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8. Antworten auf die Fragen aus dem Stadtsenat

Frage 1: Was muss getan werden, um die Mobilitäts-, Klima- und Umweltziele und einen ÖV Modal Split-Anteil von 30 % (Verringerung des MIV-Modal Splits) in Graz unter Einbeziehung des Grazer Umlandes, zeitnah und realistisch zu erreichen?

1. Ein Modal Split-Anteil im öffentlichen Verkehr der Grazer Wohnbevölkerung von 30 % ist bis 2030 (und auch bis 2040) ohne Push-Maßnahmen nicht erreichbar. 2. Die Umsetzung des Referenzfalles vor dem Hintergrund der jeweiligen Zielkonzepte ist vorrangig (kostet rund 2,2 bis 2,7 Mrd. Euro); die dafür aufgewendeten Mittel gelten für alle Konzepte gleichermaßen. 3. Es ist umgehend Kontakt mit Planungspartnern zu suchen (Land Steiermark, BMK, ÖBB

Infra, GKB, StLB). Potenzielle Flächen für Strecken, Betriebseinrichtungen und Remisen müssen so rasch wie möglich als Vorbehaltsflächen gesichert werden. 4. Die Ressourcen für Planung, Genehmigung und Bau innerhalb des Hauses Graz, aber auch bei Projektpartnern (Leitungsträger, Behörden, Land Steiermark, BMK, ÖBB Infra, etc.) müssen unabhängig vom gewählten System massiv ausgebaut werden. 5. Auch bei unterirdischen Systemen sind Planungs- und Umsetzungskapazitäten für Straßenbahnausbauten zu erweitern; eine Umgestaltung des öffentlichen Raumes zur Zielerreichung von Punkt 1, unter Berücksichtigung der Radoffensive, ist erforderlich. 6. Der Ausbau der Radinfrastruktur ist bei Planung und Umsetzung mit dem ÖV abzustimmen.

Frage 2: Welche zeitgemäßen und leistungsstarken ÖPNV-Systeme sollte der Großraum Graz mit der zweitgrößten Landeshauptstadt Österreichs sowie einem sehr dynamischen Wirtschaftsraum weiterverfolgen, um die Standort- und Umweltqualitäten der Gesamtregion zu steigern?

1. Jedenfalls notwendig ist der Ausbau der Straßenbahn und der S-Bahn. Darüber hinaus kann die höchste Wirkung durch eine unterirdische Lösung in der Kernstadt erzielt werden. 2. Eine eindeutige Reihung der Konzepte ist nicht möglich. Bei verschiedenen Kriterien sind verschiedene Konzepte am besten gereiht und die Reihung der Systeme richtet sich nach der politischen Gewichtung dieser Kriterien. 3. Bei allen Konzepten ist mit dem Referenzfall ein starker Angebotsausbau im stadtgrenzüberschreitenden Verkehr hinterlegt. Der Referenzfall liefert einen hohen Nutzen für alle

Konzepte, ist aber für S-Bahn-Tunnel und City S-Bahn Voraussetzung. 4. Die Entscheidung für ein unterirdisches System muss sehr zeitnah erfolgen, um die anderen Maßnahmen darauf im Detail abzustimmen.

Frage 3: Wie können wir die außergewöhnlichen Ausbauimpulse der überregionalen Schieneninfrastruktur in den nächsten Jahren nutzen, um ein leistungsfähiges ÖPNV-Mobilitätsangebot in der Stadt Graz zu schaffen, das auch überregional eine besondere Attraktivität bewirkt?

1. Da der Referenzfall bereits eine deutliche Steigerung der Fahrgastzahlen bewirkt, ist zur

Schaffung der notwendigen Kapazitäten unabhängig vom gewählten System das innerstädtische öffentliche Verkehrsangebot auszubauen. 2. Die von allen Experten gemeinsam erarbeiteten Konsensmaßnahmen zum Ausbau des

ÖV-Netzes sollen unabhängig vom gewählten System weiterverfolgt werden. 3. Der größte Nutzen der regionalen Ausbaumaßnahmen kann realisiert werden, wenn die nutzungsstarken Stadtteile möglichst attraktiv (z. B. umsteigefrei bzw. rasch) aus der

Region erreicht werden können. 4. Der Nutzen für das Gesamtnetz kann vergrößert werden, wenn flächendeckend Umsteigeknoten geschaffen werden, deren Erreichbarkeit über alle Verkehrsmodi durch verbesserte Zuwegung für Fußgänger:innen, Bike+Ride, Park+Ride und ein dichtes, gut abgestimmtes Netz an Zubringerlinien gesichert wird.

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