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WarmUp

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Weitwinkel

Weitwinkel

WARM UP von Thomas Kofler

THOMAS KOFLER

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Schonungslos und im praktisch ersten Augenblick der nüchternen Betrachtung hat die aufkommende Gefahr durch die Ausbreitung des Coronavirus aufgedeckt, wie nahe unser Gesundheitssystem und die darin verfügbaren Kapazitäten auch ohne diese Extremsituation ihren Auslastungsgrenzen sind. Prinzipiell ist Effektivität in jeglicher Betrachtungsweise ja wünschenswert. In unserem auf Kontinuität im Fortschritt getrimmten Leben haben außergewöhnliche Ereignisse ohnehin per Intention keinen Platz. Nun kann nur das persönliche Opfer eines Jeden im gesellschaftlichen Alltag das bestmögliche Funktionieren des Gesundheitssystems bewahren. Und trotzdem reift von Tag zu Tag klarer die Erkenntnis heran, wie beruhigend es ist, in den Genuss des Gesundheits- und Sozialsystems Österreichs zu kommen. Selbst die stolzen Briten und US-Amerikaner könnten hier neidisch auf uns sein.

„Laufen bietet ein Stück Sicherheit. Jederzeit.“

Jeder x-beliebige Zeitpunkt eignet sich, aber dieser im Besonderen, uns in Erinnerung zu rufen, welche gesundheitlichen Vorteile uns das Laufen, selbst im moderaten Umfang, bietet. Die Spitze der Hitliste mit Zahlen aus aktuellen internationalen Studien: Regelmäßige Bewegung verjüngt das Herz-Kreislauf-System und verringert das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen um mindestens 30%, senkt das Risiko von Krebserkrankungen deutlich und im Falle einer Krebserkrankung das Sterberisiko um 23%, verringert das Risiko einer Diabeteserkrankung und schützt vor Übergewicht, zeigt sich effektiv in der Therapie von zahlreichen Erkrankungen, auch mentalen wie Depressionen und bremst den körperlichen Alterungsprozess im Allgemeinen nachhaltig ein. In Zeiten wie diesen ist der kurzfristige Benefit besonders nennenswert – ein erheblich gestärktes Immunsystem als körpereigene Abwehrkraft gegen virale und bakterielle Attacken.

Zum Zeitpunkt des markanten Anstiegbeginns der Coronafälle in der Lombardei waren in Österreich rund 129.000 Fälle von grippalen Infekten registriert. Die Ansammlung dieser Menschen an einem Ort würde knapp hinter Innsbruck die sechstgrößte Stadt des Landes bilden. Viele nahmen medizinische Betreuung und Einrichtungen in Anspruch. Laut Angaben der Österreichischen Agentur für Gesundheit (AGES) stellt die Gruppe der Berufsfähigen (15–64 Jahre) mit hochgerechneten Schätzungen von knapp über 100.000 Fällen von Grippe oder grippeähnlichen Erkrankungen die quantitativ größte. Ein definitiv sinnvoller Rat für sie ist sportliche Bewegung als präventive Schutzmaßnahme. Denn wer regelmäßig läuft, körperlich fit ist, sich gezielt ausgewogen ernährt und wichtige Nährstoffe berücksichtigt, hat ein erwiesenermaßen stärkeres Immunsystem, ist seltener oder milder krank und liegt dem überlastungsbedrohten Gesundheitssystem nicht oder weniger zur Last. Laufen bietet ein Stück Sicherheit. Kostenlos und effektiv. Jederzeit, auch in der Krise.

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