Fokus Erfolgreiche Industrie

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ERFOLGREICHE INDUSTRIE

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Interview

Stefan Brupbacher «Die Schweizer Industriefirmen entwickeln laufend energieeffizientere und ressourcenschonendere Fertigungstechnologien.»

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2 EDITORIAL

FOKUS.SWISS

Prof. Dr. Gian-Luca Bona

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LESEN SIE MEHR.

Der Mensch im Zentrum

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Cybersecurity

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Lieferketten

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Interview: Stefan Brupbacher

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Klimawandel

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Fachkräftemangel

FOKUS ERFOLGREICHE INDUSTRIE. PROJEKTLEITUNG

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ie Schweizer Industrie ist Weltklasse; sie bringt regelmässig bahnbrechende Innovationen auf den Weltmarkt. Wussten Sie etwa, dass Schweizer Firmen seit über 100 Jahren herausragende Beschichtungen entwickeln, die in unzähligen Produkten weltweit zum Einsatz kommen? Dadurch können etwa Automotoren zuverlässig und dauerhaft enorme Leistungen erzielen und so günstig in Millionen Stückzahlen hergestellt werden. Aber auch in der Nahrungsmittel- und Verpackungsindustrie spielen Oberflächenbeschichtungen eine wichtige Rolle, und Schweizer Firmen gehören zu den Weltmarktführern. Man kann sogar mit Fug und Recht behaupten, dass bei der Herstellung jeder Mahlzeit eine Schweizer Innovation im Spiel ist. In zunehmendem Masse ermöglichen Beschichtungen auch in der Medtech-Branche neuartige Lösungen. Wir werden immer älter und – leider – auch schwerer, brauchen «Ersatzteile», etwa für abgenutzte Gelenke. In der westlichen Welt erhält bald jede:r Zweite mindestens einmal im Leben ein (mehrfach beschichtetes) Implantat, das über Jahre einwandfrei funktionieren soll. Man könnte ein Buch über Schweizer Innovationen schreiben, die durch hochmotivierte, erstklassig ausgebildete Menschen dank Neugierde und Vorstellungskraft entwickelt wurden. Diese Lösungen waren und sind die Grundlage unseres Wohlstands. Es sollte uns aber bewusst sein, dass diese Entwicklungen auch Schattenseiten haben. Verbrennungsmotoren und Industrieanlagen stossen Kohlendioxid aus. Die Umstellung auf erneuerbare Energie ist daher eine der zentralen Herausforderungen, aber auch eine riesige Chance, die wir gemeinsam anpacken müssen. Nur so können wir den bald zehn Milliarden Menschen auf der Welt eine lebenswerte Perspektive bieten.

die Zukunft investieren und die Grundlagen für eine nachhaltigere, umweltfreundlichere Industrie schaffen. Dabei geht es im Kern darum, in geschlossenen Kreisläufen zu denken und handeln. Wir leben schliesslich in einer Welt mit endlichen Ressourcen, die wir zum Wohle aller nachhaltig nutzen, also immer wieder neu verwenden sollten. Es gilt sicherzustellen, dass die Entwicklung der Industrie, einschliesslich neuer Produktionstechniken, mit unseren gesellschaftlichen Prioritäten im Einklang steht – für eine Schweiz, die fit ist für das digitale Zeitalter, und eine Wirtschaft, für die der Mensch im Zentrum steht. Die Digitalisierung erlaubt die intelligente Steuerung und sichere Überwachungen zahlreicher Produktionsprozesse, etwa über künstliche Intelligenz (KI) und Sensor-Netzwerke, die auch vermehrt im «Internet-of-Things» (IoT) zum Einsatz kommen.

Mehr denn je müssen wir jetzt in die Zukunft investieren. - Prof. Dr. Gian-Luca Bona

Dank enger Zusammenarbeit zwischen Universitäten und Forschungsinstitutionen mit der Industrie gibt es derzeit keine Anzeichen für einen Rückgang der Schweizer Innovationskraft. Zum Glück, denn sonst würden wir unsere Wettbewerbsfähigkeit einbüssen. Mehr denn je müssen wir jetzt in

Auf den ersten Blick scheint die Welt dadurch komplexer zu werden. Bei genauerem Hinsehen ist dies aber gerade eine Chance für die stark diversifizierte Schweizer Industrie. Konzepte aus der einen Branche lassen sich hier relativ rasch in eine andere übertragen: Was heute für Lösungen in der Automobilindustrie entwickelt wird, kann schon morgen die Medtech-Branche beflügeln. Gerade an den Grenzflächen verschiedener Disziplinen entsteht oft Neues. Die Schweiz hat es dank ihres ausgezeichneten dualen Bildungssystems und ihrer privaten und öffentlichen Forschungs- und Entwicklungsförderung immer wieder verstanden, einen fruchtbaren Boden für Innovation zu schaffen. Nun müssen wir alles daransetzen, diesen gemeinsam zu «düngen». Nur so kann unsere Industrie in einer zunehmend globalisierten, sich rasant wandelnden Welt auch weiterhin unseren Wohlstand sichern – und dabei gleichzeitig die Grenzen unseres Planeten respektieren und das Wohlergehen Aller in den Mittelpunkt stellen.

PETRA STOCKER COUNTRY MANAGER

PASCAL BUCK PRODUKTIONSLEITUNG

MIRIAM DIBSDALE LAYOUT

ANJA CAVELTI TEXT

MELANIE CUBELA, SMA, RÜDIGER SCHMIDT-SODINGEN, BARBARA RÜTTIMANN TITELBILD

DAVID SCHWEIZER DISTRIBUTIONSKANAL

TAGES-ANZEIGER DRUCKEREI

DZZ DRUCKZENTRUM AG

SMART MEDIA AGENCY. GERBERGASSE 5, 8001 ZÜRICH, SCHWEIZ TEL +41 44 258 86 00 INFO@SMARTMEDIAAGENCY.CH REDAKTION@SMARTMEDIAAGENCY.CH FOKUS.SWISS

Viel Spass beim Lesen!

Petra Stocker

Key Account Manager

Text Prof. Dr. Gian-Luca Bona, Direktor Empa

BRANDREPORT • SWISS SAFETY CENTER

Technische Sicherheit dank digitaler Innovation Die Digitalisierung verändert den Industriesektor grundlegend. Das hat auch Auswirkungen auf die Sicherheit. «Fokus» sprach mit einem Experten über die Facetten von Sicherheit im Zeitalter der Industrie 4.0.

Oliver von Trzebiatowski CTO Swiss Safety Center

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eit Jahrzehnten steht das Swiss Safety Center als Sinnbild für technische Sicherheit und Risikomanagement im Industriesektor. «Und wie die gesamte Branche, haben auch wir uns stetig weiterentwickelt», sagt CTO Oliver von Trzebiatowski. Das Swiss Safety Center erbringt sicherheitsrelevante Prüfungen, Zulassungen und Inspektionen. «Heute geht es für uns zusätzlich darum, digitale Werkzeuge optimal einzusetzen, um unser Dienstleistungsportfolio noch optimieren und erweitern zu können.» Ein Schlüsselelement dafür bilden zum Beispiel Sensoren. «Die Sensor-Technologie entwickelt sich rasant, weswegen wir heute in der Lage sind, Anlagen sowie ihre Komponenten laufend zu überwachen», erklärt der CTO. Während früher zum Beispiel Überdruckventile analog funktionierten, sind Sensoren

nun dazu in der Lage, die Prozesssicherheit laufend zu garantieren und die Massnahmen auf die potenzielle Gefährdung abzustimmen – was als «funktionale Sicherheit» bezeichnet wird. «Diese gewährleisten wir, indem wir Risikoanalysen durchführen und die Systeme anhand dieser auslegen.»

sind bei der Auswertung der Informationen Schlüsseltechnologien wie KI zukunftsweisend. «In diesem Feld haben wir eine Vorreiterrolle inne», erklärt Oliver von Trzebiatowski. Die zunehmende Vernetzung von Fertigungsanlagen bietet innovativen Industriebetrieben überdies gewaltige Chancen zur Effizienzsteigerung. Das Swiss Safety Center unterstützt Firmen dabei, sich diese Potenziale zu

«Dank der Integration neuer Technologien können wir unsere Prüfaufgaben im Zeichen der Sicherheit immer effizienter und umfangreicher erfüllen. Zur Veranschaulichung: Während früher nur mit einem einzelnen Sensor geprüft wurde, können heute 15 000 in einer Matrix zugeschaltet werden. «Daraus lassen sich dreidimensionale digitale Abbilder schaffen, die uns ganz neue Einsichten liefern. Und Dank Drohnen und Robotern ist die Erfassung dieser Daten auch an schwer zugänglichen Orten möglich.» Dieser Fortschritt geht aber auch mit neuen Anforderungen einher: Da enorme Vollautomatische Ultraschallprüfanlage Autosonic – Datenmengen entstehen, eine Eigenentwicklung des Swiss Safety Centers. ©Swiss Safety Center

erschliessen – sowohl mit Dienstleistungen als auch mit der Herstellung moderner Automationsanlagen. Ein Beispiel dafür liefert «Autosonic»: Die vollautomatische Ultraschallprüfanlage wurde für das Testen von Druckbehältern (z.B. Gasflaschen für Wassersprudler) entwickelt. Weltweit sind über 60 solcher Anlagen in Betrieb. Investieren in die Ideen von morgen Innovation ist das Gegenteil von Stillstand. Darum fördert das Swiss Safety Center mit dem «Innovationsfonds» schon heute die Ideen von morgen. Oliver von Trzebiatowski: «Wir nutzen den Fonds, um Ansätze zu erproben, die heute oder morgen zwar keinen Profit bringen, aber übermorgen einen Paradigmenwechsel einleiten könnten.» Dazu gehören etwa Projekte mit Universitäten zu Themen wie Blockchain oder Metaverse. Weitere Informationen unter www.safetycenter.ch


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#FOKUSINDUSTRIE

AMT FÜR WIRTSCHAFT UND TOURISMUS GRAUBÜNDEN • BRANDREPORT 3

Graubünden bietet Unternehmen «Room to grow» Graubünden ist eine Tourismus-Destination par Excellence. Doch mindestens ebenso attraktiv ist der Kanton aus wirtschaftlicher Sicht: Denn gute Rahmenbedingungen wie grosszügig verfügbares Industrieland, die ideale Verkehrsanbindung sowie die attraktiven Wohn- und Naherholungsgebiete machen Graubünden zum idealen Standort für Industrie- und Hightech-Unternehmen.

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eit jeher ist Graubünden ein Schweizer Tourismus-Hotspot. «Doch aus strategischen Überlegungen baut der Kanton nebst seiner führenden Position als Ferien-Location auch das Industriestandbein weiter aus», erklärt Walter Berner vom Amt für Wirtschaft und Tourismus Graubünden (AWT). Als Projektleiter Standortentwicklung Industrie gehört es zu Walter Berners Aufgaben, innovative Unternehmen in die Region zu bringen und attraktive Bedingungen für die bestehenden Betriebe zu gewährleisten. «In den letzten Jahren haben wir grosse Anstrengungen unternommen, um die Region für Unternehmen aller Art attraktiv zu machen», führt er aus. Der Kanton beheimatet heute führende internationale Unternehmen wie die Hamilton Gruppe, die EMS-Chemie, Trumpf Schweiz, Georg Fischer, Integra Biosciences, Cedes, Bizerba Busch oder die Oblamatik, um nur einige zu nennen. «Diese Unternehmen machen die Region zu einem aufregenden und aufstrebenden Wissens- und Technologie-Hub – und schaffen auf diese Weise attraktive Arbeitsplätze», führt Berner aus. Doch was macht den Alpenkanton für innovative Industrie-Firmen so interessant? Ein entscheidender Faktor ist die Verfügbarkeit von attraktiven Industrieflächen, welche die Ansiedlung von neuen Unternehmen und das Wachstum von bestehenden Unternehmen möglich machen. Der Fall Hamilton zeigt dies exemplarisch: «Ohne diese Raum-Ressourcen hätte das MedtechUnternehmen in Graubünden wahrscheinlich nicht in diesem Masse weiterwachsen können», erklärt Walter Berner. Zudem würden im aktuellen politischen und wirtschaftlichen Umfeld traditionelle Schweizer Werte wie politische Stabilität, Sicherheit, Qualität, Lieferfähigkeit sowie Zuverlässigkeit wieder vermehrt geschätzt und bei der Standortwahl höher gewichtet. Damit wird Graubünden für Unternehmen noch attraktiver.

Raum für Wachstum bereitstellen Graubünden weiss also um den Platzbedarf der Industrie- und Tech-Branchen. Aus diesem Grund wurden gezielt Landflächen erschlossen. Der Industriepark Vial in Domat/Ems ist hierbei besonders relevant: Mit einer Gesamtfläche von 215 000 Quadratmetern, wovon aktuell noch rund 150 000 Quadratmeter verfügbar sind, gehört das Areal zu den grössten erschlossenen Industriegebieten der Schweiz. Zentral war vor allem die Ausrichtung als Industriepark mit hervorragender Infrastruktur für innovations- und exportorientierte Hightech-Unternehmen. Um das Ganze zu beleben, wurde zudem ein attraktives Areal mit Grünflächen geschaffen, welches zum Arbeiten und Verweilen gleichermassen einlädt. Mit Erfolg: Hamilton hat 2018 einen Neubau im Industriepark Vial realisiert und substanzielle Ausbauten vorangetrieben. Inzwischen hat eine weitere Firma ein Ausbauprojekt fertiggestellt und ein zusätzliches Gebäude für insgesamt vier Unternehmen befindet sich im Bau. Doch nicht nur in Domat/Ems wird Unternehmen der notwendige Platz zur Verfügung gestellt, sondern auch an Standorten wie Cazis, Chur, Landquart im Bündner Rheintal, Fideris im Prättigau oder San Vittore im Misox. «Auf diese Weise schafft Graubünden auf nachhaltige Art und Weise Schritt für Schritt die Voraussetzungen, um weitere Hightech-Unternehmen anzusiedeln», erklärt Walter Berner. Dabei stehen die Bedürfnisse von Hightech-Industrien mit hoher Wertschöpfung in Bereichen wie Life Sciences, Medtech, Photonics, Robotics, Automation, Maschinenbau, Kunststoffe/ Chemie oder ICT im Vordergrund. Erfolgreiche Unternehmen expandieren In den letzten Monaten haben verschiedene Hightech-Unternehmen ihre Expansionspläne in Graubünden angekündigt und mit den Ausbauprojekten begonnen. Die Hamilton-Gruppe hat sich seit der Realisierung des Neubaus im Industriepark Vial sehr dynamisch entwickelt, in den letzten drei Jahren insgesamt 650 neue Arbeitsplätze geschaffen und ist mit über 1600 Mitarbeitern zum grössten Industrieunternehmen in Graubünden avanciert. Hamilton plant und setzt nächste Ausbauphasen mit weiteren Gebäuden um und hat dazu ein weiteres Grundstück Tardisland in Landquart/Zizers Tardisland ist mit 330 000 m2 eines der grössten Wirtschaftsgebiete in der Südostschweiz mit rund 35 000 m2 sofort verfügbarem Land. Die Zone ist hervorragend erschlossen und liegt ideal an den beiden Transitachsen München/Stuttgart–Mailand und Zürich–Basel. Der Standort ist perfekt für die Ansiedlung von innovationsorientierten Industrie-und Dienstleistungsbetrieben.

Hamilton / Industriepark Vial

Industriepark Vial in Domat/Ems Vial ist mit 215 000 m2 eine der grössten erschlossenen Industriezonen der Schweiz mit rund 150 000 m2 sofort verfügbarem Land. Der mit redundanter Strom- und Wasserversorgung, Fernwärme, Anergienetz, Glasfaser, Gleisanschluss und ÖV hervorragend erschlossene IP Vial liegt direkt am Autobahnanschluss der Transitachse München/Stuttgart–Mailand und ist über die A3 mit Zürich/Basel verbunden. Der Standort ist ideal für die Ansiedlung von produktions- und innovationsorientierten Industrie- und Dienstleistungsunternehmen.

eröffnet auch die Möglichkeit für die Schaffung weiterer Studiengänge sowie zur Weiterentwicklung zu einem Hochschulcampus mit Platz für innovationsbasierte Flächen oder auch Studentenwohnungen. Mit über 60 000 Studenten an weiteren Fachhochschulen und Universitäten in anderen Kantonen sowie dem benachbarten Ausland, mit 1,3 Millionen Einwohner:innen und 110 000 Unternehmen mit 740 000 Mitarbeitenden im Umkreis von ca. einer Stunde, verfügen in Graubünden angesiedelte Hightech-Unternehmen über ein ausgezeichnetes Reservoir an potenziellen Fachkräften.

im Industriepark Vial erworben. Die Pläne umfassen Investitionen in der Grössenordnung von 70 Millionen Franken für ein vollautomatisiertes Lager sowie Produktionsflächen und Büroräumlichkeiten. Dadurch entstehen bis zu 700 neue hochwertige Arbeitsplätze. Durch den hohen Automatisierungsgrad und die Verfügbarkeit von spezialisierten Fachkräften rechnet sich die lokale Produktion auch wirtschaftlich. Das Medtech-Unternehmen Integra Biosciences AG ist in der Industriezone Tardisland in Zizers angesiedelt und hat seine Kapazität in den letzten zwei Jahren deutlich erhöht und die Arbeitsplätze auf 150 Mitarbeitende verdoppelt. Das mit dem «Swiss Manufacturing Award 2020» vom Institut für Technologiemanagement der HSG St.Gallen ausgezeichnete Unternehmen plant einen weiteren Ausbau und will die Kapazität mit Investitionen von 100 Millionen Franken weiter erhöhen und die Mitarbeitendenanzahl in den kommenden Jahren mehr als verdoppeln und auf 400 erhöhen. Die Ems-Chemie AG wiederum investiert in den nächsten fünf Jahren 300 Millionen Franken in den Ausbau des Werks in Domat/Ems. Als erstes Projekt wurde ein neues Hochregallager schon weitgehend realisiert. Mit einer Höhe von 44 Metern wird es das bereits Integra Biosciences / Tardisland

bestehende Hochlager als höchstes Lagergebäude der Schweiz ablösen. Durch den Ausbau will die EmsChemie zusätzlich 50 neue Arbeitsplätze schaffen. Die Versorgung mit Fachkräften sicherstellen Die Verfügbarkeit von Fachkräften stellt für die gesamte Schweiz und auch für Graubünden eine enorme Herausforderung dar. Die Fachhochschule Graubünden, an der heute mehr als 2200 Personen studieren, hat die Zeichen der Zeit erkannt und bietet heute schon spezifisch auf die Hightech-Industrie ausgerichtete Studiengänge an. Mit dem «Institut für Photonics und ICT» sowie den in der Schweiz einzigartigen Studiengängen «Photonics» und «Mobile Robotics» werden zukunftsträchtige technische Gebiete von Graubünden abgedeckt. Mit den auf ICT ausgerichteten Studiengängen wie «Computation and Data Sciences», «Digital Supply Chain», «Digital Business Management» sowie «Information and Data Management» als auch mit MBA-Studiengängen wie «Digital Technology and Operations» und «Smart and Digital Marketing», wurden innovative Angebote für die digitale Transformation geschaffen. Der Bündner Grosse Rat hat dem Bau eines Hochschulzentrums bis 2025 in Chur zugestimmt, bei dem rund 125 Millionen Franken investiert werden. Die Vorlage

Innovation wird gezielt unterstützt Mit dem CSEM in Landquart steht der Industrie im Bereich Präzisionstechnologie, Digitalisierung und Energie ein renommierter Partner für Forschung und Technologietransfer zur Verfügung. Das Regionalzentrum in Landquart ist ein Teil des in Neuenburg ansässigen CSEM und bietet damit regionalen Industriepartnern einen direkten Zugriff auf die in den verschiedenen Kompetenz- und Wissenszentren erforschten Technologien – und diese können sofort in die eigenen Produkte integriert werden. Das Zentrum ermittelt in direktem Kontakt zu Unternehmen branchenspezifische regionale Bedürfnisse und fasst diese in sogenannten «Technologie-Portfolios» zusammen. Das CSEM verschafft bestehenden KMU und Industrieunternehmen Zugang zu Know-how und neuesten Technologien. Ideales Umfeld für Start-Ups Mit dem Technopark Graubünden entstand 2020 ein neues Zentrum für technologieorientierte Jungunternehmen. Der Technopark Graubünden ist zentral im Rheintal gelegen – in Landquart und in Fussdistanz zum Bahnhof. Auf zwei Stockwerken werden Flächen für bis zu 40 Arbeitsplätze in einem inspirierenden Umfeld für Jungunternehmen bereitgestellt. Der thematische Fokus im Technopark Graubünden liegt auf der Ansiedlung und Förderung von technologie- und exportorientierten Jungunternehmen in der frühen Startphase. Die Jungunternehmen im Technopark profitieren im Bereich Wissens- und Technologietransfer vom Zugang zum Netzwerk der Technopark-Allianz und deren Bildungs- und Forschungspartnern wie der ETH Zürich, Universitäten, Fachhochschulen und Forschungsinstituten. Weitere Inkubatorenprojekte wie InnHub in LaPunt, InnoQube Swiss in Chur oder das Surselva Impact Lab in Schluein sind in Planung oder Aufbau. Attraktiver Wohn- und Lebensstandort Ein spannendes Arbeitsumfeld ist wunderbar. Die Unternehmen in Graubünden schaffen ein modernes Arbeitsklima mit attraktiven Benefits wie der Viereinhalb-Tage-Woche oder frei verfügbaren E-Autos, sodass innovative und zukunftsweisende Ideen gedeihen können. Und auch für die Freizeitgestaltung bietet Graubünden zu Land, zu Wasser und in der Luft praktisch unbegrenzte Möglichkeiten. Wo sonst kann man nach der Arbeit gleich mit dem Mountainbike in die Berge fahren oder über Mittag schnell auf die Loipe gehen? Mit seiner unvergleichlichen Natur in einem der sonnigsten Gebiete der Schweiz, der lebendigen Kulturszene und der alpinen Genusskultur ist Graubünden ein attraktiver Wohnund Lebensstandort, der getreu dem Motto «Work where you love to live» auch Fachkräfte und Familien aus dem In- und Ausland anzuziehen vermag. Kanton Graubünden Amt für Wirtschaft und Tourismus Ringstrasse 10, 7001 Chur Tel. +41 81 257 23 42 info@awt.gr.ch www.gr.ch/invest


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4 BRANDREPORT • SWITZERLAND INNOVATION

#FOKUSINDUSTRIE

Top-Ökosystem für Forschung und Entwicklung In schweizweit sechs Innovationsparks von «Switzerland Innovation» findet die Vernetzung zwischen Hochschulen und Unternehmen statt.

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ie Schweiz gehört zu den Ländern mit höchstem Innovationspotenzial. Grundstein sind die ausgezeichnete Ausbildung an den Schulen, das duale Bildungssystem und die hohe Qualität der Hochschulen. Damit aus exzellenter Bildung und Forschung marktfähige Produkte und Dienstleistungen entstehen, müssen die Hochschulen bestmöglich mit der Wirtschaft verknüpft werden: «Denn Nährboden für Innovationen ist der Austausch zwischen Forschenden, Talenten und innovativen Unternehmen.», erklärt der CEO, Raymond Cron. Innovationen entstehen vermehrt in interdisziplinären, branchenübergreifenden Netzwerken. Aufgabe von «Switzerland Innovation» ist es, den geeigneten Rahmen für die Vernetzung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu schaffen: «Mit den sechs Switzerland Innovation Parks bilden wir für nationale und internationale Unternehmen ein Ökosystem, in welchem diese ihre Forschungsaktivitäten gemeinsam mit Universitäten vorantreiben können», so Cron. Die Innovationsparks übernehmen eine wichtige Scharnierfunktion zwischen Spitzenforschung und Unternehmen und leisten im Kontext des Wissens- und Technologietransfers einen zentralen Beitrag. Durch die räumliche Nähe der Akteure werden Entwicklungsprozesse beschleunigt – ein wesentlicher Faktor, um zu den Ersten zu gehören.

Unternehmen zu einem Team von 30 talentierten sowie passionierten Ingenieur:innen und Spezialist:innen herangewachsen. Namhafte Firmen wie Kopter und Air Zermatt konnten als Kunden gewonnen werden. Als weltweit erste Organisation gelang es dem Team, einen Virtual-Reality-(VR)-Helikopter-Simulator bei der Europäischen Agentur für Flugsicherheit EASA für die professionelle Pilotenausbildung zu qualifizieren. VRM Switzerland konnte zudem kürzlich die Zusammenarbeit mit Airbus Helicopters bekannt geben, was die Marktführerschaft unterstreicht. Die vor drei Jahren noch kleine Firma hatte die Chance, sich im Innovationspark in Dübendorf anzusiedeln. Dieses Umfeld ermöglicht ein kontinuierliches Wachstum. Das interdisziplinäre Ökosystem erlaubt den Austausch mit den Teams der angesiedelten Firmen.

Zudem fördert die Zusammenarbeit mit den Hochschulen die Innovationen. So konnte das Produkt, eine dynamische Bewegungsplattform kombiniert mit einem hochauflösenden 3D-VR-Display, optimal entwickelt werden. Der Simulator vermittelt den Pilot:innen ein reales Fluggefühl. Die originalgetreue Cockpitnachbildung und die Abbildung des Körpers des Piloten in der virtuellen Welt sind zukunftsweisend und ermöglichen professionelles Training. Die Firma Personalized Medical Products (PMP) hat sich für den Switzerland Innovation Park Basel Area entschieden: «Der Innovationspark bietet eine hochmoderne Infrastruktur», schwärmt der Mitgründer Fritz Bircher. «Der Standort Jura in Courroux bietet uns das richtige Umfeld, um bald unseren ersten Prototyp fertigzustellen. Gleichzeitig erhalten wir Zugang zu

einem hochspannenden Netzwerk an Forschungs- und Innovationspartnern.» Aktuell arbeiten im Switzerland Innovation Park Basel Area an den Standorten in Allschwil, Basel und Jura sowie auf dem Novartis Campus rund 273 Personen in 68 Unternehmen und 14 Forschungsgruppen. Der Innovationspark wird von Basel Area Business & Innovation betrieben. «Durch die enge Zusammenarbeit mit den Expert:innen der Agentur für Innovationsförderung sowie über den Austausch mit führenden Denker:innen und Forscher:innen im Gesundheitsbereich konnten wir unserer Idee den nötigen Feinschliff geben. Für mich war beispielsweise die Teilnahme am Acceleratoren-Programm ‹i4Challenge› ein Highlight. Einerseits wegen der wertvollen Rückmeldungen aus der hochkarätigen, trinationalen Fachjury und andererseits, weil es unserem Unternehmen viel Visibilität brachte», so Bircher, der am 8. Februar eine Open-Mic-Session veranstaltet. Open Mic Session: www.baselarea.swiss/de/events/ open-mic-session-pmp VRM Switzerland: www.vrm-switzerland.ch Switzerland Innovation …

VRM Switzerland, angesiedelt im Switzerland Innovation Park Zurich, hat es vom Kleinstunternehmen an die Spitze der Helikopter-Simulationsbranche geschafft. Die Schweizer Innovationsförderung trägt zu diesem Erfolg bei. Fabi Riesen, CEO von VRM Switzerland, baute 2014 zusammen mit seinen Kindern einen Flugsimulator im Wohnzimmer: «Bald wurde unser Projekt von Professor Guido Schuster, Dozent an der Ostschweizer Fachhochschule (OST), entdeckt», erinnert sich Riesen. «Eine Partnerschaft mit dem Institut war der erste Schritt zur anschliessenden Entwicklung von hochwertigen HelikopterFlugsimulatoren.» Heute ist das daraus entstandene

… ist ein Netzwerk von sechs Innovationsparks an 16 Standorten in der ganzen Schweiz. … bildet ein Ökosystem für die Vernetzung von Hochschulen und innovativen Unternehmen. Hier lassen sich aus Forschungsresultaten beschleunigt neue marktfähige Produkte und Dienstleistungen entwickeln. … generiert zusätzliche private Forschungsinvestitionen und stärkt den Standort Schweiz als eines der innovativsten Länder der Welt.

BRANDREPORT • ABB SCHWEIZ AG

Roboter-Teamwork für rückschlagfreie Hämmer PB Swiss Tools produziert in der Schweiz Qualitätswerkzeuge und medizinische Instrumente für den Weltmarkt. Um Prozesseffizienz und -qualität weiter zu steigern, investiert das Unternehmen kontinuierlich in Automationslösungen. So hat PB Swiss Tools jüngst als erste Schweizer Firma einen IRB 1300 von ABB erworben und mit einem weiteren Roboter selbst zu einer Omnicore-Fertigungszelle integriert. Eine Erfolgsgeschichte.

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andwerkzeuge von PB Swiss Tools werden aufgrund ihrer legendären Qualität, lebenslanger Garantie und der Nachverfolgbarkeit sämtlicher Produktionsschritte bis zurück zum verwendeten Rohmaterial von Profis auf allen bewohnten Kontinenten genutzt. Das Unternehmen stellt alles aus angelieferten Rohmaterialien in den beiden Emmentaler Standorten selbst her. Entsprechend umfangreich ist der Hightech-Maschinenpark für Metall- und Kunststoffverarbeitung sowie Galvanisierung, um die Bestandteile für die Werkzeuge zu produzieren.

Zu den Verkaufsschlagern von PB Swiss Tools zählen die rückschlagfreien Hämmer. Im Hammerkopf eingearbeitet, schwingen bewegliche Gewichte mit und erlauben satte, präzise Schläge ohne Rückprall. «Für die Produktion setzen wir Unterlagscheiben aus Stahl, die frei beweglich auf einem Stift aufgereiht sind, in den Hammerkopf ein», erklärt Heinz Kobel, Projektmanager Engineering bei PB Swiss Tools und schon 35 Jahre für das Unternehmen im Einsatz. «Diesen Produktionsschritt hatten wir bislang mit einem Roboter teilautomatisiert. Um das Fertigungstempo zu

erhöhen sowie die Genauigkeit zu verbessern, haben wir uns entschlossen, eine neue Roboterzelle für die automatisierte Fertigung zu konstruieren», so Kobel. Zwei neue ABB-Roboter in Zelle integriert Für die neue Zelle evaluierte Heinz Kobel zwei neue Handling-Roboter, die einen bestehenden Schweissroboter in dessen eigener Zelle ergänzen. «Aufgrund unserer guten Erfahrungen wandten wir uns wieder an ABB. Sie schlugen uns zwei neue Roboter aus ihrem Portfolio vor – IRB 1100 und IRB 1300. Wir liessen uns von deren Vorteilen überzeugen», so Kobel. Der IRB 1300 ist schneller und bedeutend leichter als sein Vorgänger und bietet eine Traglast von bis zu elf Kilogramm. Der IRB 1100 hingegen ist der kleinste und leichteste sechsachsige Roboter von ABB. Beide werden mit der neuen kompakten ABB-Steuerung Omnicore betrieben und bieten höchste Bahngenauigkeit. Der kleinere der beiden Roboter in der Zelle, der IRB 1100, ist der flinke Feinarbeiter. Sein Job ist es, die automatisch zugeführten Unterlagscheiben zu greifen und präzise einzusetzen. Dafür stellt ihm der IRB 1300 – in diesem Roboterteam der reichweitenstarke Allrounder – ein Hammerkopf-Unterteil hin, welches durch ihn zuvor an einem Sensor auf allfällige, störende Stahlspäne geprüft wurde. Der IRB 1100 steckt dann mit seinem Vakuumgreifer einen Stift ein und schichtet die Unterlagscheiben Stück für Stück auf. Nachdem dieser die richtige Anzahl Scheiben eingesetzt hat, setzt der IRB 1300 wiederum das Kopfstück des Gehäuses auf und legt den Hammerkopf in eine Schweissanlage, um die beiden Teile fix verbinden zu lassen. Er legt den Hammerkopf kurz zum Auskühlen hin, um ihn dann in eine CNC-Drehmaschine zu legen, wo die Schweissnaht abgespant wird. Danach reicht er den Hammerkopf noch weiter in eine angrenzende Zelle, wo ihn ein schon länger im Einsatz stehender IRB 1600 von ABB in eine zweite Schweissanlage legt. Dort wird er mit dem Stielhalter verschweisst.

Erste reine Omnicore-Roboterzelle in der Schweiz Das alles erledigen die drei Roboter voll automatisiert, womit PB Swiss Tools gemäss Olivier Keck, zuständiger Verkaufsingenieur von ABB, der erste Kunde in der Schweiz ist, der einen IRB 1300 erworben und die erste reine Omnicore-Roboterzelle realisiert hat. «Das zeigt, dass sie Innovation nicht nur in der Entwicklung neuer Werkzeuge leben, sondern auch bei der Optimierung der Fertigung zu den Vorreitern zählen», so Keck. Eva Jaisli, Geschäftsführerin von PB Swiss Tools, sagt dazu: «Wir entwickeln fortwährend neue Produkte für unsere Kunden und verbessern gleichzeitig bestehende Fertigungsabläufe, um unsere Konkurrenzfähigkeit weltweit auszubauen. Das Integrieren von Industrierobotern in der Produktion war schon in den 80er Jahren eines unserer Erfolgsrezepte.» Wichtig sei auch, eine möglichst grosse Flexibilität in der Fertigung zu gewährleisten, da die Qualitätsprodukte in zahlreichen Varianten produziert werden. Den rückschlagfreien Hammer produzieren PB Swiss Tools beispielsweise in sieben verschiedenen Grössen. Das Umrüsten der Zelle auf eine andere Grösse, üblicherweise einmal pro Woche, ist in einer Dreiviertelstunde erledigt. «Mit dieser neuen Zelle haben wir unser Ziel erreicht: Wir können schneller mehr qualitativ hochstehende Hämmer fertigen. Vor allem aber arbeiten die neuen ABB-Roboter überaus präzise und zuverlässig», so Kobel. ABB Robotik & Fertigungsautomation ist ein Pionier in den Bereichen Robotik, Maschinenautomation sowie digitale Dienstleistungen und bietet innovative Lösungen für eine Vielzahl von Branchen. Als einer der weltweit führenden Anbieter hat ABB mehr als 500 000 Roboterlösungen bereitgestellt. Kunden aller Grössenordnungen wird dabei geholfen, ihre Produktivität und Flexibilität zu steigern, Prozesse zu vereinfachen und die Produktqualität zu verbessern. Weitere Informationen unter www.abb.ch/robotics


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STANDORTFÖRDERUNG - AMT FÜR WIRTSCHAFT UND ARBEIT, KANTON ZÜRICH • BRANDREPORT 5

Die Schweizer Hochburg der Robotik Zürich ist nicht nur Finanzplatz, sondern dank einem Mix aus zukunftsweisenden Branchen, exzellenten Hochschulen und innovativen Unternehmen auch zu einem Robotik-Standort geworden. In den Bereichen Informatik, Computer Vision, Sensorik oder künstliche Intelligenz gehört Zürich mit seinen Hochschulen und Technologieunternehmen zur Weltspitze.

Markus Müller

Projektleiter Hightech

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mmer mehr Robotik-Unternehmen schreiben ihre Erfolgsgeschichte vom Grossraum Zürich aus. Was man früher nur aus Science-Fiction-Filmen kannte, ist heute Realität. Die Rede ist von künstlicher Intelligenz: von Robotern, die Gewohnheiten studieren, bei urbanen Herausforderungen helfen und die digitale Transformation vorantreiben. In sämtlichen Branchen steht eine Revolution vor der Tür, die mindestens genauso wichtig ist, wie die Erfindung der Dampfmaschine, der Elektrizität oder des Autos. Traditionelle Stärken der Schweiz waren schon immer im Bereich der Mechanik und Präzisionsgüter zu finden. Und in Zürich haben Maschinenbau, Mikrotechnologie und Optik lange Traditionen. Daher ist es logisch, dass auch die Robotik an diesem Standort stark verwurzelt ist. Tradition für Präzisionsarbeit findet so heute eine moderne und innovative Fortsetzung. Roboter für (fast) alles Roboter verändern schon jetzt Wirtschaft und Gesellschaft nachhaltig: So ist es heutzutage für Menschen mit Muskelschwäche möglich, mit einem Exoskelett der Firma Myoswiss von einem tiefen Sofa aufzustehen oder mit einer Armprothese von Beyond Robotics Wäsche aufzuhängen. Scewo geht noch einen Schritt weiter und entwickelt smarte Technologien mit futuristischem Design und kinderleichter Bedienung wie etwa den Scewo Bro, ein Elektro-Rollstuhl (Bild rechts), der Treppen steigen kann – egal, ob rauf oder runter. In Alters- und Pflegeheimen unterstützen die Roboter von F&P Robotics das Personal in der Verrichtung von Alltagsaufgaben. Im Rettungs- und Wartungsdienst unterstützt das ANYmal (Bild oben) von ANYbotics. Das Spinoff der ETH entwickelt Laufroboter für Extrembedingungen. Sie bewegen sich selbständig und frei dorthin, wo es für Menschen zu gefährlich oder unzugänglich ist. Die Roboter von Tethys vollbringen diese schwierigen Manöver sogar unter Wasser. Auch Träume wie etwa das Fliegen mit einer Drohne werden dank der Firma Twingtec wahr. Etwas klassischer aber nicht weniger aufregend: Die Roboter der Firma Stäubli. Sie stehen in den Produktionshallen nahezu aller Branchen und arbeiten selbstständig oder in Kollaboration mit den Produktionsmitarbeitenden unter den widrigsten Produktionsumgebungen bis hin zu Reinräumen mit strengsten medizinischen Auflagen. Beeindruckend ist auch das Startup Sevensense, welches mit seinen innovativen Lösungen dafür sorgt, dass sich Industriefahrzeuge vom Gabelstapler bis zur Reinigungsmaschine kollaborativ mit dem Personal in Innen- und Aussenbereichen von Gebäuden selbständig bewegen. Sevensense betont: «Wir bauen die Augen und Gehirne für mobile Roboter, um sie intelligenter zu machen als je zuvor. So können sie autonom und zuverlässig in komplexen und unstrukturierten Räumen navigieren.»

Zürichs Hochschulen als Robotik-Forschungsplatz Die ETH bildet in der Robotik ähnlich viele Masterstudierende und Doktorierende aus wie die Top-Universitäten der Bay Area in Kalifornien, schätzt Roland Siegwart, Leiter des Autonomous Systems Lab (ASL) an der ETH, gegenüber der NZZ. Im ASL werden Maschinen, Roboter und Drohnen entwickelt, die sich selbständig in der Welt orientieren und bewegen können. Doch nicht nur das Autonomous Systems Lab forscht in diesem Bereich, auch das Computer-Vision-Forschungsteam von Marc Pollefeys entwickelt Software und Sensoren für Roboter und Kameras. Weil Interdisziplinarität in der Robotik-Forschung so wichtig ist, wurde 2020 das AI Center an der ETH eröffnet. Dieses ist zentraler Knotenpunkt für künstliche Intelligenz und bringt Forschende aus 16 Departementen der ETH sowie der Universität Zürich und der Universität St. Gallen zusammen. An der Universität Zürich forscht die «Robotics and Perception Group» unter der Leitung von Davide Scaramuzza zu autonomen Maschinen. Diese sollen sich selbständig mit Hilfe von Onboard-Kameras und Berechnungen fortbewegen können, ohne auf externe Infrastrukturen wie GPS-, Positionsverfolgungssysteme oder Offboard-Computing angewiesen zu sein. Einen starken Fokus auf die Entwicklung von Robotern setzt auch die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) am Institut für Mechatronische Systeme. Das Augenmerk liegt auf der Entwicklung anspruchsvoller Anwendungen, die über den heutigen Industriestandard hinausgehen. In interdisziplinären Teams befassen sich die Forschenden mit der Realisierung intuitiver Mensch-Maschine-Interaktionsmöglichkeiten unter Berücksichtigung aller notwendigen Sicherheitsaspekte. Sie ermöglichen dadurch die Anwendung ihrer Forschung nicht

nur in der industriellen Technik, sondern auch in unterschiedlichen Bereichen des täglichen Lebens. MINT-Nachwuchs braucht das Land! Die Zürcher Hochschulen sind führend in der Roboterforschung. Das wissen und schätzen auch die Tech-Riesen. Multinationale Konzerne wie etwa Google, Apple, Amazon und Meta (Facebook) konkurrieren um die besten Talente aus den Hochschulen. Der Wettbewerb um diese Talente ist hoch und der Standort Zürich ist auf gut ausgebildete Fachkräfte in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik angewiesen. «Der Kanton Zürich hat grosses Interesse an der Förderung von Nachwuchstalenten in Ingenieursberufen. Sie tragen nachhaltig zur Entwicklung des Wirtschaftsraums bei», sagt Markus Müller, Projektleiter Hightech bei der Standortförderung im Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich. «Zudem hat der Ausbau des Frauenanteils in den technischen Berufen einen hohen Stellenwert. Neben der Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist auch der Dialog mit der Bevölkerung wichtig, um die Bedeutung des Ingenieurwesens für die Gesellschaft aufzuzeigen und die Begeisterung von jungen Frauen für eine Ausbildung zur Ingenieurin zu wecken». Die Standortförderung unterstützt deshalb Initiativen, die auf die Bedeutung der Ingenieursberufe aufmerksam machen wie zum Beispiel der Engineers‘ Day oder die Informatiktage. Zürichs Vielfalt ist Zürichs Stärke Seit vielen Jahren belegen die Schweiz und der Wirtschaftsraum Zürich in internationalen Rankings Spitzenplätze in Bezug auf Talente, Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit. Die Attraktivität von Zürich basiert auf verschiedenen Faktoren: Angefangen bei den erstklassigen Hochschulen, der hervorragenden Infrastruktur, dem dynamischen Netzwerk aus internationalen Grosskonzernen und spezialisierten KMU sowie der hohen Innovationskraft der Wirtschaft.

Die Standortförderung ist Unterstützerin des Engineers‘ Day am 4. März, an welchem die positiven Leistungen der Ingenieurinnen und Ingenieure sichtbar gemacht und der Nachwuchs gefördert werden soll. Zudem ist die Standortförderung als Teil des Kooperationsnetzwerks eZürich Mit-Organisatorin der Informatiktage, welche vom 28. März bis 1. April stattfinden und an denen Kinder sowie Jugendliche in spannenden Workshops, Vorträgen und Rundgängen die Welt der Informatik entdecken können.

Aktive Vernetzung spielt eine wichtige Rolle. Als Vernetzerin sieht sich auch die Standortförderung. Die Vielfalt des Kantons Zürich verlangt ein solches vernetztes Arbeiten. Denn ein abgestimmtes und gemeinsames Vorgehen von Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung kann Ideen und Projekte erfolgreich vorantreiben. So entsteht ein grosses Potenzial für nachhaltige Entwicklungen. Die Standortförderung ist Partnerin verschiedener Innovationshubs in Zürich, darunter der Bio-Technopark in Schlieren und der Innovationspark Zürich. Letzterer bietet bereits heute mit einer Teststrecke, der Nähe zum Flugfeld sowie einer 600 m2 grossen Drohnenflughalle Infrastrukturen für flächenintensive Tests von autonomen Systemen, Robotern und Drohnen an. In einem Generationenprojekt soll der Innovationspark Zürich zu einer massgebenden Plattform für Forschung, Entwicklung und Innovation ausgebaut werden; das Thema der Robotik wird einen grossen Stellenwert einnehmen. Standortförderung im Amt für Wirtschaft und Arbeit, Kanton Zürich Die Standortförderung unterstützt Unternehmen bei Innovationsthemen, bei generellen Fragen zum Standort Zürich oder zur Gründung von Unternehmen. Zwecks Stärkung zukunftsweisender Schlüsselbranchen wie Finance, Life Sciences, Hightech, Cleantech und ICT fördert sie zudem die Vernetzung von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Die Standortförderung ist aber auch Anlaufstelle für Anliegen von ansässigen und ansiedlungsinteressierten Unternehmen oder bei Bewilligungsfragen. Ausserdem engagiert sie sich für die administrative Entlastung der Unternehmen. zh.ch/wirtschaftsstandort


E I N E P U B L I K AT I O N VO N S M A RT M E D I A

6 SICHERHEIT

FOKUS.SWISS

Sind biometrische Sicherheitsmethoden die Lösung? Banküberfälle und Hauseinbrüche nehmen ab. Durch die digitalisierte Welt kann man heute bequem von zu Hause aus Unglaubliches anrichten. Umso wichtiger wird es für Unternehmen, sich richtig vor digitalen Übergriffen zu schützen. Zahlreiche Tipps sind schon vorhanden, doch bieten biometrische Passwörter die finale Lösung? «Fokus» geht dem nach.

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ie Meldungen von Cyberangriffen in der Schweiz nehmen kein Ende. 2021 lag die tiefste Zahl an Reporten in einer Woche bei 253 und die höchste bei 832 (Stand Woche 49/2021). Die am häufigsten gemeldeten Fälle gehören der Kategorie Betrug an. Darauf folgt Phishing und Spam. Immer mehr Firmen bedienen sich der modernen Technologie des Internet of Things (IoT). Allerdings sind genau die IoT-Geräte besonders anfällig für Hackerangriffe. IoT- und IIoT-Geräte: Die Zielscheibe der Hacker Das Sicherheitsunternehmen IoT Inspector nahm die IoT- und industriellenIoT-Geräte unter die Lupe: Die Erkenntnisse sind erschreckend: Neun von Zehn IoT-Geräten wiesen Sicherheitslücken auf. In unzähligen IoT-Geräten stecken zahlreiche Fremdhersteller, lautet die Erklärung. Dennoch werden diese immer häufiger verwendet. Umso wichtiger wird es, sich der Unsicherheit bewusst zu sein und eine Änderung vorzunehmen. Am besten gelinge dies durch die Berücksichtigung der IT-Sicherheit schon bei der Planung industrieller Anlagen. Dass gerade IoT-Geräte anfällig sind, ist kein Zufall. Überwachungskameras sind oft mit dem IoT verbunden, und damit genau die Daten, die nicht in falsche Hände geraten sollten. Ken Munro ist ein Sicherheitsunternehmer aus England und machte einst ein Beispiel zum Ausmass von hackbaren IoT-Geräten. Er zeigte anhand eines Wi-Fi-Wasserkochers, der sich bequem aus dem Bett heraus über das Handy bedienen lässt, um beispielsweise am Morgen Zeit zu sparen, wie einfach solche Geräte zu hacken sind. In zwei einfachen Schritten hackte er sich in das System des Wasserkochers ein und erlangte so das Wi-Fi-Passwort, welches unzählige Möglichkeiten bietet. Das kann verheerende Folgen für die Wohnenden haben.

Die häufigsten Fehler Unternehmen konzentrieren sich laut computerwoche. de oft auf ihre Netzwerke und Systeme, nicht aber auf ihre Daten. Hierbei wurde der Vergleich gemacht, dass dies so ist, als würde man die Sicherheit der Strassen im Auge haben, aber nicht jene der Fahrzeuge. Das Onlinemagazin stellt des Weiteren fest, dass häufig keine durchdachte Sicherheitsstrategie angewendet wird. Auch Pascal Lamia, Leiter Operative Cybersicherheit des Nationalen Zentrums für Cybersicherheit NCSC, betont, dass die Cybersicherheit in den Unternehmen klar definiert und im Anschluss auch umgesetzt werden müsse. Ausserdem sehe er bei Vorfällen oft, dass der Grundschutz nicht umgesetzt wurde. Lamia ergänzt: «So kommt es vor, dass kein Backup der Daten auf einem externen Datenspeicher gemacht wurde.» Biometrische Sicherheitsmethoden Passwörter können gehackt werden, einfache schneller als anspruchsvollere. Wie sieht es also mit den biometrischen Passwörtern aus? Die wohl am weitest verbreitete Form ist die Verwendung des Fingerabdruckes. Hierbei scannen Sensoren sogenannte Minutien, die feinen Merkmale eines Fingerabdrucks. Diese Option ist zwar annähernd unhackbar über ein Zweitgerät. Hat man jedoch einmal das Erstgerät in der Hand, wird es einfach. Es befinden sich auf dem letzteren unzählige Fingerabdrücke, welche kopiert werden können, um die Entsperrung vorzunehmen. Eine weitere Form eines biometrischen Passworts ist die Gesichtserkennung. Diese ist sicherer als Fingerabdrücke, jedoch gibt es auch hier einen etwas aufwendigeren Hack. So gelang es Forschenden, mittels einer nachkonstruierten Maske ein Gerät zu entsperren. Die Schwierigkeit der Passwörter kann hierbei, im Gegensatz zu den schriftlichen, nicht variieren. Letztendlich ist womöglich eine Kombination aus schriftlichem und biometrischem Passwort die sicherste Variante.

Fragen an das NCSC Das Thema Cyber Security gewinnt zunehmend an Bedeutung, dennoch steigen die Zahlen der Cyberkriminalität rasant. Wie lässt sich das erklären? Mit der Coronapandemie hat sich die Sensibilität von Unternehmen und Privatpersonen für das Thema Cyberkriminalität erhöht. Demnach wurden Vorfälle eher gemeldet und die Opfer der Angriffe gingen vermehrt an die Öffentlichkeit. Während bei einigen Phänomenen wie zum Beispiel Ransomware-Angriffe die Meldungen im Verhältnis stärker zugenommen haben, ist die Zahl in anderen Bereichen weniger deutlich angestiegen. Wie kann sich ein Unternehmen am besten gegen Cyberkriminalität schützen? Das Risiko für Cyberangriffe kann erheblich gesenkt werden, wenn die wichtigsten Grundregeln befolgt werden. Dazu gehören Datensicherungen auf externen Medien, Updates, Firewalls, Virenschutz und Weiteres. Darüber hinaus müssen organisatorische Massnahmen im Unternehmensumfeld getroffen werden wie Business Continuity Management, Krisenmanagement und Krisenkommunikationskonzept. Von besonderer Wichtigkeit ist die Sensibilisierung der Mitarbeitenden. Organisatorische und technische Massnahmen greifen nur dann im gewünschten Rahmen, wenn die Mitarbeitenden verstehen, warum sie gewisse Dinge berücksichtigen müssen. Im Fokus der Angreifenden stehen alle verwundbaren Systeme, unabhängig davon, ob es sich um Privatpersonen, Behörden, kleine oder grosse Unternehmen handelt. Somit muss sich jede:r Gedanken zur Cybersicherheit machen und die erforderlichen Schutzmassnahmen vornehmen. Das NCSC veröffentlicht auf seiner Website eine Vielzahl von Anleitungen und Checklisten, wie sich Privatanwendenden, Unternehmen oder Behörden vor Cyberbedrohungen schützen können.

Für Privatpersonen: www.ncsc.admin.ch/ncsc/de/home/infos-fuer/infos-private.html Für Unternehmen: www.ncsc.admin.ch/ncsc/de/home/infos-fuer/infos-unternehmen.html Für IT-Spezialisten: www.ncsc.admin.ch/ncsc/de/home/infos-fuer/infos-it-spezialisten.html

Text Melanie Cubela

BRANDREPORT • LENZE BACHOFEN AG

«Wir machen Komplexität beherrschbar» Die Digitalisierung verändert die Ansprüche von Unternehmen sowie von Endkundinnen und -kunden weltweit. Das hat Auswirkungen auf die Hersteller von industriellen Maschinen und Fertigungsanlagen. Glücklicherweise steht ihnen mit Lenze Bachofen ein globaler Partner zur Seite, der sie mit intelligenten Lösungen dabei unterstützt, die digitale Transformation zur Chance zu machen. Interview mit Konrad Meier, CEO und Remo Achermann, Leiter Systemgeschäft und Applikation bei der Lenze Bachofen AG

Konrad Meier CEO

Remo Achermann

Leiter Systemgeschäft und Applikation

Konrad Meier, Remo Achermann, die Digitalisierung transformiert derzeit alle Branchen und Unternehmen. Wie wirkt sich dies auf Ihre Kundschaft aus? Konrad Meier: Auch die Maschinen- und Anlagenbau-Unternehmen sehen sich angesichts der digitalen Transformation mit völlig neuen Fragestellungen und Herausforderungen konfrontiert. So müssen sie etwa geeignete Spezialistinnen und Spezialisten finden, die sich im neuen digitalen Technologiefeld auskennen. Denn der technologische Wandel lässt sich weder mit althergebrachten Werkzeugen noch mit bisherigem Know-how meistern. Neue Skillsets sind daher ebenso gefragt wie neue Denkansätze. Für uns als Technologie-Partner der Maschinen- und Fertigungshersteller ist es daher zentral, dass wir unseren Kundinnen und Kunden helfen, die Vorteile der Digitalisierung für sich zu nutzen. Wie tun Sie das konkret? Konrad Meier: Indem wir Unternehmen Software – beziehungsweise «Brainware» – bereitstellen, die dazu

führt, dass ihre Anlagen ausfallsicherer, performanter sowie effizienter werden. Dies wiederum sorgt für eine höhere Zufriedenheit bei ihren eigenen Kund:innen. Möglich wird das dank den von uns verwendeten offenen Standards. Diese sowie unsere modularen Elemente bieten den Vorteil, dass relativ rasch eine massgeschneiderte und praxistaugliche Digitalisierungslösung erarbeitet werden kann, welche die individuellen Bedürfnisse der Kundenunternehmen adressiert. Remo Achermann: Generell besteht eine wesentliche Herausforderung für den Maschinen-Sektor darin, die Bereiche IT und OT (Operational Technology) miteinander zu verbinden und einen sicheren sowie effizienten Datenaustausch zu erwirken. Das stellt quasi die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Digitalisierung in dieser Branche dar. Zudem bin ich der Ansicht, dass Kooperationskompetenz in Zukunft ein weiterer zentraler Erfolgsfaktor der Branche sein wird. Was meinen Sie damit? Remo Achermann: Technologie und Prozesse haben einen Grad von Komplexität erreicht, der es Unternehmen schlichtweg verunmöglicht, alle daraus entstehenden Fragestellungen und Aufgaben alleine zu bewältigen. Ebenso wenig können Betriebe auf diese

Weise die enormen Potenziale nutzen, welche ihnen die Digitalisierung bietet. Firmen müssen daher künftig in der Lage sein, passende Partnerunternehmen zu finden, an die sie Schlüsselaufgaben auslagern und von denen sie wichtiges Know-how beziehen können. Wir von Lenze Bachofen haben diesen Grundgedanken im Firmen-Credo festgehalten: Wir machen Komplexität beherrschbar. Das bedeutet, dass wir für die Maschinen- und Anlagenbauer auf Wunsch digitalisierungsrelevante Themen und Aufgaben übernehmen oder soweit herunterbrechen, dass sich die Betriebe ganz auf ihre Kernkompetenz konzentrieren können. Konrad Meier: Dadurch ergeben sich natürlich diverse Vorteile. So führen effizientere Prozesse sowie flexiblere Tools unter anderem dazu, dass sich die «Time to Market» verkürzt und sich das Kostenmanagement verbessert. Als direkte Folge davon entsteht eine höhere unternehmerische Agilität, die gerade in Zeiten von immer kürzer werdenden Entwicklungszyklen besonders vorteilhaft ist. Wie gehen Sie konkret vor, damit Ihre Kundschaft den Schritt in die digitale Zukunft meistert und Teil der Industrie 4.0 wird? Remo Achermann: Wir nutzen einen bewährten Prozess aus fünf Schritten. Der erste Schritt besteht darin, unseren Kundinnen und Kunden schon bei der Ideenentwicklung zur Seite zu stehen. Denn unsere erfahrenen Ingenieur:innen können bereits in dieser Phase wichtige Hilfestellung leisten. Im zweiten Schritt geht es um das Erarbeiten eines Konzepts. Konkret wird dabei geklärt, welche Key-Features eine Maschine oder Anlage aufweisen muss und welche digitalen Tools dafür notwendig sind. Schritt drei besteht in der Definition der Hardware und im darauffolgenden Schritt vier wird die Maschine anhand der erarbeiteten Vorgaben gebaut. Im fünften Schritt stehen die Inbetriebnahme sowie der After-Sale-Service im Mittelpunkt.

Lenze Bachofen legt Wert auf Digitalisierungstools, die einen realen Mehrwert bieten und sich durch hohe Praxistauglichkeit auszeichnen. Können Sie Beispiele dafür nennen? Konrad Meier: Der «Digitale Zwilling» stellt ein wesentliches Puzzlestück dar, welches viele Vorteile der Digitalisierung nutzbar macht. Indem man über eine digitale Entsprechung einer realen Maschine verfügt, kann man nicht nur verschiedene Detailanpassungen im Vorfeld simulieren, sondern ist auch die Grundlage für sämtliche digitalen Services, wie etwa «Predictive Maintenance», das heisst «vorausschauende Wartung». Auf diese Weise lassen sich Ausfälle von Maschinen und Anlagen deutlich vermindern sowie ihre allgemeine Effizienz erhöhen. Ferner können wir über OEE und Downtime-Tracking transparent aufzeigen, wo Stillstände in der Fertigung entstehen und wie lange diese dauern. Ein weiterer Vorteil unserer Lösungen liegt im durchgehenden Remote Access: Auf diese Weise können wir praktisch ohne Zeitunterbruch auf allfällige Probleme eingehen und diese oft schon «aus der Ferne» lösen. Über Lenze Bachofen Über 70 Jahre Firmengeschichte und mehr als 3700 Mitarbeitende in 60 Ländern machen Lenze zum weltweit führenden Automatisierungsunternehmen für den Maschinenbau. Mit der Lösungskompetenz eines Systemanbieter erarbeitet das Unternehmen für und mit seinen Kund:innen hochwertige mechatronische Produkte, leistungsfähige Systeme aus Hard- und Software für die erfolgreiche Automatisierung sowie Services für die Digitalisierung. Weitere Informationen unter www.lenze.com


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#FOKUSINDUSTRIE

MOTOREX AG • BRANDREPORT 7

Von Hand messen war gestern Seit über 100 Jahren setzt die Firma Motorex auf höchste Qualität aller Produkte und Dienstleistungen. Diese Spitzenqualität und Erfahrung machen die Firma zum verlässlichen Partner für Mittelstand und Industrie sowie für Profi- und Freizeitsportler:innen im Bike- und Motorradsport.

Mathias Marti

Business Unit Leiter Industrie Schmiertechnik

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ie Motorex AG ist nach wie vor ein unabhängiges Schweizer Familienunternehmen, das weltweit tätig ist, wie Mathias Marti, Business Unit Leiter Industrieschmiertechnik, Mitglied der Geschäftsleitung der Motorex, voller Stolz erklärt: «Ob Ingenieur:innen, Chemiker:innen, Techniker:innen, Verkäufer:innen, Kundendienstmitarbeitende oder Marketing-Fachleute: Im Fokus aller unser Expert:innen steht unsere Kundschaft und ihre Bedürfnisse. Wer bei Motorex einkauft, kann sich darauf verlassen, im breiten Sortiment für jede schmiertechnische Aufgabe das perfekte Produkt zu finden.» Der Luchs heisst auf Englisch Lynx. Das Tier hat ein fantastisches Hör,- Seh- und Geruchsvermögen. In der Natur steht er für Kraft und Agilität. Mit seiner innovativen Mess- und Regeltechnik setzt Motorex FluidLynx just diese Qualitäten in eine intelligente Kühlschmierstoff-Automatisierung um. «Wassergemischte Kühlschmierstoffe (KSS) können mit Intervallzyklen von 1 bis 99 Minuten konstant analysiert werden, denn je regelmässiger gemessen wird, desto feinmaschiger ist der Regelkreis», so Marti. «Das Gehirn der Fluid-Automation ist der von Motorex entwickelte FluidLynx – erhältlich als FluidLynx Single für eine Maschine oder als FluidLynx Multi für bis zu sechs Maschinen.» Das Erfolgsgeheimnis liegt in innovativen Sensoren. Während die meisten herkömmlichen Systeme die Messwerte mit einer optischen Linse ermitteln, setzt der FluidLynx auf innovative Sensortechnologie. Diese sind sozusagen die Sinnesorgane und arbeiten im Gegensatz zu optischen Systemen (Verschmutzungsgefahr) zuverlässig, schnell und genau. Die Technologie wurde in Zusammenarbeit mit Partnern in der Schweiz entwickelt und gebaut und während zwei Jahren erfolgreich im Praxiseinsatz getestet. Durch seine kompakte Bauweise kann der FluidLynx auch bei bestehenden Anlagen leicht angebaut werden. Die Installation kann ohne Maschinenunterbruch erfolgen. Schnelle und präzise Messresultate werden auf dem Display angezeigt und sind rund

um die Uhr online ersichtlich. Mit der Automatisierung des Fluid-Managements wird neben einer Reduktion des KSS-Verbrauchs durch eine konstante Dosierung auch die Prozesssicherheit verbessert. Motorex bietet alles aus einer Hand. Angefangen bei den qualitativ hochstehenden Bearbeitungsfluids über die bedienerfreundliche Software/App bis hin zum FluidLynx Portfolio für das Messen, Mischen, Dosieren und Pflegen. Dadurch werden der physische Kontakt mit dem Kühlschmierstoff zur Ausnahme und die Arbeitssicherheit nochmals verbessert. «Wir wollen den Kontakt des Menschen mit den Fluids auf ein Minimum reduzieren», erwähnt Marti. Motorex FluidLynx nimmt die Zukunft vorweg und leistet so einen wertvollen Beitrag für effiziente, sichere und nachhaltige Fertigungsprogramme. Durch die konsequente Qualitätssicherung auf jeder Stufe des Unternehmens überzeugt Motorex mit qualitativ hochstehenden Produkten und Dienstleistungen. Das moderne Motorex Labor kontrolliert die Qualität der Rohstoffe und sichert mit engagierter Forschung und Entwicklung den Wissensvorsprung. Motorex wächst in der Schweiz und international. So wurden im Jahr 2020 rund 60 Prozent der hergestellten Produkte aus Langenthal ausserhalb der Schweiz abgesetzt. 130 nach Kundensegmenten spezialisierte Vertriebspartner, die ihre Produkt- und Branchenkenntnisse in 93 Ländern einbringen, und eigene Vertriebsorganisationen in der Schweiz, Frankreich, Deutschland, Österreich, Schweden, USA und China machen dies möglich. Themen wie Nachhaltigkeit oder Unabhängigkeit gehören zu den Grundwerten des über 100-jährigen Familienunternehmens: «Wir beziehen sowohl die Bedürfnisse von Kunden, Mitarbeitenden, Umwelt und Gesellschaft, als auch wie die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit des Unternehmens in unser Handeln mit ein. Biologisch abbaubare Produkte sind seit Jahrzehnten ein strategischer Pfeiler. 2021 hat uns das unabhängige Institut ecovadis erneut in einer Zertifizierung in Corporate Social Responsibility die Silbermedaille verliehen. Seit vielen Jahren arbeiten wir mit der Energieagentur EnAw freiwillig an der Optimierung unserer innerbetrieblichen Energie- und CO2-Bilanz.» Ein Erfolgsfaktor ist zudem das starke Forschungsund Entwicklungsteam, das in Labors in der Schweiz, Polen und Frankreich arbeitet. Motorex kooperiert in diesen Bereichen bewusst eng mit OEMs (auch Werkzeugmaschinenhersteller), Motorsport-Teams,

Universitäten und ausgewählten Lieferanten. Auch die Nachhaltigkeit geniesst bei Motorex einen hohen Stellenwert: «Bei der FluidLynx Systemlösung können wir unserer Kundschaft den ganzen Prozess rund um das Kühlmittelmanagement anbieten», so Marti. «Wir erarbeiten eine Gesamtlösung nach dem Prinzip der Industrie 4.0. So sind die Kühlmittel länger im Einsatz. Aber auch das Bringen, Holen, die Abwicklung automatischer Bestellungen, der Service, die Entsorgung und Aufbereitung sind davon betroffen. Somit wird der ganze Prozess durch Motorex abgedeckt und ökologisch optimiert.» Marti sieht die grösste Veränderung in den letzten 20 Jahren in der Regulierung des Einsatzes von Chemie in den Kühlmitteln. Dadurch mussten die Produkte immer wieder den geltenden Regulierungen angepasst werden: «Verändert hat sich sicher auch, dass die Unternehmungen die Wichtigkeit der Messung und Regulierung von Kühlschmiermittel erkannt haben. Es wird aber heute vieles noch immer manuell gemacht – leider oft nicht mit der nötigen Konsequenz.» Motorex hat deshalb nebst dem Schmiertechnik-Stammgeschäft Lösungen entwickelt, um der Kundschaft inskünftig das komplette Kühlschmierstoff-Management zu erleichtern. Auch Social-Media-Kanäle wie LinkedIn werden immer wichtiger: «Gerade in der Industrie sind die relevanten Ansprechpartner auf Social Media unterwegs. Also werden wir zusätzlich zur Printkommunikation und Messen, welche in der Industrie unerlässlich sind, immer häufiger auch in digitale Medien investieren.» An spannendem Content mangelt es nicht. So arbeitet Motorex seit vielen Jahren eng mit Herstellern und Rennteams im Motorsport zusammen, um Profi- und Freizeitsportlern die besten Produkte und aktuelles Fachwissen zu bieten. Piloten und Teams, die MotorexSchmierstoffe nutzen, haben schon über 100 Weltmeistertitel des Motorradweltverbandes FIM gewonnen. Mit der innovativen Mess- und Regeltechnik FluidLynx (siehe Kasten) wird die intelligente Kühlmittel-Automatisierung endlich Realität: «Die Lösungen sind fähig, folgende Werte zu messen: ph-Wert, elektrische Leitfähigkeit, Geruch, Pilz und Bakterien, Temperatur, Viskosität und Reinheit. Dies alles wird für Ihre Qualitätssicherung dokumentiert», sagt Marti abschliessend. Aber damit nicht genug: «Wir haben in diese Richtung noch einige innovative Ideen, die wir in den nächsten Jahren umsetzen werden».

So profitieren Industrieunternehmen von FluidLynx

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Von Hand messen war gestern – Motorex FluidLynx ist heute. Die Verwendung der FluidLynx Lösung gewährleistet eine 24/7-Prozesssicherheit. Kontrollen sind via Desktop und Mobile beim Kunden oder als Fernkontrolle bei Motorex möglich. Wassergemischte Kühlschmierstoffe können mit Intervallzyklen von 1 bis 99 Minuten konstant analysiert und dosiert werden. Als Gehirn der Fluid-Automation gibt es FluidLynx für Einzel- und Zentralanlagen in zwei Ausführungen – als FluidLynx Single für eine Maschine oder als FluidLynx Multi für bis zu sechs Maschinen. Schnell werden Ressourcen-Einsparungen bei der Kontrolle der Kühlflüssigkeit durch die automatische Befüllung, Dosierung, Messung und Auswertung erreicht. Bis anhin wurden viele der Funktionen manuell ausgeführt. Ökonomische Vorteile sind etwa die Einsparungen von Kühlschmierstoffen, Ressourcen sowie Standzeit-Verlängerungen Es resultieren auch ökologische Vorteile sowie eine höhere Mitarbeitersicherheit. Alle Produkte wurden in der Schweiz entwickelt und hergestellt. Motorex bietet dem Kunden vom Schmierstoff über die Sensorik bis zur Analytik alles aus einer Hand.

Kontakt: Mathias Marti, Business Unit Leiter Industrie Schmiertechnik Motorex AG, Bern-Zürich-Strasse 31, Postfach, 4901 Langenthal, +41 62 919 75 01 mathias.marti@motorex.com

motorex.com/de-ch/ industrial-line/


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8 LIEFERKETTE

FOKUS.SWISS

Weltweite Güterversorgung in Bedrängnis Unternehmen stehen weltweit vor grossen Herausforderungen, wenn es um die Beschaffung von Rohmaterialen, Einzelteilen und Komponenten geht. Dazu gehören z.B. das begrenzte Angebot an Rohstoffen, die erhöhte Importnachfrage aus China und den USA, die gesunkenen Transportkapazitäten und dadurch gestiegenen Transportkosten sowie die internationalen staatlichen Erschwernisse aus der Coronapandemie.

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er partielle Mangel an Rohstoffen und industriellen Vorprodukten kombiniert mit reduzierten Transportkapazitäten behindert die Versorgung. Diese geschieht über die sogenannten Lieferketten, die heute ein Netzwerk von Unternehmen, Zulieferern und deren Zulieferer sowie Verkehrsträgern mit ihren Transportmitteln bilden. Dass in diesen Lieferketten bereits kleinste Störungen grosse Ausfälle und Risiken bedeuten, ist klar. Die Komplexität und Störanfälligkeit der ineinander verzahnten internationalen Logistikketten, die Digitalisierung sowie gleichzeitig die umwelt- und sozialpolitischen Anforderungen und die Situation der Transportbranche trafen auf eine bereits zunehmende Verknappung der Rohstoffe und steigende Preise. Gründe für Lieferengpässe Der Beschaffungsmarkt stöhnt und ächzt weltweit. Dabei hat der massive Anstieg der Transportkosten sowie das dringende Bedürfnis der Firmen ihre Lager zu erhöhen, massgeblich dazu beigetragen. «Der Einbruch des verfügbaren Frachtvolumens in den Flugzeugen, der weltweite Containermangel und der Stau von Containerfrachtschiffen in den USA führt aktuell zu zusätzlichen Lieferproblemen», erklärt Dr. Peter Acél, renommierter Fachexperte im Bereich internationale Supply-ChainManagementberatung und Dozent an der ETH Zürich. Einzelne Rohstoffe und Vorprodukte sind weiterhin knapp, die Engpässe führen zu steigenden Preisen und längeren Lieferzeiten. Gründe dafür werden im Auslöser Coronapandemie gesucht.

Dr. Peter Acél sieht die Schwierigkeiten in den Lieferketten jedoch vielschichtiger: - Die Erholung nach der Coronakrise steigert die Nachfrage, aber die Knappheit der Zulieferprodukte hält weiter an. Das Angebots- und Nachfrageniveau ist höchst sensibel. Es mangelt an Stahl, Holz, Aluminium und Kupfer sowie einzelnen Halbleitern. Die Preise steigen. - Nachfragesog: Weltweit wurden Produktionen und Häfen während der Pandemie geschlossen. Jetzt soll das Ganze wieder hochgefahren und auch die Lagerbestände erhöht werden, nachdem diese aufgrund der Pandemie abgebaut wurden. - Auch der Handel trägt seinerseits zur Angebotsverknappung durch das eigene Marketing und das fehlende Risikomanagement bei. Das treibt die Preise ebenfalls hoch. - Die Pandemie hat sich auf bereits zuvor schwach organisierte Schnittstellen in den Lieferketten besonders stark ausgewirkt. Zudem haben die besonderen Arbeitsschutz- und Hygienebestimmungen aufgrund der Pandemie viele Abläufe verändert, was zu Verzögerungen und Zusatzbelastungen führte. Die Industrie muss hier grundlegende Hausaufgaben machen. - Subventionen und bis im letzten Sommer tiefe Zinsen führten in den USA zu einem Boom an Hausbauten. Dies führte dazu, dass der Rohstoff Holz in einem Mass nachgefragt wurde, wie seit Jahrzenten nicht mehr; entstanden ist daraus eine weltweite Verknappung. Als Folge kauft China grosse Mengen in Europa ein, was nun auch hier zu einer Verknappung führte.

- Zudem befindet sich der Stahlmarkt je nach Qualität in einem Engpass; nicht zuletzt aufgrund des Wachstums in vielen asiatischen Ländern, die bereit sind, für Stahl und weitere Rohstoffe aus China höhere Rohstoffpreise zahlen.

- Agilität: in der Transportbranche ist mehr denn je Agilität gefragt. D.h. kurzfristig reagieren und Sendungen umleiten z.B. mit der Bahn ab China nach Europa oder via See Air über Dubai.

- Die psychologischen Aspekte dürfen auch nicht ausser Acht gelassen werden. So führt ein Horten aus Furcht vor Engpässen bei den Rohmaterialen zu zusätzlichen Engpässen und Preisanstiegen.

- Datenmanagement: Aktuelle digitale Daten zur Verfügbarkeit von Ressourcen (Rohstoffe, Vorprodukte und Transportkapazitäten) über die ganzen Lieferketten hinweg in Konzernen, aber auch über Organisationen, zentral bereitstellen. Wird bei Knappheit nicht übergreifend agiert, werden Engpässe unlösbar.

Lösungsansätze und Trends Aufgrund der drohenden weiteren Vorprodukt- und Rohstoffknappheiten müssen für die Industrie neue Lösungen gefunden werden. Die Pandemie hat dem Handel und der ganzen Industrie gezeigt, wo die Schwachstellen liegen. So gilt es künftig gemäss Dr. Peter Acél: - Risikomanagement frühzeitig zur Chefsache erklären und umsetzen. Dazu gehört auch ein mindestens jährliches Review. Zu den Risiken gehören entsprechende Massnahmepläne, welche z.T. auch beübt werden müssen. Besonders kritisch sind Vorprodukte, welche aus Gründen des Kostendrucks weltweit nur noch an einem Ort hergestellt werden z.B. Wasserchemie, medizinische Vorprodukte. - Widerstandsfähigkeit: Die Lieferketten müssen widerstandsfähiger werden. Alternative Lieferanten müssen gesucht und gepflegt werden. Dabei ist je Warenart zu beachten, dass nicht alle aus derselben Region z.B. aus China kommen. Auch alternative, evtl. nicht ganz optimale Vorprodukte sind zu berücksichtigen.

- Technologisierung: In vielen Bereichen der Technologieanwendung sind aus Sicherheitsgründen oder aus Haftungsgründen Zertifizierungen vorgeschrieben. Auch hier gilt es frühzeitig oder dann möglichst schnell Parallelzertifizierungen anzustreben. Bemerkt ein Grossunternehmen nach 1,5 Jahren Pandemie, dass seine zertifizierten Computerchips ausgehen und hat noch keine Parallelzertifikate, dann liegen grobe Versäumnisse vor. Fazit «Unternehmen und Liefernetzwerke sind gefordert, eine intensive Analyse der Risiken und ein netzwerkübergreifendes Risikomanagement mit Massnahmen vorzubereiten. Dabei wird klar, ob mit oder ohne Pandemie wird es weiterhin zu punktuellen Verknappungen in den Lieferketten und bei den Rohstoffen kommen. Mit entsprechend flexibel geplanten Prozessen und mehr Kreativität jedoch können Unternehmen diese besser meistern», meint Acél abschliessend.

BRANDREPORT • GRITEC AG

Cyber Security, die auf Erfahrung basiert Die Digitalisierung eröffnet Industriebetrieben bisher ungeahnte Potenziale – konfrontiert sie aber auch mit neuen Herausforderungen. Dies gilt ebenfalls für die Cyber Security. Die Gritec AG unterstützt Unternehmen dabei, ihre Produktion und Produkte gegen Cyberrisiken fit zu machen. Dafür setzt sie auf jahrzehntelange Branchenkenntnis sowie etablierte Strategien.

Matthias Schwaninger

Head BU Digital Industry

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iemand kennt die Herausforderungen einer Branche besser als die Marktteilnehmer. Wenn es um die produzierende Industrie geht, kann die Gritec AG auf mehr als 30 Jahre Erfahrung zurückblicken. «Unsere Wurzeln liegen in diesem Feld und über die Jahrzehnte hinweg haben wir unser Fachwissen stetig erweitert», erklärt Matthias Schwaninger, «Head BU Digital Industry» bei der Gritec AG. Man sei darum bestens mit den Erwartungen und Bedürfnissen der Industriebranche vertraut. Gerade in Sicherheitsfragen im Zusammenhang mit Automation und Digitalisierung hat die Gritec AG ein neues Kompetenzzentrum aufgebaut: Als eines der wenigen Schweizer Unternehmen bietet das Unternehmen Dienstleistungen gemäss dem «IEC 62433» (Industrial Security) Standard an.

Doch welches sind die wesentlichen Sicherheitsthemen, mit denen sich Industriebetriebe im Jahr 2022 beschäftigen sollten? «Um die Chancen von Industrie 4.0 nutzen zu können, müssen Cyberrisiken unter Kontrolle gebracht werden», führt Matthias Schwaninger aus. Dieses Feld ist dermassen komplex, dass eine umfassende Strategie notwendig wird. «Genau diese erarbeiten wir für unsere Kundschaft und setzen sie um.» Um eine zunehmend vernetzte und autonome Produktion wirksam vor Cyberangriffen zu schützen, braucht es einen umfassenden Schutz, der

auf vier Pfeilern beruht: Strategie, Sicherheit, Monitoring sowie Resilienz. «Und da diese Themen für viele produzierende Betriebe verständlicherweise neu sind, unterstützen wir unsere Kunden bei allen wichtigen Aspekten.» Denn bleiben Schwachstellen in der OT (Operational Technology) unentdeckt, können im schlimmsten Fall durch Cyberangriffe wichtige Daten abhandenkommen oder vernetzte Produktionssysteme zum Stillstand gebracht werden. Gerade für mittelgrosse Betriebe kann ein solcher unfreiwilliger Produktionsstopp rasch existenzbedrohend werden.

Um die Chancen von Industrie 4.0 nutzen zu können, müssen Cyberrisiken unter Kontrolle gebracht werden.

Alles aus einer Hand Die Gritec AG erarbeitet daher für jeden Betrieb eine umfassende, etablierte Sicherheitslösung. Bei Automationsanlagen aus dem Hause Gritec werden Security-Aspekte von Anfang an einbezogen und sind nicht ein zusätzliches Feature, das am Ende der Anlage hinzugefügt wird. «Wir sind aber natürlich auch in der Lage, OT-Security in bestehende Anlagen sowie heterogene Maschinenparks zu implementieren», führt Schwaninger aus. Ein Ziel besteht darin, die OT-Verantwortlichen der Kundenunternehmen zu sensibilisieren, die Cyber Security in ihrem Betrieb nachhaltig sicherzustellen. Dafür bietet die Gritec AG gezielte Workshops und Analysen zum Thema «Industrial Cyber Security» an. Weitere Informationen unter www.gritec.ch


E I N E P U B L I K AT I O N VO N S M A RT M E D I A

#FOKUSINDUSTRIE

BERNEXPO AG • BRANDREPORT 9 Bern – der Schweizer Hotspot für Industriemessen Die Schweiz ist in Sachen industrieller Automation sowie Digitalisierung ein internationaler Innovationstreiber. Die Bernexpo bietet mit einem umfangreichen Angebot an Fachmessen den idealen Rahmen für die relevanten Branchen und Betriebe.

Sindex – die erste Wahl für Innovationen und Trends Die Sindex ist die massgebende Schweizer Messe für industrielle Automatisierung. Das Leitthema der 2021er-Ausgabe war «Innovation im Dialog». Der wichtigste Treffpunkt der Branche zeigt Trends, Innovationen und Schlüsseltechnologien von morgen und deckt dabei sowohl einzelne Komponenten als auch Gesamtlösungen ab. 2021 wurde die Sindex erstmals hybrid durchgeführt und wartete mit einem attraktiven Rahmenprogramm auf. Drei aktuelle, attraktiv aufgemachte Themen standen vom 31. August bis 2. September auf dem Gelände der Bernexpo besonders im Fokus: Predictive Maintenance, Cyber Security und Artificial Intelligence.

Messen sind auch im digitalen Zeitalter unersetzbar Die digitalen Technologien verändern unsere Kommunikation nachhaltig und erleichtern den Austausch in vielerlei Hinsicht. Dennoch zeigt sich, dass der persönliche Kontakt sowie das Networking «vor Ort» im Rahmen von Fachmessen nach wie vor enorm beliebt sind. Besonders dann, wenn das bewährte Messekonzept mit neuen digitalen Impulsen angereichert wird. Wie das funktionieren kann, zeigt die Bernexpo AG.

David von Büren

Messeleiter Innoteq

Pascal Blanc Bereichsleiter Fachmessen Bernexpo

D

ie letzten beiden Jahre waren aufgrund der Pandemie sowohl für Fach- als auch für Publikumsmessen herausfordernd. Dass man aus einer Herausforderung auch eine Chance machen kann, bewies in dieser Zeit die Bernexpo AG. Das in der Hauptstadt beheimatete Unternehmen konzipiert und realisiert Messen in den Themenfeldern «Ferien und Freizeit», «Industrie und Technik», «Interior und Design» sowie «Bildung und Karriere».

Die coronabedingten Einschränkungen haben uns dazu ermutigt, neue Ideen und Konzepte auszuprobieren. «Die coronabedingten Einschränkungen haben uns dazu ermutigt, neue Ideen und Konzepte auszuprobieren», erklärt der Bereichsleiter Fachmessen, Pascal Blanc.

So habe man bereits im Sommer 2021 die «Innoteq» als erste digitale Fachmesse durchgeführt. Messeleiter David von Büren erklärt: «Besuchende und Ausstellende trafen sich nicht wie gewohnt auf unserem Messegelände im Herzen von Bern, sondern online.» Als neuer Branchentreffpunkt dient die Innoteq als Wissens-, Netzwerk- sowie Dialogplattform für alle Akteure der Fertigungsindustrie in der Schweiz. «Und da diese Branche ein starker Technologie- und Innovationstreiber ist, erschien uns die Innoteq als das ideale Gefäss, um unseren neuen, digitalen Ansatz auszuprobieren», so der Messeleiter. Wichtige Erfahrungen gesammelt Doch war die digitale Messe ein Erfolg? «Ja, allerdings muss man das Thema aus mehreren Perspektiven betrachten», erklärt von Büren. An der Innoteq trafen 55 Ausstellende digital auf rund 3000 Userinnen und User. «Diese Zahlen sind weiter ausbaufähig und können noch keineswegs mit unseren On-Location-Events mithalten.» Doch die Veranstalter hätten dabei enorm viel gelernt und wichtige Erfahrungen gesammelt – sowohl was organisatorische als auch technische Aspekte betrifft. Das neugewonnene Know-how floss dann bereits im Sommer 2021 in die «Sindex», die führende Schweizer Messe für industrielle Automatisierung, mit ein. Der Event wurde in Bern erstmals «hybrid» durchgeführt: Die physische Veranstaltung fand in einer reduzierten Form live vor Ort statt und wurde durch ein umfangreiches Online-Angebot mit einer eigenen digitalen Plattform erweitert. Die Bernexpo sammelte auf verschiedenen digitalen Messen wertvolle Erfahrungen und zieht ein positives Fazit aus den Entwicklungen. «Unter anderem konnten wir unsere eigene Agilität unter Beweis stellen,

Das Prinzip der Messe bleibt bei den Leuten enorm beliebt. indem wir rasch auf die neuen Gegebenheiten reagierten und den Bedürfnissen unserer Kundschaft entgegenkamen.» Künftig müssen die Mehrwerte und die Bereitschaft der Messe-Besuchenden für derartige Hybridangebote zunehmen. Das benötigt Zeit. Die fortschreitende Digitalisierung sowie die technische Affinität der Industrie-Entscheidenden von morgen dürfte dies beschleunigen. Messen bleiben elementar Für David von Büren hat die Coronapandemie darüber hinaus etwas ganz Wesentliches aufgezeigt: «Das Prinzip der Messe bleibt bei den Leuten enorm beliebt und ist auch in Zeiten zunehmender digitaler Lösungen unersetzbar», betont der Messeleiter. Denn wenn es darum gehe, sich über neuste Entwicklungen direkt zu informieren, den persönlichen Austausch zu pflegen sowie das eigene Netzwerk zu erweitern, könne kein virtuelles Format mit einem On-Location-Event mithalten. «Und dank unserer Erfahrung sowie den Investitionen, die wir in hybride Veranstaltungsformate getätigt haben, sind wir in der Lage, künftige Bedürfnisse ideal abzudecken», sagt David von Büren. Zudem dürfe in der gesamten Diskussion um digitale Lösungen und neue Ansätze die Attraktivität des Messestandorts Bern nicht vergessen werden: Mit seiner zentralen Lage, der hervorragenden Verkehrsanbindung sowie den erstklassigen Infrastrukturen eignet sich die Schweizer Hauptstadt perfekt für einen Messebesuch. Und die Schönheit der Stadt sowie ihr kulturelles und gastronomisches Angebot machen einen Besuch auch abseits der Messehallen attraktiv. «Das sind mehr als genug Gründe, um sich nicht nur am Bildschirm, sondern direkt vor Ort über Trends und Entwicklungen schlau zu machen und das Netzwerk live zu treffen», meint von Büren. Weitere Informationen unter www.bernexpo.ch

Die Sindex wird das nächste Mal vom 05. bis 07. September 2023 stattfinden und dabei die wichtigsten Entwicklungen und Trends in Bereichen wie IoT, Automation, Forschung und Entwicklung sowie Produktionstechnik und Elektrotechnik abdecken. Mehr zur Messe unter www.sindex.ch

Innoteq – die Bühne der Fertigungsindustrie Unternehmen der Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) sind für den Wirtschaftsstandort Schweiz sowie seine Wettbewerbsfähigkeit zentral. Die Innoteq wurde geschaffen, um den Vertretern dieser Branchen eine Dialog- und Begegnungsplattform zu bieten. Die Relevanz der Messe zeigt sich auch anhand der Partnerschaften mit den nationalen Branchenverbänden Swissmechanic, Swissmem und tecnoswiss. Die neue Leitmesse für die Werkzeugmaschinenindustrie, die Maschinen- und Werkzeughändler sowie für die Zulieferer der MEM-Industrie fand 2021 erstmals – pandemiebedingt digital – statt und wird künftig alle zwei Jahre durchgeführt. Die Premiere der Live-Veranstaltung findet vom 7. bis 10. März 2023 statt. Die Innoteq wird über 300 Ausstellenden auf mehr als 40 000 Quadratmetern Platz bieten und durch ein attraktives Rahmenprogramm mit Konferenzen und Keynotes ergänzt werden. Mehr zur Messe unter www.innoteq.ch

Ble.ch – Metall- und Stahlbearbeitung im Fokus Bei der Ble.ch handelt es sich um die Fachmesse für spanfreie Metall- und Stahlbearbeitung in der Schweiz. Nach der erfolgreichen Premiere im Jahr 2019 mit über 5000 Besuchenden, führt die Ble.ch vom 20. bis 22. September dieses Jahres wiederum Herstellende und Anbietende von Maschinen und Gesamtlösungen der blechbearbeitenden Industrie mit einem hochqualifizierten Fachpublikum zusammen. Die Ausgabe 2022 findet erstmals live und digital statt: Die Live-Messe vor Ort wird um eine innovative Digital-Plattform erweitert. Der Preisdruck steigt, die Konkurrenz nimmt zu und der Wettbewerb wird härter. Dem Gewerbe, Herstellern und Anbietern von Maschinen und Gesamtlösungen der blechbearbeitenden Industrie bietet der technologische Wandel aber enormes Potenzial. Die Anwendung neuer digitalisierter Verfahren hat in vielen Betrieben die Bereitschaft erhöht, in Zukunftstechnologien zu investieren und bestehende Produktionsanlagen umzurüsten. Laut Branchenfachleuten liegt auch in vor- und nachgelagerten Prozessen hohes Optimierungs- und Sparpotenzial. Deshalb zeigt die Ble.ch als einzige Messe der Schweiz die direkten und indirekten Produktionsprozesse und ergänzt diese durch relevante Querschnittsthemen. Weitere Informationen zur Messe unter www.ble.ch


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10 INTERVIEW • STEFAN BRUPBACHER

FOKUS.SWISS

Stefan Brupbacher

«Ohne Export gibt es keine Industrie in der Schweiz»

Im grossen Interview spricht der Swissmem-Direktor Stefan Brupbacher über die Industrie als Lösungsbringer, die Wichtigkeit und Möglichkeiten des Exports. Interview SMA Bild David Schweizer Stefan Brupbacher, Sie sind seit Anfang Januar 2019 im Amt als SwissmemDirektor. Wie haben Sie diese Zeit erlebt? Es sind tatsächlich schon drei Jahre! Die Zeit verging wie im Flug. Der Job als Swissmem Direktor ist intensiv. Gleichzeitig ist er vielseitig, spannend und bereichernd. An erster Stelle steht der Austausch mit den Mitgliedfirmen. Das sind meist KMU, die mit weniger als 250 Mitarbeitenden in ihren Marktnischen oft Weltmarktführer sind. Viele werden seit mehreren Generationen von Unternehmerfamilien geführt. Ich spreche fast täglich mit Persönlichkeiten aus der Industrie – sei es per Telefon, in Arbeitsmeetings oder bei einem meiner zahlreichen Firmenbesuche. Dadurch bin ich nahe am Puls der Branche. Das ermöglicht mir und meinem Team, die Dienstleistungen von Swissmem bedürfnisgerecht weiterzuentwickeln und uns zielgerichtet in der Politik für unsere Mitglieder einzusetzen. Genauso wichtig ist der tägliche Austausch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Swissmem. Auf ihren Fachgebieten sind sie alle ausgewiesene Expert:innen. Diese Kombination aus Nähe zu den Mitgliedfirmen und Expertenwissen macht Swissmem zu einer schlagkräftigen Organisation – und den Job als Direktor einzigartig. Wie hat sich die Schweizer Industrielandschaft in dieser Zeit verändert? Die Schweizer Industrie verändert sich laufend. Und das ist gut so. Entwicklungen wie die Digitalisierung wurden durch die Pandemie beschleunigt. So schult fast jede Firma ihre Vertreter im Ausland digital. Gleichzeitig hat die Pandemie aber auch die traditionellen Stärken der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) gezeigt. Ich mache zwei Beispiele: Die Pandemie brachte eine absolute Ausnahmesituation. 2020 wurde innert sechs Monaten die globale Wirtschaft zuerst abgestellt und dann wieder auf Volllast hochgefahren. Das gab es noch nie. In diesem Chaos mussten die Betriebe das operative Geschäft aufrechterhalten, die Gesundheit der Mitarbeitenden schützen, Liquidität und Lieferketten sichern sowie Produkte – wo noch möglich – ausliefern. Unsere Firmen haben auch diese Krise mit Agilität, Internationalität, Engagement und Kreativität gemeistert. Das ist absolut beeindruckend und verdient höchste Anerkennung. …. aber in den Medien sprach man vor allem vom Gesundheitswesen… Natürlich und das ist richtig so. Das führt mich zum zweiten Beispiel: Die Pandemie hat gezeigt, dass die Industrie für das Funktionieren unserer Gesellschaft systemrelevant ist. Ohne die Mühlwerke der Bühler AG gäbe es weder Pasta, Brot noch Schokolade, ohne unsere Lifthersteller funktioniert kein Spital, ohne

unsere Automatisationsfirmen werden keine Impfdosen abgefüllt, ohne Werkzeugmaschinenhersteller gäbe es keine Spritzen und ohne spezialisierte Zulieferfirmen gäbe es keine hier hergestellten Beatmungsgeräte. In der Fertigungsindustrie sind Schweizer Firmen Weltmeister mit Lösungen für fast jedes Problem. Das ist in der Öffentlichkeit leider zu wenig bekannt. Für jedes Problem? Dann liefert die Industrie auch die Lösung beim Klimawandel? Ja, besonders beim Klimawandel. Die Schweizer Industriefirmen entwickeln laufend energieeffizientere und ressourcenschonendere Fertigungstechnologien. Sie entwickeln Lösungen für die Wasserstoff- und E-Mobilität, Technologien für die Produktion von erneuerbaren Energien, energieeffiziente Gebäudetechnik und CO2-Abscheidmethoden. Wir sollten die MEM-Industrie deshalb viel eher Tech-Industrie nennen, weil sie mittels technologischer Lösungen die Welt tagtäglich ein Stück sicherer, umweltschonender, gesünder und wohlhabender – kurz besser macht. Und wie steht es in diesem Zusammenhang um die Wichtigkeit und Möglichkeiten des Exports? Ohne Export gibt es keine Industrie in der Schweiz. Unsere Firmen exportieren rund 80 Prozent ihrer Produkte und Dienstleistungen. Der Schweizer Markt alleine könnte niemals die 320 000 Arbeitsplätze im Inland rechtfertigen. Vom Export profitiert aber nicht nur die Schweiz. Mit ihrem Produktemix aus neuen, klimafreundlichen Technologien kann die Schweizer Tech-Industrie weltweit einen substanziellen Beitrag zur Verringerung des CO2-Ausstosses leisten. Zudem ist sich die Bevölkerung in der Schweiz meist nicht bewusst, dass unsere Firmen in ihren ausländischen Tochterfirmen weitere 560 000 Mitarbeitende beschäftigen und so weltweit für Wohlstand sorgen. Was sind die aktuellen Anliegen der exportorientierten MEM-Industrie? Wir brauchen einen möglichst hindernisfreien Zugang zu den globalen Absatzmärkten. Der mit Abstand wichtigste Markt ist die EU, wohin fast 60 Prozent der Industrieexporte gehen. Seit der Beerdigung des Rahmenabkommens hat sich das Verhältnis zur EU leider verschlechtert. Für die Industrie sind jedoch gute Beziehungen zur EU zentral. Hier braucht es einen politischen Effort, um die derzeitige Negativspirale zu beenden und auf einen konstruktiven, zukunftsfähigen Pfad zurückzukehren. Haben Sie auch hier die Lösung? Die diplomatische Offensive des Bundesrats ist gut. Ein Neustart von Verhandlungen ist innenpolitisch aber derzeit blockiert. Es braucht deshalb eine Brücke

für die EU und die Gewerkschaften. Beide müssen über den eigenen Schatten springen können. Unser Vorschlag: Wir digitalisieren und modernisieren die flankierenden Massnahmen, deren Umsetzung immer noch per Fax etc. erfolgt. Dank künstlicher Intelligenz können sich Kontrollorgane rasch auf echte Problemfälle fokussieren. Kontrollen werden so rascher und gezielter möglich. Das System wird billiger und die umstrittene Voranmeldefrist kann ohne Verminderung des Lohnschutzes reduziert werden. Dieser Win-win-Ansatz hilft, die Situation zu deblockieren. Aber die Welt besteht ja nicht nur aus Europa. Stimmt. Wir können weder auf die Märkte in den USA mit einem Exportanteil von 14 Prozent noch auf jene in China mit 7 Prozent Exportanteil verzichten. Entsprechend grosse Sorgen machen uns die Handelskonflikte zwischen den USA, Europa und China. Immer wieder versuchen Protektionisten unter dem Deckmäntelchen von Sicherheits-, Menschenrechts- und Umweltanliegen Handel zu verhindern. Leidtragende sind die Konsument:innen, deren Importe teurer werden sowie unsere Firmen, die weltweit geltende, sich widersprechende Gesetze der Machtblöcke schlicht nicht einhalten können. Nicht zuletzt drängt der Protektionismus die Bevölkerung in Schwellenländern wieder zurück in die Armut, der sie in den letzten Jahrzehnten dank Arbeitsplätzen in der Exportwirtschaft entfliehen konnte. Die Schweiz braucht deshalb eine kluge, neutrale Aussenwirtschaftspolitik. Sie soll sich nicht an den Konflikten der Grossmächte beteiligen. Zudem sage ich klar und offen: Protektionismus ist verantwortungslos! Dann bereitet Ihnen der schwache Euro keine Sorgen? Doch. Der schwache Euro ist eine dauernde Herausforderung für die stark exportorientierte Tech-Industrie. Die Aufwertung des Frankens gegenüber dem Euro hat erneut bedrohlich zugenommen. Sie drückt die ohnehin tiefen sowie durch die steigenden Rohstoffpreise reduzierten Margen. Worauf sind Sie als Swissmem-Direktor aktuell besonders stolz? Und worauf weniger? Meine Mitarbeitenden und ich freuen uns über das Lob von unseren Mitgliedfirmen, dass wir sie in der Covid-Krise durch arbeitsrechtliche Beratungen oder im Kampf gegen Lockdowns erfolgreich unterstützt haben. Das Lob zeigt sich im Wachstum unserer Mitgliedschaft. Enttäuscht bin ich, dass wir die Politik nicht vom Nutzen weiterer Verhandlungen beim Rahmenabkommen überzeugen konnten. Aber wie man sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen darf, muss man aus Niederlagen lernen und es beim nächsten Mal besser machen.

Was tun Sie in Ihrer Freizeit? Wie erholen Sie sich vom Arbeitsstress? Wir leben in einem wunderschönen Land. Jedes Wochenende gehen meine Ehefrau und ich in die Berge zum Wandern oder Skifahren. In den Ferien gehen wir in entfernte Länder Tauchen oder auf Walking-Safari. Erholung pur ohne Internet und Handyempfang! Ein Ende der Coronapandemie scheint nicht so schnell in Sicht. Wie motivieren Sie Ihre Verbandsmitglieder? Bei Covid sind wir nicht pessimistisch. Und die Industriefirmen sind bereits motiviert. Dafür braucht es uns nicht. Unsere Mitglieder werden von Unternehmerinnen und Unternehmern geführt, die zusammen mit ihren Mitarbeitenden anpacken, gestalten und nach vorne blicken. Das gemeinsame Ziel ist, langfristig erfolgreich zu sein. Die Aufgabe von Swissmem ist es, die Mitgliedfirmen auf diesem Weg in operativen Fragen bestmöglich zu unterstützen und auf der politischen Ebene für gute wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen zu sorgen. Und genau das ist meine Motivation! Alle Welt spricht von Nachhaltigkeit, um nicht zuletzt auch die weltweiten CO2Klimaziele zu erreichen. Was geht Ihnen zu diesem Thema durch den Kopf? Ohne Zweifel ist die rasche Begrenzung des Klimawandels eine zentrale Herausforderung der nächsten Jahrzehnte. Klar ist, dass dafür eine massive Reduktion des CO2-Ausstosses erforderlich ist. Linke fordern deshalb Konsumverzicht und Konsumverbote. Das würde aber direkt in Rezessionen, Verarmung und Verteilkämpfe führen. Unter die Räder käme der Mittelstand. Die «Gilets Jaunes» in Frankreich haben gezeigt, dass sich der Mittelstand gegen den Abstieg wehrt. Ohne Unterstützung des Volks ist Klimaschutz Illusion. Uns bleibt also nur ein Weg: der technologische Fortschritt. Er ist seit Jahren enorm. Seien wir zudem offen für alle Technologien, solange sie den CO2-Ausstoss reduzieren. Geben wir CO2 schliesslich einen Preis, damit sich Investitionen in CO2arme neue Technologien lohnen. Für das Klima weltweit und die Schweizer Tech-Industrie ist das der Erfolgsweg! Wer diesen Weg mit unseren Firmen gehen will, wer eine sinnstiftende und spannende Aufgabe in einem modernen Umfeld will, den laden wir ein, in unserer Branche zu arbeiten. Der Einstieg ist allen offen. Sei es über eine Berufslehre, einen Quereinstieg oder über ein Studium an einer Universität oder Fachhochschule. Offene Stellen hat es. Frauen sind besonders willkommen.


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BLUEPRISM • BRANDREPORT

«Digital Workforce bringt Sicherheit, Auditfähigkeit und Transparenz» Prozesse beginnen und enden mit Menschen. Die symbiotische Beziehung zwischen digitaler und menschlicher Arbeit wird immer mehr Realität. Dies belebt oder »augmentiert« die Nutzung von Automatisierung. Tina Seuchter, Regional Director DACH & EE bei Blue Prism, zeigt die neuen Möglichkeiten auf. oder einer Digital Workforce gemacht. Nun geht es darum, komplexere Ende-zu-Ende-Prozesse zu automatisieren und Skills wie NLP oder OCR, AI und Machine-Learning einzubinden.

Tina Seuchter

Regional Director DACH & EE bei Blue Prism

Tina Seuchter, Sie sprechen ja bereits über Augmented Automation, was genau verstehen Sie darunter? Die meisten Unternehmen haben gute Erfahrungen mit Automatisierung im Sinne von RPA

In vielen Unternehmen sind bereits Teile der Geschäftsprozesse automatisiert, aber bei Audits oder der Buchhaltung läuft vieles noch von Hand. Mit der intelligenten Erkennung von Dokumenten können Unternehmen das Rechnungswesen weitgehend automatisieren. So werden viele Tausend Arbeitsstunden gespart. Auch im Berichtswesen tragen die

Smart

digitalen Kolleg:innen Zahlen und Berichte zusammen, und machen Auswertungen. Dies führt zu einer höheren Genauigkeit und schnelleren Ergebnissen. Unterschätzen Unternehmen die Möglichkeiten von AI und Automatisierung – auch im Hinblick auf nachhaltige Kundenerwartungen von aussen? Lassen Sie mich anders antworten: Laut neuesten Studien sehen 79 Prozent der Führungskräfte intelligente Automatisierung mit hohen Skalierungsfaktoren als Voraussetzung für Wachstum, Umsatzsteigerung und Wettbewerbsfähigkeit. Gerade an der Kundenschnittstelle

Scalable Für große Unternehmen entwickelt und dort im Einsatz

Neue Skills werden schnell erworben und sind flexibel einsetzbar

Der Blue Prism Unterschied

1

Successful

Secure

Bestes KostenNutzen-Verhältnis

Entspricht höchsten Compliance- und Audit-Anforderungen

werden heute völlig automatisierte Interaktionen mit intelligenten Chat Bots und Automatisierung in Form von Digital Workforce ermöglicht. Der Bot bekommt durch die Digital Worker »Hände« und kann die notwendigen Vorgänge in den Backend-Systemen völlig selbständig und fallabschliessend ausführen. Im Call Center arbeiten Digital Worker beispielsweise den Agenten zu, sodass sie sich besser auf den Kunden fokussieren können. Ihre Digital Workforce automatisiert Prozesse dynamisch. Das sorgt für eine völlig neue Transparenz und nimmt gleichzeitig fehleranfällige Routinearbeiten ab? Der demografische Wandel, der Fachkräftemangel sowie die Covid-Pandemie treiben intelligente Automatisierungen in allen Bereichen an. Kunden denken heute »Digital First«: Ein neues Produkt wird eingeführt und die dazugehörigen Prozesse sofort weitgehend automatisiert. Auch weil es keine Mitarbeitende mehr gibt, die das machen könnten – weder near- noch off-Shore. Ein grosses Pharma-Unternehmen setzt unsere Digital Worker mittlerweile für Laboraufgaben und in der Produktion ein. Das wäre vor ein paar Jahren undenkbar gewesen. Hier kommen Sicherheit, Auditfähigkeit und Transparenz ins Spiel. Dies ist der grosse Vorteil einer Digital Workforce: Sie tut genau das, was sie soll, schneller als der Mensch und fehlerfrei, weil sie nicht ermüdet oder die Routine sie langweilt. www.blueprism.com Interview Rüdiger Schmidt-Sodingen


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12 KLIMAWANDEL

FOKUS.SWISS

Das Umdenken der industriellen Firmen Aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse hat die Schweiz ihre Klimaziele verschärft: Ab 2050 sollen nicht mehr Treibhausgasemissionen ausgestossen werden, als natürliche und technische Speicher aufnehmen können. Damit wird dem international vereinbarten Ziel, die globale Klimaerwärmung auf maximal 1,5 Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen, entsprochen. «Fokus» hat sich erkundigt, welche Rolle dabei die Industrie einnimmt.

D

er Klimawandel ist eine globale Herausforderung, zu dessen Problemlösung auch die Schweiz ihren Teil beitragen muss. Neben vielen anderen zählt auch sie deswegen zu den unterzeichnenden Ländern des Klimaübereinkommens. «Die Klimaziele 2050 haben zwei Elemente: Zum einen geht es um das Ziel, bis 2050 Netto-Null zu erreichen; zum anderen, die Erderhitzung auf maximal 1,5 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Will die Schweiz auch das 1,5-Grad-Ziel erreichen, so müssten die Emissionen bereits vor 2040 Netto-Null erreichen. Das bedeutet, dass alle Schweizer Unternehmen sowie alle Privathaushalte ihre Emissionen jedes Jahr um mehr als fünf Prozent reduzieren müssen», erklärt Corina Gyssler, Kommunikationsbeauftragte des WWF. Das würde aktuell eine Reduzierung der Emissionen um den Faktor fünf bedeuten. Doch wie bedeutend ist der Einfluss der Industrie auf die Klimaerwärmung? Der industrielle Einfluss auf den Klimawandel Laut Corina Gyssler hängt das in erster Linie davon ab, wie Einfluss definiert wird. Sie führt aus: «Wenn man nur anschaut, wie hoch der Anteil von Schweizer Produktionsbetrieben an den CO2-Emissionen im Inland ist, dann ist der Einfluss relativ klein. So betrugen beispielsweise 2019 die Gesamtemissionen

etwa 46 Millionen Tonnen pro Jahr, wovon elf Millionen Tonnen von der Industrie kamen. Berücksichtigt man hingegen, dass grosse Schweizer Unternehmen global tätig und in Lieferketten eingebettet sind, dann kann man grob abschätzen, dass alle gemeinsam Emissionen in Höhe von mehr als 1000 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr beeinflussen können.» Die Schweizer Industrie hat demnach einen grossen Einfluss auf die globalen Treibhausgasemissionen und damit auch eine grosse Verantwortung. Diese Verantwortung soll und muss sie wahrnehmen, wenn die Erderhitzung auf ein Minimum reduziert werden soll. Besonders bei der Nutzung fossiler Energieträger, tierischer Produkte sowie Holz aus Waldrodungen muss gemäss Corina Gyssler zweimal hingeschaut werden. Diese stellen nach wie vor die Hauptprobleme im Bezug zum Klimawandel dar, welche durch die Industrie entstehen. «Der weitaus grösste Anteil der Treibhausgasemissionen stammt aus der Verbrennung fossiler Brenn- und Treibstoffe. Alle Produzenten von Kohle, Erdöl und Erdgas gehören zur ‹Industrie›. Diese Unternehmen sind gemäss internationaler Bilanzierungsstandards auch für Emissionen verantwortlich, die bei ihren Kunden entstehen – also durch die Verbrennung der Energieträger. Somit kann man global argumentieren: Die Industrie ist für die grosse Mehrheit der globalen Emissionen mitverantwortlich», sagt Corina Gyssler.

Sechs Schritte zum klimaneutralen Unternehmen Doch wie können Unternehmen ihre Klimabilanz konkret verbessern? Corina Gyssler gibt sechs Tipps auf den Weg zum klimaneutralen Unternehmen: In einem ersten Schritt müssen diese ihre eigenen Geschäftsmodelle reflektieren. Zentral dabei ist die Frage: «Welche Produkte und Dienstleistungen will oder kann das Unternehmen in einer dekarbonisierten Wirtschaft anbieten?» Danach soll eine Bilanzierung der eigenen Treibhausgasemissionen unter Berücksichtigung aller Lieferketten erfolgen. Als Drittes gilt es, verbindliche und überprüfbare Reduktionsziele zu setzen, die wiederum alle Lieferketten miteinbeziehen. In Anbetracht dieser Ziele, sollen als Viertes Reduktionsmassnahmen definiert und umgesetzt werden. Aber auch nach der Umsetzung all dieser Schritte werden Emissionen verbleiben und Schadenskosten verursachen, für die in einem weiteren, fünften Schritt Verantwortung übernommen werden soll. Dies kann zum Beispiel durch Investitionen in Zukunftstechnologien, die nötig sein werden, um die Klimaschutzziele zu erreichen oder in Klimaschutzprojekte, welche ohne Zusatzfinanzierung aktuell nicht gemacht würden, geschehen. Und zu guter letzt zeichnet sich ein ambitionierter Klimaschutz auch durch ein politisches Engagement aus, denn die Schweizer Unternehmen haben einen bedeutenden Einfluss auf die Klimapolitik in Bern.

Unterstützung für Vorreiter Neben den genannten Instrumenten kann aber auch der Staat Anreize schaffen, um die Industrie dabei zu unterstützen, klimaneutraler zu agieren. «Unternehmen, die jetzt den Schritt zu Netto-Null machen, sollten finanziell und kommunikativ belohnt und wo nötig fachlich unterstützt werden. Damit Unternehmen nicht nur rasch ihre eigenen Emissionen am Standort auf Null reduzieren, sondern auch einfach und günstig klimaverträgliche Zulieferer finden, sollte eine gemeinsame Einkaufsplattform aufgebaut werden, wo sich auch die öffentliche Beschaffung eindeckt», nennt Corina Gyssler einige mögliche Anreize. Aber nicht nur die Finanzierung, sondern auch die politischen Rahmenbedingungen sollen geschaffen werden. «Vorschriften sind ein gutes Mittel, um kostengünstig den Wandel einzuleiten», sagt Corina Gyssler. Trotz der vielen Herausforderungen glaubt der WWF grundsätzlich an die Umsetzbarkeit einer klimaneutralen Industrie. Corina Gyssler zieht jedoch das folgende Fazit: «Wir sind optimistisch, dass wir die technischen Lösungen entwickeln können, die wir brauchen, um die Erderhitzung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Wir sind aber pessimistisch bezüglich der Geschwindigkeit, mit der die Staaten sich auf verbindliche Regelwerke einigen. Unsicher sind wir auch, ob sowohl der Norden wie auch der Süden den Ernst der Lage erfasst haben. Die Frage lautet: Besteht ein hinreichender Wille, das Machbare umzusetzen?»

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#FOKUSINDUSTRIE

HORVÁTH • BRANDREPORT 13

Erfolgreiche Digitalisierung durch konsequente Portfoliosteuerung Digitalisierung ist seit mehreren Jahren das Top-Thema auf der Agenda aller Führungskräfte. Was aber macht eine erfolgreiche Digitalisierung aus? Welche Herangehensweise bringt den Durchbruch? Und wie kann ein erfolgreiches Digitalisierungsportfolio gesteuert werden?

Rainer M. Zierhofer

Partner, Horváth

N

ach meiner Erfahrung existiert so etwas wie «die Digitalisierung» nicht. Vielmehr besteht die digitale Transformation eines Unternehmens aus Vorhaben und Investitionen in die digitale Wertschöpfung und den unterstützenden Ressourceneinsatz, verbunden durch eine fokussierte Steuerung. Eine digitalisierte Wertschöpfung beginnt – klassisch – mit einem digitalen Produkt-/Markt-Konzept, entsprechenden Geschäftsmodellen sowie Prozessen für die Produkt- bzw. Leistungserstellung. Die Unterstützung durch Ressourcen ist vielschichtig. Neben offensichtlich notwendigen Investitionen in Technologien und Daten muss ebenfalls ein Augenmerk auf eine passende Aufbau- und Ablauforganisation, die benötigten Kompetenzen und ein digitales Mindset bei Management und den Beschäftigten gelegt werden. Dabei gilt: Wenn dies nicht aus der eigenen Organisation erbracht werden kann oder soll, kann ggf. ein Partnernetzwerk entsprechende Ressourcen zuliefern. Die dargestellten Investitionsfelder einer digitalen Transformation müssen durch einen fokussierten Steuerungsansatz verbunden werden. Hierbei gilt es, die geplanten Mittel sinnvoll zwischen Wertschöpfung und Ressourcen abzustimmen sowie – gleichzeitig – den entstehenden Nutzen abzuschöpfen und zu monetarisieren.

Wie findet Digitalisierung tatsächlich statt? In der von der Managementberatung Horváth durchgeführten Studie CxO-Priorities 2021 wurden 250 Top-Entscheider zu ihren strategischen Prioritäten befragt; digitale Transformation ist die Top-Priorität. Eine Detailbetrachtung offenbart: Bislang lag der Fokus überwiegend auf der Digitalisierung des traditionellen Produktportfolios. Eine Investitionsoffensive in neue, digitale Produkte und Services und damit verbundene Geschäftsmodelle fand in den meisten Fällen nicht statt. Gleichzeitig wird Digitalisierung häufig als rein technokratische Übung verstanden. Investitionen in den Kompetenzausbau und ein digitales Mindset unterbleiben. Organisations- und Zusammenarbeitsmodelle rücken hingegen zunehmend in den Vordergrund, was als erstes Anzeichen für eine systematische Investitionssicherung verstanden werden kann. Mit Blick auf die Zukunft wandeln sich die Investitionsschwerpunkte der befragten Top-Entscheider in Richtung der vernachlässigten Faktoren: Führung und Zusammenarbeit im digitalen

New-Work-Kontext, Stärkung des Mitarbeiterengagements sowie Entwicklung digitaler Kompetenzen.

Abschöpfung des Nutzens sowie dessen Monetarisierung muss direkt im Zuge der Umsetzung erfolgen.

Wie sollten Investitionen in Digitalisierung ausgesteuert werden? Die Zeit für eine bessere Steuerung der digitalen Unternehmenstransformation ist gekommen: Eine beschleunigte Transformationsdynamik und endliche Mittel erfordern einen fokussierten, ausgeglichenen und in sich geschlossenen Ansatz zur Investitionssteuerung.

Ein solides Digitalisierungsportfolio besitzt eine Dynamik der Selbstfinanzierung: Neue, experimentelle Handlungsfelder der Digitalisierung werden direkt von erfolgreichen Digitalisierungsinitiativen querfinanziert; der Mitteltransfer aus dem klassischen Geschäftsmodell nimmt kontinuierlich ab.

Ein derartiger Steuerungsansatz beginnt damit, Mittel nicht nach dem Giesskannenprinzip einzusetzen. Einzelinvestitionen in diverse, grundsätzlich interessante Vorhaben müssen in sich geschlossenen Digitalisierungsprogrammen weichen. Diese Programme zeichnen sich durch abgestimmte Investitionen in die Digitalisierung der Wertschöpfung sowie die damit verbundenen Ressourcen aus. Zum Beispiel sollte eine Grossinvestition in digitale Serviceprozesse auf einer integrierten Prozessplattform durch eine entsprechende Ausbildung der Mitarbeitenden begleitet werden; die

Die Zeit für eine bessere Steuerung der digitalen Unternehmenstransformation ist gekommen.

Digitalisierungsportfolien müssen stringenter gesteuert werden als bisher. Die Zeiten digitaler Liebhaberei sind vorbei: Scheinbar prestigekräftige Projekte, die inhaltlich und betriebswirtschaftlich notleidend sind, müssen rigoros beendet und die Mittel an anderer Stelle wirkungsvoller eingesetzt werden. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass digitale Transformation in der betriebswirtschaftlichen Realität angekommen ist. Sie ist kein Selbstzweck. Die erfolgreiche Steuerung in sich geschlossener Digitalisierungsportfolien bleibt dabei eine permanente Herausforderung. Weitere Informationen: horvath-partners.com/horvath-digital Text Rainer M. Zierhofer

MYBLUEPLANET • BRANDREPORT

Mit Solarstrom in Richtung Energiewende Die Schweiz soll bis 2050 klimaneutral werden. Dazu nötig sind ehrgeizige Ziele und griffige Massnahmen. Mit der Kampagne SolarAction will die Klimaschutzorganisation Myblueplanet einen konkreten Beitrag zur Umsetzung der Energiestrategie des Bundes leisten.

D

ie Szenarien des Bundesamtes für Energie zeigen deutlich, dass die inländischen Potenziale für erneuerbare Energien zur Stromerzeugung umfassend ausgenutzt werden müssen. Photovoltaikanlagen sind dabei eine tragende Säule, der Zubau von Solaranlagen das Gebot der Stunde. In der Schweiz sind viele sinnvoll nutzbare Dachflächen vorhanden und die Technologien stehen bereit. Nun ist Zeit zum Handeln! Solarstrom ist sauber und rentabel Die zahlreichen Vorteile des Solarstroms sind überzeugend. PV-Anlagen produzieren zuverlässig sauberen, nachhaltigen und klimaschonenden Strom, selbst wenn Wolken die direkte Strahlung abschirmen. Die Technologie entwickelt sich laufend weiter und bringt immer leistungsfähigere und langlebigere Solarmodule hervor. Und Solarstrom ist höchst rentabel: Je höher der Eigenverbrauch, desto günstiger ist der Strom und desto wirtschaftlicher die PV-Anlage. Kombiniert mit Elektromobilität oder Wärmepumpen, verbessert sich die Wirtschaftlichkeit zusätzlich.

Eine PV-Anlage hat eine Lebensdauer von mindestens 25 Jahren. Bereits nach zwei Jahren ist sie CO2-neutral. Die Komponenten der PV-Anlagen bestehen aus Glas, Rahmen, Kabeln und Befestigungen, lassen sich trennen und nahezu komplett dem Recycling zuführen. Sie sind normale elektrische Anlagen und gehören keiner besonderen Gefahrenkategorie an. Die Kampagne für eine nachhaltige Zukunft Mit der Kampagne SolarAction will Myblueplanet einen konkreten Beitrag zur Umsetzung der Energiestrategie 2050+ leisten: «Wir haben die Technik, wir haben das Know-how, wir haben die Dächer – lasst uns die Energiewende angehen!» Die Vision von SolarAction ist es, im Kanton Zürich bis 2024 einen Quadratmeter Solarpanels zur Stromerzeugung pro Bewohner:in auf öffentlichen und privaten Dächern und Fassaden zuzubauen – eine Verdopplung gegenüber dem Jahr 2019. Zur Umsetzung wendet sich

die Kampagne an die Gemeinden, um mit ihnen den Zubau für und mit ihren Bürger:innen zu fördern. Viele Bewohner:innern möchten sich engagieren und mithelfen, nun braucht es einfache Wege zum Ziel. Regionale Photovoltaik-Aktionen Ein zentrales Element der Kampagne SolarAction sind regionale PV-Aktionen: Sie richten sich an Gemeinden im Kanton Zürich. Für private Hauseigentümer:innen aus den teilnehmenden Gemeinden schnürt SolarAction dann ein Rundum-sorglos-Paket, das den Bau einer PV-Anlage zum Fixpreis, ausgeführt von ausgewiesenen Solarprofis, ermöglicht. Dies senkt die Einstiegshürden,

entlastet die Bauherren und bringt den Zubau von PVAnlagen messbar voran. Teilnehmende Gemeinden leisten damit nicht nur aktiv einen Beitrag zur Energiewende, sondern profitieren auch von einem fortschrittlichen Image, das weit über deren Grenzen hinausreicht. Myblueplanet übernimmt die Projektleitung, koordiniert die teilnehmenden Gemeinden zu einer Region und evaluiert die Partnerfirmen für die Aktion, die wiederum den Bau der Anlagen planen und durchführen. Die Kosten der Projektleitung teilen sich die mitmachenden Gemeinden anteilsmässig. Im Februar 2022 starten die Vorbereitungen für die Region Winterthur

als Pilotregion für den Kanton Zürich mit vielen Gemeinden an Bord. Interessierte Gemeinden am Zürichsee bündeln sich für eine weitere Durchführung. Bürgerbeteiligungsmodelle Doch längst nicht alle Teile der Bevölkerung verfügen über eine eigene Dachfläche. Dafür gibt es in den meisten Gemeinden kommunale Gebäude, die, wenn sie konsequent mit Solaranlagen bestückt werden würden, rasch sehr viel mehr lokalen Solarstrom produzieren könnten. Wie man die Einwohner:innen für solche Vorhaben begeistert und sie zu verantwortungsvollen Investor:innen für die Energiewende macht, zeigt Myblueplanet am 1. März, um 16 Uhr, anlässlich eines Webinars für Bürgerbeteiligungsmodelle allen interessierten Gemeindevertreter:innen. Die Winterthurer Klimaschutzorganisation Myblueplanet bewegt Menschen in der Schweiz mit innovativen Lösungen, klimaschonend zu leben. Die 2007 gegründete Non-Profit-Organisation kann sich dank langfristiger Partnerschaften und Spenden für ein globales Thema in der Schweiz einsetzen. Myblueplanet erklärt den Schutz des Klimas zum Lifestyle, zu einem Thema, das Spass macht und zur Selbstverständlichkeit werden soll. Mit ihren Programmen teilt sie Fachwissen und hilft bei der konkreten Umsetzung von Klimaschutzprojekten in Schulen, Unternehmen und Gemeinden. Weitere Informationen unter myblueplanet.ch oder via QR-Code:


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14 BRANDREPORT • KAESER KOMPRESSOREN (SCHWEIZ) AG

#FOKUSINDUSTRIE

Zukunftsorientierte Druckluftsysteme für die Industrie «Druckluft wird auch langfristig eine der wichtigsten und sichersten Energieformen in der industriellen Wertschöpfung bleiben», verriet Jakob Spillmann, Leiter Engineering bei der Kaeser Kompressoren AG im Interview mit «Fokus». Welche Rolle die Industrie 4.0 dabei spielt und was die Zukunft diesbezüglich bereithält.

Jakob Spillmann

Leiter Engineering Kaeser Kompressoren (Schweiz) AG

Herr Jakob Spillmann, wie steht es um die Schweiz bezüglich effizienter Druckluftversorgung? In den letzten zehn Jahren hat sich im hiesigen Markt viel bewegt, das Bewusstsein über den oft grossen Energieverbraucher und deren beachtlichen Einsparpotenzial ist bei den Kunden gestiegen. 18 Prozent der industriell eingesetzten elektrischen Antriebe gehen zu Lasten der Druckluft, dies entspricht in etwa zwei Prozent der gesamten Elektrizität der Schweiz. Obwohl bereits viel investiert wurde, ist das Einsparpotenzial nach wie vor hoch. Oft erzielen wir mit neuen Anlagen immer noch Einsparungen von 15 – 25 Prozent gegenüber den bestehenden Anlagen. Was umfasst das Angebot der Kaeser Kompressoren AG genau? Vom Kolbenkompressor bis zum hocheffizienten fernüberwachten kompletten Druckluftsystemen im Sinne von Industrie 4.0 – Kaeser Kompressoren bietet für jedes Unternehmen jeder Branche des Handwerks und der Industrie die massgeschneiderte Druckluft-Lösung. Ganz im Sinne von «mehr Druckluft mit weniger Energie» und niedrigsten Drucklufterzeugungskosten. Ob nun hocheffiziente Schraubenkompressoren zur Drucklufterzeugung und zugehöriger -aufbereitung, intelligente Steuerungen und Managementsysteme, individuell gestaltbare innovative Serviceangebote bis hin zur vorausschauenden Wartung oder wirtschaftliche Betreiberlösungen – Kaeser hat sowohl Einzelbausteine als auch Komplettlösungen über den gesamten Lebenszyklus eines Druckluftsystems hinweg im Angebot.

Oft wird aus Gründen der Energieeffizienz auf elektrische Antriebe gesetzt. Sehen Sie dies als Gefahr als Druckluftsystemlieferant? Natürlich fallen hie und da einige Anwendungen im Druckluftbereich weg und werden beispielsweise durch elektrische Antriebe ersetzt. Aber wenn eine Anwendung wegfällt, kommen zwei oder drei Anwendungen dazu. Druckluft wird auch langfristig eine der wichtigsten und sichersten Energieformen in der industriellen Wertschöpfung bleiben. Was bedeutet Drucklufteffizienz für Kaeser? Unser wichtigstes Thema Drucklufteffizienz, das wir schon seit Jahrzehnten mit unserem Headliner «Mehr Druckluft mit weniger Energie» untermauern, ist aktueller denn je. Natürlich ist eine Kette nur so stark wie ihr schwächstes Glied, und deswegen müssen auch die einzelnen Komponenten – das heisst Kompressoren, Drucklufttrockner und Filter – so effizient wie möglich sein und eine übergeordnete Steuerung das Management des Druckluftsystems wahrnehmen. Jedes neu entwickelte Produkt ist deutlich effizienter als sein Vorgänger. Mit unseren Werkzeugen Smart Engineering für die Digitalisierung der gesamten Druckluftstation und der simulationsbasierten, maschinenübergreifenden Steuerung Sigma Air Manager 4.0 gelingt

es uns, die bestmöglichste Energieeffizienz jeder noch so individuellen Druckluftstation zu realisieren. Welche Rolle spielen übergeordnete Steuerungen wie Ihre Sigma Air Manager SAM 4.0 im Hinblick auf Energieeffizienz? Die maschinenübergreifende Steuerung Sigma Air Manager 4.0 ist die wichtigste Komponente, um die eigene Druckluftversorgung hocheffizient zu gestalten, aber auch um fit für Industrie 4.0 zu sein. Das Druckluftmanagementsystem stimmt nicht nur alle Komponenten eines Druckluftsystems perfekt aufeinander ab, sondern gewährleistet jederzeit ein Maximum an Verfügbarkeit und Energieeffizienz der Druckluftstation durch seine weiterentwickelte 3D-Advanced Regelung. Sie sagen, SAM 4.0 ist die Basis für Industrie 4.0 in der Kaeser-Welt. Was heisst das? Mit Smart-Engineering-Stationssimulationen beispielsweise soll der Blick in die Zukunft möglich werden: Schon vorab sehen, wie die Druckluftstation im Betrieb läuft, bevor sie überhaupt gebaut ist. Ausserdem zeigt die Dienstleistung Sigma Smart Air, wie Service im Zeitalter von Industrie 4.0 funktioniert. Mit einer Kombination aus Ferndiagnose und datenbasiertem, vorausschauendem Service spart das

Dienstleistungspaket Zeit und Kosten und gewährleistet eine sichere Verfügbarkeit der Druckluft. Basis dieser Konzepte ist der Sigma Air Manager 4.0 in Verbindung mit dem Sigma Network. Das in sich abgeschlossene Netzwerk und die intelligente Steuerung ergeben die aufeinander abgestimmte Voraussetzung für das Industrie-4.0-Paket von Kaeser. Text Lars Meier

Das Familienunternehmen Kaeser Kompressoren ist einer der weltweit führenden Hersteller und Anbieter von Produkten und Dienstleistungen im Bereich Druckluft. Im Jahr 1919 als Maschinenbauwerkstatt gegründet, produziert Kaeser heute an zwei Produktionsstandorten in Deutschland. Auf der ganzen Welt beschäftigt das Unternehmen rund 7 000 Mitarbeitende. Weiterführende Informationen: ch.kaeser.com

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Bautechnologien für alle Ansprüche Von der Planung, über die Produktion bis hin zur Montage: Ein Bauvorhaben erfordert in allen Bereichen fundiertes Know-how und nachhaltige Lösungen. Mit innovativen Bausystemen und erfahrenen, motivierten Mitarbeitenden gilt die System Wolf AG als der perfekte Partner für erfolgreiche Bauprojekte. Die Errichtung von Bürogebäuden in Holzbauweise durch nachwachsende Rohstoffe wie Holz ist mit den heutigen technischen Mitteln auch bei mehrstöckigen Gebäuden möglich. Die Erstellung in Elementbau garantiert eine extrem schnelle Bauzeit durch konsequente Vorbereitung im Werk. Die elektrischen Kanäle werden bereits in der Wand eingelassen. Auch die innere Beplankung mit Rigips wird bereits vorgefertigt. Mit freitragenden Vollholzdecken braucht es keine Spriesung und ist bereits ohne Nachbehandlung benützbar. Auch sind alle Brandschutztechnischen Anforderungen relativ leicht lösbar. In dieser Bauweise konnte in Seon ein 4-stöckiges Bürogebäude in 15 Arbeitstagen in Rohbau ab Keller erstellt werden. Dabei wurden 4100 m2 Holztafelbauwände, 1000 m3 Holz, 390 Deckenelemente und 254 Wandelemente verbaut. Durch die Trockenbauweise benötigt das Bauwerk keine Austrocknungszeit und kann kurzfristig bezogen werden. Kostengünstige Optionen Wirtschaftliche Lösungen verlangen Flexibilität bei den Materialien. In der heutigen schnelllebigen Zeit ändern sich Preise wie im letzten Jahr fast täglich. Um so mehr ist es nötig, die kostengünstigste Lösung zu suchen. Mit ihrem Stahl- und Holzbau ist die System Wolf AG bestens gerüstet. Sie kann durch ihre eigene Produktion das Produkt auswählen, welches für den jeweiligen Bedarf und Kostenfaktor am besten ist. Dazu bietet sie ein komplettes System ab OK Bodenplatte inkl. Fenster, Tore usw. Auch dafür steht sie mit ihrem Namen für eine lange Preisgarantie. Für jeden Bedarf

und jede Funktion wird das richtige Material gewählt. Die System Wolf AG liefert ihre Produkte in der ganzen Schweiz. Betonbau Mit ihren Betonrundschalungen erstellt die System Wolf AG Rundbehälter für landwirtschaftliche Betriebe, Biogasanlagen, Eiswasserbehälter für Heizung und Kühlung, Abwasserbehälter, Sickerwasserbecken, Siloanlagen für Späne der Holzschnitzel bis Pellets. Es sind alle Durchmesser ab 5,00 m bis 40,00 m möglich. Die Statik sowie die komplette Erstellung der Behälter wird durch das Wolfteam ausgeführt.

“Was wir auch tun und somit schaffen - nur das gute Zusammenwirken aller Beteiligten macht es möglich.”

Baustellenvideo:

Johann Wolf (1933-2014) Unternehmensgründer

Die System Wolf AG ist als leistungsstarkes Unternehmen im Holz.- Metallbau,sowie im Betonrundbehälterbau bekannt. www.wolfsystem.ch Mit dem Hallenkonfigurator ist es möglich, ganze Hallen selbst zu planen www.wolfsystem.ch/hallenkonfigurator Für alle Anfragen erstellt die System Wolf AG eine unverbindliche Offerte.


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#FOKUSINDUSTRIE

HITACHI ZOSEN INOVA AG • BRANDREPORT 15

Kreislaufwirtschaft Made in Switzerland Abfallvermeidung, Wiederverwendung und Recycling sind oberste Priorität für jedes nachhaltige Abfallmanagementsystem. Gemäss BAFU-Studien weist die Schweiz mit jährlich rund 700 kg Abfall pro Person eines der höchsten Siedlungsabfallaufkommen der Welt auf. Während wir in den Bereichen Vermeidung und Wiederverwendung noch ein paar Dinge lernen können, hat sich im Verwertungs-Bereich in den letzten Jahren bereits sehr viel getan.

I

um den jährlichen Strombedarf für die Unterhaltungselektronik eines 2-Personenhaushalts zu decken.

n der modernen Abfallwirtschaft werden Siedlungsabfälle getrennt gesammelt und entsorgt. So ist es möglich, einen maximalen Anteil dem Recycling zuzuführen – die Schweizer*innen recyceln heute circa 53 Prozent ihrer Haushaltsabfälle. Doch nicht jeder Abfall ist recycelbar, zum Beispiel wenn es sich um einen Verbundstoff handelt oder bei generell nicht recycelbaren Materialien wie Windeln. Diesen nicht recycelbaren Teil gilt es möglichst hygienisch und umweltschonend zu entsorgen. Seit dem 1. Januar 2000 gilt in der Schweiz ein Verbot zur Lagerung brennbarer Abfälle – oder anders gesagt: ein Deponierverbot. Restabfälle werden heute stattdessen einer der 30 modernen Kehrichtverwertungsanlagen der Schweiz zugeführt und in einem thermischen Verfahren verwertet. Dabei wird Energie generiert und aus den Reststoffen der Verbrennung können wertvolle Materialien zurückgewonnen werden. Neben der thermischen Verwertung von nicht recyclebaren Abfällen spielen weitere Technologien eine gewichtige Rolle, um den Bedürfnissen einer gesamtheitlichen Kreislaufwirtschaft gerecht zu werden. Einer vernetzten Nachhaltigkeit verschrieben Als Schweizer Cleantech-Unternehmen hat sich Hitachi Zosen Inova (HZI) den Themen Kreislaufwirtschaft und Dekarbonisierung verschrieben. Seine Technologien zur energetischen Abfall- und Bioabfallverwertung sowie Gasaufbereitung haben nicht nur eine Schlüsselfunktion in der modernen Abfallwirtschaft inne, sondern spielen auch im Bereich der erneuerbaren Energien eine tragende Rolle. Das Produktportfolio des Unternehmens beinhaltet verschiedene, komplementäre Technologien für die energetische Abfallverwertung. Neben dem thermischen Prozess, in der Abfallindustrie auch Energy-from-Waste (EfW) genannt, ist HZI ebenfalls federführend im Bereich der Verwertung biogener Abfälle zu Biogas.

Zudem verfügt das Unternehmen mit Hauptsitz in Zürich über ein eigens entwickeltes Verfahren zur Aufbereitung zu Biomethan. Mithilfe der Technologien zur CO2-Abscheidung und Power-to-Gas-Konzepten leistet HZI einen Beitrag zu einer ganzheitlichen Abfallwirtschaft – der sicheren Entsorgung von Abfällen mit maximaler Recyclingquote und kontinuierlicher Erzeugung erneuerbarer Energie unter Einhaltung ambitionierter Dekarbonisierungsziele.

Power-to-Gas und Carbon Capture: Der Kreislauf schliesst sich Bei der Power-to-Gas-Technologie wird Wasser mittels Strom aus regenerativen Quellen über ein Elektrolyseverfahren in Wasserstoff umgewandelt. Dieser kommt entweder in Industrie und Mobilität sowie bei der Erzeugung von Sauerstoff zum Einsatz oder kann alternativ mit CO2 in einem katalytischen Reaktor in Methan umgewandelt und ins kommunale Gasnetz eingespeist werden. Das für diesen Methanisierungsprozess benötigte CO2 stammt entweder aus biogenen Mischgasen (Biogas, Klärgas) oder industriellen Quellen. In einem System, das alle Komponenten betrachtet, wird CO2 – wo immer möglich – aus Prozessen abgeschieden und als Ressource verwertet oder aber im Rahmen von Carbon Capture and Storage (CCS)-Ansätzen aus dem Kreislauf abgeschieden und gesichert.

ins Netz eingespeist wird und viele Haushalte mit Strom oder Fernwärme versorgt. So produziert eine moderne EfW-Anlage aus einer Tonne Abfall Fernwärme, die rund 240 kg Öl ersetzt; oder generiert 800 kWh Strom – die Jahresmenge, die ein durchschnittlicher Haushalt mit einem Gesamtjahresverbrauch von ca. 3500 kWh für die Beleuchtung benötigt.

Dank eines breiten Technologieportfolios und konstanter Forschung und Weiterentwicklung in den Bereichen EfW, Biogas und Power-to-Gas leisten die rund 1500 Mitarbeitenden von HZI weltweit – und rund 600 davon vom Standort Zürich aus – einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. Für Hitachi Zosen Inova ist Kreislaufwirtschaft nicht nur ein Schlagwort, sondern täglicher Antrieb dafür, unseren Kindern eine lebenswerte Welt zu hinterlassen.

Biogas: Anaerobe Vergärung und Gasaufbereitung ersetzen fossile Treibstoffe Zusätzlich zur Bandenergie aus EfW-Anlagen und Laufkraftwerken ergänzen Biogas-Anlagen die Energieproduktion: In Kompogas-Anlagen wird aus biogenen Abfällen in einem anaeroben Vergärungsprozess neben hochwertigem Kompost und Flüssigdünger auch Biogas gewonnen. Nach dessen Aufbereitung zu Biomethan wird dieser Energieträger in Erdgasqualität ins Netz eingespeist oder dient als Bio-CNG-Kraftstoff zur Betankung von erdgasbetriebenen Fahrzeugen. Dabei ersetzt das erneuerbare Biomethan fossile Brennstoffe. Eine Tonne Grünabfälle ist gleichzusetzen mit rund 60 Litern Kraftstoff, was – je nach Fahrzeug – ca. 1000 km Fahrdistanz entspricht. Alternativ kann das Biogas zu 220 kWh verstromt werden, genügend,

Energy-from-Waste: Kein Recycling-Ersatz sondern eine Ergänzung Im Fokus der EfW-Technologie stehen die Rückgewinnung der in den Abfällen enthaltenen Wertstoffe wie Metalle und Salze, die hygienische, sichere Entsorgung nicht recycelbarer Abfälle sowie die konstante Erzeugung regenerativer Energie. Der Prozess bietet diverse Vorteile: Abfalldeponien werden abgebaut bzw. verhindert. Das führt zu einer Reduktion der Treibhausgase, die bei der Deponierung entstehen, und schützt den menschlichen Lebensraum vor Verunreinigung und Schadstoffbelastung. Die erstklassige Technologie sichert die umweltfreundliche Umwandlung von Abfall in Energie, die als Bandenergie

Weitere Informationen zum Thema nachhaltiges Abfallmanagement als Teil der Kreislaufwirtschaft finden sich auf der Firmenwebseite www.hz-inova.com.

Power-to-Water Meerwasserentsalzung Städte & Gemeinden Industrie & Gewerbe

Trinkwasser

Gewerbeabfälle

Verflüssigung/CCS

CO2

Waste-to-Energy-Anlage Recycelte Materialien

Siedlungsabfälle Recycelbare Abfälle Bioabfälle

Schlacke- Reststoffe für Strassenbau Erdgasnetz

Recycelte Metalle

Recycling Anlage

Prozesswärme

Stromerzeugung

Stromerzeugung

Fernwärme/ Fernkälte

Biogas

Gaskraftwerk Erdgasnetz

Kompogas®-Anlage

Elektrolyse

Biomethan

Feste organische Abfälle

Flüssigdünger Festdünger

Flüssige organische Abfälle

Biogasaufbereitung

Power-to-Gas

BioSNG

Methanisierung Biogas Biomasse

CO2

Nassvergärung

Wasserstoff H2 BioCNG/ BioLNG

Getränkeindustrie

Landwirtschaft

Mobilitätssektor


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16 BRANDREPORT • PHOENIX MECANO KOMPONENTEN AG

#FOKUSINDUSTRIE

Erfolgreich produzieren dank «Smart Assembly Factory» In der Schweiz zu produzieren, muss nicht kostspielig sein und bietet bei genauerer Betrachtung unumstritten grosse Vorteile. Entscheidend für den Erfolg eines Produktes ist meist die «Time to Market», denn wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Arbeiten einem kollaborativen Roboter zu überlassen, welcher Hand in Hand mit einer Fachkraft arbeitet. Um Material an den Arbeitsplatz zu bringen oder im Logistikbereich abzuliefern, können sogenannte AMR (Autonomous Mobile Robot) Flurförderfahrzeuge im Arbeitsablauf eingebunden werden. Die Logistik kann dadurch auch in grossen Teilen automatisiert werden.

Michael Jahn

Geschäftsführer

M

uss ein Produkt an den sich schnell verändernden Markt angepasst werden, zählt jeder Tag. Schneller als der Wettbewerb zu sein, lautet die Devise. Auch der Trend, individualisierte Produkte im Internet zu bestellen, macht höchste Flexibilität zwingend erforderlich. Die zeitnahe Produktion und Lieferung an die Kundschaft ist mittels Produktion in Fernost und langer Lieferwege nicht realisierbar. Phoenix Mecano ist in Stein am Rhein mit top ausgebildeten Fachkräften, bestem Know-how, modernster Technik und langjähriger Erfahrung in der Lean Produktion eine der fortschrittlichsten Produktionsstätte in der Ostschweiz. Das Geheimnis der hocheffizienten Produktion, heisst «Smart Assembly Factory».

Was macht die Produktion «smart»? Wichtigster Faktor für eine hocheffiziente Produktion ist die intelligente Vernetzung der verschiedenen Tools. Nicht die Mitarbeitenden starten den kollaborativen Roboter, sondern das Setago-Pick-by-Light-System erkennt und kommuniziert, wann die Ware bereit für die Weiterverarbeitung ist. Qualitätssichernde Prozesse werden eingebunden. Schrauber, welche das Drehmoment zurückmelden, stellen sicher, dass jede Verbindung korrekt verschraubt wurde. Testsysteme werden direkt im One-Piece-Flow-Prozess eingebunden, die Testresultate ebenfalls digital zurückgemeldet und die Seriennummer des Gerätes hinterlegt. Selbst

im Bereich Logistik kann ein autonomer Transportroboter mittels Pick-by-Light-System gerufen werden, wenn die zu produzierende Losgrösse erreicht ist. Partner oder Dienstleister? Ob die Phoenix Mecano als Dienstleister oder als Partner und Berater auf Augenhöhe auftritt, entscheidet der Kunde mit seinen individuellen Bedürfnissen. Mit einem hervorragenden Engineering im Bereich Gehäuse und Gerätebau von der ersten Idee über das Prototyping bis zum fertigen Produkt kann in Stein am Rhein alles angeboten werden – besonders schnell, besonders flexibel, sehr individuell. So gab es in der Vergangenheit einige Kunden, die ursprünglich mit der Idee kamen, im Haus ein Produkt zu entwickeln und später Phoenix Mecano mit der kompletten Produktion inklusive Logistik zu beauftragen. Andere Kunden konnten von der langjährigen Erfahrung im Bereich Lean Produktion profitieren und nach einem professionellen Lean Workshop in den extra dafür ausgestatteten Räumlichkeiten in Stein

«Smart Assembly Factory» Smart Assembly Factory bedeutet nicht nur, unterschiedlichste Tools in den Produktionsabläufen zu integrieren, sondern auch intelligent zu vernetzen und zu digitalisieren. Dies beginnt bereits bei der digitalen Auftragserfassung und geht weiter über ein E-Paper, welches das Material am Arbeitsplatz identifiziert. Über Funk wird sofort der dazugehörige Auftrag geöffnet. Alle Montagearbeitsplätze sind nach Lean-Grundsätzen aufgebaut und enthalten teils die selbstentwickelte Setago Pick-by-Light Werkerführung. Setago garantiert eine besonders schnelle und absolut fehlerfreie Montage. An einigen Arbeitsplätzen macht es Sinn, monotone oder besonders schwere

am Rhein ihre Montagearbeitsplätze oder Produktion um bis zu 50 Prozent effizienter gestalten. Ziel bei der Optimierung der Produktionsstätte ist es immer auch, eine möglichst kurze Amortisationszeit zur getätigten Investition zu erreichen. Ob Hardware oder Software: Alles kommt aus einer Hand – aus einem Haus. Show-Fabrik bei Phoenix Mecano in Stein am Rhein Phoenix Mecano zeigt am Standort in Stein am Rhein mit 140 Mitarbeitenden in der eigenen Produktion, wie «Smart Assembly Factory» funktioniert. Das perfekte Zusammenspiel von Lean Arbeitsplätzen, Setago Pick-by-Light Werkerführung, kollaborativen Robotern von Universal Robots, MiR-Flurförderfahrzeugen und digitalen Fertigungstools bieten Kunden und Interessierten Inspiration für individuelle Lösungen in der eigenen Produktion. Phoenix Mecano ist ein global aufgestelltes Technologieunternehmen. Es ist weltweit an über 60 Standorten und auf allen sechs wirtschaftlich relevanten Kontinenten vertreten. Die wichtigsten Märkte seiner drei Sparten DewertOkin Technology Group, Industrial Components und Enclosure Systems sind der Maschinen- und Anlagebau, die Mess- und Regeltechnik, die Elektrotechnik, Automotive- und Bahntechnik, Energietechnik, Medizintechnik, Luft- und Raumfahrttechnik sowie der Wohnund Pflegebereich. Phoenix Mecano Komponenten AG Hofwisenstrasse 6 CH-8260 Stein am Rhein www.phoenix-mecano.ch info@phoenix-mecano.ch

BRANDREPORT • PTC

Industrie 4.0: der grösste Umbau der industriellen Geschichte Weitgehend unbemerkt ist der Wandel zur Industrie 4.0 in vollem Gange. Worauf sollten Unternehmen jetzt achten?

D

er ursprüngliche Aufruf zur Industrie 4.0 hat einen regelrechten Strukturwandel ausgelöst. Seit mittlerweile gut zehn Jahren läuft die digitale Transformation hin zur vernetzten Industrie, die sich das Industrial Internet of Things (IIoT) und die damit einhergehende Digitalisierung zunutze macht. Es geht um die Wettbewerbsfähigkeit im Sinne von Flexibilität, Effizienz und Reaktionsfähigkeit auf Veränderungen – und Letztere sind von immensen Ausmassen. Angefangen bei den Umbauten der globalen Lieferketten über die Etablierung neuer, serviceorientierter Geschäftsmodelle – die im Industriebereich noch sehr viel umfassender Einzug halten werden als im Privatkundensektor – bis hin zum ganz grossen Thema des nachhaltigen Wirtschaftens. Es geht um ressourcenschonendes Arbeiten, das Energie und Rohstoffe durch Information ersetzt, wie etwa im Teleservice mittels Augmented Reality. Um Betreibermodelle, die darauf hinauslaufen, Maschinen lange zu nutzen und zu verbessern, anstatt Neue zu kaufen. Um konsequente Transparenz zu Materialien und Lieferketten, um ein besseres Recycling zu ermöglichen und bessere Arbeitsbedingungen in Quellenländern

Erfolgreiche Nachhaltigkeit ist ohne moderne digitale Prozessketten nicht realisierbar.

durchsetzen zu können. Erfolgreiche Nachhaltigkeit ist ohne moderne digitale Prozessketten nicht realisierbar. Von der Architekturfindung über die Umsetzung zur Wertschöpfung Die zugrunde liegenden Technologien wie das IIoT, Augmented Reality, Lifecycle-Management, künstliche Intelligenz und Cloud haben einen hohen Reifegrad erreicht. Unterschätzt wurde häufig, dass Vernetzung zumeist unternehmensübergreifend stattfindet, was Entscheidungen zunächst langsamer, dann aber umso wirkungsvoller macht. Mittlerweile befindet sich der Umbauprozess hin zur Industrie 4.0 zwischen der Phase der Architekturfindung und der Umsetzung in Communities bestimmter Branchen. Aus dieser Phase wird sich dann erst die eigentliche Wertschöpfung ableiten, wie etwa serviceorientierte Geschäftsmodelle und eine dynamischere Produktion, die ferngesteuerte

Maschinenwartung und automatisierte Qualitätssicherung, die Nachweisfähigkeit und das konsequente Ersetzen von Energie und Ressourcen durch Information. Die Lösung: eine offene, kommerzielle Architektur Die gewonnene Erkenntnis ist eindeutig: Die Lösung für die Vernetzung ganzer Branchen wird eine offene, kommerzielle Architektur sein. Offen, da sich noch vieles verändern wird, was zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vorhersehbar ist, und kommerziell, weil nur ein kommerzieller Anbieter in der Lage ist, eine solche Architektur und die entsprechenden Lösungen langfristig und robust zu pflegen, zu warten und weiterzuentwickeln. Es geht dabei um Kernkompetenzen, welche die Teilnehmer eines Netzwerkes einbringen. PTC, Spezialist für Softwarelösungen zur Beschleunigung der digitalen Transformation, bietet

Es geht jetzt darum, sich vorzubereiten, sich die Technologien anzueignen und die internen Abläufe zu modernisieren. in Anlehnung an Industriekonzepte wie das Referenzarchitekturmodell Industrie 4.0 (RAMI4.0) und das »Internet of Production« die Software-Lösungen für diese wichtige Transformation. Cloud-fähig, im Eigenbetrieb oder im »as-a-Service«-Modell. Unternehmen sollte bewusst sein, dass die Architekturen für industrielle Vernetzung derzeit entstehen und, sind sie einmal ausgereift, Revolutionen auslösen. Es geht jetzt darum, sich vorzubereiten, sich die Technologien anzueignen, digitale Prozesse andockfähig zu gestalten und die internen Abläufe zu modernisieren. Im Idealfall mit einem Partner, der dem Unternehmen langfristig zur Seite steht. www.ptc.com/de


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18 FACHKRÄFTEMANGEL

FOKUS.SWISS

Fachkräftemangel in der Industrie: Berufsbildung als Lösung Die Zeichen stehen günstig! Der Motor der Schweizer Wirtschaft brummt. Laut Prognosen gehen Expert:innen gar von einem Wirtschaftswachstum aus. Und dies trotz schwierigen Pandemiezeiten. Dabei ist es kein Geheimnis, dass Schweizer Unternehmen, im Speziellen die Schweizer Industrie, dringend Fachkräfte benötigen.

E

ine erfolgreiche Industrie zeichnet sich unter anderem durch qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus. Spricht man von qualifizierten Fach- und Führungskräften stehen oft Fachpersonen mit Hochschul- und Fachhochschulabschluss im Vordergrund unseres Denkens. Dabei braucht die Branche ebenso dringend ausgebildete Berufsleute, damit die Schweizer Industrie international wettbewerbsfähig bleiben kann. Wichtigkeit Berufsbildung für Fachkräftenachwuchs Der Löwenanteil an qualifizierten Fach- und Führungskräften, konkret rund 80 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Industrie, stammt aus der Berufsbildung. Gemäss Angaben des Staatssekretariates für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) entscheiden sich zwei Drittel der Jugendlichen zurzeit in der Schweiz für eine berufliche Grundbildung und eignen sich dadurch eine solide berufliche Grundlage an. Rund 240 Berufe stehen zur Wahl. Die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) bildet dabei derzeit annähernd 20 000 Lernende aus und ist damit eine der grössten Ausbildnerinnen der Schweiz. So wird klar, dass wir für die Zukunft des Bildungsund Wirtschaftsstandortes Schweiz und im Speziellen für die Industrie ständig genügend qualifizierte Fachpersonen aus der Berufsbildung benötigen.

Gründe für den Fachkräftemangel Der Hauptgrund für den Fachkräftemangel liegt in der demografischen Entwicklung. Es werden aktuell mehr Personen pensioniert, als aus dem Nachwuchs nachrücken. Die Alterung verstärkt die Engpässe im Fachkräftebereich. Die schnell zunehmende Digitalisierung erhöht den Stellenwert von MINT-lastigen Berufen. Leider sind die traditionellen Rollenbilder der Geschlechter noch stark in den Köpfen verankert. Die Folge ist eine immer noch zu tiefe Frauenquote in den technischen Berufen, obwohl diese gleich gut von Frauen ausgeübt werden können, wie von Männern. Auch in der Industrie ist die Digitalisierung und Automatisierung angekommen. Bereits heute werden grosse Teile von verarbeitenden Prozessen automatisiert. Die Art der Arbeit, die Fähigkeiten, Kenntnisse und Fertigkeiten und die Wertschöpfungsketten veränderten sich laufend. Dies wiederum gibt Raum für Kreativität, Eigenverantwortung, Teamwork und Innovation. Diese «neue Industrie» wird neue Berufe anbieten. Die Fachkräfte werden vermehrt auch Überwachung von Produktionen mit übernehmen müssen oder z.B. auch für Bereiche wie IT-Sicherheit und Datenschutz in der innerbetrieblichen Arbeit zuständig sein. Diese Veränderungen erfordern hohe praktisch-technische Fachkenntnisse. So wird mit den Vorurteilen von harter, physischer und schmutziger Arbeit in den Fabriken aufgeräumt werden müssen.

Perspektiven für Jugendliche Grundsätzlich ist der grosse Vorteil einer Berufslehre, dass junge Menschen bereits früh den Einstieg in die Arbeitswelt finden, erste betriebliche Erfahrung sammeln und Verantwortung übernehmen können. Sie eignen sich gleichzeitig direkt am Lernort praktische Kenntnisse an und erhalten in den Berufsfachschulen die theoretische Bildung dazu. Und genau dieses Rundumpaket ist auf dem Arbeitsmarkt gefragt. Eine Berufslehre fördert darüber hinaus die Sozialkompetenzen. Wer danach den Bildungsweg über eine Fachhochschule wählt, hat grosse Chancen einen höheren Einstiegslohn zu erhalten, als ein Abgänger klassischer Universitäten. Die Berufsbildung ist ein guter Einstieg in die Arbeitswelt und öffnet viele berufliche Perspektiven. Jeder Abschluss hier bildet die Grundlage für eine Weiterbildung. Sei es, um sich im Beruf zu spezialisieren oder über die höhere Berufsbildung oder über eine Berufsmatur ein Studium an einer Fachhochschule anzutreten. Letztlich ist die Wahl jedoch unbedingt immer individuell zu sehen. Ob über ein Studium oder über die Berufslehre; die Türen sind in der Industrie für zukünftige Fachkräfte weit offen. Und auch auf Seite der Ausbildungsprogramme in der Branche bewegt sich viel. Mit dem Projekt Futuremem werden acht Industrieberufe

weiterentwickelt, sodass ab 2024 diese Ausbildungen den technologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Erfordernissen angepasst sind. Einfluss der Betriebe selbst Zwar unterstützen Bund, Kantone und weitere Organisationen den Weg der Berufsbildung. Die Verantwortung liegt jedoch vor allem auch bei den Betrieben. Diese können den Jugendlichen ein möglichst attraktives, betriebsinternes Ausbildungsprogramm und Arbeitsumfeld bieten. Mögliche Wege sind, Lernenden bereits früh Verantwortung zu übertragen, sie in betriebswichtige Projekte einzubinden und möglichst vielfältige Einblicke in den Unternehmensalltag zu ermöglichen. Grossbetriebe gehen sogar soweit, Lernenden einen Aufenthalt in einer Auslandsniederlassung zu ermöglichen. Die Fachkräfte sind ein elementarer Teil im Räderwerk der Wirtschaft und sichern nicht nur der Industrie Beschäftigung und Wachstum, sondern sind auch ein Teil des Rückgrates für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit. Die Überwindung des Fachkräftemangels in der schweizerischen Industrie ist eine der grossen Herausforderungen der kommenden Jahre.

Text Barbara Rüttimann

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#FOKUSINDUSTRIE

STADLER • BRANDREPORT 19

Der Einstieg in die Welt der Schienenfahrzeuge Das zweijährige Einstiegsprogramm bei Stadler ermöglicht jungen Fachkräften den Direkteinstieg ins Engineering. Raphael Kühne, der das Programm absolviert, erzählt im Interview, wie es in der Praxis abläuft und was die Voraussetzungen dafür sind.

Raphael Kühne

Raphael Kühne, Sie absolvieren bei Stadler das Einstiegsprogramm «Über die Inbetriebsetzung ins Engineering». Wie sind Sie darauf gestossen? Und aus welchen Gründen haben Sie sich entschieden, sich bei Stadler zu bewerben? Auf Stadler aufmerksam geworden bin ich am Absolvententag der ZHAW (Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften). Dort hatte ich die Gelegenheit, mit einem Abteilungsleiter der IBS (Inbetriebsetzung) zu «skypen». Dieser konnte mir bereits viele Fragen beantworten, einen interessanten Einblick in die Firma geben und mich auch neugierig machen. Bei Stadler beworben habe ich mich aus mehreren Gründen. Ich hatte Respekt vor dem Start als Ingenieur und mir gefiel, dass es sich bei der Stelle um ein Einstiegsprogramm handelt. Mir gefällt ausserdem das Produkt «Zug», weil alle einen Bezug dazu haben. Mir schien diese Arbeit bei Stadler sinnvoll. Und zu guter Letzt wusste ich, dass ich so noch nicht direkt einen Bürojob habe. Das hat mir zugesagt. Welches Ausbildungsprofil beziehungsweise Voraussetzungen muss man dafür mitbringen? Ein abgeschlossenes Studium in Elektrotechnik, Systemtechnik oder Mechatronik ist eine gute Voraussetzung. Es gibt aber auch junge Ingenieur:innen im

Einstiegsprogramm, die beispielsweise Maschinentechnik studiert haben. Auch eine Lehre als Automatiker:in oder Elektroinstallateur:in ist von Vorteil, aber nicht zwingend nötig. Grosses Interesse und Enthusiasmus ermöglichen hier sicher viel. Ob es dann passt zwischen dem Bewerbenden und Stadler ergibt sich dann bei einem zweitägigen Probearbetag in der IBS. Gemäss Programm arbeiten Sie zwei Jahre in der Inbetriebsetzung der Fahrzeuge. Was beinhaltet das genau und was ist Ihre Aufgabe dabei? Die Züge werden, wenn sie fertiggestellt sind, an die IBS übergeben. Dort wird ihnen dann gewissermassen das Leben eingehaucht. Zuerst wird die Verdrahtung überprüft und dann mögliche Fehler behoben – das kann natürlich vorkommen, bei Tausenden von elektrischen Verbindungen und dutzenden Schaltschränken voller Hardware. Nach und nach werden dann die Software für die verschiedenen Systeme geladen und diverse Funktionstests durchgeführt. Zum Schluss finden Testfahrten und anschliessend die Kundenübergabe statt. Dieser Prozess dauert im Schnitt mit drei Mitarbeitenden etwa acht Wochen, ist also ziemlich aufwendig.

Die Aufgaben finde ich sehr abwechslungsreich. Es ist ein guter Mix zwischen Anpacken und «Hirnen». Nach Abschluss des Einstiegsprogramms ist der Wechsel ins Engineering vorgesehen. Welche Möglichkeiten stehen Ihnen dafür intern offen? Im Verlauf der zwei Jahre werden einige Gespräche mit dem Abteilungs- und Bereichsleiter geführt, in welche Richtung der nächste Karriereschritt gehen soll. Hier gibt es viele Möglichkeiten. Dass man das Produkt, den Zug, und dessen Funktionen nach den zwei Jahren sehr gut kennt, ist dabei ein grosser Vorteil. Klassisch ist dann ein Einstieg ins Elektro- oder Softwareengineering. Es gibt im Engineering Systemingenieur:innen, die eine vertiefte technische Richtung von bestimmten Systemen auf dem Fahrzeug einschlagen. Die Vielfalt an unterschiedlichen Themenbereichen im Software-Engineering ist sehr gross und geht vom Programmieren der Fahrzeugsteuerung bis hin zu Diagnose, Netzwerktechnik oder IT-Security.

starten und eng in einem Projektteam im Engineering zu arbeiten. Man kann in die Abteilung Typentest wechseln, in der neue Fahrzeugmodelle auf Herz und Nieren geprüft werden und dort sicherstellen, dass bestehende Normen, Vorschriften und Kundenanforderungen eingehalten werden. Denkbar ist es aber auch, bei Stadler Service anzufangen, wo dann zum Beispiel der Kontakt mit der Kundschaft mehr im Vordergrund steht. Einige bleiben auch in der IBS, zum Beispiel als Teamleiter:in. Welches berufliche Ziel streben Sie persönlich an – wo sehen Sie sich in fünf Jahren? Im Moment könnte ich mir noch vieles vorstellen. Mich reizt es, direkt mit Kund:innen zu arbeiten oder in Richtung Projektleitung zu gehen. Ich könnte mir auch gut vorstellen, eine betriebswirtschaftliche Weiterbildung zu machen und einen Weg in diese Richtung einzuschlagen. Ich bin auch selbst noch gespannt, wohin es geht, und werde mich wohl auch ein wenig leiten lassen und schauen, was es für Möglichkeiten gibt.

In mehreren Bereichen gibt es die Möglichkeit, als Teilprojektleiter:in kommerziell, technisch oder elektrisch zu Stadler baut seit 80 Jahren Züge. Mit Innovationskraft, Flexibilität und Zuverlässigkeit ist das Ostschweizer Unternehmen heute ein führender Anbieter von nachhaltigen Mobilitätslösungen im Bereich Schienenfahrzeugbau, Servicedienstleistungen und Signaltechnik. An mehreren Produktionsund Engineering-Standorten sowie über 60 Servicestandorten arbeiten weltweit rund 13 000 Mitarbeitende.

Ich hatte Respekt vor dem Start als Ingenieur und mir gefiel, dass es sich bei der Stelle um ein Einstiegsprogramm handelt.

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Lean Lean Six Six Sigma Sigma // OPEX OPEX Trainings Trainings

academy academy

Entscheidend für die Schweiz sind schlanke und effiziente Prozesse. Und das geht nur durch gut ausgebildete und geschulte Mitarbeitende. Die Antwort liegt somit in der Stärkung des dualen Bildungssystems, in der kontinuierlichen Weiterbildung aller Mitarbeitenden und in der Produktivitätssteigerung durch Prozessverschlankung und Qualitätssteigerung und durch Automatisierung. Die inspire AG, eine Gründung der ETH und von Swissmem zusammen mit Industriefirmen, setzt Wissens- und Technologietransfer von der ETH zur Industrie auf dem Gebiet der Produktionstechnik um, damit bei Unternehmen Innovationen entstehen. inspire stärkt

so die Innovationskraft der Schweizer Industrie und damit den hiesigen Produktionsstandort.

Schlanke und effiziente Prozesse bilden auch die Voraussetzung für eine sich finanziell lohnende Digitalisierung.

Mit seinen Lean Six Sigma (LSS) Trainings hilft die inspire Academy Industriefirmen ihre Prozesse zu verschlanken und die Produktequalität zu steigern. Die entstehende Produktivitätssteigerung ist erheblich und trägt massgebend dazu bei, Produktionslinien weiterhin in der Schweiz zu betreiben, denn je schlanker und automatisierter ein Prozess ist, desto weniger lohnt sich eine Verlagerung in Billiglohnländer.

Zentral ist jedoch die Ausbildung von Mitarbeitenden, die ihr Unternehmen entscheidend weiterbringen. Diese Fachpersonen erhalten durch unsere LSS-Trainings eine wertvolle Zusatzausbildung und sie können danach anspruchsvollere Aufgaben übernehmen, was die Attraktivität und den Stellenwert der Produktion signifikant erhöht. Auf diesem Weg können Unternehmen mit eigenem Personal dem Fachkräftemangel entgegenwirken.

inspire hat seit 2009 weit über 600 Green Belts und über 100 Black Belts geschult und bei Verbesserungsprojekten begleitet, die einen wirtschaftlichen Nutzen von je CHF 50‘000 (Green Belt), respektive CHF 150‘000 (Black Belt) erbrachten.

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann nehmen Sie bitte Kontakt auf mit uns!

Neben der Produktivitätssteigerung wird mit LSS auch die Resilienz und durch Ausschussverringerung die Nachhaltigkeit gesteigert.

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Das marktwirtschaftliche Umfeld der produzierenden Industrie in der Schweiz mit ihren hohen Löhnen und mit einem starken Franken ist eine grosse Herausforderung für alle Unternehmen dieser Branche, insbesondere für diejenigen, die stark exportorientiert sind. Wie kann dieser Situation begegnet werden?

Prozesse optimieren ● Qualität erhöhen ● Rentable Digitalisierung ermöglichen Prozesse optimieren ● Qualität erhöhen ● Rentable Digitalisierung ermöglichen

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HoQ Operational Excellence Operational Excellence Six Sigma Value StreamBlack Mapping Master Belt

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Green Belt Green Belt Value Stream Mapping Lean

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Prozessoptimierung, Produktentwicklung Prozessoptimierung, Produktentwicklung Agile for Hardware Development Agile for Hardware Development Design for Experiments (DOE) Design for Experiments (DOE) Failure Mode and Effects Analysis (FMEA) Failure Mode and Effects Analysis (FMEA) Wertstromanalyse (Value Stream Mapping) Wertstromanalyse (Value Stream Mapping) umati − universal machine techology interface umati − universal machine techology interface

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Prozessbeschleunigung, Qualitätssteigerung ‒ und dem Fachkräftemangel entgegenwirken!


E I N E P U B L I K AT I O N VO N S M A RT M E D I A

20 BRANDREPORT • RHEINMETALL AIR DEFENCE AG

#FOKUSINDUSTRIE

«Wer Talente anziehen will, muss investieren» Die Rheinmetall Air Defence AG nahm ihren Betrieb vor über 100 Jahren als Schweizerische Werkzeugmaschinenfabrik Oerlikon auf. Dank hoher Agilität und Innovationskraft konnte sich das Unternehmen immer wieder an neue Gegebenheiten anpassen. Diese Fähigkeit ist derzeit gefragter denn je – denn der Fachkräftemangel stellt die Industrie vor ganz neue Herausforderungen. «Fokus» wollte wissen, wie Rheinmetall Air Defence diese Challenge anpackt. Interview mit Florian Morgenthaler, Vice President Human Resources der Rheinmetall Air Defence AG

Florian Morgenthaler

Vice President Human Resources

Florian Morgenthaler, die digitale Transformation verändert Industriebetriebe aller Art und Grösse. Wie wirkt sich das auf Rheinmetall aus? Natürlich stehen auch wir als international tätiger, integrierter Technologiekonzern angesichts der Digitalisierung vor neuen Fragestellungen. Als Entwicklungspartner und Direktzulieferer der globalen Automobilindustrie sowie als führendes internationales Systemhaus für Sicherheitstechnologie sind wir stark technologiegetrieben. Das wiederum sorgt dafür, dass wir einen hohen Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften haben. Und genau diese werden rarer. Wie ist die Lage derzeit bei der Rheinmetall Air Defence AG? Am Standort Schweiz beschäftigen wir heute rund 600 Mitarbeitende und bilden 60 Lernende in sechs Lehrberufen aus. Hinzu kommen noch bis zu 20 Praktikant:innen im Bereich «Engineering» sowie Handelsschüler:innen in Vorbereitung auf einen kaufmännischen Beruf. Unseren Fach-Nachwuchs können wir derzeit dank einer umsichtigen Personalplanung inklusive Schlüsselstellen- und Nachfolgeplanung sowie durch regelmässige Potenzialanalysen für die bestehende Belegschaft decken. Allerdings müssen wir auch nach vorne schauen. Und da zeigt sich, dass wir mittelfristig ebenfalls vom Fachkräftemangel betroffen sein werden. Welche Lösungsansätze gibt es? Ganz generell muss man als Arbeitgeber investieren, um gute Fachkräfte anzuziehen. Gleichzeitig muss ein Unternehmen attraktiv sein und darf nicht nur gute finanzielle Konditionen bieten – sondern sollte auch sinnstiftende Jobs sowie ein angenehmes Arbeitsumfeld schaffen. In all diesen Bereichen haben wir in den letzten Jahren viel Aufwand betrieben und uns bemüht, in unserer Branche voranzugehen. Und dies mit Erfolg: Dank zahlreicher positiver Rückmeldungen von unseren Mitarbeitenden und Bewerbenden auf der Arbeitgeberplattform Kununu, dürfen wir uns zu den fünf Prozent der Unternehmen in der DACH-Region zählen, die von Kununu das «Top Company»-Siegel erhalten haben. Das ist natürlich ein kleiner Ritterschlag, da diese Auszeichnung nicht auf der Einschätzung externer Fachleute beruht, sondern wirklich auf den Rückmeldungen aus der Belegschaft. Worauf führen Sie dieses gute Abschneiden zurück? Unsere Lohnstrukturen sind äusserst kompetitiv und wir erbringen für unsere Mitarbeitenden grosszügige Sozialleistungen. Zudem zeichnet sich Rheinmetall durch die Tatsache aus, dass wir auch jungen Mitarbeitenden die Chance geben, früh Verantwortung

Rheinmetall zeichnet sich durch die Tatsache aus, dass wir auch jungen Mitarbeitenden die Chance geben, früh Verantwortung zu übernehmen. zu übernehmen. Dieser Ansatz hat sich bewährt und wird geschätzt. Zum Beispiel bieten wir jungen Talenten nach ihrem abgeschlossenen (Fach-)Hochschulstudium spannende Einstiegsfunktionen bei uns im Engineering. Dort kommen sie nicht nur in Kontakt mit unseren interessanten und modernen Technologien, sondern können bei entsprechender Eignung schon in jungen Jahren wesentliche Schritte auf der Karriereleiter machen. Es gibt mehrere Beispiele von jungen innovativen Fachkräften, die nach dem Studium oder der Lehre zu uns kamen und heute Team- oder gar Abteilungsverantwortung tragen. Sie sprechen die Lehre an – nimmt Rheinmetall Lehrlinge nach dem Abschluss als Mitarbeitende auf? Das ist natürlich unser Wunsch. Wir zeigen uns da auch bewusst flexibel. Manche Lernende möchten nach der LAP eine Weile reisen, auf andere wartet der Militärdienst und wieder andere streben ein Studium an. Wir kommen ihnen, so gut wir können, entgegen und vereinbaren einen geeigneten Zeitpunkt für ihren Berufseinstieg. Und selbst wenn wir in einem Bereich keine offenen Dauerstellen haben, ermöglichen wir unseren ehemaligen Lernenden, im Rahmen einer einjährigen Übergangsphase bei uns weitere Praxiserfahrung bei vollem Lohn zu sammeln und sich fit für den Arbeitsmarkt zu machen. Ein spannendes und faires Konzept. Wir befinden uns meines Erachtens in einer Zeit, in der wir generell neue Konzepte andenken müssen – und da sind wir dran. Es steht bei uns auch die Idee im Raum, dass Lehrabgänger:innen in einer Art Rotationsverfahren verschiedene Bereiche durchlaufen und erst dann die genauere fachliche Segmentierung stattfindet. Ein solches Konzept ist flexibler und bringt in kurzer Zeit neue Generalist:innen hervor, welche vor- und nachgelagerte Prozesse kennen, gut vernetzt sind und dadurch das Silodenken aufbrechen. Um dem Fachkräftemangel wirklich begegnen zu können, dürfen wir uns nicht davor scheuen, Althergebrachtes zu hinterfragen. Welche Fachdisziplinen sind bei der Rheinmetall Air Defence AG derzeit besonders gefragt? Wir benötigen vorrangig Servicetechniker:innen, Inbetriebnahme-Expert:innen sowie Ingenieur:innen. Seit Jahren beschäftigen wir auch immer wieder einige Pensionäre in Kleinst-Pensen, die in diesen Bereichen aushelfen und ihr Wissen weitergeben. Zudem unterstützen wir bedarfsgerechte Weiterbildung, um das bestehende Know-how im Betrieb weiter zu fördern. Dennoch können wir die Tatsache nicht

ignorieren, dass in den nächsten Jahren viele langjährige und fähige Mitarbeitende ihren verdienten Ruhestand antreten werden. Diese müssen wir ersetzen.

Über die Rheinmetall Air Defence AG Unter dem Dach der Rheinmetall Air Defence AG werden sämtliche Flugabwehr-Aktivitäten des Rheinmetall Konzerns zusammengefasst. Zur Unterstützung dieser konsequenten Marktpositionierung war die Oerlikon Contraves AG zum 1. Januar 2009 umfirmiert worden. Die Kernkompetenzen der international tätigen Firma liegt in der Entwicklung und Fertigung von Flugabwehrsystemen sowie von Simulatoren und Trainingssystemen. Weitere Informationen rheinmetall-defence.com

Keine einfache Aufgabe. Nein, insbesondere da es bei der Nachbesetzung von Stellen ja nicht nur darum geht, die Position einfach wieder zu «füllen». Es ist vielmehr so, dass sowohl der technologische Fortschritt als auch der gesellschaftliche Wandel einen Einfluss auf jede nachzubesetzende Stelle haben; und zwar in den Bereichen Technik, Arbeitsmethodik, Kommunikation, Zusammenarbeit usw. Das bedeutet, dass wir bei jeder offenen Stelle prüfen müssen, ob das gesuchte Profil noch den Anforderungen entspricht oder ob vielleicht bei der Nachbesetzung ganz andere Fähigkeiten und Fertigkeiten gefragt sind. Beim Wandel des Berufsbildes Dreher/Fräser hin zum heutigen Polymechaniker ist das aufgrund des Maschinenparks äusserlich deutlich erkennbar. Und mit neuer Technologie sowie der Digitalisierung ändern sich Fertigungs- und Montageverfahren sowie Logistikprozesse.

Welche Berufe warten auf die Lernenden? Die Rheinmetall Air Defence AG bildet Lehrlinge in den folgenden Berufsfeldern aus:

Wie lautet Ihre Zielsetzung als Personalleiter? Ich möchte, dass unser Unternehmen als sicherer und stabiler Wert in einer kurzlebigen Zeit wahrgenommen wird. Das heisst, Menschen sollen sich wohlfühlen und zu langjährigen Mitarbeitenden werden. Dafür müssen wir aber zuerst die geeigneten Talente finden. Dies erreichen wir über eine gesamtheitliche «Talent Management Strategie»: Wir benötigen in unseren Unternehmen einen gesunden Mix aus «Eigengewächsen» und Kompetenzen, die wir extern auf dem Arbeitsmarkt beschaffen. Mein Schlüsselgedanke in dieser Hinsicht lautet: «Attract, Retain and Multiply»: Wir wollen also Talente anziehen, diese durch spannende und sinnstiftende Tätigkeiten sowie Verantwortung, attraktive Anstellungsbedingungen und Förderung halten. Dann geht es darum, die Leute fachlich zu entwickeln und sicherzustellen, dass Wissen intern weitergegeben wird. Schlussendlich sind zufriedene Mitarbeitende, die unternehmerisch denken und eigenverantwortlich handeln, unser grösstes Kapital. Denn die bringen uns voran. Ich nenne dies «Employtainment».

Produktionsmechaniker:in Nach der Grundausbildung in der Lehrwerkstatt folgt der Einsatz im Betrieb, unter anderem in den Bereichen serienmässiges Herstellen, Qualitätskontrolle sowie dem Zusammenbau von Einzelteilen zu Baugruppen.

Offene Stellenangebote unter www.rheinmetall.com/karriere-ch

Konstrukteur:in Bei der Grundausbildung in der Lehrwerkstatt geht es neben Konstruktions- und Zeichnungstechnik um das Handwerk des Gestaltens. Im Betrieb folgt dann der Einsatz z.B. bei Neu- und Weiterentwicklung von Verteidigungsanlagen. Polymechaniker:in Manuelle und maschinelle Fertigungstechnik stehen in der Grundausbildung im Vordergrund. Im Betrieb geht es konkret um CNCFertigung, Montage von Geschützen und Sensoreinheiten sowie Betriebsmittel - und Anlagenbau.

Elektroniker:in Zuerst werden die Grundlagen von Verbindungs-, Mess-, Prüf- und Mikrocontrollertechnik erlernt. Danach stehen in der Betriebspraxis Arbeiten wie Softwareentwicklung oder die Inbetriebnahme von Baugruppen im Vordergrund. Automatikmonteur:in Werkstoffbearbeitung, Elektrofertigung sowie Schalt- und Messtechnik bilden hier die Grundlagen. Praxiseinsätze werden geprägt von der Verbindungstechnik – Kabelbäume herstellen, Geräte verdrahten und selbstständig prüfen. Kaufleute Die Erledigung administrativer Aufgaben gehört ebenso zu diesem Berufsbild wie die Bearbeitung finanzieller und buchhalterischer Aufgaben. Die Ausbildung ist abwechslungsreich und vermittelt relevantes Fachwissen.

Weitere Informationen unter rheinmetall-berufsbildung.ch


CH

S OK TUD W T IE W OB N W E S . A R TA BB 2 R T S 02 T . 2

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DEM FACHKRÄFTEMANGEL ENTGEGENWIRKEN UND IN DIE ZUKUNFT INVESTIEREN Die Nachfrage an qualifizierten Fach- und Führungskräften seitens Wirtschaft und Industrie ist ungebrochen. Im heutigen Zeitalter der schnellen Innovationszyklen und rasanten Entwicklung prägen agiles Handeln, Fach-, Methoden- und Sozialkompetenzen das berufliche Weiterkommen. Für uns an der ABB Technikerschule bleibt es eine Selbstverständlichkeit, am Puls des Geschehens zu bleiben, um zeitgemäss und innovativ interessierte Personen aus- und weiterzubilden:

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22 BRANDREPORT • GF GEORG FISCHER ROHRLEITUNGSSYSTEME (SCHWEIZ) AG

#FOKUSINDUSTRIE

Ein Anlagen-Dirigent bringt mehr Kontrolle und Effizienz Die Sicherstellung von hygienisch einwandfreiem Trinkwasser ist selbst in hochentwickelten Industrieländern immer noch eine Herausforderung. Das gilt auch für Trinkwasser-Installationen in neu errichteten Wohn- und Bürogebäuden, Hotels, Kliniken, Altersheimen oder Wellness-Einrichtungen. Auf den letzten Metern zum Verbraucher kann innerhalb von Gebäuden das Wasser verunreinigt und biologisch kontaminiert werden.

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influss auf die Effizienz der Wasserverteilungssysteme im Gebäudebestand haben schadhafte, teilweise mangelhaft gedämmte Rohrleitungen, nicht dokumentierte Umbauten oder Erweiterungen des Trinkwassersystems, nicht gewartete hydraulische Systembestandteile wie statische oder thermische Ventile oder ein fehlender hydraulischer Abgleich des Systems. Daher sollte bereits in der Planung die Anlage möglichst ressourcenschonend ausgelegt werden und im Betrieb sollte die Trinkwasserinstallation als Ganzes genau zu kontrollieren sein. Gerade weitverzweigte und stetig erweiterte Trink- und Warmwasseranlagen sind oft wie ein bunt gemischtes Orchester – es braucht einen zuverlässigen Dirigenten, der

sich um die Führung kümmert. Dank neuer digitaler Möglichkeiten kann inzwischen ein Zirkulations-Regelsystem, bestehend aus einem zentralen Steuergerät und vernetzten Spülventilen, die hygienische Reinheit des Wassers sicherstellen, Messwerte und Spülungsprozesse aller Stränge dokumentieren und die Energieeffizienz der Anlage optimieren. Verschärfte Regeln zum Schutz der Trinkwasserhygiene Trinkwasser enthält von Natur aus viele Mikroorganismen. Problematisch wird es jedoch erst, wenn sich diese im Rohrleitungssystem stark vermehren und es zu hohen Konzentrationen kommt. In vielen Fällen

werden diese erst erkannt, wenn ein Teil der Installation bereits betroffen ist. Bakterien im Trinkwasser gelangen durch die Verteilung in jedes Gebäude und lassen sich als sogenannter Biofilm bevorzugt dort in den Leitungen nieder, wo sie genügend Nahrung finden. Grundsätzlich muss also eine übermässige Vermehrung von Bakterien gestoppt werden. Dabei sind drei Faktoren für das Wachstum entscheidend: Nährstoffe, Temperatur und Zeit. Viele Wasserverteilungssysteme bergen Risiken, etwa in Bezug auf die Länge, den Verzweigungsgrad, etwaige Stagnationsbereiche in Form von Totleitungen, den nicht korrekten hydraulischen Abgleich der Zirkulationsleitung sowie Trinkwassertemperaturen zwischen 25 und 55 Grad Celsius. Diese Faktoren begünstigen das Bakterienwachstum und können die Wasserqualität stark beeinträchtigen. Bei herkömmlichen Installationssystemen besteht die Herausforderung darin, dass die Verteilung der Warmwassermengen im gesamten Leitungsnetz mit einem hohen Berechnungsaufwand verbunden und hydraulisch schwer nachvollziehbar ist. Es ist also eine grosse Aufgabe, das Bakterienwachstum im Trinkwasser durch eine einwandfrei funktionierende Installation auf ein Minimum zu reduzieren und gleichzeitig einen effizienten Betrieb sicherzustellen. Eine grosse Chance bietet die Digitalisierung: Sie liefert die technischen Möglichkeiten, die Anlage permanent zu überwachen und hinsichtlich ihres Energieverbrauchs zu optimieren, beispielsweise mittels eines zentralen Steuergerätes und vernetzter, leicht nachrüstbarer Zirkulationsventile. Doch eigentlich fängt wirksamer Trinkwasserschutz schon vor dem Einbau und Betrieb an, nämlich bereits bei der bedarfsgerechten und ressourcenschonenden Auslegung. Weitere Informationen: www.gfps.com/ch

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