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Aufgelesen
Aufgelesen News aus den 100 Strassenzeitungen und -magazinen in 35 Ländern, die zum internationalen Netzwerk der Strassenzeitungen INSP gehören.
Indigene für das Klima
Der Internationale Tag der indigenen Bevölkerungen der Welt fiel dieses Jahr zusammen mit der Veröffentlichung des IPCC-Berichts zum Klimawandel. Mit einer konzertierten Veröffentlichung von sechs Porträts einflussreicher indigener Frauen an zentralen Punkten der Städte Seattle, New York City, London, São Paulo und Washington DC machte die Nichtregierungsorganisation Tia Nero in Nord- und Südamerika auf die besondere Verbindung indigener Menschen mit der Natur und deren Einsatz für ressourcenerhaltendes Leben aufmerksam. Entworfen hat die Porträts die Künstlerin Tracie Ching – die als Freiwillige auch mal bei der Washingtoner Strassenzeitung Street Sense gearbeitet hat.
STREET SENSE, WASHINGTON DC
Ausschaffungshaft
Rund 24 000 Menschen werden in Grossbritannien jedes Jahr aufgrund des «Immigration Act» interniert. Es gibt sieben sogenannte Ausschaffungszentren. In Harmondsworth in der Nähe von Heathrow können bis zu 676 Männer gleichzeitig festgehalten werden, es ist das grösste Zentrum dieser Art in Europa. Die meisten sind für die Dauer von weniger als zwei Monaten inhaftiert, rund ein Drittel muss länger einsitzen. Anders als in den meisten europäischen Ländern gibt es in Grossbritannien keine Obergrenze für die Ausschaffungshaft. Etwa 25 000 Menschen sind 2019 aus britischen Ausschaffungsgefängnissen enlassen worden: Rund 70 Prozent wurden – statt ausgeschafft – zurück in ihre Gemeinden geschickt.
Ewiger Krieg
5200 afghanische Zivilist*innen wurden seit Beginn des Jahres verletzt oder getötet – das sind 47 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2020. Mit dem erneuten Sieg der Taliban gehen Unsicherheit und Furcht der Bevölkerung weiter. Der 20-jährige Krieg – 2001 von den USA eingeleitet – forderte bisher 240000 Todesopfer, 5,5 Millionen Menschen sind auf der Flucht.