bauSICHERHEIT August 2020

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August 2020

bausicherheit-online.de

GEFAHR DURCH GASE, DÄMPFE UND STÄUBE Ratgeber: Was bei der Wahl von Atemschutzlösungen wichtig ist

ANTISCHALL ALS SCHUTZ VOR BAUMASCHINENLÄRM

Blickpunkt: recalm hat ein ANC-System für den Einsatz in Fahrerkabinen entwickelt

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TRANSPORTLADUNG RUTSCHFEST SICHERN Fahrzeug-Sicherheit: Marotechs Antirutschbalken und -streifen

TITEL-THEMA

360°-SYSTEM »DOUBLEBIRD-HD«: ALLES IM BLICK


1.000 MAL BRAUN GEBRANNT, 1 MAL KREBS ERKANNT!

J채hrlich sterben 체ber 400 Menschen durch Berufskrankheiten im Baubereich. Jeder Todesfall ist einer zu viel. Du hast es in der Hand: Du hast das Recht, kein Risiko einzugehen. Jetzt 체ber das Pr채ventionsprogramm der BG BAU informieren und mitmachen unter: www.bau-auf-sicherheit.de


AUF EIN WORT

PETRA REGER

Erfolge nicht leichtfertig verspielen

„In der Krise beweist sich der Charakter“ – zutreffender könnten die Worte des Vordenkers und Altkanzlers Helmut Schmidt in Zeiten von Covid-19 kaum sein. Abstand halten, Masken tragen, Regeln befolgen – das alles setzt ein hohes Maß an Disziplin und Charakterstärke voraus und wird gerade jetzt, mit erneut steigenden Infektionszahlen, einmal mehr auf die Probe gestellt. „Wir dürfen den gerade beginnenden Aufschwung nicht dadurch gefährden, dass wir einen erneuten Anstieg der Infektionen hinnehmen“, so Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, der damit eindringlich vor drohender Nachlässigkeit warnt. Und das gilt für alle Branchen – auch für die Bauwirtschaft. Denn obwohl diese bisher erstaunlich gut durch die Krise gekommen ist, sollte sie ihre bisherigen Erfolge nicht leichtfertig verspielen. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) und der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) rechnen für 2020 zwar mit einem Umsatzrückgang von drei Prozent. Vergleicht man das jedoch mit den Rekordumsätzen des Vorjahres, pendelt sich der baugewerbliche Umsatz trotz nominaler Stagnation auch für 2020 auf hohem Niveau ein. Damit das aber so bleibt, muss besagtem Charakter auch weiterhin viel abverlangt werden.

TITELBILD: AXION

Die Bauindustrie steht beim Thema Schutzmaßnahmen genauso in der Pflicht wie die Tourismusbranche, der Einzelhandel oder die Gastronomie. Jüngst sorgten Vorwürfe der Industriegewerkschaft Bauen Agrar Umwelt (IG Bau) für Aufsehen, mit denen Verstöße gegen Corona-Maßnahmen am Bau angeprangert wurden. Untersucht hat das nun die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau), mit dem Ergebnis: Auch die Baubranche bleibt nicht vom Coronavirus verschont, genauso wie jeder andere Wirtschaftszweig oder gesellschaftliche Bereich. Man habe die Vorwürfe ernst genommen, sie untersucht und bei knapp 90 Prozent der Betriebe keine Mängel feststellen können, so die BG Bau in ihrer öffentlichen Stellungnahme: „Die Bauunternehmen in Deutschland haben von Beginn der Corona-Pandemie mit dem größtmöglichen Maß an Verantwortungsbewusstsein gehandelt und die Gesundheit ihrer Beschäftigten an erste Stelle gestellt. Das Selbstverständnis der größtenteils inhabergeführten Familienunternehmen bedingt, dass sich diese mit aller Kraft der weiteren Verbreitung des Virus entgegenstellen und für die Einhaltung der erforderlichen Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen eintreten.“

gefährlichen Dämpfen, Gasen und Stäuben schützen. Erklärt werden die verschiedenen Filter-Varianten sowie deren Kennzeichnungen und geltende Richtlinien. Ein weiterer wichtiger Faktor ist dieser Tage das Wetter: Der Hochsommer verwöhnt uns mit vielen Sonnenstunden, wodurch hohe Temperaturen und eine starke UV-Strahlenbelastung auf deutschen Baustellen vorherrschen. Im Bereich PSA finden Sie daher nützliche Tipps zu schützender Arbeitskleidung. Auf Seite 42 mahnt die BG Bau außerdem an, dass gerade der Bau-Nachwuchs die empfohlenen UVSchutzmaßnahmen nur spärlich umsetzt. Darüber hinaus hat sich die Redaktion der bauSICHERHEIT mit Lukas Henkel, Mitgründer der recalm GmbH, über die Gefahren von Baumaschinenlärm unterhalten. Das noch junge Unternehmen mit Sitz in Hamburg hat ein Active-Noise-Cancelling-System (ANC) entwickelt, das die Geräusche aktiv in der Fahrerkabine mittels Antischall reduziert und damit dramatische Langzeitfolgen wie Lärmschwerhörigkeit verhindert. Mehr erfahren Sie in unserer Rubrik „Im Blickpunkt“ (Seite 10).

Andere Gefahren nicht ausblenden

Das Team der bauSICHERHEIT wünscht viel Spaß beim Lesen. Und bleiben Sie gesund!

Trotz widerlegter Kritik darf in diesem Zusammenhang eines jedoch nicht unter den Teppich gekehrt werden: Genau hinschauen ist und bleibt die klügste Devise. Und das gilt auch für ganz andere Gefahren, die auf Baustellen lauern und durch Covid-19 gern in Vergessenheit geraten. In unserem „Ratgeber“ informieren wir Sie zum Beispiel über die richtige Auswahl von Atemschutzlösungen, die vor

Dan Windhorst Chefredakteur

SICHERHEIT [ 08/2020 ]

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08/20 INHALT 003

AUF EIN WORT » Editorial

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ITEL-THEMA » Mit seinem 360°-System T ermöglicht Axion dem Fahrer eine gute Rundumsicht. Hinzu kommen Abbiegeassistenten, was das Fahren und Manövrieren von großen Lkw sowie schweren Baumaschinen bedeutend sicherer macht.

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NEUES ZUERST » Arbeitssicherheit aktuell

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I M BLICKPUNKT » Das noch junge Unternehmen recalm GmbH hat mit »ANCOR« eine auf Antischall basierende Lösung entwickelt, mit der sich gefährlicher Baumaschinenlärm innerhalb der Fahrerkabine unterdrücken lässt. Als Mitgründer erklärt Lukas Henkel die Vorzüge des Systems sowie die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten.

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FAHRZEUGSICHERHEIT

014 WACKER NEUSON » Die neuen »Dual View«Dumper sollen freie Sicht für den Fahrer und so ein höheres Maß an Fahrsicherheit bieten.

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EHNHOFF » Das vollhydraulische L Schnellwechsel-System »Variolock« im Einsatz

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MS » Gummibacken am Greiferzahn schützen D das Baumaterial und sorgen für Schutz.

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UNZE » Schulungen zur sicheren K Handhabung von Railroad-Arbeitsbühnen

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TEYR » Hoher Kabinenschutz für S Steyr-Traktoren in der Kabinenschutzklasse 4

33 #LESENSWERT

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ÖCKER » Autokran »AK 52« bei SanierungsB arbeiten am Bochumer Rathaus im Einsatz

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HZ » Die Schwerlastrundschlinge »Performance S Max« mit extrem hoher Tragfähigkeit

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AROTECH » Zuverlässige Ladungssicherung M durch Antirutsch-Lösungen von Marotech

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SCHOON » Stampferlift als Hebehilfe

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KÖGL » Neue »Flexmo«-Boxen für Pritschen

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SORTIMO » Mobiles Depot für Werkzeuge

027 028

BAUSICHERHEIT » Kurzmeldungen aus der Branche

PERSÖNLICHER SCHUTZ

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OSCH » Die smarte Lösung »GuardMe« dient als SchutzB App für Alleinarbeiter und kann in Gefahrensituationen jederzeit einen Notruf auf der Baustelle absetzen.

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IHGA » Unterschätzte Gefahr: Auch das Arbeiten in S geringer Höhe kann bereits ein hohes Risiko darstellen.

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REISING » Die Absturzsicherung »AeroFix Latch« P für sichere Wartungsarbeiten auf Flachdächern

ODUL-SYSTEM » Die »Multi-Box« als M Transporthilfe und Aufbewahrungsmöglichkeit

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RAMM » Individuell befüllt: Erste-Hilfe-Koffer G mit branchenspezifischer Befüllung

G » Die Norm für Zurrpunkte wurde neu aufge3 legt und bringt tiefgreifende Änderungen mit sich.

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NICO GRABER » Schutzbrillentechnologie für sich U ändernde Lichtverhältnisse auf der Baustelle

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WÜRTH MODYF » Professionelle Warnschutzkleidung

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G BAU » Die BG Bau informiert über die Notwendigkeit, B sich vor UV-Strahlung auf der Baustelle zu schützen.

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VEX » Warn- und UV-Schutzkleidung in einem: U Uvex stellt seine »suXXeed construction«-Kollektion vor.

TREKSTAR XP THE NEW WORK EXPERIENCE

BAUSTELLEN-SICHERHEIT

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S IFATEC » Sichere Solarbau-Montage: Mit Seitenschutzsystemen von Sifatec für sicheres Arbeiten in der Höhe

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ÜNZBURGER STEIGTECHNIK » Im Rahmen einer G Roadshow wurde das Gerüst »FlexxTower« vorgestellt.

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Z ARGES » Neues Klappgerüst »PaxTower« präsentiert

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S PANSET » Neue App für die Sturzhöhenberechnung

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K RAUSE » Hilfreiche Tipps zur TRBS 21-21-2

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N ILFISK » Zuschüsse für Bauentstauber

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ÜPERTHAL » Schranksystem zur sicheren Lagerung D und Aufladung von Lithium-Ionen-Batterien

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RUBRIKEN

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ATGEBER » Bei der Auswahl von Atemschutzlösungen R sollten wichtige Hinweise und Kriterien beachtet werden.

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AUF EINEN BLICK » Firmen dieser Ausgabe

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SERVICE » Impressum, Vorschau

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GELENKSTABILISIERUNG

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QUICK LOCK

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COA.TEX MENBRAN

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XTS-SOHLE

in Carbon-Optik

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40 Die TREKSTAR XP Serie Schuhe für den härtesten Arbeitsalltag: • exzellenter Tragekomfort durch evercushion® Einlegesohle • pflegeleichte, hochwertige Materialien • XTS Sohle - selbstreinigendes Profil und optimale Trittsicherheit

43 SICHERHEIT [ 08/2020 ]

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MEMBRANES

albatros-world.de

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TITEL-THEMA

AXION

Das System bietet eine gute Rundumsicht, lässt sich leicht handhaben und ist dem Fahrer aufgrund der kompakten Gestaltung nicht im Weg.

360°-Rundumsicht für Baumaschinen

360

Grad

Gerade bei Lkw und Baufahrzeugen ist eine gute Übersicht entscheidend. Axion bietet 360°-Lösungen an, um die ideale Rundumsicht für den Fahrer zu schaffen.

[ AXION ] Tonnenschwere Baumaschinen und -fahrzeuge sind das Rückgrat jeder Großbaustelle. Gleichwohl geht eine nicht zu unterschätzende Gefahr von ihnen aus: Sie lassen sich nur schwerfällig bedienen und weisen häufig ein stark eingeschränktes Sichtfeld auf. Gerade bei Abbiege- und Wendemanövern kommt es deshalb immer wieder zu folgenschweren Unfällen. Das Unternehmen Axion mit Hauptsitz im bayerischen Weißenhorn hat innovative Technologien auf den Weg gebracht, um diesem Problem entgegenzuwirken. Neben einer 360°-Rundumsicht hat der Spezialist für mobile Überwachungssicherheit einen Abbiegeassistenten entwickelt, um die Sicherheit auf Baustellen und öffentlichen Straßen deutlich zu erhöhen.

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eien es Hydraulikbagger, Radlader, Lkw oder Muldenkipper – gerade bei schwierigen Fahrmanövern mangelt es ihnen nicht selten an der notwendigen Übersicht. Beim Befahren von Baustellen, engen Zufahrtswegen oder zugeparkten Straßen ist

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daher der Einsatz moderner Assistenten ratsam. Das neu entwickelte AVS-360°System »DoubleBird-HD« von Axion beispielsweise bietet dem Anwender eine Rundumsicht auf das Fahrzeug aus der Vogelperspektive. Zum Einsatz kommen hierbei mehrere Weit-

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winkelkameras, die das Fahrzeug durch eine spezielle Bildbearbeitungstechnik von oben zeigen. Auf diese Weise lassen sich laut Hersteller tote Winkel von vorneherein vermeiden. Der Fahrer behält zudem aufgrund fließend animierter Wechsel der Ansichtsmodi in jeder Situation die Übersicht.

Mithilfe des neuen 360°-Systems von Axion sowie einem Abbiegeassistenten soll die Sicherheit beim Bedienen von Baumaschinen erhöht werden.

Kurz und knapp Das neu entwickelte AVS-360°System »DoubleBird-HD« von Axion soll dem Anwender eine Rundumsicht auf das Fahrzeug aus der Vogelperspektive bieten.

Das Axion-System ist speziell für den Einsatz in großen Fahrzeugen konzipiert und lässt sich dort mittels Plug & Play einfach nachrüsten. Nach der individuellen Kalibrierung für das jeweilige Fahrzeug liefert das System mithilfe einer HD-Auflösung scharfe und kontrastreiche Bilddarstellungen. Daneben überzeugt die 360°-Lösung mit einer einfachen und leicht verständlichen Bedienung. Der vertikal ausgerichtete Monitor, der im Bereich der A-Säule montiert wird, liefert eine ideale Ansicht. Aufgrund modernster Kameratechnik ist laut Axion übrigens auch bei Dunkelheit für eine gute Übersicht gesorgt. Das »DoubleBird-HD«-System bietet Axion in verschiedenen Ausführungen. So ist das »AVS-360M-HD« mit einer 2D-Ansicht aus der Vogelperspektive ausgestattet, während die »AVS-360-HM7HD«-Version das mit einer situationsabhängigen 3D-Ansicht des Fahrzeugs kombiniert. Die »iAVS360-HM7-HD«-Ausführung hingegen bietet zusätzlich dazu auch noch einen Abbiegeassistenten.

und einem Monitor, was bei den Einzelkomponenten bisher nicht der Fall war. Gerade das macht die »AAS«-Pakete aus Sicht des Herstellers für Anwender besonders interessant.

Tote Winkel vermeiden

Universell einsetzbar

Im Bereich der Abbiegeassistenzsysteme (AAS) kann Axion auf langjährige Erfahrung und Entwicklungsarbeit zurückgreifen. Der »ICA-Turn-Assist« zum Beispiel soll die Sicherheit gefährdeter Straßenteilnehmer, insbesondere Radfahrer, Fußgänger oder Rollerfahrer, erhöhen. Denn durch die eingeschränkte Sicht des Lkw-Fahrers sieht dieser oftmals nicht, dass sich neben ihm noch ein ungeschützter Verkehrsteilnehmer befindet, der geradeaus fahren möchte. Auch bei Baumaschinen und Nutzfahrzeugen tritt dieses Problem häufig auf. Das smarte System informiert den Fahrer deshalb beim Abbiegen über Verkehrsteilnehmer, die sich im toten Winkel befinden, und verhindert somit die folgenschweren Unfälle. Konform zu den Empfehlungen zu technischen Anforderungen für Abbiegeassistenzsysteme des »BMVI« bietet Axion hierbei zwei neuentwickelte Varianten seines Systems an. Die technische Funktionsweise gleicht dem bereits bewährten »ICA-B2CH«System. Neu ist laut Herstellerngaben allerdings die »ABE« und die damit einhergehende Förderfähigkeit beider Pakete. Diese gilt nur für das komplette Set, bestehend aus einer Kamera, einer Rechnereinheit

Beide Pakete sind herstellerunabhängig und universell einsetzbar mit einem großen Anwendungsbereich, was sie für unterschiedliche Fahrzeuge und Fahrzeugtypen in zahlreichen Branchen geeignet macht. Als weitere Vorzüge nennt Axion die einfache Montage sowie die unkomplizierte Systemkalibrierung. Übrigens: Das Unternehmen setzt auf ein bundesweites Service- und Vertriebspartnernetz. Auch weiteres Zubehör, wie zum Beispiel zusätzliche Warn-LEDs für die A-Säule oder diverse Montagehilfen bietet sich hierbei an, um die Sicherheit der J Fahrer und Fahrzeuge deutlich zu erhöhen.

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DAS UNTERNEHMEN Die im Jahr 2000 gegründete Axion AG mit Hauptsitz in Weißenhorn hat sich auf automotive Lösungen für Sicherheit und Infotainment spezialisiert. Sie entwickelt und vertreibt modernste Überwachungs-, Flottenmanagement- und Entertainmentsysteme für Fahrzeuge

aller Art. Für den Bereich der Bau- und Nutzfahrzeuge bietet das international agierende Unternehmen beispielsweise innovative Abbiegeassistenzsysteme sowie 360°-Rundumsicht-Lösungen, um die Sicherheit im täglichen Einsatz zu erhöhen.

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NEUES ZUERST

Die BG Bau bietet neue Förderungen für Unternehmen [ BG BAU ] Seit Juli bietet die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) ihren Mitgliedern eine neue, beitragsunabhängige Förderung. Antragsberechtigt sind Unternehmen mit mindestens einer beziehungsweise einem Beschäftigten und einem BG-Beitrag von mindestens 100 Euro.

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oraussetzungen für die Inanspruchnahme der beitragsunabhängigen Förderung für im Unternehmen umgesetzte Maßnahmen zur Absturzprävention gemäß Förderkatalog der BG Bau sind neben einem ausgeglichenen Beitragskonto in der Förderstufe 1 (maximale Förderhöhe: 3 000 Euro): 1. Die betriebliche Gefährdungsbeurteilung gemäß Arbeitsschutzgesetz ist im Unternehmen vorhanden und wird aktiv als Präventions-

werkzeug angewendet (Handlungszyklus – 7 Schritte). 2. Das Unternehmen wurde durch die BG Bau zum Thema Absturzprävention durch eine Aufsichtsperson, Präventionsberaterin bzw. Präventionsberater der BG Bau oder durch eine Mitarbeiterin bzw. einen Mitarbeiter der BfGA GmbH, BfGA Berlin GmbH oder des AMD der BG BAU GmbH beraten. 3. Die Betriebliche Erklärung des Präventionsprogramms

der BG Bau »Bau auf Sicherheit. Bau auf dich.« wurde unterzeichnet und wird im Unternehmen umgesetzt. Für die Förderstufe 2 (maximale Förderhöhe: 5 000 Euro) gilt zusätzlich zu den Punkten 1 bis 3: 4. Die Grundpflichten im Arbeitsschutz sind gemäß »Bau auf Sicherheit. Bau auf Bau« organisiert und bescheinigt. (AMS BAU, SCC, OSHAS werden anerkannt.) Bei der Förderstufe 3 (maximale Förderhöhe: 10 000 Euro) gilt wiederum zusätzlich zu den Punkten 1 bis 4: 5. Nachweis der Teilnahme mindestens einer betrieblichen Führungskraft am Seminar »Absturzprävention« (zweitägiges Seminar). Grundsätzlich gilt: Die Maßnahmen sind ausschließlich im Jahr der Um-

Kurz und knapp Ein Unternehmen mit einem BG-Beitrag von 5 000 Euro pro Jahr kann im Rahmen der beitragsabhängigen Förderung Arbeitsschutzprämien in Höhe von 10 Prozent des Beitrags – also maximal 500 Euro in Anspruch nehmen, im Rahmen der dreistufigen beitragsunabhängigen Förderung kann das Unternehmen jetzt zusätzlich mit bis zu 10 000 Euro gefördert werden.

setzung förderfähig. Die Förderstufe 3 ist nur einmal innerhalb von zwei Kalenderjahren möglich. In dem auf die Förderung in Förderstufe 3 folgenden Kalenderjahr ist keine beitragsunabhängige Förderung möglich. J

[ WÜRTH MODYF ] Bereits Ende 2019 wurde die offizielle Webseite für Würth Modyf Österreich gelauncht und nun mit dem 30-jährigen Viktor Pasztor ein für die österreichischen Kunden verantwortlicher Key Account Manager ernannt.

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WÜRTH MODYF

or seinem Wechsel zu Würth Modyf hat Pasztor Vertriebserfahrung in der Region Österreich und CEE sammeln können. Seine Karriere bei Würth startete er Anfang 2019 als Key Account Manager mit Schnittstellenfunktion zwischen Würth Modyf Deutschland und Würth Österreich. »Ich schätze den persönlichen Kontakt und Austausch sehr. Für mich steht der Kunde mit seinen Bedürfnissen und Wünschen im Mittelpunkt, denn durch einen aktiven Austausch an Informationen gelingt eine langfristige und erfolgreiche Zusammenarbei«, so Viktor Pasztor. Ganz besonders freue er sich darauf, die Position des Unternehmens in Österreich weiter auszubauen und gemeinsam in enger Zusammenarbeit mit Würth Österreich zu festigen. »Ich bin überzeugt, dass wir durch unsere Produkte und Servicebausteine am Markt bestens vertreten sind und enormes Wachstum erzielen werJ den.«

Viktor Pasztor ist als Key Account Manager für die österreichischen Kunden von Würth Modyf verantwortlich.

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Sven Lehmann hat im Juni die Aufgaben des technischen Direktors bei der SpanSet Axzion GmbH übernommen.

SPANSET

Würth Modyf verstärkt Vertrieb

Neuer Geschäftsführer für SpanSet Axzion [ SPANSET AXZION ] Seit Juni ist Sven Lehmann technischer Geschäftsführers der SpanSet Axzion GmbH. Damit ist er neben Andreas Höltkemeier und Patrick Schulte drittes Mitglied der Geschäftsleitung. Sven Lehmann übernimmt künftig die Bereiche Konstruktion und Produktion. Andreas Höltkemeier vertritt die Fachbereiche Vertrieb, Marketing, Produktmanagement und Logistik. Patrick Schulte verantwortet die kaufmännische Geschäftsführung des Unternehmens. Der gelernte Bauingenieur Sven Lehmann begann seine Karriere als Statiker und verantwortete nationale und internationale Stahlbauprojekte im Hoch- und Brückenbau. Bei einem Windkraftanlagenhersteller leitete er zuletzt die Entwicklung und Implementierung von Verfahren und Betriebsmitteln für Produktion, Transport, Installation und Service. Ziel des erfahrenen Konstruktionsexperten sind der Ausbau und die Optimierung des Produktportfolios von Axzion im Wind- und Stahlbereich. Besonderen Wert legt Lehmann eigenen Angaben zufolge auf eine praxis- und J prozessorientierte Entwicklung.

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Hase Safety eröffnet Workwear-Store in Jever [ HASE SAFETY ] Der Experte für Arbeitsschutzkleidung Hase Safety hat 2019 wichtige Investitionen vorangetrieben, die nun kurz vor ihrem Abschluss stehen. Neben einer neuen Logistikhalle betrifft das einen neuen Workwear-Store, der nun in Jever eröffnet wurde.

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rungsmaßnahme Anfang 2019 steht nun kurz vor ihrem Abschluss. Während sich die neue 4  000  m² große Logistikhalle mit 10 000 Stellplätzen in der Fertigstellung be-

HASE SAFETY

ie Hase Safety Group AG aus Jever ist Hersteller und Lieferant von Arbeitsschutzkleidung und über die Jahre kontinuierlich gewachsen. Die letzte große Erweite-

Im Juni hat der neue Workwear-Store von Hase Safety in Jever Eröffnung gefeiert.

findet, sind die Arbeiten am Innovationszentrum sowie dem neuen Workwear-Store abgeschlossen. Seit Juni können Kunden aus der Region eine Vielfalt an Arbeits- und Freizeitkleidung in den neuen Räumlichkeiten anprobieren und erwerben. Zum Hand- und Fußschutz aus eigener Produktion werden Bekleidung und Schutzausrüstung namhafter Hersteller angeboten. Dabei setze man laut Unternehmen nicht nur auf trendiges Aussehen und Tragekomfort, sondern vor allem auf Qualität und Funktionalität. Neben dem klassischen Sortiment für Handwerker soll der neue Store auch Bekleidung für andere Gewerbe wie Pflegeberufe und Gastronomie bieten. Auf ca. 220 m² Verkaufsfläche präsentiert sich der neue Workwear-Store im modernen IndustrialLook. Eine weitere Store-Eröffnung steht im August in der Niederlassung in Herne bevor. Dort hat die Hase Safety Workwear GmbH als Tochtergesellschaft der Gruppe J ihren Hauptsitz.

Skylotec baut Schulungsangebot aus [ SKYLOTEC ] In Zeiten von Hygiene- und Abstandsregeln bieten Online-Schulungen nahezu die einzige Möglichkeit, sich während der Corona-Pandemie weiterzubilden. Das gilt auch bei Fragen zur Absturzsicherung. Damit Anwender nicht auf Seminare verzichten müssen, hat Skylotec sein Online-Schulungsangebot weiterentwickelt. Der Experte für Absturzsicherungen hat dazu eine neue Internet-Plattform auf den Weg gebracht. er Hersteller von AbsturzsiDiese richtet sich an Untercherungen mit Stammsitz in nehmen oder Händler, die die Neuwied führt in seinem Vertical jährlich durch den Gesetzgeber Rescue College (VRC) weltweit vorgeschriebene Prüfung von Trainings durch. Jetzt können PSAgA eigenständig durchführen Anwender auch online vor dem möchten. Überdies gibt es Anheimischen Monitor oder am PC gebote für Seilzugangstechniker, im Büro daran teilnehmen. Zu also jene ausgebildete Spezialisden Internet-Kursen zählen beiten, die Schulungen gemäß den spielsweise Schulungen für BeAnforderungen der Fachverbänschäftigte oder Selbstständige de IRATA oder FISAT erfüllen im Handwerk und in der verarbeimüssen. Durch alle Online-Kurse tenden Industrie, die die richtige führen Instrukteure, die über langAnwendung von Persönlicher jährige Erfahrung verfügen. Für Schutzausrüstung gegen Absturz die Anmeldung zu den Live-Schu(PSAgA) erlernen müssen, oder lungen hat das Unternehmen eine die Ausbildung zum Sachkundineue Online-Plattform entwickelt, gen gemäß DGUV-Regel die unter www.skylotec.training 312-906. J erreichbar ist.

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SKYLOTEC

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Das richtige Anlegen von Persönlicher Schutzausrüstung gegen Absturz ist elementar. Um Routinen zu entwickeln, sind regelmäßige Schulungen unverzichtbar.

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RECALM

IM BLICKPUNKT XXX

Antischall als Schutz Das innovative System »ANCOR« wird direkt am Kopfteil des Fahrersitzes befestigt.

vor Baumaschinenlärm [ RECALM ] Zwischen massiven Eisenstreben, rauen Betonklötzen und tonnenschweren Baumaschinen ist eine Baustelle vor allem eines – sie ist unfassbar laut. Wer in der Bauindustrie tätig ist, sieht sich tagtäglich ohrenbetäubenden Lärmquellen gegenüber. Beim Einsatz leistungsstarker Hydraulikbagger, Rüttelplatten, Walzen und Radlader sorgt das für extremen Krach, der auf Dauer ernsthafte gesundheitliche Schäden mit sich bringt. Der permanente Maschinenlärm kann im schlimmsten Fall zu einer Lärmschwerhörigkeit führen, die aufgrund der Schädigungen im Nervensystem als unheilbar gilt. Grund genug also, um dieses Thema ernst zu nehmen. Und genau das hat die recalm GmbH getan: Das Unternehmen mit Sitz in Hamburg hat eine innovative ActiveNoise-Cancelling-Lösung (ANC) mit Namen „ANCOR“ entwickelt, die direkt in einer geschlossenen Fahrerkabine nutzbar ist und dort die gefährlichen Lärm-Schallwellen mit Gegenschall bekämpft.

Von Dan Windhorst

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Gewünschte und benötigte Geräusche reduzieren wir nicht, sondern machen sie durch das Reduzieren des tiefen Wummerns unter Umständen sogar besser hörbar. Lukas Henkel, Mitgründer und Kaufmännischer Geschäftsführer der recalm GmbH

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ine auf Schallwellen basierte Lärmunterdrückung, die sich in den Fahrersitz einer Baumaschine integrieren lässt: Die Idee für ein solches System kam Marc von Elling, Mitgründer und Technischer Geschäftsführer der recalm GmbH, ausgerechnet am Hamburger Fischmarkt mitten in Altona – einem Stadtteil, bei dem Lärm praktisch schon zum Wohninventar dazugehört. Er wollte einen Weg finden, um Lärm auszuschalten, ohne dafür einen umständlichen Hörschutz aufsetzen zu müssen. Das führte 2017 zur Gründung der recalm GmbH, an der neben Marc von Elling auch Martin Günther (Technischer Geschäftsführer, Lukas Henkel (Kaufmännischer Geschäftsführer) und Ralf Ressel (Mentor) beteiligt waren. Neben der für Hamburg typischen Macher-Mentalität setzte das Team in den darauffolgenden Jahren vor allem auf dessen Erfindergeist: Entwickelt wurde ein Algorithmus, der lärmenden Schall in ein gegenphasiges Schallsignal umwandelt und so den Lärm-

pegel aktiv reduzieren soll. Das Besondere hierbei ist die sogenannte Freifeld-Anwendung und damit die Möglichkeit, Lärmschutz nicht nur mittels Kopfhörer direkt am Ohr, sondern innerhalb der Fahrerkabine zu betreiben.

Ausgeklügeltes System Um einen solchen aktiven Lärmschutz zu betreiben, benötigt die ANC-Lösung »ANCOR« (Active Noise Cancelling Offered by Recalm) mehrere Mikrofone, welche die vorhandenen Umgebungsgeräusche aufnehmen. Mittels Mikroprozessor wird daraus dann ein Schallsignal mit entgegengesetzter Polarität entwickelt. Kurz gesagt: Hier wird Feuer mit Feuer bekämpft – genauer genommen, Schallwelle mit Schallwelle. Das daraus resultierende Gegengeräusch wird dann mithilfe mehrerer Lautsprecher freigesetzt, die in Ohrnähe des Fahrers direkt im Sitz verbaut sind. Auf diese Weise, so recalm, lässt sich der Lärm in der

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Fahrerkabine überlagern und zum großen Teil auslöschen. Ein wichtiger Nebeneffekt dieses Systems ist, dass höhere Frequenzen davon unberührt bleiben: Beim unterdrückten Baumaschinenlärm handelt es sich um niederfrequenten Schall, weshalb der Fahrer auch weiterhin akustische Signale wahrnehmen kann und nicht in seiner Kommunikationsfähigkeit eingeschränkt wird.

Idee mit Zukunft Mit »ANCOR« hat recalm eine Lösung entwickelt, die sich nach Ansicht von Lukas Henkel (siehe Interview) vielseitig einsetzen lässt. Nutzbar ist das System überall dort, wo eine geschlossene Kabine samt Sitz mit normal hoher Kopfstütze samt Rückenlehne vorhanden ist. Darüber hinaus lässt sich die Click-on-Lösung auch nachrüsten. Im Bereich der Bau- und Landmaschinen bietet sich für recalm daher ein beachtliches Potenzial. Aber das Unternehmen denkt eigenen Angaben zufolge bereits einige Schritte weiter: Anwendung könnte das System auch in Autos, Bussen, Lkw oder Flugzeugen finden.

Stand der Dinge Seit dem Hamburger Fischmarkt und der ersten Idee zu einer solchen Lösung ist viel passiert. Das recalmTeam hatte 2018 vielversprechende Prototypen entwickelt, die bereits 2019 auf der bauma in München begutachtet werden durften. Darüber hinaus konnte das Unternehmen mit seiner Technologie wichtige

Ausgefeilte Technologie sorgt für Gegenschall, wodurch der Lärm reduziert werden kann.

Auszeichnungen wie den Deutschen Arbeitsschutzpreis 2019 auf der A+A in Düsseldorf sowie die Systems and Components Trophy im Rahmen der Agritechnica in Hannover gewinnen. Stattgefunden haben darüber hinaus zahlreiche Langzeittests, um Kurz und knapp das System auch unter realen BeBeim System »ANCOR« nimmt ein dingungen auf der Baustelle einem Mikrofon den Lärm einer primären Härtetest zu unterziehen. Die ReSchallquelle wie dem Motor auf. Mitsonanz, so Lukas Henkel, sei dahilfe der Signalverarbeitung wird ein bei besonders positiv. Wann genau Signal mit entgegengesetzter Polarität recalm mit seiner innovativen Lärmerzeugt. Ein Lautsprecher gibt dann schutz-Lösung an den Start geht den Gegenschall aus. Durch destruktive Interferenz wird das Störsignal daund was die besonderen Raffinesraufhin ausgelöscht. sen dieses Systems sind, erklärt der Mitgründer im nachfolgenden InterJ view.

INTERVIEW »Lärm ist ein großes Problem und ANC ein willkommener Lösungsansatz« Auf Baustellen herrschen andere Gesetze: Die Arbeiten sind schweißtreibend und der Ton ist, ähnlich den Arbeitsbedingungen, gern auch mal etwas rau. Kurzum: Auf der Baustelle wird selten gejammert. Das sorgt natürlich für einen ganz eigenen Charme, birgt letztlich aber auch Gefahren – insbesondere mit Blick auf den Arbeitsschutz und die Arbeitssicherheit. Ein großes Thema ist in diesem Zusammenhang der Lärm: Wer am Bau arbeitet, ist tagtäglich von störenden und schädlichen Geräuschen umgeben, etwa von Baumaschinenlärm. Und genau der kann auf Dauer dramatische Folgen wie eine Lärmschwerhörigkeit mit sich bringen. Um dem entgegenzuwirken, hat das Unternehmen recalm eine Lösung entwickelt, die den Lärm aktiv in Baumaschinenkabinen mithilfe von Antischall reduziert. Wie genau das System funktioniert, wo es Anwendung findet und was sich dadurch alles ändert, hat die bauSICHERHEIT im Gespräch mit Lukas Henkel, Mitgründer und Kaufmännischer Geschäftsführer der recalm GmbH, erfahren. bauSICHERHEIT: Herr Henkel, wer sich regelmäßig zu starkem Lärm aussetzt, riskiert auf Dauer eine Lärmschwerhörigkeit und damit eine Erkrankung, die nicht mehr zu heilen ist. Gerade auf der Baustelle, wo schwere Baumaschinen teils ohrenbetäubenden Lärm produzieren, nimmt Lärmschutz daher eine tragende Rolle ein. Mit der Entwicklung einer ANC-Lösung (Active-Noise-Cancelling) entwickelt recalm ein innovatives und neues System, das störende Geräusche auf Knopfdruck reduzieren soll. Wie kam es zu dieser Idee?

SICHERHEIT [ 08/2020 ]

Lukas Henkel: Ihren Ursprung hat die Idee am Hamburger Fischmarkt. Auch dort ist es laut, weshalb mein dort wohnhafter Mitgründer Herr von Elling bei geöffnetem Fenster keine Ruhe fand. Nach Rücksprache mit Personen aus der Baubranche war schnell klar, dass Arbeitnehmer, die unter Lärm arbeiten, weitaus gefährlicheren Lärmpegeln ausgesetzt sind als unsereins in den eigenen vier Wänden. Nachdem wir mit den verschiedensten Stakeholdern aus der Branche gesprochen haben, war klar: Lärm ist ein großes Problem und ANC wäre ein willkommener Lösungsansatz.

Lukas Henkel

bauSICHERHEIT: Das System basiert auf dem Prinzip von Active-Noise-Cancelling (ANC): Statt Geräusche einfach nur zu dämpfen, nutzen Sie Antischall, um den Lärm aktiv zu reduzieren. Wie muss sich der Anwender diesen Vorgang vorstellen? Lukas Henkel: Bei der Reduktion von Lärm unterscheidet man üblicherweise zwischen passiver und aktiver Dämpfung. Passive Dämpfung erfolgt mittels Dämmmaterialien. Diese Art von Dämpfung eignet sich gut für hochfrequenten Lärm. Aktive Dämpfung basiert auf Signalverarbeitung, also Software.

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Diese Art der Dämpfung funktioniert besonders gut bei tieffrequentem Lärm. Ein Mikrofon nimmt den Lärm einer primären Schallquelle (z. B. Motor) auf. Mithilfe der Signalverarbeitung wird ein Signal mit entgegengesetzter Polarität erzeugt. Ein Lautsprecher dient als sekundäre Quelle und gibt den Gegenschall aus. Durch destruktive Interferenz wird das Störsignal ausgelöscht. Unser System arbeitet dabei adaptiv und versucht je Betriebsszenario die bestmögliche Reduktion zu erzielen. Der wahrnehmbare Effekt ist also abhängig von der jeweiligen Lärmcharakteristik je Situation. Selbst wenn mal kein spürbarer Effekt erzielt würde, reduzieren wir trotzdem Lärm und schützen das Ohr vor unnötigen Frequenzen. Grund hierfür ist, dass das menschliche Gehör zum einen einer variablen Empfindlichkeit unterliegt und zum anderen erst bei einem Unterschied von 3 dB(A) eine spürbare Veränderung wahrnimmt. Nur ein gesundes Gehör kann bei guten Bedingungen im direkten Vergleich Pegel von 1 dB(A) unterscheiden. Das mindert den Mehrwert einer nicht direkt spürbaren Reduktion unterhalb von 3 dB(A) aber keineswegs. Bei Lärm gilt: Weniger ist immer mehr. Das Ergebnis ist, dass das dumpfe, bassähnliche Wummern reduziert wird, während das Feedback vom Motor, Warnsignale, Radio und Sprache unberührt bleiben oder sogar besser hörbar werden. bauSICHERHEIT: Ihre ANC-Lösung wirkt im Vergleich zum großen Nutzen erstaunlich kompakt: Wie sieht es mit der Kompatibilität hinsichtlich verschiedener Baumaschinentypen und -hersteller aus? Ließe sich prinzipiell jede Baumaschine damit aus- bzw. nachrüsten? Lukas Henkel: Grundsätzlich haben wir unser Produkt »ANCOR« (Active-Noise-Cancelling Offered by Recalm) so entwickelt, dass es auch nachrüstbar ist. Um das Produkt installieren zu können, ist ein normal langer Sitzrücken samt Kopfstützte nötig. »ANCOR« wird von hinten an die Streben der Kopfstütze geschraubt und umfasst somit die Kopfstütze.

Zudem braucht es eine Kabine – für offene Fahrerstände, wie etwa bei Straßenfertigern, ist das System nicht geeignet. Sind Kopfstütze und Kabine gegeben, lässt sich das Produkt theoretisch auf jeder Baumaschine nachrüsten bzw. installieren. bauSICHERHEIT: Eine Frage, die sich speziell erfahrene Baumaschinen-Anwender in diesem Zusammenhang stellen: Ihre ANCLösung soll störende Geräusche reduzieren, gilt das dann nicht auch für andere Geräuschquellen wie akustische Warnsignale oder Zurufe von Arbeitskollegen, etwa in Gefahrensituationen? Lukas Henkel: Wie bereits angedeutet, sorgt unser System für die Reduktion von tieffrequenten Anteilen im Spektrum. Gewünschte und benötigte Geräusche reduzieren wir nicht, sondern machen sie durch das Reduzieren des tiefen Wummerns unter Umständen sogar besser hörbar.

bauSICHERHEIT: Im vergangenen Jahr hat recalm bereits wichtige Auszeichnungen für seine Innovation erhalten – unter anderem den Deutschen Arbeitsschutzpreis 2019 auf der A+A in Düsseldorf sowie die Systems and Components Trophy, welche auf der Agritechnica in Hannover verliehen wurde. Was lässt sich zur bisherigen Resonanz auf das System sagen? Lukas Henkel: Beide Preise sind repräsentativ für unsere Mission: Wir wollen ein innovatives Produkt im Markt etablieren, das die Lebensqualität der Fahrer erhöht, indem die Sicherheit und der Komfort am Fahrerarbeitsplatz im Fokus liegen. Viel wichtiger als etwaige Preise ist aber das Feedback aus dem Markt bzw. den Anwendern. Hier ist die Resonanz bisher sehr gut. Wir sind bereits mit einigen OEMs in Projekten und Testphasen und auch die Bauunternehmen haben längst verstanden, dass Arbeitsschutz und Komfort am Arbeitsplatz nicht mehr wegzudenken sind – besonders vor dem Hintergrund, dass der Fachkräftemangel den Konkurrenzdruck am Arbeitsmarkt erhöht. Auch bei den Bau-

unternehmen gibt es besonders innovative Tester, die vorpreschen und mit uns zusammenarbeiten.

bauSICHERHEIT: Die recalm GmbH wurde 2017 von Marc von Elling, Martin Günther, Ralf Ressel und Ihnen gegründet. Seither ist viel passiert: Neben der Entwicklung erster Prototypen sowie der Weiterentwicklung der Technologie arbeitet recalm nun mit Hochdruck an der Marktreife: Ist bereits abzusehen, wann die Branche damit rechnen darf? Lukas Henkel: Das stimmt, die Zeit ist schnell ins Land gezogen und wir haben jede Menge auf unserem bisherigen Weg lernen dürfen. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, im kommenden Jahr, also 2021, den Markteintritt zu schaffen und erste Maschinen auszurüsten. bauSICHERHEIT: Das Jahr 2020 ist und bleibt von der Covid-19-Pandemie geprägt. Wichtige Schutzmaßnahmen und Einschränkungen seitens der Bundesregierung helfen, die Verbreitung des Virus einzudämmen, setzen aber gleichzeitig der Wirtschaft zu. Wie nimmt die recalm GmbH diese Ausnahmesituation wahr und sind die Auswirkungen von Corona auch bei Ihnen spürbar? Lukas Henkel: Natürlich trifft uns die Pandemie an der ein oder anderen Stelle. Sei es bei Tests mit Kunden oder der Liefertreue von Entwicklungsaufträgen. Auch wir haben Mitte März das gesamte Team ins Homeoffice geschickt und vom heimischen Schreibtisch aus gearbeitet. Sicherlich macht die Situation mit jedem Menschen im Team was und es muss stellenweise besonders hingehört und umgedacht werden. Wir haben uns im engen Austausch miteinander zurück in den Arbeitsalltag getastet. Mittlerweile sind wir wieder mehr im Büro und auch bei Kunden im Feld. Vergangene Krisen haben aber zudem gezeigt, dass kleinere, innovative Unternehmen als Gewinner aus der schweren Zeit hervorgehen konnten. Bei aller vorhandener Demut haben wir die Ambition, gestärkt aus der Krise zu kommen und unsere Innovativität und Agilität zum Vorteil unserer Kunden einzubringen. Wir glauben, dass wir nicht abreißen lassen dürfen, wenn wir in Deutschland als Innovationstreiber im internationalen Vergleich oben mitspielen wollen. Daher wird die Zeit nach der Krise kommen, in der es schnell gehen muss, und dann werden wir da sein.

Ein junges und dynamisches Team sorgt bei recalm für die für 2021 anvisierte Markteinführung von »ANCOR«.

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FAHRZ

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Die »Dual View«-Technologie ermöglicht dem Bediener eine gute Rundumsicht, was einerseits den Bedienkomfort, andererseits aber auch die Baustellensicherheit erhöht.

WACKER NEUSON

FAHRZEUG-SICHERHEIT

»Dual View«-Dumper mit freier Sicht in jede Richtung [ WACKER NEUSON ] Neue Standards in puncto Bediener- und Baustellensicherheit, Flexibilität und Wirtschaftlichkeit sollen die »Dual View«Raddumper von Wacker Neuson setzen. »Dual View« ermöglicht den komfortablen und schnellen Wechsel der Sitzposition durch eine 180-Grad-Drehung der gesamten Bedien- und Sitzkonsole. Auf diese Weise hat der Bediener immer eine gute Sicht in die Fahrtrichtung – beim Transportieren, Be- und Entladen.

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Modelle Insgesamt bietet Wacker Neuson seinen Kunden mit den »Dual View«-Dumpern 20 verschiedene Modelle an Ketten- und Raddumpern, die sich besonders durch einfache und sichere Bedienung sowie ihren Komfort auszeichnen.

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D

ie »Dual View«-Dumper »DV60«, »DV90« und »DV100« sollen neue Maßstäbe für uneingeschränkte Sicht in jeder Situation setzen. Die Drehung der Sitz- und Bedienkonsole kann bequem vom Fahrersitz aus durch einen einfachen Handgriff zum Entriegeln und anschließenden Drehen der Konsole durchgeführt werden, um so die Blick- und Fahrtrichtung zu bestimmen. Das Konzept optimiert das Sichtfeld sowohl in die

neue Hauptfahrrichtung als auch auf den Arbeitsbereich in Richtung Mulde. »Mit unseren Raddumpern haben wir das Thema Sicherheit in diesem Segment völlig neu definiert. Gemeinsam mit Kunden aus unterschiedlichen Märkten konnten wir eine Lösung entwickeln, die einfach in der Handhabung ist und gleichzeitig einen großen Effekt hat«, berichtet Alexander Greschner, Vertriebsvorstand der Wacker Neuson Group.

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DAS UNTERNEHMEN Wacker Neuson ist als Hersteller von Baumaschinen und -geräten, Ersatzteilen und Dienstleistungen weltweit tätig. Das Produktportfolio umfasst unter anderem Innen- und Außenrüttler für die Betonverdichtung, Vibrationsbohlen für die Oberflächenbearbeitung, Stampfer, Vibrationsplatten und Walzen für die Bodenverdichtung, Aufbruch- und Schneidgeräte, Beleuchtung, Generatoren, Pumpen und Heizer sowie Bagger, Radlader, Teleskoplader, Kompaktlader und Dumper im Bereich der kompakten Baumaschinen. Mit eigenen Vertriebs- und Servicegesellschaften in mehr als 35 Ländern, sieben internationalen Fertigungsstandorten und zahlreichen Partnerstandorten für Vertrieb und Service ist Wacker Neuson flächendeckend präsent. Hinter der Marke steht die Wacker Neuson Group, ein Unternehmensverbund mit über 6  000 Mitarbeitern weltweit und einem Umsatz von 1,9 Mrd. Euro im Jahr 2019.

Gute Sicht bedeutet mehr Sicherheit Mit der Sitzposition ändert der Bediener die Blickund Vorwärts-Fahrtrichtung. Zeitaufwendiges Wenden und Rangieren ist somit nicht mehr nötig. Gerade auf kleinen, beengten Baustellen, zum Beispiel

Kurz und knapp Mit der Sitzposition ändert der Bediener die Blick- und Vorwärts-Fahrtrichtung. Zeitaufwendiges Wenden und Rangieren ist somit nicht mehr nötig.

im Innenstadtbereich, im Tunneleinsatz oder an vielbefahrenen Straßen, spielt »Dual View« seine Stärken voll aus: Der Fahrer lenkt den Raddumper mit Mulde in Fahrtrichtung auf die Baustelle, be- oder entlädt ihn dort bei voller Sicht auf den Ladebereich und fährt, nach einer 180-Grad-Drehung des Sitzes, auf gleichem Wege mit freiem Sichtfeld wieder hinaus, ohne das Fahrzeug wenden zu müssen. So behält er die Arbeitsumgebung stets voll im Blick, und das bedeutet deutlich mehr Sicherheit. Auch eine voll beladene Mulde versperrt die Sicht nicht mehr, denn wie bei einem Lkw lässt der Fahrer die Mulde beim Fahren hinter sich. Um die Umgebung zur Mulde weiterhin im Blick zu behalten, kann optional eine Rückfahrkamera gut geschützt im Rahmen verbaut werden. Eine optionale Frontsichtkamera rundet die perfekte Sicht ab. Beide Kameras und auch das Display erfüllen die höchste Schutzklasse IP69 (staubdicht und Schutz gegen Wasser bei Dampfstahlreinigung) und sind dadurch für die harten Bedingungen auf der Baustelle bestens geeignet.

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Sicherheit durch bewährten Komfort Für einfache und intuitive Bedienung der »Dual View«-Dumper sorgen weitere bewährte Sicherheitsfeatures wie der hydrostatische Fahrantrieb, die verschleißfreie Federspeicher-Feststellbremse sowie die Bedienung mittels Joystick, über den garantiert werden kann, dass der Fahrer immer eine Hand am Lenkrad behält. Die »Dual View«-Modelle sind neben der Canopy-Variante oder mit klappbarem ROPS-Überrollbügel auch mit Kabine erhältlich. Ein robustes Schutzgitter auf der Mulde schützt Fahrer und Kabine zusätzlich vor herabfallendem Material oder vor Beschädigung durch eine Baggerschaufel.

Mit unseren Raddumpern haben wir das Thema Sicherheit in diesem Segment völlig neu definiert. Alexander Greschner, Vertriebsvorstand der Wacker Neuson Group

Der Raddumper als effizienter Lastenträger Raddumper von Wacker Neuson können alle klassischen Transportarbeiten erfüllen, bringen aber noch weitere Vorteile mit sich. Dank ihres Knick-Pendelgelenks sind diese deutlich wendiger und geländegängiger als Lkw und können ebenso in unwegsamem Gelände eingesetzt werden. Auch unter Volllast behalten sie stets Bodenkontakt und eine sehr gute Traktion, sogar in unebenem Gelände. Eine flexible Drehkippmulde sorgt dank stufenlosem 180-GradAbkippen dafür, dass das Material zielgenau verteilt werden kann. Insgesamt bietet Wacker Neuson seinen Kunden mit den »Dual View«-Dumpern 20 verschiedene Modelle an Ketten- und Raddumpern, die sich besonders durch einfache und sichere Bedienung sowie ihren Komfort auszeichnen. Entsprechend individuellen Kundenbedürfnissen lassen sie sich flexibel ausstatJ ten und einsetzen.

180

Grad

»Dual View« ermöglicht den komfortablen und schnellen Wechsel der Sitzposition durch eine 180-Grad-Drehung der gesamten Bedienund Sitzkonsole.

Die vielseitig einsetzbaren »Dual View«-Dumper von Wacker Neuson erweisen sich als Kraftpakete, die auf der Baustelle dank der guten Rundumsicht gleichzeitig ein hohes Maß an Bediensicherheit bieten.

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LEHNHOFF

Stolz auf den neuen Bagger mit vollhydraulischem »Variolock-VL 210«Schnellwechsel-System von Lehnhoff (v.l.n.r.): Volker Giegerich, Helga Giegerich, Arno Fischer (Lehnhoff), Sascha Fischer (Zeppelin Hanau), Thomas Elberskirch (Lehnhoff)

Schnellwechsel-System steigert die Produktivität [ LEHNHOFF ] Die Firma Volker Giegerich Bagger- und Abbrucharbeiten aus Mömlingen konzentriert sich auf Aushub, Abbruch, Erdbewegung und Recycling. Der Faktor Nachhaltigkeit spielt im Unternehmen eine große Rolle. Seit 40 Jahren ist der Betrieb mit dem AnbaugeräteSpezialisten Lehnhoff eng verbandelt. Vor allem dessen vollhydraulisches »Variolock«Schnellwechsel-System hat Inhaber Volker Giegerich überzeugt, steigert es doch seiner Aussage nach die Produktivität seiner Maschinen auch durch Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs.

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ür Volker Giegerich zählt noch das hanseatische Kaufmannsprinzip: Handschlag und Wort. Was Vater Eduard begann, führt Sohn Volker fort und die dritte Generation steht mit Tochter Evi bereits in den Startlöchern. Zehn Mitarbeiter und neun Bagger mit Gewichtsklassen von 1,8 bis 30 t sind hier im Rhein-Main-Gebiet im Einsatz. In puncto Service betont der 63-Jährige vor allem die 40 Jahre währende Beziehung zu Key Account Manager und Lehnhoff-Urgestein Arno Fischer, der zusammen mit Giegerichs Vater das Eisen der Partnerschaft anno 1980 schmiedete. Giegerich stellt zudem die Innovationskraft von Lehnhoff heraus: »Mit dem ›Variolock‹-System ist denen der ganz große Wurf gelungen.«

Vorteile machen sich im Abbruch bemerkbar Vor allem im Abbruch machen sich seiner Aussage nach die

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Vorteile des vollhydraulischen Systems bemerkbar, denn hier werden Anbaugeräte wie Hydraulikhämmer, Betonscheren und Backenbrecherlöffel häufig getauscht. Jüngst baute der Betrieb im Nachbarort ein vierstöckiges Kaufhaus zurück. Giegerich spricht in diesem Fall von einer Effizienzsteigerung von bis zu 10 Prozent durch das »Variolock«System gegenüber dem manuellen Wechsel. Die Anbaugeräte kann der Maschinenführer jetzt vollhydraulisch innerhalb weniger Minuten aus der Kabine heraus tauschen. So verhindert er Leerlauf und spart gleichzeitig Arbeitsstunden und Kraftstoff ein.

Moderne Technologie erleichtert die Arbeit Auch der neue CAT Kettenbagger, der durch die Kombination von 2D-Maschinensteuerung und elektrohydraulischer Vorsteuerung bis zu 25 Prozent weniger Sprit

verbraucht, fügt sich passgenau ins Konzept der Nachhaltigkeit. Die 2D-Maschinensteuerung bietet Führungshilfen für Tiefe, Neigung und horizontalen Abstand zum Planum und hilft dem Fahrer somit, Überaushub und damit kraftstofffressenden Nacharbeitszeiten zu vermeiden. Von Beginn an wurde der Bagger mit dem vollhydraulischen »VariolockVL 210«-Schnellwechsel-System von Lehnhoff ausgestattet. Die patentierten Kurzhubventile, die im Variolock verbaut sind, sorgen dafür, dass die damit verbundenen Wechselvorgänge noch schneller werden, womit sich die Kraftstoffeffizienz um weitere 10 Prozent erhöht. Dass das System dadurch auch absolut leckagefrei ist und kein Öl aus offenen Hydraulikschläuchen fließen kann, freut den Unternehmer zusätzlich. Für Giegerich hat sich die Investition in das vollhydraulische System sehr schnell amortisiert.

»Bereits nach kurzer Zeit hat sich das System für mich bezahlt gemacht. Jetzt wirft es für mich nur noch Gewinn ab«, so der Inhaber.

Kleiner Energieeinsatz, große Ergebnisse Effiziente und saubere Maschinen und die daraus resultierende Produktivität sind für Giegerich ein wichtiger Teil seiner Nachhaltigkeitsstrategie. Denn mit kleinem Energieeinsatz wird so ein großes Ergebnis erzielt. Er dreht darum auch an anderen Stellrädern seines Betriebs. So verzichtet das Unternehmen beispielsweise auf Klimaanlagen und heizt CO2-neutral. Die nötige Energie für den Betrieb liefert hingegen kein Kraftwerk, sondern wird von drei Solardächer bereitet. Außerdem landet aufgefangenes Regenwasser in einer dafür vorgesehenen Zisterne, von wo aus es wieder für die Bewässerung genutzt werden kann. J

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[ DMS ] Das mittelständige Unternehmen DMS mit Sitz in Fürth/Odw. hat mit »Soft-Grip« und »Pipe-Grip« kleine Helfer mit großer Wirkung entwickelt, die die Sicherheit auf der Baustelle erhöhen können. Es handelt sich um auf den Greiferzahn aufsteckbare Gummibacken, die es ermöglichen, DMS Greifer bis 9 t noch vielfältiger einzusetzen und Menschen am Bau vor Verletzungen zu schützen.

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as erklärte Ziel von DMS war die Entwicklung einer durchdachten Lösung, die leicht zu handhaben ist und größtmöglichen Bedienkomfort sowie Sicherheit für Beschäftigte auf der Baustelle bietet. Der Baggerfahrer kann laut Hersteller bei der Verwendung von »Soft«- und »Pipe-Grip« alleine aus der Fahrerkabine heraus arbeiten und braucht keinen Kollegen mehr im Gefahrenbereich, um einzusetzende Teile zu fixieren oder entsprechend zu positionieren. Entstanden ist der »Soft-Grip« vor dem Hintergrund, dass der Transport von Materialien mit empfindlicher Oberfläche in der Praxis eine besondere Herausforderung darstellt. Diese Problemstellung wurde erkannt und eine praxisnahe Lösung erarbeitet. Innerhalb weniger Sekunden montiert, überzeugt er laut DMS durch Praxistauglichkeit und einen idealen Schutz bei gleichzeitig hoher Griffigkeit. Blocksteine, Bordsteine oder auch polierter Granit können ohne Beschädigungen gegriffen und positioniert werden. So wird nicht nur das Material geschützt, sondern vor allem die Unfallgefahr für Mitarbeiter durch rutschende Materialien gesenkt. Der auf der

GaLaBau mit der Innovations-Medaille ausgezeichnete »Pipe-Grip« wurde einige Jahre später entwickelt. Er vereint die Möglichkeiten des »Soft-Grips« mit dem zusätzlichen Nutzen, durch innen liegenden Kraftschluss klemmen und transportieren zu können. Hohlkörper können von innen oder außen mit dem Greifer, ohne Schlaufen, Schachtgehänge oder weiteres Werkzeug, unkompliziert gegriffen und punktgenau platziert werden. Dadurch muss kein Arbeiter mehr im Gefahrenbereich und unter engsten Platzverhältnissen beim Einsetzen oder Positionieren unterstützen. Die Sicherheit am Bau wird durch diese kleinen Helfer deutlich erhöht. Ermöglicht wird diese Anwendung in Kombination mit dem besonderen Zylinder-Aufbau der DMS Greifer, durch den sowohl das Öffnen als auch das Schließen der Greiferschale mit J gleicher Kraft und Geschwindigkeit möglich ist.

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Gummibacken für den Greiferzahn

Schützt das Baumaterial und minimiert die Unfallgefahr für Mitarbeiter: der Greiferzusatz »Pipe-Grip« des Herstellers DMS.

Kurz und knapp Die Gummibacken »SoftGrip« und »Pipe-Grip« ermöglichen ein beschädigungsfreies Greifen von Blocksteinen, Bordsteinen oder poliertem Granit. So wird das Material geschützt und die Unfallgefahr für Mitarbeiter durch rutschende Materialien gesenkt.

Eine praktische Lösung: Mithilfe von Gummibacken am Greiferzahn lassen sich Bauteile ohne Beschädigung bewegen. Gleichzeitig erhöht sich dadurch die Sicherheit für Beschäftigte auf der Baustelle.

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Bedienerschulung für Railroad-Arbeitsbühnen KUNZE

[ KUNZE ] Die Firma Kunze bietet seit diesem Jahr, neben den bereits vorhandenen Schulungen für verschiedenste Geräte (Minikrane, Erdbaumaschinen, Stapler usw.), nun auch die Bedienerschulung für die neuen Zweiwege-Arbeitsbühnen des Herstellers Platform Basket im Programm.

D Um einen sicheren Umgang mit den Railroad-Arbeitsbühnen zu gewährleisten, bieten sich Bedienerschulungen an, die neben zahlreichen Informationen zur Bühne auch praktische Anwendertipps beinhalten.

as Ziel dabei ist es, den Bedienern den Umgang mit dieser speziellen Zweiwege-Maschine näherzubringen und sie zu einer sicheren Bedienung zu befähigen. Diese Bedienerschulung basiert auf der allgemeinen Schulung für Hubarbeitsbühnen. Spezifisch für diese Arbeitsbühnen wurde im Haus Kunze in Zusammenarbeit von Ausbildern und Technikern die Schulung konzipiert und umgesetzt.

Auch das Vorgehen beim Eingleisen wird innerhalb der Schulungen besprochen. Dies ist ein besonders relevanter Teil, da die Railroad-Arbeitsbühne sowohl auf der Straße als auch auf den Schienen eingesetzt werden kann.

Für eine sichere Handhabung Sie beinhaltet unter anderem die Erklärung der Bedienelemente der Maschine sowie die Bedienpulte an Boden und Korb, um die Zweiwege-Arbeitsbühne sicher bedienen zu können. Das Multifunktionsdisplay der Maschine wird den Teilnehmer ebenfalls bis ins Detail erklärt, um ihnen einen Überblick über die möglichen Meldungen der Maschine zu geben. Auch das Vorgehen beim Eingleisen wird besprochen. Dies ist ein relevanter Teil der Schulung, da die Railroad-Arbeitsbühne sowohl auf der Straße als auch auf den Schienen eingesetzt werden kann. Sollte es einmal technische Probleme mit der Maschine geben, ist es für die Bediener natürlich notwendig zu wissen, wie man diese trotz fehlender Elektronik verfahren kann, um die Arbeitsbühne gegebenenfalls bergen zu können. Hier kommt die Notbedienung ins Spiel, wo den Teilnehmern die Vorgehensweise der Notbedienung, die Bedienung der Hydraulikblöcke sowie der Radmotoren vermittelt werden. Nach dem theoretischen Teil können die Bediener gleich einmal selbst versuchen, das Erlernte in die Tat umzusetzen und den Hilfsmotor starten. Die Schulung beinhaltet außerdem, wie der Dieselpartikelfilter bei einer möglichen Überschreitung der Rußlast wieder regeneriert werden kann. Die ersten Bedienerschulungen der Railroad-Arbeitsbühnen wurden bereits erfolgreich mit den Bedienmännern der Firma Rail Power Systems durchgeführt, die schon mehrere Maschinen bei der Firma Kunze erworben haben. Insgesamt sind über 10 Zweiwegegeräte für RPS auf J den Schienen unterwegs.

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STEYR

Gerade im Kommunal- und GaLaBau kommen Traktoren aufgrund der vielseitigen Anwendungsgebiete und Leistungskraft gern zum Einsatz.

Optimaler Kabinenschutz [ STEYR ] Der Hersteller Steyr hat einen deutlich verbesserten Anwenderschutz für die Fahrer der meisten Steyr Traktorenserien entwickelt und erhöht damit die Sicherheit für Anwender in einem Maschinensektor, der auch im Kommunal- und GaLaBau zum Einsatz kommt. Für die Modellreihen »Terrus«, »CVT«, »Impuls«, »Profi« und »Expert« steht ein zertifiziertes Filtersystem für die Kabinen (DIN EN 15695) zur Verfügung.

V

or der Markteinführung hat das Filtersystem einen umfangreichen Test am Julius KühnInstitut in Braunschweig durchlaufen und wurde dort erfolgreich zertifiziert. Damit erfüllt die Kabine die Kabinenschutzklasse 4. Dies bedeutet, dass ein optimaler Anwenderschutz ermöglicht wird. Vor allem bezieht sich die Schutzklasse auf die Schutzwirkung gegen gesundheitsschädliche Stäube, Aerosole und Dämpfe. Die Klasse 4 stellt derzeit die höchste Schutzklasse dar. Damit ist der Fahrer laut Hersteller auch bei Pflanzenschutzmittelanwendungen optimal geschützt. Die

Zertifizierung ermöglicht auch, dass auf weitere Schutzanzüge oder Atemschutz verzichtet werden kann. Sie erfüllt die aktuell gültigen Vorgaben und Auflagen der Behörden beim Umgang mit Pflanzenschutzmitteln.

Viele Verbesserungen Die Kabinenschutzklasse 4 wird durch zahlreiche technische Änderungen in der Kabine erreicht. So verfügt sie jetzt über eine Frischluftrate von mehr als 30 m3 pro Stunde. Dafür kommen moderne Hochleistungsfilter zum Einsatz. Sie bieten einen 98-prozentigen Wirkungsgrad, vor allem gegen

Backeye®360-Kamerasystem 4 Kameras – 1 Monitor – 0 tote Winkel

Backeye®360 ist ein intelligentes System mit vier Kameras und wurde zur Vermeidung von Unfällen durch tote Winkel entwickelt. Dank der vollständigen 360°-Ansicht auf einem einzigen Monitor wird das Manövrieren auch in stressigen Situationen deutlich erleichtert.

gesundheitsschädliche Stäube, Aerosole und Dämpfe. Hinzu kommt, dass die Kabine mit einem Leckage-freien Belüftungs- und Filtersystem ausgestattet ist.

Update für alte Modelle Im Rahmen einer Nachrüstaktion bieten aktuell viele Steyr Händler die Möglichkeit, ältere Modelle gezielt nachzurüsten. Darunter beispielweise alle »Profi«-Modelle mit vier oder sechs Zylindern des Baujahrs 2009 oder jünger, alle 6-er Modelle der »CVT SWB«Baureihe seit 2008 und alle 6-er Modelle der »CVT LWB«-Baureihe J von 2010 und jünger.

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Schutzklasse

Die Klasse 4 stellt die derzeit höchste Kabinenschutzklasse dar.

Backsense® Radarsystem

Backsense informiert den Fahrer über die Entfernung zu mobilen und stationären Hindernissen. Dies geschieht über ein abgestuftes Audiosignal sowie eine LED-Anzeige. Das flexible System ist mit einem variablen Erfassungsbereich von maximal 30 x 10 m frei konfigurierbar und arbeitet selbst unter widrigen Sicht- und Straßenverhältnissen effizient und zuverlässig.

Besuchen Sie unsere Webseite: www.brigade-elektronik.de

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BÖCKER

Während der Dachsanierungsarbeiten in Bochum kam der »AK 52«-Autokran von Böcker zum Einsatz, der durch eine sichere Handhabung und hohen Bedienkomfort auffällt.

Autokran für sichere Dachsanierung am

600

Kilogramm Der Arbeitskorb »PK 600« ist ausgelegt für eine Korblast von bis zu 600 kg und während des Betriebs hydraulisch auf eine Breite von 3,5 m ausfahrbar und hydraulisch um 400° drehbar, so dass er einen extrem großen Arbeitsbereich bietet und auch entlegene Stellen erreicht.

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Bochumer Rathaus [ BÖCKER ] Bei der aufwendigen Schieferdach-Sanierung des Bochumer Rathauses benötigte das Unternehmen Grefer Dach die Unterstützung des kraftvollen »AK 52«-Autokrans des Herstellers Böcker, welcher durch smarte Bedientechnologie und ein hohes Maß an Sicherheit punktet.

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as historische Rathaus in Bochum gehört zu den wichtigsten Repräsentativbauten des Ruhrgebiets und ist eine gern genutzte Drehlocation für Filmund Fernsehproduktionen. Nun wurde das Schieferdach des Gebäudes von Grefer Dach aus Oberhausen einschließlich der Gaubenerweiterung komplett saniert. Nach der Demontage der Schiefereindeckung wird die Dachfläche in altdeutscher Schieferdeckung erneuert. Dabei werden auf dem Dach des 7-stöckigen Gebäudes nicht nur ca. 1 100 m² Spanischer Schiefer benötigt, sondern auch die Gaubenbekleidung in Kupfer in Doppelstehfalzausführung. Aufgrund der Traufenhöhe von ca. 23 m, der vorhandenen Sparrenlänge von 14 m sowie der Firsthöhe von ca. 35 m setzte das Unternehmen auf einen Böcker »AK 52«-Autokran mit einer Ausfahrlänge von 52 m, um die rund 1 200 kg schweren Schieferboxen mit Deckmaterial vom Innenhof aus auf die Dachrückseite zu transportieren.

Enorme Leistungsdaten Mit einer maximalen Nutzlast von 12 t setzt der Böcker Autokran neue Maßstäbe in der 26 t-Klasse als 3-Achser und in der 32 t-Klasse als 4-Achser. So hebt er 3 t auf 17 m bei einer Höhe bis zu 31 m und 1 t auf 34 m bei einer Höhe von 30 m. Trotz seiner enormen Leistungsdaten bietet der »AK 52« laut Hersteller durch die gelenkte Hinterachse gute Fahr- und Manövriereigenschaften, was die Handhabung komfortabler, aber eben auch sicherer macht. Mit seiner kompakten Bauweise und dem geringen Durchschwenkradius ist er auch bei engen Platzverhältnissen wie hier im Innenhof des historischen Rathauses flexibel im Einsatz. Selbst bei Ausschöpfung der maximalen Reichweite beträgt der Durchschwenkradius nur 2,2 m und der Drehturm ragt maximal 0,9 m über den Rahmen des Trägerfahrzeugs hinaus, da der Kran keine ausfahrbaren Kontergewichte benötigt.

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Flexibel einsetzbar Der per Farbfunksteuerung vollhydraulisch teleskopierbare Ausleger von 14 m trägt selbst in horizontaler und ausgefahrener Position ein Gewicht bis zu einer Tonne. Für ein noch effizienteres Arbeiten kann der Ausleger dank leistungsstarker Zylindertechnik angehängte Lasten bzw. den beladenen Personenkorb in jeder Maststellung hydraulisch teleskopieren. Die Umrüstung vom Kran zur Arbeitsbühne erfolgt dank Easy-Lock-System werkzeuglos mit wenigen Handgriffen und in kürzester Zeit. Der von Böcker speziell für den AK 52 entwickelte Arbeitskorb »PK 600« ist ausgelegt für eine Korblast von bis zu 600 kg und während des Betriebs hydraulisch auf eine Breite von 3,5 m ausfahrbar und hydraulisch um 400° drehbar, sodass er einen extrem großen Arbeitsbereich bietet und auch entlegene Stellen erreicht.

fühliges und sicheres Arbeiten, wobei alle erforderlichen Benutzerinformationen im großen Farbdisplay angezeigt werden. Die gesamte Energieführung des »AK 52« ist sowohl im Hauptmast als auch im Ausleger innen liegend verbaut und damit vor äußeren Einwirkungen und Beschädigungen geschützt. Auch die Energieführung der Abstützzylinder befindet sich sicher innerhalb der Abstützkästen.

Der »AK 52«-Autokran kann bei Bedarf mit dem Personensicherungsmodus ausgestattet werden, der bei Arbeiten in der Höhe für die Absturzsicherung von Personen sorgt. Am Lasthaken des Krans hängt ein Sicherungsgerät, das die Person über ein Drahtseil innerhalb eines gewissen Aktionsradius mit dem Kran verbindet.

Sichere Handhabung

Vor Absturz geschützt

Im Einsatz als Arbeitsbühne zeichnet sich der »AK 52« durch eine hohe Sicherheit und präzise Steuerung aus. Eine permanente Überwachung der Zuladung schützt die Bühne vor Überladung. Die Bedienung der Arbeitsbühne kann von zwei Steuerständen aus im Korb erfolgen, um einen optimalen Überblick über die Einsatzsituation zu gewährleisten. Die variabel positionierbare Farbfunksteuerung ermöglicht ein fein-

Auch kann der AK 52 mit dem Personensicherungsmodus ausgestattet werden, der bei Arbeiten in der Höhe, z. B. bei Reparaturen auf dem Dach, für die Absturzsicherung von Personen sorgt. Am Lasthaken des Krans hängt ein Sicherungsgerät, das die Person über ein Drahtseil innerhalb eines gewissen Aktionsradius mit dem Kran verbindet. Der Böcker AK 52 erschließt mit seinen Reichweiten bis 45 m einen riesigen Arbeitsbereich und spielt seine Stärken der flexiblen Einsatzmöglichkeiten insbesondere bei mehrgeschossigen Bauwerken aus, sei es für Dachdecker, Zimmerer sowie im Industrie-, Glas- oder Fassadenbau. Umso wichtiger ist es aber auch, für die SicherJ heit der Arbeiter zu sorgen.

Kurz und knapp Im Einsatz als Arbeitsbühne zeichnet sich der »AK 52« durch eine hohe Sicherheit und präzise Steuerung aus. Eine permanente Überwachung der Zuladung schützt die Bühne vor Überladung. Die variabel positionierbare Farbfunksteuerung ermöglicht ein feinfühliges und sicheres Arbeiten, wobei alle erforderlichen Benutzerinformationen im großen Farbdisplay angezeigt werden.

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Tonnen Mit einer maximalen Nutzlast von 12 t setzt der Böcker Autokran neue Maßstäbe in der 26 tKlasse als 3-Achser und in der 32 t-Klasse als 4-Achser. So hebt er 3 t auf 17 m bei einer Höhe bis zu 31 m und 1 t auf 34 m bei einer Höhe von 30 m.

Für eine sichere und einfache Handhabung sorgt die Fernfunkbedienung.

In beeindruckender Höhe: Der »AK 52« war dazu in der Lage, selbst in großen Höhen für eine sichere Arbeitsplattform am Bochumer Rathaus zu sorgen und Material zu transportieren.

SICHERHEIT [ 08/2020 ]

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Schwere Lasten sicher heben [ SHZ ] Beim Heben schwerer Lasten kann es schnell mal gefährlich werden. Umso wichtiger ist es, sich auf stabile Materialien zu verlassen, die ein Höchstmaß an Sicherheit schaffen. Der Hersteller für textile Anschlagmittel SHZ hat genau dafür die Schwerlastrundschlinge »Performance Max« entwickelt. Sie wird mit einer Tragfähigkeit von 10 bis 300 t hergestellt und soll eine hohe Festigkeit, einfache Handhabung sowie hohe Sicherheit bieten.

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300

Tonnen Eine Neuentwicklung aus dem Hause SHZ ist die Schwerlastrundschlinge »Performance Max«. Diese Rundschlingen werden mit einer Tragfähigkeit von 10 bis 300 t hergestellt.

ie Firma SHZ GmbH aus Großröhrsdorf ist Hersteller für textile Anschlagmittel und Produkte zur Ladungssicherung aus Großröhrsdorf bei Dresden. Ein Großteil der SHZ-Produkte wird direkt vor Ort gefertigt. Die mit modernsten Maschinen ausgestattete Produktion erlaubt eine flexible Fertigung kleiner als auch sehr großer Losgrößen. Eine Neuentwicklung aus dem Hause SHZ ist die Schwerlastrundschlinge »Performance Max«. Diese Rundschlingen werden mit einer Tragfähigkeit von 10 bis 300 t hergestellt. Das Besondere an dieser Rundschlinge ist Herstellerangaben zufolge die Verwendung von »Vectran«-Garnen für den tragenden Kern. Diese speziellen Garne gehören zu der Gruppe der LiquidCrystal-Polymere und besitzen eine drei- bis vierfach höhere Festigkeit als die bisher üblichen hochfesten Polyestergarne. Dadurch sind die Schwerlastrundschlingen »Performance Max« bei gleicher Tragfähigkeit deutlich kompakter.

Einfacher und sicherer

Das Besondere an der neuen Rundschlinge ist das »Vectran«-Garn für den tragenden Kern. Es gehört zu der Gruppe der Liquid-Crystal-Polymere und besitzt eine drei- bis vierfach höhere Festigkeit als die bisher üblichen hochfesten Polyestergarne. Durch die höhere Festigkeit des verwendeten Garns konnte das Gewicht der Rundschlingen um den Faktor 2,5 reduziert werden. Dies erleichtert das Handling mit den Schwerlastschlingen erheblich. Im Vergleich zu anderen marktüblichen Hochleistungsfasern besitzen die »Vectran«-Garne laut Hersteller einen deutlich höheren Schmelzpunkt. Die Verwendung der Schwerlastrundschlingen »Performance Max« ist deshalb ohne Einschränkungen von -40°C bis 90°C zulässig. Auch die durch den Kriecheffekt teilweise auftretende Verhärtung im Kranhaken tritt bei den Rundschlingen nicht auf. Um den tragenden Kern der Schwerlastrundschlinge optimal zu schützen, wird ein hochabriebfester Doppelmantel verwendet. Zusätzlich können Kantenschoner zum Schutz der Rundschlingen an scharfen Kanten zum Einsatz kommen. J

SHZ

Beim Heben schwerer Lasten sind Rundschlingen notwendig, die extremen Belastungen standhalten können und damit Sicherheit schaffen.

Die Auflagebreite ist circa 40 Prozent geringer als bei vergleichbaren Rundschlingen aus Polyester. Komplizierte Anwendungen mit wenig Platz in Anschlagpunkten oder Kranhaken lassen sich mit der Rundschlinge nun deutlich einfacher und sicherer lösen. Durch die reduzierte Auflagedicke wird die Verwendung kleinerer Radien am Aufnahmepunkt der Last ermöglicht. Das Risiko der scharfen Kante reduziert

sich ebenfalls erheblich. Wie andere moderne Hochleistungsfasern haben auch die »Vectran«-Garne laut SHZ eine sehr geringe Bruchdehnung von nur etwa 4 Prozent. Die Rundschlingen dehnen sich deshalb bei der zulässigen Tragfähigkeit auch nur maximal 1 Prozent.

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MAROTECH

Gerade in der Baubranche ist eine zuverlässige Ladungssicherung unerlässlich.

Mit den »MT Secure Antirutsch-Balken« hat marotech eine neue Variante entwickelt, die aus belastbarem PU-Material besteht und als Direktbeschichtung verwendet werden kann.

Professionelle Ladungssicherung durch Antirutsch-Systeme [ MAROTECH ] Für eine professionelle Ladungssicherung reichen einfache Zurrgurte in der Baubranche häufig nicht aus. Gerade dann, wenn schwere Maschinen, Werkzeuge oder sperrige Baumaterialien transportiert werden, empfiehlt sich die Verwendung zusätzlicher Sicherheitsmaßnahmen. Im Ernstfall kann ein unzureichend gesicherter Transport nämlich nicht nur die Ladung schädigen, sondern auch zur Gefahr für den Transporteur sowie andere Verkehrsteilnehmer werden. Der Ladungssicherheitsexperte marotech entwickelt bereits seit 1995 Lösungen wie Antirutschmatten, Staupolster, Puffer, Anfahrschutz sowie Spannund Zurrgurte und empfiehlt eine Kombination aus mehreren Sicherungskomponenten. Gerade im Bereich der Antirutsch-Lösungen hat das Unternehmen 2020 zahlreiche Produktneuheiten auf den Markt gebracht, die auf der Antirutschbeschichtung »MT Secure« basieren und ein breites Anwenderspektrum abdecken.

Prozent

Von Dan Windhorst

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erade beim Transport von Schwerlasten wie Betonelementen, Maschinen, Stahlträgern oder Rohren reicht eine einfache Ladungssicherung mit Zurrgurt oder -kette nicht aus. Benötigt werden in diesem Fall sogenannte Antirutsch-Balken. Häufig werden hierfür aufgeklebte Antirutschmatten aus PU-gebundenem Gummigranulat verwendet, die jedoch nur über eine kurze Lebensdauer verfügen und aufwendig erneuert werden müssen.

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Mit den »MT Secure Antirutsch-Balken« hat marotech eine neue Variante entwickelt, die aus belastbarem PU-Material besteht und als Direktbeschichtung verwendet werden kann. Daraus soll sich eine erheblich längere Nutzungszeit ergeben. Die Beschichtung erfolgt Angaben des Herstellers zufolge auf IPPC-behandeltem Fichten- oder Hartholz. Auch Sonderanfertigungen mit Holzmulden sind möglich, um im Ausnahmefall auch gerundete Ladegüter sicher transportieren zu können.

Die Antidröhnplatte »MT Secure Silence« ermöglicht eine Geräuschdämmung von bis zu 25 dBA an Verladeanlagen, was einer Geräuschreduktion von über 85 Prozent entspricht.

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Die Antidröhnplatte »MT Secure Silence« von marotech wurde entwickelt, um eine hohe Geräuschdämmung von bis zu 25 dBA an Verladeanlagen zu erreichen.

Eine weitere wichtige Komponente stellen Antidröhnplatten dar: Die Antidröhnplatte »MT Secure Silence« von marotech wurde entwickelt, um eine hohe Geräuschdämmung von bis zu 25 dBA an Verladeanlagen zu erreichen, was laut Hersteller einer Geräuschreduktion von über 85 Prozent entspricht. Gleichzeitig sind die Platten darauf ausgelegt, die Rutschgefahr mit einem geprüften Rutschhemmungswert bis R12 zu reduzieren. Ein weiterer Vorteil ist Herstellerangaben zufolge die Beständigkeit gegenüber zahlreichen Chemikalien, Tausalzen und Diesel. Nutzen lässt sich diese Lösung aufgrund der weitgehenden Ölbeständigkeit außerdem auch im Außenbereich.

Kurz und knapp Anti-Rutsch-Lösungen wie »MT Secure AntirutschBalken« helfen dabei, die Ladung für den Transport zusätzlich zu sichern.

Antirutsch-Streifen für Transporter Um auch in Kleintransportern und Kommunalfahrzeugen für eine effektive Ladungssicherung sorgen zu können, hat marotech darüber hinaus seine

neuen »MT Secure Antirutsch-Streifen« entwickelt, die sich als vielseitig und flexibel in der Anwendung erweisen. Sie lassen sich schnell und unkompliziert auf die gewünschte Ladefläche kleben und laut Hersteller auch wieder aufnehmen und bis zu zehn Mal wiederverwenden. Geliefert werden die Streifen in 500 mm x 150 mm Rollen mit einer Breite von 200 mm. Der selbstklebende Antirutschbelag „MT Secure“ ist hingegen auch für vollflächige Verklebungen mit einem Grundmaß von 2 500 x 1 250 in 1 sowie 2 mm Breite erhältlich.

Vollflächige Variante: »Trailerboden« Entwickelt hat marotech aber auch den »MT Secure Trailerboden«, der speziell für Fahrzeugbauer zur Erstausrüstung sowie für Anwender zur Fahrzeugbodensanierung gedacht ist. Durch die vollflächige Variante sind keine Wegwerf-Antirutschmatten mehr notwendig. Sowohl die Variante »MT Secure Trailerboden« als auch »MT Secure Trailerboden OP« mit Hartkorneinstreu für offene Pritschenfahrzeuge sollen laut marotech mit hoher Belastbarkeit und langer Lebensdauer punkten. Der Boden ist zudem mit Flurförderfahrzeugen befahrbar und auf Wunschmaß konfektioniert, was eine vielseitige Nutzung ermöglichen soll. Generell gilt bei allen Sicherungsmaßnahmen, dass sie individuell auf die jeweilige Ladung abgestimmt und J regelmäßig überprüft werden müssen.

Stampferlift als Hebehilfe und Ladungssicherung

Der Hebelift »LEO 2.0« soll maximale Sicherheit für den Rücken bieten, indem er eine einfache Handhabung mit hohen Sicherheitsstandards vereint.

[ SCHOON ] Das Heben und Tragen gehört zu den alltäglichen Aufgaben vieler Beschäftigter im Baugewerbe. Mit der körperlichen Beanspruchung steigt die Gefahr eines krankheitsbedingten Arbeitsausfalles. Hier gilt es vonseiten der Unternehmen frühzeitig zu reagieren und dem Arbeitsausfall sowie den damit verbundenen Kosten vorzubeugen und diese zu vermeiden. Hierfür bietet Schoon Fahrzeugsysteme den Hebelift »LEO 2.0« an, um Arbeitsplätze auf Baustellen ergonomischer zu gestalten.

SCHOON

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as Produkt erweist sich laut Hersteller als Als Vorteile nennt der Hersteller die Tatsache, wartungsarm und soll von nur einer Person dass die innovative Lösung für Kastenwagen und bedienbar sein. Der Gedanke dabei: Über die wahlweise für Pritschenfahrzeuge geeignet ist und Hebelwirkung kann damit ein breites Anwenmithilfe der Gasfederderspektrum anspricht. unterstützung ein Hinzu kämen eine einfaKurz und knapp Stampfer schnell und che Montage, die rückenDer Hebelift »LEO 2.0« hilft beim Verlasicher aus dem Fahrfreundliche Handhabung den von Stampfern und dient während zeug herausgehoben sowie eine einfache Bedes Transports auf die Baustelle gleichwerden. Nach getätigdienbarkeit. Darüber hizeitig als effektive Ladungssicherung. ter Arbeit kann der naus, so Schoon, könne Stampfer auch wieder man das System immer problemlos verladen wieder in ein neues Fahrwerden. Dabei hat der Stampfer einen festen zeug einbauen. Erhältlich seien hierbei AusführunPlatz im Kastenwagen und fährt gesichert mit. gen mit Schäkel-Anschluss oder mit einer RollenDer Hebelift »LEO 2.0« wird mittels Liftkonsole aufnahme. Zudem ermögliche diese Entwicklung durch Schrauben und Halterplatten am Boden das Einstellen auf verschiedene Stampfer wie von J befestigt und bleibt damit wieder umrüstbar. Wacker, Weber oder Bomag.

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Selbst sperriges und schweres Gerät lässt sich gut und vor allem sicher in den neuen Boxen von Kögl verstauen.

[ KÖGL ] Geräte und Material sind während des Einsatzes auf der Baustelle stets Umwelteinflüssen ausgesetzt. Gerade wenn sie auf einer Ladefläche oder ungesichert am Bau aufbewahrt werden, kommt ein nicht zu unterschätzendes Diebstahlrisiko hinzu. Mit den neu entwickelten »Flexmo«-Boxen möchte Kögl eine sichere Verstauung sowie eine robuste und spritzwassergeschützte Aufbewahrung von Baumaterial bieten.

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ie neuen Pritschenboxen lassen sich flexibel einsetzen. So können sie Angaben des Herstellers zufolge statisch befestigt werden auf geschlossenen sowie offen zugänglichen Ladeflächen und Anhängern. Ebenso gibt es eine mobile Ausführung mit Rollen und Kranösen zur einfachen Verladung oder Kufen für den Transport mit Gabeln. Nicht nur von außen, auch von innen lassen sich die Boxen individuell und flexibel gestalten. Optionen wie Zwischenböden, Schubladen, Kleinteilboxen und Stapelboxen sollen dies laut Hersteller möglich machen. Insgesamt vier verschiedene Boxen stehen dabei zur Auswahl.

Inhalt bestmöglich schützen soll. Die stabilen Hebelriegel und massiven Scharniere sind Herstellerangaben zufolge einbruchhemmend und beugen somit dem Diebstahl von Material und Geräten vor. Zu guter Letzt bietet Kögl mit seiner »Flexmo Box Premium« eine Variante, die über zusätzliche Ausstattung wie Kleinteilwannen, Schnellbefestigungsösen zum sicheren Verzurren von Gegenständen in der Box, Schubladen mit Vollauszug sowie eine diebstahlsichere Befestigung der Box am Fahrzeug verfügt. J

KÖGL

Neue Box für Pritschen und Hänger 4

Boxvarianten

Insgesamt stehen mit »Flexmo«-Boxen vier verschiedene Ausführungen zur Verfügung.

Vielseitige Anwendung Überzeugen soll die neue Aufbewahrungslösung durch eine stabile, aber eben auch leichte Bauweise. Durch die umlaufenden Gummidichtungen ist die Box spritzwasserdicht, die Aluminium-Legierung schützt vor Korrosion. Um das Werkzeug vor Diebstahl zu schützen, lassen sich die Türe rechts und der Deckel der Box abschließen. Eine weitere Entwicklung ist die »Flexmo Box Roll-Up«, die mit einem spritzwassergeschützten Rollladen ausgestattet ist. Beim Öffnen des Rollladens offenbart die Box deren Inhalt auf einen Blick – gerade dann, wenn die Box erhöht befestigt wird. Die »Flexmo Box Economy« hingegen ist eine Box für Profis und verfügt über jeweils eine Seitentüre links und rechts. Diese Box ist nicht nur wasser-, sondern auch staubdicht nach IP67 & IP68, was den

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Mit den »Flexmo«-Boxen hat Kögl eine sichere und vor allem komfortable Verstauungslösung geschaffen.

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SOTIMO

Mit dem »sContainer« steht ein mobiles Depot für die Baustelle zur Verfügung, um Werkzeug oder wichtige Materialien sicher aufbewahren zu können.

Das Innere erweist sich als ausgeklügelte Stauraumlösung, die eine gute Übersicht bietet und viel Platz zur Verfügung stellt.

Mobiles Depot für die Baustelle [ SORTIMO ] Seien es Werkzeuge, Maschinen, Verbrauchsmaterialien oder wichtige Bauunterlagen: Um all diese Dinge sicher auf der Baustelle zu verwahren und gleichzeitig griffbereit zu halten, hat Sortimo den mobilen »sContainer« entwickelt und damit eine Lösung, die sich individuell auf die eigenen Bedürfnisse einstellen lässt. Die Lösung dient als individualisierbares Depot für Service, Handwerk, Bau und Logistik. Aufgrund seiner Grundmaße im Europalettenformat, Aufnahmen für Flurförderfahrzeuge und Zubehör wie Kranösen fügt sich der Container ideal in standardisierte Logistik- und Transportketten ein.

SORTIMO

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Individuell nutzbar: Das Depot ist einfach zu handhaben und ermöglicht ein schnelles Ein- und Ausräumen aller benötigten Materialien und Werkzeuge.

er »sContainer« ist aufgrund seines großzügigen und individuellen Raumnutzens ein flexibler Begleiter für Handwerker, Servicetechniker, Bauarbeiter oder Logistikdienstleister. Die Einsatzmöglichkeiten des in den Höhen 1 200 mm und 1 900 mm hohen Depots sind dabei laut Hersteller äußerst vielseitig. So kann dieser als Serviceoder Baustellencontainer zur sicheren, zentralen Aufbewahrung von Werkzeugen, Waren, Maschinen und Verbrauchsmaterialien eingesetzt werden. Ebenso dient er als mobiles Depot zur Verwahrung technischer Unterlagen, Sicherheitsdatenblätter, elektronischer Geräte wie Notebooks usw. oder auch als Hub für Logistikunternehmen.

Immer alles griffbereit Werkzeuge, Maschinen und Verbrauchsmaterialien sind direkt am Einsatzort verfügbar und sicher deponiert.

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Der großzügige Innenraum des »sContainers« lässt sich individuell nutzen. So kann dieser für eine perfekte Organisation mit einem »SR5«-Regalsystem von Sortimo ausgestattet werden, um Stauraum auf mehreren Ebenen zu schaffen. Die Ausstattung des Containers mit dem Regalsystem von Sortimo bietet einen großen Vorteil bei langfristigen Baustellen oder innerstädtischen Einsätzen, bei denen die Anfahrt mit dem Nutzfahrzeug nicht immer bis an den Einsatzort möglich ist. So sind wichtige Materialien des täglichen Bedarfs direkt vor Ort sicher gelagert und müssen nicht täglich ins Fahrzeug ein- und ausgeladen werden. Die massive Bodenbaugruppe aus pulverbeschichtetem Stahlblech erlaubt Angaben des Herstellers zufolge eine Zuladung bis 500 kg. Drei Schlossvarianten (Bügelschloss, Zylinderschloss oder elektronisches Zahlenschloss) stellen einen Schutz gegen ungewollte Zugriffe sicher. Und noch einen Vorteil führt der Hersteller auf: Die Außenhülle des »sContainers« stellt eine mögliche Werbefläche dar, auf der Firmenlogos oder sonstige Grafiken aufgebracht werden können. Die Gestaltung kann über den Beklebungskonfigurator von Sortimo individuell erstellt werden. J

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Multifunktionsbox für die Baustelle [ MODUL-SYSTEM ] Bei der »Multi-Box« handelt es sich um eine strapazierfähige und ergonomische Werkzeug- und Aufbewahrungsbox. Mit praktischem Zubehör erhältlich, leicht zu transportieren und kann problemlos an jedem Arbeitsort mitgenommen werden. »Meiner Meinung nach ist das die praktischste Tool-Box auf dem Markt. Wir haben die Vorteile anderer Boxen in einer einzigen kombiniert«, sagt Thomas Johansson, Vizepräsident von Modul-System.

MODU L-SYS

ie »Multi-Box« soll Funktionalität mit Design verbinden. »Sie können alle Produkte, die Sie möchten, auswählen und mixen und eine Box zusammenstellen, die genau auf Ihren Bedarf zugeschnitten ist. Zum Beispiel entscheiden Sie, ob Sie einen Deckel benötigen oder nicht, und wenn ja, ob Sie einen traditionellen Deckel oder eine Klapp-Version wünschen«, erläutert Thomas Johansson. Neben Bauteilen wie Deckel und Klapp-Set sind weitere Zubehörteile erhältlich. Trennwände können eingesetzt werden, um kleinere Fächer am Boden jeder Box zu schaffen. Zusammen mit den Trennwänden oder auch separat lassen sich Kunststoffeinsätze einsetzen. »Wir bieten außerdem Werkzeug-Halterungen, sodass jedes Werkzeug leicht zu finden und das Innere der Box stets sauber aufgeräumt ist. Und in den kommenden Monaten wird das Sortiment an Zubehör noch erweitert werden«, so Thomas Johansson. Aufgrund des intelligenten Designs können mehrere nutzen. Die Multi-Boxen können problemlos in das Boxen aufeinandergestapelt werden. Durch Öffnen Einrichtungssystem von Modul-System integriert der Stapel-Clips ist jede Box leicht zugänglich. Das werden. Sie lassen sich direkt in einer Ablageschale Frontfenster zeigt den Inhalt der Box, ohne dass oder zwischen zwei Seitenteilen auf festen oder ausdiese geöffnet werden muss. Außerdem besteht J die Möglichkeit, einen Deckel für mehrere Boxen zu 1ziehbaren Ablageschalen platzieren. ROD_paths_FISAT_FTS2020_CELLE 28.01.2020 14:06 Uhr Seite

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Die »Multi-Box« erweist sich als praktische Werkzeugund Aufbewahrungslösung.


3G

Das 3G informiert im Rahmen des nächsten 3G Logistik-, Trainer- & Beratertags über die tiefgreifenden Neuerungen der Zurrpunkte-Norm DIN EN 12640:2020-05.

Norm für Zurrpunkte neu aufgelegt [ 3G ] Die Zurrpunkte-Norm DIN EN 12640:2020-05 ersetzt nach fast 20 Jahren nunmehr die bisherige deutsche Norm DIN EN 12640:2001-01. Darin werden die Mindestanforderungen und Prüfungen von Zurrpunkten zur Ladungssicherung geregelt. Auf die mit der Novellierung verbundenen tief greifenden Änderungen hat jetzt das 3G Europäisches Kompetenzzentrum Ladungssicherung in Fulda hingewiesen.

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ie neue Norm bezieht sich nicht mehr wie bisher nur auf Zurrpunkte an Nutzfahrzeugen. Nun werden auch bestimmte intermodale Ladeeinheiten erfasst. Aus dem Englischen entlehnt, werden Nutzfahrzeuge und intermodale Ladeeinheiten in der aktuellen Norm unter dem Begriff CTU (Cargo Transport Unit), also Güterbeförderungseinheit, zusammengefasst. Der in der Norm bezeichnete Adressatenkreis der CEN-Mitglieder (Europäisches Komitee für Normung) vergrößert sich. Unter anderem kommen jetzt auch bisher in der Norm nicht aufgeführte Drittstaaten wie etwa die Türkei, die Republik Nordmazedonien und Serbien hinzu. Es wurden zahlreiche Begriffe und Definitionen präzisiert und aktualisiert, Inhalte hinzugefügt, Nachweise angepasst und Prüfverfahren ergänzt. Neue Abschnitte und Anhänge wurden geschaffen.

Wichtige Änderungen Die von dieser Norm erfassten CTU werden im Anwendungsbereich klar von denen anderer Normvor-

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gaben abgegrenzt. So werden unter anderem Fahrzeuge nach ISO 27956 (Lieferwagen, Kastenwagen) ausgenommen. Die DIN ISO 27956 selbst enthält eigene Zurrpunkt-Vorgaben für Nutzfahrzeuge bis zu einer zGM von 7,5 t im Hinblick auf Festigkeiten, Ausgestaltung und deren Anordnung. Trotzdem werden in der DIN EN 12640:2020-05 jetzt auch Mindestzurrkräfte für Fahrzeuggesamtmassen bereits ab 750 kg normiert. In der Vorgängerversion DIN EN 12640:2000 waren nur Nutzfahrzeuge ab 3 500 kg zGM erfasst. Die Zurrwinkel sind neu beschrieben, begrifflich präzisiert worden und in einem übersichtlichen Schaubild klar nachvollziehbar dargestellt. Wichtigste Änderung ist dabei die Relativierung der bisher festgelegten mindestens 30° des Zurrwinkels , also des Vertikalwinkels zwischen Ladefläche und Zurrmittel. Dieser Mindestwinkel führte in der Vergangenheit immer wieder zu Unsicherheiten dahingehend, dass besonders bei verschiedenen Arten der Direktzurrung.

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unter Einhaltung dieser Prüfung mit jeweils mindestens 30°, auf unterschiedlich einzuKurz und knapp wirksame Ladungssicheleitenden Kräften in die Zusammenfassend bleibt anzumerrungsmethoden verzichverschiedenen Punkte ken, dass die Weiterentwicklung der tet werden musste. und Systeme gefordert. DIN EN 12640:2020-05 künftig zu Gerade bei UmreiFür die Prüfung von mehr inhaltlicher Bestimmtheit, einem fungen des Ladegutes Einzel-Zurrpunkten ist praktikableren Anwenderbezug und oder seitlichen sog. der Referenzhaken zu auch zu größerer Rechtssicherheit in Buchtlashings war dieverwenden. Die Prüfung deren direkter Umsetzung führen sollte. ser Winkel oft nicht von speziellen optionaeinzuhalten. Es stellte len Zurrpunkten oder sich deshalb die Frage, von Mehrpunktzurrsysob die Zurrpunkte instemen ist mit den dafür besondere der Einleitung von Kräften in seitlicher vorgesehenen Zurmitteln vorzunehmen. Die VorgaRichtung konstruktiv im Grenzbereich standhalten ben an die Kennzeichnung der CTU hinsichtlich der konnten. Nunmehr ist dieses Problem entschärft vorhandenen Zurrpunkte und -einrichtungen wurden und eine normgerechte Anbringung der Zurrmittel an die neue Norm angepasst und die Mindestgröße bei zertifizierten CTU – jetzt auch bei geringeren der zu verwendenden Kennzeichnungsschilder in ihrer Vertikalwinkeln – gewährleistet. Dimension dabei deutlich verringert. Zur größeren Anwendersicherheit werden nun Mehrpunktsysteme weitergehende Informationen in den BedienungsanAn den aktuellen technischen Standard in der Fahrleitungen zu den unterschiedlichen Zurrvorrichtungen zeug- und Ladungsträgerkonstruktion angepasst, beder normgerechten CTU gefordert. Völlig neu ist, fasst sich die neue DIN EN 12640:2020-05 nun auch dass die Hersteller den Anwendern auch Vorgaben mit sog. Mehrpunkt-Zurrsystemen wie beispielsweise für die Wartung und Instandhaltung der jeweils vorZurrschienen oder seitliche Lochleisten und nicht handenen Zurrvorrichtungen zur Verfügung stellen wie bisher nur mit einzelnen Zurrpunkten. Auch die müssen. kombinierte Verwendung von einzelnen Zurrpunkten Ein Fazit in Verbindung mit ggf. vorhandenen ZurrpunktsysZusammenfassend bleibt anzumerken, dass die Weitemen wird nun thematisiert. Hinsichtlich der Mehrterentwicklung der DIN EN 12640:2020-05 künftig punkt-Zurrsysteme wird zielführend angegeben, wie zu mehr inhaltlicher Bestimmtheit, einem praktikabviele Zurrmittel pro laufenden Meter dabei eingehängt leren Anwenderbezug und auch zu größerer Rechtswerden können, um die hierbei geforderten Höchstsicherheit in deren direkter Umsetzung führen sollte. belastbarkeiten nicht zu überschreiten. Demgegenüber sind die Änderungen und ErweitePassend hierzu wurde ein „Referenzhaken“ neu rungen gleichzeitig sehr komplex, vielschichtig und definiert, der zu den entsprechend normgerecht zertiumfänglich. Hier wird bei Herstellern, Prüfern, Anfizierten Zurrpunkten passen sollte. Hierbei handelt wendern und auch bei den Kontrollorganen ein hoes sich um einen doppelten Spitzhaken, angelehnt hes Maß neuer Vorgaben zu berücksichtigen sein, an das Muster D 6 der DIN EN 12195-2. Natürlich die einer geführten und koordinierten Umsetzung in können auch andere passende Haken in der Transder jeweiligen Neubefassung mit der Norm bedürfen portpraxis verwendet werden. Auch im Hinblick auf werden. Das gilt auch für das Zusammenwirken der die Anzahl, Anordnung und Abstände der Zurrpunkte Neuerungen mit bereits bestehenden Normen und wurde die EN 12640:2019 weiterentwickelt. WähVorgaben im Bereich Ladungssicherung für den gerend die geforderten Abstände der Zurrpunkte zueiwerblichen Güterverkehr. nander und zu den vorderen und hinteren Stirnwänden der CTU weiterhin exakt definiert sind, werden die seitlichen Abstände zu den Laderaumkanten nun Die Neufassung zur DIN EN 12640:2020-05 wird einen hohen Schulungsbedarf zur Vermittlung der nicht mehr mit genauen Maßangaben beschrieben. Neuerungen mit sich bringen. Zu diesem Thema Die zulässigen Abstände der Zurrpunkte zueinander informiert das „3G Europäisches Kompetenzzenin Längsrichtung sind verkürzt worden und es wird trum Ladungssicherung“ in Fulda im Rahmen des hierbei jetzt auch eine Regelmäßigkeit der Abstännächsten 3G Logistik-, Trainer- & Beratertags. de untereinander gefordert. Die Berechnungsformel zu den Abständen der Zurrpunkte zueinander wurde Hoher Schulungsbedarf dementsprechend angepasst. Darüber hinaus gibt die Die Neufassung zur DIN EN 12640:2020-05 wird neue Norm die Möglichkeit vor, zusätzlich optionale aktuell einen hohen Schulungsbedarf zur Vermittlung Zurreinrichtungen anbringen zu können. Auch dieder anspruchsvollen Neuerungen dieser Norm mit se optionalen Zurrpunkte sind dann künftig bei der sich bringen. Zu diesem Thema informiert das 3G normgerechten Prüfung und Kennzeichnung zu beEuropäisches Kompetenzzentrum Ladungssicherung rücksichtigen. in Fulda im Rahmen des nächsten 3G Logistik-, TraiPrüfverfahren ner- & Beratertags. Zu der praxisbezogenen AnwenInsgesamt ist auch das Prüfverfahren zur Belastder- und Trainerfortbildung sind auch die Kontrollbebarkeit der Zurrpunkte oder Zurrpunktsysteme weihörden eingeladen. Der Termin findet voraussichtlich J terentwickelt worden. Es wird jetzt eine zweifache am 15. September im 3G in Fulda statt.

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Jahre Nach fast 20 Jahren ersetzt die Zurrpunkte-Norm DIN EN 12640:2020-05 die bisherige deutsche Norm DIN EN 12640:2001-01.

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prUhnebeldusche S s n o i t a n i m a t ekon D e r a b g a Tr sen erprühnebeldü HUGHES

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3M stellt »Fall Protection Configurator« vor

3M

für die Absturzsi[ 3M ] Die gewählte Lösung lity (AR) auf dem cherung per Augmented Rea Arbeitsumfeld einSmartphone direkt ins eigene p »Fall Protection fügen: Genau das soll die Ap ichen. Die intuitiv Configurator« von 3M ermögl frei und sowohl zu bedienende App ist kosten den Endanwender für den Handel als auch für facher eine geeiggedacht, um schneller und ein sturz- oder Engnete Lösung für die jeweilige Ab wenigen Fingerberaumsituation zu finden. Mit Norm ausgewählt wegungen wird die relevante u passende Pround schon stellt die App eine daz e Funktionen iter duktauswahl vor. Zahlreiche we t. Zum Beispiel for kom ien sorgen für hohen Bed ist es möglich, das Produkt im AR-Bild zu bewegen, zu drehen, einzelne Maße und abgesicherte Arbeitsbereiche anzuzeigen. Je nach Produkt lassen sich Höhe und Weite direkt im Bild anpassen, um zu sehen, wie es sich in die jeAbdie sich lässt ity weilige Situation Per Augmented Real t in ein J sturzsicherung samt ihrer Maße direk einfügt. Smartphone integrieren. Echtfoto aus dem

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Mit seinen neu entwickelten Knieschonern möchte Chaps & More den Schutz sowie Komfort für Anwender erhöhen.

Neuer Knieschoner entwickelt [ CHAPS & MORE ] Die Ideenschmiede von Chaps & More aus Enger in Westfalen hat einen neuen Knieschoner entwickelt, der durch sein reduziertes Gewicht mit nur einem Halteband an der Oberwade befestigt werden kann. Eine abgerundete Kappe erlaubt Herstellerangaben zufolge schnelles und flexibles Bewegen auf den Böden, während zeitgleich drei verschiedene Schäume plus ein zusätzliches Gel-Polster im Innern die Knie, die Schienbeinhöcker und Schleimbeutel schonen sollen. Generell gilt für das Unternehmen: »Jeder arbeitet mit den Händen anders und so ist es auch auf den Knien. Nicht etwa das Knie muss zum Knieschoner passen, sondern der richtige Knieschoner muss auf die Arbeitsweise des Arbeitenden abgestimmt werden«, so Inhaberin Angelika Thaler-Jung. Für den Verarbeiter sei es daher entscheidend, ob etwa die Knieschonerkappe gerade oder abgerundet ist oder ob der Knieschoner am Boden haftend oder gleitfähig ist. J SICHERHEIT [ 08/2020 ]


ENGELBERT STRAUSS

Wendejacke verbindet Neon-Look mit Sicherheit [ ENGELBERT STRAUSS ] Im Handumdrehen verwandelt sich die Wendejacke »e.s.motion ten« von modischer Knitwear zur leu cht starken Softshelljacke. Hochsichtbar sorgt diese für Sicherheit der Kla sse 1 nach EN ISO 20471 – und trump ft dabei laut Hersteller auch mit einem trendigen Design auf: Die hochw ertigen Reflektoren sind Ton in Ton mit dem warngelben Obermaterial gehalten, was nach Ansicht des Her stellers einen neuen Warnschutz-Look erzeugt. Als Strickkapuzenjacke in Melange-Optik zeigt sich das Wende modell von seiner sportlichen Seit e. Die Auf Funktionen sind typisch Softshe fälliges Design ll: hoch atmungsaktiv, wind- und hoher Warnwa sser- schutzfunktion: Diemit abweisend. Bewusst dezent sind Wendejacke die Akzente in Granitgrau gehalte n, was »e.s.motion ten« von Engelbert Strauss laut Engelbert Strauss vielfältige soll Komfort, Optik und Sch Kombinationsmöglichkeiten zulä utzeffekt sst. J gleichermaßen mite inander verbinden.

Mit sein e Safety n m P SA-Leitfade ützliche n bietet K und zeig T t auf, we ipps für Anwen ratos d jeweilig en Eins lche P SA-Prod er atzbereic u h sinnvo kte im ll sind.

KRAOTS

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Pflasterspender für die schnelle Hilfe [ PLUM ] Am Arbeitsplatz und auf der Baustelle treten im Alltag oft auch viele kleinere Schnittverletzungen auf. Für die meisten davon ist ein Pflaster ausreichend, doch häufig ist der Verbandskasten weiter weg oder Schere und Pflaster nicht in der Nähe. So geht kostbare Zeit durch langes Suchen nach einem Pflaster verloren! Die Firma Plum bietet mit ihrem Pflasterspendersortiment die Möglichkeit zur schnellen Versorgung solcher kleineren Verletzungen. Ebenso wichtig ist, dass die Schnittverletzung hygienisch versorgt wird. Die Pflaster sollten sauber sein und nicht durch Aufbewahrung an nicht geeigneten, möglicherweise staubigen oder schmutzigen Plätzen bereits verknickt oder beschmutzt sein. Jedes Pflaster ist einzeln verpackt und somit immer sauber. Gleichzeitig wird eine Beschmutzung der anderen Pflaster vermieden. Das Pflaster wird bei Bedarf einfach aus dem Spender gezogen – hierbei entpackt es sich auf einer Seite von selbst und kann so einfach auf die Wunde aufgetragen werden. J Schnell verfügbar, hygienisch und einfach zu handhaben: Pflasterspender sind ideale Helfer bei kleineren Verletzungen.

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BOSCH SERVICE

PERSÖNLICHER SCHUTZ

»GuardMe«:

Mit dem smarten Helfer »GuardMe« steht Alleinarbeitern eine AppLösung zur Verfügung, die zu jeder Zeit einen Notruf absetzen und damit unter Umständen Leben retten kann.

Schutz für Alleinarbeiter [ BOSCH ] Unfälle, medizinische Notfälle oder kriminelle Übergriffe – bei Alleinarbeitern können solche Ereignisse unbemerkt bleiben und schwere Folgen haben. Unter Arbeitnehmern in Deutschland gibt es pro Jahr circa 875 000 Arbeitsunfälle. Mit geschätzten 8,5 Mio. Menschen ist in Deutschland jeder fünfte Arbeitnehmer Alleinarbeiter. Er oder sie arbeitet dauerhaft oder zeitweise außer Ruf- und Sichtweite anderer Personen. Für Tätigkeiten, die erhöhte Gefährdungen bergen und alleine ausgeführt werden, ist daher eine Personen- Notsignal-Anlage (PNA) vorgeschrieben. Das ist ein Gerät, das im Ernstfall automatisch Hilfe anfordert. Darunter fallen beispielsweise Arbeiten mit Sturzgefahr, Feuerarbeiten in brand- oder explosionsgefährdeten Bereichen, das Fällen von Bäumen oder Berufe, die eine Gefahr krimineller Übergriffe bergen. Mit »GuardMe« bringt Bosch nun eine zertifizierte App-Lösung auf den Markt, die in Verbindung mit einem SpezialSmartphone und der Anbindung von Monitoring Centern alle Funktionen einer PNA erfüllt.

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in Menschenleben ist das höchste Gut, das es zu schützen gilt. »Deswegen freuen wir uns, eine Lösung auf den Markt zu bringen, die dabei helfen kann, Leben von Menschen zu retten, die bei ihrer Arbeit besonderen Gefahren ausgesetzt sind«, erklärt Henning von Boxberg, Vorsitzender des Bereichsvorstandes Bosch Service Solutions. »Das Produkt ›GuardMe‹ verbindet technologische Standards des Internets der Dinge mit unserer über 30-jährigen Erfahrung im Alarm- und Sicherheitsbereich.«

SICHERHEIT [ 08/2020 ]

Smartphone- und PNA-Vorteile verbinden Die »GuardMe«-Lösung funktioniert in Kombination mit Android-Spezial-Smartphones. Damit die Lösung auch unter schwierigen Bedingungen zuverlässig eingesetzt werden kann, setzt Bosch auf robuste Smartphones, die besonders resistent gegenüber Stürzen, Feuchtigkeit und extremen Temperaturen sind. Die Lösung ermöglicht eine manuelle und automatische Alarmerkennung, sogenannte willensabhän-

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DIN VDE V 0825-11

NORM Zertifiziert wurde die Lösung durch die Deutsche gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) nach der Norm DIN VDE V 0825-11.

gige und willensunabhängige Alarme. So kann der Alleinarbeiter im Notfall über einen SOS-Button am Smartphone Hilfe anfordern. Sollte er aufgrund von schweren Verletzungen nicht mehr in der Lage sein, einen Notruf abzusetzen, erkennen Sensoren anhand einer Schräglage oder Bewegungslosigkeit, dass ein Notfall eingetreten ist. Die App löst dann einen akustischen Voralarm aus – bleibt dieser ohne Antwort, baut die App eine Sprachverbindung zu einem Bosch Monitoring Center auf. Neben der PNA-Funktion kann das Gerät als alltägliches Berufshandy für Kommunikation und Auftragsabwicklung eingesetzt werden.

Der Alleinarbeiter kann im Notfall über einen SOS-Button am Smartphone Hilfe anfordern. Sollte er aufgrund von schweren Verletzungen nicht mehr in der Lage sein, einen Notruf abzusetzen, erkennen Sensoren anhand einer Schräglage oder Bewegungslosigkeit, dass ein Notfall eingetreten ist.

Schnelle Rettung nach individuellem Plan Geht eine »GuardMe«-Sprachverbindung im Bosch Monitoring Center ein, klärt ein geschulter Servicemitarbeiter im Gespräch Unfallhergang und Verletzungen und fordert entsprechende Hilfe an. »Die über das Smartphone verfügbaren Daten verhelfen zu einer

schnelleren Rettung, da beispielsweise die Position des Arbeiters mit übertragen wird«, erklärt Matthias Trautner, Leiter der Monitoring Services bei Bosch Service Solutions. Das Besondere an der Lösung ist laut Hersteller, dass individuell pro Gerät festgelegt werden kann, ob über die Rettungskräfte hinaus auch betriebsinterne Personen benachrichtigt werden. Diese können beispielsweise betriebliche Ersthelfer, die Werksfeuerwehr oder ein Vorgesetzter sein. Ist der Alleinarbeiter beim Aufbau der Sprachverbindung nicht ansprechbar, wird direkt Hilfe gemäß einem vorher definierten Rettungsplan losgeschickt.

DIN VDE V 0825-11 zertifiziert In die Entwicklung von »GuardMe« ist laut Bosch die langjährige Erfahrung in der Bearbeitung von Notrufen eingegangen. Der Bosch-Geschäftsbereich betreibt seit über 30 Jahren Sicherheitsleitstellen, also professionelle Empfangsstellen für die Bearbeitung von Notrufen und Alarmen. Weitere Services sind zum Beispiel der »eCall« für vernetzte Autos, LogistikMonitoring oder der Aufzugsnotrufservice. »GuardMe« erfüllt zusammen mit dem Android-Spezial-Smartphone alle Anforderungen an eine PNA nach den Vorschriften des Verbandes Deutscher Elektrotechnik (VDE). Zertifiziert wurde die Lösung durch die Deutsche gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) nach der Norm DIN VDE V 0825-11. J Über den SOS-Button ist der Anwender jederzeit dazu in der Lage, einen Notruf abzusetzen.

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SICHERHEIT [ 08/2020 ]


SIGHA

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Unterschätzte Gefahr: Arbeiten in geringer Höhe

Gerade bei Arbeiten in niedrigen Höhen – zwischen zwei und drei Metern – ist das Risiko für einen Absturz hoch.

[ SIHGA ] Gerade das Arbeiten in geringen Höhen birgt ein hohes Unfallpotenzial, da hier häufig das Gefahrenrisiko unterschätzt wird. Persönliche Schutzausrüstungen (PSA) können in diesem Kontext Abstürze verhindern und Leben retten. Die Auswahl des passenden Systems, abhängig vom jeweiligen Einsatzbereich, ist hier ein entscheidender Faktor. Für geringe Höhen eignet sich unter anderem der Einsatz von Höhensicherungsgeräten, die einen Fall schnell und sicher abbremsen.

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as Arbeiten in der Höhe, etwa auf Dächern oder Baugerüsten, ist gefährlich. Bereits ein falscher Fußtritt oder eine unachtsame Bewegung kann zum Absturz führen. Nicht grundlos zählen Abstürze zu den häufigsten Ursachen für schwere und tödliche

Arbeitsunfälle. Unterschätzen darf man in diesem Zusammenhang aber nicht die Stürze aus niedrigen Höhen, wie sie bei der Errichtung von Bauelementen, beim Verlegen von Deckenelementen oder Ladetätigkeiten auftreten.

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Unterschätzte Gefahr Nicht nur das Arbeiten in großen Höhen ist gefährlich: Die BG Bau verweist darauf, dass rund zwei Drittel aller tödlichen Absturzunfälle aus weniger als fünf Metern passieren.

Häufig wird in hohen Höhen automatisch vorsichtiger gearbeitet, während die Gefahrensituation bei geringen Höhen oftmals als unbedenklich empfunden und auf eine adäquate Sicherung verzichtet wird. Dabei können die Unfallfolgen aufgrund der kurzen Reaktionszeit ebenfalls schwerwiegend sein. So erfolgten laut BG Bau zwei Drittel der tödlichen Absturzunfälle aus weniger als fünf Metern.

der Ausrüstung sowie eine passende Schulung zur richtigen Anwendung unerlässlich. Wichtig ist zudem, dass das System für die Anforderungen und die Art der Höhenarbeit geeignet ist. Dabei ist auch zu beachten, dass die einzelnen Komponenten der Ausrüstung optimal aufeinander abgestimmt sind, um so im Absturzfall die nötige Sicherheit zu gewährleisten.

PSAgA schafft Abhilfe

Speziell für Höhen ab zwei Metern bietet die Sihga GmbH die geprüfte Produktkombination »Pick Engel« an. Das System besteht aus zwei »Pick«-PSA-Anschlageinrichtungen (EN 795:2012 Typ B) und zwei Höhensicherungsgeräten »Helixon-S« (EN 360). Der »Pick«-PSA wird in Bauteilen mit einer Neigung zwischen 0 und 50 Grad zur Horizontalen montiert und mit dem Höhensicherungsgerät verbunden. Die doppelte Anschlageinrichtung schließt hierbei einen möglichen Pendeleffekt aus, der bei einer Positionierung der Verankerung auf Fußhöhe auftreten kann. In Verbindung mit einem geeigneten Auffanggurt lassen sich im Falle eines Absturzes Verletzungen effektiv J vermeiden.

Um Abstürze zu verhindern, sind vorrangig technische, kollektive Schutzmaßnahmen zu treffen. Hierzu zählen beispielsweise Handläufe, Hubarbeitsbühnen, Gerüste oder Sicherheitsnetze. Lassen die örtlichen Begebenheiten eine Montage dieser Systeme nicht zu, kann eine persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) Abhilfe schaffen. Sie zielt darauf ab, eine einzelne Person vor dem Sturz zu bewahren oder diesen abzuschwächen. Bei niedrigen Höhen von zum Beispiel zwei bis drei Metern, bietet sich insbesondere die Verwendung von Höhensicherungsgeräten an, die keine lange Auffangstrecke benötigen. Sie sind mit einem schnellen Reaktionsmechanismus ausgestattet, der einen Fall in wenigen Sekunden abbremst und dabei zugleich ein sicheres und bewegungsfreies Arbeiten ermöglicht.

Zuverlässige Helfer

Richtige Anwendung Voraussetzung für die sichere Nutzung schafft dabei zum einen die richtige Einstellung des Systems. Zum anderen kommt es auf die korrekte Positionierung des Anschlagpunktes an, um einen Pendeleffekt, also das seitliche Schwingen des Anwenders und eine mögliche Kollision, auszuschließen. Für die sichere Anwendung der PSAgA ist zudem eine regelmäßige Prüfung auf Funktionstüchtigkeit

Eine persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz schützt vor einem ungebremsten Fall. Sihga bietet hierzu das System »Pick Engel« bestehend aus zwei »Pick« PSA-Anschlageinrichtungen sowie zwei Höhensicherungsgeräten »Helixon-S« an.

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Absturzsicherung für Arbeiten auf Flachdächern [ PREISING ] In Kooperation mit IBC Solar stellte die Preising GmbH & Co. KG die Absturzsicherung »IBC AeroFix Latch« vor – speziell entwickelt für Wartungsarbeiten im absturzgefährdeten Bereich auf Flachdächern. Mittlerweile ist das System in Deutschland, der Schweiz und in Norwegen im Einsatz und soll dabei helfen, das Arbeiten in der Höhe noch sicherer zu machen.

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as Besondere an der Absturzsicherung »AeroFix Latch« ist die direkte Verbindung mit dem Modulfeld. Dies ermöglicht laut Hersteller in Kombination mit der geeigneten persönlichen Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) maximale Bewegungsfreiheit um die komplette PV-Anlage. So ist das Begehen des absturzgefährdeten Bereiches für Benutzer ohne die Handhabung von zwei Verbindungsmitteln möglich, da alle Elemente des Systems überfahrbar sind. Zudem kann das Gesamtsystem mit Absturzsicherung bis zu drei Personen zeitgleich sichern. Sämtliche Berufsgruppen, die sich aufgrund der meist im absturzgefährdeten Bereich befindlichen technischen Einrichtungen wie Blitzschutz, Überwachungstechnik, Dachabdichtungen oder RWA dort aufhalten müssen, haben mit diesem System die Möglichkeit, sich optimal gegen Absturz zu sichern.

Einfache Handhabung Ziel der Entwicklung von »AeroFix Latch« war Herstellerangaben zufolge eine für den Monteur un-

komplizierte und leichte Anwendung des Systems bei maximaler Sicherheit. Unabhängig von der Anordnung der Solarmodule lässt sich die Absturzsicherung auf Modulfeldern mit mindestens 20 zusammenhängenden Solarmodulen anwenden. Dabei bietet die Integration in das Montagesystem »IBC AeroFix« eine Reihe von Vorteilen: Zum einen werden kein zusätzlicher Platz und keine ergänzenden Baumaßnahmen für die Absturzsicherung auf dem Dach benötigt. Die Dichtigkeit des Daches wird nicht beeinflusst und es entstehen keine ungewünschten Verschattungen. Das spart nicht nur Geld, sondern erlaubt auch eine maximale Nutzung der Dachfläche, da, unter Berücksichtigung der am Montageort geltenden Mindest-Verkehrswegbreite, bis nahezu zur Dachkante herangebaut werden kann. Zum anderen fallen bei der Wartung der PV-Anlagen keine weiteren Kosten für Gerüste oder zusätzliche Sicherungen an. Zudem sind somit auch die besonderes gefährlichen, oft unterschätzten, nicht-durchsturzsicheren Dachelemente wie Lichtkuppeln sicher umgehbar. J

PREISING

Schnell und unkompliziert: Das System »IBC AeroFix Latch« soll einerseits mit hohen Sicherheitsanforderungen und andererseits mit einer einfachen Handhabung punkten.

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Verbandkoffer richtig befüllen

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GRAM M

[ GRAMM ] Sicherheit am Arbeitsplatz ist ein wichtiges und relevantes Thema. Um eine sichere Arbeitsumgebung zu schaffen, sollte jeder Betrieb alle möglichen Gefahrenquellen mit einer angemessenen Erste-Hilfe-Ausstattung abdecken. Besonders in Bereichen mit erhöhter Verletzungsgefahr, wie beispielsweise Baustellen, ist eine ausreichende Erste-Hilfe-Ausstattung unerlässlich. Laut Berufsgenossenschaft hat jeder Arbeitgeber dafür zu sorgen, dass für jedes Verletzungsrisiko die passenden Hilfe-Maßnahmen zur Verfügung stehen.

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Im Notfall ist ein gutsortierter ErsteHilfe-Koffer notwendig: Somit ist alles griffbereit und übersichtlich eingeordnet.

n vielen Fällen reicht eine übliche DIN-Füllung für die besonderen Ansprüche mancher Betriebe nicht gänzlich aus. Für diese Fälle kommen sogenannte branchenspezifische Verbandkoffer zum Einsatz. Diese ergänzen die normale DIN-Verbandstofffüllung mit einer auf den jeweiligen Arbeitsbereich individuell zugeschnittenen Zusatzfüllung, um mögliche Lücken bei den zur Verfügung stehenden Hilfsmaterialien zu schließen. Denn in jeder Branche gibt es spezielle Gefahrensituationen und dementsprechende Verletzungen. Ein branchenspezifischer Verbandkoffer sorgt für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz und unterstützt effektives und gezieltes Handeln im Notfall.

Individuell befüllt Die branchenspezifischen Verbandkoffer sind üblicherweise mit einer Kurz und knapp grundlegenden Erste-Hilfe-AusstatDie branchenspezifischen Verbandkoftung nach DIN 13 157 sowie der zufer sind üblicherweise mit einer grundsätzlichen, branchenbezogenen Zulegenden Erste Hilfe Ausstattung nach satzausstattung gefüllt. Dabei ist jede DIN 13 157 sowie der zusätzlichen, Zusatzausstattung individuell auf die branchenbezogenen ZusatzausstatAnforderungen und Ansprüche der tung gefüllt. jeweiligen Betriebsart zugeschnitten. So beinhaltet beispielsweise ein branchenspezifischer Verbandkoffer von Gramm medical unter anderem zwei Augenspüllösungen: eine Natriumchloridlösung zum Ausspülen von Fremdkörpern (Staub, Späne, Splitter) und die phosphatgepufferte Spüllösung »BioPhos 74«, die speziell für eine schnelle Neutralisation von Laugen

und Säuren (Zement) geeignet ist. Damit wird gezielt auf das gesonderte Gefahrenpotenzial von Baustellen eingegangen. Die Arbeit mit bestimmten Materialien wie Holz und Metall oder auch gewissen Substanzen, die alkalische oder saure Eigenschaften besitzen, steigern das Potenzial für eine Augenverletzung enorm. Um im Notfall gezielt und sicher handeln zu können, sind Betroffene auf eine solche Zusatzausrüstung angewiesen, um effektiv langfristige Schäden verhindern zu können. Doch nicht nur Augenspülungen zeichnen die Zusatzausstattung solcher Verbandkoffer aus – viele nützliche Medizinprodukte und Verbandmaterialien erleichtern die Erste-HilfeMaßnahmen und ermöglichen es Betroffenen diese schnell und effizient durchzuführen.

Richtige Wahl treffen Bei der Wahl einer geeigneten, betrieblichen ErsteHilfe-Ausstattung sollte nicht nur auf einen möglichst individuellen und auf die eigenen Bedürfnisse angepassten Verbandkoffer geachtet werden, sondern es sollte vor allem auch immer eins im Vordergrund stehen: die Qualität der enthaltenen Erste-Hilfe-Materialien. Geachtet werden soll laut Gramm auf hochwertige Verbandstoffe und zertifizierte Medizinprodukte, die die notwendigen Qualitätsmerkmale aufweisen. Auch auf eine gesetzeskonforme Auszeichnung der einzelnen Produkte mit allen wichtigen Angaben (Hersteller, LOT, Verfallsdatum, Verwendungs- und Aufbewahrungshinweise, DIN-Angaben etc.) sollte geachtet werden. J

Der Inhalt eines Erste-Hilfe-Koffers ist im besten Fall auf die besonderen Anforderungen des Arbeitsplatzes ausgerichtet.

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Blend- und Sonnenschutz für die Augen [ UNICO GRABER ] Bei der Arbeit im Freien auf der Baustelle sind Beschäftigte gerade in den Sommermonaten vielen Sonnenstunden ausgesetzt. Um einerseits einen hohen Arbeitskomfort und andererseits effektiven Schutz für die Augen zu erreichen, ist hier der Einsatz moderner Schutzbrillen sinnvoll, die sich den Lichtverhältnissen anpassen. Der Augenschutzspezialist Unico Graber hat eine Schutzbrillentechnologie entwickelt, die genau darauf abzielen soll.

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ür alle Arbeitsbereiche, welche sich ändernden Lichtverhältnissen gegenübergestellt sehen, stellt Unico Graber ein selbsttönendes Schutzbrillenglas nach EN 166 zur Verfügung. Die sich adaptierenden »UNICOindividual«-Schutzbrillengläser aus dem Hause »Transitions« passen sich Angaben des Herstellers zufolge ändernden Lichtverhältnissen in Sekundenschnelle an und sollen dadurch für fast jede Situation einen idealen Blend- und Sonnenschutz bieten. Diese neue Glas-Generation in der Festigkeitsklasse F ist sowohl für Beschäftigte im Freien als auch im Innenbereich gedacht, die wechselnden Lichtbedingungen ausgesetzt sind, so zum Beispiel auch Staplerfahrer oder Montagearbeiter.

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»Das Eindunkeln und die Aufhellung in dieser Geschwindigkeit machen ›Transitions‹-Gläser zum unerlässlichen Augenschutz für Mitarbeitende, welche von einer guten Sicht bei verschiedensten Beleuchtungssituationen abhängig sind. Das Eindunkeln in Sekunden kann Unfälle verhindern, weil es ansonsten zu einer Blendung käme«, so Dominique Graber, CEO bei Unico Graber. »Es gibt in diesem Zusammenhang nicht einfach hell oder dunkel, die Tönung wird durch die Intensität des UV-Lichts reguliert, das heißt, durch die veränderte Ausrichtung der Moleküle passt sich das Schutzbrillenglas dem Umgebungslicht an. Die gesamte Fläche des Glases färbt sich gleichmäßig ein, unabhängig

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Gerade dann, wenn Beschäftigte am Arbeitsplatz wechselnden Lichtverhältnissen ausgesetzt sind, empfiehlt sich ein moderner Augenschutz wie die sich adaptierenden »UNICOindividual«-Schutzbrillengläser aus dem Hause »Transitions«.

der Sehkorrektur. Ansonsten ist es weiß, wie ein ganz reguläres Brillenglas.« Übrigens: Die selbsttönenden Schutzbrillengläser schützen die Augen laut Hersteller darüber hinaus auch vor schädlichen UV-Strahlen. J

Brams Paris: super Qualität zu fairen Preisen! Brams Paris - Teil der HVEG Fashion Group (www.hvegfashiongroup.com) - ist ein sehr aktives Modeunternehmen, welches die langjährige Erfahrung und das Know-how einer Reihe renommierter Textilunternehmen vereint. Neben dem Grundsortiment, verfügt das Unternehmen auch über eine umfangreiche NOS-Corporate-Clothing-Linie. Brams Paris zeichnet sich durch sein Never Out of Stock-Sortiment, die perfekte Passform und ein wettbewerbsfähiges Preis-/ Leistungsverhältnis aus. Mit über 1700 Verkaufsstellen, ist Brams Paris ein marktführender Anbieter im unteren und mittleren Segment für Damen und Herren. Wir arbeiten sehr eng mit unseren Kunden zusammen und auch bei der Produktentwicklung wird der Meinung unserer Kunden ein hoher Stellenwert beigemessen. Nur so können wir die richtigen Produkte entwickeln. Wir brauchen zwei Tage, um unsere Produkte auszuliefern. Durch die kurze Lieferzeit, haben unsere Kunden die volle Flexibilität und immer die richtige Ware zum richtigen Zeitpunkt. Für hochwertige Arbeitskleidung mit bequemer Passform und einer Zusammenarbeit auf Augenhöhe, wenden Sie sich bitte an:

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WÜRTH

Würth Modyf hat mit seiner neuen »Neon«-Kollektion Warnschutz-T-Shirts sowie -bundhosen auf den Weg gebracht, welche die Sichtbarkeit auf der Baustelle erhöhen sollen.

Ebenfalls in der »Neon«Serie vertreten ist ein neuer Sicherheitsschuh mit spezieller Sohle zur Druckminderung sowie hohen Anforderungen an den Schutz des Fußes.

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ie gesamte Warnschutzlinie ist mit Stretchmaterial verarbeitet und beinhaltet unter anderem auch Bekleidung, die sich an heißen Sommertagen tragen lässt. Dazu zählt etwa das »Neon«Warnschutz T-Shirt in Kombination mit der »Neon«-Warnschutz Bundhose, welche in Neongelb sowie Neonorange entwickelt wurden. Das gut sichtbare, leuchtfarbene T-Shirt bietet laut Würth Modyf aufgrund des hohen Baumwollanteils einen besonderen Tragekomfort. Es ist EN ISO 20471 zertifiziert, was bedeutet, dass das Produkt eine Sicherheitsklasse und eine hohe Sichtbarkeit besitzt.

Vielseitiger Schutz Außerdem ist das T-Shirt nach UV-Standard 801 zertifiziert, besitzt einen UPF (Ultraviolet Pro-

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Professionelle Warnschutzkleidung für den Bau [ WÜRTH MODYF ] Warnschutzkleidung ist aus Sicht des WorkwearExperten Würth Modyf alles andere als nur »Nice-to-have«, sondern vielmehr ein Muss für jeden Arbeiter, der auf der Baustelle tätig ist. Entwickelt hat das Unternehmen beispielsweise die »Neon«-Kollektion und damit Lösungen, die die Sichtbarkeit des Trägers erhöhen und mit einem speziellen 4-Wege Stretch-Material sowie »Loxy«-Reflexstreifen ausgestattet sind. Das soll neben hohem Schutz auch guten Tragekomfort und maximale Bewegungsfreiheit mit sich bringen. tection Factor) von 40 und bietet somit Schutz gegen Sonnenstrahlen. Sorgen soll das Material laut Hersteller dadurch für ein angenehmes Körperklima. Punkten könne es außerdem durch seine hautfreundlichen Eigenschaften. Die elastischen und abriebfesten »Loxy«-Reflektorstreifen ohne Nähte sollen hingegen für die hohe Sichtbarkeit am Tag und in der Nacht sorgen. Kombinierbar sind die Shirts mit einer Warnschutz Bundhose. Diese bietet aufgrund ihres Stretchmaterials viel Bewegungsfreiheit und somit ein gutes Tragegefühl während der Arbeit. Auch die Bundhose ist EN ISO 20471 (Klasse 2) zertifiziert und mit elastischen Reflektorstreifen an den Beinen ausgestattet. Zwei Vordertaschen, zwei Gesäßtaschen mit Verstärkung

sowie Schenkel-, Zollstock-, Handytasche und Hammerschlaufe hingegen sollen ausreichend Platz für alltägliche Gegenstände und kleinere Werkzeuge bieten. Spezielle Knietaschen für das Einsetzen von Kniepolstern sind nach DIN EN ISO s14404 genormt und schützen den Träger bei Arbeiten in kniender Haltung.

Ein passender Schuh Um das Outfit zu vervollständigen, fehlte aus Sicht von Würth Modyf noch ein Paar Schuhe, weshalb der »Nature S3 ESD«-Sicherheitsschuh entwickelt wurde. Die Aluminiumschutzkappe sowie der Durchtrittschutz aus Textil sollen für hohe Arbeitssicherheit sorgen. Das Innenfutter aus Netzgewebe, der Schlupfriemen aus Mikrofaser biete zudem guten Tragekomfort.

Ein besonderes Highlight des Schuhs ist nach Aussage des Herstellers jedoch die patentierte Sohlentechnologie mit »Air-Finity«-Sohle, wobei bis zu 55 Prozent der Stoßlasten sowie ca. 30 Prozent des Drucks während des Arbeitens und Laufens auf die Sohle verringert werden soll. Dadurch könne man Fußschmerzen vermindern und die Gelenke schützen. Außerdem bietet die Sohle laut Würth Modyf eine besondere Wärmeisolierung. Ein weiteres Merkmal ist, dass der Schuh eine ESD-Ausstattung (electronic discharge = elektrostatische Entladung) besitzt. Kontrolliert werden elektrostatische Aufladungen über den Schuh abgeleitet und schützen in erster Linie elektrostatisch gefährdete Bauelemente in empJ findlichen Arbeitsbereichen.

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BG BAU

Mithilfe gezielter Aufklärungsprojekte versucht die BG Bau, für das Thema UV-Schutz am Arbeitsplatz zu informieren.

BG Bau sensibilisiert Nachwuchs für Sonnenschutz [ BG BAU ] Was wissen junge Menschen über das Thema Schutz vor UV-Strahlung und wie sensibel gehen sie mit diesem Thema um? Das wollte die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) wissen und befragte dazu 113 Auszubildende aus unterschiedlichen Gewerken der Baubranche. Das Ergebnis zeigt: Fast alle Befragten kennen die Gefahren, die zu viel Sonne bergen kann – doch bei der Umsetzung hakt es. Nur die wenigsten schützen sich draußen bei der Arbeit ausreichend vor UV-Strahlung.

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Gut zu wissen Die bauSICHERHEIT berichtete ausführlich zum Thema UVSchutz in der Ausgabe 06/20 ab Seite 27. Auf dem Portal bauSICHERHEIT-online finden Sie zudem Tipps zu nützlichen Präventionsmaßnahmen sowie weitere interessante Beiträge.

m Rahmen der Stichprobe wurden Azubis aus dem Dachdecker-, Maler- und Glaserhandwerk sowie des Bereiches Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik aus zwei Ausbildungszentren in NordrheinWestfalen anonym und getrennt voneinander befragt. Die BG Bau interessierte, welche Bedeutung das Thema UV-Schutz unter den Befragten hat, welches Gefahrenbewusstsein besteht und inwieweit bereits Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Die Auswertung zeigt folgendes Bild: 91 Prozent der befragten Auszubildenden sind informiert, dass UV-Strahlung gefährlich sein kann. Immerhin 83 Prozent wissen, dass richtige Bekleidung vor den Strahlen schützt. Trotzdem sind nur 20 Prozent der jungen Menschen der Schutz vor Sonnenstrahlen wichtig und spärliche

SERVICE Hintergrund Durch den Klimawandel könnte es nach Simulationen wärmer und trockener in Deutschland werden. Mehr sonnige Tage führen zu mehr Tagen mit hohen Werten ultravioletter (UV) Strahlen. Die Zahl UV-bedingter Hautkrebs-Erkrankungen nimmt seit Jahren zu, wie das Bundesamt für Strahlenschutz feststellt. Besonders hoch ist die Gefahr, an weißem Hautkrebs

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(Plattenepithelkarzinom oder multiple aktinische Keratose) zu erkranken für Beschäftigte, die viel im Freien arbeiten. Dazu gehören Beschäftigte der Bauwirtschaft und baunaher Dienstleistungen. Seit Aufnahme in die Liste der Berufskrankheiten im Jahr 2015 ist der weiße Hautkrebs die häufigste angezeigte Berufskrankheit bei der BG Bau.

15 Prozent tragen bei der Arbeit im Sommer lange, abdeckende Kleidung. »Positiv an den Ergebnissen ist, dass offenbar grundsätzlich ein breites Wissen zum Thema UV-Strahlung da ist, problematisch ist eher, wie mit dem Wissen umgegangen wird. Die wenigsten ziehen die richtigen Konsequenzen und schützen sich entsprechend – da ist also noch viel Luft nach oben«, sagt Dr. Anette Wahl-Wachendorf, Leiterin des Arbeitsmedizinischen Dienstes der BG Bau GmbH. »Gerade bei diesen jungen Beschäftigten müssen wir unsere Bemühungen verstärken, um eine Verhaltensänderung hinzubekommen.«

Gefährliche Wissenslücken Weiterhin zeigt die Umfrage, dass Azubis zwar wissen, dass UV-Strahlung gefährlich ist, jedoch zumeist nicht, ab wann diese die Haut schädigen. So gab ein Drittel der Befragten an, dass UV-Strahlung erst nach einigen Stunden schädigend auf die Haut wirkt – oder dass Wolken einen ausreichenden Schutz gegen die UV-Strahlung bieten können. Bedenklich ist auch das fehlende Risikobewusstsein unter den befragten Auszubildenden: Immerhin 57 Prozent halten einen Sonnenbrand nicht für gefährlich. Entsprechend haben nur 25 Prozent Bedenken, den ganzen Tag in der Sonne zu arbeiten. Und sogar nur 17 Prozent nutzen Sonnenschutzcreme – ein Drittel trägt immerhin eine Kopfbedeckung. J

SICHERHEIT [ 08/2020 ]


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[ UVEX ] Auf der Baustelle wird mit tonnenschweren Baumaschinen und -fahrzeugen hantiert, weshalb eine gute Sichtbarkeit auch bei Dunkelheit und schlechten Wetterverhältnissen notwendig ist. Empfohlen wird daher das Tragen von Warnschutzkleidung. Allerdings sind die Profis am Bau dabei einer weiteren Gefahr ausgesetzt – der Sonne. Eine zu hohe UV-Strahlenbelastung kann auf Dauer zu Hautkrebs führen. Sinnvoll ist daher Warnschutz, der gleichzeitig für zuverlässigen UV-Schutz sorgt. Das Unternehmen uvex hat hierfür die »suXXeed construction«-Kollektion auf den Weg gebracht, die beide Aspekte vereint.

U

m den harten Bedingungen standhalten zu können und gleichzeitig ein hohes Maß an Sicherheit zu bieten, hat uvex seine »Construction«-Linie entwickelt. In den Farben Warngelb und Warnorange soll der Anwender auch bei schlechten Lichtverhältnissen gut gesehen und gleichzeitig vor UVStrahlen (bist LSF 80) und Hitze geschützt werden. Die Serie ist

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nach EN 20471 zertifiziert. Gleichzeitig hat sich uvex bei der Herstellung dem Thema Nachhaltigkeit gewidmet: Eigenen Angaben zufolge wurde die Kollektion zum Teil aus nachhaltigen Materialien produziert. So besteht beispielsweise die Fleecejacke der Serie aus 100 Prozent »Repreve«, einer Polyesterfaser aus recycelten Materialien, die unter anderem aus PET-

UVEX SAVE

Professioneller Warnschutz für die Baustelle

Auf der Baustelle ist besonderer Schutz gefragt: Neben zuverlässigen Schutzhelmen betrifft das vor allem auch professionelle Warnschutzkleidung.

Flaschen gewonnen wird. Auch die Shirts sind zum Teil aus recyceltem Polyester. Diese bestehen auf der Außenseite aus Polyester und auf der Innenseite aus Baumwolle. Um die verschiedenen Herausforderungen der Bauindustrie meistern zu können, folgt die »uvex suXXeed construction«-Linie der Norm EN ISO 20471. Sie regelt die Mindestanforderungen

an Warnbekleidung. Warnbekleidung dient dazu, die Anwesenheit des Trägers visuell zu signalisieren und so den Träger in gefährlichen Situationen, bei allen möglichen Lichtverhältnissen auffällig zu machen. Die Auffälligkeit wird durch einen hohen Kontrast zwischen der Bekleidung und dem Hintergrund, vor dem die Bekleidung J gesehen wird, erreicht.

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SIFATEC

BAUSTELLEN-SICHERHEIT

Am Flughafen in Hahn entsteht auf dem Dach eines Hangars zur Flugzeugwartung eine moderne Photovoltaik-Anlage.

Für eine sichere Montage im Solarbau sorgen [ SIFATEC] Beim Aufbau von Gerüstsystemen sind aus wirtschaftlicher Sicht natürlich Kompetenz, Schnelligkeit und Flexibilität gefragt. Neben einem reibungslosen Ablauf darf das Thema Sicherheit aber nicht zu kurz kommen. Firmen wie Sifatec leben eben diesen Ansatz und haben das auch beim Aufbau von Gerüstlösungen am Flughafen Hahn unter Beweis gestellt. Zur Installation einer Photovoltaik-Anlage auf der Dachfläche eines Hangars bedurfte es zunächst zuverlässiger Sicherungssysteme zum Schutz der Arbeiter vor Ort. Mit Seitenschutz, Treppentürmen und einem Aufzug für den Materialtransport schuf Sifatec pünktlich zum Projektstart alle Voraussetzungen für einen reibungslosen Ablauf.

D

er Hangar auf dem Gelände des Flughafens in Hahn dient der Wartung von Flugzeugen durch die Haitec Aircraft Maintenance GmbH. Um den dafür erforderlichen Energiebedarf zukünftig möglichst effizient zu gestalten, soll auf der 11 500 m² großen Dachfläche des 37 m hohen Gebäudes eine moderne Photovoltaik-Anlage mit Einspeisung in die örtliche Trafostation zur Eigennutzung installiert werden. Die damit beauftragte energy 4 people GmbH, Montabaur, fungiert hierbei als Generalunternehmer und wickelt das gesamte Projekt vollumfänglich von der Antragsstellung beim Netzbetreiber über die technische Ausführung bis hin zur Inbetriebnahme ab. Geplant ist eine Anlage mit einer Gesamtleistung von 749 kWp und einer Südaufständerung mit 10 Grad Neigung. Bei den notwendigen Absturzsicherungen

SICHERHEIT [ 08/2020 ]

am Dachrand sowie dem Aufbau von Treppentürmen und einem Materialaufzug vertraute E4P auf das Know-how der Firma Sifatec.

Zuverlässiger Schutz Zum einen erforderte die Höhe der 90 x 120 m großen Stahlhalle einen zuverlässigen Schutz vor Absturz. Diesen ermöglichte Sifatec durch ein Seitenschutz-System auf einer Länge von insgesamt 470 m. Die Gerüst-Variante wurde in diesem Fall nicht am Dachrand mithilfe eines Einhängesystems montiert, sondern befindet sich auf der Dachfläche selbst. So erfüllt der Experte für Absturzsicherheit die Vorgabe, keine Eingriffe am Dachrand vorzunehmen. Zusätzlich wurden zwei Lichtbänder mit je 45 m Länge eingerüstet.

470

Meter

Auf der Baustelle kam ein Seitenschutz-System auf einer Länge von insgesamt 470 m zum Einsatz.

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Darüber hinaus errichteten die Sifatec-Mitarbeiter zwei Treppentürme. Der erste erstreckt sich über die gesamte Gebäudehöhe von 37 m und ermöglicht zusammen mit einem Aufzug des Typs Geda 1 500 z/zp einen zügigen Materialtransport. Gleichzeitig dient der Turm als zusätzlicher Fluchtweg in Ergänzung zur Feuerleiter am anderen Ende der Halle. Da die Fassade als Kassettenwand mit Trapezverkleidung aufgebaut ist, war zur Anbringung des Aufzugs ein durchdachter Lösungsansatz gefragt. Mithilfe von Rohren, die durch Löcher in der Kassetten-Innenseite führen, gelang die Befestigung direkt an der darunterliegenden Stahlkonstruktion. Ein zweiter Treppenturm, der zu einer niedrigeren, zweiten Dachfläche führt, dient E4P als Arbeitsgerüst zur Installation eines für die PV-Anlage notwendigen Kabelkanals zum Boden.

Die Erfahrung zählt Nach Abschluss der Montagearbeiten durch Sifatec fanden die Verarbeiter vor Ort alle Voraussetzungen vor, um sicher und zugleich effektiv die PhotovoltaikAnlage aufbauen zu können. Sowohl die Richtlinien für den Arbeitsschutz als auch die Anforderungen an Planung und Technik konnten dank der Erfahrung und Flexibilität des Absturzsicherheitsspezialisten aus

DAS UNTERNEHMEN Seit 1996 steht das Unternehmen Sifatec mit Sitz in Bengel für barrierefreies Arbeiten auf der Dachfläche. Auslöser für die bahnbrechende Innovation im Gerüstbau war die Idee, dass bei Flachdacharbeiten der erste Arbeitsgang das Anbringen der Absturzsicherung und der letzte Arbeitsgang die Demontage ist. Mit der patentierten Sifatec-Flachdachabsturzsicherung bietet das Unternehmen eine durchdachte Lösung, um Baustellen schnell und sicher einzurüsten. Bengel umfassend erfüllt werden – und das bei einer erheblichen Zeit- und Kostenersparnis. Von der Zusammenarbeit mit Sifatec zeigt sich Michael Hollmann, Dachdeckermeister bei der energy 4 people GmbH, überzeugt: »Wir haben bereits viele Bauvorhaben mit unterschiedlichsten Anforderungen gemeinsam mit Sifatec umgesetzt. Wir schätzen das Unternehmen als lösungsorientierten Partner, der durch seine Fachkompetenz, Flexibilität und Schnelligkeit jeglichen Ansprüchen gerecht wird. Ein Betrieb, der mit Herzblut arbeitet und immer zu seinem Wort steht.« J

Neben der Anbringung eines Seitenschutzes auf der Dachfläche montierten die Sifatec-Mitarbeiter zwei Treppentürme in verschiedenen Höhen.

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SICHERHEIT [ 08/2020 ]


[ GÜNZBURGER STEIGTECHNIK ] Innovative Steigtechnik auf Tour durch die gesamte Bundesrepublik: Im Rahmen einer Roadshow präsentiert die Günzburger Steigtechnik gemeinsam mit ihren Partnern aus dem Fachhandel sein Ein-Personen-Gerüst »FlexxTower«. Händler sowie professionelle Anwender sollen dabei die Mehrwerte sowie die sichere Handhabung dieser Entwicklung kennenlernen.

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as Gerüst lässt sich werkzeuglos und sicher von einer Person auf- und abbauen, wobei Arbeitshöhen bis zu rund 6,10 m möglich sind. »Mit dem ›FlexxTower‹ bieten wir den An-

6,10 Meter

Der »FlexxTower« hat eine Plattformhöhe von 4,10 m, sodass damit Arbeitshöhen bis zu rund 6,10 m erreicht werden.

wendern in Sachen Handling und Sicherheit echte Mehrwerte. Und genau diese wollen wir den Profis bei unserer Roadshow direkt vor Ort präsentieren – nicht nur in der Theorie, sondern eben auch in der Praxis. Sie können sich dabei persönlich von unserem neuen Ein-Personen-Gerüst überzeugen, wobei natürlich die aktuellen Hygiene- und Sicherheitsregeln eingehalten werden«, sagt Ferdinand Munk, Geschäftsführer der Günzburger Steigtechnik GmbH.

Ruckzuck aufgebaut Mit dem »FlexxTower« sollen laut Hersteller auch einzelne Personen flexibel und völlig unabhängig von anderen an hoch gelegenen Plätzen arbeiten können, ohne dabei auf hohe Sicherheit verzichten zu müssen. Das neue Gerüst lässt

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GÜNZBURGER STEIGTECHNIK

»FlexxTower« auf Tour

Ihr neues Ein-Personen-Gerüst FlexxTower stellt die Günzburger Steigtechnik gerade im Rahmen einer Roadshow Fachhändlern und Anwendern in ganz Deutschland vor.

sich werkzeuglos von einer Person aufbauen, bietet laut Günzburger Steigtechnik auf seiner Plattform aber auch genug Platz für zwei Personen. Die Montage ist durch die 3-T-Methode (Through The Trapdoor bedeutet »in der Durchstiegsluke sitzend«) vorgegeben, sodass sich der Anwender immer im absturzgesicherten Bereich befindet.

Rahmenrohren verstellbar. Zudem lassen sich unebene Untergründe über höhenverstellbare Lenkrollen ausgleichen. Von Vorteil sind aus Sicht des Herstellers hierbei auch das geringe Gewicht und die kompakten Maße, die das Handling im Lager, beim Transport sowie auf der Baustelle zusätzlich erleichtern sollen.

Aus wenigen Einzelteilen lässt sich werkzeuglos ein Transportwagen bauen, in dem die restlichen Gerüstteile oder auch andere Materialien schnell und ergonomisch transportiert werden können. So passt der »FlexxTower« nicht nur durch alle gängigen Türen, sondern er lässt sich auch in vielen J Nutzfahrzeugen befördern.

Lösung mit System Bei niedriger gelegenen Arbeitsplätzen lässt sich das Gerüst auch flexibel in geringeren Aufbauhöhen montieren. Dabei erfüllt es alle geltenden Vorschriften und ist mit der DIN EN 1004 konform. Die handlichen und leichten Einzelbauteile aus Aluminium werden an ausziehbaren Einhängekonsolen der Plattform (1,20 x 0,60 Meter) eingehängt und so von Ebene zu Ebene mitgenommen. Schnellverschlüsse und Gerüstklauen ermöglichen den effizienten Aufbau ohne Werkzeug. Für Stabilität sorgen teleskopierbare Dreiecksausleger, die mit Schwenkfüßen ausgestattet sind. Sie sind stufenlos an den

Prämien sichern Aufgrund seines Plus an Sicherheit wurde das Ein-Personen Gerüst »FlexxTower« in das Arbeitsschutz-Prämienprogramm der BG Bau aufgenommen.

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Robust und handlich: Neues Klappgerüst entwickelt [ ZARGES ] Komplizierte und zeitraubende Gerüstaufbauten sollen aus Sicht des Steigtechnikexperten Zarges mit dem neu entwickelten Klappgerüst »PaxTower« der Vergangenheit angehören. Aufgrund spezieller Handling-Features sowie hohen Sicherheitsanforderungen könne der Anwender damit Arbeitshöhen von bis zu 7,65 m erreichen. Die robuste Bauweise, nach den neuen Vorgaben der DIN EN 1004 mit dem vorlaufenden Geländer »S-Plus«, ermögliche zudem sicheres Arbeiten in der Höhe. Auf den Markt kommt der »PaxTower« laut Zarges noch in diesem Herbst.

ZARGES

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andlichkeit, Arbeitssicherheit und gleichzeitige Zeitersparnis: Drei Begriffe, die nach Ansicht von Zarges bei der Vorbereitung von Arbeiten in großer Höhe selten in Einklang zu bringen sind, wenn es gilt, Anwender vor Unfällen zu schützen. Umfangreiche und komplizierte Aufbauten mit zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen rauben Anwendern zudem viel Zeit. Dabei ist eine schnelle und einfache Bedienbarkeit ein wichtiger Punkt, sollen doch Aufstiegsmittel der Arbeitsentlastung dienen und gleichzeitig das größtmögliche Maß an Sicherheit bieten. »Bei der Entwicklung des neuen PaxTower lag es uns besonders am Herzen, ein handliches und robustes Gerät zu konstruieren, das zusätzlich im Marktumfeld ein überaus attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis bietet«, so Höbke Thomssen, Produktmanagerin für Gerüste bei Zarges.

Handlich und komfortabel

7,65 Meter

Das Klappgerüst mit den Plattformmaßen von 1,80 mal 0,72 m ermöglicht eine Arbeitshöhe von bis zu 7,65 m.

Das Klappgerüst mit den Plattformmaßen von 1,80 mal 0,72 m ermöglicht eine Arbeitshöhe von bis zu 7,65 m, ist der Gerüstgruppe drei nach DIN EN 1004 zugeordnet und belastbar mit bis zu 200 kg pro m2. Die robuste Bauweise, so Zarges, macht es widerstandsfähig und damit für den Einsatz im ProfiHandwerk geeignet. Eine weitere Besonderheit ist der handliche Aufbau/Abbau mit drei besonderen Features. »Leichtlauf-Aufsteckführungen aus Hartkunststoff, sogenannte Nylon-Verjüngungen, lassen das Aufeinanderstecken von Aufsteckrahmen sehr einfach von der Hand gehen. Das Bordbrett ist so vorgefertigt, dass es fast von selbst in die richtige Position gelangt, und nicht zuletzt sorgt der Klappmechanismus mit Einhandbedienung dafür, dass der PaxTower im Handumdrehen einsatzbereit ist«, erklärt Höbke Thomssen.

Boden zur ersten Plattform von maximal 4,60 auf 3,40 m. Zweitens der Einbezug von Kleingerüsten mit einer Plattformhöhe von unter 2,50 m. »Insbesondere Punkt zwei ist ein wichtiger Schritt zum weiteren Ausbau der Arbeitssicherheit«, sagt Höbke Thomssen. Auf diese Weise wird bereits zu Beginn ein komplettes Geländer vorgeschrieben und die Anforderung an die Stabilität, in Form von Ballastierung oder Auslegern, drastisch erhöht.

Gefördert Durch das hohe Maß an Arbeitssicherheit wird der Kauf des Klappgerüsts von der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) mit bis zu 50 Prozent gefördert.

Das Klappgerüst verfügt über zwei Aufbauvarianten: Zum einen standardmäßig mit Geländer und Diagonalstreben sowie zum anderen mit dem vorlaufenden Geländer »S-Plus« mit einem Plattformen-Abstand von 2 m. Durch das hohe Maß an Arbeitssicherheit wird der Kauf von der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft J (BG BAU) mit bis zu 50 Prozent gefördert.

Neue DIN EN 1004: Sicherheit im Fokus Die neue DIN EN 1004 beinhaltet zwei grundlegende Änderungen, die insbesondere dem erhöhten Schutz von Anwendern dienen sollen: Erstens die Reduzierung des Abstands zwischen den Plattformen von 4,20 auf 2,25 m sowie des unteren Abstands vom

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Das neue Klappgerüst von Zarges soll hohe Sicherheitsaspekte mit einer besonders guten Handhabung verbinden.

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Die App errechnet für die SpanSet-Verbindungsmittel »SP140« und »DSL2«, ob die Sturzhöhe in konkreten Anwendungsszenarien ausreicht. Die Parameter sind Anschlagpunkt, Verbindungsmittel, Gewicht des Anwenders, Länge des freien Falls und das Aufreißen des Falldämpfers.

Smarter Helfer: App für Sturzhöhenberechnung [ SPANSET ] Hebetechnik, Ladungssicherung und die Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz. Das sind drei sicherheitsrelevante Themen am Bau und drei Bereiche, in denen SpanSet smarte Hilfsmittel anbieten möchte. Auf »Zurr-App« und »Heben-Rechner« folgt nun eine App für die Sturzhöhenberechnung.

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ach wie vor kommt der Bau nicht ohne Papierpläne, Zollstock und andere Erinnerungen an das Analog-Zeitalter aus. Dennoch verschafft sich die Digitalisierung immer mehr Platz zwischen Gerüst und Zementsack. Ein Indiz sind die stets griffbereiten Smartphones, die Bauleitern und Handwerkern willig Auskunft erteilen. Zum Beispiel darüber, welche Anschlagmittel für einen bestimmten Hebevorgang taugen, ob die Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz richtig gewählt wurde und ob die Ladung auf dem Lkw ausreichend gesichert ist.

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Zu den Unternehmen, die diesen Trend vorantreiben, gehört die SpanSet GmbH. Bereits 2013 und 2015 brachte sie zwei Apps heraus: eine für die Ladungssicherung und eine für das Heben und Bewegen von tonnenschweren Bauteilen und Lasten. Die Apps nehmen den Menschen knifflige Rechenaufgaben ab, sie vereinfachen das Winkelmessen und behalten die Normen im Blick. Anfang des Jahres folgte mit der App für die Sturzhöhenberechnung der dritte digitale Zuarbeiter. »Immer mehr Leute am Bau zücken bei sicherheitsrelevanten Fragen ihr Smartphone«, sagt Jörg Scheilen von SpanSet. Der Mann ist seit über 13 Jahren Anwendungstechniker und kennt sowohl Baustellen als auch die Bedürfnisse der Anwender. Der

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Zuspruch lässt sich anhand der Download-Zahlen quantifizieren. Die Apps für Ladungssicherung und Heben sind auf rund 180 000 Smartphones installiert. »Die weite Verbreitung unserer Apps liegt vor allem an dem einfachen Handling«, erläutert Jörg Scheilen. Aber nicht nur. »Es hat auch was damit zu tun, dass immer mehr Akteure das Gefühl beschleicht, mit analogen Hilfsmitteln buchstäblich alt auszusehen.«

Weiter verbessern Apropos alt. Auch Apps sind dem Zahn der Zeit ausgesetzt. Mit dem ersten Release beginnt ein permanenter Verbesserungs- und Innovationsprozess, wie Scheilen weiß: »Normen und Regeln ändern sich, deshalb aktualisieren wir unsere Apps regelmäßig.« Neben inhaltlichen Anpassungen gibt es technische Faceliftings, damit die Software auf den neuesten Android- und Apple-Geräten läuft. Jüngst haben die Apps für Ladungssicherung und Heben wieder ein Update erfahren. Bei der Gelegenheit hat SpanSet die Benutzeroberfläche weiter in Richtung intuitives Bedienen optimiert. Eine neue Menüführung vereinfacht das bei beiden Anwendungen erforderliche Messen von Winkeln. Polyglott sind die Apps laut Hersteller ohnehin: Neben Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch beherrschen sie weitere Sprachen, die je nach Smartphone-Einstellung automatisch aktiviert werden. J

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Krause bietet Tipps für TRBS-Anforderungen [ KRAUSE ] Mit der Überarbeitung der »Technischen Regeln für Betriebssicherheit« (TRBS) 2121-2 wurden neue Anforderungen zur Nutzung von Leitern auf den Weg gebracht, zu denen das Unternehmen Krause-Werk hilfreiche Tipps anbieten möchte.

S

icheres Arbeiten in der Höhe ist eine Herausforderung für Unternehmen, denn sie müssen alle Vorgaben und Richtlinien einhalten. Die Technischen Regeln für Betriebssicherheit (TRBS) wurden im Sinne der Arbeitssicherheit überarbeitet. Die Auswahl der Leiter richtet sich seither deutlich stärker nach den Verwendungsarten als Verkehrsweg oder Arbeitsplatz. Eine Nutzung der Leiter als Verkehrsweg liegt immer dann vor, wenn ein höher oder tiefer liegender Arbeitsplatz mithilfe der Leiter erreicht werden soll und die Leiter dabei verlassen wird. Im Gegensatz dazu liegt eine Nutzung als Arbeitsplatz immer dann vor, wenn der Nutzer während der Tätigkeit die Leiter nicht verlässt und die anfallenden Arbeiten auf der Leiter stehend ausführt.

Vorgaben beachten Die Verwendung einer Leiter als Verkehrsweg ist bis zu einer maximalen Höhe von 5 m möglich, wenn wegen der geringen Gefährdung und der geringen Verwendungsdauer die Verwendung anderer, sichererer Arbeitsmittel nicht verhältnismäßig ist. Bei der Verwendung einer Leiter als Arbeitsplatz sind nach den Regeländerungen nur noch Stufenleitern erlaubt. Die zugelassene Standhöhe richtet sich dabei auch nach der Dauer der zu verrichtenden Arbeiten pro Schicht. Wichtig ist es, sich ausgiebig mit den Neuerungen zu beschäftigen, um einerseits auch künftig regelkonform zu arbeiten und um andererseits die eigene Sicherheit während der Arbeit gewährleisten zu können. Hilfreich ist hierbei der Rat erfahrener Hersteller wie Krause: Innerhalb seiner »360° competence« informiert das Unternehmen aus Alsfeld zu den Anforderungen der neuen TRBS 2121-2. Auf einer speziell zu diesem Thema erstellten Internetseite werden Problemstellungen und Lösungen erläutert. Prospekte und Whitepaper stehen für ein späteres Nachschlagen zum Download zur Verfügung. Ein spezielles TRBS-Erklärvideo stellt Details und Regelungen bildlich dar und erklärt diese.

Unterstützung bieten Als Spezialisten für sicheres Arbeiten in der Höhe möchte Krause darüber hinaus mit Seminaren, Schulungen und Produktprüfungen für

NEU eine langfristige und sichere Anwendung der Produkte sorgen. Gleichwohl ermöglicht der Hersteller mit seinen vielseitigen Angeboten ein breites Spektrum an Informationsmöglichkeiten. So kann jeder Interessierte die für ihn am besten geeigneten Varianten nutzen, um sich in Sachen TRBS auf den neuesten Stand zu bringen. Darüber hinaus merkt Krause-Werk an, dass sein flächendeckender Außendienst sowie ein kompetentes Innendienst-Team zusätzlich für Fragen zur TRBS und allen anderen Anliegen zum Thema Steigtechnik zur Verfügung stehen. Ziel ist es, einerseits Fachwissen zu vermitteln, andererseits aber auch sicherzustellen, dass der richtige Umgang mit LeiterLösungen erlernt wird. Auf Baustellen herrscht nicht selten Zeitdruck: Arbeiten müssen fristgerecht erledigt werden. Umso wichtiger ist es dann, dass trotzdem keine Fehler passieren – insbesondere bei der Nutzung von Leitern und damit der gefährlichen Arbeit in der Höhe. Was viele hierbei gern unterschätzen: Die meisten Absturzunfälle ereignen sich laut DGUV aus geringen Höhen, weshalb das sichere Verwenden von Leitern umso wichtiger ist. J

SERVICE Die überarbeitete TRBS 2121-2 Die technischen Regeln für Betriebssicherheit (TRBS 2121-2) stellen den aktuellen Stand der Technik, der Arbeitsmedizin und Hygiene sowie sonstige gesicherte arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse dar. Sie fokussieren dabei auf die Bereitstellung und Benutzung von Arbeitsmitteln sowie für den Betrieb überwachungsbedürftiger Anlagen. Die technischen Regeln konkretisieren die Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) hinsichtlich der Ermittlung und Bewertung von Gefährdungen sowie der Ableitung von geeigneten Maßnahmen. Wählt der Arbeitgeber eine andere Lösung, hat er die gleichwertige Erfüllung der Verordnung im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung nach § 5 ArbSchG in Verbindung mit § 3 BetrSichV und der TRBS nachzuweisen und zu dokumentieren.

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Zuschüsse NILFISK

für Entstauber

Entstauber sind eine effektive Lösung, um für mehr Staubschutz auf der Baustlele zu sorgen.

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m/s

Der in jedem Sauger verbaute »FlowSensor« überprüft die Luftgeschwindigkeit im Saugschlauch und sendet optische sowie akustische Warnsignale, sollte diese unter 20 Meter pro Sekunde (m/s) fallen.

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[ NILFISK ] Gewerbliche Mitgliedsunternehmen der BG Bau können sich auch in diesem Jahr wieder die Anschaffung eines Sicherheitssaugers bezuschussen lassen. Bis zu 750 Euro des Preises übernimmt hierbei die Berufsgenossenschaft. Auf der Liste der geförderten Modelle sind auch 2020 acht Geräte von Nilfisk vertreten. Von dem kompakten, nach Staubklasse M zertifizierten Sicherheitssauger »ATTIX 33-2M IC« bis hin zum leistungsstarken und für explosionsgefährliche Stäube geeigneten »ATTIX 995-0H/M SD XC TYPE 22« sind dabei Bauentstauber für verschiedene Anforderungen enthalten.

U

nabhängig von Leistungs- und Staubklasse liedas Thema gefährliche Stäube allgemein große Relevanz für Nilfisk habe, stelle das Förderprogramm gen die Vorteile für Bauunternehmen laut Nilfisk zudem den Einstieg in eine umfassende, weltweite auf der Hand: Sicherheitssauger können Mitarbeiter Informations- und Beratungsoffensive dar. effektiv vor Stäuben schützen, die schwere gesundheitliche Schäden hervorrufen. Die Kompakt und effizient beiden Modelle der »ATTIX-9«-SeFünf Modelle der »ATTIX 33«- und rie liefern laut Hersteller mit zwei »44«-Produktfamilie sind dieses Motoren und dem automatischen Jahr Teil der BG-Bauaktion. AufFilterabreinigungssystem »XtreDie BG Bau fördert die Angrund der kompakten und wendimeClean« durchgängig hohe Leisschaffung eines Sicherheitsgen Bauweise der Entstauber, die tung. saugers: Bis zu 750 Euro des Mit erweiterten Warnstufen jedoch nicht auf Kosten der SicherPreises übernimmt hierbei die Berufsgenossenschaft. Auf heit bei der Arbeit mit gesundheitsnach BG Bau-Vorgaben qualifider Liste der geförderten Mozieren sich die Geräte der Reihen schädlichen Stoffen gehe, sei dies delle sind 2020 acht Geräte »ATTIX 33« und »44« wiederum für laut Nilfisk nicht verwunderlich. Mit von Nilfisk vertreten. zusätzliche Bezuschussung. Da den beiden nach Staubklasse H

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zertifizierten Saugern »ATTIX 33-2H IC Asbest« und »ATTIX 44-2H IC Asbest« könne man sogar die namensgebenden, hochgradig krebserregenden Mineralfasern sicher und gründlich entfernen. Das innovative Filterabreinigungssystem »InfiniClean« soll währenddessen dafür sorgen, dass die Effizienz der Filter auf optimalem Niveau bleibt und Ausfallzeiten minimiert werden. Zusätzliche Arbeitssicherheit ermöglicht außerdem laut Hersteller der in jedem Sauger verbaute »FlowSensor«. Dieser überprüft durchgehend die Luftgeschwindigkeit im Saugschlauch und sendet optische sowie akustische Warnsignale, sollte diese unter 20 m pro Sekunde fallen. Für den Einsatz in extrem staubigen Arbeitsumgebungen kann zudem ein Motorkühlluftfilter zum Schutz der Saugturbine nachgerüstet werden. Nicht zuletzt, so der Hersteller, sind die Geräte auch mit Extras wie integrierten Gerätesteckdosen und Adapterplatten zur Aufnahme von Werkzeugboxen ausgestattet.

Leistungsstark Stoßen diese kompakten Entstauber an ihre Grenzen, sind Lösungen mit besonders viel Leistung gefragt. Die beiden großen Sicherheitssauger »ATTIX 965-0H/M SD XC« und »ATTIX 995-0H/M SD XC TYPE 22« sind Herstellerangaben zufolge auch anspruchsvollsten Arbeitseinsätzen gewachsen. Zwei Motoren sollen hierbei für eine enorme Luftmenge von zweimal 3 600 l pro Minute und einen Unterdruck von 250 Millibar sorgen. Das automati-

SERVICE Aufklärung zum Thema Staubschutz Das Unternehmen Nilfisk möchte den Fokus auf ein sicheres und gleichzeitig effizientes Arbeiten in staubbelasteten Umgebungen richten. Neben den verschiedenen Sicherheitssaugern im eigenen Portfolio, die sämtliche Staubklassen und Zertifizierungen abdecken, setzt der Hersteller auf gezielte Aufklärung über die gefährliche Thematik. Eine umfangreiche Informationskampagne soll Entscheider im Baugewerbe, aber auch in anderen Branchen für effektiven Staubschutz sensibilisieren. Unter dem Kampagnenmotto »Schützen, was wichtig ist« gibt Nilfisk wichtiges Know-how zur fachgerechten Staubentfernung an seine Händler und Endkunden weiter. Diese können sich so zielgerichtet für passende Sauger entscheiden und die Sicherheit der Mitarbeiter sowie effiziente Prozesse im Tagesgeschäft in Einklang bringen.

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sche Filterabreinigungssystem »XtremeClean« wiederum soll auch unter härtesten Bedingungen für einen reibungslosen und sicheren Betrieb sorgen. Eine spezielle Zertifizierung macht den »ATTIX 995-0H/M SD XC TYPE 22« laut Nilfisk außerdem zum idealen Sauger für explosionsgefährdete Bereiche, etwa in holzverarbeitenden Betrieben. J

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Sicheres Lagern von Lithium-Ionen-Batterien Das Schranksystem der »Battery line« soll ein sicheres Lagern sowie Aufladen von Lithium-Ionen-Batterien ermöglichen.

[ DÜPERTHAL ] Lithium-Ionen-Batterien sind fester Bestandteil im Alltag und bei guten Fertigungsstandards sowie beim sachgerechten Handling eine ebenso ausreichend sichere Technologie. Jedoch stellt der Umgang mit Lithium-Ionen-Batterien auch ein schwierig abzuschätzendes Risiko dar. Denn neue Erkenntnisse und die schnell voranschreitende Entwicklung sorgen inzwischen für die Notwendigkeit, Maßnahmen zum vorbeugenden Brand- und Gefahrenschutz kontinuierlich zu überprüfen, bei Bedarf neu zu bewerten und dem Stand der Technik anzupassen.

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ithium-Ionen-Batterien gelten im regulären Betrieb als relativ sicher, sind aber unter anderem nicht für Temperaturen über 60°C ausgelegt. Mit steigender Temperatur reagieren Lithium-Ionen-Batterien mit Druckaufbau in der Zelle, intensivem Austritt brennbarer Gase, Zellenbrand, bis hin zum explosionsartigen Abbrennen der Batterie (Thermal Runaway). Die Gefahren resultieren unter anderem aus Defiziten in der Herstellung oder dem unsachgemäßen Umgang mit dem Speichermedium. Ein weiteres Risiko entsteht, wenn z. B. durch thermische Belastung die jeweiligen Inhaltsstoffe freigesetzt werden. Nach Angaben der technischen Datenblätter der Hersteller können ätzende, giftige, karzinogene, aber auch brennbare Gefahrstoffe austreten. Entsprechend sind zur Früherkennung präventive Maßnahmen zum Brandschutz wichtige Bausteine für die Gewährleistung sicherer Arbeitsumgebungen.

Rechtliche Anforderungen Im Moment gibt es keine spezifischen rechtlichen Vorgaben vonseiten des Gesetzgebers zum Handling bzw. Lagern von Lithium-Ionen-Batterien. Jedoch haben die Sachversicherer des VdS, Tochtergesellschaft der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), sowie FM Global erste Merkblätter für ihre Versicherungsnehmer veröffentlicht. Speziell in dem VdS Merkblatt 3103 werden für den Umgang mit Lithium-Batterien nützliche Hilfestellungen beschrieben. So wird u. a. als bauliche Anforderung auf die Lagerung in feuerbeständig abgetrennten Bereichen (F90, T90, Typ 90) hingewiesen. Auch die Arbeitsgemeinschaft der Berufsfeuerwehren und des deutschen Feuerwehrverbandes haben eine Risikoeinschätzung zu Lithium-Ionen Speichermedien publiziert – die wichtigsten Punkte: Bei Bränden von Lithium-Ionen-Speichermedien wird als Löschmittel der Wahl Wasser empfohlen. Möglichst frühzeitige und ausreichend lange Kühlung des Speichermediums kann das thermische Durchgehen (Thermal Runaway) verhindern. Die Löschmittel Metallbrandpulver, Sand, ABC-Pulver oder CO2 erzielen nach derzeitigen Erkenntnissen keinen ausreichenden Kühleffekt.

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Vorzüge von Sicherheitsschränken In Schränken der »Battery line« sind die eingelagerten Batterien vor äußeren thermischen Einflüssen wie Feuerentstehung außerhalb des Sicherheitsschranks abgeschirmt und gelten durch ihre Klassifizierung Typ 90 als feuerbeständig abgetrennter Bereich (Brandabschnitt). Ein Novum: Die Schränke sind zusätzlich speziell für die hohen Anforderungen zum sicheren Lagern und Laden von Lithium-Ionen-Batterien konstruiert. Denn bei einer Fehlfunktion können sich Lithium-Ionen-Batterien selbst entzünden und die thermische Belastung bzw. Brand entsteht dann im Schrankinneren. Bei diesem Szenario schließen die Schranktüren automatisch und ein spezieller Mechanismus verriegelt die Türen, um ein Öffnen durch Personen und eine dadurch mögliche Rauchgasexplosion (Backdraft) zu verhindern. Nur autorisierte Experten, z. B. Feuerwehr, können in diesem Fall die Türen entriegeln.

Sicheres Laden im Sicherheitsschrank Bei Entstehung eines Brandes wird entsprechend verhindert, dass es zu unkontrollierbaren Bränden sowie Explosionen und in Folge verstärkt zu Personen- und Sachschäden kommt. Mit der Klassifizierung Typ 90 und dem vom unabhängigen Fraunhofer Institut geprüften explosionsartigen Abbrennen der Batterien im Schrankinnenraum bietet die »Battery line« 2-fachen Brandschutz – genügend Zeit zur Evakuierung und Puffer für die Brandbekämpfung. Die Modelle »Battery station« sind zusätzlich mit Schuko-Steckdosen und einer abgesicherten Spannungsversorgung für Ladegeräte steckerfertig vorbereitet. Über das vorbereitete Lüftungssystem der »Battery line« kann die durch das Laden entstehende Wärmeenergie zudem sicher abgeführt werden.

DÜPERTHAL

In Schränken der »Battery line« sind die eingelagerten Batterien vor äußeren thermischen Einflüssen wie Feuerentstehung außerhalb des Sicherheitsschranks abgeschirmt und gelten durch ihre Klassifizierung Typ 90 als feuerbeständig abgetrennter Bereich (Brandabschnitt).

Früherkennung durch Technologie Der Erfolg eines Löschangriffs ist im Wesentlichen davon abhängig, dass in einer möglichst frühen Brandphase die Feuerwehr vor Ort ist. Für die Lagerung und Nutzung von Lithium-Ionen-Batterien ist daher eine flächendeckende Früherkennung und automatische Weiterleitung von thermischen Ereignissen, z. B. Brände, nahezu unverzichtbar. Mit dem intelligenten Assistenzsystem Smart Control mit Touchdisplay können Temperatursensoren als Frühwarnsystem zur Erkennung thermischer Ereignisse im Schrankinneren eingesetzt werden. Beispielsweise ist eine Schwellwerteinstellung möglich, um Abweichungen von Regelfall festzustellen. Für präventives Risikomanagement ist zusätzlich zur Überwachung der Temperaturen mittels Sensoren die Störungsmeldung per SMS, etwa an Feuerwehr und Verantwortliche, möglich. Auch sind individuelle Anschlüsse an Brandmeldeeinrichtungen möglich.

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Rechtliche Anforderungen Grundsätzlich fordert der Gesetzgeber im gewerblichen Bereich, dass Gefahren, die von technischen Einrichtungen und Geräten ausgehen können, zu beurteilen und daraus abzuleitende Schutzmaßnahmen nach dem Stand der Technik umzusetzen sind. Die »Battery line« und die zusätzlichen Optionen zur Brandfrüherkennung gewährleisten nachhaltige Sicherheit. Die dadurch entstandene Gefahreneindämmung bei Selbstentzündung der Batterien kann als Stand der Technik bei Verhandlungen mit Versicherungen einfließen. Der Einsatz der »Battery line« unterstützt zusätzlich dabei, allgemein rechtliche Vorgaben sowie die Richtlinien des VdS und von FM Global zur Schadensverhütung bei Lithium-Ionen-Batterien J zu erfüllen.

Die Schränke sind speziell für die hohen Anforderungen zum sicheren Lagern und Laden von Lithium-Ionen-Batterien konstruiert. Denn bei einer Fehlfunktion können sich Lithium-Ionen-Batterien selbst entzünden und die thermische Belastung bzw. Brand entsteht dann im Schrankinneren.

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Ratgeber

Atemschutz auf der Baustelle [ bauSICHERHEIT ] Seien es auftretende Gase, Dämpfe oder feine Staubpartikel – sie alle können für Beschäftigte auf Baustellen zur Gefahr werden, insbesondere dann, wenn sie regelmäßig eingeatmet werden und die Atemwege schädigen. Um das zu verhindern, stehen verschiedene Schutzmaßnahmen zur Verfügung, die auf der Baustelle zum Einsatz kommen.

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Vol.-% Eine Voraussetzung für den Einsatz von Filtergeräten ist, dass die Umgebungsatmosphäre laut BG Bau mindestens 17 Vol.-Prozent Sauerstoff enthält.

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Von Dan Windhorst

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orrang haben stets sogenannte bauliche, technische und organisatorische Schutzmaßnahmen, um das Auftreten einer Gefahr auf der Baustelle zu vermeiden. Ist das nicht möglich, müssen laut Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) persönliche Schutzmaßnahmen wie der Einsatz von Atemschutzgeräten greifen. Diese muss der Unternehmer seinen Beschäftigten zur Verfügung stellen. Allerdings finden sich hierbei wichtige Aspekte, die zu unterscheiden sind: Filtergeräte werden unterteilt in Geräte mit Gasfiltern, Partikelfiltern und sogenannten Kombinationsfiltern. Eine Voraussetzung für den Einsatz von Filtergeräten ist, dass die Umgebungsatmosphäre laut BG Bau mindestens 17 Vol.-% Sauerstoff enthält. Zu den verschiedenen Bauarten zählen Vollmasken, Halbmasken und Atemschutzhauben.

Vollmasken: Mit ihnen lässt sich das gesamte Gesicht umschließen. Auf diese Weise werden gleichzeitig die Augen geschützt. Ein Tipp: Für Brillenträger finden sich am Markt speziell darauf ausgerichtete Maskenbrillen. Halbmasken: Hierbei handelt es sich um Masken, die nur Mund und Nase umschließen. Daher können sie für bestimmte giftige Gase und Aerosole ungeeignet sein, wenn nicht zusätzlich eine spezielle Gasschutzbrille genutzt wird. Atemschutzhauben: Diese Variante umschließt das Gesicht – häufig sogar den kompletten Kopf. Sie verfügt über einen eingearbeiteten Filter oder wird mittels filternden Gebläses mit Luft versorgt.

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Richtige Wahl treffen Ein Aspekt, der gern mit einem Schmunzeln abgetan wird, sollte hier aber dringend Beachtung finden: Für Bartträger sind Masken nicht geeignet. Stattdessen sollten diese nach Empfehlung der BG Bau lieber auf den Einsatz von Gebläsefiltergeräten mit Haube oder Helm zurückgreifen. Generell gilt: Die Auswahl des Filters sollte nach Art und Höhe der vorhandenen Schadstoffkonzentration ausgewählt werden. Auch spielen die geltenden Verwendungsbeschränkungen sowie die Gebrauchsanleitungen der Hersteller eine tragende Rolle. Darüber hinaus gelten spezielle Anforderungen beim Tragen von Atemschutzlösungen. Für den Anwender sind sowohl eine theoriebasierte als auch eine praktische Ausbildung sowie eine regelmäßige Unterweisung notwendig. Das soll Fachwissen vermitteln, gleichzeitig aber auch Routine im Umgang mit Atemschutz-Produkten schaffen. Über allen Regeln, Vorschriften und Tipps steht außerdem die Tatsache, das Atemschutzgeräte nur für kurze Zeit eingesetzt werden sollten. Abhängig von Maskentyp, Arbeitsumgebung und Umgebungstemperatur müssen beispielsweise regelmäßige Erholungszeiten oder auch Tragezeitbegrenzungen eingehalten werden. Denn vergessen darf der Anwender in diesem Zusammenhang nicht, dass die Nutzung solcher Atemschutzlösungen auf Dauer belastend ist.

Richtlinien beachten Ein weiterer wichtiger Hinweis sind die Partikelfilterklassen P1, P2 und P3. Diese Schutzstufen sind nach EN 143:2000+A1:2006 europaweit normiert. Hierbei gilt: Partikelfilter mit höheren Schutzstufen filtern effektiver und dürfen daher gegen gesundheitsschädlichere Schadstoffe und höhere Schadstoffkonzentrationen eingesetzt werden.

P1: Darf bei Schadstoffkonzentrationen bis zum 4-Fachen des Arbeitsplatzgrenzwertes (AGW) eingesetzt werden. Sie schützt beispielsweise vor ungiftigen Partikeln auf Wasser- oder Ölbasis. P2: Darf bei Schadstoffkonzentrationen bis zum 10-Fachen des AGW verwendet werden. Diese Schutzklasse eignet sich etwa bei Arbeiten mit Holz, Glasfaser, Metall oder Kunststoff. P3: Darf bei Schadstoffkonzentrationen bis zum 30-Fachen des AGW eingesetzt werden. Sie schützt gegen gesundheitsschädliche und krebserregende Partikel auf Wasser- und Ölbasis und filtert rund 99,95 Prozent der Schadstoffe aus der Luft. Verwendung findet diese Klasse etwa beim Umgang mit Schwermetallen, Hartholz, radioaktiven Stoffen oder Edelstahlschweißen.

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Allgemeine Tipps Es ist darauf hinzuweisen, dass das Tragen von für den Träger belastendem Atemschutzgerät keine ständige Maßnahme sein darf. AX-Filter sind in der Bauwirtschaft für Gemische von Niedrigsiedern nicht zulässig. Die Tragedauern von Atemschutzgeräten sind nicht nur abhängig von dem Gerät, sondern auch von den Umgebungsbedingungen wie Temperatur, Druck, Luftfeuchtigkeit, Schwere der Tätigkeit. Träger von Atemschutzgeräten unterliegen der arbeitsmedizinischen Vorsorge (ArbMedVV). Mitarbeiter müssen in das Tragen von Atemschutzgeräten auch praktisch unterwiesen werden.

Darüber hinaus finden sich Kennzeichnungen wie »NR« oder »R« auf den Partikelfiltern. »NR« steht für den Mehrfachgebrauch, der auf maximal eine Schicht begrenzt ist. Bei der »R«-Kennung wird hingegen darauf hingewiesen, dass der Filter über eine Schicht hinaus verwendet werden kann. Grundsätzlich gilt darüber hinaus, dass Atemschutzgeräte nur mit CE-Kennzeichnung sowie Kennnummer verwendet werden dürfen.

Staubschutzlösungen Gerade wenn es um feine Staubpartikel geht, stehen neben direkten Schutzmaßnahmen wie Atemschutz auch weitere Lösungen zur Auswahl. In erster Linie kann auf staubarme Materialien sowie staubarme Verfahren wie Nass- oder Feuchtbearbeitungsverfahren zurückgegriffen werden. Darüber hinaus lassen sich Ein wichtiger Hinweis sind die Partikelfilviele Arbeitsräume von vorterklassen P1, P2 und P3. Diese Schutzneherein besser lüften: Bei stufen sind nach EN 143:2000+A1:2006 europaweit normiert. Hierbei gilt: zu hoher Staubbelastung Partikelfilter mit höheren Schutzempfiehlt die BG Bau zustufen filtern effektiver und dürfen dem Lüftungsgeräte mit daher gegen gesundheitsschädAbluftfilterung. Ein weiterer lichere Schadstoffe und höhere wichtiger Punkt ist das diSchadstoffkonzentrationen einrekte Absaugen von Staub gesetzt werden. noch während der Verwendung von Maschinen. So lassen sich Schleifer, Fräsen, Bohrer und Abbruchgeräte mittlerweile problemlos mit Absauglösungen ausstatten, um staubarmer zu arbeiten. Die BG Bau bietet in diesem Zusammenhang Zuschüsse an, um die Nutzung derartiger Lösungen zu fördern. Generell gilt für Baustellen, bereits vorhandene Staubquellen nach Möglichkeit zu entfernen. Das heißt, professionelle Bauentstauber und Kehrsaugmaschinen nutzen, um die Arbeitsumgebung von Schmutz und Staub zu befreien. Auf diese Weise wird ein erneutes Aufwirbeln verhindert und die Partikelkonzentration verringert. Für größere Abbruchprojekte empfiehlt sich laut BG Bau außerdem der Einsatz von Wasser: Am Markt finden sich hierfür zum Beispiel Lösungen, die den Staub mittels Wassernebel binden – auch und gerade für Großbaustellen. Bei Arbeiten im Innenbereich hingegen lohnt sich die Verwendung von Abdeck- und J Schutzfolien sowie Staubschutztüren. 57


AUF EINEN BLICK VORSCHAU IMPRESSUM

FIRMEN DIESER AUSGABE Firma

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3M Deutschland GmbH A Axion Ag B BG BAU – Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft

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www.mmm.com

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www.axionag.de

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www.bgbau.de

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www.bosch.com

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D DMS Technologie GmbH

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SBM Verlag GmbH Hermann-von-Barth-Straße 2 87435 Kempten Tel.: (08 31) 5 22 04-0 Fax: (08 31) 5 22 04-50 bausicherheit@sbm-verlag.de www.bausicherheit-online.de

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www.dueperthal.com

ISSN 2566-882X

E Engelbert Strauss GmbH & Co. KG

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www.engelbert-strauss.de

G Gramm medical healthcare GmbH

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www.gramm-medical.de

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www.steigtechnik.de

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www.hase-safety.com

Böcker Maschinenwerke GmbH

20

Robert Bosch Power Tools GmbH

Düperthal Sicherheitstechnik GmbH & Co. KG

Günzburger Steigtechnik GmbH H Hase Safety Gloves GmbH

Hughes Notduschen GmbH

www.boecker-group.com

30

www.hughes-notduschen.de

31

www.kratossafety.com

Krause-Werk GmbH & Co. KG

51

www.krause-systems.de

Kunze GmbH

18

www.KUNZE.gmbh.de

Kögl GmbH

25

www.flexmo.de

L 3G Kompetenzzentrum GmbH

28

www.3g-ladungssicherung.de

Lehnhoff Hartstahl GmbH

16

www.lehnhoff.com

23

www.marotech.de

27

www.modul-system.de

N Nilfisk GmbH

52

www.nilfisk.at

P Plum Deutschland GmbH

31

www.plum-deutschland.de

Preising GmbH & Co. KG

K Kratos Safety SAS

M Marotech GmbH

Modul-System HH AB

37

www.preising.net

R recalm GmbH

10

www.recalm.de

S Schoon Fahrzeugsysteme & Metalltechnik GmbH

24

www.fahrzeugsysteme.de

SHZ Sächsische Hebe und Zurrtechnik GmbH

22

www.shz-gmbh.de

Sifatec GmbH & Co. KG

45

www.sifatec.de

Sihga Handels GmbH

35

www.sihga.com

9

www.skylotec.de

26

www.sortimo.com

Skylotec GmbH Sortimo International GmbH SpanSet GmbH & Co. KG

U Unico Graber AG

Uvex Safety Group GmbH & Co. KG W Wacker Neuson SE

Würth Modyf GmbH & Co. KG Z Zarges GmbH & Co. KG

TERMINE Redaktionsschluss 30.09. Anzeigenschluss 05.10.

VERLAGSLEITUNG Tobias Haslach (-39) CHEFREDAKTION Dan Windhorst (-0) LEITUNG OBJEKTMANAGEMENT Tobias Nickert (-17) ANZEIGENDISPOSITION Eray Cakirogullari (-28) MAGAZIN-LAYOUT Jessica Joos (-21) REDAKTIONSASSISTENZ – ANZEIGEN-LAYOUT Alexandra Kastl (-23) Simone Frank (-38) Jessica Joos (-21) Franziska Schenk (-24) LESER- UND ABONNENTENSERVICE Claudia Maguire (-29) Susanne Traub (-30) DRUCKVORSTUFE UND DRUCK W. Kohlhammer Druckerei GmBh & Co. KG, Stuttgart www.kohlhammerdruck.de

www.spanset.de

BEZUGSPREIS Einzelheft: 6,– Euro Jahresabo (sechs Ausgaben pro Jahr): Inland: 36,– Euro, Ausland: 45,– Euro

19

www.steyr-motors.com

IVW ANGESCHLOSSEN

8, 30

Steyr Motors GmbH

GESAMTVERANTWORTLICH Markus Holl (-40) Joachim Plath (-41)

39

www.unicograber.com

43

www.uvex-safety.com

14

www.wackerneusongroup.com

8, 40

www.wuerth.de

48

www.zarges.de

BEILAGE Dieser Ausgabe liegt ein Prospekt von Hoppe bei.

TOP-THEMA BaustellenSicherheit

Alle Rechte vorbehalten. Nach­druck – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des Ver­lages. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 3 vom 1. Januar 2020. Namentlich gekennzeichnete ­Beiträge kenn­zeichnen nicht die Ansicht der Redaktion. Für unverlangt eingesandte ­Manuskripte wird keine Haftung über­nommen. Jahresabonnements können nur bei Ein­haltung der Frist (drei Monate vor Ablauf des Bezugszeitraumes) schriftlich beim Verlag gekündigt werden.

Erscheinungstermin 24.10.

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