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Kino
Es geht am Ende nur gemeinsam
Kino Drei Klempner haben in der katalanischen Komödie «6 días en Barcelona» eine Woche Zeit, um ein Team zu werden. Wenn da nur nicht diese Vorurteile wären.
TEXT MONIKA BETTSCHEN
«Die ganze Wand muss neu gemacht werden», ärgert sich der erfahrene Sanitärinstallateur Pep, als er mit seinem Kollegen Valero und dem jungen Moha schiefsitzende Fliesen in Augenschein nimmt. Verbockt hätten das die Maurer, die vor ihnen an dieser Küchenwand gearbeitet hätten. «Man muss sich mit den anderen Handwerkern abstimmen. Wer als Erster dran ist, muss gute Arbeit leisten. Wenn der Erste pfuscht, ist alles Mist», bringt es Moha auf den Punkt, während Pep mit den Maurern streitet, bis die Fäuste fliegen.
Und was für das Bauwesen gilt, gilt erst recht für das Beziehungsgeflecht, in dem sich die drei Klempner befinden. Denn auch zwischen ihnen scheint von Beginn weg alles schief zu laufen: Pep und Valero bilden ein eingespieltes Team. Aber nicht mehr lange. Schon bald wird Pep in Rente gehen, und er soll vom jungen Marokkaner Moha abgelöst werden – sofern dieser die einwöchige Probezeit besteht. Oder vielmehr übersteht, denn Valero lässt am schüchternen Installateur-Aspiranten von der ersten Sekunde an kein gutes Haar. So verhindert er zunächst, dass während dieser Probewoche das Fundament für eine Zusammenarbeit gelegt werden könnte. Nur widerwillig gibt er ihm Werkzeuge und Anweisungen, um die Aufträge auszuführen, und traut ihm dabei kaum etwas zu. Valeros Schimpftiraden ergiessen sich ebenso unablässig über Moha wie das Abwasser, das durch die zu reparierenden Rohrsysteme fliesst. Randvoll mit Frust und rassistischen Vorurteilen, die mit viel Gepolter und Getöse überquellen, sträubt sich Valero gegen die bevorstehende Veränderung.
Jahrelange Recherche
Das Zusammentreffen dieser so unterschiedlichen Charaktere fühlt sich menschlich an und sorgt für tragikomische Momente. Etwa wenn Valero und Moha von den Töchtern eines Kunden stundenlang auf dem Balkon ausgesperrt werden: Gefangen auf wenigen Quadratmetern sind sie zum ersten Mal gezwungen, sich mit dem anderen auseinanderzusetzen. Der positive Effekt dieser zaghaften Annäherung ist allerdings bis zum nächsten Arbeitstag schon wieder verpufft. Der junge Nordafrikaner ist Valero nicht nur wegen seiner Herkunft ein Dorn im Auge, sondern auch wegen seiner athletischen Statur. Während Valero mit seinem Körperfettanteil hadert, wird Moha in einem Fotostudio, in dem die Klimaanlage streikt, mit nacktem Oberkörper abgelichtet, derweil Valero ungelenk auf einer Leiter balanciert und vergeblich versucht, das Gerät zu reparieren. Ausserdem muss Valero widerwillig zur Kenntnis nehmen, dass der Neue, der sich durch Gewissenhaftigkeit und Anstand auszeichnet, bei der Kund-