Fokus Top Wirtschaftsstandort Schweiz

Page 1

-

-

präsentieren:

ERÖFFNUNGSWOCHENENDE EHEMALIGES ERÖFFNUNGSWOCHENENDE EHEMALIGES

15. UND 15. UND 16. JUNI 201916. JUNI 2019 WWW.THEVALLEY.CH

WWW.THEVALLEY.CH

E I N E P U B L I K AT I O N V O N S M A R T M E D I A

JUNI 19

TOP WIRTSCHAFTSSTANDORTE SCHWEIZ

Interview

PATRICK WARNKING Der Country Director von Google Schweiz, Patrick Warnking, sieht nicht nur die Zukunft von Google, sondern auch die seiner Familie in der Schweiz. Lesen Sie mehr auf fokus.swiss.

Feiern sie mit uns!

10. UNESCO

La Chaux-de-Fonds - Le Locle

Blitzfreske, Hausmauern - show, PC - 7 TEAM - Flugschau, Feuerwerk, « balades gourmandes », geheimnisvolle Besichtigungen, usw.

urbanisme-horloger.ch


E I N E P U B L I K AT I O N V O N S M A R T M E D I A

02

EDITORIAL

WWW.FOKUS.SWISS

04

06

12

14

LESEN SIE MEHR... 04 Mehrsprachigkeit 06 Interview: Patrick Warnking 08

Firmengründung

12 Geografischer Standort 14

Die Schweiz als Nährboden für erfolgreiche Unternehmen und Forschungsinstitutionen

Arbeitskräfte

FOKUS TOP WIRTSCHAFTSSTANDORTE SCHWEIZ. PROJEKTLEITER: Luigi Kqira COUNTRY MANAGER: Pascal Buck PRODUKTIONSLEITUNG: Miriam Dibsdale TEXT: Sonya Jamil, Miriam Dibsdale, Mohan Mani, Mona Martin TITELBILD: Google/Stéphanie Liphardt LAYOUT:

D

auch ein zunehmender Wettbewerb zwischen den Standorten weltweit.

en grossen Erfolg unseres Wirtschaftsstandortes verdanken wir den innovativen und produktiven Unternehmen und ihren Mitarbeitenden. Gute Rahmenbedingungen sind aber ebenso bedeutend. Mit ihrem dualen Bildungssystem, einer ausgezeichneten Infrastruktur, einer moderaten Steuerbelastung und erstklassigen Forschungseinrichtungen hat die Schweiz einiges zu bieten. Diese und weitere Standortvorteile erlauben es hiesigen Unternehmen, sich erfolgreich zu entwickeln und sich auf den internationalen Märkten zu behaupten. Das ist angesichts des kleinen Schweizer Binnenmarktes entscheidend. Deshalb setzen wir alles daran, den internationalen Marktzugang mittels neuer Freihandelsabkommen, aber auch durch die Optimierung bereits bestehender Abkommen, weiter zu verbessern und damit die Absatzchancen schweizerischer Produkte und Dienstleistungen zu erhöhen. Einmal ausgehandelt, sollen die Unternehmen diese Abkommen bestmöglich nutzen können. Hier setzt die Exportförderung des Bundes an und unterstützt exportorientierte Schweizer KMU mit massgeschneiderten Angeboten. Der internationale Erfolg und die Innovationskraft der hier ansässigen Firmen senden positive Signale aus. Dies ist für die Ansiedlung ausländischer Firmen wichtig, da unser Land trotz Spitzenposition mit Herausforderungen konfrontiert ist. Dazu zählen etwa das Verhältnis der Schweiz mit der EU oder die Unternehmenssteuerreform, aber

Wir setzen auch in Zukunft alles daran, die guten Rahmenbedingungen zu festigen und auszubauen. - MARIE-GABRIELLE INEICHEN-FLEISCH, DIREKTORIN SECO

Die ländlichen Regionen und die grossen Zentren der Schweiz haben zwar oft unterschiedliche Bedürfnisse und Probleme, verfolgen jedoch alle dieselbe Stossrichtung: Sie wollen die eigene Region wirtschaftlich weiterentwickeln und ihren Bewohnerinnen und Bewohnern ein attraktives Wohn- und Arbeitsumfeld bieten. Zu dieser Vielfalt müssen wir Sorge tragen. Während Massnahmen des Bundes wie etwa die administrative Entlastung von Firmen gesamtschweizerisch wirken, steht bei der Regionalpolitik die Entwicklung von ländlichen Regionen, Berggebieten oder Grenzregionen im Fokus. Zusammen mit den Kantonen will der Bund diesen Vorhaben zum Erfolg verhelfen und damit zur regionalen wirtschaftlichen Stärkung beitragen.

Anja Cavelti DISTRIBUTIONSKANAL: Tages-Anzeiger, Juni 2019 DRUCKEREI: DZZ Druckzentrum AG SMART MEDIA AGENCY AG Gerbergasse 5, 8001 Zürich, Schweiz Tel +41 44 258 86 00 info@smartmediaagency.ch

Wir setzen auch in Zukunft alles daran, die guten Rahmenbedingungen zu festigen und auszubauen. Damit stärken wir den Standort Schweiz und rüsten ihn für den internationalen Wettbewerb. So schaffen wir den Nährboden für erfolgreiche Unternehmen und Forschungsinstitutionen, einen diversifizierten Branchenmix und attraktive Perspektiven für qualifizierte und motivierte Beschäftigte – in der Stadt und auf dem Land.

Viel Spass beim Lesen! Luigi Kqira Project Manager

TEXT MARIE-GABRIELLE INEICHEN-FLEISCH

BRANDREPORT STADT CHUR

Chur – urbanes Graubünden – echt wertvoll Chur überzeugt als älteste Stadt der Schweiz durch Innovation, Dynamik, Lebensqualität und ist die urbane und moderne Stadt im Bündner Rheintal. Ob zum Wohnen, Leben, Arbeiten oder zum Erleben, Chur begeistert.

I

mmer mehr junge Menschen mit kreativen Ideen und Spirit eröffnen in der Altstadt von Chur urbane Shops und inspirieren Einheimische wie Gäste zum Verweilen. Diesen Geist möchte die Stadt Chur auch als Wirtschaftsstandort fördern und entwickelt zurzeit einen einzigartigen ICT Cluster mit international bekannten Unternehmen aber auch mit Start-ups, welche ihre berufliche Chance in einem spannenden Umfeld packen. An der Achse Nord-Süd Die Hauptstadt des flächenmässig grössten Kantons der Schweiz, Graubünden, ist zugleich Zentrumsstadt,

«Energiestadt» und die direkte Verbindung von Nord nach Süd. Das Einzugsgebiet beträgt rund 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner. Die städtische Bevölkerung liegt aktuell bei 38 000 Personen, mit einem jährlich prognostizierten Wachstum von rund zwei bis vier Prozent. Chur wächst weiter Mit einer dynamischen Stadtregierung und einem fortschrittlichen Parlament öffnen sich neue Perspektiven für interessierte Unternehmen und Investoren. Am Wirtschaftsstandort Chur sollen in den kommenden zehn Jahren über CHF 1.5 Mia. investiert werden. In Chur werden in nächster Zeit Unternehmen wie Oblamatik AG, Inventx AG sowie esave ag ihre Standorte erweitern. Zusammen mit dem im 2021 entstehenden Innovationszentrum «InnoQube Swiss» sollen bis zu 500 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Im neuen

Innovationszentrum sind künftig Unternehmen, wie Würth Itensis AG, Red Bull, die Hochschule für Wirtschaft und Technik (HTW) und der Investor InnoQube Immobilien AG als Partner für Innovationen in Chur aktiv. Mit 32 000 Arbeitsplätzen beschäftigen die rund 5 500 Churer Unternehmen knapp einen Drittel der Erwerbstätigen des Kantons Graubünden. Die Entwicklung in der Spitzenindustrie mit Unternehmen, wie u.a. Hamilton Bonaduz AG, CEDES AG, EMS-CHEMIE AG und TRUMPF Schweiz AG zeigen das Potential und die Marktkraft des Bündner Rheintals auf. Das Interesse, sich in der Stadt Chur anzusiedeln, ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Die Stadt Chur ist ein aufstrebender und urbaner Ort, wo Leben – Arbeiten – Wohnen vom Lebensraum zum Lebenstraum wird.

Chur ist urban und naturnah, zentral und mitten in der nebelfreien Zone.

- URS MARTI, STADTPRÄSIDENT

Die digitale Transformation beginnt hier Fotos: Christian Ritz, Chur

Chur – die urbane und trendige Metropole im Bündner Rheintal

Kontaktstelle Wirtschaft, Victor H. Zindel Poststrasse 37, 7001 Chur, Telefon: +41 81 254 41 04 E-Mail: victor.zindel@chur.ch www.chur.ch


E I N E P U B L I K AT I O N V O N S M A R T M E D I A

AMT FÜR WIRTSCHAFT UND TOURISMUS GRAUBÜNDEN BRANDREPORT

03

«Menschen lieben es, in Graubünden zu leben und zu arbeiten» Aufgrund seiner guten Rahmenbedingungen und attraktiven Industrieflächen hat sich der Kanton in den letzten Jahren zu einem Schweizer Hotspot für innovative Hightech-Firmen entwickelt. Und das sind nicht die einzigen Gründe, die für den Standort sprechen. INTERVIEW SMA

Walter Berner, Sie sind Projektleiter des Amtes für Wirtschaft und Tourismus Graubünden. Im Bereich «Tourismus» geniesst der Kanton bereits einen hervorragenden Ruf. Was aber macht ihn zu einem wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstandort? Es sind verschiedene Aspekte wie das innovationsfreundliche Umfeld, die Verfügbarkeit von qualifizierten und loyalen Mitarbeitern, die vorteilhafte Kostenstruktur sowie die hohe Lebensqualität, die hier zusammenkommen und für Graubünden sprechen. Hervorzuheben ist aber auch die Lage: Wir sind Teil der Metropolitanregion Zürich und sind verkehrstechnisch sehr gut an die Stadt sowie den Flughafen Zürich angebunden. Im Norden befinden sich die wichtigen Wirtschaftsräume Stuttgart und München und im Süden ist Mailand nicht weit. Dadurch eröffnen sich zahlreiche attraktive Marktchancen für innovative Unternehmen. Damit sich diese aber auch ideal entfalten können, muss eine Region über die notwendigen Industrieflächen verfügen und bereit sein, diese zu erschliessen. Genau das haben wir in Graubünden gezielt getan. Können Sie ein Beispiel nennen? Eine zentrale Rolle spielt sicherlich der Industriepark Vial in Domat/Ems. Mit einer Fläche von 215 000 Quadratmetern ist er nicht nur die grösste verfügbare Industriezone Graubündens, sondern gehört auch zu den grössten erschlossenen Industriegebieten der Schweiz. Um dieses Projekt auf den Weg zu bringen, hat der Kanton vor einigen Jahren das hiesige Sägereiareal übernommen, welches brachgelegen hatte. Nebst der Umzonung in die Industriezone war vor allem die Ausrichtung als Industriepark für innovations- und exportorientierte Hightech-Unternehmen mit hervorragender Infrastruktur und grosszügiger Erschliessungsstrasse zentral gewesen. Um das Ganze zu beleben, wollen wir ein attraktives Areal mit Grünflächen schaffen, das zum Arbeiten und Verweilen gleichermassen einlädt. Mit Erfolg: Das innovative US-Technologieunternehmen Hamilton hat auf dem Industriepark seinen Firmenneubau der Hamilton Ems AG realisiert. Damit sind die Möglichkeiten noch keineswegs ausgeschöpft: Nicht nur in Domat / Ems wird Firmen der notwenige Platz zur Verfügung gestellt, um sich anzusiedeln, sondern auch an Standorten wie Cazis, Chur, Landquart und Fideris sowie in San Vittore im Misox. Unsere Vision ist es Schritt für Schritt die Voraussetzungen zu schaffen, um weitere Hightech-Firmen nach Graubünden zu holen. Dabei stehen die Bedürfnisse von Hightech-Industrien mit hoher Wertschöpfung wie Life Sciences, Medtech, MEM oder ICT im Vordergrund. Um für diese hochspezialisierteren Unternehmen den notwendigen FachkräfteNachwuchs bieten zu können, braucht es entsprechende Bildungsinstitutionen. Das ist richtig und mit der HTW Chur sind wir diesbezüglich bereits gut aufgestellt. Mit dem «Institut für

Industrieunternehmen anbieten wird. Diese Einrichtungen sowie weitere renommierte Institute in den Bereichen «Umweltmonitoring» und «Risikomanagement» bringen natürlich ihrerseits gutausgebildete Fachkräfte in die Region und generieren heute eine Wertschöpfung von ca. 60 Millionen Schweizer Franken.

Walter Berner Projektleiter, Amt für Wirtschaft und Tourismus Graubünden

Photonics und ICT» sowie dem in der Schweiz einzigartigen Studiengang «Photonics» wird ein zukunftsträchtiges technisches Gebiet von Graubünden abgedeckt. Mit der Einführung einer Sonderprofessur für «Computational Science» und dem Zentrum für «Data Analytics, Visualization and Simulation» (DAViS) werden traditionelle Forschungsmethoden mit Hilfe von Computersimulationen und der Analyse von grossen Datenbeständen ergänzt. Dennoch wollen wir uns nicht auf dieser guten Ausgangslage ausruhen, denn wir vertreten die Meinung, dass im technisch-akademischen Bereich noch weiteres Potenzial für neue Studiengänge in Graubünden besteht. Der Bündner Grosse Rat hat im vergangenen Jahr dem Bau eines Hochschulzentrums in Chur zugestimmt, welches gemäss der Botschaft bis 2025 realisiert sein dürfte. Die Vorlage eröffnet auch die Möglichkeit zur Weiterentwicklung zu einem Hochschulcampus mit Platz für innovationsbasierte Flächen oder auch Studentenwohnungen. Und da auch andere Bildungsinstitute aus benachbarten Kantonen und Regionen nicht weit entfernt sind, verfügen die hier angesiedelten Hightech-Unternehmen über ein gutes Reservoir an potenziellen Fachkräften. Und da wir gerade von Bildung und Fachkräften sprechen, müssen wir zwingend auch den Forschungsstandort Davos erwähnen. Was macht Davos denn konkret zum Forschungsstandort? Das ist quasi historisch gewachsen. Seit dem 19. Jahrhundert war Davos aufgrund seiner Höhenlage und der guten Luft ideal geeignet für die Behandlung von Tuberkulosekrankheiten. Die daraus entstandenen Kliniken haben früh das medizinische Know-how im Ort verankert. Heute ist Davos Veranstaltungsort für die wichtigsten medizinischen Tagungen und der Forschungsstandort sucht mit international renommierten Instituten wie dem «AO Research Institute» oder dem mit der Universität Zürich assoziierten «Schweizerischen Institut für Allergie- und Asthmaforschung» SIAF seinesgleichen. In dem sich in Bau befindenden Allergiecampus Davos wird ein weltweit einmaliges Zentrum in diesem Bereich aufgebaut, welches auch Flächen und Infrastruktur für weitere Forschungseinheiten und

Bisher haben wir vor allem von grossen Unternehmen gesprochen, die sich in Graubünden ansiedeln. Doch Innovation wird auch von Start-ups angetrieben. Was tut Graubünden für Jungunternehmen? Wir bieten ihnen ein äusserst innovationsfreundliches Umfeld. Mit Initiativen wie «InnoQube Swiss», dem «InnHub La Punt» sowie dem «Technopark Graubünden» sind verschiedene Angebote im Entstehen begriffen, um Unternehmen und Start-ups die perfekte Infrastruktur zu bieten, die unter anderen auch von Microsoft genutzt werden soll. Diese Angebote werden massgeblich dazu beitragen, Talente in Graubünden zu fördern, zu halten und neue Talente in die Region zu bringen. Damit diese Fachkräfte auch in Graubünden bleiben, muss nebst der Arbeits- auch die Lebensqualität stimmen. Was hat Graubünden hier zu bieten? Sehr viel. Menschen lieben es, hier zu leben und zu arbeiten. Nicht umsonst lautet unser offizieller Slogan «Work where you love to live». Zum einen ist unser Kanton die perfekte Adresse für alle Menschen, die die Sonne lieben. Winterdepression bleibt bei uns aus. Dafür kann man bei uns den Reiz aller vier Jahreszeiten am eigenen Leib erfahren und geniessen. Im Winter lockt

ein einzigartiges Wintersportangebot und in der wärmeren Jahreszeit lädt die unvergleichliche Natur zu ausgedehnten Biketouren, Wanderungen, Golfrunden oder dem Planschen in den zahlreichen malerischen Seen ein. Dabei darf insbesondere der kulinarische Aspekt nicht vergessen werden: Graubünden ist die Hochburg der alpinen Genusskultur und verfügt auch über eine hohe Dichte an Gault-Millau- und Sterne-Restaurants. Das zeigt, wie hervorragend die hiesige Gastroszene mittlerweile ist. Zudem befinden wir uns inmitten eines fantastischen Weingebiets, das schlicht sensationelle Tropfen hervorbringt. Und für Bierliebhaber gibt es eine ganze Reihe innovativer Mikrobrauereien, die selbst Kenner mit ihren Kreationen überraschen werden. Ist die Region auch für Familien geeignet? Absolut! Die ländliche Umgebung ist ein ideales Umfeld für Kinder. Meines Erachtens ist es ein grosses Privileg, an einem Ort zu wohnen, an dem man die Kids guten Gewissens eine Weile unbeaufsichtigt draussen spielen lassen kann. Genau das ist hier möglich. Darüber hinaus ist das Angebot an Schulen, Krippen sowie Sport- und Freizeitaktivitäten sehr breit und bietet für jeden etwas. Auch Familien mit älterem Nachwuchs kommen auf ihre Kosten. Zum Beispiel in Chur: Die Stadt hat in den letzten Jahren einen interessanten Wandel durchlaufen und ist heute mit seinem mediterranen Flair, seinem kulturellen Angebot sowie seiner wunderschönen Fussgängerzone mit zahlreichen Cafés ein lebendiger Hotspot. Weitere Informationen finden Sie unter www.gr.ch/invest

Das sagen Innovationstreiber aus Wirtschaft und Forschung über die Vorzüge Graubündens «Dank modernen Kommunikations-Technologien verliert die geografische Kundennähe immer mehr an Bedeutung. Gleichzeitig entwickelt sich die Work Life Balance, die vorhandene Infrastruktur oder die Nähe zu Fach- und Hochschulen zu strategischen Erfolgsfaktoren. Der Wirtschaftsstandort Chur bietet eine einmalige Kombination dieser Erfolgsfaktoren und bietet somit die optimale Grundlage für innovatives Unternehmertum. So optimal, dass sich Inventx langfristig zum Standort Chur bekennt und einen Neubau für über 220 Mitarbeitende plant.» Gregor Stücheli, Mitinhaber Inventx AG «Für die Personalbeschaffung ist es ist ein grosses Plus, dass unser hochqualifiziertes und motiviertes Personal arbeiten darf, wo andere Menschen die Ferien geniessen. Weitere Standortvorteile sind die moderate Steuerbelastung, die vernünftigen Landpreise und die schnelle Erreichbarkeit des Flughafens Zürich. Dank der hochwertigen Ausbildungsmöglichkeiten an naheliegenden Fachhochschulen und Forschungsinstituten, die stark in der Grundlagenforschung sind, ist Graubünden bestens geeignet für innovationsorientierte technische Unternehmen.» Andreas Wieland / CEO und Direktionsmitglied Hamilton Bonaduz AG Ursprünglich sind wir nach Davos gekommen, weil der Standort in den 60er-Jahren für seine fortschrittlichen Tuberkulosebehandlungen bekannt wurde und es dadurch hier bereits gut eingerichtete Forschungslabors gab. Wir sind bis heute geblieben, weil Davos, auch wenn es eine eher kleine Ortschaft in den Bergen ist, international bestens vernetzt ist. Wir haben brillante Forschungs- und Gesundheitsinstitute in der Region wie das Schweizerische Institut für Allergie- und Asthmaforschung (SIAF), das für seine bahnbrechende Arbeit im Bereich der Immunologie bekannt ist. Geoff Richards, Leiter AO Research Institute


E I N E P U B L I K AT I O N V O N S M A R T M E D I A

04

MEHRSPRACHIGKEIT

WWW.FOKUS.SWISS

Vier Sprachen für die Schweiz Die Sprache ist bekanntlich die Brücke zu unseren Mitmenschen. Wenn dem so ist, konnte die Schweizer Bevölkerung bereits zahlreiche Brücken schlagen. Wir sind schliesslich mehrsprachig.

A

uf die Aussage «Ich komme aus der Schweiz» folgt meist ein anerkennender Blick. Man wird kurz für Schokolade, Käse und Uhr beglückwünscht, dann folgt die Frage: «Woher genau?» Die Antwort entscheidet je nach dem darüber, ob das Gespräch auf Deutsch, Französisch, Italienisch oder Rätoromanisch weitergeführt wird. Wenn das geklärt ist, bleibt nur noch zu hoffen, dass man den Dialekt des Gegenübers versteht. Die Mehrheit der Bevölkerung lebt mit 63.5 Prozent in der deutschsprachigen Schweiz. In 19 von 26 Kantonen wird mit schweizerdeutschem Dialekt gesprochen. Der Westen des Landes mit den Kantonen Genf, Neuenburg, Waadt und Jura spricht hingegen französisch. Bern, Wallis und Freiburg sind zweisprachig. Italienisch kommt im Tessin und in den südlichen Tälern Graubündens zum Tragen. Und mit 0.5 Prozent sind die Rätoromanen die am kleinsten vertretene Sprachgruppe in der Schweiz. Im Kanton Graubünden spricht man jedoch neben Rumantsch auch noch Deutsch und Italienisch. Innerhalb des Rätoromanischen gibt es die Unterteilungen Sursilvan, Sutsilvan, Surmiran, Vallader und Puter. Als sogenannter sprachlicher Kompromiss zwischen den fünf Sprachen dient seit 1982 das Rumantsch Grischun. Die Schweiz zeigt Sprachenvielfalt. Dazu tragen auch die in der Schweiz lebenden Migranten bei, deren Muttersprache von den vier Landessprachen abweicht. Wie die Schweiz mehrsprachig wurde Bis 1798 war die Schweiz einsprachig. Dies änderte sich erst Mitte des 19. Jahrhunderts: Die Romanisierung um die Zeitwende, sorgte dafür, dass weite Teile der Schweiz latinisiert wurden. Davor gab es

Es ist wichtig, dass Kinder möglichst früh eine Fremdsprache erlernen und diese auch aktiv anwenden. So ist der Lernerfolg am grössten. verschiedene vorindogermanische Sprachen, die von keltischen Sprachvarietäten überlagert wurden. Eine Sprachvarietät ist die Ausprägung einer Sprache, welche diese ergänzt, erweitert oder modifiziert, jedoch nicht alleine existieren kann. Aufgrund der sprachlichen Varietäten und dem Einfluss burgundischer und lombardischer Einwanderer, entwickelten sich diverse regionale Varietäten des Lateins. Unter diese fielen der rätoromanische, lombardische, frankoprovenzalische und französische Dialekt. Später kamen mit der Einwanderung alemannische Mundarten dazu und die romanischen Varietäten breiteten sich aus. Im Mittelalter pendelten sich die sprachlichen Grenzen zwischen Deutsch, Französisch und Italienisch ein und blieben seit der frühen Neuzeit stabil. In der Schweiz spricht man von einer territorialen, institutionellen und individuellen Mehrsprachigkeit. Territorial, da sie sich gleich mit mehreren Sprachen

identifiziert und in den vier Sprachgebieten in der Regel nur eine Sprache offiziell ist. Institutionell, da der Bund die Sprachen als Amtssprache anerkennt und so mit der Bevölkerung kommuniziert und schliesslich individuell, da zahlreiche Individuen in der Schweiz die Sprache der eigenen Region beherrschen. Die Schweiz ist mehrsprachig, deren Bevölkerung aber nicht zwingend. In der Schule lernt man zwar Französisch oder Italienisch, wenn die Schulzeit sich jedoch zu Ende neigt, gehen meist auch die Sprachkenntnisse flöten. Mehrsprachigkeit in der Schule Die Schweiz fördert das Erlernen von Fremdsprachen in der Schule. Im Kanton Zürich lernen die Schüler ab der fünften Klasse Französisch; Englisch oftmals noch früher. Diese Frühforderung der Mehrsprachigkeit löst in der Gesellschaft gemischte Gefühle aus. Die angehende Sekundarlehrerin Fabienne Maag findet: «Es ist wichtig, dass Kinder möglichst früh eine Fremdsprache erlernen und diese auch aktiv anwenden. So ist der Lernerfolg am grössten. Es ist ein grosser Vorteil, wenn Kinder zweisprachig aufwachsen. Zwar kann es zu Sprachverzögerungen in der Grund- und Fremdsprache kommen, aber diese legen sich meist mit der Zeit.» Im Land der vier Sprachen ist es den Eltern natürlich wichtig, dass der Nachwuchs Englisch und Französisch fehlerfrei beherrscht. Dafür reicht der Schulunterricht oftmals nicht aus und wer nicht bilingual aufwächst, muss auf Nachhilfestunden oder Sprachaufenthalte im Ausland zurückgreifen. Im Ausland wird das Erlernen einer Fremdsprache mal mehr, mal weniger gefördert. So lernen britische Schüler

in ihrer weiterführenden Ausbildung keine Fremdsprache, da die britische Bildungspolitik die Fremdsprachenfächer nicht als Pflichtfächer vorsetzt oder sie gar ganz streicht. Wenn die Schüler eine Fremdsprache wählen, so liegt ihr Fokus vor allem auf Sprachen wie Spanisch oder Chinesisch. Die Fächer Deutsch oder Französisch ziehen hierbei den Kürzeren. Ganz anders China. Der chinesische Staat bietet den Oberstufenschülern vermehrt Fremdsprachen-Unterricht an. Nebst Russisch oder Japanisch lernen die Schüler auch Sprachen wie Deutsch, Französisch und Spanisch. Viele Länder – viele Sprachen Die Schweiz ist nicht das einzige Land mit mehreren Amtssprachen. So bedient sich zum Beispiel Luxemburg in offiziellen Dokumenten und im Bildungssystem der deutschen, französischen und luxemburgischen Sprache. Das Land ist eine dreisprachige Gesellschaft, denn die meisten gebürtigen Luxemburger sprechen alle drei Sprachen fliessend. Und auch Kanada ist mit Englisch und Französisch je nach Region institutionell billingual. Zu guter Letzt Singapur, welche neben Englisch auch noch Mandarin, Malaiisch und Tamilisch als Amtssprache vorweist. Englisch ist hier die Verkehrssprache und wird im Geschäftsleben und Bildungssystem verwendet. Die Schweiz ist aufgrund ihrer Sprachenvielfalt ein facettenreiches Land. Es hat eine eindrückliche Geschichte, die vom Lauf der Zeit geprägt wurde und vier Landessprachen mit zahlreichen Dialekten und Varietäten hervorgebracht hat. TEXT SONYA JAMIL

BRANDREPORT FAIRMONT LE MONTREUX PALACE

Ein aussergewöhnlicher Ort für Firmenveranstaltungen Die Region Montreux am Ufer des Genfersees ist ein strategischer Ort für die Organisation von Firmenveranstaltungen. In einer aussergewöhnlichen Umgebung zwischen See und Bergen finden inspirierende Veranstaltungen wie das Montreux Jazz Festival statt. Eine einmalige Gelegenheit, das Publikum zu einem aussergewöhnlichen Erlebnis einzuladen und neue Wege zu gehen.

W

ie erreicht man sein Publikum auf eindrucksvolle und originelle Weise? Dies ist die Frage, die sich viele Unternehmen und grosse Konzerne stellen, indem sie die Organisation ihrer nächsten Veranstaltung, Kongresses oder Seminars planen. Um ein Erlebnis zu organisieren, das überrascht, müssen verschiedene Faktoren und Parameter berücksichtigt werden. Das erste zu berücksichtigende Element: das Ziel. Wenn die Destination von Bedeutung ist, ist es vor allem wichtig, die Aspekte und kulturellen Vermögenswerte der Region zu berücksichtigen, auf die man sich konzentriert. Denn um erfolgreich zu sein, kann eine Firmenveranstaltung auch in Übereinstimmung mit einer gross angelegten kulturellen Veranstaltung stattfinden. In der Westschweiz ist die Region Montreux bei Wirtschaftsakteuren besonders beliebt, um Konferenzen, Ausstellungen und Incentives zu organisieren. Das Angebot, das die Region zwischen ihrem Palace, ihrer Gastronomie- und Unterhaltungsmöglichkeiten zu bieten hat, ist einmalig. Die jährlich stattfindenden Grossveranstaltungen sind ein grosser Vorteil für Unternehmen, die exklusive Orte und einzigartige Erlebnisse bieten wollen. Ort des Zusammentreffens Egal, ob es sich um eine Vorstandssitzung oder eine grosse Konferenz handelt, eine Firmenveranstaltung sollte ihre Gäste immer begeistern. Eingebettet zwischen dem Ufer des Genfersees und den majestätischen Alpen verbindet das Fairmont Le Montreux Palace die Schönheit und die Mystik der Belle Epoque mit der gesamten Infrastruktur und den Sachkenntnissen, die erforderlich sind, um Tagungen, Veranstaltungen und Incentives für seine Gäste zum Leben zu erwecken. Mit seiner Expertise im Bereich MICE bietet das Fairmont Le Montreux Palace ein breites Angebot für Unternehmen. Das grösste Konferenzhotel am Genfersee, Fairmont Le Montreux Palace, und seine 236

Zimmer und Suiten bieten Platz für 10 bis 1200 Personen für Seminare und andere professionelle Veranstaltungen. Das symbolträchtige Hotel der Region setzt sich für massgeschneiderte Dienstleistungen ein, die den Wünschen von Unternehmen und Veranstaltern gerecht werden. Es verfügt über modernste Infrastrukturen wie 3D-Design- und Visualisierungstools. Das Fairmont Le Montreux Palace ist mit mehr als 400 Quadratmetern für Konferenzräume und Ballsäle, einem Fünf-Sterne-Catering-Service, sechs Restaurants und Bars sowie einem luxuriösen Spa der perfekte Ort, um den Wow-Effekt zu erzielen.

Die Erfahrung des Palace ausserhalb seiner Mauern Ein weiteres Highlight des Fairmont Le Montreux Palace ist die Möglichkeit, Veranstaltungen ausserhalb des Hotels zu organisieren, um die Region und ihre einzigartigen Orte wie das Schloss Chillon oder das Chaplin's World Museum zu entdecken: eine der interessantesten Optionen, um die hervorragenden Serviceleistungen des Hauses auch ausserhalb seiner Mauern zu geniessen. Eine Variante, die es insbesondere ermöglicht, den Bankettservice des Fairmont Le Montreux Palace mit einem lokalen Angebot und À-la-carte-Menüs zu geniessen. Als

Erweiterung seines Angebots fördert das Hotel auch das Umweltbewusstsein, indem es Bio-Gourmetmenüs anbietet, mit recycelbaren und kohlenstofffreien Produkten. Für weitere Informationen: fairmont.com/montreux


E I N E P U B L I K AT I O N V O N S M A R T M E D I A

STANDORTFÖRDERUNG BASELLAND BRANDREPORT

05

Der starke und innovative Wirtschaftsraum im Dreiländereck Der Kanton Basel-Landschaft ist ein Ort der Kontraste: Hier treffen ländlicher Charme und Hightech-Industrien aufeinander und ruhige Erholungszonen koexistieren mit internationalen Logistik-Adern auf der Strasse, der Schiene, in der Luft und zu Wasser. Es ist diese Vielseitigkeit, die den Wirtschaftsstandort einzigartig macht. Wie diese Qualitäten genutzt und aktiv gefördert werden, erklärt Thomas Kübler von der Standortförderung Baselland im Interview. INTERVIEW SMA

Können Sie das näher ausführen? Baselland darf sich rühmen, ein höchst dynamischer Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionsstandort im Life Sciences-Bereich zu sein. Die Schwerpunkte liegen in den Branchen Pharma, Bio- sowie Medtech. Die ganz grossen Namen in der Region in diesem Feld sind natürlich Novartis und Roche, hinzu kommen weitere Exponenten wie Actelion, Bachem, Bayer, BASF, Idorsia und Polyphor – um nur einige namentlich hervorzuheben. Die Wertschöpfung für den Kanton ist sehr hoch: So waren allein im Baselbiet im Jahr 2017 rund 5 500 Personen in diesem Segment beschäftigt, die im gleichen Jahr 2,7 Milliarden Franken generierten. Das entspricht

Und welches ist der dritte Schlüsselfaktor? Die Lebensqualität. Diese ist bei uns ebenfalls sehr hoch, da der Kanton Basel-Landschaft urbane und ländliche Qualitäten miteinander kombiniert. So kann man die wunderbare Umgebung geniessen, die zur Entschleunigung beiträgt und gleichzeitig attraktive kulturelle Angebote nutzen: Zwischen malerischen Jurahöhen mit Sicht auf Alpengipfel, goldenen Rebbergen, Bilderbuchdörfern, charmanten Kleinstädten, pulsierenden Agglomerationsgemeinden und der City von Basel liegen nur wenige Kilometer. Die Stadt Basel ist bekanntlich ein Kulturzentrum von internationalem Rang, vom gastronomischen Angebot ganz zu schweigen. Und dank des nahen Flughafens sind auch Ferienreisen in alle Teile der Welt kein Problem. Überdies kann sich das Wohnungsangebot sehen lassen: Im Baselbiet entstehen jedes Jahr über tausend neue Wohnungen im ländlichen und städtischen Umfeld. Das vielfältige Immobilienspektrum bietet wahlweise ein

Solche hochspezialisierten Branchen haben natürlich einen entsprechend hohen Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften. Wie stellen Sie sicher, dass die Unternehmen in Baselland über die notwenigen Experten verfügen?

DEUTSCHLAND

FRANKREICH EuroAirport 20 Minuten

KANTON BASELSTADT

BASEL

BIRSFELDEN

ALLSCHWIL

MUTTENZ OBERWIL BIEL-BENKEN THERWIL

REINACH

KANTON AARGAU PRATTELN MÜNCHENSTEIN FRENKENDORF ARLESHEIM LIESTAL

RICKENBACH

ETTINGEN

KANTON SOLOTHURN

SISSACH

AESCH

LAUSEN

KANTON SOLOTHURN

KANTON SOLOTHURN

ZIEFEN HÖLSTEIN

LAUFEN LIESBERG

1

WALDENBURG

Zürich 60 Minuten

Genève 2,5 Stunden

LANGENBRUCK

Bern 45 Minuten

Gewässer

Autobahn

Hauptstrasse

Bahn

Leben in einem schmucken Baselbieter Dorf, in einer der charmanten Kleinstädte oder in der pulsierenden Agglomeration der Stadt Basel selbst. Einkaufsmöglichkeiten, Schulen, eine umfassende Gesundheitsversorgung sowie ein dichtes öffentliches Verkehrsnetz machen jeden Standort lebenswert.

Der Wirtschaftsraum Baselland in Kürze Der Kanton Basel-Landschaft ist ein starker, prosperierender Wirtschafts- und Forschungsstandort. Als Teil der Nordwestschweiz zählt er zu den erfolgreichsten Wirtschaftsregionen der Welt und zu den finanzstärksten Gebieten der Schweiz. Ein pulsierender, breit abgestützter Branchenmix von KMU und Weltkonzernen steht für zukunftsgerichtete Stabilität. Die Baselbieter Politik fördert diese Entwicklung mit hoher Priorität: So hat Basel-Landschaft im internationalen Vergleich eine sehr attraktive und im nationalen Vergleich eine moderate Steuerbelastung. Im Gegensatz zu anderen Kantonen kennt er weder Liegenschafts- noch Gewerbesteuern. Zahlen und Fakten (2017) Kanton Basel-Landschaft • Fast ein Fünftel der ständigen Wohnbevölkerung aus dem europäischen Ausland • Spitzenreiter Deutschland und Italien mit jeweils mehr als 4 Prozent • Täglich über 19 000 Grenzgänge aus dem Elsass und Südbadischen Wirtschaftsregion Basel • 40 000 Expats • Täglich über 66 000 Grenzgänger aus dem Elsass und Südbadischen • Internationale Firmen mit teils mehr als 90 Prozent Exportanteil und mehr als 40 Prozent ausländischen Mitarbeitern Weitere Informationen unter www.baselland.ch sowie www.economy-bl.ch

GELTERKINDEN

BUBENDORF

Sie haben die gutausgebildeten Arbeitskräfte der Region angesprochen. In welchen Branchen sind diese vor allem tätig? Sie arbeiten in verschiedenen innovativen und zukunftsträchtigen Industrien wie beispielsweise Life Sciences, der chemischen Industrie, ICT oder der MEM-Industrie. Doch auch der Bereich Finanzdienstleistungen sowie die Kreativindustrie sind in Baselland vertreten. Und trotz dieser gesunden wirtschaftlichen Durchmischung ist der Wirtschaftsraum Basel mit Baselland doch vornehmlich ein Life Sciences-Standort – und zwar der weltweit führende.

Welche Branchen ausserhalb der Life Sciences finden sich im Baselbiet? Natürlich umfasst die Wirtschaft des Kantons Basel-Landschaft auch andere interessante Felder. Hier ist beispielsweise die Maschinen- und Elektrotechnik-Industrie zu nennen, mit ihren Schwerpunktthemen «Automatisierung und Sensorik» sowie «Nanotechnologie». Und auch die Uhren- sowie die Lebensmittelindustrie sind wichtige Akteure in der Region. Alle diese Branchen haben ihrerseits Unternehmen mit globaler Ausstrahlung ins Baselbiet gebracht, wie etwa Endress + Hauser, Glatt, Nanosurf, Ricola, Oris, Renata, Stöcklin Logistik oder Skan. Und auch in weiteren Zukunftsthemen werden die Grundlagen für eine prosperierende Zukunft geschaffen: So baut Uptown Basel eine neue Umgebung für Robotik und Industrie 4.0 auf und im Bachgrabengebiet wird an der Forschungsmeile für Life Sciences rund um den Switzerland Innovation Park Basel Area gearbeitet.

Thomas Kübler, Sie sind Leiter Standortförderung Baselland. Was zeichnet diesen Wirtschaftsstandort aus? Der Kanton Basel-Landschaft bietet eine ideale Kombination aus ganz vielen wichtigen Aspekten: So verfügen wir zum Beispiel über zahlreiche hervorragende Arbeitskräfte, die sowohl in Forschung und Entwicklung als auch in der industriellen Produktion tätig sind. Hinzu kommen entscheidende geografische Standortvorteile: Wir befinden uns im Herzen Europas, mit kurzen Wegen zu vielen Schweizer Städten sowie deutschen und französischen Wirtschaftsräumen. Und auch verkehrstechnisch sind wir ideal erschlossen. Nebst Strasse sowie Schiene können wir auch auf den EuroAirport-Flughafen zählen – und auf unseren eigenen Hafen. Gerade der Wasserweg ist ein Faktor, den kein anderer Schweizer Wirtschaftsstandort in diesem Rahmen bieten kann. Die Schweizer Rheinhäfen schlagen jährlich knapp sechs Millionen Tonnen Güter und 137 000 Container um und wickeln acht Prozent des gesamten mengenmässigen Aussenhandels der Schweiz ab. Die hervorragende Erschliessung über sämtliche Verkehrsträger macht Baselland zu einer zentralen Logistik-Drehscheibe der Schweiz: In der Region erfolgt etwa ein Drittel der wertmässigen Ein- und Ausfuhren des gesamten Landes.

Thomas Kübler Leiter Standortförderung Baselland

Hier kommen drei Schlüsselfaktoren zum Tragen. Zum einen verfügen wir über einen dichten und patenten Wirtschaftsraum, der eine natürliche Attraktivität auf gutausgebildete Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ausübt. Da im Baselbiet viele interessante Firmen angesiedelt sind, ziehen sie automatisch innovative Fachkräfte an. Diese wiederum veranlassen weitere Unternehmen mit hohem Expertenbedarf, sich hier niederzulassen – es entsteht sozusagen ein Kreislauf. Der zweite Schlüsselfaktor ist das Bildungsangebot vor Ort sowie in der weiteren Umgebung. Mit der Fachhochschule Nordwestschweiz verfügen wir über eine ausgezeichnete Expertenschmiede, die in den technischen Bereichen führend ist. Auch andere Institutionen des tertiären Bildungssektors wie die Uni Basel oder die ETH tragen massgeblich zur Attraktivität des Standorts bei. Aber nicht nur diese Bildungsstätten sind sehr wichtig, denn im Kanton Basel-Landschaft werden auch viele spannende Berufslehren angeboten, die ihrerseits die Fachkräfte von morgen ausbilden.

13 Prozent der gesamten Wertschöpfung der Nordwestschweiz. Demensprechend sind wir natürlich sehr darum bemüht, den Ansprüchen der Unternehmen, die in diesem Feld tätig sind, so gut wie möglich entgegenzukommen. Vor allem eine geeignete Infrastruktur ist dabei wichtig. Ein gutes Beispiel dafür ist der «Infrapark Baselland»: Er ist der ideale Standort für Industrieunternehmen der Chemie- und Life-Sciences-Branche, die in der Forschung, Entwicklung oder Produktion tätig sind. Der Infrapark bietet der Industrie umfassende Dienstleistungen sowie ein hervorragend erschlossenes Areal von 32 Hektaren. Mit seinen Dienstleistungen und der verfügbaren Flächen ist der Infrapark Baselland im Dreiländereck Schweiz-Deutschland-Frankreich einzigartig.


E I N E P U B L I K AT I O N V O N S M A R T M E D I A

06

INTERVIEW PATRICK WARNKING

WWW.FOKUS.SWISS

Google und die Schweiz – eine Liebesgeschichte Seit Google vor 15 Jahren in Zürich Fuss gefasst hat, steigt die Anzahl Zoogler, wie die Mitarbeitenden sich an diesem Standort nennen, stetig. Der Country Director von Google Schweiz, Patrick Warnking, sieht aber nicht nur die Zukunft von Google, sondern auch die seiner Familie in der Schweiz. Und das hat seine Gründe. INTERVIEW MIRIAM DIBSDALE

BILD GOOGLE/STÉPHANIE LIPHARDT

Menschen schützen sich nicht richtig und verwenden schwache Passwörter oder keine Zwei-Wege-Verschlüsselung für E-commerce und Email.

Patrick Warnking, Sie haben schon in Münster, Saarbrücken, Luxemburg, Boston, Düsseldorf, Bergamo, München, Hamburg und Palo Alto gelebt. Seit 2011 ist die Limmatstadt Ihr Zuhause. Wie gefällt Ihnen Zürich? Ein Teil meiner Familie kommt aus Rapperswil und Zürich, also war ich bereits als Kind oft in der Schweiz. Zum Beispiel habe ich in Hoch-Ybrig Skifahren gelernt. Zürich hat mir schon immer gefallen. Ich bin unglaublich gerne hier und es freut mich sehr, dass meine Familie hier so glücklich und integriert ist. Es ist sehr schön, dass zwei unserer Kinder mit ihren Schweizer Freunden Mundart sprechen.

Als Gründungsmitglied von digitalswitzerland helfen Sie ausserdem mit, die Position der Schweiz als führenden «Innovation Hub» zu stärken. Welche Massnahmen wurden bisher diesbezüglich umgesetzt? Es gibt bereits zahlreiche Erfolge in den ersten Jahren: Beispielsweise die zweimalige Durchführung des Digitaltags für die Bevölkerung in der ganzen Schweiz, MINT Camps für Jugendliche und mehr Risikokapital für Start-Ups durch Bootcamps, Invest und das Swiss Accelerator Network. Nicht zuletzt auch die Einführung der schweizweiten Suchmaschine «educationdigital.ch» mit mehreren hundert Bildungsangeboten im Bereich Digital von mehr als 70 Hochschulen und privaten Unternehmen, die somit grosse Transparenz im Bereich der Digitalen Bildung schafft. Und wir planen noch viel mehr dieses Jahr.

Haben Sie Zürich und die Schweiz gegoogelt, bevor Sie hergezogen sind? Gute Frage (schmunzelt). Google hat uns geholfen, eine Wohnung, Geschäfte, Handwerker und andere Dienstleister zu finden. Google hilft mir bis heute im Alltag, zu vielen Themen relevante Informationen und Angebote zu finden. Beispielsweise rund um Kultur, Sport, Freizeit und Natur. Sie haben eine Frau, fünf Kinder und einen Hund. Sind sie glücklich hier? Das kann man wohl sagen! Wir sind alle sehr glücklich hier. Haben Sie und Ihre Familie sich als Expats von Anfang an willkommen gefühlt oder war der Start schwierig? Wir sind sehr bewusst nicht in eine Wohngegend für Expats gezogen und haben von Beginn an den Kontakt zu unseren Nachbarn gesucht und glücklicherweise auch gefunden. Das hat die Integration sehr gefördert. Auch die Mitgliedschaft in mehreren Vereinen half dabei sehr. Wir leben in der wunderschönen Gemeinde Richterswil im Kanton Zürich. In Ihrer Freizeit sind Sie Pilot, Kitesurfer und Snowboarder. Welchem dieser Hobbies gehen Sie auch in der Schweiz nach? Meine Frau, meine Kinder und ich verbringen viel Zeit in der Natur – im Sommer auf dem Wasser und im Winter im Schnee. Für diese Hobbies ist die Schweiz unschlagbar. Den Kindheitstraum von einem Brevet, als Privatpilot für kleine einmotorige Flugzeuge, habe ich mir in der Schweiz erfüllt. Dies erst noch in Wangen-Lachen, dem schönsten Flughafen der Schweiz. Ihre Kinder sind zwischen 9 und 18 Jahre alt. Gehen sie gerne hier zur Schule? Wir haben uns für öffentliche Schulen entschieden, weil wir von der Qualität überzeugt sind und weil wir die Integration fördern wollten. Unsere Kinder lieben die Schweiz. Sehen Sie die Zukunft für sich und Ihre Familie hier oder möchten Sie irgendwann nach Deutschland zurück oder gar in ein anderes Land ziehen? Wir sehen unsere Zukunft in der Schweiz. Wir halten es für wichtig, dass die Kinder im Rahmen ihrer Ausbildung auch einige Jahre in anderen Ländern verbringen. Jedoch sind wir überzeugt, dass sie dann die Schweiz und die hiesigen Möglichkeiten sogar noch mehr wertschätzen werden. Zürich war 2004 die erste Niederlassung von Google ausserhalb den USA. Was waren die Beweggründe, in Zürich einen Standort zu eröffnen? Damals wie heute besass die Limmatstadt einige Standortvorteile, die kaum woanders in dieser Form anzutreffen sind. Standortfaktoren waren vor 2004 – aber auch heute noch – die Nähe zu einigen der weltweit führenden technischen Hochschulen wie der ETH Zürich und anderen Universitäten der Schweiz sowie die hervorragende Infrastruktur und zentrale Lage des Landes. Unsere Mitarbeitenden schätzten die Schweiz als Wohn- und Arbeitsort mit sehr hoher Lebensqualität und vielen Vorzügen inklusive Freizeitmöglichkeiten und Bildungseinrichtungen. All dies war schon immer

die Grundlage, um talentierte und motivierte Mitarbeitende für uns und die Schweiz gewinnen zu können. Deren hochwertige Arbeit wird innerhalb des Unternehmens und von Nutzern weltweit überaus geschätzt. Der ehemalige Bundesrat Johann Schneider-Ammann sprach bei der Eröffnung der Büros an der Sihlpost gar von einer Liebesgeschichte zwischen Zürich und Google. Stimmen Sie dem zu? Ja, uneingeschränkt. Wir engagieren uns in vielen Projekten in der Schweiz, um nachhaltig einen Beitrag für die Zukunft des Standorts zu leisten. Aber es gibt viel zu tun. Beispielsweise braucht es mehr Nachwuchs in den MINT-Fächern – vor allem junge Frauen. Mehr Investitionen fürs lebenslange Lernen und Medienkompetenz. Aber auch mehr Investitionen in Technologien für Datensicherheit, um international als eines der besten Länder in diesem Segment wahrgenommen zu werden. Es braucht mehr Risikokapital für Start-Ups. Von damals zwei Zooglers ist die Anzahl Mitarbeitende mittlerweile auf 3 000 gestiegen. Der Standort Zürich ist organisch gewachsen. Geplant war dieses Wachstum damals aber so nicht. Man kann daher zurecht von einer «Schweizer Erfolgsstory» des Google Standortes in Zürich sprechen. Denn global gesehen investiert Google stets dort, wo qualitativ hochwertige Arbeit geleistet wird. Dies ist in der Schweiz der Fall, wo wir an Schlüsseldiensten wie der Google Suche, dem Assistant, Google Maps, YouTube, aber auch AI-Technologien arbeiten und forschen. Der hiesige Standort bringt seit Jahren hervorragende Arbeit hervor, dies ist der Grund, warum weiter so stark investiert wird. In einigen Jahren sollen alle Gebäude an der Europaallee bezogen sein. Das sind insgesamt 50 000 Quadratmeter mit Platz für bis zu 5 000 Personen. Andere Firmen bauen Stellen ab, Google schafft neue. Wie gross möchte Google in der Schweiz werden? Wir stehen auch intern jedes Jahr im Wettbewerb mit anderen Standorten rund um Innovation und Produktivität. Wir planen deshalb Optionen für Wachstum, sind uns aber sehr bewusst, dass wir uns intern und extern immer neu für die weitere Entwicklung qualifizieren

müssen. Im Moment konzentrieren wir uns darauf, Talente für die neuen Gebäude zu finden. Wie viele Bewerbungen erhalten Sie durchschnittlich auf eine ausgeschriebene Stelle? Es sind sicherlich einige. Aber für uns ist nicht unbedingt die Masse entscheidend. Wir glauben, dass ein Kandidat nicht nur vom Skill-Set der meist Qualifizierteste sein sollte, sondern dass die Person auch zu unserer Unternehmenskultur passen muss. Wir benötigen vielfältige Talente, um unsere Unternehmensziele erreichen zu können. Die Zusammenarbeit einer Vielzahl von intellektuell und kulturell vielfältigen, zukunftsorientierten Menschen ist dabei ganz entscheidend. Um auch in Zukunft erfolgreich zu sein, zu wachsen und innovativ zu bleiben, sind wir auf den Beitrag von Googlern aus vielen Kulturen und mit unterschiedlicher Herkunft angewiesen. Google Schweiz bildet seit 2018 Informatiklehrlinge aus. Zusätzlich sind Sie an der Universität und ETH Zürich Teil des «Advisory Boards». Können Sie so aktiv auf das Bildungswesen in der Schweiz Einfluss nehmen? Ich freue mich, im Milizsystem der Schweiz ehrenamtlich Beiträge in verschiedenen Bereichen leisten zu können. Hervorragende Hochschulen sind ein zentraler Erfolgsfaktor für den Standort. Gleichzeitig bin ich etwas stolz, dass meine Kolleginnen, Kollegen und ich es geschafft haben, die Lehrlingsausbildung Applikationsentwicklung EFZ bei Google Schweiz einzuführen. Es braucht beides. Ich habe selber eine Lehre zu Beginn meiner Ausbildung absolviert. Wo hat die Schweiz noch Verbesserungspotenzial? Künstliche Intelligenz und Datenverschlüsselung müssen aus meiner Sicht zwei wichtige Forschungsschwerpunkte sein. In beiden Themen sollte sich die Schweiz das Ziel setzen, zur Weltspitze zu gehören und entsprechend investieren. Dabei ist die Schweiz prädestiniert, insbesondere in der Sicherheit und der Ethik beim Umgang mit Daten eine führende Rolle zu spielen. Dieser Fokus sollte weiter flankiert werden durch sehr gute Grundausbildung inklusive Medienkompetenz. In diesem Feld gib es noch sehr viel Nachholbedarf. Zu viele

Was ist denn konkret geplant? Wir planen als digitalswitzerland eine nationale Kampagne mit wichtigen Partnern zum Lebenslangen Lernen im zweiten Halbjahr 2019. Wir möchten einen grösseren Teil der Bevölkerung für mehr Weiterbildung aktivieren. Dazu wird es zahlreiche Partnerschaften geben. Ich bin überzeugt, dass dies erstens vielen Menschen helfen kann, weniger Sorge um den Arbeitsplatz zu haben und zweitens den Standort noch wettbewerbsfähiger machen wird. Ich darf aktuell zu diesem Thema viele Gespräche führen und finde viel Unterstützung, um Kräfte über viele Organisationen zu bündeln. Ich bin sehr dankbar für die spannende Zusammenarbeit bei diesem wichtigen Thema, das den Standort nachhaltig weiter stärken kann. Zusätzlich werden wir in diesem Jahr Sommercamps für Jugendliche im Bereich der MINT-Fächer ausweiten, um mehr Nachwuchs in den Fächern zu finden, die in Zukunft noch wichtiger für viele Branchen werden. Dieses Jahr wurde die Schweizer Google Cloud Region lanciert. Ist das ein weiteres Bekenntnis zum Standort? Ja, wir glauben an eine sehr gute Zukunft des Standorts und investieren deshalb weiter in der Schweiz. Allerdings steht auch die Schweiz als Standort im internationalen Wettbewerb und muss sich jedes Jahr neu in der Innovation beweisen. Dem tragen wir mit weiteren Investitionen Rechnung. Amazon hat seit 2016 ebenfalls einen Sitz in Zürich. Würden Sie auch anderen Firmen einen (Entwicklungs-) Standort in der Schweiz empfehlen? Sicher, wir können den Standort sehr empfehlen und wir glauben, dass das Schweizer Ökosystem – inklusive KMU und Hochschulen – davon profitiert, wenn hier noch mehr Unternehmen Innovationen entwickeln.

ZUR PERSON. Patrick Warnking, Country Director Google Schweiz Seit 2011 ist Patrick Warnking Country Director Google Schweiz. Von 2007 bis 2010 hat er mehrere Teams für Medien, Games, Entertainment und Classified bei Google in Deutschland geleitet. Vor Google hat er zehn Jahre den Aufbau von Digital bei der KirchGruppe und bei ProSiebenSat1 Media AG begleitet - zuletzt als Commercial Director für Digital. Stationen der Ausbildung waren Bankkaufmann, Diplom-Kaufmann, Internationaler MBA in Berlin, Mailand, New York und Stanford Executive Program. Im Rahmen von Ausbildung und Job hat Patrick Warnking in Deutschland, USA, Italien und der Schweiz gelebt.


E I N E P U B L I K AT I O N V O N S M A R T M E D I A

HOUSE OF WINTERTHUR BRANDREPORT

07

Winterthur – Top-Standort für Innovation und Kreativität Winterthur vereint diverse Qualitäten, die auf den ersten Blick unvereinbar scheinen. So ist die Stadt einerseits urbanes Zentrum, verfügt aber andererseits über einen familiären Charme. Sie ist ein Sinnbild für die klassische Industrie, doch auch in wichtigen Zukunftsbranchen führend. Und Winterthur ist ein Bildungszentrum – aber keine Universitätsstadt. Diese und weitere Vorzüge erläutert Lucius Graf, Leiter Business & Meetings – Ansiedlungen & Immobilien bei House of Winterthur. Lucius Graf, Winterthur ist schweizweit bekannt als eine Stadt mit grossem industriellem Erbe. Was zeichnet den Wirtschaftsstandort Winterthur heute aus? Ein ganz grosses Plus von Winterthur liegt im persönlichen Umgang, den man hier miteinander pflegt. Das ist nicht selbstverständlich, immerhin handelt es sich bei Winterthur um die zweitgrösste Stadt im Kanton Zürich. Doch trotz dieser Urbanität «kennt man einander» – und insbesondere die Vertreter/innen von Gewerbe, Gastronomie und Industrie sind untereinander stark vernetzt. Man hilft sich und teilt Erfahrungen und Wissen miteinander, was ich fantastisch finde. Dadurch entsteht Wertschöpfung für die gesamte Region. Nebst dieser ganz besonderen Kultur hat Winterthur auch einen entscheidenden Standortvorteil: Wir befinden uns zentral innerhalb der «Greater Zurich Area», der Flughafen ist sozusagen nebenan und auch die Ostschweiz, Österreich und Deutschland sind nicht einmal eine Stunde entfernt – dank hervorragender Erschliessung per Schiene und Strasse. Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW, die Universität St. Gallen sowie die Eidgenössische Technische Hochschule ETH in Zürich sind allesamt Talentschmieden von internationalem Rang. Dadurch hat der Wirtschaftsraum Winterthur guten Zugang zu hochqualifizierten Arbeitskräften. Alle diese Faktoren verleihen der Stadt sowie der Region Winterthur eine grosse Innovationskraft. Darüber hinaus funktioniert auch das Zusammenspiel zwischen Bildung und Wirtschaft, sprich der Wissens- und Technologietransfer, tadellos. Der Technopark Winterthur, der Startups die passende räumliche Infrastruktur zur Verfügung stellt, ist nur ein Beispiel dafür. Welche Branchen sind besonders stark im Raum Winterthur vertreten? Sie haben bereits das industrielle Erbe Winterthurs angesprochen, und dieses wollen wir bewahren. Natürlich verändert sich die Arbeitsweise und auch die Areale aus dieser Zeit erfahren eine Umnutzung. Dennoch ist die Region nach wie vor sehr stark im Bereich Maschinenbau präsent, mit etablierten Grossunternehmen wie

die Berufsbildungsschule Winterthur BBW sowie die Mechatronik Schule Winterthur MSW dazu bei, dass Winterthur in diesen wichtigen Bildungbereichen einen Spitzenplatz einnimmt.

Lucius Graf Leiter Business & Meetings – Ansiedlungen & Immobilien House of Winterthur

Sulzer oder Burckhardt Compression, aber auch mit vergleichsweise jungen Betrieben wie Winterthur Gas & Diesel, das aus der Sulzer-Gruppe hervorgegangen ist und Schiffsdieselmotoren produziert. Mechatronik ist ein weiteres Segment, in dem hiesige Firmen führende Rollen einnehmen. Zu den bekannten Namen gehört zum Beispiel die Kistler Group. Autoneum, einer der weltweit führenden Hersteller von Akustik- und Hitzeschutz für Fahrzeuge, hat seinen Hauptsitz ebenfalls in Winterthur und ist ein weiteres Beispiel für einen modernen, innovativen Industriebetrieb. Aber auch die Medizinaltechnik ist in Winterthur fest etabliert und ein wichtiger Arbeitgeber. Diese hochtechnisierten Branchen benötigen die entsprechenden Fachkräfte. Kann Winterthur diese bereitstellen? Absolut. Wie bereits angesprochen ist die Region umgeben von hervorragenden Bildungsinstitutionen, die insbesondere für die zukunftsträchtigen technischen Branchen die geeigneten Fachkräfte schaffen. Hierin liegt ein weiterer Vorteil von Winterthur: Wir sind keine Universitätsstadt, sondern ein Zentrum der praxisorientierten Bildung. Und dieser Verdienst gebührt nicht der ZHAW allein, sondern ist unter anderem auch zurückzuführen auf das Engagement des Ausbildungszentrums Winterthur AZW, welches pro Jahr mehrere hundert Lernende ausbildet. Darüber hinaus tragen die Schweizerische Technische Fachschule Winterthur STFW,

Damit sich neue, innovative Unternehmen ansiedeln können, muss ein Wirtschaftsstandort auch die nötigen Platzressourcen anbieten können. Das ist richtig, und das können wir. Wir verfügen über diverse Areale, die sich vom Osten bis hin zum Süden der Stadt erstrecken, die wir entweder bereits erschlossen haben oder die aktuell erschlossen werden. In Oberwinterthur ist das beispielsweise das Areal «Neuhegi» und im Bereich Töss sind die «Lokstadt» sowie das «Rieter-Areal» zu erwähnen. Letzteres bietet eine Fläche von mehreren tausend Quadratmetern mit idealer Verkehrsanbindung. Und in Kemptthal, nur eine S-Bahnstation oder zehn Autominuten vom Zentrum entfernt, entsteht mit «The Valley» im ehemaligen Maggi-Areal eine höchst spannende Umgebung für Unternehmen – eingebettet in einer einzigartigen Kulisse (mehr zum Projekt lesen Sie im unteren Textabschnitt). Sie sehen, Winterthur ist bereit für neue Unternehmen und hat gleichzeitig auch den bereits ansässigen viel zu bieten. Die attraktivsten Wirtschaftsräume sind diejenigen, die auch über eine hohe Lebensqualität verfügen. Was hat Winterthur in diesem Bereich zu bieten? Sehr viel. Zum Beispiel sind die kulturellen Institutionen der Stadt herausragend. Das Theater Winterthur und das Casinotheater, das Fotozentrum oder die Sammlung Oskar Reinhart «Am Römerholz» sind weit über die Regionsgrenzen hinaus bekannt. Die autofreie Altstadt mit ihrem besonderen Charme und den Einkaufsmöglichkeiten, das abwechslungsreiche Gastronomie-Angebot sowie die vielen Grünflächen, die vor allem in der warmen Jahreszeit zum Verweilen einladen, verleihen der Stadt eine besondere Atmosphäre. Der SkillsPark, eine riesige Multisporthalle, untergerbacht in einer alten Industriehalle, ist ein Highlight für Jung und Alt – und nur ein Beispiel für die zahlreichen Angebote für Familien.

Der Wirtschaftsraum Winterthur auf einen Blick Die Region Winterthur bietet optimale Bedingungen für Firmen und punktet mit folgenden Standortvorteilen:

• Zweitgrösstes Wirtschaftszentrum des Kantons Zürich

• 12 Minuten vom internationalen Flughafen Zürich entfernt

• Optimale Verbindungen nach Zürich,

Schaffhausen, St. Gallen sowie Deutschland

• Ausgezeichnete Anbindung an die Ost-West-Verkehrsachse

• Hohe Verfügbarkeit von qualifizierten

Fachkräften dank der Nähe zu Hochschulen und Berufsbildungsinstitutionen • Traditionsreicher Industrie-, Innovationsund Technologiestandort • Fortschrittlicher Dienstleistungsund Gesundheitsstandort

Über House of Winterthur House of Winterthur, entstanden aus dem Zusammenschluss von Winterthur Tourismus und Standortförderung Region Winterthur, betreibt Standortpromotion, Wirtschaftsförderung und Tourismusmarketing für Stadt und Region Winterthur aus einem Guss. Die Positionierung und Weiterentwicklung der Region als dynamischer Wirtschaftsstandort, attraktive Freizeit- und Geschäftsdestination, lebendiger Kulturplatz und vielfältige Bildungsregion gehören dabei zu den Hauptzielen der Organisation. houseofwinterthur.ch winterthur.ch #lovewinterthur

Ein ehemaliges Fabrikareal wird zur Schmiede für neue Ideen In Kemptthal, unmittelbar vor den Toren Winterthurs, liegt das ehemalige Maggi-Areal. Früher wurden hier Lebensmittel und Aromastoffe produziert – und auch heute noch geht es um das Finden der richtigen Mischung: Denn auf dem weitläufigen Gelände mit seinen charmanten historischen Industriebauten entwickelt sich ein interessanter und innovativer Unternehmens-Mix.

«W

ir haben mit dem Areal Grosses vor», erklärt Mikula Gehrig, Verantwortlicher für die Standortentwicklung von «The Valley». Das Entwicklungsprojekt steht unter der Federführung der MA Kemptthal Besitz AG, die im vergangenen Jahr das unter Denkmalschutz stehende Givaudan Areal in Kemptthal (ehemals Maggi-Areal) erworben hat. Und seither hat sich viel getan: «Es ist uns gelungen, in kurzer Zeit einen belebenden und interessanten Nutzermix im Valley anzusiedeln», führt Mikula Gehrig aus. So haben sich bereits gegen 40 Unternehmen aus den Bereichen Forschung und Entwicklung, Food, Dienstleistung und Handwerk, Kreativwirtschaft sowie Gastronomie und Unterhaltung in «The Valley» angesiedelt. Darunter namhafte Unternehmen wie die AXA, Givaudan oder Migros. Der Wachstumseffekt ist beträchtlich: «Mit Beginn der Standortentwicklung vor drei Jahren waren hier noch rund 70 Leute beschäftigt – bis Ende 2019 werden es 700 sein.» Diese positive Entwicklung ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Zum einen bietet «The Valley» viele Standortvorteile, die es zu einem einmaligen Mikrokosmos werden lassen: Es verfügt über einen eigenen Bahnhof sowie eine direkte Anbindung ans Autobahnnetz. «Sowohl mit dem Auto wie auch dem Zug ist man innert Minuten im Herzen Winterthurs oder am Flughafen Zürich», so Gehrig. Und Zürich ist in rund 20 Minuten zu erreichen. Ein weiterer Erfolgsfaktor von «The Valley» sind die kontinuierlichen Investitionen in einen attraktiven Arbeitsstandort, die das Areal bereits nachhaltig vorantreiben. Als erste Massnahme wurde jedes Gebäude mit Highspeed Internet erschlossen und die zentrale Wärmeerzeugung effizienter und im Sinne

der Nachhaltigkeit umgerüstet. Weitere Verbesserungen zur Förderung einer erfolgreichen Entwicklung stehen vor der Umsetzung, darunter ein erweitertes Gastronomie-Angebot, eine adäquate und stimmige Arealbeleuchtung, eine einheitliche Signaletik sowie das Einrichten einer KMU-Poststelle. Geplant sind Shops für den täglichen Bedarf und Sportangebote. Attraktive, fertig ausgebaute Büroräumlichkeiten stehen bereit und sollen die Ansiedlung innovativer Startups und Jungunternehmen fördern. Ein weiterer Erfolgsfaktor liegt in der ganzheitlichen Betrachtung des Projektes: «Wir haben alle Involvierten, Gemeinde, Kanton und Wirtschaftsförderung im Vorfeld der Arbeiten eingeladen, ihre Inputs abzugeben und ihre Bedürfnisse anzumelden

– daraus entstand ein Masterplan, an dem wir uns nun orientieren können.» Ein Anziehungspunkt für die gesamte Region Doch im «The Valley» soll nicht nur gearbeitet werden. «Unser Ziel liegt nicht allein in der Entwicklung eines innovativen und kreativen Arbeits- sowie Begegnungsortes, wir möchten das Areal auch am Abend und am Wochenende mit Leben füllen», erklärt Gehrig. Verschiedene Restaurants, Bars und diverse Veranstaltungsflächen im Innen- und Aussenbereich sollen dazu beitragen. Am Wochenende des 15. Juni finden im Rahmen der Eröffnung des Givaudan-Campus «The Valley Open Days» statt. Der breiten Öffentlichkeit werden

nebst der Einsicht in das Forschungslabor und dem Business Center, welches von Mettler2Invest erstellt wurde, ein Foodfestival, Konzerte und eine Oldtimershow von Motorworld geboten. Ein Herzstück von «The Valley» wird die neue Motorworld Manufaktur Region Zürich darstellen. Andreas Dünkel, Gründer und Vorsitzender der Motorworld Group, freut sich darauf: «Das Konzept unseres Oldtimer- und Premiumfahrzeugzentrums folgt dem Motto Raum für ‹mobile Leidenschaft› und umfasst Werkstätten, Handel, Glaseinstellboxen sowie Dienstleistungen rund um die gepflegte Automobilität.» Attraktive Flächen für Events und Tagungen, ein Design-Hotel sowie vielfältige Gastronomiebetriebe gehörten ebenfalls dazu. «Für unser Motorworld-Konzept ist das ehemalige Maggi-Areal in Kemptthal wie geschaffen: Industriehistorischer Gebäudebestand, gepaart mit einer perfekten Verkehrsanbindung und hohem Marktpotenzial, da die Schweiz über die grösste Oldtimerdichte der Welt verfügt.»

Business Center Givaudan Bei der Firma MA Kemptthal Besitz AG, die das Projekt «The Valley» vorantreibt, handelt es sich um eine neu gegründete Firma, die sich im Besitz des Schweizer Immobilienentwicklers Mettler2Invest und der aus Deutschland stammenden Motorworld Group befindet. Beide verfügen über grosse und langjährige Erfahrung im Entwickeln von historischen Industriestandorten. Weitere Informationen unter thevalley.ch The Valley Restaurant

The Valley


E I N E P U B L I K AT I O N V O N S M A R T M E D I A

08

FIRMENGRÜNDUNG

WWW.FOKUS.SWISS

Firmengründungen leicht gemacht Die Schweiz ist ein tolles Land, um eine Firma zu gründen – gerade auch im Vergleich mit anderen europäischen Ländern. Seit 2017 bewährt sich insbesondere EasyGov.swiss als gutes E-Government-Portal im Umgang mit den örtlichen Behörden.

«D

ie Schweiz bietet noch immer sehr gute Rahmenbedingungen für Unternehmen», sagt der Economiesuisse-Chefökonom Prof. Dr. Rudolf Minsch gegenüber «Fokus Rechtsguide». So verfüge die Schweiz über eine leistungsfähige Infrastruktur, ein ausgezeichnetes Bildungssystem, Top-Hochschulen, eine moderate Steuerbelastung, hohe physische Sicherheit mit grosser Bewegungsfreiheit und ein hohes Mass an Stabilität und Rechtssicherheit. «Obwohl wir nicht in der EU sind, haben unsere Unternehmen einen guten Zugang zum Europäischen Binnenmarkt. Die Schweiz verfügt über ein dichtes Netz an Freihandelsabkommen. Dank dieser guten Rahmenbedingungen können Unternehmen trotz den sehr viel höheren Lohnkosten als im Ausland konkurrenzfähig sein.» Sofort loslegen Die Gründung eines Unternehmens ist in der Schweiz vergleichsweise einfach. Ein Einzelunternehmen kann ohne grosse Formalitäten gegründet werden. Wer sich als Einzelunternehmer (ohne Angestellte) selbständig machen will, kann eigentlich sofort loslegen. Erst zu einem späteren Zeitpunkt muss er sich bei der AHV, der Unfallversicherung sowie – wenn er mehr als CHF 100 000 Umsatz macht – im Handelsregister und bei der Mehrwertsteuer anmelden. Nur für wenige vom Bund (Gesundheitsberufe, pädagogische und soziale Berufe) oder den Kantonen (Verkehr, Architektur, juristische Berufe) reglementierte Bereiche benötigt man besondere Bewilligungen. Gutes E-Government-Portal Der Alt-Bundesrat Johann Schneider-Ammann hat im November 2017 gemeinsam mit Vertretern aus den Kantonen und der Privatwirtschaft EasyGov.swiss

Ein Einzelunternehmen kann ohne grosse Formalitäten gegründet werden.

lanciert – den Online-Schalter für Unternehmen. Das elektronische Transaktionsportal vereinfacht den Austausch zwischen Wirtschaft und Verwaltung, reduziert die administrativen Aufwände von Unternehmen und hat sich in der Praxis bewährt. Dies bestätigt etwa das internationale Ranking auf dem «Global Enterprise Registration Portal». Dieses bewertet die Unternehmensgründungsprozesse weltweit und wird unterstützt von der «United Nations Conference on Trade and Development» (UNCTAD). Die Schweizer Plattform erhielt die volle Punktzahl und steht damit zusammen mit den vier anderen Ländern Dänemark, Estland, Oman und Neuseeland weltweit auf Platz 1 (https://ger.co). Zurückgestufte Schweiz Im direkten Vergleich mit anderen europäischen Ländern sieht Ökonom Minsch klares Verbesserungspotential: «Die Schweiz ist im Ease of Doing Business-Index der Weltbank gerade auch wegen der dafür notwendigen Ressourcen und der Dauer der Gründungen in den letzten Jahren kontinuierlich zurückgestuft worden und befindet sich im Moment bezüglich Firmengründungen auf Rang 77.» Bei diesem Indikator rangieren Neuseeland, Georgien, Singapur, Kanada oder Hong Kong auf

den Spitzenpositionen. Für die Schweiz wird hier eine GmbH als Massstab genommen. Das Mindestkapital einer GmbH von CHF 20 000 ist denn auch ein wichtiger Grund für die schlechte Platzierung der Schweiz. In 117 anderen Ländern ist kein Mindestkapital notwendig. Ausserdem schneidet die Schweiz bei der Anzahl notwendiger Prozesse und bei der notwendigen Zeit unterdurchschnittlich ab. Anderseits zeichnet sich die Schweiz seit Jahren durch Spitzenplatzierungen in den üblichen Ranglisten zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit aus, wie etwa diejenige des World Economic Forum (WEF). Ruf nach einfacheren Strukturen Die Schweiz sieht im Rahmen der Firmengründung Prozesse vor, welche Konkurrenten aus dem Ausland nicht kennen: «So ist selbst in einfachen Fällen, bei denen standardisierte Gründungsunterlagen verwendet werden, eine notarielle Beurkundung zwingend», erläutert Minsch weiter. «Darüber hinaus sehen Spezialgesetze wie beispielsweise die Lex Koller Erklärungen beim Gründungsakt vor. Alles in allem liesse sich in einer digitalisierten Wirtschaft ein Gründungsakt in wenigen Minuten erledigen, ohne dass die Interessen Dritter dabei gefährdet würden. Zentral hierfür wäre gerade auch eine elektronische Identität. Hier hat die Schweiz klar Nachholbedarf.» Eine grosse Hürde für die Gründung einer GmbH oder einer AG ist gemäss der SECO-Mediensprecherin Livia Willi auch das Erfordernis einer öffentlichen Beurkundung: Der Bundesrat nimmt aktuell einen neuen Anlauf, dieses Hindernis zu beseitigen. In der laufenden Aktienrechtsrevision schlägt der Bundesrat die Abschaffung der öffentlichen Beurkundung bei einfach strukturierten Unternehmen vor. Die Vorlage ist gemäss SECO noch in der parlamentarischen Beratung.

EasyGov-Ausbau In Zukunft soll die EasyGov-Plattform schrittweise ausgebaut werden. Das als One-Stop-Shop konzipierte Portal soll in 10 bis 20 Jahren elektronische Behördenleistungen von Bund, Kantonen und Gemeinden anbieten, welche den gesamten Lebenszyklus eines Unternehmens abdecken. Ein besonderes Thema sieht Herr Minsch in der Besteuerung von Start-ups: «Hier hat Zürich eine Lösung gefunden, die die Start-ups mit wenig Umsatz aber positiven Ertragsaussichten nicht bestraft.» In anderen Kantonen gibt es diesbezüglich noch einiges zu tun. TEXT MOHAN MANI

Wie viele Firmen werden jährlich in der Schweiz gegründet? Gemäss den aktuellsten verfügbaren Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) ist die Zahl der Firmengründungen in der Schweiz in den letzten Jahren relativ konstant geblieben. In der Schweiz wurden 2016 insgesamt 39125 Unternehmen gegründet, die 53 031 Arbeitsplätze schufen. Im Vergleich zu 2015 bedeutet das einen Rückgang der Firmengründungen um 1 Prozent und eine Abnahme der geschaffenen Arbeitsplätze um 2,9 Prozent. Der tertiäre Sektor spielte 2016 für die Firmengründung in der Schweiz mit Abstand die grösste Rolle. Auf ihn entfielen 87,4 Prozent der neuen Unternehmen und 84,8 Prozent der neuen Arbeitsplätze. Die meisten Firmen wurden in der Genfersee-Region gegründet, gefolgt von Zürich.

BRANDREPORT SEITZRA AG

«Wir klären die grossen Rechtsfragen auch für kleinere Firmen» Die Schweiz ist ein Vorreiter in Sachen Innovation. Das hat sie auch ausländischem Know-how zu verdanken. Allerdings ist es für hiesige Unternehmen oft schwierig, die geeigneten Fachleute aus dem Ausland beizuziehen. Welche rechtlichen und allenfalls steuerlichen Fallstricke im Bereich «Relocation» lauern und wie man diese umgeht, erklärt Rechtsanwalt Theodor Seitz, Verwaltungsrat und Geschäftsführer der SEITZRA AG, im Interview. Theodor Seitz, was darf man sich unter «Relocation» genau vorstellen und welche Dienstleistungen hängen damit zusammen? Der Begriff «Relocation» steht für den Umzug von natürlichen oder juristischen Personen vom Ausland in die Schweiz, sei es aus privaten oder beruflichen Gründen. Demensprechend geht es bei Relocation-Dienstleistungen darum, alle organisatorischen und rechtlichen Belange zu klären, die im Zusammenhang mit diesem Umzug stehen. Wir von der SEITZRA AG stehen ausländischen Klienten bei sämtlichen rechtlichen, steuerlichen und regulatorischen Fragestellungen zur Seite und ermöglichen ihnen damit eine möglichst reibungslose Ansiedelung in der Schweiz. Welche juristischen Fragen ergeben sich denn bei Relocation-Vorhaben? Das kann von Fall zu Fall unterschiedlich sein und ist von diversen Faktoren abhängig. Dennoch lässt sich vereinfacht sagen, dass jedes Relocation-Verfahren zu Beginn ausländerrechtliche Fragen aufwirft. Denn das Ausländerrecht regelt unter anderem, ob eine Meldepflicht besteht, etwa wenn ein Schweizer Unternehmen Angestellte aus dem Ausland in der Schweiz beschäftigen möchte. Konkret muss in einem solchen Fall geklärt werden, ob die Personenfreizügigkeit greift oder ob es sich um Drittstaatsangehörige handelt, die in die Schweiz gelangen möchten. Nebst Fragen zur Personenfreizügigkeit sowie allfälligen Kontingenten für Drittstaatsangehärige kommen oft auch steuerrechtliche Aspekte zum Tragen. Zu diesem Zweck müssen Abklärungen mit Behörden getroffen, Vereinbarungen mit Banken gefunden und Compliance-Fragen erläutert werden. Sie sehen: Relocation-Angelegenheiten können schnell aufwendig werden. Können Sie einen konkreten Fall schildern, bei dem die SEITRA AG bei der Relocation geholfen hat?

Theodor Seitz Rechtsanwalt & Öffentlicher Notar (St.Gallen) LL.M. International Tax, M.A. HSG (Law) Inhaber SEITZRA AG

Ich erinnere mich noch gut an eine Begebenheit, die uns vor grosse Herausforderungen gestellt hat: Ein Schweizer Unternehmer wollte seine Belegschaft aufstocken – von sechs auf 36 Personen. Das ist an sich bereits ein ambitioniertes Unterfangen. Erschwert wurde es durch den Umstand, dass viele der ausländischen Expertinnen und Experten, die das hiesige Team verstärken sollten, aus Drittstaaten stammten. Das bedeutet, dass die Vorteile der Personenfreizügigkeit bei ihnen nicht zum Tragen kamen und sie unter die Kontingentierung fielen. Wir mussten also belegen, dass unser Mandant in der Schweiz und der EU keine Mitarbeitenden finden konnte, die über vergleichbare Kompetenzen verfügten. Solche Fälle sind sehr komplex und setzen eine hohe Sorgfalt bei der Bereitstellung der Dokumente und

Beweise voraus. Darum sind sie, ohne einen verlässlichen Partner im Bereich Steuern und Recht, für die meisten Unternehmen schlicht nicht zu bewältigen. In einem anderen Fall hatten wir das Mandat erhalten, für eine ausländischen Kunden eine Immobilie in der Innerschweiz zu erwerben. Der Klient besass hierzulande keinen Wohnsitz, was die Ausgangslage erschwerte. Wir konnten – im Kontakt mit den zuständigen Behörden – die Situation aber zu seinen Gunsten gestalten. Ein weiteres Szenario, mit dem wir immer wieder zu tun haben, ist der Verkauf von Beteiligungen im internationalen Verhältnis. Betrifft das nicht vor allem Grosskonzerne? Nein, keineswegs. Ich kann Ihnen ein konkretes Beispiel nennen: Wir hatten einen Fall, bei dem ein ausländischer Unternehmer, der im Sport- und Event-Bereich tätig war, in der Schweiz Jungtalent-Förderung betrieb. Diese Gesellschaft hatte eine Tochtergesellschaft, die im Bereich Moto2GP tätig war. Da diese Gesellschaft verkauft wurde, stellten sich diverse rechtliche und v.a. steuerrechtliche Fragen, etwa zum Beteiligungsertrag. Im Kern handelt es sich dabei um die gleichen Fragestellungen, wie wenn ein Grossunternehmen eine Marke oder eine Tochtergesellschaft abstösst – einfach in einem kleineren Massstab. Hier kommt ein grosser Vorteil unserer Kanzlei zum Tragen: Wir können grundsätzlich die gleichen rechtlichen und steuerlichen Dienstleistungen erbringen wie internationale Grosskanzleien, aber massgeschneidert auf

Wir können grundsätzlich die gleichen rechtlichen und steuerlichen Dienstleistungen erbringen wie internationale Grosskanzleien, aber massgeschneidert auf die Anforderungen von KMU und Privatpersonen.

die Anforderungen und Möglichkeiten von KMU und Privatpersonen. Wir können für unsere Klienten bspw. Patentfragen klären und einen Transfer abwickeln, Marken in Gesellschaften integrierten, ganze Gesellschaften übertragen oder Teile davon abspalten und in neue implementieren. Denn wie gesagt sind auch kleine und mittelgrosse Betriebe immer wieder mit solchen Fragestellungen konfrontiert, verfügen aber nicht über die Mittel eines Grosskonzerns. Genau für diese Kunden eignet sich unser Tailor-made-Ansatz perfekt.

ÜBER DIE SEITZRA AG Das Verständnis für die persönlichen und wirtschaftlichen Interessen ihrer Klientinnen und Klienten sowie die Analyse und effiziente Lösung komplexer Rechts- und Steuerfragen gehören zur Kernkompetenz der SEITZRA AG. Das Unternehmen mit Sitz in Jona SG und Zürich erbringt regelmässig rechtliche und steuerliche Dienstleistungen für Klientinnen und Klienten aus dem In- und Ausland, woraus eine umfangreiche und vielfältige Erfahrung geschöpft wird. Als erfahrene Schweizer Anwaltskanzlei kann die SEITZRA AG in den verschiedensten rechtlichen und steuerlichen Belangen effizient, zuverlässig und sorgfältig unterstützen. www.seitzlegal.ch SEITZRA AG Jona/SG T +41 71 544 70 80 info@seitzlegal.ch

SEITZRA AG Zürich T +41 43 500 51 10 info@seitzlegal.ch


NE PU UBBLLIIKKAT ATI IOON N VON EEIIN N SSM MAARRTT M MEED DI A

EY SWITZERLAND BRANDREPORT 09 09 SWITZERLAND BRANDREPORT

«Die Schweiz Schweiz ist «Die ist einverlässlicher verlässlicher Steuer-Partner» Steuer-Partner» ein Was macht Wirtschaftsstandort aus? Nebst Sicherheit Infrastrukturen ist vor allem ein Faktor ausschlaggebend: die Steuerfrage. Was einen macht attraktiven einen attraktiven Wirtschaftsstandort aus? Nebst Sicherheitsowie sowiefunktionierenden funktionierenden Infrastrukturen ist vor allem ein Faktor ausschlaggebend: die Steuerfrage. Was das genau bedeutet und worauf Unternehmen achten Gentsch,Tax-Experte Tax-Expertebei beiEYEYund und Präsident Fachbereichs «Steuern» bei EXPERTsuisse. Was das genau bedeutet und worauf Unternehmen achtenmüssen, müssen,erklärt erklärt Daniel Gentsch, Präsident desdes Fachbereichs «Steuern» bei EXPERTsuisse.

INTERVIEW SMA SMA INTERVIEW

Daniel Gentsch Daniel Gentsch

Daniel 19.19. Mai hathat dasdas DanielGentsch, Gentsch,am am Mai Schweizer diedie STAF-Steuervorlage SchweizerStimmvolk Stimmvolk STAF-Steuervorlage angenommen. Auswirkungen dürfte angenommen.Welche Welche Auswirkungen dürfte dieser haben? dieserEntscheid EntscheidIhres IhresErachtens Erachtens haben? Die beschlossene Reform war aufgrund internationaler Entwicklungen unumgänglich: Bereits 2014 hatte sich der Bundesrat gegenüber der EU verpflichtet, die hiesigen Steuersysteme an internationale Bestimmungen anzupassen. Das bedeutet auch, dass im Rahmen der Reform gewisse Steuerprivilegien abgeschafft werden. Im Gegenzug wurden aber Massnahmen ergriffen, um die Attraktivität des Standortes «Schweiz» zu erhalten. Ich bin daher der Ansicht, dass die vom Stimmvolk angenommene Reform die richtigen Rahmenbedingungen schafft. Also weiterhin Also ist istdie dieSchweiz Schweiz weiterhin attraktiv attraktivfür fürUnternehmen? Unternehmen? Ja, denn sowohl internationale wie auch Schweizer Firmen befinden sich weiterhin in einem guten Umfeld. An dieser Stelle muss aber betont werden, dass die Abstimmung vom 19. Mai nur gewisse Eckpunkte der Steuerreform festlegt – nun geht es an die kantonale Umsetzung. Es ist zu hoffen, dass daraus ebenfalls klare Richtlinien entstehen. Die eines Standortes Die Wettbewerbsfähigkeit Wettbewerbsfähigkeit eines Standortes ist ein Dem Thema ein wichtiger wichtigerFaktor. Faktor. Dem Thema «Steuern» grosse Bedeutung «Steuern»kommt kommtdabei dabei grosse Bedeutung zu. Land, einein Kanton oder zu.Wann Wannististein ein Land, Kanton oder eine eine Region Regionsteuerlich steuerlichattraktiv? attraktiv? Wettbewerbsfähigkeit und Standortattraktivität sind immer die Folge verschiedener Faktoren. Die Steuern sind dabei in der Tat ein wichtiges Element. Doch auch da gibt es mehrere Aspekte: Ein ganz zentraler ist die Rechtssicherheit, die dank des positiven Abstimmungsentscheids wieder gegeben ist. Und insbesondere für internationale Unternehmen ist die Planbarkeit der Steuerquote eine zentrale Anforderung. Diesbezüglich hat sich die Schweiz erneut als verlässlicher Partner bewiesen. Ein weiterer Aspekt ist die Transparenz, bzw. die Verständlichkeit des Steuersystems, denn durch sie entsteht Vertrauen. Zudem ist eine schlanke

Steuergesetzgebung wünschenswert. Eine Grundvoraussetzung dafür ist ein offener, transparenter Dialog zwischen den Steuerbehörden und den Steuerpflichtigen – und den führen wir in der Schweiz. Ein gutes Beispiel dafür ist das Prinzip der Steuervorbescheide, das sehr geschätzt wird. Das bedeutet, dass Unternehmen mit den Behörden vorbesprechen können, welche Steuerbelastung sie zu erwarten haben. Und dann sind natürlich auch attraktive, nicht zu hohe Steuersätze wichtig. Gerade für ein kleines Land wie die Schweiz. Wie und Regionen Wiekönnen könnensich sichKantone Kantone und Regionen konkret konkretfür fürUnternehmensansiedlungen Unternehmensansiedlungen interessant interessantmachen? machen? Einerseits durch einen attraktiven Gesamtsteuersatz. Die angenommene Steuerreform räumt den Kantonen hier einen gewissen Spielraum ein: Sie können die Staats- und Gemeindesteuern spezifisch an ihre Industrie anpassen und den wirtschaftlichen Gegebenheiten entsprechend ausrichten. Indem die Öffentliche Hand bspw. Steuerabzüge auf Forschung- und Entwicklungstätigkeiten ermöglicht, kann sie die Ansiedelung innovativer Unternehmen ankurbeln. Oder

indem sie Spielraum für Finanzierungsaktivitäten schafft, etwa durch Zinsabzüge auf Eigenkapital. Die Steuern sind aber wie gesagt nur ein Teil der Attraktivitätsgleichung, auch andere Standortvorteile wie eine gut ausgebaute Infrastruktur oder internationale Schulen spielen eine Rolle.

verankert sind und die lokalen Gegebenheiten kennen, andererseits aber auch auf ein riesiges, weltumspannendes Netzwerk zugreifen können. Wir sehen uns als Partner unserer Kunden und wollen ihnen mit unserer Erfahrung und Expertise dabei helfen, ihre individuellen Herausforderungen zu meistern.

Sie Partner beibei EY und erfüllen Sie sind sindManaging Managing Partner EY und erfüllen im Unternehmen des «Service Unternehmendie dieFunktion Funktion des «Service Line Leader WerWer sindsind Ihre Ihre LeaderTax TaxSchweiz». Schweiz». Klienten SieSie diese? Klientenund undwie wieunterstützen unterstützen diese? Unsere Steuerabteilung umfasst 600 Mitarbeitende, womit wir im Bereich «Steuern und Recht» über ein enormes Know-how verfügen. Dieses Fachwissen bringen wir für unsere breite Kundenbasis zum Tragen. Dazu gehören Schweizer Unternehmen, die international tätig sind, aber auch ausländische Konzerne, die hierzulande präsent sind oder eine Präsenz aufbauen möchten. Zudem betreuen wir Privatpersonen, die aufgrund der zunehmenden Komplexität der Steuerthematik vermehrt auf einen starken, internationalen Partner angewiesen sind, der sie weltweit vertreten kann. Ein grosser Vorteil von EY besteht darin, dass wir einerseits regional

Welches gängigen Welchessind sinddenn denndie die gängigen Herausforderungen, mit denen Herausforderungen, mit denen Firmen Firmen konfrontiert konfrontiertwerden? werden? Eine zentrale Herausforderung stellt sicherlich die Tatsache dar, dass sich Regulierungen sowohl auf internationaler wie auch auf nationaler Ebene extrem schnell ändern. Zudem entstehen durch die Digitalisierung ständig neue Geschäftsmodelle. Diese Entwicklungen müssen auch im Steuerbereich adäquat abgebildet werden. Darüber hinaus führen die umfangreichen internationalen Transparenzvorschriften zu einem erheblichen und schwierig zu erfüllenden Compliance Aufwand. Die Kadenz der Veränderung ist enorm; was wir in unserem Segment in den letzten drei Jahren an Wandel erlebt haben, hat früher Jahrzehnte gedauert. Die US-Steuerreform sowie die zahlreichen Direktiven der EU stellen Unternehmen vor grosse Herausforderungen. Ein Abflachen des Tempos ist nicht abzusehen: Das nächste grosse Thema für die OECD ist die Besteuerung der digitalen Wirtschaft. Auch dieses Thema wird sowohl Unternehmungen wie auch deren Berater in den kommenden Jahren beschäftigen.

Will the speed of the digital tax revolution propel you forward? ey.com/digitaltax #BetterQuestions

Über ÜberEY EYSwitzerland Switzerland Die globale globaleEY-Organisation EY-Organisation ist isteine eineMarktführerin Marktführerin in in der derWirtschaftsprüfung, Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Steuerberatung, TransakTransaktionsberatung undRechtsberatung Rechtsberatungsowie sowieininden denAdvitionsberatung und sory inderSchweiz sory Services.DieEY-Organisation EY-Organisation ist ist in Schweiz durch die Ernst Ernst&&Young YoungAG, AG, Basel, an durch die an zehn zehn StandStandorten vertreten. orten vertreten. Weitere Informationen unter Weitere Informationen unter www.ey.com www.ey.com


E I N E P U B L I K AT I O N V O N S M A R T M E D I A

010

BRANDREPORT BRATSCHI AG

M&A-Transaktionen im Technologiesektor Der Schweizer Markt für «Mergers and Acquistions» (M&A) ist im Wandel: Unternehmen aus dem Hightech-Bereich rücken vermehrt ins Interesse von Investoren. Da diese Firmen aber eine andere Kultur pflegen, müssen vor einem Kauf diverse Fragen geklärt werden. Welche das sind und wie man M&A-Prozesse rechtlich absichert, weiss Thomas Peter, Anwalt und Partner bei der Bratschi AG. Thomas Peter, wie sieht der «Mergers and Acquistions» (M&A)-Markt in der Schweiz aktuell aus? M&A Transaktionen werden in der Schweiz traditionellerweise vor allem von Unternehmen aus den «klassischen» Branchen geprägt – sprich der Finanzbrache sowie der verarbeitenden Industrie. Im Feld der Industrieunternehmen lässt sich allerdings eine interessante Veränderung feststellen: Heute finden sich vermehrt auch Entwickler von technologienahen Produkten im M&A-Markt. Warum ist das so? Ein Hauptgrund liegt in der allgemeinen Technologisierung sowie der fortschreitenden Digitalisierung. Ein weiterer Treiber sind sicherlich die starken technischen Hochschulen auf dem Forschungsplatz Schweiz. Institutionen wie die ETH oder die HSR in Rapperswil fungieren als Talentschmieden für innovative Hightech- Unternehmen. Hinzu kommt der Umstand, dass das Hochpreisland Schweiz insbesondere in diesen hochspezialisierten Branchen konkurrenzfähig ist. In Hightech-Unternehmen herrscht oftmals eine andere Unternehmenskultur als in «klassischen» Schweizer Betrieben. Hat das Auswirkungen auf den M&A-Prozess? Ja, denn die Art der Unternehmensführung wirkt sich auf einen späteren Verkauf aus. Ein typisches Charakteristikum von Hightech-Firmen ist die Tatsache, dass deren Gründer sehr an ihrem eigenen Produkt interessiert sind – und weniger Zeit für organisatorische oder gar rechtliche Details aufbringen möchten. Daher lautet mein Rat an solche Unternehmen, sich unbedingt rechtzeitig juristisch beraten zu lassen, um beispielsweise Immaterialgüterrechte zu schützen, Know-how

Thomas Peter Anwalt und Partner bei der Bratschi AG

anzubinden usw. Auch das Einhalten rudimentärer gesellschaftsrechtlicher Prozesse ist im Hinblick auf einen möglichen späteren Verkauf sehr wichtig. Welche primären Fragen müssen im Vorfeld einer M&A-Transaktion geklärt werden? Das ist von sehr vielen Faktoren abhängig, nicht zuletzt von der Art und Weise, wie die Transaktion abgewickelt werden soll. Ein häufiges «Exit-Szenario» ist, dass die Eigentümer das Unternehmen komplett verkaufen. Hier stellen sich diverse Fragen. Ein zentrales Thema ist natürlich immer der Preis. Doch nicht nur die Summe ist entscheidend, sondern auch, um welche Art Käufer es sich handelt. Inwiefern unterscheiden sich die Käufer denn? Je nach Art des Käufers ist dieser an ganz unterschiedlichen Aspekten des Unternehmens interessiert. Ein Extrembeispiel ist der Fall, bei dem ein Konzern ein Konkurrenzunternehmen erwirbt, um einen Nebenbuhler aus dem Verkehr zu ziehen. Vor einem derartigen Verkauf sind einerseits verschiedene rechtliche Fragen zu klären, beispielsweise nach der kartellrechtlichen Zulässigkeit. Darüber hinaus müssen sich die Gründer des zum Verkauf stehenden

Unternehmens aber auch grundsätzlich fragen, wie wichtig ihnen das «eigene Baby» ist. Dazu gehört zum Beispiel auch der Erhalt von Arbeitsplätzen, denn der Käufer hat in einem solchen Szenario typischerweise kein Interesse daran, den erworbenen Betrieb in der bisherigen Form weiterzuführen. Es gibt aber auch verschiedene andere Szenarien, bei denen ein Käufer das erworbene Unternehmen weiterführen will. In einem solchen Fall stellen sich wieder neue Fragen. Können Sie ein Beispiel nennen? Nehmen wir an, ein Unternehmen steht zum Verkauf, dessen Geschäft direkt von der Person des Gründers abhängig ist, weil dieser beispielsweise über die nötigen Kundenbeziehungen oder einzigartiges Knowhow verfügt. In einer solchen Ausgangslage investiert der Käufer in erster Linie in «Humankapital» und setzt deshalb voraus, dass der Gründer auch nach dem Verkauf für das Unternehmen weiterarbeitet. Nun kann sich beispielsweise die Frage stellen, ob der Verkäufer die Motivation aufbringen kann, plötzlich als kleines Rädchen in einem grossen Konzern zu arbeiten. Solche Aspekte müssen unbedingt geklärt werden, bevor die M&A-Anstrengungen konkretisiert werden. Und zu guter Letzt sind immer auch steuerliche Punkte vorzubereiten. Welche konkreten Steuerfragen kommen denn jeweils auf? Die Schweiz gilt in diesem Bereich als sehr attraktiv, insbesondere für Privatpersonen. Das hat damit zu tun, dass Kapitalgewinne aus dem Verkauf von Aktien durch Privatpersonen steuerfrei sind. Das verleitet Aktionäre natürlich dazu, sich keine steuerpflichtigen Dividenden auszahlen zu lassen, sondern dieses Kapital im Unternehmen zu belassen, um es dann mit dem

Betrieb zu verkaufen. Dabei gilt es aber, bestimmte Fallstricke zu beachten, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden. In steuerlicher Hinsicht bieten auch die schweizerischen «Steuerrulings» ein äusserst hilfreiches Instrument, das in vielen anderen Ländern nicht verfügbar ist. Dabei handelt es sich um die Möglichkeit, von den zuständigen Behörden einen verbindlichen Vorbescheid betreffend die steuerrechtlichen Folgen einer Transaktion zu erhalten. Wie häufig kommt es denn zu M&A zwischen Schweizer Firmen und internationalen Unternehmen? Es lässt sich eine rege internationale Kauftätigkeit verzeichnen, in den letzten Jahren vermehrt auch aus China. Der Schweizer M&A-Markt profitiert davon, dass keine Vorschriften über die Nationalitäten von Aktionären bestehen. Politisch kann man das für gut oder schlecht halten. Tatsache ist aber, dass es für einen schweizerischen Verkäufer grundsätzlich positiv ist, denn durch die liberale Regelung stehen ihm mehrere Optionen offen, womit auch die Chance steigt, einen guten Preis zu erzielen. Wie lange dauert ein solcher Verkauf in der Regel? Das lässt sich nicht pauschal beantworten, denn die Zeitdauer hängt unter anderem von der Grösse der beteiligten Unternehmen und der Komplexität ihres Geschäfts ab. Der Zeithorizont kann demensprechend sehr lange ausfallen. Eine wichtige Einflussgrösse ist auch der Zustand des zum Verkauf stehenden Unternehmens. Denn bevor man sich an potenzielle Kauf-Interessenten wendet, müssen Strukturen, Bücher und Administration des Betriebs auf Vordermann gebracht werden. Mit drei bis neun Monaten muss man für den gesamten Prozess rechnen.

«Standortvorteil Gesellschaftsrecht?» Die Schweiz ist ein Land der Unternehmerinnen und Unternehmer. Dies ist auch den vorteilhaften rechtlichen Rahmenbedingungen zu verdanken. Allerdings warnen Fachleute, dass die Schweiz aufgrund der vielen Änderungen im Gesellschaftsrecht laufend an Attraktivität verliert. Warum das der Fall ist und welche weiteren Auswirkungen zu erwarten sind, erklärt Florian S. Jörg, Rechtsanwalt und Partner bei der Kanzlei Bratschi AG, im Interview. Florian Jörg, worum geht es beim Gesellschaftsrecht und was zeichnet die Schweiz in diesem Bereich aus? Es handelt sich um dasjenige Rechtsgebiet, das sich mit den juristischen Aspekten von Personenvereinigungen in der Schweiz beschäftigt. Dazu gehören unter anderem Unternehmensgründungen und die Organisation dieser Gesellschaften. In diesem Segment verfügt die Schweiz über beachtliche Standortvorteile: So ist das «Grundgerüst» unseres Gesellschaftsrechts sehr liberal. Das zeigt sich zum Beispiel daran, dass wir hierzulande kein Verbot von bestimmten Investoren kennen – jede und jeder kann Aktien erwerben. Hinzu kommen erfüllbare Nationalitätenvorschriften sowie eine angemessene Revisionspflicht. Darüber hinaus ist der Betrieb einer Gesellschaft effizient möglich und dank der hiesigen Tradition von Holdinggesellschaften gehört «Internationalität» für viele Behörden und Dienstleister zum Alltag. Gibt es auch negative Faktoren in Bezug auf das schweizerische Gesellschaftsrecht? Die gibt es durchaus. So werden insbesondere die Aktionärs- und Minderheitenrechte von vielen ausländischen Investoren als lästig angesehen. Zudem werden die Funktion des Verwaltungsratsmitglieds als immer weniger attraktiv und die Liquidation als zu schwerfällig wahrgenommen. Es besteht aber ein viel grundlegenderes Problem: In den letzten Jahren hat sich im Bereich des Gesellschaftsrechts eine Art Aktionismus etabliert. Wie meinen Sie das? Das Gesellschaftsrecht wird viel zu häufig und teilweise unnötigerweise verändert und angepasst. Viele Vorhaben werden und wurden vor allem international als «Absägen des eigenen Astes» wahrgenommen. Vorstösse wie die «Minder Initiative» oder «1:12» etc. gelten als

Florian S. Jörg Rechtsanwalt und Partner bei der Kanzlei Bratschi AG

wirtschaftsfeindlich und begründen Diskussionsstoff. Ein aktuelles Beispiel für diesen Aktionismus liefert die Aktienrechtsrevision: Nach langem politischen Hin und Her schleppt sich die Vorlage in Bern dahin – und könnte durchaus noch abstürzen. Das hat zur Folge, dass die vielgerühmte schweizerische Stabilität als bröckelnd wahrgenommen wird. Aber geht es bei diesen Anpassungen nicht darum, die rechtliche Handhabung zu vereinfachen? Das wäre letztlich ein Vorteil. Dabei stellt sich allerdings die Frage nach der Notwendigkeit der vielen Revisionen. Denn die Gründung einer Gesellschaft bspw. ist in der Schweiz bereits relativ einfach: Je nach Ausgangslage können wir von der Bratschi AG für unsere Mandanten in einigen Tagen eine Gesellschaftsgründung unter Dach und Fach bringen. In anderen Ländern ist das häufig schwieriger. Eine zusätzliche Vereinfachung ist nicht notwendig – und könnte sogar das Gegenteil bewirkten. Inwiefern? Die auf der Kippe stehende Aktienrechtsrevision bietet ein ideales Beispiel: Sollte die Vorlage durchkommen,

könnte man künftig bei einer einfachen Gründung auf die notarielle Beurkundung verzichten und die entsprechenden Gründungsdokumente direkt beim kantonalen Handelsregister einreichen. Das hat negative Folgen: Denn werden diese Dokumente nicht mehr wie bis anhin von einem Notar vorgeprüft, würden die Handelsregisterämter künftig häufig Unterlagen erhalten, die fehlerhaft sind und deshalb noch einmal überarbeitet werden müssen. Dadurch kann aus einer vermeintlichen Erleichterung eine zusätzliche Hürde werden. Wie beurteilen Sie vor diesem Hintergrund das GAFI-Gesetz? Dieses zeigt, wie stark internationale Taks Forces Einfluss auf nationale Gesetzgebungen nehmen. Bei GAFI handelt es sich, vereinfacht gesagt, um die Empfehlungen einer internationalen Arbeitsgruppe zur Unterbindung der Terrorismusfinanzierung und Geldwäschei. Dazu gehört eine Meldepflicht für Aktienerwerber. So müssen Erwerber von Inhaberaktien oder von mindestens 25 Prozent der Namenaktien einer Gesellschaft diesen Erwerb an die Gesellschaft selber melden und die Identität derjenigen Person(en) angeben, in deren Auftrag sie handeln. Hier wird eine gute Idee schlecht umgesetzt, da der Käufer den Erwerb melden muss und nicht die wirtschaftlich berechtigte Person, für die er handelt. Wenn es sich dabei nur um einen einzelnen Aktionär handelt, besteht kein Problem; auch dann nicht, wenn jemand treuhänderisch hinter dem Erwerb steht. Knifflig wird es allerdings, sobald mehrere Stufen von Gesellschaften involviert sind. Falls die erwerbende Gesellschaft wiederum von mehreren Gesellschaften gehalten wird, die ihrerseits verschiedene Aktionäre haben, versagt das System, weil nicht mehr klar ist, für welche kontrollierende Person die Erwerber letztlich handeln. Diese Komplexität, gepaart mit extrem harschen Sanktionen, führen zu grossen Unsicherheiten.

Der derzeit in den Räten beratene Entwurf zum Global Forum Gesetz, welches die Empfehlungen einer anderen internationalen Arbeitsgruppe zur Verbesserung der Steuertransparenz umsetzen soll, würde die Sache nur noch schlimmer machen. Umso wichtiger ist eine juristische Fachberatung. Wie sieht diese bei der Bratschi AG aus? Die meisten unserer Mandanten ziehen uns für die Gründung einer AG oder GmbH heran. Oft treten sie sich bereits mit sehr konkreten Vorstellungen an uns heran. Meist ist es aber hilfreich, zusammen mit dem Klienten zuerst eine Auslegeordnung durchzuführen, die Bedürfnisse abzuklären und vor diesem Hintergrund die passende Gesellschaftsform und Organisation festzulegen, wobei insbesondere auch die Steuersituation betrachtet werden muss. Sind all diese Punkte geklärt, kann die eigentliche Gründung dann sehr rasch erfolgen.

ÜBER DIE BRATSCHI AG. Die Bratschi AG ist eine der führenden und schnell wachsenden Vollservice-Kanzleien der Schweiz, die ihren Kundinnen und Kunden das volle Spektrum an Rechts- und Steuerberatung sowie Notariatsdienstleistungen anbietet. www.bratschi.ch


E I N E P U B L I K AT I O N V O N S M A R T M E D I A

CMS VON ERLACH PONCET AG BRANDREPORT

011

«Wer sich alles gefallen lässt, verwässert in der öffentlichen Wahrnehmung» Sie gilt als die grösste Stärke von Schweizer Unternehmen: die Innovationskraft. Und da Innovation immer auf Ideen beruht, müssen Firmen Mittel und Wege finden, diese vor Unbefugten zu schützen. Wie man dabei vorgeht und wie sich der Schutz von geistigem Eigentum in der digitalen Gesellschaft verändert, erläutert Dirk Spacek, Partner bei der Anwaltskanzlei CMS von Erlach Poncet AG.

TEXT SMA

Dirk Spacek, immer wieder wird von der Wichtigkeit des «Geistigen Eigentums» gesprochen, insbesondere für innovative Schweizer KMU. Was versteht man darunter genau? «Geistiges Eigentum» oder «Immaterialgüterrechte» kennzeichnen nicht materiell greifbare Assets, die man aber durchaus schützen kann. Konkret stehen dabei gewerblich anwendbare technische Erfindungen im Vordergrund, die sich z.B. mithilfe eines Patents schützen lassen. Weitere relevante Immaterialgüterrechte sind Marken (Kennzeichen für Waren oder Dienstleistungen), Urheberrechte (Rechte an künstlerischen oder literarischen Werken und Computerprogrammen bzw. Software) sowie Designs (Formen und Gestaltungen von Produkten). All diese Rechte, sofern sie erlangt wurden und beständig sind, verschaffen dem Inhaber ein «Ausschliesslichkeitsrecht». Was darf man sich darunter vorstellen? Ein Ausschliesslichkeitsrecht schützt vor kostenloser Nachahmung bzw. unbefugter Nutzung durch Dritte. Einerseits verschafft dies dem Inhaber Marktschutz, andererseits aber auch eine potenzielle Einkommensquelle – denn Dritte müssen für die Verwendung solcher Rechte Nutzungsgebühren, sog. «Lizenzgebühren» bezahlen. Gibt es noch weitere immaterielle Assets, die man schützen lassen kann? Es werden weitere Immaterialgüterrechte im weiteren Sinne anerkannt wie gewerbliches, geheimbehaltenes Know-how (z.B. Arbeitsergebnisse oder Geschäftsgeheimnisse). Hier besteht allerdings eine Einschränkung, denn Know-how geniesst keinen absoluten Immaterialgüterrechsschutz und kann dementsprechend auch nicht als Immaterialgüterrecht registriert werden. Das Ausspähen und Verwenden von solchem Know-how kann aber im Einzelfall als wettbewerbsrechtlich unlauter qualifiziert und deshalb unterbunden werden. In welchen Fällen sollten Unternehmen für den Schutz ihrer Immaterialgüter einstehen? Ob und wie weitgehend Immaterialgüterrechtsschutz beantragt werden sollte, ist immer eine kommerzielle Entscheidung. Kleinere Unternehmen äussern bisweilen Bedenken, dass die Kosten zur Schutzerlangung je nachdem zu hoch sind. Diese Rechnung geht allerdings nur bedingt auf: Denn Markenregistrierungen sind der Schweiz sind verhältnismässig günstig und können theoretisch ewig verlängert werden. Urheberrechte können zwar nicht rechtsbegründend registriert werden (sie entstehen von alleine im Moment der Werkerschaffung), es fallen aber auch keine Aufwände dafür an. Patentanmeldungen hingegen sind aufwand- und kostenintensiver – aber je nach technischem Innovationsgrad eines Unternehmens äusserst ratsam. Denn man darf nicht vergessen: Der Wert eines Unternehmens, das mit intellektuellem Kapital handelt, sprich Innovationen, Technologien, kreativen Content oder reputationsbasierte Produkte vertreibt, wird massgeblich durch seine Immaterialgüterrechte mitbestimmt. Ohne diese Immaterialgüterrechte ist davon auszugehen, dass jede und jeder die Essenzen eines Unternehmens unbeschwert kopieren dürfte. Das wäre nicht ratsam und wird im

Dirk Spacek Partner bei der Anwaltskanzlei CMS von Erlach Poncet AG

Übrigen auch bei Unternehmenskäufen von potenziellen Investoren frühzeitig hinterfragt. Mit welchen rechtlichen Fragestellungen werden Sie in Bezug auf den Immaterialgüterrechtsschutz immer wieder konfrontiert? Das Spektrum an Fragestellungen ist breit, es reicht von der Schutzbegründung bis zur Verwertung (Lizenzierung nach aussen durch Verträge) und der Durchsetzung gegen unbefugte Dritte. Bisweilen muss man auch einen Perspektivenwechsel vornehmen: Wir vertreten nicht immer nur Rechteinhaber, sondern auch die Nutzer. In solchen Fällen stellt sich bspw. die Frage, ob ein durch einen Dritten genutztes Patent oder eine Marke eines Rechteinhabers überhaupt gültig sind. Vielleicht weisen sie substantielle Mängel auf. Und bewegt sich der Nutzer überhaupt im «Ähnlichkeitsbereich» des streitbaren Patents oder schwimmt er sowieso im sicheren Gewässer ausserhalb? Die Behandlung solcher Fragen setzt ein tiefgreifendes Verständnis der Immaterialgüterrechte sowie ein gewisses Fingerspitzengefühl voraus. Sie sind bei CMS auch für die Praxisgruppe «Technologie, Medien und Kommunikation» (TMC) verantwortlich. Welche Themen beschäftigen diese Branche? Im TMC-Bereich stellen wir in den letzten Jahren eine rasant ansteigende Innovationsgeschwindigkeit fest, viel mehr als in traditionellen Sektoren. Dementsprechend haben auch Patentanmeldungen im Software- und Telekombereich in den letzten Jahren stark zugenommen. Das hat nicht zuletzt mit dem in Aussicht gestellten Einsatz des neuen Mobilfunkstandards «5G» sowie den zunehmenden softwarebasierten Datenauswertungstechnologien zu tun. Auch das softwarebezogene Urheberrecht sowie der Geschäftsgeheimnisschutz werden aus diesem Grund immer wichtiger werden. Und wenn man sich vor Augen führt, dass viele dieser relevanten Informationen von Unternehmen heute in einer Cloud gespeichert und bearbeitet werden, stellt sich bei Datenlecks der Cloud immer die heikle Frage: Wer haftet nun für die Geschäftsgeheimnisverletzung? Wie können Sie als Rechtsexperte Unternehmen bei der Wahrung ihres geistigen Eigentums unterstützen? Wir bieten Beratung und strategische Begleitung über die gesamte Palette des gewerblichen Rechtsschutzes an. Dabei konzentrieren wir uns auf wichtige Branchen wie Life Sciences, Automobil-, Maschinenbau- und Fertigungsindustrie, Konsumgüter, Finanzdienstleistungen und Technologie sowie Medien und Telekommunikation. Wir begleiten unsere Mandanten von der

Immaterialgüterrechtserschaffung, Forschung und Entwicklung (z.B. im Rahmen von Joint Ventures) bis hin zur Kommerzialisierung (Lizenzierung oder Besicherung) und Unternehmensgründung. Auch für spätere Finanzierungsrunden oder einen Weiterverkauf stehen wir den Unternehmen zur Seite. Ein weiterer wichtiger Bereich unserer Tätigkeit ist die Überwachung von Immaterialgüterrechten und das Führen von Prozessen bei diagnostizierter Verletzung. Immaterialgüterrechte müssen in ihrem Bestand verteidigt werden, um Marktpräsenz zu gewinnen und diese zu schärfen. Denn wer sich alles gefallen lässt, verwässert in der Wahrnehmung des Publikums. Die Gesetzgebung versucht mit den gewerblichen Innovationen Schritt zu halten, vor allem im digitalen Bereich. Die «Datenschutz-Grundverordnung der Europäischen Union» (DSGVO) ist dafür ein aktuelles Beispiel. Welche Herausforderungen und Regulierungen erwarten Sie in Zukunft? Die europäische DSGVO hat auch hierzulande Spuren hinterlassen. Die Schweiz ist unter Zugzwang geraten, zumal sie ihren Äquivalenzstatus gegenüber der EU nicht verlieren möchte. Darum wird auch das Schweizer Datenschutzgesetz (DSG) einer umfassenden Revision unterzogen, die einige Punkte aus der DSGVO übernehmen wird. Die Umsetzung des neuen DSG wird voraussichtlich grossen Beratungsaufwand verursachen, erste Anzeichen dafür können wir bereits feststellen. Die gleiche Entwicklung steht dem Urheberrechtsgesetz bevor: Seit Jahren versucht der Gesetzgeber im Schneckentempo eine Revision herbeizuführen, um den neuen Realitäten der digitalen Welt adäquater begegnen zu können – immerhin liegt nun ein ausgereifter Entwurf vor. Weitere Dauerthemen werden Künstliche Intelligenz, Internet of Things sowie Cybersecurity bleiben. In all diesen Bereichen bewegt sich ungemein viel, gleichzeitig stellen sich aber brisante ethische Fragen.

Auch kriminelle Bestrebungen haben im Internet neue Horizonte erhalten und entsprechend zugenommen, womit dem Internet- und Computerstrafrecht auch eine gestiegene Bedeutung zukommt. Eine Balance zu finden zwischen einer Goldgräberstimmung und der Einhaltung zwingender rechtlicher Grundlagen wird für viele Unternehmen den Takt angeben. Und welche Auswirkungen werden diese Entwicklungen auf Ihre Arbeit haben? Ganz generell wird auch der Markt der Rechtsanwälte tangiert werden. Bislang operierten viele Juristen entweder als «old school ip guys» (klassische Immaterialgüterrechtler) oder «new school it guys» (im Wesentlichen M&A-Anwälte, die sich mit IT-basierten Transaktionen befassen). Diese Grenze verschwimmt zunehmend und ein kompletter Beratungsbedarf wird mehr erwünscht sein. Lassen Sie mich ein Beispiel machen: Ein Unternehmen, das Rundfunkprogramme unverändert auf eine Streaming-Plattform einspeist und weiterleitet, will nicht nur vom Anwalt wissen, welche urheberrechtlichen Folgen dies hat und welche Suissimage-Tarife dafür anfallen – sondern auch, ob es dadurch regulatorisch zu einem Rundfunkveranstalter oder Fernmeldeanbieter wird und ob es der sog. «must carry rule» untersteht (d.h. zwingend gewisse Rundfunkprogramme – ähnlich wie die Cablecom – weiterleiten muss). Sie sehen: An neuen und spannenden Fragestellungen wird es uns nicht mangeln.

Über die CMS von Erlach Poncet AG CMS von Erlach Poncet AG ist eine führende Schweizer Wirtschaftskanzlei und zählt aufgrund der Zugehörigkeit zu CMS zu den zehn bedeutendsten globalen Anwaltskanzleien. CMS ist in 42 Ländern und an 74 Bürostandorten weltweit für ihre Klienten tätig. Die rund 4 500 Rechtsanwälte von CMS erteilen eine geschäftsorientierte, auf die Bedürfnisse der Klienten zugeschnittene Beratung – entweder bezogen auf den jeweiligen lokalen Markt oder auf mehrere Rechtsordnungen. CMS vertritt und berät ihre Klienten in sämtlichen Bereichen des Wirtschaftsrechts. Unsere spezialisierten Anwälte in 41 Ländern verstehen, was Ihr Unternehmen braucht, und haben mit einigen bestens bekannten Marken, von Banken bis zu Technologie- und Medienunternehmen, Pharmaunternehmen und Konsumgüterunternehmen, zusammengearbeitet. Diese branchenspezifische Herangehensweise kann Ihnen bei der Erreichung Ihrer wirtschaftlichen Ziele helfen. Die technologische Konvergenz, verbunden mit der schnellen Verbreitung neuer Technologien, hat in Ihrer Branche eine Fülle von Möglichkeiten eröffnet, und Sie müssen schnell handeln, um sie auszunutzen. Um den Mitbewerbern voraus zu sein, müssen Sie rechtliche Schwierigkeiten erkennen und vorhersehen können, bevor sie auftreten. Von M&A-Geschäften bis zu den Investitionen und der Finanzierung, von Steuern bis zur Lizenzierung und Produkthaftung, vom geistigen Eigentum bis zu arbeitsrechtlichen Fragen und Umweltbelangen, von der gemeinsamen Nutzung von Netzwerken bis zum Outsourcing – unsere multidisziplinären Teams können behilflich sein, um Sie zum wirtschaftlich erfolgreichsten Ergebnis zu begleiten. Weitere Informationen unter cms.law. CMS führt auch das branchenführende Online-Wissensportal www.cms-lawnow.com


E I N E P U B L I K AT I O N V O N S M A R T M E D I A

012

GEOGRAFISCHER STANDORT

WWW.FOKUS.SWISS

Die Schweiz profitiert von ihrer geografischen Pole-Position Was genau macht die Schweiz zum wirtschaftlichen Erfolgsmodell? Sind es ihre innovativen Unternehmen, die erstklassigen Bildungsstätten oder der internationale Finanzplatz? Es sind alle diese Faktoren – kombiniert mit einem ganz entscheidenden Vorteil: Die Schweiz liegt mitten im Herzen Europas. Welche Vorzüge sich daraus ergeben, hat «Fokus Top Wirtschaftsstandorte Schweiz» für Sie zusammengefasst

D

ie Schweiz befindet sich in guter Nachbarschaft. Und zwar in richtig guter: Mit Deutschland, Frankreich und Italien grenzen drei der vier grössten europäischen Volkswirtschaften direkt an sie. Und dank ihrer Rolle als Kommunikations- und Transportzentrum zwischen Nord- und Süd kommt der Schweiz eine zentrale innereuropäische Drehscheibenfunktion zu. Gleichzeitig ist die EU der wichtigste Handelspartner der Eidgenossenschaft: Gemäss dem Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) betrug das Handelsvolumen mit der EU im Jahr 2018 satte 60 Prozent. Zum Vergleich: Der zweitwichtigste Handelspartner, die USA, schafft es auf gerade einmal zwölf Prozent. Innerhalb der EU weisen Deutschland (22 Prozent) Italien (acht Prozent) und Frankreich (sieben Prozent) das grösste Handelsvolumen auf. Die Schweiz befindet sich also in einer hervorragenden Ausgangslage: Sie ist von Partnern umgegeben und findet mit ihren Produkten und Dienstleistungen auch auf interkontinentaler Ebene Abnehmer. Doch natürlich lässt sich diese Sonderstellung der Schweiz nicht allein auf eine günstige geografische Lage zurückführen – denn der beste Standort nützt letztlich nichts, ohne weitreichende und effiziente Verkehrserschliessung. Und genau in diesem Feld ist die Schweiz ein Vorreiter. Das Land der kurzen Wege Zürich, Genf und Basel bilden die drei grossen Wirtschaftszentren der Schweiz. Und diese sind nicht mehr

Der beste Standort nützt letztlich nichts, ohne weitreichende und effiziente Verkehrserschliessung.

als 280 Kilometer (Distanz Genf - Zürich) voneinander entfernt. Die urbanen Platzhirsche der Deutschschweiz, Zürich und Basel, trennt gar nur eine einzige Autobzw. Zugstunde voneinander. Diese kurzen Reisewege sind ein zentraler Vorteil des Landes. Und dank des engmaschigen Strassen- und Schienennetzes fällt es extrem leicht, innert Kürze von A nach B zu gelangen: Gemäss Bundesamt für Statistik ist die hiesige Verkehrsinfrastruktur im internationalen Vergleich stark ausgebaut. Sie beansprucht gut zwei Prozent der gesamten Landes- und rund einen Drittel der Siedlungsfläche. Unter anderem durchziehen 5196 Kilometer Eisenbahnlinien, 1855 Kilometer Nationalstrassen sowie 17  843 Kilometer Kantonsstrassen das Land. Auch im Bereich des Luftverkehrs ist man hierzulande ideal aufgestellt. Die drei Flughäfen Zürich, Genf

und Basel sorgen für die Anbindung an europäische und weltweite Zentren. So gelangt man vom Flughafen Zürich Kloten in etwas mehr als einer Stunde in die deutsche Hauptstadt Berlin oder fährt mit ÖV oder PW innert drei Stunden in die Wirtschaftsmetropole Stuttgart. Bis nach Wien ist es von der Limmatstadt aus zwar etwas weiter (rund 750 Kilometer), aber auch diese Distanz lässt sich innert eines Tages über verschiedene Verkehrsträger problemlos überbrücken.

Distanzen Zürich 844km Basel 860km Genf 1 110km München 585km Wien 680km

BERLIN

Distanzen Zürich 88km Genf 255km München 395km Berlin 860km Wien 825km Distanzen Zürich 280km Basel 255km München 585km Berlin 1 110km Wien 1 115km

GENF

Distanzen Zürich 742km Basel 825km Genf 1 115km München 435km Berlin 680km

BASEL MÜNCHEN

WIEN

ZÜRICH Distanzen Basel 88km Genf 280km München 310km Berlin 844km Wien 742km

Distanzen Zürich 310km Basel 395km Genf 585km Berlin 585km Wien 435km

Die drei grossen Wirtschaftszentren der Schweiz liegen nicht mehr als 280 Kilometer voneinander entfernt.

Fachkräfte aus dem Ausland, die für die hiesige Wirtschaft sehr wichtig sind, haben leichten Zugang zu den Schweizer Wirtschaftszentren. Eine besonders prädestinierte Lage geniessen Stadt und Wirtschaftsraum Basel. Nicht umsonst wird die Region als «Dreiländereck» bezeichnet. Von Basel aus ist man innert Kürze in Frankreich und Deutschland, zudem werden viele internationale Destinationen vom Flughafen Basel Mulhouse aus angeflogen. Diese kurzen Wege, bzw. das schnelle Reisetempo, welches die Schweiz ermöglicht, haben einen gewaltigen Vorteil, wie die Vertreter der regionalen Standortförderungen betonen: Fachkräfte aus dem Ausland, die für die hiesige Wirtschaft sehr wichtig sind, haben leichten Zugang zu den Schweizer Wirtschaftszentren. Gerade Basel, das im Bereich «Life Sciences» zu den internationalen Vorreitern gehört, profitiert stark von dieser Dynamik. Gutausgebildete Fachkräfte aus dem nahen Ausland können so die heimische Forschung und Entwicklung mit ihrem Fachwissen vorantreiben. Einen ähnlich positiven Effekt kann man in Genf beobachten: Am internationalen Forschungszentrum CERN sind viele Expertinnen und Experten aus Frankreich tätig, die für ihre Arbeit täglich über die Landesgrenzen pendeln. Und wer nicht pendeln möchte, lässt sich einfach direkt hierzulande nieder – schliesslich bietet die Schweiz eine unvergleichbare Lebensqualität. Dank ihrer intakten sowie abwechslungsreichen Natur sind Naherholungszonen frei verfügbar. Wirtschaftsräume wie Graubünden, die ihre Infrastrukturen für Unternehmen mit einer malerische Bergkulisse einrahmen, üben dementsprechend eine besondere Anziehungskraft auf gutausgebildete Fachkräfte aus aller Welt aus. Und davon profitiert wiederum die Schweizer Wirtschaft als Ganzes. TEXT SMA

BRANDREPORT LA CHAUX-DE-FONDS

Die einzigartige Uhrenstadt La Chaux-de-Fonds ist weltweit das Zentrum der Uhrenproduktion - Karl Marx hat die Stadt als eine einzige Manufaktur bezeichnet. Mit Le Locle gehört La Chaux-de-Fonds zum UNESCO-Welterbe. Wer sich fragt warum, muss nur vom Espacité-Turm auf die Stadt herunterschauen.

D

ie Häuser mit Vorgarten und die weiten Strassen sind das Ergebnis einer weitsichtigen Stadtplanung. Nebst dem Industrie- und Technologiepark Neode zeichnet sich La Chaux-de-Fonds auch durch sein internationales Uhrenmuseum aus, welches 4 500 Objekte beherbergt. Die Uhren stellten die Einwohner von Hand her und es war bis ins 19. Jahrhundert gang und gäbe, die Arbeit untereinander aufzuteilen. Während der eine das Zifferblatt herstellte, war der andere für die Krone der Uhr zuständig.

Le Corbusier wurde durch die Helle und Geradlinigkeit seiner Heimatstadt stark geprägt. In der Kunstgewerbeschule lernte der werdende Architekt die Kunst der Uhrengravur. Seine wahre Begabung ahnend, liess ihn sein Lehrer am Bau einiger Villen teilnehmen, die sich nun am Hang von La Chaux-de-Fonds befinden. Le Corbusier's erstes unabhängiges Projekt war das Maison Blanche. Das Wachstum der Uhrenindustrie Das Uhrengeschäft wuchs mit der Zeit und benötigte mehr Platz. Firmen wie Cartier oder Greubel & Forsey

zogen deshalb in die sogenannte Industriezone zwischen La Chaux-de-Fonds und Le Locle. Ende des 19. Jahrhunderts produzierten amerikanische Firmen die Uhren am Fliessband. Diese moderne Arbeitsweise übernahmen die Schweizer Uhrmacher nur teilweise und gründeten Fabriken.

Die Marke Zenith behielt die verstreute Arbeitsteilung jedoch bei. Weitere Uhrenmacher folgten diesem Beispiel und um 1900 war die Region für über die Hälfte der weltweiten Uhrenproduktion zuständig. Sowohl in La Chaux-de-Fonds als auch in Le Locle hat beinahe jede, nicht nur einheimische Familie, jemanden, der

in der Uhrenindustrie arbeitet. Dies hat ein Gemeinschaftsgefühl geschaffen, welches im Wandel der Zeit Beständigkeit hat. Das Jubiläum als UNESCO-Welterbe La Chaux-de-Fonds ist eine Stadt der Innovation, der Technologien, der Mikrotechnik – aber auch der Kultur. Vom 27. bis 30. Juni 2019 feiert La Chaux-de-Fonds sein zehnjähriges Jubiläum als UNESCO-Welterbe. Die Besucher können sich auf Filmvorführungen von Maarten Baas «Sweeper's Clock» und Mark Formanek's «Standard Time as an artwork» freuen. Die Gäste erwartet Musik, Tanz, Literatur, Schlemmerspaziergänge und geheimnisvolle Besichtigungen. Das PC7-Team der Schweizer Armee geht hoch hinaus und wird mit einer Flugshow begeistern. Wenn der Sommer vorbei ist, folgen das Strassenkünstler-Festival «La Plage des Six-Pompes» (4.-10. August 2019), das Volksfest «Les Horlofolies» (30. August bis 01. September 2019) oder die exklusive 9. Biennale des Uhrmacher-Kulturerbes (01. bis 03. November 2019). TEXT SONYA JAMIL


E I N E P U B L I K AT I O N V O N S M A R T M E D I A

H&B REAL ESTATE AG BRANDREPORT

013

Der Arbeitsplatz für alle, die hoch hinauswollen Der Wintower ist nicht nur das höchste Gebäude Winterthurs, sondern mit seinen grosszügigen Räumlichkeiten und top-ausgebauten Infrastrukturen auch eine erstklassige Business-Adresse. Noch sind verschiedene Mietflächen im Prestige-Bau zu haben. Was diese Räumlichkeiten auszeichnet, wollte «Fokus Top Wirtschaftsstandorte Schweiz» vor Ort herausfinden.

TEXT SMA

K

aum sind die Lifttüren geschlossen, schnellt die Kabine in die Höhe. Die Fahrt ist rasant, aber dennoch angenehm. Wir steigen im 11. von insgesamt 26 Stockwerken aus. «Diese Räumlichkeiten sind für Mieter noch zu haben», erklärt Flavio Lucido von der H&B Real Estate AG. Er ist für das Objekt «Wintower» verantwortlich – den rund 100 Meter hohen Business Tower, der sich im Herzen Winterthurs in die Höhe streckt.

Der denkmalgeschützte Wintower gehört zu den Wahrzeichen der Eulachstadt und ist das höchste Gebäude der Stadt. Erbaut wurde er in den 1960er-Jahren, 2012 wurde er vollumfänglich saniert. Demensprechend modern und hell gibt sich das Gebäude von innen wie auch aussen. Flavio Lucido führt uns durch die grosszügigen Büroräumlichkeiten, die den Betrachter mit ihren drei Meter hohen Decken sowie den grosszügigen Fensterfronten augenblicklich in ihren Bann ziehen. Die Aussicht auf Winterthur ist atemberaubend und erlaubt eine 360-Grad Sicht auf die Umgebung. Möglich wird das dank der cleveren Raumgestaltung: In der Mitte des Wintowers ziehen sich zwei Treppenhäuser und die Liftschächte in die

Höhe. Um diesen Gebäudekern herum verteilen sich auf jedem Stockwerk die Mietflächen – die durch jeweils zwei gegenüberliegende Eingänge erschlossen werden. Dadurch wird es möglich, auf jedem Stockwerk eine komplette «Runde» zu drehen. So kann man von der Ostseite her die malerische Altstadt und den Bahnhof bewundern; beide übrigens nur rund fünf Gehminuten vom Wintower entfernt. Von der gegenüberliegenden Gebäudeseite erschliesst sich eine perfekte Aussicht auf den Brühlberg. Und für Fussballfans hält der Wintower ein besonderes Goodie bereit: Von der Nordseite können Betrachter direkt ins Stadion Schützenwiese sehen, die Heimstätte des FC Winterthurs. Flexible Raumaufteilung «Aktuell können wir Miet-Interessenten noch Flächen in den Stockwerken fünf bis elf sowie 14 anbieten», sagt Flavio Lucido. Pro Stockwerk stehen 680 Quadratmeter Bürofläche zur Verfügung. Dank der zwei Zugänge pro Stockwerk können die Räumlichkeiten bei Bedarf auch aufgeteilt werden. Sechs Lifte erschliessen jede Ebene schnell und bequem. Wer's sportlicher mag, kann die Treppenhäuser nutzen.

Wir entscheiden uns für die bequemere Variante und fahren per Aufzug in den 23 Stock. Hier wartet eine architektonische Besonderheit des Wintowers: «Der Turm wurde damals um drei Stockwerke aufgestockt», erklärt Lucido. Um also ins 26. Stockwerk und damit auf die Dachterrasse zu gelangen, müssen wir den Fahrstuhl wechseln. Grund für die Aufstockung des Wintowers war der Bau des ehemaligen Swisscom Hochhauses in Winterthur, heute «Roter Turm» genannt. Dieser ist 24 Stockwerke hoch – und damit höher als der ursprüngliche Wintower. «Das wollten die Bauherren nicht auf sich sitzen lassen und erhöhten ihr Gebäude ebenfalls.» Innovative Flächen für innovative Mieter Auf der 600 Quadratmeter grossen Dachterrasse des Wintowers, über 100 Meter über dem Boden, ist die Aussicht nochmals deutlich beeindruckender als im 11. Stock. «Die Terrasse steht allen Mietern als Pausen- und Erholungsfläche zur Verfügung», erklärt Flavio Lucido. Ein grosszügiges Schattensegel sowie Tische und Stühle schaffen eine gemütliche Sitzecke, die im Sommer auch für Open-Air-Meetings genutzt werden kann. Doch welche Art Mieter sucht die H&B Real Estate AG eigentlich für die noch

verfügbaren Räumlichkeiten? «Wir sind da sehr offen», betont Lucido. Die Mietflächen seien aber vor allem für eine Büronutzung vorgesehen. «Der Betrieb eines Tanzstudios wäre jetzt nicht sehr passend, aber wir wollen uns auch alternativen Nutzungsformen nicht verschliessen.» Die Führung durch den beeindruckenden Büroturm endet dort, wo sie begonnen hat: im repräsentativen, hellen Foyer. Dort befindet sich auch der bediente Empfang, an dem sich sämtliche Besucher anmelden. Dies hat vor allem Sicherheitsgründe: So weiss man bspw. im Brandfall, wer sich wo im Gebäude befindet. Weiter Informationen zum Wintower finden Sie unter www.wintower-winterthur.com

An International Associate of Savills

Der Wintower auf einen Blick Der Wintower befindet sich an der Neuwiesenstrasse 15 in Winterthur. Derzeit sind auf den Stockwerken 5 bis 11 sowie 14 noch freie Büroflächen zur Miete erhältlich. Der Wintower zeichnet sich durch folgende Vorteile aus:

• Beste Lage zwischen Winterthurer Bahnhof und Autobahn

• Wenige Gehminuten bis zum Perron • Parkplätze im und beim Gebäude • Sämtliche Infrastrukturen (Fitness, Gastronomie, Einkauf, Kultur) in kürzester Gehdistanz

• Diverse Etagen (zwischen dem EG und 14. OG)

einzeln (670 m2) oder in beliebigen Kombinationen zusammen (bis ca. 6 300 m2) zu vermieten • Diverse Etagen mit Aussicht über die Stadt Winterthur • Sechs Lifte zur Erschliessung der Etagen • Hochwertiger erweiterter Grundausbau • Hochwertige Haustechnik zum Komfort der Mieter • Effektive und flexible Raumaufteilung durch Erschliessungskern im Gebäudezentrum • Repräsentative Eingangshalle Herr Flavio Lucido zeigt Ihnen die Liegenschaft gerne vor Ort und freut sich auf Ihre Kontaktaufnahme. Tel.+41 44 250 52 05, flavio.lucido@hbre.ch


E I N E P U B L I K AT I O N V O N S M A R T M E D I A

014

ARBEITSKRÄFTE

WWW.FOKUS.SWISS

Das offene Geheimnis der Schweizer Talente Nach dem Global Talent Competitiveness Index (GTCI) 2019 ist die Schweiz bereits das sechste Jahr hintereinander die Nummer eins in Sachen Talent-Wettbewerbsfähigkeit. Der wirtschaftlich starke Nachbar Deutschland belegt dabei lediglich den 14. Rang. Was sind die Gründe für das kontinuierlich gute Abschneiden der Schweiz? TEXT MONA MARTIN

D

er GTCI misst inwiefern ein Land im Stande ist, Humankapital hervorzubringen, anzuziehen und zugunsten einer florierenden Wirtschaft einzusetzen. Dass die Schweiz in diesem Ranking so weit vorne mitmischt, mag unter anderem an ihrer zentralen geografischen Lage und ihrer guten Infrastruktur liegen. Das zieht Unternehmen und somit auch Arbeitskräfte an. Das Land scheint aber auch selbst eine Talentschmiede zu sein. Daher lohnt es sich, einen genaueren Blick auf das ausgeklügelte Bildungssystem zu werfen. Breit gefächerte Bildung Das Schweizer Bildungssystem legt den Fokus nicht alleine auf akademische Ausbildung, sondern auch auf die Ausbildung spezifischer Fachkräfte. Die Ausbildungen orientieren sich an tatsächlich nachgefragten beruflichen Qualifikationen und an den zur Verfügung stehenden Arbeitsplätzen. Im Rahmen einer sogenannten dualen Ausbildung drücken die angehenden Fachkräfte in einer zwei bis vierjährigen Berufslehre die Schulbank und eignen sich so sowohl Allgemeinwissen als auch fachspezifische Theorie an. Gleichzeitig arbeiten sie Teilzeit in einem Betrieb, wo sie die Theorie in die Praxis einbringen und praktische Fähigkeiten ausbilden können. So lernt sie oder er die Unternehmenskultur von Grund auf und trainiert sogleich den sozialen Umgang mit Mitarbeitenden und den Kundenkontakt. Im Normalfall verbringen Auszubildende die ganze Ausbildungszeit im gleichen Unternehmen.

Es gilt also auch, allfällige interne Probleme konstruktiv zu lösen, um eine erfolgreiche langfristige Zusammenarbeit zu ermöglichen. Diese Kombination von theoretischem und praktischem Fachwissen plus das Erlernen von Soft Skills entspricht einem gefragten Arbeitnehmendenprofil. Weiterbildung ist möglich Laut des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) entscheiden sich zwei Drittel der Schweizerinnen und Schweizer für eine berufliche Grundbildung, wie sie oben beschrieben ist. Dabei ist für Arbeitgebende und -nehmende gleichermassen attraktiv, dass nach Abschluss der beruflichen Grundbildung verschiedenste Weiterbildungswege offenstehen. Der gängige Weg ist ein Abschluss der höheren Berufsbildung: ein eidgenössisches Diplom oder Fachausweis. Danach oder auch schon dazwischen ist ein Übergang an die Hochschulen (Fachhochschule, Universität oder ETH) möglich. Mit der nötigen Motivation, den erforderten Leistungen und der Unterstützung der Arbeitgebenden, bestehen also diverse Optionen zur Weiterentwicklung. Diese Durchlässigkeit im Ausbildungsbereich liefert ausserdem die nötige Flexibilität, um mit wirtschaftlichen Entwicklungen mitzugehen. Anpassungsfähigkeit Im Zuge der Digitalisierung werden vermehrt Fähigkeiten gefragt, welche auf tertiärer Bildungsstufe, also an

Hochschulen, vermittelt werden. Und tatsächlich stieg der Prozentsatz an HochschulabgängerInnen in den letzten 20 Jahren kontinuierlich an. Ausserdem gibt es in der Schweiz immer weniger Menschen, die nach der obligatorischen Schulzeit keine weiterführende Schule oder Ausbildung angehen. Der Bildungsstand steigt also auch insgesamt. Das bringt wirtschaftliche Vorteile mit sich, wirkt sich aber auch auf die individuelle Situation und Befindlichkeit aus. So schreibt denn auch das Bundesamt für Statistik: «Durch Verbesserung des Ausbildungsniveaus kann ein besserer beruflicher Status erlangt werden mit allem, was dazugehört: Vorteile finanzieller Art, bei der sozialen Integration oder auch bei der persönlichen Verwirklichung.» Dies bedeutet keineswegs, dass alle einen Hochschulabschluss anstreben müssen, um solche Vorteile zu geniessen. Das SBFI bestätigt, dass sich die berufliche Stellung von AbsolventInnen höherer Berufsbildung nicht wesentlich von derjenigen von HochschulabgängerInnen unterscheidet. Beide sind also attraktiv für den Markt. Den Anschluss nicht verlieren Für Arbeitnehmende ist es aufgrund der zunehmenden Internationalisierung immer wichtiger, sich auch ausserhalb der Schweiz auf dem Arbeitsmarkt zu behaupten. Hierfür muss der erworbene Abschluss in erster Linie im Ausland Gültigkeit haben und die Ausbildung sollte möglichst den ausländischen Anforderungen

entsprechen. Um diese Kompatibilität zu gewährleisten, unterhält die Schweiz einen starken Austausch mit der EU und Drittstaaten. Das Interesse, welches der Schweiz dabei entgegenschlägt, lässt auf einen guten Ruf des hiesigen Bildungssystems und der hiesigen Bildungsinstitutionen schliessen. Dieser Eindruck wird zudem dadurch bestätigt, dass eine zunehmende Zahl ausländischer Studierenden ihren Weg an Schweizer Universitäten findet. Dieses Argument wird auch dadurch nicht entkräftet, dass die Studiengebühren in der Schweiz vergleichsweise tief sind. Denn die Lebenshaltungskosten in der Schweiz sind dafür bedeutend höher als in den meisten anderen Ländern. Es bedeutet also nach wie vor einen beträchtlichen Aufwand, an einer helvetischen Universität zu studieren, besonders, wenn man aus einem wirtschaftlich schlechter gestellten Land stammt. Für in der Schweiz wohnhafte ist die Zugangshürde durch die niedrigen Gebühren aber wohl schon tiefer als anderswo und mag dazu beitragen, dass die Anzahl tertiärer Abschlüsse ansteigt. Durch ein breit gefächertes, durchlässiges, flexibles und vernetztes Bildungsangebot schafft es die Schweiz also, in Sachen Humankapital ganz vorne mitzumischen. So verwundert der Spitzenplatz im Ranking des Global Talent Competitiveness Index nicht.

BRANDREPORT STANDORTFÖRDERUNG AARGAU SERVICES

Der Aargau ist ein Technologie-Standort Der Kanton baut auf zukunftsträchtige Branchen mit einem starken Standbein in Life Sciences stärken; z.B. mit unserer Fachkräfteveranstaltung für KMU und berufserfahrene Fachkräfte.

Annelise Alig Anderhalden Leiterin der Standortförderung Aargau Services

Frau Alig Anderhalden, Sie sind Leiterin der Standortförderung Aargau Services im Kanton Aargau. Worin liegen die Hauptaktivitäten dieser Drehscheibe zwischen Verwaltung und Wirtschaft? Wir betreuen bestehende Firmen, Start-ups sowie ansiedlungsinteressierte Unternehmen. Wir beantworten ihre Fragen zum Steuer- und Arbeitsrecht, zu Rechtsformen, Arbeitsbewilligungen und Fördermöglichkeiten im Kanton Aargau. Wir finden eine ideale Immobilie für das Unternehmen und vernetzen sie mit Aargauer Betrieben und Behörden. Zudem realisieren wir Projekte, welche die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes

Jeder Kanton in der Schweiz verfügt über eine Wirtschaftsförderung, auch im Ausland sind solche Institutionen zahlreich. Womit punkten Sie im Kanton Aargau? Der Kanton Aargau ist ein Technologie-Standort. Stark vertreten ist der Life-Sciences-Bereich inklusive Medizintechnik, Maschinenbau, Energietechnologien, Kunststoffbranche und Informations- und Kommunikationstechnologien ICT. Unsere Mitarbeitenden haben einen entsprechenden beruflichen Hintergrund und Erfahrungen aus der Privatindustrie. Sie kennen die Bedürfnisse der Unternehmen, können auf Augenhöhe mit ihnen kommunizieren und sie so rasch und unkompliziert unterstützen. An Life Sciences-Firmen sind alle interessiert... Wir haben den Vorteil, in dieser Branche bereits stark präsent zu sein. Die Pharmaindustrie ist ein wichtiger Arbeitgeber in unserem Kanton. Im Aargau ist die Beschäftigung in der Chemie / Pharma doppelt so hoch wie im Schweizer Durchschnitt. Im Fricktal arbeitet jede(r) fünfte

Beschäftigte im Chemie- oder Pharmabereich und erwirtschaftet rund 14 Prozent am kantonalen BIP. Darüber hinaus verfügt der Kanton Aargau über eine namhafte und wertschöpfungsstarke Zulieferindustrie für die Pharmabranche. Gibt es genügend qualifizierte Mitarbeitende? Der Kanton Aargau hat ein sehr grosses Einzugsgebiet. Ob aus Zürich, Luzern, Bern, Basel oder dem angrenzenden Ausland: Der Arbeitsweg in den Kanton Aargau ist kurz. Dank zwei Fachhochschulen in BruggWindisch und in Muttenz können wir auf qualifizierten Nachwuchs aufbauen. Der Innovationspark Park Innovaare in Nähe des Paul Scherrer Instituts (PSI) ist ein weiterer Pluspunkt. Beide ziehen Hightech-Firmen an, die von der Nähe zur Forschung profitieren. Unterstützen oder beraten Sie Firmen auch in finanzieller Hinsicht? Start-up-Unternehmen fehlt es oft an Geld und einem nützlichen Netzwerk. Für sie haben wir den Business Angels Club Aargau aufgebaut. Private Investoren stellen Risikokapital zur Verfügung. Den Jungunternehmen bieten wir eine Gründungsberatung und bei Bedarf ein dreijähriges Coaching an.

Wie machen Sie potenzielle FirmenInteressenten auf sich aufmerksam? Für Akquisitionen aus dem Ausland arbeiten wir mit Switzerland Global Enterprise (S-GE) zusammen. S-GE sucht in ausgewählten Zielmärkten nach Unternehmen, welche Expansionspläne haben. Zusätzlich führen wir mit der Handelskammer Deutschland-Schweiz Unternehmergespräche in Deutschland durch. Durch unser breites Netzwerk, Kommunikation über den Standort Aargau und unsere persönlichen Kontakte melden sich ansiedlungsinteressierte Unternehmen auch direkt bei uns. www.aargauservices.ch TEXT MARKUS SUTTER


E I N E P U B L I K AT I O N V O N S M A R T M E D I A

INNOSUISSE / TWINGTEC AG BRANDREPORT

015

Das mobile Windkraftwerk, das fliegen kann Windkraft ist eine bewährte und saubere Energiequelle. Doch weil für deren Gewinnung grosse Installationen notwendig sind, ist sie für viele Regionen ungeeignet. Die Schweizer TwingTec AG will dieses Problem auf eine innovative Art und Weise lösen – und hebt dafür das Windkraftwerk in die Lüfte. TEXT SMA

M

it einem Surren hebt die Drohne selbstständig ab und steigt rasant empor. Sie will hoch hinaus: Ihr Ziel liegt in mehreren hundert Metern Höhe. «Denn dort oben wehen die richtig starken Winde, die sich effizient und nachhaltig in Energie umwandeln lassen», erklärt Dr. Rolf Luchsinger, CEO und Mitbegründer der TwingTec AG. Das Unternehmen, bei dem es sich um ein Spinoff der EMPA sowie der FHNW handelt, arbeitet seit der Gründung vor sechs Jahren am Projekt «TwingPower» – einem mobilen Windkraftwerk. Die Vision des neunköpfigen Teams ist ebenso ambitioniert wie relevant: «Mit TwingPower wollen wir das enorme Potenzial ungenutzter Windenergieressourcen nutzbar machen», erklärt Luchsinger. Er und sein Team nennen das «Windenergie 2.0». Vielseitig einsetzbar Doch wie funktioniert das genau? Um das Windkraftwerk mobil zu machen, setzt die TwingTec AG auf eine selbstentwickelte Drohne, den sogenannten «Twing» (Abkürzung für «Tethered Wing», sprich «angebundener Flügel»). Die Drohne wird mit einem Seil an einer Winde befestigt. Indem die Drohne nun vom Wind getragen wird, ähnlich wie ein Luftdrache, treibt das Seil über die Winde einen Generator an. «Und so entsteht der saubere Windstrom – ohne dass dafür der Bau einer grossen Windturbine notwendig wäre», führt Rolf

Luchsinger aus. Damit eignet sich «TwingPower» ideal, um überall dort saubere Elektrizität zu generieren, wo die Errichtung von Windparks nicht in Frage kommt. «Zudem bietet sich unser mobiles System perfekt an für den Einsatz in abgelegenen Regionen, Off-Grid Minen oder Ferienanlagen.» Doch was passiert, wenn während der Stromgewinnung der Wind einmal plötzlich abflacht – stürzt der Twing dann ab? Rolf Luchsinger winkt ab: «Zum einen bläst der Wind in mehreren Hundert Metern sehr viel kontinuierlicher als in Bodennähe», erklärt der ETH-Physiker, «Und zum anderen landet die Drohne automatisch wieder, sobald die Windstärke den kritischen Wert unterschreitet.» Keine Zukunftsmusik mehr Eine autonom operierende Drohne, die Energie generiert und ohne menschliches Zutun die Windstärke auswertet, um dann je nachdem selbstständig zu starten oder zu landen – klingt nach Science-Fiction, ist aber mittlerweile (beinahe) Realität. Letzten Herbst konnten Luchsinger und sein Team auf dem Chasseral im Jura den aktuellen Stand der Dinge präsentieren. «Bei einem Vorhaben dieser Art spricht man von verschiedenen Automatisierungsstufen, die man sich als Teilzeile steckt», erklärt Luchsinger. «Beim Feldtest im Jura konnten wir zeigen, dass wir auf einer Plattform starten

und landen können und die Stromproduktion bereits komplett automatisiert vonstatten geht.» Das war vorher noch keinem Unternehmen gelungen. Ein Pilot war allerdings immer noch vor Ort und hätte im Notfall eingreifen können. «Unser nächstes Automatisierungsziel besteht nun darin, den Piloten ganz überflüssig zu machen.» Diesen Herbst möchte die TwingTec AG einen weiteren, entscheidenden Schritt unternehmen. Rolf Luchsinger: «Wir sind derzeit daran, eine verbesserte Pilotanlage zu bauen, mit der wir unser System über längere Zeiträume in Betrieb halten können.» An diesem Vorhaben ist auch das die BKW Energie AG beteiligt. Planen, verwerfen – neu planen Bis die AWE (Airborne Wind Energy) flächendeckend genutzt werden kann, wird noch einige Zeit verstreichen. Gleichzeitig ist Rolf Luchsinger sehr stolz auf das bisher Erreichte. «Wir stehen heute an diesem technologischen Schlüsselmoment, weil wir den harten Fragen nicht ausgewichen sind», sagt der Experte. Wenn ein Konzept wirtschaftlich oder technisch keinen Sinn ergab, wurde es verworfen und ein neuer Weg eingeschlagen. Und da man fast alles selber am Standort Dübendorf produziert und plant, verfügt man heute über viel Know-how und kann schnell und agil auf Veränderungen reagieren. Diese Agilität hat den Planern der TwingTec AG in der Vergangenheit gute Dienste erwiesen. Denn bei der

Drohne, die vergangenes Jahr in die jurassischen Winde emporstieg, handelt es sich um das Modell «T28» – die 28. Iteration der Drohne. «Vor sechs Jahren haben wir noch mit Stoffdrachen experimentiert», erinnert sich Rolf Luchsinger. Über die Jahre sei man davon weggekommen. 2014 markierte dann einen wichtigen Wendepunkt: «Durch das Aufkommen ziviler Drohnen wurden plötzlich Komponenten verfügbar und erschwinglich, die wir in unser Vorhaben integrieren konnten.» Für Luchsinger liegt genau darin ein weiterer Vorteil von TwingPower: «Alle Komponenten, die wir für unsere Technologie benötigen, sind bereits vorhanden – wir müssen nicht erst auf ein Super-Material warten, das vielleicht irgendwann einmal entwickelt wird.» Man könne vielmehr auf bestehenden Drohnen- und Aviatik-Technologien aufbauen. «Unsere Innovation sind nicht die Komponenten – sondern ihre Verbindung in Kombination mit der intelligenten Steuerung, die wir selber entwickelt haben.» Diese Innovation wird auch von Innosuisse gefördert: Die Schweizerische Agentur für Innovationsförderung unterstützt die TwingTec AG durch die Mitfinanzierung des Innovationsprojekts und mit einem individuellen Coaching. Die Aufgabe von Innosuisse besteht darin, die wissenschaftsbasierte Innovation im Interesse von Wirtschaft und Gesellschaft zu fördern. «Die Unterstützung durch Innosuisse ist für unser Projekt zentral», erklärt Rolf Luchsinger.

Mit Innosuisse in die Zukunft Innosuisse ist die Schweizerische Agentur für Innovationsförderung. Sie fördert wissenschaftsbasierte Innovation im Interesse von Wirtschaft und Gesellschaft und stärkt damit die Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und Start-ups in der Schweiz.

die ihr unternehmerisches Wissen aufbauen und weiterentwickeln möchten.

Die Förderung von Innovationsprojekten ist das finanziell wichtigste Förderinstrument von Innosuisse. Mitfinanziert werden wissenschaftsbasierte Innovationsprojekte, die Unternehmen, private oder öffentliche Einrichtungen gemeinsam mit Forschungspartnern durchführen. Wichtig ist, dass das Projekt einem Marktbedürfnis entspricht und einen wirtschaftlichen Erfolg bietet oder einen gesellschaftlichen Mehrwert verspricht.

Um Innovationen auf den Markt zu bringen, sind die richtigen Innovationspartner essentiell. Die akkreditierten Innovationsmentorinnen und -mentoren von Innosuisse kennen sich in der schweizerischen Förderlandschaft aus und können KMU unterschiedliche Förderinstrumente aufzeigen. Sie erleichtern ihnen den Zugang zu Technologie und Forschung und helfen ihnen, ein Innovationsprojekt aufzugleisen. Nationale thematische Netzwerke (NTN) sind schweizweit vernetzt und spezialisiert auf ein bestimmtes Innovationsthema und vermitteln Zugang zu Infrastruktur und Forschung sowie interessierten Wirtschaftspartnern.

Mit dem Innovationsscheck können KMU Forschungsleistungen bis zu 15 000 Schweizer Franken bei einem Forschungspartner beziehen und die Umsetzbarkeit ihrer Idee testen. Finanziert werden Vor- und Ideenstudien oder Analysen zum Innovations- und Marktpotenzial.

Auch Unternehmen mit internationalen Ambitionen sind bei Innosuisse richtig. Die Förderagentur unterstützt sie dabei, im Ausland die richtigen Partner zu finden. Innosuisse verschafft ihnen Zugang zu internationalen Forschungsnetzwerken und Ausschreibungen.

Start-ups können sich in Form von Coaching professionell unterstützen lassen. Erfahrene Coaches begleiten und unterstützen sie bei der Gründung, der Weiterentwicklung und dem nachhaltigen Wachstum ihres eigenen Unternehmens. Zudem bietet Innosuisse eine Reihe von Kursen und Trainingsmodulen für Gründungsinteressierte an,

www.innosuisse.ch


We run your office.

WIR SIND BESTENS FÜR IHR BUSINESS EINGERICHTET OBC Suisse AG vermietet an erstklassigen Adressen in Zürich und Basel vollständig eingerichtete Büros für jeden Bedarf und jede gewünschte Dauer. Zur modernen Infrastruktur in den Office Business Center gehören Konferenzräume, Sitzungszimmer und Parkplätze. FLEXIBLE BÜROVERMIETUNG

RENOMMIERTE GESCHÄFTSADRESSEN

OFFICE FACILITY MANAGEMENT

MODERNE KONFERENZRÄUME

KOMPETENTER SPRACHENDIENST

OFFICE BUSINESS CENTER

BEI UNS SIND SIE AN DER GENAU RICHTIGEN ADRESSE OBC Suisse bietet Ihnen Office Business Center an zwei bedeutenden Wirtschaftsstandorten der Schweiz: Zürich und Basel. Jedes unserer Center befindet sich an ausgewählter, zentraler Lage und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln optimal erreichbar.

ZÜRICH-CITY

ZÜRICH-EUROPAALLEE ZÜRICH-NORD

BASEL-CITY

Bahnhofstrasse 52, 8001 Zürich +41 44 214 62 04

Europaallee 41, 8021 Zürich +41 44 214 60 72

Thurgauerstrasse 40, 8050 Zürich +41 44 214 62 01

Aeschenvorstadt 71, 4051 Basel +41 61 225 44 11

Das Business Center liegt an der Bahnhofstrasse mitten im Herzen der Stadt Zürich, nur wenige Minuten vom Hauptbahnhof entfernt.

Der Standort befindet sich inmitten des neu entstandenen Stadtteils Europaallee, der unmittelbar neben dem Hauptbahnhof Zürich liegt.

Das Center befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Messe Zürich und dem Hallenstadion mit exzellenter Verkehrsanbindung.

Der Standort befindet sich inmitten von Basel, nur wenige Minuten vom Hauptbahnhof Basel entfernt.

Kontaktieren Sie uns für eine Besichtigung oder ein unverbindliches Angebot:

www.obc-suisse.ch, info@obc-suisse.ch, +41 44 214 62 62


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.