Smart Mobilität

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E I N E P U B L I K AT I O N V O N S M A R T M E D I A

FEB 19

MOBILITÄT

Portrait

ELON MUSK So verändert der Superunternehmer unsere Welt


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EDITORIAL

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Moderne Mobilität

04 Smart Mobility 06 Antriebsarten 08 Interview: Elon Musk

Zudem muss klar sein, dass die Umstellung auf Elektrofahrzeuge auch Zweiräder, Busse und andere Verkehrsträger betreffen muss, denn nur in einem intermodalen Ansatz werden wir erfolgreich eine saubere, leise und nachhaltige Neue Mobilität auf Basis Erneuerbarer

14 Flottenmanagement 15 Schlusswort

10 E-Logistik

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ür eine insgesamt erfolgreiche Mobilitätswende gilt es, die politischen und sozialgesellschaftlichen Player auch weiterhin von der Notwen­digkeit eines zielgerichteten, ambitionierten und schnellen Handelns zu überzeugen. Aufgrund der schlechten Rahmenbedingungen für eine Neue Mobilität sind wir von der gewünschten Verkehrswende in Deutschland leider noch weit entfernt. Anstatt durch klare politische Vorgaben und Rahmenbedingungen notwendige Innovationen in der deutschen Auto- und Zulieferindustrie auszulösen und den unausweichlichen Strukturwandel politisch massiv zu befördern, wird über die Aufweichung von Umweltschutzvorgaben verhandelt und eine Dieselumrüstung vorangetrieben, die in ihrer tatsächlichen Auswirkung absurd ist. Der Technologiewandel hin zu einer Neuen Mobilität auf Basis Erneuerbarer Energien ist jedoch weltweit bereits in vollem Gange. Wenn wir auch künftig Wertschöpfung und Wohlstand sichern wollen, müssen wir schleunigst anfangen zu handeln. So ist es unumgänglich, bereits jetzt langfristige Maßnahmen einzuleiten, um unsere Mobilität bis 2050 auf emissi­ onsarme Verkehrsträger umgestellt zu haben, so wie es das Pariser Klimaschutzabkommen vorsieht. Bei einer Fahrzeug-Lebensdauer von bis zu 20 Jahren bedeutet das, dass wir spätestens ab 2030 keine Verbrenner mehr zulassen dürfen.

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ermöglicht. Neben der Förderung der Elektromobilität im PKW- und Zweiradbereich ist hier neben Carsharing- und Pool-Konzepten auch der Öffentliche Nahverkehr und die Transportlogistik entscheidend.

Aufgrund der schlechten Rahmenbedingungen für eine Neue Mobilität sind wir von der gewünschten Verkehrswende in Deutschland leider noch weit entfernt. - KURT SIGL PRÄSIDENT BUNDESVERBAND eMOBILITÄT E.V. Energien umsetzen können. Elektroautos sollten nur als ein Baustein in einer vernetzten Mobilitätskette verstanden werden, die verschiedene Ver­ kehrsträger sinnvoll miteinander verknüpft und Nutzern eine komfortable Kombinierung mehrerer Verkehrsmitteln

Gemeinsam mit den Koordinatoren der ehemaligen vier Schaufenster Elektromobilität und dem BSM haben wir eine Allianz für die Mobilitäts­wende initiiert. Wir setzen uns für die Einrichtung von "regulatorischen Experimentierräumen" ein. Dort sollen in enger Zusammenarbeit von Politik, Unternehmen und Wissenschaft neue Mobilitätsdienstleistungen praxisnah erprobt werden. So können Regionen entstehen, in denen die Mobilitätswende modelhaft vorangetrieben wird. Wir sind uns sicher, dass der Umbau der Mobilitätswelt nicht als Verwaltungsakt, sondern als mutiges Unterfangen betrieben werden muss. Wir wollen uns dabei nicht allein auf Labore in der Wissenschaft verlassen, sondern gemein­ sam mit den Akteuren vor Ort Vorbildregionen mit Signalwirkung kreieren. Innovativen Mobilitätskonzepten gehört die Zukunft: von rein elektrischen Dienstfahrzeugen - sei es ein Elektroauto oder ein Elektrofahrrad - bis hin zu intelligent gesteuertem Carsharing. Diese Ersten Flotten stellen die Zukunft der Mobilität in den Unternehmen dar, die verstanden haben, dass die Energie- und Mobilitätswende nicht nur aus Klimagesichts­ punkten und Gesundheitsvorsorge, sondern auch aus wirtschaftlichen, marketingstrategischen und sozialen Aspekten überzeugen kann. TEXT KURT SIGL

IMPRESSUM SMART MOBILITÄT. VERLAG UND HERAUSGEBER SMART MEDIA AGENCY, KARLSPLATZ 3, 80335 MÜNCHEN, TEL +49 89 413 291 500 REDAKTION (VERANTWORTLICH) MIRIAM DIBSDALE SMART MEDIA AGENCY AG, GERBERGASSE 5, 8003 ZÜRICH, SCHWEIZ TEL +41 44 258 86 10 LAYOUT (VERANTWORTLICH) ANJA CAVELTI SMART MEDIA AGENCY AG, GERBERGASSE 5, 8003 ZÜRICH, SCHWEIZ TEL +41 44 258 86 02 ANZEIGEN (VERANTWORTLICH) TATJANA HOMANN SMART MEDIA AGENCY, KARLSPLATZ 3, 80335 MÜNCHEN, TEL +49 89 413 291 500 TITELBILD ISTOCKPHOTO.COM DRUCK AXEL SPRINGER SE

Viel Spass beim Lesen!

Tatjana Homann Project Manager

BRANDREPORT PTV PLANUNG TRANSPORT VERKEHR AG

„Das zukünftige Mobilitäts-Ökosystem verstehen, planen und optimieren“

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eit vier Jahrzehnten entwirft die zur Porsche Automobil Holding SE gehörende PTV Group Szenarien und Lösungen für den Verkehr sowie die Transportlogistik der Zukunft. CEO Vincent Kobesen spricht im Interview über die aktuellen Herausforderungen. Herr Kobesen, die „Lissabon-Studie“ zeigt, dass sich die Anzahl der Autos in den Innenstädten drastisch reduzieren lässt. Was wird sich bei der Städteplanung ändern müssen? Städteplaner müssen Verkehrskonzepte integriert betrachten, alle möglichen Mobilitätsformen beleuchten und Auswirkungen von Maßnahmen einschätzen können, um ein ganzheitliches Mobilitätskonzept zu entwickeln. Verkehrsmodelle können dabei helfen, die richtigen Entscheidungen für die Zukunft zu treffen. Revolutionär ist der Ansatz von Mobility as a Service (MaaS): In Zukunft geht es

Vincent Kobesen CEO PTV Group

nicht mehr darum, Transportmittel zu besitzen, sondern sie anzufordern, wenn man sie braucht. Was ist da möglich? MaaS wird unser Stadtbild deutlich verändern und stellt eine Herausforderung für Stadtverwaltungen und alle künftigen Mobilitätsdienstleister, wie Verkehrsbetriebe, Automobilhersteller und Servicebetreiber, dar. Da kommen viele Fragen auf: Welche Auswirkungen haben gemeinsam genutzte, autonome

Fahrzeugflotten auf die Anzahl der Fahrzeuge, die Fahrten und Parkplätze in der Stadt? Wie können diese Dienste am besten in bestehende öffentliche Verkehrsnetze integriert werden? Es ist wichtig, zu verstehen, wie sich die Einführung von MaaS auf ein Verkehrsnetz auswirkt, um negative Folgen zu vermeiden. Es gibt Berichte aus Städten, bei denen die Einführung von Ride-Hailing-Diensten die Gesamtzahl der gefahrenen Fahrzeugkilometer erhöht hat. Die Software-Lösungen der PTV Group können den verschiedenen Playern dabei helfen, das zukünftige Mobilitäts-Ökosystem zu verstehen, zu planen und zu optimieren. Inwiefern werden Echtzeitdaten immer wichtiger? Echtzeitdaten liefern nicht nur ein aktuelles Bild der Verkehrslage, sondern helfen dabei, realistisch in die Zukunft zu blicken. Mit unserer Software lassen sich Verkehrsprognosen

für bis zu einer Stunde im Voraus erstellen. So lassen sich Staus verhindern, der Verkehrsfluss wird optimiert. Zudem spielt die Ankunftszeit in Echtzeit eine wichtige Rolle - im individuellen und öffentlichen Verkehr wie auch in der Transportlogistik, z. B. in Apps, die über aktuelle Verspätungen oder die Warenzustellung informieren. Was muss bei der Zusammenarbeit von Politik und Wirtschaft besser werden, um die Mobilitätsprobleme zu lösen? Um Verständnis für die unterschiedlichen Bedürfnisse der Akteure und Auswirkungen einzelner Maßnahmen zu schaffen, ist ein Perspektivwechsel unerlässlich. Wir müssen gemeinsam an den passenden Rahmenbedingungen arbeiten, damit Personen und Güter, sicher, effizient und nachhaltig zu ihrem Ziel kommen. Weitere Informationen. www.ptvgroup.com


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ITP INGENIEUR GMBH BRANDREPORT

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Die mobile Zukunft planen Der Verkehr der Zukunft braucht bessere Infrastrukturen. Es ist Zeit, umzudenken und den Fokus auf Lösungen für alle Verkehrsteilnehmer zu lenken. Die Freiburger itp Ingenieur GmbH macht es vor. TEXT SMA

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as Verkehrsverhalten ändert sich. Und damit auch die Anforderungen an vorhandene Infrastrukturen. Ein Beispiel: die heißbegehrten LKW-Stellplätze entlang der Autobahn. Viele LKW-Fahrer kommen bereits nachmittags ins Schwitzen, weil sie wissen, dass sie ihren Brummi am Abend irgendwo parken müssen – und wahrscheinlich keinen geeigneten Platz finden werden. Die Parkplatzsuche ist für zahllose Trucker zum Stresstest geworden. Auch weil Ruhezeiten gesetzlich vorgeschrieben sind und überprüft werden. Das Ende vom Lied kennt jeder: Mit ihren langen Vehikeln stehen die Fahrer auf PKW-Plätzen oder müssen sich für die Nacht nicht selten in angrenzende Gewerbegebiete oder Vorstadtbereiche schleichen. Mehr LKW-Stellplätze Doch mit der Parkplatznot für die Großen könnte mancherorts bald Schluss sein. Denn für zehn Standorte in Baden-Württemberg entwickelte die Freiburger itp Ingenieur GmbH neue, moderne LKW-Stellplätze – und konnte die dortigen Engpässe erheblich reduzieren. Dem renommierten Planungsbüro gelang im Grunde eine kleine Sensation: Es erhöhte die Kapazitäten vor Ort um mindestens 50, in einigen Fällen sogar um 100 Prozent. Angesichts des zunehmenden Last- und Logistikverkehrs, der einen immer schnelleren Markt mit zahllosen Online-Bestellern bedienen muss, eine wegweisende Maßnahme. Eine Maßnahme, die auch anderen Standorten und Bundesländern Mut machen dürfte, sich mit einer Neukonzeption an Autobahnen sowie Tank- und Rastanlagen zu beschäftigen. Wenn LKWs schneller einen Platz finden, reduziert das nicht nur den Stress der Fahrer und den Ärger anderer Verkehrsteilnehmer, sondern eben auch Energieverbrauch, Sprit und Fahrzeit. Jeder zusätzliche LKW-Platz ist also eine nachhaltige und damit notwendige Investition. Zumal LKW-Flotten in Zukunft auch im Sharing- oder On-Demand-Modell betrieben werden sollen und somit immer seltener auf festen Fabrikgeländen stehen werden. Die aktuell drohende EU-Verordnung, die LKW-Fahrer bei längeren Pausen zu einer Übernachtung in Hotels oder Motels zwingen will, spielt dem noch in die Hände. Wo also finden LKWs geeignete und vor

allem moderne Parkplätze, gegebenenfalls mit Überwachung oder einer vorherigen Reservierungsmöglichkeit, die nicht nur dem jeweiligen Fahrer, sondern auch den entsprechenden Speditionen Planungssicherheit bringen? Moderne Technologien bezieht die itp Ingenieur GmbH in ihre Planungen gleich mit ein. So sollen LKW-Fahrer bei größeren Anlagen mit Schrankensystemen ihren Parkplatz für die Nacht gleich via Handy reservieren können. Die Reservierung kann aber auch direkt vom Büro der Unternehmer getätigt werden.

Andreas Bökamp Geschäftsführender Gesellschafter der itp Ingenieur GmbH

Busumsteigeanlagen Doch nicht nur an den Autobahnen ändert sich einiges. Die Landflucht vieler Familien, die in den Innenstädten keine geeigneten oder bezahlbaren Wohnungen mehr finden, stellt Städte und Gemeinde vor neue, mannigfaltige Herausforderungen. Immer mehr grüne Wiesen werden in Bauland umgewandelt. Doch die Erschließung ist nur der erste Schritt. Im zweiten Schritt müssen sich die Gemeinden mit den entsprechenden Infrastrukturmaßnahmen beschäftigen. Denn neue Anwohner wollen neue Supermärkte und damit auch neue Parkplätze. Zudem sind Anbindungen an den öffentlichen Nahverkehr gefragt. Auch die Verlegung und der Neubau von Plätzen oder Bürger- und Rathäusern bedingen die Planung zentraler Verkehrsknotenpunkte. Als Spezialistin für Infrastrukturen plant die itp Ingenieur GmbH vor allem für öffentliche Auftraggeber, für Städte und Gemeinden. Wobei der Trend hin zu Anlagen in kleineren Orten geht, in denen neuerdings vermehrt

Einfamilienhäuser und neue Wohngebiete entstehen. Die gewünschten Parkplätze und kleineren oder größeren Busumsteigeanlagen müssen klug geplant werden, damit sie sowohl kurz- als auch längerfristig funktionieren. Herausforderungen sind hierbei die komplexe Entwicklung des Individualverkehrs mit der langsam einsetzenden E-Mobilität und einer zunehmend älteren Bevölkerung, die auch abseits der klassischen Stoßzeiten barrierefrei von A nach B kommen will. Dass viele junge Leute in Zukunft auf ein eigenes Auto verzichten wollen, der öffentliche Nahverkehr mit Elektrobussen aber umso stärker wachsen wird, macht eine Umstrukturierung nicht weniger zwingend. Ein schönes Beispiel für den nachhaltigen und auch weitsichtigen Blick der itp-Planer ist die Wiederbelebung des Kreisverkehrs auf zahlreichen Straßen. Die Ablösung der klassischen Ampelkreuzung durch den berühmten Kreis, der nicht nur in seiner Mitte erheblich mehr Natur zulässt, verkürzt nicht nur die Wartezeiten, sondern verringert auch Lärm und Stromverbrauch. Verkehrsexperten loben ihn bereits wieder ausdrücklich, da er Autofahrern wieder mehr Umsicht beibringe und das großstädtische „Stop and Go“ auf vielen Verbindungsstraßen gleichzeitig ein für alle Mal beende. Planung mit Tradition Dass man Außenanlagen vielfältig gestalten kann, gerade auch hinsichtlich ihrer ökologischen und sozialen Wirkung, ist für die Freiburger Planer nichts Neues. Ihre Projekterfahrung konnte die itp Ingenieur GmbH seit mehreren Jahrzehnten in allen Größenbereichen ausbauen. Mittlerweile ist sie in folgenden Geschäftsfeldern tätig: Siedlungswasserwirtschaft, Gewässer, Starkregen und Sturzfluten, Kanalsanierung, Straßen und Verkehrswesen, Wasserversorgung, Löschwasserversorgung, Ingenieurvermessung, Geo-lnformations-Systeme, Bauleitung/SiGeKo sowie Erschließungsplanung. Mit ihren Tochtergesellschaften und Niederlassungen in mehreren Bundesländern kümmert sie sich, neben der Straßen- und Verkehrsplanung, auch um Planungen für die Abwasserentsorgung und Hochwassersicherung, Kanalsanierungen und die Erschließungsplanung für

Wohn- und Gewerbeflächen. Viel, wenn nicht gar alles, hat mit Mobilität zu tun. Denn auch Wasser ist ja mobil und muss Wege finden. Geschäftsführender Gesellschafter der itp Ingenieur GmbH ist Andreas Bökamp. Der gelernte Bauingenieur führt die Firma seit drei Jahren – und ist dazu mit seiner Familie von Paderborn nach Freiburg gezogen. Nachhaltigkeit Mit den drei Säulen der Nachhaltigkeit will das Unternehmen nach außen und innen wirken. Ökonomie, Ökologie und soziale Aspekte sollen das Handeln aller Mitarbeiter*innen bestimmen und bis in die Projektplanung und deren Umsetzung wirken. Ökonomisch und ökologisch geht es beispielsweise bei der Straßensanierung zu, wenn die jeweiligen Ingenieurteams statt einer Voll- eine Teilsanierung in Erwägung ziehen. Im umweltfreundlichen Kaltrecycling-Verfahren werden die zu sanierenden Straßen einfach aufgefräst, wobei das Fräsgut direkt im Streckenabschnitt liegen bleibt und innerhalb eines Kaltrecyclingmischguts wiederverwertet wird. Das Verfahren spart 90 Prozent der ansonsten üblichen Materialien und Transporte. Der soziale Aspekt spiegelt sich letztlich in fast jedem Projekt, das sich mit einem Umbau oder Ausbau von Verkehrsinfrastrukturen beschäftigt. Offensichtlich wissen Ingenieure eben besser, dass jeder Park- oder Umsteigeplatz nur dann wirklich wirkt, wenn er alle Verkehrsteilnehmer*innen gleich berücksichtigt. Um ihre Säulen der Nachhaltigkeit quasi zu untermauern, ist die itp Ingenieur GmbH auch Partner des Förderprogramms „Fair ways“ des SC Freiburg, das die Nachhaltigkeit in Bildung und Ausbildung sowie die Förderung und Nutzung regenerativ erzeugter Energien vorantreiben will. Weitere Informationen finden Sie unter: itp-freiburg.de


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SMART MOBILITY

Ganz schön smart: Wie wir uns in Zukunft fortbewegen werden Reisen mit Schallgeschwindigkeit? Was nach Raumfahrt klingt, könnte irgendwann Alltag werden. Denn innovative Köpfe basteln schon jetzt an Konzepten für smarte Mobilität. TEXT SANDRA MICHEL

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tellen Sie sich vor, Sie gehen aus dem Haus, und Ihr selbstfahrendes Taxi steht schon bereit. Unterwegs zum Meeting, können Sie darin Konferenz-Calls annehmen – oder schlafen. Alles arrangiert mit einem Klick. Keine Frage, rund um Smart Mobility entsteht gerade ein visionärer Milliardenmarkt. Carsharing und Rent-a-bike, die in deutschen Großstädten bereits zum Alltag gehören, haben den Anfang gemacht. Heute träumen Mobilfunkunternehmen und Automobilhersteller bereits von digitalen Dienstleistungen für Reisende wie im Eingangs-Szenario. Die Mobilitätsexpertin Mariana Avezum von der TU München hält beispielsweise den Hyperloop für richtungsweisend, die von Elon Musk erdachte und von ihrem Team weiter entwickelte Hochgeschwindigkeitskapsel. Damit sollen Güter und Passagiere mit 1200 Stundenkilometern, nahezu Schallgeschwindigkeit, in einer Art Kapsel auf einem Luftkissen befördert werden. Bis 2030 werden 30 Prozent der Fahrten von Robocaps übernommen Smart Mobility umfasst sämtliche Technologien, mit denen sich mobile Infrastrukturen verbessern lassen. Im Zentrum stehen dabei Autos mit Elektroantrieb, Car-Sharing-Modelle und autonomes Fahren. Zeit-, Kostenund Energieeffizienz sowie erhöhte Verkehrssicherheit zeichnen die Mobilitätskonzepte aus. Ziel sind weniger Autos und Staus in Innenstädten und der Ausbau eines weitgehend emissionsfreien Nahverkehrsnetzes.

„Die Zukunft liegt in intelligenten und digital vernetzten Mobilitätsdienstleistungen, den Smart Mobility Services“, sagte etwa Thomas Feld, Chief Digital Officer des Softwareunternehmers Scheer, anlässlich der Veröffentlichung der Smart Mobility Studie. So würden in Zusammenarbeit von Digital-, Fahrzeug- und Verkehrstechnik ganz neue Mobilitätsdienstleistungen für den Bürger, die öffentliche Verwaltung und für Unternehmen entstehen, so Feld weiter. Umfragen der Deutschen Bahn zeigen, dass nur noch 50 Prozent der Befragten glauben, dass sie 2030 im eigenen Auto fahren werden. Und die Unternehmensberatung Roland Berger kommt in ihrer Studie „Automobilbranche im Wandel“ zu einem ähnlichen Schluss: „Werden heute noch über 70 Prozent der weltweit gefahrenen Kilometer mit Privatfahrzeugen zurückgelegt, so werden in den kommenden zehn Jahren Carsharing- und Mitfahrmodelle einen immer größeren Anteil am gesamten Mobilitätsangebot haben. Danach werden autonom fahrende Taxis, so genannte Robocabs, bis 2030 voraussichtlich auf knapp 30 Prozent Anteil zulegen.“ Scootersharing als nächster großer Mobilitätstrend Was die Umsetzung smarter Mobilitätskonzepte heute betrifft, so nutzen Verkehrsteilnehmer weltweit bereits Smartphone-Apps, die Verkehrsinformationen in Echtzeit mitteilen und ihnen bei Stau alternative Routen vorschlagen. Auch Anwendungen, die Ad-hoc-Mitfahrgelegenheiten für Kurzstrecken vermitteln, sind bereits in Gebrauch. Die

Vorteile des Konzepts liegen auf der Hand, gewährleistet es doch Automobilität, nur ohne eigenes Fahrzeug, das sowieso die meiste Zeit nur als Kostenfresser herumsteht. In deutschen Großstädten ist bereits jeder siebte bei einem Carsharing-Anbieter registriert. Live per Handy-App ist sichtbar, wo ein Auto frei ist. Man kann es sofort mieten und irgendwo in derselben Stadt abstellen, ohne Parkticket. Weit weg vom Auto als Fortbewegungsmittel wollen sich andere Visionen bewegen. Denn das Fahrzeug, so sagen Spezialisten, sei für kurze Strecken zu schwer und zu teuer und brauche enorm viel Platz. Nachdem in vielen Metropolen Menschen bereits auf Elektroroller umgestiegen sind, steht nun sogar noch eine sportlichere Alternative, der sogenannte E-Scooter, zur Ausleihe bereit. Die Tretroller mit elektronischer Unterstützung sollen Probleme mit Smog, Staus und Parkplatznot lösen. Investoren sind von der Idee begeistert. Sie sehen im Scootersharing offenbar den nächsten großen Mobilitätstrend und stecken in den USA bereits Milliarden in den jungen Markt. Die weltweit größten Anbieter sind derzeit die amerikanischen Start-ups Bird und Lime. Während sich Anwohner von Beverly Hills bereits beschweren, dass die Leih-Scooter kreuz und quer auf den Gehwegen herumlägen, hat der deutsche Automobilbauer BMW erst Anfang Februar 2018 den ersten Scooter zugelassen. Mehr Lebensqualität durch die smarte Mobilität Deutschland hinkt im internationalen Vergleich allerdings nach wie vor hinterher, lautete

noch 2017 das ernüchternde Fazit der Unternehmensberatung Price Waterhouse Coopers und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, die den Stand der digitalen Mobilität und Elektromobilität in den 25 größten deutschen Städten untersucht haben. In der Konsequenz wacht die Bundesregierung allmählich auf und will in den nächsten Jahren viel investieren, sowohl in den Produktionsals auch in den Forschungs- und Entwicklungsstandort Deutschland. Bis zum Jahr 2025 will die Bundesrepublik drei Milliarden Euro aufwenden, um zu einem führenden Standort für Künstliche Intelligenz (KI) zu werden. Diese Technologien spielen für Smart Mobility eine Rolle, wenn Prozesse automatisiert werden sollen – wenn etwa ein digitaler Assistent einem Reisenden ein Rundum-Mobilitätspaket vorschlagen soll. Da Deutschland auf dem Gebiet der KI zur wissenschaftlichen Elite gehört – das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz sowie einige Fraunhofer Institute gehören weltweit zur Spitzengruppe auf diesem Forschungsgebiet – fordern Wissenschaftler, dass das Land seine traditionellen Stärken Maschinenbau und Automatisierung weiter entwickelt. Zu den Visionen der kommenden Jahre gehören neben mit Elektromotoren betriebene selbstfahrende Flugtaxis auch Autos als Hotelzimmer auf Rädern oder Privat-Autos, die nachts Pakete ausliefern. Smart Mobility will erreichen, dass wir unsere Zeit besser und sinnvoller nutzen können. Zeit, die wir derzeit im wachsenden Verkehr verlieren. Und damit verspricht die smarte Mobilität vor allem eins: mehr Lebensqualität.

BRANDREPORT STADT PFORZHEIM

Die Neuprogrammierung der autogerechten Stadt Pforzheim

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ie autogerechte Stadt war wichtigste Prämisse beim Neuaufbau der 1945 zu über 80 Prozent zerstörten Innenstadt und ist bis heute leider städtebaulich wirksam. Der überwiegende Teil der am Aufbau eines „Neuen Pforzheims“ beteiligten Akteure und Ideengeber ging vom Primat des Autoverkehrs aus und davon, dass die neue Stadt daran gemessen sein sollte. Auch wenn die autogerechte Stadt heute als Irrweg bezeichnet wird, so sollte man wissen, dass dies einst gesellschaftlicher und weitverbreiteter Konsens war. Welche Voraussetzungen müssen aber nun dafür geschaffen werden, in einer Zeit, in der diese Art der Mobilität zwar Teil des Alltags ist, aber nicht mehr „Leben“ verspricht, sondern eher Verödung garantiert? So ist es dann nicht verwunderlich, wenn das Leitbild Innenstadt Pforzheim auf die Frage, wie die Lebensqualität in der Stadt unwiderstehlich werden kann, die Botschaft einer (Neu-)Programmierung

Sibylle Schüssler Bürgermeisterin

ausgibt. Eine Programmierung nach den Bedürfnissen seiner Einwohner aber auch seiner Besucher und Gäste. Eine Antwort als rein architektonische, stadtplanerische Umsetzung wird bei dieser Frage zu kurz gefasst sein. Mehr oder minder zufällig greift die Botschaft der Programmierung auf das Vokabular der digitalen Welt zurück. Die „Digital-City“, die Anfang der 2000er als Synonym für die

holistische Orientierung der nachhaltigen Stadt erfunden wurde oder der Nachfolgebegriff der „Smart City“ kommen einem hier unmittelbar in den Sinn. Und so hat selbstverständlich die digitale Transformation mit Smart-Mobility, E-Governance u. v. m. eine wichtige Rolle für das urbane Leben und den städtischen Raum. Auf den Irrweg der autogerechten Stadt zurückkommend gilt es in dieser Entwicklung jedoch den schon so oft eingetretenen Folgeschluss „Die Lösungen von heute sind die Probleme von morgen“ ambivalent zu diskutieren. Mit seinem Leitbild, seiner Programmierung, setzt Pforzheim zunächst auf die drei „Basis-Felder“ Bildung, Flexibilität und Vielfalt und die drei „Identitäts-Felder“ Design, Präzisionstechnologie und Natur. Die Vision wurzelt hier ebenso wie die Digital-City auf dem Prinzip einer nachhaltigen Stadtentwicklung – Pforzheim menschenfreundlicher zu machen.

Die Rückgewinnung urbaner Lebensqualität steht also aktuell in breitem Konsens von Politik und Bürgerschaft. Um diesem Ziel näherzukommen, bereitet die Stadt die Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans als integrierte Mobilitätsentwicklung vor. Unter Begleitung eines Mobilitätsbeirats, der sich aus Vertretern von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Lehre, der Verwaltung und Interessenvertretern verschiedenster Institutionen und Organisationen zusammensetzen wird, sind alle Arten der Mobilität vielfältig zu diskutieren. Technologiebegeisterung wird sich hier mit analogen Beobachtungen auseinandersetzen müssen, Altbewährtes mit Neuem und Mobiles mit Immobilem. Die Digitalisierung der Stadt stellt aber neben Planern und Entwicklern auch die Kommunalpolitik und die öffentliche Verwaltung vor die Frage nach der Verantwortung. Sind doch der Treibstoff für diese Prozesse Daten, Daten, Daten. Wird die digitale Teilhabe zur Dauerteilhabe?


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MESSE FRANKFURT EXHIBITION GMBH BRANDREPORT

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Networking zum Thema neue Mobilität Neue Lösungen an den Schnittstellen von Mobilität und Logistik 3D-Drucker produzieren die gewünschte Ware direkt auf dem Weg zum Kunden im Lieferwagen – was nach einem skurrilen Science-Fiction-Film klingt, könnte die Zukunft der Logistik sein. Vorgestellt werden Visionen wie diese auf einer Veranstaltung, die 2017 bei der Frankfurter Messe an den Start gegangen ist: die Hypermotion. Dabei handelt es sich um einen Mix aus Ausstellung, Konferenz, Wettbewerb und Gesprächsrunde.

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ls erste eigenständige Plattform für die digitale Transformation von Verkehr, Mobilität und Logistik zielt die Hypermotion darauf ab, die Vernetzung innerhalb der Branche anzukurbeln und Gründerinnovationen zu fördern. Unter dem Motto „Next Generation Mobility“ werden im Hypermotion-Lab junge Leute zusammengebracht, die mit innovativen Konzepten den Markt erobern wollen. Beweisen können sie sich beim Startup-Pitch, einem Wettbewerb für Unternehmensgründer. Die Veranstaltung ist aber nicht nur Plattform für Startups, sondern auch für Konzerne, mittelständische Unternehmen und Vertreter aus Wissenschaft und Politik. All diese Akteure können sich auf der Hypermotion über Projekte, politische Rahmenbedingungen und Zukunftsvisionen austauschen. Sie diskutieren, wie Startups die Mobility-Szene auf-mischen, was die öffentlichen Verkehrsmittel von morgen besser macht und wie die Logistik revolutioniert werden kann.

die zur Steuerung des Stadtverkehrs eingesetzt werden. Und ein Startup stellte eine umweltfreundliche Lösung vor, die Logistikprobleme in Ballungsräumen lösen könnte: den automatisierten Transport von Gütern durch unterirdische Leitungen. Es geht also darum, intelligente Transportsysteme zu entwickeln. In Zukunft sollen neben den Fahrzeugen auch Straßen und Schienen mit Sensoren ausgestattet werden. Sie erfassen die aktuelle Verkehrsbelastung oder geben Auskunft über den Zustand von Fahrzeug

und Fahrer. Besonders an Fahrer von Logistikdienstleistern werden heutzutage hohe Ansprüche gestellt. Kunden möchten ihre Waren so schnell und günstig wie nie zuvor erhalten. Anbieter experimentieren deshalb etwa mit der Lieferung direkt ins Fahrzeug – per Drohne oder autonomen Robotern. Manche Idee geht auch so weit, den Verbraucher selbst in die Lieferkette miteinzubeziehen, indem er Zustellaufträge via App erhält oder Pakete von Zwischenlagern ausliefert.

Ende November geht die dreitägige Hypermotion in Frankfurt am Main in ihre dritte Runde: 26.-28.11.2019. www.hypermotion.com

TEXT MESSE FRANKFURT EXHIBITION GMBH

Big Data und Smart Mobility So zeigte 2018 ein Unternehmen, wie Seilbahnen die Stadtteile in den hügeligen Metropolen Boliviens miteinander verbinden können. Andere Firmen präsentierten Sensortechnologien,

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Mehr erfahren Sie unter muenchen.de/verkehrsplanung

Verkehr vermindern, Verkehr verlagern, Verkehr steuern: Die Landeshauptstadt München möchte auch in Zukunft eine stadtverträgliche Mobilität für alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer sicherstellen. Die Vernetzung und Ausweitung des Öffentlichen Personennahverkehrs, der Ausbau der Elektromobilität und der Umstieg auf alternative, umweltschonende Verkehrsarten optimieren die Mobilität bereits heute. Um den Bedürfnissen der Menschen nach flexibler Fortbewegung und Transport gerecht zu werden,

setzt München auf innovative Konzepte und Digitalisierung. Pilotprojekte wie City2Share, Smarter Together und Civitas Eccentric machen in verschiedenen Quartieren vernetzte urbane Mobilität für Bürgerinnen und Bürger erlebbar. Auch die Modellstadt München 2030, ein Projekt der Landeshauptstadt und weiterer Partner der Inzell-Initiative, beschäftigt sich mit der Mobilität der Zukunft. Ziel ist es, München als Musterstadt für Mobilität zu etablieren und die Lebensqualität zu erhalten.

© Michael Nagy, LHM

Der Zukunft gewachsen: Mobilität in München geht neue Wege


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ANTRIEBSARTEN

Umweltbewusste Antriebe auf der Überholspur Autos mit alternativen Antriebsarten gehört die Zukunft. Derzeit dominieren Fahrzeuge mit Antrieben wie Erdgas, Wasserstoff und Strom den Markt für umweltfreundliche Pkws. TEXT SANDRA MICHEL

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utomobilkonzerne müssen immer strengere Auflagen erfüllen: Zum Schutz der Umwelt sollen sie den Ausstoß von Kohlendioxid verringern. Deshalb spielen Alternativantriebe eine immer wichtigere Rolle im Portfolio der Autobauer. Auch Erdöl wird immer knapper. Deshalb investieren sie verstärkt in alternative Antriebe, auch wenn sie derzeit noch immer den größten Teil ihrer Umsätze mit herkömmlichen Fahrzeugen erwirtschaften. Viele Länder haben bereits die Abkehr von Benzin- oder Dieselantrieb beschlossen. So gab etwa Schwedens Regierung Anfang Februar 2018 bekannt, dass das Land von 2030 an Verbrennungsmotoren verbieten wird. Schweden ist neben Norwegen und Dänemark weltweit bereits das zehnte Land, das diesen Weg geht. Während es bis vor kurzem als abgemacht galt, dass Elektroautos die wichtigste Alternative zum Verbrennungsmotor darstellen, weisen Experten immer häufiger auf die Vorteile von Wasserstoff- bzw. Brennstoffzellen-Motoren hin. Statt mit flüssigen Kohlenstoffverbindungen werden sie mit Wasserstoff betankt. Doch wie sehen die alternativen Antriebe im Detail aus? Hier die derzeit wichtigsten Antriebstechniken im Vergleich. Infrastruktur für Gas- und Elektrofahrzeuge noch rudimentär Das Prinzip von Gasmotoren ist das des Verbrennungsmotors. Anstelle von Luft und flüssigem Sprit wie Diesel oder Benzin werden in einem Zylinder jedoch Luft und Erdgas gezündet. Dabei wird oft weniger Kohlendioxid

erzeugt als bei konventionellen Verbrennern wie Diesel- oder Ottomotoren. Viele Gasmotoren weisen deshalb eine gute Umweltbilanz auf. Andere Fahrzeuge laufen mit Autogas (LPG), manche können wahlweise mit Gas oder herkömmlichem Benzin fahren. Das Netz an Autogastankstellen ist allerdings noch mäßig ausgebaut, was viele Fahrer als Nachteil dieser Antriebsart sehen. Der Elektromotor hingegen braucht keine flüssigen oder gasförmigen Treibstoffe. Er bezieht seine Antriebskraft aus einer Batterie. Diese muss regelmäßig aufgeladen werden. Elektrische Energie wird hier also direkt in Bewegungsenergie umgewandelt. Zu ihren Nachteilen zählt einerseits ihr Preis: E-Autos sind noch relativ teuer. Außerdem bieten günstigere Batterien noch keine großen Reichweiten. Manche Autobauer haben aber bereits Modelle unterhalb der Oberklasse auf den Markt gebracht, die dennoch einige hundert Kilometer schaffen. Während es in Großstädten dichte Ladenetze gibt, ist die Abdeckung auf dem Land noch dünn. Als Hauptvorteil des Elektromotors gilt, dass keine Emissionen entstehen, weil er keine Treibstoffe verbrennt. In der Ökobilanz ist dabei aber natürlich zu beachten, dass auch die Art der Erzeugung des eingespeisten Stroms berücksichtigt werden muss. Stammt er etwa aus fossilen Quellen wirkt sich das auf die Umweltbilanz weniger positiv aus als die Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien. Außerdem spielt die Frage, wie die Rohstoffe für Batterie und Motor gewonnen werden, ebenfalls eine Rolle. Lithium oder die Metalle

der seltenen Erden sind schwer zu fördern und deshalb teuer, zudem hat China das Quasi-Monopol auf die begehrten Stoffe und gilt als Preistreiber. E-Roller und Pedelecs gerade in der Stadt die beste Alternative Batteriebetriebene Motorroller sind umweltfreundlicher und praktisch im Stadtverkehr. Genau wie E-Bikes, sogenannte Pedelecs, eignen sie sich vor allem für Wege, die zu Fuß zu weit, für das Auto aber zu kurz sind. E-Roller sind extrem sparsam: So kommt ein Elektroauto mit einer 15-kWh-Batterie bis zu hundert Kilometer weit. Für eine vergleichbare Reichweite benötigt ein Elektroroller nur eine 2-kWh-Batterie.

Die Tage der Verbrenner sind angezählt Das Grundprinzip eines Brennstoffzellen-Motors wiederum ist die Verbrennung von Wasserstoff mit Sauerstoff zu Wasser, die klassische „Knallgas-Reaktion“. Im Wasserstoff-Auto läuft diese kontrolliert ab. Die erzeugte Energie treibt einen Elektromotor an. Diese Antriebsart ist einfach und sehr umweltfreundlich – außer Wasserdampf kommt nichts aus dem Auspuff. Die Technik ist bislang allerdings teuer.

Die Stromkosten für einen E-Roller betragen somit weniger als einen Euro pro hundert Kilometer. Gut zu wissen: Der Kauf eines E-Bikes oder Elektrorollers wird von vielen Kommunen gefördert – direkt oder über regionale Stromversorger. Manchmal ist die Förderung allerdings an einen Vertrag für die Stromlieferung gekoppelt.

Wie beim Elektromotor zählt jedoch die gesamte Energiebilanz: Natürliche Vorkommen an Wasserstoff sind rar. Wird er künstlich aus Erdgas erzeugt, entsteht dabei wiederum Kohlendioxid. Wird er aus Wasser gewonnen, steigt wiederum der Stromverbrauch. Für die Umweltbilanz ist dann wichtig, ob dieser Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen oder konventionell erzeugt wurde. Allerdings fahren manche Brennstoffzellen-Fahrzeuge mit Methanol, einem einfachen Alkohol. Ein Nachteil dieser Antriebsart ist ebenfalls das noch dünne Tankstellen-Netz.

Wenn ein E-Antrieb mit einem Verbrenner kombiniert wird, spricht man von Hybridmotoren. Manche Hybride gewinnen den Strom für den E-Motor beim Fahren – etwa durch die Nutzung der Energie, die beim Bremsen entsteht. Eine gebräuchliche Variante ist inzwischen der Plug-in-Hybrid, dessen Batterie wie bei einem reinen E-Fahrzeug per Stecker aufgeladen wird. Trotz Alternativmotor sind Hybridautos allerdings immer noch abhängig von fossilen Brennstoffen.

Bislang lehnt es die deutsche Regierung ab, sich wie Schweden oder Dänemark einen gesetzlich bindenden Termin für den Abschied vom Verbrennungsmotor zu nennen. Einige Automobilkonzerne wie VW oder Smart haben aber schon angekündigt, mittelfristig keine Diesel- oder Benzinmotoren mehr bauen zu wollen. Egal, für welchen alternativen Antrieb sich Konsumenten also entscheiden: Die Tage der klassischen Verbrennungsmotoren sind zumindest angezählt.

BRANDREPORT PETER OSTRA METALLBAU GMBH & CO. KG

„Der grüne Blitz“ rollt an

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chick und nachhaltig: Mit ihren Elektrofahrzeugen ermöglicht die Ostra GmbH aus Dinslaken E-Mobilität für alle.

Unter dem Namen „ElChiRo“, was für Elektro China Roller steht, werden in den Dinslakener Werkstätten nun hochkarätige Gefährten der chinesischen Partner Yadea und Jiangsu Hi Tech Goldenlion montiert. Ebenfalls im Lieferprogramm sind modernste Elektrotransporter mit Koffer- oder Pritschenaufbau. Rock’n E-Roller Die Liebhaber von E-Rollern können sich über zwei lieferbare Modelle freuen. Der Ostra „ElChiRo SL“ sorgt für sportlichen Fahrspaß, und ist dank seiner in zwei Stunden aufgeladenen Panasonic-Batterie fast immer einsatzbereit. Auch der „ElChiRo VL“ lässt sich an einer normalen Haushaltssteckdose aufladen – und erinnert an die schönsten italienischen Roller. Ausgestattet mit einer Lieferbox,

verwandelt sich das schicke Gefährt zu einem praktischen „Delivery Roller“. E-Dreiräder und Stadttransporter Senioren und Menschen mit Handicap fahren schon seit Jahrzehnten elektrisch. Da passt es, dass der Scooter „ElChiRo RL“ neben der 6-km/h-Variante auch in der sportlichen 25-km/h-Ausführung erhältlich ist. Der Ostra „ElChiRo TL“ ist der Star für fast alle Transporte. Egal ob Bauernhof oder Baustelle: Auf seiner Ladefläche trägt er Lasten bis zu 275 Kilogramm. Fahrer*innen des schicken E-Donkeys brauchen dank des 3-Punkt-Gurtes übrigens keinen Helm, und dürfen ihn mit Mofa Prüfbescheinigung ab 15 Jahren fahren. Mit dem „METRO“ bringt Ostra dann noch einen praktischen Stadttransporter für den Arbeitsalltag. Mit einer Reichweite von 70 Kilometern eignet er sich insbesondere für

städtische Einrichtungen als Kommunalfahrzeug, Paketzusteller und für Handwerker. Das ideale Werksattfahrzeug passt auf jeden kostenfreien E-Parkplatz in der Stadtmitte. Service geboten, „Mitfahrer“ gesucht Dank des Direktvertriebs übernimmt Ostra alle Wartungs- und Reparaturarbeiten ihrer Fahrzeuge.

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Wer von der E-Mobilität gerne auch beruflich profitieren will, kann bei Ostra mit einsteigen: Das Unternehmen sucht nach interessierten Vertriebspartnern und freut sich über seriöse Kontaktaufnahmen. www.dergrueneblitz.de

ElChiRo RL

ElChiRo TL


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ENBW BRANDREPORT

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Die Elektromobilität kommt in Fahrt Um die wichtigen Ziele der Energiewende zu erreichen, muss auch der Verkehr dringend nachhaltiger werden. Ein Schlüssel dazu liegt in der Elektromobilität. Amadeus Regerbis, Head of Charging Infrastructure der Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) erklärt, wie sich das Potenzial der E-Mobilität erschließen lässt. Amadeus Regerbis, die EnBW bekennt sich deutlich zur Elektromobilität. Warum? Um die Energiewende aktiv voranzutreiben, genügt es nicht, den Hebel einzig bei Gebäuden und Infrastrukturen anzusetzen – für eine erfolgreiche Energiewende braucht es auch eine "Verkehrswende". Es muss uns also gelingen, den Verkehr nachhaltiger zu machen. Der Weg dorthin führt über die Elektromobilität. Als Vorreiter in diesem Feld investieren wir massiv in den Ausbau der Ladeinfrastruktur und in Services für Kunden. So machen wir den Zugang zur E-Mobilität schon heute alltagstauglich. Dafür benötigen wir – wie dies bei Infrastrukturprojekten der Regelfall ist – zwar einen langen Atem, denn diese Ausgaben werden sich nicht innerhalb der nächsten Jahre amortisieren. Diese Investition tätigen wir jedoch aus Überzeugung, um die Elektromobilität weiter in Fahrt zu bringen. Dennoch bremsen die noch geringe Abdeckung mit Ladestationen sowie die kurzen Reichweiten von Elektrofahrzeugen die Entwicklung. Ich sehe das anders, denn ein Großteil der Ladeinfrastrukturen existiert bereits. Wir

setzt ein Umdenken im Alltag voraus, fördert dadurch aber auch einen bewussteren Umgang mit der wertvollen Ressource "Energie".

Amadeus Regerbis

haben schon zahlreiche Autobahnraststätten mit Ladeinfrastruktur ausgestattet, aber auch entlang von Bundesstraßen und beim Einzelhandel sind wir sehr aktiv – das Angebot wächst spürbar. Schon heute haben die Nutzer unserer "EnBW mobility+ App" Zugang zu etwa 25 000 Ladepunkten – auch anderer Anbieter – und damit dem größten Ladenetz in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das entschärft die Reichweiten-Diskussion deutlich. Neben den Infrastrukturanbietern wie wir sind nun vor allem Autohersteller gefordert, mit neuen Technologien nachzuziehen. Als Nutzer eines E-Autos mit kleiner Batterie kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, dass Elektromobilität funktioniert. Sie

In den letzten Jahren werden vermehrt Schnellladestationen gebaut. Wird die Schnellladung zum Standard werden? Schnellladestationen spielen eine wichtige Rolle, gleichzeitig wird sich aber auch der "Always Charged"-Ansatz etablieren. D.h. dass E-Autos immer dann aufgeladen werden, wenn sie ohnehin stehen – etwa zuhause, beim Arbeitgeber, vor dem Shoppingcenter etc. Das meine ich auch mit „umdenken im Alltag“. An diesen Orten braucht es keine Schnelllade-Stationen, bzw. nur als Ergänzung. Wir werden in Zukunft jedoch auch "Schnelllade-Hubs" fördern, an denen E-Auto-Fahrer ihr Fahrzeug in der Innenstadt in kürzester Zeit aufladen können. Sie haben die "EnBW mobility+ App" angesprochen. Was kann diese? Unsere App ist der intelligente und kostenlose Begleiter für alle Nutzer der Elektromobilität: Sie sorgt u.a. dafür, einfach und schnell die nächstgelegene Ladestation zu finden, den Ladepunkt freizuschalten und den geladenen

Strom direkt zu bezahlen. Dabei setzen wir als erster Anbieter auf ein sehr einfaches und transparentes Preismodell. Elektroautofahrer bezahlen ab März dieses Jahres einen einheitlichen Preis an allen 25 000 Ladestationen in unserem Ladenetz. Dieser basiert ausschließlich auf der geladenen Strommenge – ein dringend notwendiger Schritt angesichts der bislang unübersichtlichen Ladetarife am Markt. Aber zurück zur EnBW mobility+ App: Sie kann nämlich auch von Fahrern eines "Verbrenners" genutzt werden. Wie das? Die App hilft ihnen, das passende E-Auto zu finden. Dafür wertet sie per Fahrsimulator den Fahrstil des Users sowie die zurückgelegten Strecken aus und gleicht die Ergebnisse mit dem zuvor in der App ausgewählten E-Auto ab, inklusive Angaben zu Preisen und Reichweiten der einzelnen Modelle. So erhält man eine einfache Übersicht, welches Elektroauto am besten zu den eigenen Fahrgewohnheiten passt. Vor allem kann man so sehr schön ablesen, wie einfach Elektromobilität bereits heute ist. Weitere Informationen finden Sie unter www.enbw.com/elektromobilitaet

TANK & RAST BRANDREPORT

"Innovativ auf der Autobahn: Wir gestalten die Zukunft der Mobilität" Peter Markus Löw verantwortet als stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der Autobahn Tank & Rast Gruppe unter anderem den Geschäftsbereich E-Mobilität. Er sieht alternative Antriebstechnologien als Treiber des Mobilitätswandels – auch auf der Autobahn. Im Interview blickt Löw voraus in das Jahr 2030 und spricht darüber, wie Tank & Rast die Zukunft auf und neben der Autobahn mitgestaltet, auch unter Aspekten der Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Peter Markus Löw, wie sieht die Mobilität der Zukunft aus? Ich habe natürlich keine Kristallkugel. Als führender Dienstleister auf deutschen Autobahnen bemerken wir bei Tank & Rast allerdings immer früh, wie sich die Ansprüche der Autofahrer wandeln. Denn am Puls der Reisenden sind wir so nah dran wie kein anderer. Bei Antriebstechnologien beobachten wir, dass sich eindeutig etwas ändert. Unsere Kunden legen in zunehmendem Maß Wert auf ein vielfältiges Kraftstoffangebot. Verbrennungsmotoren werden auf absehbare Zeit zwar weiter eine zentrale Rolle spielen, wir sind aber in einer spannenden Umbruchphase: Alternative, emissionsfreie Antriebe gewinnen schnell an Bedeutung. Alle großen Autobauer entwickeln mit Hochdruck neue, massentaugliche E-Fahrzeuge. Im Bereich der Ladeinfrastruktur tut sich viel. Europaweit besteht schon heute ein Netz an Schnellladestationen mit über 6000 öffentlich zugänglichen Ladepunkten. Dabei macht sich auch bezahlt, dass wir bei Tank & Rast seit mehreren Jahren gemeinsam mit dem Bundesverkehrsministerium (BMVI) den Auf- und Ausbau des Schnellladenetzes auf der Autobahn forcieren. Ich bin sicher: Die Mobilität der Zukunft wird elektrisch – zumindest längerfristig. Sie wird aber auch smarter. Die Fortschritte

Peter Markus Löw Stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung bei Tank & Rast

bei autonomen, vernetzten Fahrzeugen und der dafür notwendigen Infrastruktur unterstreichen das. Auch darauf stellen wir uns bei Tank & Rast selbstverständlich frühzeitig ein. Warum treibt Tank & Rast die E-Mobilität voran? Wie sieht Ihr konkretes Engagement aus? Wir verstehen uns in allen Bereichen als vorausschauender Dienstleister. Das heißt: Um im Wettbewerb an der Spitze zu stehen, haben wir neu entstehende Bedürfnisse und sich abzeichnende Trends immer fest im Blick. Deshalb fördern wir auch den Paradigmenwechsel zu alternativen Kraftstoffen so energisch. So haben wir beispielsweise gemeinsam mit starken Partnern wie EnBW, E.ON oder innogy das

größte zusammenhängende Schnellladenetz in Deutschland an über 320 Standorten geschaffen. Uns geht es jetzt darum, dieses bestehende Netz kontinuierlich weiter zu verdichten und die angebotene Ladeleistung Schritt für Schritt zu erhöhen. Die ersten Ultraschnellladestationen mit bis zu 350 kW Leistung haben wir mit dem Kooperationspartner IONITY bereits in Betrieb genommen. Wir setzen also gezielt an den Stellen an, die viele Verbraucher nach wie vor als Hürden für den Kauf von E-Fahrzeugen ansehen: Langstreckentauglichkeit und Ladedauer. Damit sorgen wir für mehr Akzeptanz und größere Attraktivität der E-Mobilität. Zudem engagieren wir uns auch bei anderen alternativen Kraftstoffen wie z. B. Autogas oder Wasserstoff. Die Raststätte ist also auch Gradmesser gesellschaftlichen Wandels. Wie wird sich denn die Reisepause Ihrer Gäste in Zukunft verändern? Für unsere Raststätten sind vor allem zwei Trends von Bedeutung: Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Beiden tragen wir in unserem Angebot Rechnung. So bauen wir unser Digitalangebot systematisch aus. Über die Zusammenarbeit mit Apple Pay ermöglichen wir Kunden z. B. das kontaktlose Bezahlen in unserem Servicenetz; mit Service-Apps wie fromAtoB unterstützen wir sie bei der

Reiseplanung, übrigens auch abseits der Autobahn, und mit allen Verkehrsmitteln. Für Nachhaltigkeit engagieren wir uns in vielen Bereichen. So arbeiten wir bei Tank & Rast kontinuierlich und mit Erfolg daran, den Wasser- und Stromverbrauch zu reduzieren und unsere CO2-Bilanz zu verbessern. Beispielsweise stammt der Strom für die E-Ladestationen in unserem Netz vorwiegend aus erneuerbaren Quellen. Mit Pilotprojekten wie der „Raststätte der Zukunft“ in Fürholzen West (A9), die mehr Strom produziert, als sie verbraucht, setzen wir ebenfalls ein Zeichen bei der Entwicklung hin zu einer nachhaltigen Zukunft auf der Autobahn. Das Gleiche gilt für unser Gastro-Angebot, wie z. B. die Einführung von Wayne’s Coffee auf der Autobahn zeigt: Zertifizierte Kaffees mit dem EU-Bio-Siegel sowie gesunde Snacks haben auch bei unseren Gästen Konjunktur. Als führender Dienstleister auf deutschen Autobahnen sorgt Tank & Rast jedes Jahr für rund 500 Millionen Reisende, die in den Betrieben eine Pause einlegen. Tank & Rast betreibt rund: • • • •

360 Tankstellen 400 Raststätten 50 Hotels 320 Standorte mit E-Schnellladesäulen


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PORTRAIT ELON MUSK

So verändert Elon Musk unsere Welt Elon Musk ist der Superunternehmer, der hinter Paypal, SpaceX und Tesla steht. Seine Ambitionen sind ehrgeizig. Unter anderem plant er ein enormes Raumfahrtprojekt, das Reisen zum Mars ermöglichen soll. Eines der Projekte, das unser Leben verändert hat, ist die Elektrifizierung der Automobilindustrie mit dem innovativen Automobilunternehmen Tesla an der Spitze.

T

esla wurde 2003 gegründet und hat seitdem die Automobilindustrie revolutioniert. Am Anfang haben wenige daran geglaubt, dass Elektroautos die Zukunft sind, aber heutzutage haben fast alle Automarken der Welt ein eigenes Programm zur Entwicklung von Elektroautomodellen. Durch den elektrischen Antrieb von Autos wird die Nutzung fossiler Brennstoffe vermindert und das Auto kann stattdessen durch erneuerbare Solar- und Windenergie oder Wasserkraft aufgeladen werden. So erhält man ganz einfach ein umweltfreundliches Auto. Die teuerste Komponente in einem Elektroauto ist die Batterie. Durch den Aufbau groß angelegter Batteriefabriken, sogenannter Gigafactories, können die Kosten gesenkt werden. Teslas erste Gigafactory ist eine Lithium-Ionen-Akkumulatorfabrik, welche im Jahr 2017 mit der Produktion von Lithium-Ionen-Batterien begonnen hat. Sie befindet sich in Reno, Nevada, in den USA, aber weitere sind in Planung. Die Gigafabriken haben ihren Namen erhalten, weil die gesamte Energiemenge, die jedes Jahr von allen Batterien produziert wird, auf mindestens 1 Gigawattstunde (GWh) geschätzt wird. Lithium-Ionen-Batterien sollen in der Fabrik in Massenproduktion hergestellt werden, was den Preis um circa 30 Prozent senken sollte. Dies ist ein wichtiger Schritt hin zum Verkauf günstiger Elektroautos, sodass mehr Menschen es sich leisten können, ihr Benzinauto durch ein Elektroauto zu ersetzen. Die geplante Produktionsmenge an Lithium-Ionen-Batterien (berechnet in GWh) der Fabrik im Jahr 2020 soll die gesamte Produktionsmenge an Lithium-Batterien der ganzen Welt im Jahr 2013 übersteigen. Seine Geschichte Elon Musk wurde 1971 in Pretoria in Südafrika geboren. Sein Vater war ein südafrikanischer Ingenieur und seine Mutter war ein kanadisches Model. Als die Eltern sich scheiden ließen, entschied sich Elon Musk, größtenteils bei seinem Vater in Südafrika zu leben. Schon als Kind begann er damit, sich Kenntnisse über Computerprogrammierung anzueignen. Als er 18 Jahre alt wurde, zog er nach Kanada um dort Physik und Nationalökonomie zu studieren. Seine Studien führten ihn in die USA und zum Schluss nach Kalifornien, wo er mit der Investition in seine unternehmerischen Träume begann. Nach vier Jahren, im Jahr 1999, verkaufte er das Unternehmen Zip2 an Compaq. Danach rief er das spätere PayPal ins Leben, welches im Jahr 2002 für 1,5 Milliarden Dollar an Ebay verkauft wurde. ANZEIGE

Elon Musk war zu dem Zeitpunkt mit Aktien von einem Wert von 165 Millionen Dollar der größte Eigentümer des Unternehmens. Heute ist er Gründer und Geschäftsführer von Space X, Geschäftsführer und Produktentwickler von Tesla, Gründer und Geschäftsführer von Neuralink und Vorsitzender der Boring Company sowie Gründer und stellvertretender Vorsitzender von OpenAI. Neustens ist er auch Gründer des Medienunternehmens Thud, welches sich noch im Aufbau befindet. Visionen für die Zukunft Elon Musk ist ein Superunternehmer und eine Klasse für sich. Er nimmt eine ganzheitliche Perspektive bei der Entwicklung neuer Ideen und Unternehmen ein. Die Gigafactory, die zur Preissenkung neuer Tesla-Modelle und damit zur größeren Verbreitung von

Elektroautos beiträgt, ist nur ein Beispiel. Der Aufkauf von SolarCity ist ein weiteres. Durch die Herstellung moderner Solarpanels, die wie gewöhnliche Dachziegel aussehen, und die durch Sonnenenergie betrieben werden, sollen sich die Häuser und Haushalte der Zukunft komplett durch erneuerbare Energien selbst versorgen können. Der Strom soll selbstverständlich sogar für das Aufladen des Elektroautos ausreichen. Aber die Visionen für die Zukunft hören hier noch nicht auf. Elon Musk strebt eine komplett neue Herangehensweise an die ganze Infrastruktur an. Im Moment entwickelt er mit der Boring Company Ideen für ein enormes Tunnelsystem unterhalb Los Angeles, welches allen Fahrzeugverkehr unter die Erde verlegen soll. Das Auto soll auf eine Plattform im

Tunnel gestellt und mit Hochgeschwindigkeit transportiert werden, was auch die Zeit, die wir im Auto verbringen, reduzieren soll. In seinem TED-Talk "The future we are building – and boring" beschreibt er eine Zukunft, in der wir hoffentlich weniger Zeit in Verkehrsmitteln verbringen. "Eines der Dinge, die der Seele heutzutage am meisten schaden, ist Verkehr. Er beeinflusst Menschen auf der ganzen Welt und nimmt zu viel Zeit in unserem Leben ein. Es ist scheußlich – vor allem in L.A", sagt er. Die Verbesserung unserer Lebensqualität und unserer Lebensumwelt auf der Erde durch effektivere Infrastruktur, selbstfahrende Elektroautos und Selbstversorgung mit erneuerbaren Energien reicht noch nicht aus für Elon Musk. Sein Herz brennt am allermeisten für den Weltraum. Er will vor seinem Tod die Reise der Menschheit zum Mars erleben und dort eine Stadt für eine Million Einwohner bauen. Er plant ausgefallene Raumfähren und baut bereits funktionierende, wiederverwendbare Weltraumraketen. Obwohl Kritiker sagen, dass er seine Energien lieber darauf verwenden sollte, die Probleme der Erde zu lösen, anstatt sich in den Weltraum zu träumen, denkt Elon Musk, dass er zu mehr beitragen kann – zu etwas, das ohne seine Innovationen vielleicht nichts möglich wäre. Er denkt, dass der Übergang zu nachhaltigen Energien aufgrund der dringenden Notwendigkeit unvermeidlich ist. Die fossilen Brennstoffe sind endlich und zwingen die Menschheit daher zur Suche nach alternativen Energiequellen. Tesla beschleunigt eigentlich nur einen Prozess, der am Ende unvermeidlich ist. Aber es ist nicht unvermeidlich, dass die Menschheit eine Zivilisation auf mehreren Planeten wird. Der Trend ist, dass Innovationen, welche die Menschheit in den Weltraum befördern, eher abnehmen. Neue Wege "Viele glauben, dass Technologie sich die ganze Zeit weiterentwickelt und immer besser wird, aber das stimmt nicht. Technologie entwickelt sich nur weiter, wenn viele Menschen hart dafür arbeiten, um sie zu entwickeln. Anderenfalls wird sie eher schlechter – ein Beispiel sind die Pyramiden in Ägypten, bei denen wir uns nicht länger daran erinnern, wie sie erbaut wurden", sagte er in seinem TEDTalk "The future we are building – and boring". TEXT SMA BILD TESLA


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E-LOGISTIK

Für die E-Logistik ist der kurze Weg das Ziel Auch die Logistik für den E-Commerce ist von der Digitalisierung betroffen. Automatische Roboter verwalten die Lager und Tracking-Software informiert, wo sich die Objekte befinden. Doch wie sehen die Entwicklungen für Versandlieferungen unterwegs aus? TEXT SIMON MISTELI

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in Klick und nur zwei Tage später steht ein Paket vor der Tür. Was für den Kunden einfach und angenehm ist – er muss nicht einmal das Haus verlassen – ist für das Versandunternehmen eine komplexe Aufgabe.

diese Art von Auslieferung massentauglich ist. «Drohnen eignen sich besser für regelmässige Lieferungen auf Standardstrecken oder in Notsituationen wo andere Transportmittel versagen.»

Nach dem Klick muss das gekaufte Objekt aus der bereitstehenden Lagerung geholt, verpackt und abgeschickt werden. Oft beinhaltet der Versand einen Carrier. Es muss aber einer sein, der die richtige Destination anfährt. Meist liefert er das Paket zu einem Distributionszentrum und erst von dort aus findet es den Weg zum Kunden nach Hause.

Für die längeren Wege können die Einführung von autonomen Lastwagen und vor allem das sogenannte «Truck Platooning» zur verbesserten Wirtschaftlichkeit des Diesel-Verbrauchs beitragen. Platoon bedeutet Zug oder passender Konvoi. Mit smarter Technologie können sich mehrere Trucks miteinander verbinden. Der vorderste Lastwagen im Konvoi übernimmt die Führung und die anderen folgen ihm automatisch. Bremst der erste, bremsen die anderen mit einer Reaktionszeit von 0.2 Sekunden. Ein Mensch braucht durchschnittlich eine Sekunde dafür. Dadurch können sie dem jeweils Vorderen näher auffahren und von seinem Windschatten profitieren. Eine weitere Möglichkeit, die eine Schwarmintelligenz eröffnet, ergibt sich bei Güterbahnhöfen. Die aufeinander abgestimmten Lastwagen einer Flotte vereinfachen die Koordination des Beund Entladens. Dadurch beschleunigen sich die Vorgänge und die Carriers können sich früher auf den Weg machen.

Ein grosser Aufwand, um den Kunden zufriedenzustellen. Und noch immer ist es nicht genug. 53 Prozent der Online-Einkäufer sagen aus, dass die Geschwindigkeit der Lieferung ein wichtiger Faktor in ihrer Kaufentscheidung ist. Für Online-Shops ist es folglich ein wichtiges Anliegen, das sogenannte «order-fulfillment», den Weg zwischen Lager und Kunde, zu verkürzen und zu vereinfachen. Dies jedoch nicht ohne die Wirtschaftlichkeit zu berücksichtigen. Mit der E-Logistik eröffnen sich dafür neue Möglichkeiten. Auf dem Weg in die Zukunft Der naheliegende Aspekt, den es zu optimieren gilt, ist die Flotte. Man hört viel von Experimenten mit Drohnen oder mobilen Robotern, die die bestellten Pakete für die sogenannte «last-mile» ausliefern. Sie würden also für die letzte Distanz zwischen Verteilungszentrum und Endverbraucher eingesetzt werden. Dies kann vor allem in Städten die Lieferungszeit verkürzen, da Verkehr und komplizierte Wegführung bei herkömmlichen Fahrzeugen zu unnötigen Verzögerungen führen. Allerdings bezweifelt Patrick Kessler, Präsident des Verbands des schweizerischen Versandhandels, dass

Doch was passiert, wenn ein Carrier ausfällt? Oder es aus einem anderen Grund zu unvorhersehbaren Unterbrüchen in der Lieferkette kommt? Dafür bietet das «Digital Freight Matching» eine Lösung. Auch bekannt unter dem Namen «Uberization of Trucking», beinhaltet es Apps, die ähnliche Funktionen, wie die Uber-App anbieten. Solche Apps helfen den Frachtverantwortlichen verfügbare Lastwagen in der Nähe zu finden. Diese Trucks lassen sich mit einem Klick ganz einfach buchen. Dies ermöglicht es, einen lästigen Unterbruch schnell und unkompliziert zu überbrücken. Die Zahlung erfolgt ebenfalls digital und geht innerhalb von zwei Tagen über die Bühne. So erhalten auch der Lastwagenfahrer oder dessen Unternehmen einen Vorteil davon. Die digitale Spur Bisher nahm Treibstoff den grössten Einfluss auf die Entscheidungen in der Logistik. Laut der «Analysis on the future of logistics» von Frost und Sullivan werden in Zukunft Daten diesen Platz einnehmen. Damit sind nicht nur die zuvor angesprochenen Daten über die Lieferung gemeint, sondern auch die Daten über den Endkunden. Genauer gesagt interessieren die Daten, anhand derer die E-Stores das

Einkaufsverhalten eines Kunden analysieren können. Um ihr Ziel, sofort «Gratification» anzubieten, damit ist der sofortige Besitz des eingekauften Objekts gemeint, zu erreichen, versucht Amazon nicht nur seine Flotte zu optimieren. Mit seinem Patent, dem «anticipatory shipping», analysiert das Unternehmen die Kaufdaten seiner Kunden, bis es ihr Verhalten voraussagen kann. Sein Ziel ist es, ein Produkt bereits in der Nähe eines Kunden zu haben, bevor dieser überhaupt weiss, dass er das Produkt kaufen will. Dafür will Amazon Lieferungen an unvollständige Adressen senden. Sobald dann jemand eine Bestellung getätigt hat, wird die Adresse vervollständigt, noch während das Paket unterwegs ist. So könnte die heute angebotene «sameday delivery» in Zukunft zu einer «same-hour delivery» werden. In der Schweiz spricht man davon eher als Dezentralisierung der Waren. «Ich kann mir vorstellen, dass bestimmte Waren in Stadtgebiete gesendet werden, deren Bewohner diese Produkte regelmässig in Massen konsumieren», erwägt Patrick Kessler, «Anstatt die Waren in einem grossen Zentrum zu lagern, wird es dann mehrere kleine Lagerhäuser in Nähe der Konsumenten geben.» Am Ende des Weges Wohin werden diese Entwicklungen schlussendlich führen? Natürlich zu einer Verkürzung der Lücke zwischen Bestellung und Besitz. Aber auch andere Änderungen können sich daraus ergeben. Zum Beispiel könnte sich durch die Dezentralisierung der Waren das Stadtbild wandeln. Ausserdem besteht die Möglichkeit, dass in einigen Jahren 50 Prozent der Flotten autonom oder halbautonom unterwegs sein werden. Dies könnte unser Verständnis von Verkehr vollständig über den Haufen werfen. Wenn es möglich ist, dass sich Lastwagen miteinander verbinden, weshalb nicht gleich alle Verkehrsteilnehmer, die gemeinsam eine Strasse nutzen? Der Weg dorthin ist jedoch noch lang und kurvenreich.


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AUTONOMES FAHREN

Hände weg vom Steuer Einen Chauffeur, den sich jeder leisten kann: Das soll schnell Realität werden. Denn autonom fahrende Autos haben einen regelrechten Goldrausch ausgelöst. Doch sind sie bereits Realität – oder nur Zukunftsmusik? TEXT EVA HEIDENFELDER

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us Flugverkehr und Raumfahrt sind Autopiloten nicht mehr wegzudenken. Ohne die zuvor programmierte automatische Lenkung hätte die Nasa etwa ihren Curiosity-Rover nicht zu seiner Erkundungstour auf dem Mars losschicken können. Das nach wie vor meistgenutzte Verkehrsmittel, das Auto, lenken die Fahrer jedoch nach wie vor selbst. Die Technik hat ihnen mittlerweile zwar eine Vielzahl automatisierter Hilfsmittel zur Seite gestellt. Ob Tempomat, Einparkhilfe oder Spurhalte- und Stauassistent: All diese Assistenzsysteme garantieren dank Hochleistungssensoren, etwa zur Abstandsmessung, Kameras, die etwa vor Passanten oder Tieren auf der Fahrbahn warnen, sowie der Vernetzung mit Verkehrsleitstellen oder anderen Autos mehr Komfort und Sicherheit. Doch wirklich autonom, also ohne einen Fahrer am Steuer, der jederzeit die Kontrolle über den Wagen übernehmen kann, bewegen sich bislang nur Prototypen im Testverfahren im Straßenverkehr. Deutschland beim autonomen Fahren eher zurückhaltend In Deutschland erproben beispielsweise auf der A9 zwischen Nürnberg und München IT-Unternehmen, Autohersteller und Telekommunikationsfirmen bereits seit 2015 das Fahren mit autonomen Fahrzeugen unter realen Bedingungen. Wer genauer hinschaut, kann beispielsweise Laster-Kolonnen erkennen, bei denen mehrere Fahrzeuge vom ersten aus gesteuert werden. Mit Berlin, Hamburg, Düsseldorf oder Wiesbaden haben aber auch größere deutsche Städte bereits Teststrecken für autonome Autos

ausgewiesen. Deutsche Autobauer wie VW oder BMW arbeiten mit Hochdruck an eigenen Prototypen, Daimler will gemeinsam mit seinem Zulieferer Bosch 2019 in einem Pilotprojekt eine vollautomatisierte Technologie im Stadtverkehr testen. Dennoch ist Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern beim autonomen Fahren noch zurückhaltend. In die Glaskugel kann und will niemand schauen, weshalb sich Experten mit Einschätzungen zu der Frage, bis wann sich die Technologie flächendeckend durchgesetzt haben wird, hierzulande eher zurückhalten. BMW beispielsweise hat den Start der serienmäßigen Produktion eines autonomen SUV erst für 2021 angekündigt. In Singapur und Las Vegas fahren bereits Robotertaxis Andere Länder, etwa Singapur, sind mutiger. Dort fahren bereits seit 2016 autonome Robotertaxis, also autonome Fahrzeuge auf Bestellung, ab 2022 sollen alleinfahrende Busse durch den Stadtstaat rollen. Auch in Las Vegas transportieren seit 2018 Robotertaxis des Uber-Rivalen Lyft Fahrgäste. Und in Phoenix im Bundesstaat Arizona plant der Suchmaschinenriese Google den Einsatz autonomer Taxen – 62 000 sind beim Autohersteller Chrysler bereits bestellt. Vorreiter ist wie bei vielen Projekten, die mit der rasanten Digitalisierung einhergehen, das amerikanische Silicon Valley. Bereits 2012 erhielt Google die Zulassung für ein autonomes Fahrzeug und testete es unter realen Bedingungen im Bundesstaat Nevada – allerdings immer mit einem Fahrer hinter dem Steuer, der jederzeit eingreifen konnte. Auch Tesla, Hersteller

von Elektroautos, hat bereits selbstfahrende Modelle zu Testzwecken auf die Straße geschickt, ebenso der Fahrdienstleister Uber. Die Aussicht, bald jedem von uns ein autonomes Auto als Privatchauffeur zur Verfügung zu stellen, sorgt vor allem unter Entrepreneuren und in der Automobilbranche für eine regelrechte Goldgräberstimmung. Weniger Stress, weniger Unfälle, weniger Benzinverbrauch Laut einer Erhebung der global agierenden Automotive-Beratung Berylls werden bereits bis 2030 allein in den USA 13 Prozent der neuzugelassenen Fahrzeuge alleine fahren, 70 Prozent davon im Individualverkehr, die restlichen 30 Prozent als Robotertaxis oder in Carpool- und Car-Sharing-Flotten. Das verspricht Herstellern, aber auch Anbietern von Technologien rund ums autonome Fahren ein geschätztes Marktpotential von derzeit fast 18 Milliarden US-Dollar. Viele Fahrer scheinen im autonomen Fahren viele Vorteile zu sehen. Wie schön wird es etwa sein, nicht mehr hochkonzentriert hinter dem Steuer sitzen zu müssen, dafür anstelle ein Buch zu lesen, am Laptop zu arbeiten oder einfach aus dem Fenster zu blicken? Zudem attestieren Experten dem autonomen Fahren eine bessere Umweltbilanz, mehr Effizienz und nicht zuletzt mehr Sicherheit. Denn durch die Vernetzung können beispielsweise Verkehrshindernisse frühzeitig erkannt und umfahren werden. Das wiederum sorgt für weniger Stress und Staus. Ein optimierter Verkehrsfluss vermindert zudem den Treibstoffverbrauch und

somit auch schädliche Emissionen. Gleichzeitig schaltet das autonome Fahren den größten Faktor für Verkehrsunsicherheit aus: den Menschen, der nicht selten durch Unachtsamkeit oder erhöhtes Tempo der Hauptverursacher für Verkehrsunfälle ist. Kritiker bemängeln, die Technik sei noch nicht serienreif Doch wie immer ist nicht alles Gold, was glänzt. Kritiker bemängeln, dass die Technik noch nicht ausgereift genug sei, um den Menschen als letzte Kontrollinstanz vollständig vom Steuer zu verbannen – zwei Unfälle mit Roboterautos scheinen ihnen Recht zu geben. 2016 starb ein Testfahrer eines autonomen Teslas, der aufgrund eines Softwarefehlers einen Sattelschlepper übersah. 2018 überfuhr ein Roboterauto von Uber eine Passantin, die kurz darauf verstarb. Und auch die Infrastruktur, etwa Sensoren, die in die Straßen eingebaut werden müssen oder sogenannte „Landmarks“, Piktogramme entlang der Route, die, ähnlich einem QR-Code zur Orientierung dienen, müssten erst einmal mit milliardenschweren Investitionen flächendeckend installiert werden. Auch wenn das Tempo, mit dem das autonome Fahren vorangetrieben wird, weiter an Fahrt gewinnt: So flott wie von der Automobil- und Technologiebranche erhofft, geht es noch nicht voran. Von der Serienreife sind autonome Fahrzeuge trotz anderslautender Prognosen aus der Vergangenheit noch entfernt – allerdings nicht mehr so weit, wie der Sprung von der Kutsche zum Automobil. In 10 bis 20 Jahren wird der Begriff „Hände weg vom Steuer“ wohl nur noch rundum positiv aufgefasst werden.

BRANDREPORT VDI VEREIN DEUTSCHER INGENIEURE E.V.

Zukunftstechnologie automatisiertes Fahren

Die Potenziale des automatisierten Fahrens sind gewaltig: Immer mehr Menschen werden auch im hohen Alter noch mobil sein können, sowohl durch Nutzung automatisierter Fahrzeuge als auch im eigenen Fahrzeug, das durch intelligente Assistenzsysteme unterstützt wird. Die Inklusion älterer und leistungseingeschränkter Menschen wird so deutlich erhöht. Automatisiert fahrende Fahrzeuge sind mittelfristig kostengünstiger als ein Taxi und flexibler als der Bus, wodurch Wohnen in urbanen Randgebieten und auf dem Land (wieder) an Attraktivität gewinnt. In Zeiten fortschreitender Urbanisierung mit

all ihren Begleiterscheinungen wie steigenden Mieten und langen Anfahrtswegen zum Arbeitsplatz bietet das automatisierte Fahren vollkommen neue Mobilitätsoptionen. Das Delegieren des Fahrens an einen virtuellen Chauffeur erhöht darüber hinaus den Komfort und schenkt dem Fahrer wertvolle Zeit, die er sinnvoll nutzen kann. Auch die Verteilung von Gütern kann mit automatisierten Systemen effizienter und ressourcenschonender organisiert werden als heute. Es gibt vielfältige Use-Cases bzw. Anwendungen des automatisierten Fahrens, die auch unterschiedliche Zeithorizonte der Realisierung mit sich bringen. Der Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), der heute noch durch große Fahrzeuge wie Busse und Bahnen geprägt ist, wird bereits in wenigen Jahren durch automatisierte, fahrerlose Shuttles ergänzt werden. Voraussichtlich ab Mitte des kommenden Jahrzehnts

werden automatisierte fahrerlose Taxis, die jedes beliebige Ziel flexibel ansteuern können, in Serienreife am Markt verfügbar sein. Beim automatisierten Valet-Parken kann der Fahrer genau vor einem Geschäft oder Restaurant aussteigen und das Fahrzeug fährt automatisch auf den nächsten freien Parkplatz. Dieser fahrerlose Valet-Service wird erst im zweiten Schritt möglich sein, denn nur abseits öffentlicher Straßen lässt sich diese Technologie

©metamorworks/shutterstock.com

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as automatisierte Fahren ist einer der wichtigsten technischen Megatrends der nächsten Dekade und vermutlich weit darüber hinaus. Künstliche Intelligenz, Blockchain und 5G werden der Mobilität der Zukunft ganz neue Anwendungsfelder ermöglichen.

wesentlich schneller einführen. Die Delegation der Fahraufgabe an den digitalen Piloten eines Personenkraftwagens wird auf der Autobahn noch in diesem Jahrzehnt Realität werden, sofern die Zulassungsbestimmungen solcher Fahrzeuge entsprechend geändert werden. Der VDI Verein Deutscher Ingenieure bietet hierzulande eine neutrale Plattform für die Thematik „Automatisiertes Fahren“. In Deutschlands größtem technisch-wissenschaftlichen Verein vernetzen sich zahlreiche Fachleute und Interessierte aus Industrie und Wissenschaft. Auf www.vdi.de/automatisiertesfahren stellt der VDI viele Fakten dazu bereit. TEXT PROF. DR.-ING. LUTZ ECKSTEIN, VORSITZENDER VDI-GESELLSCHAFT FAHRZEUG- UND VERKEHRSTECHNIK


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E I N E P U B L I K AT I O N V O N S M A R T M E D I A

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FLOTTENMANAGEMENT

Flottenmanagement – Aufwand und Chancen Einen Fuhrpark zu verwalten, bringt viel Aufwand und Kosten mit sich. Deswegen müssen sich Flottenmanager immer wieder nach neuen Möglichkeiten umsehen. Zwei Entwicklungen in der Verwaltung in den letzten Jahren sind das Outsourcing und das Corporate Carsharing. TEXT SMA

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iele Firmen unterhalten eine Flotte von Fahrzeugen. Manche eine grössere, andere eine kleinere. Manche Flotten sind wichtiger Bestandteil der Tätigkeit der Mitarbeiter, andere sorgen vor allem für ihren Komfort. Aus welchem Grund auch immer ein Unternehmen einen Fuhrpark besitzt, die Fahrzeuge bringen hohen Aufwand mit sich, sowohl kostenmässig als auch organisatorisch. Die ersten Kosten entstehen bereits beim Kauf eines Fahrzeugs. Dabei muss auch beachtet werden, dass das richtige Auto für den richtigen Zweck erstanden wird. Dies kostet entweder viel Zeit, da man sich als Laie informieren muss, oder es erzeugt hohe Personalkosten, wenn das Management stattdessen eine Fachkompetenz einstellt. Weiterhin fallen ständig Kosten durch die Instandhaltung der Fahrzeuge an, durch den Kauf von Kraftstoff, welcher den grössten Teil der Kosten verursacht, durch Versicherung und durch Steuern. Der organisatorische Aufwand besteht aus der regelmässigen Inspektion des Fuhrparks. Ausserdem muss die Flotte koordiniert und die Fahrer kontrolliert werden. Um zu gewährleisten, dass alles glatt abläuft, braucht es fähige Flottenmanager. Den Aufwand loswerden Oft fehlt es den Unternehmen allerdings an

den nötigen Kompetenzen, um die komplexe Aufgabe selbst zu übernehmen. Deswegen fällt häufig die Entscheidung, das ganze Management in externe Hände zu legen. Mit einem Full-Service-Leasing kauft das Unternehmen die Fahrzeuge nicht einmal mehr, sondern least eine ganze Flotte, welche vollständig von einem Flottenmanagement-Unternehmen verwaltet wird. Dabei kann das Unternehmen den Service bis ins Detail individualisieren und den Bedürfnissen des Kunden anpassen. Der Service sollte vor allem der Wirtschaftlichkeit der Flotte und den ökologischen Zielsetzungen Beachtung schenken sowie natürlich den Mobilitätswünschen des Unternehmens. Beim internen Management entstehen ständig irgendwo kleine, unberechenbare Kosten, die sich zu einem hohen Betrag addieren. Ist das Management ausgelagert, muss sich das Unternehmen nur noch um einen monatlichen Betrag kümmern. Das vereinfacht nicht nur die Administration, sondern bringt auch Planungssicherheit. Ob die einfache monatliche Zahlung auf längere Zeit jedoch günstiger ausfällt als die sorgsame unternehmungsinterne Optimierung der einzelnen Kostenpunkte, darüber lässt sich streiten. Firmen mit kleineren Flotten verwalten den Fuhrpark in den meisten Fällen intern. Jedoch profitieren nicht nur grosse Flotten vom

Outsourcing. Die Vorteile sprechen auch die Probleme kleinerer Flotteninhaber an. Zum Beispiel lohnt es sich oft nicht, für nur wenige Fahrzeuge einen eigenen Flottenmanager anzustellen. Deswegen ist es meist so, dass sich mehrere Mitarbeiter um die Fahrzeuge kümmern. Dies führt zu höheren Personalkosten sowie zu einem Organisationschaos. Das Outsourcen würde dem Unternehmen diese Unpässlichkeiten abnehmen. Weiterhin kommt die Planungssicherheit gerade den kleineren Unternehmen zu Gute, die keine grosse Kapitaldecke haben. Sharing means Caring – für die Kosten Bei einem kurzen Blick aus dem Fenster des Büros erspäht man oft einen Parkplatz voll mit teuren Autos, die acht Stunden ungenutzt umherstehen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn ein Unternehmen seinen Mitarbeitern Autos zur Verfügung stellt, um den Arbeitsweg zu bewältigen. Selbst wenn die Fahrzeuge für seltene Ausflüge, wie zum Beispiel für einen Besuch bei einem Kunden, benutzt werden, so zeigt die Erfahrung doch, dass meist der Grossteil des Fuhrparks ungenutzt bleibt. Dies ist kein effizienter Umgang mit einem der grössten Kostenpunkten eines Unternehmens. Und Ineffizienz kommt einen meist teuer zu stehen. Das ist der Grund, weshalb viele Unternehmen an dem relativ neuen Konzept des Corporate

Carsharings interessiert sind. Natürlich können Mitarbeiter im Aussendienst nicht auf ein eigenes Fahrzeug verzichten und mit anderen teilen. Mehr Sinn macht das Konzept bei Flotten, die, wie gesagt, nur für gelegentliche Ausfahrten benutzt werden. Denn da kann das Corporate Carsharing zu einer Einsparung von bis zu 30 Prozent des Flottenbestandes und bis zu 40 Prozent der Mobilitätskosten führen, abhängig vom Zweck der Flotte. Ohne Digitalisierung funktioniert es allerdings nicht. Die Mitarbeiter brauchen eine App, über die sie ein Auto im Voraus reservieren können und durch die sie mit einem elektronischen Schlüssel Zugang zum Fahrzeug erhalten. Dies erspart Verwaltungsaufwand, der durch die Ausgabe von Schlüsseln entstehen würde. Das Corporate Carsharing kann intern gehandhabt werden, allerdings bieten auch Flottenmanagement-Firmen diese Dienstleistung an. Die Rechnungen für die Benutzung von Fahrzeugen werden dann individuell ausgestellt. So kann das Unternehmen ein flexibles Mobilitätsbudget pro Mitarbeiter einberechnen. Das Teilen von Firmenautos hat sich allerdings noch nicht gross durchgesetzt. Jedoch scheint es immer wichtiger zu werden.

BRANDREPORT DINITECH

Ladekabel als Bestandteil von ganzheitlichen Energiekonzepten

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m Zeitalter von IoT, Smart Factory und Industrie 4.0 haben sich auch Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge weiterentwickelt. Mobile Ladeeinheiten sind längst mehr als reine „Ladekabel“, die Sicherheitsfunktionen übernehmen. Sie werden nicht mehr nur genutzt, um Elektrofahrzeuge zu laden, sondern werden zunehmend zum Bestandteil von ganzheitlichen Energiekonzepten. Federführend in der Entwicklung von intelligenten Ladesystemen ist dabei das österreichische Unternehmen DiniTech. Im Jahr 2015 hat es die mobile Ladeeinheit NRGkick auf den Elektromobilitätsmarkt gebracht, die diesen in kürzester Zeit auf den Kopf gestellt hat. NRGkick ermöglicht ortsunabhängiges, 1/2/3-phasiges Laden mit bis zu 22kW an allen Standardsteckdosen und bietet dadurch mehr Flexibilität als eine Wallbox. Eingebaute Sicherheitsmechanismen, Manipulations- und Diebstahlschutz sowie eine automatische

Adaptererkennung haben dafür gesorgt, dass bereits jedes dritte vollelektrische Auto in Österreich mit einem NRGkick ausgestattet ist. Zusätzlich verfügt die mobile Ladeeinheit über eine Bluetooth-Schnittstelle, die eine Verbindung zum eigenen Smartphone ermöglicht. Dadurch wird die mobile Steuerung der Ladevorgänge, Ampere-genaue Begrenzung des Ladestroms und Kontrolle der geladenen Energiemenge realisiert. DiniTech widmet sich bei der Entwicklung ihrer Produkte ganz der digitalen Vernetzung, Konnektivität und der Integration in das Smart Home. Das eindrucksvolle Ergebnis ist dabei der Anfang 2019 erschienene NRGkick Connect, der als Smart Feature Erweiterung zur NRGkick Ladeeinheit dient. Die damit mögliche Einbindung in WLAN-Netzwerke ermöglicht eine Vielzahl von neuen Funktionen. Allen voran steht dabei

das photovoltaik-geführte Laden: Durch die Kommunikation mit Wechselrichtern kann der durch die Photovoltaik-Anlage produzierte Strom mittels einfacher Strategien zur Ladung des E-Autos genutzt werden: Durch die Auswahl zwischen reinem Sonnen-, Überschuss- oder unterstützendem Laden, wird die gewonnene Energie optimal genutzt. Neben der Realisierung von effizienten Ladelösungen

wird vor allem auch Augenmerk auf einfache und komfortable Bedienbarkeit gelegt. So werden zeitgesteuertes Laden, die Aufzeichnung von Ladestatistiken mit automatischen Berichtversand und sogar Sprachsteuerung durch die Einbindung von Sprachassistenten durch NRGkick Connect ermöglicht. Auch in Zukunft steht der österreichische Vorreiter unter Strom: Auf der Entwicklungs-Roadmap wird hier vor allem smarte Vernetzung großgeschrieben: Die Integration von weiteren Kommunikations-Protokollen, die Kompatibilität und Anbindung von weiteren Systemen sowie die Neu- und Weiterentwicklung von Features wie Flotten- und Lastmanagement und Abrechnungssystemen bieten viel Raum für aufregende Innovationen. Weitere Informationen: www.nrgkick.com


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SCHLUSSWORT

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Intelligente Verkehrswege – digital und vernetzt

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u den Herausforderungen der Zukunft gehört die Forderung nach einer individuellen, intelligenten und vernetzten Mobilität. Sie wird von Grund auf neu gestaltet werden. Wir stehen heute vor ähnlichen Umwälzungen wie nach der Erfindung des Automobils vor 125 Jahren. Die Digitalisierung wird zur zentralen Grundlage der Mobilität von morgen, die vor allem eines zu leisten hat: Sie muss bedürfnisorientiert sein, das Leben einfacher und sicherer machen. Das Fundament der Mobilität der Zukunft ist eine gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur, die mit dem steigenden Mobilitätsbedarf der Bevölkerung Schritt hält. Der Investitionshochlauf im Verkehrsetat des Bundes muss genutzt werden, um Erhalt und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur zu gewährleisten und zukunftsfähige Konzepte zu fördern, die die Sicherheit und Verfügbarkeit der Verkehrsinfrastruktur steigern. Im Fokus steht dabei das intelligente Infrastruktur-Management, bei dem durch moderne Sensortechnik und cloudbasierte Systeme Informationen über den Zustand und Modernisierungsbedarf der Verkehrsinfrastruktur generiert und verarbeitet werden. Zunehmende Beanspruchung der Verkehrsinfrastruktur durch steigenden Personen- und Güterverkehr Der Stau ist täglicher Begleiter auf Deutschlands Straßen. Jeden Tag sind über 56 Millionen Kraftfahrzeuge unterwegs – Tendenz steigend. Im Personenverkehr ist die Straße mit einem Anteil von über 90 % am Modal Split, d.h. an allen Personenverkehrsleistungen, das Hauptverkehrsmittel. Und auch im Güterverkehr dominiert die Straße mit mehr als 70 % an der gesamten Güterverkehrsleistung. Der Bundesverkehrswegeplan 2030 geht davon aus, dass sich die Güterverkehrsleistung bis 2030 um 38,9 % im Vergleich zu 2010 steigern wird und auch die Verkehrsleistung der Straße im Personenverkehr soll im gleichen Zeitraum einen Zuwachs um etwa 10 % erfahren. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigen, dass sogar von noch höheren Steigerungsraten auszugehen ist, da die Prognosen bisher stets übertroffen wurden. Als

sensibelster Teil der Verkehrsinfrastruktur werden die etwa 39 600 Brücken mit einer Gesamtlänge von über 2100 km im Bundesfernstraßennetz durch den zunehmenden Personen- und Güterverkehr in besonderem Maße beansprucht.

können, bedarf es jedoch schnellerer Planungsund Genehmigungsverfahren, einer Aufstockung des Personals in den Behörden und die Förderung von Innovationen. In diesem Sinne wurden durch das Bundesverkehrsministerium verschiedene Initiativen, wie das „Innovationsforum Planungsbeschleunigung“ oder die Expertengruppe „Intelligente Mobilität“, ins Leben gerufen. Die Aufrüstung der physischen Infrastruktur durch digitale Technik ist Handlungsfeld der Zukunft. Mittels moderner Sensortechnik und cloudbasierter Informationsdienste kann in diesem Bereich ein intelligentes Infrastruktur-Management etabliert werden, dessen Nutzen für Politik und Wirtschaft signifikant höher ist, als die notwendigen Investitionsmittel.

Investitionshochlauf, Planungsbeschleunigung und Innovationen Das durch den Verkehrsetat 2019 und der Finanzplanung bis 2022 festgeschriebene, steigende Investitionsniveau in Bundesfernstraßen trägt dem Investitionsstau der letzten Jahre und der dynamischen Entwicklung im Güterund Personenverkehr Rechnung. Durch die konsequente Verwendung der Einnahmen der Gebührenfinanzierung (Lkw-Maut) ist die Finanzierung auch in Zukunft gesichert und ermöglicht weiterführende Investitionen in Erhalt und Ausbau der Straßeninfrastruktur. Um die bessere Finanzausstattung auch nutzen zu

Brückenbauwerke als Testfeld für intelligentes Verkehrsinfrastruktur-Management Wie sich an vielen Beispielen im gesamten Bundegebiet zeigt, führen Brückenschäden und Sperrungen zu Staus, großen Umleitungen und wirtschaftlichen Verlusten. Der Großteil der Brückenbauwerke, insbesondere in den alten Bundesländern, wurde bereits zwischen 1965 und 1985 errichtet und bedarf in den kommenden Jahren umfangreicher Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen. Bisher basieren die Kenntnisse des Zustands von Brückenbauwerken ausschließlich auf Ergebnissen der handnahen Sichtprüfung. Die

Eduard Oswald Präsident Pro Mobilität – Initiative für Verkehrsinfrastruktur e.V.

BMVI • Statistiken • Entwicklung/ Trends • Auslastung • Wartungskosten • Mittelzuweisung und • Verwendung

IGA / Fernstraßenbundesamt • Beurteilung eigener Bestand • Restnutzungsdauer • Ableitung von Maßnahmen

• Kosten/Nutzen-Bewertung • Benchmarking • Verkehrssteuerung

Ing.-büros und Prüfingenieure • Schadensidentifikation • Zustands- und Risikobewertung • Identifikation von • Handlungsoptionen • Beurteilung von Konsequenzen

Bestands- und Zustandsdaten BIM-Daten Messdaten + Analyse Asset Management

moderne Sensortechnik, die in anderen Anwendungsbereichen, z.B. Windenergie, schon längst zum Standard gehört, wird bei Infrastrukturprojekten, trotz marktreife, in nicht ausreichendem Maße berücksichtigt. Ein cloudbasiertes System, in dem Bestandsinformationen, Building Information Modeling (BIM) und Messdaten zusammengeführt werden und Entscheidern aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft zugänglich gemacht werden, stellt eine innovative Lösung für die Verbesserung der Zustandsaussagen von beispielsweise Brückenbauwerken dar. Basierend auf den erfassten Messwerten erstellen Algorithmen (machine learning, Künstliche Intelligenz) vergleichbare Informationen und können klare, einfache und objektive Aussagen treffen, wann und zu welchen Kosten welche Maßnahmen zu ergreifen sind (Asset Management). Dieses cloudbasierte Konzept kann die Nutzbarkeit der Bauwerke signifikant erhöhen. Es erlaubt verbesserte Prognosen zur Bestandsentwicklung und verkürzt Planungsphasen und Reaktionszeiten für Reparatur und Sanierung durch tagesaktuelle Informationen. Es können also gezielte Maßnahmen abgeleitet werden, die eine bedarfsgerechte Mittelvergabe ermöglichen und damit Folgekosten reduzieren. Wohlstand durch eine moderne Verkehrsinfrastruktur sichern Intelligentes Verkehrsinfrastruktur-Management mittels moderner Sensortechnik und cloudbasierten Informationssystemen stellt lediglich eines von vielen innovativen Konzepten dar, die Möglichkeiten der Digitalisierung für Verkehrsinfrastrukturprojekte zu nutzen. Die Herausforderung wird es sein, Innovationen zu erforschen, zu fördern und Hemmnisse für Zukunftstechnologien im Verkehr zu beseitigen. Eine moderne, leistungsfähige und nachhaltige Infrastruktur sichert die Grundlagen und ist Quelle für den Wohlstand unseres Landes. TEXT EDUARD OSWALD GRAFIK PRO MOBILITÄT E.V.

IN-TECH GMBH BRANDREPORT

Ein zweites, sauberes Leben für Dieselbusse

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ie aktuelle Debatte über Dieselfahrverbote wirft für viele Kommunen brennende Fragen auf: Was passiert z.B. mit den Dieselbussen im öffentlichen Nahverkehr? Denn der Ersatz bestehender Flotten durch Elektrobusse ist aufwendig und teuer. Die in-tech GmbH bietet mit "e-troFit" eine clevere Alternative: umrüsten statt neu kaufen. Wie das klappt, erklärt Andreas Hager, Leiter Business Unit New Mobility, im Interview. Andreas Hager, worum genau handelt es sich bei "e-troFit"? e-troFit ist unser smartes Umrüstkonzept für Dieselbusse. Das Credo dahinter: Wir machen aus Verbrennern E-Fahrzeuge. Warum ist das wichtig? Zum einen reduziert eine Umrüstung auf Elektroantrieb den Emissionsausstoß in den Innenstädten der jeweiligen Kommunen massgeblich. Aber auch für die globale Ökobilanz ist

eine Umrüstung positiv: Wenn eine Kommune neue Busse anschafft, landet der alte Dieselbus in der Regel auf dem Gebrauchtmarkt, fährt also anderenorts weiter. Wird der Bus aber umgerüstet, verschwindet dieser Dieselmotor komplett von der Straße. Durch e-troFit ergeben sich aber nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch wirtschaftliche. Welche sind das? Im Vergleich zum Neukauf eines Elektrobusses ist eine Umrüstlösung rund 50 Prozent günstiger. Durch den Einsatz eines Elektrobusses sinken die laufenden Betriebskosten für den Betreiber,

insbesondere aufgrund geringerer Wartungs- und Energiekosten. Nach heutigem Stand werden über die Laufzeit von zehn Jahren gesehen rund 100 000 Euro an Kraftstoffkosten eingespart. Wie läuft eine Umrüstung konkret ab? Zunächst analysieren wir das Liniennetz und errechnen die notwendige Batteriekapazität. Parallel dazu klären wir die Anforderungen an Heizung und Klimatisierung ab. Die Batterieleistung wird dann entsprechend ausgelegt. Diese Konzeptphase dauert etwa zwei bis drei Monate. Der eigentliche Umbau findet in einer Partnerwerkstatt statt und dauert ca. vier Wochen. Was tauschen Sie denn alles aus? Wir bauen Dieselmotor, Getriebe und Antriebsachse aus und ersetzen sie durch eine neue Antriebsachse. Hierfür wird je nach Fahrzeugtyp eine elektrische, niederflurige Portalachse verwendet, in welcher die Motoren bereits integriert sind. Die Batterie wird dank eines modularen

Aufbaus in den neu gewonnen Bauräumen integriert. Zudem müssen auch Nebenaggregate wie Klimaanlage, Luftkompressor, Pumpen und Kühler ausgebaut und durch elektrisch angetriebene Komponenten ersetzt werden. Wann ist e-troFit erhältlich? Wir bringen das e-troFit-Umrüstkit im ersten Halbjahr 2019 für ausgewählte Modelle in Serie. Ziel ist es, für alle gängigen Bustypen eine Umrüstlösung anbieten zu können. Parallel arbeiten wir an einem Umrüstkit für den Schwerlastverkehr. Darüber hinaus werden weitere geeignete Fahrzeugkategorien identifiziert und Umrüstlösungen dafür entwickelt. Weitere Informationen finden Sie unter www.in-tech.com


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