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immer nur einzeltäter
Die Landungsbrücken rollen die »Werwolfkommandos« wieder auf
Zur Premiere im November begaben sich hochrangige Bedienstete des Frankfurter Justizapparats zu einem informellen Stelldichein in die Landungsbrücken. Kein Wunder das: Ein Großteil des Textes der Inszenierung von »Werwolfkommandos. Rechter Terror vor Gericht« stammt von ihnen, den Richtern und Staatsanwälten der hier behandelten Verfahren selbst. Das federführend von Regisseurin Marie Schwesinger verfasste und konzipierte, bundesweit beachtete Stück hat einen starken dokumentarischen Charakter und ist Resultat vielmonatiger Recherchen mit Besuchen von Gerichtsprozessen um rechte Gewalt (die Ermordung Walter Lübckes, der rechtsextreme
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Angriff auf Ahmed I., Bundeswehrsoldat Franco E.). Auf der Bühne stellt das mit Nicolai Gonther, Florian Mania, Anabel Möbius & Rosanna Ruo besetzte Darstellerquartett insbesondere die Sprache ins Zentrum der Aufführung und rückt mit Wiederholungen und mit chorischen Elementen die Grenzen der Rechtsprechung und -findung im Umgang mit rechtsradikaler Gewalt ins Licht. So vor allem die juristische Ausgrenzung einer kollektiven Verankerung der behandelten Taten und die Beschränkung der Anklagen auf Einzeltäterschaften. gt
Termine: 16., 17., 18., 19.märz, jeweils 20:00 Uhr www.landungsbruecken.org
Zum Auftakt Don giovanni
Die Volksbühne Frankfurt führt einen Theatertag ein von Anne Weber
Das Schauspiel Frankfurt hat’s vorgemacht, jetzt legt auch die Volksbühne Frankfurt einen Theatertag auf. Einmal im Monat bietet das Haus im Großen Hirschgraben ein Repertoire-Stück zum Einheitspreis von 10 Euro. Den Anfang macht die Produktion »Don Giovanni à trois« mit Sabine Fischmann und Michael Quast nebst Markus Neumeyer am www.volksbuehne.net
Flügel. Die Premiere der Mozartoper quast‘scher Machart fand übrigens im Rahmen des Salzburger MotzArt-Festivals statt und begründete zugleich das inzwischen auf vier Stücke ausgeweitete à-troisFormat. »Der komplette Wahnsinn für zwei Stimmen und ein Klavier« verheißt die Bühne. Frechheit, Spielwitz und übersprudelnde Musikalität »ganz nah dran an Mozarts Genie«. Die Regie führt Sarah Groß. Für den Theatertag im April hat sich das Ensemble die Musikrevue »Licht aus, Messer raus« über »die schrecklich aktuellen 20er Jahre« herausgesucht. »Lieder und Texte zwischen Boom und Krise« besorgen Ingrid El Sigai, Ulrike Kinbach und Michael Quast, nebst Markus Neumeyer am Klavier.
PREMIERE am 18. März weitere Vorstellungen 23./24./31. März von Duncan Macmillan / 04. FINSTERNIS von Davide Enia / 25. VOLKSFEINDIN nach Henrik Ibsen / 29. WER HAT MEINEN VATER UMGEBRACHT/DAS ENDE VON EDDY nach den Romanen von Édouard Louis
03.
Titania, Karten 069 71 91 30 20 www.freiesschauspiel.de
FREIES SCHAUSPIEL ENSEMBLE