Heritage 01/2016

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HERITAGE AUSGABE 1/2016 · € 9 (D, A, I, LUX, NL) 14 SFR (CH)

MAGAZIN FÜR HISTORISCHE HÄUSER UND GÄRTEN, INTERIORS, ANTIQUITÄTEN UND RESTAURIERUNG

FRÜHLINGSERWACHEN DIE BESTEN KUNSTMESSEN UND AUKTIONEN

SCHLOSS LUDWIGSLUST - DAS VERSAILLES DES NORDENS MEISTER DER GARTENKUNST - PETER JOSEPH LENNÉ IMMOBILIEN - SCHLÖSSER, GÜTER, EIGENJAGDEN


S E I T 17 0 7

Auktionswoche 19. – 21. April

Alte Meister Gemälde des 19. Jahrhunderts Antiquitäten, Juwelen Palais Dorotheum, Wien, Tel. +43-1-515 60-570 München, Tel. +49-89-244 434 73-0 Düsseldorf, Tel. +49-211-210 77-47 www.dorotheum.com

Pieter Brueghel II. (1564–1637/38), Die Vogelfalle, Öl auf Holz, 45,5 x 58,3 cm, € 700.000 – 900.000, Auktion 19. April


EDITORIAL © Portrait: Heritage Media / Carl Gros

HERITAGE – AUSGABE 1 / 2016 Liebe Leserinnen und Leser,

haben Sie sich schon einmal darüber geärgert, dass der Staat Steuergelder für sinnlose Projekte zum Fenster hinauswirft? Wenn ja, haben Sie jetzt auch mal einen Grund sich zu freuen: Die Restaurierungsarbeiten am Ostflügel des Schlosses Ludwigslust sind abgeschlossen. Ab 6. März sind die ehemaligen Wohn- und Repräsentationsräume der herzoglichen Familie wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. In unserem Vorbericht können Sie bereits einen Blick in das frisch renovierte Schloss werfen. Sie werden begeistert sein!

733 | Kunst & Antiquitäten 13. April 2016

734 | Nagel Collect 14. April 2016 Besichtigung: 8. – 11. April 2016, 11 - 18 Uhr

Wie es der Zufall will, wird 2016 das 200jährige Schaffen des großen deutschen Gartenkünstlers Peter Joseph Lenné gefeiert. Lenné schuf auch die Parkanlagen von Schloss Ludwigslust. Mit einem Besuch in Ludwigslust können Sie also gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Mehr über Lenné und das Lenné Jahr 2016 erfahren Sie in unserem Bericht auf Seite 30. Mit der von uns veranstalteten Messe für Denkmalpflege, Architektur, Kunsthandwerk und Interiordesign, EUHEF - European Heritage Fair, wollen wir traditionellen Handwerkern und Unternehmen die Möglichkeit geben neue Kunden zu gewinnen. Gleichzeitig zeigen wir Bauherren und Investoren, welche reichhaltige Handwerkskunst sich in vielen Teilen Europas erhalten hat, die für nachhaltiges Bauen und individuelle Qualität steht. Ein sehr schönes Beispiel für das, was einige der Aussteller, die wir Ihnen auf der Messe oder in HERITAGE vorstellen, zu leisten imstande sind, zeigt die Renovierung des Luxushotels Vier Jahreszeiten in Hamburg, das wir Ihnen auf Seite 24 vorstellen, gefolgt vom Nachbericht der EUHEF in der Wiener Hofburg.

Feldharnisch Augsburg, um 1570, H. 127 cm Ehemals Hearst-Collection

Wenn Sie selbst noch auf der Suche nach dem richtigen Zuhause für Kunst, Interiors und all dem, was wir Ihnen auf den folgenden Seiten von HERITAGE präsentieren, sind, empfehle ich Ihnen einen Blick in den Immobilienteil am Ende des Heftes. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen. Ihr Christoph Schenck zu Schweinsberg Herausgeber und Chefredakteur

Paar prächtige Prunkfauteuils, Russland, 19. Jh., H. 90 cm | Fabergé-Zierrahmen, St. Petersburg, 1899-1908, 11,3 x 9 cm, aus deutschem Adelsbesitz

Weitere Informationen | www.auction.de Nagel Auktionen GmbH & Co. KG | Neckarstraße 189 – 191 | D-70190 Stuttgart Tel: + 49 (0) 711 - 64 969 - 0 | Fax: + 49 (0) 711 - 64 969 - 696 | contact @ auction.de


INHALT 3

EDITORIAL

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AMBIENTE

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AGENDA

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BÜCHER

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MECKLENBURGISCHES VERSAILLES

HERITAGE AUSGABE 1/2016 · € 9 (D, A, I, LUX, NL) 14 SFR (CH)

MAGAZIN FÜR HISTORISCHE HÄUSER UND GÄRTEN, INTERIORS, ANTIQUITÄTEN UND RESTAURIERUNG

FRÜHLINGSERWACHEN DIE BESTEN KUNSTMESSEN UND AUKTIONEN

SCHLOSS LUDWIGSLUST - DAS VERSAILLES DES NORDENS MEISTER DER GARTENKUNST - PETER JOSEPH LENNÉ IMMOBILIEN - SCHLÖSSER, GÜTER, EIGENJAGDEN

16 30

Schloss Ludwigslust 24

NEUES GEWAND FÜR HAMBURGS FEINE DAME Hotel Vier Jahreszeiten

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DER KÖNIGLICHE GARTENINGENIEUR Peter Joseph Lenné

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EUHEF – Die Messe für Denkmalpflege, Kunsthandwerk, Architektur und Design

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HERITAGE FINE ART

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KUNSTMESSEN

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KÖNIGIN DES BAUHANDWERKS Wolfgang Koentopp widmet sich dem Treppenbau

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KULTURGUT ERHALTEN

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AUKTIONEN

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TERMINE

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HERITAGE REAL ESTATE

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DER KUNSTHÄNDLER ALS KURATOR

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FORSTGUT MIT GESTÜT

Die Restaurierungswerkstatt Martina Schulz

KUNKEL Fine Art 54

EIN PARADIES FÜR KUNSTLIEBHABER

Das Hofgut Mappen 80

Schlösser, Burgen, Herrenhäuser, Gutshöfe, Land- und Forstwirtschaftliche Anwesen in Europa

Die Kunst & Antiquitäten in München 57

HERITAGE DIRECTORY

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MESSEBESUCH

HERITAGE IMMOBILIEN

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IMPRESSUM

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HERITAGE GUIDE

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VORSCHAU

Saisonauftakt in 2016 60

EIN BESUCH BEI J. & L. LOBMEYR Johannes Rath zeigt seine Werkstatt in Wien

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HERITAGE


CHristian Eduard Franke Kunsthandel HerrenstraĂ&#x;e 1 96049 Bamberg Tel.: +49 (0) 951 5 22 44 www.franke-kunsthandel.de info@franke-kunsthandel.de


re U o g t E N talo p S a p K A im h c au

Fine Art Auctioneers

GROSSE JUBILÄUMSAUKTION 40 JAHRE KUNSTAUKTIONEN

Es erwartet Sie eine umfangreiche Offerte bedeutender Kunstgegenstände von der Gotik bis zur Klassischen Moderne und Kunst der Gegenwart Gemälde, Skulpturen und Plastiken, Jugendstil und Art Déco, Möbel, Schmuck, museale Waffen- und große Silbersammlung u.a. mit historisch bedeutender Provenienz aus dem Besitz König Friedrich II. von Preußen, König Wilhelm II. von Württemberg, Königin Elisabeth von Rumänien, Königin Marie von Hannover, den Fürstenhäusern zu Wied, Schaumburg-Lippe und Anhalt-Dessau sowie verschiedener Adelsfamilien und Sammlungsauflösungen. Gemälde und Skulpturen u.a. von P. Modersohn-Becker, E. Nolde, M. H. Pechstein, F. Radziwill, E. Heckel, K. Hofer, A. R. Penck, Camille Claudel, Arno Breker und Günther Uecker.

Doppel Bureau plat aus dem persönlichen Besitz von Konstantin Prinz zu Schaumburg-Lippe. Schloss Bückeburg. Paris. Ca. 1750/1760. Schreibkommode aus dem persönlichen Besitz von König Friedrich Wilhelm I. zu Württemberg. Neuwied. 18. Jh.

Bedeutende Meissen Figurenruppe „Omphale und Herkules mit Amor“ für Friedrich den Großen. 18. Jh. Barocksekretär. Aus dem Besitz der Grafenfamilie von Bassewitz. Schloss Poggelow. Erfurt Mitt 18. Jh.

Höfische Bodenstanduhr mit Musikwerk von Joh. Michael Hoppenhaupt d. Ä. Aus dem Besitz der Herzöge von Sachsen-Meiningen. Potsdam. Mitte 18. Jh.


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Fine Art Auctioneers

Fabergé Prunk-Zigarettendose. Provenienz: Geschenk von Zar Nikolaus II. Um 1910.

Innendeckel mit Widmung

Deckelbecher. Aus dem Besitz von Marquard Rudolf Reichsritter von Rodt zu Bußmannshausen, seit 1689 Fürstbischof von Konstanz. Augsburg. 17. Jh.

Stuhlgruppe sign. von Charles Munier. Paris. Ca. 1860. Prov.: Graf Münster, Schloss Derneburg.

Paula Modersohn-Becker (1876 - 1907) Öl/Malkarton. Ca. 1901. Wvz. Nr. 179.

Emil Nolde (1867 - 1956) Aquarell/Japanpapier. Sign.; 1920-1930.

GROSSE KUNSTAUKTION 23. & 24. April 2016 Karl Hofer (1878 - 1955) Öl/Lwd.; R. u. monogr.; Um 1920.

Vorbesichtigung 10. - 21.04., tgl. 14 -18 Uhr

Zum Aufruf gelangen ca. 3000 Positionen Internationale Gemälde . Möbel . Antiquitäten . Schmuck . Asiatika KATALOG € 20,- (Inland) & unter www.schloss-ahlden.de ab 02.04.2016 D-29693 Ahlden - Tel.: 05164-80100 - Fax: 05164-522 - E-mail: auctions@schloss-ahlden.de


AMBIENTE

Unvergänglich, reduziert „Omnia“ - das neue Tafelgeschirr von Fürstenberg Porzellanmanufaktur

Antik Höfische Bodenstanduhr mit Flötenspielwerk in der Versteigerung auf der großen Jubiläumsauktion von Schloss Ahlden 23. bis 24. April 2016

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Dezente Lässigkeit „Oregon“ - die neue Serie von der Kristallmanufaktur Theresienthal

KLASSIKER, NEUHEIT, TIPP ODER INSPITATION

Ein Muss für jeden Gentleman Handgefertigte stumme Diener von der Gentleman‘s Valet Company aus London

Farbneuheiten Gestalten Sie Ihre eigenen vier Wände mit den neuen Farben ‚Roma 178‘ oder ‚Favory 240‘ von Anna von Mangoldt ... ...oder mit der besonderenTapete Bumble Bee BP 588 – “Vardo and Cromarty” von Farrow & Ball

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HERITAGE

Fotos: PR, www.farrow-ball.com

Wir gehen für Sie auf Entdeckungsreise



AGENDA JOAQUÍN SOROLLA Mit rund 120 Werken zeigt die Kunsthalle München die erste umfangreiche Retrospektive des spanischen Malers Joaquín Sorolla (1863-1923) in Deutschland. Gemälde aus allen Schaffensphasen des in Valencia geborenen Künstlers, die einst sogar Zeitgenossen wie Monet tief beeindruckt haben, werden dabei sein. Joaquín Sorolla. Spaniens Meister des Lichts. 04. März bis 03. Juli 2016; www.kunsthalle-muc.de

HOLBEIN IN BERLIN

CHAGALL BIS MALEWITSCH Die Albertina in Wien widmet der russischen Avantgarde, die zu den vielseitigsten und radikalsten Kapiteln der Moderne zählt, eine großangelegte Schau. Werke von Larionow, Malewitsch, Kandinsky oder Chagall zeigen die Vielfalt der Kunst dieser Epoche. Chagall bis Malewitsch. Die russischen Avantgarden. 26. Februar bis 26. Juni 2016; www.albertina.at

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HERITAGE

Fotos: Venise, Galleria Internazionale d´Arte Moderna di Ca’ Pesaro, Bildrecht Wien 2016, Archiv Würth

Die „Madonna des Bürgermeisters Jakob Meyer zum Hasen“ von Holbein dem Älteren sowie das „Porträt des Kaufmanns Georg Gisze“ vom jüngeren Holbein stellen die Hauptwerke der großen Ausstellung im Bode-Museum dar. Sie zeigt exquisite Bildwerke von Vater und Sohn aus der Augsburger und Baseler Zeit. Holbein in Berlin. Die Madonna der Sammlung Würth mit Meisterwerken der Staatlichen Museen zu Berlin. 21. Januar bis 08. Mai 2016; www.smb.museum


AGENDA

Fotos: MHK, Deutsches Tapetenmuseum, Wienbibliothek im Rathaus, Handschriftensammlung / Foto: Wienbibliothek im Rathaus, Ribe Kunstmuseum, SMK - The National Gallery of Denmark

SCHÖNER SCHEIN! Erstmalig widmet das Deutsche Tapetenmuseum in Kassel dem prominenten Pariser Tapetenfabrikant Paul-Marie Ballin eine Ausstellung und zeigt ein Stück Tapetengeschichte sowie bedeutende Sammlungsbestände mit Leihgaben aus Paris, London oder Wien. Ballin gehörte zu den herausragenden Herstellern von Stil- und Materialimitationen seiner Zeit (1832-1898). „Schöner Schein!“ Luxustapeten des Historismus von Paul Ballin. 29. April bis 24. Juli 2016; www.museum-kassel.de

ECKERSBERG

AUGUST KOPISCH Wie kein Zweiter hat August Kopisch in seinem Werk Malerei, Dichtung, Wissenschaft, Übersetzungstätigkeit, volkskundliches Sammeln, Musik, plastisches Arbeiten, Experimentierfreude, Forschergeist und Erfindungskraft vereint. Die Alte Nationalgalerie rückt mit ihm eine der faszinierendsten Künstlerpersönlichkeiten der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in den Fokus. August Kopisch – Maler, Dichter, Entdecker, Erfinder. 19. März bis 17. Juli 2016; www.freunde-der-nationalgalerie.de

Christoffer Wilhelm Eckersberg (1783-1853) – Begründer der dänischen Tradition der Freilichtmalerei und bedeutendster dänischer Maler der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts steht im Mittelpunkt der ersten großen Retrospektive außerhalb Dänemarks in der Hamburger Kunsthalle. In seinen Werken verbindet der Künstler scheinbare Zufälligkeit und kalkulierte Konstruktion, Nüchternheit und Zauber. Sie vermögen den Betrachter zu fesseln. Eckersberg – Faszination und Wirklichkeit. 11. Februar bis 16. Mai 2016; www.hamburger-kunsthalle.de

HERITAGE

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AGENDA Knapp 100 Jahre nach der Abdankung der letzten Thüringer Monarchen wird zum ersten Mal jener ruhmreichen und faszinierenden Herrscherfamilie eine kulturhistorische Landesausstellung gewidmet, die die Geschichte Thüringens, Deutschlands und Europas über 400 Jahre lang gestaltet und geprägt hat: die Ernestiner aus dem Haus Wettin. Sie soll die einst so mächtige, heute fast vergessene Dynastie wieder in das öffentliche Bewusstsein rücken. Die Ernestiner. Eine Dynastie prägt Europa. 24. April bis 28. August 2016; www.ernestiner2016.de

KUNST DER VORZEIT Die Felskunst ist die älteste überlieferte Form künstlerischen Schaffens der Menschheit. In den 1930er Jahren wurde die Kunst auf Bilder übertragen und als gemalte Kopie bekannt. Seit fast einem halben Jahrhundert ist nun wieder eine Auswahl der prähistorischen Bilder zu sehen. Kunst der Vorzeit. Felsbilder aus der Sammlung Frobenius. 21. Januar bis 16. Mai 2016

HORCHER IN DIE ZEIT Anlässlich des 50. Todesjahres von Ludwig Meidner (1884-1966) zeigt das Museum Girsch der GoetheUniversität zusammen mit dem Jüdischen Museum Frankfurt eine Ausstellung über den Künstler. Im Mittelpunkt stehen Werke auf Papier aus der Lodoner Exilzeit von 1939 bis 1953 – Skizzenbücher, Aquarelle, Kohle- und Kreidezeichnungen. Horcher in die Zeit – Ludwig Meidner im Exil. 20. März bis 10. Juli 2016 www.museum-giersch.de

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HERITAGE

Fotos: Ursula Seitz-Gray, Frankfurt am Main, Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Stiftung der Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha´schen Familie, Frobenius-Institut Frankfurt am Main

DIE ERNESTINER. EINE DYNASTIE PRÄGT EUROPA


111. Auktion Alte Meister Bilder des 19. Jahrhunderts Antiquitäten

12. & 13. April 2016 Besichtigung 7.–13. April 2016, Mo–Fr 10–18, Sa 10–17, So 11–17 Uhr Katalogbestellung & Information T +43 1 532 42 00, office@imkinsky.com Online Bidding! Registrierung unter online.imkinsky.com Online Katalog ab 18. März 2016 www.imkinsky.com

Meister des Florian-WinklerEpitaphs Taufe Christi um 1485/90 Öl auf Holz, 169 × 72 cm € 35.000–70.000

Meister des Florian-WinklerEpitaphs Enthauptung Johannes des Täufers um 1485/90 Öl auf Holz, 165,5 × 69,5 cm € 35.000–70.000 Auktionshaus im Kinsky GmbH, Palais Kinsky, 1010 Wien, Freyung 4


BÜCHER DEUTSCHLAND UM 1900 Der große Band zeigt auf rund 800 Bildern, wie sich Deutschland zu Beginn des 20. Jahrhunderts sah. Die Reise führt von den Lustschlössern Ludwigs II. in den bayerischen Alpen bis in die Seebäder an Nord- und Ostsee durch ein Deutschland, das gerade einen Modernisierungsschub vom Agrarstaat hin zum Industriestaat erlebt hat, aber noch stark in seinen traditionellen Wurzeln verhaftet ist. Taschen Verlag, 612 Seiten, ISBN: 978-3-8365-3752-0

Mit über 200 prächtigen Fotos von Blumen, Pflanzen und Gärten sowie vielen Zitaten aus den Stücken Shakespeares verknüpft dieses Buch die Biografie des großen Dichters mit fünf Gärten in Stratfordupon-Avon, die sein Leben von der Kindheit bis ins Alter prägten. Gerstenberg Verlag, 194 Seiten, ISBN 978-3-8369-2111-4

DIE SCHÖNSTEN UNIVERSITÄTEN DER WELT Alte Gemäuer, kunstvoll konstruierte Fassaden, riesige Bibliotheken oder futuristisch anmutende Gebäudekomplexe – dass Universitäten unterschiedlicher kaum sein können, zeigt dieser Bildband. Autor Jean Serroy und Fotograf Guillaume de Laubier haben in ihrem Bildband die schönsten Universitäten der Welt, von historisch bis modern, zusammengestellt. Knesebeck Verlag, 240 Seiten, ISBN 978-3-86873-868-1

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Fotos: Andrew Lawson, aus: Shakespeares Gärten, Gerstenberg Verlag, 2016 (2), Guillaume de Laubier/Knesebeck Verlag, Marc Walter

SHAKESPEARES GÄRTEN


BÜCHER RITTERGÜTER DER LÜNEBURGER LANDSCHAFT Diese reich bebilderte Dokumentation zum Landadel des welfischen Fürstentum Lüneburgs zeigt die lüneburgischen Rittergüter und ihre Geschichten. Sie lädt zur Erkundung einer niedersächsischen Schloss- und Adelslandschaft ein. Wallstein Verlag, 463 Seiten, ISBN 978-3-83531680-5

CARL PHILIPP FOHR Carl Philipp Fohr wurde nur 22 Jahre alt (1795-1818). Trotzdem zählt er zu einem der bedeutendsten Künstler der deutschen Romantik. Er selbst ist vielen bekannt, doch sein Werk mit mehr als 800 Zeichnungen und Aquarellen sowie 7 Gemälden ist weithin unbekannt. Diese Monographie samt komplettem Werkverzeichnis bietet nun erstmals einen umfassenden Überblick über den Künstler. Hirmer Verlag, 696 Seiten, ISBN 978-3-7774-2174-2

Fotos: Reto Guntli/Knesebeck Verlag (2), Hirmer Verlag – Peter Märker, Jutta Brüdern (2)

CHALETS MIT STIL Dieser Band gewährt Einblicke in 24 Chalets in und um Gstaat, deren Bewohner es verstehen traditionelle und zeitgemäße Elemente stilsicher zu verbinden und mit ihrem Interior überraschen. Modernes Bauen ist dort verboten und ursprüngliche Holzarchitektur kennzeichnend, doch in den Innenräumen treffen authentische und natürliche Materialien auf moderne Kunst und Dekoschätze und der Charme von Holzchalets auf komfortable Eleganz. Knesebeck Verlag, 224 Seiten, ISBN 978-386873-862-9

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DAS MECKLENBURGISCHE VERSAILLES 2011 bis 2016 – 5 Jahre Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen sind geschafft. Am 06. März 2016 öffnet der Ostflügel des Schlosses Ludwigslust wieder die Pforten und beeindruckt mit seiner Pracht. Text: Ramona Möring-Sack

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Vorherige Seite links: Blick in die Gemäldegalerie Rechts: Blick auf das Schloss Ludwigslust mit Parkanlage und See Diese Doppelseite links: Blick in die sogenannte Königswohnung. Den Namen bekam der herzögliche Salon im 19. Jahrhundert für einen Besuch König Friedrich Wilhelms III. von Preußen. Rechts: Blick in die Gemäldegalerie

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on 1772 bis 1776 ließ Herzog Friedrich von Mecklenburg-Schwerin das prächtige Barockschloss Ludwigslust in der gleichnamigen Stadt nach Plänen des Hofbaumeisters Johann Joachim Busch errichten. Es ist umgeben von einer der schönsten Parkanlagen mit Alleen, Gebäuden, Kanälen und Wasserspielen, umgestaltet vom Gartenarchitekten Peter Joseph Lenné. Das Schloss gehört zu den größten barocken Schlössern Norddeutschlands und war Zentrum der Hofhaltung zweier Herzöge. Noch heute künden Stadt, Schloss und Park Ludwigslust von den großen Ambitionen eines kleinen Fürstentums: Das „Versailles des Nordens“ wird Ludwigslust bis heute genannt. Und das obwohl große Teile seiner original erhaltenen Ausstattung aus Papiermaché sind. Papiermarché stand zu der Zeit hoch im Kurs und die führende Manufaktur für diese kunstvollen Architekturteile befand sich in Ludwigslust. Durch die eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten Herzog Friedrichs war schon früh abzusehen, dass teure Gesteinssorten wie Marmor oder Granit, edle Metalle und Hölzer, Porzellane oder selbst Stuck nur bedingt eingesetzt werden konnten. Aus diesem Grund schmückte der Herzog „sein“ Schloss mit vielfältigsten Dekorationen aus „bloßer Pappe“.

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Bis 1945 wurde das Schloss von der herzoglichen Familie bewohnt und die historisch gewachsene Atmosphäre blieb bis heute weitgehend bewahrt. Seit den 1980er wurden das Schloss und die Gartenanlage unter die Verwaltung des Staatlichen Museums Schwerin gestellt und es wurden erste Räume wieder der Öffentlichkeit zur Besichtigung freigegeben sowie schrittweise der musealen Nutzung zugeführt. Die umfangreichen Sammlungen umfassen höfische Kunst und Wohnkultur des 18. und frühen 19. Jahrhunderts: Gemälde, Möbel, Miniaturen und Dekorationen aus vergoldetem Papiermaché. Seit September 2011 wurde der Ostflügel des Schlosses unter der Trägerschaft des Betriebs für Bau- und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern umfangreich restauriert und saniert. Die seit Mitte der 1980er Jahre genutzten Museumsräume wurden zuvor von Restauratoren gesichtet und die wertvollen Tapeten und Fußböden vor den Baumaßnahmen gesichert. Nachdem Proben entnommen und ausführliche Untersuchungen durchgeführt wurden, haben die Restauratoren schließlich ein Restaurierungs- und Sanierungskonzept erstellt, welches bis Ende 2014 umgesetzt wurde. Die Räume der ersten und zweiten Etage im Ostflügel wurden bei laufen-


dem Museumsbetrieb im Westflügel sowie geöffnetem Schlosscafé saniert und restauriert. Der Goldene Saal, das Herzstück des Schlosses, ist heute wieder für die Besucher zugängig. Er erstrahlt durch seine monumentalen Säulen, die großen Spiegel, die prächtigen Kristalllüster und den restaurierten Boden wieder in höfischem Glanze und entführt den Besucher in vergangene Zeiten prunkvoller Bälle und festlicher Konzerte. Während der Renovierung konnten die Museumsbesucher durch ein „Fenster“ die Arbeiten am Parkettfußboden miterleben. Zu den schönsten Momenten der Restaurierung gehörte die Wiederherstellung der ehemaligen Bildergalerie. Sie ist nach dem Goldenen Saal der wichtigste Raum des Schlosses. Um- und Einbauten aus dem 19. und 20. Jahrhundert wurden entfernt, um die historische Raumfassung zu rekonstruieren. Nach der Sanierung ist die Galerie wieder mit einer Fülle von Gemälden und außergewöhnlichen Architekturmodellen aus Kork in ihrer ursprünglichen Bestimmung zu erleben. 18 Räume wurden insgesamt im Ostflügel restauriert – jetzt lässt sich im Schloss Ludwigslust noch intensiver die historische und kulturelle Vielschichtigkeit des ausgehenden 18. und frühen 19. Jahrhunderts nachempfinden. Herausragende

Sammlungen, Kunstwerke aller Gattungen werden an dem Ort präsentiert, mit dem sie durch die beiden Regenten Friedrich und Friedrich Franz I. und ihren Gemahlinnen Luise Friederike und Luise genuin verbunden sind. Auf mehreren hundert Quadratmetern kann der Besucher Kunst höchsten Ranges erleben, darunter die Menagerie-Serie Jean-Baptiste Oudrys, Uhren, Meissener Porzellane, Büsten Jean-Antoine Houdons, Architekturmodelle aus Kork, Elfenbeinarbeiten und eine komplett rekonstruierte Gemäldegalerie mit Werken der Hofmaler Matthieu, Findorff, Suhrlandt und Lisiewsky. Auch die Ludwigsluster Manufakturen sollen die ihnen gebührende Würdigung erfahren: die Möbelfabrik und allen voran die Fabrikation von Papiermaché. Schloss Ludwigslust | Schlossfreiheit | 19288 Ludwigslust Telefon 03874 – 5719-0, Telefax 03874 – 571919 www.schloss-ludwigslust.de, info@schloss-ludwigslust.de Öffnungszeiten Di – So 10 – 18 Uhr/ 10 – 17 Uhr Führungen Sommer Di – Fr 14 Uhr, Sa, So und feiertags 11, 14 und 15 Uhr Führungen Winter Sa, So 14 Uhr

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Fotos: Achim Böte und Gabriele Bröcker für Staatliches Museum Schwerin


Diese Doppelseite: Links: Blick in den Goldenen Saal während der Restaurierungs- und Sanierungsmaßnahmen. Durch ein „Fenster“ konnten die Museumsbesucher Arbeiten am Parkettfußboden miterleben. Die Arbeiten in diesem Raum verlangten hohes fachliches Können und Fingerspitzengefühl. Rechts: Nach den Renovierungsarbeiten erstrahlt das Herzstück des Schlosses, der Goldene Saal, mit seinen monumentalen Säulen, großen Spiegeln, prächtigen Kristalllüstern und dem restaurierten Parkettfußboden im neuen Glanz.


Der mit Blüten, Früchten und Vögeln dekorierte Kamin aus Meißner Porzellan diente dem Beheizen des Salons. Für die Sanierungsarbeiten wurde dieser durch die Restauratoren behutsam abgebaut und gesichert


Anlässlich der Neueröffnung am 06. März sprach HERITAGE mit Direktor Dr. Dirk Blübaum. Sehr geehrter Herr Dr. Blübaum. Die Wiedereröffnung des Ostflügels steht kurz bevor. Rückblickend auf die Sanierungsund Restaurierungsmaßnahmen - was war das Aufwendigste für Sie, bzw. die größte Herausforderung? Das Aufwendigste war die gesamte Restaurierung der Werke, es sind ca. über 500 Kunstwerke, die alle von den Restauratoren begutachtet und teilweise auch von externen Restauratoren bearbeitet werden mussten. Es gibt ganze Vitrinen nur mit Medaillons, Münzen, Grafiken oder Porzellan. Es war eine ganz große Aufgabe. Sie haben die Arbeiten während des weiteren Besucherbetriebs durchgeführt. Ist es positiv bei den Besuchern angekommen oder gab es auch Einschränkungen, die Sie verzeichnen mussten? Die Besucher mussten Einschränkungen verzeichnen in dem Sinne, dass wir natürlich Teile des Ostens schnell für die Umbaumaßnahmen schließen mussten und nur der Westflügel noch öffentlich zugänglich war. Für uns hat es sich auch in den Besucherzahlen abgezeichnet in den letzten Jahren. Je mehr Ludwigslust zu einer Baustelle wurde, desto weniger Besucher kamen, aber immerhin noch über 30.000. Insofern waren wir froh bzw. hat es uns darin bestärkt, dass es die richtige Entscheidung war das Schloss offen zu halten. Wenn Sie so ein Haus fünf Jahre lang vom Netz nehmen und von der Öffentlichkeit ausschließen – bedarf es sehr viel Arbeit und Zeit die Bekanntheit wieder zu erlangen. Und es wäre wahrscheinlich noch viel schwieriger gewesen, als die Kombination aus Umbau und musealer Nutzung… Genau. Jetzt wissen die Interessierten, aber auch die Reiseveranstalter, dass es uns gibt und wir konnten ihnen natürlich im letzten Jahr auch schon frühzeitig kommunizieren, dass der Ostflügel ab dem 6. März 2016 wieder öffentlich zugänglich ist. Insofern glaube ich, war es die richtige Entscheidung - auch wenn es für die Besucher mit Einschränkungen verbunden war. Ist während der Renovierungs- bzw. Restaurierungsarbeiten irgendetwas Unerwartetes passiert? Etwas, womit Sie nicht gerechnet haben? Ja, das betraf allerdings nicht uns direkt, sondern den Hochbau. Eigentlich sollte der Goldene Saal gar nicht angefasst werden und es sollten nur Sicherheitsuntersuchungen zum Parkett durchgeführt werden. Dabei ist jedoch aufgefallen, dass einiges an der statischen Konstruktion zu machen sei und infolge dessen musste im Goldenen Saal das gesamte Parkett aufgenommen werden, um dieses statisch zu ertüchtigen. Anmerkung der Redaktion: Beim Einbau der zusätzlichen Eisenträger und weiteren bautechnischen Untersuchen stellte sich

heraus, dass noch weitere Balken des Tragwerks in der Mauerauflage saniert werden müssen. Restauratoren haben den zu großen Teilen noch originalen Parkettfußboden aufgenommen sowie die Kamine und Empireöfen abgebaut, um so Baufreiheit für die weitere Sanierung der restlichen Balkenköpfe zu erhalten. Die Arbeiten verlangten hohes fachliches Können und Fingerspitzengefühl – Dadurch dass an diesen Balken die Deckenkonstruktion des darunterliegenden Jagdsaales mit umfangreichen Stuckaturen hängt, musste die Last der Säulen abgefangen werden. Auf den Ostflügel soll auch der Westflügel folgen. Haben Sie jetzt Respekt davor oder fühlen Sie sich nach der erfolgreichen Umsetzung im Ostflügel vorbereitet? Nein, Respekt in dem Sinne nicht. Es wird sicherlich genauso anstrengend, aber wir haben schon damals das gesamte Konzept für das ganze Haus geschrieben und beginnen dadurch jetzt bei einem anderen Status. Wir selbst und auch der Gestalter haben unsere Erfahrungen gesammelt und uns sind die Möglichkeiten im Gebäude bekannt. Nach der Eröffnung, aller Voraussicht nach im April, werden wir die Arbeiten im Ostflügel im Hinblick auf den Westflügel auswerten, um sagen zu können, was wir im Westen umsetzen wollen. Und wir können anhand des Ostens erkennen, was gut und was schlecht funktioniert hat und was wir für den Westen ändern oder vielleicht besser machen müssen. Gibt es etwas, was Sie während der Bauzeit besonders erfreut hat und worauf Sie besonders stolz sind? Ich fand es von größter Bedeutung, dass man sich auf Seiten der Bauverwaltung während der Bauzeit dazu entschlossen hatte, doch die befundeten Wandfassungen wiederherzustellen. Ohne diese Wandfassungen wäre viel von der jetzt zu erlebenden Pracht verloren gegangen. Kunstsammlungen und Architektur müssen zusammen spielen, um dieses zu erreichen. Darauf bin ich auch am meisten stolz. Diese einmalige Gesamtheit von Schlossgebäude und Kunstsammlung ist schlichtweg beeindruckend und etwas Einzigartiges. Es war ja auch früher ein Organismus. Die Kunstwerke waren Teil der Landesherren im Rahmen ihrer landesherrlichen Repräsentation und sie hatten ihre Funktion. Insofern ist es für uns wichtig, dass wir mit unseren Kunstwerken auch ein Stück Landesgeschichte zeigen. Wir lassen die Fürsten nicht wieder auferstehen, aber sie werden wieder etwas greifbarer als wenn Sie nur vor die wunderbaren Wandbespannungen treten oder vor eine Tapete. Die Person bekommt einfach mehr Profil, indem sie nachvollziehen können, mit welchen Kunstwerken er sich umgeben und zum Teil auch gelebt hat. Es sind tolle Räume geworden. Wir danken Herrn Dr. Blübaum für das Gespräch und wünschen eine erfolgreiche Eröffnung. ▪

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EIN NEUES GEWAND FÜR HAMBURGS FEINE DAME Das Hamburger Grandhotel „Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten“ strahlt nach einer Komplettrenovierung in neuem Glanz. Luxuriöse Materialien und frische Farben schaffen ein modernes und gleichzeitig zeitloses Erscheinungsbild Text: Sinah Goes



Vorherige Doppelseite: Die Wohnhalle des Hotels, das „Wohnzimmer“ der Hamburger Diese Doppelseite: Links oben: Die Bibliothek mit neuem Metropolitan-Lüster und cremefarbenen Polstermöbeln. Hoteldirektor Ingo Peters nennt die Renovierung bei laufendem Hotelbetrieb „Eine Operation bei offenem Herzen“ Unter links: Die Vier Jahreszeiten in Gestalt von vier Nymphenburger Porzellanputten. Unten rechts: PosamentenQuaste im Festsaal. Oben: Außenansicht des Vier Jahreszeiten Hotels an der Binnenalster in Hamburg

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ls der Schwabe Friedrich Haerlin 1897 in einer Zeitschrift von der Zwangsversteigerung des Hamburger Hotels „Zu den vier Jahreszeiten“ liest und das damals 11 Zimmer große Hotel für 420.100 Mark erwirbt, ahnt er nicht, dass dies der Beginn einer sensationellen Erfolgsgeschichte sein soll. Heute ist das „Vier Jahreszeiten“ zu einer Hamburger Institution herangewachsen. Für Hoteldirektor Ingo C. Peters und seine Frau Christiane bedeutet dies bei Renovierungsarbeiten behutsam vorzugehen. Die Historie des Hauses soll erhalten bleiben und gleichzeitig die Moderne einziehen. Im Frühjahr 2015 wurden bereits die 156 Suiten komplett renoviert, nun wurden die restlichen Räume des Grandhotels fertig gestellt. Das neue Design ist frisch und unkonventionell und dabei doch, dem Geist des Hauses entsprechend, klassisch und zeitlos elegant. Betritt man das Hotel, gelangt man zunächst in die eindrucksvolle Empfangshalle und den Gesellschaftssalon. Zur Linken tritt man in die Wohnhalle, das Wohnzimmer des

Hauses. Die Ausstattung mit der schweren Holzverkleidungen an den Wänden und dem eindrucksvolle Kamin zeugen von der langen Historie der Räume. Die neue Einrichtung, die von dunklen Rottönen dominiert wird, sorgt für moderne Gemütlichkeit. Die Bilder an den Wänden sind historischer Bestand oder wurden von Hauskurator Hans-Dieter Sommer ausgewählt. Geetje Foth war als Restauratorin zuständig. Zur Rechten eröffnet sich das Restaurant Haerlin mit chinesischen Seidentapeten und Goldprägungen, welche die hellen Crème- und Grüntöne der Einrichtung ergänzen. Die Vier Jahreszeiten sind seit 1919 in Gestalt von vier Nymphenburger Porzellanputten vertreten. Durch den Flur gelangt man in die Bibliothek. Hier sticht der eindrucksvolle J. & L. Lobmeyr „The Metropolitan“Lüster nach dem Entwurf von Hans Harald Rath hervor. Das Originalparkett zeigt sich frisch restauriert. Die hellen Polstermöbel - mit Posamenten geschmückt - halten sich vornehm im Hintergrund. Kleine Details der Geschichte des Vier Jahreszeiten geben dem Raum eine persönliche Note. So finden sich

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Fotos: B. Jensen


Fotos: Leifhelm Foto, Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten Hamburg

Linke Seite: Hotelsuiten im neuen Design. Oben: Archivbild von der Dachterrasse mit Blick auf die Alster und den Jungfernstieg

der alte Hotelschlüssel und eine Originalfotografie der Töchter Haerlins neben den Büchern. Hinter der Bibliothek liegt der große Festsaal. Kunstvolle Wandverzierungen geben dem Raum eine elegante und wertvolle Ausstrahlung. Hier wurden handgemachte Wandverkleidungen der Manufaktur Welter aus Berlin angebracht. Die im Raum vorhandenen Cremetöne wurden dafür übernommen und mit Gold kombiniert. An der Decke leuchten weitere Kristalllüster, ebenfalls aus der Werkstatt Lobmeyrs. Auch für die neue Innenausstattung der Zimmer wurden nur die besten Materialien verwendet: Die Kopfteile der extra großen Betten sind mit Samt bespannt, Kissen und Vorhänge sind aus feiner Seide und Brokat. Wolle und Leinen kleiden die Polstermöbel. Zu den Grundfarben der Crème- und Grautöne kommen in jedem Zimmer farbige Akzente in Gold, Kiwi, Taubenblau, Karminrot, Brombeere oder Flieder. Kein Zimmer gleicht dem anderen. Kühle Eleganz trifft auf luxuriöse Gemütlichkeit. Die Polstermöbel für die Suiten wur-

den von BW Bielefelder Werkstätten als Sonderanfertigung aufgelegt und von Hand gearbeitet. Die Stoffe kommen von JAB Anstoetz. Für die Fensterdekorationen wurden edle Seidenstoffe gewählt und mit aufwändigen Einfassungen versehen. Die Teppiche im individuell angepassten Farbdesign zu Gardinen und Polsterstoffen wurden von Jan Kath, die Holzmöbel aus Nussbaum in Maßanfertigung von der Firma Bachhuber hergestellt. Die „Celebrity Suiten“ sind herausragenden Persönlichkeiten gewidmet. Die Ralph Lauren Suite z.B. ist klassisch Schwarz-Weiß gehalten. Dazu fertigten die Holzdielenspezialisten von Schotten & Hansen ein Fischgrätparkett aus Eiche an. Die Farbe wurde individuell für das Projekt entwickelt. Nun muss man nicht fürchten um die Seele des alten Hotels. Die klassische Tradition wird in der Inneneinrichtung erhalten. Antiquitäten und Kunst aus der Gründerzeit finden sich überall. In Zimmern und Fluren stehen sie – aufgearbeitet und in das neue Designkonzept integriert. ▪

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Peter Joseph Lenné –

EIN KÖNIGLICHER GARTENINGENIEUR Für die preußische Krone, aber auch als Stadtplaner prägte Lenné Berlin und Potsdam mit herrschaftlichen Parks, Grünanlagen und Kanälen und wurde zu einem der bedeutendsten Gartenarchitekten seiner Zeit Text: Ramona Möring-Sack



Vorherige Seite: Ein duftendes Refugium ist das Rosenrondell, 1835 nach Lennés Entwurf von Hofgärtner Hermann Sello angelegt. Diese Seite links: Die gebuchteten Teiche und sanft geschwungenen Wasserwege sind Lennés Erbe und Markenzeichen. Mit der Umgestaltung des Tiergartens Berlin erreichte er europäischen Ruf. Rechts: Die Umgestaltung des Parks Glienicke war der erste große Auftrag und Auftakt für Lennés beeindruckende Karriere.

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eboren am 29. September 1789 absolvierte Peter Gelände eingebettet, welches landschaftlich bepflanzt und nach Joseph Lenné als Sohn einer Hofgärtnerfamilie englischen Vorbildern als „Pleasureground“ gestaltet wurde. Die zunächst ein Studium der französischen Gartenkunst Gestaltung des Parks war der Beginn einer fast 50-jährigen Ära, und Architekturtheorie in Paris. 1811/1812 begann er daraufhin in der Lenné das Antlitz von Berlin und seiner näheren Umgeals Gärtnergehilfe in der königlichen Gartenverwaltung in Potsbung wesentlich mitgestaltete, zunächst als Garten- und Landdam. Er war gerade 26 Jahre alt, als er von schaftsplaner, später auch als Stadtplaner. König Friedrich Wilhelm III. an den preuBei der Gestaltung seiner Parks wusste ßischen Hof berufen wurde. Seine Arbeiten Lenné effektvolle Sichtachsen zu setzen, in Potsdam überzeugten den König so sehr, mit denen er vor allem in Potsdam die dass der gebürtige Rheinländer in Preußen einzelnen Parkanlagen optisch miteinander eine Blitzkarriere machte – vom Gehilfen verband und so die Bauwerke der Parkanlazum Gartendirektor. Den Grundstein dafür gen wirkungsvoll in Szene setzte. Er nutzte legte sicherlich der Auftrag des damaligen ausgefallene und exotische Pflanzungen, Besitzers, Staatskanzler Fürst Karl August die schnell für einen imposanten Eindruck von Hardenberg, die Gärten des Landgutes sorgten und er war ein Meister in der Glienicke neu anzulegen. 1816, vor 200 geschwungenen Wegführung. Seine Gärten Jahren, begann Lenné mit den Arbeiten am wurden nicht mehr nur in geraden Linien Schlosspark. organisiert und mit geometrischen Formen Portrait von Peter Joseph Lenné (1789-1866) „Das Wichtigste aber, was wir davon gestaltet, wie es über Jahrhunderte hinweg um 1850. Gemälde von Carl Joseph Begas hoffen, ist die Wirkung und die Macht maßgebend war, sondern er passte sie der des Beispiels.“ Mit diesen Worten hat Peter Joseph Lenné den Natur an. Seine erste Gestaltungsphase war geprägt durch die eigenen Anspruch an seinen ersten Park in Preußen formuliert. reine Gartenkunst nach englischem Vorbild, später sollten sich Nach seinen Plänen wurde das Wohnhaus in ein hügeliges die geometrischen Gartenanlagen jedoch wieder mit roman-

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Fotos: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg/Hans Bach (xx), Leif Karpe, Florian Monheim, Jörn Lehmann (2), Kulturmanagement-Berlin (2)

Diese Seite: 1864 schuf Lenné mit der „Flora“ in Köln ein Meisterwerk im Stil des Historismus. Von Laubengängen aus Hainbuche gerahmt ist die Wasserkaskade, die seitlich vom „Flora“-Palast liegt. Rechts oben: Ab 1840 entwarf Lenné den grandiosen Burggarten des Schweriner Schlosses. Im östlichen Teil erweiterte Lenné den Park im zeitgemäßen englischen Stil und kurvte die Ufer des Teiches schwungvoll. Rechts unten: Das „Neuschwanstein des Nordens“ und sein restauriertes Kleinod, der Burggarten mit der Orangerie.

tischen Partien vereinen und er wandte sich zunehmend dem gemischten Stil zu. Nach Glienicke folgten noch unzählige weitere Garten- und Parkanlagen, darunter die Pfaueninsel, die Gartenanlage Schloss Friedrichsfelde, der Tiergarten, der Lustgarten oder der Schlosspark Charlottenburg. Als Unesco-Weltkulturerbe ist beispielsweise der Park von Potsdam-Sanssouci ausgezeichnet. Aber auch Gärten in anderen Preußischen Territorien, wie in Aachen, Koblenz, Magdeburg oder Königsberg, tragen seine Handschrift. Europäischen Ruf erlangte er durch die Umgestaltung des Berliner Tiergartens in Anlehnung an den englischen Gartenstil. Bereits 1818 hatte er den Auftrag dazu erhalten. All seine Erfolge und Umgestaltungen führten dazu, dass Lenné höchste Anerkennung bei König Friedrich Wilhelm III. erlangte, mit dem er fast täglich über die Verschönerung der Potsdam-Berliner Havellandschaft diskutierte. Seine Hoheit war dem Gartenkünstler so zugetan, dass er sich Bemerkungen wie „Majestät begreifen nicht das Geniale meiner Ideen!“ erlauben konnte. Während seiner beruflichen Laufzeit genoss Lenné jedoch nicht nur die besondere Anerkennung des Königs, sondern er begegnete auch herausragenden Persönlichkeiten wie Goethe, Kleist, Herder oder Schinkel. Den Baumeister Karl Friedrich

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Schinkel lernte er bereits bei seiner Arbeit am Landgut Glienicke kennen. Beide entdeckten viele Gemeinsamkeiten. So verfolgten sie gemeinsam das Ziel, die Landschaft an markanten Punkten durch auf sie zugeschnittene Bauwerke zu „verschönern“ und zu einem übergreifenden Ganzen zu verbinden. In vielen Landschaften, insbesondere in Teilen der Havellandschaft, hinterließen sie ihre Spuren, die bis heute erkennbar sind. Im Jahr 1866, kurz vor seinem 50. Dienstjubiläum, erlitt Lenné im Alter von 77 Jahren einen Gehirnschlag. Er starb hoch angesehen als bedeutendster Landschaftsarchitekt des 19. Jahrhunderts in Potsdam. In diesem Jahr, 200 Jahre nach Beginn seiner Arbeit in Glienicke und zum 150. Todestag, wird der Gartenkünstler unter dem Motto „Peter Joseph Lenné 2016 – 200 Jahre Schlosspark Glienicke“ nun mit zahlreichen Veranstaltungen gewürdigt. ▪

Passend zum Lenné-Jahr 2016 empfehlen wir das Buch „Lenné, Vom Erschaffen der Landschaft, Christa Hasselhorst, € 39,95, Edition Braus, Berlin 2014, www.editionbraus.de


HIGHLIGHTS ZUM LENNÉ-JAHR 2016 Lenné-App Mit der zum Jubiläum entwickelten Lenné-App ist eine Multimedia-Führung durch den Schlosspark Glienicke möglich. In den nächsten Jahren soll sie zu einem unfassenden Lenné-Führer ausgebaut werden. Lenné-Internetseite Auf der Lenné-Internetseite sind alle Informationen über den Landschaftsgestalter enthalten. Sie gibt einen Überblick über regionale und überregionale Lenné-Initiativen sowie über alle Veranstaltungen des Lenné-Jahres 2016. www.peter-joseph-lenne.de www.lenne-akademie.de Lenné-Wein Anlässlich des 150. Todestages am 23. Januar 1866 und des 200. Jahrestages des Parks Glienicke erscheint eine limitierte Wein-Sonderedition. Er kommt aus dem Staatsweingut Bad Kreuznach. Peter-Joseph-Lenné-Preis Der Peter-Joseph-Lenné Preis des Landes Berlin ist der renommierteste und international größte Ideenwettbewerb zur Landschaftsentwicklung und Freiraumplanung für den beruflichen Nachwuchs.

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Diese Seite: Monica Nicoloso vom Ziegelwerk Nicoloso bei der Kundenberatung Rechts: Reges Treiben am Stand von Schaden Lebenr채ume und der Kunstschmiede Hiebaum.

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TRADITIONELLES KUNSTHANDWERK & DENKMALPFLEGE IN DER HOFBURG WIEN Die European Heritage Fair in der Hofburg Wien beeindruckte Besucher mit einem hochkar채tigen Ausstellerfeld aus den Bereichen der Denkmalpflege sowie der Einrichtung hochwertiger H채user Fotos: Otto Solms, Text: Sinah Goes HERITAGE

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Im Uhrzeigersinn von oben links: Alexander Graf Kottulinsky, Präsident des Österreichischen Burgenvereins, und Christoph Frhr. Schenck zu Schweinsberg, Messedirektor der EUHEF, im Gespräch mit Graf Draskovic. Gemeinschaftsstand von Wolfgang Koentopp, RvE Manufaktur, Renne Malerbetrieb, Sauer Steinmanufaktur und Bose Tischlerdesign. Kastenfenster am Stand von Kranz GmbH & CoKG. Mag. Astrid M. Huber, Bundesdenkmalamt Österreich, im Gespräch mit Aussteller Johannes Mosler.

„Die Hofburg in Wien hat sich für die EUHEF als idealer Veranstaltungsort herausgestellt. Wir freuen uns über die positive Entwicklung sowohl in der Besucher- als auch in der Ausstellerzahl.“ Christoph Frhr. Schenck zu Schweinsberg 38

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Oben: Details am Stand von Posamenten Müller aus München Unten: EUHEF – Organisatorinnen Sinah Goes und Ramona MöringSack mit Dr. Andreas Bruschke von der Messebildstelle Dresden

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ie EUHEF, Europäische Messe für Denkmalpflege, Architektur, Kunsthandwerk & Interiordesign fand im November 2015 zum wiederholten Male in der Wiener Hofburg statt. Ca. 2500 Besucher, darunter namenhafte Architekten, Innenarchitekten und Händler, sowie Privatpersonen und Besitzer historischer Immobilien besuchten die Messe und viele neue Kontakte und Kooperationen entstanden. Zur Eröffnung der Messe luden Alexander Graf Kottulinsky, Präsident des Österreichischen Burgenvereins, und Christoph Frhr. Schenck zu Schweinsberg, Messedirektor der EUHEF, zu einer Matinée. Neben Denkmalsanierung und -pflege, bot das erstklassige Ausstellerfeld mit über 70 Handwerkern, Lieferanten und Planern aber auch ein Forum für alle Liebhaber klassischer Einrichtung und alter Handwerkskunst. „Der Trend geht hin zu hochwertigen Handwerksarbeiten für die Inneneinrichtung. Im Premium-Segment sind bei der Ausstattung der Wohnbereiche nach oben hin keine Grenzen gesetzt“, so Christoph von Schenck. Es kamen zahlreiche namenhafte Aussteller in die Hofburg. Darunter die besten Handwerker für historische Fenster und Türen. Mit dabei waren die Firmen Kranz, Jirka, Mosler & Münchow und die Holzmanufaktur Rottweil. Zunehmend

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gefragt waren auch Sicherheitsfassaden. Diese in den historischen Bestand einzubauen, haben sich die Tischlerei Laserer und die RvE Manufaktur zur Aufgabe gemacht. Berater für Baustoffe, Vermessung und Architektur freuten sich über Interesse. Von der hohen Kunst der Textilrekonstruktion konnte man sich an den Ständen der Eschke Seidenmanufaktur und Josef Müller Posamenten überzeugen, sowie bei der Jacquard Brokat Manufaktur Heinrich Hetzer und Beate von Harten. Eine besondere Freude machten die feinen Ausstellungsstücke namhafter Neuaussteller wie der Kristallglasmanufaktur Theresienthal, der Wiener Silber Manufactur und Weissfee Home Couture. Die Besucher staunten auch über die beachtlichen Referenzprojekte von Bose Tischlerdesign und der Sauer Steinmanufaktur aus dem Münsterland. Feinste Arbeiten auf Weltklasse Niveau! Eine weitere Neuentdeckung war Möbel Feichtenschlager aus Vöcklamarkt in Österreich, welche tolle Arbeiten im Bereich Möbeltischlerei, klassischem Innenausbau und Gesamtkonzepten von Objekten machen. Die Geschwister Anton und Anna Feichtenschlager führen das Unternehmen in bereits 6. Generation. Interessante Vorträge, zu verschiedenen Themen, wie z.B. „Traditionelles Handwerk mit Innovation“,

von Tischlermeister Christoph Schaden von Schaden Lebensräume, luden zum Austausch ein. Hauptsponsor der EUHEF war zum wiederholten Mal das Hamburger Immobilienunternehmen ENGEL & VÖLKERS, welches auch in diesem Jahr Highlights aus dem Portfolio der historischen und auch lokalen Immobilien präsentierte sowie interessante Investitionsmöglichkeiten rund um Land- und Forstimmobilen vorstellte. Die European Heritage Fair hat bewiesen, dass sie im 6. Veranstaltungsjahr ein Fixtermin im Kalender von sowohl Architekten, Investoren, Planern und Eigentümern, aber auch Privatpersonen mit einem Sinn für hochwertige Handwerkskunst geworden ist. Die Parallelität zu der Messe für Kunst und Antiquitäten– der Art & Antique Hofburg Vienna – war ein zusätzlicher Gewinn für die Besucher. ▪

Die nächste EUHEF findet vom 11. bis 13. November in der Hofburg Wien statt.

Max von Schnurbein, Geschäftsführer der Kristallglasmanufaktur Theresienthal im Beratungsgespräch an seinem Stand

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Messe für

Denkmalpflege

Architektur

Kunsthandwerk &

Interiordesign

Hofburg Wien

Handelskammer Hamburg

11. – 13. November 2016

21. – 23. April 2017


© Bolland & Marotz

HERITAGE FINE ART Novitäten, Wissenswertes und Aktuelles Beiträge zu Geschehnissen auf dem Kunstmarkt und empfehlenswerte Messen HERITAGE

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KUNSTMESSEN

Die weltweit führende Kunst- und Antiquitätenmesse Tefaf findet in diesem Jahr vom 11. bis 20. März in Maastricht statt. Sie ist jedes Jahr ein Muss für bedeutende private und institutionelle Sammler aus aller Welt. Die bereits zum 29. Mal stattfindende Messe hebt ihre bereits anspruchsvollen Standards weiter an und heißt in diesem Jahr 269 Aussteller willkommen, darunter einige hoch angesehene Neuaussteller, wie der Meisterjuwelier Wallace Chan aus Hongkong oder die Galerie Buchmann aus Berlin.

ART & ANTIQUE Zu Ostern befindet sich Salzburg wieder in einem kulturellen Ausnahmezustand. Vom 19. bis zum 28. März, parallel zu den Osterfestspielen, präsentieren wieder die Besten des österreichischen Kunsthandels und ausgewählte internationale Aussteller ihre schönsten Stücke bei der Art & Antique in der Residenz Salzburg. Kunstwerke, Gemälde, Möbel, Schmuck und vieles mehr wird es zu entdecken geben.

BRAFA Mit neuem Besucherrekord von etwa 58.000 Gästen ging die diesjährige Brafa am Sonntag, den 31. Januar zu Ende. 137 Antiquitätenhändler und Galeristen zeigten für acht Tage ihre Kunstwerke auf dem Gelände der ehemaligen Post- und Zollstation von Thurn & Taxis. Nach Meinung der Besucher und Experten erwies sich diese Ausgabe der Messe als die schönste von allen und das Niveau der gezeigten Werke war herausragend, vielfach in Museumsqualität.

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Fotos: Kunsthandel Giese & Schweiger, Emmanuel Crooÿ, Henri Martin (1860-1943) / Daphne Alazraki, Verband Österreichischer Antiquitäten- und Kunsthändler, Koelnmesse

TEFAF


KUNSTMESSEN

ART COLOGNE

NIEDERÖSTERREICHISCHE KUNST & ANTIQUITÄTENMESSE SCHLOSS LAXENBURG In diesem Jahr feiert die Niederösterreichische Kunst & Antiquitätenmesse ihr 70. Jubiläum, wenn sie vom 9. bis 17. April wieder in die prunkvollen Säle des Schlosses Laxenburg einlädt. Kunstexperten aus Österreich und Deutschland zeigen ihre Highlights aus den verschiedensten Kunstrichtungen und Epochen. Es wird ein besonders spannendes Kunstevent und Treffpunkt für Sammler.

Die Art Cologne präsentiert sich zum 50-jährigen Jubiläum mit einem hervorragenden Teilnehmerfeld. Die einst mit dem Namen „Kunstmarkt Köln 67“ im historischen Kölner Gürzenich gestartete Messe öffnet vom 14. bis 17. April mit insgesamt 219 Galerien aus 25 Ländern zum 50. Mal ihre Pforten. Die weltweit älteste Messe für Zeitgenössische Kunst bietet wieder erstklassige Werke, darunter Gemälde, Skulpturen, Fotografien, Drucke, Multiples, Installationen, Performances und Videokunst.

ArtFair

Kunstmesse Handelskammer Hamburg

1.– 3. 4.2016

Mendelssohn Messen & Ausstellungen GmbH · Am Wall 5 · 23879 Mölln · Tel.: 04542 85 69 070 · Fax: 04542 8569044 · messebuero-stahn@t-online.de www.mendelssohn-messen.de


AUKTIONEN KARL & FABER Highlights der Altmeisterauktion am 29. April im Haus Karl & Faber sind der Holzschnitt auf Bütten „Vier Engel, die Winde aufhaltend“ von Albrecht Dürer (um 1497/98), das Gemälde „Die Versuchung des heiligen Antonius“ von Lucas Cranach d. Ä. (1506) sowie Werke von Rembrandt und Jean-Francois Raffaelli.

HERMANN HISTORICA Mit gewohnt großer Offerte an Kostbarkeiten aus vielen Zeiten und Regionen, darunter gleich drei geschlossene Sammlungen, eröffnet am 18. April die diesjährige Frühjahrsauktion der Hermann Historica oHG in München. Ausgewählte Belege aus Antike und Mittelalter, einzigartige militärhistorische Sensationen und Erinnerungsstücke bedeutender Persönlichkeiten bestechen in der 72. Auktion des Spezialauktionshauses. Bis zum 29. April kommen über 6.200 teils einzigartige Sammlerobjekte aus allen Themengebieten des Hauses – Antiken, Alte Waffen, Kunsthandwerk, Jagdliches, Orden sowie historische und militärgeschichtliche Objekte – zum Aufruf.

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Fotos: Karl & Faber, Hermann Historica, Van Ham

VAN HAM Beim kölner Auktionshaus Van Ham dreht sich die Frühjahrsauktion „Alte Kunst“ um stimmungsvolle Malereien des 19. Jahrhunderts. In atmosphärischen, romantischen Landschaften von Francois Antoine Bossuet und Albert Flamm kann der Betrachter den Blick in die Ferne schweifen lassen. Ein besonderes Highlight ist das Werk „Blick auf das Thermalbad Cauterets in den Pyrenäen“, des französischen Malers Alexandre du Perreux (Schätzpreis: 16.000 – 20.000 Euro). Die reizvolle Szenerie des frühen 19.Jahrhunderts aus rheinischem Privatbesitz weist darüber hinaus auf das aufkommende Bürgertum, das seine Wochenenden an diesem erholsamen Kurort verbrachte.


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AUKTIONEN BOLLAND & MAROTZ Im November 2015 fand die große Auktion zum 40-jährigen Jubiläum des hanseatischen Auktionshaus Bolland & Marotz statt. Die mehr als 900 Objekte aus den Bereichen Schmuck, Kunst und Antiquitäten boten einen Gang durch die Epochen und Sammelgebiete. Darunter befand sich auch ein Porträt, welches Otto Modersohn 1913 von seiner Ehefrau Louise Modersohn-Breling malte.

LEMPERTZ Das Auktionshaus Lempertz bietet in diesem Frühjahr neben Kunstgewerbe, alter und zeitgenössischer Kunst, am 03. Juni in der „Moderne Kunst“ Auktion in Köln eine Kreidezeichnung von Vincent van Gogh, welche als wegweisend für das malerische und zeichnerische Werk des Künstlers angesehen werden kann. „Femme semant / Peasant woman sowing with a basket” von 1881 ist Teil seiner Porträtierung der Landbevölkerung. Die großformatige Papierarbeit der „Säenden“ hat einen Schätzwert von 900.000 – 1.200.000 Euro.

Das Schweizer Kunstauktionshaus Galerie Fischer führt im Rahmen der Swiss Classic World Messe am 28. Mai in Luzern eine internationale Auktion mit Classic Cars durch. Das Angebot ist vielfältig und reicht von Alfa Romeo, über Porsche und Jaguar, bis hin zu Rolls-Royce und Mercedes. Auch ein AC Ace Bristol von 1960 wird angeboten. Noch bis Ende März werden ausgewählte klassische Fahrzeuge entgegen genommen.

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Fotos: Bolland & Marotz (2), Lempertz, Galerie Fischer

GALERIE FISCHER


AUKTIONEN KOLLER Koller Auktionen schloss 2015 mit einer sehr starken Auktion für Schweizer Kunst ab. Dabei konnte das Haus mit einem Erlös von 3.87 Mio. Euro für das Gemälde «Das Winzerfest» von Albert Anker insgesamt auch den höchsten Jahreszuschlag in diesem Bereich für sich beanspruchen. Das Werk gilt als eines der letzten hochbedeutenden Werke des Künstlers auf dem Markt. Neben einem weiteren MillionenResultat für ein Gemälde von Albert Anker, fielen insbesondere die guten Resultate für Futuristen und Pop-Art-Kunst auf.

AUCTIONATA Etwas Außergewöhnliches bietet das Auktionshaus Auctionata am 15. und 16 April. In dem belgischen Schloss ‘Kasteel van Snellegem’ werden Antiquitäten und Kunstwerke live auf www.auctionata.com übertragen, während die Gebote im Berlin Studio angenommen werden. Das Schloss gehört dem Antiquitätenhändler Paul de Grande. 700 Objekte seiner außerordentlichen Sammlung werden versteigert. Die Auswahl beinhaltet Antiquitäten und antike Möbel aus verschiedenen Herkunftsländern, dekorative Kunstgegenstände, antike Fahrzeuge, seltene Bücher, Vintage-Kuriositäten und Kunst.

Fotos: Koller, Auctionata, Nagel Auktionen

NAGEL AUCTION Mit einem Ergebnis von gut 1,5 Mio. Euro übertraf die Sonderauktion der Privatsammlung des ehemaligen Inhabers und Namensgebers von Nagel Auktionen in Stuttgart, Gert K. Nagel, Ende Januar die Erwartungen bei weitem. Für die Versteigerung seiner Sammlung hatte sich Nagel bereit erklärt die Überführung seiner musealen Kunstschätze in öffentliche Sammlungen und Museen in Form einer großzügigen Finanzierungsspende zu unterstützen.

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TERMINE MESSEN & VERANSTALTUNGEN Tefaf 11. bis 20. März 2016 / Maastricht

Kunst & Antiquitäten Paulaner am Nockerberg 23. April bis 01. Mai 2016 / München

Art & Antique Residenz Salzburg 19. bis 28. März 2016 / Salzburg

Niederösterreichische Kunst & Antiquitätenmesse Schloss Laxenburg 09. bis 17. April 2016 / Laxenburg bei Wien

Art Fair Handelskammer 01. bis 03. April 2016 / Hamburg

Art Cologne 14. bis 17. April 2016 / Köln

AUKTIONEN März

15. bis 16. April 2016 / Düsseldorf Hargesheimer Kunstauktion – Russische Kunst & Griechische Ikonen

23. März 2016 / München Neumeister – Alte Kunst

15. bis 16. April 2016 / Berlin Auctionata – Belgian Castle Auction

23. März 2016 / London, Knightsbridge Bonhams – Medals, Bonds, Banknotes and Coins

19. April 2016 / München Hermann Historica – Deutsche Ordonnanzwaffen des 18. & 19. Jh.

22. bis 24. März 2016 / Salzburg Dorotheum – Osterauktion

19. April 2016 / Wien Palais Dorotheum Dorotheum – Alte Meister

30. & 31. März 2016 / Wien Palais Dorotheum Dorotheum – Meisterzeichnungen und Druckgraphik bis 1900, Aquarelle, Miniaturen & Uhren, Metallarbeiten, Bilder, Vintage, Fayence, Volkskunst, Skulpturen & Historische wissenschaftliche Instrumente, Modelle und Globen

19. & 20. April 2016 / München Hermann Historica – Schusswaffen aus fünf Jahrhunderten

31. März 2016 / Paris Artcurial – Old Master and 19th Century Paintings

20. & 21. April 2016 / Wien Palais Dorotheum Dorotheum – Antiquitäten und Möbel & Gemälde des 19. Jahrhunderts

April

21. bis 23. April 2016 / Berlin Galerie Bassenge – Wertvolle Bücher, Dekorative Graphik und Autographen

05. April 2016 / London Sotheby´s – Important Ceramics by Pablo Picasso

21. bis 23. April 2016 / Nürnberg Auktionshaus Franke – Frühjahrsauktion

09. April 2016 / Bamberg Schlosser Auktion – 70. Auktion

23. April 2016 / Frankfurt Kunstauktionshaus Arnold – Benefiz-Auktion

12. April 2016 / London Christie´s – Old Master and British Paintings

23. April 2016 / Hamburg Auktionshaus Stahl – Kunst und Antiquitäten

12. - 13. April 2016 / Wien Im Kinsky – Alte Meister, Bilder des 19. Jh., Antiquitäten

27. April 2016 / Berlin Auctionata – 19th century Art & Old Masters

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27. April 2016 / London Sotheby´s – Old Master & British Paintings

23. bis 24. Mai 2016 / Hamburg Ketterer Kunst - Auktion 430: Wertvolle Bücher

21. & 22. April 2016 / München Hermann Historica – Alte Waffen, Jagdliches, Kunsthandwerk

24. bis 25. Mai 2016 / Amsterdam Christie´s- Old Masters & 19th Century Art

23. & 24. April 2016 / Schloss Ahlden Schloss Ahlden – GROSSE JUBILÄUMSAUKTION

25. Mai 2016 / Berlin Auctionata – Antiquitäten

25. & 26. April 2016 / München Hermann Historica - Orden und militärhistorische Sammlungsstücke aus aller Welt

25. Mai 2016 / München Ketterer Kunst - Auktion 431: Kunst des 19. Jahrhunderts

27 April 2016 / London, Knightsbridge Bonhams - Old Master Paintings 29. April 2016 / München Karl & Faber - Alte Meister und Kunst des 19. Jahrhunderts 30. April 2016 / Frankfurt Kunstauktionshaus Arnold - Alte Kunst und Antiquitäten 30. April 2016 / Berlin Lempertz - Berlin Auktion und Russian Sale

Mai 06. & 07. Mai 2016 2016 / Heilbronn Dr. Fischer Auktion – 248. Auktion: Teil I: Schmuck, Silber, Uhren & Gemälde & 248. Auktion: Teil II: Kunst & Antiquitäten 07. & 08. Mai 2016 / Hamburg Cortrie - 115. Auktion: Uhren & 116. Auktion: Schmuck 11. Mai 2016 / London, Knightsbridge Bonhams - Antique Arms and Armour

26. bis 28. Mai 2016 / Berlin Galerie Bassenge – Kunst des 15. - 19. Jahrhunderts, Moderne Kunst 28.Mai 2016 / Heidelberg Antiquitäten Metz - Ausgewählte Porzellane 28. Mai 2016 / Luzern Galerie Fischer Auktionen - Classic Cars Auktion 31. Mai 2016 / Zürich Sotheby´s – Schweizer Kunst

Juni 01. Juni 2016 / Berlin Villa Grisebach - Auktion 255: Kunst des 19. Jahrhunderts 03. Juni 2016 / Köln Lempertz –Moderne Kunst 03. & 04. Juni 2016 / Düsseldorf Hargesheimer Kunstauktion – Moderne und Zeitgenössische Kunst & Schmuck, Juwelen & Taschenuhren

11. Mai 2016 / Stuttgart Nagel Auktion - 735. Auktion: Moderne und Zeitgenössische Kunst

09. & 10. Juni 2016 / München Karl & Faber - Moderne Kunst, Kunst nach 1945 & Zeitgenössische Kunst

13. & 14. Mai 2016 / Köln VAN HAM - Alte Kunst & Europäisches Kunstgewerbe

09. bis 11. Juni 2016 / München Ketterer Kunst - Auktion 432: Klassische Moderne

20. & 21. Mai 2016 / Köln Lempertz –Kunstgewerbe & Alte Kunst und 19. Jahrhundert

11. Juni 2016 / Frankfurt Döbritz Kunstauktion- 185. Kunstauktion

23. Mai 2016 / Hamburg Cortrie - 117. Auktion: Varia

13. bis 17. Juni 2016 / Zürich Schuler Auktion - Juni Auktion

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Diese Seite: Ludwig Passini, 1832-1903 Anna Passini auf dem Balkon des Palazzo Priuli in Venedig, um 1866 Aquarell auf Papier auf Karton 56,5 x 41 cm Rechts unten signiert

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DER KUNSTHÄNDLER ALS KURATOR KUNKEL FINE ART – Passion und Anspruch als Leitgedanke des Kunsthandels 52

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er visuelle Funke muss überspringen“, beschreibt der Münchner Kunsthändler Alexander Kunkel das Gefühl, welches ihn beim Erwerb bzw. Verkauf eines Kunstwerks leitet. „Denn nur, wenn ich selbst Feuer und Flamme für ein Objekt bin, überträgt sich meine Begeisterung auch auf meine Kunden.“ Hierbei handelt es sich um Privatsammler, Händlerkollegen sowie Museen in Europa und den USA. Viele von ihnen hat der promovierte Kunsthistoriker bereits während des Studiums kennengelernt, in dem er früh Erfahrungen im internationalen Kunsthandel sammelte. 2012 machte der damals 32-jährige seine Passion zum Beruf und gründete KUNKEL FINE ART. Der Schwerpunkt liegt auf dem Anund Verkauf sowie der Vermittlung von Zeichnungen, Gemälden und Skulpturen des 19. bis mittleren 20. Jahrhunderts. Freilich ist persönlicher Geschmack nur eines von vielen Kriterien, die Kunkel bei der Auswahl der von ihm angebotenen Kunstwerke berücksichtigt. Tadellose Provenienz, ausgezeichneter Erhaltungszustand und hohe künstlerische Qualität sind ihm mindestens genauso wichtig. Schließlich möchte er mit seinem Programm vor allem auch international renommierte Kunsthistoriker, Kuratoren und Museumsdirektoren überzeugen. Neben dem regulären Kunsthandel zeigt Kunkel daher jährlich eine Sonderausstellung in seinen Räumlichkeiten, deren Thema er ein bis zwei Jahre vorher festlegt. „Nur so bleibt mir genügend Zeit, um nach Werken Ausschau zu halten, die sich in der Zusammenstellung zu einem inhaltlich wie ästhetisch stimmigen Ganzen fügen und den Charakter einer musealen Kabinettausstellung haben.“ Dieses Konzept verfolgt er auch bei der Gestaltung seiner Stände auf Kunstmessen. „Der Besucher soll auf den ersten Blick erkennen, dass die Objekte miteinander kommunizieren und bewusst für die jeweilige Präsentation ausgewählt worden sind.“ Mit dieser Idee hat sich Kunkel nicht zuletzt auch in Kollegenkreisen Anerkennung erworben. Nachdem er 2014 erstmals auf der HIGHLIGHTS – Internationale Kunstmesse München vertreten gewesen ist, wurde er 2015 in den Arbeitskreis der Aussteller aufgenommen und zählt ab 2016 zu den Geschäftsführern von Deutschlands schönster Kunstmesse.

Kontakt: Dr. Alexander Kunkel Prinzregentenstraße 71 81675 München Tel.: 089 / 21 86 90 34 Mobil: 0157 / 75 00 28 53 Mail: info@kunkelfineart.de www.kunkelfineart.de

Diese Seite v.o.n.u.: Valentin Ruths, 1825-1905 Ziegelhütten im Sabinergebirge, 1867 Öl auf Leinwand, 100 x 158,5 cm Rechts unten signiert Adolph Menzel, 1815-1905 Studie eines nach vorne gebeugten Mannes, 1878 Bleistift auf Papier 20,6 x 13,2 cm Links unten monogrammiert Franz von Stuck, 1863-1928 Amazone, 1897 Bronze, Höhe 36 cm (mit Sockel 65 cm) Bezeichnet am Sockel vorn: FRANZ STVCK Gießermarke am Sockel hinten: GUSS C. LEYRER MÜNCHEN Modell 1897; Guss vor 1906 und datiert

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EIN PARADIES FÜR SAMMLER UND KUNSTLIEBHABER Die traditionsreiche Kunst & Antiquitäten Messe in München lockt in diesem Frühjahr wieder Museumsvertreter, erfahrene Sammler und junge Interessenten in den Festsaal des Paulaner am Nockherberg

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ie Antiquitätenmesse ist weit über Bayerns Grenzen hinaus bekannt. Die Mischung aus historischen Kuriosa, altem Kunsthandwerk und gediegenen Antiquitäten findet jedes Jahr wieder großen Zuspruch. 1968 vom Münchner Antiquitätenmarkt e. V. gegründet, stellen zwei Mal im Jahr – im Frühjahr und im Herbst – etwa 60 Kunsthändler und Galeristen aus München und dem Münchner Umland, aber auch aus Franken, Niederbayern, Österreich, der Schweiz, Belgien und den Niederlanden aus. Zur 93. Kunst & Antiquitäten München wird ein breites Spektrum an nationaler Kunst und internationalem Kunsthandwerk aus 6 Jahrhunderten geboten. Möbel, Einrichtung und Kunsthandwerk des Empire, Klassizismus, Biedermeier, Jugendstil bis hin zu Art Déco lassen keine Wünsche offen. Der Reiz dieser Messe liegt an der Freude des Entdeckens: Seltene Uhren, Tafelzeug und Ziergegenstände, hochkarätige Goldschmiedearbeiten, Silber, Bronzen, Schmuck, Glas, Porzellan sowie eine große Auswahl an Gemälden, Grafiken und Zeichnungen des 17. bis frühen 20. Jahrhunderts. Den bodenständigen Charakter verdankt die Messe ihrem hochwertigen Angebot an bayerischer und alpenländischer Volkskunst. Aber auch Teppich-Liebhaber und Freunde der außereuropäischen Kunst werden hier fündig. Der Teppichrestaurierung widmet sich z.B. Bagherpur aus Aschaffenburg. Die ADAMS Fachwerkstatt und Hawari aus München sind Könner der Möbelrestaurierung. Diese Seite oben: „Berghof“ Gemälade aus Öl auf Leinwand von Oskar Mulley. Signiert, 120x80cm - Kunsthandel Strassner / Schärding Diese Seite unten: Grünpatiniertes, partiell vergoldetes Paar Kratervasen aus Bronze. Wohl aus St. Petersburg um 1820 - Kunsthandel von Seckendorff / Bamberg

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Feuervergoldeter Tisch aus Bronze mit einer Platte aus Pophyr. Wohl aus Frankreich um 1820 -Kunsthandel Martini / Epfach Barocke Puttenköpfe aus Lindenholz, Originalfassung Süddeutsch um 1750 - Neupert Volkskunst / München

Frischen Wind bringen die Neuzugänge Kunsthandel von Seckendorff aus Bamberg, Dr. Tilmann Roatzsch Kunsthandel aus Schnaitsee und Walter Moskat Kunst und Antiquitäten aus Wolfurt in Österreich. Zum ersten Mal dabei sind außerdem die Galerie Gabelsberg aus München, Jan Dücker Skulpturen und Kunsthandwerk aus dem belgischen OutTurnhout sowie Jan Hagemann aus Ochtrup, der einen führenden chinesischen Maler des Photorealismus präsentiert. In der Jury begrüßt die Messe in diesem Jahr Herrn Prof. Dr. Hans Ottomeyer, bekannt aus der Sendung „Kunst & Krempel“ des Bayerischen Fernsehens. Wer das Besondere sucht und Freude an Kunst und Antiquitäten hat, wird sich dem besonderen Charme dieser Messe nicht entziehen können. ▪ 93. Kunst & Antiquitäten München, 23. April bis 01. Mai 2016 Festsaal des Paulaner am Nockherberg, Hochstr. 77, 81541 München Öffnungszeiten: tägl. 11 bis 19 Uhr, Mittwoch bis 21 Uhr www.kunst-antiquitaeten.de

Barometer aus Frankreich um 1800. Empire Gehäuse aus Holz mit Blattvergoldung - Antik Uhren Grundner / München 3 Tiffany-Vasen aus Sterlingsilber aus den 1940er und 1950er Jahre - Kunsthaus Nüdling / Fulda HERITAGE

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FACHMESSEN „Auf der Ambiente ist die ganze Welt zu Gast“, resümiert Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt GmbH, die Ambiente 2016. Mit einem Plus an Besuchern und gestiegener Internationalität auf Aussteller- und Besucherseite ging die Weltleitmesse der Konsumgüterindustrie, die vom 12. bis 16. Februar stattfand, zu Ende. 4.387 Aussteller aus 96 Ländern stellten ihre Neuheiten und Trends auf insgesamt 27 Hallenebenen vor.

MESSEFRÜHJAHR

Vom 22. bis 26. Januar kamen in Paris 2.978 Aussteller, von den renommiertesten Handwerkern aus Paris bis hin zu den großen internationalen Luxus- und Designmarken, auf der Masion & Objet Messe zusammen, um ihre neuesten Kollektionen zu präsentieren. Aus Deutschland waren u.a. die Glasmanufaktur Rotter und Fürstenberg Porzellan mit einem Stand vertreten.

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Unternehmen und Dienstleister, die sich auf Restaurierung und Konservierung spezialisiert haben, trafen auf der diesjährigen Monumento, Spezialmesse für Denkmalpflege, auf Fachpublikum und Institutionen. In diesem Jahr fand die Messe vom 28. bis 30 Januar erneut in der Messehalle Salzburg statt. Zu den Ausstellern gehörten viele Vereine und Bildungseinrichtungen. Ein Rahmenprogramm mit Fachvorträgen wurde an allen drei Tagen angeboten und rundete das Ausstellerprogramm ab.

Fotos: Privat

Ambiente, Maison et Objet und Monumento - die Handels- und Fachmessen gaben den Auftakt für die Messesaison 2016


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EIN BESUCH BEI J. & L. LOBMEYR IN WIEN Johannes Rath, Geschäftsführer der Lüsterwerkstatt von J. & L. Lobmeyr, nahm sich für HERITAGE einen Nachmittag Zeit, um durch die Werkstätte zu führen Text: Sinah Goes 60

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© Konstantin Taufner-Mikulitsch

ZU GAST BEI...

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ie Firma J. & L. Lobmeyr hat eine fast zweihundert Jahre lange Expertise für Glas. Ob dünn geblasenes Musselinglas oder fein geschliffenes Kristallglas, bei Lobmeyr werden die Möglichkeiten der Gestaltung voll ausgeschöpft. Das Unternehmen wird 1823 von Josef Lobmeyr sen. gegründet. Schon bald wird Lobmeyr k. u. k. Hoflieferant des habsburgischen Kaiserhauses. Sohn Ludwig (1855–1917) wird zum bedeutendsten Protagonisten der österreichischböhmischen Glasherstellung. Sein Neffe Stefan Rath sen. (1902–1960) führt Lobmeyr in die Moderne. Hans Harald Rath (1938–1968) baut die Firma nach dem Krieg wieder auf. Harald, Peter und Stefan Rath (1968–2008) eröffnen der Firma den arabischen und japanischen Markt. 1972 wird die Lüstererzeugerfirma Zahn übernommen und damit wertvolle Originalzeichnungen, historische Modelle und antike Kristallbestände. Seit 16 Jahren führen nun Andreas, Leonid und Johannes Rath das Unternehmen in sechster Generation. Sie setzen auf die Zusammenarbeit mit neuen Designern. Lobmeyrs Werkstatt liegt in der Wiener Salesianergasse. Bereits nach den ersten Schritten in die Verkaufsräume, ist man gebannt von dem Licht, Glanz und der Vielfalt der Lüster, die einem entgegen strahlen. Der Laden bietet Lüster aller Stilrichtungen und Epochen. Ein Kunstwerk neben dem anderen. Durch die Büroräume gelangt man in den Innenhof. Ein Idyll mitten in der Stadt. Obstbäume und ein kleiner Garten bilden den Hof. Von hier gelangt der Besucher in die Werkstätte. Die Gebäude waren vor über 200 Jahren der Sitz der Firma Zahn. Seit ca. 1920 befindet sich die Werkstätte an gleicher Stelle. Heute werden hier sowohl Leuchten hergestellt, als auch feines Glas, wie z.B. Trinkgläser, geschliffen. Die Lüsterwerkstatt ist das Zuhause von zirka 10.000 Linke Seite: Verketteln eines Prismas an einem Girandol Diese Seite oben links: Geschäftsführer der Lüsterabteilung bei Lobmeyr: Johannes Rath Oben rechts: Staubige Schatzkammer: das Archiv und Lager mit antiken Kristallen Unten rechts: Einzelteillager mit u.a. zwei „Skeletten“ des Metropolitan Chandeliers, welcher neuerdings auch im Hamburger Vier Jahreszeiten Hotel strahlt

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Fotos: J. & L. Lobmeyr

Diese Seite oben: Einzelteile und Werkzeuge vor der Montage Unten: Kettelung der Kristalle von Hand. Bürstenkettelung hat dabei die höchste Haltbarkeit, geringelte Ketten fallen am schönsten, lernt der Gast. Rechte Seite: Der Bergkristalllüster der Familie Schwarzenberg

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ZU GAST BEI... Gussmodellen. Die verschiedenen Räume der Werkstätte, durch die Johannes Rath uns führt, zeigen das ganze Können der Handwerker. Alte Techniken, wie das Hämmern und das „Randrieren“ feiner Ornamente können hier bestaunt werden. Hier werden Eisengestelle von Hand gebogen und geschmiedet. Gerade werden die Arme für eine moderne Kristallleuchte geformt. Eine uralte Steintreppe führt ins Obergeschoss. Hier werden gerade die Kristalleinzelteile für Christbaumschmuck von Hand verkettet. Zur Rechten hängt ein besonders schöner Lüster im Gang: Ein Bergkristalllüster aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, welcher der Familie Schwarzenberg gehörte. Weitere Lüster dieser Art schmücken noch heute das Wiener Palais Schwarzenberg. Diesem Modell fehlen einige Kristalle. Seit Jahren wartet man hier auf neue Steine. Früher seien die Bergkristalle klar und ohne Einschüsse gewesen, heute bekomme man nur noch durchzogene, die bewusst nicht so klar seien wie Glas, so Rath. Permanent werde Ausschau nach den geeigneten Steinen gehalten. Weltweit suche man nach der richtigen Klarheit der alten Kristalle. Aus dem Kristall sollen mehrere fehlende Teile geschliffen werden, allen voran die dünnen Tropftassen. So wartet der Lüster auf Reparatur, bis der richtige Kristall gefunden ist. Restaurierung ist ein wichtiges Thema bei Lobmeyr. Vor jeder Restaurierung wird zu konservatorischen Zwecken gesichtet, dokumentiert und die vorhandene Substanz gesichert. Erst dann geht es an die eigentliche Restauration. Zu ergänzende Teile werden originalgetreu reproduziert und dem Vorbild entsprechend gealtert. Es wird gereinigt und gefestigt und wenn notwendig in Originaltechnik ergänzt. Die nächste Station des Rundgangs führt uns zur Oberflächenbearbeitung der Gläser, in die Schleiferei. Neben dem großen Tisch mit fertigen Modellen stehen in einem Regal Hunderte Ordner mit Mustern. Vom Monogramm, über Familienwappen bis hin zum Gemälde. Zwei Schleifer lassen sich über die Schulter blicken. Die Gläser werden an rotierende Steinscheiben in unterschiedlichen Formen und Körnungen gedrückt. Beim Polieren wird auf industrielle Säurepolitur verzichtet. Stattdessen wird das Glas auf rotierenden Filz- und Korkscheiben in mehreren Schritten zum Glänzen gebracht. Die Königsdisziplin allerdings ist die Kupferradgravur. Hier

kann der Könner jede gewünschte Schattierung erzielen. Nicht selten kommt es vor, dass für ein Stück um die 1000 Gravurstunden erforderlich sind. Im Keller eröffnet sich der Schatz des Hauses: das Lager und Archiv der Werkstatt. In Tausenden kleinen Schachteln liegen Musterteile. Die Restauratoren haben hier die Möglichkeit, auf historische Teile und Muster zurückzugreifen. Im letzten Regal liegen Originalteile des Metropolitan Chandelier von Hans Harald Rath aus dem Jahr 1963. Seit 1966 ist der Chandelier in der Oper in New York zu bestaunen. Der Familienmythos erzählt, dass der erste Prototyp eine Kartoffel mit Zahnstochern war. Johannes Rath nimmt eine der schweren Messingkugeln in die Hand und erzählt von der großen Aufgabe der Restaurierung 2008. Er berichtet davon, wie die Kugeln in New York geöffnet wurden und er die Luft, die sein Großvater vor 50 Jahren geatmet hat, aus den alten Kugeln entließ. Ein emotionaler Moment. Dieses Jahr machen sich die Raths wieder auf nach New York, um das Jubiläum der Erfolgsgeschichte zu feiern. ▪ Wir danken Johannes Rath für seine Zeit und hoffen, dass sich bald ein geeigneter Bergkristall für den Lüster findet.

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Großzügige gut in Szene gesetzten Treppenanlage im klassischen Stil. Die Eingangshalle wird durch die kraftvolle, dynamische Ästhetik der Treppenanlage, wie vom Bauherrn gewünscht, zum repräsentativen und eindrucksvollen Zugang in die privaten Räume. Die beiden Züge, die jeweils am Austritt mit einer Viertelwendelung ausgeführt sind, erschließen zusammen mit der Galerie zwei weitere Etagen des Hauses.

„Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen, Er will uns Stuf‘ um Stufe heben, weiten.“ Hermann Hesse


DIE TREPPE – KÖNIGIN DES BAUHANDWERKS Wolfgang Koentopp, erfahrener Tischlermeister und Planer, gewährt Einblicke in die Welt des traditionellen Handwerks. In dieser Ausgabe widmet er sich dem Treppenbau

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icht nur voran und hinauf hebt sie uns an ihren seidenen Fäden – sie wirbelt uns durch den Raum, führt uns in lichte Höhen, eröffnet neue Perspektiven, weitet den Horizont. Eine Treppe ist Bewegung, kunstvoll gesteuerte Dynamik, gewaltige, atemberaubende Kraft. Die Natur ihrer Konstruktion und ihrer Geometrie ist von magischer Schönheit. Meisterlich beherrscht sie die Kunst des wohlplatzierten Podestes, um Ausblicke vorzuschlagen und Ruhephasen. Gezielt setzt sie ihre Lichter, um uns souverän zu führen, stets im Takte ihrer Stufen – von dem Ort, den wir gerne hinter uns lassen, zu dem Ort, der uns Neues verspricht. Leidenschaft: Treppenbau Die Einführung mag sehr emotional geraten sein – Sie merken, ich bin ein begeisteter Treppenbauer. Es ist faszinierend, alle Arbeitsphasen zu durchleben, zu durchleiden und Teilerfolge vom Entwurf über die Planung, die Konstruktion, die Fertigung und die Montage bis zur Fertigstellung zu feiern. Ich bin überwältigt von dem Anblick, wenn ich voller Stolz vor der vollendeten eigenen Arbeit stehe, vor der atemberaubend schönen, sich in gewagtem Schwung nach oben windenden Treppe, und ich kann auch im Nachhinein kaum fassen, dass ich selbst dieses Werk vollbracht habe. Aber natürlich ist eine ästhetische, stilvolle, funktionale und dauerhafte Treppenanlage nicht das Werk eines einzelnen Menschen. Ich greife bewusst und mit großer Wertschätzung auf die Traditionen, das Können und das Wissen der vorangegangenen Meister zurück, wenn ich die Treppe entwerfe, gestalte, ihr das Gesicht und den Ausdruck verleihe, wenn ich die Krümmlinge forme, wenn ich die Oberflächen des Holzes mit Ölen anfeuere, wachse und poliere. Bei der Arbeit an einer anspruchsvollen Treppenanlage sind Körper, Geist und Seele in perfektem Gleichgewicht. Ich möchte diese Aspekte des Themas und meine Begeisterung für diese Arbeit auch an Sie weitergeben, Sie teilhaben

Tradition ell Handwe es rk Teil 3

Wolfgang Koentopp ist passionierter Handwerker und Designer. Sein Portfolio reicht von der Fassadengestaltung samt Fenstern und Außentüren über den kompletten Innenausbau bis zur Möblierung. Dabei übernimmt er, falls gewünscht, alle Planungsund Ausführungsleistungen bis zur schlüsselfertigen Übergabe – alles aus einer Hand. Wolfgang Koentopps Wissen und seine Erfahrung im Bereich der tradierten handwerklichen Arbeitsweise und auf dem Gebiet der kunstgeschichtlichen Stilrichtungen fließen sowohl bei der Renovierung denkmalgeschützter Gebäude als auch bei anspruchsvollen Neubauprojekten nach klassischen Vorbildern ein. www.wolfgang-koentopp.de

lassen – mit einer Auswahl an nützlichen, wichtigen fachlichen Inhalten, aber darüber hinaus auch mit besonders interessanten und anregenden Einzelheiten aus der Welt des Treppenbaus. Architektonische Grundlagen: Gebt der Königin was ihr gebührt In historischen, reichen Bürgerhäusern und Villen sind Treppenraum und Treppenanlage oft sehr großzügig ausgeführt – sowohl hinsichtlich der Dimensionen als auch der Gestaltung und der Ausstattung. Der Treppenraum ist zentral gegenüber dem Hauseingang angeordnet. Die Treppenanlage ist sehr schön in Szene gesetzt – und das entspricht auch ihrer Bedeutung für die Erschließung der Etagen des Hauses und ihrem Status als größte Herausforderung und Königin des

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Auch dieser Treppe wurde ausreichend Raum gegeben. In einem einzigen gleichmäßigen Schwung windet sie sich hinauf ins Obergeschoss. Die Wangen und Handläufe haben durchgehend über den gesamten Verlauf dieselbe Steigung. Die filigranen Geländerstäbe sind aus Stahl gefertigt und mit Messingapplikationen verziert.

Bauhandwerks und der Baukunst. Die großzügige Ausführung entspricht einerseits der architektonischen Bedeutung und der Funktion der Treppe: über sie erschließen sich die Etagen des Gebäudes, müssen große Einrichtungsgegenstände transportiert werden können, und zudem soll sie bequem begehbar sein. Andererseits gehört der Hauseingang mit der Eingangshalle, der Treppenanlage und dem Empfangssaal traditionell zum repräsentativen Bereich des Hauses, der Ausdruck des gehobenen Status des Hausbesitzers ist. Diese Bewertung des Treppenbereiches wird heute oft aus ökonomischen Gründen nicht mehr berücksichtigt. Selbst in Neubauten mit exklusiven Miet- und Eigentumswohnungen werden die Treppenhäuser häufig viel zu klein angelegt. Die Treppenanlage, unsere schöne Königin des Bauhandwerks, wird in die hinterste Ecke verbannt und ist hinter der Fahrstuhlkonstruktion kaum noch zu erkennen. Werkstoffkunde: Die wunderbare Welt des Holzes Die Arten der Nutzhölzer unterscheiden sich in vielfacher

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Hinsicht. Es gibt harte Hölzer und weiche Hölzer. Es gibt helle und dunkle Hölzer. Die Hölzer „arbeiten“ unterschiedlich stark, das heißt, dass sie bei Schwankungen des Raumklimas unterschiedlich ihre Maße ändern und unterschiedlich anfällig sind für Rissbildungen. Es gibt Hölzer, die anfällig sind für Schädlingsbefall, Pilze und Insekten, und es gibt Hölzer, die völlig resistent sind. Nach entsprechender Beratung durch einen Handwerker und Treppenbauer oder Architekten sollten Sie für Ihre Treppe ein möglichst hartes Holz wählen, das wenig arbeitet und widerstandsfähig gegen Schädlinge ist, also etwa Eichenholz. Doch Eichenholz ist wiederum nicht gleich Eichenholz. Der Verkernungsprozess des Holzes schreitet erst ab einem gewissen Alter des Baumes von innen nach außen fort. Dies ist der Prozess, durch den die Zellinnenräume kleiner werden, bis sie ganz ausgefüllt sind, der Prozess, der es dem Baum überhaupt erst ermöglicht, seine maximale Größe zu erreichen, weil die Zellen im Kern mit zunehmendem Alter und zunehmender


Diese Seite oben: Skizze, Auszug aus dem Bewerbungsentwurf für eine Treppenanlage im neugotischen Stil für einen Gutshof in Berlin. Unten: Mehrzügige repräsentative Treppe im klassischen Stil.

Größe des Baumes fester und tragfähiger werden. Dieses führt dazu, dass das Holz immer härter und widerstandsfähiger auch gegen Abrieb wird. Dieses Wissen ist wichtig bei der Auswahl des Holzes für unsere Eichentreppe. Heutzutage wird Eichenholz aus ökonomischen Gründen schon bei einem Baumalter von etwa 80 Jahren „geerntet“. Das sind die Jugendjahre des Baumes, in denen der Verkernungsprozess noch nicht weit fortgeschritten und das Holz noch leicht und weich ist. Es gibt aber auch Holz von Bäumen, die älter geworden sind – und nur dieses Nutzholz eignet sich ideal für den Bau einer guten Holztreppe. Die erstaunlichen Feinheiten der Arbeit des Treppenbauers: Der Klang des Treppenkörpers Bei der Herstellung einer guten Holztreppe werden die Trittstufen und die Setzstufen unter Spannung miteinander verbunden. Der Effekt: Werden die Trittstufen der fertigen Treppe belastet, können sich diese nicht nach unten biegen, und es können keine Knarrgeräusche entstehen, weil die einzelnen Bauteile der Treppe sich nicht gegeneinander bewegen können. Wenn alle Stufen der Treppe in dieser Weise fest miteinander verbunden und unter Spannung befestigt worden sind, dann verhält sich die ganze Treppe wie ein homogenes Werkstück aus Holz, wie ein Klangholz. Beim Begehen hat man das Gefühl, über einen massiven Felsen zu schreiten. Bei einem Stoß auf das Holz entsteht nicht ein Geräusch, sondern ein Ton – die Treppe hat ihren eigenen Klang. Das Verspannen der Treppenstufen ist sehr aufwendig und mühsam und wird heute oft vernachlässigt. Die Oberflächenveredelung: Der schöne Schein des Feuers Das traditionelle Verfahren der Oberflächenveredlung des Holzes beinhaltet das Ölen, das Wachsen und das Polieren. Diese Art von Bearbeitung hat den Vorteil, dass sich durch die Pflege ein Gesamterscheinungsbild einstellt, das mit der Zeit immer schöner wird. Das verwendete Holz und die Treppe entwickeln ihre Patina. Die Treppe altert in Ehren. Zudem bietet die traditionelle Oberflächenbehandlung mit natürlichen Materialien den Vorteil, dass Beschädigungen der Holzoberflächen leicht behoben werden können. Der gleichmäßige Schwung der Treppe: Darf die Königin einen Buckel haben? Bei allen Treppen ist die Steigung je Treppenstufe konstant. Alle Einzelstufen haben dieselbe Höhe und dieselbe Breite. Bei den meisten Treppenformen, bei geraden und gewundenen

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Bei dieser Treppe vereinen sich die Holzoberflächen der Trittstufen, die Oberflächen der deckend weiß lackierten Holzbauteile und die Oberflächen der schmiedeeisernen Geländerbauteile und des eisernen Handlaufes zu einem harmonischen Ganzen. Besonders gelungen sind der Antrittpfosten und die Form der Geländerstäbe, die mit ihrer durch die Wellenform erzeugten Dynamik sehr der Dramaturgie des Treppenthemas entsprechen.

Treppen sowie auch bei Treppen mit krummlinig begrenzter Grundfläche, werden alle Stufen gleichmäßig „verzogen“, das heißt, alle Trittstufen haben auch in ihrem Anschluss an die Lichtwange dieselbe Breite. Das Verhältnis von Steigung und Breite der Stufen ist konstant. Die Treppe steigt gleichmäßig in ihrem Verlauf an, der Treppenschwung ist ebenmäßig. Als „verziehen“ bezeichnet der Fachmann dabei das geometrische Verfahren zur Festlegung der Form der Treppenstufen in der Draufsicht. Bei Treppen mit Viertelwendelung und bei halb gewendelten Treppen sind jedoch nicht alle Stufen verzogen. Und diejenigen Stufen, die verzogen werden, werden in unterschiedlichem Maße verzogen. Ihre Breiten im Bereich des Anschlusses an die Lichtwange werden unterschiedlich ausgeführt. Die Verringerung der Breiten der Trittstufen auf der Lichtwangenseite erfolgt nach geometrischen Regeln schrittweise zunehmend von der letzten nicht verzogenen Trittstufe bis zum „Sprickeltritt“, derjenigen Trittstufe, die in der Ecke der Viertelwendelung bzw. in einer der Ecken der Halbwendelung angeordnet ist und die die schmalste Berührungsfläche mit der Lichtwange hat. Dieses Verfahren des Verziehens der Stufen und das schrittweise Reduzieren der Trittstufenbreite auf der Lichtwangenseite sind erforderlich, weil die Veränderung des Steigungsverhältnisses nicht abrupt erfolgen kann. Würden die Regeln nicht berücksichtigt, so wäre die Treppe nur mit großem Sicherheitsrisiko begehbar.

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Für die Lichtwange und vor allem für den Handlauf über der Lichtwange hat das ungleichmäßige Verziehen der Treppenstufen nun die Folge, dass die beiden über die gesamte Länge der Treppe verlaufenden Bauteile in ihrem Verlauf unterschiedlich ansteigen. Die Königin hat einen krummen Rücken, die Treppe ist nicht ideal Die Treppe musste sich der Grundrissplanung für das Haus beugen, ihr wurde zu wenig Raum, zu wenig Grundfläche, zu wenig Entfaltungsmöglichkeit zugesprochen. Deshalb ist es empfehlenswert, in der Planungsphase jedes Bauvorhabens möglichst frühzeitig einen Treppenfachmann einzubeziehen. Nur so ist es möglich, alle wichtigen Aspekte hinsichtlich der Treppenanlage, des Treppenhauses und des Eingangsbereiches angemessen zu berücksichtigen und grundlegende Fehler zu vermeiden und sorgfältig abzuwägen, ob wirklich eine platzsparende Treppe oder eine bequeme, großzügige Treppe geplant und gebaut werden soll. Und gerade, wenn die baulichen Gegebenheiten keinen idealen Treppengrundriss zulassen, kommt es auf die Kunst des Treppenbauers an, die bestmögliche Lösung zu finden und auszuführen. ▪ In der nächsten Ausgabe schreibt Wolgang Koentopp über Innenräume im klassischen Stil.

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Während der Arbeit in der Werkstatt von Martina Schulz

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ie Diplomrestauratorin Martina Schulz kümmert sich seit 1987 mit ihrer in Hamburg ansässigen Werkstatt verantwortungsvoll um die ihr anvertrauten Objekte. Zusammen mit ihren hervorragend ausgebildeten Mitarbeitern konserviert und restauriert sie nicht nur Objete in ihrer Werkstatt, sondern übernimmt Aufträge weit über die Grenzen Hamburgs hinaus. Ganz gleich ob es sich um eine Schlosstür, Fenster, Wandvertäfelungen, Treppen oder Einbauten handelt. Ein weiteres Aufgabenfeld sind Befunduntersuchung und Erstellung von Restaurierungskonzepten und Leistungsverzeichnissen für den Fachbereich Holz und auch fachübergreifend. Die Diplomrestauratorin Christine Fölsch übernimmt in der Werkstatt die Konservierung und Restaurierung von

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Gemälden und gefassten Skulpturen. Die Kooperation besteht seit 2004. Gemeinsam werden z.B. Restaurierungen sakraler Einrichtungen ausgeführt. Die Aufgabe dieser Gemeinschaft ist der Schutz, die Erhaltung und die Restaurierung des Kulturgutes. Die Bewahrung der Authentizität und der Respekt vor dem Original sind die wichtigsten Aspekte der konservatorischen und restauratorischen Arbeit. Das Team verpflichtet sich den


Die Truhe ist übermalt in die Werkstatt gebracht worden. Nach Entfernung der Farbe ist die wunderschöne Fassung freigelegt worden. Christine Fölsch bei der Restaurierung eines Gemäldes.

hohen ethischen Grundsätzen und den Ehrenkodizes für Restauratoren, die in den Richtlinien der Chartas fixiert sind. Vor jeder Restaurierung steht der intensive Abgleich und Austausch über die anstehenden Maßnahmen, Wünsche und Machbarkeiten sowie eine Beratung mit dem Auftraggeber. Ganz gleich ob Spuren der Zeit, des Gebrauchs, des Verfalls oder Schäden durch Wasser, Brand, Licht, Klima, Schadinsekten und Transport der Grund sind.

Die Gegenüberstellung der Bilder zeigt eine Holztür aus Eiche aus einer Gründerzeitvilla vor und nach der Restaurierung.

So beginnt jede Restaurierungsmaßnahme mit der Untersuchung eines Objektes, um ein auf dieses und die Wünsche des Auftraggebers oder eine mögliche Denkmaleigenschaft, zugeschnittenes Restaurierungskonzept zu erstellen. Befunde, konstruktive Details und Fotos der restauratorischen Maßnahmen werden abschließend in einer Kurzdokumentation erfasst und eine Schadenskartierung oder Zeichnung kann auf Wunsch angefertigt werden. Kontakt: Restaurierungswerkstatt Martina Schulz Poppenbütteler Chaussee 110 22397 Hamburg - Duvenstedt Mail: restauratorin@martinaschulz.de Telefon: 040 6072641 www.martinaschulz.de Der klassische Biedermeierschrank war zuvor ein Fragment und ist in der Werkstatt aufwädig rekonstruiert worden.

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Werkstatt für Schmiedekunst Gerhardt

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Falls nicht anders gekennzeichnet – Alle Fotos unter „Heritage Real Estate“: © Engel & Völkers

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HERITAGE REAL ESTATE Schlösser, Burgen, Herrenhäuser, Gutshöfe, Land- und Forstwirtschaftliche Anwesen in Europa

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FORSTGUT MIT GESTÜT VOR DEN TOREN FRANKFURTS Modernster Komfort und Exklusivität treffen auf jahrhundertelange Tradition – das Hofgut Mappen überrascht nicht nur den Jagd- und Forstliebhaber



Vorherige Doppelseite: Blick auf die Forst- und Weideflächen mit Wegen Diese Doppelseite: Links oben: Die Hofanlage ist kreisförmig mit Gutshaus, Remise, Scheune und Reithalle um den Innenhof angelegt Links unten: Das Hofgut Mappen verfügt über 203 ha Forst sowie ein attraktives Jagdrevier. Rechts: Seit 1998 hat sich das Hofgut Mappen als erfolgreiche Vollblutzucht einen Namen gemacht. HERITAGE

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Diese Seite oben: Die Inneneinrichtung ist rustikal gehalten. Es wurde sehr viel Wert auf Wärme und Gemütlichkeit gelegt. Unten: Die braunen Holzwände und die grünen Fensterläden des Gutshauses zeigen die ursprüngliche Architektur, die für die ganze Hofanlage prägend ist

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er Taunus ist ein in Hessen und Rheinland-Pfalz gelegenes Mittelgebirge mit dem Großen Feldberg als höchste Erhebung. Die in einigen Teilen recht dünne Besiedlung und der Waldreichtum machen den Taunus zu einem beliebten Ausflugsziel der Rhein-Main-Region. Fährt man die Bäderstraße entlang, die für ihre zahlreichen Kurorte bekannt ist und die die Orte im Rhein-Lahn-Kreis und im westlichen Untertaunus mit dem Rhein-Main-Gebiet verbindet, so trifft man in geschützter Tal-Hang-Lage auf die Liegenschaft Mappen. Nicht nur passionierte Jäger, sondern auch begeisterte Reiter werden hier inmitten der ländlichen Idylle ins Staunen geraten. Das Hofgut Mappen ist ein Ort mit einer jahrhundertealten Tradition. Ursprünglich „Hof zum Appen“ – wurde es 1173 erstmalig als Teil des Zisterzienserklosters Eberbach erwähnt. Wo einst Mönche innere Einkehr und Abgeschiedenheit suchten, bietet sich auch heute ein Ort der Ruhe und des Einklangs mit der Natur. Dieses Gefühl überkommt einen bereits nach Durchfahrt des Tores, wenn man entlang des Weges zwischen den Wäldern weiter in Richtung Hof fährt. Dort angekommen erwartet einen die wunderschön angelegte Hofanlage mit Gutshaus, Gästehaus, Remise und Scheunen. Die Ställe und dazugehörige Reithalle

runden das Ensemble ab. Ein Weitblick in die Ferne über die Wiesen, Weiden und Forstflächen laden zum Träumen ein. Dank seiner ursprünglichen Architektur und seinem natürlichen Charme bietet das Anwesen beste Bedingungen für Veranstaltungen der besonderen Art, sowohl privat als auch geschäftlich. Seit 1998 hat sich das Hofgut Mappen außerdem als erfolgreiche Vollblutzucht einen Namen gemacht. Weitläufige, kalkreiche Wiesen, das ausgeglichene Klima von Rheingau und Taunus sowie intensive Betreuung und Pflege bieten ideale Bedingungen für die Aufzucht leistungsstarker Galopprennpferde. Auch für Jagd-Events bietet das Hofgut Mappen beste Voraussetzungen. Dafür sorgt vor allem ein attraktives Jagd-Revier. In den dichten Mischwäldern des Taunus fühlt sich besonders Rotwild wohl und bildet einen reichen und gesunden Bestand. Auch Schwarzund Rehwild bietet die waldreiche Umgebung des Hofguts einen perfekten Lebensraum. ▪ Das Hofgut Mappen steht derzeit zum Verkauf. Weitere Auskünfte und Informationen über: Engel & Völkers Geschäftsbereich Land- und Forstimmobilien, Tel. +49 (0) 40 411 257 257, www.engelvoelkers.com

Blick auf die Rückseite des Gutshauses mit Terrasse und Weideflächen.

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VILLA IM PARK LOUISA Hessen - Deutschland Das 16.215 m² große Anwesen liegt im Park Louisa am Frankfurter Stadtwald. Außer dem Hauptgebäude – einem klassischem Stadtpalais mit zwei Querflügeln – gibt es auf dem Grundstück zwei zur Straße gelegene kleine Bürohäuser sowie im Park, in der Sichtachse des Hauptgebäudes, ein klassizistisches Gartenhaus mit Schwimmbad. Die beiden Bürogebäude wurden bereits im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts errichtet und Mitte der Neunziger Jahre saniert. Zur gleichen Zeit ist auch das Gartenhaus mit Pool erneuert worden. Das Hauptgebäude wurde 1992 nach Plänen des englischen Architekten Quinlan Terry im klassischen Stil fertiggestellt. Der Ausbaustandart des Gebäudes ist sowohl im Innen- als auch im Außenbereich durchgängig sehr hochwertig.

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KAUFPREIS: 19,0 MIO WOHNFLÄCHE: CA. 2.720 M² GRUNDSTÜCKSFLÄCHE: CA. 16.215 M² KONTAKT: KONTAKT: SCHENCKS LandLand-und undForstimmobilien ForstimmobilienGmbH GmbH Schauenburgerstr. Schauenburgerstr.55-57 55-57 20095 20095Hamburg Hamburg Telefon +49 (0)40 Telefon +49 (0)40411 411257 257257 257 E-Mail: landundforst@engelvoelkers.com E-Mail: schloesser@engelvoelkers.com

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Imagebild: Bettina Stolze / www.pixelo.de

FORSTBESITZ MIT EIGENJAGD, ca. 240 ha Hessen - Deutschland Der Forst liegt im Bundesland Hessen und ist über die nahegelegene Bundesstraße BAB 45 gut zu erreichen. Er ist ca. 240 ha groß und vollarrondiert. Für den Planungszeitraum vom 01.10.2012 bis 30.09.2022 ist ein Hiebsatz von 6,1 Vfm m.R. vorgesehen. Die vorkommenden Baumarten verteilen sich zu 30 % auf Eiche, 60 % auf Buche, ca. 8 % auf Fichte und ca. 2% auf Kiefer. Die Eigenjagd ist noch bis zum 03.03.2016 verpachtet, kann aber frei geliefert werden. Im Revier befindet sich eine Jagdhütte.

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KAUFPREIS: 4,8 MIO BETRIEBSFLÄCHE: CA. 240 HA KONTAKT:

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Land- und Forstimmobilien GmbH Schauenburgerstr. 55-57, 20095 Hamburg Telefon +49 (0)40 411 257 257 E-Mail: landundforst@engelvoelkers.com


LANDWIRTSCHAFTLICHE FLÄCHE MIT GROSSEM SEE UND HOFSTELLE, ca. 25 ha Hessen - Deutschland Der Seehof liegt abseits des Trubels und bietet Ruhe und Entspannung. Das Klima ist besonders mild und mit vielen Sonnenstunden sehr gesund. Vielfältige Nutzungsmöglichkeiten sind denkbar. Der Hof bietet genügend Platz für Pferdehaltung und sonstige Freizeitaktivtäten. Der traumhafte See mit 7,5 ha bildet das Herzstück des Geländes. Er ist momentan an den örtlichen Angelsportverein jeweilig für drei Jahre verpachtet. Einen Großteil nehmen die Ackerflächen mit ca. 16 ha ein. Diese sind für die Region typische fruchtbare Böden. Die Ackerflächen und Gebäude sind jeweils einjährig verpachtet. Die besonders verkehrsgünstige Lage zwischen den Nord-Süd-Autobahnen A5 und A67 sowie die Nähe zu Frankfurt im Norden und Mannheim, Heidelberg im Süden sprechen für das Objekt.

KAUFPREIS: 980.000 € SEEFLÄCHE: CA. 17,5 HA GRUNDSTÜCKS- UND GEBÄUDEFLÄCHE: CA. 7,5 HA KONTAKT:

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FORSTGUT IM TAUNUS, ca. 255 ha Hessen - Deutschland Das Hofgut Mappen ist ein Ort mit einer jahrhundertealten Tradition. Ursprünglich „Hof zum Appen“ – wurde es 1173 erstmalig als Teil des Zisterzienserklosters Eberbach erwähnt. Wo einst Mönche innere Einkehr und Abgeschiedenheit suchten, bietet sich auch heute ein Ort der Ruhe und des Einklangs mit der Natur. Dank seiner ursprünglichen Architektur und seinem natürlichen Charme bietet das Anwesen beste Bedingungen für Veranstaltungen der besonderen Art, sowohl privat als auch geschäftlich. Seit 1998 hat sich das Hofgut Mappen außerdem als erfolgreiche Vollblutzucht einen Namen gemacht. Sowohl begeisterte Reiter als auch passionierte Jäger verbinden mit dem Hofgut unvergessliche Erlebnisse inmitten einer intakten Landschaft.

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KAUFPREIS: AUF ANFRAGE WOHN- / NUTZFLÄCHE: CA. 3.885 M² GRUNDSTÜCKSFLÄCHE: CA. 255 HA KONTAKT:

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© Engel & Völkers / Carsten Brügmann

SCHLOSS BÄRENKLAU

Brandenburg - Deutschland

Der vermögende Gubener Tuchfabrikant Ernst C. Lehmann erwarb 1926 das ehemalige Rittergut Bärenklau und errichtete zwei Jahre später das Schloss Bärenklau. Das großzügige Anwesen wurde von dem renommierten Berliner Architektenbüro Breslauer und Salinger erbaut. Das unter Denkmalschutz stehende Ensemble, das in einem heutigen Landschaftsschutzgebiet liegt, wurde durch seinen heutigen Eigentümer liebevoll und aufwendig restauriert. Im Garten wurde ein großzügiger Swimming-Pool hinzugefügt. Ein eigenes Blockheizkraftwerk, ein Fahrstuhl, ein Kühlraum sowie eine Doppelgarage gehören zu den weiteren Ausstattungen des repräsentativen Hauses, welches ca. 1,5 Stunden von Berlin und ca. 10 Minuten vom Flughafen Cottbus-Drewitz entfernt ist.

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KAUFPREIS: EURO 3,9 MIO WOHNFLÄCHE: CA. 4.500 M GRUNDSTÜCKSFLÄCHE: CA. 48.792 M KONTAKT: KONTAKT: Geschäftsbereich Schlösser und Herrenhäuser GmbH Land- und Forstimmobilien Schauenburgerstr. 55-57, 55-57 Schauenburgerstr. 20095 Hamburg Telefon +49 (0)40 411 257 257 E-Mail:landundforst@engelvoelkers.com schloesser@engelvoelkers.com E-Mail:

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HOF MIT EIGENJAGD, ca. 120 ha Niedersachsen - Deutschland Das idyllische Hofanwesen befindet sich in Alleinlage zwischen Hamburg und Bremen. Es liegt inmitten von ca. 120 ha Forst-, Acker- und Grünlandflächen und ist vollarrondiert. Den Kern der Hofanlage bildet das Wohnhaus aus dem Jahr 1841, ein sog. Niederdeutsches Hallenhaus mit der typischen Konstruktionsweise des Ständerwerks als „Ständerkopfriegel-Konstruktion“. Hinzu kommen eine im gleichen Stil ausgeführte Fachwerkscheune sowie eine historische Remise. Für den forst- und landwirtschaftlichen Betrieb befinden stehen verschiedene Wirtschaftsgebäude zur Verfügung. Die landwirtschaftlichen Flächen von ca. 70 ha sind bis 2025 verpachtet. Mit der Bewirtschaftung des Forstbetriebes von rund 46 ha ist zurzeit eine Forstbetriebsgemeinschaft beauftragt.

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KAUFPREIS: 4,2 MIO WOHN- / NUTZFLÄCHE: CA. 480 M² / CA. 2.900 M² GRUNDSTÜCKSFLÄCHE: CA. 120 HA KONTAKT:

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© Fotos diese Seite: Arnt Haug

GESTÜT FAMOS

niedersachsen - deutschland

Der Landsitz mit dem Gestüt liegt harmonisch eingebettet in einer parkähnlichen Landschaft. Das Wohnhaus, ein alter Fachwerkhof aus dem Jahr 1809, wurde im Jahr 2002 zu einem luxuriösen Anwesen umgebaut. Zeitgleich wurde auf dem ca. 21 ha großen Gesamtgelände das exklusive Gestüt errichtet. Die hochmoderne und perfekt geplante Reitanlage bietet für den Reitsport die allerbesten Bedingungen und besticht durch eine besonders schöne Architektur. Das Anwesen befindet sich ca. eine halbe Stunde von der Bremer Innenstadt entfernt in der Gemeinde Syke im Ortsteil Wachendorf. Der internationale Flughafen Bremen liegt ca. 25 min entfernt. Über die Autobahn A1 sind die Flughäfen Hamburg und Hannover in etwa 1 Stunde und 25 min. zu erreichen.

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Kaufpreis: 20,0 MIO KAUFPREIS: EuRO AUF ANFRAGE Wohnfläche: cA. 900 M2 GrundstücKsfläche: 21 HA KONTAKT: KontaKt: Geschäftsbereich Schlösser undForstimmobilien Herrenhäuser GmbH Land- und Schauenburgerstr. Schauenburgerstr. 55-57 55-57, 20095 20095Hamburg Hamburg Telefon Telefon+49 +49(0)40 (0)40411 411257 257257 257 E-Mail: schloesser@engelvoelkers.com E-Mail: landundforst@engelvoelkers.com

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© Engel & Völkers / Tom Jasny

BURG KOMMERN

nordrhein-Westfalen - deutschland

Die Burg Kommern präsentiert sich dem Betrachter von der Hofseite wie ein großbürgerliches Landgut nach französischem Vorbild. Hinter der aufwendigen symmetrischen Hoffassade von 1884, schließt sich die ältere historische Gebäudesubstanz aus der Erbauung des ersten barocken Herrschaftsbaus aus der Zeit um 1753 sowie des mittelalterlichen Wohnturmes an. Unterhalb der Hofseite gliedert sich ein heute nicht mehr genutzter Wirtschaftshof an. Hinter dem Haus wurde ein Landschaftspark mit Gartenhaus errichtet, der bis heute erhalten ist und absolute Privatheit und Ruhe garantiert. Die Bausubstanz der Burg Kommern und der Nebengebäude ist im Kern insgesamt gut und es bestehen Ausbaureserven im Dachgeschoss, den Nebengebäuden des Wirtschaftshofes und der Remise.

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KAUFPREIS: Kaufpreis: EURO 1,1 1,5 MIO Wohnfläche: CA. 1.381 M GrundstücKsfläche: CA. 33.402 M KONTAKT: KontaKt: Geschäftsbereich Schlösser undForstimmobilien Herrenhäuser GmbH Land- und Schauenburgerstr. 55-57 55-57, 20095 20095 Hamburg Hamburg Telefon Telefon +49 +49 (0)40 (0)40 411 411 257 257 257 257 E-Mail:landundforst@engelvoelkers.com schloesser@engelvoelkers.com E-Mail:

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SCHLOSSGUT MIT EIGENJAGD, ca. 140 ha Nordrhein-Westfalen - Deutschland Das Wasserschloss und Gut Thienhausen liegt vollarrondiert inmitten der ca. 140 ha großen, zum Betrieb gehörenden, Forst-, Grünland- und Ackerflächen im Holmbachtal. Das zweiflügelige Schlossgebäude wurde 1609 im typischen Stil der Weserrenaissance auf den Grundmauern einer mittelalterlichen Anlage errichtet. Heute befindet es sich in einem stark sanierungs- und renovierungsbedürftigen Zustand. Zum Gutsensemble gehören zudem zwei freistehende Hofscheunen sowie ein Mühlhaus, eine ehemalige Wassermühle. Alle Gebäude bieten vielfältige Nutzungsmöglichkeiten sowie zusätzliche Ausbaureserven. Die Agrarflächen mit ca. 101,5 ha sind an eine Agrargenossenschaft verpachtet, die ca. 30 ha Forstflächen werden derzeit vom Eigentümer bewirtschaftet.

KAUFPREIS:KAUFPREIS: 5,5 MIO NUTZFLÄCHE: CA. 3.200 M² GRUNDSTÜCKSFLÄCHE: CA. 140 HA KONTAKT:

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© Engel & Völkers / Carsten Brügmann © Arnt Haug

FÜRSTLICH HANAUISCHES SCHLOSS BÄRENKLAU SCHLOSS WEISSENBERG

Brandenburg - Deutschland Sachsen - Deutschland

In der kleinsten Stadt im Landkreis Bautzen, an der östlichen Grenze Der vermögende Gubener Tuchfabrikant Ernst C. Lehmann erwarbDeutschlands, 1926 das ehewurde bereitsBärenklau im 17. Jh. und das fürstlich Hanauische Weißenberg errichtet. Nachmalige Rittergut errichtete zwei JahreSchloss später das Schloss Bärenklau. Das dem die Besitzer 1946wurde enteignet ging es erst im Jahr 2007 wieder in privaten großzügige Anwesen von wurden, dem renommierten Berliner Architektenbüro Breslauer Besitz über und wurde vonunter den neuen Eigentümern nach ursprünglichem und Salinger erbaut. Das Denkmalschutz stehende Ensemble, das inVorbild einemsowohl heuvon innen als auch von außen liebevoll wiederhergestellt. zeigt sich das Schloss in tigen Landschaftsschutzgebiet liegt, wurde durch seinen Heute heutigen Eigentümer liebevoll vorbildlichem Zustand. Insbesondere das Innere beeindruckt mit hellen Räumen, original und aufwendig restauriert. Im Garten wurde ein großzügiger Swimming-Pool hinzugeerhaltenen Stuckornamenten und Verzierungen an dereinDecke, historischen Dielen, Parkettfügt. Ein eigenes Blockheizkraftwerk, ein Fahrstuhl, Kühlraum sowie eine Doppelgaböden und Türen. Aber auch das Außengelände durch einen wundervollen rage gehören zu den weiteren Ausstattungen desüberzeugt repräsentativen Hauses, welches ca. Park 1,5 nach englischem Vorbild. Stunden von Berlin und ca. 10 Minuten vom Flughafen Cottbus-Drewitz entfernt ist.

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KAUFPREIS: 1,2 MIO KAUFPREIS: EURO 3,9 MIO WOHNFLÄCHE: CA. 4.500 2.720 M M² GRUNDSTÜCKSFLÄCHE: CA.48.792 58.966M M² GRUNDSTÜCKSFLÄCHE: CA. KONTAKT: KONTAKT: SCHENCKS Geschäftsbereich Schlösser Land-und und Forstimmobilien GmbH LandForstimmobilien und Herrenhäuser GmbH Schauenburgerstr. 55-57 55-57, Schauenburgerstr. 20095Hamburg Hamburg 20095 Telefon+49 +49(0)40 (0)40411 411257 257257 257 Telefon E-Mail: E-Mail:landundforst@engelvoelkers.com schloesser@engelvoelkers.com

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GUTSBETRIEB IN HOLSTEIN, ca. 110 ha Schleswig-Holstein - Deutschland Der Gestütshof Gut Grabau befindet sich ca. 30 km nordöstlich von Hamburg. Bereits 1433 wurde das Gut erstmals urkundlich erwähnt. Es umfasst ein etwas abgelegenes weißes Herrenhaus mit ca. 600 m² Wohn- und Nutzfläche mit eigenem Wald und Park mit Teich. Neben dem Haupthaus gehören zudem eine große Reithalle mit Tribünenplätzen sowie weitere Wirtschaftsgebäude, die der Bewirtschaftung des Gutes dienen, zum Anwesen. Die Lage im östlichen Hügelland und der Zuschnitt der Flächen kommen der konventionellen Bewirtschaftung sehr entgegen, so dass die meisten Ackerflächen zur Getreide- und Rapsproduktion genutzt werden. Das Jagdrecht ist zurzeit verpachtet, eine Eigenjagd wäre aber möglich.

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ABWECHSLUNGSREICHE EIGENJAGD IN HOLSTEIN, ca. 78 ha Schleswig-Holstein - Deutschland Diese außergewöhnliche Liegenschaft im Herzen von Schleswig-Holstein kann als absolutes Liebhaberobjekt angesehen werden. Der sehr gute Bewirtschaftungszustand macht es jedem Investor, ob er Pferdeliebhaber, Angler, Fischer, Jäger, Holzwirt, Naturliebhaber oder alles in Einem ist leicht, sofort die eigenen Ideen zu verwirklichen. Durch die leicht hügelige Topographie ergeben sich immer wieder neue Perspektiven, die besonders durch die Grünlandflächen in Verbindung mit Hochwald und Gewässern ein einmaliges Zusammenspiel ergibt. Die Gebäude, Teiche, Wege, Umzäunung, Tore und Hütten sind in sehr gutem Bewirtschaftungszustand, die Dächer teilweise neu gedeckt.

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KAUFPREIS: 3.200.000 € BETRIEBSFLÄCHE: CA. 77,51 HA KONTAKT:

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FORSTGUT PAJHEDE, ca. 467 ha Nordjütland – Dänemark Im Norden Jütlands in Dänemark, nördlich der Stadt Aalborg, liegt das vollarrondierte Forst- und Jagdgut Pajhede. Inmitten der ca. 467 ha großen Forst-, Grünland- und Ackerflächen befindet sich das 631 m² große elegante und mit Strohdach bedeckte Herrenhaus mit exklusiven Wohnräumen. Weitere Wohn- und Wirtschaftsgebäude ermöglichen die Bewirtschaftung. Neben den Häusern liegt die Besonderheit des Anwesens jedoch in seinem einzigartigen Jagdgatter. Es zählt zu den wohl Besten Dänemarks. Das Gatter ist mit 80 Futterhäusern und 30 Hochständen ausgestattet. Der feste und große Wildbestand mit Rot-, Dam- und Rehwild lässt keine Wünsche offen und wird ergänzt durch eine hervorragende Fasanen- und Wildentenjagd.

KAUFPREIS: 10,5 MIO NUTZFLÄCHE: CA. 2.309 M² GRUNDSTÜCKSFLÄCHE: CA. 467 HA KONTAKT:

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INSEL EGHOLM, ca. 146 ha Seeland – Dänemark Das außergewöhnliche Herrenhaus mit dem dazugehörigen Hof Strandgården ist ein prächtiges Anwesen von 146 ha auf den Inseln Egholm und Agersø im Großen Belt vor dem Ort Skælkør. Es besteht aus drei selbstständigen Grundstücken, wovon zwei bebaute Landwirtschaftsgrundstücke sind und eines Freiland. Das schöne und luxuriöse Haupthaus mit 626 m² Wohnfläche befindet sich auf Egholm und bildet den zentralen Mittelpunkt der Insel. Der dazugehörige Wirtschaftshof ist für einen Bestand von etwa 100 Rindern ausgerichtet. Eine Besonderheit ist die vielfältige Pflanzen- und Tierwelt. Neben vielen Wildenten und –gänsen sowie Wattvögeln gibt es auf der Insel zudem einen hohen Bestand an Rehwild und ausgesetzten Fasanen.

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KAUFPREIS: 3,975 MIO NUTZFLÄCHE: CA. 3.671 M² GRUNDSTÜCKSFLÄCHE: CA. 146 HA KONTAKT:

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JAGDGATTER LUDESTI, ca. 2000 ha Rumänien Knapp eine Autostunde vom internationalen Flughafen Bukarest entfernt, liegt das Areal des Forstes Ludesti mit dem 2010 eingerichteten Cerverus Estate Ludesti. Dieser liegt eingebettet in die Hügelketten der rumänischen Landschaft – urtümlich und unberührt, wie kaum eine andere in Europa. Hoher Bestandswert: Auf den 2.075 Hektar des Forstes Ludesti steht überwiegend Laubwald mit 60 % Eiche, ergänzt durch Buche, Kiefer, Ahorn, Esche und Kirsche. Der Baumbestand zeichnet sich durch ein Durchschnittsalter von 60–80 Jahren aus und hat damit einen hohen Bestandswert des Holzes. Das auf ca. 1.550 Hektar arrondierte Jagdrevier wurde 2010 eingerichtet und verfügt über voll funktionsfähige, moderne Jagdeinrichtungen.

KAUFPREIS: € 13,5 MIO VB FORSTGRÖSSE: CA. 2.075 HA KONTAKT:

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