerei GmBh & Co. KG, Stuttgart www.kohlhammerdruck.de BEZUGSPREIS Einzelheft: 6,– Euro Jahresabo (sechs Ausgaben pro Jahr): Inland: 36,– Euro, Ausland: 45,– Euro IVW ANGESCHLOSSEN

TOP-THEMA BAUMASCHINEN- UND FAHRZEUGSICHERHEIT

TERMINE Redaktionsschluss

5. August

Anzeigenschluss

10. August

Erscheinungstermin

29. August

Alle Rechte vorbehalten. Nach­druck – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des Ver­lages. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 3 vom 1. Januar 2020. Namentlich gekennzeichnete ­Beiträge kenn­zeichnen nicht die Ansicht der Redaktion. Für unverlangt eingesandte ­Manuskripte wird keine Haftung über­nommen. Jahresabonnements können nur bei Ein­haltung der Frist (drei Monate vor Ablauf des Bezugszeitraumes) schriftlich beim Verlag gekündigt werden.

BANDEROLE Diese Ausgabe trägt eine Banderole von pervormance international.

58

SICHERHEIT [ 06/2020 ]


UNSERE

SOMMERSTARS

Wenn die Hitze steigt, halten wir dich kühl. Unsere BIG SOMMERSTARS bieten Schutz und Komfort bei jeder Temperatur.

Nylon-Strickhandschuhe, MaxiFlex® Ultimate™ AD-APT® ist atmungsaktiv und setzt Maßstäbe für präzises Arbeiten unter trockenen Bedingungen

Warnschutz-Langarm-Shirt JACKSONVILLE UV-Schutz 50+, segmentierte Hosenträger­reflexstreifen, dehnbarer Rücken- und Schulterbereich

Canvas-BERMUDA-Shorts 270 g/m², super Passform, robust, langlebig und pflegeleicht, kontrastfarbige Nähte

RUNNEX FlexStar 5171, S1P-Sicherheitsklettsandalen sehr flexibel und anpassungsfähig, trotzdem voller Schutz, ESD-Eigenschaft, geringes Gewicht

BIG Arbeitsschutz GmbH | Königsberger Straße 6 , 21244 Buchholz | Telefon 04181 90 95-0 | www.big-arbeitsschutz.de | info@big-arbeitsschutz.de


GRENZENLOSE VIELFALT

AUSGEWÄHLTE CETUS PRODUKTE BIETEN:

— mit der CETUS Kollektion

Um den Ansprüchen aller leidenschaftlicher Handwerker und kompetenter Profis gerecht zu werden, wurde die Cetus Kollektion in neun Farbkombinationen entworfen. Entdecken Sie die Würth MODYF Highlights der kommenden Saison.

modyf.de/cetus


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.