Nr. 200 | 30. April bis 21. Mai 2009 | CHF 6.– inkl. MwSt. Die Hälfte des Verkaufspreises geht an die Verkaufenden. Bitte kaufen Sie nur bei Verkaufenden mit offiziellem Verkaufspass.
Wir feiern!
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Für einmal gratulieren wir, dass täglich 300 Leute auf die Strasse gestellt werden.
Danke Surprise, für die 300 StrassenverkäuferInnen, die jeden Tag einer geregelten Arbeit nachgehen können.
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SURPRISE 200/09
BILD: ANDREA GANZ
Sie stehen auf der Strasse und bringen Surprise unter die Leute. So kennt man Fatima Keranovic, Res Ammann und Urs Habegger. Doch sie sind nicht nur Surprise-Verkäufer, sondern Persönlichkeiten mit eindrücklichen Lebensgeschichten, Erfahrungen und Talenten. Wir haben die drei privat getroffen und dabei eine grossartige Köchin, einen Schachspieler und einen Liedermacher kennen gelernt.
08 Fotoroman In den Surprise-Vetriebsbüros geht nichts mehr: Am Tag der Heftausgabe fehlen die druckfrischen Magazine. Der Lieferwagen mit dem kostbaren Gut wurde gestohlen. Da kann nur einer helfen: Kurt, die gute Seele von Surprise. Ob er es schafft, die Zeitschriften noch rechtzeitig zu den Ausgabestellen zu bringen?
BILD: CHRISTIAN SCHNUR
BILD: DOMINIK PLÜSS
06/22/30 Zu Besuch
12 Surprise – die Macher
13 Surprise erobert die Schweiz
Titelbild: iStockphoto SURPRISE 200/09
25 Gross geworden «Jö, wie bisch du gwachse», möchte man anlässlich der 200. Ausgabe des Strassenmagazins rufen. Denn längst ist das Projekt Surprise mehr als nur ein Heft, das randständige Menschen auf der Strasse verkaufen. Geschäftsführer Fred Lauener gibt Auskunft.
33 Geben und Nehmen 120 000 Menschen lesen regelmässig das Strassenmagazin. Viele von ihnen kaufen es bei ihrer Stammverkäuferin oder ihrem Stammverkäufer. Surprise hat sie dort getroffen.
BILD: LUC-FRANÇOIS GEORGI
BILD: MENA KOST
BILD: DOMINIK PLÜSS
Was wäre, wenn prominente Positionen des öffentlichen Lebens mit Verkäuferinnen und Verkäufern des Strassenmagazins besetzt wären? Surprise wechselt die Perspektive und rückt die Verkaufenden vom sozialen Rand in den gesellschaftlichen Mittelpunkt.
BILD: ANDREA GANZ
Alle Rädchen müssen ineinander greifen und gut geölt sein, damit das Projekt Surprise wie geschmiert läuft. Die «Macher» von Surprise versammelten sich deshalb für einmal nicht in ihren Büros, sondern in der Werkstatt.
36 Erfolgsgeschichte Roger Rüedi kennt die Höhen und Tiefen des Lebens. Ohne Job, Geld und Wohnung war er ganz unten. Dann fing er an, Surprise zu verkaufen und fasste wieder Fuss in der Gesellschaft. Heute hat er eine Arbeit im Ersten Arbeitsmarkt und führt ein geregeltes Leben.
Ausserdem: Editorial (Seite 4), Basteln (Seite 5), Projekt «Surplus» (Seite 37), Impressum (Seite 39)
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BILD: DOMINIK PLÜSS
FRED LAUENER, GESCHÄFTSFÜHRER
Editorial Danke! Gehören Frauen mit 36 schon zum «alten Eisen»? Natürlich nicht, würden Sie und ich spontan antworten. Als ich die Frage beim Durchforsten unseres Archivs als Schlagzeile auf dem Cover der allerersten Surprise-Ausgabe vom Januar 1997 entdeckte, brauchte ich einen Moment, um die feine Ironie darin zu sehen. Denn so einfach ist die Frage gar nicht zu beantworten. Damals nicht und heute auch nicht. Wie steht es denn nun, in wirtschaftlich angespannter Zeit, um die Chancen von Arbeit suchenden Frauen, die in den Wachstumsjahren Kindern und Familie zuliebe auf eine eigene Karriere verzichtet haben und nun wieder ins Berufsleben einsteigen möchten? Ein hochaktuelles Thema, auch 200 Surprise-Ausgaben nach dem ersten Heft. Obwohl Fragen aus den Anfängen des Strassenmagazins bis heute nicht an Brisanz verloren haben, hat sich der SurpriseKosmos in den über zwölf Jahren seit seiner Entstehung natürlich entwickelt. Das Erscheinungsbild des Hefts hat sich im Laufe der Zeit mehrmals gewandelt. Das anfänglich auf Themen rund um Arbeits- und Obdachlosigkeit fokussierte Heft öffnete sich inhaltlich und bietet heute einen vielfältigen Mix an Lesestoff aus allen Lebensbereichen. Vor allem aber ist Surprise gewachsen. Die ersten Ausgaben wurden von einem knappen Dutzend Verkäuferinnen und Verkäufern auf den Strassen von Zürich und Basel angeboten. Heute erarbeiten sich Tag für Tag rund 300 Menschen mit dem Verkauf des Strassenmagazins neues Selbstvertrauen und einen eigenen Lohn. Die Auflage des Magazins betrug zu Beginn 5000 Exemplare alle zwei Monate; heute bestellen wir in der Druckerei alle zwei Wochen über 28 000 Hefte. Gemäss Medienforschung erreicht Surprise heute eine Leserschaft von 120 000 Personen. Das heisst, dass jedes Exemplar von Surprise von durchschnittlich mindestens vier Personen gelesen wird. Was den leider immer noch da und dort zu hörenden Irrtum widerlegt, Surprise werde nur aus Mitleid mit den Verkäuferinnen und Verkäufern gekauft. Bei allem Wandel und Wachstum, das Wesentliche, die Surprise-Idee nämlich, ist die gleiche wie am ersten Tag: Menschen in prekären Lebenslagen dabei zu unterstützen, sich selber aus ihrer schwierigen Situation zu befreien. Dazu gehört, dass wir ihnen im Strassenmagazin immer wieder eine Stimme verleihen und sie zu Wort kommen lassen. In dieser 200. Ausgabe machen wir dies besonders ausführlich: Drei von ihnen trafen wir zum privaten Gespräch und lernten Persönlichkeiten mit erstaunlichen Talenten kennen (Seiten 6, 22 und 30). Fünf Verkäuferinnen und Verkäufer wagten den grossen Schritt vom Rand der Gesellschaft in den Mittelpunkt des gesellschaftlichen Interesses. Was wir von ihnen als Bundesräte, Wirtschaftsführer, Kultur-, Sport oder Medienstars zu erwarten hätten, erfahren Sie ab Seite 13. Ich danke Ihnen im Namen des ganzen Teams, unserer Verkäuferinnen und Verkäufer auf der Strasse, der 18 Mannschaften der Surprise Strassenfussball-Liga sowie den Sängerinnen und Sängern des brandneuen Surprise-Chors für die Unterstützung seit 200 Strassenmagazinen. Es würde uns sehr freuen, wenn wir Sie nochmals 200 Ausgaben lang zu unseren Freunden zählen dürften. Herzlich, Fred Lauener F.LAUENER@STRASSENMAGAZIN.CH
Surprise ist auf Spenden angewiesen. Auch auf Ihre! Herzlichen Dank. PC-Konto 12-551455-3 Ihre Meinung! Bitte schicken Sie uns Ihre Anregungen oder Kritik: Strassenmagazin Surprise, Redaktion, Spalentorweg 20, Postfach, 4003 Basel, T +41 61 564 90 70, redaktion@strassenmagazin.ch. Es werden nur Leserbriefe abgedruckt, die mit vollem Namen unterzeichnet sind. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen.
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BILD: WOMM
✃ 1. Schneiden Sie die Vorlage des Stammkundenpasses aus. 2. Kleben Sie ein Passfoto in den dafür vorgesehenen Rahmen. 3. Versehen Sie den Pass mit Ihrem Namen und Ihrer Adresse. 4. Schicken Sie den Pass an Surprise, von wo er, laminiert und mit einem offiziellen Prägestempel versehen, an Sie zurückgeschickt wird.
Basteln für eine bessere Welt Nach 200 Ausgaben ist es an der Zeit, unsere treuen Leserinnen und Leser auszuzeichnen. Basteln Sie sich noch heute ihren Stammkundenpass und schicken Sie ihn an uns. Wir schweissen ihn in Laminat ein und versehen ihn mit dem offiziellen Surprise-Stempel. Tragen Sie den Stammkundenpass gut sichtbar – ein Extra-Lächeln Ihres Verkäufers ist Ihnen garantiert. SURPRISE 200/09
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Zu Besuch Ein bisschen härter Der Verlust eines Kindes und Spezialitätenküche passen nicht in dieselbe Geschichte. Es sei denn, es ist die Geschichte von Fatima Keranovic. Dann kommt man um beides nicht herum. VON MENA KOST (TEXT) UND DOMINIK PLÜSS (BILD)
Während sie aus ihrem Leben berichtet, stopft Fatima sorgfältig Fleischmischung in entkernte Peperoni. Nicht, dass ihr das Erzählen leicht fiele, es gibt zu viel, das schmerzt: Warum die Ehe zerbrach, möchte sie nicht sagen, und auch nicht, was nach ihrer Rückkehr nach Bosnien geschah. Sie sagt nur so viel: «Es war der grösste Fehler meines Lebens, wieder nach Bosnien zu ziehen. Ich werde ihn kein zweites Mal begehen.» Für 25 Leute zu kochen ist keine ganz stressfreie Sache. Erst recht nicht, wenn ein Fotograf dabei ist und man nebenher auch noch von sich erzählen soll. Trotzdem: Die gefüllten Peperoni schmoren schon im Topf. Die Köchin wäscht sich die Hände, setzt sich an den Tisch und zündet eine Zigarette an. Ihre Augen wandern zu einem Bild, das hinter der Couch an der Wand hängt: Aufgepeitschte See, ein Leuchtturm, ein Schiff, das sich durch die Wellen kämpft. Sie nimmt einen Zug, ihre Augen füllen sich mit Tränen. «Ich hatte einmal eine Tochter.» Fatima holt tief Luft, nimmt nochmals einen Zug und setzt an: «Mein Mann und ich waren bereits seit über einem halben Jahr in der Schweiz. Unsere Tochter lebte noch bei meiner Mutter in Bosnien. Wir wollten sie nachholen, sobald wir eine Stelle hatten. Ein sehr hübsches Mädchen. Samira. Es geschah in der Schule. Sie wurde erschossen. Von einer Mitschülerin.» Jetzt schweigt Fatima. Dann streicht sie sich mit den Händen über die Augen und beginnt von Bosnien zu erzählen. Von der Musik, die früher fröhlich war und über die Jahre immer trauriger wurde, von den Lämmern, die im Sommer am Spiess über den zahlreichen Grillfeuern drehen und von der Mutter, die sie einst lehrte, wie man kocht und Brot backt, bügelt und putzt. «Ich liebe vor allem das Kochen. Wieso, weiss ich auch nicht. Es ist einfach schön.» Ausserdem isst Fatima gerne. Am liebsten Gulasch, gefüllte Peperoni oder Bosanski Lonac, den Sarajevo-Eintopf. Sie werde ihn einmal für Surprise kochen, eine wahre Spezialität. Vielleicht schon bald,
Fatima Keranovic knetet konzentriert klein gehackte Petersilie, Zwiebel und Knoblauch in ein Kilo Migros-Budget-Hackfleisch ein. Ihre braunen Augen blicken ernst durch eine etwas altmodische Brille, ihre nackten Füsse stecken in beigefarbenen Sandalen. Auf dem Couchtisch in der Zimmermitte brennt ein Räucherstäbchen, dessen Rauch durchs offene Fenster nach draussen zieht und sich mit der Allschwiler Morgenluft vermischt. Es ist acht Uhr, Fatima hat die «Mise en place» für Gefüllte Peperoni abgeschlossen und die Zutaten in kleinen Schalen auf dem runden Holztisch bereitgestellt. Heute kocht Fatima auf Anfrage für die Surprise-Belegschaft: Über Mittag wird eine grosse Sitzung abgehalten, danach soll der gemeinsame Verzehr der bosnischen Spezialität Team und Teamgeist nähren. Die Einzimmerwohnung im fünften Stock des grauen Blocks, in dem die 55-jährige Bosnierin lebt, ist klein: knappe zwölf Quadratmeter. Die schwarze Ledercouch, auf der rote und orange Kissen drapiert sind, ist gleichzeitig Fatimas Bett. Dass der Raum mit Geschick eingerichtet und äusserst sauber ist, täuscht über eines nicht hinweg: Es ist eng hier. «Kochen, bügeln, schlafen, alles in einem Raum, das gefällt mir überhaupt nicht», erklärt Fatima resolut. Das Badezimmer auf dem Hausflur müsse sie sich mit ihrem Etagenachbarn teilen: «Er putzt nicht. Aber noch schlimmer: Er kauft auch nie Putzmittel.» Fatima hingegen kennt die Putzmittelpreise und weiss, wie sie ihr schmales Budget belasten. Sie kennt sich aus mit geschickten Aktionskäufen und Läden, in denen dieses oder jenes Scheuermittel einige Rappen billiger ist. Fatima ist nicht kleinlich. Fatima muss sparen. Seit sie im Jahr 2003 in die Schweiz kam, lebt sie vom Surprise-Verkauf und von zwei verschiedenen Putzjobs. Staatliche Hilfe bezieht sie keine, obwohl ihr das Rheuma körperliche Arbeit und langes Stehen erschwert. «Man hat mir Während Fatima aus ihrem Leben berichtet, stopft sie gesagt, dass ich als Sozialhilfeempfängerin sorgfältig Hackfleischmischung in entkernte Peperoni. meine Aufenthaltsbewilligung gefährden würde. Solange es irgendwie geht, werde ich arbeiten.» Sie streicht sich mit dem Handrücken die schwarzen Haare aus der vielleicht aber auch erst nach ihren Ferien. «Ich spare für Kroatien. Seit Stirn, füllt Reis in eine Tasse ab und mischt die Körner unter das Fleisch. sieben Jahren möchte ich ans Meer. Diesen Sommer wird es klappen!» Es ist nicht das erste Mal, dass Fatima versucht, in der Schweiz Fuss Dann springt sie auf, die kleine Frau, die einen inneren Motor zu hazu fassen. Schon als junge Frau hatte sie sich für ein Leben hier entben scheint, der einem Sportwagen Ehre machen würde, und hebt den schieden. Zusammen mit ihrem Mann verliess sie in den 80er-Jahren ihr Deckel vom Topf. Es duftet. Sie hält die Nase in den Dampf, schnuppert, Heimatdorf Pecigrad im Nordwesten Bosniens, um in der Schweiz Arbeit lacht. «Ich bin so stark wie ein Stein», ruft sie über ihre Schulter. «Und zu finden und sich eine sichere Existenz aufzubauen. 15 Jahre lebte sie noch ein bisschen härter.» ■ in Niedergösgen, arbeitete in einem Restaurant als Serviertochter und, wenn die Besitzerin auf den Kanaren in den Ferien war, sogar als Köchin: «Schnitzel und Pommes frites, Plätzli mit Teigwaren, Spaghetti und Braten. Kann ich alles.» Fatimas gefüllte Peperoni (25 Stück): Dann begann es in ihrer Ehe zu kriseln und ihr Mann schickte sie zu25 Peperoni, 1 Kg Hackfleisch, 1 grosse Tasse Reis, 3 Zwiebeln, 3 Knoblauchzehen, rück nach Bosnien. «Das Leben dort ist schwierig, fast niemand hat ArPetersilie, Öl, Salz, Pfeffer beit.» Fatima verwirft die Hände in der Luft: «Was soll man tun?» Auch sie fand keine Stelle und entschied sich, wieder in die Schweiz zu komZwiebeln, Knoblauch, Petersilie klein hacken und unter das Hackfleisch mischen. men, es alleine zu versuchen. Das brauchte Mut. Und die Schweizer Mit Salz und Pfeffer würzen. Eine Tasse trockenen Reis dazugeben, gut durchkneBehörden hatten keine guten Nachrichten für sie: Aufgrund ihrer Abweten. Peperoni entkernen und mit der Fleischmischung füllen. Etwas Öl in die Pfanne senheit war ihre Aufenthaltsbewilligung verfallen. Fatima musste erneut geben. Peperoni in die Pfanne legen. Mit kochendem Wasser übergiessen und 40 Asyl beantragen, wieder bei null anfangen. Minuten köcheln lassen. SURPRISE 200/09
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Ein Fall für Kurt SZENARIO: RETO ASCHWANDEN – STORYBOARD: ANDY FISCHLI – FOTOS: DOMINIK PLÜSS
Freitagmorgen, 8:00 Uhr im Basler Suprise-Büro: Die Verkäuferinnen und Verkäufer wollen das neue Heft abholen. Aber oha lätz: Der Lieferwagen aus der Druckerei ist noch nicht aufgetaucht. So langsam wird die Warterei mühsam. Der Berner Vertriebsleiter Fredi Maurer ist ratlos.
Bfff ...
Auch bei Vertriebsleiter Reto Bommer in Zürich ...
Wo sind bloss unsere Hefte?
... und in Bern stauen sich die Verkaufenden an den Schaltern.
Grüezi, hier Wachtmeister Binggeli von der Stadtpolizei. Wir haben da einen Wagen voller Surprise-Hefte gefunden.
Ein heimtückischer Räuber hat den Lieferwagen geklaut. Doch als er merkt, dass im Laderaum keine teuren Geräte, sondern bloss Magazine liegen, macht sich der Ganove aus dem Staub. So eine Überraschung! Soll ich mein Geld etwa als ehrlicher Suprise-Verkäufer verdienen?
Kurz darauf: Beim Basler Vertriebsleiter Matteo Serpi klingelt das Telefon.
Jä, super. Und wo steht er? Vielen Dank, ich schicke sofort jemanden.
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Was schreit jetzt dä eso?
Klaro!
Gib Gas, Kurt, die Verkäufer sind schon ganz ungeduldig.
Kurt!
Kurt Brügger, der Mann für alle Fälle, macht sich auf, den Zeitungswagen abzuholen. Sozialarbeiterin Rita Erni spornt ihn an.
Bald entdeckt Kurt Brügger den gestohlenen Wagen mit den Heften. Jetzt aber rassig!
Sogar den Schlüssel hat der Saucheib steckenlassen.
OOH-OH! ROCKIN’ ALL OVER THE WORLD! …ist Kurt unterwegs zum Büro.
Im Büro Basel vertreiben sich die Verkäufer die Zeit am Töggelikasten.
1 Pfund Lammschulter, Rosmarin, frischer Knoblauch. Dazu Reis – oder vielleicht nur Salat?
Während Sozialarbeiterin Anna-Katharina Egli einen Verkäufer bei der Wohnungssuche Schau mal, Chef. Ich hab berät … den Wagen mit unseren Heften gefunden. Komm, steig ein, wir müssen rasch ins Büro!
Auch Geschäftsführer Fred Lauener ist unterwegs ins Büro. Tief in strategische Gedanken versunken, achtet er nicht auf den Verkehr. In letzter Sekunde kann Kurt bremsen. Das hätte noch gefehlt, den Boss zu überfahren! SURPRISE 200/09
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Endlich ist der Lieferwagen angekommen. Geschäftsführer Lauener packt beim Ausladen mit an.
Sali zämä! Schaut, was ich hier habe!
Jetzt gehts los. Einer nach dem anderen erhalten die Verkäufer ihre Hefte ...
Ja, das ist wirklich kompliziert, aber zusammen schaffen wir es schon.
Unterdessen hilft Sozialarbeiterin Rita Erni Verkäufer Urs Saurer beim Ausfüllen von amtlichen Formularen.
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... und schreiben sie mit ihren Verkaufsnummern an.
Kurt ist schon wieder im Wagen. Denn er hat noch einen Job zu erledigen … SURPRISE 200/09
100 Hefte verkaufe ich heute mindestens, wetten?
Die Basler brauchen ja ewig.
Dazu müssten sie aber erst mal kommen.
In Zürich warten die Verkäufer ungeduldig vor dem Vertriebsbüro.
Bekomme ich Rabatt, weil ich so lange warten musste?
Endlich sind die Magazine da. Ralf Rohr vom Vertrieb Zürich beginnt mit der Ausgabe.
Und da heisst es, wir Berner seien langsam.
Reto Bommer vom Vertrieb Zürich meldet die gute Nachricht an seinen Berner Kollegen Fredi Maurer: Die Hefte sind unterwegs.
Nun kann auch Isabel Mosimann vom Vertrieb Bern mit der Heftausgabe anfangen.
Ende gut, alles gut.
Schliesslich hat es Surprise also auch an diesem Freitag wieder auf die Strassen der Schweiz geschafft.
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BILD: CHRISTIAN SCHNUR
Von links nach rechts: Smada Levy, Gesamtleiterin Vertrieb & Leiterin Vertrieb Basel; Julia Konstantinidis, Redaktorin; Fred Lauener, Geschäftsführer und Leiter Redaktion; Alfred Maurer, Leiter Vertrieb Bern; Ralph Rohr, Vertrieb Zürich; Mathias Stalder, Anzeigenverkauf; Reto Bommer, Leiter Vertrieb Zürich; Anna-Katharina Egli, soziale Betreuung und Förderung; Rita Erni, Leiterin soziale Betreuung und Förderung; Monika Oser, Leiterin Personal; Mena Kost, Redaktorin; Reto Aschwanden, Redaktor; Nicole Mathys, Sekretariat; Olivier Joliat, Strassensport; Lavinia Biert, Leiterin Strassensport; Matteo Serpi, Vertrieb Basel; Theres Burgdorfer, Marketing/Sekretariat; Paloma Selma, Leiterin Kultur/Projekte; David Haberthür, Strassensport (Nationalcoach); Agnes Weidkuhn, Redaktionskoordinatorin; Kurt Brügger, Hausdienst. Nicht im Bild: Philippe Amrein, Redaktor; Isabel Mosimann, Vertrieb Bern; Irene Paulitz, Büroreinigung.
Vorgestellt 24 für Surprise Surprise kennt man von der Strasse. Täglich bringen dort rund 300 Verkäuferinnen und Verkäufer das Magazin mit viel Stehvermögen unter die Leute. Das ist aber noch nicht ganz alles. Zwei Dutzend weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter halten den Surprise-Motor abseits der Strasse am Laufen. In den Büros in Basel, Bern und Zürich schweissen und feilen sie am Projekt Surprise, und schrauben alle zwei Wochen ein neues Heft zusammen. Auch wenn das hauptsächlich am Computer, am Telefon, hinter den Heftausgabe-Theken oder am Besprechungstisch geschieht: Es wird «gebüezt». Fürs Jubiläumsbild hat sich das Team deshalb in der Werkstatt eines befreundeten Schlossers in Basel versammelt. 12
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Surprise erobert die Schweiz Was wäre, wenn Alok Fechner in den Bundesrat gewählt würde? Wie wäre es für Mohamed Asa, als Spitzenfussballer im Stade de Suisse vor vollen Rängen zu kicken? Die Fragen erübrigen sich. Es sind nur Träume. Denn Alok Fechner und Mohamed Asa sind Surprise-Verkäufer, sogenannte «Randständige». Menschen am Rand der Gesellschaft stehen in Wirklichkeit nicht im Mittelpunkt. Sondern eben am Rand. Wir finden aber, dass sie da nicht länger hingehören. Dass es Zeit ist, Ihnen auch ausserhalb von Surprise eine Stimme zu geben. Deshalb haben wir uns mit ihnen aufgemacht, die Schweiz zu erobern. Was unsere Verkäuferinnen und Verkäufer in prominenten öffentlichen Positionen anpacken und anstellen würden, berichten sie Ihnen auf den folgenden Seiten. FOTOS: ANDREA GANZ Perspektivenwechsel: Surprise-Verkäufer Markus Thaler auf Augenhöhe mit dem Bundeshaus.
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«Wenn ich Bundesrat wäre, würde ich die aggressive Ausbeutung des Planeten und die Bereicherung auf Kosten der Armen stoppen. Ausserdem würde ich im Nationalratssaal ein Rockkonzert organisieren – das würde die Stimmung etwas auflockern.» Alok Fechner, Surprise-Verkäufer, Christoffel-Unterführung, Bern
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BILD: ZVG
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«Surprise ist eine Überraschung! Das Strassenmagazin bringt Farbe in die Städte. Das Projekt eröffnet Arbeitschancen. Die Idee vermittelt Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein in einer schwierigen Situation. Den Machern gratuliere ich zu ihrem Stehvermögen und den Verkäufern wünsche ich Mut und Hoffnung. Von den Surprise-Kunden erwarte ich Verständnis, Anerkennung und Unterstützung für jene Menschen, die von der schwierigen wirtschaftlichen Entwicklung stark betroffen sind. Ein atemloses Lächeln im Vorbeigehen genügt nicht!» Doris Leuthard, Bundesrätin
«Sie lesen Surprise ja schon, ich muss Sie nicht zum Kauf animieren. Aber ich bestätige Ihnen, was Sie soeben erfahren: Surprise lohnt sich. Es lohnt sich für Sie, die Sie ein Symbol der Solidarität in den Händen halten und erfahren: Es gibt nicht nur meine Sicht der Dinge. Surprise lohnt sich auch für die Autorinnen und Autoren, die ein Forum gestalten, das den Beweis erbringt: Es gibt eine solidarische Schweiz, an der alle teilhaben, auch wenn sie vorübergehend Mühe haben, eine Arbeit zu finden. Surprise lohnt sich für uns Leserinnen und Leser, wenn wir die Welt, in der wir leben, plötzlich von einem anderen Standpunkt aus sehen. Surprise lohnt sich für die Käuferinnen und Verkäufer, die, oft aus verschiedenen Welten kommend, kurz miteinander in Kontakt treten und dabei gewahr werden: Wir gehören zusammen.» Moritz Leuenberger, Bundesrat
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BILD: SUZANNE SCHWIERTZ
«Auf den Brettern zu stehen, die die Welt bedeuten, bedeutet auch unendlichen Mut. Mut, an die eigenen Grenzen zu gehen, um das Eintauchen in eine Welt zu ermöglichen, die uns der Realität entrückt und die Sinne öffnet für weit wichtigere Qualitäten. Ob auf einer grossen Bühne oder im kleineren Rahmen: Grossen Applaus haben alle verdient, die mit persönlichem Mut für Werte eintreten, die uns über den Alltag hinaus tragen und in diesen wieder zurückfliessen.» Alexander Pereira, Intendant Opernhaus Zürich
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«Wenn ich Intendantin des Opernhauses wäre, würde ich die Kultur der Randständigen und den Austausch mit ihnen fördern. Da kann jeder so sein, wie er sich am wohlsten fühlt und es gibt keine Verbote. Ich würde das Opernhaus für ein Wochenende in ein grosses Festhaus verwandeln, alle meine Freunde vom «Duubeschlag» mit ihren Tieren einladen und wir würden ausgiebig zusammen trinken, essen und tanzen!» Christina Choudhary, Surprise-Verkäuferin, Taubenschlag, Bahnhofsbrücke, Zürich
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«Wenn ich Radiomoderator wäre, würde ich den Hörerinnen und Hörern drei Dinge ans Herz legen. Erstens: Sorgt dafür, dass die Banker ihre Boni zurückzahlen. Zweitens: Tragt mehr Sorge zur Umwelt. Und drittens, ganz wichtig: Atomstrom ist nicht CO2-frei, auch wenn uns die Atomlobby das glauben machen will. Dann würde ich Musik abspielen: Und jetzt höret si «On n’a qu’une terre» vooooom Stressss.»
BILD: ZVG
Michael Hofer, Surprise-Verkäufer, Bellevue, Zürich
«Surprise überrascht mit eigenwilligen und ungewöhnlichen Themen. Das Strassenmagazin ist klein und fein, ein Farbtupfer in der Schweizer Medienlandschaft, den man nicht missen möchte» Mona Vetsch, Moderatorin DRS 3
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«Das Unternehmen Surprise basiert auf einer unkonventionellen Idee. Ideen und Projekte, die eine Rückkehr in den Arbeitsmarkt fördern und ermöglichen, finde ich ausgezeichnet und möchte sie unterstützen. Arbeit fördert auch gesundes Selbstvertrauen, die Wahl- und Handlungsfreiheit eines Menschen sowie seine Zufriedenheit.» Antoinette Hunziker-Ebneter, CEO Forma Futura Invest AG
«Wenn ich Firmenchefin wäre, würde ich dafür sorgen, dass Frauen und Männer den gleichen Lohn bekommen. Zudem würde ich Jobsharing unterstützen, damit Eltern Kinderbetreuung und Arbeit besser kombinieren können. In meiner Firma gäbe es auch Freizeitangebote – Tennis, Fussball oder Wanderungen – , damit sich die Angestellten untereinander besser kennenlernen. Das fördert den Teamgeist und auch die Leistung. Denn zufriedene Mitarbeiter sind gute Mitarbeiter.» Corinne Libsig, Surprise-Verkäuferin, Claraplatz, Basel
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«Wenn ich Profifussballer wäre, würde ich beim FCB spielen. Das beste Team! Am meisten liebe ich Huggel und Gross. Ich war schon Fan, als ich noch in Somalia lebte. Einmal schaute ich mit Kollegen den Match Manchester United gegen den FCB. Alle waren für ManU, nur ich für den FCB. Man hat mich deswegen ausgelacht. Seit ich in der Schweiz lebe, war ich sogar einmal im Stadion. Ein Freund hat mir das Ticket organisiert. Ich bin ihm sehr dankbar.» Mohamed Asa (rotes T-Shirt), Surprise-Verkäufer in Binningen und Strassenfussballer bei Surprise Basel «Cobras»
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BILD: ZVG
BILD: HANS-JÜRGEN SIEGERT/ANDREA GANZ/FOTOMONTAGE: WOMM
«Sport fördert den Teamgeist, denn eine Mannschaft kann nur gemeinsam bestehen. Ob im Training oder beim Spiel: Eine Gruppe, in der jeder den anderen unterstützt, wird weiterkommen. Das gilt für die Schweizer Fussballnati genauso wie für die Strassenfussballer von Surprise.» Othmar Hitzfeld, Trainer der Schweizer Fussball-Nationalmannschaft
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Zu Besuch Gemüt vor Taktik Beim Verkaufen von Surprise hat «Flüger» Res Ammann keinen Stammplatz. Im Privatleben hat der freiheitsliebende Berner aber sehr wohl eine Stammbeiz. VON JULIA KONSTANTINIDIS (TEXT) UND ANDREA GANZ (BILD)
Im «3 Eidgenossen» trifft sich tagtäglich ein bunter Haufen von Beizengängern: Junge Szenis vermischen sich im kleinen Lokal an der Berner Rathausgasse mit alteingesessenen Stammgästen und Touristen, die sich vom Sightseeing ausruhen. Die Atmosphäre im Restaurant unter dem Laubenbogen der Altstadtgasse ist familiär, aus den Boxen dringt Popmusik, verschiedene Brettspiele stehen zum Ausleihen bereit, und der Mann hinter der Theke hat für jeden neuen Gast ein Lächeln übrig. Ein Lokal, in dem man auch vor einem leeren Glas noch hocken bleiben kann. Andreas – Res – Ammann sitzt hier regelmässig vor dem Schachbrett und liefert sich mit wechselnden Gegnern eine Partie nach der anderen. An einem der Holztische im hinteren Teil des schlauchförmigen Restaurants hat er die Schachfiguren auf dem Brett aufgestellt und sitzt einem Mann mit Schnauz gegenüber. Jeder hat ein Bierglas neben, und seine Schachfiguren vor sich stehen. Für das Interview unterbrechen die beiden ihre Partie – die heisse Phase des Spiels war noch nicht erreicht und es ist nicht das letzte Mal, dass sie ihre Läufer und Damen gegeneinander ansetzen. Meistens spielt Res Ammann jedoch mit Wolfgang, seinem Schachfreund. Ihn hat er hier im «3 Eidgenossen» kennengelernt. Sowieso: Im kleinen Lokal in der Berner Altstadt kennt ihn jeder. Sein zweites Zuhause sei die Beiz aber nicht, meint Ammann. Doch für einen, der als Surprise-Verkäufer den Übernamen «Flüger» hat, weil er sich seit vier Jahren – seit er Surprise verkauft – partout nicht auf einen Stammplatz festnageln lässt, dürfte das «3 Eidgenossen» dennoch so etwas wie ein Ort der Geborgenheit sein. Oder zumindest einen der Musse. Denn die braucht es, um eine Schachpartie durchzustehen. Doch Res Ammann hat Sitzleder: «Manchmal bleibe ich bis zu drei Stunden hier», erzählt er. Das Schachspielen lernte der 53-Jährige als Kind von seinem Vater. «Wir spielten zusammen – aber kinderfreundlich, ohne die speziellen Spielzüge wie die Eröffnung und dergleichen zu beachten», erinnert sich der Berner. Später verschob Res Ammann auch draussen auf den öffentlichen Schachplätzen in Bern die Figuren, und trat dem Schachclub Zytglogge bei. Mit dem Verein nahm er auch an Turnieren teil: «Da habe ich einmal eine gute Partie gespielt, in einem Blitzturnier auf Zeit», berichtet Ammann. Wenn möglich wolle er seine Partien gewinnen, «wenn ich aber mal verliere, macht es auch nichts», meint er gutmütig. An der falschen Taktik kann die Entscheidung über Sieg oder Niederlage nicht liegen: «Ich habe keine», behauptet der Mann mit dem blonden
Wuschelkopf nämlich. Er spielt um des Spiels willen, und wenn es nicht Schach ist, dann klopft Ammann zwischendurch auch einen Jass. Das mache er gerne und er nehme auch immer mal wieder an einem Jassturnier teil. «Ich bin gerne in der Stadt», verrät Res Ammann, der in Wichtrach aufwuchs und jetzt in Münchenbuchsee wohnt. «Wenn ich in Münchenbuchsee bin, bin ich vor allem zu Hause und ruhe mich aus, schaue fern». Daheim kocht der Alleinstehende für sich, Spaghetti oder – etwas exotischer – Ente. Doch Res Ammanns Welt beschränkt sich nicht nur auf Bern und Münchenbuchsee: Der «Flüger» ist auch privat gern unterwegs und unternimmt immer mal wieder eine Reise. Das Fernweh liegt ihm vielleicht in den Genen: «Mein Grossvater war Russe und reis-te gerne umher». Seine Mutter sei jedoch nicht in Kiew, wo ihre Familie herstammte, geboren, sondern in Frankreich. Res Ammann hat schon halb Europa bereist, mit etwas über 20 brach er zum ersten Mal alleine auf und reiste nach Griechenland. Unterdessen hat Ammann eine neue Traumdestination entdeckt: Asien. Vor einem Jahr ging er nach Vietnam in die Ferien und will seither nirgends anders mehr hin. «Ich musste für die Reise schon über meinen Schatten springen und hatte zuvor etwas komische Gefühle». Doch in der Ferne kommt ihm zugute, was ihn auch hier auszeichnet: Seine Unbekümmertheit im Kontakt mit Fremden. «Das Wort ‹scheu› kenne ich nicht», erklärt Res Ammann denn auch und schaut seinem Gegenüber direkt in die Augen. Und so kommt es, dass er auch in der Ferne immer wieder Mitspieler für eine Partie Schach findet – obwohl er sie nicht ausdrücklich sucht: «In Vietnam habe ich in einem Dorf mit deutschen Touristen und Einheimischen Schach gespielt.» Verständigt habe er sich auf Englisch, gelernt hat er es in der MigrosKlubschule und an der Volkshochschule. Dass er alleine unterwegs ist, stört ihn gar nicht, im Gegenteil: «Ich finde es super, alleine in einem fremden Land zu sein. Dann fühle ich mich sehr frei – dann gibt es keine Post zu öffnen und dergleichen», gerät Res Ammann ins Schwärmen und dabei drückt wieder der freiheitsliebende «Flüger» bei ihm durch.
«Das Wort ‹scheu› kenne ich nicht, deshalb finde ich immer einen Mitspieler.»
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In Vietnam hat Res Ammann die Mentalität der Leute gut gepasst. Die Menschen dort seien offen und es sei spannend, sie kennenzulernen. Res Ammann ist gern in Kontakt mit seinen Mitmenschen und findet sie oft in seiner Stammbeiz. Seine Traumwohnung läge denn auch in der Berner Altstadt: Wenn ihm da langweilig würde, wäre es immerhin nicht weit bis zum «3 Eidgenossen» und dem Schachbrett. ■
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Ernst Sieber gratuliert dem Haus Hiltl zum 111-Jahr-Jubiläum.
Ruf Lanz
Anzeige:
Und das Haus Hiltl gratuliert dem Strassenmagazin Surprise zur 200. Ausgabe.
SEIT 1898
Restaurant, Bar, Club, Café, Conditorei, Kochschule, Laden, Take-away, Sihlstrasse 28, 8001 Zürich. www.hiltl.ch
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«Unsere Strassenverkäufer sind unsere Botschafter» Surprise hat seine Programme seit der Gründung 1997 laufend erweitert. Das Projekt umfasst heute auch ein Sportangebot und einen Chor. Das Kernstück ist allerdings immer noch das Strassenmagazin, das mit dieser Ausgabe 200 Mal erschienen ist. Im Gespräch gibt Geschäftsführer Fred Lauener Einblick ins Innere von Surprise. VON STEFAN MICHEL (INTERVIEW) UND DOMINIK PLÜSS (BILDER)
Wir feiern die 200. Ausgabe von Surprise. Was, ausser einer runden Zahl, feiern wir? Das 200. Heft ist eine gute Gelegenheit, uns bei allen zu bedanken, die dazu beigetragen haben, dass es Surprise immer noch gibt. Surprise hat sich in den letzten Jahren vom kleinen Arbeitslosenprojekt zu einer stattlichen Organisation mit verschiedenen Angeboten für sozial benachteiligte Menschen entwickelt. Die Welt um uns herum hat sich verändert. Und mit ihr die Anforderungen an Surprise. Wir sind für die Zukunft gerüstet. Das feiern wir mit dem 200. Heft. Welche Rolle spielt das Magazin bei der Arbeit von Surprise? Das Strassenmagazin ist und bleibt das Kernstück von Surprise. Es wird SURPRISE 200/09
von Menschen auf der Strasse verkauft, die sonst nur schwer oder gar keinen Zugang zu Arbeit und Einkommen haben. Im Moment erarbeiten sich tagtäglich rund dreihundert Surprise-Verkäuferinnen und -Verkäufer aus eigener Kraft eine Struktur, ein eigenes Einkommen und nicht zuletzt auch wichtige soziale Kontakte mit Passanten und der Kundschaft. Das Strassenmagazin ist also nur Mittel zum Zweck? Nein! Würden wir auf der Strasse irgendein Heftchen anbieten, nur um zu Geld zu kommen, wäre das versteckte Bettelei. Das wäre genau das Gegenteil des Surprise-Gedankens. Wer Surprise verkauft, leistet richtige, ehrenwerte Arbeit! Denn wer als Kundin oder Kunde das Magazin auf der Strasse kauft, erhält einen realen Gegenwert. Eine professionell gemachte Zeitschrift mit gutem Lesestoff. Surprise unterhält
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und erzählt Geschichten. Und wir mischen uns in gesellschaftliche und politische Diskussionen ein. Nicht immer und überall, aber dort, wo unsere Verkaufenden auf der Strasse besonders betroffen sind.
Aber es ist tatsächlich so, dass im Chor auch Leute mitsingen können, die wir mit dem Sportangebot nicht erreichen. Ältere Menschen oder Menschen mit körperlichen Einschränkungen zum Beispiel.
Welche anderen Aktivitäten gehen von Surprise aus? Das zweite Standbein von Surprise ist der Sport. In der von Surprise betriebenen Strassenfussball-Liga messen sich 18 Teams bei regelmässigen, von uns organisierten Turnieren und spielen um den Titel des offiziellen Schweizer Meisters. Die Teams der Liga bestehen nebst Surprise-Verkaufenden aus Angehörigen – Männer und Frauen – von sozialen Institutionen in der ganzen Deutschschweiz. Surprise unterstützt diese Oranisationen – Gassenküchen, Wohnheime, Therapiestellen und so weiter – fachlich und auch finanziell bei der Durchführung eines regelmässigen Trainingsbetriebs. Wir nominieren jeweils auch eine Nationalmannschaft, welche die Schweiz beim jährlich stattfindenden, sogenannten «Homeless WorldCup» vertritt, der Strassenfussball-Weltmeisterschaft für sozial benachteiligte Menschen. In diesem Jahr wird das Turnier im September in Mailand stattfinden.
Sie haben es erwähnt: Surprise ist in den letzten Jahren gewachsen. Wie gross ist die Organisation heute? Das Team, alle mitgezählt, umfasst heute zwei Dutzend Leute. Dazu kommen freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Redaktion. Für die
«Auch Menschen in schwierigen Lebenslagen haben Anspruch auf die Sonne, denn die scheint für alle.»
Was bringt es Randständigen, Fussball zu spielen? Im Sport ist alles drin: Teamgeist, Verantwortung und Eigenverantwortung, Zuverlässigkeit, innerer Sauhund, Selbstvertrauen, Erfolgs- und Glückserlebnisse, Umgang mit Niederlagen, Körpergefühl, Gesundheitsbewusstsein. Das regelmässige Trainieren und die Teilnahme an Turnieren sind hervorragende Gelegenheiten für Leute, die sich aus eigener Kraft in die Gesellschaft zurückkämpfen wollen. Strassenmagazin und Strassensport. Und neuerdings wird bei Surprise auch noch gesungen … Genau. Seit diesem Jahr gibt es den Surprise-Chor. Ein professioneller Chorleiter erarbeitet mit Surprise-Verkäuferinnen und -Verkäufern ein Programm, mit dem der Chor ab dem kommenden Sommer auch öffentlich auftreten wird. Mehr möchte ich im Moment noch nicht verraten. Braucht Surprise den Chor als ein weniger leistungsorientiertes Angebot neben dem mit Meisterschaft und Nationalteam doch eher ambitionierten Sportprogramm? Das ist nicht der Grund. Auch beim Fussball geht es wie beim Chor um Freude und Spass. Und auch beim Chor geht es wie beim Fussball um persönlichen Erfolg und Misserfolg, um das Wahrnehmen von Verantwortung, um Zuverlässigkeit. Wenn man zu einer Probe nicht erscheint, ist die Mannschaft oder der Chor nicht komplett.
grafische Herstellung des Strassenmagazins und die Buchhaltung stehen uns externe Partner zur Verfügung. Unentgeltliche Unterstützung erhalten wir bei Spezialanlässen oder Projekten wie etwa dem Chor. Und natürlich ist auch der Vorstand unseres Fördervereins ehrenamtlich tätig. Zählen wir die Verkäuferinnen und Verkäufer des Magazins dazu, haben wir alles in allem ein stattliches KMU beisammen … Sie haben gesagt, die Anforderungen an Surprise seien gestiegen. Worum geht es da? Surprise verkaufen kann jeder, der nachweislich in sozialen Problemen steckt. Bei uns klopfen also Menschen unterschiedlichster Herkunft und mit unterschiedlichsten Themen an. Asylsuchende, Menschen mit Drogen-, Alkohol- oder psychischen Problemen, Obdachlose und Menschen, die Sozialhilfe, IV, Ergänzungsleistungen oder überhaupt nichts erhalten. Wir sind in der ganzen deutschen Schweiz tätig und so auch mit der ganzen Vielfalt an Gesetzen und mit der unterschiedlichen behördlichen Praxis in den einzelnen Kantonen konfrontiert. Die Spielregeln sind in den letzten Jahren komplexer und der administrative Aufwand entsprechend grösser geworden. Stellen Sie im öffentlichen Raum verstärkten Druck auf die Verkaufenden oder gar Repression fest? Das nicht, nein. Wir stossen auf viel Wohlwollen, sowohl bei den Behörden der Gemeinden, in denen Surprise-Verkäuferinnen und -Verkäufer unterwegs sind, als auch in der Öffentlichkeit. Dass Surprise-Verkaufende weder betteln noch sonst Grund für Anstoss bieten, sondern sich ihren bescheidenen Verdienst aus dem Verkauf mit redlicher Arbeit verdienen, scheint immer besser verstanden und akzeptiert zu sein. Auch in der gegenwärtigen wirtschaftlichen Krisensituation? Ich habe den Eindruck, jetzt erst recht. Dies äussert sich auch in ermutigenden Zuschriften, die wir in der letzten Zeit vermehrt erhalten.
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Wie erklären Sie sich das? Bei jedem Wetter auf der Strasse zu stehen, Surprise zu verkaufen und sich damit erst noch als «Versager» zu outen – das ist ehrliche, harte Arbeit für wenig Geld. Und es steht in krassem Gegensatz zu den irrationalen Salären und Abfindungen der wirklichen Versager, für deren Schlamassel wir nun alle mitzahlen müssen. Die Krise schweisst nun jene zusammen, die unschuldig in sie hineingeraten sind. Die Menschen merken zunehmend, dass Erfolg und Wohlstand auch dann nicht garantiert sind, wenn man nur immer brav dafür arbeitet. Dass man trotz Fleiss und Schweiss plötzlich zum Verlierer werden kann. In den grossen Städten gibt es sehr viele Verkäuferinnen und Verkäufer auf engem Raum. Führt das nicht zu einem Streit um Kundschaft? Die Verkaufsplätze sind so organisiert, dass dies nicht passiert. Die Verkaufenden erhalten einen festen Standort zugeteilt, dessen Einzugsgebiet gross genug ist. Es stimmt aber, dass insbesondere in grossen Städten hin und wieder alle verfügbaren Standplätze besetzt sind und wir neue Verkaufende auf Wartelisten setzen müssen. Wie frei sind die Verkaufenden bei ihrer Arbeit? Sie sind weitgehend frei. Die Einschränkungen sind in einem Verhaltensreglement festgehalten, das die Verkaufenden beim Abschluss der zum Verkauf berechtigenden Vereinbarung mit Surprise unterzeichnen. Beispielsweise sind aufdringliches Anpreisen, aktives Bitten um Trinkgelder oder Alkoholkonsum während des Verkaufseinsatzes nicht erlaubt. Weitere Einschränkungen können Auflagen von Grundbesitzern unserer Verkaufsplätze sein. Dazu gehört etwa das Rufverbot auf Bahnhöfen der SBB. Kein Alkohol, keine Aufdringlichkeit. Da geht es Ihnen wohl um das Image von Surprise. Natürlich. Unsere Strassenverkäufer sind auch unsere Botschafter. Sie sind oft der erste Kontakt der Bevölkerung mit dem Projekt Surprise. Sie sind auch die Ersten, die es zu spüren bekommen, wenn sie einen schlechten Auftritt haben. Freundliche Verkäufer verkaufen mehr. So einfach ist das. Wie viele Verkaufende schaffen es, von Surprise wegzukommen und wieder oder zum ersten Mal einen festen Job zu erhalten? Viele, aber längst nicht alle. Eine präzise Zahl anzugeben, ist schwierig, weil viele Verkaufende uns spontan verlassen, ohne weitere Nachricht, wenn sie beispielsweise einen Job im regulären Arbeitsmarkt gefunden haben. Eine Stelle im Ersten Arbeitsmarkt muss aber nicht immer das Ziel sein. Surprise hat viele Verkäuferinnen und Verkäufer, deren Chancen auf einen regulären Arbeitsplatz sehr gering bis nicht vorhanden
Für Fred Lauener sind die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und der Anspruch auf Gerechtigkeit kein Widerspruch.
sind. Bei diesen Verkaufenden können auch andere Ziele im Vordergrund stehen. Selbständig wohnen zu können, aus der Vormundschaft entlassen zu werden oder einfach eine nachhaltige Sanierung von Schulden. Gilt das auch für die in letzter Zeit auffallend vielen afrikanischen Verkäuferinnen und Verkäufer? Diesen Menschen bietet Surprise die Möglichkeit, für ein paar Stunden aus der Asylunterkunft zu kommen, eine Struktur im Alltag und soziale Kontakte zu haben. Über die konkrete Beschäftigung als SurpriseVerkäufer oder Sportler in unseren Strassenfussballteams bauen viele
Wir sind auch in Ihrer Nähe! In diesen 86 Orten der deutschen Schweiz gibt es Surprise zu kaufen: Verkaufsorte Region Nordwestschweiz: Aesch, Allschwil, Arlesheim, Basel, Binningen, Birsfelden, Bottmingen, Breitenbach, Bubendorf, Dornach, Ettingen, Flüh, Frenkendorf, Füllinsdorf, Gelterkinden, Grellingen, Kaiseraugst, Laufen, Lausen, Liestal, Münchenstein, Muttenz, Oberdorf, Oberwil, Olten, Pratteln, Reinach, Rheinfelden, Riehen, Sissach, Therwil Verkaufsorte Region Zürich, Ost- und Zentralschweiz: Aarau, Affoltern am Albis, Baden, Bülach, Chur, Dietikon, Dietlikon, Dübendorf, Erlenbach, Frauenfeld, Glattbrugg, Gossau, Horgen, Kloten, Küsnacht, Landquart, Luzern, Meilen, Rapperswil, Rüti, Sargans, Schaffhausen, Schlieren, St.Gallen, Stäfa, Thalwil, Turbenthal, Urdorf, Uster, Wallisellen, Wetzikon, Wil, Winterthur, Zug, Zürich Verkaufsorte Region Bern: Bern, Biel, Büren an der Aare, Burgdorf, Gümligen, Heimberg, Hinterkappelen, Interlaken, Köniz, Konolfingen, Langnau, Lyss, Münsingen, Muri, Nidau, Ostermundigen, Spiez, Steffisburg, Thun, Uetendorf SURPRISE 200/09
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200 (sprich: «tveyhundrad» für die Zahl 200) ist die erste und einzige Punkband auf den Färöern. Die Band besteht aus drei Musikern, Frontmann Niels Arge Galán, Drummer Uni Árting und dem bekannten Bassisten Mikael Blak, der z. B. auch bei der renommierten färöisch/nordischen Jazzband Yggdrasil spielt und das Debütalbum von Eivør Pálsdóttir (Jazz/Folk) begleitete. 200 zählt zu den beliebtesten Rockbands auf den Färöern. Sie debütierte 2001 beim Prix Føroyar und hat seitdem zwei Alben vorgelegt, die nicht nur die färöischen, sondern auch die isländischen Kritiker überzeugten, von denen einer sagte: «Wer den färöischen Punk nicht kennt, der weiss nicht, wovon Punk überhaupt handelt.» Ihre Texte sind ausschliesslich auf Färöisch und stehen politisch «200%ig» hinter den Zielen der linksrepublikanischen Tjódveldisflokkurin, die eine Loslösung von Dänemark anstrebt. Allerdings verpackt die Band ihre Botschaft mit der nötigen Prise Selbstironie und Humor. Das Stück «Muscleman-blad» konnte sich über mehrere Wochen auf Platz eins der färöischen Charts halten. Darin setzt sich Tveyhundrad unzweideutig für die Homosexuellen ein, die auf den Färöern einen schlechteren Rechtsstatus geniessen als in Dänemark. Das Kunstmuseum der Färöer zeigte zur Ólavsøkaausstellung 2005 eine 2,9 Meter hohe Skulptur aus Papiermaché, einen silberfarbenen, beleuchteten, rotierenden, Feuer und Rauch speienden Stinkefinger, der ebenfalls aus der Schmiede von Tveyhundrad stammt und normalerweise als Bühnendekoration dient. (Quelle: www.wikipedia.com)
Wir lassen uns gern weiterhin von Surprise überraschen und gratulieren zur 200. Ausgabe!
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dieser Leute auch mentalen Stress ab. Einige von ihnen haben ausserdem dank dem Surprise-Verkauf in Rekordzeit Deutsch gelernt. Sie glauben gar nicht, wie lehrreich ein paar Stunden vor einem Einkaufszentrum oder an einem Bahnhof sein können. Menschen in sozialer Not verkaufen ein Magazin, das immer mehr zum Lifestyle-Blatt wird. Was entgegnen Sie auf diese Kritik? Das ist eine oberflächliche Wahrnehmung und wird dem Magazin nicht gerecht. Andererseits: Wenn Lifestyle für Lebensfreude und Offenheit gegenüber den Freundlichkeiten steht, die das Leben zu bieten hat, dann ist gegen Lifestyle-Themen auch im Strassenmagazin nichts einzuwenden. Ein verkniffenes Heft, das ausschliesslich und ohne Ende Probleme wälzt, wäre das falsche Konzept. Auch Menschen in schwierigen Lebenslagen haben Anspruch auf die Sonne, denn die scheint für alle.
nisationen sowie öffentliche Verwaltungen tätig. Was reizte Sie an der Aufgabe des Geschäftsführers von Surprise? Dass Surprise all das vereint. Bei Surprise treffen sozial benachteiligte Menschen aus den unterschiedlichsten Weltgegenden und Kulturen aufeinander. Bei uns manifestiert sich die Armut in der Schweiz in ihrer ganzen traurigen Vielfalt. Surprise ist ein unabhängiges humanitäres Projekt mit einer starken, aber noch ausbaufähigen publizistischen Komponente. Surprise ist nicht dem Profit, sondern der Gerechtigkeit
«Das Team von Surprise ist wahrscheinlich das beste der Welt.»
Wie wichtig ist der Inhalt des Magazins für den Verkauf? Natürlich wird Surprise von vielen Käuferinnen und Käufern als Unterstützung für die Verkäuferin oder den Verkäufer erstanden. Zunehmend wird das Heft aber auch explizit seines Inhalts wegen gekauft, wie die offiziellen Leserzahlen zeigen. Das Interesse an Surprise als Magazin steigt. Jedes gedruckte Heft wird im Schnitt von über vier Personen gelesen. Und wir arbeiten daran, dass dieser Trend sich noch verstärkt.
verpflichtet, ohne sich deswegen von der Wirtschaft oder staatlichen Stellen abgrenzen zu müssen. Beispielsweise arbeiten wir beim Strassenfussball auch erfolgreich mit privaten Unternehmen zusammen. Unser Hauptquartier ist in Basel, wo das Klima für soziale Projekte sehr günstig ist. Ausserdem ist das Team, das wir heute bei Surprise haben, wahrscheinlich das beste der Welt (siehe Seite 12, die Red.). Das alles passt zusammen und macht den Job reich. ■
Sie selber haben einen Uni-Abschluss in Interkultureller Kommunikation, sind langjähriger Journalist und waren vor Surprise zuletzt in der humanitären Hilfe und als Berater für Nonprofit-OrgaSURPRISE 200/09
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Zu Besuch Der Einzelsänger Urs Habegger ist viel an der frischen Luft – beim Surprise-Verkauf und als Strassenmusiker. IV-Gelder will er trotz Sehbehinderung nicht beanspruchen, denn frei fühlt er sich nur, wenn er sich allein durchschlagen kann. VON RETO ASCHWANDEN (INTERVIEW) UND ANDREA GANZ (BILD)
Urs, du spielst als Strassenmusiker selbst geschriebene Kinderlieder. Wie kamst du darauf? Begonnen habe ich damit 2006, als ich nach einer verpfuschten Augenoperation nicht mehr auf meinem Beruf als Typograf arbeiten konnte. Ich habe eine gute Stimme, kann ordentlich Gitarre spielen. So begann ich, Songs zu schreiben. Als ich auf der Strasse spielte, merkte ich, dass auch Kinder Freude an diesen Liedern haben. Also beschloss ich, ein Kinderprogramm zu schreiben. Wie findest du die passenden Themen für die Kids? Ich hüte die Tochter eines Freundes seit ihrer Geburt regelmässig. Mittlerweile ist sie sechs. Wofür interessiert sich dieses Meitli, worüber spricht es, wovon träumt es? So komme ich zu den Ideen für die Kinderlieder.
es mir wehgetan, als ich meine Wohnung nach dem Jobverlust aufgeben musste. Denn dort hätte ich mein Altersnest bauen wollen. Aber: Man darf das Feuer des Lebens nie verlieren – egal unter welchen Umständen man lebt. Wie schürst du dieses Feuer? In erster Linie muss man das Schöne sehen. Im Moment geniesse ich den Frühling. Alles spriesst und blüht und duftet. Herrlich! Ich bin gerne draussen, gehe gerne wandern. Am liebsten allein. Bist du ein Einzelgänger? Wenn du das machen willst, was ich mache, dann musst du mit dem Alleinsein zurechtkommen, mit dir selber etwas anfangen können. Etwa beim Surprise-Verkauf: Du bist zwar den ganzen Tag unter Leuten, stehst aber trotzdem für dich allein. Bei der Musik ist es dasselbe. Ja, ich bin ein Einzelgänger und das ist auch gut so. Warst du das schon immer? In jungen Jahren weniger. Wir hatten eine wunderbare Clique, aber der Kontakt brach ab als ich viel unterwegs war.
Wie findet sie denn deine Lieder? Wie alle Kinder: toll. Bist du selber Vater? Nein, aber irgendwie hatte ich schon immer einen guten Draht zu Kindern. Rentiert Strassenmusik? Das ist unterschiedlich. Wenn du etwas Spezielles bietest, lohnt es sich.
Welches persönliche Umfeld hast du heute? Neben meiner Schwester gibt es noch einige Bekannte von früher. Während meiner Wanderjahre habe ich in ungefähr 25 Betrieben gearbeitet und bin etwa zehn Mal umgezogen. Dadurch habe ich viele Menschen kennen gelernt. Aber um alle diese Kontakte zu pflegen fehlt mir die Zeit.
Mehr als der Heftverkauf? Ich verkaufe ganz gut. Klar gibt es Tage, wo die Musik mehr einbringt. Aber man muss vorsichtig sein. Letzten Winter zum Beispiel war es monatelang zu kalt für Strassenmusik. Deshalb habe ich letzten Frühling nach einer Alternative gesucht und bin so auf Surprise gestossen. Ich bin froh darum, denn das hat mir finanziell unheimlich geholfen.
Was hat dich immer weiter getrieben? Weiter gezogen bin ich, weil ich neugierig war. Ich finde es nicht schlecht zu sagen: Ciao, es war schön, euch zu kennen. Dann macht man einen Abschiedsabend, stösst noch einmal an und geht mit einem lachenden und einem weinenden Auge weiter. Doch der Herzschmerz verflog immer schnell.
Kannst du vom Surprise-Verkauf und der Musik leben? Ja. Ich lebe allerdings sehr bescheiden. Trotzdem fehlt es mir an nichts. Klar habe ich zwei, drei Wünsche offen. Doch das haben besser Verdienende auch. Was mir wichtig ist: Ich will kein Geld von der IV und auch nichts von der Fürsorge. Wenn ich mich nicht mehr vom eigenen Schaffen ernähren könnte – das wäre das Schlimmste für mich. Ich bin so. Natürlich hätte ich Anspruch auf IV oder Fürsorge, ich habe lange genug einbezahlt. Aber es gibt Sachen, da kann man einfach nicht aus seiner Haut. Wieso soll ich mich nicht auf eigene Faust durchschlagen – so lange es geht?
Stichwort Herzschmerz: Warst du mal verheiratet? Nein. Obwohl das durchaus zur Diskussion gestanden hat. Ich habe zwei Jahre mit einer Freundin zusammen gewohnt, mit einer anderen sogar vier Jahre. Aber ich brauche meine Freiheit, muss kommen und gehen
«Ich bin ein Einzelgänger und das ist auch gut so.»
Du wohnst in einem Zimmer in der Wohnung deiner Schwester. Wie verträgt sich das mit deinem Unabhängigkeitsdrang? Wir haben schon vor meinem Abschied aus dem Berufsleben darüber gesprochen, dass wir nach der Pensionierung zusammenwohnen könnten. Sie hat genug Platz seit die Tochter ausgeflogen ist. Weil sie unregelmässige Arbeitszeiten hat, kommen wir uns kaum in die Quere. Trotzdem hat SURPRISE 200/09
können, wann ich will. Ich habe manchen Fehler gemacht in meinem Leben, diesen zum Glück nicht. Trotzdem: Wenn ich intakte Familien sehe, wo Mutter und Vater zusammenleben mit den Kindern, dann reut es mich schon, dass ich das nie erlebt habe. Hast du manchmal Angst, alleine alt zu werden? Nein, wieso denn? Man darf nicht meinen, ein Einzelgänger lebe quasi in einem sozialen Reduit. Man braucht menschliche Kontakte. Und gerade als Einzelgänger lernt man immer wieder unglaublich spannende Leute kennen. ■
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Rosemarie Zosso, 58, Katechetin und Hausfrau, Heimberg, kauft Surprise bei Zaklina Busa beim Coop Kyburg in Thun, weil sie sich immer freut, Zaklina zu sehen.
Ein gutes Geschäft für alle 120 000 Personen lesen alle zwei Wochen das Strassenmagazin. Surprise wollte wissen, was das für Menschen sind und erwischte einige von ihnen «in flagranti» an den Standplätzen der Verkaufenden. VON JULIA KONSTANTINIDIS UND MENA KOST (TEXT UND BILDER)
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Kunde David Zimmermann und Verkäufer Santhirakumar Rathakrischnan.
Bahnhof, Bern David Zimmermann, 41, selbstständig Erwerbender, Bern: «Kumar kennen alle, die regelmässig am Bahnhof sind. Ich kaufe Surprise, weil es gute Artikel und interessante Themen hat. Ausserdem kann ich mit dem Kauf auch noch etwas Gutes tun.»
Kundin Ursula Kieser und Verkäuferin Rosa Braimi van den Berg.
Stauffacher, Zürich Ursula Kieser, 54, Betreuerin, Wollishofen: «Surprise ist eine gute Sache: Eine Unterstützung für Menschen, die es nötig haben. Und im Magazin werden Themen angesprochen, die sonst nirgends zu lesen sind.»
Verkäuferin Anja Vögelin mit Kundin Hanni Minder.
Gerbergasse, Basel Hanni Minder, 56, kaufmännische Angestellte, Basel: «Ich kaufe Surprise, weil es interessante Artikel hat und ich etwas Soziales tun kann. Das Projekt Surprise ist gut für Menschen, die im Leben nicht so viele Chancen bekommen haben wie ich.»
Kundin Anita Zehnder und Verkäuferin Zaklina Busa.
Bälliz, Thun Anita Zehnder, 59, Psychiatrieschwester, Thun: «Zaklina hat mich vor dem Coop angesprochen. Zuerst kaufte ich das Magazin aus Solidarität und dann merkte ich, dass es ein gutes Produkt ist. Unterdessen habe ich mich mit Zaklina angefreundet und kaufe Surprise immer bei ihr.» ■ SURPRISE 200/09
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Erfolgsgeschichte «Ich suche nicht, ich lebe» Roger Rüedi, 49, kennt die Schattenseiten des Lebens. Lange Zeit schlug er sich als Obdachloser durch, bevor ihm dank Surprise gelang, wovon alle Leidensgenossen träumen: die Rückkehr in ein geregeltes Leben.
«Ich hatte keinen Job, keine Wohnung, nichts. Ich schlief im Park und wusch mich am Brunnen. Jeden Morgen rollst du den Schlafsack zusammen und fragst dich: Wie komme ich da wieder raus? Und manchmal auch: Was soll ich hier eigentlich noch? Aber viel Zeit zum Verzweifeln hast du nicht, die Frage nach dem nächsten Essen ist drängender. Auf der Gasse erfährt man schon, wo man sich verpflegen kann. Man hängt automatisch dort rum, wo auch andere Obdachlose sind. Diese Leute akzeptieren dich. Denen gehts ja nicht besser, mit denen kannst du reden. Sie wissen, wann wo welche Gassenküche offen ist. Wenn ich diese Leute heute sehe, rede ich mit ihnen, gebe ihnen manchmal etwas Geld. Sie haben mir ja auch geholfen. Auf der Gasse lernte ich die Unterseite des Lebens kennen und sah, wie schlecht es vielen Leuten geht. Die Gründe dafür sind verschieden. Der eine hat Suchtprobleme, der andere gesundheitliche, ein Dritter ist nicht ganz richtig im Kopf. Ich habe keines dieser Handicaps und landete trotzdem auf der Strasse. Deshalb gibt es kein Patentrezept, um wieder wegzukommen. Es ärgert mich, wenn am Fernsehen zu Spenden für Kinder in Afrika aufgerufen wird. Gut, das muss man auch machen, aber wir haben so viele Leute nur schon hier in Bern, denen es genau so mies geht. Für diese Menschen habe ich noch keinen Werbespot gesehen. Die Leute ganz unten lernt man fast nur kennen, wenn man selbst dort angekommen ist. Sie sind unsichtbar. Und wenn man sie sieht, werden sie verjagt. Sobald sie einen Platz für sich finden, werden sie verscheucht. Finden sie einen neuen, schickt man sie wieder weg. In Bern gab es zum Beispiel diesen Stromkasten, da konnte einer draufhocken und zwei, drei standen drum herum. Da haben sie einen Betonklotz drauf gemacht, jetzt kann man nicht mehr dort sitzen. An einem andern Ort haben sie Draht gespannt, weil man die Leute nicht wollte. Ja, wo sollen sie denn hin? Wo? Irgendwann erzählte mir jemand vom Interventionsprojekt Pinto. Dort meldete ich mich und traf Philip, der bei Pinto als Betreuer arbeitete. Von da an sah ich wieder Licht. Ohne ihn wäre ich vielleicht immer noch auf der Gasse. Ich brauchte jemanden, der mir Schritt für Schritt sagte, was zu tun ist. Anmelden, Sozialamt, Passantenheim. Er nahm mir nichts ab, ich musste alles selber machen. Als ich mich anmelden wollte, fehlten mir die nötigen zwölf Franken. Zufällig stand Phillip vor der Gemeindeverwaltung und gab mir das Geld. Von ihm erfuhr ich auch von Surprise, also meldete ich mich als Verkäufer an. Da wusste ich: Hey, jetzt muss ich zwei Heftli verkaufen und mein Mittagessen ist gesichert. Aber nicht nur das: Surprise ist auch ein Türöffner zur Arbeitswelt. Durch die Tätigkeit bekam ich einen Job als Verteiler von Gratiszeitungen. Ein anderes Mal sprach mich eine Frau an: Ob ich auch was anderes machen würde? Aber sicher! Das war am Freitag. Am Montag ging ich zu ihr ins Büro und bekam Arbeit im Call-Center. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber ich habe es erlebt.
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BILD: LUC-FRANÇOIS GEORGI
AUFGEZEICHNET VON YVONNE KUNZ
Sich selbst zu beschreiben, ist schwer. Ich bin im Sternzeichen Zwilling, und die haben zwei Gesichter. Manchmal bin ich der Brävste, dann wieder gar nicht. Ich bin sowohl Nachtmensch als auch Frühaufsteher. Hätte ich nicht meinen Lebenslauf, könnte ich nicht sagen, wie viele Jobs ich hatte. Ungefähr zwanzig, dreissig. Nach der Lehre als Landwirt war ich unter anderem Allrounder im Abfüllbetrieb der Mineralquelle Eglisau und Chauffeur, bildete mich weiter und machte Heimservice für PCs. Dann trennte ich das Land vom Wirt und führte ein Restaurant. Ich suche nicht, ich lebe. Schön wäre es, mal wieder in die Ferien zu gehen. Sonne, Strand und Meer. Es wäre das erste Mal seit acht Jahren. Ich liebe die Sonne. Dann kann man beim Auto die Fenster runterlassen, die Sonnenbrille aufsetzen und Gas geben. Ich fahre in meinem neuen tollen Job als Plakatierer und Flyerverteiler bei Passive Attack kreuz und quer durch den Kanton. Zufrieden bin ich, wenn ich mein eigenes Geld verdienen und mein Leben selbst gestalten kann. Das Sozialamt bezahlt mir nur noch die Krankenkasse. Alles andere meistere ich selber.» ■ SURPRISE 200/09
Eine Chance für alle! Werden Sie Surprise-Götti oder -Gotte Surprise kümmert sich um Menschen, die weniger Glück im Leben hatten als andere. Menschen, die sich aber wieder aufgerappelt haben und ihr Leben in die eigenen Hände nehmen wollen. Mit dem Verkauf des Strassenmagazins Surprise überwinden sie ihre soziale Isolation. Ihr Alltag bekommt Struktur und wieder einen Sinn. Sie gewinnen neue Selbstachtung und erarbeiten sich aus eigener Kraft einen kleinen Verdienst. Die Surprise-Strassenverkäuferinnen und -verkäufer helfen sich sel-
ber. Das verdient Respekt und Unterstützung. Regelmässige Verkaufende werden von Surprise-Sozialarbeiterinnen betreut, individuell begleitet und gezielt gefördert. Dazu gehört auch, dass sie von Surprise nach bestandener Probezeit einen ordentlichen Arbeitsvertrag erhalten. Mit der festen Anstellung übernehmen die Surprise-Verkaufenden mehr Verantwortung; eine wesentliche Voraussetzung dafür, wieder fit für die Welt und den Arbeitsmarkt zu werden.
Als Götti oder Gotte ermöglichen Sie einer Strassenverkäuferin oder einem -verkäufer eine betreute Anstellung bei Surprise und damit die Chance zur Rückkehr in ein selbstbestimmtes Leben.
Die 25 positiven Firmen Diese Rubrik ruft Firmen und Institutionen auf, soziale Verantwortung zu übernehmen. Einige haben dies schon getan, indem sie dem Strassenmagazin Surprise mindestens 500 Franken gespendet haben. Damit helfen sie, Menschen in prekären Lebensumständen eine Arbeitsmöglichkeit zu geben und sie auf ihrem Weg zur Eigenständigkeit zu begleiten. Gehört Ihr Betrieb auch dazu? Die Spielregeln sind einfach: 25 Firmen werden jeweils aufgelistet, sind es mehr, fällt jener Betrieb heraus, der am längsten dabei ist. 01
KIBAG Kies und Beton
02
Inova Management AG, Wollerau
03
SVGW, Zürich
04
Brother (Schweiz) AG, Baden
05
Segantini Catering, Zürich
06
Axpo Holding AG, Zürich
07
AnyWeb AG, Zürich
08
Kaiser Software GmbH, Bern
09
fast4meter, Storytelling, Bern
10
IBZ Industrie AG, Adliswil
11
Velo-Oase Bestgen, Baar
12
Niederer Kraft & Frey, Zürich
13
Mundipharma Laboratories GmbH, Basel
14
GUIDIMEDIACOM, Zollikon
Ausserdem im Förderprogramm SurPlus:
15
reinhardpartner Architekten und Planer, Bern
Fatima Keranovic, Baselland Peter Gamma, Basel Peter Hässig, Basel Bob Ekoevi Koulekpato, Basel
16
Personalberatung Stellenwerk AG, Zürich
17
Weleda AG, Arlesheim
18
Markus Weber GmbH, Zürich
19
Homegate AG, Adliswil
20
Robert Stoller Heizungen, Oberweningen
21
Kiwanis Club, Basel
22
Analytica Med. Laboratorien AG, Zürich
23
Anne Hoffmann Graphic Disign, Zürich
24
Kellerhals & Haefeli AG, Bern
25
Druckerei Hürzeler AG, Regensdorf
René Senn Zürich
Marika Jonuzi Basel
Wolfgang Kreibich Basel
Marlise Haas Basel
Kurt Brügger, Baselland Anja Uehlinger, Baden Jela Veraguth, Zürich
Ja, Ich werde Götti/Gotte von:
Vorname, Name
Möchten Sie bei den positiven Firmen aufgelistet werden?
Strasse
Mit einer Spende von mindestens 500 Franken sind Sie dabei! PC-Konto: 12-551455-3, Verein Strassenmagazin Surprise, 4051 Basel
PLZ, Ort
Zahlungszweck: Positive Firma + Ihr gewünschter Eintrag! Telefon
Wir schicken Ihnen eine Bestätigung.
Datum, Unterschrift
1 Jahr: 8 000 Franken
1/4 Jahr: 2 000 Franken
2 Jahr: 4 000 Franken
1 Monat: 700 Franken
200/09 Talon bitte senden oder faxen an: Strassenmagazin Surprise, Administration, Spalentorweg 20, Postfach, 4003 Basel, F +41 61 564 90 99, info@strassenmagazin.ch, PC-Konto 12-551455-3 SURPRISE 200/09
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Kabale Kabaleund undLiebe Liebe
Zürcher Wahltag ZürcherFassung Fassungmit mit Wahltagim imLand Landder der unbegrenzten unbegrenztenSchulden Schulden expliziten explizitenSzenen! Szenen! Schwarz oder greis?
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Legendäres Legendäres Wartezimmermagazin Wartezimmermagazin gratuliert gratuliert führendem führendem Strassenmagazin Strassenmagazin zum zumJubiläum. Jubiläum.
Michel MichelGammenthaler Gammenthaler
Guten GutenTag, Tag,ich ichbin binim im Moment Momentabwesend abwesend
Wahltag im Land der Zürcher Fassung mit unbegrenzten Schulden expliziten Szenen!
Michel Gammenthaler
Guten Tag, ich bin im Moment abwesend
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Surprise ist: Hilfe zur Selbsthilfe Surprise fördert seit 1997 die Selbsthilfe von Menschen in sozialen Schwierigkeiten. Mit begleiteten Angeboten in den Bereichen Arbeit, Sport und Kultur fördert Surprise die soziale Selbständigkeit und berufliche Eingliederung, das Verantwortungsbewusstsein, die Gesundheit und eine positive Lebenseinstellung. Surprise gibt es in der deutschsprachigen Schweiz. Eine Stimme für Benachteiligte Surprise verleiht von Armut und sozialer Benachteiligung betroffenen Menschen eine Stimme und sensibilisiert die Öffentlichkeit für ihre Anliegen. Surprise beteiligt sich am Wandel der Gesellschaft und bezieht Stellung für soziale Gerechtigkeit.
Ich möchte Surprise abonnieren! 24 Ausgaben zum Preis von CHF 189.– (Europa: CHF 229.– ) (Verpackung und Versand bieten StrassenverkäuferInnen ein zusätzliches Einkommen.) Gönner-Abo für CHF 260.–
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Strassenmagazin und Strassenverkauf Surprise gibt das vierzehntäglich erscheinende unabhängige Strassenmagazin Surprise heraus. Neben einer professionellen Redaktion verfügt das Strassenmagazin über ein breites Netz von freien Berufsjournalistinnen, Fotografen und Illustratorinnen. Der überwiegende Teil der Auflage wird von Menschen ohne oder mit beschränktem Zugang zum regulären Arbeitsmarkt auf Strassen, Plätzen und in Bahnhöfen angeboten. Die regelmässige Arbeit gibt ihnen eine Tagesstruktur, neues Selbstvertrauen und einen bescheidenden aber eigenständig erwirtschafteten Verdienst. Für viele Surprise-Verkaufende ist das Strassenmagazin der erste Schritt zurück in ein eigenständiges Leben. Strassensport Der zweite Schwerpunkt von Surprise ist die Integration von sozial benachteiligten Menschen in der Schweiz über den Sport. Mit einer eigenen Strassenfussball-Liga, regelmässigem Trainings- und Turnierbetrieb, der Schweizermeisterschaft sowie der Teilnahme des offiziellen Schweizer Nationalteams am jährlichen «Homeless Worldcup» vernetzt Surprise soziale Institutionen mit Sportangeboten in der ganzen Schweiz. Organisation und Internationale Vernetzung Surprise ist eine nicht gewinnorientierte soziale Institution. Die Geschäfte werden von der Strassenmagazin Surprise GmbH geführt, die von dem gemeinnützigen Verein Strassenmagazin Surprise kontrolliert wird. Surprise ist führendes Mitglied des Internationalen Netzwerks der Strassenzeitungen (INSP) mit Sitz in Glasgow, Schottland. Derzeit gehören dem Verband gegen 100 Strassenzeitungen in über 40 Ländern an.
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