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4.2. Investitionen

auf Finanzierungsfragen verzichtet. Für die Service-km wird davon ausgegangen, dass die Fahrzeugkosten in den Betriebskosten enthalten sind. Die Kostenberechnung erfolgt für das Jahr 2040 mit dem Preisniveau des Jahres 2020/21. Die Berechnung geht davon aus, dass alle Investitionen bis zum Jahr 2040 getätigt werden. Auf eine dynamische Berechnung der Investitionen wurde verzichtet. Auch bei dem Leistungsangebot gehen wir davon aus, dass dieses im Jahr 2040 vollständig erbracht wird und Basis der Kostenberechnung ist. Um den Entscheidungsträgern der Stadt Graz einen ersten Eindruck über die Finanzierungsanteile und Finanzierungsvolumina zu geben, wurde im Kapitel 4.5 eine erste Annahme zur Finanzierungsberechnung vorgenommen.

4.2. Investitionen

4.2.1. Vorgehensweise der Grobschätzung der Investitionen

Um die unterschiedlichen Nutzungsdauern/Abschreibungsdauern und Investitionserfordernisse im Laufe der Projekte einigermaßen vergleichbar zu machen, wurde ein Betrachtungszeitraum von 100 Jahren ausgewählt. Dies mag auf den ersten Blick problematisch erscheinen, weil natürlich niemand sagen kann, was in 100 Jahren ist. Der Betrachtungszeitraum von 100 Jahren hat aber bezüglich der Berechnung und der Vergleichbarkeit der Projekte erhebliche Vorteile. Diese liegen im Wesentlichen darin, dass in der Investitionsrechnung auf eine Restwertberechnung zum Ende der Laufzeit verzichtet werden kann. Zum einen, weil der Wert entsprechend gering ist und vor allen aufgrund der hohen Laufzeit der Restwert eine untergeordnete Bedeutung hat. Zum anderen kann davon ausgegangen werden, dass in einer Grobabschätzung die Nutzungsdauern ganzzahlig durch 100 geteilt werden können, diese betragen in der vorgenommen Grobschätzung: • Tunnelobjekte 100 Jahre • Stationen 50 Jahre • Fahrzeuge und Schienenoberbau 33,33 Jahre • Busse 10 Jahre • auch viele andere Kostenelemente, zum Beispiel die Abschreibungszeiten der Remise, können so dargestellt werden, dass sie ganzzahlig durch 100 geteilt werden können, am

Beispiel der Remise gehen wir von einer wirtschaftlichen Nutzungsdauer der Technik von 50 Jahren aus.

4.2.2. Nutzungsdauer und Grobkostenschätzung der Investitionsprojekte

4.2.2.1. U-Bahn

• Die Kosten des Tunnelrohbaus wurden aufgrund von Erfahrungswerten aus dem Wiener

U-Bahn-Bau berechnet. Dabei wurden die unterschiedlichen Querschnitte und Kubaturen berücksichtigt. Die Nutzungsdauer des Tunnelrohbaus wird mit 100 Jahren angesetzt. • Die Kosten der Tunnelausstattung (Schienen, Elektroinstallation etc.) wurden mit Hilfe von Erfahrungswerten über Multiplikatoren des Rohbaus berechnet. Die Nutzungsdauer wird mit 33 1/3 Jahren angesetzt. • Die Kosten für Rampen und die dazugehörigen (Stütz)Bauwerke wurden mit dem Kostensatz für den Tunnelrohbau berechnet. Diese sind zwar je nach Schwierigkeitsgrad etwas unterschiedlich, aber durchschnittlich kann man annehmen, dass die Nutzungsdauer des Tunnelrohbaus 100 Jahre beträgt. • Die Kosten für die Untergrundstationen bergmännisch wurden aufgrund von Erfahrungswerten aus dem Wiener U-Bahn-Bau berechnet. Dabei wurden die unterschiedlichen

Querschnitte und Kubaturen berücksichtigt. Die Nutzungsdauer des Tunnelrohbaus wird mit 100 Jahren angesetzt. • Untergrundstationen offene Bauweise wurden aufgrund von Erfahrungswerten aus dem

Wiener U-Bahn-Bau berechnet. Dabei wurden die unterschiedlichen Querschnitte, Kubaturen und Längen berücksichtigt. Die Nutzungsdauer des Tunnelrohbaus wird mit 100

Jahren angesetzt. • Die Ausstattung der Untergrundstationen (Schienen, Elektroinstallation, Einbauten etc.) wurden mit Hilfe von Erfahrungswerten über Multiplikatoren des Rohbaus berechnet.

Dabei wurden die unterschiedlichen Querschnitte, Kubaturen und Längen berücksichtigt

Die Nutzungsdauer wird mit 33 1/3 Jahren angesetzt. • Die Kosten der Fahrzeuge (Flotte) wurden auf Basis des International Benchmarking

Report der metro benchmarking groups CoMET (the Community of Metros) and Nova (Nova Group of Metros) - berechnet, dabei wurden die kürzeren Zuglängen der Metro berücksichtigt. Die Nutzungsdauer wird mit 33 1/3 Jahren angesetzt.

Beschreibung

Tunnel Rohbau bergmännisch Tunnel Rohbau offene Bauweise Tunnel Ausstattung Station Rohbau bergmännisch Station Rohbau offene bauweise Gleise Fahrzeuge Betriebshof ca. 50 Fahrzeuge

Abb. 131: Standardkostentabelle für U-Bahn

Einheit Mio. €

km 63

km 37

km

33 Stk(70 m) 18 Stk (70 m) 11 km 6 Stk (30 m) 3 50 Fzg. 104

4.2.2.2. S-Bahn

• Die Kosten des Tunnelrohbaus wurden auf Basis der Kosten der U-Bahn unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Querschnitte und Kubaturen berechnet. Die Nutzungsdauer des Tunnelrohbaus wird mit 100 Jahren angesetzt. • Die Kosten der Tunnel Ausstattung (Schienen, Elektroinstallation etc.) wurden mit den gleichen Multiplikatoren der Rohbaukosten wie bei der U-Bahn berechnet. Die Nutzungsdauer wird mit 33 1/3 Jahren angesetzt. • Die Kosten für Rampen und die dazugehörigen (Stütz)Bauwerke werden mit dem Kostensatz für den Tunnelrohbau gerechnet. Diese sind zwar je nach Schwierigkeitsgrad etwas unterschiedlich, aber durchschnittlich kann man annehmen, dass die Nutzungsdauer des Tunnelrohbaus 100 Jahre beträgt. • Die Kosten für die Untergrundstationen bergmännisch wurden auf Basis der Werte für die U-Bahn berechnet. Dabei wurden die unterschiedlichen Querschnitte und Kubaturen berücksichtigt. Die Nutzungsdauer des Tunnelrohbaus wird mit 100 Jahren angesetzt. • Untergrundstationen offene Bauweise wurden aufgrund wurden auf Basis der Werte für die U-Bahn berechnet. Dabei wurden die unterschiedlichen Querschnitte, Kubaturen und

Längen berücksichtigt. Die Nutzungsdauer des Tunnelrohbaus wird mit 100 Jahren angesetzt. • Die Ausstattung der Untergrundstationen (Schienen, Elektroinstallation, Einbauten etc.) wurden mit den gleichen Multiplikatoren der Rohbaukosten wie bei der U-Bahn berechnet. Dabei wurden die unterschiedlichen Querschnitte, Kubaturen und Längen berücksichtigt. Die Nutzungsdauer wird mit 33 1/3 Jahren angesetzt. • Die Kosten für den Bau einer Strecke "Niveau Null" (ein oder zweigleisig) wurden auf

Basis von Erfahrungswerten der ÖBB festgelegt. Die Nutzungsdauer wird mit 100 Jahren angesetzt, während die der Gleise 33,3 Jahre beträgt. • Für die Kosten der Brücken wurden auf Basis von Erfahrungswerten der ÖBB festgelegt.

Die Nutzungsdauer wird mit 100 Jahren angesetzt. • Für die Kosten der Unterführungen von Straßen wurden auf Basis von Erfahrungswerten der ÖBB-festgelegt. Die Nutzungsdauer wird mit 100 Jahren angesetzt. • Die Kosten der Fahrzeuge (Flotte) wurden auf Basis von internationalen Erfahrungen angesetzt. Die Nutzungsdauer wird mit 33 1/3 Jahren angesetzt.

Abb. 132: Standardkostentabelle für S-Bahn

4.2.2.3. Straßenbahn

• Die Kosten für Rampen und die dazugehörigen (Stütz)Bauwerke wurden mit dem Kostensatz für den Tunnelrohbau gerechnet. Diese sind zwar je nach Schwierigkeitsgrad etwas unterschiedlich, aber durchschnittlich kann man annehmen, dass die Nutzungsdauer des Tunnelrohbaus 100 Jahre beträgt. • Die Kosten des Tunnelrohbaus wurden auf Basis der Kosten der U-Bahn unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Querschnitte und Kubaturen berechnet. Die Nutzungsdauer des Tunnelrohbaus wird mit 100 Jahren angesetzt. • Die Kosten der Tunnel Ausstattung (Schienen, Elektroinstallation etc.) wurden mit den gleichen Multiplikatoren der Rohbaukosten wie bei der U-Bahn berechnet. Die Nutzungsdauer wird mit 33 1/3 Jahren angesetzt. • Die Kosten für Rampen und die dazugehörigen (Stütz)Bauwerke werden mit 75 % des

Kostensatzes für den Tunnelrohbau gerechnet. Diese sind zwar je nach Schwierigkeitsgrad etwas unterschiedlich, aber durchschnittlich kann man annehmen, dass die Nutzungsdauer des Tunnelrohbaus 100 Jahre beträgt. • Die Kosten für die Untergrundstationen bergmännisch wurden auf Basis der Werte für die U-Bahn berechnet. Dabei wurden die unterschiedlichen Querschnitte und Kubaturen berücksichtigt. Die Nutzungsdauer des Tunnelrohbaus wird mit 100 Jahren angesetzt. • Untergrundstationen offene Bauweise wurden auf Basis der Werte für den U-Bahn-Bau berechnet. Dabei wurden die unterschiedlichen Querschnitte, Kubaturen und Längen berücksichtigt. Die Nutzungsdauer des Tunnelrohbaus wird mit 100 Jahren angesetzt. • Die Ausstattung der Untergrundstationen (Schienen, Elektroinstallation, Einbauten etc.) wurden mit den gleichen Multiplikatoren der Rohbaukosten wie bei der U-Bahn berechnet. Dabei wurden die unterschiedlichen Querschnitte, Kubaturen und Längen berücksichtigt Die Nutzungsdauer wird mit 33 1/3 Jahren angesetzt.

• Die Kosten für den Bau einer (2gleisigen) Straßenbahn wurden auf Basis der Erfahrungswerte der Holding Graz festgelegt. Die Nutzungsdauer wird mit 33,3 Jahren angesetzt. • Die Kosten einer Straßenbahnbrücke wurden auf Basis der Erfahrungswerte der Holding

Graz festgelegt. Die Nutzungsdauer wird mit 100 Jahren angesetzt. • Die Kosten eines Betriebshofs wurden auf Basis der Erfahrungswerte der Holding Graz festgelegt. Die Nutzungsdauer wird mit 50 Jahren angesetzt, die der Gleise beträgt 33,3

Jahre. • Die Kosten der Stationen wurden auf Basis der Erfahrungswerte der Holding Graz festgelegt. Die Nutzungsdauer wird mit 50 Jahren angesetzt. • Für die Kosten der Unterführungen von Straßen wurden Erfahrungswerte der ÖBB verwendet. Die Nutzungsdauer wird mit 50 Jahren angesetzt. • Die Kosten der Fahrzeuge (Flotte) wurden auf Basis der Erfahrungswerte der Holding

Graz festgelegt. Die Nutzungsdauer wird mit 33 1/3 Jahren angesetzt.

Beschreibung Einheit Mio. €

Strecke sehr dichte Bebauung, Kunstbauten km 23 Strecke Hauptstraße Bestand km 18 Strecke freies Feld km 13 Tunnel bergmännisch km 70 Tunnel offene Bauweise km 41 Haltestelle im Niveau in Streckenkosten inkludiert Station bergmännisch Stk (80 m) 20 Betriebshof ca. 50 Fahrzeuge 50 Fzg. 100 neue Fahrzeuge Stk 3,5 Brücke Stk 8

Abb. 133: Standardkostentabelle für Straßenbahn

4.2.2.4. Bus

Die Festlegung der Nutzungsdauer der Busse wurde analog der Praxis der Holding Graz vorgenommen und beträgt 10 Jahre. Ebenso werden die Anschaffungskosten und Betriebskosten der Holding Graz verwendet. Natürlich ist den Mitgliedern der Arbeitsgruppe klar, dass die Busse im Jahr 2040 alternative Antriebe haben werden. Sofern man eine seriöse Kostenanalyse für Busse mit alternativen Antrieben (z. B. Wasserstoff, batterieelektrisch oder E-Fuels) für das Jahr 2040 durchführen kann, so wäre diese sehr aufwändig und auch bei großem Aufwand mit einer hohen Unsicherheit belastet. Aus pragmatischen Gründen und weil es sicher keine schlechte Schätzung ist, gehen wir davon aus, dass die Kostenrelationen der Busse im Jahr 2040 zu den anderen Verkehrsträgern ähnlich sein werden wie die der Dieselbusse zu den anderen Verkehrsträgern im Jahr 2021. (ggf. werden die Investitionskosten der Busse etwas höher und die Betriebskosten etwas niedriger sein, aber auch hierzu ist es schwer belastbare Annahmen zu machen).

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