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SOZIALE STADTRUNDGÄNGE
ERLEBEN SIE BASEL, BERN UND ZÜRICH AUS EINER NEUEN PERSPEKTIVE.
Menschen, die Armut, Ausgrenzung und Obdachlosigkeit aus eigener Erfahrung kennen, zeigen ihre Stadt aus ihrer Perspektive und erzählen aus ihrem Leben. Authentisch, direkt und nah.
Buchen Sie noch heute einen Sozialen Stadtrundgang in Basel, Bern oder Zürich. Infos und Terminreservation: www.surprise.ngo/stadtrundgang
Eine «wilde Horde von Queers und trans Personen», wie sie sich selbst bezeichnet, besetzte vor einigen Wochen vorübergehend ein Haus im gutbürgerlichen Basler Gellertquartier. In einem Pressecommuniqué schrieben die Hausbesetzer*innen: «Weitgehend unsichtbar bleibt, dass gender-nonkonforme und trans Personen besonders mit Wohnungslosigkeit zu kämpfen haben.» Wir haben Hausbesetzer*in Jay getroffen und uns von den Erfahrungen bei der Wohnungssuche erzählen lassen. Es liess uns grundsätzlicher darüber nachdenken, wie eng Wohnen und Norm verknüpft sind. Ab Seite 8.
Vor einiger Zeit fragte ich bei der Stadt Zürich nach, ob es eigentlich wirklich kein städtisches Plastikrecycling gebe. Doch, gibt es, in zwei entlegenen Recyclinghöfen, die Plastikflaschen müssen «sortenreines» PE oder PP sein (oder PET, aber da weiss ich, wohin ich es bringen soll). Mein Problem – Joghurtbecher, Früchteschalen und dergleichen – sei allerdings «sehr schwer zu identifizieren», die stoff liche Verwertung stosse an technische Grenzen. Nun, ich bringe mein Plastik jetzt zu einer MigrosSammelstelle, und was die damit macht, entzieht sich meiner Kenntnis. Die Handhabe beim Plastikrecycling in der Schweiz ist ein seltsames Konstrukt. Dass es dabei auch um unterschiedliche Interessen geht, war mir nicht klar. Ab Seite 14.
Es ist klar, was Hunger – richtiger Hunger – ist und was er mit den Menschen macht. Im Detail beschreibt es Ibrahim Liban, Arzt im Norden Somalias, ab Seite 20. Trotzdem ist es eine politische Entscheidung, ob und wann in einem Land eine Hungersnot ausgerufen wird.
Es ist ein weiteres Konstrukt, in dem das Leben eines Menschen und die übergeordneten Rahmenbedingungen wenig miteinander zu tun haben. Eines, das besonders tragisch ist.
Auf g elesen
News aus den über 90 Strassenzeitungen und -magazinen in 35 Ländern, die zum internationalen Netzwerk der Strassenzeitungen INSP gehören.
Kunst als Empowerment
Über Kunst werden immer wieder Visionen einer anderen, auch besseren Welt erdacht, vermittelt und debattiert. Dass Kunst für manche auch einen ganz konkreten Zugang zu unserer existierenden Welt darstellen kann, ist möglicherweise etwas weniger offensichtlich. Organisationen wie Studio A und Big hART aus Australien nutzen Kunst und das Kunstschaffen, um strukturell diskriminierten, benachteiligten Personen und deren Gemeinschaften zu mehr Sichtbarkeit und Teilhabe zu verhelfen. Gerade im Umgang mit First Nations, den Ureinwohner*innen des Kontinents, lassen sich durch das Gehört-, Gesehen- und AnerkanntWerden im besten Falle Heilungsprozesse erwirken. Es geht dabei um die Darstellung ihrer eigenen Sicht auf ihre Erfahrungen und Geschichten – und um die Gewalt, die ihnen über so lange Zeit angetan wurde und wird.
1 Lisa Tindall, Moonlight Starbone, 2020, Acryl auf Leinwand, 30 × 30 cm. Mit Genehmigung der Künstlerin und Studio A.
2 Catherine McGuiness, Rosary with the Seagull, 2022, Acryl auf Leinwand, 121,8 × 91,5 cm. Mit Genehmigung der Künstlerin und Studio A.
3 Thom Roberts, A portriff of Adam (Shane Simpson AM), 2021, Acryl auf Leinwand, 101,5 × 101,5 cm. Mit Genehmigung des Künstlers und Studio A.
Männliche Erfindungen
Die meisten Erfindungen stammen von Männern. In Deutschland kommen gerade mal 10 Prozent aller patentierten Erfindungen von Frauen, in Österreich sind es bloss 8 Prozent. Der Grund dafür liege auf der Hand, sagt Cornelia Rudloff-Schäffer, Präsidentin des Deutschen Patent- und Markenamts: «Wir lassen einen erheblichen Teil unseres Innovationspotenzials ungenutzt, weil Frauen in Forschung und Entwicklung nicht angemessen zum Zug kommen.»
Als Argument führt sie Länder an, in denen der Anteil an Absolventinnen in den entsprechenden wissenschaftlichen Disziplinen vergleichsweise hoch ist –und damit auch der Prozentsatz von Erfinderinnen: Lettland (30,6 Prozent), Südkorea (28,3) oder Portugal und China (beide 28,6).
Hunderttausende ohne festes Obdach
In Deutschland haben 263 000 Menschen kein festes Obdach. Die Bundesregierung hat erstmals einen Bericht zur Lage der Wohnungslosen in Deutschland vorgelegt. Die Zählung erfasst die in der Wohnungsnotfallhilfe Untergebrachten (178 000), verdeckt Wohnungslose, die bei Freund*innen oder Bekannten unterkommen (49 000), sowie die insgesamt mehr als 37 000 ungeschützt auf der Strasse lebenden Obdachlosen.